WASSER ist LEBEN!

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Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)

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WASSER ist LEBEN!

UNSER GRUNDWASSER – LEBENSMITTEL NR. 1 Mehr als 70 % unseres Trinkwassers gewinnen wir in Deutschland aus dem Untergrund. Wir Menschen bestehen zu mindestens 60 % aus Wasser. Ohne Wasser wäre Leben nicht möglich. Basierend auf der EU-Grundwasserrichtlinie lautet eines der höchsten Ziele, die Qualität unseres Wassers sowie sämtlicher Gewässer und Wasserkörper zu schützen. Hierfür werden unterschiedliche Kontroll- und Bewertungssysteme nach europäisch einheitlichen Richtlinien und Qualitätsnormen angewandt und eingesetzt.

WASSER – EIN EWIGER KREISLAUF. Bild: Shutterstock.com

Grundwasser bildet sich durch Niederschläge, die vom Boden aufgenommen werden und durch die ungesättigte Zone sickern. Ob und wie viel Wasser zu Grundwasser wird, hängt neben Häufigkeit und Stärke der Niederschläge von weiteren Faktoren ab, wie beispielsweise die Aufnahmefähigkeit des Bodens (Bodenbeschaffenheit, Bewuchs, Versiegelungsgrad ...). Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Verdunstung. Das Grundwasser ist ein eigener Lebensraum, voll Tausender Tierarten und nur ein gesundes Grundwasserökosystem liefert auch gesundes Trinkwasser.

Gewässerschutzberatung im Maßnahmenraum „Main-Kinzig-Kreis“ zur Umsetzung der WRRL in Hessen gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt.

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Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum Barbarossastraße 16-24, 63571 Gelnhausen Telefon: 06051-8515669 eMail: landwirtschaft@mkk.de Internet: www.mkk.de

Ingenieurbüro Schnittstelle Boden Belsgasse 13, 61239 Ober-Mörlen Telefon: 06002-99250-0 eMail: info@schnittstelle-boden.de Internet: www.schnittstelle-boden.de


Umsetzung der WRRL in Hessen Maßnahmenraum Main-Kinzig-Kreis Gemarkungen

SITUATION UND AUFGABE.

WSG-Kooperationen

Maßnahmenpriorität Stickstoff sehr gering

Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft sind eine der Ursachen der zu hohen Nitratbelastung des Grundwassers, häufig verursacht durch eine nicht immer zielgerechte Verwendung von Düngemitteln.

gering mittel hoch sehr hoch

0 1 2

4

6

km

Datengrundlage: HLUG Kartenhintergrund: BKG 2014

Aber auch Stoffeinträge aus Haushalten, Industrie, Gewerbe und Verkehr tragen ihren Anteil. Um die Qualität unseres Grundwassers sowie sämtlicher Gewässer nachhaltig zu verbessern, wurde im Jahr 2000 die maßgebende „Europäische Wasserrahmenrichtlinie“ verabschiedet. Nähere Informationen: http:// flussgebiete.hessen.de

In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro „Schnittstelle Boden“ werden zur Zielerreichung der Richtlinie diverse Maßnahmen geplant und ausgeführt. Die Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe steht dabei im Mittelpunkt. Aber auch im Bereich des Kleingartens und der privaten Haushalte gibt es mehrere Möglichkeiten zum Grundwasserschutz.

DIE LANDWIRTSCHAFT. Wir alle leben davon, was unsere Erde, unsere Böden, unsere Nahrung hergibt. Die Anforderungen an die Bauern von heute sind längst nicht mehr die gleichen wie früher. Für eine moderne Agrarkultur müssen komplizierte Faktoren berücksichtigt werden.

UNSER LAND. UNSERE REGION. UNSER ESSEN. Im Main-Kinzig-Kreis werden gut 46.000 ha Fläche von ca. 1.400 Landwirten bewirtschaftet. Vermehrt werden Monokulturen für Energiezwecke als zusätzliche Einnahmequelle angelegt, doch diese machen uns nicht satt. Eine vielfältige, regional verbundene und der Umwelt angepasste Landwirtschaft, die gesunde Nahrungsmittel produziert, ist insbesondere auch auf die Wertschätzung der Verbraucher angewiesen. „Denn du bist, was du isst.“ Unterstützen und bestärken Sie die Landwirte vor Ort, kaufen Sie Produkte aus der Region.

VERANTWORTUNG FÜR LAND UND ERDE. Boden ist als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen unverzichtbar und nicht vermehrbar! Unsere Böden liefern 98 % unserer Lebensmittel. Bodeneigenschaften und Witterung sind im Zusammenspiel mit der Landbewirtschaftung maßgebliche Faktoren für einen guten Zustand des Bodens sowie des Grundwassers. Befindet sich auf einem Acker bspw. kein Bewuchs mehr oder eine Kultur mit viel offenem Boden versickert das Regenwasser und die im Boden noch vorhandenen Nähr- und sonstigen Stoffe direkt in das Grundwasser, z.B. auf einem sandigen Boden schneller als auf einem lehmigen Boden. Bei Regen oder Wind kann ein Boden ohne oder mit nur wenig Bewuchs zudem abgetragen oder abgeschwemmt werden (Bodenerosion). Auch dies führt zu einer Belastung der Gräben und Bäche. Eine durchdachte Fruchtfolgegestaltung unter Einbeziehung von Zwischenfrüchten oder Untersaaten, eine pfluglose Bodenbearbeitung, eine Bestelltechnik wie z.B. das Direktsaatverfahren, eine pflanzenverwertbare Düngung und ein minimierter Pflanzenschutz können Beeinträchtigungen des Grundwassers und der Oberflächengewässer sowie die Bodenerosion weitgehend verhindern. Entsprechende Anbautechniken schonen das Grundwasser und führen zu langfristig ertragsfähigen gut durchwurzelten, humusreichen und lockeren Böden mit unzählig ökologisch wertvollen Mikroorganismen und Kleinstlebewesen. Bilder: Shutterstock.com

Die „Schnittstelle Boden“ bietet den Landwirten neben einer intensiven Beratung zu Fruchtfolgen und Anbautechniken, Düngeempfehlungen auf der Grundlage von Stickstoff-Dauerbeobachtungsflächen und Wirtschaftsdüngeranalysen, Stickstoffbedarfsmessungen, Sprech- und Feldtage, Beratungsrundbriefe und -informationen, Feldversuche und Vorführungen mit innovativen Techniken u.v.m. an. Ziel dieses Ansatzes ist es, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen.

FÜR EINE ENKELTAUGLICHE LANDWIRTSCHAFT!


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