AUSGABE // 2019
Das Fahrradmagazin von Hochrath Bocholt & Borken
WIR LIEBEN FAHRRÄDER!
Mit der Sonne unterwegs im Osten Afrikas Bjarne Mädel unterstützt African E-Bikes
Sehen und gesehen werden! Aktuelles zum Dauerthema Licht
Braunbären und Bikepacking Gravelnd durch den slowenischen Norden
Radgeber Bike-News Neuigkeiten aus der Welt von Fahrrad & E-Bike © Titelbild: Jonas Wresch
2022
Hochrath Bocholt & Borken
LIEBE FAHRRADFREUNDE, Runter von der Couch und rauf auf den Sattel! Diesem Aufruf folgen immer mehr Menschen und das nicht nur wegen Corona. Das E-Bike hat bei vielen Menschen die Lust am Radfahren neu erweckt oder verstärkt. Gesund ist das Radfahren sowieso: Bewegung, frische Luft, keine Ansteckungsgefahr und gleichzeitig reduziert jede Fahrt die Umweltbelastungen. Die vielen Vorteile des Radfahrens kennen wir schon seit über 100 Jahren. Seit September 2020 sind wir auch für unsere Kunden in Borken direkt vor Ort. Christian Hochrath, Meister und Betriebswirt, führt die Filiale mit insgesamt 10 Mitarbeitern. Auch in Borken gilt unser Versprechen, für jeden Kunden das richtige Fahrrad oder E-Bike zu finden und ihm den anschließenden Service zu bieten. Viel wird über Lieferengpässe und leere Lager diskutiert. Auf Grund unserer guten Planung ist unser Lager gut gefüllt. Daher unsere Empfehlung: Die Gunst der Stunde nutzen und die geplante Anschaffung nicht aufschieben.Darüber hinaus beraten wir sie gerne zu allen Fragen rund um Finanzierungs- und Leasingmöglichkeiten und die nötigen Versicherungen. Mit Sonne in den Speichen
Franz-Josef Hochrath & Team
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INHALTSVERZEICHNIS der Sonne 02 Mit 14 unterwegs im Osten Afrikas
Bjarne Mädel unterstützt African E-Bike
06 Heckmair 2.0
Im Flow über die Alpen
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Der Flug der Libelle Ein Start-up verbindet Pioniergeist und Hightech
Infrastruktur 12 zum Selbermachen Bürgerbegehren für besseres und sicheres Radfahren
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radgeber Bike-News Brompton, VELLO, QiO, Påhoj
Bewährt oder vielversprechend neu
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Zwei Leseempfehlungen
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Unsere Empfehlungen
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Sehen und gesehen werden Aktuelles zur Fahrradbeleuchtung
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Braunbären und Bikepacking Gravelnd durch den slowenischen Norden – ein Erfahrungsbericht
Das Zweirad in Kunst und Comic Geballte Power fürs (E-)Bike! Einblicke: HASE BIKES und Riese & Müller
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ABUS
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Airbags für sicheres Biken
Innovative Sicherheit rund ums Radfahren
Hövding vs. EVOC
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Fünf Mythen des Dienstrades Tipps zum Dienstrad-Leasing
Für den Druck dieser Ausgabe verwenden wir Recycling-Papier. Damit wird das Fällen von 21 Fichten vermieden.
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Bjarne Mädel und African E-Bike
Bjarne Mädel unterstützt African E-Bike
MIT DER SONNE UNTERWEGS IM OSTEN AFRIKAS Ein ganzer Kontinent steht vor einem Wandel. Wenn Infrastruktur, Transport und Verkehr in Afrika ausgebaut werden, hat das Auswirkungen auf die ganze Welt. Ein Hamburger Verein möchte die Entwicklung positiv beeinflussen – mit E-Bikes. Vereinsgründer Dr. Jürgen Perschon konnte den Schauspieler Bjarne Mädel als von Wolfgang Wagener und Christoph Bublak Botschafter gewinnen.
Bjarne Mädel und African E-Bike
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Das rasante Bevölkerungswachstum verschärft die Probleme in Bevölkerungsdichte, Verkehrsaufkommen und Infrastruktur.
Während seines Geografiestudiums bereiste kameraden, dem Schauspieler Bjarne Mädel, ofJürgen Perschon den faszinierenden Osten Afri- fene Türen einrannte. Denn nicht nur die Schulkas per Rad. Er untersuchte den zeit verbindet die beiden. Auch Zusammenhang zwischen den Bjarne Mädel verbrachte als JugendLebensbedingungen der Menlicher ein gutes Jahr in Nigeria und Man muss in schen, ihrer Mobilität und ihren unternahm während des Studiums Afrika die Entwicklungschancen. Dabei ereinen Roadtrip durch den Kontinent. Verkehrswende lebte er, wie problematisch es Er erinnert sich: „Es war für mich rechtzeitig für viele Menschen dort ist, von eine sehr prägende Zeit: zu lernen, anfangen. A nach B zu kommen. Perschon, dass nicht alle Menschen das Glück der auch das Europäische Instihaben, in Deutschland geboren zu tut für nachhaltigen Transport sein. Ich hab gemerkt, dass es wich(EURIST) gegründet hat, ein Vertigere Dinge gibt als Konsumgüter, ein mit Sitz in Hamburg, hat sich mit diesen Fra- dass man einfach dankbar sein muss, in einem gen beschäftigt. Daraus entstand ein Projekt für Land zu leben, wo ständig frisches Wasser aus E-Mobilität in Afrika: African E-Bike. Eine Idee, der Leitung kommt.“ mit der Perschon bei seinem ehemaligen Schul„Jürgen ist vor rund 25 Jahren auf einer ausgeFür Bjarne Mädel ist African E-Bike ein sinnvolles, dehnten Radtour durch Uganda, Ruanda und weil notwendiges und nachhaltiges Projekt. Kenia gefahren und hat sich dabei in Land und Leute verknallt“, erzählt Mädel über seinen ehemaligen Schulkameraden. „Er hat gesehen, dass immer mehr Leute Motorrad fahren und dass es immer mehr Autos gibt. Die Städte verstopfen … Er hat damals schon gedacht, man muss dort die Verkehrswende rechtzeitig anfangen.“ „Diese Sache mit den Fahrrädern“, meint Mädel, „die war einfach so machbar und simpel, dass ich sofort überzeugt war von dem Projekt.“ Fahrräder sind die sinnvollste, weil umweltverträglichste und preiswerteste Lösung. Wenn sie mit E-Unterstützung fahren, umso besser.
Jürgen Perschon und Bjarne Mädel testen ein African E-Bike alias AfricroozE.
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Bjarne Mädel und African E-Bike
Das Fahrrad ist in afrikanischen Ländern immer noch ein oft seltenes Transportmittel.
Ein African E-Bike ist an die Bedingungen vor Ort angepasst.
DAS AFRICAN E-BIKE 100 kg Belastbarkeit 50 km Reichweite 30 km/h Höchstgeschwindigkeit mit integriertem GPS-Tracking Aufladung via Solarmodul und mobilem Hub Kreislauf beim Akku-Recycling
Da ist es nur logisch, die Energie der afrikanischen Sonne zu nutzen, um sie anzutreiben. Zunächst brachte Jürgen Perschon drei Prototypen in den Süden, um ihre Funktion zu testen und zu verbessern. Entwickelt hat sie HNF-Nicolai (Hero Cycles): kostengünstige, auf die dortigen Bedingungen zugeschnittene E-Bikes. Konstrukteur Björn Schlingmann über das E-Bike: „… mit seinen dicken Reifen und seiner robusten Bauweise ist es optimal an die afrikanischen Verhältnisse angepasst. Der große Rohrquerschnitt des Rahmens sowie ein äußerst stabiler Gepäckträger mit hoher Tragfähigkeit ermöglichen die Beförderung von Personen.“ Firmengründer Michael Hecken: „Wir wollen erreichen, dass Indien und Afrika nicht komplett auf das Auto umsteigen, wie es beispielsweise in China in den letzten Jahren geschehen ist.“ Im Frühjahr 2019 besuchte Bjarne Mädel das Projekt vor Ort und sah, dass in vielen Lebensbereichen E-Bikes dringend benötigt werden. Beispiel Wasser: Ob zum Trinken, Kochen oder Waschen – Millionen von Menschen in Afrika müssen Liter für Liter von weit entfernten Wasserstellen holen, meist zu Fuß.
Zwei Dittel aller Geburten finden in Afrika ohne medizinische Betreuung statt. Quelle: www.african-ebike.de
Mit einem Anhänger wird ein African E-Bike zum Fahrzeug für den Krankentransport.
Bjarne Mädel und African E-Bike Wasser muss oft von weit her geholt werden. Meist erledigen Frauen und Kinder den Transport. Ein Fahrrad hilft.
Mit einem Fahrrad wäre das viel einfacher – Für Bjarne Mädel und Jürgen Perschon ist klar: doch noch nicht einmal ein Prozent der Familien Das African E-Bike ist ein konkretes, umweltbesitzen eins. Schon gar nicht Frauen und Kinder, verträgliches, robustes und preiswertes Angeobwohl zumeist sie es sind, die Wasser holen bot, das den Bedingungen auf dem gesamten und andere alltägliche Transportaufgaben über- Kontinent gut entspricht. Inzwischen läuft ein nehmen. Pilotprojekt mit 100 der jetzt Beispiel Gesundheit: Vielerorts „AfricroozE“ genannten Bikes in ist die nächste GesundheitseinUganda an. Begleitet wird es vor richtung meilenweit entfernt. Im Ort von FABIO, einer unabhängiNotfall kann sie selten rechtzeitig gen Organisation zur Förderung und nur unter großen Schwiedes Fahrradverkehrs. Sie betreut rigkeiten erreicht werden. Zwei das E-Bike-Projekt mit viel HerzDrittel aller Geburten finden ohne blut und hat wertvolle Anregunder Familien in Afrika medizinische Begleitung statt, die besitzen kein Fahrrad. gen für die Gestaltung und KonMüttersterblichkeit ist entsprestruktion des Fahrrads gegeben. Selten haben sie chend hoch. Dr. Perschon: „Letztlich ist das Zugang zu anderen AfricroozE durch das ExpertenTransportmitteln. All das zeigt: Der Bedarf an erwissen der afrikanischen PartQuelle: www.african-ebike.de schwinglichen Transport- und ner designt worden. Sie haben Verkehrsmitteln ist riesig. E-Bikes können im gesagt, wir brauchen einen niedrigen Einstieg, Gesundheitswesen, auf Schulwegen, beim dass Frauen damit fahren können, und den Look Holen von Wasser, bei Fahrten auf die Felder eines Motorrads, weil das Fahrrad in Afrika kein oder zu entlegenen Märkten Erleichterung schaf- Statussymbol ist. Und: Fast alle Ersatzteile sind fen, ohne die Umwelt drastisch zu belasten. auf den lokalen Märkten erhältlich.“ Das Batterierecycling wird von Bodawerk übernommen, Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird einem ugandischen Unternehmen mit Sitz in sich die Anzahl der PKWs weltweit bis 2050 Kampala. voraussichtlich verdoppeln. Ein großer Teil davon dürfte auf Afrika entfallen. Damit drohen Mehr Infos: www.african-ebike.de. verheerende Auswirkungen auf die Kohlendi- Dort sind auch Spendenmöglichkeiten oxidbilanz und folglich auf die globale Klimaent- und Kontodaten zu finden. wicklung. In den wenigsten afrikanischen Ländern existieren Standards, Programme oder Initiativen zur Förderung eines emissionsarmen Transports.
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Die Projektpartner:
99 %
Spendenkonto: Empfänger: EURIST e.V. Verwendungszweck: African E-Bike BIC: GENODEF1SLR Bank: SkatBank IBAN: DE67830654080004263251
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Heckmair 2.0
Heckmair 2.0 IM FLOW ÜBER DIE ALPEN
Die Alpen sind ein besonderer Ort für Abenteuer und Pionierleistungen. Die Gipfel in der Mitte Europas inspirierten schon unzählige Menschen, Träume in die Tat umzusetzen. Vor 30 Jahren war es Andi Heckmair. Von Oberstdorf fuhr er mit dem Mountainbike in fast direkter Linie über die Pässe in Österreich und der Schweiz bis zum Gardasee. Die „Heckmair-Route“ gilt bis heute als Klassiker. Unterwegs muss das Rad auf dem Weg nach oben einige Kilometer geschoben oder getragen werden. Macht das auch mit einem E-MTB Spaß? Claus Fleischer von Bosch eBike Systems und Mountainvon Wolfgang Wagener bike-Profi Stefan Schlie haben es ausprobiert.
Bildunterschrift
Heckmair 2.0
„Ötzi war zu Fuß unterwegs, Hannibal mit Elefanten, Paulcke mit Ski – aber eben keiner mit dem Mountainbike.“ So wird Andi Heckmair zu seiner Alpenüberquerung zitiert, mit der er 1990 einen Meilenstein in der Geschichte des Mountainbikings setzte. Sein Vater Anderl durchstieg als Erster die Eiger-Nordwand, Andi schwang sich aufs Rad: vom bayerischen Oberstdorf bis nach Riva am Gardasee, etwa 400 Kilometer über die Alpen, auf schmalen Wegen und über insgesamt 13.500 Höhenmeter. Ein Unterfangen, zu dem Andi Heckmair in einem Interview sagte, man müsste „masochistisch“ veranlagt sein, um es mit einem 25 Kilo schweren E-MTB zu wagen.
Am Anfang steht eine verrückte Idee Wirklich? Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems, und der mehrfache TrialVizeweltmeister Stefan Schlie wollen es wissen. Jeden Sommer sind die beiden gemeinsam unterwegs, um verschiedene Konzepte für den MTB-Tourismus in den Alpen kennenzulernen, Inspirationen zu sammeln und die Möglichkeiten moderner E-MTBs auszuloten. Nun wagen sie 30 Jahre nach Andi Heckmairs erster Alpenüberquerung das Abenteuer „Heckmair 2.0 – mit elektrischem Antrieb“. „Ihr spinnt, verrückte Idee. Wir sind dabei“, sagen alle, die Claus und Stefan um Unterstützung bitten. Markus Greber, Fotograf und Journalist, begleitet sie schließlich, Transalp-Experte Uli Stanciu unterstützt bei der GPS-Tourenplanung.
Die Route führt über zahlreiche Passagen, an denen das E-MTB geschoben oder getragen werden muss: am Schrofenpass zwischen Deutschland und Österreich, am Schlappiner Joch auf dem Weg in die Schweiz und schließlich am Passo di Campo in Italien. Sie entscheiden sich trotzdem dafür, vier Länder in vier Tagen statt in sechs, durch einige knifflige Passagen. Claus sagt: „Sonst wäre es für uns keine echte Heckmair-Route 2.0.“ Die GPS-Daten der Tour haben Claus und Stefan unterwegs auf ihrem Nyon-Display im Blick: Vier Etappen mit allen Original-Pässen der HeckmairRoute plus ein Reservetag. Nur ab Livigno, dem italienischen Skiort an der Grenze zur Schweiz, plant Uli Stanciu eine schönere Variante durch Valdidentro und Val Verva, statt des asphaltierten Weges über den Gaviapass.
Tag 1: Aufbruch am Fuß der Alpen Frühmorgens in Oberstdorf: Das Abenteuer beginnt. Reserveakkus und Ladegerät stecken im Rucksack, weitere Ersatzteile liegen im Begleitfahrzeug. Der mittlerweile 79-jährige Pionier Andi Heckmair begleitet Claus und Stefan auf den ersten 15 Kilometern bis zum Einstieg am Schrofenpass, der sie von Deutschland nach Österreich führt und besonders für Moutainbiker das Highlight vieler Touren ist. Als Andi Heckmair vor 30 Jahren aufbrach, war der Tourismus in den Alpen noch ein anderer. Erst später, als es immer mehr Menschen in die Alpen zog, flammten Diskussionen auf: Wanderer und
Mountainbike-Profi Stefan Schlie (links) und Claus Fleischer (rechts), Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems, werden auf den ersten 15 Kilometern von Transalp-Pionier Andi Heckmair begleitet.
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Heckmair 2.0
Oberstdorf 820 m
Lech 1.444 m
Dalaas 790 m
Schrofenpass 1.687 m
Von Oberstdorf in Süddeutschland führt der Weg über den Schrofenpass zunächst nach Österreich.
Gargellen 1.423 m Schlappiner Joch 2.203 m
Davos 1.560 m
Scalettapass 2.606 m
Passo Alpisella 2.268 m
Starke Winde und Wolken kündigen schlechtes Wetter an. Heftiger Regen macht die Wege durch Val Alpisella, Valdidentro und Val Viola zu einer Herausforderung.
Chaschaunapass 2.694 m
Livigno 1.805 m
Mountainbiker nutzen gemeinsam jahrhundertealte Säumer- und Handelswege. Auch das E-MTB ist nun Teil der Debatte. Der elektrische Antrieb und die Reichweite des Akkus können helfen, stark frequentierte Routen zu entzerren und Wege fernab der Touristenpfade zu erkunden. „Die Alpen sind nicht grundsätzlich überfüllt, sondern nur punktuell stark überlaufen“, hat Bergsteigerlegende Reinhold Messner einmal gesagt. „Ein Tal weiter sind die Alpen leer.“ Auf dem Weg raus aus den Hotspots unterstützt der Akku – und ansonsten helfen immer Rücksichtnahme, Toleranz und Respekt zwischen Menschen und vor der Natur. Egal, ob zu Fuß oder per Rad. Für Claus und Stefan endet der erste Tag im Sattel nach fünf Stunden und 32 Minuten aktiver Fahrzeit – mit zwei Akkus und Nachladen in den Pausen haben sie die ersten 92 Kilometer und 3.250 Höhenmeter überwunden.
Gaviapass 2.621 m
Tag 2: Uphill Flow in der Schweiz
Ponte di Legno
Verblockter Trail in traumhafter Kulisse: Val Verva Der Scalettapass ist für geübte Mountainbiker ein Uphill-Flow-Vergnügen. Passo di Campo 2.288 m
Lago di Campo
Riva 70 m Torbole Lago d‘Idro
Lago di Garda
Der zweite Tag startet mit einem Kraftakt am Schlappiner Joch auf dem Weg von Österreich in die Schweiz, 400 Höhenmeter auf 1,5 Kilometern. Kaum fahrbar, ein enger, steiler, zum Teil verblockter Steig zwingt zum Schieben – oder auch Tragen. Doch nach der Mittagspause im schweizerischen Davos kosten Claus und Stefan die Faszination des E-MTB auf der Auffahrt zum Scalettapass in Richtung Italien voll aus. „Ein Uphill-Flow-Trail-Feuerwerk“, sagt Stefan. Uphill Flow, das Gefühl eins zu sein mit dem Trail, nur statt bergab auch bergauf ... Angefeuert von Glücksgefühlen durchquert das Team an diesem Tag die Schweiz von Norden nach Süden und erreicht schließlich über den komplett befahrbaren Chaschauna-Pass Livigno – 5:44 Stunden Fahrzeit,
Heckmair 2.0
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Nach einem langen Tag: Claus und Stefan kommen erschöpft, aber glücklich in Livigno an.
85 Kilometer, 3.700 Höhenmeter. Doch Wind und tiefhängende Regenwolken über den italienischen Alpen kündigen schon die Herausforderungen der kommenden Tage an.
Tag 3: Schlechtwetter-Prüfung in den italienischen Alpen Ab Livigno treibt heftiger Wind dunkle Wolken über das Val Alpisella und die Stauseen nordwestlich von Bormio. Bei diesem Wetter sind die Trails nur mit professioneller Fahrtechnik zu meistern. Die optimale Rad- und Fußposition, die richtige Trittabfolge und Pedalstellung – wer mit dem E-MTB an die Grenzen gehen und trotzdem sicher unterwegs sein will, kommt um gute fahrtechnische Grundlagen nicht herum. In Valdidentro und im Val Verva schüttet es wie aus Eimern. Es ist kalt – trotzdem ist die Stimmung gut. Auf der Passhöhe reißen die Wolken auf, vereinzelte Sonnenstrahlen beleuchten die bizarre Bergwelt, der Nebel dampft zwischen den Felsbrocken. Nach 118 Kilometern, 3.450 Höhenmetern und nahezu sechs Stunden Fahrzeit erreicht die Gruppe das Ziel am Fuße des Adamello-Gebirges.
Tag 4: durch den Märchenwald Sie wollen Heckmair 2.0 schaffen. Deshalb geht es nach 48 Stunden Warten hinauf zum Passo di Campo. Ein verblockter und rutschiger Karrenweg führt durch einen regennassen Märchenwald steil nach oben. Auf dem E-MTB? Natürlich, im Uphill Flow! Entgegen den Warnungen müssen sie kaum schieben, können mehr fahren als gedacht, über Wurzelpassagen, Steinfelder und Felsplatten.
Auch hier sind Fahrtechnik und alpine Erfahrung gefragt, der Pass ist nichts für Einsteiger. Dann eine schöne Überraschung auf 2.250 Metern am Passo di Campo: Uli Stanciu und seine Frau Gio erwarten die Gruppe bereits mit einem gut gekühlten Nosiola aus dem Trentino. Nach dem Trail-Vergnügen bergauf wartet der steile Weg hinunter zum Lago di Campo. Voller Euphorie kommen Claus, Stefan und Begleiter Markus am Ziel an – erschöpft, dankbar und glücklich. Für die bekannte Schlussetappe über den Tremalzopass nach Riva del Garda reicht die Zeit leider nicht.
Und das Fazit? Die Schlüsselstellen der Tour waren auch mit einem 22,5 Kilogramm schweren E-MTB machbar. Das Schlappiner Joch zwischen Österreich und der Schweiz würden sie eher nicht empfehlen – nur ohne wäre es eben nicht Heckmair 2.0 gewesen. Seit Andi Heckmairs Alpenüberquerung 1990 hat sich vieles verändert, in den Bergen und an den Rädern. Wie wird wohl eine Alpenüberquerung per E-MTB zukünftig aussehen? „Unsere digitalen Innovationen werden schon bald neue Möglichkeiten eröffnen, besonders bei der Individualisierung des Fahrgefühls und der Navigation“, sagt Claus. „Wer weiß, vielleicht fahren wir irgendwann Heckmair 3.0 – mit einigen Varianten und die letzte Etappe dann komplett.“
Sprungbereit: Auf dem steilen, rutschigen Weg über Wurzelwerk und Steinfelder sind Balance und Fahrtechnik gefragt.
Azurblauer Himmel, satte Almwiesen, rauschende Bergbäche als Lohn für die anspruchsvollen Passagen einer Alpenüberquerung.
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Libelle Cargobike
Ein Start-up verbindet Pioniergeist und Hightech
Der Flug der Libelle Ein Hinterhof im Leipziger Stadtteil Paunsdorf. Hinter alten Backsteinmauern entsteht hier aus den Hightech-Werkstoffen Carbon und Kevlar in Handarbeit ein Kindertransport- und Lastenrad der besonderen Art: die „Libelle“. von Wolfgang Wagener
Der Name steht für Leichtigkeit und Eleganz. Denn die Standard-Version der Libelle wiegt nur knapp 20 Kilo, also kaum mehr als ein normales Alltagsrad. Verantwortlich für das geringe Gewicht des Rades ist die Carbon-Kevlar-Kabine. Sie ist nicht nur schick, sondern bietet auch bequem zwei Kindern Platz – gut geschützt und regensicher. Dabei ist das wohl leichteste Lastenrad Deutschlands für ein Gesamtgewicht von 180 Kilo zugelassen.
Geniale Teilung Nur etwa 25 Kilo wiegt die Libelle 2in1. Dank einer genialen Technik lässt sich der hintere Teil des Rades in Sekundenschnelle abnehmen. Nur noch den Ständer umklappen und der vor vordere Teil mutiert zum dreirädrigen Buggy-Kinderwagen. Mit ihm geht es zum Beispiel in den Supermarkt, ohne dass die kleinen Insassen umsteigen müssen.
Zur Weiterfahrt werden Vorder- und Hinterteil wieder verbunden – das dauert nur etwa 15 Sekunden. Die zerlegte Libelle passt auch in einen größeren Kombi. Das dritte Modell, die etwas kürzere Libelle City, ist ein leichtes, reinrassiges Lastenrad. Wie bei den beiden anderen Versionen ermöglichen das geringe Gewicht und der tiefe Schwerpunkt eine flotte Fahrweise. Für wellige Topografie bieten die Hersteller zudem eine Pedelec-Version mit einem 250-Watt-Antrieb von Pendix.
Es begann in Hannover Szenenwechsel: Hannover in den 80er-Jahren. Thomas Heidemann baut in seiner Freizeit verkleidete Liegeräder aus Faserverbundstoffen. Das Know-how bringt er als Maschinenbauingenieur und Werkleiter eines Automobilzulieferers mit. 2014 baut er für seine Enkel den ersten Prototyp eines leichten Kindertransportrades mit einer Kabine in „Monocoque“-Bauweise aus Carbon.
Libelle Cargobike
Das selbstragende Teil aus zwei verklebten Halbschalen benötigt keinen zusätzlichen Rahmen. Das spart enorm Gewicht – bei gleichzeitig hoher Festigkeit. Der Protoptyp weckt Interesse im Bekanntenkreis, weitere Exemplare entstehen, jedes in Details verbessert. 2015 stößt Sebastian Sandner dazu. Der junge Luftfahrtingenieur, gerade Vater geworden, bringt seine Erfahrung im Bau von Flugzeugen aus Kohlefaser mit. Gemeinsam bringen die beiden Ingenieure die Libelle zur Marktreife. Der Carbon-Monocoque wird weiter verbessert und mit guten Standard-Fahrradkomponenten kombiniert. So stammen etwa die komfortablen Sitze mit Fünf-Punkt-Gurten aus einem Kinderanhänger. Die Libelle 2in1 entsteht. Die vorgeschriebenen Tests und Prüfungen zur Produktsicherheit werden absolviert. Durchdachte Extras kommen hinzu, etwa ein Innenspiegel, mit dem man die Kinder im Blick hat.
Elektroantrieb gefragt Am beliebtesten sind derzeit die elektrischen Versionen. Aber die Libelle ist so leicht, dass man den Antrieb in flachem Terrain nicht unbedingt braucht. Ob er selbst eine Libelle hat? „Nee, noch nicht. Ich nutze aber ab und zu die Werklibelle, um meinen sechsjährigen Sohn zur Schule zu bringen und weiter zur Arbeit zu fahren. Mit der Libelle bin ich locker 45 Minuten früher am Ziel!“ Und wer weiß, vielleicht ist Florian ja demnächst mit einer eigenen Libelle unterwegs.
Zwei Standorte Während Thomas Heidemann in Hannover weiterhin als Ein-Mann-Betrieb arbeitet, wird 2017 der Fertigungsstandort Leipzig eröffnet. Heute entstehen etwa sechs Libellen pro Monat. Doch es sollen mehr werden, berichtet Florian Danz. Der Ingenieur für Leichtbau und Kunststofftechnik ist seit September 2021 in Leipzig dabei. Er erarbeitet ein neues Fertigungsverfahren für die Carbonkabine. „Weg von der Handlaminierung. Es ist zeitaufwendig, die trockenen Gewebelagen mit Pinsel und Rolle mit flüssigem Epoxidharz zu tränken. Zukünftig machen wir das mit einem Vakuum-Infusionsverfahren, bei dem das flüssige Harz durch Vakuum die Kohlefaserlagen im Werkzeug infiltriert.“ Sechs Personen arbeiten in der Leipziger Manufaktur. In einem so kleinen Team ist Flexibilität gefragt. „Wir haben jeweils Kernkompetenzen, wobei es viele Überschneidungen unserer Arbeitsfelder gibt“, erklärt Florian. „Angelina zum Beispiel kümmert sich als Grafikerin um unsere Außenwirkung, steckt aber meistens in der Fertigung und macht Carbonteile wie den Buggy-Ständer.“ Jede Libelle wird individuell aufgebaut, so kann auf Kundenwünsche eingegangen werden.
STECKBRIEF LIBELLE Bauart:
Long John
Laufräder:
vorn 20, hinten 26“
Box:
aus Kevlar-Carbon
Hinterbau:
aus Alu, wird zugeliefert
Gesamtlänge: 2,60 m (Standard und 2in1) 2,40 m (City) Kabine:
für zwei Kinder bis 7 Jahre
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Bürgerbegehren für bessere Radinfrastruktur
INFRASTRUKTUR ZUM SELBERMACHEN Bürgerbegehren für besseres und sicheres Radfahren
„Als ich nach Osnabrück gezogen war, habe ich als Radfahrer schnell gesehen: Da kann man noch viel optimieren“, erzählt Steffen Berger, Mitbegründer des Radentscheids Osnabrück. „Aufgefallen sind mir gleich die vielen gefährlichen Fahrradweichen.“ Diese Fahrradwege, die auf breiten Straßen zwischen Autofahrspuren verlaufen, zum Beispiel links neben separaten Rechtsabbiegerspuren, sind besonders unfallträchtig. Vor allem die Gefahr, von Rechtsabbiegern „übersehen“ zu werden ist groß. Das geht sicherer! Steffen kannte aus seiner alten Heimat Berlin den Volksentscheid Fahrrad. Zwei weitere ambitionierte Radfahrer, die auch an der schlechten Infrastruktur der Radfahrenden in Osnabrück etwas ändern wollten, waren schnell gefunden.
So gründeten sie 2018 den Radentscheid Osnabrück. Erste Aufgabe: Konkrete Ziele (s. Kasten), wie und wo die Situation der Radfahrenden verbessert werden sollen. Diese Ziele haben mittlerweile das Ok von der Stadt bekommen. Ende Januar 2022 beginnt nun die Unterschriftensammlung – der zweite Arbeitsabschnitt. Knapp 10.000 Stimmen braucht dann der Radentscheid OS, um weiterzukommen. Natürlich wird ein Radentscheid nicht allein gelassen. Die „Mutter aller Radentscheide“, so Steffen mit einem Grinsen, ist Changing Cities, ein Verein in Berlin, der sich 2015 mit dem Ziel, Berlin fahrrad- und fußgängerfreundlicher zu machen, gründete. In den letzten Jahren sind seine Erfolge immer wieder in den Medien zum Thema geworden. Viele Radentscheide sind Mitglied im Verein, aber vor allem ist Changing Cities ein aktiver Erfahrungsschatz und eine große,
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PROZENT
Fahrradfreundliche Städte? Es tut sich was, aber kommunale Mühlen mahlen langsam. Doch wir können mit anschieben: Radentscheide haben in den letzten Jahren in deutschen Städten viel erreicht. Wie geht das – und was ist ein Radentscheid? von Georg Bleicher
der Befragten möchten, dass mehr Radwege gebaut werden. 53 % wünschen sich eine bessere Trennung von anderen Verkehrsteilnehmern. Quelle: www.bmvi.de/Fahrrad-Monitor2021
Bürgerbegehren für bessere Radinfrastruktur
+ 46 % nahm die Ausgabebereitschaft beim Fahrradkauf gegenüber 2019 zu. Ca. 1.000 Euro wurden 2021 für ein neues Zweirad ausgegeben. Ein Beleg für das hohe Wachstumspotenzial. Quelle: www.bmvi.de/Fahrrad-Monitor2021
praktische Hilfe für Initiativen, die etwas ändern wollen. „Changing Cities organisieren auch die Vernetzung aller Radinitiativen“, erklärt Steffen.
„Wer nur in Autolösungen gedacht hat, der kann nicht mehr anders.“ Ragnhild Sørensen ist fast von Anfang an bei Changing Cities und die Pressesprecherin. „Nachdem Menschen 40 Jahre lang versucht haben, mit Diplomatie im Gespräch mit Bezirksämtern und Senat die Sicherheit der Fahrradinfrastruktur zu verbessern, haben die Initiativen in Berlin den gesetzlichen Weg gewählt.“ So konnte das Mobilitätsgesetz 2018 in Berlin verankert werden, das nun umgesetzt werden muss. Im Fokus stehen hier Fußgänger, Radfahrer und der öffentliche Nahverkehr. „Zunächst muss bei jeder Planung geschaut werden, wie man diese Gruppen sicher integriert“, sagt Sørensen, „erst dann ist der Autoverkehr dran.“ Zusätzlich gilt die „Vision Zero“: Null Verkehrstote! Und damit hat Changing Cities schon viel erreicht. Die Pop-up-Radwege wurden während den ersten Corona-Wellen schnell aufgebaut. Viele davon konnten zu dauerhaften Radwegen umgesetzt werden. „Verstetigen ist eigentlich einfach“, sagt Sørensen. Und erzählt von anderen erfolgreichen Projekten: Die früher extrem gefährliche Invalidenstraße etwa. Hier wurde Tempo 30 eingeführt, es gibt einen geschützten Radweg. Viele Changing Cities-Mitglieder sind Planer und arbeiten an fahrradfreundlichen Lösungen mit städtischen Planern zusammen. Denn „viele in den Verkehrsämtern haben immer nur Lösungen für Autos geplant – da kann man gar nicht mehr anders denken“, erklärt Sørensen. Auch sternförmig angelegte Radschnellwege
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sind in der Planung – Fahrradrouten, die möglichst frei von Kreuzungen über weite Strecken sternförmig durch Berlin führen. Die ersten Baumaßnahmen beginnen 2023. Anders bei den Kiezblocks, ganze Wohnviertel, die vom Durchgangsverkehr abgeschnitten wurden – wodurch sie sicherer, ruhiger und für die Anwohner lebenswerter gemacht wurden. „Da gibt es eine riesige Nachfrage“, so Sørensen, „und das Schöne ist: Wenn wir die Bürgerbegehren – BürgerMenschen erst mal moentscheid bilisiert haben, dann sind sie motiviert und machen Das Bürgerbegehren ist die Vorstufe des von selbst weiter!“ Dabei Bürgerentscheids: Man stellt Ziele zusammen, kostet die Umsetzung die die erreicht werden sollen – z. B. für den Bau eines Radwegs auf Straße X – und stellt diese Kommune beziehungsweider Kommune offiziell zur Diskussion. Werden se den Bezirk wenig Geld – die Ziele akzeptiert – dazu gibt es bestimmte und die Effekte sind enorm. Vorgaben –, werden dafür Unterschriften Wer jetzt denkt, „eigentgesammelt. Mit der dafür nötigen Zahl, die in lich könnte ich auch in den jeweiligen Kommunalgesetzen festgemeiner Stadt aktiv werlegt sind, kann das Begehren beim Stadtrat eingereicht werden. Der muss sich dann damit den“ – nur zu. befassen. Wird das Begehren dabei angeSteffen Berger, der vor nommen, wird das Vorhaben von der Stadt Kurzem auch noch Anumgesetzt. Meist klappt das nicht direkt, mit fänger war, kann MotiKompromissen zwischen den Forderungen und vation beisteuern: „Klar, der Position der Stadt funktioniert es schon man will etwas für die leichter. Wenn die Kommune ablehnt, wird der Entscheid nötig: Die Stadt muss die wahlRadfahrer*innen erreichen, berechtigten Bürger und Bürgerinnen über aber die Arbeit am Radentdie Ziele der Radlobby abstimmen lassen. scheid macht auch ungeEntscheidet sich eine Mehrheit dafür, muss mein Spaß. Es ist vor allem die Kommune die Ziele definitiv umsetzen. schön, mit einem tollen Team immer wieder neue Meilensteine zu setzen. Und klasse zu sehen, wie viel Unterstützung wir von den Bürger*innen dieser Stadt schon jetzt bekommen. Das motiviert total!“, sagt der Wahl-Osnabrücker. Also: Wenn du denkst, deine Kommune könnte mehr für Radfahrende und die Verkehrswende tun – vielleicht kannst du ja beim Radentscheid in deiner Stadt mitarbeiten: Radentscheide gibt es mittlerweile in etwa 50 Städten Deutschlands. Eine Aufstellung gibt es im Internet (s. u.). Oder du machst es wie Steffen und gründest einen Radentscheid. In Osnabrück läuft übrigens seit dem 28. Januar die Unterschriftensammlung.
Wer verfolgen will, wie es weitergeht: https://radentscheid-os.de/ Changing Cities und alle Radentscheide: https://changing-cities.org/radentscheide/
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Bike-News
radgeber
BIKE-NEWS Faltrad die 1. – Brompton
Faltrad die 2. – VELLO
Bereit für den Flug durch die Stadt
Auf 20 Zoll durch die Welt
FEDERGEWICHT
Mit dem Fahrrad durch die Stadt, ohne dass es zur sperrigen Last wird. Davon träumte Brompton-Erfinder Andrew Ritchie vor 40 Jahren genau so, wie die Londoner Faltradspezialisten heute.
Noch gilt es als Geheimtipp: VELLO aus Österreich produziert innovative und nachhaltige Falträder. Ein VELLOnaut gleitet auf 20-Zoll-Rädern und 40-Millimeter-Reifen durch die Stadt.
Dabei bleibt die Frage: Wie wird ein Faltrad leichter, schneller, stärker? Anfang 2022 dann der gelungene Coup: ein ultraleichtes Brompton, mit weniger als 7,5 Kilogramm Gewicht! Bis auf das klassische Design wurde von den Ingenieuren und Designern jedes Detail hinterfragt, neu erfunden, verfeinert, abgespeckt und unnötiges Gewicht getilgt. Die Bremsschläuche sind nun aus Polyurethan, die Gabel aus Carbon und der Rahmen aus Titan. Das ist extrem stark, leicht, robust, korrosionsbeständig, fordert aber in der Verarbeitung exzellente Fähigkeiten. Die Rahmen werden deshalb in Sheffield, einem Zentrum der britischen Metallindustrie, handgefertigt und dann in London in gewohnt hoher Qualität zu einem Brompton T-Line verbaut. Das ist ein Faltrad der neuen Generation: großartig und federleicht. Wir vom radgeber freuen uns auf die Probefahrt.
So rollt man sanfter, leichter und schneller auf schwierigen Wegen, in Kurven kann man ein höheres Tempo halten. Ein VELLO besticht durch sorgfältige Konstruktion und jede Menge hochwertige Details. Damit nicht genug: Das Faltrad ist ein echter Hingucker und wurde mit dem Red Dot Award ausgezeichnet. Das VELLO Bike+ bietet als Pedelec einen Elektroantrieb, bei dem Akku und Motor platzsparend in der Hinterradnabe untergebracht sind. Dank der Energierückgewinnung bergab oder bei Rückenwind sinkt der Energieverbrauch und die Reichweite wächst. Weitere Highlights sind der Carbonriemenantrieb und eine optionale Schlumpf-Schaltung als unscheinbares, wartungsarmes und effektives Tretlagergetriebe. Mit einem VELLO ist man also gut im Alltag unterwegs, in der e-mobilen Ausführung mit ordentlicher Unterstützung.
QiO-Kompaktrad: preisgekrönt
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Ein Maximum an Bike auf kleinstem Raum QiO ist Gewinner des renommierten Design & Innovation Awards. 2022 wird in der Kategorie „Urban“ das Modell EINS P-5 ausgezeichnet. Damit setzt der Newcomer ein klares Signal: Die QiO-Kompakträder stehen denen von i:SY in nichts nach.
Die Jury ist überzeugt: QiO-Bikes sind smart, durchdacht, platzsparend. Die Erfolgsformel? Ganz einfach: Man forme einen kompakten AluRahmen mit tiefem Durchstieg, ergänze diesen um einen wartungsarmen Antrieb und wähle Anbauteile, die sich zum Verstauen auf ein Minimum komprimieren lassen. Wahlweise gibt es fünf bis 14 Gänge oder eine stufenlose Schaltung. Immer mit dabei: Willkommener Rückenwind, den der kraftvolle Bosch-Motor erzeugt. Der fügt sich formschön in den Rahmen und beschert dank seiner tiefen und mittigen Platzierung ein natürliches und ausgewogenes Fahrgefühl – mit sanftem bis sportlichem Schub. Einfach raufsetzen, losfahren, Spaß haben, und zwar jeden Tag – egal ob in der Stadt oder auf Reisen, im Familienalltag oder mit dem Wohnmobil. Das und das einfache Handling haben offensichtlich auch die Jury des Design & Innovation Awards überzeugt. Eins bleibt noch zu sagen: Auch wenn QiO ein neuer und vielversprechender Player im Kompaktrad-Markt ist – dahinter steckt gehörig viel Erfahrung und Know-how. QiO ist das jüngste Produkt aus dem Hause Hartje, jenem Traditionsunternehmen, das seit 122 Jahren als Großhändler und Fahrradproduzent im deutschen Fahrradmarkt überzeugt. Die Konstrukteure und Designer haben das Kompaktrad neu gedacht und entsprechend den eigenen Vorstellungen und Erfahrungen optimiert. So bietet QiO sinnvollfunktionales Zubehör wie Frontgepäckträger mit Click-fix-Montage, Fahrradtaschen, Schutzhüllen für die elektronischen Bauteile und vieles mehr. Für uns vom radgeber ist QiO eine klare Empfehlung.
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Bike-News
Neue Freiheit für urbane Abenteu(r)er
Warum zwischen Fahrrad mit Kindersitz und Buggy wählen, wenn man beides in einem haben kann? Påhoj ist der neue Fahrradkindersitz, der sich in Sekundenschnelle in einen Buggy verwandeln lässt.
KINDERSITZ NEU GEDACHT!
Fahrradfahren oder Spazierengehen? Beides! Einfach die Räder ausklappen, den Sitz abnehmen, den Griff ausziehen und los geht‘s! Påhoj hat ein leichtes Gestell mit einem höhenverstellbaren Teleskopgriff. Zur platzsparenden Aufbewahrung und beim Radfahren können die Hinterräder eingeklappt werden, sodass Påhoj dann nur noch knapp halb so groß ist. Ein Sonnen- bzw. Regenschutz und eine Schutzhülle sind separat erhältlich.
PÅHOJ FAHRRADSITZ/BUGGY belastbar: mit 22 kg Produktgewicht: 6,75 kg Farbe: Schwarz für Metallrahmen (Stahl & Alu) geeignet für Rohre ø 28 bis 40 mm max. Gepäckträgerbreite: 17 cm Altersempfehlung: ca. 3/4 bis 4 Jahre faltbar Buggygriff ausziehbar bis 104 cm
Hochrath in Bocholt & Borken
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ENGAGIERT
WIR LIEBEN FAHRRÄDER! Wir, das Familienunternehmen Hochrath, sind schon seit über 100 Jahren vom Fahrrad fasziniert. Unser kompetentes Team lebt jeden Tag seine Leidenschaft fürs Fahrrad und E-Bike – im Gespräch mit den Kunden, bei der Konfiguration indiviueller Premiumräder sowie bei Wartung und Reparatur in den meistergeführten Werkstätten. An beiden Standorten, Bocholt und Borken, führen wir zahlreiche Modelle exklusiver Premiummarken und viele weitere nachhaltige und innovative Produkte, die Fahrspaß bereiten.
für höchste Qualität
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Unsere Verkaufsprofis in Bocholt
DAS RICHTIGE FAHRRAD/E-BIKE FÜR SIE IST UNSER VERSPRECHEN! Radgeber im Gespräch mit den „Hochraths“ Radgeber: „Warum kommen immer mehr Kunden zu Ihnen ins Geschäft?“ Franz-Josef Hochrath: „Unser Versprechen ist, für jeden Kunden das richtige Fahrrad bzw. EBike zu finden! Wir möchten, dass jeder Kunde mit einem Lächeln und einem Fahrrad unser Geschäft verlässt.“ Christian Hochrath: „Die erste Frage bei jedem Beratungsgespräch heißt heute: Klassisches Fahrrad oder E-Bike? Die Lösung ist stets eine sehr persönliche Wahl, bei der wir gerne behilflich sind und unsere Erfahrung und unser KnowHow mit einbringen.“ Maria Hochrath: „Wir lassen unsere Kunden nach dem Kauf nicht alleine, sondern beraten auch darüber hinaus zu allen Fragen zu Versicherung, Leasing und Finanzierungen. Sollte irgendwann ein Defekt entstehen, steht unsere Werkstatt zur Reparatur bereit.“
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Unsere Verkaufsprofis in Borken
ZWEIRADKOMPETENZ an zwei Standorten
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Unsere Fachwerkstatt in Bocholt
FAHRRÄDER SIND NICHT UNSERE ARBEIT, SIE SIND UNSERE LEIDENSCHAFT.
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Unsere Fachwerkstatt in Borken
Die Zufriedenheit eines jeden Kunden ist unser Maßstab, darum arbeiten unsere Werkstätten in Bocholt und Borken auf Basis eines zertifiziertem QualitätsmanagementSystems, das vom TÜV Nord überwacht wird. ■
Durch ständige Weiterbildung garantieren wir Know-how auf dem neuesten Stand BESTES und Leistungen auf KNOW HOW höchstem Niveau.
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Vor jeder Reparaturannahme steht immer die Erstdiagnose, bei der Mängel, Reparaturmöglichkeiten und Kosten genau besprochen werden.
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Meistergeführt versprechen wir hohe Arbeitsqualität, Zuverlässigkeit und Termineinhaltung.
für zufriedene Kunden
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Hochrath in Bocholt & Borken
In unserem großen Programm ist für jeden die richtige Marke und das richtige Modell dabei Für die Kleinsten empfehlen wir die Puky-Räder, damit diese spielend die Welt erobern können. Bei den Kids darf es schon cooler werden. Ob Bulls Sharptail oder Copperhead, diese Räder entsprechen den neuesten Trends. Weiterhin gibt es selbstverständlich „normale“ Räder, ob Gudereit, Gazelle oder Pegasus, sie entscheiden und wir beraten für welchen Einsatzzweck sie diese Räder gebrauchen können.
UNSERE MARKENVIELFALT!
Für die Mobilität der Zukunft bedeuten E-Bikes, dass auch größere Distanzen einfach zurückgelegt werden können. Gleichzeitig bleiben Sie aktiv und in Bewegung bei Wind und Wetter.
GROSSE AUSWAHL in Bocholt & Borken
23 Dafür haben wir hervorragende Marken: Kalkhoff, Gazelle, Husqvarna, Haibike (für Bocholt) und KTM (für Borken). Ob als City-, Trekking- oder MTB-E-Bike, bei uns als Vollsortimenter finden Sie das richtige E-Bike. Sie wünschen ein Premiumprodukt? Dann empfehlen wir Riese & Müller. Wir haben ständig eine große Auswahl an Modellen vorrätig oder wir konfigurieren ihnen ihr Traumrad, so können sie Staus und Parkplatzsuche vergessen. Sie suchen ein Lastenrad? Mit den Riese & Müller-Lastenrädern transportieren sie spielend leicht Lasten oder auch ihre Familie und dank zahlreichem Zubehör bei jeder Wetterlage.
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Hochrath in Bocholt & Borken
Unsere Bikes findest Du bei:
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www.uebler.com
Made in Germany
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Fahrradbeleuchtung
SEHEN UND GESEHEN WERDEN Für den sicheren Fahrspaß mit Fahrrad oder E-Bike ist eine zuverlässig funktionierende Beleuchtung unerlässlich. Egal ob auf der Straße oder im Gelände – beste Sicht und Sichtbarkeit vermeiden zu jeder Jahreszeit gefährliche Situationen. In jüngster Zeit hat sich nicht nur in der Gesetzgebung, sondern auch bei den Herstellern Vielversprechendes getan. Mehr und mehr finden Technologien Anwendung, die bei Kraftfahrzeugen längst erprobt sind. Der radgeber stellt einige Neuheiten vor. Busch & Müller
Busch & Müller
Hell ausgeleuchtete Kurven für ein komfortables und sicheres Fahrerlebnis – in der Welt der Automobile findet diese Technik schon lange Anwendung. Nun hat Busch & Müller einen entsprechenden Adapter für Frontscheinwerfer entwickelt. Bei Lenkbewegungen hält das Gerät elektronisch geregelt die Hell-Dunkel-Grenze stets waagerecht auf gleicher Höhe. Der Scheinwerfer wird in die Kurve gedreht, um eine optimale Ausleuchtung genau dort zu erreichen, wo eine bessere Sicht erforderlich ist. Der Kurvenlicht-Assistent wird entweder auf der Gabelkrone oder am Fahrradlenker zwischen Halter und Scheinwerfer installiert und ist für fast alle E-Bike-Scheinwerfer geeignet. Wird der Adapter an seiner Funktion gehindert, deaktiviert er sich selbst und funktioniert dann als Standardhalterung.
Rücklichter mit Bremslichtfunktion gibt es von verschiedenen Herstellern, mit unterschiedlichen Technologien und in verschiedenen Preisklassen – die Line Brex-Rückleuchte bietet ein Mehr an Sicherheit! Die integrierte Sensorik erkennt jeden Bremsvorgang zuverlässig. Das dabei aufleuchtende Licht signalisiert dem nachfolgenden Verkehr die Verlangsamung hell und deutlich. NEU: Im Falle einer abrupten Vollbremsung schaltet das Bremslicht in die hell pulsierende NotbremslichtFunktion. In diesem Modus vermittelt Brex die Gefahrensituation mit einer nie dagewesenen Deutlichkeit und beugt so noch besser Unfällen vor. Praktisch: Brex funktioniert automatisch – es muss keine separate Kabelverbindung zum Bremshebel hergestellt werden. Zugelassen nach neuester StVZO.
LINE BREX – MEHR ALS LEVAL – DER NEUE KURVENLICHT-ASSISTENT EINE RÜCKLEUCHTE MIT BREMSLICHT FÜR E-BIKES
Lupine
SL X – MIT SICHERHEIT MEHR LICHT AM E-BIKE
Diese Leuchte bietet Sicherheit am Tag wie bei Nacht. Sie ist eine extrem kraftvolle Lampe, perfekt für schnelle Fahrten und mit bis zu 1.800 Lumen Fernlicht die aktuell hellste StVZO-zugelassene Lampe für E-Bikes. Im Abblendlichtmodus bietet die SL X blendfreies Licht und Sichtbarkeit in jeder Situation. Auf einsamen dunklen Straßen und Trails öffnet die SL X im Fernlichtmodus einen taghellen Korridor weit oberhalb der blendfreien Hell-Dunkel-Grenze und befeuert die neun LEDs des Hauptscheinwerfers auf das Maximum. Einzigartig: Gleichzeitig schaltet sich das Tagfahrlicht mit deutlich erhöhter Leistung hinzu. Seine sechs LEDs und das ausgeklügelte Fresnel-Linsensystem steigern die Lichtleistung und schaffen eine zusätzliche Nahausleuchtung – schnelle Abfahrten und technisch anspruchsvolle Terrains sind so spielerisch zu meistern.
Fahrradbeleuchtung
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Supernova
Die StVZO-gerechte Beleuchtung bei Fahrrädern und E-Bikes
Dieser hellste zugelassene Scheinwerfer ist in der Akkuversion noch einmal deutlich heller als die erfolgreiche E-Bike-Variante. Durch einen extrem großen Öffnungswinkel leuchtet sein Fernlicht sehr viel weiter als andere Scheinwerfer und Kurven besser aus.
Für die StVZO-gerechte Ausrüstung sind bei der Fahrradbeleuchtung nun neben dynamogespeisten auch akku- oder batteriebetriebene Lichtanlagen erlaubt. Die Beleuchtung muss nicht mehr permanent montiert, sondern im Bedarfsfall, also bei schlechter Sicht (Dämmerung, Dunkelheit, Regen, Nebel …), verfügbar und einsatzbereit sein. Aber es ist nicht alles erlaubt! Für den Straßenverkehr zugelassen ist nur eine mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrzeugbundesamtes versehene Beleuchtung. Dieses besteht aus einer Wellenlinie, einem K und einer fünfstelligen Ziffer.
M99 MINI PRO B54 – DER TESTSIEGER BEI AKKULEUCHTEN
Neben den aktiven, also selbstleuchtenden Elementen wie Rücklicht und Frontscheinwerfer, gehören zur vorgeschriebenen Ausrüstung auch passive, d. h. lichtreflektierende wie Reflektoren im Front- und Rückbereich, an den Pedalen, an den Speichen oder an den Reifen. Nach wie vor verboten sind blinkende Lichter und Scheinwerfer mit einer geringeren Lichtstärke als zehn Lux. Der Lichtkegel des Frontscheinwerfers muss so eingestellt sein, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. Straßenschilder sind besser sichtbar und der Lichtkegel ist nicht anfällig für das Eintauchen der Federgabel. Bei diesem Scheinwerfer wird das Licht nicht in alle Richtungen verstreut, sondern mit einem gleichmäßigen, weitreichenden, fokussierten Lichtteppich optimal auf den Fahrweg gelenkt, dahin, wo man es benötigt. Jedes Supernova Fernlicht hat außerdem ein integriertes, extrem kraftvolles Abblendlicht, mit dem man blendfrei und gesetzeskonform durch die Stadt fahren kann. Per Supernova App für Apple iOS und Android samt Smartwatch-Version ist der Strahler einfach ansteuerbar und der Ladezustand lässt sich jederzeit präzise anzeigen. Die App kommuniziert mit dem Akku und belohnt den Nutzer mit einer Garantieverlängerung von bis zu fünf Jahren, wenn die Supernova Longlife Technologie genutzt wird.
Großflächenrückstrahler Rücklicht Frontscheinwerfer
Frontreflektor
Rückstrahler
Reflektoren an Speichen oder am Reifen
Pedalreflektoren
Reflektoren an Speichen oder am Reifen
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Bikepacking in Slowenien
Ein Erfahrungsbericht
BRAUNBÄREN UND BIKEPACKING
„Das gibt‘s doch nicht! Die Straße ist weg!“ So standen wir nun also da, ganz verdattert und konsterniert. Unser zweiter Reisetag, und schon sind wir ohne Weg, Pfad oder Straße! Zugegeben, wir waren gewarnt worden. Der Wirt unserer gestrigen Herberge südlich des Faaker Sees hatte es bereits angedeutet, dass der Weg über den Annahüttensattel nach Slowenien schwierig werden könnte. „Do hat‘s vor zwa Johr‘n a Unwetter g‘habt, und die Stroß‘n hat‘s mitg‘rissen.“ von Stephan „Ente“ Ensthaler
Auf einer Hängebrücke geht es über ein Tal im slowenischen Nationalpark.
Bikepacking in Slowenien
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Das Massiv des Triglav liegt im Zentrum der Bikepacking-Route „slovenia west loop“, der wir hauptsächlich gefolgt sind.
„Wird schon nicht so schlimm sein. Wir haben ja Gravelbikes“, haben wir uns gedacht. Doch wehe, es ward schlimm! Wäre nicht zeitgleich mit uns eine kleine Truppe Mountainbiker an eben dieser Stelle angekommen, wir wären wohl glatt wieder umgekehrt. Doch die Truppe versicherte uns, man könne dies wohl mit einigen längeren Tragepassagen bewältigen. Über mehrere Kilometer war von der alten Bergstraße wirklich nicht mehr viel übrig, außer ein paar abgebrochenen Betontrümmern, die der vom Unwetter angeschwollene Bergbach mit sich gerissen hatte. Also nicht verzagen, das Rad geschultert und auf ging‘s. Von Felsbrocken zu Felsbrocken kraxelten wir das ausgewaschene Flussbett talwärts, nicht wissend, wann wir uns wohl wieder in den Sattel schwingen würden. Zwischendurch versuchten wir unser fahrtechnisches Können auf den Resten der ehemaligen Straße. Doch die wirklich sehr schmalen Passagen an schwindelerregenden Abbruchkanten ließen uns immer wieder verzagen. Nach etwa zwei Stunden beschwerlicher Kletterei fanden wir schließlich unsere Straße wieder in einem mehr oder weniger befahrbaren Zustand vor. Und guten Mutes rollten wir weiter bergab. Als wir schließlich in Kranjska Gora angelangten – verschwitzt, zerkratzt und mit angeschlagenem Radlerego –, war uns eins bereits jetzt schon klar geworden: Das hier würde keine gemütliche Bummeltour werden. Aber lasst uns noch ein paar Tage zurückgehen, zum Zeitpunkt
der Planung dieser Reise. Michi und meine Wenigkeit haben nun schon so manches Fahrradabenteuer zusammen unternommen. Und war dies nicht auch das Credo unserer heurigen Unternehmung? Abseits der bequemen Asphaltstraßen sollte unser Weg durch die urtümliche Voralpenlandschaft des Friaul führen. Einmal rund um den Triglav, an der slowenisch-italienischen Grenze entlang, mit einem kurzen Abstecher zur Adria bei Triest, um dann wieder durch den Triglav Nationalpark zurück in Richtung Österreich zu fahren. Nicht nach Komfort und entspanntem Dahinradeln stand uns der Sinn, wir wollten das Abenteuer! So fiel unsere Wahl aufs Graveln mit BikepackingEquipment anstelle von sperrigen Gepäckträgertaschen. Nur mit leichterem Gepäck sind anspruchsvolle Passagen zu meistern.
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Bikepacking in Slowenien Typisch für das Bikepacking: unterwegs auf schottrigen Wegen.
DER SLOWENIA WEST LOOP Villach 501 m
Tarvisio 715 m
Kraniska Gora 806 m Radovljica 491 m
Triglav 2.864 m
Altemaver 1.679 m
Kranj 386 m
Tolmin 200 m
Porezen 1.632 m
Ljubljana 295 m Tošč 1.021 m
Gorizia 84 m
Ajdovščina 117 m Debeki vrh 1.299 m
ADRIA
Trieste 2 m
sonst in eine größere Gepäcktasche hineinpasst. Mit den Gepäckrollen an der Gabel und einigen zusätzlichen Utility Bags kann das Fassungsvermögen noch einmal um etwa zehn bis 15 Liter erweitert werden. Also galt es, möglichst minimalistisch zu packen. Schließlich wollten wir so oft als möglich unter freiem Himmel campieren. Da muss jedes Teil, welches mit soll, kritisch hinterfragt werden und im Zweifelsfall zu Hause bleiben. Eine OutdoorHängematte ersetzt das sperrige Zelt, Merinowäsche lässt sich auch mal mehrere Tage nacheinander tragen. Und nein, die Jeans darf diesmal nicht mit! Schweren Herzens verzichtete ich also auf so manches liebgewonnenes Utensil, dass mich sonst auf meinen Radreisen begleitet.
Biwak mit Tarp, Hängematte und ordentlich viel Mücken.
Leckere Eisbecher als Lohn für die Mühen.
Damit wir unsere Räder auch in schwierigem Terrain möglichst gut unter Kontrolle halten konnten, musste das Gepäck möglichst eng und fest am Rahmen verzurrt sein. Ein Gepäckträger mit schweren Packtaschen würde sich im rauen Geläuf nur aufschaukeln und die Fahrt verunsichern. Dafür mussten wir allerdings mit dem wenigen Stauraum auskommen, welchen die Taschen bieten. Lenkertasche, Rahmentasche und die „Arschrakete“ haben zusammen etwa 35 Liter Stauraum, also insgesamt nur so viel wie
Lediglich die Ausrüstung zum Kaffekochen wollte und konnte ich nicht zurücklassen … Unsere Tour haben wir anhand einer Reisebeschreibung auf bikepacking.com geplant. Unter dem Stichwort „slovenia west loop“ könnt ihr sie dort finden. Die Jungs aus diesem Reisebericht haben die Tour mit Mountainbikes unternommen, uns stand der Sinn nach einer Graveltour. Und alles in allem wurden wir niemals enttäuscht! Slowenien ist bekannt für die vielen ungeteerten Bergstraßen und -wege.
Bikepacking in Slowenien
BIKEPACKING ist die Kombination aus Mountainbiken und der Idee des mehrtägigen Weitwanderns abseits von Ortschaften unter Verzicht auf feste Unterkünfte. Anders als bei längeren Radtouren mit dem klassischen Trekkingrad liegt beim Bikepacking der Fokus mehr auf dem erlebnisorientierten Biken in anspruchsvollem Gelände und faszinierender Landschaft und weniger auf dem Reisen. Das Gepäck wird auf das Notwendigste reduziert (Zelt, Biwakausrüstung … ) und in speziellen Bikepackingtaschen so am Fahrrad untergebracht, dass die bestmögliche Kontrolle und leichte Handhabung gewährleistet sind.
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Eine kleine Erfrischung: beim Queren eines Bergbachs.
Die mittelbreiten Reifen, die so typisch sind für diesen Radtyp, sind gerade ideal für solche Strecken. Man ist flott auf Asphalt, hat aber dennoch genug Grip auf Geröll und losem Untergrund. So wurde es dann auch ein echtes Abenteuer. So manchen schotterigen Gebirgspass sollten wir noch überwinden, mit durchdrehenden Reifen bergauf uns quälend, doch belohnt immer wieder von herrlichen Ausblicken auf die wunderbare Bergwelt der slowenischen Alpen. Nächte unterm Sternenzelt, Camps in freier Wildnis, mal mitten im Wald, mal an ausgewaschenem Flussbett. Mit der Hängematte unterwegs zu sein, bedeutet, dass man nicht auf ebenen Untergrund angewiesen ist. Wir waren also viel flexibler bei der Wahl unserer Lagerstatt. Lediglich ein paar Bäume mussten wir finden. Einmal war uns dann aber doch ein bisschen mulmig, als wir auf die Beschilderung aufmerksam wurden, die uns vor Braunbären warnte. Mit gemischten Gefühlen bauten wir in jener Nacht unsere Hängematten auf. Doch auch nach dieser Nacht waren die ein-
zigen Zeugen einer Begegnung mit der Wildnis zahllose Mückenstiche. „Et hätt noch immer jot jejange“, wie der Rheinländer sagt. Nach vielen Meilen und Höhenmetern beschlossen wir schließlich unseren Rundweg und gelangten zurück nach Villach in Österreich, von wo aus wir mit dem Zug wieder gen heimwärts fuhren.
Strapazen? Ja, klar. Müde Beine? Auf jeden Fall. Wollt ihr das noch einmal wiederholen? Unbedingt.
FAZIT 750 km 15.000 Hm ein gebrochener Umwerfer zwei defekte Pedale ein paar liegengelassene Handschuhe mehrere Platten an meinem Rad unendlich viel Spaß
Bären sind uns glücklicherweise nur auf Warnschildern begegnet.
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Das Zweirad in Kunst und Comic
DAS ZWEIRAD IN KUNST UND COMIC von Wolfgang Wagener
Bücher zum Fahrrad gibt es in großer Zahl: Sachbücher, Ratgeber, Romane, Reiseführer oder Bildbände. Seltener sind da schon Bücher mit Zeichnungen, bildender Kunst, Karikaturen oder Comics, neudeutsch Graphic Novels. Wir stellen hier zwei ausnehmend betrachtenswerte Bücher aus dieser Gattung vor.
Auf dem Narrenrad:
Lyonel Feiningers gezeichnete Liebe zum Fahrrad
Der deutsch-amerikanische Maler Lyonel Feininger (1871–1956) war leidenschaftlicher Radfahrer. Auf seinem damals hochmodernen luftbereiften Rennrad, Modell Cleveland Ohio, gebaut von Henry A. Lozier and Company in Cleveland (Ohio), verband er Vergnügen, sportliche Ertüchtigung und Motivsuche – und legte dabei durchaus längere Distanzen zurück: „Ich radele die Kleinigkeit von sechs bis 700 Meilen im Monat“, schrieb er 1897 an einen Freund in den USA. Feininger, der seit 1887 in Deutschland lebte, erkundete mit dem Rad die Ortschaften um seine Wohnorte Berlin, Weimar und sein Feriendomizil Usedom. Neben politischen Karikaturen waren es vor allem seine Radlerkarikaturen, die ihn um die Jahrhundertwende zunächst in Deutschland bekannt machten. So hatte sich der Zeichner schon längst durchgesetzt, bevor der Maler Feininger berühmt wurde. In der Zeit des ersten Fahrradbooms trafen Feiningers Zeichnungen mit ihrem spleenigen Nonsens-Humor den Geschmack der Leserschaft, ob sie sich um vertrackte Unfälle drehten, die in der Radfahrklinik enden, um die „Vereinigung der verbrüderten Speichentreter“, die an einem Regentag trübsinnig über Bierhumpen brütet, um Spießer, Radprofis oder emanzipierte Frauen auf dem Rad. Seine Radlerkarikaturen erschienen ab 1896 in Berliner Zeitschriften und Satireblättern. Eine Auswahl von ihnen wurde 2014 anlässlich einer Ausstellung in einem ausgesprochen hübschen Bildband veröffentlicht, ergänzt um Radlerkarikaturen anderer Zeichner, Fotos und Werbeplakate aus der Zeit um 1900 sowie einen Text, in dem Feininger sich selbst vorstellt.
Das Zweirad in Kunst und Comic
UNSERE LITERATURTIPPS
Lyonel Feininger: Auf dem Narrenrad. Kunstkabinett Usedom, Benz 2014. Hardcover, 136 Seiten. 46 Euro bei fahrradbuch.de ISBN: 9783000457517
Mythos Tour de France in einer bildmächtigen Graphic Novel Noch eine Geschichte der Tour de France? Ja, aber eine besondere. Der niederländische Zeichner Jan Cleijne hat das große Radrennen in der Graphic Novel „Unmöglich ist kein französisches Wort“ wunderbar portraitiert. Ein bildmächtiges Werk, in dem alle Großen auftauchen: Garin, Bartali, Merckx, Armstrong, ja, auch die Dopingspritze – und sogar der legendäre „Mann mit dem Hammer“. Cleijne, Jahrgang 1977, ist selbst aktiver Rennradfahrer. Seine Kurzgeschichten und Comics erscheinen in angesehenen niederländischen Magazinen. Dies ist seine erste Graphic Novel. Sie beginnt mit schwarz-weiß streifigen Stummfilmbildern der ersten Tour 1903. Der Stil der stimmungsvollen und detailverliebten Zeichnungen verändert sich mit der Zeit. Der erste Farbfleck ist das Gelbe Trikot in den 30er-Jahren; die 50er und 60er erinnern an verblichene Farbfotos ... Cleijne erzählt von wagemutigen Kerlen, die das Wort „unmöglich“ aus ihrem Vokabular gestrichen haben, von unsagbar langen Etappen der Pionierzeit, von Legenden, Sternstunden und Tiefpunkten des Radsports, von sportlichen und menschlichen Dramen. Atmosphärisch dicht und fantasievoll gezeichnet, macht das Buch verständlich, warum die Tour de France ein Mythos geworden ist und Millionen fasziniert. Eine Graphic Novel, die man mehr als einmal liest!
Jan Cleijne: Unmöglich ist kein französisches Wort. Covadonga-Verlag, Bielefeld 2013. Paperback, 144 Seiten. Bei Amazon ist es ab 47 Euro erhältlich. ISBN: 9783936973778
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Geballte Power fürs (E-)Bike!
Einblicke: HASE BIKES und Riese & Müller
Mehr Platz für die Produktion: Das neue Gebäude von Riese & Müller.
GEBALLTE POWER FÜRS (E-)BIKE! von Georg Bleicher
Die letzten Jahre brachten nicht nur Lieferkettenstress und Händler-Lockdowns. Wir haben mit zwei Fahrradherstellern über Internes geplaudert und dabei viel Positives erzählt bekommen. Riese & Müller:
Vorausgehen und digitale Mobilität mitgestalten!
strengungen um mehr Nachhaltigkeit durchziehen immer neue Unternehmensbereiche. Ein großes Projekt war die Verpackung der Lastenräder. An ihr ist nahezu alles recycle- oder wiederverwendbar. Die wenigen benötigten Folien werden aus Zulieferverpackungen gewonnen. Bei Riese & Müller hat man über das Fahrrad hinaus einen Fokus auf die neue Mobilität. Das Fahrrad als breit angelegte Mobilitätslösung – da ist noch eine ganze Welt zu entdecken.
Lange Lieferzeiten und eingeschränkte Modellvielfalt in der Corona-Krise: Riese & Müller aus Mühltal bei Darmstadt hatte diese Probleme kaum. Stattdessen konnten sie mit einem Produktionsplus von 50 Prozent kräftig zulegen. Alexander Eilhauer, der im Unternehmen den Einkauf und das Lieferkettenmanagement leitet: „Wir haben schon Das RX-Modul von Riese & Ein Fahrrad immer genau auf die Müller kann dabei sinnmuss heute Zahlen geguckt und die voll sein. „Ein Fahrrad mehr können. Entwicklungen bei den muss heute mehr könZulieferern in Asien. Und nen“, sagt Matheis. Der regelmäßig überlegt: Was jetzt schon optional im Emüssen wir tun, um weiter liefern Bike verbaute Chip macht das Rad zu können?“ Riese & Müller hat anders zum Connected E-Bike: Das bedeutet als andere zu Krisenbeginn keine Teilezunächst Lokalisierung – man weiß bestellungen storniert. Deshalb konnten sie besser mit der „explodierenden Nachfrage“ Schritt halten. „Unser Glück war, dass wir vor Corona gerade ein neues Großlager mit 5.000 Palettenstellplätzen gebaut haben“, ergänzt Jörg Matheis, Kommunikationsleiter. „Wichtig ist, dass man vorsorgt und die Situation mitsteuern kann“, so Eilhauer. Auch An-
immer, wo sich das E-Bike befindet, auch bei Diebstahl. Durch den Chip lassen sich Fahrten dokumentieren und Statistiken erstellen, von der CO2Ersparnis gegenüber Autofahrten bis hin zu Fitness-Daten. Hersteller können anonymisierte Daten zu Fahr- und Nutzungswerten erfassen und in ihre E-Bike-Entwicklungen einfließen lassen. Verkehrstechnisch interessant wird’s, wenn smarte Fahrzeuge sich per RXModul erkennen und kommunizieren lernen. Wenn also das Auto Radfahrende erkennt und dann automatisch den Sicherheitsabstand generiert oder „vorausahnt“, dass aus der freigegebenen Einbahnstraße ein Velo kommen könnte. Sicher: Das ist Zukunftsmusik, aber bei Riese & Müller wird daran gearbeitet.
Die neue Verpackung für Lastenräder ist voll recyclebar.
Bei Riese & Müller werden die E-Bikes an modernen Produktionslinien montiert.
Geballte Power fürs (E-)Bike!
Um die gestiegene Nachfrage zu bedienen, wurde die Produktion auf Montagelinien umgestellt.
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Mittlerweile arbeiten 100 Mitarbeiter aus zehn Nationen bei HASE BIKES.
des benötigten Stroms produziert wird. „Null Abfall“ ist ein selbst gesetztes Ziel – „Mehrweg und Recycling bei uns und bei unseren Zulieferern“ heißt die Devise.
HASE BIKES:
Radverkehr für alle – mit frischen Ideen.
die Ladentheke. Beraten lassen konnte man sich während der Pandemie beim Hersteller selbst. „Das ist ein Angebot, das wir noch ausbauen wollen“, so Kirsten Hase. Gut zu wissen!
Auch HASE BIKES, Tandem- und Dreiradhersteller im Ruhrpott, ist bisher Gerade wurde eine neue, über 3.000 gut durch die Corona-Krise gekommen. Quadratmeter große Werkhalle einge2021 stieg der Umsatz um 20 Proweiht und die Produktion auf Montazent. Lieferprobleme sind allerdings gelinien umgestellt – so will man die nicht spurlos vorbeigegangen. „Aber wir große Nachfrage bedienen. Mittlerhaben versucht, sie möglichst klein zu weile hat das Unternehmen über 100 halten“, sagt MarketingleiteMitarbeiter aus insgesamt zehn rin Kirsten Hase. So wurde Nationen. Bei HASE BIKES lieber zu viel als zu wenig sieht man sich in der soEin kreatives geordert und im ersten zialen Verantwortung Testangebot: Lockdown mutig weiterund fühlt sich Themen PINO statt produziert. Marec Hase, wie Integration, InklusiPKW. Unternehmensgründer on oder Nachhaltigkeit und Chefentwickler, war opverpflichtet. Inklusion ist timistisch, dass E-Bikes und Räin einem Unternehmen, das der nach dem Lockdown stark gefragt auch im Reha-Bereich aktiv ist, beisind. Trotzdem muss man derzeit bei nahe selbstverständlich. Bei Nachhaleinigen Modellen Geduld haben, antigkeit geht es um langlebige Batterien dere rollen in wenigen Wochen über oder Photovoltaik, mit denen ein Teil
Das kreative Engagement für mehr Fahrradverkehr war den Hases schon immer wichtig. Seit Jahren gibt es das Projekt „PINO statt PKW“. Interessierte tauschen ihre Autoschlüssel zeitweise gegen das Tandem PINO und können testen, ob und wie ein Fahrrad das Auto in der City ersetzen kann. Der Hersteller organisiert Vorträge renommierter Verkehrsexperten darüber, wie man Einfluss auf die Verkehrsinfrastruktur vor Ort nehmen kann. „Wir wollen den Leuten […] Ideen in die Hand geben“, meint Kirsten Hase dazu. Dass die Waltroper selbst oft gute Ideen haben, merkt man ihren Trikes und Tandems an.
Einsatzvielfalt für zwei: Das PINO ist enorm beliebt.
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ABUS
STYLISCH FUNKTIONALE SICHERHEITSWELT Radfahren ist ein wesentlicher Beitrag für die Mobilität der Zukunft. Man entzieht sich den Staus, leistet einen Beitrag die Luftqualität zu verbessern und ist nah an den Menschen und der Umwelt. Der Sicherheitsexperte ABUS zeigt mit seinen intelligenten Schloss- und HelmLösungen, dass sie zudem im Gleichklang mit dem zeitgemäßen Lifestyle stehen.
Der Radhelm mit markantem Charakter Mit dem HUD-Y präsentiert ABUS einen Fahrradhelm mit progressiv modernem Design für anspruchsvolle urbane Biker: Das minimalistische Design bringt Ästhetik und Style auf die Straße. Die Ausstattung, unter anderem mit magnetisch anclipbarem, wiederaufladbarem LED-Rücklicht, macht jede Fahrt zu einem unbeschwerten Erlebnis.
Die perfekte Verbindung von Technologieträger und Bike It-Piece!
In Form und Funktionalität wurde der HUD-Y völlig neu gedacht. Das klare, selbstbewusste Design ist ein Statement und die Funktionalität des Helms überzeugt in allen Situationen. Unter der klaren, dynamischen Silhouette des HUD-Y stecken zahlreiche, sinnvolle ABUS Innovationen: Die im EPS integrierte Strukturverstärkung ActiCage optimiert die Stabilität. Ein feinjustierbares VerstellSystem mit griffigem Verstellrad, der neue Trivider – ein innovativer Gurtbandverteiler – sorgen für einen individuell optimalen Sitz. Die Passform und das Belüftungskonzept sind Radsport erprobt. Bereits beim Aufsetzen steigert das Fidlock-Magnetgurtschloss den Komfort des Helmes. Unterwegs schützt das FlipFlop Visier vor der blendenden Sonne und gibt eine sportive Note – also rundum stylish und sicher!
ABUS
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SMARTES FALTSCHLOSS MIT KEYLESS-KOMFORT Mit dem BORDO SmartX 6500A bringt ABUS sein erstes smartes Faltschloss auf den Markt. Cargobikes, Pedelecs und E-Bikes haben immer mehr elektronische und smarte Komponenten an Bord – mit dem ABUS BORDO SmartX 6500A gibt es jetzt das intelligente Faltschloss zu deren Sicherung. Kernstück ist der etablierte, elektronisch gesteuerte, schlüssellose SmartX Zylinder. Wer sein Rad sichern möchte, macht das jetzt ganz einfach per Smartphone und Bluetooth.
Alarm mit 100 Dezibel Zur erweiterten Sicherheitsausstattung gehört die elektronische 3D Position Detection. Rüttelt jemand am Rad und versucht das Schloss zu knacken, wird ein Alarm mit lauten 100 Dezibel ausgelöst. Bei einmaligen, kleineren Erschütterungen verhindert die Technologie einen Fehlalarm.
Keyless – ganz ohne Schlüssel Einen physischen Schlüssel braucht der Nutzer nicht mehr: Sobald er sich mit seinem Smartphone dem Schloss nähert, wird die Verbindung aktiviert und er kann das BORDO SmartX 6500A öffnen oder schließen.
Praktisch, falls jemand vergessen hat, wo das Rad abgestellt wurde: Der letzte Standort des Fahrrads wird beim Abschließen gespeichert und kann über die App abgerufen werden. Hightech-Sicherheit mit dem Komfortplus!
Bedienbar mit iOS- und AndroidSmartphone
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Airbags für sicheres Biken
Airbags: sicher, wenn es nötig ist.
Im Notfall aufploppende Luftpolster schützen dank des Airbag-Kragens von Hövding seit 2006 auch Radfahrer und E-Biker. EVOC Sports, Spezialist für Rucksäcke mit Rückenprotektor, bringt nun den weltweit ersten Fahrradrucksack mit integriertem Airbag auf den Markt. Der radgeber vergleicht beide. von Christoph Bublak
Mit dem COMMUTE A.I.R. PRO 18-Rucksack möchte EVOC Sports eine Erfolgsstory fortsetzen, an deren Anfang ein Lawinenabgang mit resultierender Rückenverletzung stand. Seitdem überrascht der Sicherheitsexperte immer wieder mit überzeugenden Lösungen, nicht nur für den Einsatz beim Skifahren oder Bergsteigen, sondern auch beim Biken. Die Entwickler kombinierten nun bei einem Rucksack der aktuellen Kollektion den bei vielen EVOC-Rucksäcken
bewährten Rückenprotektor mit der Airbag-Technologie. Bei einem Sturz sind nicht mehr nur die Wirbelsäule, sondern auch Nacken, Schultern, Schlüsselbeine und der Brustbereich bestens geschützt. Das Airbag-System wurde speziell für Fahrradrucksäcke entwickelt, die für den Arbeits- oder Schulweg, beim Einkauf oder in der Freizeit genutzt werden. Allerdings ist die Nutzung von schützenden Luftpolstern beim Radfahren keine
EVOC integriert das Airbag-System unsichtbar im Rucksack.
Bei einem Sturz sind Brust, Schultern und Nacken gut gepolstert.
Airbags für sicheres Biken
neue Idee. Der Airbag-Kragen von Hövding ist seit 2006 auf dem Markt. Auch er ist, wie der Rucksack von EVOC, für den Alltagsgebrauch und nicht für den sportlichen Einsatz konzipiert. Herzstück sind bei Hövding und EVOC sensorgesteuerte, aufblasbare AirbagProtektoren. In Sekundenbruchteilen werden durch die Systeme die Position von Biker bzw. Rucksack analysiert. Bei einem Sturz bläst sich der Airbag in weniger als 0,1 bzw. 0,2 Sekunden auf und entfaltet seine volle Schutzwirkung. Während beim EVOC-Rucksack im Wesentlichen die Unfallwirkungen auf den Oberkörper gedämpft werden und nach wie vor ein Helm als Kopfschutz getragen werden muss, dient ein Hövding ausschließlich dem Schutz von Kopf und Nacken. Die spezielle Geometrie des aufgeblasenen Airbag-Kragens vermeidet in besonderer Weise Verletzungen an Schläfen und Stirn – besser als es mit Helmen möglich wäre. Der Clou bei einem Hövding ist, dass der Kopf beim Radfahren angenehm frei bleibt und die Protektoren sich erst im Bedarfsfall um Kopf und Nacken legen. Der COMMUTE A.I.R. PRO 18 bietet als Rucksack neben dem integrierten Rückenprotektor weitere nützliche Details, wie Laptop-Fach mit seitlichem
Bei Hövding ist der Airbag in einem unauffälligen Kragen untergebracht.
Das Luftpolster bietet einen vorbildlichen Rundum-Schutz für Kopf und Nacken.
Schnellzugriff, Handy-, Brillen- und Organisationsfächer, elastische Seitentasche, höhenverstellbarer Hüftgurt sowie nahtlose Schultergurte für komfortablen Sitz. Der Hövding hingegen punktet in der dritten Generation mit einer Bluetooth-Verbindung, über die bei einem Unfall ausgewählte Kontakte benachrichtigt werden.
HÖVDING 3
Klarer Vorteil beim Rucksack ist die Weiterverwendbarkeit nach dem Auslösen des Airbags. Es muss lediglich die Gaskartusche getauscht werden. Sollte der entnehmbare Rückenprotektor sichtbare Schäden haben, wird er im Zuge des FREE PROTECTOR CRASH REPLACEMENT kostenlos ersetzt. Ein ausgelöster Hövding muss ausgetauscht werden, kann aber nach Einsendung zum Hersteller zu einem geringeren Preis (250 statt 320 Euro) erworben werden. Preislich ist ein Hövding deutlich günstiger als der COMMUTE A.I.R. PRO 18-Rucksack (ca. 900 Euro), aber auch teurer als Fahrradhelme. Nach wie vor ist er die einzige Alternative für alle, die keinen Helm tragen können oder wollen. Der EVOC-Rucksack ist kein Ersatz für den Fahrradhelm, bietet aber eine sinnvolle Ausrüstungsergänzung.
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39
schützt Kopf und Nacken Freiheit für Kopf und Frisur Bluetooth-Benachrichtigungsfunktion nicht wiederverwendbar keine weiteren Funktionen
COMMUTE A.I.R. PRO 18 + + +
multifunktional wiederverwendbar schützt Nacken, Schultern, Brust kein Schutz für den Kopf, ein Helm ist nötig hoher Preis
40 Dienstrad-Leasing Radelnde Mitarbeiter – Dienstrad-Leasing
FÜNF MYTHEN DES DIENSTRADS Fakt ist, mit zunehmenden Klimaveränderungen und steigenden Spritpreisen interessieren sich immer mehr Menschen für nachhaltigere Lösungen, die sie einfach in ihren Alltag integrieren können. So ist es nicht verwunderlich, dass Diensträder sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, obwohl sich einige Mythen rund um das Thema Dienstrad-Leasing ranken. Gemeinsam mit Oliver Grothues, Vertriebsleiter bei Radelnde Mitarbeiter, gehen wir daher den fünf häufigsten Missverständnissen auf den Grund. Das Dienstrad darf nur auf dem Arbeitsweg genutzt werden. Das ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube. Immer wieder kommt es vor, dass Arbeitgeber sagen, sie können ihren Mitarbeitern kein Dienstrad anbieten, da diese zu weit von der Arbeitsstätte entfernt wohnen und den Arbeitsweg nicht mit dem Rad zurücklegen können. Natürlich kann das Dienstrad auch in der Freizeit genutzt werden. Viele Kunden nehmen ihr Rad sogar mit in den Urlaub, um es vor Ort zu nutzen. Dabei profitieren sie auch von unserem Rundum-Schutz, der selbst im europäischen Ausland greift. Ein Dienstrad lohnt sich nur für eingefleischte Fahrradfahrer. Generell sehen wir bei unseren Kunden Unterschiede, wie sehr das Fahrrad genutzt wurde. Wir bekommen beispielsweise Diensträder mit einer Laufleistung von über 30.000 Kilometer zurück, das ist vergleichbar mit ca. 180.000 Kilometer bei einem PKW. Allerdings gibt es entsprechend auch Leasing-Rückgaben mit einer Laufleistung von nur 300 Kilometer. Ganz allgemein bekommen wir im Team immer die Rückmeldung, dass das Dienstrad eine sehr gute Motivation für mehr Bewegung ist. So bleibt das Auto für so manch eine Kurzstrecke einfach mal stehen und das Dienstrad wird genutzt. Es kommen über das Jahr schon so einige Kilometer zusammen, die der Radler geschafft hat.
Oliver Grothues, Vertriebsleiter, Radelnde Mitarbeiter
Dienstrad-Leasing ist kompliziert. Mit uns nicht, denn dank unserer langjährigen Erfahrung wissen wir genau, wo wir die Unternehmen entsprechend unterstützen können, damit die Umsetzung einfach und schnell gewährleistet ist. Unsere individuellen, für den Arbeitgeber abgestimmten Unterlagen erleichtern die Umsetzung enorm und machen das Einführen des Dienstrad-Leasings für jeden unkompliziert. Barkauf ist immer günstiger als Leasing. Durch die steuerliche Gleichstellung zwischen Dienstwagen und Dienstrad entstehen bei einem Jobbike durch die Gehaltsumwandlung steuerliche Vorteile, die je nach Ausgangssituation eine Ersparnis von bis zu 40 Prozent schaffen können. Darüber hinaus bleiben die Arbeitnehmer finanziell flexibel, da sie keine hohen Anschaffungskosten gegenüber einem Barkauf haben. Außerdem ist das Dienstrad über die komplette Laufzeit durch unseren speziellen Rundum-Schutz abgesichert: von Unfallschäden über Diebstahl bis hin zu Akku-Defekten. Wir hoffen, wir konnten einige Mythen des Dienstrad-Leasings für Sie ins richtige Licht rücken. Falls Sie weitere Fragen bezüglich unseres Leasing-Konzepts haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Wieso sollte mein Arbeitgeber das anbieten, er hat doch nichts davon. Auch das ist ein klassischer Irrglaube. Der Arbeitgeber bringt die Belegschaft in Bewegung, verringert nachweislich den Krankenstand und zeigt den Angestellten seine Wertschätzung. Darüber hinaus steht es ihm frei, das Jobbike optional durch z. B. die Übernahme des Rundum-Schutzes weiter zu unterstützen. Stand 02/2022 Radelnde Mitarbeiter | PUROBIKE GmbH | www.radelnde-mitarbeiter.de | E-Mail: info@radelnde-mitarbeiter.de | T: +49 (0) 251 / 2 70 42 78
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Eine Alternative für den Stadtverkehr aus Franken! besser elektrisch – besser Si.o
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Ab diesem Frühjahr haben wir auch Elektro-125ccm im Programm!
Impressum Konzept & Chefredaktion: Thomas Barth – fahrradies Halle Redaktion: Ulrike Siegmann & Michael Schulz – Balance Bochum, Georg Bleicher, Wolfgang Wagener, Christoph Bublak – ö-Konzept Zwickau Lektorat: Anne Usadel M.A., Leipzig Gestaltung: Christoph Bublak – ö-Konzept Zwickau Druck: Möller Druck Ahrensfelde
Besonderer Dank gilt in dieser Ausgabe dem Schauspieler Bjarne Mädel und seinem Engagement für das Projekt African E-Bike.
Fotos: Jürgen Bauer, Jonas Wresch, Kirsten Hase, Eurist e. V., Nutzradstudio, Verkehrsplanungsbüro Kaulen, Brompton, VELLO, QiO, Dennis Ritter, Påhoj, Amanda Nilsson, Stefan Ensthaler, Michael Schmitz, Florian Danz, Lyonel Feininger, Jan Cleijne, Covadonga Verlag, Kunstkabinett Usedom, Kay Tkatzik, Jörg Landwehr, Christoph Lilge, Susanne Nordmann, Andi Grüner, stock.adobe.com: Christopher | Gianfranco Bella | Jennifer | Daniel | Dennis | Kokhanchikov | cevahir
Copyright: Wir achten sehr auf die Copyright-Bestimmungen. Falls wir dennoch ein uns unbekanntes Copyright verletzt haben, bitten wir um eine Mitteilung.
Unser Dank für das Gelingen dieser Ausgabe gilt folgenden Personen, Firmen und den von ihnen vertretenen Marken: ABUS, Alpina, Bergamont, Robert Bosch GmbH, Brompton, Coboc, Cube, Ruth Steinmann – Eurist e. V., EVOC, Team fahrradies Halle, Team Balance Bochum, Maria Hochrath und Firma Zweirad Hochrath Bocholt & Borken, Sarah & Oliver Grothues – Zweirad Dalhues Warendorf, Mailin Busko – Rad & Tour Cuxhaven, Axel Nordmann & Team Der Radladen Bamberg, Hövding, Kalkhoff, KTM, Le Canard, Pressedienst Fahrrad, Riese & Müller, Schindelhauer, Simplon, Uebler, Urban Arrow, Velotraum, ZEG
Auflagenhöhe: 109.000 Stück Internet: www.magazin-radgeber.de Kontakt: info@magazin-radgeber.de
Irrtümer, Preis- und Modelländerungen sind vorbehalten. Stand: März 2022
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WAS WIR TUN: Wir bieten das Einkaufserlebnis Fahrrad mit exklusiven Premiummarken in Bocholt und Borken. Das richtige Fahrrad für Sie ist unser Versprechen.
WER WIR SIND: Seit 1912 sind wir ein Familienunternehmen mit langer Tradition in 5. Generation. Seit 2019 ist Christian Hochrath mit in der Firma und leitet seit September 2020 die neue Filiale in Borken.
WIE WIR HANDELN: Mit einem begeisterten, jungen dynamischen Team sind wir heute und in Zukunft für Sie da.
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