Schwimmbad + Sauna Profi 11/12-2022

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AUS

ENERGIEKRISE

VIEL POTENZIAL Wegen ihrer Produktionsweise von Edelstahlbecken ist Diamant Unipool auf dem Vormarsch. Seite 214
Inwiefern betrifft die Energiekrise die Pool- und Wellnessbranche? Wir haben nachgefragt. Seite 226
GRANIT Kusser Pool aus Bayern fertigt Becken vollständig aus Granit. Wir haben‘s uns genauer angeschaut. Seite 222 DER BRANCHENREPORT: NEWS, MESSEN, FIRMEN, PERSONEN, PRODUKTE PROFI AUF ZUR „INTERBAD 2022“! Mit den Fokusthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Seite 210 No. 11-12/2022

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!

DAS HEISSESTE Thema dieses Sommers: der Ukrainekrieg und die dadurch entstan dene Energiekrise aufgrund der knapp gewordenen Rohstoffe Öl und Gas. Vor allem die Abhängigkeit von russischem Gas hat dazu geführt, dass der Staat alle Hebel in Bewe gung gesetzt hat, um die Energieversorgung des Landes, seiner Bürger und seiner Wirt schaft zu sichern. Am 1 September trat deshalb eine zeitlich begrenzte Energiespar-Ver ordnung in K raft, die unter anderem auch von den Poolbesitzern ihren Beitrag einfordert – nämlich bis zum 28 Februar 2023 auf die Beheizung ihrer Schwimmbäder mit Gas und Strom zu verzichten. Für die einen ein selbstverständlicher Akt der Solidarität, für die an deren ein nicht hinnehmbarer Eingriff in persönliche Freiheiten. Manch einer bez weifelt auch einen spürbaren Effekt dieser Maßnahme. Andere sagen: K leinvieh macht auch M ist, jeder Beitrag zählt. Diese Kontroverse haben wir zum Anlass genommen, relevante Bran chenvertreter nach ihrer Meinung zu fragen und danach, wie ihr Unternehmen mit der drohenden Rohstoffknappheit umgeht und natürlich, wie sie sich eine dek arbonisierte Energiezukunft für ihr Unternehmen vorstellen. Sie lesen wirklich spannende, kreative und konstruktive Beiträge, bekommen neue Perspektiven vor Augen geführt und werden vor allem mit einem hohen Maß an Zuversicht in die kommenden Wochen entlassen.

Abgesehen von diesem dominanten Thema waren wir in den letzten beiden Monaten wieder viel unterwegs, um für Sie aus Unter nehmen und von Messen zu berichten.

Wir wünschen I hnen einen erwärmenden und möglichst konfliktfreien Herbst!

Ihr PROFI-Team JULIA GEORGANOUDIS, JOACHIM SCHEIBLE, DUYGU TUTKUNER UND MARIJAN LAZIC (VON LINKS).

INHALT

MARKT + MENSCHEN

206 T&A expandiert mit Covrex und Walter Piscine

Jan Delay ist neuer Markenbotschafter von Grünbeck

UNTERNEHMEN + PRODUKTE

Vorbericht „interbad 2022“: Digitalisierung und Nachhaltigkeit als zentrale Themen der Messe

Zu Besuch bei Diamant Unipool in Tschechien

Die Denkweise und das Portfolio von N iveko

Kusser Granitwerke: zum Sommerfest nach N iederbayern

Branchenumfrage: So geht die Pool- und Wellnessbranche mit der Energiekrise

Titelfotos:

VERLAG:

GmbH & Co. KG, Höhenstr. 17, 70736 Fellbach Tel.: 0711/5206-1, Redaktion -262 E-Mail: schwimmbad@fachschriften.de www.schwimmbad.de www.fachschriften.de

CHEFREDAKTION:

Joachim Scheible

REDAKTION:

Julia Georganoudis, Ruth Mayr

Gewerbepark Am Amselberg 7 99444 Blankenhain OT Niedersynderstedt

Tel.: +49 36454 - 59 09-0

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info.de@scppool.com

Einsteigen n und d die e Seele e baumeln n lassen.

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LEITUNG MEDIENKOMMUNIKATION WELLNESS: Marijan Lazic, lazic@fachschriften.de

SENIOR BERATERIN MEDIENKOMMUNIKATION WELLNESS: Duygu Tutkuner, tutkuner@fachschriften.de

ANZEIGENDISPOSITION:

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Beinsteiner Str. 47, 71384 Weinstadt

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Alle Ratschläge in diesem Heft sind sorgfältig erwogen und geprüft, eine Garantie kann aber nicht übernommen werden. Die Haftung von Autoren und Verlag für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

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um 238 Bericht von der Messe „GaLaBau 2022“ in Nürnberg 242 bsw inside: Tolle Ausbeute bei den „EUSA Awards 2021“
Fachschriften-Verlag
IMPRESSUM
Messe Stuttgart GmbH, Joachim Scheible, Marijan Lazic, Aqua Solar AG www.scpeurope.de
EFFIZIENTEN

WACHSTUMSKURS

T&A, europaweit aktiver Hersteller von Poolab deckungen, baut seine Produktpalette weiter aus und steigert sein Wachstum. Nach den belgischen Landsleuten von Covrex hat T&A nun auch den französischen M itbewerber Walter Piscine aus dem Elsass übernommen. Walter Piscine und Covrex, die früher zu dem Familienunternehmen TSPH (The Swimming Pool Hub) gehörten, sollen die europäische Präsenz von T&A verstärken.

Covrex, Hersteller von automatischen Poolab deckungen, hat sich seit 2004 mit der mit Iso lierschaum gefüllten Lamelle „Covrex Classic“ einen soliden Ruf erworben. Walter Piscine ist Hersteller einer breiten Palette von Schwimm badabdeckungen: bewegliche Decks, Sicher heitsabdeckungen für Bars, Winterabdeckun gen. 1992 von Lucien Walter gegründet, soll das Unternehmen dazu beitragen, das Ange bot von T&A zu erweitern.

T&A hat sich dank seines technischen K now hows, seiner hochwertigen Produkte und sei nes effizienten Kundendienstes eine führende Position auf dem Markt für Schwimmbadab deckungen erarbeitet. Die gleichen Konzepte sollen auch die Grundpfeiler für die weitere Entwicklung des Unternehmens in der Zusammenarbeit mit den Kunden von Covrex und Walter Pool sein, teilte man dazu mit. LPW Pools, das ebenfalls zur TSPH- Gruppe gehörte, wird hingegen nicht zu T&A gehören.

I m Rahmen der Transaktion werden die M itar beiter und das Management von Covrex und Walter Piscine in das T&A-Team unter der Lei tung von T&A- Geschäftsführer Joeri Dils integ riert. Dils ist zugleich Präsident des belgischen Verbandes der Schwimmbad- und Wellness fachleute. „Wir freuen uns darauf, mit den Kun den von Walter Piscine und Covrex zusam

menzuarbeiten, um ihnen ein kompletteres Produktsortiment mit der Qualität und dem Service zu bieten, für die wir seit drei Jahr zehnten bek annt sind“, wird Dils in einer ent sprechenden M itteiling zitiert.

Die komplette TSPH- Gruppe hat ungefähr 160 M itarbeiter. Das Covrex-Werk in Aarschot ver fügt momentan über eine Kapazität von rund 10 000 Abdeckungen pro Jahr. Nun wird eine zusätzliche Linie gebaut, die die Kapazität auf

Bild oben: Joeri Dils, Geschäftsführer von T&A. Bild unten: das Werk im belgischen Geel.

rund 15 000 steigert. Walter Piscine baut ge genwärtig in Brumath in Frankreich ein neues Werk , das Ende 2023 fertiggestellt sein soll.

Umzug von Produktion und Lager ist für Ende 2023, Anfang 2024 geplant.

Auf der Messe „Piscine Global Europe“ im No vember werden T&A und Walter Piscine be reits nebeneinander platziert sein. www.t-and-a.be, www.aquatop.be, www.covrex.com, www.walter-pool.com

„Next Generation“ bei Reinhardt-Plast Jens Reinhardt hat von seinem Vater Herbert die Geschäftsführung der Reinhardt-Plast GmbH übernommen. Herbert Reinhardt hatte sie 1975 als Spezialbetrieb für Folienbearbeitung gegründet. www.rp-poolsysteme.de

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erweitert Förderung Gute Nachrichten für den Galabau: Die Fördermaßnahmen für kleine und mittelständische Betriebe wurden erweitert. Außerdem wurden in der Förderrichtlinie „Teil A“ die investiven Einzelmaßnahmen, die ohne Beratung und CO2-Einsparkonzept in Anspruch genommen werden können, deutlich ausgeweitet. Alternative Antriebssysteme zur Nachrüstung einer bereits vorhandenen Maschine oder als Ausstattung beim Neukauf einer Maschine werden zusätzlich www.bmel.de

206 T&A LIEGT AUF
PROFI Markt + Menschen
Fotos: Tom Philippi, Technics & Applications

Der Entertainer Jan Delay, im Bild neben Geschäftsführer Günter Stoll, ist neuer Markenbotschaf ter der Grünbeck Wasseraufbereitung. M it dem Markenversprechen „Wir machen das klar “ will das Unternehmen aus dem bayerischen Höchstädt an der Donau seine Produkte und innovative Technik als Alltagsbegleiter und Problemlöser ins Zentrum rücken. „Wir machen das klar “ ist der Refrain des Songs „K lar “ aus Jan Delays Album „Mercedes-Dance“ von 2006 Seine Karriere startete Delay mit der H ip -Hop Band „Absolute Beginner “ Zu seinen charakteristischen Merkmalen gehö ren neben seiner mark anten Stimme das stylishe Outfit mit Hut, Sonnenbrille und ausgefallenen Anzügen. M it dieser Partnerschaft verspricht sich Grünbeck , mehr Bek anntheit im Endkundenbe reich zu erlangen und dadurch die Themen weiches und hygienisches Wasser zu fokussieren. Der Anspruch von Grünbeck ist es, dass Menschen weltweit hygienisch einwandfreies Wasser zur Verfügung steht, wobei Pool und Wellness nur einen Geschäftsbereich darstellen. M it K now how, Produkten und Kommunik ation setzt der Wasseraufbereitungsspezialist alles daran, dieses Recht umzusetzen und langfristig zu erhalten. Der Leitspruch: „Wir verstehen Wasser.“ Gegenwärtig ar beiten bei Grünbeck rund 700 Experten, die ihr

JK-INTERNATIONAL PLATZIERT SEIN „WELLSYSTEM“ IN EUROPAS HOTELS

„Wellsystem“, das Hydrojet-Überwasser-Massage System von JK-I nternational, ist ab sofort offizieller Partner der Progros Eink aufsgesellschaft. M it mehr als 900 angeschlossenen Betrieben in acht Ländern Europas ist Progros eines der führenden Eink aufs- und Beratungsunternehmen in der Hospitality-Branche. Christian Stachel, Senior Manager Eink auf der Progros Eink aufsgesellschaft (Bild links) „M it ,Wellsystem‘ können wir un seren Kunden das modernste Hydrojet-Überwasser-Massage System zu

attraktiven Konditionen anbieten.“ Die kontaktlose Überwassermassage ist besonders hygienisch und erfolgt vollautomatisch – ohne Personal aufwand. „Damit ist sie für Spa- und Wellnessbereiche in der Hotellerie ideal geeignet“, ergänzt Stephan Schulz, Sales Manager Wellsystem Deutschland der JK-I nternational GmbH (im Bild rechts mit Anne Beer) „Die wohltuende Wärme und die sanfte K raft des Wassers aktivieren tiefere Gewebeschichten und lockern Verspannungen. Bereits eine 15-minütige Anwendung mindert Stress, erhöht das Wohlbefinden und tut einfach gut“, so Schulz weiter.

Folgenden Ansatz verfolgt das „Wellsystem“: Die Wasserstrahlmassagen bieten Erholung und Entlastung für Körper, Geist und Seele und unter stützen gleichzeitig das Fitnessgefühl. M it den Vorzügen einer Überwas sermassage überzeugt Wellsystem nicht nur im Lifestyle - und Wellness segment. M it den medizinischen Modellen ist Wellsystem auch in K liniken, Reha-Einrichtungen und bei Physiotherapeuten der führende Anbieter. Durch die Kooperation mit der Progros Eink aufsgesellschaft möchte das Unternehmen sein Wachstum in der Hotellerie weiter aus bauen. Als erster an Progros angeschlossener Betrieb wurde Wellsystem bereits im neu eröffneten „Riverloft Hotel“ in Brunsbüttel bei Hamburg installiert. www.jk-group.net, www.progros.de

„Piscina & Wellness“: Der frühe Vogel... Die nächste „Piscina & Wellness“ in Barcelona

30. November 2023), doch bereits jetzt kann man sich zu günstigen Frühbucherkonditionen einen guten Stand sichern. Anmeldeunterlagen unter www.messe-barcelona.de

Evoqua: Neuer Verkaufsleiter

Stefan Festerling ist seit Sommer der neue „Sales Director D/A/CH & South East Europe“ bei Sopra-Mitglied Evoqua Water Technologies. Zuvor war er jahrelang bei der Hobart GmbH, einem Hersteller von gewerblichen Spülmaschinen. www.evoqua.com

Renolit: Marketing aus Worms Marianne Terry ist jetzt für das Marketing im deutschsprachigen Raum von Auskleidungsspezialist Renolit zuständig. Terry arbeitet vom Standort Worms aus. Sie war vorher mens tätig. www.alkorplan.de

JAN DELAY UND GRÜNBECK MACHEN DAS KLAR
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Fotos: Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH
Wasserwissen teilen. Der Umsatz steigt kontinuier lich und liegt derzeit bei jährlich rund 150 M illionen Euro. www.gruenbeck.de

„BSW AWARD“ FÜR SSF POOLS BY KLAFS

Die Schwimmbadbauer der K lafs Gruppe zäh len auch 2021 zu den glücklichen Goldgewin nern des „bsw-Awards“ Ein Pool- und Whirl poolprojekt in außergewöhnlicher Lage hat die Jur y gleich in mehrfacher H insicht über zeugt. „Ein Whirlpool kommt selten allein“, so startet die Jur y des Awards die Bewertung des prämierten Projekt. „Zumindest nicht in die sem Fall. Als „kleiner Bruder “ des großen Schwimmbeckens wurde das Spa so angelegt, dass es wirkt, als seien beide Wasserzonen wie aus einem Guss geschaffen. Die Geradlinigkeit des Designs und die versteckte Technik ver stärken den Ruhecharakter, den dieser Whirl pool ausstrahlt, der Massagemöglichkeiten für den ganzen Körper bietet.“

Patrick Pfeifer, Geschäftsführer von SSF Pools by K lafs, ist stolz auf die Auszeichnung und er klärt die Besonderheiten dieses Projekts: „Bei diesem spannenden Bauvorhaben wurde die

Whirlpool- und Schwimmbadkombination im ersten Obergeschoss eines Wohnhauses ober halb einer Garage eingebaut. Diese außerge wöhnliche Lage stellte unser Projektteam –bestehend aus Projektberater, Bauleiter und

Techniker – vor die eine oder andere Heraus forderung. Wir können solche komplexen Auf gaben lösen und damit ganz individuelle und einmalige Kundenwünsche wahr werden las sen“, so Pfeifer. www.ssf-pools.de

SCHOMBURG MIT VIELFÄLTIGEM SEMINARPROGRAMM

Der Detmolder Systembaustoffhersteller Schomburg hat wieder ein umfangreiches Seminarprogramm gestartet. I n der Reihe „Aus der Praxis für die Praxis“ vermitteln interne und ex terne Referenten Expertenwis sen zu aktuellen Themen in Sachen Schwimmbadabdichtung. Verarbei

ter, Fachhändler, Architekten und Planer erhalten in Live Webseminaren und Praxis Workshops themenspezifische Einblicke nach neuestem Standard. „Sockelabdichtung und bodentiefe Elemente“ heißt es im Webseminar am 8 November. „Fugenmörtel auswählen und verarbei ten“ am 22 November, „Linienentwässerung in Dusche und Bad – Rich tig abdichten und Mängel vermeiden“ am 6 Dezember, „Bodentiefe Fenster und Türen – Richtig abdichten und Schäden vermeiden“ am 8 Dezember. Durch die Veranstaltungen führt der Leiter des Objektmanagements bei Schomburg, Marcus Kuczer (im Bild links mit Marktmanager Thomas Schmidt) Vor dem Erscheinen dieser Ausgabe von Schwimmbad+Sauna PROFI fanden bereits die Seminare „Schwimmbäder sicher abdichten. Wie wer den Einbauteile und Bauelemente abgedichtet?“, „Mängel in der Badsanierung – Ursachen und Vermeidung“ sowie „Die nachträgliche Keller abdichtung – Methoden und Verfahren“ statt. I nformationen darüber stellt Schomburg auf der Website zur Verfügung. www.schomburg.de

„Eupepsia Wellness Resort“ in Virginia ist wieder das Beste in den USA

Zeitungen in den Vereinigten Staaten, rundum überzeugt: Sie kürten das Haus im zweiten Jahr sauna, das Himalaya-Salz-Chalet und ein Floatingbecken zum Erholen ein. www.eupepsia.com

Investor übernimmt Kühne

Badezimmern, verstärkt zusammenarbeiten. www.poolwellness.de

208 PROFI Markt + Menschen

Der Bundesfachverband Saunabau, I nfrarot und Dampfbad hat die Pro duktionsstatistik für das erste Quartal 2022 veröffentlicht. Die Daten wurden vom Statistischen Bundesamt (Destatis) erhoben. Demzufolge gab es im Vergleich zum 1 Quartal 2021 und nach den Rekordwerten des Jahres 2021 bei den produzierten Stückzahlen einen Rückgang von 18,1 Prozent – bei einem nach wie vor sehr hohen N iveau Der Produkti onswert steigerte sich hingegen nochmals um 3,7 Prozent. I n absoluten Zahlen waren es 7 784 Stück bei einem durchschnittlichen Produktions wert von 39 755 Euro pro Stück. Diese Entwicklung beruht auf dem allen Verbandsmitgliedern bek annten Trend zu kostspieligeren Saunas, ande rerseits auf den durch Materialpreissteigerungen gebotenen und erfolg reich durchgeführten Preiserhöhungen. Gemeldet wurden die im eigenen Betrieb hergestellten Erzeugnisse und erbrachten Dienstleistungen. Zur Produktion zählt auch die Lohn arbeit. Reparaturen, I nstandhaltungen, I nstallationen und Montagen sind nicht anzugeben, wenn sie sich auf eigene Betriebseinrichtungen beziehen. Handelsware und umgepackte Ware werden nicht in die Statistik miteinbezogen. Der Wert der Produktion entspricht dem erzielbaren Verk aufspreis ab Werk , er umfasst auch die Kosten der Verpackung.

Die im Verband organisierten Hersteller melden nur die erzeugte Men ge beziehungsweise den Verk aufswert, nicht den Umsatz Die Hersteller von Großerzeugnissen, deren Produktionsdauer sich in der Regel über mehrere Monate erstreckt, machen ihre Angaben gemäß des tatsächli chen Produktionsfortschritts. www.saunaverbaende.de

DGFNB: AUS- UND WEITERBILDUNG FÜR DEN NATURPOOLBAU

Die Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer (DGfnB) hält für den Naturpoolund Schwimmteichbau wieder Aus- und Wei terbildungsmöglichkeiten parat. Der Lehrgang zum „Qualifizierten Schwimmteichbauer “ star tet am 14 November in der Ak ademie Land schaftsbau Weihenstephan (ALW ) in Freising bei München. Der aktuelle Lehrgang, der in 2021 trotz der Coronaproblematik pünktlich gestartet war, wird nun am 4 November ab geschlossen. Schon am 27 Oktober findet das Seminar „Schwimmteiche regelkonform planen und bauen“ (nach der FLL-Richtlinie für den privaten Bereich) in der ALW Freising statt. Und in diesem Jahr gibt es mal wieder die „Geisenheimer Erkenntnistage“, und z war am 1 und 2 Dezember. Die Schulung findet auf dem „Rhein-Main-Campus“ der Hochschule in

Geisenheim bei Wiesbaden statt. Ein Lehrgang „Fachkraft für Schwimmbäder mit biologi scher Wasseraufbereitung“ soll im Frühjahr 2023 in Göttingen starten. Der vergangene Lehrgang wurde im April dieses Jahres von neun Teilnehmern erfolgreich abgeschlossen.

Generation Piscine: Neue Ansprechpartnerin für D/A/CH

der französische Beckenhersteller Generation Piscine eine deutsche Repräsentantin installiert. Suzanne Frantz ist die Ansprechpartnerin für exklusive Partnerschaften mit Fachhändlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Generation Piscine baut seit 20 Jahren Polyesterbecken in verschiedenen Größen. www.generationpiscine.com

Zubehör

positiv bewertet, wird im nächsten Jahr außerdem das z wei tägige Seminar „Schwimmteiche Typ 1 & 2 –Anspruchsvolles für Naturliebhaber “ abermals angeboten. Der Termin steht allerdings noch nicht fest. www.dgfnb.de

Weil von den 15 Teilnehmern

RÜCKGANG BEIM SAUNABAU
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Die erste „interbad“ seit 2018 findet vom 25. bis 28. Oktober auf dem Gelände der Landesmesse BadenWürttemberg in Stuttgart statt.

VOM BAD DER ZUKUNFT

Wenn am 25. Oktober in Stuttgart die „interbad 2022“ startet, steht ein Thema besonders im Fokus der Bäder- und Saunabranche: die Künstliche Intelligenz (KI). Außerdem rankt sich vieles um das brisante Thema Energieversorgung.

WAR DER BESUCH in Freibad, Hallenbad oder Spa vor Corona vielerorts noch ein analo ges Vergnügen, hat die Digitalisierung der Bäder- und Saunabranche seitdem weiter an Fahrt aufgenommen. „Geräte und I nformatio nen werden zunehmend vernetzt, der Betrieb wird dank Fernwartung und Automatisierung sicherer und effizienter “, sagt Christian Mankel, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) Sein Verband ist M itveranstalter der „interbad“ Neben besser aufeinander abgestimmten automatischen Prozessen profitierten Betreiber von öffentlichen Wellnessanlagen vor allem durch transparentere Daten und genauere Sensorik in Echtzeit. Zudem erleichterten digi tale Prozesse die aufwendige I nstandhaltung der Schwimmbadtechnik , denn durch die Er fassung, Speicherung und Analyse der Pro zessdaten erkennt die Software selbstständig

Trends im Anlagenverhalten und nutzt Algo rithmen zur Optimierung. „Die nachhaltigsten Sportstätten sind die, die durchgehend in Voll auslastung genutzt werden“, erklärt Mankel.

„Die Bäderbranche unterscheidet in betriebli che und baulich technische Digitalisierungs komponenten. Digitale Managementsysteme können erheblich optimieren und betriebli ches Wasser flächenmanagement vereinfachen. Ebenso sind Erkennungssysteme von Ertrinkenden im Trend, die sich auf der ,inter bad‘ erleben lassen.“ Gerade in diesem Bereich leistet Künstliche I ntelligenz bereits wertvolle Unterstützung in der täglichen Badeaufsicht, beispielsweise durch eine Kameraüberwachung, die verschiedene schwierige Situatio nen im Bad erkennen k ann. Das entlastet die Bäderbranche, die unter dem zunehmenden Fachkräftemangel besonders leidet.

Besucherströme optimal lenken

Auch Günther Pöllabauer, Geschäftsführer des österreichischen Software -Unternehmens TAC (The Assistant Company) sieht durch die Digi talisierung klare Vorteile: „Während der Coro nakrise haben wir durch die Reduzierung der Bäderk apazität gemerkt, wie wichtig es ist, di gitale Auslastungssysteme zu haben. So k ann die reduzierte Kapazität durch Slots optimiert angeboten werden.“ Zudem hätten Betreiber bei hoher Auslastung die Möglichkeit, Besucherströme optimal zu lenken, beispielsweise durch „Yield Management“, bei dem sich Kapazitätsverfügbarkeiten und Preise angleichen. N icht zuletzt für die Gäste werden die Prozes se einfacher und schneller “, sagt Pöllabauer. Sein Unternehmen bietet eine Software an,

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Fotos: Messe Stuttgart · Redaktion: Joachim Scheible Christian Mankel, Geschäftsführer des Mitveranstalters Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB).
PROFI „interbad 2022“ in Stuttgart

Stuttgart und die Pool- und Wellnessbranche freuen sich auf die „interbad 2022“. Im Fokus stehen die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Auch der „interbad Innovation Award“ wird endlich wieder vergeben.

die vom Ticket- oder Gutscheink auf über Re servierungen für Behandlungstermine und Liegen bis hin zum bargeldlosen Konsumieren und Zahlen alle Gästeprozesse abdeckt. An die „interbad“ richtet Pöllabauer deshalb hohe Er wartungen: „Sie ist in der Bäderbranche in Deutschland, Österreich und der Schweiz die wichtigste Fachmesse. Als Unternehmen muss man hinkommen, um sich über die Trends und aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und seine Produkte zu präsentieren.“

Auch Alice Roosipuu, Head of Marketing bei Saunum, dem estnischen Hersteller von K li masystemen und Ö fen für Saunas, ist von der

I nnovationskraft der Aussteller auf der Messe

überzeugt. „Bei Saunum suchen wir stets nach Wegen, um das Saunaerlebnis in verschiede nen Aspekten zu verbessern. Wir haben be reits z wei Patente gesichert und sieben weite re Patente angemeldet. Wir sehen noch viele weitere I nnovationsmöglichkeiten für Saunas. Deshalb werden wir unsere Forschung und Tests fortsetzen, um neue Lösungen zu finden, die noch effizienter sind und einige von ihnen natürlich auch auf der ,interbad‘ präsentieren.“ Die hohe I nnovationskraft der Branche wür digt auch der „interbad I nnovation Award“, den die Messe Stuttgart gemeinsam mit der DGfdB verleiht. Die Besucher küren ihren Favo

riten hinsichtlich I nnovationsgrad, Bedeutung und praktischer Anwendbarkeit, Verbesserung der Umwelt- und Energiesituation, Design so wie Funktionalität. Abgestimmt wird über eine eigens gebaute I nternetseite oder vor Ort an digitalen Terminals.

Saunawassermarathon

Die „interbad“ gilt als die weltweit wichtigste Branchenplattform für öffentliche Schwimm bäder und eine der wichtigsten Messen für alle Belange privater Schwimmbadbesitzer. Weltweit ist sie die Messe mit dem größten Produktangebot in Sachen Sauna Die Fachbe sucher aus aller Welt informieren sich in Work

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shops, Vorträgen und Kongressen über Trends und zukunftsweisende Ideen. So findet der „18 I nternationale Sauna Kongress“ im Rah men der Messe statt – und damit erstmals außerhalb Finnlands. Dazu gab es einen originellen Einfall: den Saunawassermarathon. Ein Saunaeimer mit reinem finnischem „Löyly“-Wasser wandert von Finnland durch Hunderte Hände nach Stuttgart und transportiert so die Botschaft und Seele der finnischen Sauna Ziel: die schöne und schlichte finnische Saunakultur zu zelebrieren und in Deutschland bek annter zu machen. Es ist ein bisschen wie der Fackellauf des olympischen Feuers, halt nur mit Saunawasser. „Löyly“ ist der Dampf, der durch das Gießen von Wasser auf Saunasteine freigesetzt wird.

Lösungen gegen die Energiekrise

Ein bestimmendes Thema der „interbad 2022“ wird z wangsläufig die durch den Ukrainekrieg ausgelöste Energiekrise sein. Die Bäder- und Saunawelt steht in dieser H insicht vor großen Versorgungsproblemen in nächster Zeit. Die Messe und ihre Kongresse wollen dabei hel fen, Lösungen zu finden, damit die Betreiber ungeschoren durch die K rise zu kommen. Ziel

Der „Internationale Sauna Kongress“ findet erstmals außerhalb Finnlands statt, nämlich auf der „interbad 2022“ in Stuttgart. Die „Innovation Area“ hält wieder neueste Trends und Ideen bereit.

muss es sein, dass möglichst kein öffentliches Bad und keine öffentliche Sauna aufgrund von Energie - und Heizproblemen schließen muss. „N icht erst die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig Sport, Gesundheit und das soziale M iteinander sind. Schwimmbäder, Spas und Saunabetriebe erfüllen dabei eine bedeuten de gesellschaftliche Funktion“, heißt es in einer M itteilung der Messeveranstalter. Denn nach

Angaben des Deutschen Städte - und Ge meindebunds ist Schwimmen nach Radfah ren und Laufen hierzulande die beliebteste Sportart und über 80 Prozent der Bevölkerung halten Schwimmbäder für unverzichtbar. Auch die Saunabranche erfreut sich großer Beliebtheit: Mehr als 30 M illionen Deutsche gingen laut Deutschem Sauna-Bund vor der Pandemie regelmäßig in die Sauna

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PROFI

Schon durch die Coronapandemie wurde die Branche schwer belastet, landesweit waren Betriebe monatelang von Schließungen be troffen“, erinnert Joachim Sauter, Direktor Mes sen und Events der Messe Stuttgart. M it der aktuellen Energiekrise stehe die Branche jetzt erneut vor großen Herausforderungen. Die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit würden deshalb auf der Messeagenda ganz oben platziert. „Die Kombination aus Fach messe, Kongress und attraktivem Rahmenpro gramm bietet allen ausstellenden Unterneh men und Besuchenden eine einmalige Plattform, um sich zu den derzeit besonders relevanten Themen auszutauschen.“

„Sustainable“-Logo als Wegweiser

M it dem neuen „Sustainable“-Logo rückt die „interbad“ das Thema erstmalig auch stärker visuell in den Fokus. Das Logo kennzeichnet schon im Ausstellerverzeichnis ressourcen schonende Produkte und dient als Wegweiser für die Fachbesucher und -besucherinnen auf dem Messegelände. „Nachhaltige Ökologie und Badespaß können Hand in Hand gehen und beginnen bereits beim Bau beziehungs weise der Sanierung von öffentlichen Bädern“, sekundiert DGfdB Geschäftsführer Christian

Brisante Themen stehen auf der „interbad 2022“ zur Diskussion. Die Veranstalter hoffen auf eine rege Beteiligung und praktikable Lösungen.

Mankel. Der hohe Energieverbrauch sei auf die kontinuierliche Behandlung von großen Men gen an Luft und Wasser zurückzuführen. Die Wechselwirkung z wischen den beiden ther mischen Massen sei der entscheidende Punkt, um Anlagen nachhaltig zu optimieren. Man kel: „Konkrete Möglichkeiten, die die Technik in der Umsetzung derzeit anbietet, sind K raft Wärme -Kopplung, Fernwärme, Fotovoltaik anlagen in Kombination mit Wärmepumpen, Solarkollektoren, Geothermie und Biomas sekessel. Aber Nachhaltigkeit bedeutet natür lich mehr als den Energieverbrauch und somit den CO2-Ausstoß zu reduzieren, beispielswei se die Umwelt gegen gefährliche Schadstoffe besser zu schützen. Auch dazu zeigt die ,inter bad‘ aktuelle Trends und Lösungen. “ Die Energiekrise gefährdet auch die Existenz der deutschen Saunabetriebe: „Jeder Vierten der ungefähr 2 100 öffentlichen Saunas in Deutschland droht angesichts explodierender Kosten und bevorstehender Energieengpässe das Aus“, betont der Geschäftsführer des Deut schen Sauna-Bundes, Martin N iederstein. „Un

sere Saunaanlagen brauchen dringend Unter stützung, um die z weite existenzielle K rise nach z wei harten Coronajahren zu überste hen.“ Preisexplosion und drohende Engpässe bei der Energieversorgung könnten vor allem jene etwa 40 Prozent der öffentlichen Saunaanlagen zur endgültigen Schließung z wingen, die in privater Trägerschaft sind.

„Es ist so, dass in kommunalen Bädern von der Politik verlangt wird, dass überall eingespart wird. Und die Sauna gilt bedauerlicherweise, trotz der vielen gesundheitlichen Wirkungen, als nicht systemrelevant“, beklagt Rolf Pieper, Kongressdirektor des „I nternationalen Sauna Kongresses“ , der dieses Jahr parallel zur „inter bad“ stattfindet und der viele Präsentationen zum Thema Nachhaltigkeit bietet.

INFO KOMPAKT

Landesmesse Stuttgart GmbH: Messepiazza 1, 70629 Stuttgart, Tel.: 0711/185600, www.interbad.de, www.saunawassermarathon.de

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Von links: (Marketing), (Geschäftsführung) und Martin bilden das starke Triumvirat hinter Diamant Unipool.

JEDE MENGE POTENZIAL

VALAŠSKÉ MEZIŘÍČÍ liegt rund hundert K ilometer hinter Brünn und keine 50 K ilometer vor der slowakischen Grenze. Zehn Stunden braucht es von Stuttgart mit dem Auto in die tschechische M ittelstadt mit ihren circa 50000 Einwohnern. Qualmende Schlote zeugen von I ndustrie und Produktion. Gewerbegebiete mit Fabriken, Autohäusern und Supermärkten siedeln am Stadteingang, K reisverkehre säumen die Hauptstraße und führen durch die Stadt und wieder hinaus in ihre Viertel und Vororte. Es wirkt wie eine gewöhnliche deut sche M ittelstadt irgendwo auf dem Land. Die Luft ist gut, die Atmosphäre entspannt. Kein Stress, keine Hektik , weder auf den Straßen noch auf den Gehwegen. Freundliche, auskunftsfreudige, nette Menschen, wohin man blickt und mit wem man spricht. Alle geben sich Mühe und nehmen sich Zeit, die

beiden Fremden mit der komischen Sprache zu verstehen und ihnen weiterzuhelfen.

Die Unternehmerfamilie Lukáš

Aus Valašské Meziříčí kommt auch die Familie Luk áš, eine voller Unternehmergeist und Power. Martin Luk áš ist I nhaber und Geschäfts führer von Diamant Unipool, einem Hersteller von Poolbecken und Poolabdeckungen. Spe zialisiert hat er sich auf Edelstahlbecken und Becken aus Polypropylen (PP) Luk áš führt ein äußerst innovatives und auch investitionsfreudiges Unternehmen. M it durchdachten Ent scheidungen, technisch ausgereiften Produk ten und viel Geduld will er langsam, aber sicher den europäischen und damit auch den deutschen Poolmarkt bereichern. Das Unter nehmen exportiert derzeit 80 Prozent der Gesamtproduktion in 15 Länder.

Martins Vater Jaroslav hat Diamant Unipool im Jahre 1994 gegründet, um Schwimmbecken nach Maß zu fertigen. Sein Bestreben war es von Anfang an, besser und schneller als die anderen zu sein. Kein Weg war ihm zu weit, um die Produktion und die Produkte zu ver bessern. „Er sah immer schon rechtzeitig, wo Probleme auftauchen könnten“, erzählt Martin Luk áš Also setzte der Tüftler par excellence alle Hebel in Bewegung, um bereits vor Pro duktionsbeginn die optimale Lösung für das mögliche Problem zu finden, damit dies erst gar nicht entstehen k ann. „Für manche Bautei le oder I nformationen fuhr er in den hinters ten Winkel, aber der Aufwand und die Geduld haben sich immer gelohnt.“

Das ging sogar soweit, dass Jaroslav Luk áš eigene Maschinen nach seinen Vorgaben bauen ließ, damit die Produktion und das Produkt genauso fehlerfrei das Werk verlassen, wie er es sich vorgestellt hatte. M it Erfolg: Heute wird auf 17000 Quadratmetern Fläche produziert und gelagert. Aber immer noch nur nach Maß: „Auf unserem Hof steht kein einziges Produkt, das nicht in Auftrag gegeben wude“, betont Marketingleiterin Silva Stodůlková Etwa hun dert qualifizierte M itarbeiter arbeiten gegen wärtig dort. H inzu kommen einige ukrainische Geflüchtete. „Tschechien hat etwa 300000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen“, erwähnt Martin Luk áš nebenbei – bei knapp elf M illionen Einwohnern.

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Fotos: Marijan Lazic, Joachim Scheible, Diamant Unipool · Texte: Joachim Scheible
In der tschechischen Provinz wird gerade das Edelstahlbecken auf ein neues Level gehoben. Diamant Unipool stellt Einstückbecken ohne Schweißnähte her. Das macht dieses Segment auch für mittlere Poolanlagen interessant.
PROFI Firmenporträt: Diamant Unipool

Die Edelstahlbecken werden komplett in einem Stück gefertigt. Kleines Bild:

Bis vor z wei Jahren konzentrierte sich Diamant Unipool auf PP-Becken und Poolabdeckun gen. „PP-Becken sind so schön einfach herzustellen“, sagt Vertriebsleiter Martin Bednář Der Rohstoff ist ideal für Schwimmbecken: leicht formbar, isoliert, wasserundurchlässig und ge gen fast alle äußeren Einflüsse beständig. Der Kunststoff wird von den Herstellern Röch ling und Simona in z wei bis vier Zentimeter dicken XPS Bahnen angeliefert und muss von den M itarbeitern nur noch zurechtgeschnit ten, gefaltet und für die Einbauteile „gelocht“ werden. Zum Schluss werden sie armiert, damit sie stabil stehen und nicht wieder in sich zusammenfallen. Das Gewicht des Poolwas sers sorgt für den Rest Stabilität. An Produktli nien gibt es: „Diamant“, „Diamant Pro“, „Diamant Elite“ und – ganz neu – die „Diamant Elite 22“ Des Weiteren produziert Diamant Unipool Poolabdeckungen. I n je drei Farben sind es:

die „Prestige Line“ mit einseitiger Schiene und die „Comfort Line“ mit beidseitiger Schiene. I n der Regel sind sie aus Polycarbonat gefertigt und mit eloxiertem Aluminiumkorsett ver sehen. Manche haben sogar einen Elektroan trieb. Neuerdings baut man eine Luxusüber dachung aus Echtglas. „I n diesem Segment haben wir noch Potenzial entdeckt“, sagt Bednář.

Edelstahlbecken für alle

Noch größeres Potenzial sehen er und Martin Luk áš jedoch in einem Segment, das weit gehend als Luxussegment wahrgenommen wird. Denn Edelstahlbecken sind teuer in der Produktion und im Material, die Pflege oft in tensiv. Poolanlagen mit Edelstahlbecken kön nen sich nur wenige leisten. Das soll sich nach dem Wunsch von Diamant Unipool künftig ändern: Einen Edelstahlpool sollten sich meh

rere Menschen leisten können, also haben sie sich überlegt, wie sich der Produktionsprozess so optimieren lässt, dass die Becken sehr viel günstiger angeboten werden können als bis her. Denn in der Regel ist es so, dass Edelstahl pools vom Hersteller selbst vor Ort eingebaut werden – mitsamt dem Zubehör und der Pooltechnik.

„Das wollen wir ändern“, sagt Martin Bednář „Wir möchten, dass die Fachhändler einen Edelstahlpool verk aufen und ihn komplett selbst einbauen und installieren.“ Dazu musste allerdings die Produktionsweise verändert werden. „Wir produzieren die Becken unserer ,I nox‘-Line komplett bei uns und liefern sie in einem Stück als Handelsware für den Fach händler auf die Baustelle. Alles andere ist dann sein Job und auch sein Umsatz “

Um ein Edelstahlbecken überhaupt als Ein stückbecken herstellen zu können, bedurfte es der Einführung ganz eigener Produktionsund Arbeitsweisen. Und hier k am wieder die K lugheit und die Pfiffigkeit des Jaroslav Luk áš zum Tragen. Der passionierte Tüftler fand eine Schweißtechnik heraus, die es möglich macht, keinerlei Schweißnähte zu hinterlassen. H inzu

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Auch die Lasermaschine ist eigens nach speziellen Vorgaben für Diamant Unipool entwickelt worden.

An manche Stellen kommt aber auch der Roboter nicht hin. Dann müssen professionelle Schweißer übernehmen.

k am die nüchterne Berechnung, dass ein Schweißer für einen Laufmeter eine Stunde benötigt. Zu viel, dachte man sich, um effizi ent und preisgünstig zu produzieren. Und so beschlossen Vater und Sohn Luk áš, sich einen eigenen Schweißroboter entwickeln zu lassen, der genau diesen Job so effizient wie möglich erledigt. I hr neuer Roboter schweißt einen Laufmeter in lediglich sechs M inuten. „Damit können wir ein Edelstahlbecken komplett an einem einzigen Tag herstellen – einschließlich

Einstiegstreppen und Einbauteilen“, erklärt Martin Luk áš

Einbauteile namhafter Hersteller

Die Einbauteile bezieht Diamant Unipool übri gens von namhaften Herstellern und Marken: Behncke, Binder, Astralpool und Fluvo sind zum Beispiel darunter.

Der Schweißroboter zieht seine Nähte natür lich höchst akkurat, während es bei der Ferti gung durch Menschenhand schon mal zu

Ungenauigkeiten kommen k ann. „Denn mein Vater hat früh erk annt, dass die Schweißnähte die Schwachstellen eines Edelstahlbeckens sind, an denen es auch am ehesten zu Korrosi on kommen k ann “ Deshalb legte man bei der Entwicklung des Schweißroboters und seiner Software genau auf diesen Punkt spezielles Augenmerk.

Dasselbe gilt für den Laser, der den Edelstahl schneidet. Auch hier ist äußerste Präzision an gesagt, weshalb auch diese Maschine nach

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PROFI
Der nach eigenen Vorgaben entwickelte Schweißroboter braucht nur sechs Minuten für einen Laufmeter. Derzeit schafft der Roboter 9,10 Meter am Stück. Eine neue Maschine ist aber bestellt, sie schafft zehn Meter am Stück. Dieses Bild zeigt die Präzision, mit welcher die Lasermaschine auch die kleinsten Bauteile schneidet. Einbauteile für den Edelstahlpool bezieht Diamant Unipool unter anderem von Behncke, Binder, Astralpool und Fluvo.

An dieser Maschine werden die PP-Bahnen zurechtgefaltet. Bild unten: Die Armierung stabilisiert das Kunststoffbecken.

Bild oben: der Falz des PP-Beckens. Bild unten: Innerhalb eines Tages wird ein ganzes Becken fertiggebaut.

persönlichen Vorgaben der Familie Luk áš ent wickelt wurde. Kein Stück Edelstahl muss nach dem Lasertunnel noch entgratet werden. Technisch gesehen hat Diamant Unipool also beste Bedingungen, um mit dem Produkt Edelstahlpool auf dem europäischen Markt er folgreich zu sein. Dass dafür aber auch die Rahmenbedingungen stimmen müssen, des sen ist sich die kluge Unternehmerfamilie be wusst genug. Unlängst hat das Unternehmen ein Grundstück mit 4 000 Quadratmetern für

eine neue Produktion und Lagerung zum Preis von circa sechs M illionen Euro erworben. Darüber hinaus gilt es jetzt, ein gutes, eng maschiges und motiviertes Fachhändlernetz aufzubauen. I n Deutschland hat man bisher nur eine Vertriebsniederlassung und z war in Mörfelden Walldorf bei Frankfurt am Main. Auch in dieser H insicht gibt es für Diamant Unipool also noch jede Menge Potenziale zu erschließen.

INFO KOMPAKT

Diamant Unipool s.r.o.: Bynina 186,

Diamant Unipool GmbH:

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führt die Laufschiene der neuen Poolüberdachung der „Prestige Line“ vor. Die Montage einer Poolüberdachung. Neuerdings baut Diamant Unipool Überdachungen auch aus Echtglas.

Philosophie von Niveko

KLARE VISION

Fotos und Texte: Niveko s.r.o.

Technologische Innovation und präzise Verarbeitung bis ins kleinste Detail, umweltfreundliche Produktion mit hohem Anteil an Handarbeit: Das sind die Grundpfeiler von Niveko, die seit der Gründung 1995 unverändert geblieben sind.

IM LAUFE SEINES Bestehens ist N iveko zu einem international anerk annten Unterneh men gewachsen, welches die Poolbranche um moderne Verfahren bereichert, Geschäfts partnern umfassende Verk aufsunterstützung

sowie den Kunden vielfältige Konfigurations optionen nach individuellen Vorstellungen bietet. Seit 2018 ist N iveko überdies M itglied der belgischen Pollet Pool Group. Die Auf tragsfertigung mit einer Gesamtk apazität von

Hauptsitz und Produktion von Niveko liegen in Uherský Brod in der Region Zlínský Kraj knapp 100 Kilometer hinter Brünn.

Geschäftsführer von Niveko.

mehr als 800 Pools pro Jahr erfolgt in z wei Werkhallen. Die Nutzung modernster Techno logien ermöglicht optimalen Materialeinsatz, effektive Arbeitsstrukturen und optimale Pro duktionsprozesse mit kürzestmöglichen Lie ferfristen. Am Unternehmenssitz erwarten in teressierte Kunden neben einem I ndoor- und Outdoorshowroom auch Schulungsräume für neue Geschäftspartner und Fachhändler. Die se werden im Rahmen eines Lehrgangs in den Produktionsprozess und die Unternehmens struktur eingewiesen.

Einzigartiges Know-how

Die Auftragsfertigung individuell konfigurier barer Pools erfordert ein hohes Maß an hoch qualifizierter Handarbeit. Dank der langen Unternehmenstradition können die Erfah rungswerte bei N iveko von Generation zu Ge neration weitergegeben werden. Jeder neue M itarbeiter wird gründlich geschult und auf seine Arbeitsaufgaben vorbereitet. Dank des betrieblichen, gut geschützten K now hows können alle Erkenntnisse, Verbesserungen und bewährte Verfahren in die Praxis umge setzt werden. So entsteht eine Kombination aus Geschichte, Tradition und modernen Her stellungsverfahren, die alle zusammen den Kern der Marke N iveko bilden. Damit ein Unternehmen erfolgreich bestehen und wachsen k ann, bedarf es einer hohen

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PROFI Die

Effektivität. Sowohl in der Fertigung mit dem Schwerpunkt Arbeitsplanung und im Materi aleinsatz als auch bei der Zusammenarbeit mit den N iveko -Partnern. Die einzelnen Schritte im Vertrieb sind auf optimales Zeitmanage ment und Verk aufsunterstützung der Partner ausgerichtet, um Neukundenakquise und Pro jektumsetzung möglichst zu erleichtern. Das breite Spektrum an Marketingaktivitäten mit Online - und O ffline Werbek ampagnen kurbelt den Vertrieb an und wirbt für die Mar ke auf den jeweiligen Märkten. Der Fokus auf lok ale Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern und Marketingk ampagnen spiegelt den ein maligen Charakter von N iveko als Marke, die trotz einer einheitlichen Vision unterschiedli

che Märkte und Kunden mit ihren spezifischen Wünschen anzusprechen vermag.

Der Hauptvorteil bei N iveko -Pools liegt in den Konfigurationsmöglichkeiten, womit alle indi viduellen Kundenbedürfnisse erfüllt werden können. I m Rahmen der Auftragsfertigung entstehen einzigartige Pools – je nach Konfiguration mit unterschiedlichen Abmessun gen, in unterschiedlicher Farbausführung, Lamellenfarbschattierung, mit Pooltreppe, mit klassischem Einbau sowie Einbau aus der „N iveko Plus“-Linie. All das ist auf Wunsch anpassbar, wobei sieben verschiedene Pool ausführungen zur Auswahl stehen: z wei Skim mervarianten und fünf Überlaufpools. Das Angebot an Skimmerpools umfasst die

In seinen beiden Werkhallen produziert Niveko pro Jahr rund 800 Pools in Auftragsfertigung. Sieben unterschiedliche Beckenmodelle entstehen hier.

Beckenmodelle „Top Level“ und „I nvisible“

„Top Level“ ist die seit Jahren bewährte, klassi sche Skimmerlösung, die sich durch einfache Montage, Wartung und sparsamen Wasser verbrauch auch bei intensiver Nutzung aus zeichnet. Bei „I nvisible“ handelt es sich um die exklusiv von N iveko entwickelte, technisch fortgeschrittene Skimmerlösung mit Skim meröffnungen direkt in der Poolwand. Das Ergebnis ist ein ansprechendes Design mit klarer Linienführung und eine gute Alltagstaug lichkeit.

Umfangreiches Portfolio

Das Portfolio an Überlaufpools umfasst fünf unterschiedliche Typen, die sich durch ihre einzigartige Ausführung auszeichnen. Das Modell „Multi“ besticht mit einfacher Montage und k ann mit PVC- Gitter oder Stein besetzt werden. Bei „Evolution“ ließ man sich vom M i nimalismus inspirieren – die Poolk ante scheint mit der Umgebung zu verschmelzen und bringt die Wasser fläche schön zur Geltung. „Advance“ zeichnet sich hingegen durch mar k ante Linien und dunklen Stein aus. Diese Vari ante zieht sofort alle Blicke auf sich und passt perfekt zum modernen Architekturstil. Zum weiteren Angebot gehört der beliebte I nfinitypool. Diese Variante kommt besonders in Hanglage zur Geltung, denn der ungestörte Fernblick aus dem Wasser heraus ist ein ganz besonderes Erlebnis. Bei der originellen Vari ante „Under flow “ ist die Überlaufk ante unter

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Beckenmodell „Überlauf Advance“. Beckenmodell „Überlauf Infinity“. Beckenmodell „Skimmer Top Level“. Beckenmodell „Überlauf Underflow“. Beckenmodell „Überlauf Evolution“. Beckenmodell „Skimmer Invisible“.
PROFI

Beckenmodell „Überlauf Multi“.

halb der Poolwand eingebaut und kombiniert die technische Lösung von Überlaufbecken mit der Praktik abilität von Skimmerpools. N iveko setzt alles auf die hohe Zufriedenheit von Kunden und Geschäftspartnern. Ein indi viduell konfigurierbares Produkt, das in Maßfertigung entsteht, wird auch den anspruchs vollsten Kunden gerecht. N iveko setzt bei der geschäftlichen Zusammenarbeit auf beste Serviceleistungen. Die Geschäftspartner wer den in technischen Belangen und bei Marke tingaktivitäten permanent unterstützt. N iveko steht als Marke für O ffenheit und Fairness, denn das Hauptziel sind zufriedene Kunden und Geschäftspartner.

INFO KOMPAKT Niveko

Eine andere Anlage mit dem Modell „Skimmer Top Level“.

Uherský

s.r.o.: Nivnická 2716, CZ-68801
Brod, Tel.: 0042/572/693246, www.niveko-pools.com
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PROFI Sommerfest bei Kusser Pool

HART IM NEHMEN

Die Firma Kusser Pool fertigt ihre Becken vollständig aus Granit. Ihren Rohstoff bezieht sie aus ihrer Heimat, dem Bayerischen Wald. Deshalb feierte sie ihr diesjähriges Sommerfest dort im Steinbruch Höhenberg unweit von Passau.

NEBEN DEM Steinbruch Höhenberg habe man noch weitere Steinbrüche im Bayeri schen Wald, erfahren wir von Christian Müller, dem Leiter der Konstruktion und Produktion der Kusser Granitwerke. Schon seit drei Gene rationen ist Kusser Spezialist für Brücken aus vorgespanntem Granit, Brunnensysteme und

Naturstein. Seit einigen Jahren ist man mit dem einzigartigen Granitpool im Poolbau tätig. M it Erfolg: „35 Granitpools wurden seit dem bei glücklichen Poolbesitzern abgelie fert“, sagt Müller. Von den Geschäftsführern Josef und Georg Kusser erfahren wir mehr zur Geschichte dieses eigentümergeführten

In diesen Farben glitzert das Wasser im „Kusserpool“ aus Granit.

Circa 100 Mitarbeiter und Gäste feierten das Sommerfest von Kusser im Steinbruch Höhenberg im Bayerischen Wald.

Familienbetriebes mit rund 120 M itarbeiterin nen und M itarbeitern. Es sind die Herausforde rungen des weltweiten Granitmarktes, denen man stets gewachsen sein muss und deshalb besteht auch der Drang, sich stets weiterzuentwickeln. Man verbindet immer öfter Hand werk mit I ngenieurskunst. Aus dem Wissen der Steinmetze, I ngenieure, Fachplaner und Architekten entstünden immer wieder neue Ideen, die seitens der internationalen Kunden wertgeschätzt würden. Da man schon seit 35 Jahren öffentliche Brunnensysteme baue, habe man mit der Verbindung von Granit und Wasser viel Erfahrung und Wissen gesammelt.

Know-how aus dem Brunnen

Über diesen Weg k am Georg Kusser auf die Idee, das K now how aus dem Brunnenbereich anderweitig zu nutzen. So entstand der Granitpool, „Kusserpool“ genannt. Bei der Werks führung durch Projektleiter Gert Fraunberger wird es imposant: Präzisionsmaschinen, mit unter riesige Steinbrocken, die hier millimeter genau bearbeitet werden. Zuvor produzierte man in Wasser „schwimmende Kugeln“, die man oft in I nnenstädten sieht. So k am man mit dem Element Wasser in Berührung. Beim Sommerfest im Juli brachten Gäste und M itarbeiter ihre Badesachen mit, denn direkt im Steinbruch Höhenberg steht ein riesiger „Kusserpool“ zum Erfrischen und Bestaunen. Das Becken wurde im Werk aus großformati

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Fotos:
Kusser Pool, Marijan Lazic · Texte: Marijan Lazic

Auch der schwimmende Granitring ist eine der Attraktionen, die die Kusser Granitwerke herstellen.

gen Granitplatten vormontiert. Auch sämtli che Einbauteile sind wie üblich werkseitig in den massiven Granit eingearbeitet. Gleiches gilt für Anbauteile wie etwa Einstiegstreppe oder Überlaufrinne.

„Granit ist hart im Nehmen und eignet sich wegen seiner hohen Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen wesentlich besser als viele andere Natursteinsorten“, erklärt Vertriebslei ter Daniel Braun. „Die Kombination aus Feld spat, Quarz und Glimmer ist härter als Sand stein, Kalkstein und sogar Marmor, außerdem ist Granit frost- und chemik alienresistent.“ Vor allem aber ist die Optik beeindruckend: Die Brillanz des Wassers in Verbindung mit dem Naturstein Granit erzeugt den Eindruck eines natürlichen Gebirgssees. Der Granitpool wiegt stolze 25 Tonnen, wird in einem Stück angelie fert und eingesetzt. Das bedeutet eine relativ kurze Bauzeit der Poolanlage vor Ort. Daniel Braun ist gelernter Steinmetz und Maschinenbauingenieur und k ann sich über mangelnde Arbeit nicht beschweren. M it der derzeitigen Produktionsk apazität ist man bis

ins Jahr 2023 verplant. Und das, obwohl man sich mit dem „Kusserpool“ in puncto Preis im absoluten Premium-, um nicht zu sagen Luxussegment befindet. Bei Kusser k ann das Produkt in Ruhe reifen, bei Bedarf ist man in der Lage, die Kapazitäten zu erhöhen. Der „Kusserpool“ ist eine freitragende Kon struktion. Das heißt, trotz einer schlanken Poolwand von etwa zehn Zentimetern k ann er bodeneben oder freistehend ohne zusätzliche Stütz- und Tragekonstruktion aufgestellt wer den. Grundsätzlich sind neben den klassi schen rechteckigen Beckenformen auch ge schwungene, konk ave oder konvexe Formen möglich. Dank der speziellen modularen Bauweise kommt die Konstruktion ohne sichtbare Fugen oder eine künstliche Abdichtung aus. Am Rande des gelungenen Sommerfestes er fahren wir, dass es mittlerweile bereits auch eine K limaanlage aus Granit gibt. Der mit ge kühltem Wasser betriebene K limabrunnen schafft zugluftfreie Raumkühlung, indem er Strahlungsk älte an die Umgebung abgibt. Bei angenehmer Musik und Cocktails mit guten

Gesprächen wird dieses Fest in Erinnerung bleiben und ruft förmlich nach einer Neuauf lage. Leckere Burger, ein Getränkestand, die in Granit gemeißelte Bar und eine mobile Kaffee bar verwöhnten M itarbeiter und Gäste. Der „Kusserpool“ im Steinbruch wurde rege ge nutzt. Circa 100 M itarbeiter und 100 geladene Gäste erlebten einen entspannten Nachmit tag an diesem atemberaubenden Ort.

Das Fest wurde von der kompletten, gut funk tionierenden M itarbeiterschaft gewuppt. Und als es zu regnen begann, wurde fix improvi siert, um dann in den schon bereitstehenden Festzelten weiterzufeiern.

Weiter auf Seite 224

INFO KOMPAKT

Kusser Granitwerke GmbH:

5, 94529 Aicha vorm Wald, Tel.: 08544/96250, www.kusserpool.com

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Die Produktion der Kusser Granitwerke. Hier werden unter anderem die „schwimmenden Kugeln“ hergestellt. Diese Nahaufnahme zeigt die Schönheit des Granitpools. Das Kusser-Team in froher Erwartung der Partygäste.
Dreiburgenstr.
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Großer Badespaß mit Wasserpistole. Der Gin lief am besten.25 Tonnen wiegt der Granitpool.Das Essen gab‘s aus dem Foodtruck. Die Partylocation aus der Vogelperspektive. Armin Nazet von der Nazet Haustechnik.Josef und Georg Kusser vor der imposanten Kulisse im Steinbruch.

Ein DJ brachte die Gäste gegen später zum Tanzen.

Die Gäste des Sommerfestes ließen es sich im Granitpool gutgehen.

Das Team von Wead Light Engineers.

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Daniel Braun, der Vertriebsleiter von Kusser Pool. Benedikt Zeindl (Konstruktion), Gert Fraunberger (Projektleiter) und Konstruktionsleiter Christian Müller (von links). Fantastische Lichtstimmung bei Dunkelheit. Ein offenes Feuer gehört in so einer Atmosphäre einfach dazu.

„DER MARKT NORMALISIERT SICH“

Fotos: privat, Unternehmen · Redaktion: Joachim Scheible

Kaum haben wir die Coronakrise einigermaßen überstanden, belastet uns nun die ungewisse Zukunft um die Energieversorgung, ausgelöst durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Hinzu kommt der stark voranschreitende Klimawandel mit den Auswirkungen Trockenheit und Wasserknappheit. Wir haben relevante Branchenvertreter gefragt, wie sie und ihr Unternehmen mit der Situation konkret umgehen.

UND DAS SIND DIE FÜNF FRAGEN AN DIE BRANCHENVERTRETER:

1. Rohstoff- und Ressourcenknappheit bedrohen gegenwärtig unsere Versorgung mit Energie und Wasser. Welche direkten und indirekten Auswirkungen haben Sie bisher in Ihrem Unternehmen verspürt? Geben Sie uns ein Beispiel!

2. Wie gehen Sie mit dem Thema Energieeffizienz um und wie bereiten Sie Ihr Unternehmen bzw. Ihre Produktion auf die kalte Jahreszeit vor?

3. Wie, denken Sie, wird sich die Situation in Ihrem tagesaktuellen Geschäft auswirken?

4. Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation in nächster Zeit nicht zum Positiven ändert. Welche Strategien verfolgen Sie, um sich auf die neuen Herausforderungen einzustellen und sich langfristig gegen derlei Versorgungskrisen zu wappnen?

5. Gibt es auch positive Impulse oder Ereignisse, die für Sie Anlass zu Hoffnung und Besserung geben könnten?

Stand der Umfrage: Redaktionsschluss dieser Ausgabe.am 5. Oktober 2022

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PROFI Umfrage zur Energiekrise
Foto: Aqua Solar AG

1. Das Thema Wasser beschäftigt die Natur poolbranche schon von Beginn an. Schwimm teiche und Naturpools werden im Regelfall nur einmal befüllt und mit diesem Wasser wird gearbeitet. Lediglich das Wasser, das über Rei nigung oder Verdunstung quasi verloren geht, muss wieder ausgeglichen werden. Aber auch das Reinigungswasser als solches ist kein Ab wasser, sondern k ann für das Gießen von Pflanzen verwendet werden. Was die Energie in den Naturpools anbelangt, so reicht es zum Beispiel aus, wenn der Wasserkörper 1 - 1,5 Mal am Tag über den Filter gewälzt wird – also geringere Aufwendung verglichen mit einem klassischen Pool. I n puncto Poolerwärmung entscheiden sich die meisten Naturpoolkun den ohnehin schon für energieeffiziente Wär mepumpen oder an Solaranlagen gekoppelte Wärmetauscher. Die klassischen Schwimmtei che kommen sogar ohne Pumpen aus.

2. Die Produktion der Balena GmbH als solche ist nicht sehr energieaufwendig. Es wird uns eher treffen, dass die Preise für Zulieferteile nochmals steigen.

3. Sie wirkt sich schon aus, es wird etwas ruhi ger und die Kaufentscheidungen dauern et was länger. Man merkt schon, dass die aktuelle Situation und politische Diskussion die Men schen verunsichert. Allerdings darf man die Entwicklung der letzten z wei Jahre während der Coronapandemie nicht vergessen.

4. Was die Versorgung betrifft, so versucht man sich natürlich breiter und unabhängiger aufzustellen. Die anstehende Energietransfor mation bringt natürlich viele Fragen und Un gewissheiten mit sich. Ich denke aber, in den

nächsten Monaten wird man sich hier ange passt haben und den Menschen auch wieder mehr Sicherheit geben.

5. Meiner Ansicht nach liegt es in der Natur der Sache, dass man aus den Gegebenheiten

I mpulse für Entwicklungen von Neuem mit nimmt. Auch wenn die aktuellen Diskussionen nicht allzu positiv ausfallen.

1. Wenn ein Schwimmbecken an der Ober fläche saniert werden muss, ist eine Neubefül lung notwendig und nicht mehr in jedem Fall gewährleistet.

2. Unser Energieanbieter hat uns zu einer frei willigen Energieeinsparung von zehn Prozent motiviert. Dies sollte voraussichtlich ohne grö ßere und signifik ante Maßnahmen auch mög lich sein.

3. Diese Frage ist aus heutiger Sicht meiner Meinung nach nicht zu beantworten. Jedoch hat uns Corona vorgeführt, wie Maßnahmen kurzfristig und unüberlegt umgesetzt werden können. Daher überrascht uns nichts mehr.

4. Ja, korrekt. Wir denken, dass die Bevölke rung nicht alles so hinnehmen muss und darf, wie es von der Politik und den Medien ver k auft wird. Eine wirkliche Strategie haben wir nicht, verfolgen jedoch eine gute Verfügbar keit durch eine angemessene Lagerhaltung (mehr Vorrat und Kapitalbindung als früher) 5. Nein, nicht wirklich. Da wird viel Gutes, das in den letzten Jahren aufgebaut wurde, zer stört und wir alle werden darunter leiden. Schade!

1. Glücklicherweise hat sich die Rohstoffknappheit etwas entspannt. Selbstverständ lich haben auch wir frühzeitig reagiert und unsere Lagerbestände drastisch erhöht – so waren wir zu jedem Zeitpunkt lieferfähig. Et was anders sieht es leider bei den Ressourcen aus. Wahrscheinlich wird sich erst im Winter zeigen, wie stark die Gasknappheit uns alle be einträchtigen wird. Akuter ist aktuell die Was serknappheit beziehungsweise die Dürre in weiten Teilen Europas und dem Rest der Welt. Ein Projekt von uns in Mexiko hat sich zum Bei spiel stark verzögert, da es keine Erlaubnis zum Befüllen des Pools gab.

2. Wir planen aktuell die komplette Umstel lung auf erneuerbare Energien ( Wärmepum pe, Fotovoltaik), um möglichst unabhängig vom Energiemarkt zu werden. Eine kurzfristige Umstellung ist aufgrund der langen Lieferzei ten leider zurzeit nicht möglich.

3. I m Vergleich zu den letzten Jahren werden die Nachrüstungen und Renovierungen wie der einen größeren Stellenwert einnehmen.

Haben wir in den letzten Jahren zum Großteil Abdeckungen für neue Pools produziert, wird die Nachfrage nach nachrüstbaren Abdeckun gen steigen. Der Trend wird zukünftig noch stärker zu Solarprofilen gehen, da diese von Frühjahr bis Herbst eine angenehme Wasser temperatur ohne zusätzliche Heizung erhal ten können.

4. Diese K rise lehrt uns, dass eine zu große Ab hängigkeit zu enormen Problemen führen k ann. Daher ist es unerlässlich, über ausrei chend Alternativen zu verfügen. Dies gilt nicht nur für die Energieversorgung, sondern auch

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Norbert Gäng, Balena/„TeichMeister“ „ES LIEGT IN DER NATUR DER SACHE, DASS MAN AUS GEGEBENHEITEN IMPULSE FÜR NEUE ENTWICKLUNGEN NIMMT.“
Yves Burgener, Aqua Solar „UNSER ENERGIEANBIETER HAT UNS ZU EINER FREIWILLIGEN EINSPARUNG MOTIVIERT.“
Frederik Granderath, Grando „DIE KRISE LEHRT UNS: ES IST UNERLÄSSLICH, ÜBER AUSREICHENDE ALTERNATIVEN ZU VERFÜGEN.“

für die Auswahl der Lieferanten. Es ist z win gend erforderlich, mehrere Optionen zu haben, um langfristig lieferfähig zu bleiben. 5. Die Themen Ressourcenschonung und Energieeinsparung rücken noch weiter in den Fokus. Ein Schwimmbecken mit der richtigen Ausstattung und moderner Technik k ann fast klimaneutral betrieben werden. So reduziert zum Beispiel eine Poolabdeckung den Wasserund Energieverbrauch ganz erheblich und wird dadurch nahezu unverzichtbar.

oft nach Asien, weil die höchstbietend sind.

2. Auch hier überschlagen sich die Ereignisse.

Die Bundesregierung reagiert mit sehr sprung haften Aktionen, um Signale für Energieein

sparung zu setzen. Dabei wurden in unserer

Johannes Gunst, Topras „IN UNSERER BRANCHE WERDEN SCHON SEIT LÄNGERER ZEIT ENERGIEEFFIZIENTE PRODUKTE ENTWICKELT.“

1. Unsere westliche Welt ist während der Co ronazeit innerhalb weniger Wochen von einer Über flussgesellschaft in eine Notstandsgesell schaft geraten. Dies betrifft nicht nur die Schwimmbadbranche, sondern alle industriel len Bereiche und somit die gesamte Gesell schaft. Wir erklären täglich den Fachbetrieben, aber auch den Endverbrauchern, warum sich die Lieferzeiten ex trem verlängert haben und die Preisentwicklung nach oben steigt. So ge hen die Fachbetriebe dazu über, keine lang fristigen Angebote mehr zu unterbreiten, weil niemand vorhersagen k ann, wie die Situation z wei Monate später ist. Für die Hersteller ist die Situation sehr schwierig, weil vor allem auslän dische Zulieferer Rahmenverträge sogar rück wirkend gekündigt haben und ihre Produkte nur noch zu Tagespreisen an den Höchstbie tenden verk aufen. Deshalb erhalten deutsche Unternehmen nicht die erforderlichen Men gen, um den Bedarf zu decken. Ware geht sehr

Branche schon seit längerer Zeit Produkte ent wickelt, die effizient Energie einsparen. Das fing mit frequenzgesteuerten Pumpen an, die bedarfsgerecht Strom verbrauchen. Das Glei che betrifft invertergesteuerte Wärmepum pen. Schwimmbäder werden k aum noch mit konventioneller Heizung beheizt, sondern mit Wärmepumpen und zunehmend mit Fotovol taik. Diese Anlagen produzieren meist mehr Energie, als der tägliche Hausbedarf erfordert. Eine Einspeisung ins Netz macht aus Kosten gründen wenig Sinn, weil Steuern höher sind als der Erlös, der für die Einspeisung bezahlt wird. H ier ist es durchaus sinnvoll, die über flüs sige Energie zum Beheizen eines Pools zu ver wenden, die dann sogar die Funktion eines Pufferspeichers haben k ann. Auch sind mitt lerweile Abdeckungen, Rollläden oder Schie behallen bei Pools Standardlösungen, die den Energieverlust deutlich reduzieren.

3. Man spürt deutlich die Tendenz, dass sich die Auftragslage im einfachen und mittleren Bereich reduziert. I m gehobenen und Luxus bereich kommen verstärkt Anfragen und Auf träge. N icht zu übersehen ist eine deutliche Zunahme von Sanierungsaufträgen, sowohl für private als auch für Hotelbäder. 4. Schon während der ersten Coronawelle haben wir unseren M itgliedern empfohlen, ihre Produkte nicht auftragsbezogen zu bestellen, sondern sich nach den Erfahrungswerten der Vorjahre zu bevorraten. Damit konnte man die schwierige Liefersituation etwas entschärfen, aber es k am immer wieder vor, dass wegen eines einzelnen Bauteils Aufträge nicht abge schlossen werden konnten. Aber auch diese Situation betrifft nicht nur die Schwimmbad branche. Davon sind auch andere Bereiche, etwa die Automobilbranche, betroffen.

5. Natürlich muss man sich auf diese verän derte Situation einstellen, so haben wir uns bei der Topras breiter aufgestellt. Dieser Som mer war der heißeste Sommer der letzten 70 Jahre. Wir haben ein Beschattungssystem in unser Lieferprogramm aufgenommen und mit unserem „Top Water Save“ auf die Wasser knappheit reagiert. Damit ist man unabhängig von örtlichen Wasserleitungen und k ann aus

Wolfgang Irndorfer, Peraqua „QUALITÄT WIRD SICH AUCH IN UNSERER BRANCHE TROTZ GRÖSSERER HERAUSFORDERUNGEN DURCHSETZEN.“

1. Als unmittelbare Auswirkung steigt bei uns die Nachfrage nach energiesparenden Pe raqua Poolsystemlösungen, welche möglichst wenig Strom, Wasser, Chemik alen verbrauchen. H ier k ann Peraqua mit seiner 50-jähri gen Erfahrung in der Branche auf optimale und langlebige Lösungen zugreifen und diese der globalen Poolindustrie sofort ab Lager Österreich oder Deutschland anbieten.

2. I m Unternehmen wird bereits seit vielen Jahrzehnten auf einen möglichst umwelt freundlichen, ökologischen und nachhaltigen Produktionsprozess geachtet, was natürlich auch den möglichst geringen und sauberen Energieeinsatz bei allen Produktionsprozessen beinhaltet. Darunter verstehen wir die eigene Stromgewinnung mittels Fotovoltaik anlagen für Produktion, Büro und Ausstellungen, wie auch die Nutzung von Strom, welcher haupt sächlich aus Wasserkraft in Österreich gewon nen wird.

3. Die Mehrheit der Konsumenten macht nun zum ersten Mal die Erfahrung, dass man im eigenen Haushalt wieder verstärkt darauf ach ten muss, wann, wo und wie man Energie und Wasser verbraucht, damit die steigenden Energiekosten nicht noch mehr ausarten. Damit verbunden überdenken viele Konsumen ten und Poolbesitzer auch Faktoren wie tägli

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Grauwasser, Regenwasser, Zisternen, Brun nenwasser und Rückspülwasser Trinkwasser qualität gewinnen und damit deutlich die Ressource Wasser schützen.
PROFI

che Filter- und Wärmepumpenlaufzeiten, Einsatz und Menge von Poolchemie, tatsäch lich notwendige Größe einer neuen Poolanlagen uvm. H ier sind nun I ndustrie und Pool fachhandel gefordert, die vielen Technologien, die unsere I ndustrie bereits herstellt, kompe tent anzubieten und professionell zu beraten, damit die Endkunden sehen, dass eine Pool anlage trotz steigender Energie - und Wasser kosten sehr sparsam betrieben werden k ann. 4. Durch unsere eigene Produktion in Öster reich und Kanada, wie auch strategische Ko operationen in Europa haben wir in den letzten drei Jahren die Versorgung unserer Kunden mit Peraqua und Praher Produkten sehr gut bewerkstelligen können und damit auch unseren Kunden zu überdurchschnittli chem Wachstum verholfen. H insichtlich der Rohstoffe sehen wir die Versorgung für 2023 gesichert, wenn auch mit hohen Eink aufsprei sen. Unser Bekenntnis zum Produktions- und Logistikstandort Österreich und Deutschland hat sich für uns und unsere Kunden in diesen schwierigen Zeiten bezahlt gemacht, da wir komplett unabhängig von Fernost produzie ren und ausliefern konnten.

5. Natürlich! Wir sehen im mittleren- und ge hobenen Poolanlagenbau für das dritte und vierte Quartal, wie auch 2023 positive Absatzchancen in Europa, wie auch im Nahen und M ittleren Osten, wo die Energiekrise noch nicht angekommen ist. Qualität wird sich auch in unserer Branche trotz größerer Herausfor derungen in Zukunft durchsetzen.

1. Die Verknappung der Rohstoffe und der on tinuierliche Anstieg der Rohstoffpreise, inklusi ve Transport und Energie, wirken sich vor al lem auf den Endkunden in Form einer Erhöhung der Verk aufspreise gegenüber den Vorperioden negativ aus. N iveko minimiert diesen Anstieg durch ständige Beobachtung der aktuellen Situation und Optimierung aller Logistik- und Produktionsprozesse in Kombi nation mit effektiven Verhandlungen mit un seren Lieferanten.

2. Unsere Unternehmensphilosophie betonte schon immer die Effizienz als einen der Schlüs selfaktoren. Deshalb haben wir schon vor der aktuellen Situation den effizienten Einsatz aller Materialien und Energie eingeführt. Aus die sem Grund wird ein Teil der Produktion heute mit Wärmepumpen beheizt, die aufgrund ih

rer geringen Betriebskosten zu den wirtschaft lichsten Heizungsarten am Markt gehören.

3. Wir haben z war leichte Bedenken ange sichts dieser Situation, aber wir glauben, dass wir alle sie überwinden werden. Ich sehe die derzeitige Situation auch als eine ideale Gele genheit, alle internen Prozesse weiter zu opti mieren und fein abzustimmen.

4. Als Teil der Pollet Pool Group verfügen wir über einen starken Partner und eine wertvolle

I nformationsquelle. Die Beobachtung des Poolmarktes auf europäischer Ebene und in allen seinen Sektoren gibt uns einen realisti schen Überblick über die aktuelle Situation.

Wir passen unsere Strategie entsprechend an. Ich bin der Meinung, dass die derzeitige Situation auf Dauer nicht tragbar ist und dass alle Beteiligten zusammenarbeiten müssen, um eine Lösung zu finden.

5. Der Markt für Swimmingpools normalisiert sich nach einem enormen Anstieg während der Coronaperiode wieder, und die Kunden erkennen, dass ein Pool heute ein fester Be standteil des Hauses oder des Gartens ist. Die Möglichkeiten für einen umweltfreundlichen Poolbetrieb mit N iedrigenergietechnologien bieten eine breite Palette von Möglichkeiten für alle, die sich für einen Pool interessieren.

Oliver Kasper, Sopra „DAS THEMA ENERGIEEFFIZIENZ IST FÜR UNS NICHTS NEUES, SONDERN SCHON IMMER TEIL DER PHILOSOPHIE.“

1. Seit Monaten steht die Gasknappheit in der Diskussion. Festzuhalten ist aber auch, dass es derzeit keine Energie - und Wasserknappheit gibt. Moderne Neubauten sind heute mit So laranlage, Fotovoltaik oder Wärmepumpe aus gestattet. Auf fossile Brennstoffe wird hier wei

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„ALLE BETEILIGTEN MÜSSEN ZUSAMMENARBEITEN, UM EINE LÖSUNG ZU FINDEN.“
Foto: Adobe Stock/Slavun

testgehend verzichtet. Einen Wassermangel gab es im vergangenen heißen Sommer in den Flüssen und Seen, nicht aber in der Was serversorgung für die Bevölkerung. Und es ist nicht zu erwarten, dass sich an dieser Situation etwas ändert. Deshalb können wir keine un mittelbaren Auswirkungen auf die zur Sopra AG gehörenden Unternehmen feststellen.

2. Seit Gründung der Sopra AG stand immer auch der energieeffiziente Betrieb von Pool anlagen im M ittelpunkt. Das Thema ist für uns nichts Neues, sondern seit Jahrzehnten Teil unserer Philosophie. Energiesparende Techni ken wie Abdeckungen, frequenzgesteuerte Pumpen oder Wärmepumpen sind fester Be standteil unseres Programms. I n den vergan genen Monaten konnten wir einen erhöhten Beratungsbedarf feststellen, da manche Kun den verunsichert sind. Aber in intensiven Beratungsgesprächen zeigen wir auf, mit welch geringem Energieverbrauch ein modern aus gestatteter Pool betrieben werden k ann.

3. Wie die Rahmenbedingungen in den nächsten Monaten ausschauen werden und was noch auf uns zukommt, k ann ich natürlich nicht sagen. Bisher vermelden alle Sopra-M it glieder ein gut laufendes Geschäft. Wir hoffen, dass das so bleibt. M it unseren Produkten und Dienstleistungen sprechen wir einen Kunden kreis an, der von Energiepreissteigerungen nicht ganz so betroffen ist wie vielleicht ande re Bevölkerungsgruppen. Deswegen denke ich, dass eventuelle Auswirkungen, wenn überhaupt, nur sehr gering sein werden.

4. Wir werden unsere Strategie nicht verän dern, ein kompetenter Gesprächspartner für alle diejenigen Menschen zu sein, die sich ih ren Wunsch nach einem Schwimmbad im ei genen Heim, einer Sauna oder einem Whirl pool erfüllen möchten. Neben Bau und Betrieb wird die Beratung der Kunden eine immer größere Rolle spielen. Darauf sind wir vorbereitet. Ein wichtiger Baustein in unserem Konzept ist die Schulung der M itarbeiter in den M itgliedsunternehmen. Wir bieten inten sive Schulungen an, welche neuen Technolo gien es gibt und wie eine energieeffiziente Anlagentechnik aussehen sollte.

5. Wir hoffen, dass sich die Gesamtsituation bald wieder beruhigt und die Geschäfte so wohl in der Poolbranche als auch in der allge

Michael Meßner, Teichitekten „ALS BRANCHE SIND WIR VERANTWORTLICH FÜR DIE ENTWICKLUNG, WENN ES UM DAS PRIVATE BADEN GEHT.“

1. Unser Geschäft ist es, Menschen hygieni sches Badevergnügen zuhause zu ermögli chen. Dazu gehören nun mal Wasser und auch Energie für die Aufbereitung. Und wenn diese beiden Ressourcen, dem Trend nach über haupt nicht überraschend, knapp werden, wirkt sich das direkt auf unsere wirtschaftli chen Entwicklungen aus. Obwohl wir uns mit Naturpools beschäftigen, also Badegewässern mit einer natürlichen Wasseraufbereitung, ver langsamt sich das Neugeschäft bereits jetzt deutlich. Unsere Anlagen sind ja bauartbe dingt schon energiesparend. Aber selbst ein bis z wei K ilowattstunden am Tag sind bei ei ner Neuanlage eben ein bis z wei K ilowatt stunden mehr als vorher. Wir sehen, unabhän gig von der aktuellen Energie - und Wasserknappheit, seit circa 15 Jahren den Trend, dass im eigenen Garten baden natürlicher und damit auch ressourcenschonender wird. Diesem Trend haben wir uns mit unserer Produktent wicklung frühzeitig gewidmet 2. I m Saisongeschäft haben wir die Möglich keit, „mit dem Geschäft“ zu arbeiten. Natur pools und Wassergärten sind keine Bauvorhaben für den Winter. So werden wir unsere Bürozeiten in diesem Winter deutlich reduzie ren und unser Arbeitszeitmodell entspre chend anpassen. Unseren Energieverbrauch reduzieren wir allein durch diese Maßnahme um circa 20 Prozent. Außerdem haben wir die

Wärmeregulierung in den Büroräumen dezen tralisiert und geben so jedem Teammitglied die Möglichkeit, individuell seiner Verantwor tung für Gesellschaft und Umwelt nachzukommen. Für diesen Winter nicht mehr um setzbar, aber für die kommenden Jahre auf jeden Fall ein Thema: Die Umrüstung unserer Produktions- und Wärmeinfrastruktur auf eine moderne Kombination aus Fotovoltaik und Wärmepumpe. Je nach Marktentwicklung kommen wir an diesem Schritt früher oder später gar nicht vorbei. Und aus privater Pers pektive weiß ich, wie beruhigend eine solche Energie - und Wärmeversorgung ist – nicht nur in Zeiten neuer politischer Aggressionen. 3. Erstens: den Umkehreffekt im Konsum nach Corona Zweitens: die unmittelbare Verstö rung aufgrund der neuen politischen Aggres sionen durch Russland und auch durch China Und drittens: die sich hieraus mittelbar erge benden vorübergehenden Ressourcenver knappungen. Laufende Bauvorhaben waren hiervon wenig betroffen und auch das Neuge schäft zieht seit dem Sommer langsam wieder an. I nsgesamt rechnen wir deshalb mit einem weiteren schwierigen Jahr auf Seiten der I n dustrie und des Handels. Nach den zum Teil überraschenden Überentwicklungen der ver gangenen z wei Jahre kompensieren wir nun bislang ungek annte Verknappungen. Das be

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meinen Wirtschaft in normalem Umfang wei tergehen. I m Großen und
Ganzen denken wir jedoch positiv in die Zukunft.

Messe Stuttgart

zieht sich übrigens nicht zuletzt auch auf die Menschen: Wir verzeichnen in 2022 aufgrund der zum Teil sehr langwierigen Corona-I nfekti onsverläufe sehr viel höhere krankheitsbe dingte Fehlzeiten, und das Jahr ist ja noch gar nicht vorbei. Und dann sind noch die Preisstei gerungen auf Waren und Dienstleistungen.

Wir haben in den vergangenen z wei Jahren z war gelernt, flexiblere I nstrumente zu entwi ckeln. Aber bei derart unsteten und teilweise sprunghaften Handels- und Leistungspreisen von allen möglichen Dingen bleibt es eine echte Herausforderung, alles richtig und rechtzeitig zu bepreisen. Solche Entwicklun gen sind wir in Deutschland seit vielen Jahren nicht mehr gewohnt und unsere Branche hat es auch in dieser H insicht gerade nicht leicht. Wir müssen einfach viel mehr Aufgaben mit deutlich weniger Arbeitsstunden schaffen. 4. Eigentlich besteht die Versorgungskrise ja nicht erst seit den politischen Entwicklungen in Russland und China Wasser ist auch schon vorher sehr kostbar gewesen und wir sehen heute auch als Branche, dass wir viel zu lange am „weiter so“ festgehalten haben und es stel lenweise immer noch tun. Als Branche sind wir aber verantwortlich für die weitere Entwick lung, wenn es um das private Baden geht. Wir müssen jetzt handeln und ALLE Optionen se hen. Viel zu lange haben sich die „Konventio

Wasser ist unser Element –Kompetenz unser Angebot.

Erleben Sie innovative Techniktrends und kreative Designideen rund um die Themen Schwimmbad, Sauna und Spa! Tauschen Sie sich mit ExpertInnen aus, lassen Sie sich von neuen Produkt- und Themenwelten be geistern und freuen Sie sich auf inspirierende Begegnungen – beim ersten internationalen Branchentreffpunkt 2022 in Stuttgart!

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PROFI

nellen“ und die „Natürlichen“, obwohl sie den gleichen Markt beliefern, vollkommen losge löst verhalten. Ich bin froh, dass hier etwa z wi schen der DGfnB (Deutsche Gesellschaft für naturnahe Badegewässer) und der DGfdB (Deutsche Gesellschaft für das Badewesen), aber auch zu anderen branchenspezifischen Fachverbänden (sofern Kontakte und Koope rationen nicht schon vorhanden sind oder waren), Annäherungen unternommen werden. Das ist wirklich hilfreich und im wahrsten Sin ne des Wortes rechtzeitig. Ein intensiver Aus tausch über ALLE technischen Möglichkeiten einerseits und eine rasche Umsetzung in den einschlägigen Normenwerken ist das Gebot der Stunde. Nur wenn wir „den Fall Ressour cenkrise“ bis zu Ende durchdeklinieren, schaf fen wir die notwendige Sicherheit für alle Glie der der Produktions- und Leistungskette. Auf unsere eigenen Produkte und Leistungen ge münzt, haben wir weniger Handlungsdruck. Wir beschäftigen uns schon lange mit der Pro duktion energiesparender Pumpen und Filter systeme. Als Hersteller „made in Germany“ mussten wir diesen Weg vor mehr als 15 Jah ren einschlagen, um gegen den wachsenden Druck aus China bestehen zu können.

5. Die politische Situation ist alles andere als beruhigend und nur durch das hohe Maß an Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und auch auf Taiwan erträglich. Wenn Men schen wieder gemeinsam ihre Werte bestär ken und für etwas eintreten, bei aller I ndividualität doch geschlossener reagieren, dann macht mir das auf gesellschaftlicher Ebene Hoffnung. Wenn die Kundenpräsente zu Weihnachten dieses Jahr kleiner ausfallen und dafür zum Beispiel ein Transport von H ilfsmit teln in die Ukraine, deren Menschen der erste K riegswinter bevorsteht, finanziert wird, dann sind das Anzeichen von verstehen, was in der Welt wirklich gerade los ist. Und Verständnis macht immer auch Hoffnung. I n unserer Bran che brauchen wir mehr Dialog. Wasser im Gar ten ist so vielfältig: Von der Retention über die Bewässerung, die Wassergärten und bis zu den Pools, um nur einige Beispiele zu nennen, ist alles Wasser. Aber wir reden branchenüber greifend zu wenig miteinander. Das muss sich ändern, und z war JETZT!

1. Natürlich spüren auch wir die Schwierigkei ten auf den Beschaffungsmärkten und müs sen uns täglich neuen Herausforderungen stellen. Durch langjährige, partnerschaftliche Beziehungen mit unseren Supply-Chain-Part nern sind wir allerdings froh, dass wir bei der Rohstoff- und Ressourcenversorgung gut auf gestellt sind. Wir bei K lafs haben uns außer dem – so weit wie möglich – auf regionale Partner fokussiert. Dies hat die Qualität erhöht und durch die starke Bündelung den logisti schen Aufwand verringert. So schaffen wir es auch heute, für die Saunamodelle „S1“ und „Easy“ eine relativ kurze Lieferzeit von circa fünf bis sechs Wochen zu gewährleisten. 2. Was die Ressourcenversorgung unserer Fir menzentrale in Schwäbisch Hall betrifft und somit auch die Aufrechterhaltung unserer Pro duktion, blicken wir ohne größere Sorgen auf die kommenden Monate. Das liegt unter an derem daran, dass wir an unserem Haupt standort 80 Prozent unseres Heizbedarfs mit rec ycelten Holzabfällen aus unserer eigenen Produktion abdecken. Unser Heizofen wird vollautomatisch bestückt und generiert dadurch ständig Energie aus Abfällen – eine energie - und ressourcenschonende Lösung. Selbstverständlich spielt das Thema Energie effizienz auch in Bezug auf unsere Produkte eine große Rolle. Dank unserer eigenen Ent wicklungsabteilung haben K lafs-Kunden den Vorteil, ein Produkt aus einer Hand zu erhalten. 3. Selbstverständlich spüren wir im Austausch mit unseren Kunden und I nteressenten, dass das Aufeinanderfolgen mehrerer K risen zu ei ner gewissen Verunsicherung führt. N icht zu

wissen, welche Kosten des alltäglichen Lebens im Herbst und Winter entstehen werden, löst durchaus Beratungsbedarf aus. Eine I nvestiti on in eine eigene Sauna zuhause bringt an dieser Stelle einen großen Vorteil für die eige ne Gesundheit.

4. I n Schwäbisch Hall arbeiten wir kontinuier lich an Lösungen, mit denen wir auf einem ef fizienten Wege unsere Produktion nachhalti ger gestalten können. Auch haben wir kürzlich in die Umstellung auf energiesparende Server investiert und werden einen Energiespeicher installieren, um unsere Gebäude noch effizi enter zu beheizen.

5. Wir beobachten ganz klar, dass sich viele Menschen bewusst werden, dass ihre Ge sundheit ihr höchstes Gut ist und dass die ei gene Sauna zuhause für die Gesundheitsvor sorge einen großen Beitrag leisten k ann. I m Moment wird viel über die gestiegenen Kos ten des Alltags diskutiert. Ich gehe davon aus, dass wir unsere Kauf- und Konsumentschei dungen in Zukunft viel bewusster treffen wer den und dabei unsere Gesundheit in den Fo kus stellen werden. Beispiel: Ein durchschnittlicher Saunagang zuhause kostet nicht mehr als ein gutes Glas Rotwein.

Dietmar Rogg, Schmalenberger „PRIVATE POOLS, AUTARK MIT WÄRME VERSORGT, WERDEN EINEN GRÖSSEREN STELLENWERT EINNEHMEN.“

1. Für uns als Hersteller von Pumpensystemen für die Schwimmbadbranche, wie etwa Ge genstromschwimmanlagen, sind die Auswir kungen auf unser Geschäft aktuell vielschich tig. Auf der einen Seite reagieren wir durch Anpassungen bei unseren Energieverträgen, auf der anderen Seite ziehen wir geplante I n

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Phillip Rock, Klafs „WIR ARBEITEN KONTINUIERLICH AN LÖSUNGEN, MIT DENEN WIR DIE PRODUKTION NACHHALTIGER GESTALTEN.“

vestitionen vor. Konkret geht es um die Be schaffung neuer Maschinen und den Aus tausch konventioneller Lichttechnik in den Produktionshallen. I n unseren Märkten spüren wir im Ausland eine rege Nachfrage nach un seren Produkten, in Deutschland ist die Nach frage dagegen rückläufig.

2. Globale Ressourcen zu schonen ist uns ein wichtiges Anliegen und in unserer Unterneh mensphilosophie fest verankert. I n 2020 haben wir erstmalig unsere Treibhausgasbilanz (THG) durch einen ex ternen Partner zertifizie ren lassen. Wir berücksichtigen hier alle drei „Scopes“, die direkten Emissionen, die indirek ten Emissionen zuzüglich aller indirekten Emissionen, die in der Wertschöpfungskette (etwa Transport zum Kunden) unseres Unter nehmens anfallen. So arbeiten wir zurzeit aktiv daran, den CO2-Footprint durch klar definierte Maßnahmen, deren Erfolg wir anhand unserer THG Bilanz eindeutig berechnen können, zu senken, um den Energiebedarf zu optimieren. 3. Unsere Herstellungsprozesse vor Ort sind weniger abhängig von der Situation und un sere in 2020 begonnenen Aktivitäten, unsere THG aktiv in Richtung Null zu senken, werden uns positiv unterstützen. Auf der Kostenseite werden wir in den kommenden Monaten im gesamten Unternehmen vor große Herausfor derungen gestellt. H ier werden wir dann wohl nicht umhinkommen, kurzfristig mit entspre

chenden Maßnahmen entgegenzuwirken. I m Vertrieb bereiten wir uns heute schon darauf vor, unsere bestehenden sehr guten Kunden beziehungen in den M ittelpunkt unserer Akti vitäten zu stellen, sodass wir alle Entwicklun gen am Markt rechtzeitig wahrnehmen und bei Bedarf gegensteuern können.

4. Als Unternehmer sucht man immer die Chancen in den Veränderungen am Markt. I ns gesamt gehen wir davon aus, dass die Situati on mittelfristig einen positiven Effekt auf unser Geschäft haben k ann. So werden in Deutsch land private Pools, die autark mit Wärme ver sorgt werden, einen noch größeren Stellen wert als heute schon einnehmen. Für diese Hybridsysteme, die etwa mittels Fotovoltaik und Batteriespeicher autark genutzt werden, spielen Strom aus dem Netz und Gas nur noch eine untergeordnete Rolle.

5. M it dem K now how der Fachhändler und den vorhandenen Technologien der Hersteller k ann ein Pool heute schon energetisch hoch effizient betrieben werden. Und die nächsten Technologien stehen schon bereit, unsere Ressourcen noch effizienter einzusetzen. Für die Poolbranche sehen wir als Unternehmen daher weiterhin viele Chancen und Möglich keiten, auch wenn das kommende Jahr wirt schaftlich sehr herausfordernd werden wird.

Andreas Schmidt, CF Group „WIR MÜSSEN IN ALLEM ÜBER NACHHALTIGE UND EFFIZIENTE LÖSUNGEN NACHDENKEN.“

1. Es gibt wohl nur sehr wenige Unterneh men, die nicht davon betroffen sind. Natürlich haben wir erhöhte direkte Kosten für die be nötigte Energie und Wasser, welche wir selbst benötigen. H ier versuchen wir smart zu sparen. Versorgungsengpässe und überproporti onal steigende Kosten für Basischemie belas ten die Produktion von Wasserpflege - und Reinigungsprodukten. Diese können wir nur mit erheblichem Zeitversatz an unsere Kun den weitergeben. Die globalen Störungen der Lieferketten werden auf absehbare Zeiten an halten und erfordern ein Umdenken. Lok ales Sourcing und der Aufbau von Sicherheitsbe ständen rückt in den Vordergrund und wird die nächsten Jahre bestimmen. Für spezifische Chemik alien, die bis jetzt primär aus dem nichteuropäischen Ausland bezogen werden (zum Beispiel Phosphor), haben sich die direk ten Bezugskosten teilweise vervierfacht, ener gieintensive Chemik alien (zum Beispiel Chlor) erleben ex treme Preisschwankungen um mehr als 100 Prozent. Auch indirekte Aspekte haben einen k aum zu kontrollierenden Ein fluss, so sind die Frachtraten explodiert. Ein Kunde in Split musste für eine 24-TonnenLadung fast den vierfachen Preis im Vergleich zu 2020 bezahlen.

2. Wir beschäftigen uns bereits seit Jahren mit dem Thema der Energieeffizienz H ier einige Beispiele: Unser neues Gebäude in Wendlin gen ist bereits energieneutral. Wir rüsten auch auf den Gebäuden unserer anderen Standorte sukzessive Solarenergie nach. Alle Verbraucher von allen Versorgungsmedien stehen auf dem Prüfstand. H ier werden alternative Medien ge prüft – zum Beispiel Gas durch Wasserstoff zu

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Foto: Oku Obermaier

ersetzen und selbst zu produzieren. Gleichzei tig wird der Verbrauch als solcher betrachtet und durch gezieltes Optimieren Energie ge spart. So können wir kurzfristig bis zu 20 Pro zent konventionelle Medien ersetzen. Wir set zen in den Gebäuden intelligente Lichtsteuerungen ein. Unseren Fuhrpark stellen wir auf Elektro - und Hybridfahrzeuge um.

3. Ein weiterhin überdurchschnittlicher Anteil des Tagesgeschäfts wird in Themen investiert wie Supply Chain, Preisgestaltung, Alternati ven finden, Attraktive Angebote für Kunden entwickeln. Überdies haben wir einen Anstieg in der Kapitalbindung durch höhere Sicher heitsbestände und ein deutlich gestiegenes Arbeitsaufkommen in der Logistik. Gleichzei tig erhöht sich die Agilität, um noch schneller auf Schwankungen und Anpassungen im Markt zu reagieren.

4. Wir müssen in allen Bereichen über nach haltige und effiziente Lösungen nachdenken. Das fängt bei den kleinen Dingen an, für die jeder M itarbeiter Sorge tragen k ann wie etwa den Verzicht auf Plastikbecher und den spar samen Umgang mit unseren Ressourcen. Es setzt sich in unseren Werken fort, wir wollen möglichst viel Rec yclingmaterial für unsere Gebinde verwenden, dazu haben wir neue Formen beschafft, rüsten wie erwähnt unsere Gebäude auf Fotovoltaik um, um möglichst viel Energie für unseren Betrieb selber zu er zeugen, verkürzen die Transportwege und planen, jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen, der für uns gleichzeitig auch eine Verpflichtung ist. Natürlich nehmen wir die Thematik auch in unsere Produktent wicklung auf. Wir arbeiten am energieautar ken Pool mit Wärmepumpe, Solarthermie, So larstrom und Spezialabdeckung. Wir sehen unsere Aufgabe darin, nachhaltige Produkte zu entwickeln, die durch I nnovation Ressour cen schonen, dadurch kosteneffizient herzustellen sind und ein mindestens gleichwerti ges Produkterlebnis vermitteln. Zur nächsten Saison bringen wir eine Nachhaltigkeitslinie auf den Markt, die genau das spiegelt. 5. Es ist erfreulich, dass sich unsere Regierung tatkräftig präsentiert und sogar der Atomaus stieg zur Debatte steht. Ich bin der Meinung, es darf keine Denkverbote geben, um diese K rise zu bewältigen. Die Lok alisierung des

Sourcings und der Produktion stärkt langfristig auch unsere europäischen Standorte und das Qualitätsniveau unserer Produkte. Wir haben bewusst auf eine hohe Wertschöpfungstiefe bei unseren Produkten

1. Als Branchenverband werden wir auch im mer wieder von Verbrauchern und Poolinte ressenten kontaktiert. H ier hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass Privatleute einerseits ver mehrt nach Möglichkeiten eines energiesparenden und ressourcenschonenden Poolbe triebs fragen. Andererseits hat leider auch die Verunsicherung zugenommen. Viele Men schen glauben fälschlicherweise, dass ein Pool stets eine Energieschleuder sei. Das Heiz ver bot für private Swimmingpools bis Februar 2023, das das Bundeswirtschaftsministerium auf den Weg gebracht hat, schlägt bedauer licherweise in dieselbe Kerbe.

2. Ich glaube, dass wir alle gefordert sind, ver stärkt Aufklärungsarbeit über einen zeitgemäßen und ressourcenschonenden Poolbetrieb zu leisten sowie Mythenbildung entgegenzuwirken. Die ehrenamtlichen Poolexperten im Verband sind beispielsweise dabei, diverse Kommunik ationstools zum Wasser- und Ener gieverbrauch und zum Einsatz von Energie sparern zu entwickeln. Wichtig finde ich aber auch, die K irche im Dorf zu lassen und den Ressourcenbedarf eines Pools in Relation zu setzen. So ist zum Beispiel der Wasserbedarf einer kompletten Poolbefüllung identisch mit dem Wasserbedarf für den Anbau von z wei K ilogramm Kaffee.

3. Umweltschutz und Nachhaltigkeit werden sicherlich auch weiterhin wichtige Themen bleiben. Die bereits effizienten Lösungen und Technologien, die es ja in der Branche gibt, gilt es nun zu stärken und auch in der Kommuni k ation nach vorne zu stellen. Die neue europäische Energienorm, die bald veröffentlicht wird, k ann dabei auch ein Baustein sein.

4. Unsere Branche lebt davon, dass Menschen es sich zu Hause schön machen möchten, dass sie Entspannung, Sport und Wellness auch daheim erleben wollen. Dieser Wunsch ist gerade in K risenzeiten ausgeprägt. Jetzt trifft er mit einer erhöhten Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit zusammen. Für beides sind die Schwimmbadfachbetriebe bestens gerüstet. Man müsste sagen: Sie sind viel weiter, als sich das manch ein politisch Verantwortlicher viel leicht vorzustellen vermag. Denn die Beratung bezüglich energieeffizienter Lösungen, des Einsatzes regenerativer Energien und der in telligenten Nutzung von Energiesparern – das gehört zum heutigen Standardrepertoire von Poolfachunternehmen. Diesen Weg konse quent weiterzugehen und offen für energeti sche Entwicklungen zu bleiben ist das A & O! 5. Wirtschaftsverbände, Unternehmer und Or ganisationen haben sich in der Vergangenheit öffentlich geäußert und ihre Sorgen deutlich gemacht – auch auf die Gefahr hin, sich bei den Regierenden unbeliebt zu machen. Das ist sehr zu begrüßen, und es lässt hoffen, dass in der Politik ein Umdenken in Richtung Prag matismus stattfindet und man dem M ittel stand in Deutschland wieder den Stellenwert

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gesetzt, das hilft uns, auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Ute Wanschura, bsw „WICHTIG FINDE ICH, DEN RESSOURCENBEDARF EINES POOLS IN RELATION ZU SETZEN.“
PROFI

BRANCHE WIRD SICH WIEDER MIT NORMALEN VERKAUFSZAHLEN ABFINDEN MÜSSEN.“

1. Natürlich gehen all diese Probleme auch an unserer Branche nicht spurlos vorbei. Die Roh stoff- und Ressourcenknappheit hat uns in den letzten beiden Jahren schon stark in An spruch genommen. Diverse Vorlieferanten konnte ihre Liefertermine nicht halten und mussten ihre Preise mehrfach anpassen. Dadurch haben sich die Preise der Pool- und Wellnessbranche teils erheblich erhöht. Das Thema Wasserknappheit sehe ich in Verbin dung mit in den Boden eingelassenen Schwimmbecken und entsprechend aufwen

diger Wasseraufbereitung nicht als Problem. I nwieweit sich die allgemeine Energieversor gung auf die Branche auswirken wird, muss man abwarten, alternative Energieerzeugung wird aber auf jeden Fall ein immer größeres Thema, auch in Verbindung mit einem Pool. 2. Zum Glück ist unsere Produktion nicht ex t rem energieaufwändig. Wir haben schon in den letzten Jahren durch LED-Beleuchtung, Fotovoltaik anlage und neue Heizungen für die notwendige Energieeffizienz gesorgt.

3. Wir gehen von einer gewissen Kaufzurück haltung aus und das sicher für die nächsten ein bis drei Jahre, die Branche wird sich wieder mit normalen Verk aufszahlen abfinden müs sen. Die vorigen beiden Jahre waren auch si cher kein realistischer Maßstab für die Poolin dustrie. Trotzdem bleiben die Themen Pool und Wellness für Konsumenten wichtig.

4. Durch den begonnenen Neubau unseres Firmengebäudes werden wir unseren Energie bedarf dramatisch reduzieren. Durch neue Technologien am Bau, der Behebung und der Stromerzeugung werden wir uns ab Ende 2023 deutlich verbessern.

5. Durch die aktuelle Diskussion wird die Schwimmbadindustrie noch stärker an hocheffizienten Systemen zur Wasseraufbereitung und Erwärmung von Pools arbeiten. Das wird sicher dazu führen, dass wir die Becken noch effizienter betreiben können. Das ist sicher eine grundsätzlich gute Entwicklung und auch wir werden schon auf der Messe in Lyon eine neue Steuerung dazu anbieten.

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„UNSERE
Foto: Tom Philippi

CHRISTIAN KUHN ist Betriebsführer der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft in Herne, Sprecher der Bäderallianz Deutschland und stellvertretender Vorsitzender der IAKS Deutschland (International Association for Sports and Leisure Facilities). www.baederallianz.de

„WEG IN DIE UNABHÄNGIGKEIT“

„Das Thema Energieversorgung ist für unsere Betreiber sehr komplex, kostenintensiv und planungsrelevant. Ja, wir diskutie ren die Energieumstellung in jedem unserer Bäder und Beratungsprojekte. Die Variablen der planerischen Machbarkeit sind gegebenenfalls noch lösbar, aber politische Faktoren wie die Dauerhaftigkeit des Querverbundes erschweren Entscheidun gen enorm. Auf Dauer ist nur der Weg in die Unabhängigkeit und die Basis der regenerativen Energien der richtige. Es will aber das optimierte Konzept gefunden werden. Da sind voreili ge Schlüsse bei der Tragweite unangebracht. Wir haben in den allermeisten unserer Bäder und unserer Beratungen ein um fangreiches Energie -Controlling System eingeführt. Wir wissen, wie viel Energie in Wärme und Antrieb in welche Becken geht und können fachlich basierte Maßnahmen ergreifen. Wir sehen also, wann der Wärmebedarf witterungsbedingt ansteigt und können dann zum Beispiel Außenbecken von der Wärmeversor gung abtrennen. Es geht also um das datenbasierte Wissen statt um das Anwenden von allgemeinen Vorgaben. Wir haben ein Maßnahmenkonzept zur energetischen Optimie rung eingeführt, das wir im ersten Schritt auch anderen Betrei bern kostenlos zur Verfügung stellen. Sollte Handlungsbedarf bestehen, beraten wir aus der Erfahrung unserer Bäder auch andere Betreiber, die vielleicht weniger Bäder und damit Over head-Erfahrung haben. Gerade entwickeln wir ein digitales Wasser flächenmanagement, um die Auslastung zu steigern.“

CHRISTIAN MANKEL ist Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB). Unter dem Titel „Schwimmbäder in der Energiekrise“ hat der Verband einen umfangreichen Leitfaden für die Betreiber öffentlicher Bäder an diese gegeben, um gut durch die Energiekrise zu kommen. www.baederportal.com

„WEG VON DEN FOSSILEN“

„Unvorbereitet trifft die K rise die Bäder nicht. Wir haben uns schon lange mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt. Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen und die M itwirkung an der Wärmewende bis 2030 muss mit dem Ziel des passenden Zusammenspiels von Effizienzmaßnahmen und optimalen Be triebsstrategien verbunden stehen. Die Coronapandemie war ein Katalysator für die Digitalisierung im Markt, die jetzigen energetischen Entwicklungen sind ein Katalysator für die Wär mewende bis 2030 und den klimaneutralen Gebäudebestand der Zukunft. Dabei ist der förderfähige Einsatz von Tiefengeo thermie, mobilen Wärmespeichern und Solarthermie unerläss lich auf dem Weg weg von den fossilen Brennstoffen, für den es schon heute viele innovative Vorreiter innerhalb der Bäderszene gibt, die auch auf der „interbad 2022“ in Stuttgart zusammen kommen. Die größten Wärmeverluste in einem Hallenbad gibt es durch die Verdunstung an der Beckenober fläche. Senkt man etwa die übliche Beckenwassertemperatur um z wei Grad Celsi us, verringert gleichzeitig die Raumtemperatur ebenfalls um z wei Grad und hebt dazu noch die Luftfeuchtigkeit an, sind Energieeinsparungen bis zu 25 Prozent möglich. Der Wärmever brauch eines durchschnittlichen Hallenbades beträgt 1,6 M illio nen K ilowattstunden. Um die hohen Energiekosten kurzfristig zu senken, können auch besonders energieintensive Wellnessund Luxusangebote wie etwa stark beheizte Außenbecken oder Whirlpools außer Betrieb genommen werden.“

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Von der Energiekrise sind auch die vielen öffentlichen Bäder bedroht. Die Vertreter der Bäderallianz und der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) haben uns dazu ihre Statements gegeben.
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Vom 15. bis zum 17. Februar kehrt ForumPiscine mit der Internationalen Ausstellung und dem Kongress für Schwimmbäder und Spas nach Bologna zurück, in Verbindung mit der 10. ICSPS - International Conference on Swimming Pool & Spa , der Konferenz für Schwimmbäder und Spas, und mit OUTEX - outdoor & leisure experience , dem neuen Ausstellungsprojekt, das der Gestaltung, der Regeneration und dem Lebensstil des Außenbereichs gewidmet ist. Ein vollständiges Eintauchen in die Trends, die den Sektor immer dynamischer machen, von der Nachhaltigkeit bis zur Energieeffizienz, von der technologischen Innovation bis zu den Dienstleistungen, im und außerhalb des Wassers. In der Halle. 19 der BolognaFiere drei Tage Business, Training und Networking, um das volle Potenzial eines schnell wachsenden Marktes zu erkunden und die grüne Wende als Protagonisten zu erleben.

14 International Pool & Spa Expo and Congress th 15 | 16 | 17 Februar 2023 Bologna Messegelände | ItalienBologna M
in Kombination mit demin Zusammenarbeit mit folge uns auf forumpiscine.it Standbetreuung und wissenschaftliches Sekretariat: Editrice Il Campo s.r.l. tel. +39 051 255544 - forum@ilcampo.it Organisationssekretariat und Pressestelle: ABSOLUT eventi&comunicazione tel. +39 051 272523

GRANDIOSE STIMMUNG

Zum ersten Mal seit 2018 fand die „GaLaBau“ statt. Bei der 24. Ausgabe der grünen Fachmesse präsentierten sich vom 14. bis 17. September in Nürnberg auch prominente Akteure aus der Schwimmbad- und Wellnessbranche.

IM FOKUS der Fachmesse stand das Thema „Gemeinsam klimafit in die Zukunft“: Ansätze und Ideen rund um den K limaschutz wurden für Besucher als der „Grün Blaue Pfad“ erleb bar. Weitere Besuchermagneten waren erneut die Fachforen sowie die Aktionsflächen im Freigelände. Stefan Dittrich, Leiter GaLaBau, blickt zurück : „Die Stimmung unter den Teil nehmern war an allen vier Messetagen ein fach grandios. Überall zu hören war : ‚Endlich wieder GaLaBau!‘“

Die Besucher konnten wieder Maschinen und Geräte in Aktion sehen, vergleichen und tes ten. „Die ,GaLaBau‘ ist und bleibt eine Messe mit M itmachcharakter, der nur live und vor Ort erlebbar ist“, betont Dittrich. Die Aussteller ho ben die Qualität der Gespräche, die hohe Ent scheidungskompetenz und die konkreten Be schaffungsabsichten der Besucher hervor.

„Eine I nnovationsmesse, auf der drängende Zukunftsfragen besprochen werden“, so be schrieb Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König die „GaLaBau“ mit ihrem Fokusthema Keynote Speaker und TV-Meteorologe Sven Plöger attestierte dem Garten- und Land schaftsbau in diesem Zuge eine Schlüsselposi tion im Kampf gegen den K limawandel, der gute politische Unterstützung brauche.

„Neue Maßstäbe gesetzt“

Als ideeller Träger der GaLaBau zieht auch der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) ein positives Resümee.

„Wer hätte gedacht, dass diese ‚GaLaBau 2022‘ so ein Riesenerfolg wird?“, beschied BGL-Präsi dent Lutze von Wurmb. M it den vielen nach haltigen Produkten und Trends für den Galabau habe die Messe „neue Maßstäbe gesetzt.“

1102 Aussteller aus 33 Ländern präsentierten in 14 Messehallen ihre Neuheiten für das Planen, Bauen und Pflegen mit Grün, neben Deutschland (834), allen voran, auch aus den N iederlanden, I talien, Österreich, Polen und Frankreich. Rund 93 Prozent bewerteten den Gesamterfolg ihrer Messebeteiligung positiv und erreichten ihre wichtigsten Zielgruppen. Neue Geschäftskontakte knüpften fast alle –circa 90 Prozent erwarten ein reges Nachmes segeschäft. Entsprechend hoch ist mit über 90 Prozent die Absicht, auch 2024 auf der „GaLaBau“ wieder auszustellen.

„GaLaBau-Innovations-Medaille“

Die abschließende Auswertung ergab des Weiteren: Rund 62000 Besucher aus 76 Län dern nahmen teil, darunter Entscheider und M itarbeiter aus Garten- und Landschaftsbaubetrieben, Vertreter von Kommunen, Land schaftsarchitekten und Fachhändler. Fast 60 Prozent der Besucher haben in ihrem Unter nehmen eine leitende Funktion inne. Der An teil der Entscheider lag bei circa 80 Prozent. Mehr als 90 Prozent gaben an, mit dem Ange bot und dem Besuch der „GaLaBau 2022“ zufrieden zu sein; die Wiederbesuchsabsicht für 2024 sei demnach groß, folgern die Veranstal ter der „NürnbergMesse “

Der BGL verlieh im Rahmen der Messe insge samt 20-mal die „GaLaBau-I nnovations-Me daille 2022“ und zeichnete damit die Entwick

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Fotos:
Messe Nürnberg, Schwimmbad+Sauna
·
Texte: Joachim Scheible
PROFI Messe „GaLaBau 2022“

lung neuer und fortschrittlicher Lösungen bei Produkten oder Verfahren für den Bau und die Pflege landschaftsgärtnerischer Anlagen aus. „Die I nnovationskraft im Galabau ist ungebro chen, gerade bei den Themen Digitalisierung und Technik. Sehr beeindruckt haben die Jur y und mich dieses Mal auch die I nnovationen bei nachhaltigen Produkten, die Umwelt-, K lima- und Artenschutz voranbringen, bei E-Mobilität und alternativen Antrieben“, freute sich BGL-Vizepräsidentin Pia Präger.

Wellnessbranche auf der „GaLaBau“

Traditionell nehmen auch Unternehmen aus der Schwimmbad- und Wellnessbranche an der „GaLaBau“ teil. Sind es doch vermehrt Gar ten- und Landschaftsbauer, die Wellnessanlagen inklusive umfassender Gartengestaltung im Freien planen, gestalten und realisieren. Schließlich hatte sich während der Hochphase der Coronapandemie herausgestellt, dass sich viele Menschen mangels Alternativen ihren Wellnessurlaub in den eigenen Garten holen.

Waren es vor der Pandemie meist Unterneh men aus der Schwimmteich- und Naturpool branche, die auf der „GaLaBau“ ausstellten, gesellen sich nun immer mehr Unternehmer aus dem „konventionellen“ Wellnessbetrieb mit ihren Ideen, Produkten und Anregungen hinzu Diesmal stellten zum Beispiel Whirlcare I ndustries ( Whirlpools), Renolit (Folienausklei dungen) oder auch Beachpool aus. Treue Aussteller der „GaLaBau“ sind seit jeher die Firmen Teichitekten und Messner Pumpen, die den Garten- und Landschaftsbau mit Tech nik für Wassergärten versorgen, speziell für Schwimmteiche, Naturpools und neuerdings für Pools, die mit Membranelektrolyse betrie ben werden. „Wir setzen bewusst auf nachhal tige Teichbaumaterialien mit einer hohen Lebenserwartung, wie zum Beispiel langlebi ge Teichfolien oder Pumpen mit einer garan tierten Ersatzteilverfügbarkeit auch für alte Produktionsserien“, sagt M ichael Meßner, Ge schäftsführer beider Firmen. „Wir präferieren moderne Filteranlagen mit einer I ntensivie

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Endlich wieder „GaLaBau“. Rund 62 000 Besucher strömten an den vier Messetagen durch die Hallen der „NürnbergMesse.“

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Die Fachforen mit informativen Vorträgen und kompetenten Rednern gehören stets zu den Highlights der „GaLaBau“-Messe.

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Entlang des „Grün-Blauen Pfades“ erhielten die Messebesucher besonders klimafreundliche und nachhaltige Informationen.

rung der Filterleistung und damit einer deut lich verkleinerten Bauweise und deutlich we niger Baukörper – unser Beitrag für einen geringeren CO2- Fußabdruck.“ Ein Grund, warum Messner Pumpen bestän dig auf der „GaLaBau“ ihren Messestand auf baut: „N irgendwo k ann man Partnerschaften besser pflegen und Projekte schneller voran treiben als bei intensiven Gesprächen auf ei ner Messe wie der ,GaLaBau‘“

Die nächste „GaLaBau“ findet vom 11. bis 14. September 2024 wieder in Nürnberg statt.

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INFO KOMPAKT

„GaLaBau“-Messe: Messezentrum 1, 90471 Nürnberg, Tel.: 0911/86060, www.galabau-messe.com

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„Kann“ man so machen: Produkte des gleichnamigen Herstellers von ökologischen Pflastersteinen und Terrassenplatten finden sich auch bei Poolumrandungen wieder.

Christoph Andree, Jana Rüßmann und Sami Hanna (von links) stellten den „Beachpool“ vor. Das originelle Design bringt Strandfeeling und Nachhaltigkeit in den Garten.

Jens Reinhardt (rechts, Geschäftsführer) und Heiko Klein (Außendienst) von Reinhardt-Plast. Sie statten Schwimmbäder mit Folien, Rinnen und anderen Einbauteilen aus.

Claudia, Figen und Michael Meßner (von rechts) führen die Geschäfte der Teichitekten und von Messner Pumpen. Sie statten unter anderem Naturpools und Schwimmteiche aus.

Wie immer auf der „GaLaBau“: die „Gärtner von Eden“. Die beiden Vorstände Nicole Klattenhoff und Oliver Range nahmen den Mitbegründer Fred Fuchs in ihre Mitte.

Michael Schweizer von Saunahersteller Wärmegrad mit Duygu Tutkuner und Marijan Lazic von Schwimmbad+Sauna Wärmegrad versteht es, attraktive Gartensaunas zu bauen.

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Otmar Knoll, Direktor von Whirlcare Industries. Sein Thema ist die energieeffiziente Herstellung und der möglichst sparsame Betrieb seiner Whirlpools „made in Germany“.

Viel zu besprechen gab es immer am Stand von Maitec Armaturen aus Österreich. Bernhard Mair (ganz links) und Daniela Buchheim (rechts) im Gespräch mit Kundschaft.

Max Wendel von Vole Light aus Franken. Er präsentierte den verdutzten Messegästen in den Boden unsichtbar versenkbare Gartenleuchten mit holografischen Animationen in 3D.

Marianne Terry und Konrad Kuffer von Renolit reisten mit ihrem mobilen Messetruck nach Nürnberg. Sie zeigten die vielen verschiedenen Folien der Marke „Alkorplan“.

Sopro ist eine große Marke in Sachen Bauchemie. Den Schwimmbadbau versorgt man mit großformatigen, keramischen Fliesen und adäquaten Dichtungsmaterialien.

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Die Erfinder des Naturpoolroboters „TT-RB“: Daniela und Torsten Reuß mit Sohn Leon sind inzwischen Stammgäste in Nürnberg und haben immer neue Optimierungen im Gepäck.

Acht bsw-M itglieder haben es geschafft, sich auf internationalem Parkett durchzusetzen. Sie werden auf der Weltleitmesse Piscine Glo bal Europe in Lyon mit dem europäischen Schwimmbadpreis „EUSA Award 2022“ geehrt werden. Was für ein großartiger Erfolg! Wer dabei sein möchte, k ann sich auf der Website der Messe mit dem Codewort „SEGEN“ Freik arten herunterladen. Diese gelten natürlich neben der Preisverleihung auch für den generellen Messebesuch. Der Award wird aber nicht nur in Lyon verliehen, weil dort eine der bedeutendsten Pool- und Wellnessmessen stattfin det, sondern auch, weil die Stadt mit ihrer Spitzengastronomie und ihren wunderschö

nen Bauwerken bestens zu den für Genuss geschaffenen und mit außergewöhnlicher Ar chitektur punktenden Gewinnerpools passt. Am 15 November werden acht bsw-M itglie der das Siegertreppchen hinaufgehen, wenn es heißt: „And the winner is …“ Ein Gewinner wird den Weg sogar doppelt beschreiten, denn er wird gleich z wei der begehrten Trophäen mit nach Hause nehmen. Damit es auch 2023 wieder bsw Gewinner internatio nal gibt: Der Vorentscheid läuft über den „bsw Award“ Verbandsmitglieder, die hier die Nase vorne haben, werden „nach Europa weiter gereicht“ Teilnahmeunterlagen gibt es auf www.bsw-web.de

Konjunkturumfrage

BSW UND AQUA SUISSE BITTEN UM IHRE

BEWERTUNG!

VIP-BESUCHER

Nach I nnovationen Ausschau halten – das ist ein Grund, um auf Messen zu gehen. Ein Grund, dort nicht hinzugehen, ist aber : keine Lust zu haben, sich erst durch eine große Halle zu k ämpfen, bevor man auf die relevanten Aussteller trifft. Deshalb gibt es die bsw-I nfotage, die am 23 und 24 März 2023 in Düsseldorf stattfinden. 54 Branchengrößen stellen hier auf einer übersichtlichen Fläche aus und hei ßen Schwimmbadbauer, Gartenexperten, Planer, Architekten und öffentliche Badbetreiber herzlich willkommen. „Einmal hin – alles drin“ – mit diesem Slogan warb z war ein Handels unternehmen. Aber er könnte auch über der bsw-Hausmesse stehen. Während man wo anders erst ein Eintrittsticket k aufen und sich über „Messepreise“ fürs Essen und Trinken är gern muss, gilt beim Verbandsevent: „Ich be zahle mit meinem guten Namen.“ Namen und Kontaktdaten angeben und Gratiszugang mit

VIP-Status erhalten. Denn fürs leibliche Wohl ist gesorgt und die beiden Abendevents sind ebenfalls inklusive. Wer wird denn da nicht gleich seine Anmeldung schicken? Auf www. bsw-web.de findet man die I nfos.

Wie ist die Stimmung in der Schwimmbad branche? Wie wird die aktuelle Geschäftslage beurteilt? Wie haben sich die Preise entwi ckelt? Wie sieht es mit den Energiekosten aus? Wie hat sich das Poolheiz verbot ausgewirkt? Diese und weitere Fragen zur Marktsituation sind Gegenstand des aktuell laufenden Kon junkturbarometers, das in diesem Jahr bsw und der Schweizer Verband aqua suisse ge meinsam über die Unternehmensberatung Heckner durchführen. So erhalten wir Daten sowohl aus Deutschland als auch aus der Schweiz Wir bitten alle, die per E-Mail ange schrieben worden sind und noch nicht geant wortet haben, dies zu tun. Je mehr Poolexper ten sich beteiligen, desto größer ist die Aussagekraft der Umfrage. Wer mitmacht, be kommt die Ergebnisse selbstverständlich kos tenlos zur Verfügung gestellt. Da die Konjunk turumfrage das erste gemeinsame Projekt von bsw und aqua suisse ist, wäre es sicherlich für alle, die sich für eine engere Kooperation der beiden Verbände mit viel ehrenamtlichem En gagement stark gemacht haben, eine tolle Wertschätzung, wenn wir diesmal Rekord-Teil nehmerzahlen erreichen.

PROFI Redaktion: Dieter C. Rangol/Ute Wanschura Bundesverband Schwimmbad & Wellness e.V., An Lyskirchen 14, 50676 Köln, Tel.: 0221/2716690, www.bsw-web.de „EUSA AWARD 2022“ INTERNATIONALE EHRE FÜR BSW-MITGLIEDER bsw-Infotage WILLKOMMEN ALS
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