Südtirol Panorama 01-2018

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karriere lichst schnell finanziell unabhängig zu sein. Mittlerweile ist der finanzielle Anreiz stark in den Hintergrund getreten. Ich kann mich um Projekte kümmern, die mich wirklich interessieren. Heißt das, es war immer Ihr Ziel, gutes Geld zu verdienen?

Geld verdienen war nie das Ziel, aber es war notwendig. Sind Sie beruflich angekommen?

Wenn wir über die berufliche Position sprechen, ja. Wenn wir über meine Aufgabe sprechen, nein. Dort stehe ich erst am Anfang. Meine Aufgabe ist es, nützliches Wissen für Unternehmen und für die Gesellschaft zu generieren. Junge Menschen zu inspirieren, damit sie sich innerlich wie äußerlich weiterentwickeln können. Ihr größtes Hindernis auf Ihrem Karriereweg?

Zu Beginn meiner Karriere hatte ich keine Fixanstellung an der Uni. Ich musste mich mit Kurzzeitverträgen über Wasser halten. Das war schon hart, ich konnte mich nie in Sicherheit wiegen. Ich wusste nie, wie es im kommenden Jahr weitergeht und ob die Stelle noch einmal finanziert wird. Ich empfand diese Zeit als frust­ rierend.

Kurt Matzler, der sportliche Professor.

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Foto: unibz

Und Ihr größtes Wagnis?

Meine erste Gastprofessur in den USA, damals war ich gerade mal 28 Jahre alt. Ich war also deutlich jünger als all die anderen Gastprofessoren. Ich unterrichtete an einer sehr angesehenen privaten Business School, Unterrichtssprache war natürlich Englisch, das war schon eine Riesenherausforderung. Rückblickend war es wirklich ein großes Wagnis. Ich denke einfach, dass man zu Beginn der Karriere viel mutiger ist. Im Laufe der Zeit wird man dann etwas vorsichtiger und besonnener. Auch weil man erkennt, wie viel schiefgehen kann. ▶ Südtirol Panorama | 01.2018

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