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JULI. SONNE. SOMMERLOCH.
By Virginia Müller
So oder so ähnlich erging es uns in den letzten Wochen. Wir waren sogar kurz davor, diese Ausgabe überhaupt nicht zu veröffentlichen, weil uns einfach die Zeit und Muße zur Fertigstellung fehlte. Das lag unter anderem an den brachialen Temperaturen der letzten Wochen, womöglich aber auch an veränderten persönlichen und beruflichen Umstände und Neuerungen. Da fällt das richtige Priorisieren teilweise gar nicht so leicht und der Spagat zwischen allenVerpflichtungen wird mühsam. Daher sind wir nun umso froher darüber, dass wir diese Ausgabe, wenn auch mit zeitlichem Verzug, noch auf die Strecke bringen und verabschieden uns gleichzeitig in eine kleine kreative Pause von unbestimmter Dauer.
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Wir blicken auf ein Jahr mit vier Ausgaben zurück, in dem wir viele schöne Begegnungen machen und interessante Interviews führen durften. Die kommende Zeit wollen wir nutzen, um unser Team zu erweitern, Aufgabenbereiche zu verteilen und zu organisieren, wie wir, neben unseren Hauptjobs, den Spaß am Magazin nicht verlieren.
Unser Cover:
Kunstwerk auf Leinwand des Künstlers und Cover-Stars
Takeshi Chinui
In dieser spätsommerlichen Ausgabe lassen wir daher wieder Akteure aus Kunst, Kultur, Design und Musik zu Wort kommen, die uns an ihrem Weg, und ihrer Progression teilhaben lassen.
Natürlich kommt auch der modische Aspekt nicht zu kurz und den ein oder anderen Eventtipp könnt ihr euch auch abholen. Also - durchblättern lohnt sich.
Auch wenn wir eine kleine Pause einlegen, sind wir weiterhin auf Instagram aktiv. Wenn ihr wissen wollt, wann und wie es weitergeht, folgt uns gerne dort: @fashionforfuturemag.
Ansonsten genießt den Sommer und habt eine gute Zeit!
Bis bald Beste, Lina und Virginia

Letzten Sommer, auf der Frankfurter Fashion Week, haben wir Jeremy Appell, Gründer und Designer, von Mip Fashion, kennengelernt. An einem heißen Sommertag im Juli fand, im Rahmen von „Transforming Frankfurt Fashion″, ein Event für nachhaltige Mode statt. Der junge Designer konnte hierbei seine Kleidung, durch eine Tänzer Performance, präsentieren. Wir waren sehr davon angetan, dass ein Junge im Alter von nur (damals) 15 Jahren, sich entscheidet ein nachhaltiges Brand zu gründen und dadurch zeigen will, dass die Modeindustrie auch anders kann! Daraufhin wollten wir uns unbedingt auf eine Interview mit dem Designer treffen, um mehr über ihn, seine Ziele und Hürden zu erfahren.

WIR HABEN DICH 2022 AUF DER FRANKFURTER FASHION WEEK KENNEN GELERNT. KÖNNTEST DU UNSEREN LESER*INNEN EIN BISSCHEN WAS VON DIR ERZÄHLEN?
Mein Name ist Jeremy Appel und mit 15. habe ich aufgrund eines ausgefallenen Praktikums während der Pandemie, mein eigenes Label gegründet. Ich bin begeisterter Designer und Visionär, der sich leidenschaftlich für die Mode und Nachhaltigkeit einsetzt. Trotz meines jungen Alters habe ich es geschafft, mein eigenes Label zu gründen.

Meine zweite Kollektion „Black & White“ Edition mit dem Slogan „F*ck Fast Fashion“ auf der Frankfurter Fashion Week zu präsentieren um ein Statement zu setzen war MEGA. Darüber hinaus bin ich stolz darauf, meine kreativen Ideen und Konzepte mit anderen zu teilen und freue mich auf die Zukunft und die vielen Möglichkeiten, die noch vor mir liegen.
DU BETREIBST DEIN SELBST GEGRÜNDETES LABEL UND GEHST NOCH ZURSCHULE. WIE BEKOMMST DU BEIDES
UNTER EINEN HUT? WIE SIEHT DEIN ALLTAG AUS?
Als Schüler und Gründer meines eigenen Labels ist es manchmal eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu bekommen, aber ich habe gelernt, wie wichtig es ist, Prioritäten zu setzen und Zeit effektiv zu nutzen.
Meinen Alltag bekomme ich ganz gut geregelt, auch wenn es manchmal etwas stressig werden kann. Ich versuche, meine Zeit so gut wie möglich zu organisieren, um alles unter einen Hut zu bekommen. Das bedeutet, dass ich manchmal früh aufstehe oder spät arbeite, um an meinen Designs zu arbeiten, aber es lohnt sich, wenn man ein Ziel vor Augen hat. In meiner Freizeit treffe ich mich so oft es geht mit meinen Freunden und gehe sportlichen Aktivitäten nach, um einen Ausgleich zu finden damit man seinen Kopf frei bekommt.
WOHER KAM DAS VERLANGEN, MODE SELBST ZU KREIEREN UND DEN FOKUS AUSSERDEM AUF NACHHALTIGKEIT ZU RICHTEN?
Als ich jünger war, habe ich viel Zeit damit verbracht, Dinge mit meinen Händen zu erschaffen und kreativ zu sein. Ich habe immer schon gerne gezeichnet und mich für Design interessiert.
Wahrscheinlich habe ich durch meine sehr kreative Mutter Zugang zu dieser Welt erhalten. Ich denke, das Verlangen danach, Mode selbst zu kreieren, kam aus dieser kreativen Ader. Als ich älter wurde, begann ich mich immer mehr für Nachhaltigkeit zu interessieren und lernte mehr über die negativen Auswirkungen, die die Modeindustrie auf die Umwelt haben kann.
Das war für mich ein Augenöffner und ich beschloss, meine Leidenschaft für Mode und Design mit meiner Sorge um die Umwelt zu kombinieren. Ich wollte etwas schaffen, das nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch umweltfreundlich und nachhaltig produziert wird. Das war der Anfang meiner Reise als Designer mit Fokus auf Nachhaltigkeit.
WIE WAREN DIE REAKTIONEN VON FREUND*INNEN UND FAMILIE ALS DU IHNEN DEINE IDEE VERKÜNDET HAST?
Als ich meiner Familie und meinen Freunden von der Idee erzählte, ein nachhaltiges Modelabel zu gründen, waren die Reaktionen sehr positiv und ermutigend. Sie wussten, dass ich schon immer eine Leidenschaft für Mode hatte und unterstützten meine Idee, etwas Gutes für die Umwelt zu tun von Anfang an. Natürlich gab es auch einige kritische Stimmen und Bedenken, da Mode nicht unbedingt als umweltfreundlich wahrgenommen wird und es eine große Herausforderung ist, ein nachhaltiges Modelabel zu gründen , auch der etwas höhere Preis hat anfangs einige abgeschreckt. Aber insgesamt haben mich die positiven Reaktionen meiner Familie und Freunde sehr motiviert und bestärkt, meinen Traum zu verfolgen.