Magazin "radgeber" Balance GmbH Bochum 2013

Page 30

Richtig Rad fahren – Ein kleiner Ergonomieberater Teil 2

GRIFF, LENKER & SATTEL Beim Rad fahren sind einige Körperbereiche besonderen Belastungen ausgesetzt. Egal ob Füße, Kniee, Schultern, Ellebogen, Hände, Gesäß, Nacken oder Wirbelsäule: Auf den jeweiligen Fahrer und den speziellen Einsatzzweck abgestimmte, ergonomisch optimierte Komponenten wirken unterstützend, minimieren Ermüdungs- und Belastungserscheinungen und beugen so Gesundheitsschäden vor.

CITY-RAD

TREKKINGRAD

SPORTLICHES RAD

ca.8 bis 16°

ca.5 bis 12°

ca.28°

ALLES IM GRIFF? Halten, Lenken und Bremsen sind wichtige Aufgaben, die mit Hilfe von Griffen und Lenker erfüllt werden. Nur eine Steuerzentrale, die perfekt zu unserer Anatomie passt, kann dies optimal und komfortabel leisten. Am Lenker sind vor allem seine Biegung und die Griffform entscheidende Faktoren. Ein stark gebogener Lenker ermöglicht aufrechtes, bequemes Fahren (Abb. links). Hier wirkt eine geringe Last auf die Handgelenke, Blut- und Nervenbahnen sind kaum beeinträchtigt.

Mit freundlicher Unterstützung der Ergonomieexperten:

In der Mitte der Hand verläuft der Karpaltunnel. Durch ihn ziehen elementare Nervenstränge. Beim Abknicken des Handgelenkes macht der Karpaltunnel zu. Bei Druck auf das Handgelenk besteht dann die Gefahr von einschlafenden und tauben Fingern. An leicht gebogenen Lenkern der TrekkingRäder knicken Nerven und Blutgefäße nur ein wenig ein (Abb. Mitte). Am fast geraden Mountainbike-Lenker müssen bei der Ergonomie die meisten Abstriche gemacht werden (Abb. rechts). Hier kommt es sehr schnell zu Ermüdungserscheinungen.

Taube, kribbelnde Finger sind ein häufiges Problem. Achten Sie einmal darauf, welche Finger betroffen sind. Hoher Druck auf den Ulnarnerv an der Handaußenseite kann zu Beschwerden führen. Bedingt werden diese oft durch herkömmliche, runde Griffe. Abhilfe können sogenannte Flügelgriffe mit vergrößerter Auflagefläche an der Außenseite schaffen. Diese entlasten den Nerv durch eine breitere Auflage und verbessern die Versorgung der beiden kleinen Finger (z.B. SQlab 711SY).

Neben dem passenden Griffdesign und einem geeigneten Lenker ist auch die korrekte Handhaltung unerlässlich. Die Hand sollte mit dem Arm eine Achse bilden.

Der Flügelgriff minimiert mit seiner breiteren Auflagefläche punktuelle Druckbelastungen an der Hand und hat erhebliche Vorteile gegenüber herkömmlichen einfachen Rundgriffen.

Eine weniger abknickende Handhaltung im Bereich des Handgelenks sichert eine bestmögliche Versorgung. Die Nerven im Karpaltunnel werden geschont und es kann ermüdungsarm geradelt werden.

28

+ | Ergonomieberater|

Ganz wichtig ist, der Hand die Möglichkeit zu lassen, beim starken Bremsen nach unten abzuknicken. Auch wenn das nicht 100% ergonomisch ist, Sicherheit geht vor.

Durch eine nach innen eingedrehte Hand werden Nervenbahnen gedrückt und der Blutkreislauf der Hand eingeschränkt.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Magazin "radgeber" Balance GmbH Bochum 2013 by Magazin "radgeber" - Issuu