FACES Austria April 24

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HOPE

04 2024 APRIL € 10.– FACESMAG.AT
GANNI.COM

S.22 The Faces

Empress Of, Stefan Janoski, Yaroslava Mahuchikh, Adrian Appiolaza, Jenny Slate, Serpentwithfeet, Ilona Hartmann, Keith Lee, Omar Victor Diop, Zendaya

S.34

The Hype

Fashion, Beauty, Travel, Eat&Drink

S.52

After Hour

Photography: Ava Pivot

S.72

Rapid Eye Movement

Photography: Michael Stipe

N°04/2024
R.E.M. stehen nicht mehr im Rampenlicht. Dafür Michael Stipes Fotografien. S.72 Wohin du auch gehst, Spaß gehört mit ins Gepäck. S.34
N°04 /  2024 11
Wenn Styling-Newbies loslegen, kommt Großes dabei heraus. S.52
S.82 Hometown Host Interview: Ariel Schiff S.86 Badass Beautiful The Beauty Report SS24 S.100 The Beauty Guru Interview: Dr. Emi Arpa S.106 Pretty Woman Photography: Gerd Eder S.116
Blur The Landing House Wer es nicht hat, dieses gewisse Etwas, dem blickt niemand ins Gesicht. S.86 Je lauter die Mode, desto ruhiger die Pose. S.106 Bucket List Goal: die kalifornische Wüste. S.116 N°04 /  2024 12
Desert
UNSERE LUXUSMEILE LÄUFT DER DEN RANG AB MARIAHILFER STRASSE Europas größtes Outlet* *Nach Verkaufsfläche bzw. Größe - Marktgutachten „Outlet Centres in Europe“, S. 27 (Dezember 2023) der ecostra GmbH, www.ecostra.com/wp-content/uploads/2023/12/outlet-centres-europe_2023-12.pdf

Kein Kleingeld für die Reise nach Hongkong? Die geballte Großstadtladung gibt’s hier.

S.124

Griechenland ist mehr als Weiß und Blau. S.138

COVER

Photography: Launchmetrics SpotlightSM

Model: Patricia Zajac

Look von AIGNER.

S.124 Boom Town

Photography: Mikko Takkunen

S.138 Safe Space

Manna S.148 Head over Heel

High Heels

S.160 Shiny Happy

Photography: Tony Kelly S.16

Impressum

S.18 Contributors

N°04 /  2024 14

HERAUSGEBER

Stefan Berger – berger@faces.ch

Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch

CHEFREDAKTEUR

Patrick Pierazzoli

VERLAGSLEITUNG

Julia Gelau

CREATIVE CONSULTANTS

Florian Ribisch

Alex Wiederin

STV. CHEFREDAKTEURIN

Marina Warth – marina@faces.ch

GRAFIKLEITUNG

Joana Chopard – grafik@faces.ch

REDAKTION

Adrienne Meyer

DESIGN/LAYOUT

Lynn Zbinden

Redaktion FACES, Bertastrasse 1, CH-8003 Zürich

AUTORINNEN

Adrienne Meyer, Michael Rechsteiner, Marina Warth, Josefine Zürcher

FOTOS & ILLUSTRATIONEN

Gerd Eder, Tony Kelly, Ava Pivot, Michael Stipe, Mikko Takkunen, pa picture alliance (dpa), Launchmetrics SpotlightSM

TYPEFACES

Synt (Dinamo)

Salt Lake (Florian Ribisch)

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN AUS DEUTSCHLAND

FACES Deutschland, Straßburger Straße 6D, D-10405 Berlin

Julia Gelau, Managing Director Germany & Austria – julia@faces.ch; +49 (0) 30 552 02 383

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN ÖSTERREICH

Carmen Hickl, Country Director FACES Austria – carmen.hickl@facesmag.at; +43 (0) 660 5063324

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN SCHWEIZ

Mirco Ludolini, Sales Director – ludolini@faces.ch

Monika Brändli – monika.braendli@faces.ch

Pascal Konrad – pascal.konrad@faces.ch +41 (0) 43 322 05 37

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN ITALIEN

EDICONSULT INTERNAZIONALE srl, Piazza Fontane Marose 3, I-16123 Genova milano@ediconsult.com; +39 (0) 010 583 684

ANZEIGEN & KOOPERATIONEN FRANKREICH & GROSSBRITANNIEN

Helena Kawalec – helena@faces.ch; +33 (0) 6 62 53 72 00

ABONNEMENTSPREISE

FACES erscheint 8 Mal im Jahr. Einzelverkaufspreis EUR 10.– ; Jahresabo Jahresabo EUR 68.–

© Copyright 2024 Fairlane Consulting GmbH

Der FACES-Schriftzug/-Stern sind eingetragene Markenzeichen der Fairlane Consulting GmbH und dürfen nicht ohne deren Zustimmung verwendet werden. Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

PEFC/04-31-0714 PEFC-zertifiziert DiesesProdukt stammtaus nachhaltig bewirtschafteten Wäldernund kontrolliertenQuellen www.pefc.de
IMPRESSUM
N°04 /  2024 16

Carmen Hickl

Sobald die Sonne strahlt, eilt Carmen Hickl nach draußen. Dort trinkt unsere Country Director FACES Austria am liebsten Kaffee (oder gleich Prosecco), während sie mit lieben Menschen über ihre neuesten Flohmarkt­Schätze, spannende Ausstellungen oder das neue hippe Szenelokal fachsimpelt. Der Geruch von Druck und Papier funktioniert bei Carmen wie ein Aphrodisiaka – ein Grund, weshalb die Österreicherin in der Ferne stets am Kiosk durch die Auslage blättert. Die Liebe zum gedruckten Wort hat sie dann auch in unsere Arme getrieben, wo wir sie herzen und ganz laut willkommen heißen!

MERCI

With a little help from  my friends.

Florian Ribisch

Er ist der Mann in Mailand, Florian Ribisch, unser Art Director und Kopf hinter unserem Layout. Ribisch rudert unser Schiff von Beginn an mit, und das ist mittlerweile 24 Jahre her. Unterdessen hat unser Art Director Kinder bekommen (vier) und Haare gelassen (mehr), aber keinen Funken Genialität eingebüßt. Noch immer schwingt er die Fahne für Print, liest seinen Kids von Papier vor und nicht vom Tablet und hört Musik von Schallplatten anstatt aus dem Speaker.

Nadia Hartzer

Wer seit über 20 Jahren auf dem Mode­Parkett tanzt, für den fühlt sich die Branche längst an wie eine familiäre Party. Und so bewegt sich Nadia Hartzer auch ganz geschmeidig durch die Massen, wenn sie für FACES die großen Modenschauen besucht, Trends recherchiert und Menschen trifft, die die Welt bewegen. Nadia kommt aus Südafrika, hat in New York studiert, lebt seit 2004 in der Schweiz und brennt für alles, was das Leben schöner macht.

Marina Warth

Ob Brexit oder Pandemie, stets hat unsere Stv. Chefredakteurin Marina Warth in den vergangenen 13 Jahren mit vollem Einsatz die Fahne für uns geschwungen. Dies tat sie von Tag eins an gekleidet in ihre Lieblingsfarbe Schwarz und mit demselben Ostschweizer Dialekt auf den Lippen, den sie auch nach Jahren in Zürich nicht verbergen kann. Jetzt geht Marina von Bord, während wir an der Reling stehen, die Taschentücher schwenken und ihr von Herzen nur das Allerbeste wünschen.

N°04 /  2024 18
Úrsula Corberó with LOEWE Solo Ella Photographed by Tyler Mitchell Botanical Rainbow Fragrances perfumesloewe.com

Ava Pivot

Die zehnjährige Ava Pivot hätte sich Clippings in der Wendy gewünscht, heute sind es Vogue, Elle oder FACES, die die Vita der Fotografin schmücken. Die Liebe zu Tieren sitzt der ehemaligen Profi­Reitern tief im Herzen, über die Jahre hat letzteres jedoch auch derjenigen für Fotografie Platz gemacht. Zudem schlägt Pivots Innerstes Stakkato für ihre Zwillinge, ihre beiden Weimaraner und guten Kaffee, der die Deutsche selbst durchs chaotischste Durcheinander bringt.

Izabela Macoch

Berlin ist ihre Heimat und die Welt ihr Zuhause: Als Stylistin reist Izabela Macoch so oft von A nach B, dass sie längst mehr Meilen als Schuhe sammelt. Wenn die Berlinerin nicht gerade die coolsten Looks aus dem Hut zaubert, unterrichtet sie an der AMD Berlin, macht Yoga, meditiert oder geht so lange spazieren, bis ihr Bauch grummelt. Wohin es dann geht? Egal, Hauptsache, dort gibt es scharfes Essen.

This might go a long way.

Jennifer Zanotti

Vom beschaulichen Bozen aufs aufregende Modeparkett: Jennifer Zanotti fühlt sich zwischen Laufsteg und ModeProduktionen so befreit wie Südtirol­TouristInnen auf den Gipfeln ihrer Heimat. Mit Leidenschaft und der richtigen Ellbogenkraft hat es die 28-Jährige in die Crews von Dolce & Gabbana, Billionaire oder Plein Sport geschafft, bei ProSiebenSat.1 Media im Styling ausgeholfen und sich als Store Managerin einen Namen gemacht.

Gerd Eder

Wo Gerd Eder auftaucht, da steppt der Bär. Spontanität und verrückte Gedanken sind das, was den Mode­ und Werbefotografen aus Südtirol so verdammt beliebt machen, würde Eder für den perfekten Shot doch sein letztes Hemd geben. Der Idealist mit einer Vorliebe fürs Ästhetische schießt nicht einfach nur Fotos, vielmehr erzählt er mit seinen Aufnahmen Geschichten. Ist er damit mal fertig, wird der 43-Jährige allerdings handzahm – und noch mehr, wenn der herrlich duftende Pizza­Karton in Reichweite steht.

N°04 /  2024 20

SPA RKLING SP RING

FEIERN SIE MIT DER SCHLUMBERGER SPECIAL EDITION DEN FRÜHLING IN ROSÉ.

„RIDE LIKE THE WIND.“ THE FACES

N°04 /  2024 22

EMPRESS OF TANZ IM GLANZ

Sie regiert jetzt ihr ganz eigenes Königreich. Und wir beugen noch so gerne für Empress Of unser Knie, wenn uns das an ihre rauschenden Hofpartys bringt. Zum lasziven Electro-Pop der Sängerin will man sich auf dem Dancefloor das Blut so heiß tanzen, dass nur noch der schwere Atem des Gegenübers für Abkühlung sorgt. Drei Alben lang war Lorely Rodriguez im Dienst der Plattenfirma XL Recordings tätig. Mit der Fremdherrschaft ist es jetzt vorbei: Für ihren nächsten Longplayer „For Your Consideration“ gründete Empress Of ihr eigenes Label Major Arcana.

Baut ihr eigenes Königinnenreich.
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© MAJOR ARCANA / KAIO CESAR

STEFAN JANOSKI

ROLLIN’, RELAXIN’

Im Sneaker-Business ist Stefan Janoski ganz oben angekommen: Menschen tragen mit seinen Modellen keine Turnschuhe, sondern Janoskis. Mit der Design-Linie für Nike setzte er durch Minimalismus und Zeitlosigkeit neue Maßstäbe, doch musste sich der Pro-Skateboarder damit erst beim Entwicklungsteam des Sportmultis durchsetzen. Dass ihm dabei sein strahlendes Lächeln nicht entglitt, gilt als gesichert. Alles, was der Amerikaner tut, geschieht mit maximaler Entspanntheit. Und genau das macht ihn weit über die Szene hinaus zum sympathischen Charismatiker.

Sneaker Peaker.
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© NIKE SB KEVIN COULIAU

YAROSLAVA MAHUCHIKH

IM HÖHENFLUG

Ihre Heimat wird vom Krieg zerrissen. Trotzdem bricht Yaroslava Mahuchikh reihenweise Rekorde. Während in ihrem Zuhause Dnipro-Raketen niedergehen, schreibt die Ukrainerin als eine der besten Hochspringerinnen Geschichte und hat in den vergangenen Monaten kaum ein Turnier ohne Medaille verlassen. An den vergangenen Olympischen Spielen von Tokio gewann die Athletin Bronze. In diesem Sommer will sie in Paris höher als alle anderen steigen und am Ende ganz oben auf dem Podest stehen. Wir hoffen auf einen der inspirierendsten Momente dieser Wettkämpfe.

Spring Time in Paris.
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© PICTURE ALLIANCE / GLADYS CHAI VON DER LAAGE

ADRIAN APPIOLAZA

CIAO, MAD LAD

Er kam für den Rave. Er blieb für die Mode. Als junger Mann verließ Adrian Appiolaza seine Heimat Buenos Aires und tauchte ein in die Partyszene von Manchester. Als er wieder auftauchte, entwarf er als Modedesigner vielbeachtete Stücke für Alexander McQueen, Marc Jacobs und Phoebe Philo. Inzwischen ist aus dem 51-jährigen Argentinier ein Industrie-Veteran geworden, der noch immer von jugendlichem Esprit glüht und scheinbar nicht altert. Genau diese Kombination hat ihm jetzt zum großen Durchbruch verholfen: als neuer Creative Director von Moschino.

Keine Angst, der beißt nicht. © PICTURE ALLIANCE / PHOTOSHOT / AVALON N°04 /  2024 26

JENNY SLATE

MOM JOKES

Als ihr vor Jahren bei der Ausstrahlung von „Saturday Night Live“ aus Versehen ein „Fucking“ entrutschte, sah man es sofort im Gesicht von Jenny Slate: Soeben hatte sie ein großes Glas Eiswasser über ihre Karriere gegossen. Doch inzwischen brodelt es längst wieder für das Ausnahmetalent. Mit ihrem Animationsfilm und Herzensprojekt „Marcel the Shell with Shoes On“ war sie für den Oscar nominiert, und für ihr neues Comedy-Special „Seasoned Professional“ feiern wir Jennys unverblümten Blick auf ihre frische Mutterschaft. That’s how you f’n do it.

Comedy? Kinderspiel!
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© PICTURE ALLIANCE / PACIFIC PRESS / LEV RADIN

Versündigt im Paradies.

SERPENTWITHFEET

SAFE SEDUCER

In der Bibel soll die Schlange nach ihrer Verführung von Adam und Eva zur Strafe die Beine verloren haben. Im Künstlernamen von Josiah Wise sind sie noch intakt. Doch seine Betörungen zischt der Sänger nicht listig, sondern lustvoll in Falsetto und flirrenden R&B-Beats. Musikalisch von der Gospelmusik seiner Kindheit geprägt, vereint der Amerikaner die heiligen Chöre mit seiner queeren Identität. Das jüngste Resultat dieser erotischen Meditationen ist das Album „Grip“. Und von Songs wie „Safe Word“ würden auch wir uns aus dem Garten Eden locken lassen.

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© GONZALES PHOTO / CHRISTIAN HJORTH / PICTURE ALLIANCE / PHOTOSHOT

Plastikabfall verschmutzt die Meere. Unsere Ozeane drohen zu gigantischen Mülldeponien zu werden – mit tödlichen Folgen für die Meeresbewohner. Unterstützen Sie unsere Kampagne für saubere Meere: oceancare.org

SPINAS CIVIL VOICES
Pfui Hui

ILONA HARTMANN

FOMO? GUT SO

In Ilona Hartmanns neuem Buch „klarkommen“ passiert nicht viel. Doch wer es nicht liest, verpasst Großes. Ihren zweiten Roman nutzt die Autorin für eine Ode ans Unaufgeregte. Kompakt formuliert, humorvoll und empathisch zieht die 34-Jährige aus eigenen Erfahrungen: Ein Landei schlägt in der großen Stadt auf, und plötzlich scheint das Leben in jeder Ecke zu brutzeln. Doch der ständigen Angst vor dem Verpassen stellt die Deutsche den Frieden mit der Überforderung gegenüber. Coming of age by staying on the couch: Auch so geht Jugend – und das ist okay.

Mit
© PICTURE ALLIANCE / DPA / HORST GALUSCHKA N°04 /  2024 30
dem Willen zum Chillen.

KEITH LEE

HUNGRY FOR MORE

Wenn Keith Lee ein Lokal betritt, beginnt für deren Chefs ein neues Leben. Um etwas gegen seine Schüchternheit zu tun, begann der ehemalige MMA-Kämpfer auf TikTok, seine Restaurantbesuche zu bewerten. Inzwischen ist der 27-Jährige Social Medias populärster Kulinarik-Kritiker: nahbar, unbestechlich und mit einer Auswahl von Locations, die nicht auf Hypes setzt, sondern der Burgerbude um die Ecke ein Millionenpublikum beschert. Und das nicht nur am Handy: Dank dem „Keith Lee Effekt“ verwandelt sich für gut befundene Betriebe das Bratfett oft in Gold.

TikToks Tastemaker.
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© PICTURE ALLIANCE / BILLY BENNIGHT / ADMEDIA

OMAR VICTOR DIOP

GESCHICHTSPRÄCHTIG

Als Botschafter Afrikas reist Omar Victor Diop durch die Welt – und durch die Zeit. Für seine Porträt-Reihe „Diaspora“ inszeniert sich der Fotograf als Leinwand, auf der sich die bewegte Geschichte des Kontinents durch farbenprächtige Uniformen und Gewänder abspielt. Und für das Projekt „Being There“ crasht der Senegalese Schnappschüsse der weißen US-Mittelklasse aus den 1950er Jahren. Politik und Ästhetik verschmelzen in Kunstwerke, die sich aktuell in den Galerien von Berlin und Genf sowie dem neuen Fotobuch von Louis Vuitton bestaunen lassen.

Selfie Level: Kunstmuseum. © PICTURE ALLIANCE / BIRDIE THOMPSON / ADMEDIA N°04 /  2024 32

ZENDAYA

GAME, SET, WATCH!

Im Blockbuster „Dune: Part Two“ steht Zendaya in der Wüste. Doch ihre Karriere befindet sich in Hochblüte. Mit seiner Fortsetzung hat sich die Sci-Fi-Romanverfilmung endgültig als das „Star Wars“ dieser Generation etabliert, und Zendayas charismatische Rebellenkriegerin ist das heimliche Herzstück hinter dem optischen Spektakel. Für ein solches sorgt sie mit ihren Outfits auf der aktuellen Pressetour, die ihrem neuen Film „Challengers“ gilt. Als Tenniscoach in einer Dreiecksbeziehung landet der „Euphoria“-Star erneut ein Ass auf dem Hollywood-Court.

© PICTURE ALLIANCE / CAPTITAL PICTURES / JEFFREY MAYER / MPI Spielt nicht nur gut auf Sand. N°04 /  2024 33

THE HYPE

„TOTAL

ECLIPSE OF THE HEART.“

N°04 /  2024 34

FASHION

Look GODDESS

Ein Kleid, das sowohl auf dem Roten Teppich funktioniert als auch auf der Blumenwiese?

Look no further. Denn diesen schimmernden Traum, auf Figur geschnitten und mit schwingenden Fransen versehen, haben wir auf dem Laufsteg bei Alexander McQueen entdeckt. Dazu gesellt sich dieses Schößchen aus Glattleder, mehr Mini-Rock als Taillengürtel, das dem femininen Kleid seine Coolness verleiht.

It’s almost like a religion.
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Keiner beherrschte das Spiel mit Formen und Texturen so sehr wie Issey Miyake. N°04 /  2024 36

Book

ART MOVEMENT

Keiner hat Stoffe so begriffen wie Issey Miyake. Was der japanische Modedesigner auf den Laufsteg brachte, sorgte reihum für Standing Ovations und Applaus bis in die frühen Morgenstunden. Dabei schwang Miyake den Griffel wie ein Magier seinen Zauberstab, brachte seine Ideen schwungvoll aufs Papier und schlussendlich an den Körper. Taschen widmet dem Großmeister des Textils ein Buch, das mit seinen 448 Seiten und den beeindruckenden 3.2 Kilogramm in unserem Regal mindestens so viel Platz einnimmt wie Issey Miyakes Mode in unserem Herzen. „Issey Miyake“, Taschen, ca. 80.–(taschen.com)

We love

LOLLIPOP

Wir wissen nicht, was das Leben bringt, ob die vergangene Entscheidung die richtige war und der abgebogene Pfad derjenige, der uns an das Ziel führt, das wir ursprünglich im Auge hatten. What if – das fragt sich auch Swatch, wo man sich vor Jahren für die runde und gegen die eckige Lünette entschieden hat. Mit der Bioceramic What if?Kollektion trumpft die Uhrenmarke mit einem Gedankenspiel und zeigt Modelle, wie sie schon damals an unseren Handgelenken hätten liegen können. Neben dem quadratischen Gehäuse der Hingucker: die Pastellfarben, dank denen wir unsere Freude auf wärmere Tage kaum zügeln können. Swatch, „What if?“, in Sky Blue, Lemon, Mint oder Rose, ca. 100.– (swatch.com)

37 N°04 /  2024

GirlsMustHave, Bikinis und Badeanzüge, ab ca. 275.– (girlsmusthave.com)

Unfuck the World STANDING TOGETHER

Der Strand ruft! Doch was, wenn der Gang in die Umkleidekabine zum Horrortrip wird, weil der eigene Körper so gar nicht 0815 ist? Nun, dafür gibt’s Marken wie GirlsMustHave, die ihre Badeanzüge und Bikinis nicht nur clever und für alle Körperformen und Kleidergrößen passend designen, sondern auch auf jene Frauen eingehen, die aufgrund einer Brustoperation auf den Einsatz einer Prothese angewiesen sind. Letztere findet dank spezieller Taschen locker ihr Plätzchen. Das Material: doppellagiger StretchStoff, der im italienischen Como von findigen SchneiderInnen mit zweifachen Nähten verarbeitet wird. Die Designs: eleganter Glamour. Des Gefühl, in diesen Teilen ins kühle Nass zu springen: unbezahlbar.

„Fashion needs fresh blood.“ Donatella Versace

Nice to have BOMB!

Eigentlich halten wir ja nichts von It-Bags, die eine Saison lang an jedem Arm ihre Runden drehen, nur um dann in den Untiefen des Kleiderschranks ihr restliches Dasein zu frönen. Das Gute an der Jackie

Notte von Gucci: Es gibt sie in so vielen Farben und Ausführungen, dass jeder Fan sein ganz eigenes Modell findet. Die klassische Silhouette, der Rubens-Körper und dazu der Karabiner als

Eyecatcher machen Guccis neues Baby zum Evergreen. Und weil wir auf kitschige Sonnenuntergänge stehen, fällt unsere Wahl natürlich auf diese Farbe, die uns immer ein Stück Sommer mit uns tragen lässt.

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Gucci, „The Jackie Notte“, ca. 3'030.–

Collaboration A LA PLAGE

Bis unsere Zehen wieder die Sonne sehen, müssen wir uns noch eine Weile gedulden. Derweil labt sich unsere von Kälte und düsteren Wolken geschundene Seele an den Bildern der Zusammenarbeit von Longchamp mit K.Jacques: St. Tropez, 30 Grad, Sonne satt und dazu die ledernen Römersandalen, die von Orange über Purpur bis Grün alle Farben einfangen, die die heiße Jahreszeit ausmachen. Longchamp X K.Jacques, Ledersandalen in sechs verschiedenen Farben, ca. 300.– (longchamp.com)

MULTIPLY

Ob von Opa geerbt oder aus dem Fundus geklaubt: Der klassische Ledergürtel erlebt gerade sein Revival. Lange als Nebendarsteller abgetan, tanzt das Accessoire jetzt die Hauptrolle und zwar auf Kleidern, über Blusen, Mänteln, Jacken und allem anderen, das ein bisschen Spannung verträgt. Bei Prada ist man über die Rückkehr des Gürtels so begeistert, dass gleich zwei Exemplare ran dürfen.

It-Piece
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BEAUTY

Hair Trend

FAULENZEN

Frisuren sind anstrengend. Das können sie zumindest sein, wenn man sich die Kreationen großer HairGurus zum Vorbild nimmt und dabei vergisst, dass sowas eben auch Kunst sein kann. So betrachtet, werfen wir lieber einen Blick auf das Styling bei The Attico, wo ein bisschen Gel und Fingerfertigkeit für einen unbekümmerten Look sorgen, der uns selbst mit zwei linken Händen gelingt.

A smile is not enough.
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New Product BBQ

Scheiß auf Botox, Hyaluron und Facelifting: Wer sein Gesicht ein Leben lang ungeschützt gen Sonne hält, dem ist so oder so nicht mehr zu helfen. Sonnenschutz gehört täglich auf die Haut, basta. Damit der Griff zur Creme auch jenen leicht fällt, die deren Notwendigkeit noch nicht ganz begriffen haben, werfen wir ein neues Produkt in den Ring: Der Everyday

trifft nicht nur optisch den Nagel, sondern auch inhaltlich, setzt der Brand doch auf mineralischen Schutz, der ohne Chemie auskommt. Wo BeautyJunkies früher die Nase rümpften, hält Le Rub mit einer federleichten und nicht weißelnden Textur dagegen, die zudem mit Vitamin D und Antioxidantien für schöne Haut sorgt.

Sunscreen von Le Rub
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Le Rub, „SPF30 Everyday Sunscreen“, 50 ml, ca. 44.– (lerub.com)

Make-up Trend

GIRLIE

Rosa erinnert uns an Himbeerflecken auf der weißen Picknick­Decke, an Sirup im Glas und den ersten Lippenstift. Und weil uns beim Visualisieren solcher Situationen wie selbstverständlich ein

Lächeln über die Lippen huscht, greifen wir nur zu gerne zu. Wie bei Ashish stäuben wir also munter drauflos und mixen noch ein bisschen Glitter dazu –für ein wenig extra Glanz und Gloria.

„I don’t need plastic in my body to validate me as a woman.“
Courtney Love

Collaboration

THAT’S WHAT FRIENDS ARE FOR

Andere gratulieren ihren FreundInnen mit einem selbstgebackenen Kuchen, Pat McGrath widmet Marc Jacobs zum vierzigsten Mode­Jubiläum einen Lippenstift. „Forbidden Love“ enthält weniger Zucker, sorgt auf den Lippen aber bestimmt für dieselbe Verzückung wie das Backwerk. Dabei sorgt die Formel für extra viel Feuchtigkeit und überrascht mit ihrer matten Textur, auf deren Comeback wir einige Saisons warten mussten.

Pat McGrath X

Marc Jacobs, „Matte Trance Lipstick Marc Jacobs Edition“, ca. 39.–(patmacgrath.com und marcjacobs.com)

N°04 /  2024 42

New Perfume

SUMMIT

Wer nach Zermatt fährt, kommt am großen Dreieck nicht vorbei. Dabei hat dieser Ort noch mehr zu bieten: Magie etwa, wenn sich die ersten Sonnenstrahlen morgens über die Bergkette drücken und alles und jeden in goldenes Licht tauchen, der es geschafft hat, sich aus dem Bett zu schälen. Die Berge, die Seen, die Luft und das Licht sind auch das, was Favorit & Co. zu ihrem neuesten Parfum inspirierte. Im gewohnt minimalistischen Flakon von „Zermatt“ tanzen Pfeffer, Eichenmoos und Zitrusnoten Ringelreihe, während Weihrauch, Zedernholz, Ambra und Silberkraut laut Beifall klatschen. Favorit & Co., „Zermatt“, 30 ml, ca. 78.–(favoritco.com)

N°04 /  2024 43

Nice to have RESCUE MISSION

Ob nun die bolivianische Wüste oder der heimische Baggersee deine Kulisse darstellt: Regen hält dich überall davon ab, deine (Tofu-)Würstchen ungestört auf den Rost zu hauen. Dank Snow Peak, den Outdoor-Profis aus Japan, bleiben Haupt und Grillgut trocken oder bestens von der Sonne geschützt: Zwei Stangen und sechs Pfähle tragen das wasserabweisende Segel, unter dem neben dem Grill bis zu sechs Hungrige Platz finden. Snow Peak, „HD Tarp Hexa Evo Pro. Ivory“, ca. 550.–(snowpeak.com)

what everyone is wrong about. N°04 /  2024 44
TRAVEL Discover

Places

ISLAND TEMPLE

Könnten diese Mauern sprechen, sie würden mitnichten flüstern, sondern ihre Erinnerungen laut mit der Welt teilen. Wo im Mittelalter die Hochwohlgeborenen ihre Füße hochlegten, tun letzteres heute die Gäste des Nobis Hotel Palma, dem neu eröffneten Hotspot der Balearen. Aus einem der ältesten Gebäude der Stadt ist eine Design-Oase

entstanden, in deren 37 Zimmern und Suiten man aufgrund des stylischen Interieurs kaum ein Auge zumachen möchte. Stein, Holz und schwarzes Metall verbinden sich zu einem großen Ganzen, das das Vergangene ehrt und das Moderne auf ehrfürchtige Weise willkommen heißt. Im Spa sorgen Sauna und IndoorPool für Entspannung, die

Nice to know

RAILROAD

Kein Check-in, kein Anstehen bei der Sicherheitskontrolle und garantiert keine Beschränkungen hinsichtlich unserer liquiden Mitbringsel: Der Zug punktet auf ganzer Linie. Kein Wunder, investieren die Saudis gerade rund 54 Millionen Dollar in einen Zug, der TouristInnen ab 2025 einmal quer durch den Mittleren Osten bringen soll. Der Name des Luxus-Vehikels: Dream of the Desert. Die Route: 1'300 Kilometer. Im Innern dümpeln maximal 82 PassagierInnen in 40 Kabinen vor sich hin, während sich Staub und Städte draußen die Klinke in die Hand geben.

man später auch bei einem Glas Champagner auf der Dachterrasse findet, dem wohl besten Logenplatz, um abends die beleuchtete Kathedrale von Palma zu betrachten. Wer sich von diesem Anblick losreißen und auf zum Abendessen im hoteleigenen Restaurant NOI macht, der wird belohnt – und zwar mit Leckereien, die jeglicher Kunst Konkurrenz machen.

N°04 /  2024 45
Nobis Hotel Palma, Carrer de les Caputxines 9, Palma de Mallorca, Spanien, nobishotel.es

MERMAID’S TERRITORY

Den Menschen zieht es ganz natürlich zum Wasser. Das liegt an der Evolution, am Gefühl im Mutterleib und an der Tatsache, dass der Blick ins wankende Blau im Kopf wirkt wie eine Schmerztablette.

Chris Burkard weiß um die Faszination der Meere und hält genau deshalb doppelt und dreifach den Fokus auf alles Maritime, was ihm auf seinen Reisen vor die Linse kommt. Entstanden sind Fotos, mit denen selbst KI

nicht mithalten kann, und ein Bildband, nach dessen Lektüre man sich sofort in Bikini und Badeshorts stürzt.

Chris Burkard, „The Oceans“, gestalten, ca. 60.– (gestalten.com)

Book
N°04 /  2024 46

Collaboration

GOLDIE

Eigentlich Mumpitz, sein Smartphone mit einer Kamera auszurüsten, die jeglicher SpiegelreflexCousine Konkurrenz macht, wenn man später dann doch den NostalgieFilter zückt. Weshalb dann nicht gleich auf ein Teil setzen, das nach dem Klick gleich das Foto ausspuckt und uns umso mehr Zeit lässt, um die Umgebung zu genießen? Es trifft sich gut, lanciert Polaroid gerade seine BasquiatKollektion aus Kamera und Fotopapier, deren cooles Äußeres uns die Entscheidung gegen das Smartphone-Geknipse ganz einfach macht. Polaroid X Basquiat, „Polaroid Now Camera Generation 2 Basquiat Edition“, ca. 140.– und „Polaroid i-Type Film Basquiat Edition“, ca. 20.– (polaroid.com)

47 N°04 /  2024

Nice to have

GENERATION GAP

Vino gefällig? Gerne, aber weil wir so viel cooler sind als die spießigen Boomer, genehmigen wir uns unseren Traubensaft aus Gläsern, die mindestens so bunt sind wie unser Leben. Die farbenfrohen Dinger stammen aus den Köpfen des Berliner Kollektivs Blankstill, das seine Gläser mit Farbverlauf in einer polnischen Schmiede herstellen lässt. Sechs Varianten, zwölf Farben und jede Menge Ideen dafür, was in diesen Gefäßen noch alles hübsch aussehen würde. Blankstill, Trinkglas in sechs Ausführungen, ca. 27.– (blankstill.com)

EAT&DRINK

Fettucini Alfredo is mac and cheese for adults.
N°04 /  2024 48

We love

„The older I get the more hungover I get.“

Sofía Vergara

KNAUTSCHWERK

Manchmal ist Kunst eine mit Panzerband an die Wand geklebte Banane, manchmal eine Vase aus recyceltem Plastik, die aussieht wie eine

zerknautschte Wasserflasche. Letztere stammt aus Kopenhagen, wird von Hand geformt und ist nicht zuletzt deshalb ein Unikat, in dessen Hals jegliche

New Product HEAVY STUFF

Das beste Gericht hat nur den halben Wert, wenn du es an der Küchenzeile in dich rein schaufelst. Deshalb brauchen wir einen Esstisch, der mindestens genauso viel hermacht wie das, was wir in mühevoller Kleinstarbeit auf den Teller zaubern. Wir schmeißen da mal das Modell „Monolith“ von Poliform in den Ring, das uns mit seiner minimalistischen Pilzform ganz wuschig macht. Die ZementOberfläche sorgt neben der coolen Optik auch dafür, dass selbst der heftigste Sommerregen diesem Tisch nichts anhaben kann – ein Grund mehr, das Sparschwein quieken zu lassen. Poliform, „Monolith“, tiefer Esstisch, ab ca. 6'800.–

Blumen bestens Halt finden – egal, ob geschenkt gekriegt oder selbst gekauft. Niko June, „Eros Torso Hue M“, ca. 132.–(industrialkonzept.com)

N°04 /  2024 49

DARJEELING LIMITED

Tee geht immer – und besonders dann, wenn wir den Frischgebrühten aus solch hübschem Porzellan schlürfen können. 40 Jahre nach der Lancierung seines ersten Tafelservices versorgt uns Hermès mittels der Kollektion „Tressages Équestres“ mit 27 Tassen, Tellern und Kannen, die beim Teekränzchen für ordentlich Eindruck sorgen. Das blütenweiße Porzellan schmückt fein gezeichnetes und von der Sattlerei inspiriertes Flechtwerk, das – mal mehr, mal weniger bunt –jedem zum Tee gereichten Naschwerk die Show stiehlt. Hermès, „Tressages Équestres“, Tafelservice, ab ca. 120.– bis ca. 1'850.–(hermes.com)

Wir sollten dem Alltäglichen öfters mal ein Kränzchen winden. Das gilt auch für die Zitrone, die im Glas genauso wie auf dem Teller stets für dieses gewisse Extra sorgt. The Gourmand und Taschen zollen der dicken Gelben

Tribut und verpacken nicht nur Wissenswertes zu deren Herkunft, sondern auch die besten Rezepte in einem 272 Seiten starken Nachschlagewerk, dessen Cover uns lächeln und wohlwissend gleichzeitig den Mund

verziehen lässt. Marina Tweed, David Lane & Jennifer Higgie, „The Gourmand’s Lemon. A Collection of Stories and Recipes“, Taschen, ca. 40.–(taschen.com)

Book ACID
New Collection
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Sauer, bitter, süß: Die Zitrone hat mehrere Gesichter.
zu
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Gar nicht so leicht, den Fuß in die Tür der Modebranche zu kriegen. Fotografin Ava Pivot und Stylistin Izabela Macoch greifen den Studierenden der AMD in Berlin kräftig unter die Arme. Ihr Goodie: ein Shooting, bei dem sich die NewcomerInnen erstmals im Styling behaupten. – amdnet.de/standort/berlin/

Photography: Ava Pivot @ B&A

Head of Styling & Art Direction: Izabela Macoch

Styling: Sabine Seck, Katharina Marcher, Jule Drenker, Victoria Weinkauf, Rieke Geisbusch, Lara Dubbel, Fatema Khawary, Vanessa Wappmannsberger, Bellana Imhof, Alena Edwards, Suzana Ernesto

Make-up: Dirk Neuhöfer @ Nina Klein Agency

Models: Ibukun Sammy, Nomin Gantumur, Johanna Rohr @ MIRRS

Assistance: Claudius Bartmuss, Atlas Pivot

Location: Sony Music Entertainment Germany

Retouch: Smaragdgreen Production

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gestylt von
Ibukun
Sabine Seck.
Lederjacke von IVY OAK. Minirock von MIU MIU. Strumpfhose von FALKE. Schuhe von AEYDE.

Links: Nomin gestylt von Rieke Geisbusch.

Kleid und Schuhe von FERRAGAMO. Handschuhe von UY STUDIO. Kette von ASTERISK.

Rechts: Johanna gestylt von Bellana Imhof.

Kleid von DANNY REINEKE. Schleier von NAMILIA, Kette und Armband von ASTERISK. Schuhe von AEYDE.

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Links:

Ibukun gestylt von Katharina Marcher.

Bluse von JASMIN ERBAS. Strumpfhose von FALKE.

Rechts:

Nomin gestylt von Victoria Weinkauf.

Netztop und Netzhose von UY STUDIO. Jacke von NAMILIA. Schuhe von AEYDE.

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Nomin gestylt von Sabine Seck. Kleid von DIESEL. Ohrringe von SWAROVSKI.

Links:

Johanna gestylt von Victoria Weinkauf.

Bluse, Top und Hose von DANNY REINEKE. Schuhe von SANDRO.

Rechts: Ibukun gestylt von Fatema Khawary. Top und Hose von DANNY REINEKE. Handschuhe von UY STUDIO. Ring von SWAROVSKI.

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Links: Nomin gestylt von Vanessa Wappmannsberger. Ärmel und Hose von ALL IN A BASEMENT. Schuhe von SCAROSSO. Kette von ASTERISK.

Rechts: Johanna gestylt von Jule Drenker.

Bluse von SPORTMAX. Short von MIU MIU. Strumpfhose von FALKE.

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Links: Ibukun gestylt von Rieke Geisbusch.

Bluse von JASMIN ERBAS. Schuhe von AEYDE. Kette von GINA MELOSI.

Rechts: Johanna gestylt von Lara Dubbel.

Blazer von DANNY REINEKE. Hose von JASMIN ERBAS.

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Ibukun gestylt von Vanessa Wappmannsberger Kleid von JASMIN ERBAS. Ohrringe von SWAROVSKI.

Links:

Johanna gestylt von Suzana Ernesto.

Top von UY STUDIO. Rock von MAIAMI. Schuhe von TRIPPEN.

Rechts:

Nomin gestylt von Fatema Khawary.

Body von DIESEL. Oberteil von DAMUR. Shorts und Hose von UY STUDIO.

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Links: Johanna gestylt von Alena Edwards.

Look von CHANEL.

Rechts: Ibukun gestylt von Suzana Ernesto.

Bluse von BRUNELLO CUCINELLI. Hose von JASMIN ERBAS. Schuhe von JIMMY CHOO.

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PRIVATE

Kunst liegt überall, doch Talent, das hast du oder nicht. Dass sein Herz Kreativität durch die Adern pumpt, bewies Michael Stipe als R.E.M.-Frontmann am Mikrophon genauso wie heute als Fotograf hinter der Kamera. Seit dem Ende der Band ist das Fotopapier seine Bühne und der Apparat sein Instrument. In seinem vierten Buch „Even the birds gave pause“ zeigt Stipe das Leben so einfach und schön, wie es eben ist.

Fotos: Michael Stipe
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Aifric in Marilyn’s shoes and Barcelona chair on Essex St, NYC
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Portrait, Athens
„NEVER EAT BROCCOLI WHEN THERE ARE CAMERAS AROUND.“
Portrait, South of France Ahimsa, Ivy, Paris
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Jim, NYC N°04 /  2024 75
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„I ’ M TIRED OF BEING THIS SOLEMN POET OF THE MASSES, THE ENIGMA SHROUDED IN A MYSTERY.“
Noguchi, Marlon,
NYC
Mudras,
Joey (sideeye), Nick, Athens
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„MY FEELING IS THAT LABELS ARE FOR CANNED FOOD...“
Gaelynn, NYC Libby, Tybee Island
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Thomas, Paris
„IF YOU DISAGREE WITH ME, FINE! BECAUSE THAT ’ S THE GREAT THING ABOUT AMERICA, WE CAN DISAGREE!“
Bono, Christy, NYC
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Curved stair, Puglia

EVEN THE BIRDS GAVE PAUSE

Kreative finden stets eine Bühne. Von 1990 bis 2011 rockt Michael Stipe mit R.E.M. die Arenen dieser Welt. Es regnet Awards für die Band und Rosen von den Fans, und während einundzwanzig Jahren sind die vier Amerikaner feste Größen des Showbiz. Dann ist alles vorbei, doch die Kreativität lässt Stipe nicht müßig werden. Er schnappt sich seine Kamera, knipst Menschen, Straßen, die Welt und sein Leben und veröffentlicht die drei Bücher „Volume 1“ (2018), „Our Interference Times: a visual record“ (2019) und „Michael Stipe“ (2021). Für seine neuesten Werke kommen Gips, Beton oder Keramik genauso zum Einsatz wie das Medium Video. Das Resultat trägt den Namen „Even the birds gave pause“ und ist zusammengefasst im gleichnamigen Buch.

Michael Stipe, „Even the birds gave pause“, Damiani, ca. 50.– (damianibooks.com)

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HOMETOWN HOST BERLIN

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Amano-Gründer Ariel Schiff weiß, was sich Gäste wünschen. N°04 /  2024 83

Staubige Hotelbars, in denen leise Klaviermusik düdelt, haben ausgedient! In Berlin trifft man sich zum Absacker in einer der Szenebars von Amano, die ganz nebenbei auch als Wohnzimmer der angrenzenden Hotels fungieren. Ein genialer Schachzug, der Amano-Gründer Ariel Schiff viele Hotelgäste beschert – und die Möglichkeit, über Berlins Grenzen hinweg zu expandieren.

Interview: Marina Warth

Fotos: Ben Fuchs

FACES: Wie hat sich Berlin verändert, seit Sie Ihr erstes Hotel hier eröffnet haben?

Ariel Schiff: Als wir unser erstes Hotel, das Hotel Amano in der Auguststraße, 2009 eröffnet haben, galt Mitte als neues Szeneviertel der Stadt. Daher passte unser Konzept perfekt in die Gegend: designbewusstes Reisen zum moderaten Preis. Zudem überraschten wir die Locals mit einem kreativen Barkonzept, fernab von der damals klassischen Hotelbar, die auch für BerlinerInnen zum Treffpunkt wurde. Heute hat sich nicht nur Mitte entwickelt, sondern ganz Berlin.

F: Was entgegnen Sie Menschen, die sich stets von Hotelketten fernhalten wollen?

AS: Für mich gibt es keinen Grund, sich von Hotelketten fernzuhalten – so lange die einzelnen Hotels eine eigene Seele haben und diese auch dem Gast vermitteln. Hotels brauchen unbedingt eine Persönlichkeit, damit sich der Gast in meinen Augen wohlfühlen kann. Selbst wenn man eine Hotelkette ist, darf man dem Gast nicht das Gefühl geben, eine Nummer zu sein.

F: Wofür steht Amano?

AS: Meine Vision war es immer, ein lebendiges Hotel zu schaffen. Ich wollte einen Ort kreieren, an dem TouristInnen und Locals aufeinandertreffen, denn erst durch den direkten Austausch ist es TouristInnen möglich, einen authentischen Eindruck zu bekommen und den Puls der Stadt zu fühlen. Ich wollte Hotels konzipieren, die nicht als touristischer Fremdkörper agieren, sondern in das kulturelle Leben der Stadt eingebunden sind. Eine weitere Sache, auf die ich immer besonderen Wert gelegt habe und es immer noch tue, ist die Diversität der Hotels und Outlets. Für mich ist es besonders wichtig, dass die Häuser sich alle voneinander unterscheiden und ihren eigenen Charakter ausdrücken. Aus diesem Grund wurde auch jedes der Amano-Häuser von unterschiedlichen InnenarchitektInnen entworfen.

F: Wonach suchen Sie, wenn Sie in einer neuen Stadt ein neues Hotel Ihrer Gruppe eröffnen wollen?

AS: Seit Beginn an stehen unsere Hotels für eine Top-Lage in den jeweiligen Städten. Daher ist uns die Location besonders wichtig; das Hotel muss zentral gelegen und gut erreichbar sein. Ein Airport-Hotel passt zum Beispiel nicht zu unserem Konzept. Wir waren das erste Hotel in Berlin mit einer Dachterrasse, mittlerweile betreiben wir in der deutschen Hauptstadt vier und eines in London.

F: Es gibt so viele Hotels, und gerade in Großstädten ist die Konkurrenz riesig. Was machen Sie anders als andere Hotels?

AS: Alle Häuser folgen einer einheitlichen Philosophie: erstklassiges, urbanes Wohnen in zentraler Lage zu einem fairen Preis. Dazu eine Interior-Design-Ausstattung und Serviceangebote, die weit über den üblichen Standard

hinausgehen. Zudem ist mir die Diversität der Hotels und Outlets besonders wichtig. Alle Häuser sollen sich voneinander unterscheiden und ihren eigenen Charakter ausdrücken.

F: Wie behaupten sich Hotels einer Gruppe wie Amano heutzutage neben Airbnb und sehr individuellen Übernachtungsmöglichkeiten?

AS: Ich denke, dass wir mit unserem Konzept bereits individuelles Reisen anbieten und durch unsere Restaurants und Bars unverwechselbare Erlebnisse verkaufen.

F: Wie soll man sich als Gast in einem Hotel fühlen?

AS: Das Wichtigste ist, dass sich der Gast willkommen und verstanden fühlt. Dies beginnt direkt bei Anreise, wo die Kunst darin liegt, die Stimmung des Gastes zu verstehen und ihn abzuholen.

F: Wer übernachtet in den Hotels von Amano?

AS: Das ist abhängig von Jahreszeit, Wochentag und Veranstaltungsmonaten ganz unterschiedlich. Ich würde unsere Gäste als einen Mix aus Business und Leisure aus der ganzen Welt beschreiben.

F: Was ist Ihr liebster Ort in Ihren Hotels und weshalb?

AS: Ich bin privat wie beruflich ein Fan der außergewöhnlichen Kulinarik. Daher gehe ich mit meinen FreundInnen gerne in unseren Restaurants essen und genieße neben den verschiedenen Küchenstilen auch die pulsierende Atmosphäre, wie zum Beispiel im Restaurant Mani, das seit seiner Eröffnung schnell zur Top-Adresse für LiebhaberInnen mit Fernweh und Feierlaune geworden ist.

F: Wie wiegen sich strategisches Denken und wahre Gastfreundschaft im Beruf des Hoteliers auf?

AS: Natürlich steht die Gastfreundschaft zunächst im Vordergrund. Nichtsdestotrotz, denn wir möchten natürlich auch wirtschaftlich performen, muss man stets strategische Entscheidungen treffen. Ein Beispiel dafür ist die diesjährige Mehrwertsteuererhöhung: Aus Gründen der Gastfreundschaft haben wir uns entschieden, keine Preise zu erhöhen. Strategisch haben wir schon Monate davor Menükarten angepasst und unterschiedlich kalkuliert, damit uns die Erhöhung nicht auf die Füße fällt.

F: Was ist das Spannende an Ihrem Beruf, und was nervt Sie daran?

AS: Spannend ist, dass es kein statisches Geschäft ist, sondern man sich jeden Tag neuen Herausforderungen stellen und kreativ sein muss. Natürlich gibt es täglich Dinge, die nicht perfekt laufen, aber wenn es mich wirklich nerven würde, würde ich nicht weiter expandieren.

F: Was überrascht Sie an der Branche?

AS: Als ich das erste Hotel eröffnete, war mir die Dynamik der Veränderungen nicht bewusst – sowohl im technischen als auch im Lifestyle-Bereich.

F: Welche Fehler begeht die Hotellerie-Branche?

AS: Manchmal reagiert die Hotellerie-Branche nicht

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„Man darf dem Gast niemals das Gefühl geben, eine Nummer zu sein.“

schnell genug auf globale Veränderungen und wird dann zu schnell weinerlich.

F: Wie begegnen Sie dem Fachkräftemangel?

AS: Wir arbeiten stetig an neuen Benefits für bestehende und potenzielle neue MitarbeiterInnen. Daher habe ich mit meinem Team gezielt auch nach der Pandemie ein neues, arbeiternehmerInnen-freundliches Konzept erarbeitet. Nicht nur, um die Mitarbeitenden zu halten, sondern auch, um neues Personal zu finden und für die Hotellerie begeistern zu können: die „Amano Cares for you“-Benefits. Einmal Teil des Teams können wir weiter punkten und zwar mit flachen Hierarchien und einem gemeinschaftlichen Miteinander, wo Spaß im Vordergrund steht.

F: Wie wichtig sind Sterne für Sie?

AS: Eine Sterneklassifizierung ist für mich nicht sehr wichtig. Die Klassifizierung hatte früher große Relevanz, heute verwischt diese allerdings, da Standards nicht mehr so eindeutig zu messen sind.

F: Wie haben Sie es geschafft, dass Ihre Hotelbars zu Hotspots der Stadt wurden?

AS: Seit die Amano-Bar, als erste Flagship-Bar der Amano Group, vor 15 Jahren eröffnete, ist sie schnell zur besten Hotelbar des Landes gewählt worden. Nicht nur durch Drinks, die sich durch Kreativität, Know-how und Leichtigkeit auszeichnen, sondern auch, weil vor allem BerlinerInnen Gäste der Bar sind.

F: Welche Zukunftsideen haben Sie für Amano?

AS: Zurzeit sehe ich erst einmal die Konsolidierung, danach spricht allerdings nichts gegen eine weitere Expansion. Neue Ideen kommen mit neuer Expansion. Ganz sicher werden die neuen Hotels nicht mit den jetzigen zu vergleichen sein.

F: Lange Arbeitszeiten, schlechtes Gehalt: Wie überzeugen Sie junge Menschen davon, in die Hotellerie einzusteigen?

AS: Die Amano Group feiert in diesem Jahr ihren 15. Geburtstag. Im August 2009 eröffnet, mit 30 MitarbeiterInnen, ist das Team mittlerweile auf 550 gestiegen. Es ist richtig, dass gerade die jüngere Generation andere Zukunftspläne hegt als eine Karriere in der Hotellerie. Daher ist es umso wichtiger, auch die Vorzüge am Arbeiten in dieser Branche darzustellen.

F: Im Amano trifft man sich im Sommer ganz oben auf der Terrasse. Wie beschreiben Sie den Zauber von Dachterrassen?

AS: Der Zauber entsteht durch Musik, Essen und den Lifestyle, den wir bieten. Dadurch entsteht eine besondere Atmosphäre, und wir erhoffen uns damit, uns von anderen Sommer-Locations abzuheben.

F: Ihre Eltern haben in Spanien einen Nachtclub betrieben. Welchen Tipp, den sie Ihnen mit auf den Weg gegeben haben, befolgen Sie, und welchen haben Sie in den Wind geschlagen und weshalb?

ARIEL SCHIFF:

AMANO

Gastfreundschaft fließt durch Ariel Schiffs Adern. Die Eltern stellten mit ihrem Nachtclub auf dem spanischen Eiland die Weichen, über die Schiff mit voller Wucht donnert, als er nach dem BWL-Studium und einem Abstecher in die Immobilienbranche zwei insolvente Hotels in Berlin übernimmt. 2009 gründet er die Amano Group, zu der heute zwölf Boutique-Hotels in den wichtigsten deutschen Städten sowie in London gehören. amanogroup.com

AS: Tatsächlich hatte ich aufgrund meiner Kindheit schon immer eine große Leidenschaft für die Gastronomie. Ich bin in Marbella aufgewachsen. Meine Eltern haben dort gemeinsam einen Nachtclub geführt, weshalb auch ich einen Großteil meiner Kindheit im „Metro“ verbracht habe – so hieß der Club. Mein Vater hat mir die Passion für das Gewerbe mit in die Wiege gelegt. Einmal leidenschaftlicher Gastronom, ist es wichtig, die Gäste stets mit neuen Ideen und innovativen Konzepten zu begeistern. Man kann sich nicht jahrelang auf das gleiche Angebot verlassen, um erfolgreich zu bleiben. In den Wind geschlagen habe ich tatsächlich nichts.

F: Lust am Genuss ist einer Ihrer Claims. Was genießen Sie in Ihrem Leben am meisten?

AS: Am meisten genieße ich die Zeit mit meiner Familie. So oft es geht, versuche ich, mit meiner Frau und meinen vier Kindern in meine Heimatstadt zu reisen und ihnen nicht nur meine Heimat, sondern auch das spanische Lebensgefühl zu verinnerlichen.

F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst im Hotel übernachten?

AS: Wenn ich selbst in einem Hotel außerhalb der Amano Group schlafe, ist mir weniger die Ausstattung wichtig, also die Hospitality, die mir entgegengebracht wird. Viel beeindruckender ist das Personal als die Ausstattung eines Hotels.

F: Was ist Ihnen an einem Hotelzimmer am wichtigsten?

AS: Das Zimmer ist tatsächlich sekundär für mich; ich möchte ein Hotel, das zentral gelegen ist und in dem ich mich insgesamt wohlfühle.

F: Welches Ziel steht ganz oben auf Ihrer eigenen Bucket List und weshalb?

AS: Ein bestimmtes, privates Reiseziel steht nicht auf meiner Bucket List. Allerdings ist mein Traum, ein Hotel Amano in Malaga zu eröffnen. Nicht nur wegen meiner Kindheit in Marbella, sondern auch, weil Malaga als eine der sich am meisten entwickelnden Städte gilt.

F: Was nehmen Sie auf Reisen immer mit, und was lassen Sie bewusst zuhause?

AS: Tatsächlich muss ich sagen, dass ich meist zu viel Gepäck habe, vielleicht sogar mehr als meine Frau. Daher würde ich sagen, dass ich fast alles mitnehme, was geht. Bewusst zuhause lassen würde ich deshalb tatsächlich nichts.

F: Welche Ihrer eigenen Reisegeschichte müssen Sie uns unbedingt erzählen?

AS: Ich erinnere mich an eine meiner Reisen nach Kenia mit einem meiner besten Freunde. Wir hatten uns zum Wakeboarding auf einem Fluss verabredet, mit einem gemieteten Boot, und uns den ganzen Tag gewundert und auch selbst gefeiert, dass niemand anderes diesen speziellen Ort ausfindig gemacht hat. Am Abend wurde uns dann klar, warum wir alleine waren: Der Fluss galt als Lebensraum von Krokodilen als Sperrgebiet.

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BEAUTY REPORT Spring/Summer 2024

Bewertungen sind völlig fehl am Platz, während wir durch die neuen Beauty Looks blättern und an einem Gesicht nach dem anderen hängen bleiben. Im einen sind es die Augen, beim anderen die Lippen, die uns um den Verstand bringen und uns wie ein verzaubertes Theater-Publikum applaudieren lassen – eine ganze Saison lang.

Redaktion: Marina Warth – Fotos: Launchmetrics SpotlightSM

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Schneewittchen 2.0? Wir sind uns sicher, dass die Märchen-Braut heute jederzeit das Krönchen gegen die Sonnenbrille tauschen würde. VAQUERA

BEST TINT
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BEST SKIN

Ob natürlich oder hingetupft: Sommersprossen sorgen unweigerlich für gute Laune, sind sie doch die subtilen Boten dafür, dass endlich wieder gehörig und lange die Sonne scheint. RETROFÊTE

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AZ FACTORY

BEST LASHES
Schwarze Mascara kassiert von uns höchstens ein Gähnen. Zeit für Farbe und dafür, sich mit knallbunten Wimpern endlich was zu trauen.
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BEST BRAID

Was gibt es Besseres, als das hochgebundene Flechtwerk mit Schmackes von der einen zur anderen Schulter zu schmettern und damit allen das eigene Selbstbewusstsein zu demonstrieren? ATLEIN

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BEST SHOT

Was schwarzer Kajal, Glitter und die richtige Perspektive erschaffen können, sorgt in den Rängen für tosenden Applaus! ANNAKIKI

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BEST LIPS
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Während Lipgloss noch immer auf der Ersatzbank auf den nächsten Einsatz wartet, wechseln wir metallene Nuancen ein, die auf unseren Lippen für den nächsten Homerun sorgen. PRISCAVERA

Das Leben ist zu kurz, um bloß auf Nummer sicher zu gehen. Deshalb her mit allem, was für schimmernde Momente und geweitete Augen sorgt.

BEST GLOW
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ANDREAS KRONTHALER FOR VIVIENNE WESTWOOD

CHET LO

BEST COLOR
Das hat Power, das beweist Energie! Die Farbe Rot verfolgt uns auf Schritt und Tritt und lässt auch dann nicht locker, wenn wir längst begeistert in die Hände klatschen.
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Fingernägel werden zu Accessoires und zwar zu solchen, die mit ordentlich Glitter und Klimbim um unsere Aufmerksamkeit buhlen.

ADEAM

BEST NAILS
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BEST BLING

Wenn das Kleingeld fürs funkelnde Geschmeide am Hals nicht ausreicht, dann aber sicherlich für etwas Bling Bling im Gesicht. PATOU

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BEST EYES
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Viel! Mehr! Los jetzt! Falsche Wimpern schütteln ihr trashiges Image ab und finden sich in einer Welt voller Bewunderung wieder. LUAR
BEST LOOK
Rosa auf den Lippen, Hellblau am Auge und pudriges Violett auf den Lidern: Pastellfarben rocken die Bühne und geben nur zu gerne die eine oder andere Zugabe.
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GIORGIO ARMANI

Kopfüber ins Wasser zu springen, hat sich nie besser angefühlt! Weshalb? Weil wir wissen, dass unser Haar dadurch nur noch schöner wird.

BEST HAIR
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RAINS
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THE BEAUTY GURU SKIN

Pickel, Falten: Für jedes Problem gibt’s von Dermatologin Dr. Emi Arpa die passende Lösung. 101 N°04 /  2024
Rosazea,

Keiner mag den erhobenen Zeigefinger – außer, er ist so hübsch manikürt wie derjenige von Dr. Emi Arpa. Aus dem Mund der Berliner Dermatologin, die der ganzen Stadt einen ebenmäßigen, faltenfreien und gesunden Teint verleiht, nehmen wir uns jeden Rat zu Herzen. Das liegt allerdings nicht nur am Doktortitel und ihrem medizinischen Background, sondern auch an ihrer Art, dank der wir zu gerne kopfüber ins Beauty-Universum eintauchen.

Interview: Marina Warth

Fotos: Dhana Sabira

FACES: Weshalb bist du Dermatologin geworden, und wie hast du dir diesen Beruf ursprünglich vorgestellt?

Emi Arpa: Meine Motivation, Dermatologin zu werden, wurzelt tief in meiner familiären Prägung und meiner persönlichen Neugierde. Bildung war in meinem Elternhaus stets ein hohes Gut, und mein Vater, dem es in der Türkei leider nicht möglich war, Medizin zu studieren, inspirierte mich maßgeblich. Von Kindesbeinen an faszinierten mich die komplexen Zusammenhänge des menschlichen Körpers – daher war die Entscheidung für ein Medizinstudium naheliegend. Während meines Studiums eröffnete sich mir die Vielfalt der Dermatologie, und ich war von den zahlreichen Facetten dieses Fachgebiets begeistert. Nach meiner

DR. EMI ARPA

Über 423'000 Menschen folgen

Dr. Emi Arpa auf Instagram dabei, wenn sie über Haut und Haar spricht. Ihre authentischen Videos, stets gewürzt mit der passenden Portion Humor, gehen regelmäßig viral und treffen nicht nur den Nerv der Zeit, sondern Skincare-Junkies genau und mitten ins Herz. Mit ihrer eigenen Linie DR. EMI ARPA SKIN mischt Arpa zudem gerade die Beauty-Branche auf – und den heimischen Badezimmerschrank ihrer Fans. dr-emiskin.de

Approbation spezialisierte ich mich bewusst auf ästhetische Dermatologie und Hautchirurgie. Mein beruflicher Alltag als Dermatologin ist glücklicherweise genau so, wie ich es mir vorgestellt habe. Durch meine Selbstständigkeit kann ich meinen Arbeitsalltag mittlerweile bewusster gestalten. Verglichen mit meinen Tätigkeiten als angestellte Ärztin empfinde ich die Selbstständigkeit mit eigener Praxis und Team zwar noch verantwortungsvoller und dementsprechend teils kräftezehrender – meine Dankbarkeit überwiegt aber auch in den stressigsten Phasen.

F: Wonach fragen die KundInnen in deiner Praxis am häufigsten?

EA: In meiner Praxis zählen ganzheitliche Profilharmoni-

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sierungen und Hautbildverbesserungen zu den häufigsten Anliegen meiner KundInnen. Besonders gefragt sind Behandlungen wie PRP (Eigenbluttherapie) oder Bio-Revitalisierung. In den dunkleren Jahreszeiten erfreuen sich zudem hauterneuernde Behandlungen für Gesicht, Hals und Dekolleté mit dem CO2-Laser großer Beliebtheit.

F: Wozu musst du in deinem Alltag am meisten „nein“ sagen?

EA: In meinem Alltag als Dermatologin ist es zum Glück selten erforderlich, „nein“ zu sagen, da meine PatientInnen meine Fähigkeiten für natürliche Optimierungen und meinen objektiven Blick sehr schätzen. Dennoch gibt es Situationen, in denen ein Eingriff oder eine Behandlung (noch) nicht notwendig ist. Zum Beispiel eine Auffrischung des Hyalurons in den Lippen, denn dieses baut sich sehr langsam ab. In solchen Fällen sage ich auch mal „nein“ oder schlage vor, dass wir uns zu einem späteren Zeitpunkt wiedersehen, um die Option zu besprechen.

F: Welches ist das am meisten über- und welches das am meisten unterschätzte Beauty-Treatment?

EA: Das am meisten unterschätzte Beauty-Treatment ist definitiv der CO2-Laser. Viele PatientInnen haben insbesondere im Gesicht Bedenken wegen ihres Aussehens direkt nach dem Eingriff. Nach der Behandlung mit dem ablativen Laser erneuert sich die oberste Hautschicht komplett und bildet gewollt Krusten, die sich im Verlauf lösen. Diese bewusste Traumatisierung der Haut ist jedoch nach etwa einer Woche vorüber, und letzte Rötungen können abgedeckt werden. Das Ergebnis nach nur einer Behandlung ist ein frisches, verfeinertes, gestrafftes Hautbild mit stark geminderten Fältchen und Pigmentierungen. Das am meisten überschätzte Beauty-Treatment ist das Fadenlifting. Obwohl es als nicht-invasives Verfahren gilt, birgt es gewisse Risiken und kann nicht immer die gewünschten Ergebnisse liefern. Beim Fadenlifting werden Fäden unter die Haut eingeführt, um einen Facelifting-Effekt zu erzielen. Jedoch muss bedacht werden, dass die überschüssige Haut nicht entfernt wird, da eine Straffung lediglich über eine vermeintliche Stimulation der Kollagensynthese erfolgt, die zum Teil unkontrolliert stattfindet und nicht reversibel ist. Insbesondere im Bereich der Schwerkraft und der natürlichen Gesichtsmimik können Fäden unnatürliche Ergebnisse hervorrufen oder sich verschieben, was zu unerwünschten Effekten führen kann. Daher ist es wichtig, individuell zu prüfen, ob ein Fadenlifting die beste Option ist und ob die Erwartungen realistisch sind.

F: Welche Inhaltsstoffe sollte man jetzt unbedingt auf dem Schirm behalten?

EA: Ein Inhaltsstoff, den man unbedingt im Blick behalten sollte, sind Postbiotika, auch als Fermente bekannt. Diese Substanzen spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung des Hautmikrobioms, das die Basis gesunder Haut bildet. Die vielseitigen und effektiven Wirkungen von Postbiotika machen sie zu einem integralen Bestandteil aller Formulierungen von Dr. Emi Arpa Skin. Zudem gibt es bereits Annahmen, dass Postbiotika die Penetration in die Haut verstärken können, was entscheidend für die Gesamtformulierung des

Produkts sein kann.

F: Für welchen Beauty-Makel möchtest du eine Lösung finden?

EA: Oft wird unreine Haut als ein Ärgernis wahrgenommen, dessen Ursache jedoch manchmal in einer gestörten Hautbarriere liegt und nicht unbedingt in einer Hauterkrankung wie Akne, die medizinische Behandlung erfordert. Meine eigene Skincare-Linie setzt daher auf wertvolle Inhaltsstoffe wie Prä- und Postbiotika, Ceramide (natürliche Bestandteile der Hautbarriere) sowie Ectoin und Aminosäuren, um eine gesunde Hautbarriere zu fördern. Ein Makel, den ich in der gesamten Beauty-Branche sehe, ist die mangelnde Transparenz vieler Unternehmen hinsichtlich der enthaltenen Inhaltsstoffe und ihrer wirkungsvollen Konzentrationen. Wissen ist in diesem Zusammenhang entscheidend, insbesondere in einer Ära, in der in den sozialen Medien nicht immer evidenzbasierte Informationen verbreitet werden können. Um diesem Trend entgegenzuwirken, erstelle ich als Dermatologin bildende Inhalte und habe mit meinem Team ein Wirkstofflexikon entwickelt, das auf unserer Website zu finden ist. Dieses Lexikon, das auf Studiengrundlagen basiert, erklärt verständlich, wie bestimmte Inhaltsstoffe die Hautgesundheit beeinflussen können.

F: Wie behalten Beauty-Junkies inmitten der Fülle an Pflegeprodukten und -Treatments den Überblick?

EA: Um inmitten der Fülle an Pflegeprodukten und -Treatments den Überblick zu behalten, ist es entscheidend, sich zu informieren. Dabei ist es wichtig, den Ursprung des konsumierten Contents zu hinterfragen. Wer steht hinter den Tipps und Empfehlungen? Ist die Person wissenschaftlich ausgebildet oder verfügt sie über Erfahrung im Bereich der Hautpflege und Treatments? Es ist essentiell, sicherzustellen, dass die Ratschläge und Informationen von Personen stammen, deren Fachkompetenz und Erfahrung vertrauenswürdig sind und die sich für die Hautgesundheit einsetzen.

F: Gibt es Inhaltsstoffe in Cremes und Co., die man tunlichst vermeiden sollte?

EA: Ich empfehle, auf allergene Duftstoffe zum Beispiel aus ätherischen Ölen in der Skincare zu verzichten. Diese Stoffe weisen häufig irritative Eigenschaften auf und können potenziell allergische Reaktionen auslösen. Ihre Anwesenheit in der Hautpflege dient im Wesentlichen lediglich dem Geruch des Produkts, ohne dabei substantielle Vorteile für die Hautgesundheit zu bieten.

F: Wie stehst du zu Naturkosmetik?

EA: Der Begriff „Naturkosmetik“ ist nicht einheitlich definiert, und hier existieren definitiv verschiedene Standards. Meine Sichtweise zu Naturkosmetik ist vielschichtig. Oft wird besonders stark betont, was nicht enthalten ist, anstatt die Eigenschaften der tatsächlich eingesetzten Inhaltsstoffe zu thematisieren. Um sicherzustellen, dass Naturkosmetik den eigenen Erwartungen entspricht, ist es essentiell, die Inhaltsstoffe zu prüfen und sich über die Marke zu informieren.

F: Welche Rolle spielt Nahrungsmittelergänzung beim Thema schöne Haut?

EA: Eine ausgewogene gesunde Ernährung, Sport und Spaziergänge an der frischen Luft haben grundlegend einen positiven Einfluss auf unser allgemeines Wohl-

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befinden und unsere Hautgesundheit. Bei nachgewiesenen Mängeln ist gezielte Supplementierung sinnvoll. Vitamin A, wichtig für die Zellerneuerung, ist in Lebensmitteln wie Karotten, Süßkartoffeln und Leber enthalten. Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmende Eigenschaften haben, sind reichlich in fettreichen Fischarten und Leinsamenöl vorhanden. Vitamin E aus Nüssen, Samen und grünem Blattgemüse wirkt als Antioxidant, das die Haut vor freien Radikalen schützen kann. Vitamin C, reichlich in Zitrusfrüchten, Beeren, Paprika und Brokkoli vorhanden, fördert die Kollagenproduktion und somit die Hautelastizität. Fermente wie Probiotika in Joghurt und Sauerkraut unterstützen eine gesunde Darmflora und können sich positiv auf die Hautgesundheit auswirken.

F: Welches sind deine drei Beauty-Essentials, die in jeden Beauty-Schrank gehören?

EA: Eine Feuchtigkeitspflege wie mein Barrier Boost, dessen Inhaltsstoffe die Hautbarriere nicht nur erhalten (durch Ceramide), sondern auch fördern (Prä- und Postbiotika, Ceramide), der Haut intensiv Feuchtigkeit spenden (Ectoin, Aloe-Vera-Saft, Glycerin) sowie Entzündungen hemmen (Prä- und Postbiotika, Ectoin, Azelainsäure). Add-Ons wie Peptide sind toll, da sie Irritationen mindern und die Kollagen- und Elastinsynthese fördern – letztere nehmen ab, je älter wir werden. Eine Lippenpflege darf bei mir ebenfalls nie fehlen – mein Favorit ist natürlich unser brandneuer Hypnotic Hues Lip Tint, der eine natürliche Farbe mit SPF50 vereint. Grundlegend ist der tägliche Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 für mich unverzichtbar. Mein Team und ich arbeiten an einem Sonnenschutz, der sich optimal in die Haut integriert, Antioxidantien enthält und Feuchtigkeit spendet. Keine leichte Aufgabe!

F: Wie geht richtiger Sonnenschutz, und was muss eine gute Sonnencreme können?

EA: Ein optimaler Sonnenschutz sollte UVA- und UVBSchutz und bestenfalls auch einen Schutz gegen Blauoder Hochenergie-Licht (HEV-Light: High Energy Visible Light) enthalten. Manchmal findet sich auch der Hinweis ‚Breitband‘ auf Sonnenschutzprodukten –dies bezieht sich auf UVA- und UVB-Schutz. Die Europäische Kommission empfiehlt, dass ein Drittel der UV-Filter eines Sonnenschutzmittels die Haut ausschließlich vor UVA-Strahlen, also gegen vorzeitige Hautalterung, schützen soll. UVB schützt vor Sonnenbrand. Zusätzlich kann man auf Sonnenschutzprodukte mit Antioxidantien – beispielsweise Vitamin C (Ascorbinsäure), Vitamin E (Tocopherol) und Resveratrol – setzen, die zudem freie Radikale abfangen und schädlichen Umwelteinflüssen entgegenwirken. Dies ist aber kein Must-have. Wichtig sind ausreichendes Eincremen (ca. ein Teelöffel für Gesicht, Hals, Ohren und Dekolleté; drei Esslöffel für den gesamten Körper) und regelmäßiges Nachcremen (ca. alle zwei bis drei Stunden; bei Schwitzen oder Wasserkontakt häufiger).

F: Was entgegnest du Menschen, die sich immer noch davor sträuben, täglich Sonnencreme zu benutzen?

EA: Ohne Angst machen zu wollen: Hautkrebs ist leider immer noch weltweit die häufigste Krebsart. Beispiels-

„Bereits fünf
Sonnenbrände im Leben können das Risiko für schwarzen Hautkrebs mehr als verdoppeln.“

weise können bereits fünf Sonnenbrände im Leben das Risiko für ein Malignes Melanom (‚Schwarzer Hautkrebs‘) mehr als verdoppeln. Aber auch ohne Sonnenbrand erhöht eine übermäßige UV-Exposition das Hautkrebsrisiko.

F: Was sind die schlimmsten Angewohnheiten, die man im Alltag total unterbewusst tut, aber schlechte Haut begünstigen?

EA: Alkohol, eine unausgewogene Ernährungsweise und Tabakkonsum sind die schlimmsten Alltagsgewohnheiten, die schlechte Hautzustände begünstigen.

F: Was ist das Gute an Botox?

EA: Botulinumtoxin baut sich (im Gegensatz zu beispielsweise Hyaluron) innerhalb einiger Monate vollständig ab. Es bietet Lösungen für verschiedene Indikationen, indem es Muskeln relaxiert, Nervensignale blockiert und hervorragend auch präventiv eingesetzt werden kann. Dadurch kann es bei der Behandlung von Fältchen, Zähneknirschen, Kopfschmerzen und Hyperhidrose (übermäßiges Schwitzen) helfen.

F: Was ist der Unterschied zwischen Retinal und Retinol, und wie sollte man diese verwenden?

EA: Retinal benötigt nur eine Umwandlungsstufe, um in seine aktive Form (Vitamin-A-Säure) zu gelangen. Retinol benötigt dafür zwei Stufen. Retinal wirkt daher 10-fach so stark wie Retinol, weshalb bereits Konzentrationen von 0,05 Prozent Retinal signifikante Effekte auf die Haut haben können: die Minderung von Fältchen durch die Förderung der Kollagensynthese und Hautelastizität, Verbesserung der Hauttextur und Befreiung der Poren (Anti-Unreinheiten). 0,1 Prozent Retinal mindern sogar Hyperpigmentierungen. Retinol hat ähnliche Vorteile, Retinal ist in der Regel allerdings besser verträglich (da jeder Umwandlungsschritt mit potentiellen Nebenwirkungen einhergehen kann) und insbesondere als verkapselte Form noch stabiler und wirksamer. Retinoide (Retinal/Retinol) werden meist in Seren oder Peelings formuliert. Ich empfehle die abendliche Anwendung als Serum nach der Gesichtsreinigung und vor der Feuchtigkeitscreme, um alle Wirkstoffe optimal einzuschließen. Da die Haut nachts keinem Tageslicht ausgesetzt ist, entfalten die Inhaltsstoffe ihre optimale Wirkung. Morgens sollte nach der Feuchtigkeitspflege immer Sonnenschutz (idealerweise SPF50) aufgetragen werden, wenn Retinoide verwendet werden. Die Anwendungsfrequenz kann je nach Verträglichkeit langsam gesteigert werden – bis zu täglich. Die Konzentration sollte ebenfalls langsam gesteigert werden, um die Haut behutsam an die Wirkstoffe zu gewöhnen. Achtung: Bei der Einführung neuer Wirkstoffe kann es zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Haut kommen, dem sogenannten „Skin Purging“. Daher empfehle ich, die Haut behutsam an die Wirkstoffe zu gewöhnen. Eine weitere Empfehlung ist die Retinal-Sandwich-Methode: Nach der Reinigung zunächst eine dünne Schicht Feuchtigkeitspflege auftragen, dann das Retinal-Serum und abschließend eine weitere Schicht Moisturizer.

F: Wie lange sollte man einem Beauty-Produkt Zeit geben, um zu testen, ob es wirkt oder nicht?

EA: Das hängt von den enthaltenen Wirkstoffen und ihrer evidenzbasierten Konzentration ab. Feuchtigkeits-

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spendende und hautberuhigende Wirkstoffe wie Ceramide, Phytosphingosine, Postbiotika, Hyaluron, Glycerin, Ectoin und Panthenol können oft einen sofortigen Effekt zeigen. Bereits nach etwa einer Woche täglicher Anwendung können erste Effekte spürbar sein. Bei Retinoiden wie Retinol oder Retinal dauert es hingegen einige Wochen kontinuierlicher Anwendung, um positive Auswirkungen zu sehen.

F: Mit welchem Beauty-Mythos, -Irrtum oder -Aberglauben willst du endgültig aufräumen?

EA: Gesunde Bräune gibt es nicht – Pigmentation ist ein Schutzmechanismus der Haut.

F: Was ist dein Tipp für glänzendes Haar, und ist es in Ordnung, dieses jeden Tag zu waschen?

EA: Ich empfehle, zu versuchen, die tägliche Haarwäsche zu vermeiden. Die Kopfhaut sollte zudem vor übermäßiger Hitze geschützt werden und freut sich über die eine oder andere Massage!

F: Womit kann man in Sachen Beauty nicht früh genug anfangen?

EA: Für den richtigen Sonnenschutz ist es nie zu früh –sowohl textil als auch chemisch und physikalisch. Besonders Sonnenschäden, die in der Kindheit oder Jugend entstehen, können langfristig die Hautgesundheit und das Erscheinungsbild der Haut beeinträchtigen.

F: Wie verändert sich die benötigte Beauty-Pflege im Laufe der Jahre, und worauf sollten 20-, 30- und 40-Jährige den Fokus legen und besonders achten?

EA: Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Zellerneuerung, und die Produktion von Kollagen und Elastin nimmt ab. Daher ist es ratsam, bereits ab 20 Wirkstoffe wie Retinoide, Azelainsäure und Peptide zu verwenden, um die Zellerneuerung zu fördern, sowie Antioxidantien wie Vitamin C und Astaxanthin, um die Kollagenund Elastinproduktion anzuregen. Natürlich müssen Hautzustände und hormonelle Veränderungen individuell berücksichtigt werden. Im Allgemeinen empfehle ich ab den Dreißigern regelmäßige Peelings (AHA, BHA, PHA), um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Zellerneuerung zu fördern. Dermatologische Behandlungen sind dabei oft effektiver als kosmetische Anwendungen oder frei verkäufliche Produkte. Ab dem vierzigsten Lebensjahr benötigt die Haut zusätzlich zu den genannten Wirkstoffen vermehrt Feuchtigkeit. Cremes dürfen eine „reichhaltigere“ bzw. öligere Textur haben, aber eine ausreichende Hydration von innen durch ausreichende Wasseraufnahme und gesunde Lebensgewohnheiten ist ebenso wichtig.

F: Welche Körperstelle sollte man nicht so stiefmütterlich behandeln und eigentlich viel besser pflegen?

EA: Die Haut am Dekolleté ist besonders dünn und bedarf daher einer zusätzlichen Pflege. Am Hals können Alterserscheinungen wie Falten besonders hartnäckig und auffällig werden. Unsere Hände werden täglich stark beansprucht, oft ohne Schutz durch Textilien oder Sonnenschutz, und häufig gewaschen. Dadurch kann die Hautbarriere gestört werden, was zu Trockenheit und Hyperpigmentierung führen kann.

F: Welchen Beauty-Hack deiner Mutter befolgst du bis heute, und worin widersprichst du ihrer Beauty-Routine?

EA: Ich folge bis heute dem Rat meiner Mutter, morgens Gesichtsmassagen durchzuführen, um den Lymphfluss

„Es ist wichtig, den Ursprung des konsumierten Contents  zu hinterfragen.“

anzuregen und bei geschwollenen Augen auch mal einen kalten Löffel aus dem Kühlschrank einzusetzen. Regelmäßige Kopfhautmassagen, um das Haarwachstum anzuregen, sind definitiv ein weiteres Muss, das ich von meiner Mutter übernommen habe.

F: Testest du alle Beauty-Treatments selbst, die du in deiner Praxis anbietest?

EA: Selbstverständlich. Ich teste unsere medizinischen Geräte bereits vor Anschaffung selbst und im Team und entwickle alle Beauty-Treatments, die wir in der Praxis und dem Dr. Emi Skin Spa anbieten, konzeptionell. Gesichtsbehandlungen und Massagen zu entwickeln und zu testen, zählt zu meinen angenehmsten To-Dos als Gründerin und Inhaberin.

F: Wie veränderst du deine eigene Beauty-Routine im Jahresverlauf?

EA: Im Herbst und Winter benötigt meine Haut mehr Feuchtigkeit. Daher setze ich zu diesen Jahreszeiten vermehrt auf feuchtigkeitsspendende, okklusive und lipidhaltige Inhaltsstoffe wie Ectoin, Ceramide und hochwertige Lipide wie Phytosphingosine. Zusätzlich finde ich Skincare-Layering sehr effektiv. Dabei kombiniere ich Hautpflegeprodukte in optimal abgestimmten Schichten, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Zuerst trage ich wässrige Produkte wie Seren auf, gefolgt von fetthaltigeren Cremes und Ölen.

F: Welches Beauty-Geheimnis teilst du gerne und welches behältst du lieber für dich?

EA: Ich halte ich nichts von Gatekeeping und teile meinen Erfahrungsschatz insbesondere im Bereich der Hautpflege und -gesundheit besonders gern – privat, auf Panel-Talks, in Interviews wie diesem oder mit meiner Instagram-Community auf @dr.emi oder @dr.emiskin.

F: Was würdest du mit deinem heutigen Wissen deinem 25-jährigen Ich in Sachen Beauty empfehlen?

EA: Nicht einfach bedenkenlos Trends hinterherjagen! Affektgesteuerte Käufe und Entscheidungen finden bei mir nicht mehr statt. Ich versuche immer, Trends zu hinterfragen und ihren Ursprung zu ermitteln, um eine sachliche Grundlage für weitere Überlegungen zu schaffen.

F: Über welchen deiner eigenen Beauty-Faux-Pas schüttelst du heute nur den Kopf?

EA: Ehrlich gesagt, als ich 16 war, war ich ein paar Mal im Solarium. Ich wollte unbedingt braun werden, aber stattdessen wurde ich nur rot. Rückblickend betrachtet, schüttle ich darüber nur den Kopf.

F: Worauf hast du bei der Entwicklung deiner eigenen Beauty-Produkte besonders geachtet und welches Ziel verfolgst du mit dieser Linie?

EA: Dr. Emi Arpa Skin verfolgt zwei Ziele: Hautgesundheit für jede und jeden verständlich und zugänglich zu machen und mehr Transparenz in den Skincare-Markt zu bringen. Dabei stecke ich besonders viel Zeit, Ressourcen und natürlich auch Leidenschaft in die Entwicklung unserer Produkte – evidenzbasierte Formulierungen haben oberste Priorität. Mir geht es nicht darum, einfach nur Produkte zu verkaufen – sondern ein wirkliches Verständnis für Hautgesundheit zu vermitteln.

F: Wie stellst du dir dein Äußeres mit 70 Jahren vor?

EA: Ich hoffe, dass man mir vor allem meine innere Zufriedenheit ansieht. Und dass ich nicht mehr ganz so rastlos bin. (lacht)

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PRETTY WOMAN LOST INTIMATE DREAM SCENARIO

Photography: Gerd Eder Styling: Jenny Zanotti Hair & Make-up: Katharina Pöder Model: Sandra Rieder
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Handschuhe von ROECKL. Body von INTIMISSIMI. Ohrringe von ARKET. Rock von GESTUZ.
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Links: Wäsche von INTIMISSIMI. Hose von DIMITRI. Strümpfe von HUDSON. Ohrringe STYLIST’S OWN. Kette von ROLAND AUER.

Rechts: Wäsche von INTIMISSIMI. Hose von DIMITRI. Strümpfe von HUDSON. Stiefel von GUESS. Ohrringe STYLIST’S OWN. Kette von ROLAND AUER.

Oberteil von DONDUP. Brille von ESCADA. Ohrringe von H&M. Kette von SWAROVSKI.

Wäsche

INTIMISSIMI.

von Hose von RAINBOW BY BONPRIX. Handschuhe von NONI. Schuhe von DONDUP. Ohrringe und Kette von ATELIER SWAROVSKI & PILGRIM. Ring von SWAROVSKI.
Wäsche von KARO KAUER. Kleid von DAIJANALA. Korsett von DIMITRI. Ohrringe von FERRAGAMO.
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Links: Body und Strümpfe von CALZEDONIA. Korsett von DIMITRI. Strümpfe von BPC COLLECTION BY BONPRIX. Schuhe von STEVE MADDEN. Ohrringe von GUCCI. Kette von PILGRIM.

Rechts: Body von CALZEDONIA. Kette von PILGRIM.

RURAL

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DESERT BLUR

Wenn das Zirpen zum Soundtrack wird. 117 N°04 /  2024

Zwischen bizarr geformten Stachelbäumen, Kakteen und Sand befindet sich

The Landing House. Entworfen von Industry of All Nations stellt dieser Design-Traum mitten im kalifornischen Joshua-Tree-Nationalpark auf fünf Hektaren den wohl komfortabelsten Rückzugsort dar, den die Wüste je ausgespuckt hat.

Text: Marina Warth

Fotos: Ye Rin Mok

Unten links: Kakteen spielen in der kalifornischen Wüste natürlich die Hauptrolle.

Oben rechts: Der Natur stets ganz nah. Unten rechts: Für Abkühlung sorgt der stylische Pool.

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„NATURTÖNE
FÜR
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SCHAFFEN RAUM – UND LASSEN GENÜGEND LUFT
BUNTE GEDANKEN.“
Holz und Naturtöne sorgen dafür, dass das Drinnen und Draußen ganz selbstverständlich ineinander übergehen. N°04 /  2024 121

„WER DEM RUF DER NATUR FOLGT, WIRD MIT ABENTEUERN BELOHNT.“

THE LANDING HOUSE

Karge Wüste und schroffes Gestein ist das, was einen im Joshua-Tree-Nationalpark im Süden Kaliforniens erwartet – und The Landing House, ein modernes Domizil für alle, die Schutz vor der Natur suchen und diese dann doch nicht vor der Schwelle liegen lassen wollen. Die ArchitektInnen von Industry of All Nations haben hier, 210 Kilometer östlich von Los Angeles, dieses Landhaus in den staubigen Boden gestampft, das die wohl luxuriöseste Unterkunft im gesamten Nationalpark bietet. Vom beheizten Tauchbecken blickt man raus in die Natur, grillt seine Marshmallows auf der eigenen Propan-Feuerstelle oder unternimmt Erkundungstouren auf zwei Fat-Tire-Mountainbikes. Beton, Zedernholz und Glas kamen für dieses Objekt zum Einsatz, um der Natur in Sachen Optik keine Konkurrenz zu machen – und weil diese wartungsarmen Materialien mit der Zeit auf natürliche Weise verwittern.

The Landing House Joshua Tree, Kalifornien, USA; Konzept: Industry of All Nations; Projekt: Fernando Gerscovich & Juan Diego Gerscovich; industryofallnations.com

Unten links: Sofa oder Bett? Hauptsache, die Träume stimmen..

Oben rechts: Frühstück gibt’s im Schatten auf der luftigen Terrasse.

Unten rechts: Der Natur ganz nahe sein.

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The

Hong

„A view from Star Ferry terminal in Kowloon towards Hong Kong island in October 2020. ferry is a Hong Kong icon that runs every few minutes between the island and the continental Kowloon side.
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Kong means ,fragrant harbor‘ in Cantonese.“
METROPOLIS 125 N°04 /  2024

Sieben Millionen Menschen leben in Hongkong. Das sorgt für eine ganze Menge StatistInnen, die dem Finnen Mikko Takkunen für sein Werk „Hong Kong“ vor die Linse kommen könnten. Doch da ist noch mehr: Häuser, Fassaden, Fahrzeuge, die Farben und das Licht, das die Faszination dieser Großstadt ausmacht und jede noch so ordinäre Ecke in ein perfektes Setting verwandelt.

Text & Fotos: Mikko Takkunen N°04 /  2024 126

„A man in an ,I love HK‘ shirt descends stairs in Wan Chai, Hong Kong island, September 2020.

Geoff Dyer writes in his essay for the book how Hong Kong has a special affinity to Manhattan and how the cities have ,a similar sense of intensely concentrated and vertiginous energy‘.“

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„Repairing an old Rolls-Royce in Tai Hang neighborhood in July 2020. The classic British luxury car makes me think of the British colonial past that Hong Kong had until 1997.“
„A scene from Central in July 2020. The National Security law was just enacted and there was a sense of unease.“ 129 N°04 /  2024

„A taxi driver in Hong Kong island in June 2020. My late father was a taxi driver and I always find myself paying special attention to them. This was just weeks before the National Security law was enacted.“

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„A kitchen still-life from the Tai Hang neighborhood where I lived.“

„A woman makes a phone call on the rooftop in the Tai Hang neighborhood in June 2020. One of the many photographs I made from our 19 th floor apartment overlooking a mostly lower rise area. Geoff Dyer writes in his essay that I was conducting my own highly personal form of haphazard and entirely benign surveillance, both at street level and by taking advantage of one of the perks afforded by the architecture of density whereby everything and everyone is constantly overlooked by someone or something else.“

132 N°04 /  2024

„A

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view of a sail catamaran from Lamma Island in January 2021. The island is one of the few places in Hong Kong with more affordable housing and a popular weekend getaway from the city.“
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„Students taking shelter from the rain in Tai Hang neighborhood in July 2020. The rains can be very fierce, especially during the typhoon season between May and November.“ „A man doing chores on a rooftop in Tai Hang neighborhood in June 2020.
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Nearly one in five people live in poverty in the city, which is one of the world’s most unequal places to live.“

„A bus in Tin Hau neighborhood in May 2020. Hong Kong is in constant motion and nearly ten million trips are made daily in the public transport system in a nation of just over seven million people.“

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„A scene from Wan Chai in August 2020, a month after the National Security law was enacted.“

MIKKO TAKKUNEN: HONG KONG

Ein gutes Foto weckt Emotionen. Als Fotoredakteur der New York Times weiß Mikko Takkunen um diesen Umstand, der ihm die wichtigste Lektion mit auf den Weg gibt, um selbst als Fotograf zu brillieren. Beim Streifzug durch Hongkong entstehen Momentaufnahmen, die nicht nur das Leben in einer der größten Metropolen dieser Welt einfangen, sondern neben Problemen auch die Schönheit einer Großstadt dokumentieren. Zu den Fotos des Finnen gesellt sich das Essay von Geoff Dyer, der die Faszination der Arbeit von Mikko Takkunen in Worte fasst.

Mikko Takkunen & Geoff Dyers, „Hong Kong“, Kehrer, 96 Seiten, 68 Farbfotografien, ca. 35.– (mikkotakkunen.com und kehrerverlag.com)

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Das Fenster zur griechischen Natur.

Was aussieht wie Österreich oder die Schweiz, ist tatsächlich griechisches Festland.

SAFE SPACE SILENCE
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Griechenland kann mehr als Weiß, Blau und kitschige Sonnenuntergänge am glasklaren Horizont. Umgeben von dichten Tannen und mit Blick auf grüne Hügel schafft man es im Hotel Manna tatsächlich, das gesamte MittelmeerKlischee über Bord zu werfen. Was wirkt wie eine Mischung aus Südtirol und Schweizer Alpen ist Griechenlands Argument dafür, seinem Festland eine neue Chance zu geben.

Interview: Marina Warth – Fotos: Manna
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Den Ausblick genießen und einfach mal nichts tun.
Beige und Naturtöne soweit das Auge reicht. N°04 /  2024 141
Irgendwie hört man es bei diesem Anblick leise im Hintergrund jodeln… N°04 /  2024 142

MANNA

Wo soll man bloß anfangen?

Beim historischen Gemäuer, das ursprünglich ein Sanatorium beherbergte, oder bei der strotzenden Natur, die das Manna zu einer wahren Oase inmitten des vielen Grüns in diesem unterschätzten Teil Griechenlands macht?

Dabei funktionieren Natur und Hotel in Symbiose: Das Geben und Nehmen ist Teil des Konzepts, sodass etwa nicht nur lokale Zutaten auf den Tellern der Gäste landen, sondern das Hotel auch die Umgebung und deren BewohnerInnen unterstützt.

Restaurant und Bar fangen Hungrige auf, Spa und Zimmer Ruhesuchende und Erholungsbedürftige. In einer von 32 Unterkünften in hellen Farben und zahlreichen

Beige-Tönen lässt sich ohne viel Klimbim der Horizont erweitern. Wer zwischendurch nach Abenteuern sucht, der begibt sich im angrenzenden Wald auf Pilzjagd oder zur Honigernte, planscht im nahegelegenen Fluss oder macht auf Mountainbike oder Pferd die Umgebung zu seiner Hood. mannaarcadia.gr

„GLÜCKLICHE UND ZUFRIEDENE GÄSTE, DIE WIEDERKOMMEN, SIND

DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG.“

FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?

Stratis Batayas: Hotelier zu werden, war mein großer Traum! Obwohl mein Studium anders verlief als ursprünglich geplant, wusste ich immer, dass es mich eines Tages in die Hotellerie verschlagen würde. Das war irgendwie einfach Schicksal.

F: Wie beschreiben Sie das Hotel Manna im Herzen des griechischen Festlands in einem Satz?

SB: Das Manna ist ein zeitloser Zufluchtsort in der Natur, an dem man sich verliert. Hier schafft man es, sich dank der heilenden Kraft von Erde und Natur wieder zu finden und mit sich selbst zu verbinden. Ich würde das Hotel als ein luxuriöses Refugium in den Bergen beschreiben, denn wir sind hier umgeben von einer Landschaft, die seit der Antike als Paradies auf Erden gilt, und befinden uns in einem historischen Gebäude, dessen Mauern sprichwörtlich Geschichten erzählen könnten. Für mich ist das Manna der ideale Ort, um sich zu erfrischen, zu entspannen und Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen.

F: Führen Sie uns durch die einzelnen Schritte Ihres Resorts von der Idee bis zum fertigen Hotel!

SB: Die Idee zum Manna kam mir, als ich zwölf Jahre alt war. (lacht) Ich spielte auf dem verlassenen Gelände, das einst ein so symbolträchtiges Gebäude war. Schon als Kind träumte ich davon, aus diesem Ort ein Hotel zu machen und das wieder aufzubauen, was ursprünglich ein so herrschaftliches Gebäude war – ja, ich denke, da kann man von Liebe auf den ersten Blick sprechen. Mit viel Geduld wurde mein Traum 30 Jahre später tatsächlich wahr!

F: Aus welchen Gründen sollten wir unbedingt im Manna übernachten?

SB: Das Manna liegt ganz tief in den uralten Wäldern Arkadiens mitten im Herzen des Peloponnes auf einer Höhe von 1'200 Metern und umgeben von unberührten

Tannenwäldern. Es ist ein Rückzugsort in den Bergen, wo man sich verjüngen und erholen kann. Nachdem dieser Ort mehr als acht Jahrzehnte lang verlassen da lag, haben wir hier alte und neue Elemente zu einem Anwesen verknüpft, in dem unsere Gäste einerseits die Geschichte spüren, andererseits aber auch modernen Luxus und die Natur um das Hotel herum genießen können. Diese Mischung macht die Faszination dieses Hotels aus, das den idealen Ort bietet, um zu entschleunigen, endlich mal wieder im Moment zu leben und die Beziehungen zu anderen Menschen, zur Natur und sich selbst zu pflegen. Manna, der Name des Hotels, steht dafür, ganz unerwartet eine Quelle der Freude zu finden. Eingebettet in diese beinahe unberührte Landschaft befindet sich auch unser Restaurant, das ebenfalls sehr eng mit Mutter Natur verbunden ist. Hier bietet sich unseren Gästen die Möglichkeit, eine authentische Reise durch die griechische Küche zu unternehmen und lokale Produkte aus den Arkaden zu probieren. Diese Philosophie verfolgen wir auch in unserem Manna Spa, das ein ganz wichtiger Teil unseres Konzeptes darstellt, weil wir hier Ruhe und die heilenden Kräfte der Natur bieten. In unserer schnelllebigen Welt ist das Manna ein Heiligtum der Sinne, das den dringend benötigten Luxus der Stille bietet.

F: Welche Aspekte Ihres Berufs als Hotelier empfinden Sie als besonders spannend und welche sind eher langweilig?

SB: Ich mag es, Gastgeber zu sein und Menschen zu verwöhnen. Schon immer habe ich mich besonders darüber gefreut, FreundInnen zu mir nach Hause einzuladen und dafür zu sorgen, dass sie sich abseits des Alltags und bei mir besonders wohl fühlen. Heute mache ich das als Hotelier mit Menschen, die ich nicht kenne, und ich liebe es, dank dieser Begegnungen in neue Welten einzutauchen und neue Kulturen kennen zu lernen. Ich hoffe, dass das Hotel Manna unseren Gästen die

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Wer hier nicht
es nirgendwo. 144 N°04 /  2024
abschalten kann, schafft
„HOTELIERS MÜSSEN ERLEBNISSE SCHAFFEN, DIE IN ERINNERUNG BLEIBEN –UND DAS IST GAR NICHT SO EINFACH.“
Ein Schritt und schon landet man im Rachen der Natur. N°04 /  2024 145

Möglichkeit bietet, abseits des Offensichtlichen einen neuen Blick auf Griechenland zu werfen und das authentische Leben in diesem schönen Land zu erleben.

F: Woran müssen Hoteliers denken, worüber sich andere keine Gedanken machen?

SB: Wir Hoteliers haben unseren Gästen gegenüber eine sehr große Verantwortung. Wir müssen Erlebnisse schaffen, die in Erinnerung bleiben – und das ist gar nicht so einfach. Hotels bieten immaterielle Momente der Magie mit den Menschen, die man besonders mag und schätzt. Nicht selten erfüllen Hotels Wünsche, die schon lange auf einer Bucket List standen, und erschaffen Erlebnisse, die der Gast so schnell nicht vergisst. Als Hoteliers müssen wir in diesem Kreislauf besonders respektvoll agieren und zukunftsorientiert handeln.

F: Worüber machen Sie sich zu viele Gedanken?

SB: Über den Klimawandel und seine Folgen. Was das Manna anbelangt, sind es besonders die Waldbrände, die uns und den gesamten Mittelmeerraum gefährden.

F: Wie sind Sie als Chef?

SB: Ich habe einen sehr humanitären Ansatz für alles und verabscheue Rechthaberei. Im Manna fühlen wir uns alle wie eine große Familie, und unsere Mitarbeitenden spüren, wie wichtig es ist, an einem so symbolträchtigen historischen Ort zu arbeiten, der so viel Geschichte und Design in sich trägt. Sie alle sind stolz darauf, hier zu sein, und das zeigt sich im Umgang mit unseren Gästen und in ihrem täglichen Verhalten, was wiederum zu einer positiven, warmen und herzlichen Atmosphäre beiträgt. Das macht das Manna zu einem Ort des Glücks für Gäste und Mitarbeitende. Darüber hinaus ist es mir wichtig, die lokale Gemeinschaft zu unterstützen, indem wir unser Personal und unsere Führungskräfte aus den umliegenden Städten und Dörfern rekrutieren und dabei ständige Schulungen und Pro-

gramme anbieten, dank denen unsere MitarbeiterInnen persönlich und beruflich wachsen können.

F: Was macht eine gute GastgeberIn aus?

SB: Eine gute GastgeberIn muss wie ein Gast denken und die Menschen dazu bewegen, wiederkommen zu wollen. Mein Ziel ist es, eine Gemeinschaft an loyalen und glücklichen Gästen zu schaffen, die nach ihrem Aufenthalt bei uns wahre Manna-Fans sind.

F: Welche Gäste mögen Sie am liebsten?

SB: Diejenigen, die freundlich und höflich zu unseren MitarbeiterInnen sind und die Philosophie von Manna verstehen und respektieren.

F: Was stört Sie an Gästen?

SB: Unhöflichkeit und Empathie gegenüber unserem Personal.

F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst zu Gast sind?

SB: Mir sind der Standort eines Hotels und dessen Authentizität besonders wichtig.

F: Welche Geschichte müssen Sie uns unbedingt erzählen?

SB: Bevor wir überhaupt dazu kamen, das Tor zu unserem Hoteleingang aufzustellen, drang während des Frühstücks eine Schafherde ins Hotel ein. Die Tiere liefen zwischen den Gästen herum, die draußen gerade ihr Frühstück genossen. Der Hund des Hirten jagte hinter den Hunden der Gäste nach, und der Hirte jagte derweil seinen Hund. Als dann noch dieser eine wütende Schafbock auftauchte, war klar, dass wir uns alle an diese Geschichte noch lange erinnern würden. (lacht)

F: Was unterscheidet ein gutes von einem großartigen Hotel?

SB: Die Liebe zum Detail. Ein großartiges Hotel muss immer etwas mehr bieten als die Gäste erwarten. Glückliche und zufriedene Gäste, die wiederkommen, sind der Schlüssel zum Erfolg.

F: Wo steht heute Ihr eigenes Bett?

SB: Mein Bett steht am Strand von Athen, wobei ich mich jedes Wochenende nach den Bergen sehne!

Das hält Stratis Batayas von…

KREUZFAHRTSCHIFFEN:

Das ist so gar nicht mein Ding.

BUFFET-ESSEN:

Da sind mir zu viele Lebensmittel und Gerichte auf einem Teller, die man bei einer anderen Gelegenheit nie miteinander mischen würde.

ALL-INCLUSIVE:

…ist was für TouristInnen, aber nichts für Reisende.

All-Inclusive ist bequem für diejenigen, die beim Reisen keine neuen Erfahrungen machen wollen.

TRINKGELD:

…zeigt den Grad der Zufriedenheit unserer Gäste.

HUNDEN IM RESTAURANT

UND IM HOTEL:

…sind herzlich willkommen.

KINDERN IM RESTAURANT

UND IM HOTEL:

….sind ebenfalls herzlich willkommen.

ANIMATEURINNEN:

Ich liebe Unterhaltung!

DRESSCODES: …können ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Veranstaltung sein.

TRIPADVISOR:

…ist eine Realität, kann aber nicht wirklich Objektivität bieten.

ONLINE TRAVEL AGENCIES: …sind bei Gästen ein Bedürfnis.

NACHHALTIGKEIT:

…gehört zu unserer Zukunft.

SHARING ECONOMY: Bring it on!

N°04 /  2024 146 hält TRAVEL indem und
Ankommen, ausruhen, durchatmen.
Stratis Batayas wusste schon mit zwölf, dass er am liebsten Gastgeber ist. N°04 /  2024 147

HEAD OVER

HEEL

Die Herzfrequenz sinkt, die Atmung wird langsam, und wir fühlen uns so wohl wie in Mutters Leib. Nun, Oxytocin ist ein Teufelszeug – ein Hormon, das zum Kuscheln animiert, zum Herzen, Lieben und Schmusen und zum Vergessen alles Rationalen, sodass wir unser Geld wie selbstverständlich hergeben und sei es nur für das richtige Paar Heels, um sofort weiter auf rosa Wolken zu tanzen.

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N°04 /  2024 149
THE ATTICO, „Cheope“, aus Leder mit Schlangeneffekt, ca. 759.–
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AQUAZZURA, „Rock Chic Mule 105“, aus Veloursleder, ca. 1'198.–
N°04 /  2024 151
MANOLO BLAHNIK, „Piera 105“, aus Veloursleder mit Pompons, ca. 812.–
N°04 /  2024 152
LOEWE, „Strass Pump 90“, aus Wildleder, ca. 1'440.–
N°04 /  2024 153
RENÉ CAOVILLA, „Cleo“, aus Samt und Leder, ca. 1'095.– (mytheresa.com)
N°04 /  2024 154
GUCCI, „Signoria Slinback Heel“, aus Lackleder, ca. 858.–
N°04 /  2024 155
VALENTINO GARAVANI, „Nite-Out“, aus Satin und Leder, ca. 895.–
N°04 /  2024 156
JIMMY CHOO, „IXIA“, aus Nappaleder mit Metallic-Finish, ca. 745.– mit
N°04 /  2024 157
LOUIS VUITTON, „LV Knot Pumps“, aus Kalbs- und Lammleder, ca. 1'180.–
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BURBERRY, „Highland“, mit Kristallen, ca. 5'280.–
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DOLCE & GABBANA, aus Lackleder, ca. 1'100.–
Fotos:
© TONY KELLY, TENEUES N°04 /  2024 160
HOT
Tony Kelly, teNeues SHINY HAPPY

Links: Muckis und Hirn schließen einander nicht zwangsläufig aus.

Rechts: Auf gebräunte Haut gehört karat-starkes Gold.

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© TONY KELLY, TENEUES

Eingeölte Körper, eitel Sonnenschein, Luxus à go go und ein Leben aus dem Bilderbuch: Das ist Miami. Mittendrin drückt Tony Kelly auf den Auslöser und sammelt die Situationen, die mehr als den Vibe einer Stadt einfangen, sondern ein komplettes Lebensgefühl.

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Gehen Schönheit und Eitelkeit stets Hand in Hand?
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© TONY KELLY, TENEUES
© TONY KELLY, TENEUES 164 N°04 /  2024

Links: Hingucker in der Luft und am Boden.

Rechts: Der Freiheit so nah…

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© TONY KELLY, TENEUES
© TONY KELLY, TENEUES 166 N°04 /  2024
© TONY KELLY, TENEUES
Links: Schirm an Schirm, Körper an Körper.
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Rechts: Mit Bling-Bling und Wau-Wau im Gepäck.
Links: Kopfüber ins Glück. Rechts: Never without my heels. © TONY KELLY, TENEUES N°04 /  2024 168

TONY KELLY: MIAMI

Miami ist der wahr gewordene American Dream. Hier treffen KünstlerInnen auf SportlerInnen, Models auf Pop-Stars, SüdamerikanerInnen auf OsteuropäerInnen und Sinnsuchende aus der ganzen Welt auf jene, die es in der sonnenverwöhnten US-Stadt bereits geschafft haben.

Alltag, Klischee und Ironie geben sich in Tony Kellys Wunderwerk „Miami“ die Hand und locken selbst noch so zweifelnde Reisende an Floridas Sunshine Coast.

Tony Kelly, „Miami“, 120 Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien, 192 Seiten, teNeues, erscheint im Mai 2024, ca. 50.– (teneues.com)

© TONY KELLY, TENEUES N°04 /  2024 169

FACES’ FAVOURITES

BELLY OF THE BEAST

Was gehört in jedes gemütliche Wohnzimmer? Richtig, eine schnurrende Katze. Und natürlich ein Teppich für warme Füße. Wer keine Katzenhaare in der Wohnung möchte, dem Anblick einer Wildkatze aber trotzdem nicht abgeneigt ist, wendet sich am besten an das Schweizer Designstudio

Sula. In der Kollektion Bestia tummeln sich auf verschiedenen Objekten allerlei wilde Bestien von flauschig bis schuppig. Auf den Teppichen erwachen Illustrationen des Naturhistorischen Museums in Bern zum Leben. Dazu gesellen sich die für Sula unverkennbaren leuchtenden Farben, angeordnet

in geometrischen Formen. So stolziert ein Leopard anmutig über den zweifarbigen Hintergrund des Modells „Panthera 2“. Da fehlt für das perfekte Dschungelfeeling nur noch eine exotische Pflanze im Wohnzimmer. Mehr braucht es neben diesem Teppich eigentlich auch gar nicht: Die Wildkatze wird sowieso

jeder Couch und jedem Stuhl die Show stehlen. Die Teppiche sind aus Kunstseide gefertigt und in verschiedenen Größen erhältlich. Ob sich die eigene Hauskatze wohl traut, auf diesem wilden Biest ein Schläfchen zu halten? Sula, „Panthera 2“, 150 cm x 220 cm, ca. 1'575.–(sulaworld.com)

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The winner takes it all.

THE POWER OF NOW

Die Uhr schlägt zwölf –oder dreizehn? AL-Time schleudert alles durcheinander, was wir bisher über Zeit zu wissen glaubten, und verpasst seinen Zifferblättern einen 13. Index. Was wir mit einer Stunde mehr am Tag wohl tun würden? Jedenfalls hätten wir genügend Zeit, um uns die Modelle von AL-Time ganz genau anzusehen: Denn nicht nur bei den Indizes, sondern auch in der Konstruktion macht die Uhrenmarke alles anders als andere. Das speziell entwickelte Aluminiumprofil umschlingt das wasserdichte Uhrwerk und sorgt für eine Seitenansicht, die Applaus verdient. Leger, Courage und Rebel heißen die drei Modelle, die wir uns täglich ums Handgelenk schnüren. Dabei fungiert

Leger mit seinem schlichten Zifferblatt als Minimalist unter den Dreien, während die Courage mit leuchtendem Nullmarker und eingelegten 60-Minuten­Teilungen zur Überwachung von Tauchzeit und Dekompressionsstopps jeder TaucherIn zur Seite steht.

Rebel ist der richtige Begleiter für alle, die das Leben auf der Überholspur zelebrieren, hilft doch der eingravierte Tachymeter bei der Geschwindigkeitsmessung. Darüber hinaus sind die Uhren von AL-Time dank ihrer Aluminiumkörper korrosionsbeständig und widerstandsfähig, sodass neuen Abenteuern garantiert nichts im Weg steht. AL-Time, „Leger“, „Courage“ und „Rebel“, ab ca. 195.– (al-time.com)

CHARMING

Jayne Mansfield, Ava Gardner, Marilyn Monroe –sie alle gingen dem Playboy Porfirio Rubirosa ins Netz, heißt es zumindest. Kein Wunder also, hat sich die Schweizer Schuhmarke Rubirosa den Herrn als Namensgeber ausgesucht – es ist eine Hommage an den Charme des berühmten Diplomaten. Charmant ist auch die neue CoutureKollektion für Damen. Für diese hat sich Rubirosa mit dem Textilunternehmen Forster Rohner zusammengetan,

welches die drei SneakerModelle Judy, Odile und Kim mit Haute­CoutureMaterialien wie silbernem Mesh oder schwarzer Spitze einkleidet. Egal, welcher Schuh dem eigenen Gusto nun am meisten entspricht, eins ist klar: Bequeme Sneaker mit Haute­Couture­Touch mischen die Schweizer Schuh­Szene auf und hätten dem lieben Rubirosa bestimmt gefallen – schließlich hatte er eine Schwäche für Schönes. Rubirosa, „Judy“, „Odile“ und „Kim“, ca. 595.–(rubirosa.com)

PROMOTION
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14.3., LAUNCH

EVENT FACES

ÖSTERREICH, PLAIN ART

GALLERY, WIEN

Text: Adrienne Meyer

Fotos: Sarah Katharina

Photography

Wie sagte Pop-Art-Ikone Andy Warhol einst so schön: „But I always say, one’s company, two’s a crowd, and three’s a party.“ Ja, da können wir nur zustimmen und denken dabei an den 14. März 2024 zurück, als wir in der Wiener Plain Art Gallery den Launch der ersten FACES-Ausgabe in Österreich gefeiert haben. Achtmal im Jahr erscheint unser Magazin nun mit einer eigenen Ausgabe in der Heimat von Wiener Schnitzel und Co. Somit ist die DACH-Region komplett, das Duo verwandelt sich in ein Trio, und die FACES-Familie ist um ein Mitglied reicher. Zahlreiche Gesichter aus der Kunst-, Kulturund Medienszene feierten diesen neuesten Zusatz mit mächtig viel Stimmung und klirrenden Sektgläsern am Launch Event. Und während DJ Sammy Zayed mit seinen Tunes Wien an diesem Abend zum Beben brachte, stellten wir einmal mehr fest, dass aller guten Dinge wahrlich drei sind.

Highlights: Der österreichische Akzent. Fazit: Ein Abend mit FACES und Friends ist süßer als jede Sachertorte.

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SERVUS, BABY!

1 Carmen Hickl, Country Director FACES Austria, Manu Haberkorn-Platzer & Lori Haberkorn

2 Florian Wejrowsky

3 Stefan Berger, FACES Herausgeber & Wolfgang Scheikl, Forbes DA

4 Milica Pavlov

5 Vince Bennett & Martin Ehmele

6 Sarah Duller & Sebastian Krebitz

7 Anna Saurugger

8 Elvira Rumetshofer & Lisa Hollogschwandtner

9 Florian Freudenthaler, Nina Raubold & Jan Kienbichl

10 Sammy Zayed

11 Viola Waldeck & Lukas Stein, Château Tingeling

12 Karin Garzarolli & Tanja Kanduth

13 Mirco Ludolini, FACES Sales Director & Shewit Michael

14 Susanne Bazzigotti

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6.3., FXF –BUSINESS

MEETS STYLE, VERGANI

LÖWENPLATZ, ZÜRICH

FRIENDS UNITED

Text: Marina Warth

Fotos: Sina Minor

FACES und Forbes – das passt einfach! Und das neue Format FxF –Business meets Style bringt das Beste aus beiden Unternehmen zusammen. Nämlich: kreative Köpfe, die sich mit Neugierde und guten Ideen beschnuppern, austauschen und gemeinsam brainstormen. Dass Networking viel besser ist, als es klingt, bewiesen FACES und Forbes mit dem Auftakt der neuen Event-Reihe am 6. März 2024 in den Räumlichkeiten von Vergani im Herzen von Zürich. Ein Schluck Wein aus dem Vergani-Keller lockte selbst den introvertiertesten Gast aus seinem Schneckenhaus und sorgte überall mit Leichtigkeit für den ersten Gesprächsauftakt. Locker, sympathisch und ungezwungen startete man gemeinsam in den Feierabend, und wer weiß: Vielleicht wurde in diesen Stunden bereits der Grundstein gelegt für die eine oder andere vielversprechende Zusammenarbeit.

Highlights: Unsere Gäste, die die Räume von Vergani mit ordentlich guter Laune füllten! Fazit: Let’s network –again and again and again!

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1 Alexandra Lüönd & Annina Affolter

2 Mira Zawrzykraj & Marc Hürlimann

3 Klaus Fiala, Chefredakteur Forbes, Gianni Vergani, Stefan Berger, FACES Herausgeber & Philipp Boksberger, Managing Director Forbes

4 Mara Vergani & Jelena Dabetić

5 Jennifer Schaller, Jessica Simon & Reto Dürrenberger

6 Mirco Ludolini, FACES Sales Director & Brian Kuske

7 Lesenswertes aus der Lifestyle- und Wirtschaftswelt.

8 Pascal Konrad, Head of Sales Forbes Schweiz

9 Mélina Baran, Dijana Vasilijevic & Maria Merceditas Rojo

10 Mit Verpflegung feiert es sich nunmal besser.

11 Lisa Starchak

12 Patrick Pierazzoli, FACES Chefredakteur & Audrey Marquard

13 Tanja Hollenstein & HP Riegel

14 Elif Gedik

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4.3., WORLD OF SISLEY, OYU, ZÜRICH

BOTANIC BOMB

Fotos: Beat Baschung

Fotografie, Elena Steness

Während der Frühling auf sich warten lässt, schuf Sisley am 4. März 2024 mitten in Zürich eine Oase, die unserer liebsten Jahreszeit vormacht, wie es richtig geht: Blumen à go go, dazu strahlende Gesichter (der neuen Foundation Phyto-Teint Perfection sei Dank!) und Pastellfarben, wohin das Auge blickte. Am Make-up- und Hair-Corner versammelten sich die Gäste, um die neuen Produkte direkt auf Herz und Nieren zu testen, die für gepflegte Haut und voluminöses und geschmeidiges Haar sorgen. Frisch aufgehübscht, ging es dann zum liebevoll dekorierten Tisch, wo die Crew des OYU mit ayurvedischen Leckereien dafür sorgte, dass niemand hungrig nach Hause ging. Für laute Ohs und Ahs sorgte die Torte von Batter, deren mit Blüten geschmücktes Äußeres endgültig den Frühlingsanfang bestimmte.

Highlights: Die eigentlichen Hauptdarsteller des Abends, die neuen Produkte Phyto-Teint Perfection, Sisleÿa L’Intégral Anti-Âge Gel Crème Frais und Soin Lavant Fortifiant Densité. Fazit: Spring is in the air.

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1 Rolf Ruch, Raverta Marketing, Goetz Winter, General Manager Sisley Paris & Ruth Mumenthaler, Raverta Marketing

2 Katrin Roth, Sonrisa

3 Jana Müller, Hair & Make-up Artist & Gabriele Blasi, National Make-up Artist Sisley Paris

4 Julia Kochuparampil, Marketing Trainee Sisley Paris, Helena Remmert, Head of Marketing Sisley Paris, Lara Separautzki, Trade Marketing Coordinator Sisley Paris & Eveline Imhof,

Marketing Coordinator Sisley Paris
Ein Traum aus Zucker: die Torte von Batter Zürich.
Anaïs Indra, Content Creator
Barbara Thome Pires, Bloggerin
Carole Kittner, Tribune des Arts
Unser neuer Liebling: PhytoTeint Perfection.
Valeska Jansen, Journalistin
Fidanet Metolli, Make-up Artist Sisley Paris & Ludivine Moharos, Bloggerin
Selona Mauron, Créatrice UGC
Elif Gedik, Content Creator 14 Endlich Frühling! 11 8 13 14 10 6 7 9 12 N°04 /  2024 177
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171 Liter Coca-Cola trinkt jede MexikanerIn im Schnitt pro Jahr. Das ist mehr als doppelt so viel wie die AmerikanerInnen mit 92 Litern, und die konsumieren bereits vier mal mehr als der Rest der Welt, der mit 21 Litern auskommt.

In der mexikanischen Stadt Chiapas ist es noch schlimmer: Da ext jede BewohnerIn zwei Liter Coca-Cola – jeden Tag. Die Zahl der Diabetes-Toten hat sich zwischen 2011 und 2021 verdoppelt. Nicht alle haben Strom hier, Coca-ColaAutomaten und -Kühlschränke schon. Wasser gibt es auch nicht genug, und eine Coca-Cola ist oft leichter zu kriegen als sauberes Trinkwasser. Das Wasserproblem betrifft allerdings nur die Bevölkerung: Coca-Cola darf hier mit dem Segen der Regierung jeden Tag mehr als eine Million Liter Grundwasser zapfen.

Im Moment sieht es so aus: 75 Prozent der 126 Millionen EinwohnerInnen Mexikos leiden an Übergewicht, Diabetes ist landesweit die Todesursache Nummer eins, und die AnalystInnen prognostizieren für die nächsten Jahre wachsende Umsätze bei Softdrink-HerstellerInnen. Keine schöne Aussicht.

WTF
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LIU SHISHI’S CHOICE

Für die Schauspielerin Liu Shishi ist Stil eine Kunst für sich. Mit ihrem Background in Ballett und einer beeindruckenden Leinwandkarriere hat sie die perfekte Balance von Schönheit, Selbstbewusstsein und Anmut gefunden. Diese mühelose Eleganz setzt sich an ihrem Handgelenk fort, an dem sie einen OMEGA Constellation Co-Axial Master Chronometer trägt. Das Modell aus Edelstahl und 18K Sedna™ Gold, das mit einem opulenten Perlmuttzifferblatt bestückt ist, versprüht eben jenen raffinierten Esprit, den Liu Shishi jede Stunde auszeichnet.

omegawatches.com CONSTELLATION Co - Axial Master Chronometer
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