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BE YOURSELF AND BE PROUD!
Sich in der heutigen Zeit selbstbewusst zu
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kleiden ist manchmal leichter gesagt als getan. Wir möchten authentisch und ausdrucksstark wirken und kleiden uns individueller denn je. Unsere Kleidung verrät wie wir uns fühlen, manchmal wie wir denken und in Teilen sogar, wie wohl wir uns in unseren
Körpern fühlen. By Jeremy L.T.
In einer Zeit in der ein gesellschaftlicher Wandel von uns fodert, immer einzigartiger zu wirken, werden wir gleichzeitig durch ungebrochene Konventionen und Normen daran gehindert uns frei und zwanglos anzuziehen. Ich persönlich kenne das ganz gut. Es ist Sommer, die Sonne scheint und es ist warm. Man geht in die Stadt, um einzukaufen oder einfach ein bisschen zu bummeln und sieht überall in denSchaufenstern Slogans wie: “Find Your Own Style” oder “Be Yourself” - aber was bedeutet das überhaupt?
Ich verstehe darunter, dass ich mich so anziehen kann, wie ich mich am wohlsten fühle. Völlig egal, ob es eine kurze Hose, ein Croptop oder ein Rock mit Netzstrumpfhose ist. Solange ich mich darin wohlfühle, sollte es dochkein Problem sein? Als offen homosexuell lebende Person hat man es aber leider nicht so leicht, wenn es darum geht, das anzuziehen, was man möchte oder sich so zu geben, wie man es gerne würde. Tatsächlich hat mir meine Vergangenheit gezeigt, dass ich mein Leben, mit einer kleinen Portion Selbstbewusstsein und dem richtigen Outfit, so gestalten kann, wie ich es möchte. Gerade im Sommer, in welchem ich mich gerne mal etwas „freizügiger“ kleide, kommt es oft zu komischen Blicken oder ausfallenden Kommentaren wie: „Hey Chaya” oder „Du sche**
Schwu*****”.
Worte, die von außen einfach an einem abprallen sollten, können aber an den falschen Tagen, an denen man sich eben nicht so gut fühlt und so selbstbewusst ist, ganz schön verletzend sein und das einfach nur, weil man nicht dem, von der Gesellschaft kreierten Normbild entspricht und in der Menge hervorsticht. Wer genau hat denn gesagt, dass es bei Klamotten eine Geschlechtertrennung gibt? Seit wann sind Schnittmuster und Textilien einem bestimmten Geschlecht untergeordnet? Hersteller haben sich in den 1940ern dazu entschieden, ihre Kleidungsstücke geschlechtergetrennt an Männer und Frauen direkt zu
vermarkten und eine bestimmte Ästhetik für jedes Geschlecht zu erschaffen, wodurch über die Jahre bestimmte Kleidungsstücke mit einem Geschlecht assoziiert wurden, obwohl dies entgegen dem eigentlichen Sinn von Fashion strebt - Individualität in jeder Person zu erschaffen.
Designer*innen wie Yves Saint Laurent haben bereits in den 1960ern damit begonnen, sich von den vorherigen Maßstäben der Mode zu entfernen, indem der erste Hosenanzug für Frauen vorgestellt wurde. Viele Designer*innen zogen nach und auch die heutige Generation hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Standards zu brechen und zur ursprünglichen Vision von Mode zurückzukehren - die persönliche Individualität erforschen und zu unterstützen. Stars wie Harry Styles, David Bowie oder auch Lil Nas X machen dies vor und inspirieren und ermutigen dadurch viele Menschen. Auch wenn wir als Gesellschaft noch am Anfang einer Revolution stehen, was Genderneutralität und das Abwenden von Stereotypen betrifft, ist bereits jetzt eine Bewegung dorthin zu erkennen. Gerade durch die heranwachsenden progressiven und woken Generationen. Auch Soziale Medien tragen ihren Teil dazu bei. Auf Tik-Tok oder Instagram sieht man in der Öffentlichkeit immer häufiger Männer in Kleidern oder Röcken und Frauen, die sich in Anzügen den Weg an die Macht erkämpfen. Ich für meinen Teil kann allen nur ans Herz legen, das zu tragen, was sich für einen selbst genau richtig anfühlt!
BE YOURSELF AND BE PROUD, HONEY.
Wir haben nur das eine Leben, in dem wir herrausfinden müssen, wer wir sein wollen und wie wir uns wohlfühlen. Die passende Klamotte, egal ob Rock oder Anzug, mit der wir authentisch und selbstbewusst durchs Leben marschieren, kann bereits der erste Schritt dorthin sein.
