IM FOKUS PARTEI
Neues Mentoring-Programm
Schlagzeilen wie „Die FDP ist ein Männerverein“ oder „Liberale Chauvis“ gab es in den letzten Monaten genug. Auch wenn diese Schlagzeilen nicht zutreffen, bleibt festzuhalten, dass die Anzahl der weiblichen Mitglieder in der FDP mit knapp 23 Prozent zu niedrig ist – niedriger als bei den anderen Parteien mit Ausnahme der CSU. Die Ursachen hierfür sind sicher vielfältig und können nicht auf einen Schlag beseitigt werden. Dennoch: Wenn wir den Begriff Chancengleichheit, der eine prominente Rolle in unserem Wahlprogramm einnimmt, ernst nehmen, müssen wir Frauen auf ihrem Karriereweg in unserer Partei unterstützen und begleiten.
Mentoring-Programme sind bewährte Instrumente der Personalentwicklung. Sie fördern u. a. die kommunikativen und rhetorischen Fähigkeiten der Mentees, vermitteln Fertigkeiten und Kenntnisse für die politische Arbeit und stärken die Verantwortungs- und Führungsbereitschaft sowie die politische Überzeugungsfähigkeit. Gespiegelt werden die Teilnehmerinnen von Mentoren/Mentorinnen, die erfahrene Politiker/Politikerinnen sowie hauptamtliche Mitarbeiter und Mandatsträger aus allen Funktionsebenen sind. Sie übernehmen die Rolle der informellen Berater und der Vermittler von Informationen und Erfahrungen. Diese Tandembeziehung und der Kontakt zu den anderen Mentees helfen den Teilnehmerinnen, sich in der FDP zu vernetzen. Mein Kollege im Landesvorstand Stefan Müller und ich freuen uns darauf, das Mentoring-Programm der FDP Hessen zu betreuen. Das Programm startet in diesem Jahr zum ersten Mal. Bettina Stark-Watzinger
MEHR INFORMATIONEN ONLINE UNTER: www.fdphessen.de/Mitmachen/127b38/index.html
Bettina Stark-Watzinger wurde 1968 geboren, studierte Volkswirtschaftslehre in Mainz und Frankfurt und ist heute Geschäftsführerin einer interdisziplinären Forschungseinrichtung. Stark-Watzinger ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Bad Soden am Taunus. Politisch aktiv ist sie im kommunalen Bereich und auf Landesebene. 2011 hat sie den Fraktionsvorsitz der FDP Bad Soden übernommen und wurde in den Kreistag des Main-Taunus-Kreises gewählt. Ebenfalls seit 2011 ist StarkWatzinger Mitglied des Landesvorstandes der FDP Hessen.
Ein Erfahrungsbericht
Kurzvita
BUNDESMENTORING-PROGRAMM
Anke Pfeil, geboren 1973, ist Rechtsanwältin und studierte Jura, Germanistik und Politologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt. Insbesondere in der Kommunalpolitik ist Anke Pfeil aktiv: seit 2011 als Fraktionsvorsitzende der FDP in der Gemeindevertretung in Schöneck, der sie seit 2006 angehört. FDP-Mitglied ist sie seit 1996. Im Jahre 2012 ist Anke Pfeil als Teilnehmerin für das Mentoring-Programm der Bundes-FDP ausgewählt worden. Sie lebt mit Ehemann und Tochter in Schöneck. MEHR INFORMATIONEN ONLINE UNTER: www.fdp.de/Mentoring/606b221/index.html www.facebook.com/anke.pfeil www.fdphessen.de
Das Mentoring-Programm der FDP-Bundespartei klingt tatsächlich nach einer WinWin-Strategie; zum einen hat es „die individuelle Förderung vorhandener Potenziale politisch engagierter und qualifizierter Frauen“ zum Ziel. Zum anderen ist die erklärte Absicht, es „als integralen Bestandteil der strategischen Personalentwicklung innerhalb der Partei zu etablieren“. Wir – Frauen aus der gesamten Republik zwischen Anfang zwanzig und Anfang vierzig mit unterschiedlichsten beruflichen und politischen Hintergründen – haben eine gewisse Erwartungshaltung angesichts des „Förderungsversprechens“. Die erfolgreiche Teilnahme an dem Programm erfordert allerdings erst einmal einiges an organisatorischem Geschick, sind wir doch alle berufstätig und haben zum Teil – so auch ich – Kinder. Glücklich kann sein, wer einen Arbeitgeber hat, der das Mentoring-Programm nicht lediglich als Privatvergnügen betrachtet, sondern das politische Engagement durch Bewilligung kurzfristig eingereichten Urlaubs unterstützt – denn es wurde zu den bisherigen Höhepunkten des Programms, nämlich den in Berlin stattfindenden Veranstaltungen, doch bislang recht kurzfristig eingeladen.
PARTEI
Der Landesvorstand der FDP Hessen hat in seiner Vorstandssitzung am 23. Juni 2012 den Start eines neuen Mentoring-Programms für Frauen beschlossen. Das Programm richtet sich an Frauen in der FDP, die sich verstärkt engagieren wollen und bereit sind, politische Ämter in Gremien der Kommunal-, Landes- oder Bundespolitik einzunehmen.
Kurzvita
POLITIK IST AUCH FRAUENSACHE
Wie bei allem, was „nebenbei“ gemacht wird, so ist auch hier Planung und Koordination das A und O und etwas mehr zeitlicher Vorlauf wäre daher das eine oder andere Mal wünschenswert. Nicht ganz einfach gestaltete sich bislang offenbar auch für die eine oder andere von uns die Kontaktaufnahme und „Beziehungspflege“ zu Mentor oder Mentorin – was auch an der teilweise recht beträchtlichen räumlichen Entfernung der jeweils Beteiligten liegt. Was die Auswahl der Mentoren betriff t, so habe ich es mit der Hessischen Kultusministerin, Nicola Beer, allerdings wirklich gut getroffen. Die Möglichkeit der Nutzung des FDP-eigenen Intranet zum Austausch, auch via Chat, verdient ebenfalls Lob. Wie ernst die FDP ihr eigenes Programm nimmt, wird sich schlussendlich daran erkennen lassen, ob es nicht nur gelingt, uns Frauen – so ja der Anspruch – für Schlüsselpositionen in Behörden, Ministerien und auf der politischen Entscheidungsebene der FDP zu qualifi zieren, sondern vakante Schlüsselpositionen dann auch mit uns zu besetzen … Anke Pfeil
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