FAZITGESPRÄCH Tun statt reden
Unternehmerin
Daniela Müller-Mezin im Interview

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FAZITGESPRÄCH Tun statt reden
Unternehmerin
Daniela Müller-Mezin im Interview

Dezember 2025
FAZITESSAY
Christian Wabl über das Geld und wie es uns in seinen Bann zieht
Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.
FAZITTHEMA VERKEHR

Von Christian Klepej
Laut einer aktuellen Umfrage von »Oe24« stürzt die Regierungskoalition in Wien weiter ab und die drei Parteien sollen gemeinsam schon unter 50 Prozent liegen. Damit geht es ihnen noch schlechter, als dem wirtschaftlich maroden Österreich. Nun darf man die Aussagekraft einer Ö24-Studie nicht überbewerten, der Trend ist aber angesichts der mehr als unterdurchschnittlichen »Performance« der Bundesregierung von ÖVP, SPÖ und Neos schlüssig. Die Persönlichkeitswerte von Kanzler Christian Stocker und Vizekanzler Andreas Babler in der fiktiven »Kanzlerfrage« sind dabei desaströs. Stocker kommt auf peinliche 16 Prozent, Andreas Babler überbietet das locker mit 13 Prozent. Man möchte meinen, die Regierung hat sich schon lange in den Advent verkrochen, um sich in Ruhe und Besinnung ins neue Jahr zu retten. Inhaltlich ist mir aus den letzten Tagen die »Grundsatzrede« von Neos-Bildungsminister Christoph Wiederkehr in schlimmer Erinnerung. Mit einem als »Plan Z« bezeichneten Programm möchte er unser Bildungssystem (wieder einmal) umkrempeln und
Diese Regierungskoalition ist am Ende. Und hat auch das noch nicht erkannt

moniert unter anderem tatsächlich, dass Österreichs Schüler »zu viel lernen« würden. Allgemeinbildung und eine ordentliche Vorbereitung auf das echte Leben scheinen ihm damit von untergeordneter Bedeutung. Er versteigt sich in Digitalwortblasen und meint mit der oftmaligen Erwähnung von »KI« und sonstigem gerade modischen Schnickschnack unsere Kinder »besser auf das Leben vorbereiten« zu können. Das ist grober Unfug. Ich war etwa 16 Jahre alt, als der Macintosh-Computer von Apple hierzulande eingeführt wurde. Ich hätte gerne diesen Computer gehabt, aber ich wusste damals schon, dass ich die hohe Summe von über 60.000 Schilling, die der gekostet hätte, meinen Eltern nicht abverlangen konnte. (Zudem wollte ich mir die Aussicht auf einen Golf mit 18 Jahren nicht verbauen.) Also habe ich, als Schüler einer AHS und in der Oberstufe einer BHS, die Handbücher dieses Computers und aller wichtigen – und zur damaligen Zeit vor allem für Grafik und Design epocheverändernden – Programme gelesen und studiert. Als ich dann einige Jahre später, nach der Handelsakademie, meine Selbständigkeit beginnend, das erste Mal vor einem solchen Computer gesessen bin, konnte ich ihn sofort perfekt und allumfassend bedienen. Das Apple-Betriebssystem, auf dem heute im Grunde alle Computer mehr oder weniger basieren (sehr vereinfachend dargestellt, IT-Experten mögen mir das verzeihen) hatte damals wie heute nichts anderes gemacht, als die reale Welt auf einem Bildschirm – in der digitalen Welt also – zu simulieren. Bis zum heutigen Tag, auch jedes moderne Telefon funktioniert nach diesen Prinzipien, zehre ich von Wissen und Techniken, die ich aus Büchern gelernt hatte. Buchwissen also, das der Bildungsminister weiter einschränken will und der glaubt, den Stein der Weisen damit gefunden zu haben, möglichst von klein auf Doktor Google fragen zu können; und schon ist man für das Leben vorbereitet. Das Gegenteil ist wahr, unsere Kinder sollten so lange wie möglich im schulischen Betrieb auf den Einsatz digitaler Medien verzichten dürfen. (Selbstverständlich gilt das dann nur mehr bedingt für die Oberstufe.) Kinder werden
durch die allgegenwärtigen Smartphones und sonstigen Spielkonsolen ausreichend in der Bedienung solcher Geräte geschult; meine beiden Mädels (elf und neun) sind schon seit bald zwei Jahren für die Betreuung ihrer Großeltern bei Handyproblemen verantwortlich.
Zurück zur Regierung, da haben die Neos ihre wenigstens in Wirtschaftsfragen vorhandene Kompetenz offenbar links liegen gelassen und setzen ganz auf gesellschaftspolitische Modernität – sprich nur ja nichts Konservativverdächtiges. Was die SPÖ und deren Politik unter Babler darstellen will, soll und kann, erschließt sich mir nicht; ich sehe jedenfalls diese einst so wichtige demokratische Bewegung in Gefahr, jede Bedeutung zu verlieren. Ähnliches gilt natürlich und vielleicht noch viel mehr für meine Partei, für die Volkspartei. Ich habe hier schon oft versucht, konstruktive Anregungen zu geben, was, wie und warum die ÖVP machen müsste, um wieder positiv für das Land wirken zu können. Da bin ich mit meinem Latein am Ende. Diese Partei muss sich neu strukturieren, ja neu erfinden. Sie muss innert der nächsten zwei bis drei Jahre ihre Funktionäre austauschen und sie braucht augenscheinlich neues Spitzenpersonal. Da sehe ich, das wird jetzt einigen von Ihnen nicht gefallen, nur Sebastian Kurz als den, der das stemmen kann. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja sonst irgendeinen Wunderwuzzi, der diese Partei vor der Abwicklung bewahrt. Schauen wir mal. n
Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at

Gute Verbindungen
Graz–Klagenfurt in 41 Minuten! Mit dem Koralmtunnel wächst aus zwei Randregionen erstmals ein gemeinsamer Wirtschaftsraum.

Mehr tun, weniger reden
Unternehmerin Daniela Müller-Mezin fordert mehr Umsetzung und weniger Ausreden in Politik, Wirtschaft und Kammer. Über das Geld

Christian Wabl denkt diesmal über etwas nach, dessen Fehlen sich niemand vorstellen kann – über das Geld und seine Bedeutung.

Graz boomt als Literaturstadt
Klaus Kastberger betreibt seit zehn Jahren das Grazer Literaturhaus. Grund genug für Michael Petrowitsch, den nicht mundfaulen Geisteswissenschafter zu interviewen.
Seite 79

Orient & Okzident
Maryam Mohammadis Weg führte vom Iran nach Graz. Als Künstlerin und Aktivistin kämpft sie für Sichtbarkeit und Frauenrechte. Die letzte Reise
Rubriken
Editorial 5
Politicks 14
Investor 32
Außenansicht 38
Oberdengler 46
Immobilien 68
Alles Kultur 78
Schluss 82

Die Bestattung Graz verbindet Tradition und Würde mit moderner Infrastruktur. Ein Blick auf ein Unternehmens, das tröstet.
Liebe Leser!
Diese Ausgabe führt uns quer durch jene Räume, in denen sich die Steiermark gerade neu erfindet. Die Koralmbahn macht Graz und Klagenfurt erstmals zu einem echten, gemeinsamen Wirtschaftsraum. Ein Projekt, das nicht nur Kilometer, sondern auch mentale Distanzen verkürzt.
Ebenso direkt ist der Blick von Unternehmerin Daniela Müller-Mezin, die mit ungewöhnlicher Klarheit sagt, was vielen längst auf der Zunge liegt: weniger reden, mehr tun – in Politik, Wirtschaft und Kammer.
Über Geld nachzudenken, heißt über Macht, Vertrauen und Zusammenhalt nachzudenken. Unser Autor Christian Wabl widmet sich diesmal der Quelle unseres Wohlstands. Und dem, was passiert, wenn sie versiegt.
Wie Identität entsteht und verteidigt wird, zeigt die bemerkenswerte Lebensreise der iranisch-grazerischen Künstlerin Maryam Mohammadi, die zwischen Orient und Okzident für Sichtbarkeit und Frauenrechte kämpft. Und schließlich öffnet die Bestattung Graz einen seltenen Blick hinter die Kulissen eines Unternehmens, das Tradition, Würde und moderne Infrastruktur verbindet.
Gutes Lesen! -red-
IMPRESSUM
Herausgeber
Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl
Medieninhaber & Verleger
Klepej & Tandl OG
Chefredaktion
Christian Klepej Mag. Johannes Tandl
Redaktion
Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Mag. Michael Petrowitsch, Christian Wabl, Peter Pichler (Produktion), Vanessa Fuchs (Organisation)
Lektorat
AdLiteram
Druck
Walstead-Leykam
Vertrieb & Anzeigenleitung
Horst Futterer
Redaktionsanschrift
Schmiedgasse 38/II
A-8010 Graz
Titelfoto von Marija Kanizaj
T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin

Fazitthema
Von Johannes Roth
Wenn im Dezember 2025 der erste reguläre Personenzug durch den Koralmtunnel rollt, ist das mehr als ein fahrplanmäßiger Akt. In 41 Minuten von Graz nach Klagenfurt – die neue Verbindung schrumpft nicht nur Zeiten, sie verschiebt Landkarten im Kopf: Aus zwei bisher eher randständigen Bundesländern im europäischen Verkehrsnetz wird ein zusammenhängender Wirtschaftsraum.
Die Geschichte der Koralmbahn ist auch die Geschichte einer Region, die lange das Gefühl hatte, beim großen europäischen Infrastrukturspiel außen vor zu bleiben. Nach dem Zerfall der Donaumonarchie wurde die alte Südbahn zerteilt; Streckenabschnitte lagen plötzlich in verschiedenen Staaten – die Steiermark und Kärnten verloren den direkten Anschluss an zentrale Nord-Süd- und Ost-West-Korridore. Den verantwortlichen Verkehrsplanern blieb dies durchaus nicht verborgen: Schon in den 1920er-Jahren diskutierte der Kärntner Landtag die Idee einer »Kärntner Ostbahn« Klagenfurt–Wolfsberg–Packsattel–Graz – ein frühes Vorläuferprojekt der heutigen Vision. Dabei blieb es aber auch. Das Projekt scheiterte, die Region blieb verkehrspolitisch Peripherie. Erst Mitte der 1990er-Jahre nahm die heutige Koralmbahn Gestalt an: 1995 begannen Planungen, 1997 das Trassenauswahlverfahren, 1999 die Bauausführung. Damaliger Treiber hinter dem Projekt: Jörg Haider. Walter Kröpfl, der langjährige steirische SP-Klubobmann, erinnert sich in einem Interview mit dem Magazin »Klipp« daran: »Ich muss offen zugeben: Wenn damals in Kärnten nicht der Jörg Haider der Landeshauptmann gewesen wäre, wir Steirer allein wären zu schwach gewesen. Der Haider wollte den Tunnel und die Koralmbahn unbedingt.«
Jahrhundertprojekt auf Schiene gebracht
Später war es dann eben jener Walter Kröpfl, damals junger Gemeinderat von Groß St. Florian und später Landtagsabgeordneter, gemeinsam mit dem ÖVP-Abgeordneten Manfred Kainz, die von Waltraud Klasnic und Peter Schachner damit beauftragt worden waren, dieses Projekt auf steirischer Seite voranzutreiben. Was in der Steiermark auch gut gelang, in Kärnten allerdings weniger. Dort gelang es Jörg Haider nicht, die roten Kärntner Gemeinden im Lavanttal von den notwendigen Grundstückstransaktionen zu überzeugen – ein Problem, das bis heute besteht. Ungeachtet dessen wird die Koralmbahn nun ihren Betrieb aufnehmen und damit ein Jahrhundertprojekt im Wortsinn auf Schiene gebracht sein, das die politische Geduld auf eine harte Probe stellte. Immer neue Verzögerungen, politische Konflikte und geologische Überraschungen machten die Koralmbahn zum Symbol österreichischer Infrastrukturzähigkeit. Kritiker sahen darin lange eine zu teure »Städteverbindung« zwischen Graz und Klagenfurt; Befürworter betonten schon damals weitblickend die einmalige Chance, zwei damals wirtschaftlich eher schwächelnde Regionen miteinander zu verbinden. Dass die Koralmbahn nun in Betrieb geht, ist das Ergebnis eines jahrzehntelangen Ringens zwischen Ländern, Bund, ÖBB und EU – aber auch eines Paradigmenwechsels: weg von der Idee isolierter Landesinfrastruktur, hin zu gesamtheitlichem Denken über den

Tellerrand hinaus, eingebettet in einen europäischen Kontext, in den sich nun auch Südösterreich einreiht.
Die neue Achse im Süden Europas
Technisch gehört die Koralmbahn zu den größten Infrastrukturprojekten der Republik: rund 130 Kilometer neue bzw. ausgebaute Strecke, 250 km/h Streckengeschwindigkeit, über 100 Brücken und Unterführungen. Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel, einer der längsten Eisenbahntunnel der Welt. Strategisch ist die neue Strecke Teil des sogenannten Baltisch-Adriatischen Korridors der TEN-T-Netze. Güterzüge aus Polen, Tschechien oder der Slowakei können künftig ohne zeitraubende alpine Umwege über Graz und Klagenfurt Richtung Adria-Häfen fahren. Der Nutzen ist erheblich. Eine Studie der TU Wien beziffert den regionalwirtschaftlichen Zusatznutzen aus der verbesserten Erreichbarkeit auf rund 167 Millionen Euro jährlich und prognostiziert in einzelnen Bezirken Wachstumsschübe von bis zu drei Prozent. Gleichzeitig verkürzt sich die Reisezeit Wien–Klagenfurt um rund 45 Minuten; zwischen Graz und Klagenfurt wird die Bahn mit 41 bis 45 Minuten zur schnellsten Verbindung überhaupt. Das hat auch einen umweltpolitischen Nutzen. Wo man bislang – auch im Güterverkehr – die Autobahn befahren musste, kann ab sofort mit einem deutlichen ökonomischen Benefit die Schiene genutzt werden. Die Auswirkungen auf Verkehr, Emissionen und Standortattraktivität werden erheblich sein.
AREA SÜD – Die neue Marke eines Wirtschaftsraumes
Genau hier setzt die gemeinsame Initiative der Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten an. Beide definieren die Koralmbahn als »Jahrhundertchance« und sehen entlang der Achse Graz–Klagenfurt neben Wien den zweitgrößten Ballungsraum Österreichs entstehen. 1,8 Millionen Menschen und mehr als 50.000 Arbeitgeberbetriebe mit 730.000 Beschäftigten sowie eine Wirtschaftsleistung von etwa 70 Milliarden Euro bilden die Grundlage dieses neuen Raumes. Der Wirtschaftsraum Südösterreich wird durch die Koralmbahn erstmals als zusammenhängende, international konkurrenzfähige Region sichtbar. Um diese Positionierung zu stärken, wurde die Dachmarke AREA SÜD geschaffen. Sie soll Standortmarketing bündeln, gemeinsame Interessen vertreten und den Raum international sichtbar machen. Josef Herk, Präsident der steirischen Wirtschaftskammer, dazu: »Mit der AREA SÜD entsteht im Süden Österreichs die zweitgrößte Wirtschaftsregion unseres Landes. Wo Grenzen überwunden werden und das Verbindende in den Vordergrund tritt, entsteht Neues. Durch die gute Erreichbarkeit und das größere Einzugsgebiet ergibt sich ein starker Impuls für die Zukunft. Nun gilt
»Mit der AREA SÜD entsteht im Süden Österreichs die zweitgrößte Wirtschaftsregion unseres Landes. Wo Grenzen überwunden werden und das Verbindende in den Vordergrund tritt, entsteht Neues.«
Josef Herk, steirischer WKO-Präsident
es, diese Jahrhundertchance für die Steiermark und Kärnten sowie die gesamte Alpen-Adria-Region zu nutzen. Die AREA SÜD ist eine frische Lebensader, die mehr Miteinander ermöglicht – für unsere Wirtschaft, für die Menschen und insbesondere für die Jugend. Eine Region mit Potenzial, in der man gerne arbeitet, studiert, investiert und vor allem auch lebt.« Sein Kärntner Pendant, WKO-KärntenPräsident Jürgen Mandl, stößt ins gleiche Horn: »In einer Dreiviertelstunde von Klagenfurt nach Graz – die Koralmbahn lässt die Zentralräume rund um die beiden Landeshauptstädte zusammenwachsen und einen neuen Wirtschaftsraum Süd entstehen: eine europäische Metropolregion mit mehr als einer Million Menschen, hunderttausend Unternehmen und unendlichen Chancen für mehr Wachstum, noch mehr Lebensqualität und weniger Abwanderung. Die bessere Sichtbarkeit als Wirtschaftsstandort und Logistikdrehscheibe, die stärkere Vernetzung von Bildungseinrichtungen, die bequeme Mobilität zwischen Stadt und Land – all das macht Kärnten und die Steiermark zu einem neuen Lebensmittelpunkt im AlpenAdria-Raum.«
Mehr Menschen. Mehr Märkte. Mehr Miteinander.
Die drei Schlagworte der AREA SÜD sind zugleich ihr Programm. Der Süden Österreichs gewinnt dadurch einen gemeinsamen Arbeitsmarkt. Fachkräfte aus Klagenfurt können pendelbar in Graz arbeiten – und umgekehrt. Viele spezialisierte Betriebe bekommen erstmals Zugang zu einem großen, integrierten Talentpool. Darüber hinaus, so die AREA-SÜD-Verantwortlichen, schaffe die Koralmbahn Skaleneffekte für exportorientierte Betriebe –von der Weststeiermark bis ins Lavanttal. Kürzere Wege zu Norditalien, zu Adria-Häfen und nach Osteuropa stärken die Logistik. Die Kombination aus Koralmbahn, Pyhrn-Schober-Achse und Südbahn schafft einen Netzknoten, der Güterflüsse neu ordnet. Schließlich geht’s auch um »mehr Miteinander«: Universitäten, FHs und Forschungszentren rücken enger zusammen und bilden künftig auch eine »Wissensregion«, wie es die »Kleine Zeitung« nennt. »Was früher drei Stunden Zugfahrt bedeutete, wird zum Tagespendel« – ein unschätzbarer Vorteil im Austausch von Knowhow beiderseits der Koralm. So wird mit der neuen Bahn aus einer geografischen Annäherung auch eine strukturelle.
Peripherie rückt ins Zentrum
Besonders stark spürbar wird dieser Wandel in Regionen, die bisher unter dem Label »Peripherie« geführt wurden. Bahnhöfe wie »Weststeiermark« oder der neue Knoten St. Paul im Lavanttal stehen sinnbildlich dafür. Die WKO formuliert in der AREASÜD-Analyse: »Die bisherige Peripherie rückt ins Zentrum.« Und weiter: »Deutschlandsberg und Wolfsberg erhalten jene verkehrliche und wirtschaftliche Einbindung, die jahrzehntelang fehlte.« Für mittelständische Betriebe eröffnen sich neue Optionen – ein Metallverarbeiter aus St. Paul kann Zulieferer der Grazer Automotive-Industrie werden, Betriebe in der Südweststeiermark können Serviceteams pendlersicher über die gesamte Achse schicken. Dass der Tourismus profitiert, sei eher ein »angenehmer Kollateralgewinn«, wie die »Kleine Zeitung« schreibt, denn Hauptnutznießer seien Wirtschaftszweige mit noch breiterer Wertschöpfung.
Bedingungen für den Erfolg
So euphorisch viele Stimmen klingen – allen Beteiligten ist klar, dass Infrastruktur allein nicht reicht. Infrastrukturmaßnahmen seien keine Selbstläufer, erkennt auch die Wirtschaftskammer: »Ohne zusätzliche regionale Weichenstellungen werden positive Effekte abgeflacht.« Gefordert wird zunächst der rasche Aufbau von Begleitinfrastruktur: der dreispurige Ausbau der A9, der viergleisige Ausbau Graz–Bruck/Mur, eine Gütertrasse Klagenfurt–Villach. Dann braucht es natürlich Investitionen in Energie und Breitband, denn »nur mit starker Infrastruktur können energieintensive und digitale Geschäftsmodelle wachsen.« Wichtig sei auch die Harmonisierung von Landesgesetzen, denn der »Wirtschaftsraum braucht schlanke, abgestimmte Regelwerke.« Bildung und Fachkräfte (Ausbau von HTLs, FHs und Universitäten, engere Kooperation im Hochschulraum Süd) schließlich und ein gemeinsamer Markenauftritt runden den Forderungskatalog ab, denn »der Süden muss international als ein Wirtschaftsraum auftreten.« Und auch wenn der Verdacht berechtigt ist, dass die Wirtschaftskammer an dieser Stelle einmal mehr die Gelegenheit nutzt, ihren jahrelangen Forderungskatalog einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, so bleibt doch festzuhalten, dass sich diese Rahmenbedingungen tatsächlich auf die Wirtschaftsleistung des gesamten Landes auswirken würden. Heißt aber auch: In diesem Gesamtkontext entscheidet sich, ob die Koralmbahn zur Erfolgsgeschichte oder zum verpassten Potenzial wird.
Kontext – Vom Eisenbahngürtel zur Superregion
Wenn die Koralmbahn historisch auch – wie oben beschrieben –an die große Zeit der Eisenbahnexpansion im 19. Jahrhundert anknüpft, als die Südbahn Wien–Triest die Habsburgermonarchie wirtschaftlich verband, entsteht hier heute keine imperiale Achse, sondern ein gesamteuropäischer Entwicklungskorridor. Die Region zwischen Graz, Weststeiermark, Lavanttal und Klagenfurt war über Jahrzehnte geprägt von Schwerindustrie, Bergbau und klassischen Gewerben. Globalisierung und Strukturwandel haben
Dringend erforderliche Infrastrukturprojekte, damit die Koralmbahn voll wirkt.
• dreispuriger Ausbau der A9
• viergleisiger Ausbau Graz–Bruck/Mur
• Gütertrasse Klagenfurt–Villach
• Investitionen in Energie und Breitband
viele Standorte unter Druck gesetzt. Der Ausbau der Koralmbahn ist deshalb auch ein industriepolitisches Statement: »Wir holen uns unsere Zukunft aktiv zurück.«
Die eigentliche Arbeit beginnt erst
Mit der Eröffnung der Koralmbahn ist die technische Seite des Projekts abgeschlossen – die wirtschaftliche beginnt erst. An Visionen herrscht kein Mangel, wobei sich alle Visionäre darin einig sind, dass der Süden Österreichs das Potenzial habe, eine echte euro-
päische Wirtschaftsregion zu werden. Für Unternehmen bedeutet das vor allem eines: Sie müssen größer und vernetzter denken. Wer heute noch im Bezirk rekrutiert, kann morgen entlang einer 45-Minuten-Achse Personal suchen. Wer heute noch Lkw-lastig produziert, kann morgen Richtung Ostsee und Adria schienengebunden liefern. Die Schienen liegen. Jetzt entscheidet sich, was darauf fährt – wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich.
Politische Einigkeit schafft Voraussetzungen
Darum kann die Koralmbahn auch nicht isoliert gesehen werden, sondern muss bei aller Euphorie in der Betrachtung eines Gesamtverkehrskonzeptes eingebettet sein. Das scheint allen Beteiligten auch klar zu sein – unabhängig von der politischen Farbgebung, wenn man die Grünen hier einmal ausnimmt. Deren Chefin, die Ex-Ministerin Leonore Gewessler, gefällt sich ja auch in der Opposition in der Rolle der Verhinderin entscheidender verkehrsplanerischer Projekte – mit bescheidenem Erfolg. Wenn sie auch erfolgreich verhindert hat, dass die Koralmbahn mit einer Haltestelle direkt an den Grazer Flughafen angebunden werden wird, so zeigen die aktuellen Entwicklungen, dass man in anderen Dingen dank der neuen politischen Konstellationen durchaus an einem Strang ziehen kann. Das wird immer wieder deutlich – wie etwa jüngst, als Landeshauptmann Kunasek und Verkehrslandesrätin
Claudia Holzer den Bundesminister für Innovation, Mobilität und Infrastruktur, Peter Hanke, in der Grazer Burg trafen. Der Besuch wurde von allen Seiten als wichtiges Signal für den gemeinsamen Einsatz für die Zukunft der steirischen Mobilität gewertet.
Zukunft über Ideologie
Hier geht tatsächlich wieder etwas weiter. Bereits avisiert wurde ja der lange geforderte dreispurige Ausbau der A9, diskutiert wurde auch die notwendige Erweiterung der S36 Murtal Schnellstraße zwischen Judenburg und St. Georgen ob Judenburg. Thema war auch ein weiteres Schieneninfrastrukturprojekt: der zweigleisige Ausbau der Südbahn zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß. »Mit Bundesminister Peter Hanke gibt es jetzt jemanden in der Bundesregierung, der die Realität kennt«, streut der blaue Landeshauptmann dem roten Bundesminister Rosen. »Ich habe ihn schon mehrmals getroffen und bin froh, dass wir jetzt einen Partner haben, mit dem man auf Augenhöhe über die Mobilitätsthemen der Steirer sprechen kann. Nach Jahren ideologisch getriebener grüner Verkehrspolitik kehrt endlich Vernunft zurück. Besonders freut mich, dass es konkrete Fortschritte beim Ausbau der A9 und der S36 Murtal Schnellstraße gibt. Diese Projekte sind lebenswichtig für unsere Region. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir auch in Zukunft gemeinsam dafür sorgen werden, dass wichtige Infrastrukturprojekte nicht
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an ideologischen Experimenten scheitern, sondern für die Menschen in der Steiermark umgesetzt werden können«, sagt Landeshauptmann Mario Kunasek.
Breiter Konsens
ÖVP-Landesrätin Claudia Holzer sieht das ähnlich – das Arbeitsgespräch mit dem SPÖ-Minister, findet sie, sei äußerst wertschätzend gewesen. Bereits im Juli hatte sie einen Termin mit Hanke gehabt, die Gespräche über die dringlichsten Verkehrsprojekte für die Steiermark hätten damit jetzt in Graz eine Fortsetzung erfahren. Auch sie sieht Projekte wie die S36 oder den dreispurigen Ausbau der A9 »für unsere Region von enormer Bedeutung – genauso wie die vorgezogene Elektrifizierung der GKB von 2033 auf bereits 2031«. Bei anderen wichtigen Themen wie der Zukunft der Thermenbahn, dem geplanten zweigleisigen Ausbau der Südbahn zwischen Werndorf und Spielfeld-Straß oder dem A2-Autobahnanschluss in Hart bei Graz, die noch offen sind, werde sie »mit voller Kraft dafür kämpfen, dass wir für die steirische Bevölkerung schnelle und pragmatische Lösungen finden.«
Veränderte Landkarte dank Klasnic, Haider und Schüssel
Jedenfalls ist die Hoffnung berechtigt, dass auch diese wichtigen Infrastrukturprojekte in wenigen Jahren und Jahrzehnten ein
ebenso erfreuliches Ende finden werden wie die Koralmbahn. Auch sie war ein Schulterschluss auf politischer Ebene gewesen und konnte nur dank der Beharrlichkeit von Jörg Haider, Waltraud Klasnic und Wolfgang Schüssel durchgesetzt werden. Auch wenn die politischen Kräfteverhältnisse heute anders sind als Mitte der 2000er, wo man noch damit drohen konnte, dass der Süden Wien das Leben richtig schwer machen würde, sollte dieses Infrastrukturprojekt nicht beschlossen werden. Ohne diesen Druck wäre die wirtschaftspolitische Landkarte vielleicht heute noch auf den Raum zwischen Wien und Linz beschränkt.
Koralmbahn zeigt, was Politik kann
Bei aller Kritik an der Politik zeigt sich gerade am Beispiel der Koralmbahn, wozu sie – unabhängig von Farbe und Ideologie – fähig ist: in einer weit vorausliegenden Zeit einen für die Menschen deutlich spürbaren Mehrwert zu generieren und für eine sichtbare Verbesserung bestehender Verhältnisse zu sorgen. Wenn in wenigen Wochen täglich hunderte Menschen zwischen Graz und Klagenfurt pendeln werden und die Wirtschaftsräume entlang der Trasse aufblühen, mit konkreten Chancen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, dann ist das vor allem ein Erfolg vieler politischer Akteure, die unbeirrt jahrelang am gleichen Strang gezogen haben.


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machen. Beide wussten, dass die Republik ohne massiven politischen Druck weiterhin so tun würde, als beschränkte sich die wirtschaftspolitisch relevante Landkarte auf den Raum zwischen Wien und Linz.
Haider Klasnic und Schüssel setzten »ihr Luxusprojekt« durch.
Dieses ungewöhnliche Duett aus Volkspartei und Freiheitlichen war der Motor, der das Projekt gegen den Widerstand aus der Bundeshauptstadt in die reale Welt drückte.
er. Steiermarks Landeshauptmann Franz Voves konterte ungewöhnlich scharf: Man lasse sich »nicht mehr heckerln«. Sogar Kardinal Schönborn stieß 2007 ins gleiche Horn und kritisierte das Projekt im Bundeskanzleramt – worauf Hermann Schützenhöfer (ÖVP) wütend versprach: »Wenn man den Koralmtunnel infrage stellt, wird man uns kennenlernen.«
Vom Streitobjekt zum Jahrhundertprojekt
Jörg Haider machte Kärntens jahrzehntelange verkehrspolitische Benachteiligung zum politischen Druckmittel.
Die wahre Geschichte der Koralmbahn – zwischen Provinzstolz und echter Weitsicht
Wenn am 14. Dezember 2025 der Personenverkehr durch den Koralmtunnel startet, geht ein Projekt in Betrieb, das nicht nur technisch, sondern vor allem politisch eines der härtesten Dickichte der Zweiten Republik durchschlagen hat. Die Koralmbahn ist ein Jahrhundertprojekt. Politisch betrachtet ist sie ein Lehrstück regionaler Beharrlichkeit, Wiener Skepsis und des bemerkenswerten Zusammenspiels von Jörg Haider, Waltraud Klasnic und Wolfgang Schüssel.
Mitte der 2000er-Jahre fühlten sich Steiermark und Kärnten nämlich als »Stiefkinder der Verkehrspolitik«. Die Landeshauptleute Waltraud Klasnic (ÖVP) und Jörg Haider (FPÖ) machten daraus ein Narrativ und eine Drohung. Entweder der Süden bekommt sein Jahrhundertprojekt oder man würde Wien das Leben politisch schwerer
In Wien sah man die Koralmbahn lange als Luxusprojekt zweier Provinzfürsten. SPÖKritiker wie der Steirer Günther Kräuter verspotteten sie als »4,2-Milliarden-EuroStädteverbindung«, die Haider und Klasnic auf einer »Shoppingtour« herausverhandelt hätten. FPÖ-Verkehrsministerin Monika Forstinger galt als Haider-Getreue, die ihm ein Geschenk machen wollte. Als Kärnten und Steiermark 2004 sogar je 140 Millionen Euro zuschossen, riss die Kritik nicht ab – sie radikalisierte sich sogar. Die Kärntner SPÖ-Landesrätin Gaby Schaunig verweigerte offen die Zustimmung. Der Süden kämpfte plötzlich an zwei Fronten: gegen Wien – und gegen die eigene SPÖ. Entscheidend wurde, dass Wolfgang Schüssel das Projekt in seiner Amtszeit nicht fallen ließ – trotz massiven Drucks aus Wien, Niederösterreich und selbst aus Teilen der Bundes-ÖVP. Der Kanzler setzte sich gegen das politische Main-Stream-Narrativ durch, dass die Koralmbahn ein überdimensioniertes Regionalprojekt sei. Er machte es zur nationalen Priorität und sicherte damit die Weichenstellung, die die nachfolgenden Regierungen nicht mehr zurückdrehen konnten. Ohne Haider und Klasnic als kompromisslose Antreiber und Schüssel als bundespolitischen Türöffner wäre die Koralmbahn in den frühen 2000er-Jahren mit Sicherheit beerdigt worden.
2006, nach einem Regierungswechsel, versuchte SPÖ-Verkehrsminister Werner Faymann das Projekt zu bremsen. Der Tunnel könne erst 2020 fertig werden, erklärte
Es waren Jahre permanenter Rechtfertigungen, politischer Scharmützel, Einsprüche vor dem Verwaltungsgerichtshof, geologischer Überraschungen und akademischer Kritik. Die TU Wien sprach von »Verantwortungslosigkeit«, manche berechneten das Projekt auf 13 Milliarden Euro hoch. Heute liegen die tatsächlichen Kosten der gesamten Koralmbahn bei rund 5,9 Milliarden. Trotz aller Widerstände erfolgte 2009 der Tunnelanschlag, 2018 der Durchschlag, 2023 die erste offizielle Testfahrt. Und heuer – 2025 – folgt endlich die Eröffnung und damit der entscheidende Lückenschluss der baltisch-adriatischen Achse.
Die Koralmbahn ist damit wesentlich mehr als eine schnelle Verbindung zwischen Klagenfurt und Graz. Sie ist ein politisches Monument für die Stärke regionalen Drucks, für die Selbsterkenntnis eines Landes, das viel zu lange zentristisch gedacht hat. Der Koralmtunnel ist ein Jahrhundertprojekt, das nicht am Reißbrett geschaffen wurde, sondern im politischen Ring erstritten werden musste.
Kammern: Wie Pflichtmitgliedschaft und Erfolgsdruck das System ausbremsen Österreichs Sozialpartnerschaft galt jahrzehntelang als Stabilitätsanker – ein Modell, das Löhne, Arbeitsbeziehungen und wirtschaftspolitische Kompromisse verlässlich organisierte. Heute jedoch mehren sich die Stimmen, die darin einen Teil der strukturellen Probleme des Landes sehen. Nicht, weil Sozialpartnerschaft per

MIT JOHANNES TANDL

Wenn Institutionen
Waltraud Klasnic sah in der Koralmbahn den Schlüssel zur Überwindung der strukturellen Randlage der Steiermark.
se schlecht wäre, sondern weil sie in ihrer heutigen Form schwerfälliger geworden ist – und weil die wichtigsten Akteure zunehmend unter einem selbstgeschaffenen Erfolgsdruck stehen. Ein zentrales Element könnte auch die Pflichtmitgliedschaft in den Kammern sein. Sie garantiert Wirtschaftskammer und Arbeiterkammer fast unendliche Ressourcen, Einfluss und eine einzigartige politische Stellung. Doch sie erzeugt auch einen paradoxen Effekt. Zwangsmitglieder müssen nicht überzeugt, sondern nur verwaltet werden. Reformfähigkeit wird dadurch nicht gestärkt, sondern geschwächt. Und um die Existenz dieser Apparate abzusichern, werden Servicebereiche immer weiter aufgebläht – oft mit Angeboten, die zwar gut klingen, aber weder nachgefragt noch volkswirtschaftlich sinnvoll sind.
wichtiger werden als ihre Aufgabe Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Umbrüche wie Rezession, strukturellem Standortdruck und Digitalisierung führt diese Struktur zu einer institutionellen Selbstzufriedenheit, gegen die sich echte Veränderung schwer durchsetzt. Der aktuelle Gagenskandal rund um die Wirtschaftskammer – die Funktionsbezüge der AK liegen übrigens teilweise sogar über jenen der WKO – zeigt das Problem exemplarisch. Anstatt über Zukunftsstrategien zu diskutieren, dominieren Debatten über internen Machtgebrauch, Selbstdarstellung und die Frage, ob Spitzenfunktionäre ihre Aufgaben noch mit der nötigen Demut erfüllen. Das beschädigt nicht nur die Glaubwürdigkeit, sondern verstärkt den Druck, nach außen hin Erfolge vorzuweisen – koste es, was es wolle. Und dieser Erfolgsdruck führt dazu, dass notwendige, aber unpopuläre Entscheidungen verdrängt werden. Etwa die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, modernere Kollektivverträge oder die Reform der Kammerstrukturen selbst. Unternehmen klagen zunehmend über hohe Lohnnebenkosten, starre Arbeitszeitmodelle und langwierige Verhandlungen, welche die Betriebe in der Anpassung an globale Wettbewerbsbedingungen bremsen. Die AK wiederum verteidigt die Pflichtmitgliedschaft mit einer Totalverweigerung gegenüber sinnvollen Flexibilisierungsversuchen in der Arbeitsverfassung. Viele Arbeitnehmer nehmen die Kammer daher nicht mehr als individuelle Interessenvertretung wahr, sondern als Teil einer großinstitutionellen Maschinerie. Beides sind Symptome eines Systems, das zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Auch die Sozialpartnerschaft braucht ein Update
Natürlich haben externe Faktoren –Energiepreise, EU-Regulierungen, geopolitische Unsicherheiten – großen Einfluss auf die schwache wirtschaftliche
Wolfgang Schüssel sorgte als Bundeskanzler für politische Rahmenbedingungen, welche die Koralmbahn erst ermöglichten.

Entwicklung. Doch die österreichische Besonderheit liegt darin, dass zentrale wirtschaftspolitische Weichen von Institutionen gestellt werden, deren innere Logik nicht auf Wettbewerb, sondern auf dem Erhalt der Strukturen basiert.
Die Sozialpartnerschaft muss nicht abgeschafft werden. Aber sie muss sich dringend erneuern. Dazu gehört auch eine Antwort auf die Frage, ob es tatsächlich der Pflichtmitgliedschaft bedarf, um etwas für Unternehmen oder Arbeitnehmer zu erreichen – oder ob freiwillige Interessenvertretungen wie der ÖGB oder die Industriellenvereinigung nicht längst zielorientierter agieren und so mehr für ihre Mitglieder bewirken. Was wäre, wenn es miteinander konkurrierende Interessenverbände auf Arbeitgeber- und auf Arbeitnehmerseite gebe? Wettbewerb belebt bekanntlich nicht nur das Geschäft, sondern sorgt auch für deutlich effizientere Strukturen.

Artikel 13 der EU-Grundrechtecharta verheißt kurz und knapp: »Kunst und Forschung sind frei. Die akademische Freiheit wird geachtet.« Doch wie belastbar ist dieses Versprechen, wenn politische Realitäten und wirtschaftliche Interessen daran rütteln?
Ein Blick nach Ungarn liefert ein Lehrstück. Dort hat die Regierung Universitäten unter politische Kuratel gestellt und unbequeme Studienfächer wie etwa Gender Studies kurzerhand abgeschafft. Die EU-Kommission sah die akademische Freiheit bedroht und griff zum schärfsten Mittel: Sie strich die Förderung für 21 ungarische Hochschulen – über 60 Millionen Euro an Forschungsgeldern wurden entzogen und rund 182.000 Studierende von Erasmus-Plätzen ausgeschlossen. Auch der EuGH stellte 2020 im »Lex CEU«-Urteil fest, dass Ungarns Hochschulgesetz gegen EU-Recht verstieß, und bestätigte erstmals, dass Artikel 13 GRC sowohl Forscher als auch Bildungseinrichtungen schützt.
Auch die Kunstfreiheit kann zum juristischen Zankapfel werden. Im »Metall auf Metall«-Fall um ein zweisekündiges Musiksample kollidierten kreativer Freiraum und Urheberrecht. Der EuGH öffnete ein kleines Schlupfloch im EU-Urheberrecht: Unhörbar in ein neues Werk integrierte Samples dürfen ohne Erlaubnis verwendet werden. Die Entscheidung balanciert Investitionsschutz (Eigentumsrechte der Musikindustrie) gegen Kunstfreiheit – und signalisiert, dass wirtschaftliche Interessen dort ihre Grenze finden, wo künstlerische Ausdrucksfreiheit beschnitten würde.
Für Wirtschaftslenker klingt die Freiheit von Kunst und Wissenschaft vielleicht nach Feuilleton. Doch tatsächlich steckt dahinter ein handfester Standortfaktor: Innovation und Fortschritt gedeihen nur in einem Klima geistiger Freiheit. Wo Regierungen Forschung oder Kultur gängeln, folgt meist Abwanderung kluger Köpfe, Vertrauensverlust und Stagnation. Artikel 13 erinnert daran, dass Europa mehr ist als ein Binnenmarkt – es ist ein Werteprojekt. Die Kunst- und Wissenschaftsfreiheit gilt als selbstverständlich, wird aber in Krisen zum Prüfstein. Bleibt die Frage, wie ernst Politik und Gesellschaft es mit diesem Grundrecht meinen, wenn es darauf ankommt. Denn ob an der Universität oder in der Kunstgalerie – die Freiheit der Geister ist ein Gradmesser für die Gesundheit von Wirtschaft und Demokratie.

Scheckübergabe mit (v.l.) Bgm. Herbert Pillhofer, Beate Nussgraber (Chance B), Kaufmann Eric Posnitz mit Stefanie und Tochter Emma und SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer (/ Südburgenland)
Die oststeirische Marktgemeinde Pischelsdorf feierte am 30. Oktober die Eröffnung des neuen EUROSPAR. Der junge Kaufmann Eric Posnitz, der den Markt vor fünf Jahren von seinem Vater übernommen hat, führt damit den Familienbetrieb in die nächste Generation.
Aus dem bisherigen SPAR im Ortszentrum wurde ein größerer, moderner Supermarkt mit 1.400 m² Verkaufsfläche. Mit der Kulmlandbäckerei zieht zudem ein weiteres regionales Unternehmen in das neue Gebäude ein. Vor über 20 Jahren hat Reinhold Posnitz den SPAR im Ort übernommen, später folgten Ausbau und Modernisierung. Sein Sohn Eric – im Unternehmen groß geworden – setzt nun auf Wachstum und Zukunftsorientierung. Über 40 Mitarbeitende sorgen für persönlichen Service, das Geschäft ist barrierefrei, hell und auf effiziente Abläufe ausgerichtet.
Riesige Auswahl
„Mit dem neuen EUROSPAR setzen wir ein starkes Zeichen für Nahversorgung und regionale Wertschöpfung“, betont SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer. Der neue Supermarkt bietet 10.000 zusätzliche Artikel, darunter erweiterte Bereiche für Spielwaren, Haushalt und Schule. Die Feinkost wurde neu gestaltet, erstmals gibt es Frischfisch in Bedienung, eine große Auswahl an Jause-Produkten und warme Speisen to go – von Salaten bis heißem Leberkäse. Fünf Kassen und außenliegende Leergutautomaten sorgen für schnelle Abläufe.
Stärkung regionaler Herkunft
Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. Er ist spezialisiert auf Bau-, Immobilien-, Wirtschafts- und Nachhaltigkeitsrecht. ak-anwaltskanzlei.at
Besonders wichtig ist Posnitz die Zusammenarbeit mit der Region: Über 1.000 Produkte stammen von lokalen Betrieben. „Das stärkt die Wertschöpfung vor Ort und kommt den Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden entgegen“, so Posnitz. Auch in Sachen Nachhaltigkeit setzt der Standort Maßstäbe. Die 176 extrabreiten Gratis-Parkplätze umfassen vier E-Ladestationen, Grünflächen und begrünte Fassadenelemente verbessern das Mikroklima. Eine 200-kW-Photovoltaikanlage am Dach versorgt den Markt mit Strom, Abwärme aus der Kühlung wird für die Heizung genutzt.

Mit dem Start des Grazer Adventprogramms beginnt eine der wirtschaftlich stärksten Zeiten des Jahres. 2024 zog der Advent rund 1,9 Mio. Besucher an, davon 92 Prozent aus Österreich. Auch heuer setzt Graz auf Vielfalt: 16 Adventmärkte, 215 Stände und 200 Programmpunkte verbinden Regionalität, Tradition und neue Formate wie die „Klangspuren“. Auch die Infrastruktur wächst – über 760.000 LEDs bringen mehr als 60 Straßen zum Leuchten, der 28 Meter hohe Christbaum und die Eiskrippe bleiben Publikumsmagnete, erklärt Tourismusstadtrat Kurt Hohensinner. Workshops, Märchenwald, Winterwelt und zahlreiche Familienangebote machen den Advent zum Gesamterlebnis – und zu einem kräftigen Impuls für Handel, Gastronomie und Tourismus.

Treasury Night bei Steiermärkischer
Die Steiermärkische Sparkasse lud am 14. November erstmals zur Treasury Night und bot Unternehmern eine Plattform für Austausch und Orientierung. Unter dem Motto „Navigieren im Umbruch“ standen Strategien für Stabilität und Wachstum im Mittelpunkt. Als Gastgeber hob Vorstandsvorsitzender Georg Bucher die Stärke der Steiermärkischen Sparkasse als Finanzpartnerin hervor. Durch den Abend führte Treasury-Leiter Florian Scherounigg. Finanzexperte Josef Obergantschnig lieferte eine Keynote zu Zinsund Währungsfragen und praxisnahen Tipps für den Umgang mit Unsicherheit. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde klar: Die Steiermark punktet mit Innovationskraft und Exportstärke, doch es braucht Mut zur Investition, um Chancen zu nutzen.
Graz und Klagenfurt verbindet weit mehr als die Schienen der Koralmbahn.
Wir sind uns einfach nahe.
Eine gemeinsame Aktion von Stadt Graz und Stadt Klagenfurt


Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr und der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider unterstützen die Koralmbahn-Kampagne.
Mit einer Werbekampagne machen die Landeshauptstädte Graz und Klagenfurt auf die neue Nähe durch die Koralmbahn aufmerksam. Zeitgleich werden Slogans wie „Vom Kernöl zur Kasnudl“ auf Plakaten und anderen Werbeträgern zum Einsatz gebracht.
In nur 41 Minuten wird es dank der neuen Koralmbahn künftig möglich sein, zwischen den beiden Städten zu pendeln. Auf die neue Nähe machen die beiden Städte mit einer gemeinsamen Werbekampagne aufmerksam, die von den Abteilungen für Kommunikation entwickelt und umgesetzt wurde.
„Diese Kampagne soll auf die Vorteile der neuen Koralmbahn hinweisen. Sie ist auch ein schönes Zeichen dafür, wie die beiden Landeshauptstädte bereits in vielen Bereichen sehr gut zusammenarbeiten“, so Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr ergänzt: „Die Steiermark und Kärnten haben immer eine liebevolle Verbindung gepflegt, mit der Koralmbahn kommen sich ihre Menschen so nah wie noch nie.“
Eröffnungsfest am 12. Dezember
Zur Eröffnung der Koralmbahn gibt es am 12. Dezember in beiden Städten große Eröffnungsfeiern der ÖBB. Auf den Bahnhofsvorplätzen finden zwischen 10.00 Uhr und 12.30 Uhr zeitgleich große Festakte statt. Auf das Unterhaltungsprogramm mit Infos rund um die Koralmbahn folgen ab 15 Uhr Live-Konzerte mit bekannten österreichischen Künstlern. Die Veranstaltung kann kostenlos und ohne Voranmeldung besucht werden.

Presseclubabend mit Manuela Khom
Am 11. November zog LH-Stv.in Manuela Khom bei einem Clubabend im Steirischen Presseclub Bilanz über die bisherige Regierungszusammenarbeit. Sie sprach mit Presseclub-GFin Alexandra Reischl über anstehende Vorhaben und beantwortete tagespolitische Fragen. „Ich schätze den offenen Umgang und wir kommen in dieser Regierung oft zu schnellen Entscheidungen“, so Khom. Wichtige Punkte, die abgehakt werden konnten: Bezahlkarte, Deregulierung oder das Handyverbot in Schulen. Khom bekannte sich klar zum Medienstandort Steiermark. „Qualitätsvolle Medien sind ein wichtiges Korrektiv in der Demokratie.“ In der anschließenden Diskussion standen aktuelle Themen wie der Rücktritt Harald Mahrers und die Frage der steirischen Spitalsstandorte im Mittelpunkt.

„Beyond
Als Haltung gegenüber dem Unbekannten ist „Radikale Hoffnung“ das Motto der Stunde – und zugleich das Thema der internationalen Ausschreibung für ein Projekt auf der BIX-Medienfassade des Kunsthaus Graz. Die Jury entschied sich für die Multimedia-Künstlerin Flavia Mazzanti und ihr Langzeitprojekt „Beyond My Skin“. Die Installation ist ab sofort auf der Fassade des Kunsthauses Graz zu sehen und wird im Foyer durch eine VR-Arbeit ergänzt. Energie Graz unterstützt das Projekt als langjährige Partnerin des Kunsthaus Graz: „Mit dem diesjährigen Thema ‚Radikale Hoffnung‘ machen wir die BIX-Fassade erneut zur Plattform für kreative Ideen und neue Perspektiven“, so die Geschäftsführer der Energie Graz Sepp Landschützer und Boris Papousek.

Das Arravané am Merkur Campus freut sich über eine erneute Bestätigung seiner kulinarischen Leistung: Gault Millau würdigt das Restaurant auch heuer wieder mit 2 Hauben (13 Punkte). Die Auszeichnung bestätigt den konsequenten Weg von Spitzenkoch Thomas Galler und seinem Team, präzises Handwerk und kreative Küche auf höchstem Niveau zu vereinen. Parallel dazu verstärkt das Arravané sein Team im Bereich Wein und Service: Harald Trummer ist als neuer Sommelier im Team tätig. Der Wechsel ins Team wurde auch durch die enge Zusammenarbeit mit Restaurantleiterin Anita Kurz begünstigt. Mit der erneuten 2-Hauben-Bewertung bleibt das Restaurant ein Fixpunkt der Grazer Gourmetszene und entwickelt sich gleichzeitig stetig weiter.

Am 11. November präsentierten das Stadttheater Klagenfurt und die Oper Graz ein gemeinsames Musiktheater-Abo, das vier große Musiktheaterproduktionen umfasst. Im Kultur-Abo inkludiert sind die Bahntickets für die Koralmbahn von Graz nach Klagenfurt und umgekehrt. Die Kosten dafür übernimmt die BKS Bank. „Die großartige Mobilitätsveränderung Koralmtunnel wollen wir im Leben der Menschen in den beiden Regionen spürbar machen. Durch dieses neue KulturAbo sollen die vielen Möglichkeiten im wahrsten Sinne des Wortes erlebbar gemacht werden“, so Vorstandsvorsitzender Nikolaus Juhász bei der PK im Stadttheater Klagenfurt. Das Kultur-Abo Koralmbahn ist an den Theaterkassen in Klagenfurt und Graz erhältlich. Preise von 212,- bis 317,- Euro.

BM Eva-Maria Holzleitner würdigt die Universität Graz
Bei ihrem Besuch am 11. November würdigte Bundesministerin Eva-Maria Holzleitner die Universität Graz als eine der zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen Österreichs. Im Mittelpunkt ihres Austauschs mit Rektor Peter Riedler, Mitgliedern des Rektorats und Studierenden standen Herausforderungen im Bereich der Universitätsfinanzierung und der Ausbildung von Elementarpädagogen. „Die Universität Graz leistet einen unverzichtbaren Beitrag für unser Bildungssystem und die Innovationskraft Österreichs und Europas. „Besonders beeindruckt hat mich das Engagement in der Ausbildung von Lehrkräften und Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen. Diese Bereiche sind entscheidend für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen“, so Holzleitner.

Das Wetter hat auch heuer ideal mitgespielt – wie hat sich der Herbsttermin für das Klanglicht-Festival bewährt?
Der Herbsttermin hat sich hervorragend etabliert. Die früh einsetzende Dämmerung bietet ideale Bedingungen, um die Stadt in ein faszinierendes Spiel aus Licht und Klang zu tauchen. Zugleich fügt sich Klanglicht stimmig in den Kulturkalender ein und setzt zum Jahresende ein starkes künstlerisches Ausrufezeichen in Graz.
Was fasziniert die Menschen an den künstlerischen Darbietungen und Installationen?
Klanglicht lebt vom Moment. Diese besonderen Begegnungen mit Kunst schaffen Emotionen, die bleiben – gerade weil sie vergänglich sind. Licht, Klang und Raum verschmelzen zu einem atmosphärischen Gesamterlebnis, das die Sinne öffnet und alltägliche Orte in eine Bühne verwandelt.
Welche Bedeutung hat das Klanglicht für den Tourismus in Graz?
Klanglicht ist längst ein kulturelles Markenzeichen der Stadt. Das Festival zieht jährlich über 100.000 Besucher an und zeigt Graz als innovative Kulturstadt mit internationaler Strahlkraft. Es verbindet Kunst, Technologie und Urbanität – und positioniert die Bühnen Graz wie auch die Stadt als Gastgeberin eines offenen, inspirierenden Kulturverständnisses. Gleichzeitig ist Klanglicht ein starkes wirtschaftliches Highlight: Es belebt die Innenstadt, füllt Hotels und Gastronomiebetriebe und stärkt nachhaltig den Kultur- und Städtetourismus in Graz.

Nach achtzehn Jahren eröffnet McDonald’s in Graz wieder einen neuen Standort und liefert damit ein Bekenntnis zur steirischen Landeshauptstadt. Das moderne Restaurant am St. Peter Gürtel bietet Platz für mehr als 200 Gäste, verfügt über die erste doppelte McDrive-Spur in der Stadt und schafft fünfzig neue Arbeitsplätze. Darüber hinaus ist auch die Modernisierung der bestehenden Restaurants in Graz und Umgebung geplant. „Mit dem neuen Restaurant in St. Peter investieren wir gezielt in Graz und zeigen, wie stark wir auf die Stadt und ihre Menschen vertrauen. Wir schaffen neue Arbeitsplätze, setzen auf modernste Technologien und gestalten McDonald’s in Graz fit für die Zukunft“, erklärt Daniel Boaje, Franchisenehmer von McDonald’s Graz.

Grazer Christbaum kommt von der Koralm
Symbolträchtiger Mittelpunkt der Adventmärkte und des vorweihnachtlichen Treibens ist der Christbaum am Grazer Hauptplatz, der am 3. November aufgestellt wurde. Die rund 28 Meter hohe und etwa 150 Jahre alte Fichte stammt aus dem Forstbetrieb Croÿ in Forst St. Oswald am Fuß der Koralm. Die feierliche Übergabe des Christbaums findet am Samstag, 29. November 2025, statt. Im Rahmen der Illumination übergibt der Präsident der Steiermärkischen Landarbeiterkammer, Eduard Zentner, den Baum im Beisein von Bürgermeisterin Elke Kahr und Wirtschaftsstadtrat Kurt Hohensinner an die Stadt Graz. Im Anschluss findet die alljährliche Eröffnung der Eiskrippe, gestaltet vom renommierten finnischen Eiskünstler Kimmo Frosti, im Landhaushof statt.


Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Weltspartags lud die BKS Bank ihre Kunden sowie langjährige Partner zu feierlichen Empfängen in ihre Zentrale in Klagenfurt und in die Direktion in Graz ein. „Der Weltspartag ist fast so alt wie die BKS Bank, die vor drei Jahren ihr 100-jähriges Jubiläum feierte. Das Angebot an Sparformen hat sich seitdem wesentlich erweitert, die Idee des Weltspartags ist aber dieselbe geblieben: Menschen sollen zum Sparen ermutigt werden, damit sie ihre persönliche finanzielle Sicherheit sowie ihre Lebensziele erreichen“, so der Vorstandsvorsitzende Nikolaus Juhász: „Die Kundenberater der BKS Bank informieren Sie gerne über aktuelle Angebote und unterschiedliche Spar- und Veranlagungsformen.“
Mit der Inbetriebnahme von vier vollelektrischen Bussen setzt die Stadt Graz einen weiteren Meilenstein in Richtung nachhaltiger Mobilität. Die ab November sukzessive im Liniennetz der Graz Linien eingesetzten Fahrzeuge ersetzen einerseits zwei alte Fahrzeuge der Graz Linien und ergänzen andererseits die Busflotte um zwei hochmoderne Gelenkbusse, sodass der Fuhrpark von derzeit 172 Bussen auf 174 Busse anwächst. Bgm. Elke Kahr erklärt: „Der E-Antrieb bringt im Dauerleistungsbereich des Stadtverkehrs die besten Ergebnisse. Es ist sinnvoll, den von Graz seit Jahren eingeschlagenen Pfad mit breitem Austesten verschiedener Systeme im Regelbetrieb fortzuführen, mit Blickrichtung auf eine künftig emissionsfreie Busflotte.“
Beim Finale des „Elevator Pitch“ in der Zentrale der Energie Steiermark präsentierten 16 Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer ihre Geschäftsideen in nur 90 Sekunden – live aus dem Lift, übertragen auf die Bühne vor rund 150 Gästen.
Bereits zum 13. Mal suchte die Junge Wirtschaft Steiermark auf diesem Weg die innovativsten Projekte des Landes. Der Wettbewerb zeigte eindrucksvoll den Unternehmergeist der steirischen Gründerszene. Aus knapp 80 Einreichungen hatten sich die besten Ideen qualifiziert.
Visionäre Nachwuchsunternehmer
Eine hochkarätige Jury kürte die Siegerinnen und Sieger. Durchsetzen konnte sich Patrick Hart mit „Lanbiotic“, einem probiotischen Hautpflegeprodukt gegen Neurodermitis. Auf Platz zwei landete David Haider mit der „Fermentfreude OG“, die ein neues Lebensmittel aus Nebenprodukten der Käferbohne entwickelt. Markus Hochegger-Krawanja belegte mit der „PureSurf FlexCo“ und ihren biobasierten Tensiden den dritten Platz. In der Schülerwertung überzeugte Alina Karaibrahimovic von der HAK Grazbachgasse mit ihrer „WhatsIn App“, die der Verschwendung von Lebensmitteln in Haushalten entgegenwirken soll. Insgesamt vergab die Jury Preisgelder in Höhe von 8.500 Euro. Daneben wird ein Publikumspreis ausgelobt: Bis Ende November kann über den Linkedin-Kanal der JW abgestimmt werden.
Zukunftsträchtige Ideen
Für Christian Wipfler, Vorsitzenden der JW Steiermark, ist der Wettbewerb ein Signal für die Zukunftskraft junger Gründerinnen und Gründer: „Der Elevator Pitch zeigt jedes
Jahr Mut, Kreativität und Unternehmergeist – diese Ideen sind der Motor unserer Zukunft.“ Auch WKO-Steiermark-Vize-Präsidentin Gabriele Lechner zeigt sich beeindruckt: „Zündende Ideen werden hier auf den Punkt gebracht. Die Initiative macht Unternehmertum sichtbar und motiviert, Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.“ Der Elevator Pitch beweist damit erneut, wie dynamisch, vielfältig und innovativ die steirische Gründerlandschaft ist.

Siegreiche Liftfahrt für David Haider, Patrick Hart, Markus Hochegger-Krawanja und Alina Karaibrahimovic (v.l.)

Ing. Andreas Kern, MSc , WKO Fachgruppenobmann Immobilien- und Vermögenstreuhänder
Die Zahl der fertiggestellten Wohneinheiten ist heuer um 27 Prozent eingebrochen. Was deutet dennoch auf eine strukturelle Trendwende am steirischen Wohnungsmarkt hin?
Ein weiterer Rückgang der Neubautätigkeit ist kaum mehr vorstellbar, weil ohnehin bereits sehr wenig gebaut wird. Viel wichtiger ist jedoch, dass sich die Finanzierungsmöglichkeiten sowohl für private Kunden als auch für Unternehmen wieder verbessern und wir bei Neubauwohnungen ein leistbares Preisniveau erreicht haben.
Fast jede zweite neue Wohnung entsteht im Großraum Graz. Wie lassen sich frei finanzierte Wohnprojekte in den Randregionen künftig besser darstellen?
In Regionen mit rückläufiger Bevölkerung muss die öffentliche Hand durch Förderungen unterstützen. Seit Jahren sind dort die gemeinnützigen Wohnbauvereinigungen führend bei der Schaffung von Wohnraum. Für gewerbliche Bauträger gibt es hingegen im Neubau kaum Förderungen.
Die Kaufpreise für Wohnraum stagnieren, die Mieten steigen. Was bedeutet das für leistbares Wohnen in der Steiermark und für die Rolle der gewerblichen Bauträger?
In den vergangenen Jahren sind Eigentumswohnungen inflationsbereinigt sogar günstiger geworden. Löhne und Gehälter sind stärker gestiegen als die Wohnkosten. Die allgemeine Unsicherheit hat dennoch eine Flucht in die Miete ausgelöst. Die hohe Mietnachfrage hat daher zu Mietsteigerungen ungefähr im Ausmaß der allgemeinen Teuerung geführt. Für mehr Leistbarkeit brauchen wir eine Reduktion der Vorschriften!

Fazitgespräch
Von Johannes Roth und Johannes Tandl mit Fotos von Marija Kanizaj
Daniela Müller-Mezin ist Unternehmerin in der Oststeiermark und Funktionärin in der Wirtschaftskammer. Und sie ist bekannt dafür, dass sie sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Wir haben sie nach ihrer Innensicht zur Situation in der Wirtschaftskammer gefragt.



Der November im Industriegebiet neben der Bundesstraße in Pirching ist noch ein wenig trister als anderswo. Es regnet in Strömen, wir sind zu früh am Gelände. Daniela Müller-Mezins Reich ist das Logistikzentrum von Jerich und Müllex. Ungeachtet des Regens erwartet die Unternehmerin uns an der Treppe vor ihrem Bürogebäude.
Drinnen ist die Atmosphäre von warmer Gastfreundschaft geprägt. Müller-Mezin weiß, wie man bei Medien einen guten ersten und einen guten letzten Eindruck macht – was angesichts ihres Lebenswegs wenig überrascht. In der Wirtschaftskammer Steiermark ist sie seit Jahren Obfrau der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement und seit Mai Obfrau der Sparte Information und Consulting. Als Unternehmerin leitet sie mehrere große Betriebe, darunter »Jerich Trans« und die »Müllex-Umwelt-Säuberungs-GmbH«.
Die angespannte Lage in der Wirtschaftskammer ist ihr ebenso wenig anzumerken wie die immer schwieriger werdenden unternehmerischen Rahmenbedingungen. Müller-Mezin hat den Ruf, ihr Herz auf der Zunge zu tragen – was ein interessantes Gespräch erwarten lässt. Im Besprechungsraum ist ein ausgiebiges Frühstück angerichtet.
Alles, was die Regierung tut, ist auf kurzfristige Besänftigung ausgelegt, anstatt auf einen klaren Kurs. Das funktioniert nicht.
Daniela Müller-Mezin
Frau Müller-Mezin, Sie haben uns hier ein fantastisches Frühstück vorbereitet. Fangen wir leicht an: Ist das Frühstück außer Haus inzwischen ein Luxus? Die Teuerung schreitet ja ungebremst voran. Ja, ehrlich gesagt schon. Wenn du heute frühstücken gehst, bist du schnell bei 20 Euro – und das ohne großen Luxus. In vielen Lokalen zahlst du 25 Euro für ein Frühstück, das ist für viele Menschen einfach viel Geld. Und wenn dann noch ein Kaffee dazu kommt –und der kostet auch vier Euro –, bist du mit fast 30 Euro schnell nur für ein »normales« Frühstück dabei. Eines muss man dazu sagen: Auch die Gastronomen werden mit massiven Preiserhöhungen der Grundprodukte, aber auch gestiegenen Lohnkosten belastet, was natürlich weitergegeben werden muss – auch wenn es dem Geldbörsel des Endverbrauchers wehtut. Aber man muss schon sagen: Das sind keine »Nebenbei«-Posten mehr im Haushaltsbudget. Damit sind wir mitten in der Politik.
Wie beurteilen Sie die Gastronomie generell?
Es gibt ein paar gute Plätze hier in der Region – zum Beispiel den »Gölles« in Flöcking, da kann man wirklich gut essen. Der »Kochauf« ist auch eine Adresse, wo man gut hingehen kann. Aber insgesamt ist die Dichte an wirklich guten, konsistenten Angeboten gering. Viele Lokale haben nur abends offen, manche gar nicht mehr regelmäßig. Wenn ich jemandem sage »Gehen wir frühstücken«, ist es meist einfacher, es hier im Büro selbst zu organisieren.
Sie haben vorhin gemeint, »damit sind wir mitten in der Politik«. Was meinen Sie damit?
Am Ende geht es immer um die Rahmenbedingungen. Gastronomie, Wirtschaft, Industrie – alles hängt daran, wie Politik gestaltet wird. Und ich muss ehrlich sagen: Ich bin politisch sehr direkt, manchmal zu direkt, denn für mich ist Politik nicht von Farben abhängig. Es ist mir egal, ob jemand blau, rot, grün oder violett ist. Entscheidend ist: Tut jemand etwas für das Land und für die Menschen oder nicht? Und wenn wir so weitermachen wie jetzt – ohne echte Reformen in den nächsten zwei, drei, vier Jahren –, geht das schief. Denn unser Schiff hat bereits begonnen zu sinken. Ich sehe leider keine positive Entwicklung für die Zukunft.
Inwiefern?
Schauen Sie sich unsere Industrie und unsere Unternehmen an. Wir haben ein unfassbar teures System aufgebaut, gleichzeitig werden Entscheidungen verschleppt oder gar nicht getroffen. Das darf meiner Meinung nach nicht sein. Ich sage immer: Man kann aus dem Guten lernen. Das trifft auch auf die EU zu. Da ist nicht alles schlecht gemacht. Es gibt Länder in der EU, die zeigen, wie man es machen könnte – Dänemark und die anderen nordischen Länder beispielsweise: sozial geführt, aber effizient.
Bei uns herrscht dagegen eine »Streichelpolitik«. Alles, was die Regierung tut, ist auf kurzfristige Besänftigung ausgelegt, anstatt auf einen klaren Kurs. Das funktioniert nicht. Wenn ich an meine Jugend zurückdenke: Uns ist es gut gegangen. Meine Großeltern waren Unternehmer – Bäcker und Transportunternehmer. Wir durften als Kinder mitarbeiten, ohne zu müssen – und das hat uns gutgetan. Das Gesundheits- und Sozialsystem hat gut für alle funktioniert. Und auch wenn es Bürokratismus gab, hatte man das Gefühl, dass etwas weitergeht – was heute nicht immer der Fall ist, obwohl es schneller gehen müsste.
Was müsste sich konkret ändern?
Die Leute müssen ehrlich werden – zu sich selbst und zu anderen – und Verantwortung übernehmen. Wir haben in den letzten Jahren mit vollen Händen Geld beim offenen Fenster hinausgeworfen. Jetzt müsste man schrittweise den Staatshaushalt sanieren. Gleichzeitig gibt es viel zu viele Menschen, die nur reden. Auf einem Schiff gibt es einen Kapitän. Jemand muss sagen: »Wir fahren jetzt diesen Kurs«, und die anderen müssen mitziehen. Stattdessen haben wir Strategieklausuren, Arbeitsgruppen und Ausschüsse –aber wenig Umsetzung. Beispiele gibt es genug: das Bildungssystem, das dringend reformiert gehört, oder das Gesundheitssystem. Ich verstehe nicht, warum man nicht eine vernünftige Ambulanzgebühr einführt, etwa 15 Euro. Eine kleine Hürde, damit sich manche überlegen, ob sie wegen jeder Kleinigkeit ins Spital gehen. Wer krank ist, soll selbstverständlich behandelt werden, aber derzeit ist das System überlastet. Wenn man so etwas vorschlägt, heißt es sofort: »Geht nicht, der andere Sozialpartner sagt Nein.« Dasselbe Thema gibt es bei Pensionisten, die weiterarbeiten wollen. Da hätte man längst Modelle schaffen müssen, damit ältere Menschen steuerlich vernünftig weiterarbeiten können. Stattdessen heißt es: »Geht nicht, zu kompliziert.« Das ist Mutlosigkeit.
Liegt es an den Personen in der Politik oder am System? Beides. Wir haben zu viele, die nur auf ihren eigenen Sessel schauen. Ein Politiker sollte für mich fünf bis sieben Jahre Verantwortung tragen – und dann muss neues Blut und neue Ideen her. Nicht das ganze Mandat damit verbringen, an der Wiederwahl zu basteln.
Sprechen wir über den Elefanten im Raum – die derzeitigen Diskussionen um die Wirtschaftskammer. Was zuletzt in der Wirtschaftskammer passiert ist – die Gehaltserhöhung der Funktionäre, die Art der Kommunikation – das darf so nicht passieren. Da geht es um ein Gefühl von Gerechtigkeit. Die Angestellten, also nicht die Funktionäre oder das Präsidium, die dort die Arbeit machen, erhalten jeweils jahresversetzt eine

dem Index angepasste Gehaltserhöhung, und den Mitarbeitern steht natürlich eine gerechte Erhöhung zu. Aber dann passiert so etwas? Das ist eine Frage des Takts – nicht nur des Rechts.
Sie sind selbst schon lange in der Wirtschaftskammer engagiert. Wie sehen Sie die Kammer von innen?
Ich bin seit mehr als 15 Jahren dabei, inzwischen auch Spartenobfrau in der Sparte Information & Consulting. In unserem Fachgruppenausschuss – Abfallwirtschaft, Entsorgung – leisten alle wirklich gute Arbeit. Es gibt offene Gespräche mit den zuständigen Rechtsabteilungen, wir bringen konkrete Probleme ein und finden oft Lösungen. Aber darüber hinaus frage ich mich oft: Wofür gibt es neun Wirtschaftskammern? Wofür neun IV-Vertretungen? Neun Sparten, zig Regionalstellen? Vielleicht müsste man einiges neu überdenken, um mehr Effizienz zu erreichen. Was mich besonders stört: Ich bekomme täglich Newsletter mit denselben Forderungen – Energiekosten, CO₂, Regulierung, Fachkräftemangel etc. Immer wieder steht drin: »Wir fordern, wir brauchen.« Aber es passiert nichts. Wo bleibt das Gehör der Politik?
Da stellt sich die Frage, ob wir die Pflichtmitgliedschaft überhaupt noch brauchen?
Das ist natürlich ein heikles Thema, das man in der Kammer kaum aussprechen darf. Ich sage: Leistung gehört bezahlt, ja. Wenn eine Kammer ein gutes Service bietet, Unternehmer unterstützt, bei Genehmigungen hilft, Fortbildungen organisiert, dann soll das etwas kosten. Ich glaube, es wäre gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, sich damit zu beschäftigen, wie man künftig Mitglieds-
beiträge für Unternehmen gestaltet. Vielleicht sollte es dazu eine Umfrage geben. Eine mögliche Lösung wäre: Mit gewissen Beiträgen bekommt man definierte Servicepakete. Was die kritisierten Rücklagen anbelangt, kann ich nur sagen, dass die Steiermark mit ihren Investitionen in das Center of Excellence oder das Talent Center österreichweit die Nase vorn hat – was ich auch gut finde.
Wie sehen Sie die interne Kultur in der Kammer – Stichwort Funktionäre, Spesen, Veranstaltungen?
Wir haben engagierte Funktionäre, die viel Zeit investieren und oft unentgeltlich oder für wenig Geld viel leisten. Die Diskussion, ob man seine Ausschussmitglieder etwa bei einem Weihnachtsessen ein wenig verwöhnen darf (z. B. ein Essen mit Getränk um knappe 50 Euro), finde ich überzogen.
Gleichzeitig fordert die Kammer ja Digitalisierung, Effizienz, Entbürokratisierung. Ist sie selbst ein Vorbild?
Sie bemüht sich und ist am Vormarsch. In der Kammer hat die Digitalisierung genauso Konsequenzen wie in der Privatwirtschaft – und die werden kommen. KI und digitale Systeme werden auch dort Arbeitsplätze ersetzen. Ich glaube, wir werden in den nächsten fünf bis sechs Jahren auch in der Kammer sehen, dass viele Routinetätigkeiten wegfallen. In der Entsorgungswirtschaft ist das ja auch so: Was früher händisch gemacht wurde, erledigen heute Sortieranlagen mit Bildverarbeitung und KI.
Sie haben auch die EU-Bürokratie angesprochen. Was regt Sie da besonders auf?
Mehr Menschen. Mehr Möglichkeiten. Mehr Miteinander.

150.000 Betriebe. 770.000 Beschäftigte. 70 Milliarden Euro Wertschöpfung.
Die EU hat vieles Gutes – aber vieles ist extrem praxisfern. Im Entsorgungs- und Transportbereich haben wir Vorschriften und Kontrollen ohne Ende. Beispiel Fahrzeitenkontrolle: Wenn ein Fahrer eine (1!) Minute drüber ist, ist das heute kein Kavaliersdelikt mehr. Und dann gibt es die Doppelbestrafung: Der Fahrer zahlt – und der Unternehmer noch einmal. Da frage ich mich: Wem dient das? Oder die Vielzahl an Kontrollen im Betrieb: Da kommen zehn bis fünfzehn Leute, jeder mit einem anderen Fokus – Lärm, Geruch, Sicherheit, Unterlagen. Ich bin für Überprüfungen, aber in einem vernünftigen Rahmen.
Kommen wir zu Ihrem Kerngeschäft: Entsorgung, Logistik, Automotive. Die Automobilindustrie schwächelt, Magna baut ab. Wie trifft Sie das?
Das trifft uns schon massiv. Wir haben 2005 die Jerich KFT in Ungarn gegründet, speziell für die Automobilindustrie. Wir waren eine der letzten Firmen, die ausgelagert haben, weil das österreichische Lohnniveau in der Automotive-Logistik einfach nicht mehr konkurrenzfähig war. In Ungarn haben wir damals 60 LKW für Magna betrieben. Die Fahrer waren extrem sorgfältig, sind spritsparend gefahren, haben die Fahrzeuge gepflegt. Das war ein sehr gutes Geschäft. Aber die Zeiten haben sich geändert: Die Ungarn wollen zu Recht bessere Bedingungen, es gibt Sprachbarrieren, die Stückzahlen bei Magna sind deutlich zurückgegangen. In den letzten zwei, drei Jahren war das eher ein Trauerspiel. Gleichzeitig haben wir unser Geschäft breiter aufgestellt: Wir bieten heute Logistik plus Wertschöpfung – Lagerflächen, Nacharbeiten, Logistikdienstleistungen für Indus-
triekunden. Transport alleine ist zu wenig. Logistik muss mit Wertschöpfung einhergehen.
Ihre Familie führt mehrere Unternehmen: das Transport- und Logistikunternehmen Jerich, den Entsorger Müllex und die Qualitätssicherungs- und Consultingfirma Focuson. Wie sieht die Zukunft aus?
Wir haben das Glück, dass unsere Kinder mitziehen. Mein jüngerer Sohn Felix ist mittlerweile im Unternehmen, hat bei Jerich Trans angefangen und sich gut entwickelt. Der ältere Sohn Niki ist bereits seit einigen Jahren in der Geschäftsführung bei Müllex. Die Idee ist, dass sich Jerich Logistik, Müllex und Focuson, der Betrieb meines Mannes, stärker verzahnen: Focuson macht Qualitätskontrollen und Nacharbeiten für die Industrie, Müllex ist im Entsorgungs- und Recyclingbereich stark. Wir haben alles im Haus – Lagerflächen, Logistik, Nacharbeit, Entsorgung. Daraus lassen sich gute Synergien für die nächste Generation bauen. Wie genau die Eigentums- und Führungsstruktur einmal aussehen wird, müssen die Burschen dann selbst entscheiden.
Welche technologischen Entwicklungen sind entscheidend, um in der Müll- und Entsorgungswirtschaft in den kommenden Jahrzehnten erfolgreich zu sein?
Wir arbeiten seit Jahren mit steirischen Unternehmen und Clustern zusammen – mit der Abfallwirtschaft, Universitäten, dem Green Tech Cluster. Es gibt enorme Fortschritte bei der Sortiertechnik: Anlagen können heute bis zu 2.000 verschiedene Kunststoffsorten erkennen und ausschleusen. KI kommt auch hier ins

Jeden Tag bringt uns die Zusammenarbeit innerhalb der EU weiter nach vorne und macht uns stärker. Wir sehen heute mehr denn je, wie wichtig der Zusammenhalt in einem geeinten Europa ist, denn es gibt Herausforderungen, die nur auf europäischer Ebene bewältigt werden können. Umso wichtiger ist es, dass die Stimme der Steiermark in Europa gehört wird und wir die internationale Politik mitgestalten – denn Europa sind wir alle!

Daniela Müller-Mezin wurde 1963 geboren und besuchte die Tourismusschule Bad Gleichenberg. Nach ihrer Ausbildung zur Tourismuskauffrau und diversen Ausbildungen im Unternehmensmanagement stieg sie mit nur 22 Jahren nach dem Tod ihrer Mutter ins Familienunternehmen Müllex ein. Danach wechselte sie in einen anderen Unternehmenszweig der Familie, in die Friedrich Jerich Transport GmbH, und leitet seitdem auch dieses Unternehmen. Politisch ist die umtriebige Unternehmerin vor allem in der Wirtschaftskammer engagiert: Als Obfrau der Fachgruppe Entsorgungsbetriebe und Spartenobfrau Information und Consulting beobachtet sie aktuelle Entwicklungen mit Argusaugen. Daniela Müller-Mezin ist verheiratet und Mutter zweier Söhne, die ebenfalls in leitender Position in den Familienunternehmen und in der Politik tätig sind.

Wir haben viele in der Politik, die was werden wollen – aber zu wenige, die wirklich etwas dafür tun wollen.
Daniela Müller-Mezin
Spiel: Füllstandsmessung in Mülltonnen, Wertstoffscanner am Müllwagen, Apps, die den Kunden zeigen, wenn sie falsch trennen – da gibt es viele Pilotprojekte. Und trotzdem: Im Restmüll gibt es nach wie vor rund zwei Drittel Fehlwürfe – Kompost, Wertstoffe, alles Mögliche. Das ist teuer und unnötig.
Sie haben selbst in Elektromobilität investiert – vor allem bei Müllfahrzeugen. Rechnet sich das? Rechnen im klassischen Sinn? Noch nicht. Wir haben vier E-LKW im Einsatz, vor allem in der städtischen Müllabfuhr. Das macht ökologisch Sinn, weil es viele Stop-and-go-Fahrten gibt und man Lärm reduziert. Aber wirtschaftlich ist es eine Herausforderung: Ein E-LKW kostet 400.000 bis 500.000 Euro. Früher hat man bis zu 80 Prozent der Mehrkosten gefördert bekommen, jetzt ist das deutlich weniger. Die Wartungskosten sind höher als bei Verbrenner-LKW, weil die Technik sensibel ist. Damit sich das halbwegs ausgeht, haben wir massiv in Photovoltaik und Ladeinfrastruktur investiert – inklusive großem Batteriespeicher, weil das Netz bei uns zu schwach ist. Das sind Investitionen im Millionenbereich. Und gleichzeitig höre ich von Gemeinden: »Wenn ihr bei uns fahren wollt, braucht ihr Elektrofahrzeuge« – aber mehr zahlen (wir sprechen hier von einstelligen Eurobeträgen) will niemand für moderne und gesunde Technologie. Das ist nicht fair, weil neue Technologien eben Geld kosten.
Ein anderes Großprojekt, bei dem Sie Potenzial sehen, ist die Koralmbahn und die Achse Steiermark–Kärnten. Sie haben jüngst gemeinsam mit Josef Herk und dem Kärntner Wirtschaftskammer-Präsidenten Jürgen Mandl die Initiative »Area Süd« präsentiert. Was erwarten Sie sich von der Koralmbahn für Ihre Branchen? Ich glaube, dass der neue Wirtschaftsraum Steiermark–Kärnten langfristig großes Potenzial hat. Der Terminal in Werndorf, den wir nutzen, ist für uns in der Logistik ein echter Vorteil – gerade im Zusammenspiel mit Adriahäfen und Bahntransporten. Kunden, insbesondere Industriekunden, müssen immer mehr auf Nachhaltigkeit achten. Wenn ich ihnen sagen kann: »Wir bringen Ihre Ware mit dem Zug und holen nur die letzte Meile mit dem LKW«, dann ist das ein echter Mehrwert – ökologisch und oft auch zeitlich. Das Fahrpersonalthema bleibt trotzdem: Es will niemand mehr im Stau stehen oder wochenlang unterwegs sein. Fahrer zu finden ist extrem schwierig – und das wird auch die Ko-
ralmbahn nicht lösen. Die »letzte Meile« bleibt beim LKW, selbst wenn irgendwann autonome Systeme kommen.
Kehren wir noch einmal zurück zur Politik: Sie haben sehr harte Worte für »Versorgungsposten« und die politische Klasse gefunden. Was stört Sie am meisten?
Mich stört die fehlende Verantwortung und die Selbstverständlichkeit, mit der manche davon ausgehen, dass sie nach jeder politischen Funktion irgendwo »versorgt« werden – sei es in der Kammer, in einem Ministerium oder in einer nachgelagerten Institution. Wenn diese Leute wirtschaftlich qualifiziert wären, würde es auch keine Notwendigkeit für einen »Versorgungsposten« geben.
Gäbe es das nicht, würde niemand mehr in die Politik gehen. Das Risiko ist zu groß.
Das kann ich so nicht stehen lassen. Jeder normale Unternehmer muss schauen, ob er seine Firma weiterführen kann, ob die Kinder übernehmen, ob er Mitarbeiter kündigen muss. In der Politik aber gibt es eine Parallelwelt: Wer einmal drinnen ist, fällt weich. Das fühlt sich für mich falsch an. Ich hätte lieber weniger Leute im System – dafür solche, die Verantwortung übernehmen, sich an Leistung messen lassen und nach spätestens zehn Jahren Platz machen müssen.
Und trotzdem sagen Sie von sich: »Wir sind immer schwarz gewesen.« Wie geht sich das aus?
Ja, das ist ja das Tragische. Unsere Familien waren immer ÖVP-nahe. Ich hinterfrage mich selbst oft, ob ich zu bequem bin, etwas anderes zu denken. Zufrieden bin ich eigentlich nicht. Andererseits schaue ich mir andere Parteien an – und habe auch dort Dinge erlebt, bei denen ich mir gedacht habe: »Himmel, das bringt uns ganz sicher auch nicht weiter.« Manchmal habe ich das Gefühl: Wir haben viele in der Politik, die etwas werden wollen –aber zu wenige, die wirklich etwas dafür tun wollen.
Wenn Sie eine zentrale Reform anstoßen könnten – in Politik oder Kammer –, welche wäre das?
Tun statt reden.
Frau Müller-Mezin, vielen Dank für das Gespräch.

Ab 1.1.2026 wird die Möglichkeit, neben dem Arbeitslosengeld bzw. der Notstandshilfe bis zur Geringfügigkeitsgrenze dazuverdienen zu können, auf wenige Ausnahmefälle beschränkt. Vor allem wenn jemand bereits vor Beginn der Arbeitslosigkeit mindestens 26 Wochen ununterbrochen geringfügig beschäftigt war und diese Beschäftigung fortführt, wird es zu keinen Änderungen in der Bezugsberechtigung kommen. Außerdem:
• Langzeitarbeitslose (Bezugsdauer Arbeitslosengeld für 365 Tage, wobei Unterbrechungen bis 62 Tage unbeachtlich sind) sowie Langzeitkranke (nach mindestens 52 Wochen dauernder Erkrankung mit Kranken-/ Rehabilitations-/Umschulungsgeld) können für maximal 26 Wochen eine geringfügige Beschäftigung aufnehmen, ohne ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld (Notstandshilfe) zu verlieren.
• Für über 50-jährige Langzeitarbeitslose sowie Personen, welche die Voraussetzungen gemäß § 2 Behinderteneinstellungsgesetz oder gleichartiger landesgesetzlicher Regelungen erfüllen oder einen Behindertenpass besitzen, gilt eine unbefristete Ausnahmeregelung.
Werden die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt, muss eine geringfügige Beschäftigung rechtzeitig beendet werden, damit ab Jänner 2026 weiterhin Anspruch auf Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe besteht. Die Geringfügigkeitsgrenze wird 2026 (gleich wie 2025!) € 551,10 monatlich betragen.

Nach zwei Jahren Rezession setzt Österreich 2025 wieder zu einem –wenn auch schwachen – Wachstumskurs an. Die Industrierezession, hohe Energiepreise und überdurchschnittlich steigende Lohnstückkosten hatten die Wettbewerbsfähigkeit in den Jahren 2023 und 2024 stark belastet. 2025 erkennt die Europäische Kommission in ihrem „Economic forecast for Austria (Herbst 2025)“ eine leichte Aufhellung: Die Industrieproduktion stabilisiert sich, private Haushalte konsumieren wieder mehr.
Getragen wird der leichte Aufschwung vor allem vom Konsum. Reale Einkommenszuwächse 2024 und die schrittweise Auflösung hoher Ersparnisse stützen die Nachfrage. 2025 steigt das BIP um 0,3 Prozent, 2026 um 0,9 Prozent und 2027 um 1,2 Prozent. Investitionen in Unternehmensstandorte und Ausrüstung ziehen ab 2026 wieder stärker an, auch weil Kredite wieder gefragter werden. Während der gewerbliche Hochbau 2025 bereits anzieht, bleibt der Wohnbau im Minus – erst sinkende Kreditkosten schaffen 2026/27 Entlastung. Dämpfend wir-
ken hingegen die Exporte. Österreich verliert Marktanteile, nicht zuletzt wegen hoher Kosten und globaler Unsicherheiten. Besonders die USA verzeichneten im ersten Halbjahr 2025 ein Minus von 14 Prozent bei österreichischen Warenlieferungen, vor allem aufgrund schwankender Chemieexporte. Erst 2026/27 wird mit einer Stabilisierung gerechnet.
Arbeitsmarkt kühlt merklich ab
Die Flaute der vergangenen zwei Jahre schlägt zunehmend auf den Arbeitsmarkt durch. Die Arbeitslosenquote steigt von
4,8 Prozent (2022) auf 5,6 Prozent im kommenden Jahr und fällt erst danach leicht auf 5,3 Prozent im Jahr 2027. Trotz schrumpfender Erwerbsbevölkerung bleibt das Arbeitskräfteangebot stabil –vor allem durch den Anstieg weiblicher Erwerbsbeteiligung infolge der Anhebung des Frauenpensionsalters. Nach kräftigen Lohnsteigerungen 2024 wachsen Einkommen künftig deutlich moderater.
Inflation: kurz höher, dann rückläufig
Ein Preisschub zu Jahresbeginn – ausgelöst durch das Ende mehrerer staatlicher Entlastungsmaßnahmen – hebt die Inflation 2025 wieder auf 3,5 Prozent. Ab 2026 schwächen sich die Preisdynamik und der Lohndruck ab; für 2027 werden 2,2 Prozent erwartet. Sollte das neue EUEmissionshandelssystem ETS2 wie geplant starten, dürfte es die Energiepreise sogar leicht dämpfen.
Budgetdefizit bleibt hoch –Staatsschuld steigt weiter Trotz Konsolidierung bleibt Österreichs Budget tief im Minus: Das Defizit soll 2025 bei 4,4 Prozent liegen, 2026 leicht auf 4,1 Prozent sinken und 2027 wieder auf 4,3 Prozent steigen. Einsparungen kommen vor allem aus dem Auslaufen des Klimabonus, gekürzten Klima- und Qualifizierungsprogrammen, verschärften Frühpensionsregeln sowie niedrigeren Anpassungen von Pensionen und Beamtengehältern. Gegenläufig wirken jedoch die demografisch bedingten Mehrkosten im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Staatsschuldenquote klettert von knapp 80 Prozent 2024 auf 83,9 Prozent im Jahr 2027 – ein klarer Hinweis, dass der strukturelle Konsolidierungsbedarf weiter steigt.
Makroökonomischer Ausblick 2025–2027
Wirtschaftsentwicklung
BIP-Wachstum:
• 2025: +0,3 %
• 2026: +0,9 %
• 2027: +1,2 %
Preise & Löhne
Inflation:
• 2025: 3,5 %
• 2026: 2,4 %
• 2027: 2,2 %
Lohnentwicklung (Bruttolöhne):
• 2025: +3,7 %
• 2026: +2,4 %
• 2027: +2,3 %
Arbeitsmarkt
Arbeitslosenquote:
• 2025: 5,6 %
• 2026: 5,5 %
• 2027: 5,3 %
Öffentliche Finanzen
Budgetdefizit:
• 2025: –4,4 % des BIP
• 2026: –4,1 % des BIP
• 2027: –4,3 % des BIP
Staatsschuldenquote:
• 2025: 81,4 % des BIP
• 2026: 82,8 % des BIP
• 2027: 83,9 % des BIP
Außenwirtschaft
Leistungsbilanzsaldo:
• 2025: +1,2 % des BIP
• 2026: +1,6 % des BIP
• 2027: +2,3 % des BIP
Auszeichnung für Holding Graz-Website
Lieferkettengesetz: Industrie begrüßt Entschärfung
Die Industriellenvereinigung (IV) wertet die EU-Entscheidung zu Entlastungen beim Lieferkettengesetz als wichtiges Signal für den Standort. In einem wirtschaftlich angespannten, geopolitisch instabilen Umfeld seien zusätzliche bürokratische Auflagen „Gift für die Betriebe“, betont IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. Österreichische Unternehmen – insbesondere KMU – stünden massiv unter Kosten- und Wettbewerbsdruck. Die nun vereinbarte Entschärfung zeige, dass die Dringlichkeit für europaweite Entlastungen erkannt wurde. Entscheidend sei jetzt, dass es jetzt rasch klare und verlässliche Regeln gibt, damit die Unternehmen Planungssicherheit erhalten.
Pflegeberufe nun offiziell „Schwerarbeit“
Mit 1. Jänner 2026 werden Pflegeberufe nun ausdrücklich als Schwerarbeit definiert. Anspruchsberechtigt sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, Pflegefachassistenten sowie Pflegeassistenten. Die Regelung gilt auch für Teilzeitkräfte – vorausgesetzt, das Beschäftigungsausmaß beträgt mindestens 50 Prozent. Die Anerkennung als Schwerarbeit soll die Attraktivität des Berufs steigern und ein Signal der Wertschätzung setzen.
Gerade in einem kommunalen Unternehmen wie der Holding Graz sind barrierefreie Angebote ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur und reichen von entsprechend baulich gestalteten Bus- und Straßenbahn-Haltestellen bis hin zu für alle zugänglichen digitalen Kundeninformationen. Aus diesem Grund ließ der Marketingbereich der Holding Graz die Unternehmenswebseite heuer erneut auf ihre Barrierefreiheit hin prüfen. Und das mit großem Erfolg: Die Website holding-graz.at inklusive dem Graz-GutscheinOnlineshop wurde mit dem WACA-Zertifikat (Web Accessibility Certificate Austria) in Silber ausgezeichnet.
Der Jaecoo 7 gilt als erschwingliche Alternative im Segment der Luxus-SUVs.


Peter Jagersberger vom Autohaus Jagersberger: „Wir haben uns sehr genau angesehen, mit welchen Marken wir unser Portfolio erweitern.“
Der Omoda 5 zielt auf einen jungen, urbanen Markt ab.
Mit dem „Omoda 5“ und dem „Jaecoo 7“ erweitert das Autohaus Jagersberger sein Markenportfolio um zwei Modelle des chinesischen Herstellers Chery Automobile. Die Marken Omoda und Jaecoo wurden speziell für den internationalen Markt entwickelt und gewinnen seit Monaten europaweit an Aufmerksamkeit.
Während viele Hersteller mit langen Lieferzeiten, steigenden Preisen und sinkender Nachfrage kämpfen, setzt Jagersberger auf ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis und kurze Lieferzeiten. Chery zählt zu den größten Autobauern Chinas, produziert seit über 20 Jahren Fahrzeuge und ist in mehr als 80 Ländern vertreten. In Europa punktet das Unternehmen mit modernem Design, solider Technik und attraktiven Preisen. Für Geschäftsführer Peter Jagersberger war die Entscheidung gut überlegt: „Was vor 20 Jahren nicht konkurrenzfähig war, hat sich dank kluger Industriepolitik gedreht. Heute ist die Qualität auf Augenhöhe mit europäischen Marken – nur günstiger.“


Der Omoda 5 richtet sich an ein junges, urbanes Publikum. K lare Linien, futuristische Front, digitales Cockpit und umfangreiche Serienausstattung prägen das Modell. Mit optionalem Elektro- oder Verbrennungsmotor und einem konkurrenzfähigen Einstiegspreis positioniert sich Omoda in einem Segment, in dem viele europäische Hersteller teurer geworden sind. Assistenzsysteme und Over-the-Air-Updates zeigen den Anspruch, moderne, aber erschwingliche Lifestyle-Autos anzubieten.
Der Jaecoo 7 interpretiert das SUV-Segment neu.
A llradtechnik, gute Bodenfreiheit, hochwertige Materialien und ein selbstbewusstes Design verbinden sich mit Preisen deutlich unter jenen etablierter Mitbewerber. Die umfangreiche Basisausstattung spricht Kundinnen und Kunden an, die viel Auto zu einem kalkulierbaren Preis suchen. Als erster und bisher einziger Händler im Süden Österreichs führt Jagersberger beide Marken. Das Autohaus, seit Jahren mit Ford und Hyundai erfolgreich, sieht in Omoda und Jaecoo eine logische Ergänzung im mittleren Preissegment. Stabilere Produktionskapazitäten ermöglichen kurze Lieferzeiten – ein klarer Vorteil gegenüber Herstellern mit Wartezeiten von bis zu einem Jahr.
Auch die Testergebnisse überzeugen: moderne Ausstattung, solide Verarbeitung und niedrige Einstiegspreise machen Omoda und Jaecoo zu ernsthaften Alternativen. Was anderswo Aufpreis kostet, gehört hier oft zur Serienausstattung.
Mit den neuen Marken setzt Jagersberger auf ein wachsendes Segment: moderne, leistbare Fahrzeuge mit sofortiger Verfügbarkeit. Die Ausgangslage ist vielversprechend – starke Modelle, ein erfahrener Mutterkonzern und ein regional verankerter Händler.
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Plädieren für den Kauf von heimischen Lebensmitteln: (v.l.n.r.)
LK-Dir. Werner Brugner, Obstbäuerin Ursula Reiter, LK-Präs. Andreas Steinegger, LR Simone Schmiedtbauer und Humusbauer Franz Uller
Von den gestiegenen Lebensmittelpreisen im Supermarkt kommen bei den Bauern oft nur wenige Cents an. Der Klimawandel und hitzige Preisdebatten belasten die Landwirtschaft als Ganzes massiv.
Der steirische LK-Präsident Andreas Steinegger fordert mehr Fairness und volle Preistransparenz in der gesamten Lebensmittelkette, denn die Diskussion über Lebensmittelpreise ist laut – und oft falsch. Steinegger betont: „Während Verbraucher über teure Semmeln und Schnitzel klagen, landen bei den landwirtschaftlichen Erzeugern oft nur ein paar Cent.“
Deutliche Schieflage der Wertschöpfung
Die Wertschöpfungskette befindet sich zulasten der Landwirtschaft in einer deutlichen Schieflage, hat das Wifo aktuell berechnet. Von 100 Euro, die ein Haushalt im Lebensmittelhandel oder Restaurant ausgibt, dann kommen in der heimischen Landwirtschaft nur 4 Euro an. Der Bauernanteil am Endpreis vieler Produkte ist minimal, z.B. Semmel 3,7 % – nur 1,5 Cent für den Weizen, Mischbrot 5,4 % bzw. 18 Cent von 3,40 Euro, beim Schweinsschnitzel im Restaurant 2,8 % bzw. 53 Cent von 18,50 Euro oder bei Äpfeln nur 21 % – trotz hoher Produktionskosten nur 50 Cent von 2,40 Euro. Haupttreiber der September-Inflation

waren im Übrigen Dienstleistungen und Energie, nicht heimische Agrarrohstoffe.
Transparenz und Regionalität
Steinegger fordert ein umfassendes Preis-Monitoringsystem wie in Frankreich. „Das brauchen wir auch in Österreich, damit Verbraucher und Politik endlich klar sehen können, wer wirklich verdient“, so der Kammerpräsident. Während die Landwirtschaft volle Preistransparenz bietet, fehlen Daten bei Verarbeitung, Handel und Gastronomie. Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer unterstreicht die Bedeutung klarer Herkunftskennzeichnung auch für verarbeitete Produkte und Gastronomie. Ihr Appell lautet: Wenn jeder steirische Haushalt monatlich nur 3,50 Euro mehr für heimische statt importierte Lebensmittel ausgibt, entstehen 500 neue Arbeitsplätze. Die Bäuerin Ursula Reiter aus Gleisdorf formuliert es pointiert: „Lebensmittel müssen nicht fliegen. Eine kleine Einkaufsveränderung schafft Jobs und sichert bäuerliche Familienbetriebe.“



Schlepplifttag in Obdach
Rund 40 steirische Schleppliftbetreiber trafen am 11. November auf der Rieseralm in Obdach zum 7. Steirischen Schlepplifttag der WKO. Die familiären Skigebiete standen im Mittelpunkt. Seit 1966 gibt es hier einen der ältesten noch betriebenen Schlepplifte – ein Symbol für die Bedeutung kleiner Regionen, betonte FG-GF Oliver Käfer. Doch kleine Gebiete stehen vor Herausforderungen: Ohne Beschneiung und Investitionen drohe Wertschöpfung zu verschwinden, warnte Patrick Stocker. Bgm. Peter Bacher und Tourismusvertreterin Isabella Painhapp unterstrichen die Rolle dieser Gebiete als „Wiege des Skisports“. Experten wie Christian Felder, Thomas Weihs und Thomas Pitzer vermittelten Wissen zu Haftung, Pistenstandards und Ausrüstung.



Die Montanuniversität Leoben belegt in den Rankings zur Forschungsförderung Spitzenpositionen und unterstreicht damit ihre starke Wettbewerbsfähigkeit, wenn es um die Einwerbung kompetitiver Forschungsfördermittel geht. Ein besonderer Erfolg zeigt sich in der Einwerbung von EU-Fördermitteln im Rahmen von Horizon Europe. Im Zeitraum 2021 bis 2024 belegt die Montanuniversität Leoben bei den Förderbarwerten pro 100 Wissenschaftler den dritten Platz unter allen österreichischen Universitäten. „Diese hervorragende Platzierung unterstreicht, dass die Montanuniversität Leoben sowohl in der exzellenten Grundlagenforschung als auch in der kooperativen Forschung mit der Industrie eine führende Rolle einnimmt“, betont Rektor Peter Moser.
Mit der wachsenden Verbreitung von Lithium-Ionen-Batterien rücken Herausforderungen wie der Umgang mit knappen Rohstoffen und das Recycling immer stärker in den Fokus. „Genau hier setzt ein neues, zukunftsweisendes Labor an der Montanuni Leoben an, das in enger Zusammenarbeit mit dem Unternehmenspartner Aurubis innovative Recyclingverfahren entwickelt. Ziel ist es, kritische Metalle aus verbrauchten Batterien effizient zurückzugewinnen. Dabei werden auch praxisnahe Lösungen erarbeitet“, erläutert Eva Gerold, Leiterin des neuen CD-Labors. Die enge Verzahnung von Forschung und industrieller Anwendung ermöglicht die Entwicklung nachhaltiger Recyclingprozesse, die Ressourcen sichern und einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Am 12. November erfolgte der Spatenstich für die Errichtung des neuen Logistikzentrums der Energie Steiermark in Frohnleiten. Auf dem rund 35.000 m² großen Areal entsteht bis Jänner 2027 eine hochmoderne, energieeffiziente Drehscheibe für die landesweite Betriebslogistik. Das Projekt bündelt die bisherigen Standorte Graz, Leoben sowie Feldkirchen bei Graz. „Mit diesem Projekt schaffen wir nicht nur ein modernes Zentrum für unsere Logistik, sondern setzen auch ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit. Der neue Logistik-Hub ist ein zentraler Baustein für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Stärkung unserer Netzinfrastruktur“ so Martin Graf und Werner Ressi, Vorstands-Team der Energie Steiermark.


(v. r.): WKOSpartenobmann Gerhard Wohlmuth und Wolfgang Ziniel von der KMU Forschung Austria blicken optimistisch auf das heurige Weihnachtsgeschäft.
Der steirische Handel blickt optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft 2025. Laut einer aktuellen Erhebung der KMU-Forschung Austria planen 87 Prozent der Steirerinnen und Steirer über 15 Jahren heuer Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
Das durchschnittliche Geschenkbudget pro Person steigt von 310 auf 320 Euro, was einen erwarteten Gesamtumsatz von 310 Mio. Euro ergibt. „Das Weihnachtsfest bleibt eine wichtige Tradition, weshalb die Kaufbereitschaft trotz wirtschaftlicher Herausforderungen hoch ist“, betont Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der WKO Steiermark. Besonders häufig werden Partner (64 %), Kinder (62 %) und Eltern (52 %) beschenkt. Die geplanten Ausgaben variieren stark: Ein Drittel investiert zwischen 201 und 400 Euro, jeder Fünfte zwischen 401 und 600 Euro, sechs Prozent geben sogar mehr als 800 Euro aus.
Trend zu regionalen Produkten
Ein deutlicher Trend unterstützt die regionale Wirtschaft: 35 Prozent der Befragten wollen verstärkt im lokalen Handel einkaufen, 22 Prozent legen Wert auf regionale Produkte. 13 Prozent wollen verstärkt in österreichischen Online-Shops einkaufen,
gleichzeitig verlieren ausländische Anbieter weiter an Bedeutung (7 %). Wohlmuth appelliert in diesem Sinne an die Konsumenten, „im heimischen Handel einzukaufen“, um Arbeits- und Ausbildungsplätze zu sichern.
Beliebte Geschenkeklassiker
Eine stabile Entwicklung zeigt sich auch beim Einkaufszeitpunkt: Der Anteil der „Late-Shopper“ ist mit 11 Prozent so niedrig wie noch nie. Die meisten Steirerinnen und Steirer kaufen in der ersten Dezemberhälfte (37 %) oder bereits Ende November (29 %); acht Prozent beginnen vor oder im Oktober. Bei den beliebtesten Geschenken liegen Gutscheine mit 41 Prozent klar voran, gefolgt von Spielwaren (30 %), Kleidung (29 %), Kosmetik (28 %) und Büchern (21 %). Die Ergebnisse zeigen: Weihnachten bleibt wirtschaftlich bedeutsam – und der Trend zur Regionalität stärkt den steirischen Handel zusätzlich.
Jörg Rosegger, CEO bei Binder+Co AG
Mit welchen technischen Innovationen bestehen Sie im globalen Wettbewerb?
Unsere Stärke ist es, bewährte Technologien weiterzuentwickeln. Dazu müssen wir uns an Aufgabenstellungen der Kunden intensiv auseinandersetzen. Das hat uns in der Siebtechnik zu einem top Lieferanten für den Bergbau oder die SandKies-Industrie gemacht. Auch in der Kreislaufwirtschaft sind wir gefragt, um mit sensorgestützten Sortiermaschinen Wertstoffe in höchster Reinheit einer Wiederverwertung zuzuführen.
Welche Rolle spielen dabei KI und Nachhaltigkeit?
Sowohl in der Rohstoffaufbereitung wie auch im Recycling spielte sie eine große Rolle: Unsere Mission ist es, Technologien und Maschinen zu liefern, die Roh- und Wertstoffe möglichst effizient aufbereiten. Die KI hilft uns, diese nachhaltigen Prozesse zu optimieren und in der Sortierung von Wertstoffen selbst schwierige Aufgabenstellungen zu meistern.
Inwiefern beeinflusst die US-Zollpolitik Ihre Planungen und Geschäftsstrategien?
Knapp 10 % unserer Umsätze erwirtschaften wir im nordamerikanischen Raum. Allein die Ankündigung eines Zollregimes bewirkt, dass Kunden ihre Investitionsentscheidungen hinterfragen oder verzögern. Zusätzlicher Bürokratismus bedeutet Kosten und Zeit. Auch wenn es – wie im Fall USA –keine regionalen Wettbewerber gibt, sind der Einfluss der Zollpolitik und die Verunsicherung groß. Unsere Gegenstrategie: Innovation noch intensiver
Von Peter Sichrovsky

son sein, ohne dass die Korrektur eingefordert, kontrolliert und letztlich auch durchgeführt wird.
Es geht hier um den Präsidenten der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer, und auch wieder nicht. Es geht um Fehler, die alle machen, die etwas tun, denn nur die nichts tun, machen keine Fehler. Und es geht um die Folgen von Fehlern, die Folgen für die Verantwortlichen, die Organisation und das Publikum. Die sogenannte »öffentliche Meinung« –das Publikum – liebt den Rücktritt. Der wird gefordert und nach Bestätigung gefeiert, wie ein Sieg unter Zuschauern einer Sportveranstaltung. Die Unbeteiligten, die Nichtverantwortlichen, die Ahnungslosen feiern am liebsten. Eine prominente Persönlichkeit nach der Information über ein Fehlverhaltens zum Rücktritt zu zwingen, wird als absoluter Höhepunkt des kritischen Bewusstseins, kritischen Daseins und Macht der Unbeteiligten gefeiert. Als Symbol einer angeblich funktionierenden Demokratie. Was sollte jedoch Sinn und Zweck des Entdeckens eines Fehlers sein? Doch nur die Korrektur. Es kann doch nicht der Austausch einer verantwortlichen Per-
Jeder Rücktritt ist eine Niederlage
Soweit ich die Entwicklung verfolgen konnte, musste der Präsident der Wirtschaftskammer – neben anderen Probleme – zurücktreten wegen eines zu hohen Gehaltsabschlusses. Wie lautet eigentlich der neuverhandelte Gehaltsabschluss? Kennt den jemand? Oder ging die notwendige Korrektur des Fehlers unter im Jubel über den erfolgreich erzwungenen Rücktritt des Verantwortlichen? War die Strafe dem Publikum wichtiger als die Fehlerkorrektur?
In der Pädagogik unterscheidet man zwischen Strafe und Unterstützung als Intervention. Im Laufe der Entwicklung der Erziehungsmethoden musste erkannt werden, dass Strafen weniger zu Verhaltensänderungen führen im Vergleich zu Unterstützung als Vermeidung von Fehlern. Wichtig sei die Entwicklung, um Fehler rechtzeitig zu erkennen, sie zu korrigieren und in Zukunft zu verhindern. Erfolgreiche Veränderung einer Struktur, einer Organisation bedeutet Fehlerverhinderung – nicht unbedingt Austausch der Verantwortlichen. Ich wage hier die Behauptung, dass ich Rücktritte prinzipiell ablehne – außer die Personen sind verantwortlich für ein kriminelles, schwer schädigendes Verhalten. Die Demütigung eines Rücktritts und der Entzug von Privilegien läuft meist völlig getrennt von notwendiger Verbesserung der durch Fehler entstandenen Situation. Zurück zu Harald Mahrer, der die Organisation Wirtschaftskammer viele Jahre lang leitete und sie deshalb bestens kennen müsste. Was wäre passiert, hätte man ihm den Auftrag gegeben, einen verbesserten Vorschlag auszuarbeiten, ihn damit zu zwingen, einen Fehler zu korrigieren?
Aufgrund der Kritik an seinem fehlerhaften Vorgehen wäre – da bin ich mir sicher – sein neuer Vorschlag besser, als eine durch eine Neubesetzung ausgearbeitete Strategie. Nichts ist motivierender als die sogenannte »Zweite Chance«, mit der man beweisen könnte, dass man
die Fähigkeit besitze, Kritik zu einem besseren Vorschlag zu verarbeiten. Den König zu stürzten mag als Erfolg und Erleichterung einer unterdrückten Gesellschaft erlebt werden. In demokratischen Systemen zählt die Verantwortung, Fehler zu erkennen und korrigierende Maßnahmen zu ergreifen. Die moderne Cancelkultur, der Terror durch Medien, Zuschauer und Konkurrenten erzwingt in vielen Fällen einen Rücktritt, wo er nicht notwendig sein müsste. Ein falsches Wort, ein Ausdruck, der als Verdacht der Diskriminierung ausgelegt werden könnte, eine unbeherrschte Reaktion, alles das sogenannten Normale des Alltags führt heute zum Ruf nach Rücktritt. Eine straff organisierte Verhaltenspolizei kontrolliert, denunziert, verleumdet, hetzt, bis die Person die Nerven verliert und aufgibt oder die übergeordnete Struktur den Rücktritt erzwingt.
In der Theorie der Konfliktlösung ist der Rücktritt eine Methode der Flucht, eine kampflose Niederlage. In jedem Fall eine Niederlage. Auch für das System, das ihn »ausspuckt«, ist er eine Methode der Feigheit. Das Bleiben nach einem Fehlverhalten ist die definitiv mutigere Entscheidung. Für den Betroffenen und für die Organisation, die damit die Fähigkeit zur Veränderung, ja zur Verbesserung zeigen hätte können. n
Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at
Was soll es für einen Sinn ergeben, über die Fragen, was Geld ist, woher es kommt, wie es entsteht und welche entscheidende Macht es ist, grundsätzlich nachzudenken, darüber zu reden und zu schreiben? Nur wenn es hilft, eine Struktur zu schaffen, in der die Lebensbedingen aller verbessert werden, die Schmerzen der Geldlosen ein Ende finden und die Entwürdigten Gerechtigkeit erlangen, hat für mich das Nachdenken einen tieferen Sinn. Es geht hier über etwas, ohne dass man nicht leben kann, wie auch nicht ohne Wasser und ohne Luft. Ja, es geht um das »liebe« Geld. In erster Linie um die Grundbegriffe, auf denen jedes Geld- und Wirtschaftssystem baut. Erst wenn man kein Geld hat, wird einem so richtig bewusst, dass ohne Geld nicht nur die Musik fehlt, sondern auch die Freiheit, Kunst und Kultur genießen zu können. Und ich war in meinem Leben öfters in dieser Lage, in der man nicht in Ruhe nachdenken kann, sondern nur eines haben will. Wenn man dann Geld hat oder monatlich überwiesen bekommt, vergisst man schnell, wie das ohne war – ein Zustand wie Dastehen ohne Hemd. Es ist wohl eine Grundangst in der von Geld regierten Welt. Wie sie nehmen, wie den Zustand für möglichst viele, möglichst alle, verändern und verbessern? Der Wirtschaftsprofessor Tautscher fragte einen Studenten zu Beginn der Prüfung: »Was ist Geld?« Dieser zückte seine Geldtasche und legte eine Münze auf den Tisch. Dem Professor verschlug es die Sprache. »Nicht hinzeigen auf Geld! Vernünftig und begreiflich darüber reden! Haben Sie verstanden, was das ist, Geld?«
Geld und Gold Was Geld ist, lässt sich überhaupt nur im Zusammenhang mit der Rolle und der verschiedenen Formen verstehen, die es im Laufe der Geschichte, angenommen hat. Hatten sich Menschen darauf geeinigt, dass Kaurimuscheln oder der berühmte Maria-Theresien-Taler die allgemein akzeptierten Tauschmittel sind, dann wird das von all jenen, die darin übereingekommen sind, als Zahlungsmittel verwendet werden. Dann kann man auch mit einem solchen Silbertaler in fernen Ländern eine Runde spendieren oder für das Essen bezahlen. Ich habe einmal, als mir das Geld ausgegangen ist, auch nur mehr mit einer Goldmünze bezahlen können, was erst aus dem fernen, fremden Land meine Heimreise ermöglichte. Wie funktioniert der Geldfluss und diese »Bewässerungsanlage«, wie der französische Philosoph Honoré de Balzac das Geldsystem bezeichnet hat? Wo ist die Quelle des Geldes und durch welche Kanäle fließt das »Wasser«? Geld, ob in der Form von Gold, Scheinen oder Plastikkreditkarten, ist immer mit Waren und Dienstleistungen verbunden, mit Produktion, Konsum, Markt und Staat. Ohne diese hat es keine Bedeutung und Sinn. Jeder, der darüber nachdenkt, und nicht nur darüber, wie man selbst reicher wird, kann zu dieser Einsicht kommen. Dazu braucht man kein Bankangestellter oder Wirtschaftsexperte sein. Fachsprachen verhindern meist die einfachsten Einsichten mit Fachausdrücken in einer Sprache, die die gegenwärtige Reduzierung des Geldes auf Zahlen mystisch erscheinen lassen. Eines ist auch klar und darf nie vergessen werden: Die Quelle des Geldes liegt in der Herstellung und Bereitstellung von Waren, Werten und Dienstleistungen. All das, was es bedarf, um zu leben, zu essen und zu trinken, zu wohnen, zu denken, zu reden, zu schreiben und zu lesen. Zur Organisation all dessen braucht es Unternehmen, die die Quellen anbohren und mit Hilfe von Angestellten Produkte herstellen. Fest steht, dass das Almosen, das die feudale Form des sozialen Mitgefühls darstellt, keine ausreichende und würdige Form der sozialen Gerechtigkeit ermöglicht. Vielmehr bedarf es heute, wo auch die produktive Arbeit durch Automation ersetzt wird und somit die Geldverteilung nicht mehr über den Lohn erfolgt, eines neuen Systems. Notwendige Veränderungen sollten auf eine Art geschehen, die verständlich ist, der menschlichen Natur und Neigung entspricht, und daher eine Neuordnung der Verhältnisse darstellt, im Gegensatz zu der oft mit Revolutionen verbundenen Zerstörung. Eine solche kann nicht verordnet werden, auch wenn die allgemeinen Rahmenbedingungen natürlich akzeptabel und allgemein gültig sein müssen. Es ist keineswegs leicht, sich einen Überblick über den Lauf des Geldes zu verschaffen
Diesmal denkt unser Autor
Christian Wabl über etwas nach, dessen Abwesenheit sich wohl niemand in unserer Gesellschaft auch nur vorstellen kann. Über das Geld.

Christian Wabl, geboren 1948 in Graz, Studium der Kunst und Lehramt Deutsch an der Universität von Amsterdam sowie Studien in den Sprachwissenschaften, Hebräisch und Philosophie. Er ist Mitbegründer mehrerer Alternativschulen und arbeitete lange bildungspolitisch in der Grünen Akademie Steiermark.
Über das Geld, seine Quelle und seinen Fluss
Wer Angst davor hat, dass die Computer durch einen Stromausfall alle Zahlen löschen oder unauffindbar machen, verstaut seine Scheine und Münzen ohnehin unter dem Kopfkissen, um beruhigt schlafen zu können.
und über die vielen Einrichtungen und Regelungen, die mit dem Geldfluss verbunden sind. Die vielen Arten von Banken, verschiedene Derivate und sogenannte »Bankprodukte«, einfache Zinsrechnungen, Bilanzen und die Hintergründe von Prognosen zu verstehen. Meine Mutter konnte schon mit den Gesetzen des Marktes wie Angebot und Nachfrage schwer umgehen. Dass ein und derselbe Mantel am Ende des Winters nur mehr die Hälfte gekostet hat, hat sie verwundert. Irgendwann habe auch ich begriffen, dass der Wert einer Sache und der Preis verschiedene Dinge sind.
Der Vorrat
Geld ist aber nicht nur ein Tauschmittel, sondern auch ein Aufbewahrungsmittel, das als Vorrat für eine gesicherte Zukunft sorgen soll. Manche, die die Verschlechterung von Zeiten oder gar den Zusammenbruch des ganzen Geldsystems befürchten, wollen gegen den Verlust ihrer Werte und ihres Vermögens alternative Werte anlegen. Dass dafür auch enorme Summen gehortet werden, die ein Leben lang nicht ausgegeben werden können, ist ein anderes Problem. Aber zum Tauschmittel kann alles werden, was die Menschen brauchen. Heutzutage hat man sich auf das Geld, das heute in Form von Zahlen elektronisch durch Banken verwaltet wird, spezialisiert. Wer Angst davor hat, dass die Computer durch einen Stromausfall alle Zahlen löschen oder unauffindbar machen, verstaut seine Scheine und Münzen ohnehin unter dem Kopfkissen, um beruhigt schlafen zu können. Dies zeigt nur, dass man einen Vorrat haben will und dass die Anschaffung und Anhäufung eines solchen eine wichtige Triebfeder ist.
Das Geld und die Zahlen Es sei mir der Ausflug in das klassische Reich der Zahlen, der Mathematik erlaubt. Die ungleichen Größenordnungen gehen, so scheint es manchmal ins Unendliche. Das führt mich auf den Vergleich mit der Rolle, die das Unendliche im Reich der Zahlen, der Mathematik spielt, dass auch dort Schwindel erzeugt, weil es unfassbar erscheint. Man will dann einfach nicht glauben, dass das Unendliche, das Unvorstellbare und Mystifizierte einfach durch die Erkenntnis des Endlichen begrenzt werden muss. Diese Grenzen vernünftig zu ziehen und in Worte und Sätze zu fassen, müsste, das wäre wünschenswert, auch im Bereich des Geldes geschehen und diese für jedermann und jede Frau verständlich gemacht werden. Das kann nicht geschehen, wenn die dem ganzen System zugrundeliegenden Gesetzmäßigkeit mit immer neuen Begriffen, dem Verständnis entzogen werden.
Demagogie und Desinformation
Es gilt mit einigen unsinnigen und verwirrenden Märchen rund um die Goldmarie aufzuräumen. Geld ist etwas so Selbstverständliches, dass man sich gemeinhin keine tieferen Gedanken macht. Dazu kommt, dass die Bedeutung der Worte auch von verschiedenen »Geldverleihern« unterschiedlich ausgelegt und gebraucht wird. Kürzlich habe ich in einem Vortrag über »Demagogie und Desinformation« gehört, wie mit »fake News« und rhetorischen Tricks die Wahrheit und Klarheit über die wirklichen Verhältnisse verschleiert und von ihnen abgelenkt wird. Das geht mit Zahlen besonders leicht. Zahlen haben eine besondere Macht. Es ist schwer, Hintergründe und Richtigkeit von Zahlen zu überprüfen. Das gilt angesichts der spärlichen Aufklärung in Finanzfragen natürlich auch für die allgemeinen Fragen rund um das Geld, das ja politisch in Form von Budgets »in Zahlen gegossene Politik« ist. Für die Verteilung der »Wasser« ist das organisierte Gemeinwesen zuständig. Dort darf kein »Wasser« für den Eigenbedarf oder einer Gruppe abgezweigt und in die falschen Kanäle geleitet werden, legal oder illegal.
Glaubenssätze und Ideologien
Die Katholiken haben das Geld und die Reichen geächtet und auf die Naturalwirtschaft und das von Gott und Kaiser verliehene Land gesetzt. Die Protestanten betrachteten Reichtum an Geld als einen Segen Gottes und taten sich mit der Geldwirtschaft und dem Kapitalismus leichter. Die Kritik daran wurde, wie sie Karl Marx vorgebracht hat, von den Anhängern der neuen oft religiös anmutenden Bewegungen noch eingehend diskutiert, erzählte mir mein Vater. Die Planwirtschaft des real existierenden Kommunismus scheiterte, was 1989 offensichtlich geworden ist. Die an die Macht gekommenen Führer im realen Kommunismus haben die Ansätze verkürzt und ignorant mit Gewalt umgesetzt und zur Erhaltung ihrer Macht genutzt. Ich bezweifle, ob Stalin die philosophischen und ökonomischen Thesen von Karl Marx wirklich studiert, durchdacht und geschweige denn verstanden hat. Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Zusammenbruch der Sowjetunion konnte jeder verfolgen, was danach geschah und wie sich alles weiterentwickelt hat. Im Westen setzte sich eine neue Schule
durch, die von Nobelpreisträgern gestützten Thesen des Neoliberalismus getragen war und ist. Seither ist man auf der Suche nach einer überzeugenden Antwort auf die neoliberalen Verhältnisse und neuen wirtschaftspolitischen Grundlagen.
Was, wenn der Geldautomat kein Geld mehr ausgibt?
Wenn es zu einem Zusammenbruch des Ganzen und vor allem des Geldsystems kommen sollte, wie das auch schon einmal 2008 fast der Fall war und nur durch massive staatliche Interventionen in vielen Ländern abgewendet werden konnte, aber noch viel weiter gehend, auch der Bankautomat kein Geld mehr ausspuckt, was dann? Setzen sich dann die Wirtschaftsexperten zusammen, überdenken ihre Prognosen und machen Vorschläge, wie es weiter gehen soll? Wer kann in die Große Diskussion mit entsprechenden Instituten mit ihren Statistiken und Prognosen Nulldefizite und ununterbrochen Sparen fordern, einzusteigen? Viele glauben noch immer, dass in den Kellern der Banken und vor allem in den Notenbanken, die Goldbarren liegen, die den Wert des Geldes »decken«. Aber die Deckung des Geldes hängt von seiner Beziehung zu den Waren und Dienstleistungen und anderen Währungen ab. Dass das Verhältnis von Geldmenge zur Warenmenge so extrem auseinander wächst, ist das Problem unserer Zeit. Viele Menschen rätseln, wie so eine Erfindung wie die sogenannte Kryptowährung solche Kurssteigerungen ermöglicht, wo überhaupt nur der Vermerk der Höhe der Einlage im Computer gegeben ist, Die Begrenzung der Gesamthöhe der Einheiten, führte dazu, dass viele ihr Geld aus ihren bisherigen Geldbesitz in dieses Projekt steckten und diesem mehr Vertrauen schenkten. Angespornt von denjenigen, der vor Jahren mit Kryptowährungen begonnen haben und sich jetzt reich sehen. Dass der Glaube an die herkömmliche Geldform schwer angeschlagen ist, hat mit dem Wertverlust zu tun, der tagtäglich im Supermarkt bestätigt wird und die Menschen in Gold oder Silber, die alten Geldmittel, flüchten lässt. Dann werden diese Edelmetalle als sicherer betrachtet als die Zahlen, die in den Banken registriert stehen.
Eine funktionierende »Bewässerungsanlage« soll der Staat sein Der Staat ist in diesem System neben den Produzenten unserer Waren und Dienstleistungen die entscheidende Drehscheibe dafür wem das Notwendige und Wünschenswerte zufließt. Die gesellschaftliche Entwicklung und Produktionsweisen haben gezeig, in welchem Ausmaß sich die Produktionskraft gesteigert hat. Bisher ist das im Vergleich zum Beispiel zwischen den USA und Österreich, oder Österreich und Uganda, offensichtlich, welche gesetzlichen Grundlagen zu welchen Auswirkungen für jeden einzelnen führen. Deshalb erscheint mir eine weitere wirkliche Verbesserung der Verhältnisse ohne ein tieferes und grundsätzliches Verständnis von Wirtschaft und Staat nicht möglich. Dass sich so ein Verständnis oder der Mangel daran bei den meisten Menschen wie auch bei politisch Verantwortlichen aufgrund der vorherrschenden Grundannahmen nicht wesentlich unterscheidet, ist bemerkenswert. Auch der Unternehmer ist gewohnt, in seiner Logik zu denken, und will diese dem Staat zuschreiben. Und der Bankdirektor muss an seine Bilanzen und andere Stakeholder denken und bestehende Bank- und Kreditvorschriften beachten. Das Gesamte zu sehen, an alle Teile der Gesellschaft und ihre Interessen zu denken, ist eine Kunst, die nur ausgeübt werden kann, wenn man weiß, was für das Wohl aller in den Grundsätzen bestimmend ist. Danach muss die Geldquelle, der Geldfluss, diese gesamte »Bewässerungsanlage« gestaltet werden. Noch etwas zum Schluss: Auch ein grundsätzlich anderer Umgang zwischen Gesetzgeber und Bürgern mit und ohne Besitz wäre gefragt. In denen sollten die Lebensbedingungen aller berücksichtigt werden. In den immer wiederkehrenden Diskussionen über Fragen, wie die der Erbschafts- und Vermögenssteuer oder die Eigentümer von leerstehenden Wohnungen durch eine Leerstandsabgabe dazu zu bringen, diese zu vermieten, zeigt sich die ganze Schwierigkeit. So könnte z. B. den Hausbesitzern ein anderer auch für sie einsichtiger Vorschlag unterbreitet werden und das lösungsorientierte Gespräch andere und neue Perspektiven hervorbringen. Das aber würde einer neuen Denkweise und Praxis bedürfen, wo nicht die Vorschrift und der Kampf, sondern die Einsicht federführend ist. Ich fürchte, viele meiner Freunde werden darüber wahrscheinlich lachen, aber ich setze nun einmal auf eine neue und auch aktuell unbedingt notwendig gewordene Kooperation. Vernunft, Ausgleich und Gerechtigkeit sind die Grundwerte auch einer wirtschaftlichen Wende.
Und? Was folgt aus all dem? Welche Konsequenzen haben die hier essayistisch formulierten Sätze, Annahmen und Behauptungen? Welches Fazit zieht der Leser für sich persönlich und die ganze, weite Welt? Reden wir darüber – in aller Ruhe, wenn und solange wir noch Zeit haben! n
Das Gesamte zu sehen, an alle Teile der Gesellschaft und ihre Interessen zu denken, ist eine Kunst, die nur ausgeübt werden kann, wenn man weiß, was für das Wohl aller in den Grundsätzen bestimmend ist.

Maryam Mohammadi wurde am 10. Juni 1979 in Teheran als Tochter eines Offiziers und einer Tänzerin geboren, ihr Bruder ist Arzt in Australien. Die Fotografin und Kunsthistorikerin war Dozentin an der Kunstuniversität in Teheran, bevor sie nach Europa kam. Als Fotokünstlerin mit zahlreichen Ausstellungen und einigen Auszeichnungen im In- und Ausland beleuchtet sie weibliche Lebensrealitäten und feministische Perspektiven. Sie erhielt 2025 den Grazer Frauenpreis für herausragendes Engagement. maryammohammadi.at
Volker Schögler trifft auf Maryam Mohammadi
Das österreichische Kulturforum in Teheran – eines von 30 dem Außenministerium untergeordneten in 28 Ländern – bestimmte den Lebensweg der Grazer Künstlerin Maryam Mohammadi aus dem Iran entscheidend mit. Die Absolventin der Teheraner Kunstuniversität (Fotografie und Kunstgeschichte) lehrte dort bereits als Dozentin, als sie 2008 vom Kulturforum zur »Regionale 08« ins Pavelhaus nach Bad Radkersburg eingeladen wurde.
Dort traf sie zufällig einen Teilnehmer aus Graz, der unter anderem Sammler von Zigarettenschachteln (zurzeit 60.000) ist und der sie fragte, ob sie ihm die Beschriftung auf einer arabischen Packung übersetzen könnte – in Unkenntnis darüber, dass im Iran Farsi gesprochen wird und nicht Arabisch. Heute weiß es der Sozialhistoriker und Künstler Joachim Hainzl besser, die beiden sind seit 2010 verheiratet. Nach Europa wollte sie ohnehin, um ihren Ph.D. (entspricht dem Doktorat) zu machen, denn Karriere war ihr wichtig. Bildung bot der auch im Iran eher unkonventionell auftretenden Künstlerin und Theaterfotografin, die aber eben auch Universitätsdozentin war, einen gewissen Schutz: »Aber wenn ich Jeans angehabt habe oder mit meinen Studierenden freizügige Fotos gemacht habe, gab es gleich Beanstandungen und Beschwerden.«
Diese Konfrontation mit Kontrolle und Misstrauen hat ihre Kritik an patriarchalen Systemen wachsen lassen und findet Ausdruck in ihrem künstlerischen Schaffen. »Als Frau ist es immer ein Kampf gewesen«, so Mohammadi. Ihr Plan nach Hamburg zu gehen zerschlug sich, weil der Professor mit dem sie dort in Kontakt stand, plötzlich verstarb. Als sie als »Artist in residence« 2009 wieder nach Graz, ins »Schaumbad« und ins »Rondo« kam, nutzte sie die Gelegenheit und klapperte sämtliche Galerien ab, um zu recherchieren, wo sie als Iranerin eine Zulassung an einer Universität bekommen könnte. »Weitergeholfen wurde mir beim Kunstverein Rotor, so konnte ich in Tschechien an der Universität UJEP, nördlich von Prag, den Ph.D. machen.« Ihr Dissertationsthema: Fotografie und Feminismus in der Geschichte von Ost und West. Ihr Spezialgebiet ist die »staged photography«, inszenierte Fotografie. Dabei entsteht eine Aufnahme nach einem strengen Konzept und zeigt etwa die Künstlerin selbst als kleines Kind, umgeben von
Gegenständen und Personen aus ihrer Kindheit in Teheran, wo sie Anfang der Neunzehnachtzigerjahre den Krieg zwischen dem Iran und dem Irak miterleben musste: Auf einem Perserteppich spielend, neben einem Stapel von Betamax-Kassetten mit auf Farsi synchronisierten amerikanischen Filmen, wie etwa auch »Meine Lieder – meine Träume« (The Sound of Music) über die österreichische Familie Trapp. In einem Projekt mit »Rotor« singt Mohammadi diese Lieder auf Farsi mit, was im Wiener Haus der Geschichte in der Dauerausstellung dokumentiert ist. Ihr großes Thema ist die Identität: »Das ist für mich mehr als Herkunft, Sprache oder Reisepass.«
In ihrer Kunst will sie vor allem Frauen sichtbar machen, deren Stimmen in den Gesellschaften vielmals überhört werden. Dabei setzt sie auch das Stilmittel des Selbstportraits ein, womit sie ein Momentum der Unmittelbarkeit und Verletzlichkeit erzeugt. Wichtig sind ihr die Auswirkungen von Migration: Auf der einen Seite die Erwartungshaltungen seitens des neuen Heimatlandes punkto Integration, auf der anderen Seite die persönliche Anpassung an die neue Kultur und die Werte, was zu Entfremdung und Identitätsproblemen führen kann. Es ist daher schlüssig, dass sie sich daneben auch anderen Aufgaben widmet. So ist sie als Kuratorin engagiert, etwa bei Xenos, einem Verein zur Förderung der soziokulturellen Vielfalt, den sie gemeinsam mit Joachim Hainzl betreibt. Dort finden Ausstellungen und Diskussionen statt, aber auch Projekte wie »Wir 28« über EU-Bürgerinnen in Österreich oder »Wir schaffen das« über Afghaninnen in der Steiermark, die in der daraus resultierenden Publikation seltenen authentischen Einblick in ihre Sicht der Dinge gewähren, was wiederum nur deshalb möglich war, weil Maryam Mohammadi auch Dari spricht, eine der Hauptsprachen in Afghanistan. Ihre Erfahrung und (Sprach-)Kenntnisse setzt sie auch in anderen sozialen Projekten als psychosoziale Beraterin ein, wie etwa bei »Divan«, einer Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen.
Ihre Arbeit und ihr umfassendes Engagement wurden 2013 schon mit dem Kunstförderungspreis der Stadt Graz und 2025 mit dem Grazer Frauenpreis für herausragendes Engagement ausgezeichnet. Es wird gesehen, was Maryam Mohammadi macht. n
Führung ist heute vieles, aber bestimmt nicht mehr das, was sie vor zehn Jahren war. Die Zeiten, in denen operative Exzellenz und ein halbwegs freundliches »Tür-auf-Tür-zu«Management ausreichten, sind vorbei. Heute braucht es Führungskräfte, die strategisch vorausdenken, organisationale Entwicklungen mitgestalten, Teams formen, Menschen befähigen – und gleichzeitig die PS auf die Straße bringen. Kurz: Wir brauchen weniger »Happy-Culture-Animateure« und mehr wirksame strategische Führungspersönlichkeiten.
Führung heute – Die Latte hängt höher denn je Empathie, Wertschätzung und Menschlichkeit sind absolut wichtig. Wirksame Führung ist weit mehr als »nett sein« oder den Obstkorb zu bewundern. Sie ist das Zusammenspiel aus strategischer Führung (Zukunft antizipieren, Prioritäten setzen, Orientierung geben), aus Teamentwicklung (Mitarbeitenden zu einem leistungsfähigen, vertrauensvollen System formen), aus operativer Führung (Ziele steuern, Klarheit schaffen, Entscheidungen treffen), aus Personalentwicklung (Potenziale erkennen, fördern und fordern), aus Organisationsentwicklung (Strukturen, Prozesse und Kultur aktiv gestalten) sowie aus Selbstreflexion (die eigene Wirkung verstehen – und anpassen). Führung ist ein also komplexer Job. Eher ein Multisportevent als ein Spaziergang. Und genau hier zeigt sich, wo Österreichs Management gerade steht, und wo es stolpert.

Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Was Studien über Österreich sagen
Der »Hernstein Management Report« zeigt deutlich, dass die Erwartungen an Führung hoch sind, aber ihre Erfüllung hinterher hinkt. Besonders bei zukunftsorientierten Fähigkeiten wie strategischer Weitsicht oder gestaltender Führung gibt es Lücken. Aber auch bei Empathie. Nur rund 30 Prozent der Mitarbeiter erleben ihre eigene Führungskraft als wirklich empathisch. Die »Great Place to Work«-Studien machen die Differenz zwischen Selbstbild und Realität noch klarer. 100 Prozent der Führungskräfte halten ihre Organisation für einen großartigen Arbeitsplatz, aber nur 66 Prozent der Mitarbeiter stimmen zu. Das ist nicht nur ein Kommunikationsproblem, es ist ein Problem des Führungsverständnisses. Dann wäre da noch die Studie von »Ward Howell International, nach der 87 Prozent der Führungskräfte in Österreich die Anforderungen an das Management als »hoch« oder »sehr hoch« einschätzen.
»In einer Welt voller Fachkräftemangel, Digitalisierung, Unsicherheit und hohem Veränderungsdruck überlebt nicht das lauteste Unternehmen, sondern das klügste.« CAROLA PAYER
Gleichzeitig sagen 57 Prozent, dass es schwer sei, »gutes Management« zu rekrutieren.
Unsere Führungsrollen sind nicht auf die Realität ausgelegt
Wir brauchen dringend neue Führungslogiken und auch neue Rahmenbedingungen. In vielen Unternehmen ist das Führungsbild noch immer operativlastig. Führungskräfte sollen Tagesgeschäft stemmen, fachlich brillieren, zugleich Innovation vorantreiben, Teams entwickeln, strategisch navigieren und nebenbei noch Kultur gestalten. In Stellenbeschreibungen klingt das dann so nüchtern wie »fachliche und disziplinarische Führung«. Entweder leiden in Folge die Führungskräfte oder die Teams, oft gilt das für beide.
Die heutigen Erwartungen verlangen die Integration aller Führungsdimensionen, nicht die Addition. Strategisch vorausdenken heißt Ressourcen sinnvoll einsetzen, Teamfähigkeiten aufbauen, die Organisation proaktiv formen und gleichzeitig Leistung ermöglichen statt behindern. Wir brauchen also Führungskräfte, die Systeme verstehen!
Weder Kuschelkultur noch Kennzahlenkälte, sondern Leistung und Umfeld
Wir reden von einer Kultur, in der Menschen in anspruchsvollen Umfeldern ihr Bestes geben können – weil Führung die Rahmenbedingungen schafft. Dazu gehören klare strategische Orientierung statt Aktionismus, messbare Teamleistung statt individueller Heldentumkultur, der Mut zu Entscheidungen statt Meetingmarathons, Kultur als Führungsaufgabe statt »Human Resources (Personalwesen) macht das« sowie organisationales Lernen statt Schuldzuweisungen.
Es braucht KPIs (»Key Performance Indicator«, Schlüsselkennzahlen), die nicht nur Ertrag und Output bzw. Ergebnisse messen, sondern auch Führung, Teamfähigkeit, Entwicklungsarbeit und Zukunftssicherung abbilden.
Warum das für Unternehmen und für Österreich wichtig ist Wirksame strategische Führung ist kein Softfaktor, sie ist ein Wettbewerbsfaktor. In einer Welt voller Fachkräftemangel, Digitalisierung, Unsicherheit, Umbrüchen auf den Märkten und hohem Veränderungsdruck überlebt nicht das lauteste Unternehmen, sondern das klügste.

Fazit: Organisationen müssen ihr Führungsverständnis neu definieren. KPIs müssen weiter gefasst werden, nicht nur Zahlen sind wichtig, sondern auch nachhaltige Führungseffektivität.
Die Stellenprofile müssen klarer trennen: Was ist operativ? Was ist strategisch? Was ist Führung? Führungskräfte brauchen Zeit und Räume für das, wofür sie eigentlich da sind – Führen. n
August Schmölzer ist
Jetzt muss olles auf den Tisch. Alle Einrichtungen in Österreich, die mit Kindern zu tun habn, ghören präventiv überprüft.



Fotos: Andreas Pankarter
Liebe Steirer und Innen! Liebe Freunde, es grüßt Euch Sepp Oberdengler zur Fazit-Umschau fürn Dezember. Dos schönste Herbstwetter, die besten Kastanien und der waxeste Schülchersturm, olle Freud vergeht ma momentan, wenn i diese SOS-Kinderdorf-Sauerei anschau. Da Gründer Gmeiner hot sich an seinen Schutzbefohlenen sexuell vergangen und viele habens über Jahre gwußt!? A pädophiler Großspender hot sich, vermittelt von der obersten Leitung der SOS-Kinderdörfer, in Kinderheime in Nepal einkauft, um sich dort an Kindern zu vergehen! Kindesmissbrauch, in der römisch-katholischen Kirchen, in der evangelischen Kirchen, in staatlichen Einrichtungen, im familiären Umfeld. Das olles ist ja no net wirklich aufgearbeitet, und es gibt noch immer keine optimale Präventivmaßnahmen.
Zu meiner Zeit wurde in der Schule noch gschlogen, vom Pfarrer und von den meisten Lehrern. Und wenn i heim kommen bin, und es gsagt hob, weil ich Schutz erwartet hab, hat es daheim auch noch Watschen geben. Schulfreunde von mir san in einem Feriencamp vom Pfarrer ausgegriffen wordn, die haben dos daham erzählt, Resultat Watschn. Denn so wos tuat unser Herr Pfarrer net! Der gleiche hat jedes Jahr am Feuerwehrfest bei uns die Feldmesse glesen und mit einem Male war er weg. Man war ihm auf die Schliche gekommen. Und wos is ihm passiert: er wurde vom damaligen Bischof des Volkes wie alle anderen Missbrauchstäter versetzt und hot an einem anderen Ort weiter missbraucht. Jetzt muss endlich olles auf den Tisch. Alle Einrichtungen in Österreich, die mit Kindern zu tun habn, ghören präventiv überprüft!
Und jetzt zur Wirtschaftskammer, das is a recht grauslich, anders grauslich. Der letzte steirische Landeshauptmann hat dem steirischen Wirtschaftskammerpräsidenten – der wegen seiner zu hohen Gage damals schon kritisiert wurde – das Fell gerettet. Das hat ihm sein Parteifreund nach
der Wahlschlappe mit einer lauten Rücktrittsaufforderung gedankt. So viel zur Parteifreundschaft. Der steirische Wirtschaftskammerpräsident bekäme eine Erhöhung von rund 4000 Euro, also 55 Prozent. Das wären, zusätzliche Entschädigungen noch nicht dazu gerechnet, etwa elftausend Euro im Monat. Wenn, ja wenn, die Interimspräsidenten diese Erhöhungen nicht ausgesetzt hätte. Von selbser gab es von ihm keine Absicht das zu tun. Irgendwie scham i mich für ihn. Österreicherinnen und Österreicher können sich Nahrungsmittel oder Energie kaum mehr leisten, steigende Arbeitslosigkeit und die Inflation, aber die WK macht sich Geschenke. Das hatten alle neun Präsidenten gemeinsam für gonz Österreich beschlossen. Mahrer ist in seiner Art nicht unbedingt der Sympathischste, aber einer der intelligentesten Politmanager des Landes. Nun hat er als Überbleibsel von Kurz endlich Fehler gemacht. Und die weit unintelligenteren ÖVP-Spezln, die eh auch mitgmischt haben, haben ihn natürlich abgsagelt. Das riecht alles eher nach Rache. Ich fordere, weg mit diesen monströsen Gagen für alle Chefs der Wirtschaftskammer. Die Frage ist sowieso brauchen wir neben einer Bundeswirtschaftskammer noch neun Landeskammern und was weiß ich wie viele Bezirkskammern? Das Milliardenvermögen sullt besser in die marode Wirtschaft investiert werden. Weg mit der Pflichtmitgliedschaft. Wenn sie gut arbeiten, werden sie auch viele Mitglieder haben. Runter mit dem Beitrag. Die Unternehmer schnaufen und die Wirtschaftskammer feiert. Ich gratuliere der FPÖ zu diesem verfrühten Christkindl, denn effektiver kann da ÖVP niemand anderer schaden, als sie sich selbst.
Aber zum Schluss noch etwas, das Hoffnung gibt im nebligen Österreich. Erzbischof Josef Grünwidl scheint mir der richtige Mann zur richtigen Zeit in der österreichischen Kurie zu sein. Und Irmgard Griss die richtige Frau, um den SOS-Kinderdorf-Sumpf trockenzulegen. Eich noch an schönen Herbst, bleibts gsund und verlierts net den Mut. Wie hat Papst Franziskus g‘sagt: Hoffe! Euer Sepp Oberdengler.
PS. Und aufpassen! Der Teif’l schloft net!
Sie möchten Sepp Oberdengler im Radio hören? Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es nach den Kirchenglocken um 12.15 Uhr auf Radio Steiermark eine neue Folge. Auch als Podcast. Die aktuelle Programminformation finden Sie auf steiermark.orf.at

Wenn die steirische Wirtschaft ihre Besten feiert, dann wird die Alte Universität Graz zur Bühne für unternehmerischen Mut, Innovation und Ausdauer. Auch heuer wurden im festlichen Ambiente die Handelsmerkur-Trophäen verliehen – Auszeichnungen, die längst als Gütesiegel für besondere Leistungen im Handel gelten.
Aus den knapp 100 Einreichungen kürte die prominente Jury (u. a. mit WKO Vize-Präs. Dietmar Schweiggl, Theaterholding GF Bernhard Rinner, WKÖ-Generalsekretär-Stv. Thomas Spann und ORF-Steiermark-Landesdirektor Gerhard Koch) drei Unternehmen, die mit Engagement, Qualität und einem klaren Verständnis für moderne Kundenerwartungen überzeugen.
Erfolgskonzept Kundenorientierung In der Kategorie „Unternehmen bis zehn Mitarbeiter“ setzte sich die Erika Turnsek-Ramsauer e. U. aus Heiligenkreuz am Waasen durch – ein Modehaus, das seit 1987 beweist, dass persönliche Beratung und ein fein zusammengestelltes Sortiment auch im digitalen Zeitalter ihre Berechtigung haben. Was als kleine Damenboutique zur Belebung des Ortskerns begann, entwickelte sich zu einem 280-Quadratmeter-Store mit Herrenabteilung, Accessoires und einem stilvollen Ambiente samt Barbereich. Zum Erfolgsrezept gehören ein eng zusammengeschweißtes Team, kontinuierliche Weiterbildung und kreative Kundenaktionen – etwa Modenschauen mit
Livemusik. Damit zeigt das Modehaus, wie Lifestylehandel heute funktioniert: individuell, regional verankert und emotional.
Service und Kompetenz punkten
In der zweiten Kategorie, „Unternehmen über zehn Mitarbeiter“, holte sich die TP-Sport GmbH (Intersport Tscherne) den Handelsmerkur. Das Familienunternehmen, heute in vierter Generation geführt, zählt zu den größten Sportartikelhändlern Österreichs und betreibt zwölf Shops in der Steiermark, Salzburg und Ostösterreich sowie einen Rent-Standort am Präbichl. Über 370 Mitarbeitende sorgen dafür, dass Beratung, Service und Sportkompetenz auf Topniveau bleiben. Innovation im Shopdesign, moderne Präsentation und ein starker Fokus auf Mitarbeiterentwicklung sind zentrale Bausteine des Erfolgs. Außerdem engagiert sich das Unternehmen spürbar für Nachhaltigkeit – von ressourcenschonenden Abläufen bis hin zu bewusstem Sortimentsmanagement. Intersport Tscherne beweist eindrucksvoll, dass Größe und Familienkultur kein Widerspruch sein müssen.
Lebenslange Leidenschaft für Autos Der emotionalste Moment des Abends gehörte dem Lebenswerk-Preisträger Josef Kröpfl, Gründer der Kröpfl Ges.m.b.H. in Hartberg. 1987 gestartet, entwickelte sich sein Unternehmen von einer kleinen Werkstatt auf einem alten Postbus-Gelände zu einem der bedeutendsten Mercedes-Benz Classic Partner Österreichs. Schon 1988 folgte die Partnerschaft mit Mercedes-Benz, 1997 entstand ein eigenes Oldtimermuseum samt spezialisierter Werkstätte. Heute arbeiten rund 40 Mitarbeitende auf einer Betriebsfläche von 24.000 Quadratmetern – ein seltenes Beispiel dafür, wie Leidenschaft für automobile Tradition und strategisches Unternehmertum gemeinsam eine Marke formen können. Unter den Gästen fanden sich zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Politik – ein Zeichen dafür, welchen Stellenwert der Handelsmerkur mittlerweile hat. Für Spartenobmann Gerhard Wohlmuth ist die Auszeichnung nicht nur Würdigung von Leistungen, sondern Inspiration: Sie zeigt, wie vielfältig und kraftvoll der steirische Handel ist – von der Boutique über den Sportfilialisten bis zum automobilen Traditionsbetrieb.

Neuer Spar express in Gössendorf Spar und der Tankstellenbetreiber Socar setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort und haben einen neuen Spar express Tankstellenshop in Graz-Umgebung eröffnet. Der neue Standort in Gössendorf bietet ab sofort ein modernes Einkaufserlebnis mit einem vielfältigen Sortiment zu Supermarktpreisen – und das sieben Tage die Woche mit großzügigen Öffnungszeiten von Montag bis Samstag von 05:00 bis 24:00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 06:00 bis 24:00 Uhr. Mit dem neuen Spar express in Gössendorf schaffen wir einen weiteren modernen Nahversorger, der Qualität mit maximaler Flexibilität verbindet. Die Kunden können hier schnell und bequem einkaufen – und das zu den gewohnten Spar-Supermarktpreisen“, sagt Spar -Steiermark-GF Christoph Holzer.


Das Zahngesundheitszentrum Graz (ZGZ) hat eine neue Lehrlingsakademie ins Leben gerufen, die jungen Schulabsolventen sowie Quereinsteigern ein dreimonatiges praxisorientiertes Trockentraining bietet. Ziel ist es, sie optimal auf den Berufseinstieg als Zahnärztliche Fachassistenz vorzubereiten. In Kooperation mit AMS Steiermark, ÖGK und dem Gesundheitsfonds Steiermark werden rund 50 Plätze angeboten. Das Projekt richtet sich besonders an junge Migrantinnen und Migranten und schafft eine multikulturelle, unterstützende Lernumgebung. Nach dem Vorbereitungstraining setzen die Teilnehmer ihre Lehre in den Ambulatorien des Zentrums fort. Die Lehrlingsakademie soll nicht nur fachliche Fähigkeiten vermitteln, sondern auch die Integration fördern.
Die Pöllauberger Nebenerwerbslandwirtin Theresia Heil übernimmt am 16. Dezember das frei gewordene Landtagsmandat von Christopher Drexler. Die seit 25 Jahren im Steirischen Bauernbund aktive Landwirtin bewirtschaftet mit ihrer Familie einen eigenen Betrieb und kennt die Herausforderungen bäuerlicher Familien aus erster Hand. „Mit Theresia Heil gewinnt der Bauernbund eine Abgeordnete, die genau weiß, was Bäuerinnen und Bauern bewegt“, betont Landesobfrau Simone Schmiedtbauer. Heils Schwerpunkte liegen in der Stärkung des ländlichen Raums, der Landwirtschaft, des Ehrenamts und der Familien. Die 58-jährige Landwirtin war bereits in politischen Funktionen als Gemeinderätin, Vizebürgermeisterin und Ortsparteiobfrau in Pöllauberg.
Aktuelles zum Geothermie-Projekt „Tiefenkraft“
Um die weitere Vorgangsweise für das Geothermieprojekt für die Fernwärme Graz zu erörtern, haben sich die Vorstände der Energie Steiermark und der Holding Graz zu einem Arbeitsgespräch getroffen. Die beiden Vorstände haben sich als Eigentümer der Energie Graz GmbH am 11. November darauf geeinigt, die Entwicklung und Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung im Großraum Graz zu evaluieren. Die Diskussion über die bisherige und zukünftige Rollenverteilung, Risikotragfähigkeit, Finanzierung soll umfassend geführt werden. Im Dekarbonisierungsplan angeführte Projekte werden weiter intensiv verfolgt. Gleichzeitig bleibt das gemeinsame Bestreben aufrecht, das innovative Projekt zur Nutzung erneuerbarer Geothermie mit der OMV zu einer positiven, aber adaptierten Umsetzung zu bringen.

TANN-Graz-Betriebsleiter Andreas Hofer (l.) freut sich über die doppelte Anerkennung: Die Lukullus-Auszeichnungen bestätigen Qualität, Herkunft und handwerkliche Spitzenleistung.
Die AMA Marketing GmbH hat auch heuer die besten Fleisch- und Wurstwaren des Landes ausgezeichnet – und TANN Graz, der SPAReigene Frischfleischbetrieb, holt gleich zwei Lukullus-Trophäen in die Steiermark.
Prämiert wurden sowohl der TANNKrustenkönig als auch das TierwohlPartnerprogramm „TANN Vulkanland Duroc“, dessen Landwirt Peter Pucher geehrt wurde. Das hochwertige DurocSchweinefleisch ist exklusiv bei SPAR erhältlich.
„Für Konsumenten und Konsumentinnen zählen Herkunft, regionale Herstellung und Qualität“, erklärt SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer und genau hier punktet TANN Graz seit Jahren. Umso größer ist die Freude über die zweifache Auszeichnung. Holzer betont die Bedeutung regionaler Zusammenarbeit: „Das Vulkanland-DurocProgramm verbindet Spitzenqualität mit Innovationskraft und Tierwohl. Die beiden Lukullus-Auszeichnungen bestätigen unsere Partnerschaften und unseren Qualitätsanspruch.“
Der Lukullus gilt als höchste Auszeichnung der Fleischbranche. Alle zwei Jahre prä-
miert die AMA-Marketing GmbH die besten Produkte sowie herausragende Fleischund Wurstwarenabteilungen. TANN setzt seit Jahrzehnten auf das AMA-Gütesiegel und arbeitet eng mit der Agrarmarkt Austria zusammen. Der Krustenkönig überzeugte die Fachjury bei der Gala auf der Burg Perchtoldsdorf mit Geschmack, Sorgfalt und perfekter Kruste. Für TANN-GrazBetriebsleiter Andreas Hofer ist der Preis ein wichtiger Motivationsschub: „Er zeigt, wie sehr Qualität, Herkunft und Handwerk unser tägliches Arbeiten prägen – vom Landwirt bis zum fertigen Produkt.“ Der zweite Lukullus ging an Landwirt Peter Pucher, Partner im Tierwohlprogramm „TANN Vulkanland Duroc“. Die Tiere haben dabei deutlich mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben und werden artgerecht in Gruppen gehalten. Seit 2022 ist das steirische Duroc-Schweinefleisch in fünf Sorten im SB-Regal erhältlich.

Direktor des Steirischen Bauernbundes
Immer neue Umweltauflagen, Bodenverbrauchsdebatten und EU-Vorgaben verunsichern die Landwirte. Wo beginnen Eingriffe in die bäuerliche Entscheidungsfreiheit?
Auch dafür brauchen die Bauern ein starkes Netzwerk – vom EU-Abgeordneten bis zur Gemeinderätin. Wir ziehen die Grenze dort, wo Vorgaben nicht praxistauglich oder unzumutbar werden. Wichtig ist, am Puls der Zeit zu sein und rasch reagieren zu können. Der Bauernbund ist die einzige Organisation, die funktionierende Zusammenarbeit auf allen Ebenen sicherstellt.
Von den Lebensmittelpreisen kommen oft nur wenige Cent bei den Landwirten an. Wie lässt sich das korrigieren?
Wir haben heuer Getreidepreise wie 2020, aber doppelte Düngerkosten. Sinkende Erzeugerpreise kommen beim Endkunden kaum an – Gewinne bleiben anderswo. Dafür braucht es Transparenz entlang der Wertschöpfungskette. Der Agrarsektor hat volle Preistransparenz. Die Inflation (4%) wird primär von Dienstleistungen (2,5%) und Energie (0,7%) getrieben, nicht von Lebensmitteln.
Zuletzt erreichte der Bauernbund 70,55% der Stimmen. Welche Ziele setzt sich der Bauernbund für die kommende Landwirtschaftskammerwahl im Jänner?
Wir treten kantiger, präsenter und kommunikativer auf und binden 32.000 Mitglieder früher ein. Mein Ziel: höhere Beteiligung und ein stärkeres Ergebnis. Die Wahl ist entscheidend, weil ein breites Mandat die Mitsprache stärkt. Klar ist: Wer seine Interessen nicht selbst vertritt, für den tut es niemand. Es braucht eine klare Vertretung!
Seit 25 Jahren sendet Radio Soundportal aus Graz – unabhängig, eigenwillig und mit einem klaren Fokus auf junge, digital denkende Hörerinnen und Hörer. Während ORF und Antenne Steiermark im klassischen Radiomarkt mit großer Reichweite präsent sind, setzt Soundportal konsequent auf Musikvielfalt, Haltung und Community-Nähe. Geschäftsführer Dietmar Tschmelak erklärt, warum ein unabhängiger Sender auch im Streaming-Zeitalter seinen Platz behaupten kann und weshalb Soundportal trotz der rasanten technologischen Veränderungen 2025 stärker verankert ist als je zuvor.
Radio Soundportal behauptet sich seit 25 Jahren zwischen großen Playern. Was ist das Erfolgsrezept eines unabhängigen Senders?
Seit unserer ersten Sendeminute im Jahr 2000 war klar: Wir wollen kein austauschbares Formatradio sein. Unsere Hörerinnen und Hörer spürten sofort, dass Soundportal authentisch ist – kein Fake, kein glattgebügeltes Produkt, sondern ein leidenschaftlich betriebenes Projekt einer Redaktion, die Musik und Community wirklich lebt. Unser „Soundportal-Universum“ ist komplett eigenständig: von der unabhängigen Redaktion über die markante Musikfarbe bis hin zu Clubbings, Festivalbühnen und regelmäßigen Liveshows mit internationalen und regionalen Acts. Radio bleibt für viele Menschen der wichtigste Alltagsbegleiter, und unser Mix aus Alternative Music, lokalen Nachrichten, Service und Ticketalarm hebt uns im Markt klar ab.
Sie sprechen seit Beginn die „Generation Soundportal“ an. Wie gelingt es, eine junge Zielgruppe über Jahrzehnte hinweg anzusprechen?
Der Bindeglied-Gedanke ist entscheidend. Es geht weniger um das biologische Alter der Hörerschaft, sondern um ein gemeinsames Mindset: weltoffen, neugierig, trendinteressiert, aber dennoch kritisch gegenüber künstlichen Hypes. Unsere Community erkennt sofort, ob etwas Substanz hat oder nur ein kurzfristiges Buzz-Produkt ist. Seelenlosen KI-generierten PlastikPop wird man bei uns daher auch in Zukunft nicht hören. Wir
vertrauen auf Menschen und echte künstlerische Qualität, nicht auf Algorithmen, die Musik auf vermeintlich perfekte Radiotauglichkeit trimmen.
Soundportal gilt als Sprachrohr einer jungen, urbanen Szene. Wie viel Haltung verträgt ein Jugendsender?
Sehr viel, solange sie authentisch bleibt. „Good Music for good People“ ist mehr als ein Claim – es ist unser Grundverständnis von Kultur. Musik kann Perspektiven verändern, Mut geben, Menschen verbinden. Wer sich mit Vielfalt auseinandersetzt, bleibt neugierig und offen. Diese Werte teilen wir mit unserer Community. Haltung bedeutet für uns nicht politische Parolen, sondern die konsequente Entscheidung für Qualität, künstlerische Freiheit und Respekt für kulturelle Ausdrucksformen.
Soundportal war immer stark in der Live-Kultur verankert. Hat die Pandemie daran etwas verändert?
Nein, im Gegenteil. Sobald es möglich war, haben wir unser Live-Programm wieder voll aufgenommen. Heute bespielen wir Graz mit rund 200 Liveshows pro Jahr, dazu kommen wöchentliche Clubbings im PPC und zahlreiche Kooperationen mit Veranstaltern. Die Sold-out-Shows reißen nicht ab: Ikkimel, Granada, Beatsteaks, Styrian Sounds – überall spüren wir, wie sehr unsere Community Live-Musik braucht. Beim Augartenfest standen heuer 25.000 Menschen vor unserer Soundportal-Bühne.
Das zeigt eindrucksvoll, wie wichtig diese Verbindung zwischen Sender, Künstlern und Publikum ist.
Wie verändern DAB+ und Streaming die strategische Ausrichtung? Radio wird täglich von über 6 Millionen Menschen in Österreich gehört. DAB+ erweitert diese Reichweite erheblich. Für uns bedeutet das einen historischen Schritt: Erstmals senden wir über drei Bundesländer – Steiermark, Kärnten und Burgenland. Damit erreichen wir ganz Südostösterreich und passen unsere Inhalte entsprechend an, etwa durch neue regionale Nachrichtenfenster. Gleichzeitig bleibt ein zentraler Wunsch der Menschen unverändert: Sie wollen eine vertrauenswürdige Instanz, die Inhalte kuratiert, einordnet und Nähe zu ihrer Lebensrealität herstellt. Genau das ist unsere Rolle.
Der Radiotest zeigt 67.000 Tageshörer und über 400.000 OnlineSessions. Wie relevant sind diese Werte für Werbekunden? Natürlich ist Reichweite wichtig, aber nicht alleinentscheidend. Der weiteste Hörerkreis liegt bei 135.000 Personen, und dazu kommen jährlich über 100.000 Besucherinnen und Besucher unserer Events. Unsere Werbepartner wissen, dass man mit Soundportal ein Publikum erreicht, das sonst kaum zugänglich ist: urban, kulturinteressiert, digital, aber auch extrem loyal. Wir bieten Reichweite, aber auch Marke, Emotion und Glaubwürdigkeit – eine Kombination, die im Medienmarkt selten ist.
Welche Rolle spielt Soundportal in einer Welt voller KIEmpfehlungsalgorithmen?
Die Geschwindigkeit technologischer Entwicklungen ist enorm. Inhalt, Musik und Publikum fragmentieren sich weiter. Medien, die ihr Profil verlieren und nur noch Reichweite jagen, werden es besonders schwer haben. Unabhängige Programme wie Soundportal besitzen jedoch einen Vorteil: Wir haben ein klares Profil, echte Bindung zur Community und die Fähigkeit, uns schnell und flexibel anzupassen. Für eine demokratische Gesellschaft bleibt Vielfalt essenziell. Daher braucht es ein Medienförderungsgesetz, das Qualität und Unabhängigkeit absichert.
Welcher Song eröffnete Soundportal – und welcher beschreibt den Sender heute?
Unser erster Song war „Brimful of Asha“ im Fatboy-Slim-Remix – ein kraftvoller Auftakt zu unserem eigenen Weg. Heute würde ich „Maschin“ von Bilderbuch wählen: ein Song, der deutschsprachige Popkultur neu definiert hat, radikale Unabhängigkeit atmet und stilistisch weit über Genregrenzen hinausgeht. Genau das verkörpert Soundportal seit 25 Jahren: „Good Music for good People“.

Dietmar Tschmelak ist Geschäftsführer von Radio Soundportal. Seit 25 Jahren prägt der Sender mit Unabhängigkeit, Vielfalt und Community-Nähe die Jugend- und Musikkultur in Graz und darüber hinaus.
Initiative gegen Gewalt: (v.l.) LR Hannes Amesbauer (Ressort Soziales), LH-Stv. Manuela Khom (Ressort Gesellschaft) und SPAR-Steiermark-GF Christoph Holzer

Im Rahmen der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ machen SPAR und das Land Steiermark erneut auf Hilfsangebote für Betroffene aufmerksam. Auf den Kassabons von SPAR, EUROSPAR, INTERSPAR und erstmals auch Hervis wird die Helpline 0800 20 44 22 abgedruckt –heuer zusätzlich mit einem englischen Hinweis, um noch mehr Menschen zu erreichen.
Mit rund einer Million täglich ausgegebener Kassabons hat SPAR enorme Reichweite: Vom 25. November bis 10. Dezember – vom Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen bis zum Tag der Menschenrechte – wird die Hotline sichtbar gemacht, auch digital über die SPAR-App. Begleitend werden alle steirischen Standorte mit Plakaten ausgestattet. Die Nummer bietet kostenlose, anonyme Unterstützung bei Konflikten und Krisen in Partnerschaften – für Betroffene ebenso wie für Angehörige.
Sichtbare Unterstützungsangebote
„Gewalt hat in unserem Miteinander keinen Platz. Ein Kassabon oder Plakat kann in einer belastenden Situation ein wichtiger Impuls sein, sich Hilfe zu holen“, betont SAPR-Geschäftsführer Steiermark und Südburgenland Christoph Holzer. Die Aktion ist dringlicher denn je: Mehr als ein Drittel aller Frauen in Österreich erlebt Gewalt. Bis Oktober 2025 wurden laut AÖF 13 Femizide und 25 Mordversuche registriert. Für LH-Stv.in Manuela Khom ist daher klar: „Unterstützungsangebote müssen sichtbar und rasch erreichbar sein. Wer Gewalt erlebt, soll wissen: Du bist nicht allein.“
Konkrete Hilfe für Menschen
Auch Soziallandesrat Hannes Amesbauer unterstreicht die Bedeutung niedrigschwelliger Hilfen wie dem Steirischen Beziehungstelefon. Die Aktion zeige, wie durch Kooperation konkrete Unterstützung bei den Menschen ankommt. Ergänzend macht SPAR auch auf den Männernotruf 0800 246 247 aufmerksam. Die Hotline bietet Männern in Krisen anonyme und professionelle Hilfe – bevor Konflikte eskalieren.
Finanzlandesrat Willibald Ehrenhöfer (ÖVP) präsentiert den Finanzrahmen bis 2029 – und zeichnet ein Bild, das kaum Spielraum lässt.
Trotz geplanter Einsparungen von 230 Millionen Euro wächst der Schuldenstand weiter; zehn Milliarden Euro erscheinen realistisch. Die Politik sei „zu langsam“, sagt Ehrenhöfer. Der Stabilitätspakt hänge in der Luft, Reformen würden verschleppt. Während sich das Land strukturell festfahre, fordert er eine unpopuläre, aber klare Maßnahme: Die Steirer sollten im Schnitt „eine Stunde mehr pro Woche arbeiten“. Nicht als Provokation, sondern als ökonomische Notwendigkeit. Denn ohne zusätzliche Einnahmen „sparen wir uns irgendwann zu Tode“. Um Gemeinden finanziell zu stärken und Energiewendeprojekte zu beschleunigen, schlägt Ehrenhöfer eine neue Energieabgabe für Investoren von Wind- und Photovoltaikanlagen vor. 15.000 Euro pro Megawatt sollen Kommunen zugutekommen und lokale Widerstände verringern. Fix ist der Plan noch nicht, doch ein Schritt zu höheren Einnahmen scheint unvermeidlich.

Finanzlandesrat Willibald Ehrenhöfer stößt mit seiner Forderung nach mehr Arbeitszeit eine heikle Debatte an.
Besonders heikel werden die Budgetverhandlungen 2026. Die Schulassistenz koste das Land inzwischen Summen, die „kaum mehr stemmbar“ seien; eine Novelle und ein Ausgabendeckel gelten als wahrscheinlich. Der jüngste Gehaltsabschluss erhöht den Druck zusätzlich. Kritik der Opposition, die Landesregierung reagiere planlos auf Personalabbau in Industriebetrieben, kontert Ehrenhöfer scharf: Das Land könne nicht „jeden Betrieb retten“. Entscheidend seien funktionierende Stiftungsmodelle wie jene der Voest oder die Digitalisierungsstiftung. Beim Spitalswesen zeigt er sich offen frustriert. Die Gesellschaft fordere zwar Reformen, lehne tatsächliche Veränderungen aber reflexartig ab. Angesichts der Demografie sei klar, dass das System in der jetzigen Form nicht zu halten ist. Wer weiter wegschaut, riskiert nicht nur Budgetprobleme, sondern einen Stillstand, der am Ende deutlich teurer wird.

Die Gewinner des Hans Roth Umweltpreises 2025: (v.l.) Clemens Bendler; Aleksander Jandric; Hanna Kobald; Hans Roth; Clara Neuendorf und Markus Schlacher
Zum 20-jährigen Jubiläum des Hans Roth Umweltpreises 2025 setzte Saubermacher ein starkes Zeichen für nachhaltige Wirtschaft. Als besondere Überraschung fanden sich am 11. November auch Preisträger aus den vergangenen Jahren in der Alten Universität Graz ein.
Der Hans Roth Umweltpreis, jährlich an Absolventen österreichischer und slowenischer Universitäten vergeben, fördert gezielt praxistaugliche Lösungen für Abfallvermeidung, Recycling und Emissionsreduktion – und beweist seit zwei Jahrzehnten: Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg schließen einander nicht aus.
Den mit 4.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Aleksander Jandric (Boku Wien) für seine bahnbrechende Dissertation. Der Wissenschaftler entwickelte eine mobile, röntgenbasierte Analysemethode, die vor Ort in Laborqualität wertvolle Metalle (Kupfer, Gold, Silber) sowie Schadstoffe (Blei, Arsen) in Leiterplatten und Kunststoffen erkennt – schnell, kostengünstig und ohne teure Laboreinrichtung. In Zeiten explodierender Elektroschrottmengen – allein 2022 landeten in der EU rund 5 Mio. Tonnen Altgeräte auf dem Müll – ermöglicht die Technologie von Jandric eine präzisere Sortierung und Rückführung kritischer Rohstoffe. Recyclingunternehmen können damit Sortierkosten senken und die Ausbeute wertvoller Metalle deutlich steigern. Schon 2018 hatte Jandric für seine Masterarbeit den Preis erhalten; sein Verfahren gilt als richtungsweisend für die europäische Kreislaufwirtschaft.
Impulse für mehr Kreislaufwirtschaft
Weitere Preisträger des Hans Roth Umweltpreises 2025 sind Hanna Kobald (Montanuniversität Leoben) für die Optimierung der NIR-Sortierung von Alttextilien trotz störender Knöpfe und Reißverschlüsse; Clemens Bendler (TU Graz) für thermisch aufbereitete Mineralwolle und Stahlschlacke als Zementersatz bzw. -alternative bei drohendem Hüttensand-Mangel; Clara Neuendorf (TU Wien) für Statistische Entropie als Bewertungstool für
recyclingfähiges Mobiltelefon-Design und Markus Schlacher (Uni Krems) für den Nachweis, dass EU-taxonomiekonforme Sanierungen von Gründerzeithäusern langfristig wirtschaftlicher und CO₂-sparender sind.
Jeder der vier Nebenpreise ist mit 2.200 Euro dotiert. Zur Feier des 20-jährigen Jubiläums trafen sich auch zahlreiche ehemalige Preisträger mit Hans Roth, dem Gründer des Entsorgungsunternehmens Saubermacher. Dem Pionier der österreichischen Abfallwirtschaft wurde zudem eine Chronik mit allen 20 Jahrgängen überreicht – ein Beleg für den enormen Innovationsschub, den der Preis seit 2005 ausgelöst hat.
Applaus von Wirtschaft und Politik
Vertreter und Vertreterinnen der heimischen Politik und Wirtschaft lobten die Verleihung an die viel versprechenden innovativen Ansätze einhellig. Die steirische Umweltlandesrätin Simone Schmiedtbauer betonte die Notwendigkeit der Sicherung knapper Ressourcen, der Nationalratsabgeordnete Markus Leinfellner unterstrich die Verbindung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Grazer Vize-Bürgermeisterin Judith Schwentner wies auf den Wert von Abfall als Ressource hin und Wirtschaftsstadtrat Kurt Hohensinner zeigte die Schaffung neuer Wertschöpfung durch nachhaltige Technologien auf.
Der Stifter des Preises, Hans Roth, erklärte: „Das 20-jährige Jubiläum des Hans Roth Umweltpreises steht dafür, was Saubermacher seit jeher auszeichnet: den Dialog zu fördern, Innovation voranzutreiben und Verantwortung für eine lebenswerte Umwelt zu übernehmen. Die Leidenschaft dieser jungen Forscher zeigt, dass Kreislaufwirtschaft keine Kostenfalle, sondern Chance für Wirtschaft und Gesellschaft ist.“

Late Summer Festival bei „Special People“
Nach der feierlichen Eröffnung durch Obfrau Sonja Pichler und Kassier Klaus Ruckenstuhl wurde schnell klar: Hier treffen sich nicht nur Funktionen, sondern Menschen. Günther Abart, Bezirksvorsteher von Geidorf, überbrachte in Vertretung von StR Kurt Hohensinner nicht nur offizielle Grüße, sondern fand persönliche Worte für das Team. Dass das Miteinander auch über die Stadtgrenzen hinaus wirkt, zeigten die Gäste aus der Hochsteiermark: eine Abordnung des Sportclubs «Torpedos» aus Pernegg, der die Behindertenarbeit im Jahr 2025 bereits mit einer großzügigen Spende unterstützt hatte. Den emotionalen und harmonischen Ausklang des Abends bildete schließlich die Musik. Robert L. sorgte mit seinen Gesangseinlagen für „Gänsehautmomente“.


Beim Treffen der Arbeitsgruppe „Verfassungs- und Verwaltungsbereinigung“ am 7. November in Graz präsentierte die Steiermark als Vorsitzland der Landeshauptleute-Konferenz ihre wichtigsten Reformprojekte. LT-Präs. Gerald Deutschmann betonte die hohe Reformdynamik: Mit dem neuen Digitalisierungsgesetz und dem auf Schiene befindlichen Deregulierungsgesetz setze das Land klare Schritte zum Abbau von Bürokratie und zur Entlastung von Bürgern, Gemeinden und Wirtschaft. Die Steiermark nimmt damit österreichweit eine Vorreiterrolle ein. Weitere Maßnahmen für raschere Verfahren wurden vereinbart. Staatssekretär Alexander Pröll zeigt sich zuversichtlich, dass die Reformpartnerschaft wichtige Impulse für eine moderne und serviceorientierte Verwaltung setzt.
Viele Kunden nutzten Raiffeisen-Beratung
Im Rahmen der Oktober-Gespräche hat Raiffeisen Steiermark heuer wieder eine große Beratungsoffensive gestartet. Tausende Kunden nutzten die Möglichkeit, um mit ihren Berater über Geld-Angelegenheiten zu reden. Rund 3,1 Mrd. Euro Guthaben liegen auf privaten Girokonten steirischer Raiffeisen-Kunden. „Diese Gelder gehen oft über den ‚Notgroschen‘ hinaus, ein beträchtlicher Teil davon könnte höher verzinst veranlagt werden. Raiffeisen berät dazu treffsicher, damit die Steirer ihr Geld bestmöglich anlegen. Daher laden wir Kunden ein, in die Bank zu kommen, um sich beraten zu lassen“, sagt RLB-Generaldirektor Martin Schaller. Die Erfahrung zeige, dass viele finanzielle Herausforderungen lösbar seien, wenn sie rechtzeitig besprochen werden.

Die Chancenmesse brachte am 10. November wieder hunderte anerkannte Flüchtlinge mit Unternehmen zusammen. Ziel des vom AMS Steiermark und der WKO organisierten Formats ist es, arbeitsuchenden Menschen mit Fluchthintergrund einen unkomplizierten Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. AMS-Landes-GF Karl Heinz Snobe sieht in der Messe ein starkes Signal, wie Integration durch Arbeit gelingt – gerade angesichts globaler Krisen. 17 Unternehmen aus Industrie, Handel, Gastronomie, Tourismus und Sozialbereich präsentierten ihre offenen Stellen im Europasaal der WKO Steiermark. WKO-Präsident Josef Herk betonte dabei die Bedeutung persönlicher Kontakte und ausreichender Sprachkenntnisse, damit aus Erstgesprächen stabile Beschäftigungen entstehen können.
Der ärztliche Direktor des LKH Hochsteiermark, Erich Schaflinger, hat am 9. November im ORF mit der Forderung nach Ambulanzgebühren aufhorchen lassen. SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz kritisiert die Äußerung scharf: „Herr Schaflinger soll lieber seine eigene Arbeit und die Führungsstrukturen der KAGes, denen er vielleicht bald vorsteht, kritisch hinterfragen, statt seine Belastungsfantasien für die Steirerinnen und Steirer zu verkünden. Was es jetzt braucht, ist eine gesicherte 24/7-Akutversorgung an allen Standorten und eine flächendeckende notärztliche Versorgung, etwa mit einem Notarztstützpunkt in der Steirischen Eisenstraße. Als Vorsitzender des Landessanitätsrats ist Herr Schaflinger hier auch in der Hauptverantwortung. Er sollte seine Energie lieber dafür einsetzen.“
Es besteht kein Zweifel, die wirtschaftliche Situation ist in vielen Unternehmen und Branchen derzeit nicht gerade einfach. Doch es besteht Grund zur Zuversicht, zeigt sich KommR Harald Aspäck, Berufsgruppenvertreter in der FG der gewerblichen Dienstleister der WKO Steiermark, vorsichtig optimistisch. Eine wesentliche Säule des Erfolgs: die steirischen Personaldienstleister mit ihren beiden Kompetenzfeldern Arbeitskräfteüberlassung und Arbeitsvermittlung.
Herr Aspäck, die Prognosen zum möglichen Ende der längsten Wirtschaftskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs fallen widersprüchlich aus. Wie beurteilen Sie als Branchenvertreter die Aussichten?
Harald Aspäck: Es gibt Anlass zu verhaltenem Optimismus. Als Flexibilitätspartner der Unternehmen sind wir die Ersten, die spüren, wenn es irgendwo zu zwicken beginnt. Aber wir sind auch die Ersten, die auf den Plan gerufen werden, wenn die Unternehmen wieder Rückenwind verspüren und ihre Kapazitäten zu erweitern beginnen.
Lassen sich unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen überhaupt noch halbwegs gesicherte Vorhersagen treffen?
Aspäck: Als Personaldienstleister richten wir den Blick ohnehin viel mehr auf die Bedürfnisse der einzelnen Unternehmen als auf allgemeine Konjunkturprognosen. Branchen und Unternehmen entwickeln sich unterschiedlich, manche wachsen auch unter schwierigen Voraussetzungen, andere wiederum reduzieren ihre Kapazitäten selbst unter günstigeren Bedingungen – oder müssen das tun. Bei diesen Anpassungsprozessen stehen wir Personaldienstleister – Arbeitskräfteüberlasser wie Arbeitsvermittler –unseren Kunden mit unserem Know-how und unseren Ressourcen zur Seite, unabhängig von Wirtschaftsprognosen.
Was macht Personaldienstleistung auf der Höhe der Zeit aus?
Aspäck: Wir stellen unseren Kunden genau die personellen Ressourcen zur Verfügung, die sie für ihr Wachstum und ihren Erfolg benötigen. Rasch und effizient, ohne enervierende Suche, aufwendige Auswahlverfahren und Enttäuschungen. Und wir nehmen ihnen dabei alle administrativen Nebengeräusche ab – von der korrekten Anmeldung über die Lohn- bzw. Gehaltsverrechnung bis zu den sozialrechtlichen Ansprüchen und Leistungen. Dazu die

Harald Aspäck ist Personaldienstleistungsunternehmer und Berufsgruppenvertreter der Personaldienstleister in der FG der gewerblichen Dienstleister, WKO Steiermark
Möglichkeit, das Zeitbeschäftigungsverhältnis bei Entfall des Bedarfs umstandslos zu beenden. Das ist alles in allem schon ein sehr überzeugendes Rundum-Paket. Aber das sind erst die Basics. Zusätzlich geht es häufig um ganz bestimmte Qualifikationen oder eine ausgewiesene Bereitschaft zur Mobilität. Darüber hinaus sorgen wir durch unser Wissen um die Bedürfnisse und Prozesse unserer Kunden für einen reibungslosen Ablauf – auch was den zwischenmenschlichen Bereich und das Teambuilding betrifft. Das wissen auch unsere Zeitbeschäftigten zu schätzen: Wenn es einmal an einer Arbeitsstelle nicht so läuft, wird nach Alternativen gesucht – im Sinne aller Beteiligten.
Wie hat die Personaldienstleistungsbranche selbst die Krise durchtaucht?
Aspäck: Natürlich haben auch unsere Unternehmen die Auswirkungen der Krise deutlich zu spüren bekommen. Wir waren allerdings nicht auf Tauchstation, sondern ganz in der Nähe unserer Partner, der Kunden. Und mit dieser Grundhaltung können unsere Personaldienstleistungsunternehmen auch in schwierigen Zeiten ihren längst unentbehrlichen Beitrag für Standort, Wirtschaft und Wohlstand erbringen. Von den politisch Verantwortlichen erwarte ich mir nun endlich Nägel mit Köpfen: Nicht Nichtleistung soll belohnt werden, sondern Leistung – sprich Vollzeitbeschäftigung und Mehrarbeit – muss sich bezahlt machen.



Simone Spitzer gewinnt „Follow me Award“
Sie weiß genau, was es in Zukunft braucht: Die engagierte Unternehmerin aus Vorau konnte beim Online-Voting der Nachfolgeinitiative „Follow me“ 3.285 Stimmen sammeln und wurde damit am 18. November zur „Nachfolgerin des Jahres 2025“ gekürt. Die Resonanz zeigt, wie stark das Unternehmen in der Region verwurzelt ist und wie sehr es geschätzt wird, wenn Verantwortung mit Weitblick weitergegeben wird. Spitzer leitet seit 2024 das Familienunternehmen Spitzer Engineering in Vorau und verbindet Forschung, Führung und Feingefühl zu einem beeindruckenden Ganzen. Mit rund 100 Mitarbeitern zählt der Betrieb zu den größten Ingenieurbüros Österreichs – und ist ein Paradebeispiel dafür, wie Hightech und Menschlichkeit gemeinsam Zukunft schaffen.

Neues steirisches Stärkefeld „Smart
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit mehr als 44.000 Beschäftigten zählt die Automatisierung zu den am schnellsten wachsenden Branchen der Steiermark. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich daraus ein neues Stärkefeld entwickelt, das auch in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, besagt eine Studie des Instituts für Standort und Wirtschaft der WKO Steiermark, präsentiert anlässlich des von der Plattform AT Styria organisierten „Internationalen Forum Mechatronik“, die am 24. und 25. September fast 400 Experten aus ganz Mitteleuropa in Graz zusammenführte. „Mit dem Bereich Advanced Technologies, Smart Production und Automation ist in der Steiermark ein zentrales Stärkefeld entstanden“, erklärt AT Styria-Vorsitzender Herbert Ritter.


Mit der Eröffnung der neuen Photovoltaikanlage Prank Strelli in der Gemeinde St. Marein-Feistritz hat die Energie Steiermark einen weiteren Schritt in Richtung regionaler Energieautonomie gesetzt. Auf einer Fläche von vier Hektar werden jährlich ca. 5,5 GWh Sonnenstrom produziert, um mehr als 1.600 Haushalte mit grünem Strom zu versorgen. Damit können rd. 1.600 Tonnen CO2Emissionen eingespart werden. Gleichzeitig wird die Fläche als Weide für rd. 40 Schafe genutzt. „Die Energie Steiermark investiert in den nächsten Jahren rund 5,5 Mrd. EUR in den Ausbau steirischer Netz-Infrastruktur und grüner Projekte. Photovoltaik spielt dabei eine zentrale Rolle“, so das Vorstands-Team Martin Graf und Werner Ressi.
Der Steirische Arbeitsmarkt im Oktober
Mit Ende Oktober 2025 zeigt sich der steirische Arbeitsmarkt weiterhin unter Druck. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen liegt bei 44.576 Personen, was einem Plus von 6,8% oder 2.822 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Arbeitslosenquote im Oktober beträgt 6,2 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte). Ab 1. Jänner 2026 wird der geringfügige Zuverdienst während des Bezugs von Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe stark eingeschränkt. AMS-Landes-GF Karl-Heinz Snobe: „Die neuen Regelungen werden helfen, sich während der Arbeitslosigkeit noch schneller und intensiver mit Unterstützung des AMS um einen Arbeitsplatz zu bemühen. Gerade jetzt braucht es Zuversicht, eine gezielte Qualifizierung und den Mut, bei der Jobsuche auch das eigene Netzwerk zu nutzen.“
Die Vorbereitungen für die Wintersaison laufen in den steirischen Skigebieten auf Hochtouren – und dabei spielt Qualität eine zentrale Rolle. Bestwerte in puncto Sicherheit, Komfort und höchste Qualitätsstandards garantiert das steirische Pistengütesiegel. „Unser Siegel steht für sichere Pisten, moderne Infrastruktur und umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Für den Tourismus der jeweiligen Region ist diese Auszeichnung ein Asset, denn sie stärkt das Vertrauen der Gäste“, betont Fabrice Girardoni, Obmann der FG Seilbahnen in der WKO Steiermark. Ins selbe Horn stößt WKO-Steiermark-Präs. Josef Herk, der die Verleihung gemeinsam mit LH Mario Kunsaek und Thomas Weihs, dem Vorsitzenden der Pistengütesiegelkommission, vornahm.

Wachstumschancen im Biolandbau
Biolebensmittel sind im österreichischen Handel gefragt. Der Wert der Bioeinkäufe legte im ersten Halbjahr 2025 um 8,4 Prozent zu, besonders beliebt sind Milchprodukte, Gemüse, Eier und Mehl. „Bei Bio-Rindfleisch übersteigt die Nachfrage das Angebot, aber auch bei Bio-Eiern, Bio-Geflügel und Bio-Schwein bestehen Wachstumschancen“, betont LK-Präs. Andreas Steinegger. Davon profitiert auch der steirische Bio-Ackerbau: Der steigende Bedarf an Bio-Futtermitteln sorgte für gute Preise. Gepaart mit sehr guten Erträgen können die Betriebe auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. „Auch um die Zukunft der steirischen Biolandwirtschaft ist es gut bestellt – die junge Generation ist Innovationstreiber und wagt neue Wege“, unterstreicht Steinegger.

Steirische Floristin erhält nachträglich EM-Bronze
Die AustrianSkills in Salzburg haben am 20. November mit einer Überraschung begonnen: Im Zuge der offiziellen Eröffnung wurde Floristin Sophie Bretterklieber aus Lannach in der Steiermark nachträglich die Bronzemedaille für ihre Leistungen bei den EuroSkills in Dänemark überreicht. Die Organisation von WorldSkills Europe räumte einen Rundungsfehler ein, nach dessen Korrektur die 23-Jährige vom vierten Platz doch noch auf das Podium kletterte. Bretterklieber konnte es kaum fassen, dass sie doch eine Medaille abholen konnte: „Es ist einfach unbeschreiblich. Ich hätte es mir nie vorstellen können. Ich habe nichts geahnt, wirklich nicht. Jetzt ist irgendwie so ein Traum in Erfüllung gegangen, dass ich da doch am Stockerl bin.“
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Abgestimmt auf Ihren Betrieb, Ihre Anforderungen und Bedürfnisse berät Sie das NEBA Betriebsservice gezielt über die Möglichkeiten der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und welchen Nutzen Sie daraus erzielen können! NEBA ist eine Initiative des Sozialministeriumservice.

Kooperation „Talents for Carinthia“
Nach dem großen Erfolg im Vorjahr fand zum zweiten Mal die Veranstaltung „University meets Industry: Talents for Carinthia“ am Campus der Universität Klagenfurt statt. Die Initiative der Fakultät für Technische Wissenschaften (TEWI) und der IV Kärnten hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter zu vertiefen und neue Brücken zwischen Studierenden, Forschenden und der Kärntner Industrie zu schlagen. „Um den Fachkräftemangel zu bewältigen, ist es entscheidend, Absolventen in Kärnten zu halten“, betonte Dekan Clemens Heuberger. „Eine enge Zusammenarbeit schon während des Studiums, etwa durch Masterarbeiten, Praxissemester oder gemeinsame Forschungsprojekte ist dafür ein entscheidender Schlüssel.“

Die steirischen Kreativstars stehen fest Am 6. November wurden in der Grazer Seifenfabrik die Green Panther Awards 2025 vergeben. Aus 246 Einreichungen kürte die Jury 38 Projekte in 13 Kategorien. Gold holten u. a. Atelier Haas („Frauenhäuser Steiermark Rebranding“), Bucher („Karate-Do“), Pinning Creative („Rosendahl Nextrom Mixtape“), look! design („What now!?“), Design Made Lachmann („Moundln“), Hannes Mautner („The Vanguard“), Probots („Helmi Website Relaunch“), Hartinger Consulting („Die Bewegungsrevolution“), sowie Henx in Motion Pictures mit „Tourismusregion Graz – Sorry, die Abreise fällt schwer“. Die von Andi Knoll moderierte Gala endete in einer 90erJahre-Party mit Live-Act „City Lights Calling“ – ein kreativer Höhepunkt für die steirische Werbeszene.

Weltspartag bei der Bank Burgenland
Am 31. Oktober stand in der Bank-Burgenland-Filiale Graz auch in diesem Jahr wieder der traditionelle Weltspartag auf dem Programm. Viele Kunden nahmen auch in diesem Jahr die Möglichkeit wahr, ihr Erspartes zur Bank zu bringen und bei regionalen Köstlichkeiten mit ihrer Kundenberaterin oder ihrem Kundenberater ins Gespräch zu kommen. Unter den Anwesenden waren Erik Venningdorf, Vorstand der Grawe Vermögensverwaltung, Simiana Hutter, Daniela Edlinger, Martin Krickler und Paul Swoboda, Vorstand Grazer Wechselseitige Versicherung AG.

LA-Cinematics aus Leoben holt beim Green Panther Award 2025 Silber in der Kategorie Motion Pictures. Das Team rund um Luca und Nora Amhofer überzeugte mit dem Film „Leoben auf Mondmission“, produziert für die Stadt Leoben in Zusammenarbeit mit Brainsworld. Der humorvolle, rasante Clip zeigt die Leobener Bewegungsinitiative, bei der Armin Assinger als Raumschiff-Kommandant und Christopher Seiler als Trainer der Fußballmädchen die Bevölkerung motivieren, sportlich gemeinsam die Distanz zum Mond zu überwinden. Bei der Gala am 6. November in der Grazer Seifenfabrik wurde der Beitrag unter 246 Einreichungen ausgezeichnet. Bgm. Kurt Wallner gratuliert dem kreativen Team und betont, wie der Film die Stadt modern, humorvoll und inspirierend präsentiert.
Unter dem Motto „La dolce vita“ entfaltet die Opernredoute im Jänner wieder die volle Pracht einer rauschenden Ballnacht.

Am 31. Jänner 2026 verwandelt sich die Oper Graz erneut in das funkelnde Herz der österreichischen Ballsaison. Wo sonst Oper und Ballett begeistern, wird das Haus zum elegantesten Ballsaal des Landes – und zum Epizentrum von Stil und Lebensfreude.
Zum 25-jährigen Jubiläum erstrahlt die Opernredoute unter dem Motto „La dolce vita“ in besonderer Pracht: lebensfroh, elegant, verführerisch. Die Ballnacht beginnt mit einer feierlichen Eröffnungszeremonie im großen Ballsaal – die Grazer Philharmoniker spielen unter der Leitung von Johannes Braun; Solisten, Chor und das Ballett der Oper Graz führen in die Nacht.
Prachtvolle Polonaise
Als Conférencier begleitet Stefano Bernardin das Publikum mit Charme, Witz und Esprit durch den Abend. Ein Traditionshöhepunkt: die Eröffnungspolonaise des Eröffnungskomitees – gekrönt von Diademen aus dem Haus Weikhard, gestaltet von Eva Poleschinski. Im ganzen Opernhaus entfalten sich die Welten der Redoute: von der Moonlight Bar im Galeriefoyer über die Piano Champagner Bar im Spiegelfoyer und die Bar-Rokoko auf der Seitenbühne bis zur Kulinarischen Manege auf der gläsernen Brückeo.
Mit Musik und Tanz durch die Nacht
Ein streng gehütetes Geheimnis bleibt die Mitternachtsshow –der komprimierte Herzschlag der Nacht. Sicher ist: Ensemblemitglieder der Oper Graz, das Ballett, das Orchester Sigi Feigl, das Grazer Salonorchester, DJ Mama Feelgood & Mr. Farmer, Silvio Gabriel & Cuba Libre sowie die Antenne-DJs sorgen bis in die Morgenstunden für Musik, Tanz und große Bilder. Auch kulinarisch spielt die Redoute in der ersten Liga. Die Opernredoute wird zum 6. Mal als offizielles Green Event ausgerichtet – mit regionalen Partnern, kurzen Wegen, Mehrweg-Lösungen und klarer Kennzeichnung.
Opernredoute in der Oper Graz am Samstag, 31.01.2026, Einlass 18:30 Uhr; Eröffnung 21:00 Uhr; Ende 5:00 Uhr Infos: www. opernredoute.com; Tickets unter tickets@opernredoute.com

Das kanal3-Team sorgt für Nachrichten, Information und Unterhaltung nun auch auf dem Streamingportal joyn.
kanal3 – das steirische Fernsehen, jetzt auch auf joyn – Österreichs
Der steirische Privatfernsehsender kanal3 hat einen großen Schritt in die Medienzukunft gemacht und ist seit November 2025 über joyn, Österreichs Super Streamer-App, zu empfangen.
Für den steirischen Privatfernsehsender kanal3 bedeutet das eine wichtige Entwicklung für die Zukunft, denn Fernsehen passiert immer mehr über Internetanschlüsse und Streams. Joyn ist über alle Endgeräte zu empfangen, wie Handy, Tablets, PCs oder TV-Geräte, sofern sie einen Internetzugang haben. Man muss einfach die joyn-App am Endgerät installieren oder die Website aufrufen, unter den Sendern nach kanal3 suchen und schon hat man die Steiermark am Bildschirm. Seit über 20 Jahren entwickelt sich kanal3 entsprechend der Seher- und SeherinnenGewohnheiten weiter und so hat es der Sender wieder einmal geschafft, für das Publikum und für potenzielle Werbekunden zeitgemäße Angebote zu liefern.
Ob über die joyn-App oder im Kabelnetz, kanal3 bietet seit Jahrzehnten spannende und interessante Inhalte, seit jeher schon unter dem Motto „aus der Steiermark, für die Steiermark“. Zu den vielfältigen Inhalten zählen Neuigkeiten aus der Wirtschaft, Informationen zu Freizeitaktivitäten und interessante Persönlichkeiten ebenso wie aktuelle Nachrichten aus Sport, Bildung, Events und heimischen Traditionen.
Alle Informationen findet man unter www.kanal3.tv oder www.joyn.at

Junkerpräsentation begeistert junges Publikum
Die Junkerpräsentation 2025 zeigte eindrucksvoll, welche Bedeutung der Steirische Junker für das Weinland Steiermark hat. Mehr als 4.000 Besuchern füllten am 5. November die Grazer Stadthalle und feierten mit den Junker-Winzern den Start in die Junkerzeit. Das Publikum war so vielfältig wie der Junker selbst: von langjährigen Weinfreunden bis zu einer neuen, jungen Generation, die den Junker als unkomplizierten Einstieg in die Welt des steirischen Weins schätzt. Mit einem feierlichen Auftakt durch die Junker-Botschafter und Vertreter aus Weinwirtschaft, Politik und Landwirtschaft wurde der Abend eröffnet. Für viele Gäste bot sich die Gelegenheit, den neuen Jahrgang direkt mit den WinzerInnen zu verkosten und mehr darüber zu erfahren.

In festlicher Atmosphäre des Schlosskellers Südsteiermark feierte die Gady Family ihre Jubilare und Pensionisten – Menschen, die mit ihrer langjährigen Treue und ihrer Erfahrung das Fundament des Unternehmens bilden. Der Abend stand ganz im Zeichen der Wertschätzung und Dankbarkeit. Das Geschäftsführertrio Philipp Gady, Eugen Roth und Werner Walter würdigte jene Mitarbeiter, die seit über 20 Jahren oder länger Teil der Gady Family sind. Philipp Gady betonte in seiner Ansprache: „Als Familienunternehmen wissen wir, dass unsere Stärke in unserer Gemeinschaft liegt. Es ist die einzigartige Mischung aus Erfahrung unserer langjährigen Mitarbeiter sowie Pensionisten und dem frischen Wind der jüngeren Generation, die uns erfolgreich macht.“


Die Stadt Graz geht einen weiteren Schritt in Richtung moderne, digitale Parkraumbewirtschaftung: Am 18. November startete das Parkgebührenreferat das Pilotprojekt „Elektronischer Parkschein“. Der Hauptbahnhof bietet sich als Pilotstandort besonders an, da hier zahlreiche Personen täglich nur für kurze Zeit parken. Damit wird erstmals in Graz auf den Papierparkscheins im Auto verzichtet – der Parkschein wird vollständig digital erstellt und kontrolliert. „Beim Bezahlen am Parkscheinautomaten geben Autofahrer künftig ihr Kennzeichen am Touchscreen ein. Danach wird automatisch ein digitaler Parkschein im System hinterlegt. Ein Ausdruck ist nicht mehr nötig“, erklärt Straßenamtsleiter Thomas Fischer das neue System.
Das Museums-Center im Kultur-Quartier Leoben wurde heuer erneut für weitere fünf Jahre mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet. Für die Vergabe wird jedes Museum einem strengen Bewertungsverfahren unterzogen. Die Verleihung fand im Rahmen des Österreichischen Museumstages im Oktober statt. „Das MuseumsCenter Leoben ist ein kulturelles Aushängeschild unserer Stadt und ein Ort, an dem Geschichte, Gegenwart und Zukunft auf inspirierende Weise miteinander verbunden werden“, betont Bgm. Kurt Wallner. „Diese Auszeichnung bestätigt die hervorragende Arbeit des Teams rund um Markus Messics und Susanne Leitner-Böchzelt und ist ein starkes Zeichen der Anerkennung für das hohe Engagement, mit dem hier kulturelles Erbe vermittelt wird.“

In diesem Jahr feiert die Steiermärkischen Sparkasse neben dem 200-jährigen Bestehen ein besonderes Jubiläum: 100 Jahre Weltspartag. Ein Tag, der Generationen geprägt hat – mit Geschichten von der ersten Spardose, der Freude, wenn das Ersparte langsam wächst, und dem Stolz, wenn sich kleine oder größere Wünsche erfüllen lassen. Das runde Jubiläum und die damit zusammenhängende Pflege von Kundenbeziehungen sowie der persönliche Austausch standen auch beim Weltspartagempfang der Steiermärkischen im Mittelpunkt. Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur genossen die moderne Atmosphäre im Schlossbergsaal und nützten die Gelegenheit, sich bei regionalen Schmankerln auszutauschen. Saxophonist Ingo Herzmaier rundete den Abend musikalisch ab.








Die geballte Beratungskompetenz der Raiffeisenbanken war am Weltspartag einmal mehr erlebbar: Zahlreiche Steirer und Steirerinnen besuchten ihre Filialen und wurden mit regionalen Schmankerln verköstigt. Beim RLB-Weltspartagsempfang im Raiffeisenhaus in der Radetzkystraße waren die Spitzen des Landes vertreten. RLB-AR-Präs. Josef Hainzl und das Vorstandsteam rund um Generaldirektor Martin Schaller begrüßten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kirche. Unter ihnen waren FPÖ-LR.in Claudia Holzer, ÖVP-LR Willibald Ehrenhöfer, IV-GF Christoph Robinson, LK-Präsident Franz Titschenbacher, StyriaVorstand Markus Mair, ORF-Steiermark-Landesdirektor Gerhard Koch und Energie Steiermark-Vorstand Werner Ressi.
Die aktuelle Berichterstattung bestätigt die große Sorge der SPÖ über die Lage in der Grazer Gesundheitsversorgung. Die Situation am LKH-Uniklinikum Graz sei mehr als alarmierend, so SPÖGraz-Vorsitzende Doris Kampus: 250 gesperrte Betten, massiver Personalmangel und keine Aussicht auf rasche Entlastung. Während Patienten um ihre medizinische Betreuung bangen, versuchten LR Kornhäusl und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Umundum weiterhin, die Lage zu beschönigen. „Die Landesregierung rund um LH Kunasek trägt die Verantwortung dafür, dass die Menschen in Graz bestmöglich versorgt werden. Stattdessen erleben wir den größten Pflegenotstand seit Jahrzehnten und eine Politik, die zusieht, statt endlich zu handeln“, zeigt sich Kampus entsetzt.












Recyclingwerk für Gips-zu-Gips
Das erste Gips-zu-Gips-Recyclingwerk Österreichs steht in Stockerau. Die von Porr, Saint-Gobain und dem Entsorgungs- und Recyclingprofi Saubermacher errichtete Anlage hat eine Jahreskapazität von 60.000 Tonnen und setzt neue Maßstäbe in der Kreislaufwirtschaft. Mit der Inbetriebnahme ihres neuen Recyclingwerks hat die GzG Gipsrecycling GmbH, ein Joint-Venture von Porr, Saint-Gobain und Saubermacher, den ersten geschlossenen Gipskreislauf in Österreich eingeleitet. Erstmals können Gipsabfälle in Österreich zu Rezyklat verarbeitet werden. Dieses wird künftig bei Saint-Gobain in Bad Aussee neuen Gipskartonplatten beigefügt. Das schont die natürlichen Vorkommen und setzt den Weg frei für die Umsetzung der Recyclinggips-Verordnung.

Die Sozialpartnerorganisationen und die Junge Industrie Steiermark haben sich in einem offenen Brief an Bgm. Elke Kahr gewandt. JI-Vors. Hella Riedl-Rabensteiner und WKO-Vizepräs.in Gabi Lechner äußern mit anderen Vertretern große Sorge bezüglich der angekündigten Kürzungen im Bildungsbudget der Stadt Graz. Diese Kürzungen gefährden nicht nur das Angebot massiv, sondern würden auch zu Mehrkosten für Eltern führen. Angesichts der kolportierten Einsparung von 2,6 Mio. Euro drohe eine dramatische Zuspitzung, insbesondere bei der Umsetzung des geplanten verpflichtenden zweiten Kinderbetreuungsjahres. Die Unterzeichnenden appellieren, den unsozialen Rückschritt zu verhindern und den Ausbau der elementaren Bildungseinrichtungen entschieden voranzutreiben.


Rund 3.400 Besucher nutzten am 2. November die Gelegenheit, mit ihrer Raiffeisenkarte kostenlos die Steiermark-Schau im Schloss Eggenberg zu besuchen und erleben. Unter dem Motto „Ambition & Illusion“ präsentierten die Museen des Universalmuseums Joanneum faszinierende Einblicke in die Welt des Barock und die Geschichte der Fürstenfamilie Eggenberg. Florian Stryeck, Vorstandsdirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark, zeigt sich begeistert: „Es ist großartig, dass der Raiffeisentag so gut angenommen wird und so viele Familien die Gelegenheit nutzen, spannende Einblicke in unsere heimische Geschichte zu gewinnen. Auf diese Weise erleben sie gemeinsam unvergessliche Stunden und können die vielfältige Kultur unserer Region entdecken.“
Mit Michaela Steinböck-Köhler übernimmt eine erfahrene Volkskundlerin mit langjähriger musealer Erfahrung die Leitung der Abteilung Volkskunde des Universalmuseum Joanneum. Sie folgt Claudia Unger nach und verantwortet seit 1. November das Österreichische Freilichtmuseum Stübing sowie das Volkskundemuseum am Paulustor in Graz. Die studierte Volkskundlerin und Kulturanthropologin ist bereits seit 2006 im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing tätig, wo sie als Sammlungskuratorin, in der Kulturvermittlung sowie an der Gestaltung von Ausstellungen beteiligt ist. „Nach fast zwanzig Jahren in unterschiedlichen Bereichen des UMJ freue ich mich auf meine neue Aufgabe und zukünftige Projekte“, so die neue Leiterin Steinböck-Köhler.

Frühstück zu „Good morning Innovation“
Die Region Obersteiermark der Steiermärkischen Sparkasse und Innolab luden am 6. November zum Business-Frühstück unter dem Titel „Good morning Innovation“ bei der Kuemo GmbH ein. Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl betonte die Rolle der Sparkasse als Partnerin im Innovationsprozess. Das Ziel sei die Entwicklung zukunftsorientierter Geschäftsmodelle, um die Region langfristig zu stärken. Beim Impuls-Vortrag „Digitalisierung trifft Innovation“ präsentierten Angelika Riedl von Innolab und Stefan Schafranek von DIH Süd Ansätze zur Stärkung der Innovationskraft durch digitale Werkzeuge. Kuemo-GF Gerald Kückmaier unterstrich, dass Innovation der Schlüssel zum Erfolg sei, um in den sich rasch verändernden Märkten erfolgreich zu sein.

Auszeichnungen für energieeffiziente
Acht steirische Gemeinden wurden in diesem Jahr für ihre herausragende energie- und klimapolitische Arbeit im Rahmen des „e5Programms für energieeffiziente Gemeinden“ ausgezeichnet. LR.in Simone Schmiedtbauer überreichte gemeinsam mit den e5-Betreuern der Energie Agentur Steiermark die insgesamt 29 „e´s“ an die in diesem Jahr auditierten Gemeinden Bad Mitterndorf, Judenburg, Lassing, Laßnitzhöhe, Lieboch, Mürzzuschlag, Seckau und Stanz im Mürztal. Eine externe Auditorin aus Salzburg bewertete den europaweit gültigen Kriterienkatalog für e5-Gemeinden und lobte insbesondere das hohe Engagement und die Vorreiterrolle der ausgezeichneten Gemeinden im Bereich der Energiewende und des Klimaschutzes.

Ausbildungsoffensive für Tourismusfachkräfte
Der Tourismus in der Steiermark boomt, gleichzeitig kämpfen viele Betriebe mit einem eklatanten Fachkräftemangel: Im gesamten Tourismus sind es 879 Stellen, die vor dem Saisonstart dringend besetzt werden müssten. Eine Ausbildungsoffensive AQUA (Arbeitsplatznahe Qualifizierung) setzt genau hier an und soll Abhilfe schaffen: Das Programm von AMS, der Qualifizierungsagentur QUA und der WKO Steiermark ermöglicht es Arbeitssuchenden, eine verkürzte Lehre, eine eigenständige Ausbildung oder gezielte Kurse zu absolvieren. „Besonders im Tourismus, wo der Bedarf an qualifizierten Kräften von Küche über Service bis zum Hotelfach enorm ist, kann AQUA beitragen, diese Lücke zu schließen“, ist FGObmann Klaus Friedl überzeugt.

Am 23. Oktober wurde Roland Pomberger, Leiter des Lehrstuhls für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft an der Montanuniversität Leoben, von der Tageszeitung „Die Presse“ als Österreicher des Jahres in der Kategorie Forschung geehrt. Die Auszeichnung wurde zum 22. Mal vergeben. Die Verleihung fand im Rahmen der Presse »Austria 25»-Gala in den Wiener Sofiensälen statt. Pombergers Forschungsarbeit konzentriert sich auf Abfallverwertungstechnik und Recycling, abfallwirtschaftliche Systeme, die Herstellung und Nutzung von Ersatzbrennstoffen sowie innovative Konzepte im Bereich Future Waste. Darüber hinaus beschäftigt er sich intensiv mit der Behandlung gefährlicher Abfälle und dem sogenannten Landfill Mining.

LK-Präs. Steinegger kritisiert Entwaldungsverordnung
Die neuen Vorschläge zur EU-Entwaldungsverordnung sind nach eingehender Prüfung der LK Steiermark nichts anderes als ein Etikettenschwindel. Obwohl die EUKommission vor einigen Wochen eine Verschiebung um ein weiteres Jahr angekündigt hat, beinhaltet der neue Kommissionsvorschlag nur enttäuschende Schönfärbereien. Dazu Präsident Andreas Steinegger: „Unsere Waldbesitzer brauchen echte, praxistaugliche und strukturelle Erleichterungen, statt nutzloser Beruhigungspillen – eine ehrliche Entbürokratisierung schaut anders aus!“ Steinegger verlangt: „Die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung ist – wie vor einem Monat von der EU-Kommission geplant – um mindestens ein Jahr zu verschieben, besser gleich aufzuheben.“

In der WKO Steiermark trafen sich Industrievertreter aus ganz Österreich zum jährlichen Gipfel. Ganz oben auf der Agenda standen Themen wie Energietransformation, Deregulierung und Bürokratieabbau. „Das sind Hausaufgaben, die von der Weltkonjunktur entkoppelt sind und nicht mit dem technologischen oder ökologischen Wandel zusammenhängen. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf“, so die Spartenrepräsentanten. Konkret fordern die Interessenvertreter mit Spartenobmann Markus Ritter an der Spitze „eine konsequente Vereinfachung von Verfahren, klare Zuständigkeiten, digitale Lösungen sowie eine praxisnahe Deregulierung, damit Betriebe ihre Kräfte stärker auf Wertschöpfung, Innovation und nachhaltiges Wachstum konzentrieren können.“

Grazer Klimabeirat wurde neu konstituiert
Die Stadt Graz verfolgt das Ziel, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden. Um diesen Weg wissenschaftlich fundiert, breit abgestützt und gesellschaftlich wirksam zu gestalten, steht ihr mit dem Klimabeirat ein unabhängiges Expertengremium zur Seite. Alle Mitglieder des Klimabeirats aus der vergangenen Tätigkeitsperiode wurden wiederbestellt. Neu hinzugekommen sind Gerhard Schnedl vom Institut für öffentliches Recht und Mitglied des Forschungszentrums „ClimLaw“ sowie Adam Clark vom Institut für Biologie der Uni Graz und Experte für ökologische Stabilität. In der konstituierenden Sitzung wurde erneut Birgit Bednar-Friedl einstimmig zur Vorsitzenden gewählt, Tristan Schachner einstimmig zu ihrem Stellvertreter.

LIG-Prüfung zeigt schwere Mängel auf Die Empfehlung des Landesrechnungshofes, die 166 Immobilien von der LIG an das Land rückzuführen, befindet sich seit kurzem in Umsetzung. Mit der damit einhergehenden Auflösung der LIG wird auch eine Reihe weiterer Empfehlungen obsolet. Das war es dann aber auch schon mit dem Positiven: Das Gros des LRH-Prüfberichts ist von Kritik geprägt. Die Prüfer stießen nämlich auf Mängel sowohl im internen als auch im externen Kontrollsystem. So wurde festgestellt, dass eine Firma nur durch den Ex-Geschäftsführer mittels Direktvergaben beauftragt wurde, diese allerdings nicht ordnungsgemäß erfolgt waren. Dennoch wurden sie von der zuständigen Landesabteilung teilweise einfach mitunterzeichnet – eine vorherige Prüfung unterblieb.

Hilfe bei Suchtverhalten mit sozialen Medien
Wie gelingt ein gesunder Umgang mit sozialen Medien und dem Internet? Wie können Eltern ihre Kinder dabei unterstützen? Antworten darauf liefert ein neues Informationsangebot des Gesundheitsfonds Steiermark, das unter dem Motto „#gesundonline“ steht. LR Karlheinz Kornhäusl erklärt: „Als Gesundheitslandesrat liegt mir besonders am Herzen, dass unsere Jugendlichen sicher und gesund aufwachsen – auch in der digitalen Welt. Deshalb haben wir den Aktionsplan Internet initiiert, um Suchterkrankungen durch Medienkonsum vorzubeugen.“ Umgesetzt wird der Aktionsplan zum Suchtverhalten im Internet vom Gesundheitsfonds Steiermark in Kooperation mit den Einrichtungen der Suchthilfe und Suchtprävention sowie weiteren relevanten Stakeholdern.

Am Weltspartag wurde die neu adaptierte Filiale Weiz der Steiermärkischen Sparkasse feierlich eröffnet. Nach den Umbauarbeiten präsentiert sich der Standort als moderne und kundenfreundliche Banking-Oase – ganz im Sinne des aktuellen Filialkonzepts. „Damit setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft des Bankings: modern, diskret und nachhaltig. Die Kombination aus innovativer Technik, durchdachter Raumgestaltung und persönlicher Beratung schafft einen Ort, an dem sich unsere Kunden wohlfühlen. Gleichzeitig zeigt dieser Standort, wie verantwortungsvolle Weiterentwicklung unseres Filialnetzes gelingen kann – mit Fokus auf Energieeffizienz, regionale Verankerung und echte Nähe zu den Menschen vor Ort”, betont Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl.


Weihnachtsfeiern mit dem gewissen Flair
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Die Austrian Skills – das sind die Staatsmeisterschaften der Berufe – wurden am 20. November eröffnet: 500 Teilnehmende aus allen Bundesländern kämpften drei Tage lang in rund 50 Berufen (von Anlagenelektrik über Konditorei bis hin zu Zimmerei) um den Titel. Die Besten qualifizieren sich für die internationalen Bewerbe in Shanghai 2026 und Düsseldorf 2027 – und sind damit Teil des Nationalteams der Berufe. Die Staatsmeisterschaften selbst avancieren zum Riesenspektakel: Rund 280 Lkw-Ladungen an Materialien wurden angeliefert – darunter beispielsweise 7.000 Ziegel, über 50 Tonnen Sand und 500 Pflanzen. Insgesamt werden rund 30.000 Menschen bei den Salzburger Berufsbildungstagen, zu den die Austrian Skills zählen, erwartet.

Die Bereiche Familie und Beruf lassen sich in der BKS Bank sehr gut vereinbaren. Dies bestätigt abermals die erfolgreiche Rezertifizierung durch das Audit „Berufundfamilie“, welche die BKS Bank bereits zum fünften Mal in Folge entgegennehmen durfte. „Wir nützen seit 2010 das Managementinstrument, um unsere Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie bestmöglich einzusetzen und zu steuern. Wie in vielen anderen Bereichen auch, legen wir großen Wert auf eine externe Evaluierung. Dabei profitieren wir nicht nur von der Expertise, sondern auch von dem starken Netzwerk, welches das Audit bietet. Unsere Freude über die fünfte Rezertifizierung ist groß“, so Vorstandsvorsitzender Nikolaus Juhász.


Der in Graz lebende Künstler Lewis Blake, der einen starken persönlichen Bezug zur Region Leoben hat, präsentiert unter dem Titel „Reisende Bilder – Ein Engländer entdeckt die Steiermark“ seine jüngsten Arbeiten im Kulturquartier Leoben. Blake nennt seine Technik „geometric abstraction“ und entwickelt aus präzisen Formen und leuchtenden Farbflächen neue Sichtweisen auf vertraute Orte. In der Ausstellung sind Motive aus der Stadt Leoben und der Bergwelt der Eisenstraße zu sehen. „Zuerst habe ich rein abstrakt gearbeitet, dann sind die Details gekommen. Meine Motive finde ich auf Reisen, Wanderungen oder spontan. Meistens basieren meine Gemälde auf Fotos, die ich selbst gemacht habe“, beschreibt der Künstler seinen Zugang.
Landwirtschaftskammerwahlen im Jänner 2026
Der Termin für die nächste Landwirtschaftskammerwahl steht fest, es ist der 25. Jänner 2026. Die letzte LK-Wahl fand am 24. Jänner 2021 statt. Auf Landesebene wurden 39 Mandate vergeben. Der ÖVP-Bauernbund erhielt 29 Mandate, der Unabhängige Bauernverband erreichte 4 Mandate, die Freiheitliche Bauernschaft, die SPÖ-Bauern sowie die Grünen Bäuerinnen und Bauern erhielten jeweils 2 Mandate. Das aktive Wahlrecht liegt bei 16 Jahren, das passive bei 18 Jahren. Gleichzeitig finden auch die Wahlen für die zwölf Bezirkskammer-Vertretungen statt. Pro Bezirkskammer werden jeweils 15 Bezirkskammerräte gewählt. Die Briefwahl-Unterlagen können von 13. bis 20. Jänner 2026 in jener Gemeinde, in der das Wahlrecht besteht, angefordert werden. Das Wahlkuvert mit dem Stimmzettel muss vor der Stimmauszählung bei der Wahlbehörde einlangen.
KS Engineers aus Graz liefert ein hochmodernes Batterie-Prüffeld an einen großen europäischen Automobilhersteller. Die Anlage ermöglicht die gleichzeitige Prüfung von bis zu 23 Fahrzeugbatterien unter realitätsnahen Bedingungen. Herzstück sind modular aufgebaute „PowerCubes“, die flexibel Batterietypen von Motorrad bis Lkw abdecken und durch eine intelligente Umschaltmatrix besonders energieeffizient arbeiten. Das Projekt umfasst 165 Meter Schaltschränke, 650 Meter Kabel und ein Auftragsvolumen im zweistelligen Millionenbereich. Für KS-GF Rossegger zeigt es, dass Europa bei Batterietechnologien führend mitgestaltet. Die maßgeschneiderten Lösungen stärken die Innovationskraft und sorgen trotz Marktschwankungen für eine stabile Auslastung.

IV Kärnten gratuliert LR Peter Reichmann
Die IV Kärnten gratuliert Landesrat Peter Reichmann herzlich zu seiner Angelobung und wünscht ihm für seine neue verantwortungsvolle Aufgabe alles Gute und viel Erfolg. IV-Kärnten-GF Claudia Mischensky betont: „Mit Peter Reichmann übernimmt ein engagierter und sachorientierter Landesrat zentrale Zukunftsbereiche, die für den Standort Kärnten von großer Bedeutung sind. Besonders seine ausgewiesene Expertise im Bildungsbereich stimmt uns sehr zuversichtlich.“ Die IV Kärnten sieht in Reichmanns beruflichem Hintergrund und seinem Bekenntnis zu einer lösungsorientierten Politik eine starke Basis für konstruktive Zusammenarbeit. „Wir hoffen auf eine enge un Kooperation, um die Bildungslandschaft Kärntens zu stärken“, sagt Mischensky.

Mehr als 500 Menschen engagieren sich in Leoben bei Feuerwehr, Polizei, Bundesheer, Rotem Kreuz, Bergrettung, Kriseninterventionsteam und weiteren Organisationen. Sie sorgen tagtäglich für Sicherheit, Ordnung und Menschlichkeit. Bgm. Kurt Wallner lud daher am Freitag vor dem Nationalfeiertag Vertreter aller Einsatzorganisationen zu einem gemeinsamen Fototermin und Mittagessen ein. In diesem festlichen Rahmen sprach die Stadt ihren Dank aus – an all jene, die mit Engagement zum Funktionieren des täglichen Lebens beitragen. „Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass auf unsere Einsatzkräfte Verlass ist – Tag für Tag, Nacht für Nacht. Dafür sage ich danke – im Namen aller Leobenerinnen und Leobener“, so Wallner in seiner Ansprache.




18:30 bis 02:00 Uhr













FG-Obmann Andreas Kern (r.) und Alexander Bosak, GF von Exploreal, präsentieren die neuesten Ergebnisse der Bauträgerdatenbank.

Rund 3.000 neue Wohneinheiten werden heuer in der Steiermark fertiggestellt – ein Rückgang von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immobilien- und Vermögenstreuhänder sowie die gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) haben gemeinsam mit der Bauträgerdatenbank Exploreal 483 Wohnbauprojekte mit 12.000 Einheiten analysiert.
Für die kommenden Jahre wird ein weiterer Rückgang erwartet, gleichzeitig ist die Zahl der Projekte ohne konkretes Fertigstellungsdatum hoch. Ein typisches Wohnbauprojekt umfasst derzeit 25 Wohneinheiten. Die durchschnittliche Nutzfläche liegt bei 68,2 m² – ein Plus von knapp vier Quadratmetern. 1–2-Zimmer- und 3-Zimmer-Wohnungen sind mit je 38 Prozent am häufigsten vertreten, 24 Prozent verfügen über vier Zimmer oder mehr. 97 Prozent der Wohnungen besitzen eine Freifläche, durchschnittlich 13,6 m² groß. Auffällig: kaum Loggien (11 Prozent), dafür viele
Balkone (57 Prozent), Terrassen (42 Prozent) und Gärten (27 Prozent). „Insgesamt werden die Wohnungen wieder größer“, analysiert Andreas Kern, Obmann der Immobilienund Vermögenstreuhänder.
Große regionale Unterschiede
Die stärksten Bauaktivitäten finden nach wie vor in Graz und Graz-Umgebung statt; andere Regionen folgen mit deutlichem Abstand. Der regionale Unterschied bleibt groß: Während im Großraum Graz 49 Projekte neu auf den Markt gekommen sind, waren es im Bezirk Weiz nur zwei. Trotz vie-
ler Projekte zeigt der Trend klar nach unten: Heuer werden in Graz 966 Einheiten fertig –ein Minus von 55 Prozent. Für 2026 rechnet Exploreal jedoch mit einem deutlichen Anstieg auf 2.350 Einheiten. Gewerbliche Bauträger dominieren den Markt mit einem Anteil von 85 Prozent in Graz und 73 Prozent landesweit. Der durchschnittliche Preis einer Bauträgerwohnung liegt aktuell bei 305.300 Euro, nur 1,4 Prozent höher als im Vorjahr. „Der Quadratmeterpreis zeigt sogar ein leichtes Minus von 1,7 Prozent auf 4.850 Euro“, berichtet Exploreal-GF Alexander Bosak.

Startschuss für neue E-Steiermark-Außenstelle Mit dem offiziellen Spatenstich startet die Energie Steiermark im Areal des 110 kV-Umspannwerkes Bärnbach den Neubau ihrer modernen Außenstelle. Das Projekt sorgt ab Jänner 2027 für eine nachhaltige Versorgungssicherheit und stärkt die Service-Betreuung für Kunden in der Weststeiermark. „Dieses Bauprojekt ist weit mehr als eine bauliche Modernisierung – es ist ein Baustein für den weiteren Netzausbau und die Investition in erneuerbare Energie, in die wir landesweit 5,5 Mrd. Euro investieren. Damit schaffen wir eine Infrastruktur, die unsere strategischen Ziele in den Bereichen Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit ideal unterstützt“, so das Vorstands-Team Martin Graf und Werner Ressi. „Mit dieser modernen Außenstelle entsteht nicht nur ein architektonisch ansprechendes Gebäude, sondern auch ein innovativer Arbeitsplatz für viele Menschen in unserer Region. Besonders freut mich, dass hier Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Mittelpunkt stehen – mit einer CO₂-freien Energieversorgung, Photovoltaik und der Umwandlung versiegelter Flächen in Grünraum. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und freue mich, dass Bärnbach als Standort der Energie Steiermark weiter gestärkt wird.“, freut sich Bgm. Jochen Bocksruker.




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Best of Fazitportrait
Von Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder


Nächstes Jahr kann die Bestattung Graz auf 120 Jahre Erfahrung und Tradition verweisen. Als ausgegliederte Gesellschaft gehört das Unternehmen zur Holding Graz, vormals Stadtwerke, und ist damit als kommunaler Betrieb dennoch Bestandteil der öffentlichen Verwaltung. Damit verbundene Begriffe wie Verlässlichkeit und Seriosität gehören zu den Trümpfen in der seit fast 20 Jahren liberalisierten Branche und sind mit ein Grund für eine Marktabdeckung von mehr als 80 Prozent durch die Bestattung Graz GmbH in der Landeshauptstadt.
Bestattungen sind ein Indiz für erste metaphysische Vorstellungen, heißt es. Angesichts des Todes geht es auch in kapitalistischen Gesellschaften niemals nur um den wirtschaftlichen Aspekt und die Frage »Wieviel kostet es?«. Aber natürlich spielt die Bezahlung immer eine Rolle. Sei es auf der Ebene des Humors: »Der Tod ist nicht umsonst, er kostet das Leben«, oder jener des Rituals: So war es etwa im antiken Griechenland Brauch, dem Toten Münzen auf die Augen zu legen, als Bezahlung für den Fährmann Charon, damit er die Seele des Verstorbenen in das Reich der Toten überführt. Doch woran immer man glaubt – das Ritual der Bestattung dient vorrangig der Trauerbewältigung der Angehörigen. Dessen sind sich die Geschäftsführer der Bestattung Graz, Gregor Zaki und Friedrich Probst sehr bewusst. Zaki: »Wir sehen es als Privileg, wenn Menschen in dieser schweren Zeit zu uns kommen. Für Menschen in ihrer Trauer ist das Beste und Teuerste oft gerade gut genug, aber egal in welcher Preiskategorie wir uns bei den Bestattungskosten bewegen, ist es uns ein Anliegen, die Bestattung schön und würdevoll zu gestalten.« Ein besonderer Vorteil des Unternehmens ist die konkurrenzlose Infrastruktur. Neben dem eigenen Krematorium ist auch der unmittelbar angrenzende Urnenfriedhof im Eigentum der Holding Graz, wo sich auf 43.000 Quadratmetern rund 11.000 aktive Gräber befinden. Im Vergleich: Der benachbarte Zentralfriedhof umfasst 230.000 Quadratmeter mit etwa 35.000 (Erd-)Gräbern. Zaki: »Für den letzten irdischen
Wir sehen es als Privileg, wenn Menschen in dieser schweren Zeit zu uns kommen.
Gregor Zaki, Bestattungsdirektor
Weg kann die Grazer Bestattung als einziges Bestattungsunternehmen in der Steiermark, inklusive Krematorium und eigenem Friedhof alle Serviceleistungen aus einer Hand anbieten.« Der kommunale Dienstleister ist in der Lage, umfassende Gesamtpakete zu schnüren, die sowohl Erdbegräbnisse wie auch Feuerbestattungen und naturnahe Alternativen umfassen.
Ein Prozent stirbt pro Jahr Grundsätzlich ist von einer üblichen Sterblichkeit von rund einem Prozent der Bevölkerung auszugehen. Für Graz heißt das, von der alten Einwohnerzahl von 250.000 ausgehend, etwa 2.500 Tote pro Jahr. Die Bestattung Graz betreut mit sechs Filialen etwa 70 steirische Gemeinden und steiermarkweit rund 3.000 Sterbefälle pro Jahr, davon 2.000 in Graz und kommt so als zweitgrößtes Bestattungsunternehmen von Österreich auf durchschnittlich 83 Prozent Marktanteil. Für den pietätvollen und reibungslosen Ablauf sowie einen Umsatz von 8 Millionen Euro sorgen 70 Mitarbeiter, davon 45 Arbeiter und 25 Angestellte, vom Sargträger bis zum Abholer. Letztere steuern einen speziellen silbernen Konduktwagen von Mercedes, umgebaut von Kuhlmann-Cars. Für die Bestattungsfahrzeuge verfügt die Hauptzentrale in der Grazbachgasse über eine eigene Waschanlage, denn Sauberkeit und Hygiene spielen in dieser Branche eine große Rolle. So findet sich in der Zentrale auch eine eigene Wäscherei und eine Näherei für die uniformierte Bekleidung der Bediensteten. »Jede Uniform bei uns ist ein Maßanzug«, verrät Friedrich Probst (59), der seit vier Jahren im Unternehmen ist und für Marketing, IT, Social Media und die Filialbetreuung zuständig zeichnet. Der ehemalige Croupier und Saalchef bei Casinos Austria verabschiedete sich von dort per Golden-Handshake in die Vermögensberatung und war schließlich wie sein Kollege Zaki im politischen Bereich tätig. Gregor Zaki (59) kam 2003 zunächst als Assistent des Vorstandes zur Holding, gerade als das ehemalige Monopol »Bestattung« liberalisiert wurde und Mitbewerber wie Pax und Alpha auftauchten. In dieser Funktion betraut mit dem Marketing in der Bestattung zur Positionierung und Behauptung im Wettbewerb übernahm er 2005 die Gesamtverantwortung als Bestattungsdirektor. Außerdem ist er Innungsmeisterstellvertreter in der Steiermark und Ausschussmitglied in der Bundesinnung.
Bis zu 75 Prozent Feuerbestattungen
Da der Trend zu Feuerbestattungen ungebrochen ist und zumindest in der Stadt bereits 75 Prozent aller Bestattungen ausmacht, ist das eigene Krematorium ein großer Vorteil für das Unternehmen wie auch für die Kunden. Das Krematorium Graz führt als Dienstleister auch Einäscherungen für zahlreiche Bestattungsunternehmen in der Steiermark, Kärnten und dem Burgenland durch.
In ganz Österreich gibt es rund 500 Bestattungsunternehmen, aber nur 20 Krematorien, in der Steiermark sind es zwischen 50 und 60 Bestatter und gerade einmal vier Krematorien. Jenes der Grazer Bestattung ist im Übrigen technisch und ökologisch auf dem letzten Stand bis hin zur High-Tech-Filteranlage. Betrieben werden die zwei Öfen elektrisch mit 1.200 Grad. Zaki: »Das ist notwendig, damit zuerst der Sarg Feuer fängt, was den ganzen Verbrennungsvorgang erst ermöglicht.« Dieser Vorgang dauert rund eineinhalb Stunden. Verbrannt wird also immer mit Sarg und darin befindet sich immer ein Schamottstein, eine nummerierte runde Scheibe mit rund 6 Zentimeter Durchmesser, die zur Identifizierung des Leichnams beziehungsweise der Asche dient. Nach der Verbrennung werden die (Knochen-)Reste von der sogenannten Aschenplatte des Ofens abgezogen, in einer Aschenmühle vermahlen und in eine Aschenkapsel gefüllt. Dorthinein kommt auch der Schamottstein. Die Feuerbestattung ist zwar schon seit Jahrtausenden bekannt, war in unseren Breiten aber lange Zeit verboten. Für Katholiken war das Zweite Vatikanische Konzil von 1963 von Bedeutung, als die Feuerbestattung der Erdbestattung gleichgestellt wurde. Seither steigt die Zahl der Feuerbestattungen stetig an.
Was eine Bestattung kostet, ist nicht leicht herauszufinden. Die Bestattung Wien wirbt neuerdings für eine Billigschiene namens »Baba«-Feuerbestattung um 1.350 Euro. Da ist aber nicht einmal die Beisetzung am Friedhof dabei, die allein rund 1.000 Euro zusätzlich kostet. Auch bei privaten Anbietern ist genau zu prüfen, was alles dabei, genauer was nicht dabei ist. Zaki: »Die Frage ist, was die Leute wollen. Ein Begräbnis ist heute auch ein Statement.« Was bleibt der Bestattung eigentlich übrig, wenn die Rechnung für ein Standard-Feuer- oder Erdbegräbnis inklusive Fremdleistungen rund 5.500 Euro ausmacht? Abgezogen werden müssen



Es ist uns ein Anliegen, die Bestattung schön und würdevoll zu gestalten.
Gregor Zaki, Bestattungsdirektor
etwa Krankenhausgebühren von rund 200 Euro, die Stolagebühr für den Priester (60 bis 200 Euro), ferner die Friedhofsgebühr, der Totengräber der Friedhofsverwaltung (600 bis 800 Euro) oder die Parte in der Zeitung (ab 400 Euro). Die Abholung mit dem »Leichenwagen« beläuft sich übrigens auf 200, die Überführung zum Friedhof auf weitere 200 Euro. Zaki: »Grob geschätzt bleiben dabei der Bestattung zwei Drittel der Rechnungskosten.« Eine bloße Einäscherung ohne Friedhof beginnt bei rund 1.800 Euro, da auch die Kosten für den Sarg und den Transport des Verstorbenen anfallen. Nach oben hin sind Begräbniskosten kaum Grenzen gesetzt, Gruftsärge etwa können auch 5.000 Euro und mehr kosten. In Österreich herrscht Sargpflicht, dass gilt auch für Muslime, die den in Tücher gewickelten Leichnam nach den rituellen Waschungen eigentlich direkt der Erde zu übergeben haben. Der Kompromiss: Es kommt auch etwas Erde in den Sarg. Auf dem Urnenfriedhof der Holding befindet sich auch ein interkonfessioneller Friedhof mit einem eingegrenzten Gräberfeld für Muslime zur Erdbestattung. Im Trend liegt seit einigen Jahren die naturnahe Bestattung in Form von Baumbestattung und Rasenbestattung. Die Grundidee ist, dass die Asche des Verstorbenen mit der Zeit und nach Auflösung der Urne von der Natur aufgenommen wird. Mit dem Baum beziehungsweise dem Gedenkstein ist ein Ort bezeichnet, an dem des Verstorbenen gedacht werden kann. Die Grabpflege entfällt.
Das Geheimnis von Jon Lord Exotische Varianten der Bestattung sind wohl eher mit Skepsis zu betrachten, man denke an James Doohan (1920–2005). Der kanadische Schauspieler wurde in seiner Rolle als »Scotty« in »Raum-
schiff Enterprise« und »Star-Trek« bekannt. Doch seine Weltraumbestattung ging ziemlich schief. Seine Mikro-Urne hat gemeinsam mit 207 anderen an Bord einer Falcon-1-Trägerrakete nicht einmal die Erdumlaufbahn erreicht. Drei Jahre später soll es mit zurückbehaltenen Ersatzmengen der Aschen besser geklappt haben. Ob Wahrheit oder nicht ist wie auch bei den viel zitierten »letzten Worten« Prominenter fraglich. Hat Goethe wirklich »Mehr Licht« gesagt oder doch »Mehr nicht«? Von Churchill gibt es sogar unterschiedliche letzte Worte, Einsteins Worte waren angeblich auf Deutsch, daher habe die amerikanische Krankenschwester nichts verstanden. Originell wird der mexikanische Revolutionär Sancho Villa zitiert: »Schreiben Sie, dass ich was gesagt hätte.« Wer glaubt, dass die Arbeit als Bestattungsdirektor die Ansichten zu Leben und Tod verändert, wird von Gregor Zaki eines Besseren belehrt: »Viele glauben, es relativiert sich deswegen alles, das ist aber nicht so. Ich ärgere mich immer noch über unnötige Kleinigkeiten.« Der studierte Romanist und geprüfte Bestatter ist Bücher- und Plattensammler, hat ein Autograph von Flaubert, hat Carlos Fuentes, Jorge Semprun und Martin Walser persönlich kennengelernt, er hat Chuck Berry und Bob Dylan die Hand geschüttelt und reist Elvis Costello sogar zu Konzerten nach. Jon Lord, der legendäre Hammond-Organist von Deep Purple hat ihm sogar verraten, unter welchem Pseudonym er in Hotels eingecheckt ist. Nachdem er auch schon verstorben ist, darf das Geheimnis hier verraten werden: Theo Penrode Des Rätsels Lösung: Den letzten Buchstaben des Vornamens als ersten des Nachnamens verwenden, sprich The Open Rode (Road). Ob Humor gegen den Tod hilft, ist leider auch fraglich, aber wenn, dann so: je feiner, desto besser. n

Bestattung Graz GmbH
8010 Graz, Grazbachgasse 44-48 Telefon +43 316 8872810 grazerbestattung.at
Dieses Fazitportrait erschien erstmals im Juni 2022.
Literaturpreis

Das Beste an meiner Mutter war, dass sie mir das Gefühl gab, etwas Grossartiges tun zu können.
Diane Keaton, 1946–2025, us-amerikanische Schauspielerin und Regisseurin
Von Josef Schiffer
Die Ausrichtung ist klar, es geht um literarische Qualität, um Stimmen, die sich aus der Vielfalt abheben, und um die Förderung jener, die die literarische Zukunft mitprägen. Die Jury – bestehend aus den steirischen Autoren Nava Ebrahimi, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch sowie den Kulturjournalisten Bernd Melichar, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky – hat aus einer hochklassigen Shortlist gewählt.
Literatur in Audiovision
Seit 2011 in Kooperation mit der Literaturzeitschrift »Manuskripte« vergeben, versteht sich der Hans-Roth-Literaturpreis als Anerkennung für Autoren und Autorinnen, die in besonderer Weise mit der Zeitschrift verbunden sind. Der 15. Rotahorn ging mit Oravin an einen gebürtigen Grazer. in Iwano-Frankiwsk geboren, hat ihren künstlerischen Ausgangspunkt in der Bildenden Kunst. Sie studierte in Hamburg, Kiel und Istanbul, und ihre literarische Arbeit trägt bis heute Spuren dieser visuellen Herkunft – eine Sprache, die die Dinge betrachtet, schichtet, verschiebt. Als Finalistin beim Leonce-und-Lena-Preis und den Wolfgang-Weyrauch-Förderpreisen 2021 sowie als Trägerin des manuskripte-Förderpreises der Stadt Graz 2022 hat sie bereits wichtige Anerkennungen erhalten. Ihre Publikationen reichen von Buchveröffentlichungen bis zu Beiträgen in literarischen Anthologien. Zweiter Förderpreisträger ist der 1997 in Wien geborene Simon Skrepek. Seine »irrzweifelnden Texte«, wie er sie selbst einmal
In diesem Jahr ging der Hauptpreis an Max Oravin, 1984 in Graz geboren und heute als Schriftsteller in Wien tätig. Seine audiovisuellen Textperformances, die auf internationalen Festivals wie dem »Meridian Czernowitz« oder dem Elevate-Festival-Graz gezeigt wurden, verbinden Literatur, Klang und Bild zu eigenwilligen, oft körperlich erlebbaren Ausdrucksformen. Unterstützt durch zwei Startstipendien des Bundeskanzleramts entwickelte sich sein Werk über die Jahre zu einem unverwechselbaren literarischen Profil. 2024 erschien sein Debütroman »Toni & Toni« im Literaturverlag Droschl, der prompt für den Deutschen Buchpreis und den Literaturpreis Fulda nominiert wurde.
Neue Wege beschreiten
Mit dem Förderpreis wurden zwei weitere Stimmen geehrt, die neue Wege in der Literatur erproben. Katrin Köhler, 1987
bezeichnet hat, fanden bereits ihren Weg in verschiedene Literaturzeitschriften.
Literatur als Text der Kultur Für den Stifter, den Unternehmer Hans Roth ist der Preis ist Teil eines umfassenden Verständnisses von kultureller Verantwortung. »Mit dem Rotahorn möchten wir Literaturschaffenden eine gesellschaftliche Blatt-Form bieten.« Literatur braucht Räume, in denen sie wachsen kann – und die Preisverleihung 2025 (traditionell) im Grazer Minoritensaal war ein solcher Raum. Sie zeigte, dass der Rotahorn mehr ist, als eine jährliche Ehrung. Er ist ein lebendiger Bestandteil eines literarischen Netzwerks, das in Graz seinen Ursprung hat und weit darüber hinaus wirkt. n

Die Preisträger Katrin Kohler, Max Oravin und Simon Skrepek mit Andreas Unterweger (Manuskripte) und dem Rotahornstifter und Saubermacher-Gründer Hans Roth
Literaturhaus
Klaus Kastberger betreibt seit zehn Jahren das Grazer Literaturhaus und äußert sich sonst auch gerne zu Fragen der Zeit. Ein Interview mit einer mittlerweile seltenen Spezies, einem nicht mundfaulen Geisteswissenschafter ersten Ranges.
Von Michael Petrowitsch
Nachdem Ihr Haus immer proppenvoll ist, sehen Sie eine Chance, durch die Sensibilisierung des Grazer Publikums für Gegenwartsliteratur die Versäumnisse der Schulpolitik wettzumachen?
Es stimmt, dass das Literaturhaus sehr oft sehr voll ist und dass wir auch heuer wieder auf neue Rekordzahlen zusteuern; mit knapp 15.000 Besuchern. Dieser Erfolg, mit dem wir auch international zu den mit Abstand bestbesuchten literarischen Veranstaltungsräumen zählen, liegt am Haus, an seiner Programmierung, am Team und an den Medien, die über uns berichten. Es liegt aber auch am Grazer Publikum, das einen besonderen Hang zur Literatur hat und von dem man vielleicht sogar sagen kann, dass es im besten Sinn »literaturverrückt« ist. Sich selbst eine »Hauptstadt der Literatur« zu nennen, ist vielleicht auch ein klein bisschen crazy, aber in Graz eher angebracht als irgendwo sonst. Was die Schule betrifft, darf man nicht vergessen, auch hier kommt es immer noch auf die Menschen, sprich, die Lehrerinnen und Lehrer an. An den Lehramtsstudenten, die ich an der Uni betreue, beobachte ich oft echte Leidenschaft für diesen Beruf. Auch das Maß, in dem Literatur an der Schule ein Thema ist, wird letztlich von den Lehrkräften bestimmt. Wir müssen diese Neigungen in allen Bereichen, in denen wir Einfluss haben, stärken und in unserem Tun möglichst großen Teilen der Gesellschaft klarmachen, wozu
es Kunst und Kultur braucht und eben speziell auch die Literatur.
Sehen Sie sich als Literaturpolitiker im positiven Sinne?
Sagen wir so, ich sehe mich mit meinem Tun immer wieder ins politische Feld gestellt. Aber Kulturpolitiker bin ich natürlich nicht. Speziell von der österreichischen Literatur heißt es ja gerne, dass sie unpolitisch sei. Das reicht bis hin zur Begründung des Nobelpreises für Elfriede Jelinek, wo vom »musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen« die Rede war, ganz so, als ob es sich bei dieser hochpolitischen Autorin um eine Variante der Schrammelmusik oder des Wiener Walzers handeln würde. Von Franz Schuh gibt es einen Aufsatz zu dem Wiener Avantgardisten Konrad Bayer, »Protest, ohne zu protestieren«. Das muss man an der österreichischen Literatur verstehen: Dass der Gestus des Aufbegehrens hier in der literarischen Form gründet. Marcel Reich-Ranicki hat einst den Grazer Avantgardisten Gunter Falk beim Bachmannpreis niedergemacht mit der Frage: Warum ist das alles kleingeschrieben? Die Antwort ist einfach: Weil kleine, egalitäre und gleichberechtigte Texte per se die Hierarchien denunzieren, die den Kulturbetrieb und die Gesellschaft strukturieren.
Wäre Ihr in den letzten Jahren eingeschlagener Weg ein Vorbild für andere Häuser, Zielgruppen zu anzuziehen? Wenn ja, was sind Ihre Geheimnisse des Erfolges?

Klaus Kastberger
Die Grazer Kulturszene ist sehr lebendig und äußerst erfolgreich. Dass dieses plurale Konglomerat, das von der freien Szene bis zu den ganz großen Häusern reicht, in Zeiten der Bedrohung erstaunenswert solidarisch sein kann, hat sich für mich in bemerkenswerter Weise in der Kulturland-Retten-Bewegung der letzten Monate gezeigt. Vielleicht wäre das eine Art von Ratschlag, dass man sich als Player im Bereich von Kunst und Kultur jederzeit bewusst sein sollte, dass man in seiner schönen Eigen-Welt niemals allein ist, sondern stets eingebunden in kollegiale, gesellschaftliche und politische Verhältnisse. Einfacher gesagt, das Interesse und die Neugier dürfen nicht vor der Eingangstür des eigenen Hauses enden.
Wenn Sie Ihre Zeit seit 2015 in Graz im Nachgang betrachten, erkennen Sie Entwicklungsschritte in Sachen Literaturerziehung, die durch das Literaturhaus getan wurden? Awarenessarbeit sozusagen?
Ich hatte das große Glück, als jemand nach Graz zu kommen, der nicht in die Grün-
dungs- und Entstehungsgeschichte des Literaturhauses selbst und auch ansonsten so gut wie gar nicht in die Kunst- und Kulturszene der Stadt verflochten war. Meine Stelle hier verdanke ich einem universitären Verfahren zur Besetzung einer Professur. Dieser Hintergrund sowie die Tatsache, dass das Literaturhaus zwar von der Stadt Graz finanziert, aber institutionell von der Universität getragen wird, verleiht mir persönlich, aber auch der gesamten Konstruktion eine große Autonomie über alle Fraktionierungen hinweg, die es in dieser Stadt gibt. Ich glaube fest daran, dass solche Autonomien in allen Bereichen und ganz unbedingt gestärkt werden müssen.
Welche Wünsche gäbe es an die Politik in Stadt, Land, Bund, was spezifisch den Stellenwert der deutschen Gegenwartsliteratur anbelangt?
Der ehemalige Landeshauptmann Drexler hat bei der Verleihung des (privat gestifteten!) Rotahorn-Literaturpreises einmal gesagt, dass die Literatur im Spiel der Künste die allerwichtigste Kunst sei. Ohne Literatur gibt es kein Theater, keine Oper, keinen Film, keine Serien. Ich saß damals im Publikum und habe mir gedacht, irgendwann werde ich diese Sätze verwenden. Heute erinnert man sich eher mit Wehmut daran. Wobei ich aber insgesamt sagen muss, dass so gut wie alle Kulturpolitikerinnen und Kulturpolitiker, mit denen ich es bislang zu tun hatte, ein ausgesprochenes Faible für die Literatur hatten.
Aufgrund Ihrer Erfahrungen mit Graz als »Kulturstandort«, was wären drei Wünsche, die man sofort umsetzen müsste? Wenn sich damit die Chancen zur Realisierung erhöhen würden, hätte ich nur einen einzigen Wunsch: sofortige Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Menschen und alle Künstlerinnen und Künstler.
Was Persönlicheres, das doch stark politisch ist: Haben Sie sich als jemand, der laut Vita aus der Arbeiterklasse kommt, mit Ihrem spezifischen Approach das bourgeoise, pensionopolishafte akademische Graz aufgelockert und ein wenig gerockt? Ergab sich dadurch im letzten, »Ihrem« Jahrzehnt gar die Möglichkeit befruchtender dialektischer Auseinandersetzung, die der Stadt guttat? Welche Auswirkungen hätten diese? Wäre dies für andere Häuser und Festivals, die man mitunter als eingeschlafen betrachten könnte, auch erstrebenswert, gar kopierenswert? Das sind jetzt viele Fragen auf einmal, aber die wichtigste ist die nach der Herkunft. Tatsächlich hat mich zu Beginn meines be-
ruflichen Werdegangs die Politik von Bruno Kreisky fast vergessen lassen, dass es letztlich noch immer etwas Besonderes ist, dass jemand aus der Arbeiterklasse es an eine österreichische Hochschule schafft. Die Abstraktion von der Klasse war paradoxerweise vielleicht überhaupt das Ziel dieser damaligen Politik. Zumindest bei mir hat sie fast zu einer vollständigen Verdrängung des Herkunftsraumes geführt. Das konnte ich damals auch an einigen Studienkollegen sehen: Gerade die Leute aus der tiefsten Provinz oder aus den ärmlichsten Verhältnissen haben sich gleichsam wie selbstverständlich für die gewagtesten Varianten der Avantgardeliteratur interessiert und dann oftmals auch gleich den Habitus dieser Künstlerinnen und Künstler übernommen. Was mich betrifft, war es wohl ein Vorteil, mich nicht erst an der ganzen bourgeoisen Kultur abarbeiten zu müssen, denn diese Kultur war ohnehin nie die meine. Von zu Hause aus bin ich gleichsam, was die Kultur betrifft, in einen fremden Raum und damit in ein großes Reich der Freiheit und Selbstermächtigung hineingeworfen worden. Ich konnte frei wählen, womit ich mich prägen wollte. Das hat mir, so scheint’s im Nachhinein, in Fragen von Kunst und Kultur recht pragmatische Zugänge eröffnet, die mein Tun bis heute mitbestimmen. Vielleicht ist das aber auch nur so eine Autosuggestion in Thomas-Bernhard-Manier: Dass nämlich Leute, die kein Erbe haben, sich so gerne vor Augen stellen, wie schwer es die Erben mit der Abschenkung des ihren haben.
Als letzte Frage, sind Sie eigentlich ganz anders, aber kommen Sie nur selten dazu? Ich weiß nicht, wer gesagt hat, dass der Deutsche sich am Höhepunkt seiner Komplexität angekommen fühlt, wenn er wie Goethe sagen kann, »Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust«. Wir Österreicher und wahrscheinlich ein paar Deutsche auch fühlen uns eher in diesem schönen Zitat von Ödön von Horváth geborgen. Am Nabl-Institut haben wir jahrzehntelang an der historisch-kritischen Ausgabe dieses bedeutenden und mit Recht noch immer höchst präsenten Schriftstellers gearbeitet. Die Rede davon, wozu wir nicht kommen und was wir eigentlich sind, beschreibt im Prinzip die zentrale Voraussetzung einer modernen demokratischen Gesellschaft. In ihr hat der Mensch zu begreifen, dass er nicht ein vordefiniertes und über alle Zeiten hinweg schicksalhaft geprägtes Wesen aus autochthoner Herkunft, Abstammung und Trieb ist, sondern ihm erst die Maske, die zu tragen er die Freiheit hat, ein tiefes Verständnis des anderen und damit auch die eigene Kultur erschließt. n
Alles Kultur
Was passiert, wenn schwarz-weiße Fußballpower auf die musische Welt der Kunstuniversität Graz trifft? Im Mumuth begegneten sich am 11. November prominente Vertreter jener beiden Sphären, die im Alltag oft so tun, als hätten sie nichts miteinander zu tun.

Von Josef Schiffer
In Wahrheit aber eint sie mehr, als man meinen möchte: Schweiß, Nerven, Hingabe – und der ewige Kampf um die letzten paar Prozent, die den Unterschied machen. Schon zur Begrüßung legt Rektor Georg Schulz die Latte hoch, frei nach seinem Akkordeonlehrer: Können ist zu 2 Prozent Inspiration, 98 Prozent Transpiration. Ein Satz, dem alle auf dem Podium nickend zustimmen– Fußballer wie Musikerinnen, Trainer wie Dirigenten. Es ist jene fast langweilige Wahrheit, die keiner so recht liebt, aber jeder kennt. Brillanz entsteht selten im Rampenlicht, sondern im stillen Übungsraum und auf dem matschigen Trainingsplatz.
Ohne Fleiß kein Preis Sturm-Kapitän Stefan Hierländer erzählt von seinem Vater, dem lautesten Mann am Platz und heimlichen »Co-Trainer« seiner Kindheit. KUG-Studentin Sara Chakarova erinnert an familiäre Musiktradition, in der der Satz »Erst üben, dann spielen« Gesetz war. Kapitänin Sophie Maierhofer begann ihre Karriere im Burschenteam – mangels Mädchenmannschaften. Man merkt, Talent
ist fein, Hartnäckigkeit oft erfolgreicher. Die berührendste Geschichte des Abends kommt von Maighréad McCrann, Konzertmeisterin des RSO-Wien. Sie erzählt vom irischen Jugendorchester, in dem Kinder aus Nord- und Südirland gemeinsam musizierten – während ihre Väter und Großväter einander noch bekämpften. Kunst als Friedensstifterin, ein Pass in die Tiefe, der überall funktioniert.
Die Kunst des Scheiterns Natürlich wird auch übers Scheitern gesprochen. Schauspielerin Carmen Steinert erinnert daran, dass kaum jemand die Aufnahmeprüfung im ersten Anlauf schafft. Ehrenreich kontert: »Jeder Schritt zurück kann auch ein Anlauf sein.« Ein Satz, der im Fußball wie im Leben taugt. Am Ende stehen Jazzklänge, Filmbilder und die Erkenntnis, dass Bühne und Spielfeld Geschwister im Geiste sind. Beide verlangen Präzision, Mut und die Fähigkeit, im entscheidenden Moment nicht zu blinzeln. Und manchmal genügt tatsächlich ein winziger Funke, ein lächerliches Prozentchen – und das Stadion wie der Konzertsaal halten kurz den Atem an. n
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Österreich steckt in einer Dauerkrise, und niemand in der Bundesregierung scheint es eilig zu haben, das zu ändern. Seit 2023 schrumpft die Wirtschaft – länger als in jeder Rezession der Nachkriegszeit. Doch statt endlich gegenzusteuern, erklärt Bundeskanzler Stocker ernsthaft, man müsse »durchhalten«, als wäre wirtschaftlicher Niedergang ein Naturereignis und nicht das Resultat politischen Versagens. Während das Land zurückfällt, die Industrie taumelt und Betriebe reihenweise ins Ausland ausweichen, inszeniert sich die Regierung als stoischer Fels in der Brandung. In Wahrheit ist sie nur unbeweglich. Die Fakten sind unbarmherzig. Die Wachstumsraten gehen gegen Null, laut EU-Kommission sogar ins Minus. Während andere europäische Länder wieder Tritt fassen, ist Österreich der einzige EU-Staat mit rückläufigem BIP. Exporte brechen ein, die Industrie schrumpft, die Arbeitslosigkeit steigt, die Inflation bleibt über dem EU-Schnitt, und die Insolvenzen häufen sich. Unternehmen wie Remus oder Wolls-
Das Land in der Stagnation, die Regierung im Tiefschlaf
dorf-Leder gehen nicht nach Bosnien, Serbien und Mexiko, weil dort die Sonne schöner scheint, sondern weil Österreich längst kein attraktiver Standort mehr ist. Trotzdem klopft sich die Regierung auf die Schulter, weil sie ein Sparpaket beschlossen hat, das all jene ausbremst, die überhaupt noch Wertschöpfung erzeugen. Diese Koalition wirkt wie ein »Bündnis für wirtschaftspolitischen Blindflug«. Anstatt Reformen zu liefern, begnügt sie sich mit Ankündigungen und dekorativen Sprechblasen. So fordert Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer, die Betriebe müssten stärker »in Produktivität investieren«. Gleichzeitig hält die Regierung die Steuerund Abgabenquote bei 43 Prozent des BIP. Während die Steuerlast unbeweglich an der Weltspitze klebt, breitet sich die Bürokratie weiter aus. Und ausgerechnet der öffentliche Sektor gönnt sich Lohnsteigerungen, bei denen jedes private Unternehmen längst die Luft anhalten müsste. Das ist nicht nur widersprüchlich, es ist zynisch. Echte Strukturreformen? Fehlanzeige. Stattdessen gibt es mehr Sozialausgaben, frühe Pensionen und ein immer dichteres Dickicht aus Förderungen, die niemand evaluiert, weil niemand sie überblickt. Und weil das Budget trotz Sparpaket explodiert, wird dort gekürzt, wo es am wenigsten weh tut. Und zwar bei Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur und Innovation. Dass man so die Rezession künstlich verlängert, scheint niemanden zu kümmern. Hauptsache, die nächste Pressekonferenz klingt nach Stabilität.
Unternehmer erleben eine Regierung, die sich selbst schont und die Wirtschaft zur Kasse bittet. Die Kürzungen treffen Betriebe und Bürger, nie aber die Strukturen, die sich seit Jahren ausdehnen. Der Staat baut weiter an seiner eigenen Komfortzone, während die wirtschaftliche Substanz erodiert. Man verlangt Investitionsfreude, liefert aber Standortpolitik, die jeden Innovationsimpuls erstickt. Kein Wunder, dass sich aus einstiger Hoffnung längst bittere Resignation entwickelt hat.
Dabei hätte die Koalition alle Hebel in der Hand. Nur sie kann die Energiepreise senken, die Bürokratie abbauen, die Lohnne-
benkosten reduzieren oder die Verwaltung verschlanken. Doch statt einer Zukunftsstrategie präsentiert sie ein Sparprogramm ohne Kompass. Österreich könnte noch immer ein Land der Innovationen zu sein. Bekommen haben wir eine Politik, die sich anfühlt wie ein Amtsvorgang: träge, langsam und risikoscheu.
Das größte Problem ist nicht die Krise, sondern die Haltung dazu. Andere Länder nutzen die Gelegenheit, Reformen durchzusetzen. Österreich investiert in Ausreden und in den Narrativ, die Weltlage sei schuld. Ein Land mit talentierten Köpfen, starken Betrieben und solider Industrie wird regiert, als wäre es ein Pflegefall.
Bleibt die Regierung auf diesem Kurs, wird Österreich zum kranken Mann Europas. Der zarte Aufwärtstrend, den die internationalen Märkte bringen könnten, wird verpuffen, weil Österreich seine eigenen Bremsklötze nicht entfernt. Und am Ende wird man hören, es sei alles »nicht vorhersehbar« gewesen.
Doch man sieht es kommen. Und man könnte es verhindern. Was fehlt, ist eine Regierung, die den Mut hat, nicht länger zuzuschauen. Resignation mag menschlich sein. Als Wirtschaftspolitik ist sie ein Offenbarungseid. n
Sie erreichen den Autor unter johannes.tandl@wmedia.at








































































































































































16 & 17 ab 29.11.
Smart City/PeterTunner-Gasse/tim Wetzelsdorf
Fährt die Linie 6 nicht, fährt die Linie 16 über den AndreasHofer-Platz.
St. Peter LKH Med Uni/ Klinikum Nord NEU NEU 16 17
Die Linien 16 und 17 fahren nicht über den Hauptplatz, sondern über den Andreas-Hofer-Platz. Die Linien 6 und 7 fahren weiterhin über den Hauptplatz.
Bad zur Sonne/ Stadtbibliothek
Andreas-Hofer-Platz/ Joanneumsviertel/tim
Fährt die Linie 7, fährt an Werktagen (Montag – Freitag) auch die Linie 17 bis ca. 20 Uhr über den AndreasHofer-Platz.
holding-graz.at/grazbautaus
Jakominiplatz
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