küche + architektur 6-2023

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Ausgabe 6/2023 · 11. Jahrgang · www.kuecheundarchitektur.de

Das Magazin für professionelles Einrichten

Weltwirtschaft Rückblick / Ausblick

Innovative Partnerschaft · Eggersmann und Hettich vereinen hochwertiges Design mit funktionaler Technologie KüchenDesk · Wettbewerbsfähig durch automatisierte Geschäftsprozesse Schüco Interior Systems KG trotzt Herausforderungen



Editorial

Als Gespann durch turbulente Zeiten

E

s war einmal in der skurrilen Welt des Nordpols, wo Santa Claus, seine leicht überarbeiteten Rentiere und die allmählich immer grummeliger werdenden Elfen versuchten, sich in einem wirtschaftlichen Schneegestöber zurechtzufinden. Das Jahr 2023, mit seinem ganz eigenen Charme, neigte sich langsam dem Ende zu. Es hatte alle über ihre Grenzen hinaus gefordert. Der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation hatten die Planungen von Santa für seinen weltweiten Geschenkeversand gehörig durcheinandergebracht. Die Rentiere schüttelten ratlos ihre Geweihe, während die Elfen versuchten, ihre Stimmung mit einer extra Portion Sarkasmus aufzuhellen. Dann kam die Debatte um das Heizungsgesetz in Deutschland, eine Geschichte so undurchsichtig wie die Geschenkverpackungen der Elfen. „Das Gesetz ist ein Rätsel“, murmelte Santa, „niemand versteht es wirklich. Als ob die Menschen nicht schon genug um die Ohren hätten!“ Hohe Energiepreise sorgten für zusätzliche Verunsicherung. Die Rentiere dachten schon daran, ihre Schlittenführerscheine zu aktualisieren, falls sie auf Elektroantrieb umsteigen müssten. Die Elfen hatten derweil mit einem Ausstand gedroht, sollte ihre Werkstatt nicht besser beheizt werden. Sie berieten heimlich, ob sie nicht besser das Rentiergespann putzen sollten, um auf mögliche Karrieren bei Schlitten-Uber, der Plattform des weltweit ersten On-Demand Rentier-Schlittenservices vorbereitet zu sein. Aber das hätte eine entsprechende Ausbildung vorausgesetzt. Und Fachkräfte waren in vielen Branchen derzeit Mangelware. „Vielleicht sollten wir die Rentiere vielseitiger ausbilden“, scherzte Santa. Die Rentiere jedoch protestierten energisch und drohten mit einer gewerkschaftlichen Intervention. Und dann kam der Krieg in Israel dazu – als wäre die Situation nicht schon chaotisch genug gewesen. Die multiplen Krisen führten zu einer allgemeinen Kaufzurückhaltung. „Als ob wir nicht schon genug Sorgen hätten“, seufzte Santa und zählte die Tage bis zu seiner Rente. Die Politik in Deutschland, so stellte Santa fest, ließ bislang leider die richtigen Impulse für einen Turnaround vermissen. „Wir befinden uns in einem stürmischen Umfeld – von wegen besinnliche Weihnachten“, murrte er und versuchte, im Rentierschlitten die Balance zu halten. Der Ausblick auf das kommende Jahr war ebenso ungewiss wie ein Wetterwechsel. „Vieles wird davon abhängen, wie schnell die Kriege beendet werden können und ob die Verunsicherung die Konsumenten nicht schon vorher in einen grinchähnlichen Zustand versetzen wird“, kommentierte Santa, während er sich noch einen Punsch genehmigte. Er und seine Elfen konnten die Augen nicht verschließen vor den vielen

Menschen, die ein Zuhause suchten. Hohe Preise und Zinsraten führten dazu, dass sich kaum noch jemand ein Eigenheim leisten konnte. Die Wohnraumkrise hatte sich nicht nur in Deutschland immer weiter zugespitzt. Kamen die Kaufpreise ins Rutschen, weil immer weniger Menschen kaufen konnten, stiegen die Mieten immer weiter. Auch für das kommende Jahr war demnach keine Besserung abzusehen. Santa zweifelte an der Fähigkeit der Politik, an dieser Misere etwas zu ändern. „Wenn die Politik so weitermacht, werden viele Menschen bald ihre Geschenke auf Parkplätzen auspacken müssen. Dabei“, so Santa bei sich, „ist ein Zuhause mehr als ein Dach über dem Kopf. Es ist ein Ort des Glücks, der Liebe und der Gemeinschaft. Jeder verdient einen solchen Ort.“ Immer wieder jedoch kamen er und seine Rentiere auf ihren Touren in Gegenden, wo Menschen sich umarmten, gemeinsam Mahlzeiten teilten, einander achteten und halfen. Hier wurde deutlich, dass die Bedeutung eines Zuhauses nicht nur darin lag, einen Raum zu haben, sondern vor allem darin, Teil einer zusammenhaltenden Gemeinschaft zu sein. Die Zukunft blieb auch für Santa unsicher, und doch setzte er, der so viele Wirtschaftskrisen durchlebt hatte, auf die Hoffnung: „Wisst ihr, meine Freunde, in jeder Krise steckt auch eine Chance, die man oft nur gemeinschaftlich nutzen kann. Unser Gespann“, und damit meinte er nicht nur seine Rentiere, sondern auch seine quirligen Elfen, „macht es seit hunderten von Jahren vor.“ Und so, mit einem Hauch von Zuversicht, begann Santa, die Geschenke für die Kinder dieser Welt vorzubereiten. Denn selbst in Zeiten der Unsicherheit und Wirtschaftsturbulenzen konnte der Zauber von Weihnachten die Herzen erwärmen und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft erhalten. Und so endet unser Weihnachtsmärchen in einer Welt, in der die Rentiere rebellierten, die Elfen sarkastisch wurden, die Politik verwirrte, die Menschen hofften und Santa Claus mit einem Hauch von Ironie durch den Wirtschaftsschnee navigierte.

Wir wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2024. Ihr Redaktionsteam küche + architektur | 1


Foto: Rotpunkt

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01 Als Gespann durch turbulente Zeiten Editorial

05 Innovative Partnerschaft Eggersmann und Hettich vereinen hochwertiges Design mit funktionaler Technologie

10 Weltwirtschaft Konjunktur bleibt herausfordernd – Das Rad der Welt dreht sich langsam

16 KüchenDesk Wettbewerbsfähig durch automatisierte Geschäftsprozesse

19 Wohnraum in Deutschland … … zu wenig und zu teuer

20 Küchenmöbel – Außenhandel (Export) 21 Alu Tec – Ein zeitloses Meisterwerk 22 Hohe Qualität schont Ressourcen Nolte Küchen steht zur Nachhaltigkeit

23 Küchenmöbelindustrie

Küchenmöbelhersteller

30 Küchenmöbelumsatz 2023 32 Nobilia – ­Kochfeldabzug Xtra Hob mit dem German Design Award ausgezeichnet

33 Oranier – Wenn Haube und Kochfeld verschmelzen

34 Mit ausgereiften Produkten zu einer guten Marge Küppersbusch – die Alternative

37 Hausgeräteindustrie – etwas Licht am Ende des Tunnels 38 V-Zug 39 Whirlpool 39 Beko/Grundig 40 Oranier 41 Samsung 42 AEG 43 Miele

zeigt sich verhalten optimistisch

44 BSH

24 Nobilia

46 Gaggenau und Neff

25 Baumann Group

47 V-Zug

26 Nolte Küchen/Express Küchen 27 Rotpunkt Küchen 27 Ballerina-Küchen 28 Leicht 28 Rempp 30 Pronorm 2 | küche + architektur

25 Deutschlands größte

48 Cleveres Komplettsystem Noch mehr Planungsfreiheit mit Blanco Multi Frame II


Impressum Verlag: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Welfenstraße 19 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 · Fax 0711/5206-300 www.bauhelden.media VERLAGSLEITUNG: Tilmann Münch Christian Schikora Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 · 67549 Worms

Inhalt 6/2023

Herausgeberin und Chefredakteurin: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@bauhelden.media Social Media: Tel. 06241/979708-12 Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Druck: ColorDruck Solutions Gutenbergstraße 4 · 69181 Leimen Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 11, gültig seit 1. 1. 2023

49 Spülenindustrie setzt auf Qualität, Innovation und Kundenorientierung 50 Franke 50 Blanco 51 Villeroy & Boch 52 Naber 52 Systemceram

54 Innovationskraft im Interior-Bereich Schüco Interior Systems KG trotzt Herausforderungen

58 Funktionalität, die Stimmung macht Lumica Lichttechnik von Naber – ­effektvolle Praktikabilität

59 Beschlagindustrie setzt auf Inno­ vation und Prozessoptimierung 60 Hettich

Who is who – Firmeneinträge 29, 31 Küchenmöbel, Outdoorküchen

40, 43, 45 Einbaugeräte

53 Spülen und Armaturen

63 Beschläge, Möbelinnenausstattung

61 Grass 62 Blum

64 Verbände setzen auf individuelle ­Marketingoffensiven 65 Der Küchenring 65 EMV 66 Der Kreis 67 KüchenTreff 68 Garant/Küchen Areal 70 MHK

69, 71 Organisationen

Preis Einzelheft: 10,00 Euro (inkl. Versand und MwSt.) Preis Jahresabo: (6 Ausgaben inklusive ePaper) Inland: 53,00 Euro; Ausland: 62,00 Euro (Preise inkl. Versand und MwSt.) Abonnement-Service: Bauhelden Media GmbH & Co. KG Abo-Service Höhenstraße 17 · 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-306 Fax 0711/5206-307 abo@fachschriften.de Bankkonten: HypoVereinsbank IBAN: DE72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147321116 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Der FachschriftenVerlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Fachschriften-Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, HausbauHelden, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer

72 Die guten Adressen der Branche Visitenkarten

Fotonachweise: Seite 01: Jess rodriguez / stock.adobe.com Seite 10: Funtap / stock.adobe.com küche + architektur | 3 Seite 72: © auremar / fotolia


Fotos: Eggersmann / Hettich

design + komfort

FurnSpin bringt elegante Dynamik ins HochwertMöbeldesign. Mit einer Hand­ bewegung lässt sich der Korpus von der geschlossenen in die geöffnete Position drehen.

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design + komfort

Innovative Partnerschaft Eggersmann und Hettich vereinen hochwertiges Design mit funktionaler Technologie

Insbesondere im Premium-Bereich der Küchenmöbelhersteller ist das Beste gerade gut genug. Auf Basis hochwertiger Materialien und Oberflächen sowie funktionaler Beschlagtechnik werden hier Designs entwi­ ckelt, die begeistern. Um das zu gewährleisten, haben der Premium Küchen-Hersteller Eggersmann und der Beschlaghersteller Hettich sich zu einer projektbezogenen Zusammenarbeit entschlossen, deren Ergebnis sich für die beiden Industriepartner und letztendlich auch für Küchenspezialisten und Planer sowie für deren Kunden, die Konsumenten, bezahlt macht.

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iese synergetische Zusammenarbeit resultiert in Möbelkompositionen, die individuelles Design und herausragenden Komfort auszeichnen. Durch die gezielte Integration hochwertiger Beschläge wird nicht nur ästhetische Finesse erreicht, sondern auch ein spürbarer Mehrwert für den Verbraucher geschaffen. Die Symbiose aus kreativem Möbeldesign und innovativer Beschlagtechnologie schafft eine neue Dimension des Wohnkomforts und setzt Maßstäbe für die Zukunft der Möbelindustrie. Wir sprachen mit Michael Wunram, geschäftsführender Gesellschafter Eggersmann Küchen, und Uwe Kreidel, Geschäftsführer in der Hettich-Gruppe: „Ich finde es toll, dass wir gemeinsam mit Hettich ein solMichael Wunram ches Projekt stemmen konnten!“, freut sich Managing Partner Michael Wunram, „... und das“, so Uwe Eggersmann Küchen Kreidel, „obwohl es von Ihrer Seite zuerst Vorbehalte gab, ob Hettich überhaupt gewillt sein würde, ein solches Projekt mit einem Unternehmen in der Größenordnung einer Industriemanu­ faktur wie Eggersmann umzusetzen. Wir sind froh, dass wir das ­Eggersmann-Team überzeugen konnten!“ Beide Kooperationspartner zeigen sich mehr als zufrieden. Was auf den ersten Blick begeistert, ist das Ergebnis einer zweijährigen intensiven Zusammenarbeit, bei der es auch die eine oder andere Hürde zu nehmen galt: Uwe Kreidel: Wie für unsere Kunden in der Möbelindustrie, so haben Megatrends wie Individualisierung, New Work, Urbanisierung, Nachhaltigkeit, Silver Society auch für uns als Beschlaghersteller höchste Priorität. Deshalb müssen wir unsere Fertigungsplattformen so intelligent gestalten, dass wir individuelle und auch multifunktionale Lösungen anbieten können, ohne dass sie den Produktionsprozess bei uns als auch bei unseren Kunden negativ beeinflussen bzw. verkomplizieren. Nur so können wir diesen Megatrends gemeinsam mit unseren Partnern der Möbelindustrie gerecht werden. Die Kooperation mit Eggersmann hat uns hier ein großes Stück weitergebracht. Und es hat sehr viel Spaß gemacht, gemeinsam etwas Neues zu gestalten.

Michael Wunram: Die Produktentwicklung ist ein nie endender, kontinuierlicher Prozess, der oft kleinen Schritte. Gerade als PremiumAnbieter suchen wir das Besondere und müssen uns anders darstellen als unsere großen, mengenorientierten Marktbegleiter. Für uns heißt es, Produkte bis ins kleinste Detail zu durchdenken, so dass sie nicht nur unseren, sondern vor allem auch den Anforderungen unserer Kunden gerecht werden. Umso mehr bewährt sich unsere vor zwölf Jahren getroffene Entscheidung, unseren Entwicklungszyklus auf zwei Jahre festzulegen. So konnten wir in diesem Jahr eine völlig neue Produktgeneration lancieren, welche durch ein komplett neues Schubkastenund Auszugssystem einen vollkommen UWE KREIDEL, neuen „Herzbeschlag“ bekommen hat. Geschäftsführer Ein solch aufwändiges Projekt geht man Hettich Gruppe glücklicherweise nicht allzu oft an. Allein die Vorgespräche dafür liegen zwei Jahre zurück. Und wir können von Glück sagen, dass unser zweijähriger Entwicklungszyklus uns ausreichend Zeit gab, das Ganze mit unserem kleinen Team rechtzeitig zur Hausmesse 2023 umsetzen zu können. Mit der Realisierung unseres neuen EBX-Schubkastensystems einher gingen zig Meetings zwischen unseren Technikern und Produktentwicklern mit den Spezialisten von Hettich. Ihr Schubkastensystem basiert auf einem AvanTech YouSchubkasten, der eigentlich mengenkonform ist. Dennoch sprechen Sie bei Ihrer Ausführung von Exklusivität? Michael Wunram: Natürlich müssen wir als Hersteller uns der Produkte bedienen, die am Markt verfügbar sind. Dennoch haben wir selbstverständlich in großes Interesse daran, unsere eigene Handschrift mit einzubringen. Bei EBX setzen wir die industriell perfekte Variante aus dem Hause Hettich ein, die wir unter Zugrundelegung derselben Plattform um unsere eigene Manufaktur-Variante ergänzen. Die von uns gewählte 13mm-Zarge verfügt über ein neues, puristisches Stahlcape in Stahl onyx, das exklusiv Eggersmann vorbehalten

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ist. Weitere Unterschiede liegen in der Frontverstellung. Die Industrie-Variante von Hettich ist in puncto Montagefreundlichkeit nicht zu überbieten und damit absolut genial. Die Verstellmöglichkeiten sind in die Zarge integriert und können von oben erfolgen. Sichtbare Abdeckkappen oder Schrauben gibt es nicht, alles wirkt vollkommen fugenlos. Uns als Eggersmann ging es darum, uns hinsichtlich der Materialität stärker von der Standardlösung abzuheben. Das ist uns mit der Manufakturzarge sehr gut gelungen. Allerdings erfolgt bei dieser Variante die Feinjustierung unterhalb des Bodens. Für die Monteure unserer Kunden ist das aber gelebte Praxis, da das Vorgängersystem ebenfalls von unten justiert wurde. Uwe Kreidel: Alles basiert auf der gleichen Führungs-Plattform von Hettich, die so konzipiert wurde, dass Schubkästen aus unterschiedlichen Werkstoffen wie z.B. Holz, Glas, Metall etc. aufgesetzt werden können, ohne die Plattform verändern zu müssen. Michael Wunram: Diese intelligente wie auch nachhaltige Lösung hat uns vollkommen überzeugt. Herr Kreidel, als Globalplayer, der Küchenmöbel- und Möbelhersteller auf der ganzen Welt bedient, stehen Sie immer zwischen Pflicht und Kür, bzw. zwischen Mainstream und Exklusivität. Ein schwieriges Unterfangen. Uwe Kreidel: Natürlich ist das herausfordernd. Aber letztendlich benötigen wir beides. Das setzt voraus, dass Innovationen von Anfang an mit den richtigen Partnern lanciert werden müssen. Nur dann werden sie auch als solche ernst- und wahrgenommen. So verhält es sich etwa auch mit dem FurnSpin. Dieses innovative Beschlagsystem basiert im Grunde genommen auf der Weiterentwicklung unseres Pflänzchens ComfortSpin. Wir haben die translatorische Rotationsbewegung dieses Beschlags weiterentwickelt, woraus ein vollkommen neues Möbel

Bei EBX setzt Eggersmann auf die industriell perfekte Variante AvanTech YOU aus dem Hause Hettich, die das Unternehmen unter Zugrundelegung derselben Plattform um eine eigene Manufaktur-Variante ergänzt. Die gewählte 13mm-Zarge verfügt über ein neues, puris­ tisches Stahlcape in Stahl onyx, das exklusiv Eggersmann vorbehalten ist.

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entstanden ist. Aus Erfahrung wissen wir, dass die Markteinführung neuentwickelter Produkte vor allem im Premiumbereich mit Herstellern erfolgen sollte, die sich diesem Segment verschrieben haben und ihr Produkt besonders kreativ und gleichzeitig zukunftsorientiert und nachhaltig ausrichten wollen. Die konstruktiven Gespräche mit diesen Herstellern fordern und fördern uns gleichermaßen. Auch dann, wenn es zu keiner Zusammenarbeit kommt, lernen wir von deren Analyse unserer Produkte, bei der sowohl die technischen und fertigungstechnischen als auch die ästhetischen Aspekte mit einfließen: Passen die Radien zueinander? Ist die Bewegung harmonisch? Wir greifen all diese Anregungen auf und versuchen, sie bei der Optimierung der Produkte zu berücksichtigen. Und nach einigen Jahren können auf diese Weise auch Beschlaglösungen entstehen, die sich in der einen oder anderen Art demokratisieren lassen. Herr Wunram, wie sehen Sie als Partner die Verwandlung eines Premium-Produkts zu einem Mainstreamprodukt? Michael Wunram: Grundsätzlich müssen sich Investitionen in neue, innovative Produkte auch für die Zulieferindustrie immer innerhalb eines gewissen Zeitraumes amortisieren. Kleinere Hersteller wie wir, die den Pioniergeist haben, solche Produkte mit- und weiterzuentwickeln, wissen das, genießen aber ebenso wie unsere Partner im Handel einen gewissen Vorlauf. Technologien tragen dazu bei, eine Welt zu schaffen, in der Menschen entlastet und ihnen ein komfortableres, kreativeres Leben ermöglicht wird. Demokratische Technologien, zu denen eine höhere Anzahl von Menschen als jemals zuvor Zugang hat, verbessern mittel- oder langfristig das Leben aller. Dennoch ist die Differenzierung gegenüber Marktbegleitern ein wichtiger Faktor, um sich am Markt zu positionieren? Michael Wunram: Ja, und als Entwicklungspioniere können wir das. Zudem verfolgt jedes Unternehmen seine eigene Mission, um sich zu differenzieren und sich zu positionieren: Einzigartige Produkte, wie unser neues Modell Nami, sind bestimmt keine Bandfüller, aber es wirkt fast skulptural, trägt die Handschrift namhafter Designer, es polarisiert und ermöglicht ein Storytelling, das unsere Marke markanter macht. Solange es Menschen gibt, die Gefallen an Produkten dieser Art finden, haben wir als mittelständischer Hersteller, der sich dem Premium-Bereich verschrieben hat, gute Chancen. Welche Bedeutung hat Beschlagtechnik für Sie? Michael Wunram: Bei der Skulptur der Nami Insel ist die Beschlagtechnik funktional, aber nicht spektakulär. Allerdings gibt es hierzu noch einen Depotschrank, den wir gemeinsam mit einem Schweizer Beschlaghersteller entwickelt haben. Intelligente Beschläge sind in allen Bereichen der Möbelentwicklung mit innenarchitektonischem Anspruch nicht nur wünschenswert, sondern erforderlich. Herr Kreidel: Der von Herrn Wunram gerade erwähnte innenarchitektonische Anspruch hat viele Gesichter und treibt sicherlich auch das Entwicklungsteam von Hettich voran? Uwe Kreidel: Ja, die Innenarchitektur von heute zeigt sich vielfältig, was dazu führt, dass wir als Beschlagspezialist gefordert sind, diesen Bereich aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Eggersmann z.B., steht für mich für individuelle Innenarchitektur. In ihrem


Fotos: Eggersmann

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Die neue Planungsvariante SKYWALK® bricht den monolithischen Charakter klassischer Kücheninseln auf.

Showroom präsentieren Michael Wunram und sein Team Einrichtungsszenarien, die Installationen gleichkommen. Szenarien, die hinsichtlich ihrer Materialität, ihrer Formation und ihrer Funktion täglich aufs Neue begeistern. Viele dieser Exponate brauchen Raum, um ihre Wirkung vollends zu entfalten. Wenn es uns als Beschlaghersteller hier gelingt, einen produkttechnischen Beitrag zu leisten, der nicht nur funktional, sondern – wie unser FurnSpin – sogar emotional begeistert, dann sind wir darauf natürlich besonders stolz. Andererseits müssen wir uns auch mit dem Thema Tiny Houses auseinandersetzen. Die optimale Nutzung kleiner Räume hat hier erste Priorität. Wieviel Stauraum lässt sich auf 18 Quadratmetern generieren? Auch hier arbeiten wir mit spezialisierten Partnern zusammen, deren Input wir in die Entwicklung unserer Produkte mit einfließen lassen. Die daraus resultierenden Ergebnisse lassen sich im Übrigen nicht nur national, sondern auch international, wie z.B. in Japan, anwenden. Eine japanische Küche ist in Tokio in der Regel nicht größer als 2,5 Quadratmeter. Hier bedarf es pfiffiger Lösungen, die dem Konsumenten den Stauraum so zugänglich machen, dass er davon begeistert ist. Auch die Geschirrspül-Schublade von Fisher & Paykel, ebenfalls einer unserer Partner, wurde entwickelt, um Haushalte mit einem Geschirrspüler ausstatten zu können, in denen kein Platz für eines der Standardgeräte verfügbar ist. Herr Wunram, Sie gehören zu den Herstellern, die bei der Gestaltung ihrer Produkte gerne einmal mit neuen Materialien experimentiert. Und sicher gibt es hier nicht immer die passenden Beschläge? Michael Wunram: Das ist richtig! Ein Beispiel dafür ist unsere UniqueKollektion, bei der wir in 2008 damit begannen, Stein auch als Frontmaterial für uns zu entdecken. In diesem Fall kann man wahrhaftig vom Experimentieren sprechen. Zu Beginn mussten wir uns selbst behelfen. Denn ein Schubkastenfrontadapter lässt sich nicht so ohne Weiteres in eine 13 mm dünne Steinfront integrieren. Wir arbeiteten damals mit aufgesetztem Aluminiumrahmen, was die Küche von innen jedoch nicht unbedingt schöner machte. Also blieb uns nichts

anderes übrig, als uns gemeinsam mit spezialisierten Unternehmen sukzessive an eine neue Verbindungstechnik heranzutasten, die die direkte Anbindung der Steinfronten an den Schubkasten zuließ. Mit wie vielen Beschlagherstellern arbeiten Sie zusammen? Michael Wunram: Unsere Devise lautet: Für unsere Kunden und deren Kunden nur das Beste. Das gilt auch für die von uns eingesetzte Beschlagtechnologie. Und die kaufen wir dort zu, wo uns die Produkte überzeugen. Die Auszüge kommen von Hettich, die Schiebetüren von einem anderen Hersteller und die Scharniere wieder von einem anderen Beschlagunternehmen. Ich glaube, wir gehören bei jedem einzelnen Beschlaghersteller zu dessen kleinsten Industriekunden. Allerdings ist die Auszugtechnik die größte Warengruppe in der Küche und hier haben wir uns durch die Kooperation mit Hettich deutlich verbessert. Die gemeinsame Entwicklung hat uns großen Spaß gemacht und vor allen Dingen fühlten wir uns bei Hettich trotz der Größe des Unternehmens ernst genommen. Ich kann nur sagen: Mission gelungen! Uwe Kreidel: Das kann ich nur bestätigen. Unsere Teams sind bei der Umsetzung des gemeinsamen Ziels zusammengewachsen. Und wenn das Eggersmann-Team auch noch nach drei Jahren sagen kann: „Alles richtig gemacht!“, und auch die Menschen, die eine Eggersmann Küche kaufen von deren Design, Materialität, Funktionalität und Komfort begeistert sind, dann haben wir wirklich einen guten Job gemacht und gezeigt, dass David und Goliath durchaus partnerschaftlich harmonieren können. Michael Wunram: Ich denke, das hat sich bereits bewahrheitet. Wir haben selten eine Hausmesse wie jetzt 2023 erlebt, auf der wir so viel Lob erhielten. Ich möchte noch einmal auf FurnSpin zurückkommen, mit dem Hettich meines Erachtens ein großer Wurf gelungen ist. Auch hier haben wir gemeinsam eine Lösung gefunden, den Beschlag für uns speziell noch weiter zu individualisieren und auf diese technisch ausgereifte Basis designtechnisch noch das i-Tüpfelchen obendrauf zu setzen, das die Exklusivität von Eggersmann unterstreicht.

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Herr Kreidel, Sie haben doch sicher bereits Anfragen von Großabnehmern für diese Beschlaglösung? Uwe Kreidel: Ja, durchaus. Alle, die den FurnSpin auf der Interzum oder auch jetzt während der Küchenmeile gesehen haben, waren völlig begeistert. Dennoch, der FurnSpin ist ein Projekt, das noch nicht automatisiert hergestellt wird und damit noch nicht mengenfähig ist. Aber er ist sicher in der Herstellung von Kleinserien und damit ideal für Kunden wie Eggersmann, die sich dem Premium-Segment verschrieben haben. Kunden, die willens sind in die Möbelkonstruktion einzusteigen, um gemeinsam mit uns Überlegungen anzustellen, wie man dem Beschlag eine zusätzliche, individuell auf sie zugeschnittene Exklusivität verleihen kann. Eine solche Kooperation ist eine Projektarbeit, bei der Ingenieure und Designer eng miteinander zusammenarbeiten müssen. Es ist eine Verzahnung von Construction, Point of Installation, Point of use. Hier geht es nicht einfach darum, einen Großkorpus mit einem Beschlag zu bestücken. Hier ist viel mehr Gehirnschmalz erforderlich. Nehmen Sie zum Beispiel die XL-Version des Beschlags. Sie muss bis zu 100 Kilogramm belastbar sein. Um Möbel individualisieren zu können, muss auch der Einsatz unterschiedlicher Materialien gewährleistet sein. Diese wiederum erfordern eine gewisse Tragkraft, die wie auch die Funktion über viele Jahre hinweg gewährleistet sein muss. Zudem muss ein Beschlagsystem in den Fertigungsprozess eines Unternehmens implementiert werden können. Das funktioniert nicht einfach so auf Fingerschnipp. Michael Wunram: Nein, jede Umstellung ist mit maschinellen Folgekosten verbunden. Abhängig davon, ob man eine Maschine austauscht oder umbaut, ein gerütteltes Maß an Flexibilität und Kooperation ist erforderlich, gibt uns jedoch auch einen gewissen Vorlauf. Denn bei den meisten großen Unternehmen ist dieser Aufwand oft zu hoch oder er passt nicht in deren Produktionsphilosophie. Zudem ­haben neue Maschinen oft eine Lieferzeit von zwei bis drei Jahren, so dass es eine gewisse Zeit braucht, bis entsprechend gefertigt werden kann. Uwe Kreidel: Auch den Preispunkt, der sich aus einer solchen Innovation ergibt, muss ein Hersteller dann auch platzieren können. Aus all diesen Gründen möchten wir zuerst einmal die Projekte mit den Premium-Herstellern durchführen, die wir bereits für den FurnSpin gewinnen konnten. Im zweiten Step könnten wir uns dann auch die Zusammenarbeit mit hochwertigen Innenausbauern vorstellen. Gemeinsam mit unseren Kunden wollen wir deren Kunden begeistern. Perfektion hat dabei erste Priorität. Die verkaufte Menge ist bei Premium-Produkten dieser Art zuerst einmal sekundär.

Um den FurnSpin zu demokratisieren, d. h. in großen Mengen zu fertigen, müssen auch wir in unsere Fertigung investieren. Und um diese Investition zu tätigen, müssen wiederum gewisse Abnahmemengen gewährleistet sein. Meine Herren, wohin entwickelt sich Ihrer Meinung nach die Beschlag- und Auzugstechnik in der Zukunft? Michael Wunram: Die Beschläge werden kleiner, filigraner, ja fast unsichtbar. Dennoch müssen sie ihre Leistung erbringen und zum Teil große Gewichte bewegen. Uwe Kreidel: Ein Scharnier ist nur Mittel zum Zweck. Eigentlich möchte man es nicht sehen. Früher waren es die Klavierbänder, die sich deutlich unauffälliger gestalteten als die Topfscharniere von heute, die es jedoch in unterschiedlichen Oberflächenausführungen gibt. Auch bei unserem neuen Scharnier Novisys sind wir diesem Trend gefolgt. Während unser Sensys-Scharnier zwar über die beste Funktionstechnik am Markt verfügt, im Hebelarm aber etwas „fülliger“ daherkommt, erweist sich Novisys bereits deutlich schlanker. Übrigens, auch bei FurnSpin sehen Sie den Beschlag nicht. Während der Entwicklungsphase dieses Produkts war das ein besonderer Ansatzpunkt, die Technik optisch im Hintergrund zu halten. Ähnliches gilt auch für moderne Schubkastensysteme. Auch hier wird es immer schlanker, wie unser AvanTech You beweist. Michael Wunram: Es gibt den Trend, immer dünnere und schwerere Materialien zu verarbeiten. Dazu gehören Stein-, Beton- oder Keramikfronten unterschiedlicher Stärken, die appliziert werden. Trotzdem wollen wir mit filigranen technischen Lösungen arbeiten. Uwe Kreidel: Bis zu einem gewissen Maß ist das auch möglich, aber eben nur bis zu einem gewissen Maß. Denn wir wollen auch, dass sich ein Schubkasten mit voller Beladung mehrere 10 000-mal problemlos öffnen und sanft schließen lässt und das mit sauber funktionierender Dämpfung. Als Beschlaghersteller müssen wir uns regelmäßig mit aufkommenden Material- und Design- und Einrichtungstrends auseinandersetzen. Der kontinuierliche Austausch mit unseren Kunden ist dabei unerlässlich. Gemeinsam müssen wir gewährleisten, ästhetisches Design mit einer hochwertigen, sicheren Technik zu einem langlebigen, nachhaltigen Möbel zu verbinden. Michael Wuram: Der Schwerpunkt liegt auf „gemeinsam“: Unsere Partnerschaft zeichnet sich durch eine synergetische Beziehung aus, in der beide Seiten, also Möbelhersteller und Beschlaghersteller vonwww.hettich.com · www.eggersmann.com einander profitieren.

Inspiriert aus Kunst und der Wandlungsfähigkeit einer Welle, ist die skulpturale nami Insel eine brillante Mischung aus hochwertiger Verarbeitung, deutscher Ingenieurskunst und einem gewissen japanischen Designeinfluss. Ein Entwurf von Yabu Pushelberg für eggersmann.

Foto: Eggersmann

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Daten + fakten

Weltwirtschaft Konjunktur bleibt herausfordernd – Das Rad der Welt dreht sich langsam

Für 2024 rechnet die OECD mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums auf 2,7 Prozent. Der Sachverständigenrat geht sogar von einem noch geringeren Wachstum von 2,2 Prozent aus. Eine entscheidende Rolle kommt dabei der Entwicklung in den USA und in China zu. Aber auch Europa kann nicht wesentlich zu einem Wachstum beitragen.

D

ie hohen Inflationsraten und die geldpolitische Straffung belasten die Weltkonjunktur. Zwar weisen die USA bis zuletzt ein robustes Wachstum auf, getrieben durch die privaten Konsumausgaben und zuletzt auch die Unternehmensinvestitionen. In China hingegen blieb das Wachstum trotz der Abkehr von der Null-Covid-Politik im vergangenen Winter hinter den Erwartungen zurück. Die Konjunktur in den anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften und in den Schwellenländern ist zwar heterogen, aber insgesamt ebenfalls gedämpft. Für die US-Wirtschaft prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein Wachstum von nur 1,5 Prozent 2024, gegenüber 2,4 Prozent im laufenden Jahr. Begründet liegt diese Prognose in den Zinserhöhungen der US-Notenbank, die das Wachstum weiterhin bremsen werden. Die chinesische Wirtschaft leidet an einer Immobilienkrise, steigender Arbeitslosigkeit und sich verlangsamenden Exporten und wird 2024 voraussichtlich um 4,7 Prozent wachsen, gegenüber 5,2 Prozent in 2023. Gestiegene Zinssätze und der sprunghafte Anstieg der Energiepreise nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine tragen dazu bei, dass voraussichtlich auch die 20 Länder der Eurozone zu einer globalen Verlangsamung des Wachstums beitragen. Die OECD geht davon aus, dass das kollektive Wachstum der Eurozone im kommenden Jahr 0,9 Prozent betragen wird. Hier zeigt sich der Sachverständigenrat mit einer Erwartung von 1,1 Prozent etwas positiver gestimmt. Die Weltwirtschaft droht, so die Spezialisten der Hessischen Landesbank, in zwei Techno-

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logie-und Handelsblöcke zu zerfallen. In den Industrieländern gewinnen Protektionismus und eine aktive Industriepolitik Popularität. Unter anderem dürfte der Wahlkampf in den USA dafür sorgen, dass diese Themen 2024 in den Schlagzeilen bleiben. Vor allem die andauernde Debatte über das künftige Verhältnis zu China wird, so die Prognose der Helaba, eine diplomatische sowie eine solide und möglichst gut abgestimmte Taktik erfordern. Dabei sorgt in den Industriestaaten für Überraschung, wie viele der

„Was die Weltwirtschaft angeht, so ist sie verflochten.“ Kurt Tucholsky ärmeren Länder sich geopolitisch eher auf der Seite Russlands oder Chinas positionieren. Bestrebungen zum Aufbau alternativer globaler Strukturen ohne Institutionen, die „vom Westen“ dominiert werden, haben, so beobachten die Wirtschaftsexperten der Helaba, klar zugenommen. In diesem Umfeld stehen auch sie den Erwartungen an den Welthandel verhalten gegenüber. Die globalen Konjunkturaussichten haben sich seit dem Jahresgutachten 2022, so bestätigt der Sachverständigenrat, leicht verbessert, hauptsächlich aufgrund gesunkener Großhandelspreise für Energie und der Abkehr Chinas von der Null-Covid-Politik. Obwohl dies den erwarteten Rückgang des Wirtschaftswachstums in Deutschland und der

Eurozone mildert, bleibt die hohe Inflation bis weit ins Jahr 2024 eine Dämpfung. Die Inflation geht seit Herbst 2022 insbesondere in fortgeschrittenen Volkswirtschaften zurück, jedoch langsam und uneinheitlich. Die Verbraucherpreise für Energie im EuroRaum sind leicht gesunken, während die Inflation bei anderen Gütern und Dienstleistungen nur langsam abnimmt. Der Sachverständigenrat erwartet für Deutschland einen Anstieg der Verbraucherpreise (VPI) um 3,0 % in 2024. Im Euro-Raum wird die Inflationsrate (HVPI) voraussichtlich mit 2,9 % in 2024 weiterhin deutlich über dem Inflationsziel der EZB von 2 % liegen. Deutschland – moderates Wachstum erwartet Nicht zuletzt in Deutschland überwogen immer mehr die Nachteile der ausufernden staatlichen Eingriffe, insbesondere in Form einer überzogenen Regulierung. Durch das Drehen an vielen Stellschrauben gleichzeitig belasteten die Regierungen die Wirtschaftsakteure nicht nur unmittelbar, sondern auch, indem sie zusätzliche Verunsicherung schürten. Deutschland verzeichnet seit sechs Quartalen keine Wachstumssteigerung der Wirtschaft. Im Vergleich dazu wuchs die Eurozone im Jahr 2023 um etwa 0,5 %. Globale Erholung im verarbeitenden Gewerbe dürfte jedoch Deutschland mit seinem überdurchschnittlichen Industrieanteil zugutekommen, was voraussichtlich zu einem Wirtschaftswachstum von 1,3 % im Jahr 2024 führt, immerhin im Durchschnitt des Währungsraums, so die Prognose der Helaba. Strukturelle Probleme, wie höhere Gaspreise,


Teuerung aller Güter ohne Energie und Nahrungsmittel, betrug im September 2023 4,5 % und ist inzwischen zum Haupttreiber der Teuerung geworden. Die Gesamtrate dürfte im Jahr 2023 6,1 % betragen und im kommenden

daten + fakten

 ABBILDUNG 1

Konjunktureller Ausblick für Deutschland und Europa BIP in Deutschland und im Euro-Raum 8

Wirtschaftliche Eckdaten (in %)

Veränderung zum Vorjahr in %

1

2023

2024

1,8

– 0,4

0,7

6,9

6,1

2,6

5,3

5,6

5,5

Deutschland

6

4

4

BIP-Wachstum

2

Inflationsrate

0

Arbeitslosenquote

-2

5

Lohnwachstum6

-4

Prognosezeitraum¹

-6 -8

2022

1

2018

19

20

21

22

23

2024

Deutschland: Reales Prognose BIP JG 2022

Prognose März 2023

Prognose JG 2023

Euro-Raum2,3: Reales Prognose BIP JG 2022

Prognose März 2023

Prognose JG 2023

Finanzierungssaldo

7

4,3

5,9

5,1

– 2,5

– 2,2

– 1,5

3,5

0,6

1,1

8,4

5,6

2,9

2,9

2,7

2,2

7,7

5,3

3,8

Euro-Raum BIP-Wachstum Inflationsrate

2,4

8

Weltwirtschaft BIP-Wachstum Inflationsrate

2,4

1 – Prognose des Sachverständigenrates. 2 – Werte basieren auf saison- und kalenderbereinigten Quartalswerten. 3 – Prognose JG 2022 ohne Kroatien. 4 – Preisbereinigt. 5 – Registriert Arbeitslose in Relation zu allen zivilen Erwerbspersonen. 6 – Veränderung der Bruttolöhne und -gehälter (Inlandskonzept) je Arbeitnehmerstunde. 7 – In Relation zum nominalen BIP; Gebietskörperschaften und Sozialversicherung in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. 8 – Veränderung des Harmonisierten Verbraucherpreisindex. Quellen: Eurostat, nationale Statistikämter, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen © Sachverständigenrat | 23-050-03

16

Sachverständigenrat – Jahresgutachten 2023/24

teurer Strom, hohe Steuern, Bürokratie und schwache Produktivitätsentwicklung, bremsen das Wachstum. Die Verbraucherpreise stiegen seit Sommer 2021 stark an, was die Reallöhne beeinträchtigte. 2023 sanken die real verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte, und die privaten Konsumausgaben fielen um etwa 0,7 %. Eine Besserung ist für 2024 absehbar, da die Inflationsrate auf etwa 3 % zurückgehen soll. Die Beschäftigung in Deutschland steigt trotz schwacher Konjunktur kontinuierlich, was zu einem Anstieg der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte um rund 4 ¼ % führen dürfte. Nettolöhne und -gehälter steigen deutlich durch kräftige Lohnerhöhungen, angepasste Tarifeckwerte der Einkommensteuer und abgabenfreie Inflationsausgleichprämien bis 2024. Höhere Renten, Anhebung der Grundsicherung und gestiegene Migrantenzahlen führen zu einem Anstieg der monetären Sozialleistungen. Unternehmens- und Vermögenseinkommen hingegen dürften kaum wachsen. Insgesamt dürften die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte um rund 4 ¼ % zulegen. Der Sachverständigenrat rechnet mit einem weiteren Anstieg der Effektivlöhne um 4,5 % im Jahr 2024. Die hohen Inflationserwartungen und die zuletzt vergleichsweise hohen Tarifabschlüsse – etwa in der Metall- und Elektroindustrie von 5,2 % in 2024 – dürften die Lohnforderungen der Beschäftigten im kommenden Jahr wei-

terhin prägen. Die nominalen Lohnstückkosten dürften im Jahr 2024 um 4,1 % ansteigen, während die realen Lohnstückkosten im kommenden Jahr ansteigen dürften (+1,1 %). Im Jahr 2024 zeigen Prognosen für die deutsche Wirtschaft ein moderates Wachstum von 1,3 %. Eine erwartete Zunahme der privaten Konsumausgaben um 1,3 %, angetrieben durch nahezu unveränderte Sparquoten, wird erwartet. Die privaten Konsumausgaben sollen um 1,3 % steigen, während der Staatskonsum, durch den Wegfall der Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, wieder expandieren dürfte. Uneinheitliche Investitionsentwicklung wird erwartet, wobei Ausrüstungen robust bleiben, während der Rückgang der Bautätigkeit sich fortsetzt. Die deutschen Exporte stagnierten 2023, könnten aber mit der günstigeren Weltkonjunktur im Jahr 2024 wieder steigen, wobei die Importe aufgrund des lebhafteren Konsums ebenfalls zunehmen. Der deutsche Wohnungsmarkt, … … so die Wirtschaftsexperten der Helaba, zeigt bisher durchschnittliche Preisrückgänge von etwa 5 % (vdp-Index) bis 10 % (Statistisches Bundesamt) mit einer verlangsamten Abwärts­ tendenz. Besonders betroffen sind Gebäude, die nicht den steigenden energetischen Anforderungen entsprechen. Es gibt Anzeichen dafür, dass der Preisrückgang in den kommenden Quartalen allmählich ausläuft und

im neuen Jahr zumindest ein moderater Anstieg der Hauspreise wahrscheinlich ist. Ein Großteil des vorherigen Preisanstiegs war fundamental gerechtfertigt, da das knappe Angebot auf dem Wohnungsmarkt auf eine steigende Nachfrage durch hohe Zuwanderung trifft. Die Wohnungsfertigstellungen liegen deutlich unter dem geschätzten Bedarf von rund 400.000 Einheiten pro Jahr, und die Baugenehmigungen sowie Auftragseingänge sind rückläufig. In Bezug auf die Erschwinglichkeit von Wohneigentum zeigt sich für das neue Jahr zumindest eine leichte Besserung. Die Kapitalmarktzinsen haben ihren Höhepunkt erreicht, und eine gewisse Erleichterung bei den Hypothekenzinsen wird erwartet. Reallöhne dürften steigen, und staatliche Unterstützung für den Wohnungsmarkt, wie eine degressive Abschreibung für neue Wohngebäude und die Aussetzung des Energiesparstandards EH40, wird erwartet. Trotz einer möglichen Trendwende bei den Hauspreisen für 2024 bleiben die Risiken für Immobilienentwickler und Bauunternehmen hoch. Die Erholung wird voraussichtlich länger dauern, und die Zahl der Insolvenzen könnte hoch bleiben, insbesondere angesichts höherer Zinsen im Vergleich zur ursprünglichen Finanzierung. Verhaltener Optimismus Die deutsche Exportwirtschaft könnte sich 2024 mit einer günstigeren Weltkonjunktur leicht erholen. Steigende Importe könnten den Wachstumsbeitrag vom Außenhandel jedoch begrenzen. Die Industrie und die Bauwirtschaft zehren zwar noch von einem erhöhten Bestand an Aufträgen, allerdings gehen diese und auch die Neuaufträge deutlich zurück. Hinzu kommen Engpässe aufgrund fehlender Arbeitskräfte. Der Sachverständigenrat erwartet, dass die deutsche Volkswirtschaft sich erst im Verlauf des Jahres 2024 allmählich wieder erholt. Das außenwirtschaftliche Umfeld dürfte sich nur langsam verbessern und die Geldpolitik die Kreditvergabe weiterhin bremsen. Der Rückgang der Inflation in Kombination mit den hohen Lohnabschlüssen dürfte aber zu Realeinkommenssteigerungen führen. Hierdurch dürfte sich der private Konsum beleben. Der Sachverständigenrat erwartet für die Jahre 2023 und 2024 eine Veränderung des deutschen BIP von -0,4 % bzw. 0,7 %.

küche + architektur | 11


Daten + fakten Kapitel 1 – Konjunkturerholung verzögert sich

 TABELLE 1

Bruttoinlandsprodukt und Verbraucherpreise ausgewählter Länder Gewicht

Land/Ländergruppe

in %1

Europa

Bruttoinlandsprodukt

2

Verbraucherpreise

Veränderung zum Vorjahr in % 2022

3

2023

20243

2022

3

2023

20243

27,7

3,2

0,8

1,1

11,4

7,8

4,7

Euro-Raum

16,0

3,5

0,6

1,1

8,4

5,6

2,9

Vereinigtes Königreich

3,5

4,3

0,5

0,5

9,1

7,4

3,0

Russland

2,6

– 1,3

1,6

1,2

13,7

5,4

5,3

1,8

4,6

0,3

2,5

13,5

11,5

5,0

1,0

5,3

4,0

1,9

72,4

52,3

43,4

2,7

2,9

0,7

1,0

5,8

4,1

2,3

Amerika

36,7

2,3

2,3

1,5

9,3

6,6

4,3

USA

28,9

1,9

2,4

1,6

8,0

4,1

2,5

Mittel- und Osteuropa

4

Türkei Andere Länder

Lateinamerika

5

6

3,1

4,4

1,3

1,4

23,4

32,9

22,5

Kanada

2,4

3,4

1,1

0,7

6,8

3,9

2,6

Brasilien

2,2

3,0

3,0

1,5

9,3

4,7

3,9

35,7

3,2

4,5

3,8

3,0

2,0

2,5

20,3

3,0

5,4

4,3

2,0

0,5

2,2

Asien China Japan

4,8

1,0

1,8

0,8

2,5

3,2

2,1

Asiatische Industrieländer7

3,7

2,0

1,2

2,3

4,4

3,3

2,4

Indien

3,9

6,6

7,0

6,2

6,7

6,1

5,3

3,0

2,4

Südostasiatische Schwellenländer8

5,7

3,8

3,9

4,7

3,4

100

2,9

2,7

2,2

7,7

5,3

3,8

64,0

2,6

1,5

1,4

7,6

4,7

2,6

36,0

3,5

4,7

3,7

7,8

6,2

5,8

11

100

3,6

1,4

1,7

.

.

.

nach dem Messkonzept des IWF12

100

3,4

3,1

2,7

.

.

.

3,2

– 1,4

1,5

.

.

.

Insgesamt Fortgeschrittene Volkswirtschaften Schwellenländer10

9

nachrichtlich: exportgewichtet Welthandel13

1 – Anteil des BIP des Jahres 2022 in US-Dollar der aufgeführten Länder oder Ländergruppen am BIP aller aufgeführten Länder beziehungsweise Ländergruppen, die US-Dollar-gewichtet 88 % und gewichtet nach Kaufkraftparitäten 84 % des IWF-Länderkreises entsprechen. 2 – Preisbereinigt. Werte basieren auf saison- und kalenderbereinigten Quartalswerten. 3 – Prognose des Sachverständigenrates. 4 – Bulgarien, Polen, Rumänien, Tschechien und Ungarn. 5 – Dänemark, Norwegen, Schweden und Schweiz. 6 – Argentinien, Chile, Kolumbien und Mexiko. 7 – Hongkong, Republik Korea, Singapur und Taiwan. 8 – Indonesien, Malaysia, Philippinen und Thailand. 9 – Asiatische Industrieländer, Euro-Raum, Mittel- und Osteuropa, Dänemark, Japan, Kanada, Norwegen, Schweden, Schweiz, Vereinigtes Königreich und USA. 10 – Lateinamerika, südostasiatische Schwellenländer, Brasilien, China, Indien, Russland und Türkei. 11 – Summe der aufgeführten Länder, gewichtet mit den Anteilen an der deutschen Ausfuhr im Jahr 2022. 12 – Gewichte nach Kaufkraftparitäten und hochgerechnet auf den Länderkreis des IWF. 13 – Nach dem Messkonzept des niederländischen Centraal Planbureau (CPB). Quellen: CPB, Eurostat, IWF, nationale Statistikämter, OECD, eigene Berechnungen © Sachverständigenrat | 23-028-02

22

Allerdings ist diese Prognose mit erheblichen Abwärtsrisiken behaftet. So könnten eine ausbleibende Erholung in China, eine Verschärfung der weltpolitischen Lage, ein erneuter Anstieg der Energiepreise, eine stärkere Dämpfung der Nachfrage durch die Sachverständigenrat – Jahresgutachten 2023/24 Geldpolitik als erwartet oder ein zurückhaltendes Ausgabeverhalten der Verbraucher das Wachstum bremsen. Frankreich – Deutschland ­wichtigster Handelspartner Frankreich wird, so die Spezialisten der Helaba, in 2024 voraussichtlich um 1,5 % wachsen. Die Reformen unter der Regierung von Em-

12 | küche + architektur

manuel Macron seit 2017 haben die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt, wobei das Land trotz der Auswirkungen hoher Inflation, schwachem Welthandel und rückläufiger Industrieproduk­ tion im Vergleich zu Deutschland weniger ge­ litten hat. Die seit 2017 eingeleiteten Reformen, inspiriert von den deutschen Hartz-Reformen, umfassen flexible Arbeitsmarktmaßnahmen, verkürzte Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes und verbesserte berufliche Ausbildung. Die Senkung von Unternehmenssteuern und die umstrittene Rentenreform sind Teil der angebotsorientierten Maßnahmen. Frankreich verfolgt eine industriepolitische Strategie zur Reindustrialisierung mit dem 50

Mrd. Euro schweren Investitionsplan „France 2030“. Die im Jahr 2023 um etwa 4 Prozent gestiegenen Ausrüstungsinvestitionen werden, so die Helaba, in 2024 voraussichtlich moderater wachsen. Die Bauaktivitäten waren bereits in 2023 rückläufig und auch im kommenden Jahr dürfte die Baukonjunktur aufgrund gestiegener Kapitalmarktzinsen und hoher Baukosten weiterhin gebremst werden. Der Konsum in Frankreich wird aktuell durch zurückhaltende private Haushalte gebremst. Die Deckelung der Gas- und Stromtarife stabilisierte vorübergehend die Konsumausgaben. Die Inflationsrate wird in 2024 bei etwa 3 % liegen. Löhne und Gehälter sollen, so die Schätzung der Hessischen Landesbank, in 2024 um etwa 4 ½ % steigen, was zusammen mit der niedrigeren Inflation und steigender Beschäftigung zu einem geschätzten Konsumwachstum von etwa 1,5 % führen wird. Der Außenhandel trug 2023 zum Wachstum bei, wobei Deutschland weiterhin der wichtigste Handelspartner bleibt. Mit der günstigeren Weltkonjunktur sollten die Ausfuhren 2024 stärker zunehmen. Gleichzeitig dürfte der sich erholende französische Konsum aber auch die Einfuhren stimulieren.

Italien – Wachstum hängt von Hilfen ab, nicht von Reformen Trotz erheblicher Unterstützung aus Brüssel wird das Wachstum Italiens im Jahr 2024 mit 1,1 % voraussichtlich schwächer ausfallen als im gesamten Euro-Währungsraum. Langfristig könnte nur durch Reformen dieser Umstand geändert werden. Die Wirtschaftsdynamik Italiens war seit 2021 stärker als die der Eurozone, bedingt durch einen ausgeprägteren Einbruch während der Pandemie und EU-Transfers von rund 70 Mrd. Euro sowie zinsvergünstigte Kredite. Dennoch wird das Wachstum 2024 mit 1,1 % voraussichtlich geringer sein als im Euro-Währungsraum insgesamt. Trotz Schwierigkeiten bei der Planung und Genehmigung von Investitionsprojekten sind die Investitionen in Italien deutlich gestiegen, besonders die Ausrüstungsinvestitionen um rund 5 % im Jahr 2023. Diese Dynamik hat jedoch zuletzt nachgelassen, obwohl für 2024 ein weiterer kleiner Zuwachs erwartet wird. Die großzügige Sanierungsförderung „Superbonus 110“ hat zu überhöhten Bauinvestitio-


daten + fakten

nen geführt, belastet jedoch den Haushalt erheblich. Trotz Einschränkungen der Förderung wird das Staatsdefizit 2024 voraussichtlich bei 4 % liegen. Die Bauinvestitionen sind 2023 um etwa 2 ½ % gesunken, und die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau bleiben herausfordernd. Die Konsumausgaben sind 2023 um schätzungsweise 1 ¼ % gestiegen, und 2024 wird ein ähnlicher Zuwachs erwartet. Eine erneute Senkung der Sparquote ist nicht zu erwarten, da sie mittlerweile sogar unter das Vor-Corona-Niveau gefallen ist. Sinkende Inflationsraten und moderat steigende Löhne dürften den italienischen Konsumenten Entlastung bieten. Der Außenhandel hat 2023 das Wachstum erneut gebremst, aber mit der verbesserten Konjunktur 2024 wird sich dies voraussichtlich ändern. Trotz stärkerer Importe dürfte der Außenhandel zumindest keinen negativen Wachstumsbeitrag leisten. Um das Wachstum zu stimulieren, muss die Regierung Meloni stärker auf Reformen setzen, insbesondere in den Bereichen Verwaltung, Justiz und Bildung. Das kostenintensive Rentensystem und das Ziel der EU zur Klimaneutralität bis 2050 stellen weitere Herausforderungen für die italienische Wirtschaft dar, trotz der Unterstützung durch europäische Mittel. Spanien – Wirtschaftswachstum über dem Euroraum Spanien verzeichnete 2023 ein robustes Wirtschaftswachstum von 2,4 %, über dem Euroraumdurchschnitt (0,5 %). In 2024 sollte diese Dynamik etwas nachlassen, so die Spezialisten der Helaba. Das auf 2 Prozent geschätzte Wirtschaftswachstum würde jedoch dennoch über dem Euroraum (1,3 %) liegen. Die hohe Staatsverschuldung macht Spanien anfällig, analysieren die Spezialisten der Helba. Reformen, insbesondere in der Rentenversicherung, sind erforderlich. Die Produktivität gilt als niedrig, was zusätzliche Herausforderungen darstellt. Der Konsum wird, so die Prognose, in 2024 voraussichtlich mit 2,5 % stärker zulegen. Die Inflationsrate ist mit 3,5 % niedriger als im Euroraum. Spanien hat Anspruch auf EUTransfers von rund 80 Mrd. Euro, jedoch behindert politische Unsicherheit die Genehmigung und Finanzierung von Projekten. Trotz 38

Schweden-Krone wird wohl auf kurze Sicht anfällig bleiben, dennoch überwiegen die Chancen. Denn sowohl Zinsdifferenzen als auch Kaufkraftparitäten deuten auf eine Unterbewertung der Währung hin. Der EuroKrone-Kurs dürfte 2024 wieder in Richtung 11 sinken. Die Stabilität bis zum Ende der LegislaturpeSchweden – überwindet Kapitel 1 – Konjunkturerholung verzögert sich riode im Herbst 2026 ist angesichts des brei­Konjunkturtief Schweden überwindet langsam das Konjunk- ten Parteienspektrums und der knappen 32. die Erst im nächsten Jahr ist mit einer wirtschaftlichen Erholung im EuroMehrheit fraglich. Um die Themen Konjunkturtief, wobei Riksbank nach einer AnheRaum Zunächst noch die negativen Auswirkungen der tur, zwar Wohnungsmarkt, Migration und innere bung der Zinsen auf 4zu % rechnen. eine vorsichtige Er-dürften geldpolitischen Straffung auf die Binnennachfrage und die vergleichsweise holung erwartet. Die restriktive Geldpolitik Sicherheit wird intensiv gerungen werden. schwächere Exportentwicklung erwartenden ReallohnerhöMit der vonDie derzuTürkei zugesagten Ratifiziewird voraussichtlich gelockert, und die Ver- überwiegen. hungen infolge steigender Nominallöhne und einer weiter zurückgehenden Inflabraucherpreise dürften 2024 mit rund 3 ½ % rung des schwedischen Beitritts zur NATO tion dürften in den kommenden Quartalen aber zunehmend stützend wirken. Im konnte ein wichtiger, politischer Erfolg verlangsamer steigen. Zuge der damit einhergehenden Erholung der realen Kaufkraft und des Konsubucht werden. Die unsichere weltpolitische Hohe Lohnabschlüsse unterstützen den Konmentenvertrauens dürfte es dann auch zu positiven Impulsen der privaten Konsum im Jahr 2024, während kommen. der Anstieg der Lage und die schwache Konjunktur bewirken sumausgaben Arbeitslosenquote moderat bleibt. Investitio- offenbar, dass sich die Einstellung der SchweInsgesamt und erwartet derVerteiSachverständigenrat fürBündnissen das Jahr ändert. 2023 im Euroden gegenüber nen in den33. Klimawandel erhöhte  TABELLE 2 wobei der statistische ÜberRaum ein BIP-Wachstum von 0,6 %, digungsausgaben aufgrund globaler Unsi- Dies gilt auch im Hinblick auf die Eurozone: hang des Vorjahres  GLOSSAR 0,4 % Prozentpunkte dazu beitragen dürfte. Im Jahr Bei der jüngsten Umfrage zum Eurobaromecherheit tragen zu positiven Impulsen bei. 2024 dürfte sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum im Euro-Raum etwas beEine Gegenbewegung bei den Hauspreisen ter zeichnete sich in Schweden ein kräftiger schleunigen und im Jahresdurchschnitt 1,1 % betragen. Volkswirtschaften wird 2024 erwartet, begünstigt durch anhal- Sprung bei den Befürwortern der Eurozone mit einem hohen Wertschöpfungsanteil der Industrie wie Deutschland und der gemeinsamen Währung Ob der tende Knappheit auf dem Wohnungsmarkt. oder anderer zinssensitiver Wirtschaftsbereiche wie beispielsweise desab. BaugewerTrend bei da wieder anziehender Konjunktur Die Hauspreisebes könnten nachlassendem dürftenbei langsamer wachsen als andere, sie von den Nachwirkungen der hat, bleibt abzuwarten. Zinsdruck um Energiekrise 2 bis 3 Prozent steigen. Die Bestand und den Auswirkungen der geldpolitischen Straffung stärker betrofin 2023 leicht gesunkener Ausrüstungsinvesti­ tionen wird für 2024 insbesondere im Bausektor eine Erholung erwartet. Für 2024 werden, bedingt durch höhere Einfuhren aufgrund des lebhafteren Konsums, geringere Wachstumsimpulse im Außenhandel erwartet.

fen sind.  ZIFFER 28  KASTEN 4  TABELLE 2

Bruttoinlandsprodukt, Verbraucherpreise und Erwerbslosenquote im Euro-Raum Bruttoinlandsprodukt Land/Ländergruppe

(kalenderbereinigt)2

Gewicht

Verbraucherpreise (HVPI)3

Erwerbslosenquote4

Veränderung zum Vorjahr in %

in %1

% 5

2022

2023

5

20245

2022

2023

5

20245

2022

2023

5

2024

100

3,5

0,6

1,1

8,4

5,6

2,9

6,7

6,5

6,5

Deutschland

28,8

1,9

– 0,2

0,7

8,7

6,1

2,6

3,1

3,1

3,1

Frankreich

19,6

2,5

0,9

1,1

5,9

5,8

2,7

7,3

7,3

7,4

Euro-Raum

6

darunter:

Italien

14,2

3,9

0,6

0,7

8,7

6,2

2,5

8,1

7,6

7,8

Spanien

10,0

5,8

2,4

1,7

8,3

3,6

3,7

12,9

11,9

11,3

Niederlande

7,1

4,4

0,5

0,9

11,6

4,4

3,0

3,5

3,6

3,8

Belgien

4,1

3,0

1,3

1,0

10,3

2,6

3,4

5,6

5,6

5,6

Irland

3,8

9,5

– 1,5

3,9

8,1

5,3

3,0

4,5

4,2

4,3

Österreich

3,3

4,8

– 0,4

0,5

8,6

7,7

3,5

4,8

5,1

5,2

Finnland

2,0

1,6

0,1

0,5

7,2

4,4

1,3

6,8

7,2

7,5

Portugal

1,8

6,8

2,3

1,4

8,1

5,6

3,4

6,0

6,4

6,3

Griechenland

1,5

5,9

2,3

2,2

9,3

4,4

2,8

12,5

11,1

10,4

nachrichtlich: Euro-Raum ohne Deutschland

71,2

4,1

0,9

1,3

8,4

5,3

3,0

8,0

7,7

7,7

1 – Anteil des BIP des Jahres 2022 am BIP des Euro-Raums. 2 – Preisbereinigt. Werte basieren auf saison- und kalenderbereinigten Quartalswerten. 3 – Harmonisierter Verbraucherpreisindex. 4 – Nach dem Messkonzept der International Labour Organization (ILO). Für den gesamten Euro-Raum und den Euro-Raum ohne Deutschland gewichtet mit der Anzahl der Erwerbspersonen des Jahres 2022. 5 – Prognose des Sachverständigenrates. 6 – Gewichteter Durchschnitt der 20 Mitgliedstaaten des Euro-Raums. Quellen: Eurostat, eigene Berechnungen © Sachverständigenrat | 23-029-02

Sachverständigenrat – Jahresgutachten 2023/24

küche + architektur | 13


Die demografische Alterung belastet im Prognosehorizont zunehmend die Entwicklung der Erwerbstätigkeit (BA, 2023). Die Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter mit deutscher Staatsangehörigkeit stagnierte beDaten + fakten reits im vergangenen Jahr und ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen. Der Zuwachs beim Erwerbspersonenpotenzial aufgrund der Fluchtmigration aus 64.

 TABELLE 6

Arbeitsmarkt in Deutschland Tausend Personen 2021

2022

2023

1

2024

1

Erwerbspersonen

2

3

1

2024

1

Veränderung zum Vorjahr in %

Jahreswert Erwerbspersonenpotenzial

2023

47 514

47 915

48 320

48 414

0,8

46 404

46 800

47 129

47 221

0,7

0,2

1 536

1 343

1 368

1 393

1,9

1,8

Erwerbslose4

0,2

Pendlersaldo5

116

139

143

143

2,7

0,5

6

44 984

45 596

45 904

45 971

0,7

0,1

Erwerbstätige

Selbständige

3 957

3 909

3 904

3 918

– 0,1

0,4

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

41 027

41 687

42 000

42 054

0,8

0,1

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

33 897

34 507

34 810

34 938

0,9

0,4

Marginal Beschäftigte7

4 699

4 736

4 746

4 670

0,2

– 1,6

Geringfügig entlohnt Beschäftigte insgesamt8

7 090

7 311

7 457

7 457

2,0

0,0

Ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigte

4 101

4 125

4 144

4 067

0,5

– 1,9

Im Nebenerwerb geringf. entlohnt Beschäftigte

2 990

3 186

3 313

3 390

4,0

2,3

Registriert Arbeitslose

2 613

2 418

2 580

2 533

6,7

– 1,8

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)9

3 368

3 185

3 500

3 431

9,9

– 2,0

Kurzarbeit (Beschäftigungsäquivalent)

886

161

66

48

– 59,1

– 26,4

60 623

61 410

61 892

62 203

Arbeitsvolumen (Mio Stunden) Arbeitslosenquote

10

11,12

ILO-Erwerbslosenquote12,13

0,8

0,5

5,7

5,3

5,6

5,5

0,3

– 0,1

3,6

3,1

3,1

3,1

0,0

0,1

1 – Prognose des Sachverständigenrates, außer Erwerbspersonenpotenzial (Quelle: IAB). 2 – Erwerbspersonen und Stille Reserve gemäß Definition des IAB. 3 – Erwerbslose und Erwerbstätige im erwerbsfähigen Alter mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept); in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen. 4 – Nach dem Messkonzept der International Labour Organization (ILO). 5 – Erwerbstätige Einpendlerinnen und -pendler aus dem Ausland/Auspendlerinnen und -pendler in das Ausland. 6 – Erwerbstätige mit einem Arbeitsplatz in Deutschland unabhängig von ihrem Wohnort (Inlandskonzept). 7 – Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die keine voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausüben, aber nach dem Labour-Force-Konzept der ILO als erwerbstätig gelten, insbesondere ausschließlich geringfügig Beschäftigte und Personen in Arbeitsgelegenheiten. 8 – Beschäftigte mit einem monatlichen Arbeitsentgelt bis zu 450 Euro und seit dem 1. Oktober 2022 mit einem Arbeitsentgelt bis zu 520 Euro (§ 8 Absatz 1 Nr. 1 SGB IV). 9 – Gemäß Unterbeschäftigungskonzept der BA. 10 – Geleistete Arbeitsstunden der Erwerbstätigen (Inland). 11 – Registriert Arbeitslose in Relation zu allen zivilen Erwerbspersonen. 12 – Jahresdurchschnitte in %; Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten. 13 – Erwerbslose in Relation zu den zivilen Erwerbspersonen, jeweils Personen in Privathaushalten im Alter von 15 bis 74 Jahren. Quellen: BA, IAB, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen © Sachverständigenrat | 23-033-02

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Sachverständigenrat – Jahresgutachten 2023/24 – Polen, Tschechien, Ungarn

­Konjunktur erholt sich langsam Die Konjunktur in Polen, Tschechien und Ungarn erholt sich langsam, unterstützt durch Zinssenkungen der Notenbanken, obwohl Querelen mit der EU die Auszahlung von Fördergeldern verzögern. Für 2024 wird ein verhaltener konjunktureller Aufholprozess erwartet, mit einem stärkeren Wachstum als im Eurozonen-Durchschnitt. Der private Verbrauch erholt sich zögerlich, Reallohneinbußen werden nur langsam durch Lohnsteigerungen wettgemacht. „Sie treiben die Kosten und stellen Unternehmen vor die Wahl zwischen geringeren Gewinnen oder Preisanpassungen, die allerdings nicht in vollem Umfang durchsetzbar sein dürften“, so die Wirtschaftsexperten. In den Fokus rückt auch wieder die Entlastung der öffentlichen Haushalte. Zum Teil

14 | küche + architektur

sind Steuererhöhungen geplant, so in Tschechien. Dies verzögert den Abbau der Inflation, die 2024 oft noch zäh ist. Die Teuerungsraten werden im Durchschnitt aber unter den Vorjahreswerten zwischen 2,7 % (Tschechien) und 5,3 % (Polen) liegen. Die hohe Inflation hat in Ungarn kräftige Lohnsteigerungen verursacht, während in Polen auch politische Motive, wie die Wahlen im Oktober, zu Mindestlohnanhebungen geführt haben. Trotz niedrigerer Mindestlöhne im Vergleich zu Deutschland schmilzt dieser Standortvorteil bei rapidem Anstieg. Weiterhin unterstützen allerdings großzügige Staatssubventionen die Ansiedlung ausländischer Unternehmen. Die Geldpolitik verbessert die Rahmenbedingungen für das BIP-Wachstum im Jahr 2024. Höhere Löhne und sinkende Preise sollen den privaten Verbrauch ankurbeln. Unterneh-

mensinvestitionen profitieren vom abwärts ge­ richteten Zinstrend. Exporte könnten von der stärkeren Konjunktur der Handelspartner pro­ fitieren, aber steigende Inlandsnachfrage treibt auch die Importe an. Polen strebt mit einem Anteil am BIP von über 4 % einen deutlich höheren Wert an als die von der NATO geforderten 2 %. Insgesamt ist für 2024 von einem BIP-Wachstum zwischen 2,2 % in Tschechien sowie 3,2 % in Ungarn auszugehen. Die Notenbanken in Ungarn und Polen haben bereits Zinssenkungen vorgenommen, während die tschechische Zentralbank voraussichtlich im vierten Quartal 2023 folgen wird. Alle drei Notenbanken werden voraussichtlich 2024 an diesem Kurs festhalten. Die EU-Wiederaufbauhilfe ist für Polen und Ungarn noch ausstehend. Die politischen Querelen könnten die Auszahlungen verzögern und die Beziehungen zur EU belasten. Ein möglicher Wahlsieg der polnischen Opposition könnte jedoch zu einer Verbesserung der Beziehungen führen. GroSSbritannien – Befreiung aus der Abstiegszone Die britische Wirtschaft hat sich achtbar geschlagen, bilanzieren die Ökonomen der Hessischen Landesbank. Glänzen werde sie zwar auch 2024 nicht, aber zumindest ein höheres Wachstum aufweisen. Der Inflationsspuk , davon sind die Experten überzeugt, wird in den Hintergrund rücken. Die Regierung hat sich stabilisiert. Die Inflation ist zwar noch hoch, aber klar rückläufig. Die Gilt-Renditen haben sich auf erhöhtem Niveau eingependelt. Die befürchtete Rezession ist nicht eingetreten. Das Wachstum fällt mit 0,5 % allerdings bescheiden aus. Den Energiepreisschock hat die britische Wirtschaft einigermaßen verkraftet. Die Energierechnung der Verbraucher geht 2024 weiter zurück. Nachwirkungen dürfte aber der Zinsschock haben. Angesichts des recht hohen Anteils festverzinslicher Hypothekendarlehen steigt die Belastung aber nur allmählich. Die Bautätigkeit wird zumindest darunter leiden. Darüber hinaus heben gefallene Preise für Wohnimmobilien kaum die Stimmung der Konsumenten. Die Arbeitslosigkeit wird noch etwas anziehen. Dennoch sind die Perspektiven für den privaten Verbrauch günstig. Die rückläufige Teuerung bei einem nach wie vor robusten Lohnwachstum wird die Realeinkommen steigen lassen.


daten + fakten

Bei den Unternehmen wird sich der Zinsan- Starts ins Jahr. Im Verlauf sollte die Dynamik rig“ betrachteten Inflation wird als unwahrstieg wohl deutlicher bemerkbar machen. Die anziehen und für Ende des Jahres rechnen die scheinlich angesehen. Investitionen dürften nach drei Jahren recht Wirtschaftsexperten wieder mit Vorquartalsrobusten Wachstums – 2024 allenfalls leicht raten von über 2 %. Nicht zuletzt der Woh- China – Aussicht auf wirtschaftliexpandieren. Die Impulse vom Außenhandel nungsmarkt scheint den größten Teil seiner che Erholung werden sich trotz zunehmender Exporte in Korrektur bereits hinter sich zu haben. Dies Nach einem anspruchsvollen Jahr 2023 wird Grenzen halten, da der Regierung die finanzi- ist auch eine gute Nachricht für das Banken- China 2024 voraussichtlich eine konjunktuellen Mittel für eine große Unterstützung feh- system, wo sich die Lage nach der Verunsi- relle Erholung erfahren, prognostiziert die len. Insgesamt wird das BIP-Wachstum 2024 cherung im Frühjahr 2023 mittlerweile stabi- Helaba. Diese werde jedoch kein Selbstläufer. mit 1 % etwas freundlicher ausfallen. lisiert hat. Die Bilanz des Haushaltssektors Das Potenzial für eine Eskalation im HandelsInflation geht zurück, die Teuerung hat sich sieht solide aus, trotz spürbar gestiegener und Technologiestreit mit den USA liegt auf verlangsamt. Auch jenseits der rückläufigen Zinslasten. Die Entwicklung der Realeinkom- der Hand, besonders in einem Wahljahr, in Energiepreise zeigt der Trend bei den übrigen men sollte die Wirkung einer perspektivisch dem Kandidaten sich gegenüber China profiGütern und Dienstleistungen nach unten. wieder leicht anziehenden Sparquote auf den lieren wollen. Der strukturelle Gegenwind Hingegen dämpft das deutliche Lohnwachs- Konsum überkompensieren. durch die Demografie nimmt weiter zu. tum die Disinflation vor allem im Servicesektor. Der Unternehmenssektor hat trotz hoher Die Regierung, so die Empfehlung der FiBei Nahrungsmitteln lässt der Preisanstieg Verschuldungsquoten historisch hohe Ge- nanzexperten, muss dringend über geld- und und Trends 2024 nur langsam nach. Dank der konjunkturellen Märkte winne verzeichnet. Investitionen werden vor- fiskalpolitische Stimuli hinaus die systemiAbschwächung und der damit verbundenen aussichtlich zur wirtschaftlichen Erholung schen Ungleichgewichte im Immobiliengeringeren Auslastung dürfte sich die Inflati- beitragen. Der Arbeitsmarkt könnte sich ab- markt und Finanzsystem angehen. Ein nachDiesmal der Premier Wachstum League ist on 2024 mit 3,5 % gegenüber dem Vorjahr kühlen, und dieImmobilien: Arbeitslosenquote auf 4,2 % nicht haltigesin konjunkturelles mehr als halbieren. steigen, bevor eine leichte Besserung eintritt. ansonsten kaum möglich. am deutschen ist weit fortgeschritten. Die britische Notenbank hatte im Zuge der Das kommendeDie JahrKorrektur steht politisch im Zei- ImImmobilienmarkt Basisszenario der Helaba-Finanzexperten Inflationsbekämpfung beherzt gestrafft. Der chen des Wahlkampfs. Mögliche Auswirkungelingt zwar eine Erholung, aber Gleichwohl ohne einen bleib dass Investoren das Schlimmste überstanden haben. Zinserhöhungs­zyklus läuft jedoch noch 2023 gen auf die Finanzmärkte sind zu erwarten. In Boom in der Nachfrage. Die Zurückhaltung aus. Im Anschluss wird sich zeigen, ob die Teu- Der Bezug auf die Fiskalpolitik aufgrund der der Regierung bezüglich KonjunkturstiImmobilienmarkt inwird Deutschland befindet sich nach einem des langjährigen Aufschwun erung fällt. Das 2 %-Ziel wird 2024 nicht er- Mehrheitsverhältnisse im Kongress wenig mulus wird nicht vollständig aufgegeben. Mit dem sich die Immobilienwerte in wichtigen Segmenten seit 2010 verdoppelt hatten, ge reicht. Im zweiten Halbjahr fällt der Blick Veränderung erwartet. Die öffentlichen einem prognostizierten Anstieg des realen 2022 nach. Eine Ausnahme sind Einzelhandelsimmobilien, deren Werte vor allem wege aber mehr auf 2025, so dass dann erste Zins- Schulden und Zinskosten steigen, was den BIP um 5 % im Jahr 2024 kehrt China grob zu des Onlinehandels bereits seit 2018 den„normalen“ Rückwärtsgang eingelegt senkungen realis­tisch erscheinen, so die Prog- kurrenz Haushaltsspielraum einschränkt. seinem Wachstum zurück. hatten. Aus Booms waren nicht Angebotsüberschüsse oder eine mangelnde Nachfrage nach Immob nose der Helaba. Die Inflation wird im Jahr 2024 weiterhin ab- Insgesamt überwiegen 2024 landesspezifinehmen, davon sind die Wirtschaftsexperten sche Abwärtsrisiken, sowohl derFinanzierung Binnendie kräftig gestiegenen Zinsen am Kapitalmarkt, die in kurzer Zeitindie ma USA – Konjunkturelle Erholung der Helaba überzeugt, jedoch in einem lang- wirtschaft als auch in der Außenpolitik. Inserwartet sameren Tempo. Ein Anstieg Energieprei- besondere der Immobilienmarkt bleibt eine Großteil der Korrektur amderWohnungsmarkt vollzogen Trotz des massiven Inflationsschubs se und neutrale Auswirkungen der globalen Gefahr für die Stabilität Aber auch die Mög2021/2022 und der folgenden drastischen Er- Lieferketten werden erwartet. Der Verbrau- lichkeit, dass die chinesische Führung einen Am deutschen Wohnungsmarkt liegen die durchschnittlichen Preisrückgänge bisher in höhung der Zinsen zeigt die US-Wirtschaft cherpreisindex soll im Jahresschnitt um 2,7 % besonders aggressiven außenwirtschaftspoli5% (vdp-Index) bis 10 als % „zu (Statistisches Bundesamt). Dabei weisen Anzeichen einer möglichen Rezessionsver- rund steigen. Eine Rückkehr zu einer nied- tischen Kurs einschlägt, bleibt erhöht.beide Datenre sam meidung, beobachten die Experten der Hesaus. sischen Landesbank. Eine konjunkturelle ErTrendwende – zumindest am Wohnungsmarkt holung wird für 2024 erwartet. gäng vdp Immobilienpreisindex Deutschland, Kapitalwerte, Q1 2010 = 100 Das jahresdurchschnittliche Wachstum für 2024 beso wird aufgrund eines schwachen Starts mit den 220 220 Wohnen 1,3 % prognostiziert, steigt jedoch im Verlauf sche 200 200 des Jahres an. Realeinkommen dürften aufchen 180 180 grund abflauender Inflation zunehmen. Die spric Leitzinsen bleiben hoch, aber ihre zusätzlich 160 160 Büro Preis bremsende Wirkung dürfte nachlassen. 140 140 Der prognostizierte Kurswechsel der Fed fällt den 120 120 Einzelhandel hingegen nicht so kräftig aus, dass davon läuft schon 2024 größere konjunkturelle Impulse 100 100 dest ausgehen würden. 80 80 Hau 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Das relativ niedrige jahresdurchschnittliche Wachstum 2024 von nur 1,3 % (2023: 2,3 %) Quellen: vdp, Helaba Research & Advisory Zunä ist dabei vor allem eine Folge des schwachen

ein G nen Preisanstiegs fundamental gerechtfertigt war. Denn nach wie vor trifft ein knappe markt auf durch hohe Zuwanderung steigende Nachfrage. Die Zahl der Wohnungsfertig ren deutlich unter dem geschätzten Bedarf von rund 400.000 Einheiten jährlich küche + architektur | 15 und dü lich auf nur noch rund 200.000 Einheiten zurückgehen. Darauf deuten die kräftig gesu gen sowie Auftragseingänge hin.


KüchenDesk – Wettbewerbsfähig durch automatisierte Geschäftsprozesse Küchenfachhändler, die in einer immer intensiveren Wettbewerbssituation bestehen und gleichzeitig den steigenden Umweltanforderungen gerecht werden möchten, sollten sich verstärkt auf Digitalisierung und Automatisierung konzentrieren. Das Lieferkettenmanagement, die Neugestaltung der Interaktionen mit Kunden und Mitarbeitern, die Modernisierung der IT-Infrastruktur können es Küchenspezialisten ermöglichen, schneller, sicherer und wettbewerbsfähiger zu agieren. Wir sprachen mit Marco Hanczuch, Geschäftsführer der Meisterdesk GmbH, Berlin. Herr Hanczuch, mit „KüchenDesk“ haben Sie eine Softwarelösung für Küchenspezialisten geschaffen, die alle Arbeitsprozesse, die in deren Unternehmen anfallen, auf revolutionäre Weise erleichtert. Marco Hanczuch: Richtig. Küchenspezialisten oder auch Einrichtungsplaner sind wahre Alleskönner. Sie verfügen über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, innenarchitektonisches Augenmaß, funktionales und handwerkliches Verständnis, beherrschen Beratung, Planung, Kalkulation, Auftragserstellung, Montageplanung, Logistik, Rechnungserstellung, die automatische Übergabe von Aus- und Eingangsrechnungen in die Buchhaltung und an DATEV, die Bearbeitung eventueller Reklamationen oder auch After-Sales-Services. Das ist ein sehr umfassendes Aufgabenfeld, das sie bespielen, koordinieren und abwickeln müssen. Vielfach werden diese Aufgaben noch halbautomatisiert, oft mit unterschiedlichen, nur teilweise kompatiblen Softwareprogrammen oder händisch durchgeführt. Das alles kostet die Unternehmen viel Zeit und führt zu einer höheren Fehlerquote. Mit KüchenDesk, unserem cloudbasierten, digitalen Warenwirtschaftssystem, wollten wir hier Abhilfe schaffen. Wer mit KüchenDesk arbeitet, kann von der Auftragsverwaltung bis zur Buchhaltung sein komplettes Küchenstudio perfekt organisieren und spart so Zeit und Geld. 16 | küche + architektur

KüchenDesk ist uns zum ersten Mal während einer Verbandstagung von Der Kreis begegnet, der sich auch als Mitgesellschafter Ihres Unternehmens zu erkennen gab. Ist Ihre Software ausschließlich für die Mitglieder dieser Verbundgruppe gedacht? Marco Hanczuch: Nein, keineswegs. Unser Ansatz war es von vornherein, verbandsunabhängig zu arbeiten. Dementsprechend vielschichtig und verbandsübergreifend ist auch unsere Kundenstruktur. Davon abgesehen sind Der Kreis und KüchenDesk zwei rechtlich unabhängige Unternehmen. Entsprechende Datenschutzverträge regeln den Umgang zwischen diesen beiden Firmen und den zwischen uns und unseren Kunden. Der Vorteil von KüchenDesk liegt also vor allem in der Automatisierung einzelner Prozesse. Wie dürfen wir uns das vorstellen? Marco Hanczuch: KüchenDesk ist eine Betriebsorganisationssoftware, die den Workflow eines Küchenprofis ab der Planung unterstützt. Alle Arbeitsschritte sind miteinander verknüpft. Hinter dieser Verknüpfung steht eine gut gegliederte Datenbank, die es ermöglicht, zu jedem Zeitpunkt und von jedem Ort aus auftragsbezogene Informationen

Fotos: Küchendesk / Der Kreis

Handel + Markt


Handel + markt

Dazu benötigen Sie sicherlich die Mitarbeit vieler Programmierer? Marco Hanczuch: Ein Drittel unseres mittlerweile zehnköpfigen Teams besteht aus Programmierern. Zudem nutzen wir ergänzend die Expertise freischaffender Softwarefachleute, die über themenbezogene Spezialkenntnisse verfügen, wie z.B. Datenbank- oder Infrastruktur- Spezialisten. Wie lange dauert die komplette Installation von KüchenDesk als praktikable, alltagstaugliche Lösung? Marco Hanczuch: Je nach Unternehmensgröße und Ausstattungswunsch des Kunden müssen wir, d. h. das Fachgeschäft und wir gemeinsam, zwischen vier und acht Wochen an der Integration der Software arbeiten. Ein Zeitaufwand, der sich für jeden Einzelnen lohnt. Er dient der Initialisierung sowie der Einbindung und Aufklärung der Mitarbeiter, nicht zu vergessen der Verknüpfung zu den jeweils genutzten Planungsprogrammen wie eOPUS, Winner, CARAT oder KPS. mit einem Knopfdruck zu ziehen und zu visualisieren. Die Datenbank basiert auf Algorithmen, die es ermöglichen, effiziente Abfragen und Sortierungen von Datensätzen durchzuführen. Fehler sind so nahezu ausgeschlossen und die Suchprozesse beanspruchen nur wenige Sekunden: für die Nutzer ein spürbarer Vorteil und das Prozessketten übergreifend. Nehmen Sie z.B. die Montage-App. Über dieses Tool kann der Monteur vor Ort auf alle relevanten Daten zugreifen. Er kann Fotos von eventuellen Reklamationen machen und hochladen oder das digital unterzeichnete Abnahmeprotokoll des Küchenkäufers abspeichern. In naher Zukunft wird er sogar notwendige Ersatzteile via App bestellen können. Wie viele Küchenfachgeschäfte nutzen Ihre Software bis dato? Marco Hanczuch:Wir sind jetzt knapp ein Jahr am Markt und konnten bereits 80 Unternehmer und auf Basis von deren Mitarbeitern zwischen 200 und 300 Nutzer täglich für uns gewinnen. Die Struktur der KüchenDesk-User ist dabei heterogen – angefangen von Zwei-MannBetrieben bis hin zu größeren Filialisten, die unsere Mehrplatz-Version einsetzen. Auch die softwaretechnische Ausstattung der Unternehmen zeigt sich sehr unterschiedlich. Doch bisher ist es uns gelungen, für jeden unserer Partner die richtige Lösung zu finden. Für jeden Partner die richtige Lösung – dieser Anspruch erfordert sehr individuelle Lösungen? Marco Hanczuch: Durchaus. Wir gehen bei der Installation unserer Software soweit möglich auf die individuellen Belange unserer Kunden ein. Manche Unternehmer möchten z.B. nicht, dass die Einkaufspreise für ihre Mitarbeiter sichtbar sind, andere wünschen die Hinterlegung des eigenen Briefbogens, wieder andere möchten auf der Rechnung grundsätzlich den Bruttopreis oder den Nettopreis angezeigt haben, die Stückdaten oder Kopfdatenlisten sollen angezeigt werden, usw. Wir lösen diese individuellen Belange über eine Vielzahl von Einstellungsvarianten. Aber natürlich gibt es auch Optimierungs- und Ergänzungswünsche zu unserer Software, die zu deren Weiterentwicklung beitragen. Wir erhalten täglich E-Mails von Kunden und Interessenten, die ganz bestimmte Vorgaben an uns herantragen. Diese bearbeiten wir entsprechend priorisiert und integrieren sie je nach Machbarkeit in die Software.

Gilt das auch für Planungsprogramme, für die Sie bis dato noch keine Schnittstelle geschaffen haben? Marco Hanczuch: Absolut. Wenn eine relevante Planungssoftware ins Spiel kommt, setzen wir die Schnittstelle dazu um. Selbst wenn ein KüchenDesk-User nach einigen Jahren zu einer anderen Planungssoftware wechseln möchte, stellt das kein Problem dar. Unsere Software ist so flexibel aufgebaut, dass dies möglich ist, ohne dass sich die Bedienungsmaske von KüchenDesk ändert. Sie betreiben hier einen wirklich großen Aufwand. Was kostet die Lizenz der Software im Durchschnitt? Marco Hanczuch: Wir haben unser Angebot in Gold, Silber und Bronze unterteilt. Die Monatsmiete beläuft sich in der Bronze-Ausführung für ein kleineres Fachgeschäft mit zwei Nutzern auf 199 Euro. Hinzu kommt eine einmalige Onboarding-Gebühr von rund 2.000 Euro. Letztere umfasst die Installation von KüchenDesk inklusive der Migration bereits vorhandener Daten wie Kunden- und Produktlisten, Auftrags- und Rechnungsdaten als auch das Thema individuelle, unternehmensspezifische Nutzer-Schulungen. Für die Nutzer des Silberoder Goldpakets sind die Lizenzgebühren entsprechend der Nutzerzahl höher. Nutzt bis dato jedes der mit Ihnen kooperierenden Unternehmen das gesamte Spektrum Ihrer Software? Marco Hanczuch: Nein, unsere Software ist grundsätzlich als Vollversion aufgebaut, von der sich der jeweilige User die Features aussuchen kann, auf die es ihm ankommt. Inwieweit rechnet sich eine partielle Nutzung noch für das Fachgeschäft? Marco Hanczuch: Dazu haben wir uns selbst Gedanken gemacht und werden im zweiten Quartal nächsten Jahres eine Lightversion von KüchenDesk auf den Markt bringen, die speziell auf die Belange kleinerer Unternehmen zugeschnitten ist. Wir haben festgestellt, dass nicht jedes Unternehmen seine Buchhaltung mit Kontierung usw. über unsere Software abwickeln muss. Solche Features würden in der abgespeckten Version dann entfallen. Zudem soll die Lightversion selbsterklärend sein, so dass kein Onboarding nötig ist und dadurch auch die Kosten dafür entfallen. Wir können uns sogar vorstellen, Küküche + architektur | 17


Handel + Markt

chenDesk-Light als eine Art dreimonatiges Abonnement für „kleines“ Geld anzubieten. Reicht dem Nutzer diese Variante doch nicht aus, kann er jederzeit auf die Vollversion unserer Software umsteigen. Klingt ganz einfach. Marco Hanczuch: Das ist es auch. Wir möchten nichts verkomplizieren und Interessenten zig Module anbieten, aus denen sie sich bedienen müssen und dann am Ende die komplexen Zusammenhänge nicht verstehen. Unsere Software-Varianten zielen auch hier darauf ab, unseren Kunden und deren Mitarbeitern auf transparente Art und Weise den Geschäftsalltag zu erleichtern. Dabei achten wir auf eine Ausgewogenheit zwischen automatisierten und halbautomatisierten Prozessen. Nehmen wir z.B. die Erstellung einer Rechnung: Diese Daten basieren auf den bereits in der Auftragserfassung festgelegten Fakten. Auf Knopfdruck lässt sich daraus die entsprechende Rechnung generieren. Bis dahin ist also alles automatisch. Ob die Rechnung zu guter Letzt aber auch wirklich so versandt wird, entscheidet letztendlich doch der Verkäufer. Woraus ergeben sich für die Nutzer von KüchenDesk derzeit die größten Vorteile aus Ihrer Software? Marco Hanczuch: Das gute Gefühl, nichts vergessen zu haben und zu können, da alle erfassten Daten über alle Prozesse hinweg ineinandergreifen. Zudem Verringerung der Reklamationsquote, Fehlerverhinde­ rung, Zeitersparnis, schnellerer und umfassender Überblick auf alle relevanten Informationen, die auch die Datenhistorie umfassen – also über Jahre rückverfolgbar sind – und natürlich das Thema Sicherheit, sind Faktoren, die Küchenspezialisten von unserer Software überzeugen. Was verbirgt sich hinter dem Thema Sicherheit? Marco Hanczuch: Sicherheit ist eine wesentliche Eigenschaft unserer Software. Wie gesagt, ist KüchenDesk eine cloudbasierte Softwarelösung, die gegenüber einem lokalen Server einige unumstößliche Vorteile aufweist. Ein lokaler Server ist unserer Erfahrung nach in den 18 | küche + architektur

wenigsten Fällen ausreichend abgesichert. Ist das Fachgeschäft einbruchsicher und gegen Feuer abgesichert? Die meisten Unternehmen beschäftigten keinen IT-Profi, der sich um das tägliche Update kümmert. Außerdem weisen die genutzten Firewalls oft Fehlerquellen auf. Will ein Küchenfachgeschäft all‘ diese Notwendigkeiten berücksichtigen, sind die Kosten für eine übergreifende Datensicherheit außerordentlich hoch. KüchenDesk kann diesen Datenschutz gewährleisten. Die Daten unserer Kunden liegen professionell DSGVO-konform im Hochsicherheitsrechenzentrum in Frankfurt, werden täglich gesichert und maximal vor Angriffen geschützt. Bis dato handelt es sich bei KüchenDesk um ein reines Warenwirtschaftssystem. Denken Sie darüber nach, die Software auch puncto Marketing weiterauszubauen? Marco Hanczuch: Ja, Teilbereiche sind bereits heute in unserem Warenwirtschaftssystem integriert. Mittlerweile sind wir zudem dabei, ein Leads-Management-Modul zu generieren, das von vielen größeren Fachgeschäften gewünscht wird. In Zukunft sollen unsere Kunden in der Lage sein, auch Marketing – egal ob Online, Print oder Messemarketing – über KüchenDesk zu koordinieren. Für gewisse Bereiche gibt es schon sehr gute Programme, für die wir einfach nur eine Schnittstelle generieren müssen. Man muss das Rad nicht immer neu erfinden, das verteuert alles nur unnötig und das ist nicht im Sinne unserer Kunden. Herr Hanczuch wir danken Ihnen für dieses informative und offene Gespräch und freuen uns bereits heute auf die Weiterentwww.kuechendesk.de wicklung von KüchenDesk.


daten + fakten

Wohnraum in Deutschland – zu wenig und zu teuer

Laut Angaben des Statistischen Bundesamts wurden in den ersten acht Monaten des Jahres 2023 in Deutschland etwa 144.000 Baugenehmigungen für neue Wohnungen in Wohnge­ bäuden erteilt, Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 32 Prozent.

B

esonders auffällig ist die um mehr als ein Drittel rückläufige Entwicklung der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser. Auch die Zahl der genehmigten Wohnungen in Zweifamilienhäusern hat sich um mehr als die Hälfte verringert, sie beläuft sich auf 10.100. Bei Mehrfamilienhäusern, der Gebäudeart mit den insgesamt meisten Wohnungen, sank die Zahl der Genehmigungen um mehr als ein Viertel auf 93.600. Wohnungsknappheit verschärft sich Diese Entwicklungen verschärfen die bereits bestehende Wohnungsknappheit in Deutschland weiter. Die angestrebte Zielmarke der Bundesregierung von 400.000 fertiggestellten Wohnungen pro Jahr wird bereits deutlich verfehlt, wie aus einer weiteren Statista-Grafik hervorgeht. Dies stellt besonders für Menschen mit niedrigem Einkommen und Mieterinnen und Mieter in Großstädten ein Problem dar. Hohe Wohnkosten schmälern das Budget Statista zufolge geben private Haushalte in Deutschland derzeit durchschnittlich etwa 877 Euro im Monat für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung aus. Damit machen die Wohnkosten mehr als ein Drittel der gesamten monatlichen Konsumausgaben oder 27,8 Prozent des Einkommens der privaten Haushalte aus. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern steigt dieser Anteil auf 28,9 Prozent. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.500 Euro oder weniger haben sogar eine Mietbelastung von über 40 Prozent. Die Ausgaben für das Wohnen gehören somit zu den höchsten privaten Konsumausgaben in Deutschland und stellen eine erhebliche Belastung dar.

küche + architektur | 19


Branchenspiegel | Umfrage Küchen

Küchenmöbel – Außenhandel (Export) bis September 2023

Export1

(vorläufige Werte der 25 wichtigsten Exportländer)

Einheit

bis Sep. 2023

bis Sep. 2022

bis Sep. 2021

%*

%-2021 Anteil an Gesamt Anteil an TOP 25

Frankreich

1.000 Euro

493.236,0

512.263,0

494.200,0

-3,7

-0,2

26,5 %

27,7 %

Niederlande

1.000 Euro

319.231,0

357.299,0

294.696,0

-10,7

8,3

17,1 %

17,9%

Österreich

1.000 Euro

175.942,0

211.522,0

181.034,0

-16,8

-2,8

9,4 %

9,9 %

Belgien

1.000 Euro

148.712,0

173.717,0

164.673,0

-14,4

-9,7

8,0 %

8,3 %

Schweiz

1.000 Euro

147.107,0

144.526,0

139.760,0

1,8

5,3

7,9 %

8,2 %

Vereinigtes Königreich 1.000 Euro

123.267,0

133.128,0

114.508,0

-7,4

7,6

6,6 %

6,9 %

China

1.000 Euro

51.268,0

52.586,0

70.079,0

-2,5

-26,8

2,8 %

2,9 %

Spanien

1.000 Euro

41.889,0

52.663,0

44.989,0

-20,5

-6,9

2,2 %

2,3 %

USA

1.000 Euro

33.410,0

33.039,0

26.194,0

1,1

27,5

1,8 %

1,9 %

Tschechien

1.000 Euro

33.222,0

36.356,0

22.168,0

-8,6

49,9

1,8 %

1,9 %

Republik Korea

1.000 Euro

26.158,0

15.021,0

13.923,0

74,1

87,9

1,4 %

1,5 %

Italien

1.000 Euro

25.423,0

29.297,0

25.845,0

-13,2

-1,6

1,4 %

1,4 %

Saudi-Arabien

1.000 Euro

23.360,0

26.296,0

17.284,0

-11,2

35,2

1,3 %

1,3 %

Luxemburg

1.000 Euro

22.601,0

23.833,0

21.515,0

-5,2

5,0

1,2 %

1,3 %

Slowenien

1.000 Euro

19.527,0

27.863,0

18.315,0

-29,9

6,6

1,0 %

1,1 %

Kroatien

1.000 Euro

13.708,0

20.043,0

10.935,0

-31,6

25,4

0,7 %

0,8 %

Dänemark

1.000 Euro

13.201,0

15.665,0

20.421,0

-15,7

-35,4

0,7 %

0,7 %

Slowakei

1.000 Euro

12.698,0

13.663,0

8.514,0

-7,1

49,1

0,7 %

0,7 %

VAE

1.000 Euro

10.794,0

5.713,0

7.769,0

88,9

38,9

0,6 %

0,6 %

Irland

1.000 Euro

9.780,0

8.381,0

5.977,0

16,7

63,6

0,5 %

0,5 %

Taiwan

1.000 Euro

9.406,0

9.391,0

8.642,0

0,2

8,8

0,5 %

0,5 %

Finnland

1.000 Euro

7.798,0

11.194,0

9.931,0

-30,3

-21,5

0,4 %

0,4 %

Polen

1.000 Euro

7.286,0

11.780,0

8.622,0

-38,1

-15,5

0,4 %

0,4 %

Norwegen

1.000 Euro

7.261,0

8.965,0

6.644,0

-19,0

9,3

0,4 %

0,4 %

Schweden

1.000 Euro

6.906,0

9.572,0

6.711,0

-27,9

2,9

0,4 %

0,4 %

wichtigsten 25 Länder 1.000 Euro

1.783.191,0

1.943.776,0

1.743.349,0

-8,26

2,29

95,7 %

100,0 %

Summe übrige Länder 1.000 Euro

80.623,0

95.375,0

81.441,0

-15,47

-1,00

4,3 %

4,5 %

1.000 Euro

1.863.814,0

2.039.151,0

1.824.790,0

-8,60

2,14

100,0 %

1.000 Euro

1.748.546,0

1.909.894,0

-8,45

Summe der

Summe gesamt

Außenhandelssaldo (Export ./. Import)

Quelle: Destatis, VdDK * Veränderungsrate zum Vorjahreszeitraum 1

Ausgewählte Länder bzw. Produkte

Erläuterung: Gegenstand der Außenhandelsstatistik ist der grenzüberschreitende Warenverkehr Deutschlands mit dem Ausland, das heißt alle körperlich ein- beziehungsweise ausgehenden Waren werden erfasst und nachgewiesen. Auch Handelsware sowie Umsätze von Vertriebsgesellschaften werden anders als beim Monatsbericht in dieser Statistik erfasst. Den Ergebnissen der Außenhandelsstatistik liegen i.Allg. die Angaben der Ausführer und Einführer zugrunde, die entweder direkt beim Statistischen Bundesamt gemeldet (Intrahandelsstatistik) oder von der Zollverwaltung an das Statistische Bundesamt geleitet werden (Extrahandelsstatistik)

20 | küche + architektur


Architektur + Trend

Küchen | Architektur + Trend

Alu Tec – Ein zeitloses Meisterwerk Durch die Symbiose aus puristischer Gestaltung und edlen Materialien avanciert Alu Tec von Ballerina-Küchen zu einem Meisterwerk.

Fotos: Ballerina-Küchen

D

ie mattschwarze Front, harmonisch kombiniert mit sanft schimmernden Aluminiumkanten, verleiht diesem Szenario eine erhabene Note. Großzügige Schubkästen mit edlen Holzeinsätzen betonen die Werthaltigkeit und Funktionalität des Mobiliars. Die mobile und stapelbare „Freebox“ ergänzt perfekt diese minimalistische und funktionsorientierte Designsprache.

Akzentuiert eingesetzt, verleiht der bodenfrei montierte Vitrinenschrank „New Salon“ dem Ensemble eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz. Die grifflose Ausführung seiner Designtür unterstreicht die edle Anmutung, wobei der schlanke Rahmen zugleich die Funktion des Griffs übernimmt. Als Hommage an den Bauhausstil zeichnet sich diese Küche durch ihr einzig­ www.ballerina.de artiges, klares Linienspiel aus.

küche + architektur | 21


Fotos: Nolte Küchen

Die Neuheiten der Hausmesse ergänzen harmonisch das be­ stehende Sortiment: z.B. die neue neoLODGE in Eiche Diamant.

Hohe Qualität schont Ressourcen Nolte Küchen steht zur Nachhaltigkeit Seit 1958 verbürgt sich Nolte Küchen für außergewöhnliche Qualität, Vielfalt und Service, Zuverlässigkeit und Kontinuität. Mittlerweile sind nicht nur Küchenplanungen möglich – auch Hauswirtschaftsraum, Bad oder Wohnbereiche lassen sich mit den Produktlinien gestalten. Dass zum vierten Mal in Folge eine Kun­ denbefragung des DISQ der Marke Nolte Küchen den Titel als Deutschlands beliebteste Küchenmarke zusprach, mit den besten Ergebnissen für Produktqualität, Design, Preis-Leistungs-Verhältnis, Sortiment und Markenimage, nimmt also nicht wunder.

E

in wichtiger strategischer Schwerpunkt von Nolte Küchen ist weiterhin das Thema Nachhaltigkeit. Im September 2023 wurde der zweite Nachhaltigkeitsbericht über das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Als Basis dafür dienten die Kriterien des deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und erste Elemente der neuen European Sustainability Reporting Standards – kurz ESRS, der ab 2026 verbindlich ist. Im Bericht wird aufgezeigt, wie das Unternehmen mit seinem Einsatz für die Natur, Mitarbeiter und die Gesellschaft einen positiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und einem verantwortungsbewussten, ressourcenschonenden Handeln leistet. Der Bericht macht transparent, wofür Nolte Küchen steht: Hohe Qualität und Langlebigkeit, die einen nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen bedingen. So haben etwa Spanplatten einen Recyclinganteil von durchschnittlich 60 %. Energieeffiziente und präzise Maschinen fürs Zusägen sorgen für weniger Verschnitt. Über 98 % der benötigten Wärme stammt aus zwei Heizkesseln, in denen Holzverschnitt verbrannt wird. Orientierung an europäischen Normen und die Bewerbung um Zertifikate tragen zum nachhaltigen Wirtschaften ebenso bei, wie wertschätzende Beziehungen zu Mitarbeitenden und Lieferanten, die seit der Unternehmenswww.nolte-kuechen.com gründung im Jahr 1958 fest verankert sind. 22 | küche + architektur

Landhausstil ist nun für ­LUGANO LACK und FRAME LACK grifflos planbar.


Umfrage Küchen | Branchenspiegel

Küchenmöbelindustrie zeigt sich verhalten optimistisch Angesichts der vielfältigen wirtschaftlichen Herausforderungen, die sich bereits Ende 2022 abzeichneten, erlebte Deutschland im Jahr 2023 eine besonders anspruchsvolle Phase. Der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation und die kontroverse Debatte um das Heizungs­ gesetz trugen dazu bei, dass die Verunsicherung unter den Konsumenten weiter zunahm. Hohe Energiepreise und der Krieg in Israel verstärkten die bereits bestehenden Belastungen und führten zu einer spürbaren Kaufzurückhaltung. In diesem turbulenten Umfeld äußerte sich auch die Küchenmöbelindustrie besorgt über die mangelnde politische Unterstützung für einen wirtschaftlichen Aufschwung und die unzureichenden Maßnahmen zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum. Sollte es gelingen, die notwendigen Rahmenbedingungen für Investitionen in Häuser und Wohnungen wieder attraktiver zu gestalten, wird auch die Nachfrage wieder anziehen. Die weiterhin sinkende Inflation sei, so die Protagonisten der Deutschen Küchenmöbelindustrie, schon einmal ein positives Signal. Der Ausblick auf das Jahr 2024 hänge zudem maßgeblich von der internationalen Entwicklung ab, insbesondere von der Beendigung der Kriege und der Beseitigung von Verunsicherungen der Konsumenten.

1. 2. 3. 4. 5.

„ Die deutsche Konjunktur stottert durch das Jahr 2023“, beschreibt der Konjunkturchef des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Prof. Dr. Stefan Kooths, die aktuelle Situation in Deutschland. Wie beurteilen Sie in diesem Umfeld die Lage der Branche? Und wie hat sich das Ganze auf Ihr Geschäftsjahr 2023 ausgewirkt? elchen Einfluss, bzw. welchen Stellenwert hat das Auslandsgeschäft hinsichtlich der W Entwicklung Ihres Unternehmens? elche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die Branche im kommenden W Jahr? elche strategischen Schritte plant Ihr Unternehmen, um diesen Herausforderungen W zu begegnen und von den Chancen zu profitieren? elchen Stellenwert hat dabei die Kooperation mit Ihren nationalen und internationalen W Handelspartnern?

küche + architektur | 23


Branchenspiegel | Umfrage Küchen

Nobilia – Gut aufgestellt und resilient

Dr. Lars M. Bopf, Geschäftsführer der Nobilia Werke J. Stickling GmbH & Co. KG

24 | küche + architektur

1. „Der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation – schon Schaffung von dringend benötigtem neuem Wohn­ Ende 2022 war zu erkennen, dass 2023 wirtschaftlich raum umgesetzt werden kann“, davon ist Dr. Lars herausfordernd werden wird. In Deutschland hat dann Bopf überzeugt. „Im Grunde“, so betont der versierte die Debatte um das Heizungsgesetz, die für die Kon­ Manager, „ist es für die Branche positiv, dass es einen sumenten vielfach unverständlich war, die Situation so hohen Bedarf an weiterem Wohnraum gibt. Wenn verschärft. Hohe Energiepreise sorgten zusätzlich für es gelingt, die notwendigen Rahmenbedingungen Verunsicherung. In Folge hat sich die Nachfrage für Investitionen in Häuser und Wohnungen wieder nochmals deutlich eingetrübt. Dann kam als weiterer attraktiver zu gestalten, wird auch die Nachfrage belastender Faktor der Krieg in Israel hinzu. Diese wieder anziehen. Die weiterhin sinkende Inflation multiplen Krisen führen allgemein zu einer Kaufzu­ ist schon einmal ein positives Signal.“ rückhaltung“, fasst Nobilia-Geschäftsführer Dr. Lars 4. „Wie gesagt, werden wir unsere Exportaktivitäten Bopf zusammen und konsequent weiter aus­ stellt fest: bauen. Zudem treiben „Die Politik in Deutschwir unseren erfolgrei„Zudem treiben wir unseren erfolgland setzt bislang leider chen More than kitchenreichen More than kitchen-Ansatz nicht die richtigen ImpulAnsatz weiter voran und weiter voran und stellen uns damit se für einen Turnaround. stellen uns damit auch Zudem hat sie das Ziel, sortimentstechnisch in auch sortimentstechnisch in den den so dringend benötigden Bereichen Bad, WohBereichen Bad, Wohnen, Hauswirtten zusätzlichen Wohnnen, Hauswirtschaftsschaftsraum und Garderobe / raum zu schaffen, deutraum und Garderobe / lich verfehlt. Die Branche Ankleide noch breiter Ankleide noch breiter auf. Dieses befindet sich in einem auf. Dieses ganzheitliche ganzheitliche Angebot bietet unsestürmischen Umfeld, was Angebot bietet unseren ren Handelspartnern zusätzliches die zunehmenden InsolHandelspartnern zusätzvenzen in der Möbelliches Umsatzpotential Umsatzpotential aus einer Hand. branche leider entspreaus einer Hand. Gleich­ Gleichzeitig erschließen wir uns chend verdeutlichen.“ zeitig erschließen wir uns durch den More than kitchen-An2. „Grundsätzlich ist Nodurch den More than kit­ bilia gut aufgestellt und chen-Ansatz weitere Ver­ satz weitere Vertriebskanäle.“ zeigt sich sehr resilient“, triebskanäle.“ betont der Stratege. „Die Darüber hinaus stärkt das schwierigen Rahmenbedingungen flachen aller- Unternehmen seine Partner durch besondere Servi­ dings auch unsere Wachstumskurve etwas ab. Auch ces rund um Auftragsabwicklung, Digitalisierung und wenn das Jahr noch nicht beendet ist, ist schon jetzt Vermarktung: „Mit dem Ausbau unserer E-Commerabsehbar, dass wir 2023 die hohen Umsatzzuwächse ce-Services bieten wir Tools und Services entlang der vergangenen Jahre nicht ganz erreichen werden. der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu zählen Die genaue Entwicklung bleibt noch abzuwarten.“ bspw. das digitale Nobilia Verkaufshandbuch (DVKH), 3. „Wir verfolgen ganz bewusst das Ziel, uns im Ex­ Online-Konfiguratoren für Küche, Bad und Wohnen, portgeschäft breit aufzustellen. Schon vor vielen Jah- unsere E-Commerce-Plattform und die Leadgenerie­ ren haben wir damit begonnen, zunehmend weitere rung. Exportmärkte zu erschließen“, erläutert der Mana- Mit unserem umfassenden Angebot an Schulungs­ ger und betont: „Das macht uns unabhängiger von maßnahmen und dem erweiterten Trainingsangebot Krisen in einzelnen Ländern. Zwar stehen viele euro­ in unserer Montageakademie steuern wir dem Fach­ päische Märkte aktuell zum Teil vor ähnlichen Her­ kräftemangel aktiv entgegen. ausforderungen wie Deutschland, dafür sind gerade Bei der Vermarktung unterstützen wir unsere Partner einige außereuropäische Märkte durchaus besser im Bereich der Online- und Printwerbung sowie mit aufgestellt. Auch wenn die Umsatzanteile insoweit einem ganzjährig angelegten und kostenfreien noch relativ gering sind, sehen wir dort weiteres Po­ 360°-Kampagnenmarketing.“ tential. 5. „Eine enge Kooperation und Partnerschaft mit Vieles wird im nächsten Jahr davon abhängen, wie unseren Händlern in aller Welt wird künftig noch schnell auf internationaler Ebene die Kriege beendet wichtiger werden“, davon ist Dr. Lars Bopf überzeugt und werden können und die Verunsicherung der Konsu­ betont: „Sie haben für uns einen sehr hohen Stellen­ menten beseitigt werden kann. Auf nationaler Ebene wert. Daher unterstützen wir sie mit vielfältigen Maß­ wird in 2024 zudem entscheidend sein, wie schnell die nahmen über das reine Produkt hinaus.“ www.nobilia.de


Umfrage Küchen | Branchenspiegel

Baumann Group – Der Kleine unter den Großen 1. Die Lage der Branche in dem derzeitigen konjunk­ turellen Umfeld beschreibt Matthias Berens, Ge­ schäftsführer der Baumann Group als: „nicht einfach bis schwierig. Der große Einbruch in der Baubranche spiegelt sich in unserem Auftragseingang wider und wir beobachten zeitgleich eine generelle Kaufzurück­ haltung, sowohl national als auch international. Durch steigende Zinsen, Inflation und Co. sinken die RealEinkommen. Dazu kommt die allgemeine Unsicher­ heit durch das Weltgeschehen. Die Leute halten ihr Geld zusammen und das spüren wir. Die Vorzugsef­ fekte der Corona-Zeit gehören leider der Vergangen­ heit an.“ 2. Die Umsatzhochrechnung der Unternehmensgruppe bleibt, so der versierte Firmenchef, „ungefähr auf dem Niveau vom Vorjahr, allerdings mit deutlich weniger Menge im Vergleich zum letzten Geschäftsjahr. Im Auftragseingang verzeichnen wir ein Minus von ca. 10% mit Blick auf 2022. Diesen Rückgang se­ hen wir aktuell leider besonders in den Exportmärk­ ten. Vor allem aus Märkten wie den USA, China und Benelux verzeichnen wir weniger Aufträge. Der Export hat bei uns einen hohen Stellenwert“, betont der Branchenkenner und erläutert: „Seit Jah­ ren investieren wir viel Energie in Produktdesign, Technik und Manpower, um auf die Bedürfnisse unse­ rer ausländischen Kundinnen und Kunden genauso eingehen zu können wie im Inlandsgeschäft. In den vergangenen Jahren sind diese Anstrengungen be­ lohnt worden. Wir konnten unsere Marktanteile im Export stetig verbessern. Im Moment sieht es wie ge­ sagt konjunkturell bedingt leider anders aus.“ 3. „Wir alle werden mit Spannung auf die Entwicklung der Baubranche schauen. Sollte sich die Situation dort nicht entspannen, wird die Nachfrage nach Kü­ chen weiterhin sinken“, prognostiziert der Manager. Als weitere Herausforderung sieht Matthias Berens

nach wie vor den Fachkräftemangel, der trotz rück­ läufigem Geschäft weiter zunimmt. „Dennoch“, so betont er „bin ich, zumindest was die Baumann Group angeht, vorsichtig optimistisch. Wir sind mit unserem Produkt gut aufgestellt, unser Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und Krisenzei- Matthias Berens, ten erfordern nicht selten eine Neuorientierung sei- Geschäftsführer tens der Händler. In neuen Partnerschaften sehe ich Baumann Group eine große Chance für das kommende Jahr.“ 4. „Unsere Maxime lautet seit jeher: der Kleine unter den Großen. Wir sind vielseitig, individuell und flexibel, damit wollen und werden wir Neukunden überzeugen. Au„Dennoch bin ich, zumindest was ßerdem werden wir die Baumann Group angeht, voruns breit aufstellen sichtig optimistisch. Wir sind mit und unsere Aktivitäten sowohl im Retail-, als unserem Produkt gut aufgestellt, auch im Projektgeunser Preis-Leistungs-Verhältnis schäft ausweiten.“ stimmt und Krisenzeiten erfordern 5. „Ohne Team geht es nicht!, betont Matthias nicht selten eine Neuorientierung Berens, „und das hört seitens der Händler. In neuen bei uns nicht an den Partnerschaften sehe ich eine große Werksmauern oder an der Landesgrenze auf. Chance für das kommende Jahr.“ Mitarbeitende, Han­ delspartner, Lieferan­ ten und Co. – sie alle sind Teil der weltweiten kitchen family“, betont er. „Nur gemeinsam“, so seine Überzeugung, „holen wir das Beste aus unserem Produkt heraus, unterstützen und befruchten uns gegenseitig. Der Input unserer Kooperationspartner ist für uns von unschätzbarem Wert und die familiäre Atmosphäre und Betreuung, die wir zurückgeben, schafft Partnerschaften auf Augenhöhe, von denen www.bauformat.de · www.burger-kuechen.de alle profitieren.“

Deutschlands größte Küchenmöbelhersteller Name

Marken

Mitarbeiter

Export

1. Nobilia

Nobilia, Noblessa, Pino

2. Häcker-Küchen

Classic, Systemat, concept130

3. Schüller

Schüller.C, next125

4. Nolte Küchen 5. Baumann Group

4.523

54,0 %

1,569 Mrd. Euro

40,0 %

786 Mio. Euro

2.332

29,3 %

753,2 Mio. Euro

Nolte Küchen, Express Küchen

1.400

36,0 %

700 Mio. Euro*

Bauformat, Burger

1.200

27,0 %

303 Mio. Euro

6. Leicht

750

60,0 %

180 Mio. Euro

7. Ballerina-Küchen

380

37,0 %

129,2 Mio. Euro

300

75,0 %

115 Mio. Euro

369

80,0 %

100 Mio. Euro

8. Pronorm 9. Rotpunkt Küchen

Pronorm, i-luminate

Umsatz 2022

*geschätzt

küche + architektur | 25


Branchenspiegel | Umfrage Küchen

Nolte Küchen/Express Küchen – Küchen werden weiterhin benötigt 1. „Die gesamte Branche steht zweifellos vor an­ spruchsvollen Zeiten“, bilanziert Heiko Maibach, der für die Geschäftsführung der Unternehmen Nolte Kü­ Heiko Maibach, chen und Express Küchen verantwortlich zeichnet. „In Geschäftsführung den letzten Jahren haben wir uns an Erfolg gewöhnt Nolte Küchen und und müssen nun wieder lernen, uns auch auf eine we­ Express Küchen niger günstige Auftragslage einzustellen. Es ist entscheidend, flexibel auf Konjunkturschwankungen zu reagieren und unsere Ausrichtung noch stärker auf die Bedürfnisse der Endkunden zu fokussieren. Während der Corona-Pandemie haben viele Men­ schen in ihre eigenen Wohnungen investiert, doch jetzt haben sich die Bedingungen verändert. Die Neu­ baubranche verzeichnet Auftragsverluste, was sich auch auf unsere Branche auswirkt. Mit weniger neuen Häusern gibt es auch weniger Nachfrage nach neuen Küchen. Auch einige Renovierungsprojekte werden hier und da noch einmal überdacht. „Es ist entscheidend, flexibel auf Trotz dieser Heraus­ forderungen blicken Konjunkturschwankungen zu wir optimistisch in die reagieren und unsere Ausrichtung Zukunft“, betont Heiko Maibach ambitioniert. noch stärker auf die Bedürfnisse „Küchen werden auch in der Endkunden zu fokussieren.“ Zukunft immer benötigt. Sie spielen eine zentrale Rolle im täglichen Leben und wir werden uns noch stärker darauf konzentrieren, die Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Mit Anpassungsfähigkeit und ei­ nem klaren Fokus auf die Bedürfnisse des Marktes werden wir diese Phase überstehen und gestärkt da­ raus hervorgehen.“ 2. „Im Jahr 2023 haben unsere Marken Nolte Küchen und Express Küchen unterschiedliche Entwicklungen erlebt. Während bis vor kurzem ein Anstieg des Auftragswerts zu verzeichnen war, sehen wir nun aufgrund der nachlassenden Kaufkraft eine Verschiebung der Marktschichten“, fasst der Marktkenner seine Beobachtungen zusammen und ergänzt: „In dieser aktuellen Marktsituation hat Express Küchen überproportional profitiert und konnte sich positiv entwickeln. Diese Unterschiede in der Performance unserer Marken spiegeln die sich verändernden wirtschaftlichen Bedingungen und Verbrauchertrends wider.“ 3. „Es ist erfreulich festzustellen, dass sowohl Nolte Küchen als auch Express Küchen in den letzten Jahren ihre Marktanteile sowohl in bestehenden als auch neuen Auslandsmärkten erfolgreich festigen und ausbauen konnten“, stellt Heiko Maibach fest. „Es unterstreicht die Bedeutung des internationalen Geschäfts, insbesondere angesichts eines zuneh­ 26 | küche + architektur

mend gesättigten Inlandsmarktes. Wir Deutschen sind erfahrungsgemäß oft etwas vorsichtiger was Veränderungen betrifft. Viele unserer Kunden im Export haben uns während der Hausmesse im September positive Auftragsentwicklungen gespiegelt. Dies zeigt, dass unsere Kunden im Export Vertrauen in unsere Produkte und Dienstleistungen haben. Es ist wichtig, diese positiven Rückmeldungen zu nutzen, und weiterhin auf die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kunden einzugehen.“ 4. „Die Ausrichtung des Marktes auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Endverbraucher gewinnt, wie bereits erwähnt, zunehmend an Bedeutung für alle Beteiligten. Aus meiner Sicht bietet diese Ausrichtung die Möglichkeit, echte Begehrlichkeiten beim Endver­ braucher zu wecken. Es ist wichtig“, so betont der Marktkenner, „dass Handel und Verbände gemein­ sam mit der Industrie daran arbeiten, Märkte aktiv zu gestalten. Die enge Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren kann dazu beitragen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die besser auf die Bedürfnisse und Wünsche der Endverbraucher abgestimmt sind. Dies wird zu einer höheren Kundenzufriedenheit führen“, davon ist Heiko Maibach überzeugt. 5. „In den vergangenen Jahren haben Nolte Küchen und Express Küchen immer wieder gezeigt, dass eine ausgerichtete Produkt- und Sortimentspolitik, die den Marktanforderungen entspricht, zunehmend an Bedeutung gewinnt“, stellt der Manager fest. „Zukünftig wird nur noch das gekauft, was tatsächlich gewünscht wird und gleichzeitig den Nachhaltigkeitsansprüchen gerecht wird. Eine unserer zentralen strategischen Überlegungen besteht daher darin, verstärkt auf die Wünsche und Erwartungen der Verbraucher in der Zukunft zu hören und diesen gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern hat für uns einen enormen Stellenwert. Es ist entscheidend, dass sie von unseren Produkten überzeugt sind, um diese an die anspruchsvollen Endkunden erfolgreich zu verkaufen. Wir gehen aktiv in die Kommunikation mit unseren Handelspartnern und berücksichtigen ihre Rückmeldungen auch bei der Produktentwicklung“, betont der Marktkenner. „Darüber hinaus unterstützen auch wir unsere Han­ delspartner. Sei es durch Performancepakete die wir zum Beispiel während der Hausmesse bei Nolte Küchen angeboten haben oder mit unserem durch­ dachten Produkt, mit dem der Handel flexibel alle ge­ wünschten Preisrahmen und Anforderungen der Kun­ den abdecken kann. Die Zusammenarbeit wird auch weiterhin bei uns im Fokus stehen.“ www.nolte-kuechen.com


Umfrage Küchen | Branchenspiegel

Rotpunkt Küchen – Klasse statt Masse 1. „Die Lage der Branche ist weiterhin herausfor­ dernd, stellt sich aber abhängig von der Positionie­ rung unterschiedlich dar. Ohne Frage sind die Auswir­ kungen des „lahmenden Neubaugeschäfts“ deutlich spürbar. Gleichzeitig erkennen wir aktuell aber steigendende Nachfragen aus dem Renovierungs- und Modernisierungsumfeld heraus“, analysiert Sven Herden, Geschäftsführer Rotpunkt Küchen, die derzeitige Branchensituation. 2. „Das Jahr 2023 hat sich für uns stabil entwickelt. Stand heute gehen wir von einer Umsatzentwicklung leicht unter Vorjahr aus, da wir in 2022 einen starken Jahresendspurt hatten“, so der Manager. „Insgesamt bewerten wir das Jahr positiv, da wir den Umsatz relativ stabil halten konnten und der mengenmäßige Produktionsrückgang gleichzeitig auch eine Normalisierung darstellt. Bei einem Exportanteil von 80% einen sehr hohen Stellenwert. Trotz des positiven Inlandsgeschäfts wachsen wir in Exportmärkten wie beispielsweise Frankreich überproportional stark. Aufgrund verstärkter Exportaktivitäten, wie beispielsweise in Österreich oder in Asien, gehen wir von einer noch weiter steigenden Bedeutung aus.“ 3. „Die Herausforderungen werden die insbesonde­ re durch die Politik geschaffene Verunsicherung und damit verbundene Kaufzurückhaltung, die weltweiten Konflikte sowie die teilweise apokalyptische Bericht­ erstattungen in den Medien sein. Chancen entstehen

aus unserer Sicht dadurch, dass die Menschen gerade aufgrund der vielen Unsicherheiten weiterhin ein großes Bedürfnis nach einem schönen Zuhause haben – diesen Wunsch erfüllen wir gerne.“ 4. Um seine Zukunft zu sichern, verfolgt das Unter­ nehmen eine klare strategische Ausrichtung, die Sven Herden, Sven Herden wie folgt beschreibt: „Sie liegt im Aus- Geschäftsführer bau und der Absicherung unserer Nische, in der wir Rotpunkt Küchen uns „sauwohl“ fühlen. Sprich, die Möglichkeiten und Vielfalt kontinuierlich ausbauen, um den Menschen maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können. Aus diesem Grund ist für uns auch richtig, „Ohne Frage sind die Auswirkungen dass wir genau jetzt des „lahmenden Neubaugeschäfts“ massiv in die Fertigungserweiterung und deutlich spürbar. Gleichzeitig Modernisierung inveserkennen wir aktuell aber steigentieren. Und dies klar dende Nachfragen aus dem Renonach dem Prinzip Klasse statt Masse.“ vierungs- und Modernisierungs5. „Hier hat sich aus umfeld heraus.“ unserer Sicht in un­ serem Unternehmen nichts verändert, sodass die Kooperation mit unseren Handelspartnern nach wie vor von großer Bedeutung ist“, betont Sven Herden. „Wir versuchen unsere Partner im Handel stets mit in unsere Prozesse zu involvieren und nutzen gerne deren Know-how und www.rotpunktkuechen.de deren Erfahrungsschatz.“

Ballerina-Küchen – Partnerschaft und Fairness 1. „Unsere Branche leidet unter den derzeitigen poli­ tischen Umständen“, bestätigt Heidrun Brinkmeyer, geschäftsführende Gesellschafterin Ballerina-Küchen. „Die Baukonjunktur ist stark rückläufig, der Bevölke­ rung wird signalisiert, dass es wichtig ist, in PV-Anlagen, Wärmepumpen und andere ressourcen­sparende The­ men zu investieren. Die Inflationsrate ist nach wie vor sehr hoch. Dies führt dazu, dass der Konsument der­ zeit an Investitionen in die Wohnungsinnenausstat­ tung wenig Interesse oder kein Geld hat.“ 2. „Wir werden das Jahr mit einem Umsatzrückgang von ca. 4% zum Vorjahr abschließen“, zieht die ver­ sierte Managerin Bilanz und erläuert: „Die Umsatz­ verluste resultieren aus den Ländern China, Belgien und Schweiz. Das Inland“, stellt sie stolz fest: „wird ein leichtes Plus verzeichnen.“ Sein Auslandsgeschäft will das Unternehmen weiter forcieren: „Unser Exportanteil ist 37%, somit liegt hier für uns das größte Potential für Umsatzausbau.“ 3. Obwohl die Voraussetzungen innerhalb der EU auf­ grund der Rückgänge in der Bauwirtschaft generell

schwierig sind, sieht die Unternehmerin durchaus auch Wachstumschancen: „Umsatzwachstum kann hier nur durch Erhöhung der Verkaufswerte und den Verkauf von Möbeln für den gesamten Wohnraum, die die Küche ergänzen, erfolgen.“ 4. Darauf setzen auch die strategischen Maßnahmen des Unternehmens auf: „Wir werden auf der KIBIS in den USA ausstellen und haben unser Sortiment für Wohnraummöbel ergänzt. Ebenso bauen wir unsere Aktivitäten in allen Bereichen aus, die das Web betref­ fen.“ 5. Als tragende Säule für einen gemeinsamen Erfolg von Industrie und Fachhandel erachtet Heidrun Brink­ meyer „… Partnerschaft und Fairness. Diese beiden Faktoren gehören aus unserer Sicht auch in Zukunft zu den wichtigsten Voraussetzungen für ein gutes Geschäft. Mit der zunehmenden Digitalisierung wird dies sogar noch wichtiger. Die Menschen suchen in der persönlichen Kommunikation Sicherheit. Daher steht diese für uns im www.ballerina.de Mittelpunkt.“

Heidrun Brink­ meyer, geschäfts­ führende Gesell­ schafterin Ballerina-Küchen

küche + architektur | 27


Branchenspiegel | Umfrage Küchen

Leicht – Die Kraft der Architekturmarke zahlt sich aus

Stefan Walden­ maier, Vorstandsvor­ sitzender Leicht Küchen AG

„Die aktuellen weltweiten, wie die nationalen Heraus­ forderungen haben zu der bekannten Eintrübung der Konsumstimmung geführt. Es bleibt nun abzuwarten, wie zeitnah es den verantwortlichen politischen Ak­ teuren gelingen wird, die Zuversicht in eine stabile Zu­ kunft wieder herzustellen“, fasst Stefan Waldenmaier, Vorstandvorsitzender Leicht Küchen, zusammen. „Konjunkturen verlaufen immer in Wellen, weshalb auch die aktuelle Lage ein Ende finden wird. Die Verunsicherungen zeigen sich annähernd weltweit, jedoch sieht man in einzelnen Ländern bereits eine erneute Aufwärtsbewegung“, beobachtet der Marktkenner. „Für 2024 werden wir uns bei Leicht so aufstellen, dass wir im neuen Jahr stark und dyna­

misch durchstarten können. Wir sind diesbezüglich sehr zuversichtlich, da wir mit modernen Anlagen und Softwaretechnologien und ohne Investitionsstau in diese Zeit hineingehen. „Leicht hat sich in den weltweiten Märkten als Architekturmarke etabliert und spricht mit diesen Markeneigenschaften und den Produktmöglichkeiten einen Markt an, in dem auch in schwierigen Zeiten Kaufkraft vorhanden ist. Diese gilt es zu aktivieren, deshalb starten wir bereits zum Jahresende 2023 bis in den Sommer 2024 hinein eine große, stark auf diese Zielgruppe ausgelegte Kampagne. Viele unserer Händler sind dabei aktiv mit eingewww.leicht.com bunden.“

Rempp – Differenzierung hat höchste Priorität

Matthias Rempp, geschäftsführender Gesellschafter Rempp Küchen.

28 | küche + architektur

1. „Das schwierige konjunkturelle Umfeld prägt auch unsere Branche. Allerdings blicken wir alle auf einige gute Jahre zurück, während denen Rücklagen gebildet werden konnten. Und Rücklagen sind, laut Definition, die finanzielle Reserve eines Unternehmens – für Investitionen sowie als Notgroschen für schlechte Zeiten. In das Jahr 2023 sind wir anfänglich gut gestartet und lagen bis Mitte des Jahres sogar noch im Plus. Im zweiten Halbjahr registrierten wir dann auch eine Abkühlung.“ 2. „Unser Exportanteil liegt bei knapp 30 Prozent. Dabei entwickeln sich die einzelnen Länder volatil. So beeinflussen z.B. die Auswirkungen des Brexits die Zusammenarbeit mit unseren englischen Kun­ den. Andererseits stoßen unsere Produkte jedoch in einigen Ländern auf die Aufmerksamkeit neuer Inte­ ressenten, was unserer Geschäftsentwicklung zugute kommt.“ 3. „Auch in diesem Jahr konnten wir wieder neue Händler gewinnen. Differenzierung, die wir durchaus bieten können, hat­ te hier höchste Priorität. Und – Gesprächen mit unse­ ren Partnern im Handel zufolge – zieht das Geschäft derzeit wieder leicht an. Mit einer Verbesserung der derzeit brachliegenden Baukonjunktur rechnet im Moment niemand. Allerdings orientieren sich zahlrei­ che unserer Kunden an den Zweit- und Dritteinrich­ tern, die, teilweise auch bedingt durch Renovierungen oder Sanierungen, in die Anschaffung einer neuen Küche investieren. Wir sind davon überzeugt, dass, wenn sich die Stimmung der Konsumenten wieder hebt, das Bestandbau-Geschäft wieder verstärkt anläuft; und das

macht in Deutschland seit jeher 70 Prozent der verkauften Küchen aus. Kapital ist noch immer vorhanden. Zudem steigt die Anzahl der Fachhandelspart­ ner, die sich mit der ganzheitlichen Einrichtung über die Küche hinaus auseinandersetzen. Da wir bereits seit vielen Jahren auch mit Innenausbauunternehmen zusammenarbeiten, verfügen wir über die Erfahrung und die Kompetenz, die uns bis zu einem gewissen Grad in die Lage versetzt, auf deren individuelle Wün­ sche einzugehen. Zudem sollte man nicht vergessen, dass ein Großteil unserer derzeitigen konjunkturellen Probleme auch einen politischen Hintergrund hat. Also ist davon auszugehen, dass die derzeitige Re­ gierung allein schon aufgrund in 2025 anstehenden Bundestagswahlen, gewillt ist, eher positive Zeichen zu setzen.“ 4. „Uns als Herstellern obliegt die Aufgabe, unseren Kunden zuzuhören und ihre Belange ernst zu neh­ men. Unsere Produkte müssen qualitativ hochwertig gefertigt sein und material- und funktionstechnisch den state of the art erfüllen. Zudem müssen wir die Planung und Montage dieser Produkte für unsere Partner im Handel so einfach und bequem wie möglich machen. Für diese Anforderungen müs­ sen wir hinsichtlich Produktion und Vertrieb die Vo­ raussetzungen schaffen. Denn letztendlich bürgt der Fachhändler für die kundenspezifische Umsetzung mit seinem guten Namen.“ 5. „Der Austausch und die Kooperationen mit unseren Handelspartnern ist eine der tragenden Säulen unse­ res Unternehmens. Auch bei der Produktentwicklung beziehen wir unsere Kunden mit ein, greifen deren Wünsche auf und versuchen diese umzusetzen. www.rempp-kuechen.de


Umfrage Küchen | Branchenspiegel

Küchenmöbel und Outdoorküchen

Ballerina-Küchen · H.-E. Ellersiek GmbH Bruchstraße 47–51 · 32289 Rödinghausen · Tel. 05226 5990 · Fax 05226 599211 info@ballerina.de · www.ballerina.de

Geschäftsführung: Heiko Maibach, Rüdiger Schliekmann, Manfred Wippermann Key Account Management: Heiko Maibach, Andreas Sellner Leiter Export: Markus Zimmer MitarbeiterInnen 2022: ca. 300

Express Küchen GmbH & Co. KG Am Mühlenbach 1 · 49328 Melle-Bruchmühlen Tel. +49 (0) 5226 5942-0 · Fax +49 (0) 5226 5942-4119 info@express-kuechen.de · www.express-kuechen.de

nobilia-Werke J. Stickling GmbH & Co. KG Waldstraße 53–57 · 33415 Verl · Tel. 05246 508-0 · Fax 05246 508-96999 info@nobilia.de · www.nobilia.de

pronorm Einbauküchen GmbH Höferfeld 5–7 · 32602 Vlotho Tel. 05733 979-0 · Fax 05733 979-300 info@pronorm.de · www.pronorm.de

küche + architektur | 29


Branchenspiegel | Umfrage Küchen

Pronorm – Individualität und Differenzierung 1. „Durch den starken Rückgang bei Baugenehmi­ gungen und im Wohnungsmarkt sowie durch die steigenden Kosten im Energie-Bereich und im LohnSektor, gehen wir sehr herausfordernden Zeiten ent­ gegen. Die Lage in der Branche ist angespannt und die Nachfrage ist aktuell noch verhalten“, fasst Pro­ norm-Geschäftsführer Roger Klinkenberg die aktuel­ le Situation zusammen. 2. „Die ersten sechs Monate des laufenden Geschäfts­ jahres waren aufgrund des Überhangs aus 2022 po­ sitiv zu bewerten, nach den Sommer-Betriebsferien brach der Auftragseingang zunächst ein. Seit Oktober hat sich der Auftragseingang wieder stabilisiert“, schildert der Manager seine Erfahrung. „Das Auslandsgeschäft hat einen positiven Einfluss auf die Entwicklung unseres Unternehmens. Somit können wir auch einen Anstieg der Export-Quote ver­ zeichnen“, betont Roger Klinkenberg weiter. 3. „Die Küchenmöbelbranche steht 2024 vor Heraus­ forderungen, wie steigende Rohstoff-, Energie- und

Roger Klinken­ berg, Geschäftsfüh­ rer Pronorm Küchen

Küchenmöbelumsatz (Euro) 2022

2023

Januar

487.707.000

503.996.000

Februar

529.872.000

März

Lohnkosten“, stellt der Marktkenner nüchtern fest. „Chancen ergeben sich durch die steigende Nachfrage nach individuellen Küchen, technologischem Fortschritt und das wachsende Interesse der Konsumenten an nachhaltigen Produkten“, analysiert er und ist zuversichtlich: „Durch unsere Investitionen in Innovation, Nachhaltigkeit und Kundenservice können wir diesen Herausforderungen begegnen und sie als Chancen nutzen.“ 4. „Wir setzen auch in Zukunft auf weitere Differenzie­ rungsmöglichkeiten, eine noch größere Planungsviel­ falt sowie auf die zielorientierte Umsetzung unserer Unternehmensstrategie.“ 5. „Die Kooperation mit unseren Handelspartnern hat einen sehr hohen Stellenwert für uns. Die gelebte partnerschaftliche Zusammenarbeit mit langjährigen sowie neuen Handelspartnern steht für uns neben dem Wohl unserer Mitarbeiter an oberster Stelle“, unterstreicht Roger Klinkenberg eine der tragenden Säulen von Pronorm. www.pronorm.de

Inlandsumsatz (Euro) 2022

2023

+3,34 %

271.371.000

271.925.000

558.580.000

+5,42 %

296.662.000

617.950.000

676.480.000

+9,47 %

1. Quartal

1.635.529.000

1.739.056.000

April

Auslandsumsatz (Euro) 2022

2023

+0,20 %

216.336.000

232.071.000

+7,27 %

314.953.000

+6,17 %

233.210.000

243.627.000

+4,47 %

345.017.000

377.982.000

+9,55 %

272.933.000

298.498.000

+9,37 %

+6,33 %

913.050.000

964.860.000

+5,67 %

722.479.000

774.196.000

+7,16 %

473.439.000

593.448.000 +25,35 %

260.400.000

335.766.000 +28,94 %

213.039.000

257.682.000 +20,96 %

Mai

581.454.000

558.600.000

-3,93 %

315.032.000

299.406.000

-4,96 %

266.422.000

259.194.000

-2,71 %

Juni

540.118.000

555.767.000

+2,90 %

285.479.000

293.410.000

+2,78 %

254.639.000

262.357.000

+3,03 %

1. – 2. Quartal

3.230.540.000

3.446.871.000

+6,70 %

1.773.961.000

1.893.442.000

+6,74 %

1.456.579.000

1.553.429.000

+6,65 %

Juli

400.266.000

371.496.000

-7,19 %

222.840.000

202.677.000

-9,05 %

177.426.000

168.819.000

-4,85 %

August

483.215.000

523.652.000

+8,37 %

267.555.000

293.116.000

+9,55 %

215.660.000

230.536.000

+6,90 %

September

630.774.000

530.267.000

-15,93 %

345.109.000

296.383.000

-14,12 %

285.665.000

233.884.000

-18,13 %

1. – 3. Quartal

4.744.795.000

4.872.286.000

+2,69 %

2.609.465.000

2.685.618.000

+2,92 %

2.135.330.000

2.186.668.000

+2,40 %

Oktober

551.142.000

298.354.000

252.788.000

November

574.387.000

314.228.000

260.159.000

Dezember

381.647.000

208.201.000

173.446.000

Gesamtjahr

6.251.971.000

3.430.248.000

2.821.723.000 Quelle: Statistisches Bundesamt, HDH/VDM, VdDK

30 | küche + architektur


Umfrage Küchen | Branchenspiegel

Rotpunkt Küchen GmbH Ladestraße 52 · 32257 Bünde Tel. 05223 6900-0 Fax 05223 6900 100 info@rotpunktkuechen.de www.rotpunktkuechen.de

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küche + architektur | 31


Nobilia – ­Kochfeldabzug Xtra Hob mit dem German Design Award ausgezeichnet Bereits auf der diesjährigen Hausmesse sorgte er für Furore: der exklusive Kochfeldabzug Xtra Hob. Das innovative Gerät ist nicht nur ein Statement für zeitgemäße Innovation, sondern auch die erste Eigenentwicklung im Bereich Elektrogeräte von Nobilia. Dass diese nun mit dem renommierten German Design Award prämiert wurde, spricht für sich. Beim German Design Award 2024 geht der Kochfeldabzug Xtra Hob in der Kategorie „­ Excellent Product Design – ­Kitchen“ als ausgezeichneter Gewinner hervor.

M

it seiner Eigenentwicklung Xtra Hob setzt Europas größter Küchenhersteller neue Standards in Design und Benutzerfreundlichkeit. Die Innovation vereint einzigartige Optik mit hoher Funktionalität und sorgt damit in der Küchenbranche für Aufsehen. Der Kochfeldabzug integriert sich optisch nahtlos in die XtraArbeitsplatte im Grauschiefer-Dekor. Durch seine schlichte Eleganz lässt sich das Gerät harmonisch in moderne und offene Wohnkonzepte integrieren. Gleichzeitig liefert der Xtra Hob einzigartige Qualitäten: Er ist induktiv, leistungsstark und glänzt mit maximaler Energieeffizienz. Für diese wegweisende Designleistung ist Nobilia im Zuge des German Design Award 2024 nun offiziell ausgezeichnet wor-

32 | küche + architektur

den. In der Kategorie „Excellent Product Design – Kitchen“ wählte eine hochkarätige internationale Jury ausschließlich Produkte, die höchsten Kundenansprüchen gerecht werden und Kompetenz in Designinnovation beweisen. Der Xtra Hob Kochfeldabzug ist Bestandteil der NobiliaKollektion 2024. Das unsichtbare Induktionskochfeld arbeitet mit ungeführter Umluft und lässt sich über eine smarte 2-in1 Touch-Bedienung steuern. Natürlich harmoniert das Gerät nicht nur mit der Grauschiefer-Nachbildung, sondern lässt sich auch mit allen weiteren Nobilia-Arbeitsplattendekoren harmonisch kombinieren. Mit drei Modellen und zwei verfügbaren Breiten von 60 cm und 80 cm ist eine maximale Platwww.nobilia.de zierungs- und Planungsfreiheit garantiert.

Foto: Nobilia

Design + komfort


Foto: V-Zug

V-Zug – Live erleben Das neue V-Zug-Studio, im Herzen von Wien gelegen, am Graben 13 im 1. Bezirk, ist ein beeindruckender Ort. Hier präsentiert der Schweizer Premiumhersteller für Haushaltsgeräte Präzision, Design und Lang­ lebigkeit in einem faszinierenden Ambiente, das Swissness und edle Architektur vereint. In Deutschland folgen dem bereits in München erfolgreich etablierten V-Zug-Showroom im ersten Quartal 2024 die Studios in Berlin und Hamburg. Die inspirierenden Flagship-Stores bieten interessierten Konsumenten die Mög­ lichkeit, die vielfach ausgezeichneten, innovativen Produkte von V-Zug kennenzulernen und aktiv zu erleben. Der Fokus aller V-Zug-Showrooms liegt dabei ausschließlich auf Beratung, Inspiration und Begeisterung. Der Verkauf erfolgt weiterhin über den qualifizierten Fachhandel.

Z

u den Highlights aller V-Zug-Flagship-Stores gehört natürlich auch die Excellence Line als Symbol für zeitlose Eleganz und innovative Technologie. Die Excellence Line Geräte, darunter der neue CombiCooler V4000 und der WineCooler V4000 45, begeistern mit schweizerischer Präzision und einer nahtlosen Integration in jede Küche. Mit raffinierten Designdetails, wie dem charakteristischen „CircleSlider“ und den eleganten Griffen, schafft V-Zug eine subtile und dennoch unverkennbare Präsenz.

menten gleichermaßen. Bei ausgewählten Geräten der Komfortstufe V6000 steht jetzt zusätzlich die neue Farbvariante Pearl zur Auswahl. Als heller, warmer Farbton eignet er sich hervorragend für das ästhe­ tische Zusammenspiel mit Naturmaterialien und hellen Küchen.

„V-Zug bürgt mit seinem guten Namen“ In der Welt der Haushaltsgeräte ist die Marke V-Zug seit jeher Synonym für exzellente Qualität und unübertroffene Langlebigkeit. Nun setzte das Unternehmen ein beeindruckendes Statement in Sachen Vertrauen und Kundenzufriedenheit und gewährleistet seit Mai 2023 Spiegelglas Schwarz, Platinum und Pearl eine 10-Jahres-Herstellergarantie auf alle V-Zug-Geräte. Bereits die Geräte der neuen Excellence Line in den Spiegelglas-­ Mit dieser Garantie unterstreicht V-Zug erneut sein Engagement für vzug.com Farben Schwarz und Platinum überzeugen Planer als auch Konsu- herausragende Produkte und zufriedene Kunden. küche + architektur | 33


Foto: Küppersbusch

Unternehmen + Köpfe

Mit ausgereiften Produkten zu einer guten Marge Küppersbusch – die Alternative

Der neue Kompakt Backofen von Küppersbusch mit profes­sioneller 340°C Pizzafunktion.

„Wir bewegen uns jetzt bereits seit geraumer Zeit in einem herausfordernden konjunkturellen Umfeld, dem wir uns durch Flexibilität, zum Teil auch durch antizyklisches Verhalten und Durchhaltevermögen stellen müssen“, zieht Andreas Beyerle, Geschäftsführer der Küppersbusch Hausgeräte GmbH, Bilanz. Die Weichen dafür hat der engagierte Manager bereits gestellt: Küppersbusch, davon ist der sympathische Manager fest überzeugt, gebührt ein sichtbarer Stellenwert im Ranking der Hausgerätehersteller. Wir sprachen mit dem ambitionierten Geschäftsführer über seine Sicht auf die aktuelle Marktlage und über Position und Ausrichtung der Marke Küppersbusch.

Andreas Beyerle: Wenn ich an die Küchenmeile im September und an die Gespräche mit unseren Partnern im Küppersbusch-Showroom auf Gut Böckel denke, dann ist die Stimmung deutlich besser als die Lage. Gejammert wurde auf der Messe kaum. Zudem konnten wir eine sehr gute Frequenz verbuchen. Und die Besucher zeigten sich wirklich interessiert, was sich auch in der Verweildauer abzeichnete. Wir konnten zahlreiche neue Interessenten begrüßen, die nach möglichen interessanten Sortimentsergänzungen oder Alternativen suchen, um sich am Markt stärker profilieren und differenzieren zu können. In diesem Fall ergibt sich aus der herausfordernden Lage für den einen oder anderen auch eine Chance.

ne ich als alleiniger Geschäftsführer verantwortlich. Über Langeweile kann man in dieser Position nie klagen. Hinzu kommen die politischen und konjunkturellen Herausforderungen. An manchen Tagen steht man auf und fragt sich: Was kommt noch alles? Wir hatten Corona, wir haben den Krieg in der Ukraine, die Welt leidet unter der Konjunkturschwäche und jetzt auch noch der Krieg in Israel. Aber Jammern hilft hier wenig. Vielmehr gilt es, neue Möglichkeiten zu finden, um sich breiter aufzustellen und bedacht mit der jeweiligen Situation umzugehen. Die Grundlagen dafür haben wir gelegt. Küppersbusch ist ein Nischenanbieter, der es gewohnt ist, zu kämpfen.

Wie sehen diese Grundlagen aus? Herr Beyerle, Sie führen das Unternehmen nun Geschäfts­führer der Küppers­ Andreas Beyerle: Wir sind von Gelsenkirchen nach seit über einem Jahr. Welche Bilanz können Sie busch Hausgeräte GmbH Essen umgezogen. Hier im „Welterbe Zollverein“, wo aus dieser Zeit als Alleingeschäftsführer von sich für uns die Quadratur des Kreises – zur Kohle, Küppersbusch ziehen? zur Industriekultur – wieder vollendet, finden wir Andreas Beyerle: Ich bin bereits seit fünf Jahren Mitglied des Küp- die perfekten Rahmenbedingungen für unser Team, auf das ich im persbusch-Management-Boards. Seit Mitte vergangenen Jahres zeich- Übrigen sehr stolz bin.

34 | küche + architektur

Andreas Beyerle,


Fotos: Teka

Unternehmen + Köpfe

Die neue Oval Armaturenserie von Teka überzeugt mit ihrer auf das Wesentliche reduzierten Formensprache und den funktionalen Extras. Ihr schlanker, oval geformter Armaturenkörper und ihre klaren Linien machen die Oval-Armatur zum zeitlosen Blickfang in jeder Küche – sie lässt sich sowohl mit Edelstahl- als auch mit farbigen Spülen kombinieren.

Die Küppersbusch Hausgeräte GmbH ist eine reine Vertriebseinheit mit gut 50 Mitarbeitern. Hier sitzen Buchhaltung, Marketing, Produktmanagement und, ganz wichtig, unser Vertriebsinnendienst sowie unser Kundendienst. In all diesen Bereichen setzen wir auf die Kompetenz unserer eigenen Leute. Sie sind, insbesondere was den Vertriebsinnen- und den Kundendienst anbelangt, der Schlüssel zum Kunden. Und die Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist der Schlüssel für unseren gemeinsamen Erfolg. Wir haben das Lager outgesourct und verfügen jetzt über atmende Organisation hinsichtlich Fläche und Kapazitäten, können Spitzen nach oben als auch noch unten besser abfedern. All diese Maßnahmen kommen uns zugute. Unser Set-Up ist darauf angelegt, sehr viel flexibler reagieren zu können. Das Wachstum, das wir in den letzten Jahren national wie international verzeichnen konnten, trägt ebenfalls dazu bei. Wie ist es Ihnen gelungen, auf dem deutschen Markt zu wachsen? Andreas Beyerle: Auf dem deutschen Markt haben wir uns mittlerweile sehr gut weiterentwickelt, so dass wir über eine gesunde Balance zwischen nationalem und internationalem Umsatz verfügen. Dabei spielen Teka als auch Küppersbusch eine wesentliche Rolle. Teka mit der Fokussierung auf Spülen und Armaturen, mit denen wir unseren Marktanteil auch dank der Kooperation mit renommierten Küchenmöbelherstellern deutlich ausbauen konnten, und Küppersbusch mit Hausgeräten. Analysiert man die Entwicklung dieser beiden tragenden Säulen, haben beide dazu beigetragen das Unternehmen auf ein stabiles Fundament zu stellen. Bei einer großen Anzahl unserer

Partner sind wir heute mit beiden Marken vertreten. Die Tatsache, dass sie von uns das Beste beider Marken aus einer Hand beziehen und zusammen verbonifizieren können, fördert die Zusammenarbeit mit uns zusätzlich. Obwohl der Fokus bei den Hausgeräten auf Küppersbusch liegt, kommen die Geräte-Innovationen von Teka. Ist das nicht ein Widerspruch? Andreas Beyerle: Die Teka-Gruppe vermarktet ihre Produkte auf der ganzen Welt. In Deutschland ist die Marke Teka eher als Hersteller von Edelstahlspülen bekannt. International stellt sich dies zum Teil ganz anders dar. Hier ist Teka eine feste Größe als Hausgerätehersteller und übernimmt innerhalb der Gruppe die Rolle des Pioniers. International verfügt Teka über ein großes Volumen und kann Neuheiten dementsprechend platzieren und austesten. Küppersbusch wiederum ist die Marke, die für ausgereifte Technik steht. Nehmen Sie z.B. den „Maestro Pizza“: Bei Küppersbusch wurde er um Ökotherm ergänzt, was zu einem noch perfekteren Ergebnis führt. Auf Gut Böckel war dieses Gerät unser absolutes Highlight. Wir haben damit ein USP, von dem sich unsere Gäste mit allen Sinnen überzeugen konnten. Manche Kunden kamen sogar des Öfteren, um bei uns Pizza zu essen. Diese 340° Backfunktion ist wirklich etwas ganz Besonderes, das Pizza essen zum Genuss macht: eben wie im Steinofen gebacken. Oder unsere Weinkühlschränke. Auch hier bieten wir mittlerweile ein ausgewogenes Sortiment an, das technisch und optisch überzeugt und das zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Sogar eine grifflose Unterbauvariante ist dabei.

Foto: Küppersbusch

küche + architektur | 35


Foto: Küppersbusch

Unternehmen + Köpfe

Überzeugt mit seiner Kombination aus schwarzmatten und schwarzglänzenden Details: das gradlinige Design der neuen MattBlack Design Linie.

Wie man sehen konnte, haben Sie auch den Trend zu Mattschwarz aufgegriffen? Andreas Beyerle: Ja, wir sehen Mattschwarz als Megatrend, der bleiben wird, dementsprechend ist es für unser komplettes Sortiment, inklusive unser neues 80er Kochfeld, des neuen Haubenlüfters oder auch des neuen Einbaukaffee-Vollautomaten die vierte Farbe, die wir Handelspartnern und deren Kunden zur Wahl stellen. Das Feedback während der Hausmesse war einfach super. Welche Rolle spielt das Produktmanagement bei Küppersbusch in Bezug auf die Integration von Neuentwicklungen der Muttergesellschaft in den deutschen Markt? Andreas Beyerle: Unser Produktmanager ist gleichzeitig Mitglied des Corporate Teams. In dieser Funktion erhält er Einblick in alle Neuentwicklungen unserer Muttergesellschaft und kann eruieren, welche dieser Entwicklungen sich für den deutschen Markt eignen. Dementsprechend fließen diese dann in unsere Produkte mit ein. Wir denken grundsätzlich global. Das gilt auch für unser Marketing. Unsere Global Brand Managerin, die ebenfalls in Essen sitzt, kümmert

36 | küche + architektur

sich um das internationale Marketing von Küppersbusch, da wir als Küppersbusch Hausgeräte GmbH weltweit für die Marke verantwortlich zeichnen. Von diesem kontinuierlichen Austausch profitieren beide, wir und unsere Muttergesellschaft. Zudem macht sich diese Symbiose auch in der erfolgreichen, mittlerweile auch sehr ausgewogenen Entwicklung unseres In -und unseres Auslandsgeschäfts bemerkbar. Darauf sind wir sehr stolz. Die Tatsache, im eigenen Heimatmarkt gut und zeitgleich international breit aufgestellt zu sein, bietet gerade in der heutigen Zeit auch die Sicherheit, rückläufige Märkte durch florierende Märkte zu kompensieren. Sie haben einige strategische Maßnahmen vorgenommen, um Ihre Kunden zu unterstützen. Was sind Ihre nächsten Ziele? Andreas Beyerle: Wir haben in die Produktentwicklung investiert, ­haben EDI-Anbindungen geschaffen, wir versorgen die Planungssysteme besser, wir haben individuelle Kooperationen vereinfacht. Dabei geholfen hat uns natürlich auch eine Muttergesellschaft, die an uns glaubt. All unsere Bestrebungen waren und sind vertriebs- bzw. kundenorientiert. Denn wir wissen, dass wir nur gemeinsam mit unseren Kunden wachsen können. Mein Ziel ist es, den Marktanteil von Küppersbusch endlich in einen messbaren Bereich zu bringen. Mit diesem Ansatz bin ich auch zu Küppersbusch gegangen. Ich finde die Marke schon immer toll und habe es immer bedauert, dass sie so viele Jahre unter Wert gehandelt wurde. Mein Team und ich wollen das Gegenteil beweisen. Und träumen darf man: Vielleicht gelingt es uns schließlich, einen Küppersbusch-Werbespot im Fernsehen zu platzieren. Immerhin sind wir mit unserem Maestro Pizza bereits bei Schalke präsent. Denn auch wenn wir nach Essen umgezogen sind, stehen wir nach wie vor zu unserer Herkunft. Küppersbusch ist, das haben wir bereits bewiesen, schon heute eine gute Alternative. Und das auch in schwierigen Zeiten wie heute, wenn es mehr denn je darum geht, Marge zu generieren. www.kueppersbusch-home.com


Umfrage Geräte | Branchenspiegel

Hausgeräteindustrie – etwas Licht am Ende des Tunnels Im Jahr 2023 standen Handel und Industrie weltweit vor diversen Herausforderungen. Die gegenwärtige weltwirtschaftliche Lage zeigt sich volatil. Nicht nur in Deutschland prägten und prägen eine hohe Inflationsrate, signifikant gestiegene Zinsen und politische Rahmen­ bedingungen das Bild und führten zu einer Verunsicherung der Konsumenten und damit auch zu einer drastischen Reduzierung der Investitionen in den Neubau von Häusern und Wohnungen. Das wiederum beeinflusste auch die Umsatzentwicklung der Branche. Nach den starken Jahren 2020 und 2021 hat, so die Aussage der Repräsentanten der Hausgeräte­ industrie, die Nachfrage nach neu geplanten Küchen bereits seit Herbst des vergangenen Jahres erheblich nachgelassen. Mit beeinflusst wurde diese negative Entwicklung auch durch im vergangenen Jahr aufgrund der Lieferengpässe der Hausgeräteindustrie aufge­ bauten Lagerbestände im Handel. Diese Bestände wurden wegen der konjunkturellen Gegebenheiten nur langsam abgebaut, was naturgemäß Auswirkungen auf den Auftrags­ eingang hatte. Derzeit habe es jedoch den Anschein, als ob sich der Markt auf einem niedri­ gen Niveau stabilisiere. Dem Jahr 2024 sehen die Hausgerätehersteller verhalten optimis­ tisch entgegen. Das sind die Kernaussagen der Statements, um die wir die Hersteller in unserer Jahresumfrage 2023/2024 baten.

1.

„ Die deutsche Konjunktur stottert durch das Jahr 2023“, beschreibt der Konjunkturchef des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Prof. Dr. Stefan Kooths, die aktuelle Situation in Deutschland. Wie beurteilen Sie in diesem Umfeld die Lage der Branche? Und wie hat sich das Geschäftsjahr 2023 für Ihr Unternehmen entwickelt?

2.

elchen Einfluss, bzw. welchen Stellenwert hat das Auslandsgeschäft hinsichtlich der W Entwicklung Ihres Unternehmens?

3.

elche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die Branche im kommenden W Jahr?

4.

elche strategischen Schritte plant Ihr Unternehmen, um diesen Herausforderungen W zu begegnen und von den Chancen zu profitieren?

5.

elchen Stellenwert hat dabei die Kooperation mit Ihren nationalen und internationaW len Handelspartnern?

küche + architektur | 37


V-Zug – Gelebte Partnerschaft

Patric Schleicher, Verkaufsleitung V-Zug Deutschland

38 | küche + architektur

1. „Die globale Wachstumsverlangsamung hat auch früher erreicht als erwartet. V-Zug investiert syste­ unsere Branche erreicht. Ganz allgemein ging die matisch in das Wachstum von sorgfältig ausgewähl­ Wertschöpfung in der Industrie zurück; auch der ten internationalen Metropolen. Der Fokus liegt auf Bausektor entwickelte sich schleppend. Dies in Kom­ einer klaren Premium-Positionierung von Produkten bination mit globalen Unsicherheiten und Inflation und Lösungen mit zahlreichen Kundenvorteilen, führte zu einer verhaltenen Nachfrage bei den Part­ basie­rend auf einer konsequenten Strategie der Part­ nern der V-Zug: sowohl Renovation als auch Neubau­ nerschaft mit dem spezialisierten Küchenfachhan­ ten wurden langsamer in Angriff genommen als in del.“ den Vorjahren, in denen V-Zug von einer pandemiebe­ 3. „Die Entwicklung der Weltwirtschaft, Inflation und dingten Sonderkonjunktur profitierte. Auch in geopolitische Vorkommnisse werden weiterhin Aus­ Deutschland haben sich die Unsicherheiten und das wirkungen auf die Branche haben“, prognostiziert Pa­ spürbare Abwarten von tric Schleicher. „Weiter Konsumenten auf den spielen vorhandene Bestellungseingang Lagerbestände eine „Die Entwicklung der Weltwirtschaft, ausgewirkt“, be­ Rolle. Solange Han­ Inflation und geopolitische Vorkommschreibt Patric Schlei­ delspartner gut be­ cher, Verkaufsleitung stückte Lager haben, nisse werden weiterhin Auswirkungen V-Zug Deutschland, die ist mit einer verhalte­ auf die Branche haben“, prognostiziert derzeitige Situation. nen Entwicklung zu Patric Schleicher. „Weiter spielen Die Entwicklung im rechnen. Sobald die ersten Halbjahr 2023 Lagerbestände abge­ vorhandene Lagerbestände eine Rolle. bezeichnet der Branbaut sind, darf mit ei­ Solange Handelspartner gut bestückte chenkenner als „gener gewissen Normali­ Lager haben, ist mit einer verhaltenen mischt“ und erläutert: sierung der Aufträge „Ersatzinvestitionen gerechnet werden. Entwicklung zu rechnen. Sobald die und Service hielten Dies selbstverständlich Lagerbestände abgebaut sind, darf mit dem schwierigen unter der Vorausset­ Marktumfeld stand; zung, dass es keine einer gewissen Normalisierung der Neubauten und Investi­ größeren, branchenun­ Aufträge gerechnet werden. Dies tionen in Renovationen abhängige Verwerfun­ selbstverständlich unter der Voraushingegen verliefen gen gibt. Chancen seeher verhalten. Der im hen wir somit setzung, dass es keine größeren, Vorjahr stattgefundene insbesondere im voll­branchenunabhängige Verwerfungen Lageraufbau bei unse­ zogenen Lager­abbau gibt. Chancen sehen wir somit insberen Partnern hatte in und einer möglichen der ersten Jahreshälf­ wirtschaftlichen Erhosondere im vollzogenen Lager­abbau te auch einen gewissen lung.“ und einer möglichen wirtschaftlichen dämpfenden Effekt, da 4. Um den marktbe­ Erholung.“ sie bei Bestellungen dingten Herausforde­ erst ihre Lager abbau­ rungen und Chancen ten, statt neu zu be­ zu begegnen, habe stellen. Insgesamt hat die V-Zug ihr Ergebnis im man, so Patric Schleicher, verschiedene verkaufsför­ Vergleich zur Vorjahresperiode stabil gehalten. Das dernde Maßnahmen und Vereinfachungen in den Pro­ Jahresergebnis 2023 wird am 15. März 2024 publiziert zessen eingeleitet. „Unabhängig davon“, unterstreicht werden.“ der Branchenkenner, „halten wir an unserer strategi­ 2. „Die Internationalisierung von V-Zug schreitet schen Ausrichtung fest, damit wir gut vorbereitet sind, ebenfalls voran“ berichtet Patric Schleicher stolz und wenn die Märkte sich wieder erholen.“ verweist auf die nachhaltig positive Umsatzentwick­ 5. Bei alledem steht V-Zug für gelebte Partnerschaft: lung und die erfolgreiche Eröffnung eines neuen V- „Kooperationen mit unseren Handelspartnern sind Zug Studios (Showroom) in Wien sowie einer Präsenz enorm wichtig, sowohl auf nationaler als auch auf in Kopenhagen. Demnächst, so erläutert er, werden internationaler Ebene. Wir arbeiten eng zusammen, V-Zug Studios in Hamburg und Berlin eröffnet. Den damit unsere Partner ein attraktives WerteverspreAnteil internationaler Märkte am Umsatz im ersten chen unterbreiten können. Wir schätzen die ZusamHalbjahr 2023 beziffert der Manager auf 20,4 % und menarbeit sehr und tun unser Bestes, damit dies so betont: „Somit wurde der Schwellenwert von 20 % bleibt.“ www.vzug.com


Umfrage Geräte | Branchenspiegel

Whirlpool – Mit gebündelter Kraft in eine erfolgreiche Zukunft 1. „Das Geschäftsjahr 2023 stellt auch die Bauknecht Hausgeräte GmbH vor Herausforderungen, da die Nachfrage nach Haushaltsgroßgeräten im europäi­ schen und im deutschen Markt deutlich nachgelassen hat. Zusätzlich nimmt der Druck auf die Marktpreise signifikant zu, während sich unsere Kosten nicht im gleichen Rahmen nach unten bewegen“, stellt JensChristoph Bidlingmaier, General Manager Northern Europe fest. 2. „Da die Whirlpool Corporation als globaler Kon­ zern agiert, hat das Auslandsgeschäft für uns einen sehr hohen Stellenwert“, betont der Marktkenner. „In meiner Verantwortung als General Manager Nort­ hern Europe (DACH, Benelux, Skandinavien) spüre ich auch außerhalb Deutschlands die Verunsicherung im Markt. Wenn der Motor der europäischen Wirtschaft stottert, dann hat das auf die Konjunktur in ganz Europa einen starken Einfluss.“ 3. „Für die Branche wünsche ich mir, dass wir wei­ terhin mit Unternehmergeist und positivem Spirit den großen Herausforderungen im Markt begegnen und uns auf Wertschöpfung, Optimierung und Vereinfa­ chung von Prozessen sowie auf unsere Konsumenten fokussieren“, so der dynamische Manager. „Wir alle sollten unsere exzellenten Produkte (Küchen, Haushaltsgeräte, Zubehör, Service) gemeinsam noch stärker in den Mittelpunkt der Verbraucher bringen, damit diese in unsere innovativen Lösungen investieren. Auf Gut Böckel haben wir dazu im Rahmen der Küchenmeile viele technische Inno­ vationen von Bauknecht im Bereich der Hausgeräte

vorgestellt. Aber auch unser Serviceangebot bauen wir stetig weiter aus, um unseren Partnern im Handel den Verkauf zu erleichtern und so deren Umsatz und Gewinn zu steigern“, lässt er die Messe Revue pas­ sieren. 4. „Wir werden unsere aktuelle strategische Ausrich­ tung weiterführen und uns noch stärker auf unsere strategischen Partner im Handel konzentrieren. In diesem Zusammenhang werden wir unsere Waren­ verfügbarkeit nach wie vor auf hohem Niveau halten, unser Fachhandelsprogramm „Passion“ mit unseren innovativen Produkt-Neuheiten aktualisieren und noch stärker in unseren Service investieren. In diesen herausfordernden Zeiten“, fährt der sympathische Manager fort, „werden wir unsere Handelspartner auch weiterhin verlässlich unterstützen und ihnen Vertrauen und Stabilität entgegenbringen.“ 5. „Die vertrauensvolle, partnerschaftliche Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern ist die Basis für unser Business mit unseren Kernmarken Whirlpool, Bauknecht und privileg“, hebt Jens-Christoph Bidlingmaier hervor. Dies gelte be­ sonders bei einem unruhigen und rückläufigen Markt mit verunsicherten Konsumenten. „Gemeinsam können und werden wir diese Herausforderungen meistern. Das haben wir in unserer Branche bereits mehrfach bewiesen. Jetzt gilt es, unsere Kräfte national und international zu bündeln, Prioritäten zu setzen und weiterhin an Verbesserungen zu arbeiwww.bauknecht.de ten.“

Jens-Christoph Bidlingmaier, General Manager Northern Europe

Beko/Grundig – Fokus auf Küchen und Einbau 1. „Wir verzeichnen mit der Beko Grundig Deutsch­ land GmbH nach wie vor ein deutliches Umsatz­ wachstum im Bereich Küchen- und Möbelhandel“, so Peter Herzberger, Head of Sales MDA Kitchen & Furniture der Beko Grundig Deutschland GmbH nicht ohne Stolz. 3. Was das Jahr 2024 anbelangt, so geht er davon aus, „dass sich die derzeitige Lage nicht wesentlich än­ dern wird und uns auch 2024 ein angespanntes Mark­ tumfeld begegnen wird.“ 4. Mehrmarkenstrategie zahle sich aus: „Als Beko Grundig Deutschland GmbH arbeiten wir kontinuier­ lich an der Optimierung unserer Sortimente für die Marken Beko und Grundig. Die Segmente Küche und Einbau haben nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert und spielen in

unserer Strategie eine zentrale Rolle“, betont Pe­ ter Herzberger und unterstreicht: „Aufgrund unserer Mehrmarkenstrategie, u.a. mit Beko und Grundig, bietet der Markt für unser Unternehmen viele Poten­ ziale, die wir nutzen wollen. Darüber hinaus planen wir gezielte, aufmerksam­ keitsstarke Marketingaktivitäten für unser Küchen-/ Einbausegment, von denen auch der Handel profitie­ ren wird.“ 5. „Kooperationen mit Handelspartnern haben ei­ nen sehr hohen Stellenwert für uns“, bekräftigt der langjährige Branchenkenner: „Deshalb fokussieren wir uns auch weiterhin auf die Intensivierung unserer Kontakte und treiben den Ausbau an Kooperationen mit nationalen Handelspartnern und Key-Kunden www.grundig.com weiter voran.“

Peter Herzber­ ger, Head of Sales MDA Kitchen & Furniture der Beko Grundig Deutsch­ land GmbH

küche + architektur | 39


Branchenspiegel | Umfrage Geräte

Oranier – Mit schlagkräftigem Sortiment durch die Krise

Nikolaus Fleisch­ hacker, geschäfts­ führender Gesell­ schafter Oranier Küchen Technik GmbH

1. „ Auch die Branche stottert sich durchs Jahr. Die hohe Inflation, gestiegene Zinsen und gefühlt unsi­ chere Zeiten sorgen für anhaltende Kaufzurückhal­ tung. Gerade in der Fläche macht sich das deutlich bemerkbar. „Umsatzrückgang“ hört man von allen Seiten. Diese Situation wird uns vermutlich auch noch weit ins Jahr 2024 in dieser Weise begleiten“, be­ schreibt Nikolaus Fleischhacker, geschäftsführender Gesellschafter Oranier Küchen Technik GmbH, die aktuelle Marktlage. „Auch wir haben zunächst die Auswirkungen der Kauf­ zurückhaltung deutlich gemerkt“, gibt er zu. Dennoch zeigt sich der Manager zuversichtlich: „Nun sind wir als mittelständisches Unternehmen in der Lage, schnell und flexibel auf Veränderungen zu reagieren und Weichen zu stellen. Zur Area30 im Herbst haben wir daher ein angepasstes Sortiment präsentiert, das den Herausforderungen des Handels eine gute Lösung bietet. Clevere Produkte im hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis, die dem Handel Angebote in allen Preissegmente bieten und somit eine Antwort auf zweifelnde Verbraucher ermöglichen. Mit diesem Sortiment schauen wir verhalten optimis­ tisch in die Zukunft.“

2. Das Auslandsgeschäft spiele für das mittelständi­ sche Unternehmen außerhalb des DACH-Raumes in der Küchentechnik eine untergeordnete Rolle. 3./4. Was den Umgang mit dem derzeit heraus­ fordernden Marktumfeld anbelangt, hat Nikolaus Fleischhacker eine klare Meinung: „Die Branche muss Vertrauen und Zuversicht bei den Verbrauchern wiederherstellen. Eine schwierige Aufgabe, die mit Flexibilität und kreativen Antworten angegangen werden muss. Wir müssen hoffen, dass sich das Unsicherheitsgefühl beim Endkunden wieder legt und die Kaufbereitschaft wieder zunimmt. Wir haben bereits jetzt mit der Sortimentsumstellung unsere Antwort auf die aktuelle Situation gefunden. Daran werden wir im Laufe des kommenden Jahres sicher noch optimieren und auch in der Vertriebs­ struktur ein paar Anpassungen vornehmen, um auch diese Situation gut zu meistern.“ „Unsere Handelspartner, so unterstreicht er, „haben für uns natürlich oberste Priorität! Wir hören zu und versuchen stets die passenden Lösungen bereitzuhalten, damit das Geschäft der Handelspartner am Laufen bleibt. Nur dann können wir gemeinwww.oranier.com sam erfolgreich sein.“

einbaugeräte

Gesellschafter: Familien Miele und Zinkann Geschäftsleitung (Miele Gruppe): Olaf Bartsch, Dr. Stefan Breit, Dr. Axel Kniehl, Dr. Markus Miele, Rebecca Steinhage, Dr. Reinhard Zinkann Leitung Vertriebsgesellschaft Deutschland KG: Frank Jüttner (Gesamt­leitung, Senior Vice President Region DACH), Bernhard Hörsch (Commercial Director Sales), Martina Swenson (Director Marketing) Umsatz 2022: 5,43 Mrd. Euro Beschäftigte: 23.320 (Stand 31. Dezember 2022) Produktionsstandorte: 15, davon acht in Deutschland Vertriebsgesellschaften in 50 Ländern Exportquote 2022: 72 Prozent Produkte für die Küche: Herde, Backöfen, Kochfelder, Dunstabzugshauben, Dampfgarer, Mikrowellengeräte, Kombinationsgeräte (Dampfbacköfen, Dampfgarer mit Mikrowelle, Backöfen mit Mikrowelle), Dialoggarer, Wärme-/Vakuumierschubladen, Kaffeevollautomaten, Geschirrspüler, Kühl-/Gefriergeräte, Weinschränke Miele & Cie. KG Carl-Miele-Straße 29 · 33332 Gütersloh Tel. 05241 89-0 · Fax 05241 89-2090 info@miele.de · www.miele.de

40 | küche + architektur


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Samsung – Im Schulterschluss mit dem Fachhandel 1. „Auch wir spüren die wirtschaftlichen Entwicklun­ gen stark“, bestätigt Nedzad Gutic, Director Home Appliances, Samsung Electronics GmbH, gibt jedoch gleichzeitig zu bedenken: „In unserer Branche stellen die Pandemie-Jahre allerdings eine Sonderkonjunktur dar und bieten damit keine verlässliche Vergleichsbasis.“ Die rückläufige Umsatz- und Mengenentwicklung sollte, so empfiehlt er, mit der Zeit vor Corona, also mit 2019, verglichen werden. Denn in den pandemiegeprägten Jahren investierte nahezu jede Person in die Verschönerung und Optimierung der eigenen vier Wände. Heute sei die Reisebranche wieder ein ernst zu nehmender Wettbewerber, wenn es um die Ausgabefreudigkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher geht. Inflation und Energiepreise sorgten weiterhin für Verunsicherung bei Konsumen­ tinnen und Konsumenten, insbesondere mit Blick auf die kalte Jahreszeit. Und natürlich dürfe man auch die Baukonjunktur nicht außer Acht lassen: Minus 35,4 % bei Einfamilienhäusern, minus 53,4 % bei Zweifami­ lienhäusern und minus 27,0 % bei Mehrfamilienhäu­ sern. Weniger Neubauten bedeuteten weniger neue Küchen. Insbesondere Hausgeräte, stellt der enga­ gierte Manager fest, werden derzeit tendenziell eher gekauft, wenn ein defektes Altgerät ersetzt werden muss. „Davon,“ so betont er mit Nachdruck, „lassen wir uns allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Das Geschäft mit dem Ersatz von Altgeräten ist eine stabi­ le Stütze und Trends wie Energieeffizienz und Vernet­ zung werden auch 2024 prägend für unsere Branche sein.“ 2. „Dass 2023 kein leichtes Jahr wird, war zu erwarten, dass aber wirtschaftlich so viel passiert, konnte niemand voraussehen“, stellt Nedzad Gutic fest. 2023 sei aber auch das erste Jahr, das man wieder ohne Corona-Restriktionen erlebte. Die Verbraucherstim­ mung befinde sich dennoch nicht wieder im ruhigen Fahrwasser, insgesamt sei das wirtschaftliche Um­ feld noch zurückhaltend. „Gerade in solchen Zeiten ist es umso wichtiger, die Zusammenarbeit mit unse­ ren Partnern im Fachhandel zu stärken. Nicht zuletzt die gute Stimmung auf der IFA und die positiven Rückmeldungen zu unserem Portfolio und unseren Fokustechnologien „Smart Home“ und „Konnektivität“ lassen uns positiv auf 2023 zurückblicken. Im Kühlen-Segment können wir als Samsung trotz verschiedener Marktherausforderungen eine stabile Entwicklung vorweisen“, verrät der versierte Markt­ kenner nicht ohne Stolz. Verkaufstreiber seien wei­ terhin besonders gute Energieeffizienzklassen – hier sei man mit energieeffizienten Geräten, beispielswei­ se im Bereich Side-by-Side, sehr gut aufgestellt und habe das Line-up zur IFA erweitert. „Wir sehen außerdem, dass Backöfen und Kochfelder weiterhin zu den gefragtesten Einbaugeräten zählen und ent-

wickeln diese stetig weiter, um die Ansprüche der Kundschaft zu erfüllen. Dafür sind wir als agiler, internationaler Vollsortimenter gut vorbereitet“, betont Nedzad Gutic. 3. „Die deutsche Wirtschaft wird voraussichtlich 2024 nur marginal wachsen. Außerdem erwarten wir keine jähe Erholung der Baukonjunktur“, zeigt sich der ambitionierte Manager realistisch und betont: „Das beschäftigt uns bei Samsung genauso wie den Rest der Branche. Auch die Inflation und Energiekosten werden weiter Einfluss auf das Konsumverhalten nehmen. Darin sehen wir im Hausgerätebereich aber auch eine Chance: Verbraucher werden sich weiter mehr damit beschäftigen, ihre Nebenkosten gering zu halten – tägliche Nachhaltigkeit bleibt in diesem Kontext ein weiterhin wichtiges Thema.“ 4. „Wir sind gut positioniert, um Verbraucherinnen und Verbrauchern Produkte und Technologien an­ zubieten, die ihren veränderten Bedürfnissen ent­ sprechen. Vom Design bis zur Produktion und der Wiederverwendung suchen wir nach Lösungen und Wegen, wie unsere Produkte von Anfang bis Ende nachhaltig werden können. Dazu gehören sehr gute Energieeffizienzklassen sowie smarte Technologien wie der AI Energy Mode, die den Verbrauch zusätzlich reduzieren können. Unsere Kundinnen und Kunden sind für diese Technologien offen und setzen auf die Expertise des Fachhandels, um sie damit vertraut zu machen“, verrät Nedzad Gutic. Nicht zuletzt deshalb setze Samsung auf eine part­ nerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Fachhandel und biete eine Vielzahl dedizierter Fachhandelstrai­ nings, um den Mitarbeitenden seiner Partner die richtigen Instrumente und das passende Wissen für die Beratung im Geschäft an die Hand zu geben. „Die Herausforderungen von 2023 bleiben sicher auch 2024 bestehen“, prognostiziert der Marktkenner, betont je­ doch: „Wir haben aber bereits gesehen, dass dieses Jahr geebnete Wege uns zum gemeinsamen Ziel führen und freuen uns, diese im Schulterschluss mit unseren Handelspartnerinnen auch im neuen Jahr zu gehen.“ 5. „Als Samsung Deutschland können wir ausschließ­ lich für unsere nationalen Kooperationen sprechen. Die Zusammenarbeit mit unseren Partnern im Fach­ handel hat für uns einen sehr hohen Stellenwert, denn wenn es um hochwertige Einbaugeräte geht, kommt niemand am qualifizierten Küchen- und Möbelfachhandel vorbei. Davon sind wir fest über­ zeugt“, unterstreicht Nedzad Gutic. „Wir stehen unse­ ren Partnern fest zur Seite und arbeiten dafür eng mit Verbundgruppen und Küchenverbänden zusammen. Der Schulterschluss mit dem Fachhandel und unser breites Portfolio sind zwei zentrale Bausteine, um gemeinsam diese Zeiten zu meistern.“ www.samsung.de

Nedzad Gutic, Director Home Appliances, Samsung Electronics GmbH

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AEG – Premiumisierung der Marke durch innovative Technologien

Michael Geisler, Geschäftsführer Electrolux Hausgerä­ te GmbH, Deutsch­ land & Österreich

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1. „Die Hausgerätebranche befindet sich nach wie vor in einer herausfordernden Situation“, betont Michael Geisler, Geschäftsführer Electrolux Hausgeräte GmbH, Deutschland & Österreich: „Inflation, hohe Energiepreise und Kreditzinsen sowie eine spürbare Verunsicherung der Gesellschaft durch die aktuellen globalen Krisen tragen weiterhin zu einer volatilen Marktsituation bei und werden uns sicherlich noch länger beschäftigen“, prognostiziert der Branchenkenner. Diese Situation ziehe auch die Branche in Mitleidenschaft. Begründet sieht Michael Geisler den derzeitig rückläufigen Markt u.a. auch in den gestiegenen Zinsen, die bereits seit einigen Quar­ talen zu einem drastischen Rückgang im Bereich Wohnungsbau und Renovierung führen. Dies wirke sich negativ auf die Nachfrage, z.B. nach Einbaukü­ chen aus. Angesichts weiterhin überdurchschnittlich hoher Energiekosten seien Endverbraucher beson­ ders preissensibel und wünschten sich verstärkt energieeffiziente Hausgeräte, ohne dabei Kompro­ misse bei der Leistung einzugehen. Daran werde sich auch in den nächsten Monaten nichts ändern. „Dank unseres attraktiven Produktangebots und Markenauftritts konnten wir uns in diesem herausfordernden Markt in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gut behaupten. Im Segment der im Kochfeld integrierten Dunstabzüge – unseren AEG Flexibridge XT® Induktionskochfeldern Made in Rothenburg – haben wir unsere Marktanteile sogar deutlich ausgebaut“, blickt Michael Geisler zurück und ergänzt: „Hohe Qualität und Komfort, die das Nutzungserlebnis verbessern, kombiniert mit maxi­ maler Energieeffizienz, stehen immer mehr im Fokus der Verbraucherinnen und Verbraucher. Hier sind wir als Unternehmen mit unserem Produktangebot sehr gut aufgestellt und treffen mit unseren nachhaltigen Innovationen mit besonders energieeffizienten Mo­ dellen aus der AEG EcoLine den Nerv der Zeit.“ 2. „Für ein global agierendes Unternehmen wie Elec­ trolux hat das Auslandsgeschäft und die Zusammen­ arbeit mit nationalen und internationalen Handels­ partnern einen hohen Stellenwert“, davon ist der Marktkenner überzeugt und betont: „Deren aktive Unterstützung ist uns daher ein besonderes Anliegen. Die Marke AEG steht auch im Ausland für PremiumQualität und nachhaltige Innovationen, die das Leben der Menschen besser und leichter machen. Die deutschen Wurzeln fördern das Image der Marke als besonderes hochwertig und langlebig, weshalb sich AEG auch außerhalb Deutschlands und Österreichs großer und stetig wachsender Beliebtheit und Be-

kanntheit erfreut.“ 3. Dass die weltweiten wirtschaftlichen Unsicherhei­ ten und die damit verbundene Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher die Branche und ihre Protagonisten auch im kommenden Jahr wei­ terhin beschäftigen, steht für Michael Geisler außer Frage. Dennoch unterstreicht er: „Wir sehen uns mit unserer langjährigen Unternehmensstrategie, die ressourcen- und energieeffiziente Hausgeräte sowie die Konsumenten-Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt, gut gerüstet. Die Herausforderungen sind somit auch Chancen, die uns jeden Tag aufs Neue anspornen, den Menschen ein erstklassiges Erlebnis zu bieten und unsere Nachhaltigkeitsziele weiter voranzutreiben.“ 4. „Unser Ziel ist es, durch die weitere Premiumisierung der Marke AEG und durch Investitionen in innovative Technologien, wie zum Beispiel unser aktuelles AEG Saphir Matt Induktionskochfeld aus kratzfestem Glas, zu den Top-3-Hausgerätemarken im Bereich Küche in Deutschland zu gehören“, betont der ambitionierte Manager. Es gehe darum, den Konsumenten in den Mittelpunkt zu stellen, ihm ein erstklassiges Erlebnis zu bieten und eine lebenslange Beziehung über alle relevanten Kanäle aufzubauen. Zudem werde auch das Thema Nachhaltigkeit, das seit mehr als vier Jahrzehnten fester Bestandteil von Electrolux ist, noch stärker in den Fokus rücken, ge­ trieben von dem Unternehmensleitsatz „Shape Living for the Better“. „Unsere neue AEG EcoLine“, führt er an, „ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir es den Kon­ sumentinnen und Konsumenten ermöglichen wollen, nachhaltiger zu leben.“ 5. „Die vertrauensvolle Partnerschaft mit unseren nationalen und internationalen Handelspartnern ist für von zentraler Bedeutung“, unterstreicht Michael Geisler. „Sie sind unser wichtigstes Sprachrohr zu den Konsumentinnen und Konsumenten.“ Nach dem Motto „Premiummarke, Premiumauftritt“ zeige sich die konsequente Fachhandelsorientierung von Electrolux bereits am PoS durch starke Platzierungs­ lösungen sowie durch vielfältige Materialien zur Ver­ kaufsförderung für einen unverwechselbaren Auftritt vor Ort – ganz im Sinne der Markenkampagne „Für alle, die mehr erwarten.“ Digitale Toolkits wie SocialMedia-Pakete und maßgeschneiderter Content für Print- und Online-Kampagnen runden das Paket ab. „Unsere umfassende Vertriebsunterstützung“, so der Manager, „basiert vor allem auf dem persönlichen Kontakt, ergänzt durch digitale Angebote wie die AEG www.electrolux.com Connect App.“


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Miele – Deutschland bleibt größer Einzelmarkt 1. „Miele wird nach den sehr wachstumsstarken Jahren 2020 bis 2022 in diesem Jahr den Vorjahresumsatz nicht erreichen“, zieht Dr. Reinhard Zinkann, geschäftsfüh­ render Gesellschafter der Miele Gruppe, Bilanz und erläutert: „Auch wir bekommen das Ende der CoronaSonderkonjunktur zu spüren und ebenso die mittelba­ ren wirtschaftlichen Folgen des Kriegs in der Ukraine.“ Die Krise im Baubereich mache sich vor allem bei den Einbaugeräten bemerkbar. Hinzu komme, dass sich der Handel im vergangenen Herbst, nach den Erfahrun­ gen mit den halbleiterbedingten Lieferengpässen, die Lager gefüllt habe. Diese Bestände seien konjunktur­ bedingt nur langsam abgeflossen, was naturgemäß Auswirkungen auf den Auftragseingang gehabt habe. 2. Im vergangenen Geschäftsjahr betrug der Anteil des Umsatzes, den Miele außerhalb Deutschlands er­ zielt hat, 72 Prozent – mit weiter steigender Tendenz. Das bedeute im Umkehrschluss, dass weiterhin fast 30 Prozent vom Umsatz aus Deutschland kommen. „Damit ist und bleibt Deutschland unser mit deutlichem Abstand größter Markt, in dem wir perspektivisch auch weiter wachsen wollen“, betont der Unternehmer mit Nachdruck. 3. „Die wichtigste Herausforderung liegt sicher darin, unter den weiter unfreundlichen Marktbedingungen die Absätze zu stabilisieren und wieder auf Wachstumskurs zu kommen – und dies ohne markenschädigende und margenvernichtende Rabattschlachten zu erreichen. Wie in jeder Krise gibt es auch Chancen“, betont Dr. Reinhard Zinkann: „Wenn Umsätze fallen und Kosten steigen, gilt es, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen – zum Beispiel mit Blick auf Differenzierung vom Wettbewerb und den Kundennutzen.“

4. „Miele“, so bekräftigt der Unternehmer, „bleibt seiner Linie treu, alles daranzusetzen, den Menschen in Deutschland und mehr als 70 weiteren Ländern, die besten und nachhaltigsten Hausgeräte zu bieten, die im Markt zu bekommen sind.“ Beispiele hierfür seien die Geschirrspüler, die etwa beim Ener­ gielabel und Beladungskomfort Maßstäbe setzten, sowie die breite Range der Dampfgarer und Dampf­ backöfen. Zugleich baue Miele seinen Markenauftritt weiter aus, mit seinen weltweit mehr als 200 Miele Experience Centern, seinen Webshops und in bewährter Koope­ ration mit seinen Partnern im Handel. Eine überzeu­ gende Markenpräsenz auf allen Kanälen unterstütze auch alle anderen Vertriebswege. Zudem starteten Anfang 2025 über alle Produktgruppen hinweg at­ traktive Aktionsgeräte zum 125-jährigen Jubiläum von Miele, mit denen man dem Handel viele spannende Themen an die Hand gebe. 5. „Die Partnerschaft mit dem Fachhandel ist und bleibt das Fundament unseres Geschäfts und unseres Erfolgs“, unterstreicht Dr. Reinhard Zinkann mit Nachdruck. „Deshalb unterstützen wir den Fachhan­ del weiterhin auf vielfältige Weise, etwa durch unser selektives Vertriebssystem für eine qualitativ hoch­ wertige Vermarktung und fairen Wettbewerb – und aber auch durch attraktive Shop-in-Shop-Konzepte und gemeinsame Vermarktungsaktionen. Wir brau­ chen starke und überzeugte Fachhandelspartner, um unsere Wertbotschaft zu vermitteln und den Kon­ sumentinnen und Konsumenten ein „Feel, Smell, Touch“ zu bieten – Bilder allein können dies nicht.“ www.miele.de

Dr. Reinhard Zinkann, geschäfts­ führender Gesell­ schafter der Miele Gruppe

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BSH – Nachhaltige Produkte für den Alltag im Schulterschluss mit dem Fachhandel

Harald Friedrich, Leiter Vertrieb Zentral- und Osteuropa BSH Home Appliances Group

44 | küche + architektur

1. „Nach den starken Jahren 2020 und 2021 hat die Nachfrage nach neuen geplanten Küchen bereits seit Herbst letzten Jahres stark nachgelassen und es scheint derzeit so, als ob sich der Markt jetzt auf diesem nied­ rigen Niveau einpendelt. Das bremst auch den Verkauf von Großgeräte-Paketen im Kommissionsgeschäft aus. Im Gegenzug ist die Nachfrage nach einzelnen Ein­ baugeräten für den Ersatzbedarf nicht so schlecht“, fasst Harald Friedrich, Leiter Vertrieb Zentral- und Osteuropa BSH Home Appliances Group, zusammen. „Alle Hoffnungen“, so der Manager, „liegen nach dem schwachen ersten Halbjahr auf dem Herbst- und Weihnachtsgeschäft, die Rahmenbedingungen sind allerdings nicht die besten.“ Wachstum sei leider nicht zu erwarten, vielmehr das Durchschreiten der Talsohle, gefolgt von einem äußerst moderaten Wachstum in 2024. 2. „Im Grunde haben alle europäischen Länder eine ähnliche Marktentwicklung und damit Geschäftsent­ wicklung zu verzeichnen“, so die Analyse des langjäh­ rigen Branchenkenners. Dennoch zeigt er sich zuver­ sichtlich: „Wir sind Marktführer in Europa und werden diese Position auch in Zukunft behaupten. Dabei kön­ nen wir bei einem großen Teil unseres Sortiments mit „Made in Germany“ punkten.“ 3. Das Jahr 2024 beurteilt der sympathische Mana­ ger eher verhalten optimistisch: „2024 wird mehr von Herausforderungen geprägt sein, denn von Chancen. Deshalb rechnen wir mit einem äußerst moderaten Wachstum im nächsten Jahr. Durch die Rahmenbe­ dingungen in der Bauwirtschaft ist der Auftragsvor­ lauf der Händler auf ein historisch niedriges Niveau gesunken. Im Bereich des Wohnungsbaus sind min­ destens 120.000 Wohnungen weniger geplant und durch die Inflation und die höheren Zinsen macht sich die Konjunkturflaute deutlich bemerkbar. Allgemein ist der private Konsum stark zurückgegangen, die Kauflaune ist so gedämpft wie seit 2008 zu Zeiten der Wirtschaftskrise nicht mehr. Der „Kuchen“ wird also kleiner und der Kampf um Marktanteile wird zuneh­ men.“ Chancen sieht Harald Friedrich allerdings im Ersatzbedarf: „Während der Anschaffungszeitpunkt für eine komplett neue Küche in den meisten Fällen durchaus verschiebbar ist, wird ein defektes Hausge­ rät in der Regel sofort ersetzt, weshalb dieser Teil des Marktes auch in 2024 Chancen bieten dürfte.“ 4. „Die BSH ist mit ihren starken Marken Bosch, Siemens, Gaggenau und Neff sowie ihren innovativen, designstarken Geräten bestens aufgestellt, um die aktuellen Herausforderungen im Küchenmarkt zu meistern – und das gemeinsam mit unseren professionellen Partnern im Küchen- und Möbelhandel“, davon ist Harald Friedrich überzeugt.

Mit diesen Marken bediene die BSH die Bedürfnisse und Wünsche unterschiedlicher Zielgruppen. Sie ver­ füge über einen ausgezeichneten Kundenservice und eine hohe Innovationskraft. „Es gilt, unser Innovati­ onstempo zu beschleunigen, um noch effektiver auf Markttrends zu reagieren und Verbraucherwünsche noch schneller zu erfüllen, indem wir die Zeit von der Idee und dem ersten Prototypen zum erfolgreichen Produkt verkürzen“, so das ambitionierte Ziel. Bei der Entwicklung von Bosch Hausgeräten gelte es, Innovation und Nachhaltigkeit in Einklang mit den Wünschen und Bedürfnissen der Konsumenten zu bringen. „Zu den Highlights gehört z. B. die umweltfreundliche Bosch Green Collection, die CO2reduziertes Material einsetzt. Seit September machen Geschirrspüler der besten Energieeffizienzklassen A und B statt bisherigen 13 Prozent nun über 50 Pro­ zent des deutschen Sortiments der 60 cm breiten Geschirrspüler aus. Bei Waschmaschinen der Serie 4, Serie 6 und Serie 8 sind ab 2024 alle in der besten Energieeffizienzklasse A.“ Siemens setze voll auf das Thema Künstliche Intelligenz. „Dazu präsentierte die Marke den ersten iQ700 Backofen mit automatischer Gerichterken­ nung. Zur Markteinführung kann das vernetzte Ge­ rät rund 40 unterschiedliche Speisen identifizieren, durch Updates wird sich diese Zahl stetig erweitern. Die „intelligente Küche“ ist das Dachthema für Sie­ mens – sowohl bei intelligenter Technologie als auch bei intelligentem Design.“ „Bei Neff haben wir mit Flex Design eine einzigartige Möglichkeit zur individuellen Anpassung auf Wunsch der Konsumenten in Bezug auf Design und vor allem in Bezug auf Bedienung mit Drehwähler – mit oder ohne Touch-Control – geschaffen“, erläu­ tert er und betont: „Wir haben schon frühzeitig mit der Platzierung der neuen Geräte begonnen, sodass spä­ testens Anfang des Jahres ca. 70 bis 80 Prozent der Ausstellungen mit den neuen Geräten und POS-Mate­ rial bestückt sind. Gleichzeitig startet die Neff Marke­ ting-Kampagne mit den entsprechenden USPs.“ „Die Kooperation mit unseren Handelspartnern hat gerade jetzt allerhöchsten Stellenwert“, unter­ streicht Harald Friedrich und betont: „Das Geschäft über unsere Händler ist und bleibt entscheidend für unseren Erfolg. Wir sind sehr dankbar für die sehr guten, von Vertrauen geprägten Beziehungen, die wir mit unseren Handelspartnern teils über Jahrzehnte aufgebaut haben.“ Deshalb reagiere man auch auf die Anforderungen aus dem Markt und unterstütze seine Handelspartner aktiv mit verschiedenen Maßnahmen. „Mit Bosch setzen wir unsere Kampagne mit den Fantastischen Vier fort und verlängern diese via Social


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Media, Digi-POS und OOH in den Handel. Beim Verkauf kompletter accent line Kommissionen gibt es einen Unlimited Gen2 Serie 8 Akku-Staubsauger als Zugabe. Mit der Bosch Basic Edition unterstützen wir den Han­ del mit einem speziell für den Preiseinstieg zusam­ mengestellten Sortiment. Außerdem laufen die Vor­ bereitungen für die zweite Runde des „Deutschland kocht“-Events, dem bundesweiten Hobby-Kochwett­ bewerb, der bei regionalen Fachhändlern stattfindet. Siemens war in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Küchenmeile, wofür wir eine sehr positive Resonanz unserer Handelspartner erhalten haben“, zieht Harald Friedrich Bilanz. In Form eines Pop-upKonzeptes im IDF34 hatte Siemens dort seine High­ lightgeräte gezeigt – begleitet von Live-Koch-Events mit Showcases zum Bräunungssensor und Tempe­ raturkochen. Zudem bringe Siemens mit „Wie intelli­ gent ist das denn?“ eine POS-Offensive an den Start, die die wichtigsten intelligenten Features der Geräte hervorhebe und verdeutliche, wie sie den Alltag der Konsumenten vereinfachten. „Gaggenau unterstützt seit 2022 seine Handelspartner mit lokalen Online-Kampagnen, die darauf abzielen, die online erzielte Aufmerksamkeit an den POS zu konvertieren“, beschreibt Harald Friedrich die Maßnahmen des Nischenanbieters. „Dort finden hochkarätige Genussveranstaltungen statt. Diese werden zur Kundenbindung auch als „Cook-in-Party“ in der gekauften neuen Küche beim Kunden zuhause angeboten – ein echtes Erlebnis.

Mit unseren neuen innova„Die BSH ist mit ihren starken tiven Neff-Produkten und Marken Bosch, Siemens, USPs können unsere Han­Gaggenau und Neff sowie ihren delspartner mit der dazu passenden Marketinginnovativen, designstarken und POS-Unterstützung Geräten bestens aufgestellt, im Verkaufsgespräch eine um die aktuellen Herausfordespannende Geschichte erzählen. rungen im Küchenmarkt zu 5. Wir wissen, was uns als meistern – und das gemeinsam etablierter Hausgeräte­ hersteller gerade im Kü­ mit unseren professionellen chen- und Möbelhandel Partnern im Küchen- und ausmacht – und unsere Möbelhandel“, davon ist Harald Handelspartner ebenso“, betont Harald Friedrich Friedrich überzeugt. zusammenfassend. „Eine wichtige Grundlage bildet markenübergreifend unser Vollsortiment mit Pro­ dukten, die mit Design und Funktionen genau den Geschmack des europäischen Konsumenten treffen sowie ein Qualitätsstandard, der regelmäßig in Euro­ pa mit Bestnoten ausgezeichnet wird. Zudem setzen wir bei unseren Geräten, im Kundendienst und im Serviceangebot auf Nähe zu unseren Anwendern und Partnern sowie auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Und nicht zuletzt spielt unsere Vertriebsorganisation eine große Rolle, die sich über Jahrzehnte das Ver­ trauen unserer geschätzten Handelspartner erwor­ www.bosch-home.com/de ben hat.“

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Gaggenau und Neff – Vertrauensvolle Produkte und starke Marken

Marco Tümmler zeichnet als Geschäftsführer für die Marken Neff und Gaggenau verantwortlich.

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1. „Nach einer sehr langanhaltenden Wachstums­ phase und zwei außergewöhnlich starken „CoronaJahren“ spüren wir in diesem Jahr einen deutlichen Nachfragerückgang. Die derzeit schwache Bau­ konjunktur führt natürlich auch in der Hausgeräte­ branche zu einer schwächeren Auftragslage. Unser Ersatzbedarfsgeschäft bei Einbaugeräten ist jedoch weiterhin stabil bzw. sogar über Vorjahr“, beschreibt Marco Tümmler, der als Geschäftsführer für die Mar­ ken Neff und Gaggenau verantwortlich zeichnet, die Marktlage. „Wie schon angedeutet, können auch wir uns nicht von der aktuell schwierigen Marktlage lossagen. Umso wichtiger ist es, in solch herausfordernden Zeiten positive Impulse zu setzen. Das ist uns zu­ letzt überaus erfolgreich mit der Präsentation der neuen Neff-Collection gelungen. Das Feedback der Händlerinnen und Händler zur Küchenmeile 2023 war durchweg positiv, sodass wir zuversichtlich sind, mit unserer neuen Baureihe in 2024 Marktanteile zu ge­ winnen.“ 2. „Für die BSH als globaler Akteur ist das Auslands­ geschäft natürlich von hoher Bedeutung. Das gilt für all unsere Marken. Gaggenau beispielsweise“, so ver­ rät er, „ist weltweit in über 50 Ländern mit FlagshipShowrooms in den Metropolen vertreten und wird in Kürze neue Showrooms in Sydney und Miami eröff­ nen.“ 3. „Die schwierigen Rahmenbedingen für unser Geschäft werden auch in 2024 weitestgehend bestehen bleiben. Auf der einen Seite ein heftiger Einbruch im Wohnungsbau und auf der anderen Seite sehen wir private Investitionsverschiebungen z.B. in Richtung Wärmepumpen, Solaranlagen, Wallboxen anstelle einer neuen Einbauküche“, prognostiziert der Markt­ kenner. „Eine große Herausforderung für alle Unternehmen unserer Branche wird deshalb ein entschlossenes und effizientes Kostenmanagement sein. Und gleichzeitig bietet die aktuelle Zeit auch einen hohen Gestaltungs­ spielraum: denn diejenigen Kunden, die eine Küche kaufen wollen, gilt es bestmöglich abzuholen. Dies gelingt mit einer individuellen Ansprache, mit maß­ geschneidertem (Online-)Marketing, um den Handel bestmöglich zu unterstützen und die potenziellen Kaufinteressenten zu erreichen. Die Chance besteht also in einer sehr persönlichen Herangehensweise. In unsicheren Zeiten setzen die Menschen auf vertrauensvolle Produkte und starke Marken, die den Ansprüchen der heutigen Zeit gerecht werden. Beides bieten wir mit Neff und Gaggenau.“ 4. „Bei Neff haben wir zur Küchenmeile 2023 bereits einen sehr wichtigen Grundstein für die nächsten

Jahre gelegt und sind nun hervorragend mit unseren verschiedenen Sortimenten aufgestellt“, unterstreicht Maco Tümmler und versichert: „Mit der neuen Neff Collection bedienen wir die individuellen Ansprüche aus dem Premiumsegment und haben zu­ sätzlich ein sehr breites und qualitativ absolut hoch­ wertiges Einstiegssegment im Portfolio. Mit dieser Vielfalt in der Geräteausstattung bieten wir unseren Handelspartnern eine maximal-flexible Planungsviel­ falt für unterschiedlich große Budgets. Für Gaggenau haben wir erstmals auf der Küchen­ meile 2023 unsere Innovation vorgestellt: die vollin­ tegrierte Induktion. Hier setzen wir neue Akzente für minimalistisches Design und maximale Gestaltungs­ freiheit in Luxus-Küchen. Wir lösen die Grenzen zwi­ schen Kochen und Wohnen auf: Das weckt Begehr­ lichkeiten. Auch in 2024 wird Gaggenau auf sich aufmerksam machen. Im April wird unser internationaler Auftritt bei der Milan Design Week erneut für Furore sorgen, wie schon in 2022 mit unserer Installation „A State­ ment of Form“. Für diese Inszenierung wurde unsere Agentur 1zu33 gerade mit dem Red Dot: Grand Prix ausgezeichnet. Dann folgt die für uns so wichtige Küchenmeile 2024 – unsere umfangreichen Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange.“ 5. „Auf den Punkt gebracht: Die Kooperation mit unseren nationalen und internationalen Handelspartnern hat einen enormen Stellenwert. Die Zu­ sammenarbeit mit unseren Handelspartnern war, ist und bleibt gerade in der geplanten Küche eminent wichtig“, stellt Marco Tümmler fest und betont: „Für das „Systemgeschäft Küche“ ist ein gut abgestimm­ tes Zusammenwirken verschiedener Hersteller un­ abdingbar, damit am Ende unsere Konsumenten eine Traumküche bekommen und glücklich sind. Wir sind stolz auf unsere langjährigen, stabilen Partnerschaften sowohl auf Verbands- und Kooperationsebene als auch regional durch den gemeinsamen Vertrieb der Marken Neff und Gaggenau. Die Lei­ denschaft für das Kochen und den unverwechselba­ ren Genuss war schon immer der gemeinsame Kern beider Marken. In unserer Vertriebsstruktur ergänzen sich die Stärken dieser unterschiedlich positionierten Produkt­sortimente seit fast vier Jahren auf besonde­ re Weise. Mit dieser Sortimentsbreite schaffen wir für Einbauspezialisten vielfältige Möglichkeiten, sich das für sie am besten passende Geräteportfolio flexibel zusammenzustellen und bieten darüber hinaus jedes Jahr aufs Neue kreative und individuelle Marketing­ pakete zur Verkaufsunterstützung.“ www.gaggenau.com/de · www.neff-home.com/de


Technik + komfort

Oranier – Wenn Haube und Kochfeld verschmelzen Klare Linien, große Flächen – diese Schlagworte bringen den Anspruch an modernes Küchendesign auf den Punkt. Für diese Optik ist ein Induktionsfeld mit integriertem Kochfeldabzug die optimale Lösung.Bei den CenterlineKochfeldabzügen von Oranier verschwinden Dünste und Gerüche zuverlässig mittig im Induktionskochfeld.

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amit Töpfe und Pfannen ohne großes Anheben sicher hin und hergestellt werden können, ist die Abdeckung der Absaugeinheit aus hitzebeständigem Metall flächenbündig eingebaut. Ganz nach persönlichem Gusto können alle Modelle wahlweise auf die Arbeitsplatte aufgelegt, flächenbündig, mit Seitenleisten sowie mit Rahmen in Edelstahl oder in pureBLACK eingebaut werden.

Warmhalte-Stufe. Timer- und Pausenfunktion, Überlauf- und Überhitzungsschutz sowie eine Kindersicherung runden die Liste der Ausstattungs-Merkmale ab. Die Top-Modelle sind mit ein oder zwei Brückenfunktionen ausgestattet, die einzelne Kochzonen für extra große Töpfe oder Bräter oder für die praktische optional erhältliche Grillplatte zusammenschaltet. www.oranier.com

Fotos: Oranier Küchentechnik

Kraftvoll, leise und reinigungsfreundlich Dabei arbeiten die Abzüge effizient und flüsterleise. Denn Oranier verwendet leistungsstarke Motoren der Energie-Effizienzklasse A. Zum Reinigen sind Fettfilter und der für den Umluftbetrieb optionale Profi-Aktivkohlefilter leicht von oben zu entnehmen. Der Fettfilter kommt einfach in die Spülmaschine und der Profi-Aktivkohlefilter lässt sich im Wasserbad sechsmal regenerieren. Das verlängert die Lebensdauer und spart so dauerhaft Kosten. Neu im Sortiment ist der wartungsfreie Plasmafilter. Er eliminiert zuverlässig nicht nur Gerüche, sondern auch Bakterien, Viren, Schimmel, Pilzsporen etc. Das sorgt für frische Luft und ein gesundes Raumklima. Alle Kochfeldabzüge des deutschen Anbieters verfügen über eine smarte Slider-Bedienung, vier Kochzonen mit Booster, neun Leistungsstufen sowie die Topfgrößenerkennung und mindestens eine küche + architektur | 47


Foto: Blanco

design + komfort

Alles in einem: Die Blanco Unit mit Wassersystem

Cleveres Komplettsystem

Choice.All, Komplett­ system Multi frame II im Unterschrank sowie Becken Etagon.

Noch mehr Planungsfreiheit mit Blanco Multi Frame II

Nach der erfolgreichen Einführung des Komplettsystems Blanco Multi Frame, ausgezeichnet mit dem German Innovation Award, lanciert der Wasserplatz-Spezialist jetzt die zweite Auflage der Einbaulösung, die noch mehr Flexibilität für die Planung und gleichzeitig Sicherheit und Zeitersparnis bei der Montage bietet.

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as einzigartige, modulare Unterschranksystem vereint Wasser­ aufbereitungseinheit, Abfall- und Organisationslösung in einem stabilen Stahlrahmen. Die neue Generation des multifunktionalen Systems lässt sich nun noch flexibler einsetzen. Kompatibel mit unterschiedlichen Wassersystemen und anpassbar auf unterschiedliche Korpushöhen, erleichtert Blanco Multi Frame II den Küchenprofis Planung und Montage maßgeblich. Im Programm 2024 können 16 Varianten der vormontierten Module, abgestimmt auf die jeweilige Einbausituation, ausgewählt werden. Gemeinsam mit dem nach Kundenwunsch bestellten Becken ergibt sich daraus eine multifunktionale und individuelle Blanco Unit. Und nicht nur das: Diese Art der Konfiguration vereinfacht den gesamten Bestell- und Lieferprozess. Der vormontierte Multi Frame II wird in einer speziellen Kartonpalette angeliefert. Angebrachte Filzbänder und Griffe erleichtern das Einsetzen der Einheit in den Möbelkorpus. Unterschrank-Organisation nach MaSS Die Einheit aus Wassersystem, Spülbecken und Abfalllösung ist das Nonplusultra in Funktion und Design. Fließend lassen sich alle Tätigkeiten am Wasserplatz rund um die Speisenvorbereitung, Reinigung und Entsorgung verbinden. Herzstück ist das Wassersystem: Je nach Wahl aus den Serien Choice oder Evol bietet es warmes und kaltes Leitungs48 | küche + architektur

wasser, sowie unterschiedlich aufbereitetes, veredeltes Wasser. Ob gefiltert, gekühlt, von sprudelnd über still bis kochend heiß – hier werden Genuss und Komfort für jeden Nutzer zum täglichen Vergnügen. Die notwendige Technik für die Wasseraufbereitung und Steuerung ist kompakt in einem stabilen Gehäuse mit Touch-Display untergebracht. Besonders punktet das System jedoch auch mit der sehr durchdachten Unterschrank-Organisation, die keinen Millimeter Platz verschenkt. Neben der Aufbereitungseinheit ist ein bewährtes Abfallsystem aus der Select-Reihe eingebaut. Weitere Möglichkeiten zur effizienten Haushaltsorganisation bieten das vorinstallierte Orga-Shelf und eine stabile Schublade. Die XL-Variante des Multi Frame II für hohe Unterschränke verfügt sogar über zwei zusätzliche Schübe. Hier können Reinigungsutensilien, CO2- und Filterpatronen sauber und übersichtlich gelagert werden. Mit der neuen, platzoptimierten Blanco Ablaufgarnitur wird die Abwasserausleitung elegant in den hinteren Bereich des Unterschranks verlegt. Das flexible Installationsraster des Multi Frame II sorgt dafür, dass alles am richtigen Platz bleibt und einfach zu montieren ist. Sollten im Zuge der individuellen Küchenplanung noch weitere Komponenten oder Steckdosen benötigt werden, können diese zusätzlich angebracht werden. Kabel und Schläuche lassen sich sicher fixieren. www.blanco.de


Umfrage Spülen und Zubehör | Branchenspiegel

Spülenindustrie setzt auf Qualität, Innovation und Kundenorientierung

Auch die Spülen- und Zubehörindustrie sieht dem Jahr 2024 trotz der derzeitig länder­übergreifenden unberechenbaren Lage verhalten optimistisch entgegen. Gestiegene Logistik-, Rohstoff- und Energiekosten sowie eine anhaltend hohe ­Inflation und gestiegene Zinsen werden die Marktentwicklung weiterhin erschweren, insbesondere im Neubau- und Renovierungsbereich und damit auch in der ­Küchenbranche. Zudem neigten sich die Auftragsüberhänge aus dem Vorjahr dem Ende zu. Gerade jetzt gelte es, sich mit innovativen Produkten, Qualität und Kundenorientierung vom Wettbewerb abzuheben. Gleichzeitig zählten Kostendisziplin und Liefertreue zu den tragenden Säulen einer erfolgreichen Geschäftstätigkeit.

1.

„ Die deutsche Konjunktur stottert durch das Jahr 2023“, beschreibt der Konjunkturchef des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Prof. Dr. Stefan Kooths, die aktuelle Situation in Deutschland. Wie beurteilen Sie in diesem Umfeld die Lage der Branche? Und wie hat sich das Geschäftsjahr 2023 für Ihr Unternehmen entwickelt?

2.

elchen Einfluss, bzw. welchen Stellenwert hat das Auslandsgeschäft W hinsichtlich der Entwicklung Ihres Unternehmens?

3.

elche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die Branche im W kommenden Jahr?

4.

elche strategischen Schritte plant Ihr Unternehmen, um diesen HerausW forderungen zu begegnen und von den Chancen zu profitieren?

5.

elchen Stellenwert hat dabei die Kooperation mit Ihren nationalen und W internationalen Handelspartnern?

küche + architektur | 49


Branchenspiegel | Umfrage Spülen und Zubehör

Franke – Mit innovativen Produkten, Qualität und ­Kundenorientierung durch krisenbehaftete Zeiten

Gregory Oswald, Geschäftsführer Franke Home Solutions

1. „Das Jahr 2023 ist geprägt von den großen globalen 3. „Realistisch betrachtet werden uns die aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderun­ Herausforderungen noch eine ganze Zeit lang begleiten“, gen, die die Konjunktur negativ beeinflussen. In der stellt Gregory Oswald fest. „Der Krieg in der Ukraine hält Küchenbranche macht sich zudem insbesondere die an und auch im Gazastreifen ist keine Deeskalation in inflations- und zinsbedingt sehr verhaltene Bautätig­ Sicht. Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwick­ keit bemerkbar sowie die Inflation generell und damit lung bleiben gedämpft, insbesondere für Europa. Geeinhergehend die Kaufzurückhaltung der Konsumen­ stiegene Logistik-, Rohstoff- und Energiekosten sowie ten“, beschreibt Gregory Oswald, Geschäftsführer eine anhaltend hohe Inflation und gestiegene Zinsen Franke Home Solutions, das derzeitige konjunkturelle werden die Marktentwicklung weiterhin erschweren, Umfeld. insbesondere im Neubau- und Renovierungsbereich „Bei der Franke Home Solutions haben wir in die- und damit auch in der Küchenbranche.“ sem Jahr einen Umsatzrückgang verzeichnet, konn- 4. „Mehr denn je ist es wichtig, sich vom Wettbeten aber in unserem Marktumfeld vergleichsweise werb abzuheben, mit innovativen Produkten, Qualigut agieren“, bilanziert der tät, Kundenorientierung sympathische Mangager. und einer starken Marke“, „Mehr denn je ist es wichtig, „Die Artemis Group, die davon ist Gregory Oswald hinter der Franke Home überzeugt. Im vergangenen sich vom Wettbewerb abzuheben, Solutions steht, verfügt Jahr habe man eine neue mit innovativen Produkten, über eine solide Bilanz mit Markenkampagne lanciert ­Qualität, Kundenorientierung einer starken Eigenkapiund aktuell in Aarburg ei­ talbasis und einem sehr nen neuen Showroom eröff­ und einer starken Marke.“ niedrigen Verschuldungsnet, mit dem man Franke grad. Dies, und der Fakt, erlebbar mache. „Hier kön­ dass wir strategisch gut aufgestellt sind, lässt uns nen wir dem Fachhandel, Küchenbauern, Planern und zuversichtlich in die Zukunft blicken.“ Architekten über das gesamte Jahr hinweg unsere 2. „Bei einem international agierenden Unternehmen Designlinien und die jüngsten Neuentwicklungen prä­ wie Franke spielt das Auslandsgeschäft eine sehr sentieren. Und mit einer starken Marke unterstützen wichtige Rolle. Ist die Konjunktur global gedämpft, und stärken wir auch den Fachhandel.“ macht sich das natürlich bemerkbar. In der Regel sind 5. „Die Kooperation mit unseren Handelspartnern ge­ die Märkte aber unterschiedlich stark betroffen, was nießt höchsten Stellenwert bei Franke – daran wird dementsprechend einen ausgleichenden Effekt haben sich auch in Zukunft nichts ändern“, betont der Mana­ kann. Die Franke Group profitiert aber insbesondere ger nachdrücklich. „Die Fachhandelorientierung ist von den einzelnen Divisionen, mit denen wir unter- und bleibt ein zentraler Baustein der Unternehschiedliche Zielgruppen ansprechen, die Franke mensstrategie. Und wir setzen viel Energie ein, unCoffee Systems ist zuletzt organisch stark gewach- sere Partner insbesondere jetzt zu unterstützen, sen und bei der Franke Foodservice Systems hatten damit auch sie erfolgreich durch die aktuellen Herwww.franke.com wir auch positive Signale.“ ausforderungen navigieren können.“

Blanco – Als Systemanbieter für den Wasserplatz zu erlebbarem Mehrwert

Manuel Hopf, Sales Director Germany bei Blanco

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1. „In der Tat kann sich die Branche dem schwachen Gesamtumfeld nicht entziehen“, bestätigt Manuel Hopf, Sales Director Germany bei Blanco. Die lahmen­ de Baukonjunktur erzeuge für viele Unternehmen der Branche einen enormen Kostendruck auf der einen Seite und erheblichen Veränderungsbedarf auf der anderen. „Blanco“, so betont er, „hat die notwendige Transformation hin zum Systemanbieter für den

Küchenwasserplatz bereits frühzeitig eingeleitet und damit wichtige Schritte zu mehr Resilienz in der jetzigen Situation getan.“ „Für Blanco steht die konsequente Umsetzung der UNIT-Strategie im Fokus.“ Das habe man mit einer umfangreichen Neuheitenvorstellung im Herbst ein­ drucksvoll unter Beweis gestellt. Das Spektrum rei­ che dabei von Planungs- und Montagelösungen für


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den Küchenwasserplatz wie etwa mit dem „Multi Frame II“, einer einheitlichen Farb- und Formsprache für alle Elemente einer „Blanco Unit“ bis hin zu dem multifunk­ tionalen Wassersystem „Blanco Choice“, das Wasser für jeden individuellen Geschmack liefert. „Mit seiner kompakten Bauweise, der Kompatibilität mit anderen Elementen der Blanco Unit und der Steuerbarkeit über die „Blanco App“ haben wir hier Maßstäbe gesetzt.“ 2. Was das Exportgeschäft anbelangt, betont der Ma­ nager: „Wir sind auf allen Kontinenten mit eigenen Gesellschaften vertreten und arbeiten in zahlreichen Ländern seit Jahren mit etablierten Partnern zusam­ men. Gleichzeitig haben wir unser Portfolio und unsere Vertriebsstrategie so ausgerichtet, dass wir zielgerichtet auf die jeweiligen nationalen Marktbedingungen reagieren können.“ 3. „Leider ist zu erwarten, dass auch 2024 ein sehr herausforderndes Jahr werden wird“, prognostiziert Manuel Hopf, und betont: „Vor diesem Hintergrund sind Kostendisziplin und Liefertreue natürlich unverzichtbare Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Gleichzeitig muss der Freiraum bestehen bleiben, an zukunftsfähigen Produkt- und Systemlösungen zu arbeiten und sie marktfähig zu machen.“ 4. „Wir werden die eingeschlagene Ausrichtung der Unternehmensstrategie als Systemanbieter für den Küchenwasserplatz konsequent weiterverfolgen“, unterstreicht der ambitionierte Vertriebsprofi mit Nach­druck. „Denn wir sehen zum Beispiel, wie der Ansatz

„Leider ist zu erwarten, dass auch 2024 ein sehr herausforderndes Jahr werden wird. Vor diesem Hintergrund sind Kostendisziplin und Liefertreue natürlich unverzichtbare Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Gleichzeitig muss der Freiraum bestehen bleiben, an zukunftsfähigen Produkt- und Systemlösungen zu arbeiten und sie marktfähig zu machen.“ der Blanco Unit die Be-Planung revolutioniert, wenn sie den Beratungs- und Planungsprozess im Küchen­ handel vereinfacht und beschleunigt. Mit dem UNITAnsatz befriedigen wir darüber hinaus den Wunsch der Konsumenten, ihr Zuhause zu optimieren und ih­ nen einen täglich erlebbaren Mehrwert bei allen Tä­ tigkeiten am Küchenwasserplatz zu bieten – gerade in schwierigen Zeiten ist das ein ganz wichtiger Aspekt.“ 5. „Verlässliche Partnerschaften, so wie sie Blanco und den Fachhandel schon seit Jahrzehnten verbinden, sind in schwierigen Zeiten wichtiger denn je“, bekräftigt Manuel Hopf: „Wir sehen uns deshalb auch immer mehr als Unterstützer der Küchenplaner in jeder Projektphase – mit wegweisenden Komplett­ lösungen, wie beispielsweise dem Multi frame II, als vorkonfigurierte und vormontierte Einheit oder ver­ schiedensten Services von Planung bis After Sales.“ www.blanco.com/de

Villeroy & Boch – Erfolg ist Teamsache 1. „Das Marktumfeld bleibt weiterhin von außerge­ wöhnlich hoher Unsicherheit geprägt. Wir gehen jedoch mittelfristig von einer Erholung aus. Der generelle Wohnraummangel wird in unseren Kernmärkten zu einer neuen Dynamik führen“, Timo Mänz, Regionalvertriebsleiter Nord Deutschland Villeroy & Boch zeigt sich verhalten optimistisch. 2. „Aufgrund der sich im dritten Quartal 2023 weiter verschärfenden baukonjunkturellen Entwicklung in Europa sowie aufgrund von negativen Währungsein­ flüssen erwartet Villeroy & Boch, dass sich die zum Halbjahr angepasste Prognosebandbreite mit einer Verminderung des Konzernumsatzes um 3,0 % bis 6,0 % weiter verengt.“ 3. „Für das Geschäftsfeld Küche“, lässt uns der Marktkenner wissen, „spielt das Auslandsgeschäft eine untergeordnete Rolle.“ 4. „Wir setzen alles daran – gemeinsam mit unseren Partnern – alle herausfordernden Themen der kom­ menden Monate zu meistern.“

5. Als wesentliche strategische Schritt sieht Timo Mänz das derzeitige Kostensparprogramm, das in alle Bereiche des Unternehmens greift. „Unabhängig davon bleibt der Bereich Keramikspülen und Küchenarmaturen ein wichtiger Baustein, die Marke Villeroy & Boch noch stärker als Einrichtungsmarke zu positionieren. Denn die Strahlkraft einer starken Marke sehen wir auch zukünftig als rie­ sige Chance, um die Nachfrage nach Produkten von Villeroy & Boch beim Endverbraucher zu aktivieren“, betont der Marktkenner. „Im Jahr 2023 haben wir das 275. Firmenjubiläum gefeiert. Das ist ein riesiger Erfolg, den man nur gemeinsam mit seinen Partnern schaffen kann“, stellt Timo Mänz fest und betont: „An diesem Maßstab halten wir fest. Wir wollen für unsere Kunden ein verlässlicher Partner sein und arbeiten stetig daran, unseren Service, die Liefertreue und Qualität unserer www.villeroy-boch.de Produkte zu verbessern.“

Timo Mänz, Vertriebsleiter Küche Deutschland Regional Nord & Mitte

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Branchenspiegel | Umfrage Spülen und Zubehör

Naber – Marktnähe, Vielfalt, Partnerschaft

Lasse Naber, geschäftsführender Gesellschafter Naber GmbH

1. „Dass die deutsche Konjunktur stottert, ist unbe­ streitbar, alle relevanten Wirtschaftsdaten weisen darauf hin. Die Folgen von Corona und den mittlerwei­ le mehreren Kriegsschauplätzen in der Welt hinter­ lassen ihre Spuren. Während unsere Branche in der Coronazeit im Gegensatz zu manch anderer Branche eher eine Hochkonjunktur erlebt hat, zeichnet sich jetzt der Nachfragerückgang auch in unserer Bran­ che ab“, stellt Lasse Naber, geschäftsführender Ge­ sellschaft der Naber GmbH, fest. „Um dieses jedoch richtig einordnen zu können, empfiehlt sich aus unserer Sicht ein Blick auf die Umsätze und Stückzahlen vor der Corona Sonderkonjunkturzeit, um die Dinge entsprechend realistisch einordnen zu können“, empfiehlt der Unternehmer. „Wir sind zufrieden mit dem bisherigen Geschäftsjahr 2023. Zwar verzeichnen auch wir einen Nachfragerückgang. Durch unser umfangreiches Produktsortiment für eine Vielzahl unterschiedlicher Kundenstrukturen sowie Marktveränderungen im Anbieterumfeld, ist es uns jedoch gelungen, diese zufriedenstellend zu kompensieren.“ 2. „Der Export ist für uns sehr wichtig“, unterstreicht der Unternehmer. Das zeige sich auch daran, dass Naber in vielen Ländern mittlerweile über eigene Außendienstmitarbeiter verfüge. Insofern trage der Export natürlich auch seinen Teil dazu bei, dass das Geschäftsjahr bis dato alles in allem für Naber zufrie­ denstellend verlaufen sei. 3. „Vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage sowie der aktuellen Konsumzurückhaltung der Verbraucher, ist sicherlich mit einem herausfordern­ den Jahr 2024 zu rechnen“, prognostiziert Lasse Na­

ber und ergänzt: „ Zumal es Anfang 2024 nicht die Auf­ tragsüberhänge aus dem Vorjahr geben wird, wie man es aus den Vorjahren kannte.“ Das lasse auf ein ruhi­ geres erstes Halbjahr 2024 schließen, das dann gg­ fls. im zweiten Halbjahr 2024 wieder Fahrt aufnähme. „Hierzu bedarf es aber auch deutlicher Impulse aus der Politik zur Belebung der derzeit schwächelnden Baubranche“, stellt der Unternehmer fest. Es müsse sicherlich durch vielfältige Maßnahmen versucht werden, die Konsumfreude der Verbraucher zu aktivieren. „Ein modernes, aktuelles und innovatives Produktportfolio, wie wir es dem Markt offerieren, ist sicherlich sehr wichtig, um die entsprechenden Ziele zu erreichen.“ 4. „Wir haben stark in die Digitalisierung und Optimierung von Prozessen investiert und werden dies auch weiterhin tun. In 2023 konnten wir unseren neu­ en Webshop/Webseite „launchen“ und haben parallel dazu eine umfassende Produktinformationsdaten­ bank aufgebaut. Beides wird auch in Zukunft weiter­ entwickelt werden und trägt nicht unerheblich zum gesamten Unternehmenserfolg bei.“ „Partnerschaften sowohl auf Lieferantenseite als auch auf Absatzseite sind für uns essentielle Bausteine des Erfolgs, die wir intensiv pflegen und ausbauen“, betont der Unternehmer mit Nachdruck. „So sei z.B. an dieser Stelle exemplarisch unser flächen­ deckender Außendienst in Deutschland, Österreich und den Beneluxstaaten genannt. Wir sind nah am Markt und agieren zusammen mit unseren Partnern, damit alle Beteiligten sich erfolg­ www.naber.com reich am Markt behaupten können.“

Systemceram – Mit den Kunden auf Augenhöhe

Kevin Göbel, geschäftsführender Gesellschafter Systemceram

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1. „Die stark aufgeblähte Nachfrage der CoronaJahre hat sich deutlich abgekühlt“, stellt auch Kevin Göbel, geschäftsführender Gesellschafter Systemce­ ram, fest. „Die Gründe reichen von einer allgemeinen Verunsicherung durch die wirtschaftliche und geopo­ litische Lage bis hin zu den schwierigen Rahmenbe­ dingungen in der für uns wichtigen Baubranche.“ Zu bemerken sei sicher auch, dass viele Verbraucher den beabsichtigten Küchenkauf in den letzten Jahren vorgezogen hätten. Zudem stehe man sinkenden Stückzahlen gegenüber. Der Handel verkaufe derzeit in Summe hochwertiger, setze jedoch wenige Menge um. Das Upgrading im Wert könne, was die Umsatzentwicklung anbelange, den Mengenverlust in vielen Industriebetrieben jedoch nicht kompensieren. Eine Situation, die ein einzelnes Unter-

nehmen nicht ändern könne. „Wir begegnen dieser Entwicklung mit neuen Ideen und der Optimierung unserer internen Prozesse.“ Was das Jahr 2023 anbelangt zeigt sich der Unternehmer zuversichtlich, das Geschäftsjahr mit leich­ ten Einbußen in Menge und Ertrag im Vergleich zu 2022 abschließen. Diese Entwicklung sei jedoch vor dem Hintergrund eines bereits hohen Niveaus erfolgt, das sich in den letzten Jahren in Form zweistelliger Umsatzzuwächse widerspiegelte. 2. Systemceram erwirtschaftet nach wie vor den Hauptteil des Umsatzes mit dem Küchenfachhandel in Deutschland. 3. „Die Verbraucher werden weiter zurückhaltend mit ihren Konsumentscheidungen sein und auch von der Baubranche werden im Jahr 2024 noch keine


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tragfähigen Impulse kommen. Wenn auch nicht so stark wie während der Pandemie-Jahre, wird unsere Branche jedoch weiter von der Besinnung der Menschen auf die eigenen vier Wände profitieren“, davon ist Kevin Göbel überzeugt. 4. „Wir investieren in die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens, in die Produktion, in die Logistik, in unsere Belegschaft und in neue Produkte“, un­ terstreicht Kevin Göbel. Jetzt gelte es, die richtigen Weichen zu stellen. Im Januar 2024 stehe ein echter Meilenstein für das Unternehmen an. „Dann beziehen

wir unsere neu errichtete Firmenzentrale am Stand­ ort Siershahn. Dort stehen uns dann auch neue und großzügigere Möglichkeiten für Schulungen interes­ sierter Handelspartner zur Verfügung.“ 5. „Der mittelständische Fachhandel ist seit jeher der erste und wichtigste Ansprechpartner für Systemce­ ram. Gerade in der heutigen Zeit, in der die Kaufzurückhaltung der Verbraucher deutlich spürbar ist, braucht es stabile Beziehungen. Grundlage dafür ist der regelmäßige und enge Kontakt mit Gesprächen www.systemceram.de auf Augenhöhe.“

SPÜlen · Armaturen

Leiter Franke Home Solutions DACH, Geschäftsführer Franke Küchentechnik AG / Franke GmbH: Gregory Oswald Gesamtverkaufsleiter Deutschland & Österreich: David Gartner Vertriebsleitung Verbände / Key Accounts: Philippe Thulliez Mitarbeiter 2023 Franke GmbH Bad Säckingen: 195 Produktions- und Vertriebsgesellschaften: CH-Aarburg (Konzernzentrale), Bad Säckingen und weitere Franke GmbH Mumpferfährstraße 70 · 79713 Bad Säckingen Tel. 07761 52-0 · Fax 07761 52-294 info.fbs@franke.com · www.franke.com

Gesellschafter: Gerhard Göbel, Manfred Engel, Kevin Göbel, Felix Engel Geschäftsführer: Kevin Göbel, Felix Engel Produktionsstätte: Siershahn Ansprechpartner für den Fachhandel: Christoph Erll Produktgruppen: Arbeitsplatten und Spülen aus Keramik, Module, Zubehör und Armaturen

systemceram GmbH & Co. KG Berggarten 1 · 56427 Siershahn NEU ab 29.1.2024: Fon +49 (0) 26 23 9283-0 · Fax -2790 info@systemceram.de · www.systemceram.de

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Fotos: Schüco Interior Systems KG

Innovationskraft im Interior-Bereich 2024 Schüco Interior Systems KG trotzt Herausforderungen

Trotz der derzeitig herausfordernden Marktsituation investiert Schüco Interior Systems KG konti­ nuierlich in neue innovative Produkte für den Interior-Bereich. Zahlreiche dieser grundsätzlich auf intelligenten Aluminiumprofilsystemen basierenden, multifunktionalen Neuheiten werden im ­kommenden Jahr, andere in 2025 vorgestellt. Peter Sagemüller, der für die Produktentwicklung und die Produktion des Unternehmens verantwortlich zeichnet, und Michael Wiegand, der die Geschicke der Bereiche Vertrieb und Marketing lenkt, teilen sich die Geschäftsleitung des Unter­nehmens. Die beiden versierten Marktkenner sehen das Unternehmen sowohl produktions- als auch produkt­ technisch gut aufgestellt und sind zuversichtlich gestimmt.

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design + komfort

O

b mit Schüco Smartcube und Openstyle, Weiterentwicklungen wie Ilumacube, dem Stauraumsystem Milagro, dem Schiebetürsystem MST oder auch aktuell mit dem innovativen Trennwandsystem – immer wieder hatte das Unternehmen innerhalb der letzten Jahre neue Highlights gesetzt, die eine individuelle und flexible Gestaltung von Innenräumen ermöglichen. Das Ergebnis ist eine Umsatzgröße von über 50 Millionen Euro, an der rund 270 Mitarbeiter mitwirken. Besonders im Export sehen die beiden Manager noch großes Potenzial. „Der Exportanteil liegt“, so Michael Wiegand, „inklusive der durch unsere Kunden aus der Küchenmöbelindustrie exportierten Produkte, bei rund 40 Prozent.“

Michael Wiegand, Leiter Vertrieb und Marketing

Herr Wiegand, unser letztes Interview liegt jetzt ein Jahr zurück. Damals planten Sie den Aufbau einer neuen Vertriebsstrategie, die von drei Säulen getragen wird. Hat sich diese Strategie für Sie bereits bezahlt gemacht? Michael Wiegand: Diese Frage kann ich guten Gewissens mit „Ja“ beantworten. Sowohl unser größtes Geschäftsfeld, die Küchenmöbel­ industrie, als auch die Automation als zweite tragende Säule, und der dritte Geschäftsbereich, der Verarbeiterkanal Holz, Glas, Metall, der auch die Architekten anspricht, sind für uns wichtige Standbeine. Im Verarbeiter­ kanal konnten wir zudem große Zuwächse verbuchen. Dazu beigetragen hat auch unsere Präsentation auf der

Peter Sagemüller, Leiter Produktstrategie und Produktion

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design + komfort

Messe „Bau“ in München. Sie hat sich für uns wirklich bezahlt gemacht. Sowohl unser Trennwandsystem, als auch unsere bereits etablierten Produkte wie die Raumsysteme MST und Openstyle stoßen seitdem auf großen Zuspruch. Unsere Intention, uns mit unserem Produktportfolio mehr und mehr in das Gebäudeinnere zu bewegen, und hier Lösungen für die unterschiedlichen Funktionszonen, Küche, Ess- und Wohnbereich, Bad, Garderobe etc. anzubieten, war absolut richtig. Peter Sagemüller: Zum einen können wir einen großen Teil unserer Systeme, die wir für die Küchen- und Möbelindustrie entwickelt ­haben, ebenso im Handwerkermarkt vermarkten, ohne dass es zu ­„negativen“ Überschneidungen mit unseren wichtigen Kunden aus der Küchenmöbelindustrie kommt. Zum anderen erhalten wir in diesem Marktumfeld auch Unterstützung aus unserem Mutterhaus, da eine große Schnittmenge mit deren Zielgruppe vorhanden ist. Das macht sich auch im Objektgeschäft bemerkbar, bei dem wir nicht nur mit unserer Muttergesellschaft, sondern zum Teil auch eng mit unseren Premiumpartnern aus der Küchenmöbelindustrie zusammenarbeiten. Michael Wiegand: Die Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist uns in jedem unserer strategischen Bereiche sehr wichtig. Um den persönlichen Kontakt zu Kunden und Interessenten intensivieren zu können, verstärken wir daher gerade unsere Vertriebsmannschaft, um eine noch höhere Marktpräsenz zu erreichen. Seit April 2022 ist Schüco Interior Systems KG eigenständig aufgestellt. Hat sich diese Eigenständigkeit auch auf die Ausrichtung Ihrer Fertigung ausgewirkt? Peter Sagemüller: Aber ja! Wir haben in den Jahren 2022 und 2023 massiv in den Standort Borgholzhausen investiert. Sei es in die Ein-

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führung des neuen ERP-Systems, die unseren Kunden und uns anfänglich sehr viel Geduld abverlangt hat, oder in Fertigungstechnik und -kapazitäten, mit denen wir, abhängig vom jeweiligen Produkt, Großserien und maßgeschneiderte, individuelle Kleinserien abbilden können. Auch in der mechanischen Bearbeitung haben wir unsere K ­ apazitäten weiter erhöht und können unseren Kunden fortan qualitativ hochwertige Produktlösungen Made in Germany anbieten. Wir sind davon überzeugt, dass eine lokale, in Deutschland ansässige Fertigung, mittel- und langfristig, aufgrund der weltpolitischen Krisen, ein strategischer Vorteil sein kann. Zudem gehen wir im kommenden Jahr mit einem noch nie dagewesenen Entwicklungsbudget an den Start, das uns die Möglichkeit gibt, dem rückläufigen Gesamtmarkt mit Innovationen entgegenzutreten. Um als Schüco Interior Systems künftig noch innovativer und zielgerichteter arbeiten zu können, suchen wir gemeinsam mit unserer Muttergesellschaft, deren Kernkompetenz im Gegensatz zu uns in der Außengestaltung von Immobilien bzw. in den Segmenten Fenster und Fassaden liegt, einen strategischen Partner, der uns als InteriorSystems-Spezialist weiter voranbringen kann. Wir sind hier allerdings noch in der Sondierungsphase. Mit welchen Innovationen dürfen wir von Ihnen denn in naher Zukunft rechnen? Peter Sagemüller: Hinsichtlich unserer Produktentwicklung bewegen wir uns innerhalb unserer drei Geschäftsfelder. Im Bereich der Automation sind wir teilweise weitergehende Entwicklungspartnerschaften mit unseren Kunden eingegangen.


design + komfort

Für die beiden Säulen Küchenmöbelindustrie und Handwerk/Architektur haben wir bereits einige Neuerungen in petto. Die Einführung unseres neuen ERP-Systems hat uns entwicklungstechnisch etwas zurückgeworfen, so dass wir begonnene Projekte erst jetzt zur Marktreife bringen sowie neue Entwicklungen vorantreiben können. Darunter sind hochkomplexe Produktlösungen, die wir unseren Kunden bereits während der Konzept- und Designphase vorstellen. Im Fokus unserer Entwicklungen – und seien sie auf den ersten Blick hin auch noch so einfach – stehen prinzipiell der Mehrwert und der Systemgedanke. Können Sie uns hierzu ein Beispiel aufführen? Peter Sagemüller: Ich glaube, bei unserer neuen, aufgesetzten Griffleiste ist uns das sehr gut gelungen. Hier fokussieren wir gezielt die Megatrends Individualität, Flexibilität, Multifunktionalität und Nachhaltigkeit und bieten dazu das entsprechende System, mit dem sich unsere Kunden über Jahre hinweg differenzieren können. Mehr dürfen wir dazu derzeit noch nicht sagen. Außer dass Kunden, denen wir die Prototypen bereits präsentiert haben, absolut begeistert waren. Natürlich können unsere Kunden noch mit weiteren Neuerungen rechnen. Nicht umsonst haben wir auch unsere Produktentwicklung personell weiter ausgebaut. Wir haben einen neuen Entwicklungs­ leiter, der sich den Themen Innovation und Patentschutz verschrieben hat. Aus seiner Feder stammen einige unserer neuesten Entwicklungen. Michael Wiegand: Aktuell sind wir gerade dabei, unser Ilumacube am Markt zu lancieren. Präsentiert hatten wir ein erstes Modell bereits im letzten Jahr. Dabei handelt es sich um einen Rahmen mit umlaufendem Lichtprofil, das als Einheit vor einen Korpus montiert wird.

Der Lichtaustritt ist nicht direkt sichtbar und erzeugt atmosphärische Lichteffekte. Und um beim Thema Licht-Möbel zu bleiben, wir werden in Kürze auch ein neues, illuminiertes Designboard, das auch in der Nische eingesetzt werden kann, auf den Markt bringen. Das Netzteil des Systems verbirgt sich von außen unsichtbar innerhalb des ­Systems. Den Worten unserer Kunden zufolge: Ein absoluter USP. Sind das alles Eigenentwicklungen aus Ihrem Hause? Peter Sagemüller: Ja, wobei wir sowohl unseren eigenen Designer als auch externe Designer zu Rate gezogen haben. Das gilt für zahlreiche unserer Neuheiten, wie z.B. auch für das gerade erwähnte Nischensystem und für unsere neue beleuchtete Kranzleiste, die wir ebenfalls in nächster Zeit lancieren werden. Unabhängig davon arbeiten wir gerade an der Entwicklung eines Einteilungssystems für Ankleiden, das eine ideale Ergänzung zu unseren Schiebetürsystemen darstellt. Wir sind jetzt schon auf die Meinung unserer Kunden gespannt. Werden wir diese Produkte auf einer der nächsten Branchenmessen zu sehen bekommen? Peter Sagemüller: Einen Teil werden Sie wohl auf den Hausmessen unserer Kunden entlang der Küchenmeile sehen können. Andere, komplexere P ­ rodukte werden wir erst auf der Interzum 2025 präsentieren. Wir sind davon überzeugt, mit diesen Innovationen im In- und Ausland neue Kunden für uns gewinnen zu können. Auch wenn sich das Jahr 2024 mit Sicherheit aufgrund der konjunkturellen Rahmenbedingungen herausfordernd gestalten wird, haben wir den Anspruch, diesem Negativ­ szenario durch Verlässlichkeit, gute Qualität und innovative Produkte www.schueco.com/interior-systems Made in Germany entgegenzuwirken.

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technik + komfort

Funktionalität, die Stimmung macht Lumica Lichttechnik von Naber – effektvolle Praktikabilität Der Nordholzer Spezialist für Küchentechnik, Naber, hat mit seiner Lumica Lichttechnik ein System entwi­ ckelt, dessen modulare Plug-and-play-Technik einfach und sicher zu installieren und zu konfigurieren ist. Es umfasst im Standard vier Bausteine, die je nach Bedarf kombiniert werden. Dazu bietet Naber eine breite Palette an Leuchten für Küche, Ess-, Wohn- und Officebereiche, damit Design und Funktionalität bis hin zur Einbindung ins Smart Home keine Wünsche offenlassen.

U

spannung 12 V um. Optional erhältliche Funktionsmodule 2 und 3 erweitern die Konverter um verschiedene Steuerungsmöglichkeiten per drahtlose Kommunikation. Zur Wahl stehen Steuerungseinheiten für Fernbedienung, Tablet oder per Sprachbefehl. Der vierte Baustein, das LIC LED-System, bietet zahlreiche individuelle Beleuchtungsformen für Küche, Wohnen und Office zur Lichtgestaltung in und an Möbeln. www.naber.com/lic Pendelleuchten runden das System ab.

Fotos: Naber

m eine individuelle, der augenblicklichen Situation oder Stimmung angepasste LED-Lichtinstallation zu gestalten, können verschiedene Leuchten und Leuchtenarten kombiniert und in Leuchtengruppen zusammengelegt werden. Die Basis des LIC LEDSystems bilden die Konverter und ihre diversen Anschlussmöglichkeiten. Sie wandeln die Netzspannung (100–240 V, 50–60 Hz) auf die von allen Leuchten im LIC LED-Programm verwendete Ausgangs-

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Umfrage Beschlagindustrie | Branchenspiegel

Beschlagindustrie setzt auf Innovation und Prozessoptimierung Das schwache Konsumklima, hohe Material- und Energiepreise sowie steigende Logistik und Transportkosten treffen auf eine schwierige ­Baukonjunktur, eine hohe Inflation sowie auf eine anhaltende ­Verunsicherung durch globale Krisen und politische Diskussionen, die die Verbraucherstimmung beeinträchtigen. Faktoren, die auch die Beschlagindustrie belasten. Eine Klimaverbesserung ist nicht in Sicht. Aus diesen Gründen prognostiziert die Beschlagindustrie einen ­anhaltenden Nachfragerückgang bis Ende 2023 und sieht auch 2024 nur verhalten optimistisch entgegen. In Schockstarre verfällt sie dabei jedoch nicht.

1.

„ Die deutsche Konjunktur stottert durch das Jahr 2023“, beschreibt der Konjunkturchef des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, Prof. Dr. Stefan Kooths, die aktuelle Situation in Deutschland. Wie beurteilen Sie in diesem Umfeld die Lage der Branche? Und wie hat sich das Geschäftsjahr 2023 für Ihr Unternehmen entwickelt?

2.

elchen Einfluss, bzw. welchen Stellenwert hat das Auslands­ W geschäft hinsichtlich der Entwicklung Ihres Unternehmens?

3.

Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die Branche im kommenden Jahr?

4.

elche strategischen Schritte plant Ihr Unternehmen, um W diesen Herausforderungen zu begegnen und von den Chancen zu profitieren?

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Branchenspiegel | Umfrage Beschlagindustrie

Hettich – Innovationskraft, Partnerschaft und Inspiration: Garanten für eine erfolgreiche Zukunft

Uwe Kreidel, Geschäftsführer Hettich International

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1. „Das schwache Konsumklima, die immer noch hohen Material- und Energiepreise sowie das schwierige Bau­ umfeld mit vielen abgesagten Projekten machen uns al­ len zu schaffen. Die Inflation drückt ebenso auf die Stim­ mung der Verbraucher wie die anhaltenden Verunsicherungen, sei es durch immer neue weltweite Krisen oder durch politische Diskussionen hier im Land. Ich nenne nur die langwierige Heizungsdebatte. Es ist also kein Wunder, dass sich die Endkunden mit langfris­ tigen Anschaffungen eher zurückhalten. Und wir sehen, dass jetzt schon zahlreiche Küchenhersteller mit Kurz­ arbeit reagiert haben oder diese bis Jahresende planen. Und dass etwa ein Drittel der Küchen-Unternehmen – trotz des Fachkräftemangels – über Personalanpassun­ gen nachdenkt“, fasst Hettich-Geschäftsführer Uwe Kreidel seine Beobachtungen zusammen. „Außerdem müssen sich die Unternehmen auf weiter steigende Preise für Logistik- und Transportdienstleistungen sowie Verpackungsmaterialien einstellen. Die neuen Mauttarife erhöhen die Kosten hier nochmal“, stellt Uwe Kreidel fest und bedauert: „Unsere Re­ gierung hat hier leider eine Chance zur Kostenentlastung nicht genutzt. Bereits zum Jahresbeginn 2023 war die Lkw-Maut in Deutschland erhöht worden. Jetzt haben wir die nächste Stufe: Ab 1. Dezember 2023 gelten CO2Emissionsklassen als neues Tarifmerkmal. Daraus folgt ein Aufschlag von 200 Euro pro Tonne CO2-Emissionen, der grundsätzlich für alle Fahrzeuge mit einem tech­ nisch zulässigen Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen erho­ ben wird. Wie hoch der individuelle Aufschlag zur bishe­ rigen Maut für das einzelne Fahrzeug wird, hängt von der Emissionsklasse ab. Ab 1. Januar 2024 endet dann auch die Befreiung für Erdgasfahrzeuge, und ein halbes Jahr später, am 1. Juli 2024, wird die Lkw-Maut bereits ab 3,5 Tonnen Gesamtgewicht erhoben.“ 2. „Nachdem wir die noch aus dem alten Jahr übertrage­ nen Aufträge im 1. Quartal abgearbeitet haben, befinden wird uns – wie auch unsere Kunden – nun schon seit mehreren Monaten in einer herausfordernden wirt­ schaftlichen Situation. Wir erleben einen anhaltenden Nachfragerückgang in der Möbelbranche und in der Haushaltsgeräteindustrie. Die Auftragseingänge und Umsätze sinken branchenübergreifend, und das auch im internationalen Kontext. In allen Regionen und in allen Segmenten sind erhebliche Rückgänge zu verzeichnen. Manche Länder liegen bis zu 50% unter dem Vorjahr. Das ist für uns extrem herausfordernd. Der Re­ novierungsboom ist weltweit weitgehend vorbei. Statt­ dessen machen, wie gesagt, explodierende Baukosten, hohe Zinsen, Inflation, auch noch punktuell Liefereng­ pässe sowie eine generelle Investitionsverunsicherung und Konsumzurückhaltung der gesamten Prozesskette zu schaffen. Die finanzielle Stabilität aller an der Supply

Chain Beteiligten erhält auch wieder mehr Aufmerksam­ keit in unsere Branche.“ 3. „Das Auslandsgeschäft ist für uns ein sehr wichtiger Aspekt, und Hettich ist hier ja zum Glück breit aufgestellt. Die verschiedenen Regionen der Welt, in denen wir aktiv sind, entwickeln sich sehr unterschiedlich und auch nur einzelne positiv“, erläutert der versierte Marktkenner. „Daher werden wir uns weiterhin flexibel auf die ver­ schiedenen Bedürfnisse unserer Kunden in unterschied­ lichen Ländern einstellen und sich ergebende Chancen nutzen.“ 4. „Wir erwarten bis zum Jahresende 2023 keine Entspannung, und auch das kommende Jahr wird für unsere Branche ziemlich anspruchsvoll werden. Wir müssen im Moment von weiteren Mengenrückgängen in 2024 ausgehen, da die fehlenden Neubauten noch gar nicht bei unseren Kunden angekommen sind“, pro­ gnostiziert Uwe Kreidel. „Möglicherweise dauert die Er­ holung bis Ende 2024 oder Anfang 2025. Zinssenkungen sind nicht vor Mitte/Ende nächsten Jahres je nach Region zu erwarten. Es wird natürlich Länder und Branchen ge­ ben, die eher wieder anspringen, und das ist ein Hoff­ nungsschimmer für unsere exportorientierte Branche. Weiterhin begleiten werden uns auch Herausforderun­ gen wie die immer noch hohen Stahlpreise, die genann­ ten Energie- und Frachtkosten, geopolitische Risiken oder eine unsichere Gasversorgung. Unsere Regierung muss 2024 mehr positive Signale sen­ den, statt für immer neue Verunsicherung zu sorgen“, fordert der Manager entschieden: „ Wir brauchen drin­ gend Maßnahmen zur Wiederbelebung des Wohnungs­ baus. Ich begrüße auch ausdrücklich die Initiative der Möbelverbände, die als Hilfestellung für die Branche ein Konzept zur Umsetzung des Bürokratiemonsters „Lie­ ferkettensorgfaltspflichtengesetz“ erarbeitet. Und: Wir brauchen einen Stimmungswandel, damit die Endkun­ den wieder Freude am Konsumieren, Freude an Möbeln und Haushaltsgeräten finden.“ „Wir alle müssen weiterhin sehr kosteneffizient wirt­ schaften und vorausplanen. Bei Hettich werden wir wei­ terhin in die wichtigsten Zukunftsprojekte, Prozessopti­ mierungen und Weiterentwicklungen investieren. Denn nur so können wir neue Möglichkeiten ergreifen, um un­ ser Unternehmen fit für die Zukunft zu halten. Und wir alle müssen bisherige Gewohnheiten auf den Prüfstand stellen und bereit sein, Dinge neu und anders zu machen. Das gelingt dann, wenn wir auch die Kollegen intern mo­ tivieren und eine Kultur fördern, in der eigenverantwort­ lich auch Neues gewagt werden darf. Wir müssen Dinge, die nicht unserem Kunden nutzen, einfach mal weglas­ sen“, regt Uwe Kreidel an. „Innovationskraft, Partnerschaft und Inspiration bleiben auch jetzt unsere Treiber“, unterstreicht er. „Uns ist


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bewusst, wie hoch der Druck auch bei unseren Kunden ist, darum setzen wir auf einen persönlichen Austausch, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Zum Beispiel, indem wir unsere Produktion energietechnisch optimie­ ren und Innovationen in unseren Produktgruppen entwi­ ckeln, damit wir unseren Kunden auch künftig attraktive, marktgerechte Beschlaglösungen anbieten können. Wir investieren weiter strategisch in unsere Produktionss­ tandorte, aktuell mit dem weiteren nachhaltigen Ausbau einer Multifunktions-Produktionshalle im hessischen Frankenberg. Im Oktober war die Grundsteinlegung, ab dem 1. Quartal 2025 soll der Betrieb anlaufen.“

„Grundsätzlich wichtig ist, dass wir bei allem, was wir tun, immer zuerst den praktischen Nutzen und den Mehrwert für unsere Kunden und für die Möbelkonsumenten im Blick haben“, betont der Stratege und er­ gänzt: „So können wir auch unsere Kunden stärken. Und wenn wir uns gemeinsam neue Geschäftsfelder erarbei­ ten, können wir gemeinsam weiterhin erfolgreich sein. Also: Nicht in Schockstarre verfallen! Ich bin sehr zuver­ sichtlich, dass wir bei Hettich allen Herausforderungen als starkes Team begegnen können. Wir haben das Ziel, für unsere Partner auch künftig ein zuverlässiger Er­ www.hettich.com folgsverstärker zu sein.“

Grass – Heute für morgen handeln 1. „Die insgesamt schlechte wirtschaftliche Lage be­ trifft die gesamte Branche. Die zum Teil deutlichen Umsatzrückgänge sind im Handel und in der Flä­ che angekommen“, fasst Ralf Priefer, Sales Direc­ tor Deutschland und Frankreich sowie Key Account Manager Handel und Hausgeräte der Grass-Gruppe, zusammen. „Im Markt sind schlicht weniger Aufträ­ ge vorhanden. Entsprechend ist die Auslastung in der Produktion rückläufig. Das ist allerdings nicht erst seit gestern so. Die Sonderkonjunktur durch Corona und die damit verbundenen Neukäufe sind bereits seit Ende 2022 rückläufig. Industrie und Handel haben sich schon seit einigen Monaten mit Maßnahmen be­ schäftigt“, stellt er fest. 2. „Grass als wichtiger Zulieferer der Möbelbranche ist stark vom Wachstum unserer Kunden abhängig. Anders als im vergangenen Jahr gibt es zwar keine Materialknappheit mehr, allerdings haben unsere Kunden aufgrund der geringen Nachfrage ihre Lager­ bestände reduziert und werden sie auch in absehba­ rer Zeit nicht wieder hochfahren.“ 3. „Grass ist ein Export orientiertes Unternehmen. Allerdings betrifft die bereits beschriebene aktuelle Situation nicht nur Deutschland. Es ist ein übergreifendes Phänomen. Fast alle Märkte sind aktuell davon betroffen – es gibt kaum Ausnahmen.“ Wir befinden uns aktuell in einer sehr komplexen Konstellation, die allgemein zu einer großen Verun­ sicherung führt. In Deutschland kommen noch die schleppenden Baugenehmigungen und die Pflicht zur energetischen Sanierung hinzu. Dafür wird Geld zurückgelegt. Insgesamt sehen viele noch kein Licht am Ende des Tunnels. Erst wenn sich die Voraussetzungen spürbar verbessern, sprich sich die großen politischen Herausforderungen sowohl in der Welt als auch innenpolitisch bessern, wird sich auch das Kaufverhalten wieder sukzessive zum Positiven verändern. Das kann sich noch über das nächste Jahr ziehen, so dass wir 2024 unter anderem bei den Umsätzen ein ähnliches Niveau erreichen wer-

den wie 2023. Es gibt aber auch positive Entwicklungen: Erstmals ist in Deutschland so etwas wie Lobbyismus für die Baubranche erkennbar. Die Ge­ nehmigungsverfahren für Bauanträge sollen deutlich verkürzt werden und auch das Zinsniveau könnte 2024 leicht sinken. Das birgt Chancen. Wenn diese ersten Schritte greifen, kommen wir langsam aus dem Tal heraus. Bis dahin müssen wir noch ein wenig Geduld haben und die Zeit nutzen, um uns optimal aufzustel­ len. Ziel ist es, lieferfähig zu sein, sobald die Nachfra­ ge wieder steigt.“ 4. „Grass steht genau wie die Möbelbranche in dieser Zeit nicht still. Wir sind aktiv dabei, unsere Produkte noch attraktiver zu machen, sie positiv zu bewerben und Präsenz zu zeigen. Positive Botschaften in den Markt sind wichtiger denn je“, betont Ralf Priefer. „Wir nutzen die aktuelle Phase, um unser Portfolio weiter zu optimieren und noch zielgerichte­ ter für die Bedarfe der unterschiedlichen Zielgruppen bereitzustellen. Zum Beispiel mit unserem Produkt-Highlight, der Vionaro V8. Als weltweit dünnste Stahlzarge ist sie eine enorm attraktive Lösung für die Industrie, die nicht nur durch Designaspekte überzeugt, sondern auch qualitativ. Mit Dynaneo haben wir kürzlich eine Schubladen-Führung im Bereich der Unterflurlösun­ gen vorgestellt, die unseren Plattformgedanke weiter unterstreicht: Wir bieten Industrie und Handel glei­ chermaßen vielseitige Lösungen für unterschiedliche Anforderungen, qualitativ hochwertig und optimal an die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Von unse­ ren Produktlösungen profitieren also alle“, stellt der Manger fest. „Hersteller müssen jetzt Flexibilität zeigen und sich darauf vorbereiten, liefern zu können. Wir erweitern Kapazitäten in der Produktion und investieren wei­ ter in den Standort Höchst. Denn wir glauben an ein Wachstum, das sich wieder einstellen wird und bli­ cken verhalten positiv in das anstehende Jahr 2024.“ www.blum-inspirations.com

Ralf Priefer, Sales Director Deutschland und Frankreich und Key Account Manager Handel und Haus­ geräte der GrassGruppe

küche + architektur | 61


Branchenspiegel | Umfrage Beschlagindustrie

Blum – Kontinuierlich das Ohr am Markt

André Dorner, Geschäftsführer Blum Deutschland

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1. „Tatsächlich sind wir mit einer konjunkturellen Großwetterlage konfrontiert, die es lange Zeit nicht mehr gab und die auf Grund ihrer zu erwartenden Länge große Herausforderungen in sich birgt. Insbesondere die Daten aus der Bauwirtschaft, wie zum Beispiel die stark rückläufigen Neubaugenehmigungen oder auch die deutlich reduzierten Kreditanträge für Immobilien lassen für 2024 und zumindest auch Teile von 2025 nicht auf einen positiven Impuls für unsere Branche aus dieser Richtung hoffen“, bilanziert André Dorner, Geschäftsführer Blum Deutschland, und ergänzt: „Auch das Renovationsge­ schäft wird dadurch verlangsamt und ist weiters von Unsicherheiten der Konsumenten stark eingetrübt. Gleichzeitig bleibt der Kostendruck durch nachhaltig verteuerte Energieträger und Rohstoffe, der sich nur langsam der konjunkturellen Lage entsprechend et­ was entspannt, und durch in Folge der hohen Inflati­ on gestiegene Löhne hoch. Unternehmen, die bereits vor Verschlechterung der konjunkturellen Lage zu kämpfen hatten und finanziell nicht stabil aufgestellt waren, sind nun unmittelbar bedroht. Die Insolvenzen der letzten Wochen und Monate zeigen dies leider ein­ drücklich. Es wird zwangsläufig nochmals zu einer Konzentration im Markt kommen. Auch wir als solide aufgestelltes Unternehmen müs­ sen in dieser Situation umsichtig vorgehen, im stän­ digen Dialog mit unseren Kunden stehen und unsere Position behaupten. Ich bin optimistisch, dass uns dies gelingen wird. Vor allem, da wir weltweit auf eine sehr motivierte Mannschaft zählen können. Das erste halbe Jahr unseres Wirtschaftsjahres ist wie im Flug vergangen, die wirtschaftliche Situation bleibt wie erwähnt schwierig und das spiegelt sich auch in der Mengen- und Umsatzentwicklung wider“, blickt André Dorner zurück. Im Herbst habe man auf unterschiedlichsten Messen die Möglichkeit genutzt, um mit Kunden über Produkte und Innovationen zu sprechen. Nach den anstrengenden Coronajahren sei nun wieder Zeit in den Unternehmen in die Zukunft zu denken und die Programme weiterzuentwickeln. „Wir haben sehr viel positives Feedback bekommen, zum Beispiel zu Amperos, unserer Lösung zum ein­ fachen Elektrifizieren von Möbeln. Auch unser Po­ cketsystem Revego ist mittlerweile in vielen Märkten verfügbar und es freut uns, mit welcher Kreativität unsere Kunden neue Anwendungen entdecken und zeigen.“ 2. „Unser Exportanteil beträgt konstant 97%, deswegen spielt das Auslandgeschäft und die Belie-

ferung von über 120 Märkten weltweit traditionell eine sehr wichtige Rolle“, unterstreicht der versierte Manager.“ Blum bewege sich seit mehr als fünf Jahr­ zehnten in den internationalen Märkten, mit 32 Toch­ tergesellschaften nahe bei seinen Kunden und die Internationalisierung sei in allen Geschäftsbereichen tief verwurzelt. Bei der Umsatzverteilung habe es im Wirtschaftsjahr 2022/23 im Vergleich zum Vorjahr leichte Verschiebungen gegeben: „Wir erwirtschaf­ ten nach wie vor den größten Teil unseres Umsatzes, nämlich 45 %, in unserem Heimmarkt, der Europäi­ schen Union. Die USA bleiben mit einem Anteil von 15 % der größte Einzelmarkt, die anderen Märkte weltweit tragen 40 % zum Gesamtumsatz bei. Aktuell sehen wir auf allen Kontinenten eine wirtschaftliche Verlangsamung mit wenigen Ausnahmen in einzelnen Ländern.“ 3. „Das angespannte wirtschaftliche Umfeld ist si­ cherlich die größte Herausforderung“, betont And­ ré Dorner. „Gleichzeitig müssen Unternehmen und die Branche die Digitalisierung der Prozesse vor­ antreiben, mit den Änderungen in Gesellschaft und Arbeitswelt konstruktiv umgehen und Versorgungs­ ketten dauerhaft absichern. Keine leichte Aufgabe, aber ich sehe viele positive Initiativen im Markt, die diesen Herausforderungen mit Kreativität begegnen. Ein Beispiel, das ich erwähnen möchte, ist die AMKInitiative zur Bekämpfung des Fachkräftemangels. Dies zeigt, dass manche große Herausforderungen nur gemeinsam gelöst werden können und wir als Unternehmen dieser Branche in Summe an der Attraktivität und Sichtbarkeit für potenzielle Mitarbeitende arbeiten müssen.“ 4. „Wir arbeiten intensiv an der Verbesserung unserer Prozesse entlang der kompletten Wertschöpfungskette, denn stetige Weiterentwicklung ist in unserer Unternehmens-DNA verankert“, unter­ streicht André Dorner. „Zudem passen wir die Orga­ nisation unseres Unternehmens an die zukünftigen Herausforderungen an, mit definierten Zielen und klarem Fokus.“ Die Erweiterung der Geschäftsleitung bezeichnet der Manager als ersten, wichtigen Schritt in diese Richtung: „Wir haben seit jeher unser Ohr am Markt und sehen, dass unser langjähriger Fokus auf die Bedürfnisse des Endkunden, des Monteurs, des Möbelverkäufers und des Möbelherstellers sich da­ durch bezahlt machen, dass wir für unsere Kunden ein guter Sparringpartner sind und die richtigen Lö­ sungen anbieten können. Daher bin ich überzeugt, dass wir auch von den vorhandenen Chancen profitie­ www.blum-inspirations.com ren können.“


Beschläge / Möbelinnenausstattung

Geschäftsführer: Jörg Lindemann Bereichsleiter: Martin Mies Mitarbeiter 2023: 400 Exportquote 2023: 47% Messebeteiligungen im In- und Ausland: Interzum, Sicam Hailo-Werk Daimlerstraße 8 · 35708 Haiger Tel. 02773 82-0 info@hailo-einbautechnik.de www.hailo-einbautechnik.de

Ideengeber der Küchen- und Möbelbranche Die Hettich Unternehmensgruppe ist einer der größten Hersteller von Möbelbeschlägen weltweit mit Hauptsitz in Kirchlengern. • 1,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2022 • Investitionen 125 Millionen Euro • 8.000 Kolleginnen und Kollegen, davon fast 3.800 in Deutschland • 100% in Familienbesitz: Verantwortung auf Dauer •T ochtergesellschaften in 24 Ländern: Global vernetzt – immer nah an unseren Kunden •P roduktionsstandorte in Deutschland: Kirchlengern, Vlotho, Spenge, Balingen, Berlin und Frankenberg • Geschäftsführer: Uwe Kreidel, Catherine Courcel, Philipp Rode

Hettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co. KG Anton-Hettich-Straße 12-16 · 32278 Kirchlengern · Tel. 05223 77-0 info@hettich.com · www.hettich.com

Geschäftsführer: Egbert Neuhaus Vertriebsleiter: Rainer Büth Produktgruppen: Einbauabfallsammler, Outdoorküchen, Küchenausstattungen, Auszug­systeme, Haushaltwaren, Küchenaccessoires, ­Kochgeschirr, Alu-SystemTechnik, Trag-/ Stützelemente, Aluminium-Design-Möbel – Aluments M. Westermann & Co. GmbH – Küchentechnik Postfach 2680 · 59716 Arnsberg (Neheim-Hüsten) Tel. 02932 476-0 Fax 02932 476-55 · Fax Export 02932 34576 systems@wesco.de · www.wesco-systems.com aluments@wesco.de · www.wesco-aluments.de www.wesco-outdoorkuechen.de

küche + architektur | 63


Branchenspiegel | Umfrage Verbände

Verbände setzen auf individuelle ­Marketingoffensiven Der Küchenfachhandel spürt den konjunkturell bedingten Rückgang der Verbrauchernachfrage drastisch. Dennoch entwickelt er sich volatil. Noch immer gibt es Hauskonjunkturen, die einen Lichtstreif am Horizont darstellen. Die Verbände beobachten den Markt ganz genau und ziehen Bilanz. Für jedes einzelne Fachgeschäft gilt es künftig, Frequenz zu gene­ rieren und die Menschen anzusprechen, die derzeit in den Kauf einer neuen Küche investieren möchten. Gefordert ist ein gezieltes, individuelles ­Omnichannel-Marketing, das es dem Fachgeschäft möglich macht, Kunden auf ihrer Customer Journey zu begleiten und erfolgreich abzuholen.

1. 2.

elchen Einfluss, bzw. welchen Stellenwert hat das Auslandsgeschäft W heute und morgen auf die Entwicklung Ihrer Verbundgruppe?

3.

elche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für die Branche W im kommenden Jahr?

4.

64 | küche + architektur

„ Die deutsche Konjunktur stottert durch das Jahr 2023“, beschreibt der Konjunkturchef des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Prof. Dr. Stefan Kooths, die aktuelle Situation in Deutschland. Wie beurteilen Sie in diesem Umfeld die Lage der Branche? Und wie hat sich das Geschäftsjahr 2023 für Ihr Unternehmen entwickelt?

elche strategischen Schritte plant Ihre Verbundgruppe für die ihr W angeschlossenen Mitgliedshäuser, um diesen Herausforderungen zu begegnen und von den Chancen zu profitieren?


Umfrage Verbände | Branchenspiegel

Der Küchenring – Marketing wird immer wichtiger 1. „Die Indikatoren liegen klar auf der Hand. Wir ha­ ben eine hohe Inflation – die sich aktuell zwar lang­ sam nach unten entwickelt – aber das hat zu hohen Zinsen geführt. In der Auswirkung steigt die Belas­ tung einer vierköpfigen Familie, die bauen oder Ei­ gentum erwerben will, plötzlich um rund 60 bis 70%“, analysiert Jürgen Feldmann, Geschäftsführer Der Kü­ chenring, die aktuelle Situation. „Sieht man sich die Entwicklung der Baubranche und der Konsumneigung an, liegen diese Minuszahlen noch weit über denen der Küchenbranche.“ 2. „Wenn wir die GFK Zahlen im ersten Halbjahr se­ hen, verzeichnen diese ein Minus von 30% im Fach­ handel. Wir liegen derzeit mit einem sehr knappen zweistelligen Minus noch relativ moderat unter dem Trend“, so der versierte Branchenkenner. 3. „Das Auslandsgeschäft hat bei uns eine hohe Prio­ rität“, unterstreicht Jürgen Feldmann. „In Österreich wachsen wir stark, und auch in der Schweiz und in den BeNeLux-Ländern verzeichnen wir Zuwächse, obwohl dort die Probleme, die wir in Deutschland ha­ ben, ebenfalls zu spüren sind“, stellt der Manager fest. „In den Niederlanden beispielsweise, haben wir uns personell verstärkt und damit eröffnen sich ganz andere Möglichkeiten, den Markt zu bearbeiten. In Ungarn haben wir eine Kooperation, die äußerst viel­ versprechend ist. Und auch mit dem spanischen Markt beschäftigen wir uns eingehend. Dort gibt es

ebenfalls ausgezeichnete Perspektiven für Küchen­ ring.“ 4. „Die größte Herausforderung für den Küchenhandel ist es, sich daran zu gewöhnen, wieder ein vernünftiges Marketing zu machen. Reines Empfeh­ lungsmarketing, wie es in den letzten Jahren ausreichend war“, so betont Jürgen Feldmann, „ge­ nügt nicht mehr“, und er bekräftigt: „Küchenstudios müssen alle digitalen und analogen Mittel nutzen, um Leads zu generieren, und in ein 360-Grad-Marketing investieren. Unsere Mitglieder sollten also verstärkt die Mittel nutzen, die ihnen Der Küchenring zur Verfü­ gung stellt. Wir bieten bereits heute umfassende und ausreichen­ de Services, damit sich unsere Mitglieder sowohl digi­ tal als auch analog gut aufstellen können“, versichert der ambitionierte Branchenkenner. „Von der Home­ page über Printbeilagen bis hin zur Social-Media-Be­ treuung haben wir alle möglichen Mittel geschaffen, aus denen die Küchenstudios individuell diejenigen auswählen können, die ihnen Kunden auf die Fläche bringen. Dieses Angebot gilt es nun zu nutzen“, emp­ fiehlt der Marktkenner und verspricht: „Und für die Jahreshauptversammlung in Warnemünde im kom­ menden Jahr haben wir in diesem Zusammenhang eine Überraschung geplant und werden unser neues KI-basiertes Marketing-Tool vorstellen.“ ­ www.kuechenring.de

Jürgen Feldmann, Geschäftsführer Der Küchenring

EMV – Omnichannel-Präsenz der Mitgliedshäuser im Fokus 1. „Die deutliche Kaufzurückhaltung der Verbraucher bekam auch die Möbelbranche in 2023 zu spüren. Die volkswirtschaftlichen Rahmendaten mit vergleichs­ weise hoher Inflation, gestiegenen Zinsen und dem weltpolitischen Geschehen haben die Konsumlaune auch gerade für langfristige Wirtschaftsgüter ge­ drückt. Die Diskussionen um die Energiewende – Stichwort Wärmepumpe – sowie die äußerst schwa­ che Baukonjunktur verschärfen die Situation“, bilanziert Ulf Rebenschütz, Geschäftsführer EMV. „Wir sind in der Umsatzentwicklung ebenfalls negativ betroffen, werden aber ein kaufmännisch zufriedenstellendes Geschäftsjahr haben.“ 2. „Der Europa Möbel Verbund konnte in den vergan­ genen Jahren sein Auslandsgeschäft – insbesondere in den Benelux Ländern – kontinuierlich ausbauen und entwickeln. Wir haben eine positive, konstante Entwicklung, die wir auch die kommenden Jahre erwarten“, zeigt sich Ulf Rebenschütz zuversichtlich. 3. „Insbesondere in der Warengruppe Küche erwarten wir mittelfristig aufgrund der lahmenden Baukonjunktur ein schwieriges Umfeld“, betont der Branchenkenner weiter und erläutert: „Der Wettbe-

werb in diesem Bereich wird nochmals spürbar zunehmen, denn der Umsatzkuchen ist vorläufig kleiner. Andererseits wird sich ein anwachsender Nachfragestau bilden, der sich auch irgendwann wieder lösen wird. Die Chance liegt also bei denjenigen in der Branche, die es verstehen werden, mit diesen Ausschlägen in der Nachfrage am besten umzugehen. Das Thema Personalressource und Management spielt in diesem Zusammenhang für den Handel immer eine entscheidende Rolle.“ 4. „Wichtig schon heute und auch in Zukunft wird es sein, für den Kunden omnichannel präsent zu sein“, unterstreicht Ulf Rebenschütz. „Es geht dabei um die Aufbereitung von Produkt- wie von Kundendaten, um kundenindividuelles Marketing steuern zu können. Darauf stellen wir unsere Organisation und unsere ei­ genen Handelsmarken ein. Wir werden unsere Mit­ gliedshäuser mit diesen Daten versorgen, so dass sich diese vollkommen auf das operative Geschäft mit dem Kunden fokussieren können. Das Thema „Perso­ nalressource schulen und motivieren“ organisieren wir über unsere eigene digitale Lernplattform.“ www.emverbund.de

Ulf Rebschütz, Geschäftsführer Europa-Möbel-Ver­ bundgruppe, EMV

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Branchenspiegel | Umfrage Verbände

Der Kreis – Gemeinsam zu mehr Frequenz

Ernst-Martin Schaible, geschäfts­ führender Gesell­ schafter Der Kreis, Leonberg

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1. „Der Sachverständigenrat geht in seiner neu­ en Konjunkturprognose für Deutschland von einer anhaltend schwächelnden Konjunktur aus. Erst im nächsten Jahr könnte es laut aktuellem Herbstgut­ achten wieder ein schwaches Wachstum geben. Die aktuelle Konjunkturentwicklung sei immer noch be­ lastet durch die Energiekrise und die gesunkenen Reallöhne – das betrifft natürlich auch unsere Bran­ che. Neben den oben genannten Gründen ist dafür auch eine schwache Baukonjunktur ursächlich. Diese schlägt bereits jetzt schon auf unsere Branche durch, der Effekt, dass weniger Eigenheime und Wohnungen gebaut werden, wird sich voraussichtlich in 2024 noch verstärken“, zieht Ernst-Martin Schaible, geschäfts­ führender Gesellschafter Der Kreis, Bilanz. „Auch höherwertig vermarktende Küchenspezialis­ ten wie unsere Mitgliedsunternehmen spüren die schwieriger werdende Marktsituation und eine ge­ wisse Kaufzurückhaltung“, stellt der versierte Bran­ chenkenner fest. Diese äußere sich generell in einer nachlassenden Frequenz. Andererseits berichteten viele Der Kreis-Mitglieder, die lokal gut vernetzt sei­ en, nach wie vor über gute Abschlüsse. „Wir rechnen – vorbehaltlich geopolitischer Faktoren – mit einem generellen Anziehen der Nachfrage ab dem vierten Quartal 2024“, zeigt sich der Unternehmer verhalten zuversichtlich. „Allerdings müssen wir jetzt hellwach sein und unsere Partner bestmöglich mit frequenz­ fördernden Maßnahmen unterstützen.“ 3. „Das Auslandsgeschäft hat einen wichtigen Ein­ fluss auf die Entwicklung unserer Verbundgruppe“ unterstreicht Ernst-Martin Schaible. Der Kreis sei mittlerweile mit neun eigenständigen Auslandsgesellschaften und über 3.600 Mitgliedsunternehmen in Europa aktiv. Dabei entstünden Synergien im Verbund, da man wechselseitig von in den jeweiligen Ländern gemachten Erfahrungen und Leistungen profitiere. Zudem arbeite man auch mit Europaliefe­ ranten zusammen, die für zusätzliche positive Kondi­ tionseffekte bei unseren Mitgliedern sorgten. 4. Als generelle Herausforderung für 2024 erachtet der Marktkenner, die Notwendigkeit, die Begehrlich­ keit für die individuelle Einbauküche beim Endkunden hoch zu halten und die Mitgliedsunternehmen der Verbundgruppe mit frequenzfördernden Maßnah­ men zu unterstützen. Dazu gehöre auch, den Konsu­ menten mehr Sicherheit beim oder nach einem Kü­ chenkauf zu geben – etwa im After-Sales durch eine 10-Jahresgarantie auf die Küche. „Basis für eine herausgehobene Wahrnehmung beim Endkunden ist ein moderner Web-Auftritt“, betont Ernst Martin Schaible mit Nachdruck. „Hier offe­ rieren wir einen Homepage-Erstellungsservice und Suchmaschinen-Optimierung (SEO) des Web-Auf­ tritts. Zentrales Element, um mehr Sichtbarkeit und

damit mehr Frequenz im Küchenstudio zu erzeugen, ist unser Onlinemarketing-Tool. Dieses ermöglicht dem Anwender, sehr schnell Online-Werbung zu kon­ zipieren und auf den virtuellen Weg zu bringen. Wir bieten dabei vorgefertigte Kampagnen an, auf Wunsch gestaltet unser Marketing-Team gerne auch für ein Mitglied eine individuelle Werbung.“ Die Generierung von Leads und deren optimale Ver­ wertung sei ein weiteres ganz wichtiges Thema. „Da­ her haben wir den Prozess der schnellen Leadver­ wertung entscheidend verbessert: Seit kurzem gibt es einen durch Der Kreis organisierten Terminvereinbarungs-Service mit dem Kunden für das Mitglied – da­ mit kein wertvoller Lead lange liegen bleibt.“ Besonders stolz zeigt sich der Visionär auf das veband­ seigene Portal www.kuechenspeziaisten.de. „Wir ha­ ben mit diesem Portal und der Endkundenmarke ein echtes, strategisches Alleinstellungsmerkmal in der Branche. Sie bieten dem Küchensuchenden Orientie­ rung und unseren Mitgliedern ein differenzierendes Markenzeichen sowie ein Tool zur Leadgenerierung. Keine andere Küchen-Verbundgruppe hat eine so starke Endkundenmarke, deren Portal wir aktuell unter der Bezeichnung ‚Kompass zu Ihrem Küchen­ glück‘ als Küchenstudiofinder positionieren. Hiermit lenken wir den Endkunden direkt oder indirekt zu un­ seren Mitgliedern. Die erfolgreiche, digitale Endverbrauchermarke für echte Küchenspezialisten erzeugt hohen Wiederer­ kennungswert durch das Freundschaftssymbol, den roten Koch-Handschuh. Auch für Existenzgründer oder Küchenspezialisten mit strategischen Expansionsvorhaben bietet Der Kreis attraktive Möglichkeiten, wie z.B. das Fach­ handels- und Ausstellungskonzept KÜCHE 3000. Es ist schon für kleine Studiogrößen ab 60 qm möglich und gerade für interessante Innenstadtlagen präde­ stiniert. Kernstück ist ein inspirierendes, modulares Ausstellungskonzept mit einem außergewöhnlichen Erscheinungsbild, das Küchen illuminiert in Szene setzt. Das moderne Fachhandelskonzept ist attrak­ tiv sowohl für gestandene Küchenprofis (z.B. per Shop-in-Shop-Lösung) als auch für Existenzgründer. Letztere werden von der Idee bis zur Umsetzung des Studios – und auch darüber hinaus – mit einem um­ fassenden Existenzgründerpaket unterstützt. Dazu gehört natürlich eine intensive betriebswirtschaftli­ che Begleitung, professionelle Beratung und weitere Inklusiv-Dienstleistungen. „Der Kreis unterstützt seine Mitglieder generell durch praxisorientierte digitale Dienstleistungen, die den Küchenspezialisten effizienter und kostenoptimierter arbeiten lassen“, betont Ernst-Martin Schaible. „So bietet unser neu aufgesetztes InfoNet griffig neues­ te und schnelle Informationen aus Einkauf, Marke­


Umfrage Verbände | Branchenspiegel

ting und Vertrieb. Einfach gut organisiert sind unsere Mitglieder dank der neuen BetriebsorganisationsSoftware KüchenDesk. Diese ist eine cloudbasierte Lösung für die gesamte Betriebsorganisation des Kü­ chenstudios inklusive Warenwirtschaft und einer zen­ tralen Datenbank. Wichtig: Die moderne Software ist zusammen mit dem exklusiven Dienstleister Meister­ desk von Küchenspezialisten für Küchenspezialisten entwickelt worden. Sie ist ganz an den Bedürfnissen eines Küchenprofis orientiert und mit allen gängigen Küchenplanungs-Programmen kompatibel. Wir sorgen auch dafür, dass Leistungen der Küchen­ spezialisten über ein Redaktionsportal bundesweit gestreut werden. Seit fast anderthalb Jahren arbeitet Der Kreis deshalb intensiv mit einem sehr agilen Themendienst zusammen, um die hochqualifizierte Ar­ beit unserer Mitglieder – kreative Küchenspezialisten – weiter in den Medien zu verbreiten. Das Portal des Dienstleisters erhält von unserem Marketing- und Kommunikationsteam dazu spezielle Themen, welche dann interessierten Journalisten für ihre Medien zur

Verfügung gestellt werden. Der von den Redaktionen am häufigsten abgerufene Content war bisher das Thema „Berufsausbildung der Zukunft – Küchenspezialisten sind Gestaltungspro­ fis.“ Bis dato hat das zu einer Gesamtreichweite von fast 19 Millionen geführt. Allein die Beiträge, in der die Planungskompetenz von Der Kreis Küchenspezialis­ ten hervorgehoben worden sind, erreichten eine Ge­ samtverbreitung von über 6,7 Millionen, davon über 1,6 Millionen Print. Last but not least bieten wir unseren Mitgliedern auch konzeptionelle Lösungen an, was den Bereich der Küchenrenovierung angeht. Aufgrund aktueller Mit­ gliederbefragungen gehen wir davon aus, dass dieses Thema wieder einen höheren Stellenwert als bisher bekommen wird. Mit Blick auf die geringeren Bau­ genehmigungen für Häuser und Wohnungen wird die Ansprache der Konsumenten, die in den Bestandsbau investieren, immer wichtiger. Wir arbeiten daher mit Hochdruck an einem zeitgemäßen Update unseres www.derkreis.de bisherigen Lifting-Konzeptes.“

KüchenTreff – Digitalisierung in Krisenzeiten unverzichtbar 1. „Wir sehen die Lage aktuell durchwachsen“, betont Marko Steinmeier, der für die Geschäftsführung von KüchenTreff verantwortlich zeichnet. „Die Küchenbranche sieht sich 2023 mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert. Es gibt mittlerweile eine entspanntere Liefersituation, jedoch beeinflussen die signifikanten Preissteigerungen der Hersteller in 2022 und 2023 das Geschäft. Zudem fällt fast der gesamte Bausektor weg. Dies macht die Lage für Küchenspezialisten nicht einfach. Unternehmen kön­ nen sicherlich mit einigen Durststrecken rechnen. Gleichzeitig gibt es viele Partner, die all dem entge­ genwirken und weiterhin ihre Zahlen aufrecht halten.“ 2. „International nehmen wir eine ähnliche Entwick­ lung wahr. Das Auslandsgeschäft hat einen Umsatzanteil von gut 20%. Unsere Auslandsgesellschaften agieren jedoch weitestgehend eigenverantwortlich. Durch Nutzung der Vertriebsmarke „KüchenTreff“ und ausgewählter Dienstleister und Lieferanten he­ ben wir gemeinsam Synergien. Wir begleiten insbesondere das Wachstum in Benelux und Austria.“ 3. „Im Vergleich zu den Zahlen Mitte des Jahres verzeichnen wir eine leichte Trendwende – Frequenz­ entwicklung und die Verkaufsabschlüsse steigen wie­ der“, betont Marko Steinmeier. „Wir gehen davon aus, dass sich der Negativtrend bis Ende des Jahres weiter reduzieren wird, hin zu einem einstelligen Minus im Vergleich zu 2022. Für 2024 rechnen wir

tatsächlich nochmal mit einem leichten Minus, da die fakturierten Umsätze in diesem Jahr sicherlich noch zum Teil von gut gefüllten Auftragsbeständen geprägt sind.“ 4. „Wir fokussieren vor allem den Ausbau der Leadgenerierung sowie das Thema Digitalisierung“, be­ tont der Marktkenner. „Bei unserer Werbeflatrate bei­ spielsweise können Mitglieder nun mehr als die klas­ sischen Print-Beilagen buchen. Ab 2024 werden sie die Möglichkeit haben, alle Beilagen über Landigpa­ ges digital auszuspielen und zu bewerben. Wir unter­ stützen und schulen unsere Mitglieder darin, sich über Social Media noch sympathischer und professio­ neller darzustellen. Zu den Herbstmessen haben wir unser digitales Mar­ ketingportal vorgestellt, mit dem unsere Händler und Händlerinnen sich regional noch sichtbarer machen – ganz einfach, digital, mit wenigen Klicks. Weiter bauen wir unsere Marketingkampagnen aus und ent­ wickeln unterschiedliche Werbemaßnahmen. Unsere eigene Grafikabteilung setzt dabei die verschiedenen Wünsche aus dem Mitgliederkreis um. Am PoS unter­ stützen wir mit der Aufwertung der Küchenstudios durch unser Ladenbaukonzept und individuelle Fas­ sadengestaltungen durch unsere Grafikerinnen. Perspektivisch planen wir Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften, die den Händlerinnen und Händlern einen neuen Vertriebszweig eröffnen.“ www.erfolgreich-mit-kuechentreff.de

Marko Steinmeier, Geschäftsführer KüchenTreff

küche + architektur | 67


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Garant/Küchen Areal – lokale Marktbearbeitung gewinnt an Bedeutung

Jörg Böhler zeichnet für die Leitung des Geschäfs­ felds Küchen Areal bei der Garant-Gruppe verantwortlich.

68 | küche + architektur

1. „Nicht nur gefühlt schlittern wir derzeit von einer Krise in die nächste: Corona Pandemie, Ukrainekrieg, Inflation und steigende (Bau-)Zinsen, nun das Wie­ deraufflammen des Nahost-Konflikts. Die Verbrau­ cher sind verunsichert. Hinzu kommt: Wer Geld inves­ tiert, investiert derzeit eher nicht in Einrichtung, sondern in den Urlaub, die Photovoltaik-Anlage oder die Heizung – oder aber, er hält sein „Pulver“ vorüber­ gehend trocken, indem er es auf dem Tages- oder Festgeldkonto parkt. Manche Krisen sind aber auch (in Deutschland) „hausgemacht“ – so etwa die unsägliche Diskussion um das sogenannte „Heizungsgesetz“, die nachweis­ lich die Nachfrage im Bau- und Einrichtungsbereich erheblich lähmt“, stellt Jörg Böhler, der für das Ge­ schäftsfeld Küchen Areal der Garant-Gruppe verant­ wortlich zeichnet, fest. „Es ist kaum zu glauben, welche psychologischen Ef­ fekte so etwas auf die Anschaffungsneigung der Ver­ braucher hat. Bis Ende des ersten Quartals waren wir noch voll auf dem Level des Rekord-Vorjahrs unter­ wegs – und mit Aufflammen der medialen Diskussion war dann ein regelrechter Niveauabfall in der Kun­ dennachfrage spürbar. Der Rückenwind der letzten Jahre ist aktuell definitiv in Gegenwind umgeschlagen“, beobachtet der Marktkenner. „Nichtsdestotrotz ist die Stimmung bei unseren Fachhändlern gut. Sie nehmen die Herausforderung an und wissen, dass sie dennoch zu den Gewinnern zählen können, wenn sie in ihrem regionalen Markt aktiv werden und ihre Stärken ausspielen! Mut macht uns auch, dass wir in den letzten Wochen vermehrt von unseren Handelspartnern hören, dass eine Erholung eingesetzt hat und sowohl Frequenzen als auch Abschlüsse wieder angezogen haben.“ Den­ noch zeige sich die Situation im Markt aktuell sehr volatil und stark von Hauskonjunkturen abhängig. Trügerisch für den inhabergeführten, mittelständischen Fachhandel sei die Tatsache, dass viele Fachgeschäf­ te bis Jahresende und auch ins neue Jahr hinein in der Auslieferung noch gut zu tun haben – gleichzeitig jedoch für neue Aufträge für das nächste Jahr sorgen müssen. „Hier gilt es, die Marketingbudgets wieder erheblich aufzustocken, die in den vergangenen drei Jahren auf historisch niedrigem Niveau waren.“ Glücklicherweise hätten viele Fachgeschäfte in der Zeit aber auch gutes Geld verdient, so dass es auch möglich sei, gezielt in die Neukundenakquise zu in­ vestieren. „Natürlich verzeichnen auch wir per Ende Oktober ein Minus im Auftragseingang bei unseren Händlern so­ wie in den fakturierten Einkaufsumsätzen im Verband. Doch sowohl bei Küchen Areal als auch in der ge-

samten Verbundgruppe liegen wir damit immer noch auf dem sehr hohen Umsatzniveau von 2021“, unterstreicht Jörg Böhler. „Deutlich erkennbar in den fakturierten Umsätzen ist dabei auch, dass unsere Küchenmöbellieferanten insgesamt deutlich stabiler im Umsatz sind als die Geräteindustrie, welche auf­ grund der erheblichen Lagerkäufe unserer Partner im Vorjahr, als die Verfügbarkeiten schwierig waren, zweistellig im Minus liegt. Nach über 50% Wachstum bei Küchen Areal über die vergangenen drei Jahre ist die aktuelle Eintrübung „von sehr hohem Niveau kommend“ für uns aber nicht überraschend“, betont der Marktkenner. 2. „Unser Kernmarkt und mit Abstand umsatzstärks­ ter Markt ist und bleibt Deutschland. Darüber hinaus sind wir in den angrenzenden europäischen Ländern aktiv – je nach Marktstruktur mit den Geschäftsfel­ dern Küchen und/oder Möbel. Unser Anspruch ist es, in allen Märkten nachhaltig zu wachsen – im Heimatmarkt ebenso wie im Ausland.“ 3. Mit Blick auf das kommende Jahr, sorgt sich der Branchenspezialist vor allem hinsichtlich des Neu­ bausektors. „Hier ist unseres Erachtens nicht mit ei­ ner schnellen Erholung zu rechnen, das wird uns ggf. noch 12 bis 18 Monate beschäftigen. Die größte Her­ ausforderung ist daher sicherlich, von einem nun ins­ gesamt kleineren Kuchen ein größeres Stück abzube­ kommen – aber genau darauf richten wir nun alle unsere Aktivitäten aus!“ „Bei rückläufigen Frequenzen“, weiß Jörg Böhler aus Erfahrung, „wird der Kampf um den Kunden größer. Der Fachhandel hat aus unserer Sicht in der lokalen Marktbearbeitung den entscheidenden EffizienzVorteil, um die „richtigen“ Kunden gezielt ins Haus zu holen. In den letzten Jahren ist er sichtbarer ge­ worden für den Endkonsumenten. Die Alleinstel­ lungsmerkmale des Fachhandels – persönliche An­ sprache, hohe Serviceorientierung, Beratungsstärke – werden sich auszahlen“, davon zeigt sich Jörg Böh­ ler überzeugt. Gleichzeitig gelte es für den Verband, die Marge seiner Händler zu sichern. „Über unsere Einkaufsgesellschaft EMMK bieten wir ihm hierfür die notwendige konditionelle Sicherheit eines großen, marktführenden Einkaufsvolumens.“ 4. „Für unsere Händler gilt es, sich angesichts der Marktlage besser als die Konkurrenz zu positionieren. Das gilt zum einen fürs Sortiment: Hier hat der Handel die Aufgabe, seinen Preis- und Sortiments­ aufbau an die veränderten Kundenbedürfnisse und Budgets anzupassen. Genau darauf haben wir den Fokus in den diesjährigen Jahresgesprächen mit un­ seren Lieferanten gelegt und die Ergebnisse auf un­ serer gerade zu Ende gegangenen EMMK-Ordermes­


Umfrage Verbände | Branchenspiegel

se präsentiert. Die Frequenzen auf den Ständen haben dabei gezeigt: Unsere Händler orientieren sich (neu) und prüfen dies sehr genau. Zum anderen bieten wir unseren Mitgliedshäusern entlang der gesamten Customer Journey vollumfäng­ liche Unterstützung, um ihren Umsatz zu steigern – bzw. eben das erwähnte „größere Stück vom kleine­ ren Kuchen“ zu gewinnen. Crossmediale Kampagnen und unser Online-Leadgenerator generieren mehr Reichweite und Frequenz und führen neue Kunden ins Geschäft. Damit sich unsere Partner regional vom

Wettbewerb abheben und Kunden ein einzigartiges, emotionales Einkaufserlebnis bieten, helfen wir ih­ nen, ihr Profil zu schärfen, u.a. durch exklusive Kol­ lektionsmarken, Ladenbau und PoS-Maßnahmen. Um eine hohe Beratungs- und Fachkompetenz zu ge­ währleisten, unterstützen wir auch bei der Qualifizie­ rung und Findung von Personal. Mit leistungsstarken Konditionen, unterjährig ausgeschütteten Boni und weiteren Finanzierungsmöglichkeiten sorgen wir zu­ dem für die nötige Liquidität und sichere Margen für www.kuechen-areal.de unsere Händler.“

organisationen DER KREIS Systemverbund ist internationaler Fullservice-Dienstleister für Küchenspezialisten, Bad-, Heizungsund Klimaspezialisten, Schreiner, Tischler sowie Laden- und Fensterbauprofis. Die Verbundgruppe mit über 3.600 Mitgliedern und neun Ländergesellschaften in Europa offeriert neben Top-Konditionen, attraktiven Rückvergütungen, ZR, Unterstützung bei Existenzgründung, Standortsuche und Nachfolgeregelung, Nachwuchsförderung, großem Lieferantenspektrum als besondere Leistungen: 10-Jahresgarantie, BetriebsorganisationsSoftware KüchenDesk, mehr als 40 Erfa-Gruppen, Ladenbaukonzept, Online-Strategie mit einzigartiger, digitaler Endverbrauchermarke „kuechenspezialisten.de“ und ein Onlinemarketing-Tool für Werbekampagnen im Netz. Gemäß dem Leitmotto „Freiheit durch Verbund“ entscheidet der Unternehmer selbst, in welchem Umfang er die Angebote in Anspruch nehmen will. Diese Freiheit und Individualität sind die Stärken des Systemverbunds. Die Dienstleistungen werden kontinuierlich zusammen mit den Mitgliedern, also „von Küchenspezialisten für Küchenspezialisten“, weiterentwickelt. Diese können so mit zukunftssichernden Lösungen ihre Marktposition ausbauen, um die führende Position in ihrer Region zu sichern. Dies gilt sowohl für die Gestaltung des Geschäfts als auch für die Präsentation des Unternehmens und Kundenakquise in ­digitalen Medien. Die persönliche und professionelle Betreuung der Mitglieder durch die Regionalleiter bei der Umsetzung der gemeinsam entwickelten Dienstleistungen wird von den Mitgliedern sehr geschätzt. DER KREIS Einkaufsgesellschaft für Küche & Wohnen mbH Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg Tel. 07152 6097-00 · derkreis@derkreis.de www.derkreis.de · www.kuechenspezialisten.de · www.kuechenboerse24.de

Die Varia Franchise GmbH – ein Unternehmen von DER KREIS Systemverbund Holding – ist ein preislich attraktives Franchise-System mit Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung der Franchisenehmer und quartalsweiser Bonusauszahlung. Wir setzen erfahrene Unternehmensberater ein, um insbesondere Existenzgründer optimal zu unterstützen. Zudem haben wir kompetente Regionalleiter in ganz Deutschland im Einsatz, um die persönliche Partnerbetreuung zu intensivieren. Flankierend wurden von uns leistungs­ fähige Hersteller für noch mehr Vielfalt aufgenommen. Unsere Neugründer fühlen sich aufgrund attraktiver Zuschüsse und Unterstützung beim Ladenbau besonders wohl. Öffentlichkeitsarbeit, Unternehmens­ beratung, Analyse der betriebswirtschaftlichen Kennziffern sowie ein auf Zielgruppen zugeschnittenes Marketingkonzept bilden den Grundstein für den Erfolg unserer Partner. Punkten können diese gegenüber dem Endverbraucher mit einer umfassenden 10-Jahresgarantie. Mit „Varia – PURION“ haben wir zudem eine attraktive Eigenmarke (mit eigener Landingpage) etabliert. Wir fördern den Auftritt in den Sozialen Medien (z.B. Facebook & Instagram) als wichtiges Werbemittel, und unseren Varia Partnern wird die Mitgliedschaft auf der Plattform „kuechenspezialisten.de“ ermöglicht. Ebenfalls steht ihnen die umfassende Betriebsorganisations-Software KüchenDesk zur Verfügung.

Varia Franchise GmbH Mollenbachstraße 2 · 71229 Leonberg Tel. 07152 6097-02 info@varia.de · www.varia.de

küche + architektur | 69


Branchenspiegel | Umfrage Verbände

MHK – Effiziente Strategien statt ruinöser Rabattschlachten

Volker Klodwig, Vorstandsvorsitzen­ der der MHK Group

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1. „Unsere Küchenfachhändler sind zunächst mit ei­ nem komfortablen Auftragspolster aus den Vormona­ ten ins neue Jahr gestartet. Die verhaltene Konsum­ stimmung hat sich dann aber rasch im Handel niedergeschlagen“, zieht Volker Klodwig, Vorstands­ vorsitzender der MHK-Group, Bilanz. „Dazu haben selbstverständlich die Inflationsentwick­ lung und der damit verbundene Anstieg der Bauzin­ sen sowie die einbrechende Wohnbaukonjunktur bei­ getragen. Aber diese Situation schauen wir uns als Branchenplattform nicht einfach an. Mit Investitionen in digitale B2B-Beschaffungsportale sorgen wir für maximale Effizienz bei unseren Gesellschaftern und mit Investitionen in unsere Marken – vor allem musterhaus küchen – unterstützen wir die Küchenstudios, die Frequenz und Kaufentscheidung vor Ort zu steigern“, unterstreicht der versierte Manager. 2. „Die MHK Group wird das Jahr 2023 über dem Markt abschließen. Selbstverständlich haben wir im Segment Küche Rückgänge zu verzeichnen, aber die­ se sind gegenüber dem Markt deutlich schwächer ausgeprägt. Zudem hat das Segment Handwerk mit unseren Verbänden interdomus Haustechnik, Top Ma­ lermeister und Deutscher Wohnbauverbund sehr gut performt. Zusammen öffnet das Handlungsspielräu­ me, um unsere Gesellschafter in Küche und Hand­ werk zielorientiert zu unterstützen. Dafür investieren wir konkret in die Themen, die für diese Branchen im kommenden Jahr gewinnbringend sein werden.“ 3. „Der Ausbau unsere Auslandsstandorte ist ein wichtiger Treiber unserer Wachstumspläne“, betont der Stratege. „Wir sind hier sehr agil unterwegs und nutzen auch gezielt die Synergien zwischen unse­ ren Teams in den Niederlanden und Belgien oder auch Österreich und der Schweiz. Auch in Großbritan­ nien können wir in diesem Jahr – trotz ja auch inter­ national herausfordernder Rahmenbedingungen – eine positive Entwicklung feststellen. In Frankreich bauen wir Anfang 2024 einen eigenständigen Standort auf. Die Chancen des internationalen Marktes entste­ hen aber auch aus Lieferantenperspektive. So konn­ ten wir beispielsweise eine Kooperation für den Markteintritt der Marke asco in Deutschland ab­ schließen. MHK Handelspartnern steht diese Marke exklusiv für ihre Küchenstudios zur Verfügung – ein nicht zu unterschätzendes Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb.“ 4. „Machen wir uns nichts vor: Aktuell sind noch keine überzeugenden Signale für eine Erholung des Kon­ sumklimas in den kommenden Monaten erkennbar. Wir werden uns auch in 2024 mit einer hohen Preis-

sensibilität auseinandersetzen müssen, wenn sich Konsumenten mit Anschaffungen beschäftigen. Entscheidend ist, dass das im Handel nicht zu rui­ nösen Rabattschlachten oder lähmenden Preis­ diskussionen führt“, betont der Marktkenner und empfiehlt: „Stattdessen müssen wir an der Effizienzschraube ziehen und zugleich Produkt, Beratung und Service überzeugend aufladen. Genau dafür bie­ ten wir unseren Partnerinnen und Partnern im Kü­ chenfachhandel und Handwerk ein breites Spektrum an Systemleistungen, die sie aktiv nutzen können. Denn aus unserer Systemkompetenz als Branchen­ plattform entstehen nicht nur signifikante Potenziale für den Fachhandel oder -betrieb, um Kosten einzu­ sparen und die Effizienz zu steigern. Unsere System­ leistungen bieten darüber hinaus viele zusätzliche Chancen in einem anspruchsvollen Markt – sei es durch die Kooperation mit unseren erfolgreichen Marken, das Vertrauen in unsere Fachkräftequalifi­ zierung oder den Zugriff auf unsere individuellen Fi­ nanzierungslösungen zur Liquiditätssicherung und für Investitionen. Wir konnten in den vergangenen Wochen im Rahmen des deutschlandweiten MHK Expertentreffs und der Reddy Visits viele intensive und Mut machende Gespräche mit unseren Küchenfachhändlern führen. Es war deutlich zu spüren, dass wir Sicherheit geben können, aber auch eine Perspektive, die weit über die aktuelle Situation hinausgeht“, stellt Volker Klodwig fest. „Unsere Gesellschafter nutzen das umfangreichste Netzwerk an Dienstleis­ tungen in der Branche. Mit der Cronbank stehen so­ wohl Unternehmensfinanzierungen als auch Finan­ zierungen und Versicherungsleistungen für die Kunden zur Verfügung. Mit der IHT gewährleisten wir eine optimale Betreuung, wenn es um das Thema Ge­ schäftsplanung geht. Die Garantiedatenbank bietet mit attraktiven Garantieverlängerungen eine echte Alternative zu Preisdiskussionen, unsere Carat Pla­ nungssoftware hebt Beratungs- und Planungspro­ zesse visuell auf ein völlig neues Level und mit der Europa Akademie engagieren wir uns aktiv in der Fachkräftequalifizierung. Hier lassen wir nicht nach und zugleich setzen wir klare Schwerpunkte: Wir freuen uns auf aufmerk­ samkeitsstarke Kampagnen für unsere Marken mus­ terhaus küchen mit unseren Kooperationspartnern Giovanni und Stefano Zarrella und den 30. Geburtstag von Reddy. Und wir setzen die Stärke der MHK am Markt auch für die Entwicklung und Umsetzung digi­ taler Plattformen ein, die den Unterschied machen, www.mhk.de weil sie für Effizienz sorgen.“


Umfrage Verbände | Branchenspiegel

Mit über 500 unabhängigen Küchenspezialisten gehört GARANT Küchen Areal zu den wachstumsstärksten Küchenverbänden in Deutschland. Küchen Areal ist ein Spezial­ verband der GARANT Gruppe, der leistungsstarken Marketing- und Einkaufsverbundgruppe für den ­Mittelstand. Verbandsleitung: Jörg Böhler j.boehler@garant-gruppe.de Tel. +49 (0) 5242 409-123 GARANT Küchen Areal Hauptstraße 143 33378 Rheda-Wiedenbrück www.kuechen-areal.de

WILLKOMMEN BEI DEN PROFIS. Große Transparenz, kurze Wege, eine niedrige Kostenstruktur sowie attraktive leistungsbezogene Verbands-, Haus- und Konzentrationsboni: Dafür steht Der Küchenring. Das Herzstück des Online-Marketings bildet die Händler-Website, die modern und responsive individuell aufgebaut wird. Mit zahlreichen Content-Vorlagen werden die Händler im Bereich Social Media unterstützt. Abgerundet wird das 360° Marketing-Paket durch verschiedene digitale, print- und crossmediale Leistungen, die als einzelne Module gebucht werden können. Die Eigenlabel Inpura, Linea und Systhema mit umfassenden Marketing-Konzepten, die große Unterstützung für Existenzgründer, Rechtsberatung und vielfältige Finanzdienstleistungen komplettieren das Portfolio. Geschäftsführer: Jürgen Feldmann, Marko Steinmeier Der Küchenring GmbH & Co. KG · Marie-Curie-Straße 6 · 53359 Rheinbach Tel. 02226 904-0 · info@kuechenring.de · www.kuechenring.de

KüchenTreff: Alles kann, nichts muss Bereits seit 1995 betreut der Marketing- und Einkaufsverband KüchenTreff Küchenstudios in Europa. Die Palette an Services, die KüchenTreff seinen Mitgliedern bietet, reicht von der Unterstützung bei der Existenzgründung über Marketingpakete und POS-Gestaltung, Unterstützung bei der Kunden­ akquise und Digitalisierung bis hin zu betriebswirtschaftlicher Beratung. Dabei steht für KüchenTreff der individuelle Bedarf des Küchenstudios im Fokus: Nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ kann jedes Mitglied die Leistungen nutzen, die es braucht. Der familiäre Charakter des genossenschaftlich organisierten Verbands spiegelt sich auch in den gemeinsamen Werten wider, die ein klares Ziel verfolgen: die Zufriedenheit der Kundschaft. Seit März 2020 kooperiert KüchenTreff mit Der Küchenring und Alliance – und steht damit an der Spitze der deutschen Verbandslandschaft im Bereich Küche. Für die über 500 Mitgliedsunternehmen bedeutet das: hervorragende Einkaufskonditionen und damit eine sichere Zukunft.

KüchenTreff GmbH & Co. KG Harpstedter Straße 60 · 27793 Wildeshausen Tel. 04431 7379-0 · Fax 04431 7379-20 info@kuechentreff.de · www.erfolgreich-mit-kuechentreff.de

küche + architektur | 71


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