Südtirol Panorama 01-2016

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TRADITION – RANKING

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Brauerei Forst AG ▶ Gründungsjahr: 1857 Vor 159 Jahren wurde in Forst, in der Gemeinde Algund, die Brauerei Forst gegründet. War es damals nur ein kleines Brauhaus, so ist die Brauerei heute zu einem kleinen Dorf herangewachsen. 700.000 Hektoliter Bier im Jahr werden hier gebraut. Es ist Italiens einzige noch verbliebene Privatbrauerei, und die großen internationalen Konzerne beißen sich die Zähne aus. Bislang hält die Familie Fuchs-Mannstein an ihrem Juwel fest und lehnt jedes Übernahmeangebot dankend ab. Allein der Tradition wegen würde die Familie die Brauerei nicht aus der Hand geben. Dabei wurde sie 1857 gar nicht von der Familie Fuchs, sondern von den beiden Meraner Unternehmern Johann Wallnöfer und Franz Tappeiner gegründet. Erst sechs Jahre später erwarb Josef Fuchs die Brauerei, seither ist die Forst in Familienbesitz. Die Blütezeit erlebte die Brauerei unter der Regie von Frau Ingenieur Fuchs. Gemeint ist Margaretha von Fuchs, die Witwe des 1989 verstorbenen Luis Fuchs. Sie galt als eiserne, aber gerechte Lady, sie war es, die das Unternehmen zu dem gemacht hat, was es heute ist: Die Nummer eins in der Region. Vor zehn Jahren trat sie aus dem operativen Geschäft zurück, blieb aber bis zu ihrem Tod im Dezember 2015 Präsidentin des Verwaltungsrates. Heute wird die Forst von ihrer Tochter Margherita von Mannstein geführt. Die Brauerei Forst erzielte im Jahre 2014 einen Umsatz von 154,4 Millionen Euro. Hauptabsatzmarkt ist Italien, stärkste Region bleibt das Trentino-Südtirol. Seit 2008 ist auch Cellina von Mannstein, die Tochter von Margherita von Mannstein, im Unternehmen tätig. Die Juniorchefin, die vor ihrer Zeit bei der Forst mit provokanten Kunst-

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Foto: Alexander Alber

BIERPRODUZENT; ALGUND

Internationale Konzerne beißen sich an ihr die Zähne aus: Margherita von Mannstein hält am Familienjuwel, der Brauerei Forst, fest.

und Modefotos international für Furore gesorgt hat, kümmert sich unter anderem um das Marketing. Erst jüngst hat sie dem Bier „Forst 1857“ einen neuen Look verpasst. Gleich mehrere Projekte hat sie in den vergangenen Jahren realisiert, neben dem stilvollen Forster Weihnachtswald hat sie das Gastro-Kon-

zept „Spiller“ lanciert. Restaurants mit einem weichen, hübschen, verspielten Country-Stil. Damit versucht die Juniorchefin das Thema Tradition mit einer anderen Leichtigkeit nach Italien zu exportieren. In Brescia, Padua, Verona, Vicenza und Mailand gibt es sie bereits, weitere Spiller-Restaurants sollen folgen. (VP)

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