Architektur + Küche 2019

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architektur + k che

Ausgabe 1/2019 · E 6,80 Österreich E 7,50 Schweiz sfr 13,60 BeNeLux E 7,90 Italien E 8,80 Spanien E 8,80 Portugal E 8,80 (cont.) Slowenien E 8,80 Slowakei E 8,80

+ k che Einrichtungstrends | Lifestyle

La sprezzatura oder l’art de vivre Italienisches Design für Individualisten

Living Outdoor

Die neue Wohnlichkeit auf Terrasse und Balkon

beautiful black Skulptur am Hang

The Hall of beef Oder: Dry Aged Beef aus der Salzgrotte


Händler unter www.next125.com


Zweiklang im Einklang

Bauen, Einrichten, GenieSSen in Symbiose mit der Natur Was haben der Architekt, der Innenarchitekt, der Designer, der Sternekoch, der Landwirt und der Metzgermeister gemeinsam? Sie stellen ihr Know-how und ihre Kreativität in den Dienst der Menschen. Dabei berücksichtigen sie seine Individualität, seinen Geschmack, seine Bedürfnisse und seinen ganz persönlichen Lebensstil. Und das unter Einhaltung eines hohen Qualitätsanspruchs und mit dem konservativen Werteverständnis der Nachhaltigkeit. In dieser Ausgabe unseres Magazins ARCHITEKTUR+KÜCHE möchten wir Ihnen Kreative unterschiedlicher Couleur vorstellen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Sinne der Menschen zu schärfen, um ihnen Formensprache, ehrliche Materialität und Farbigkeit ebenso nahezubringen wie den Genuss nachhaltig biodynamisch erzeugter Produkte. Das smarte neue Haus, entworfen von Architekten im Einklang mit der Natur und deren Ressourcen, offene Grundrisse brechen mit alten Strukturen und bieten neuen Raum für kreative Inneneinrichtungslösungen, ergänzt um authentische Design-Elemente, geprägt von zeitloser Formensprache und Materialität. Die Küche erhält hier oft einen ganz besonderen Stellenwert und öffnet sich in Form und Funktionalität den angrenzenden Wohnbereichen, um zu deren kreativem Mittelpunkt zu werden. Und nur allzu oft findet sie ihr OutdoorPendant auf der Terrasse oder gar im Garten, wo sie in Harmonie mit formschönen Sitzmöbeln und einladenden Theken und Tafeln erneut zum geselligen Mittelpunkt wird. So lassen sich kulinarische Genüsse an der frischen Luft zelebrieren: Salate und Obst von chemisch unbehandelten Böden, Fleisch, Wurst und Käse von Landwirten, die ihre Tiere artgerecht halten und füttern. All unsere Beispiele belegen, dass Wertekonservativität, Tradition und Modernität durchaus miteinander harmonisieren, oder sich im Zusammenspiel sogar zu einem völlig neuen Lebensgefühl entwickeln können. Ihr Redaktionsteam Yvonne Davy und Sabine Metz-Lieb

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Inhalt

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Raum für persönliche Verwirklichung Was lange währt, wird endlich gut

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Geschmackvoll zu Raumklima … …und Lichtstimmung – Duette® Wabenplissee

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La sprezzatura oder l’art de vivre Italienisches Design für Individualisten

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Komfortable Helfer Hailo – Cargo Synchro & Libero 2.0

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Wohnliche Eleganz Moderner Materialmix und exklusives Design

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Ordnung trifft Lifestyle German Design Award für FineLine MosaiQ

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Die neue Wohnlichkeit Von Monochromie bis hin zum Stilbruch

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Küchenplanung leicht gemacht … mit Nolte Küchen

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beautiful black Skulptur am Hang

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Gut informiert ist halb gelüftet Fundiert, anschaulich und effektiv

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Hightech in elegantem Rahmen berbel zeigt Profil mit der Skyline Frame

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Unter freiem Himmel Mit einer Outdoor Küche …

Ausgabe 1/2019 · € 6,80 Österreich € 7,50 Schweiz sfr 13,60 BeNeLux € 7,90 Italien € 8,80 Spanien € 8,80 Portugal € 8,80 (cont.) Slowenien € 8,80 Slowakei € 8,80

+ K CHE eInrIchtungstrenDs | lIFestYle

la spreZZatura ODer l’art De vIvre Italienisches Design für Individualisten

lIvIng OutDOOr

Die neue Wohnlichkeit auf Terrasse und Balkon

BeautIFul Black Skulptur am Hang

the hall OF BeeF

Oder: Dry Aged Beef aus der Salzgrotte

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Foto: Elena Nelipa

die perfekte Antwort auf das Ambiente im Industrial Style: die von Ytter Design, Luxemburg, mit dem Leicht-Programm Concrete-C Brasilia geplante grifflose Küche. Der in manueller Spachteltechnik aufgetragene Feinbeton, die filigrane Edelstahlarbeitsplatte, die Leuchten und die Holzelemente schaffen eine authen­ tische Atmosphäre. www.leicht.com

ARCHITEKTUR + K CHE

inhalt

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Inhalt

Impressum Verlag: Fachschriften-Verlag GmbH & Co. KG Höhenstraße 17 70736 Fellbach Tel. 0711/5206-1 Fax 0711/5206-300 www.fachschriften.de

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Verlagsleitung: Tilmann Münch Christian Schikora

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Redaktionsbüro: küche+architektur Weißheimerstraße 7 67549 Worms Chefredaktion: Yvonne Davy Tel. 06241/979708-10 Fax 06241/979708-17 davy@fachschriften.de

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Living Outdoor Die neue Wohnlichkeit auf Terrasse und Balkon

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Ästhetisch und funktional Das Spülzentrum neu gedacht

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So bunt wie das Leben Vorbereitungszentrum einmal anders

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keramisches Feinsteinzeug Trendmaterial für Spülen und Arbeitsplatten

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aSSgeschneidert M Holz-Fertighaus, ganz individuell

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smart home oder: ein Netzwerk voller Lebensqualität

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Home, smart home Hightech – von Menschen erdacht, für Menschen gemacht

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Mit DAmpf geniessen Schonend, wohlschmeckend und gesund

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The Hall of beef Oder: Dry Aged Beef aus der Salzgrotte

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Fattoria LA Vialla Kulinarische Spezialitäten aus der Toskana

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der clevere Dreh ComfortSpin bietet den 360°-Überblick über Lebensmittel im Kühlschrank

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„L’Intense“ des perfekten Moments Sternekoch Benjamin Peifer und der fünfte Geschmack

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Gequellde mit weiSSem Kees Ein Rezept vom Sternekoch Benjamin Peifer

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Herstellerverzeichnis Weiterführende Informationen

Redaktionsassistenz und Anzeigenverkauf: Sabine Metz-Lieb Tel. 06241/979708-12 metz-lieb@fachschriften.de Layout: Simone Steinbrech post@steinbrech-design.de Vertrieb: Partner Medienservices GmbH Julius-Hölder-Straße 47 70597 Stuttgart Druck: PVA Industriestraße 15 · 76829 Landau Preisliste für Anzeigen: zur Zeit Nr. 7, gültig seit 1.1.2019 Preis Einzelheft: 6,80 Euro (inkl. MwSt.) Direktbestellung im Verlag unter www.buecherdienst.de (zzgl. Versand) Tel. 0711/5206-306 ISBN: 978-3-945604-54-0 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Artikel oder Zuschriften mit Namen des Verfassers stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Der Fachschriften-Verlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, und im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart. Im Fachschriften-Verlag erscheinen außerdem: Althaus modernisieren, bauen!, Bauen & Renovieren, Effizienzhäuser, pro fertighaus, Schwimmbad+Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer ARCHITEKTUR + KÜCHE  | 3


architektur INTERNATIONAL

raum 4  |  ARCHITEKTUR + KÜCHE

für persönliche Verwirklichung


KÜCHEN INTERNATIONAL

Fotos: Andriy Bajdak

Was lange währt, wird endlich gut

„Manchmal ­bezeichne ich Architektur auch als eine gegenständliche Darstellung menschlicher Bedürfnisse, die auf die bestmögliche Art und Weise mit der Umwelt kommuniziert.“ Serhiy Bobak

„Ein Projekt sollte nicht der Verwirklichung der Ambitionen des Architekten dienen, sondern die Individualität des Kunden, seine einzigartigen Merkmale und seinen Lebensstil reflektieren. Der Architekt bringt „nur“ sein Wissen, seine Qualifikationen, seine Intuition und seine Erfahrung mit ein und fügt alles zu einer harmonischen Einheit zusammen.“ Dergestalt formuliert Serhiy Bobak sein Credo und folgerichtig manifestiert es sich in diesem ungewöhnlichen Anwesen, das er und sein Team von Bobak Design Architecture in Lisnyky bei Kiew, Ukraine, realisierten. Originell wie das Gebäude ist die Entstehungsgeschichte. Der Bauherr mit einer Vergangenheit als Schwimmer wünschte sich einen Pool an einem schönen Ort aus rein

praktischen Gründen, da er weder in einem öffentlichen Schwimmbad schwimmen wollte, noch zu festgelegten Öffnungszeiten. Der Pool sollte die Mindestmaße von 3 x 18 m haben, da ein Schwimmer diese Länge und Breite braucht, um die sportliche Belastung und die Entfernung beim Schwimmen zu spüren. Somit ergab sich zunächst eine Fläche von 185 qm zuzüglich des haustechnischen Kellerraumes. Doch dabei blieb es nicht: Der Wunsch nach einer Sauna, einem Badezimmer mit einem Ruheraum und einer kleinen Küche, um sich dort eine Kleinigkeit zum Essen zubereiten zu können, kam auf. Und natürlich ein Bereich zum Entspannen und Genießen. Auch Freunde und Familie sollten dort Zeit verbringen können. Es entstanden so der Lounge-Bereich

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architektur INTERNATIONAL

Dank der groSSen Fensterfront nach Südwesten ist der gesamte Innenraum des Hauses lichtdurchflutet und der Blick ins Freie ungehindert. Außenholzvertäfelung und Betonfassade gehen eine harmonische Verbindung mit der Umgebung ein.

Die Kombination von Holz, Beton und Stein wird im Innenraum konsequent fortgeführt. Es herrscht eine eher maskuline Stimmung vor, erzeugt durch die gedeckten dunklen Grün- und Graunuancen und nur durch wenige kräftige Orange- und Rottöne aufgebrochen. Die Strenge wird durch die zentrale Feuerstelle, die individuell hergestellten Holzelemente, wie z.B. die Tische, Treppenstufen, Regale und Kommoden, und die offene Raumaufteilung gebrochen.

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und die Küche. Wieder nach geraumer Zeit habe der Bauherr entschieden, dass er nach einem stressigen und aktiven Tag vielleicht doch direkt dort übernachten möchte und somit ein Schlafzimmer sinnvoll wäre. Und nach der Erholung müsse er womöglich arbeiten, sodass ein Arbeitszimmer erforderlich wäre. In Etappen kamen immer mehr zusätzliche Vorgaben auf den Architekten zu, die den Start des Projektes verzögerten. Da entschied Serhiy Bobak, dem Bauherrn einen vollständigen Wohnkomplex vorzuschlagen. So entstanden Entwurf und Geländeplan des Haupt-, Gästehauses und der Garage mit integriertem Werkraum an einem interessanten Ort – in einer naturbelassenen Gegend, umgeben von Bäumen und leichten, Sichtschutz garantierenden Geländeerhebungen. Für den Bauherrn sei es wichtig gewesen, ein individuelles Haus mit einer besonderen Energie zu haben – einen Ort, wo sich Menschen gerne treffen, wo gleichzeitig aber auch ausreichend Platz für seine Privatsphäre


KÜCHEN INTERNATIONAL

ist. Deshalb platzierte Serhiy Bobak die Badewanne und die offene Feuerstelle inmitten des Wohnbereichs. Der nicht einsehbare Hof hinter dem Hauptbau dient dem uneingeschränkten Erleben der Natur und den Stunden innerer Einkehr. Gäste finden im separaten Gästehaus ihren Rückzugsort. Serhiy Bobak wollte ein modernes Haus schaffen – mit großen Panoramafenstern, reinen Formen und zuverläs-

siger, autarker Haustechnik. Es sollte nichts Überflüssiges vorhanden sein und gleichzeitig sollte dieser reine Funktionalismus mit der umgebenen Natur harmonieren. So entstanden die schlichten Fassadenflächen aus Beton, die großflächigen Schiebefenster und der linear-grafische Terrassenzaun. Um das Gleichgewicht zwischen der Natur und den modernen, geometrischen Formen zu halten, fügte er die Holzvertäfelung aus finnischer

Die Küche ist für Serhiy Bobak immer ein besonderer Ort, der die Magie des Geschmacks, der Sinneseindrücke und des Genusses beschwört. Alle häufig verwendeten Teile, wie z.B. Arbeitsplatten, Spüle, Schränke, usw. sind robust, zuverlässig und praktisch. Matte Oberflächen lenken nicht durch unerwünschte Reflexionen ab und verzeihen kleine „Fehler“ wie z.B. Fingerabdrücke.

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architektur INTERNATIONAL KÜCHEN INTERNATIONAL

EG Grundstück: 2.400 qm Haupthaus: 450 qm Gästehaus: 100 qm

OG

Erle, das Massivholz-Geländer der Terrasse, den gefleckten, anthrazitfarbenen Terrassenboden, bereits ausgewachsene Bäume im Garten und den Steinpfad im Gras hinzu. Im Inneren bestehen die Fußböden der Erdgeschosse aller Gebäude aus Steinfliesen, die die Optik polierter Steinplatten haben. In der ersten Etage des Haupthauses wurden Teppichfliesen verwendet, die die Ästhetik natürlicher Oberflächen wie Stein im Schlafzimmer und blaugrüne Meeresoberfläche im Arbeitszimmer zitieren. Die offene Feuerstelle mitten im Wohnbereich war die zweite wichtige Komponente für die Raumgestaltung. Ihre zentrale Stelle im Haus symbolisiert die Quelle des Lebens, das Licht sowie die Wärme. Sie ist Treffpunkt für Freunde und Familie sowie die Verbindung zwischen dem offen gestalteten Küchen-, Ess- und Wohnbereich im Erdgeschoss. Für die Treppe und das Podest, auf dem sich der Loungebereich befindet, wurde Holz alter Mooreichen verwendet, das aufgrund seiner Härte eine gute Verschleißfestigkeit bietet. Die

1 1+2 italienisches Mosaik im Bad bildet einen reizvollen Kontrast zum Stein und dem goldfarbenen Relief der Kommode. 3 Die Ausrichtung der Fensterfront des Gästehauses schafft ein atriumartiges Raumgefühl und einen energetischen Austausch zwischen den Hauptfenstern des Haupt- und Gasthauses. Die verschiedenfarbige Holzpanelle des Gästehauses brechen bewusst mit dem non-colour Designkonzept und symbolisieren die unterschiedlichen Gäste, die zu Besuch kommen.

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KÜCHEN INTERNATIONAL

Rochen als Symbol für das Leben und die Freiheit. Die Farbschattierungen Grau, Schwarz und Graphit der dynamischen Meeresbewohner finden sich im gesamten Interieur wieder.

Vita Serhiy Bobak hochwertige und edle Ästhetik des Granits kommt besonders in der Küche und den Bädern zur Geltung. Mit italienischem Mosaik wurden der Pool, die Wände des Poolbereichs sowie teilweise die Bäder dekoriert. Bei der Materialauswahl lässt sich Serhiy Bobak vom Ort oder der Natur inspirieren. Aber da das Wichtigste im Haus die darin lebende Person und ihre Energetik sei, orientiere er sich zuallererst an ihr. Er versuche herauszufinden, was nur sie charakterisiert. Dies gelte dann auch für die Materialkombinationen und ihre subtile ­Authentizität. Er liebe es, wenn alles im Haus das Wohnen und Leben darin unterstützt. Deshalb bevorzuge er Materialien, die eine gewisse Rauheit und Unregelmäßigkeiten aufweisen, wie z.B. Stein mit natürlicher unebener Oberfläche oder Holz. Ein Haus solle ein Zuhause sein zum Wohlfühlen, ohne dass man ständig ans Aufräumen denken müsse, weil die Elemente und Materialien so aufwendig in der Pflege sind. www.instagram.com/bobak_architecture

1990 Architekturstudium an der Nationalen Polytechnischen Universität Lviv 1996 Diplom Abschluss in Architektur mit Bestnote 2005 Einer der 50 besten Designer der Ukraine, ein Projekt wurde in die Top 100 der besten Interieurs des Jahres aufgenommen. 2007 Gründung der Firma BOBAK DESIGN. In der Architektur liegt der Schwerpunkt auf dem privaten Wohnungsbau (auch Büro- und Geschäftsräume, soziale, öffentliche Architektur, Messestände, Eventkonzepte, Objektdesign). 2010 bis 2016 Designkonzepte für „Concept YOU“ – Ausstellungs- und Verkaufsräume deutscher Küchen (Eggersmann, Leicht, etc.) und Haushaltsgeräte im Premiumsegment 2013 bis 2015 Jurymitglied des Nationalen Ukrainischen Architekturwett­ bewerbs „Archivision“ 2017 Das Projekt Lisnyky wird im Wettbewerb ART SPACE in der Kategorie „Beste Architektur“ und „Bestes Interieur“ nominiert. ARCHITEKTUR + KÜCHE  | 9 |  9


Designtrends

La sprezzatura oder l’art de vivre

Italienisches Design

von Individualisten für Individualisten

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Foto: Alfa Romeo

2 1-3 italienische Designklassiker: Vespa Motorroller, Alfa Romeo Giulietta SZ oder die schrille Garderobe Cactus von Gufram. www.gufram.it

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Fotos: smeg

Design „made in Italy“ folgt keinen speziellen Regeln. Anders als die theoretische Herangehensweise der Bauhausschule in Deutschland lebt das italienische Design vor allem von der Experimentierfreudigkeit, dem Improvisationsvermögen kleiner Handwerksbetriebe beeinflusst durch Kultur und Tradition und deren Vermögen Schönheit und Funktion miteinander zu verschmelzen. Gerade die kleineren Handwerksbetriebe, Kunsthandwerkschmieden und Familienunternehmen waren es, die in Zusammenarbeit mit Architekten die Gestaltung von Produkten auf neue, einzigartige Weise beeinflussten. Die „italienische Linie“, wurde so um 1955 international der Inbegriff für modernen, kultivierten und kosmopolitischen Lebensstil.

Foto: gufram

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Foto: Vespa

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designtrends

Foto: wood factory

Original Fiat 500-Teile bilden die Hülle dieser Kühlvitrine/Minibar von Smeg, die mit zwei Thermoglas Schiebtüren schließt. www.smeg.de/news/fiat-500-und-smeg

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Foto: Cattelan Italia

Designtrends

Foto: bross

Filigran und akzentuierend zugleich das Anbau-Regal „Airport“ von Cattelan Italia, das sich sowohl an der Wand als auch an der Decke befestigen lässt. Gestell und Bügel sind aus Stahl gefertigt und in den lackierten Ausführungen titan, weiß, schwarz oder graphite gaufriert erhältlich. Böden und Elemente sind aus Holz und stehen in unterschied­ lichen Ausführungen zur Verfügung. www.cattelanitalia.com

In Italien hat die Möbelproduktion schon lange Tradition und wurde besonders durch die Renaissance geprägt. Die prunkvollen und bis ins kleinste Detail verzierten Möbel machten italienisches Mobiliar weltbekannt. Mit dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Design wieder dezenter. Ab 1950 sorgten namhafte Designer wie Marco Zanuso, Franco Albini oder Gabriele Mucchi mit ihren außergewöhnlichen Möbeldesigns für Aufsehen. Designs, die im übrigen noch heute gefragt sind und von renommierten Herstellern weiter gefertigt und vermarktet werden. Ende der 1960er-Jahre gelang es einigen Designern und Unternehmen industrielle Produktion und experimentelle Gegenentwürfe zu vereinen. Zehn Jahre später ent-

Geta ist ein neues, von Baldessari entworfenes Möbel, das bei Bedarf in ein Home-Office verwandelt werden kann. Das Konzept ist einfach und faszinierend: ein Sideboard mit Schubladen, Türen und klappbarem Top, das in seiner Konstruktion eine ausziehbare Platte versteckt, die es zum Schreibtisch verändert. Die aufklappbare Oberseite des Möbels verfügt über ein eingebautes Display mit spezieller Oberfläche, die es in eine Tafel für Notizen, Verabredungen, Programme etc. umwandelt. www.bross-italy.com 12  |  ARCHITEKTUR + KÜCHE


Foto: bross

Foto: Cassina

Foto: bross

„Wait a Minute“ liegt der Bedeutung des Akronyms „Wam“ der neuen Bross-Kollektion, kreiert von dem renommierten Architekten Marco Zito, zugrunde. Ästhetisch erinnern Loungesessel, Sessel, Bänke, Puffs und Couch­ tische an den urbanen Metropolen-Stil, symbolisiert durch einen Metallfuß in schwarzem Finish oder gebürsteter Bronze. Die Kombinations-Möglichkeit verschiedener Stoffe und Farben verleiht jeder Komposition einen individuellen Charakter. www.bross-italy.com

standen Design-Klassiker wie der Sitzsack Sacco von Zanotta oder die schrille Garderobe Cactus von Gufram. Mitte der 1970er-Jahre bestimmten Gruppen wie Studio Alchimia und ab 1981 Memphis das Design z. B. mit unkonventionellen Objekten von Memphis, zu deren Mitgliedern u.a. Michele De Lucchi, Matteo Thun oder Ettore Sottsass zählen. Im Mittelpunkt der Bewegung standen sowohl die Gestaltung der Oberflächen und eine farbenfrohe Verspieltheit, Multi- statt Monofunktionalität und der kommunikative Aspekt der Produkte.

wie sie nur in Italien zu finden ist. Mit „la sprezzatura“ kreierte Baldassare Castiglione im 16. Jahrhundert in seinem Buch „Il Libro del Cortegiano“ (Der Hofmann) eine Wortschöpfung, die diese „art de vivre“ beschreibt. Mit dem Begriff sprezzatura beschrieb er die Haltung des Höflings, die auch bei der Bewältigung von Schwierigkeiten unangestrengte Leichtigkeit zelebriert. Die Sprezzatura, so der Renaissance-Autor, bestehe darin, „bei allem eine gewisse Art von Lässigkeit anzuwenden, mühelos und intuitiv“.

Lady Chair by Marco Zanuso designed in 1951 www.cassina.com

Freiheit statt Reglementierung

Foto: cassina

Aber was ist es, das italienisches Design so einzigartig macht? Es ist Spiegelbild einer einzigartigen Lässigkeit,

„Infinito“ by Franco Albini Entwurfsjahr 1956/57: Das Bücherregal in praktischer Modulbauweise besteht aus vertikalen Elementen mit Türen, Aufbewahrungselementen mit Klappen und Regalen. Die vertikalen Elemente, die zwischen Boden und Decke eingespannt werden, lassen sich zwischen 268 cm (105,5“) und 290 cm (114,2“) verstellen. Die Aufbewahrungselemente und Regalböden sind höhenverstellbar. www.cassina.com/de

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Foto: capodopera

Foto: capodopera

designtrends

Ein elegantes, hohes und schlankes Barmöbel, das auf einem schmalen, jedoch robusten Metallgestell mit kunstvollen Messingdetails steht. Der quaderförmige Behälter besticht durch seine strukturierte Oberfläche und das vertikale Wellenmotiv. www.capodopera.it

Diese Lässigkeit hat das italienische Design seither geprägt. La sprezzatura ist die Basis von la dolce vita und des dolce far niente, und damit Teil der italienischen Lebenskultur. Bis heute spiegelt sich diese Lässigkeit in

italienischer Mode, italienischem Produktdesign bis hin zur italienischen Küche. Ist deutsches Design untrennbar mit Regeln wie „form follows function“ und dem strengen Erbe des Bauhaus verbunden, zeigen sich die Italiener in der Kreation neuer Designs deutlich freier. Das gilt natürlich auch für die Mode: Was z.B. Herrenbekleidung anbelangt, so zeigt sich auch hier Sprezzatura, die mit muti­ge­ren Farb- und Materialkombinationen und Formen ganz im Gegensatz zur typisch deutsch perfektionierten Uniformität des dunkelblauen Anzugs, des weißen Hemds, der dezenten Krawatte und schwarzen Schuhen steht.

designklassiker: Sitzsack Sacco von Zanotta. www.zanotta.it

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Foto: agape

Foto: zanotta

Studiopepe gestaltet für Alape eine elegante Accessoire Linie, bestehen aus Standspiegel und Behältern aus poliertem Marmor, die wie vom Wasser geformt erscheinen. www.agapedesign.it


designtrends

Foto: cattelan italia

Foto: alessi

Besonders edel präsentiert sich „Chantal“, die Glas-Vitrine , deren optische Weite allein durch Boden und Decke wahlweise aus Nussbaum Canaletto, „verbrannte Eiche“ oder Natur Eiche begrenzt wird. Selbst die illuminierten Einlegeböden bestehen aus Glas. www.cattelanitalia.com

Italienische Marken die Geschichte schreiben

Viel Stauraum im modularen Hängeelement „Lift“. Ob einzeln oder zu mehreren, vertikal oder horizontal – bella figura (Bild o.). Studio MK 27 entwarf mit DR eine Wanne für Zwei, für deren organische Form der Phantasie viel Spielraum gibt (Bild u.). www.agapedesign.it

Foto: agape

Alessi, De’Longhi, Cassina, Molteni, Catalan Italia, Smeg, Vespa, Fiat Cinque Cento, Alfa, Ferrari und und und Unternehmen, die Designgeschichte geschrieben haben, kreiert ohne Vorgaben oder Zwang, dafür aber mit viel Emotion und Liebe zum Detail. Italienisches Design versteht es unauffällig auffällig zu sein. Ganz im Sinn der Sprezzatura. Insbesondere italie­ nische Möbel und Accessoires sprechen vor allem Individualisten an, die viel Liebe zu Kunst und Kultur mitbringen. Angereichert mit Kreativität, Spaß an der Freiheit und der Verknüpfung von Tradition und Moderne beeinflusst la Sprezzatura bis heute die internationale Designwelt.

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Foto: ronda design

Designtrends

4+5 Das modulare Wandpanelsystem „Caddy“ aus lackiertem Metall ist in verschiedenen Maßen erhältlich und lässt sich in variablen Layouts zusammenstellen. Das Ergebnis ist immer ausgesprochen elegant. Ob in Weiß, Schwarz, Graphit, Titan, gehämmertem Kupfer und Messing, mit Spiegel oder Beleuchtungsmodul, Caddy kann kreativ jeder Umgebung angepasst werden: Bestückt mit magnetisch zu befestigenden Accessoires, Containern und Objektträgern oder vertikalen Pflanzbehälter für lebendiges Grün an der Wand. www.rondadesign.it

Foto: agape alessi

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Foto: ronda design

5 6 6 Tablett „JM14“ und Schale „JM17“ von Jasper Morrison für Alessi, gefertigt aus Stahl, der granuliert und dann in Schwarz eingefärbt wird. www.alessi.com 16  |  ARCHITEKTUR + KÜCHE


7 Die Colombina collection beruht auf Variationen des abgerundeten Dreiecks, wahlweise aus glänzendem Edelstahl, schwarz eingefärbtem Stahl und granuliertem Messing und dem passenden Besteck. www.alessi.com

Foto: alessi

Designtrends

8 Technologie und Minimalismus muss nicht zwangsweise in kalter Präzision münden. Die Geräte-Kollektion Dolce Stil Novo von Smeg, mit den feinen Details aus Kupfer und Edelstahl, bringt Eleganz in die Küche, die Wärme und Behaglichkeit ausstrahlt. www.smeg.de 9 Schwarz verleiht den einzelnen Objekten des von David Chipperfield kreierten Tonale-Services durch die Reinheit der Form eine moderne, edle Note. www.alessi.com

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Foto: smeg

Foto: alessi

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Foto: smeg

designtrends

Einzigartig, einfach, linear: Hi-Line 6 ist mehr als eine Küche, sie ist ein Lebensraum, mit esprit de géométrie organisiert. Bestechend: die sorgfältige Verarbeitung der edlen Materia­ lien wie Eukalyptus, zinnfarbenes Aluminium und die Arbeitsplatte aus Stahl. www.dadakitchens.com/de

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Foto: dada

Foto: smeg

Stilbrüche sind beabsichtigt – die Retrodesignlinie Victoria der Einbaubacköfen und das 50er-Jahredesign des Kühlschranks und der Küchenmaschine ergeben zusammen mit dem modernen Mobiliar eine durchaus anheimelnde Mischung. www.smeg.de

Originell und unübersehbar – die von Dolce & Gabbana gestalteten Kleingeräte von Smeg. „Sicily is my Love“ heißen die Toaster, Küchenmaschinen und Wasserkocher, mit dem opulent-farbigen Dekor. www.smeg.de


FUNKTION. ELEGANZ. HARMONIE.

www.leicht.com


promotion

Natürlich, authentisch, ehrlich – die neuen Gestaltungskonzepte von Pronorm vereinen moderne Materialien zu exklusiven Designs.

Moderner Materialmix und exklusives Design:

Wohnliche Eleganz

Eine klare, zurückhaltende Formensprache und Linienführung verstärken die Wirkung der eingesetzten Materialien und verleihen dem Raum makellose Eleganz. Ihre volle ästhetische Wirkung erzielen die neuen Oberflächen, wenn sie wie aus einem Guss geplant und nur durch filigrane, schmale Fugen betont werden. Metall- und Steindekore mit Kombinationen wie Metall Titan, Eiche schwarz und Marmor Breccia heben sich

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Fotos: pronorm

KÜCHEN INTERNATIONAL

1 1 Wohnlich die Wandgestaltung mit dem floralen Muster der Tapete und dem filigranen Regal. 2 Elegante Planung, überzeugend durch das feine Fugenbild und die ­ Kom­position ausgesuchter Materialien und Programme: proline128 MM Metall titan, VU Alba Eiche schwarz und Y-line Y-WM Marmor Breccia Paradiso

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optisch und haptisch vom Mainstream ab und geben jeder Oberfläche markante und ausdrucksstarke Eleganz. Mit der Wandgestaltung im Essbereich zitiert Pronorm Anregungen aus der Natur und setzt ausdrucksstarke Akzente: Kunstvolle florale Muster in kräftigen Farben bilden den Hintergrund für die filigrane Regallösung und kontrastieren die großflächigen Möbelfronten. www.pronorm.de

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innenarchitektur

Die neue Wohnlichkeit Von Monochromie bis hin zum Stilbruch

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Foto: next125

Küche, Ess- oder Wohnzimmer? Dieser mit Möbeln des Programms NX 870 der Marke next125 eingerichtete Raum nimmt den Bewohnern die Entscheidung ab: Die wohnlich-natürliche Ausstrahlung des Nussbaum-Furniers des deckenhohen offenen Wangen­ regals und der Hochschränke ­korrespondiert ideal mit dem eleganten matten Mokkabraun des High-Tech-Materials Fenix der Insel und der beleuchteten Nische in fein-gemasertem Travertindekor. www.next125.de

Für die einen sind Küche, Ess- und Wohnraum wie aus einem Guss, während beim anderen Küche und Essraum verschmelzen und sich der Wohnbereich deutlich davon abhebt. Kontrastierende Werkstoffe, Farben und Oberflächenstrukturen ermöglichen vielfältige Interpretationen individueller Wohn- und Wohlgefühle. Purismus trifft auf Bauhausoder Retrostil ebenso wie auf Industrial- oder auch Country-Style. Durch den Stilmix von Materialität, Form und Farbe entstehen neue spannende Szenarien, die die Individualität derer, die sich ihr ganz persönliches Wohnambiente zusammengestellt haben, unterstreichen. Kochen, Essen und Wohnen wie es mir gefällt, ob passgenau in Farbe und Materialität aufeinander abgestimmtes Mobiliar oder aber durch gezielte Stilbrüche hervorgehobene Einzelstücke, die eine spannende Inszenierung darbieten: Ein gekonnter Mix aus hoher Wertigkeit, Beständigkeit und Eleganz geprägt durch Werkstoffe wie Glas oder Metall, Keramik, Betonoder Naturstein sowie edle Holzdesigns allen voran die ­Eiche. Sie eignen sich als charismatische Partner schlichter Unidekore wie Schwarz, Grau, Weiß oder erdige Zwischentöne.

Regale – Einrichtungsklassiker mit Charme Regalwände sind Einrichtungsklassiker. Sie können eine Einrichtung sowohl dominieren als auch, skulptural eingesetzt, das Ambiente auflockern. Dabei sind sie Eyecatcher und unverzichtbare Ordnungshelfer in einem! Sie zeigen sich als intelligente Stauraum-Möbel, ganz nach Wunsch offen und verschließbar und präsentieren sich ganz im Einklang mit Gesamt-Einrichtung und persönlichem Stil. Einsetzbar sind sie vielseitig. Im Wohnraum strukturieren Standregale als Raumtrenner oder

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Foto: LEICHT

Filigrane Regale statt geschlossener Schrankfronten geben dem Raum Weite, Flexibilität und Gestaltungsfreiheit inklusive, denn auch freistehend als raumteilendes Architekturelement haben sie ihre Berechtigung. www.leicht.com

Das Konzept offener Elemente, der Boxes, schafft Regale und Nischen in allen gewünschten Maßen im Schrank. Unterschiedliche Materialien, das Spiel mit Korpusbreiten, -höhen und -tiefen der eingefügten Regale erlaubt ganz individuelle Gestaltungen. www.warendorf.com

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Foto: Warendorf

Raumteiler die Einrichtung – oder im mehrfach genutzten Zimmer die Funktionsbereiche, etwa zwischen Küche, Esstisch und Wohnbereich. Das offene Design der Standregale ist ein typisches Ergebnis der Moderne und lockert die Einrichtung, die zuvor durch geschlossene Schrankelemente dominiert wurde, erheblich auf. Vasen und kleine Skulpturen oder andere Deko-Elemente werden hier offen zur Schau gestellt und unterstreichen den persönlichen Charakter der Einrichtung. In Küche und Esszimmer bieten Regale den repräsentativen Raum, um Porzellan, Gläser und Kochzubehör,

Utensilien fürs Essen und Trinken dekorativ sortiert auszu­ stellen. Immer griffbereit können aus einem offenen Regal das schöne Geschirr, ebenso wie Töpfe und Pfannen, das Vorlegebesteck und Tischsets leicht entnommen werden.

Ein Orchester ist nur so gut wie seine Solisten Luftig gestellte Solitärmöbel lassen Räume großzügiger wirken. Während die meisten Möbel früher ein eher statisches Dasein entlang der Wand fristeten, avancieren sie heute zum Centerpiece. Was im Städtebau ein


Foto: rational

innenarchitektur

ornamentierten Glastüren edles Tafelgeschirr, stilvolle Gläser oder dekorative Accessoires präsentiert werden. Andere Einzelmöbel verbergen schlichtweg viele Dinge unsichtbar hinter ihren Fronten oder nehmen sie in ihren Laden auf. Oder sie bieten Platz, um Bücher übersichtlich unterzubringen. Die exklusiven Solitärmöbel sind wesentliche Elemente, die zu einem anspruchsvollen, individuellen Einrichtungsstil beitragen. Ganz nach dem Credo: Letztendlich ist ein Orchester erst dann perfekt, wenn seine Solisten vollendet harmonieren.

Foto: eggersmann

alleinstehendes Bauwerk darstellt, ist in der Innenarchitektur das Einzelmöbel, das sowohl optisches Highlight als auch integrativer Bestandteil eines innenarchitektonischen, raumübergreifenden Einrichtungskonzepts sein kann. Solitär Möbel gliedern sich harmonisch in den Wohnraum ein. Sie sind praktisch nutzbar und gleichzeitig optische Hingucker. Dabei gestalten sich Solitärmöbel von der allein­ stehenden Insel über das Sideboard zum Highboard bis hin zur Vitrine äußerst vielfältig: Im Trend liegen z.B. Vitrinen, hinter deren transluzenten, getönten oder

Geradlinige Formen und reduziertes Design wirken beruhigend und entspannend. Das Programm Cascade betont die Linienführung in Hoch- und Unterschrank mit einem edlen Designrahmen. www.rational.de

Quarzit Carbono und stahlgrauer Effektlack bestimmen zusammen mit dem massiven geradlinigen Aufbau die monolithische Raumwirkung dieser Workstation. www.eggersmann.com

ARCHITEKTUR + KÜCHE  | 25


Aufgeräumt und doch wohnlich: Hinter den hellen Holzschiebetüren ist genug Platz für Geräte und Stauraum. Weite gibt die Regal-Spiegelrückwand, der Kontrast zum matten schwarzen Direktlack, die klaren Konturen – modern und großzügig. www.ballerina.de

Foto: bauformat

Durch den hellen Sockel scheinen die mattschwarzen, grifflosen Möbel zu schweben und es entsteht ein interessanter Effekt aus dem Widerspruch zwischen Massivität und Leichtigkeit. www.bauformat.de

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Foto: Ballerina

innenarchitektur


Ein funktionaler Solitär, ummantelt mit Marmor Pietra Viva, feine Kanten, filigrane Fugen, einzigartig in der Verarbeitung und der Erscheinung, zu Recht eine Variante aus dem Bereich Unique. www.eggersmann.com

CARGO SYNCHRO Foto: eggersmann

A B FA L LT R E N N S YS T E M E PERFEK T SYNCHRONISIERT

Als Abschluss der Kücheninsel schafft das offene Regal mit

Foto: Nolte

den zarten Streben Raum und lockert den stabilen Quader auf. www.nolte-kuechen.de

& LIBERO 2.0 BERÜHRUNGSLOS & KOMFORTABEL ÖFFNEN • Abfalltrennsystem mit synchronisiertem Überauszug • Elektronische Öffnungsunterstützung für berührungsloses Öffnen von Auszügen ARCHITEKTUR + KÜCHE  | 27 WWW.HAILO-EINBAUTECHNIK.DE


innenarchitektur

Foto: warendorf

Die durch horizontale Linien gegliederte Paneelwand aus dem Programm +Segmento kann losgelöst vom Funktionsraum Küche als elegante Wandverkleidung in Wohnräume weitergeführt und so zum subtilen Verbindungselement in offenen Grundrissen werden. www.poggenpohl.com

Foto: refsta

Foto: Poggenpohl

Ob als Design-Objekt oder unsichtbares ­Funktionselement, die Hauben von heute zeigen sich effizient in Leistung und Energieverbrauch. Piano, das neue refsta Dunstabzugshauben-Programm mit dem besonders stark gedämmten BrushlessMotor ist als Schräg- und Wandhaube und Einbau­ lüfter in Abluft- oder Umluftversion erhältlich. Die LED-Farben können ebenso individuell eingestellt werden wie die Helligkeit (2.700 bis 4.000 K). Bei Umluftbetrieb kommt ein hochwertiger Keramikfilter zum Einsatz, der im Backofen gereinigt werden kann. Alle Dunstabzugshauben der Serie Piano sind in der Energieeffizienzklasse A+ und über den Küchen- und Möbelfachhandel lieferbar. www.refsta.com

Das Konturregal ist ein in einen Korpus integriertes Endregal, in das Boxen, Regalböden und weitere Einsätze je nach Bedarf eingehängt werden können. Zum Wohnund Essbereich hin öffnet es die Küche. www.warendorf.com

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Foto: KH System möbel

innenarchitektur

Holz und Edelstahl bringen Moderne und Wohnlichkeit in Einklang. Mit dem subtilen Spiel der Farbnuancen entsteht eine edle zurückhaltende Atmosphäre. www.kh-system-moebel.de Kontrastfarben abgesetzte Kanten und die scheinbar schwebende dünne Arbeitsplatte lassen die kompakten Koch- und Vorbereitungsinseln weniger wuchtig erscheinen. www.nolte-kuechen.de

Foto: Nolte-küchen

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Keramik überzeugt durch Alltagstauglichkeit und Ästhetik. Die natürlich changierende Oberfläche ergibt sich beim Brennen – individuell und einzigartig. www.pronorm.de

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Foto: Pronorm

Foto: rotpunkt

innenarchitektur

Modular aufgebaut und ohne Oberschränke geplant wirkt diese Zusammenstellung besonders leicht. www.rotpunktkuechen.de


innenarchitektur

Foto: next125

Foto: Nolte Küchen

Zeigen oder verbergen – Schiebetüren vor den Regalelementen spielen mit offenen und geschlossenen Partien. www.nolte-kuechen.de

Foto: Poggenpohl

+Venovo ist ein Solitär mit hohem Wiedererkennungswert. Ausgestattet mit Spüle, Kochfeld und Mikrowelle, ist er von allen Seiten bespielbar. Sideboard oder Schrank dazu kombiniert – voilà, ein neuer Lebensraum entsteht. www.poggenpohl.com

Konstruktiv kubisch wie ein Küchenmöbel und gleichzeitig mit vielen wohnlichen Aspekten, erobern die next125 Sideboards den Raum. Drei Höhen, vier Breiten, Satin- oder Samtmattlack, Fenix oder Furnier, mit Einschubregal oder offenen Auszügen – ganz nach Wunsch. www.next125.com

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innenarchitektur

Foto: warendorf

Foto: Brigitte Küchen

Offene und geschlossene Kuben werden zur Wandskulptur mit Displaycharakter. www.brigitte-kuechen.de

Vitrine mit Alurahmentür und Lichtbändern. www.warendorf.com

Foto: rotpunkt

Foto: ballerina

Helles Holz und schwarz eloxierte Regalelemente und FuSSgestelle ergeben diese wohnliche niedrige Sideboardkombination, vielseitig einsetzbarer Stauraum – und sie sieht auch noch gut aus! www.ballerina-kuechen.de

Hinter diesen Glastüren im Industriestil mit breitem schwarzen Metallrahmen, mit Glaseinlegeböden und Beleuchtung kommen das Service, Vasen, Gläser oder andere schöne Dinge geschützt zur Geltung. www.rotpunkt-kuechen.de 32 | ARCHITEKTUR + KÜCHE


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effektvoll zu Raumklima und Lichtstimmung Duette Wabenplissee

Foto: Duette Sonnenschutz

®

In modernen Wohnkonzepten wird die offene Küche zum Lebensmittelpunkt. Es wird gekocht, gegessen, gelebt und gefeiert. Das Original Duette® Wabenplissee sorgt dabei für die richtige Lichtstimmung, eine schöne Atmosphäre und ein geschmackvolles Ambiente. On top bewirkt die Duette® Klimazone ein angenehmes Raumklima, denn im Sommer bleibt die Hitze draußen und im Winter die Wärme im Raum. Duette® Wabenplissee – wirkungsvoll am Fenster, schön im Raum! www.duette.de

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innenarchitektur promotion

Komfortable Helfer Bewährt haben sich Abfallsysteme im Spülenunterschrank. Jetzt hat Hailo bewährte Systeme noch einmal weiterentwickelt zur neuen Serie Cargo Synchro. Dieses neue Abfalltrennsystem hat seinen Namen von den hoch komfortablen, synchron laufende Auszugsschienen. Sie sorgen für mehr Laufruhe und sind dabei sanfter, leiser und stabiler. Besonders praktikabel wird die Nutzung dank Überauszug und gedämpfter Selbsteinzug des Systems. Und chic ist es obendrein, denn alle Metallteile wie auch die Kunststoffteile des Systems Cargo Synchro sind im Farbton slate grey gehalten, dezent und pflegeleicht. Je nach Bedarf und verfügbarem Raum stehen sieben verschiedene Modelle des Cargo Synchro zur Wahl. Durch die Bajonettbefestigung der Rahmenteile und der Schnelltrennung des kompletten Systems von den Auszugsschienen ist es schnell montierbar und demontierbar. Der herausfahrbare Systemdeckel aus Metall oder Kunststoff ist mit einer rutschfesten Gummimatte belegt und eignet sich ideal als Ablagefläche für unterschiedliche Utensilien. Noch komfortabler wird das Entsorgen von Küchenabfällen, wenn das Abfalltrennsystem Cargo Synchro mit der elektronischen Öffnungsunterstützung Hailo Libero 2.0 ergänzt wird. Der Libero 2.0 wird einfach im vorderen Schrankboden eingesetzt und an die Stromzufuhr angeschlossen. Ein integrierter Näherungsschalter gewährleistet einfaches Öffnen des Schrankauszuges mit dem Fuß. www.hailo-einbautechnik.de

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Fotos: hailo

Am Spülzentrum in der Küche werden nicht nur Obst und Gemüse abgewaschen, geputzt und für den Genuss vorbereitet. Hier wird auch der Abfall getrennt und entsorgt, der beim Vorbereiten anfällt.

Freihändig bedienbar dank dem Näherungs­ schalter der elektronischen Öffnungsunterstützung Hailo Libero 2.0

Hailo – Cargo Synchro & Libero 2.0


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Ordnung trifft Lifestyle German Design Award für FineLine MosaiQ Gut organisiertes und gleichzeitig schickes Schrankinnenleben gewünscht? Platz nicht nur für Besteck, sondern für alles, was in Griffweite sein soll? Mit wenigen Handgriffen lassen sich Schubkästen und Auszüge exakt auf den Bedarf abgestimmt einrichten und das in mit dem German Design Award ausgezeichneter Gestaltung. „FineLine MosaiQ“ heißt das Innenorganisationssystem, das bei jedem Öffnen eines Auszuges, bei jedem Ausfahren eines Schubkastens von Neuem überzeugt. Edles Holz – amerikanische Eiche und schwarz gebeiztes Eschenholz – bildet die Basis. Grafitschwarze Metallteiler und Steckkreuze stabilisieren das Baukastensystem und gliedern die Einteilung. Die elegante Formenspra-

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che aller Elemente, die reduzierte Optik der schlanken und feingliedrigen Profile und Einsätze korrespondiert mit der Designsprache moderner Küchen. Präzise und hochwertige Verarbeitung sorgt dafür, dass FineLine MosaiQ funktionell und ästhetisch begeistert, sei’s beim Einrichten und Organisieren der Auszüge, sei’s beim Gebrauch im Alltag.


Fotos: Kesseböhmer

KÜCHEN INTERNATIONAL

Beim flexibel organisierbaren Schubkasten- und Auszugordnungssystem FineLine MosaiQ findet nicht nur Besteck seinen Platz, sondern alles, was in greifbarer Nähe sein soll – stilvoll arrangiert in edlem Holz. Die verschiedenen Einsätze, Boxen und Teilungselemente sind in den Maßen so aufeinander abgestimmt, dass sie in jede Zarge und damit in jedes Herstellerprogramm passen und in den unterschiedlichsten Kombinationen zusammengestellt werden können. Mit diesem System gehört Kesseböhmer 2019 zu den Preisträgern beim German Design Award. Der German Design Award prämiert jährlich seit 2012 hochkarätige Einreichungen aus dem Produkt- und Kommunikationsdesign, die alle auf ihre Art wegweisend in der internationalen Designlandschaft sind. Er zählt zu den anerkanntesten DesignWettbewerben weltweit und genießt weit über die Fachkreise hinaus hohes Ansehen. In einem aufwendigen Nominierungsverfahren werden nur solche Produkte zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen, die sich nachweislich durch ihre gestalterische Qualität im Wettbewerb differenzieren.

Dabei sind Möbel mit der ebenso ansehnlichen wie individuellen und funktionellen Innenausstattung jederzeit nachrüstbar. Denn hohe Flexibilität im praktischen Einsatz und bei der Gestaltung des Stauraumes in Auszügen und Schubkästen jeder Art und Größe ist ein besonderes Merkmal der FineLine MosaiQ-Ausstattung. Die verschiedenen Einsätze, Boxen und Teilungselemente sind in den Maßen so aufeinander abgestimmt, dass sie in jede Zarge und damit in jedes Möbel passen und in den unterschiedlichsten Kombinationen zusammengestellt werden können. In der Breite sind die Einsätze aus Holz flexibel verschiebbar und damit universell einsetzbar. Die Standard-

Tiefe beträgt 472 mm; sie lässt sich jedoch über ein 7 mm starkes Ausgleichsstück auf 479 mm anpassen. Eine Tiefenergänzung von 150 mm generiert gar ein neues Fach für übertiefe Schubkästen. Elemente können hinzugefügt, versetzt oder entnommen werden, um das Innenleben von Schubkästen und Auszügen jederzeit auf sich ändernde Nutzung oder Inhalte abzustimmen. Bereits 2017 gewann FineLine MosaiQ den vom Design Zentrum Nordrhein-Westfalen ausgelobten Red Dot Award und gehört 2019 mit dem Prädikat „Special Mention“ einmal mehr zu den Preisträgern beim German Design Award. www.kesseboehmer-rockenhausen.de | www.besserhaushalten.de

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KÜCHEN INTERNATIONAL Küchenplanung

Küchenplanung Nolte Küchen: Optimal geplant, bietet eine moderne Küche ideale Arbeitswege.

In modernen Küchen wird nicht nur gekocht, sondern auch gelebt, oft öffnen sie sich heute zum Ess- und Wohnbereich hin. Deshalb muss ihre Einrichtung wohnlich und funktional zugleich sein. Sie richtet sich also nach den jeweiligen Raumvorgaben und ist ganz auf ihre Nutzer zugeschnitten, deren Lebenssituation und Kochgewohnheiten. Ist der Küchenkauf auch eine ganz individuelle Sache, so sind doch einige grundlegenden Dinge immer zu berücksichtigen … Dazu gehören bestimmte Eckdaten, die man schon vor dem Gang ins Küchenstudio erfassen sollte, angefangen beim Grundriss des Raumes. Auch die Lage von Türen, Fenstern, Anschlüssen, Steckdosen oder auch Heizkörpern sind wichtige Anhaltspunkte für den Planer. Wer keine Skizzen von Hand anfertigen möchte, findet im Internet hilfreiche Tools wie den Küchenplaner von Nolte Küchen. Er startet mit einer leeren Raumvorlage,

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die sich an die individuellen Gegebenheiten und jeweiligen baulichen Vorgaben anpassen lässt. Sind alle Eckdaten erfasst, beginnt der kreative Teil. Zum Beispiel, welche Küchenform soll es sein? Wie auch immer eine Küche letztlich aufgeteilt ist: Das so genannte „Arbeitswegedreieck“ stellt als Anhaltspunkt für die Organisation der Bereiche eine große Hilfe dar. Es sorgt für ergonomische Arbeitsabläufe und bestimmt, wie die


MatrixArt 900 von Nolte Küchen bietet nicht nur 20 Prozent mehr Stauraum, sondern lässt sich filigran und wohnlich gestalten. Der Clou in dieser Küche: Die Front Phoenix in Weiß hat eine Anti-Fingerpint Oberfläche.

leicht gemacht drei wesentlichen Bereiche zueinander liegen, die sich in jeder Küche finden: die Vorratslagerung, ein Bereich fürs Kochen und einer fürs Spülen. Im Dreieck angeordnet, sollten sie nicht mehr als eine doppelte Armlänge vonein­ ander entfernt sein und so geplant werden, dass hier auch mehrere Personen genug Raum für Bewegungen haben. Dafür ist natürlich auch gut zu wissen, wie viele Personen die Küche später nutzen werden, und wie groß diese sind. Denn so lassen sich alle Arbeitshöhen rückenfreundlich anpassen. Auch persönliche Vorlieben beim Kochen gilt es zu berücksichtigen, denn damit hängt zum Beispiel die Auswahl der Einbaugeräte zusammen, oder aber auch der Stauraumbedarf. Moderne Küchen bieten viele Möglichkeiten, Küchenuten­ silien übersichtlich und effizient unterzubringen. Das fängt an bei übertiefen Auszügen, die rund 32 Prozent mehr

Stauraum ergeben, und geht bis zu speziellen Arbeitshöhen, wie zum Beispiel Matrix 900 von Nolte Küchen. Diese Kombination eines größeren Unterschranks (900 mm) mit einem niedrigen Sockel und filigraner Arbeitsplatte ist ergonomisch und bringt ein Stauraumplus von 20 Prozent im Vergleich zur Standardhöhe mit sich. Nolte Küchen hat in der Broschüre „Meine Küche“ alle wichtigen Punkte für die Küchenplanung noch einmal zusammengefasst. Eine Checkliste auf der letzten Doppel­ seite sorgt dafür, dass nichts vergessen wird. Im Verbund mit dem bereits erwähnten Küchenplaner, der erste eigene Planungsschritte ermöglicht, ist der Besuch im Küchen­ studio so bestens vorbereitet. Der Küchenplaner ist unter www.nolte-kuechen.de aufrufbar. Die Broschüre kann im Servicebereich der Website heruntergeladen oder alternativ per Post bestellt werden. www.nolte-kuechen.de

So lässt sich Stauraum perfekt organisieren.

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Fotos: Nolte Küchen

Promotion


Architektur

beautiful black

skulptur am Hang

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Architektur

Dank der Hanglage des Gebäudes genießen die Bewohner im Obergeschoss die Helligkeit und die Weite des Blicks nach Westen. Naturholz und Glas tragen zur Wohnlichkeit bei.

Fotograf: David SchultheiSS

Der Architektin Bettina Müller-Fauth als Bauherrin dieses Hauses, war es in jeder Phase des Projekts sehr wichtig, den alten Baumbestand des Grundstücks zu erhalten und das Gebäude so zu planen, dass alle Wohnräume den weiten Blick ins Remstal haben. Unübersehbar ist hier verwirklicht, was außerdem noch zu ihrem Antrieb zählt: „Ich liebe die Kombination Beton und Holz. Wenn man die Materialen als Sichtfläche nutzt, ist das rohe Material gleichzeitig das fertige Produkt.“ Diesem Prinzip ist sie bei der Gestaltung des Inneren wie auch des Äußeren dieses ungewöhnlichen Wohnhauses treu gefolgt. Entstanden ist ein durch und durch eigenständiges, in der Stringenz der verwendeten Formen, Materialien und Farben kultiviertes Bauwerk. In einem kleinen Dorf im Welzheimer Wald, etwa 40 km östlich von Stuttgart gelegen, wird das gegen Westen geneigte Hanggrundstück im Norden, Süden und Westen von bestehenden Gebäuden umgeben und grenzt im Osten an Wiese und Wald. Das Ziel war, einen Baukörper zu schaffen, der gegenüber der umliegenden Bebauung stark reduziert ist und sich

in seiner Form und Gestalt mit der Natur verbindet. Die Anordnung von Garage und Wohnhaus gewährleistet den ursprünglichen Zustand des Hanggrundstücks zu Gunsten des alten Baumbestands und eines größeren Gartens. Die Entscheidung für die Farbe Schwarz der Außenhülle fiel, um dem Gebäude eine plastische Kraft zu geben. Ruhe und Eleganz dieser Farbgebung strahlen auf die Identität des ganzen Hauses. Da alle technischen Details wie Dachrinnen oder Fallrohre hinter der aus schwarz geölten Holzstreben gebildeten Hülle von Fassade und Dach verschwinden, entsteht ein monolithischer Baukörper. Seine massive Wirkung wird durch die feine vertikale Strukturierung und die Transparenz der

Alle technischen Details wie das ganz normale Blechdach, Schneefang, Dachrinnen oder Fallrohre verschwinden hinter den schwarz geölten Rahmenschenkeln aus heimischer Fichte, der Hülle von Fassade und Dach.

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architektur

OG

EG keller flur

DG

garderobe bibliothek

abstell

BAD

arbeiten

flur schlafen schlafen

wohnen

essen

küche

schlafen loggia

dachterrasse

Die Küchenplanung von Bettina Müller-Fauth wurde mit dem Leicht Küchen Global Kitchen Design Award 2018 Gewinner National ausgezeichnet. Kombiniert sind die Leicht Küchen Programme Bondi in samtigem Mattlack und Valais Alpineiche natur, die sich nahtlos in das Farbkonzept des Objekts einfügen. Die Hausgeräte sind hinter den grifflosen, elektrisch zu öffnenden Hochschranktüren angeordnet. Die Tür vor Backofen und Wärmeschublade ist eine Pockettür und lässt sich seitlich versenken. Die großzügige Insel wirkt monolithisch mit der bündig abschließenden Eiche Massivholz Arbeitsplatte und den feinen, kaum auftragenden, mit dem dunklen Mattlack korrespondierenden Griffleisten. Eine Küche wie das gesamte Haus: klar und selbstbewusst.

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architektur

originelle Umsetzungen von Innenarchitektur zeigen Treppe und Badezimmer.

zart wirkenden Deckhölzer, die die Unterkonstruktion durchscheinen lassen, aufgehoben. So werden Fassade und Dach zu einer Einheit und das Haus wird zur Skulptur in der Landschaft. Aus der Ferne betrachtet, verschmilzt die dunkle Fassade mit dem dahinterliegenden Wald. Durch das ortstypische Satteldach passt sich das Gebäude trotz seiner Eigenständigkeit in die Umgebung ein. Fensterrahmen und -laibungen, das Terrassendeck und die Einfassung der Loggia in sind in hellem Holz gehalten und vermitteln einen wohnlichen Anklang, der im Kontrast zum monumentalen Schwarz steht. Auf der Eingangsseite des Wohnhauses im Osten durchbrechen lediglich die schmale Haustür und links von ihr zwei langgestreckte vertikale Fenster die Haushülle. Richtung Westen öffnet sich das Gebäude und erlaubt in jedem Geschoss durch bodentiefe Fenster und im Dachgeschoss von der Dachterrasse aus die atemberaubende Aussicht ins Remstal. Wie die Farbkombination im Äußeren ziehen sich Schwarz, Naturholz und Sichtbeton auch im Inneren durch das

komplette Haus. Eine Treppenachse von Süd nach Nord teilt das Gebäude auf allen drei Ebenen in Wohn- und Nutzräume. Der Koch- und Essbereich bildet den Mittelpunkt des Hauses. Von ihm aus öffnet sich der Blick durch die Glasbrüstung der Loggia in die Weite der Landschaft. Erd- und Obergeschoss wurden komplett mit 10 cm dicken Brettsperrholzwänden gebaut, das Garten­ geschoss als Kontrast in Sichtbeton. Natürliche Materialien wie Sichtbeton, Dielenboden und Holzwände im Inneren wie im Außenbereich strahlen Echtheit und Ruhe aus. Und auch die Atmosphäre in diesem besonderen Bauwerk stimmt: Passend zur diffusionsoffenen Bauweise wurde das Haus mit 18 cm Holzfaserplatten gedämmt. Eine Pelletheizung in der unterkellerten Garage, kombiniert mit Fußbodenheizung und Heizkörpern zusammen mit dem Holzbau sorgen für ein behagliches Wohnklima. www.bettina-fauth.de

Die Ansicht vom Garten her zeigt die groß­zügigen ­Öffnungen zur Landschaft hin und fasst die kluge Beschränkung der Materialien und Farben zusammen. ARCHITEKTUR + KÜCHE  KÜCHE | 43 |  43


Architektur

Wie ein Leitmotiv wiederholen sich Naturholz, Sichtbeton und Schwarz auch im Inneren, links das Wohnzimmer. 200 qm Wohnfläche 60 qm Nutzfläche

BAD

eingang

keller

WC

Schlafen

Küche/Essen

Wohnen

1200 cbm Kubatur kfw 55 Wohnhaus

BF Architektur & Design Bettina Müller-Fauth, geboren 1984 in Schwäbisch Gmünd. Nach einer Bauzeichnerlehre absolvierte sie 2011 an der Hochschule für Technik Stuttgart ihr Architekturstudium. Zwischen 2011 und 2016 freie Mitarbeit bei SEHW Architekten und W67 Architekten in Stuttgart, 2016 Gründung des eigenen Architekturbüros BF Architektur & Design.

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1

Das Esszimmer bildet im Erdgeschoss zusammen mit dem angrenzenden Küchenbereich eine Flucht. Die bodentiefen Fenster zur Loggia hin öffnen den Blick durch die gläserne Brüstung in die Weite. Klar, fast karg nimmt sich die Einrichtung auf dem schlichten geschliffenen Estrich vor dem atem­ beraubenden Panorama zurück.


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Gut informiert ist halb gelüftet Das besonders stabile Luftkanal­ system von Naber COMPAIR STEEL flow® aus verzinktem Stahlblech garantiert optimales Strömungsverhalten und hohe Energieeffizienz. Das System wurde jetzt mit dem Prädikat „Special Mention“ in der Kate­gorie „Kitchen“ des German Design Award 2019 ausgezeichnet.

Fundiert, anschaulich und effektiv: www.compair-flow.com

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Fotos: Naber

KÜCHEN INTERNATIONAL

Wesentlich für das Wohlgefühl in den eigenen vier Wänden ist ein gutes Raumklima. Schließlich ist die Luft, die wir atmen, mit unser wichtigstes Lebensmittel. Bereits kleinste Veränderungen in der Zusammensetzung können das Wohlbefinden beeinflussen. Da neue und sanierte Gebäude heute nahezu luftdicht sind, muss aktiv für den notwendigen Luftaustausch gesorgt werden, damit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffgehalt im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Erfahrungsgemäß werden 40-70% rel. Luftfeuchte und 18–24 °C Raumtemperatur als optimal empfunden. Damit dieses Verhältnis auch gewährleistet wird, wenn beim Kochen, Backen und Spülen die Raumluft mit Feuchtigkeit, Fett, unangenehmen Gerüchen sowie Schadstoffen, die zum Beispiel beim Braten entstehen können, belastet wird, ist die Benutzung eines Dunstabzugs anzuraten. Auch unter dem Aspekt offener Wohnsituationen, bei denen Küche, Ess- und Wohnbereich ineinander übergehen. Denn es gilt den Kochdunst effektiv abzuführen, damit das Gemisch aller Substanzen, aus denen er sich zusammensetzt, sich nicht auf dem Mobiliar niederschlägt, dass unangenehme Gerüche beseitigt und Schimmelbildung verhindert werden. Und das geschieht am besten direkt dort, wo der Wrasen entsteht, am Kochfeld durch einen Dunstabzug. Als einer der führenden Spezialisten für Küchenlüftungstechnik, der intensiv mit vielen Herstellern von Dunstabzügen weltweit zusammenarbeitet, stellt Naber jetzt seine in Jahrzehnten erworbene Erfahrungen auf dem Gebiet der perfekten Luftführung auf einer Service-Website zur Verfügung. Es hat sich erwiesen, dass für die Effizienz der Abzüge viele Faktoren maßgeblich sind, von der Entscheidung, ob ein Gerät mit Abluft- oder Umluftbetrieb gewählt wird, über die Form, die Größe, den Abstand zum Kochfeld bis hin zu Luftkanälen, Bögen, Mauerkästen, die die Luft ins Freie befördern.

Die Nachfrage nach Downdrafttechnik, die den Küchendunst direkt am Kochfeld nach unten zieht, nimmt immer noch zu. Mit COMPAIR® GREENflow hat Naber das erste geschlossene und zugleich modulare Umluftfiltersystem für Downdrafthauben und Muldenlüfter entwickelt, das die Gefahr von Feuchteschäden im Sockelbereich gar nicht erst aufkommen lässt.

www.compair-flow.com zeigt die Varianten Abluft oder Umluft auf und so lassen sich Umsetzungsprobleme in Sachen Dunstabzug vermeiden, wenn die Beteiligten rechtzeitig darüber sprechen. Naber bietet für beide Varianten die perfekte Luftführung, die Spezialisten sind aber überzeugt, dass Abluft die bessere Lösung sei, auch bei Niedrigenergie-, Effizienz- und Passivhäusern. Hier zeigt die Website, wie bereits in der Planung der Lüftungskonzeption geklärt werden kann, welche Systeme die Reinigung der Kochdünste übernehmen und welche für den regu­ lären Luftwechsel zuständig sind. www.compair-flow.com richtet sich an Bauherren, Küchenplaner, Architekten und Handwerker. Schlüssig, weil faktenbasiert begründen die Experten die Überlegenheit von Abluftlösungen und zeigen außerdem wirksame Alternativen in Form von Umluftlösungen. Denn nicht immer lässt sich eine Luftführung aus dem Gebäude heraus realisieren. Selbstverständlich kommen auch Hinweise auf ein abgestimmtes Konzept hinsichtlich Abluftführung und Wohnraumlüftung zur Sprache. Und die Seite ist ein Fundgrube mit Tipps für die perfekte Montage der Lüftungskanäle und weiterer Komponenten, denn die Leistung des Dunstabzugssystems hängt entscheidend vom richtigen Einbau ab. Zahlreiche Tabellen, Abbildungen und Produktvideos veranschaulichen die Erläuterungen. www.compair-flow.com

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berbel zeigt Profil mit der Skyline Frame

Hightech

in elegantem Rahmen

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Fotos: Berbel

Designhaube in zwei Varianten: mit und ohne modernem Regal (rechts und links je 20 cm breit, mit Glasboden und -deckel) Besonders schönes Raumambiente dank individuell einstellbarer Effektbeleuchtung von bläulich kühl bis zu einem warmen Kupferton.

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Ausgefeilte Premium-Lüftungstechnik und überraschende Gestaltungsideen, die das Potenzial funktionaler Dunsthauben als Designobjekt in Küche und angrenzenden Wohnbereichen ausschöpfen, findet man bei berbel. Kochdunst wird von berbel-Hauben filterlos gereinigt, indem der mit Fett- und Ölpartikeln beladene Dunst sehr stark beschleunigt und in der Haube gezielt bogenförmig umgelenkt wird. Dann trennt die Zentrifugalkraft leichtere Luftpartikel von den schwereren Fett- und Ölpartikeln. Letztere werden dabei in die Edelstahl-Auffangschalen befördert. Nach dem Kochen einfach aufklappen und auswischen: hygienischer geht’s kaum. Dabei bleibt die Qualität der Luftreinigung über Jahre konstant, denn leistungsmindernde Fettfilter gibt es bei berbel nicht.

Funktion, Design und Licht im Einklang Nach diesem Prinzip arbeiten auch die Geräte der Deckenlifthauben-Familie Skyline. Die neue Skyline Frame zeigt, angelehnt an den modernen Industrielook, Profil mit einem schmalen, mattschwarzen Rahmen aus Quadratrohr. Urbaner Flair und moderner Loftcharakter kommen so ins Spiel. Die zum Design passende schwarze Deckenkonsole aus mit Quadratrohr eingefasstem Glas, macht den Industrial Chic perfekt. Ein besonderer Clou sind die praktischen, seitlich angeschlossenen Regal­ flächen, auf denen Gewürze, Öle und Essig ihren Platz finden. In einer zweiten Variante ist die Skyline Frame auch ohne Regalelemente erhältlich. Serienmäßig ausgestattet ist die Dunstabzugshaube mit der komfortablen Liftfunktion für Kopffreiheit beim Kochen, den optimalen Abstand zum Kochfeld und diskreten Rückzug nach dem

Kochen. Denn Skyline Frame schwebt an stabilen feinen Seilen unter der Decke und lässt sich in der Höhe sanft und stufenlos per Fernbedienung oder App über das Smartphone steuern. Absolut hochklassig ist, wie bei allen berbel Dunstabzügen, die leistungsfähige Abzugstechnik der Skyline Frame. Das berbel Prinzip sorgt für effiziente Fettabscheidung und der kraftvolle EC-Lüftermotor arbeitet leise. Die Luft wird durch Aktivkohlefilter gereinigt und zurück in den Raum geführt. So bleibt die erzeugte Raumwärme zu 100% erhalten. Die berbel Aktivkohlefilter sind aufgrund ihres großen Volumens besonders leistungsstark bei der Geruchsbindung und absorbieren bis zu 97% der Gerüche. Ein weiterer Vorteil der berbel Umluftfilter: Nicht der gesamte Filter, sondern lediglich die Aktivkohle muss – je nach Kochintensität – alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht werden. Für einen kostengünstigen und umweltschonend Austausch gibt es den berbel Nachfüllpack. Neben der Funktion als Dunstabzug kann Skyline Frame als variantenreiches Lichtobjekt fungieren. Hinter dem Korpus aus hochwertigem, grauem Rauchglas verbirgt sich eine individuell einstellbare Effektbeleuchtung. In der kälteren Farbtemperatur wirkt der Lichtverlauf bläulich kühl – ­passend zu hellen grauen oder weißen Küchen. Die wärmere Farbtemperatur gibt dem Licht einen sanften kupfer­ artigen Schein. Ein schöner Akzent in Umgebungen mit dunkleren Nuancen und erdigen Farbtönen oder mit Kombinationen aus Holzelementen. www.berbel.de

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Unter freiem Himmel promotion

Mit einer Outdoor Küche … … gewinnen Garten, Terrasse oder Dachterrasse eine neue Dimension und Wohnen und Genuss eine weitere Facette.

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Foto: wesco

KÜCHEN INTERNATIONAL

Ganz individuell, angepasst an die räumlichen Gegebenheiten und den persönlichen Anspruch, werden die modular aufgebauten Outdoor Küchen als Zeile oder Insel geplant und in der Wesco-Möbelmanufaktur in Arnsberg hergestellt. Vom integrierten Edelstahl-Kühlschrank mit LEDBeleuchtung bis zu Teppanyaki-Grill, Induktionskochfeld, Induktions-Wok-Platte, Wesco-Edelstahl-Grill oder Keramik­ spüle mit Armatur – die Ausstattung der Küchenmodule ist allen Wettern und Wünschen gewachsen. Das Grundge-

rüst der 60 und 120 cm breiten Elemente ist aus Aluminiumprofilen in gebürsteter Edelstahloptik gefertigt. Dieses Gerüst trägt einen witterungsbeständigen Multiplex Innenkorpus, der mit Kompaktplatten verkleidet wird. Türen und Auszüge lassen sich grifflos mit einer push to open-Funk­ tion öffnen. Für die Arbeitsfläche stehen Kompaktplatten oder Keramik zur Wahl. Wetterfestigkeit, UV-Beständigkeit und Robustheit zeichnen diese Konstruktionsweise und Materialwahl aus. www.wesco-outdoorkuechen.de

Die Outdoorküchen von Wesco sind in der Villa Wesco in Arnsberg und in Santa Maria del Camí auf Mallorca ausgestellt.

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Living outdoor

Die neue Wohnlichkeit

Living Outdoor auf Terrasse und Balkon

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Foto: naber

KÜCHEN INTERNATIONAL

Küche wird mobil – innerhalb von Wohnung oder Haus, beim Umzug oder auswärts. Jedes Modul der concept kitchen von Naber ist ohne Werkzeug zerlegbar und lässt sich, dank der ausgezeichneten Materialqualität, immer wieder neu aufstellen. Die Küche wandert mit in den Garten oder zum KochEvent. www.n-by-naber.com

Foto: thonet

Wer eine Terrasse oder einen Balkon sein Eigen nennen darf, der möchte ihn auch bewohnen. Vorbei sind die Zeiten schlichter Kunststoffstühle und -liegen. Heute werden diese Plätze an der Sonne, wann immer das Wetter es zulässt, zu gemütlichen Open-Air-Wohlfühl-Oasen. Ihre Gestaltung steht der Innen­ einrichtung ins nichts nach: Bequeme Sofas, extravagante Loungechairs, einladende Esstische, Bistrotische und -stühle, dekorative Accessoires bis hin zum designstarken Profigrill oder gar der Outdoorküche.

DrauSSen zu Hause. Mit seiner Kollektion „Thonet All Seasons“ für drinnen und draußen macht Thonet seine Stahlrohrklassiker outdoorfähig. Dazu verleiht Thonet ausgewählten Ikonen aus der Bauhaus-Zeit, darunter die Stühle von Mart Stam, der Beistelltisch B 9 oder auch der Loungesessel S 35 von Marcel Breuer sowie der Freischwinger S 533 von Ludwig Mies van der Rohe, einen neuen Anstrich und macht sie dank einer speziellen Technologie zu wetterbeständigen Begleitern auch im Außenbereich. www.thonet.de ARCHITEKTUR + KÜCHE  |  53


Foto: tribu

Sie sind UV-beständig, stabil und doch leicht. Schmutz macht ihnen nichts aus und sie zu reinigen ist ein Kinderspiel: Burnout-Kitchen. Dabei ist jede Küche ein Unikat. In einem Mix aus industrieller Fertigung und Handarbeit entstehen aus Rahmen aus stabilem Edelstahl, Korpussen, Fronten und Arbeitsplatten aus einem neuartigen Verbundstoff und stückveredelten Beschlägen Outdoor-Küchen, die jeder Witterung trotzen. www.burnout.kitchen

Ob Sonnenbäder in heimischer Umgebung, Dinnerparties mit Familie oder Freunden, oder auch einfach nur gemütlich ein Glas Wein trinken – und das alles auf der eigenen Terrasse. Wer möchte das nicht. So richtig gemütlich wird diese Location natürlich mit dem passenden Mobiliar. Dabei werden Garten, Terrasse oder Balkon längst als eine Erweiterung des Wohnraums verstanden. Und die Outdoor-Möbel stehen ihren Indoor-Pendants in Material und Verarbeitung in nichts nach. Speziell für den Außenbereich entwickelte Textilien wie z.B. hitze- und lichtbeständige Stoffe mit dem Lotuseffekt, die Regentropfen einfach abperlen lassen,

Foto: Burnout-Kitchens

KÜCHENoutdoor Living INTERNATIONAL

verleihen den Möbeln aus witterungsbeständigem Holz wie Teak, Eukalypthus und Robinie, Fiberglas, Polyrattan, Metall, Kunststoff oder Aluminium das gewisse Etwas. Farblich halten sich die Polster und Bezüge eher zurück und präsentieren sich in edlem Grau oder erdigen Cremetöne. Wetterfeste Outdoor-Teppiche setzen Kontraste oder unterstreichen eine gewollte Monochromie, die einzig durch das Grün der Umgebung oder farbige Accessoires wie Kissen, Windlichter, Leuchten, Gläser und natürlich auch Sonnenschirme aufgebrochen wird. Die meisten privaten Open-Air-Räume sind, was die Quadratmeterzahl anbelangt, begrenzt. Daher gilt es, den zur Verfügung stehenden Raum optimal zu nutzen. Und wie könnte dies besser geschehen als durch den Einsatz multifunktionalen, variablen Mobiliars. Gefragt sind Möbel, die mehr als eine Aufgabe innehaben. So kann ein schlichter Beistelltisch schnell zum Hocker umfunktioniert werden. Einzelelemente einer Sitzgruppe können je nach Bedarf verstellt werden.

Minimalismus mit verspieltem Twist: Die Tischbeine der Mirthe-Kollektion sind im 90°-Winkel längs nahtlos verschweißt und in die Platte integriert. Die abgerundeten Ecken verleihen dem Tisch ein weiches Aussehen. www.tribu.com

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Lounge-Möbel, Sitzkörbe oder -insel bieten sowohl im Frühling oder Sommer bis in den Herbst hinein die Möglichkeit im Freien zu relaxen, während sie in der kälteren Jahreszeit für einen gemütlichen Wintergarten sorgen. Ganz zu schweigen von der ...

Outdoorküche … …, in der sowohl erfrischende Speisen und Getränke gelagert werden können, gekocht, gebraten und vor allem auch gegrillt werden kann. Die Freiluftküche, die aus Koch- und Grillstelle, Spülbecken und großzügigen Arbeitsfläche sowie Stauraum für Töpfe, Teller und Gewürze besteht, liegt derzeit voll im Trend. Und das mit gutem Grund: Das gesellige Kochen, Grillen und Genießen an der frischen Luft weckt auch zuhause ein gewisses Urlaubsfeeling. Ob als freistehende Küche inmitten der Natur oder direkt auf der Terrasse in geschützter Lage grillen, für jeden gibt es die richtige Lösung, um von den kurzen Wegen in die Küche drinnen zu profitieren. Ob fest

Mit Villa hat Jun Yasumoto einen Metallstuhl kreiert, der klassisches und zeigenössisches Design miteinander verbindet. Ästhetik, inspiriert von den Bistrostühlen in den Straßecafés von Paris. www.nardioutdoor.com

an einem Standort integriert oder mit Rollen versehen als Zeile oder L-Küche geplant, zeigen sich die meisten Outdoorküchen extrem flexibel und passen sich auch in der Ausstattung individuell auf die persönlichen Bedürfnisse ihrer Nutzer an. Weder auf den Kühlschrank noch auf die Spülmaschine muss hier verzichtet werden. Und wer erst einmal auf kleinerer Flamme kochen will, der kann die meist modular aufgebauten Systeme sukzessive um weitere Module ergänzen. In Verbindung mit großzügigen Speisetafeln, an denen formschöne, bequeme Stühle oder Bänke zum Verweilen einladen oder eleganten Bistrotischen, an denen sich der eine oder andere Espresso genießen lässt oder auch die gemütlichen Outdoor-Sofas, um relaxed ein Glas Wein zu trinken, entsteht ein Open-Air-Domizil das den Alltag vergessen lässt. Urlaub zuhause.

TRILL Bistrot – Stapelbarer Stuhl aus UV-beständigem durch­gefärbtem Fiberglass Polypro­pylen mit Matt-Effekt. www.nardioutdoor.com

Foto: Vondom

Foto: nardi outdoor

Foto: nardi outdoor

KÜCHEN INTERNATIONAL

Azulejo ist ein exklusiver AuSSenteppich, der von Javier Mariscal für Vondom entworfen wurde. Das klassische Design trägt dazu bei, eine einladende Umgebungen für Ruhebereiche im Freien zu schaffen. Seine Materialität ist langlebig und wetterbeständig. www.vondom.com

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Living KÜCHENoutdoor INTERNATIONAL

Zeitlos und elegant, das Natal Alu Sofa von Tribù ist ein Außensofa, das auf jede Terrasse passt. Mit den 13 verschiedenen Elementen, zwei verschieden farbigen Rahmen und mehr als 70 Stoffe sind die Möglichkeiten endlos. Die Kissen wurden so entwickelt, dass sie die gesamte Außen­ saison über draußen bleiben können. Ihre luftdurchlässige Füllung befindet sich in einer wasserabweisenden Hülle aus laminiertem Polypropylen. Die Stickfäden quellen auf, wenn sie feucht werden und sind auf der Innenseite zusätzlich durch eine Hülle geschützt. www.tribu.com

Foto: tribu

Foto: Gandiablasco

„Solanas“ ist die neue Kollektion von Gandiablasco. Entworfen von dem argentinischen Architekten und Designer Daniel Germani ist sie von seinem Sinn für Ästhetik und seiner Leidenschaft für das Leben im Freien inspiriert. www.gandiablasco.com

Foto: wesco

Die Ausstattungsmöglichkeiten der modularen Outdoor-Küche von Wesco sind vielfältig: Vom integrierten Edelstahl-Kühlschrank mit LED-Beleuchtung über modernste Induktionsgeräte wie Teppanyaki-Grill Induktionskochfeld oder - Wok-Platte bis hin zum Wesco- Edelstahl-Grill; alles ist outdoorfähig. Der Kitchen-Lift sorgt dafür, dass das Modul, das zur Aufbewahrung von Gläsern, Geschirr, Küchenhelfern oder Kochutensilien geeignet ist, bei Bedarf auf Knopfdruck nach oben gefahren oder im Küchenblock versenkt werden kann. Die integrierte LED-Beleuchtung liefert eine optimale Ausleuchtung und eine stimmungsvolle Atmosphäre. www.wesco-outdoorkuechen.de

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Kubik von Vondom: eine quadratische Outdoor-Lampe, ausgestattet mit innovativen RGB LEDs. Ob On oder Off oder auch ein gewünschter Farbwechsel – mittels der intuitiv bedienbaren Fernbedienung lässt sich jede Umgebung in ein stimmungs­ volles, persönliches Umfeld

Fotos: cavalleri

verwandeln. www.vondom.com

Fotos: vondom

KÜCHEN INTERNATIONAL

Licht und Natur, die Lampen der Outdoor-Kollektion von Catellani & Smith installiert zwischen Hecken und Blumenbeeten. Eine Installation entworfen von Maurizio Quargnale, Valter Angeli und Guido Parenzan. www.cavalleri.com

Foto: cassina

Die Sitzfläche dieses bereits 1940 von Charlotte Perriand designten Chaiselongues aus 12 geschwungenen, durch satinierte Messingknöpfe verbundenen Holzstreifen sowie das Gestell sind aus massivem Holz (Teak und Bambus) gefertigt. Die Auflage besteht aus wasserabführender Polyurethanpolsterung und schmutzabweisendem, schimmelresistenten PVC-beschichtetem Polyestergarn. www.cassina.it

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Ästhetisch

und funktional Das Spülzentrum neu gedacht

Angesagte metallische oder matte Farbakzente setzt die neue Active Plus-Armaturenreihe mit hohem Auslauf in Schwarz matt, Weiß matt, Smoked Shiny, Gun Metal, Polished Nickel und Bronze.

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Noch immer spielt das Vorbereitungs- und Spülzentrum eine maßgebliche Rolle in der Küche, finden doch 60 % aller Tätigkeiten zur Zubereitung von Speisen und Getränken hier statt. Gehen Küche, Ess- und Wohnraum ineinander über, wie moderne Planungen es vorsehen, dann kommen zu den funktionalen zunehmend ästhetische Aspekte bei der Einrichtung dieses Bereichs zum Tragen. Zu einer Gestaltungseinheit – hochfunktional und präzise gefertigt – verbinden sich Küchenspüle und Armatur bei der Designlinie KWC ERA von Franke. Die Formensprache ist bewusst minimalistisch und filigran. Dezent wirkt der glänzende und gebürstete Edelstahl vom Sockel der Armatur bis zum Rand des Spülbeckens. Der Durchmes-

ser des Auslaufrohrs misst nur 18 mm und der LaminarStrahlregler sorgt für kristallklares und spritzfreies Wasser. Die ERA Spüle mit den feinen Proportionen des schmalen Beckenrands sowie einem Beckenradius von 8 mm zeigt sich ausgesprochen fein und zurückhaltend. Passend dazu ist der Überlauf unsichtbar im Ablauf der Spüle integriert. Auch der Kompositwerkstoff Fragranit findet seine Liebhaber, wenn es um die Entscheidung für eine Spüle geht. Lichtecht, schlag- und kratzfest sowie hitzebeständig bis 280° – das sind die wichtigsten Eigenschaften einer mo-


Promotion

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1 1-5 Extrem feine Proportionen zeichnen das KWC ERA Spülbecken aus: Bislang einzigartig ist der nur 4 mm schmale Beckenrand sowie der enggefasste Radius von 8 mm. Die filigrane KWC Armatur ERA von Franke bildet eine formschöne Einheit mit der gleichnamigen Spüle. Es gibt sie in drei Festauslauf-Varianten sowie mit Zugauslauf. Hochwertig ist auch das Zubehör wie passende Abtropfschalen und Schneidbretter aus Edelstahl und Teakholz.

Fotos: Franke

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6 Urban heißt die neue Fragranit-Spülenserie von Franke, die große und tiefe Becken mit modernem Design kombiniert. Neben dem kinderleichten Einbau ist die Formgebung der Abtropffläche ein echter Blickfang. Auf einer in den Fragranit-Werkstoff eingearbeiteten Vertiefung am Beckenrand lässt sich das Abtropfbecken einlegen – praktisch z.B. beim Waschen von Obst und Gemüse.

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dernen Fragranit-Spüle von Franke. Sie besteht im Wesent­ lichen aus extrem hartem, mit Verbundharz gebundenem Quarzsand und sieht nicht nur wie Stein aus, sondern fühlt sich auch so an. Im Gegensatz zu Stein lässt sich das Fragranit jedoch in Formen gießen. So entsteht z. B. die Spüle Kubus 2 mit den geräumigen Unterbaubecken und einer in das Becken eingearbeiteten Stufe als zweite Arbeitsebene, auf die sich die Rollmatte komfortabel legen lässt. Und da metallisch anmutende Oberflächen im Trend und aus aktuellen Architektur- und Designprojekten nicht wegzudenken sind, ist die Spülenserie Kubus 2 in den Supermetallic-Farben Copper Gold, Copper Grey, Lunar Grey und Sterling Silver erhältlich. www.franke.com/de

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So bunt wie das Leben

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Vorbereitungszentrum einmal anders

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Fotos: Blanco

KÜCHEN INTERNATIONAL

Erfrischender Eyecatcher für ein urbanes Lebensgefühl: Blanco Sity XL 6 S aus Silgranit PurDur bringt Lebenslust und Individualität in die Küche. Die einzigartige Raffinesse wird bei der Kombination mit den farbigen Zubehören SityPad und SityBox offensichtlich, denn hier darf es fröhlich bunt sein.

Perfekt dazu: die neue Armatur Blanco Viu-S. Der Clou: Der Brauseschlauch ist exakt abgestimmt auf das Spülen-Zubehör und lädt zum kreativen Variieren ein. Denn die Schlauchhülle ist in allen vier Akzent-Farben im Lieferumfang enthalten und kann nach Belieben gewechselt werden.

Individuelle Akzente setzen. Passend oder im Kontrast zum Wohnumfeld – dafür wurde die Spüle Blanco Sity XL 6 S entwickelt, die zusammen mit der Armatur Blanco Viu-S als perfekt abgestimmtes Duo auftritt. Die neue Premium-Spüle aus Silgranit PuraDur beeindruckt mit ihrem modernen Design und kongenialen Konzept. Alles an ihr ist außergewöhnlich – das zeigt sich beim geräumigen XL-Becken ebenso wie bei der großzügigen Abtropffläche, die in sanft abgestufte Zonen unterteilt ist und sowohl Stellfläche für Spülgut bietet, als auch eine intuitive und sichere Parkposition für ihr neuartiges Schneidbrett SityPad. Die am Spülenrand einhängbare Schale SityBox nimmt zum Beispiel Spülutensilien auf. Das Zubehör ist mehr als praktisch: Erhältlich in den vier Farben Kiwi, Orange, Lemon oder Lava Grey lassen sich mit Schneidbrett und Schale Akzente setzen, ganz nach Lust und Laune. Mit Anthrazit, Felsgrau, Alumetallic und Weiß wurden vier besonders attraktive Farbtöne für die Silgranit Spüle Sity XL 6 S bestimmt, so steht einer har­ monischen Integration in das moderne Küchenambiente nichts im Wege.

SityPad und SityBox sind mit der Spüle im Set erhältlich. Zu jeder der vier Spülenfarben kann die gewünschte ­Akzentfarbe des für Sity konzipierten Zubehörs gewählt werden, passend oder im Kontrast zum Farb­konzept des Wohnumfelds. Abgerundet wird das ausgefallene Design-Konzept mit der neuen Armatur Blanco Viu-S. Moderner Look, hochglänzende Oberfläche in Chrom und ein bogenförmiger flexibler Brauseschlauch bewähren sich sowohl im ­Familienalltag als auch im Single-Haushalt. Und hier lädt Viu-S zum kreativen Variieren ein: Denn die Schlauchhülle kann spontan, ganz nach Lust und Laune ausgetauscht werden, es sind immer alle vier Sity-Zubehörfarben im Lieferumfang dabei. Mehr dazu im Küchen- und Möbelfachhandel sowie unter: www.blanco.de/sityviu

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Die neue Zwillingsspüle „Mera Twin“ von Systemceram gefällt vor allem durch ihre harmonische Proportion und den praktischen Nutzen. Denn die zwei quadratischen Spülbecken lassen sich mit dem entsprechenden Zubehör, z.B. Faltmatte, Geschirrkorb oder Edelstahl-Resteschale, jederzeit erweitern.

Trendmaterial keramisches Feinsteinzeug Echte „Nehmerqualitäten“ müssen Arbeitsflächen und Spüle Tag für Tag beweisen, stehen sie doch im Mittelpunkt der Küchenarbeit. Deshalb entscheidet ihr Material maßgeblich darüber, wie lange die Freude an der neuen Küche vorhält. Der Westerwälder Keramikspezialist Systemceram setzt ausschließlich keramisches Feinsteinzeug für seine Spülen und Arbeitsplattenmodule ein. Es besteht aus natürlichen, besonders fein gemahlenen Rohstoffen (Ton, Schamotte, Quarz), wird bei über 1200 Grad Celsius gebrannt und erhält so seine enorme Festigkeit. Feinsteinzeug-Spülen und -Arbeitsplatten sind hygienisch, strapazierfähig, hitzebeständig, säure- und schnittfest. Auch heiße Pfannen oder Töpfe können hier jederzeit abgestellt werden, ohne Spuren zu hinterlassen. Übrigens: Dank dieser besonderen Eigenschaften ist das Material außer in der Küche auch schon seit Jahrzehnten weltweit erfolgreich im Laborbereich im Einsatz.

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Feinsteinzeug ist aber nicht nur aus praktischen Gründen, sondern insbesondere auch wegen seiner Ästhetik und vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten das ideale Material für moderne Küchen mit ihren schnörkellosen und vielfach grifflosen Möbeln. Hierzu hat Systemceram die passenden Spülen und Arbeitsplattenmodule entwickelt: in einer modernen Designsprache mit geradlinig-puristischer Formgebung, schönen flachen Rändern und kantiger Formgebung, als Aufsatz- und Unterbaubecken oder zum flächenbündigen Einbau. Und in 15 attraktiven, auf die aktuellen Küchentrends abgestimmten Farben. Ton-inTon oder im Kontrast zu Küchenfront und Arbeitsplatte. www.systemceram.de

die neue Spüle „Stema 86 SL“ von System­ceram verkörpert den Trend zu großzügigem Spülraum. Durch das verkürzte Abtropfteil bietet die Spüle optimale Planungs­ flexibilität und ist auch in kleinen Räumen einsatzfähig. Charakteristisch: die puristische Optik mit dem auf Arbeitsplattenniveau auslaufenden Tropfteil und der einzelnen Abtropfrille.


www.kesseboehmer.de

KOMBINIEREN HEISST ORGANISIEREN DISPENSA & YOUBOXX


FERTIGHäuser

Holz-Fertighaus – Individuell in Grundriss

MaSSgeschnei Helligkeit, gerade Flächen und Schlichtheit gewünscht? Mit FingerHaus, dem seit 70 Jahren aktiven nordhessischen Fertighaushersteller verwirklichten die Bauherren im Rhein/MainGebiet dieses frei geplante Architektenhaus als „Bauhaus-Unikat“. Über ein Jahr brauchten sie, um das Grundstück zu finden. Es sollte ländlich in Randlage und doch stadtnah sein, am besten mit S-Bahn-Anschluss im Ort. Sie nahmen Kontakt mit dem Eigentümer auf, der sie an den zuständi­gen Makler verwies. Bevor das Unternehmen FingerHaus mit dem Bau beginnen konnte, musste eine sich auf dem Grundstück befindliche Bestandsimmobilie abgerissen werden. Eingebettet in Grünflächen und alten Baumbestand erscheinen Grundstück und Haus klar und aufgeräumt

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auch durch die geradlinig geführten, von Beeten begleitenden Wege. An der langestreckten, vorgelagerten Garage entlang wird der Besucher auf das zweigeschossige Haus zu geleitet, das von dieser Seite mit dem Flachdach und seinen weißen Wandflächen, gegliedert durch anthrazitfarben gerahmte Fenster, kubisch wirkt. Die tatsächliche Tiefe des Hauses von 20,80 m erschließt sich erst im Inneren und von der Gartenseite her. Hier entfaltet sich die Gliederung des Baukörpers


und Ausstattung

dert

mit dem großzügigen Balkon im Obergeschoss, der von Arbeitszimmer, oberem Flur und Elternschlafzimmer her zugänglich ist. Bei der Planung des Grundrisses und der Anzahl der Zimmer waren dem Paar, das eine kleine Tochter hat, ein großzügiger Wohn- und Essbereich sowie helle, lichtdurchflutete Räume besonders wichtig. Für Helligkeit im Inneren sorgen zahlreiche bodentiefe und querliegende Fenster. „Wir haben das Haus von innen nach außen geplant. Wichtig war uns auch eine sinnvolle Raumaufteilung nach Funktionsbereichen, zum Beispiel die Verbindung von Garage-Hauswirtschaftsraum-Küche sowie Eltern-Ankleidezimmer-Bad.“ Die große Garage bietet neben genug Fläche zum Parken auch reichlich

Fotos: fingerhaus

FERTIGHäuser

Frei geplant: Bauhaus-Unikat Hersteller: FingerHaus GmbH, www.fingerhaus.de Bauweise: Holzfertigbauweise (Holzrahmen­ konstruktion in Großtafelbauweise) Effizienzhausklasse: KfW-Effizienzhaus 70 Endenergiebedarf: 19,6 kWh/m2 a Jahresprimärenergiebedarf: Maximal: 85,4 kWh/m2 a Tatsächlich: 50,9 kWh/m2 a Fassade: Putz Wohnfläche: (nach DIN 277) 255,58 m2 (EG: 141,26 m2, OG: 114,32 m2) AuSSenmaSSe: 20,80 m x 9,80 m Dachkonstruktion: Flachdach, 2 Vollgeschosse Dämmung: Mineralwolle, U-Wert der neuen THERMO+ Außenwand: 0,123 W/m²K Heizung/Haustechnik: Erdwärmepumpe VITOCAL 343 G mit Eisspeicher und Kühlungsfunktion und Fußbodenheizung, Direktheizer für das Badezimmer, Kaminofen im Wohnzimmer; Somfy iO-homecontrol der Beschattung mit Raffstores und Jalousien; Heizungssteuerung; Alarmanlage und Sprechanlage mit Videofunktion und Touchbildschirm, die über das Smartphone gesteuert werden können Architektonische Extras: Umlaufender Balkon, bodentiefe Panoramafenster, Terrasse, querliegende Fenster, Doppelgarage, französischer Balkon

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FERTIGHäuser

Architektonische Extras: Umlaufender Balkon, bodentiefe Panoramafenster, Terrasse, querliegende Fenster, Doppelgarage, französischer Balkon

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Platz zum Werkeln. Neben Gäste-WC, Arbeitszimmer und zwei Kinderzimmern sowie Kellerräumen stand ebenfalls ein Gästebereich mit separatem Bad auf der Wunschliste: „Die Großeltern kommen oft, um unsere Tochter zu betreuen, da benötigen sie auch ein bisschen Raum für sich.“ Weiße Wände, weiße Türen und heller Boden prägen das Erscheinungsbild des Inneren, auch die Möbel sind weitestgehend in hellen Tönen gehalten, einzelne Farbtupfer geben dem Auge Halt. Der Kaminofen im Wohnzimmer sorgt für eine gemütliche Atmosphäre. Das großzügige Fenster im Treppenhaus, mit Ausblick auf Wiesen und Bäume, bringt die Jahreszeiten ins Haus.

Besonders wichtig war dem Paar das Thema Eigensiche­ rung: „Wir haben Rauchmelder in allen Räumen installiert und alle Fenster in den Kinderzimmern inkl. Kinderbad sind abschließbar. Eine Alarmanlage und eine Außenkamera für die Türsprechanlage sind ebenfalls Bestandteil.“ Die Haustüranlage inklusive Videofunktion kann bei Bedarf auch über das Smartphone gesteuert werden. Ökologisch gesehen ist das „Bauhaus-Unikat“ durch optimale energetische Eigenschaften und einen nachhaltigen Materialeinsatz gekennzeichnet. Alle Komponenten sind perfekt aufeinander abgestimmt; die Wärmedämmung Thermo+-Gebäudehülle sorgt im Effizienzhaus 70 für eine rundum perfekte Dämmung, die Beheizung


FERTIGHäuser

OG

wohnfläche Obergeschoss: 114,32 m2 Erdgeschoss: 141,26 m2

EG

Nutzfläche im Kellergeschoss (ohne Abb.): 102 m2

Bauen mit Fingerhaus übernimmt eine energiesparende Wärmepumpe, die durch einen Eiswärmespeicher unterstützt wird. Die junge Familie hatte eigentlich fest geplant, mit Erdwärme zu heizen - da es sich bei dem Grundstück jedoch um ein Wasserschutzgebiet handelt, konnte dieser Plan nicht realisiert werden: „Wir wurden dann von der Firma Viessmann von der Alternative Eisspeicher überzeugt.“ Für stetig frische Luftzufuhr im Haus sorgt die kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die funkgesteuerten Raffstores schaffen das ganze Jahr über eine angenehme Raumtemperatur, im Sommer halten sie die Hitze ab, wozu auch die „natural-cooling“Funktion der Heizung beiträgt. www.fingerhaus.de

Jedes Finger-Haus ist ein Unikat. Ein Haus, gebaut nach den Vorstellungen und Wünschen der Bauherren. Das fängt bei der Architektur und dem dazugehörigen Grundriss an – und geht bis zur Ausstattung, bei der nicht nur auf größtmögliche Flexibilität geachtet wird, sondern auch auf höchste Qualität. Vor allem ist es dem Unternehmen wichtig, die Häuser mit den neusten Trends und Technologien auszustatten. So sind im individuellen Traumhaus Komfort und Hightech zu genießen. Eingebettet in ein energiesparendes Konzept, das für eine sichere, entspannte Zukunft und niedrige Betriebskosten sorgt. Ein individuell geplantes Haus im Holzfertigbau, das den eigenen Bedürfnissen optimal entspricht. Zusammen mit dem hauseigenen Architekten wird jedes Haus ganz nach den Vorstellungen seiner zukünftigen Bewohner geplant und gebaut.

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Smart Home

Smart Home oder: ein Netzwerk voller Lebensqualität

„Wir entwickeln und fertigen unsere Produkte für unsere Kunden. Wir sehen es als Ansporn, in dem schnell wachsenden Segment Smart Home weiterhin noch effizientere, komfortablere und fortschrittlichere Lösungen auf den Markt zu bringen!“ Adalbert Neumann ist Vorsitzender der Geschäftsführung des innovativen ElektroinstallationstechnikUnternehmens Busch-Jaeger. Bereits seit Jahren setzt sich das zukunftsorientierte Unternehmen mit der Entwicklung intelligenter Vernetzungslösungen auseinander und präsentiert sich mittlerweile als einer der Marktführer in Sachen Gebäudeautomation in Smart Home und Smart Building.

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Smart Home

Mit einem Smart Home-System wie Busch-free@home® können die Bewohner beispielsweise ganz komfortabel Jalousien, Licht und Raumtemperatur steuern.

Zu den tragenden Säulen der Unternehmensphilosophie gehört die Entwicklung ganzheitlicher Lösungen. Lösungen, die das Leben effizienter, komfortabler und vor allem auch sicherer machen sollen. Wir sprachen mit Adalbert M. Neumann über das intelligente Haussteuerungssystem Busch-free@home®, mit dem sich smarte maßgeschneiderte Lösungen kreieren lassen, die ganz und gar auf die individuellen Belange seiner Nutzer zugeschnitten sind. Von jedem Platz im Haus, in der Wohnung oder von irgendeinem Ort auf der Welt lassen sich bequem Leuchten schalten, Jalousien bewegen oder Räume temperieren.

Fotos: Busch Jaeger

Herr Neumann, die Anzahl smarter Geräte steigt. Dennoch ist das Thema Smart Home noch weit vom Mainstream entfernt. Woran mag das liegen? Adalbert Neumann: Nun ja, ganz so ist das nicht. So weit weg vom Mainstream ist Smart Home gar nicht mehr. Der Umsatz im Smart Home-Markt Deutschland beträgt 2018 laut der Statistikdatenbank „Statista“ etwa 10,3 Millionen Euro. Und laut Prognose wird im Jahr 2022 ein Marktvolumen von 24,6 Millionen Euro erreicht. Das entspricht einem jährlichen Umsatzwachstum von 24,2 Prozent. Smart Home ist aus unserer Sicht unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Die treibenden Kräfte dahinter sind dabei die digitale Vernetzung, der Wunsch nach mehr Komfort und Energieeffizienz, aber auch die Alterung der Gesellschaft und ein steigendes Umweltbewusstsein. Wie gelingt es Ihnen bei dieser Dynamik immer up to date zu bleiben, um noch mehr Menschen für dieses Thema zu begeistern? Adalbert Neumann: Der Trend zu Smart Home-Lösungen ist schon seit mehreren Jahren klar ablesbar. Ähnlich wie beim Autokauf sind auch beim Thema Wohnen die so genannten technikaffinen Vorreiter die Trendsetter, wenn es um die Gebäudeautomation geht. Doch das Interesse an mehr Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz im eigenen Zuhause steigt generell, was aktuelle Marktanalysen beweisen. Auch wir spüren das sehr deutlich, und zwar sowohl im Neubau- als auch im Modernisierungsbereich. Dabei wird es immer wichtiger, auf die ganz individu­ ellen Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer eingehen zu können. Smart Home-Systeme bieten heute schon

eine unglaubliche Vielfalt an sinnvollen Vernetzungsmöglichkeiten – auch gewerkübergreifend. Dieser Markt wird in den nächsten Jahren noch signifikant wachsen. Denken Sie zum Beispiel an das Thema Energiesparen und an die Elektromobilität. Schon heute ist es kein Problem mehr, eine Solaranlage und einen Batte­rie­speicher in ein Bus-System zu integrieren und auch noch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge anzuschließen. Mit der von Ihnen entwickelten intelligenten Haussteuerung Busch-free@home® tragen Sie bereits einiges dazu bei, gerade Bauherren den Schritt ins smarte Zuhause zu erleichtern. Adalbert Neumann: Der Erfolgsfaktor von Buschfree@home® basiert darauf, dass das System sehr einfach zu installieren und zu programmieren ist. Das hat sowohl Vorteile für den, der es nutzt, als auch für den Installateur. Während der Hausherr die Möglichkeit hat, seine programmierte Installation ganz nach Wunsch zu verändern, benötigt der Installateur für die perfekte Integration unseres Systems keine softwarespezifische Ausbildung. Zudem verlangt Busch-free@home® keine zusätzlichen Baumaßnahmen wie spezielle Leitungsführungen oder eigens angelegte Kabelkanäle. Für die Elektroinstallation sind die Wände schon geöffnet, so dass das Bus-Kabel einfach dazu verlegt werden kann. Zu Baubeginn müssen noch nicht alle Funktionen definiert sein.

Auch Sprachassistenten wie Alexa von Amazon können in Busch-free@home® integriert werden.

„Alexa, guten Morgen!“

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Smart Home

Über das Buschfree@homePanel® können auch Hausgeräte gesteuert werden.

Ist Busch-free@home® ausschließlich für den Neubau geeignet? Oder gibt es auch eine Lösung für den Bestandbau? Adalbert Neumann: Natürlich haben wir für Jeden die passende Lösung: Zwei Drittel unseres Geschäfts ist Renovation. Durch unsere Wireless-Lösung eröffnen wir für diesen Markt ganz neue Perspektiven. Sensoren, Aktoren und die intelligente Steuerung werden ohne zusätzlichen Verdrahtungsaufwand miteinander verbunden. So wird auch aus einem Bestandbau ein smartes Zuhause. Dabei erweist sich das System als äußerst praktisch, denn Beleuchtung, Raumklima und Sicherheit lassen sich damit ganz einfach steuern. Alle Geräte kann man intuitiv bedienen, mit Schaltern und Displays, mobil mit dem Smartphone, sogar mit Sprache. Zudem lässt sich die Wireless-­Lösung problemlos mit unserem Bus-basierten Buschfree@home® System kombinieren und ist sogar erweiterbar.

Auf der internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin konnte die ­Integration von Hausgeräten in das Smart Home-System auf dem Busch-Jaeger Stand genau unter die Lupe genommen werden.

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Apropos Sprache: Glauben Sie, dass sich die Sprachsteuerung generell am Markt durchsetzen wird oder ist es eher das Smartphone, mit dem man auf eine entsprechende Steuerungs-App zugreifen kann? Adalbert Neumann: Die Sprachsteuerung ist einer der am schnellsten wachsenden Bereiche im Smart Home- und Smart Building-Sektor. Wir sehen die Bedienung der Gebäudeautomation mit Sprachbefehlen als eines der smartesten Hilfsmittel, die der Markt zu bieten hat. Und mit Busch-VoiceControl haben wir das erste zertifizierte KNX-Gerät entwickelt, das mit allen drei marktführenden Sprachsteuerungen gleichzeitig verwendet werden kann. Summa summarum sind wir davon überzeugt, dass die Sprachsteuerung in Kombination mit der Bedienung per App die zukunftsfähigen Elemente in der Gebäudeautomation sein werden. Aus diesem Grund haben wir auch unsere Busch-free@ home® App entwickelt. Sie lässt sich intuitiv und schnell bedienen. Zu Beginn werden alle in den Räumen vorhandenen Geräte über das Display des Tablets oder Laptops aktiviert. Und schon können die Einstellungen vorgenommen werden.

Über das Internetportal myBusch-Jaeger können Hausgeräte von Miele und Bosch via SmartHome-System gesteuert werden.


Smart Home

Aber wie gewährleisten Sie, Produkte unterschiedlichster Marken und Unternehmen problemlos – wenn möglich über Ihr System – smart steuern zu können, zumal es bis dato noch keinen Standard gibt? Adalbert Neumann: Busch-Jaeger setzt schon seit langem auf starke Kooperationspartner, um dem Anwender vielfältige Lösungsmöglichkeiten zu bieten. Networking ist das Entscheidende. Wir sind der Meinung, dass Inter­ operabilität und Interkonnektivität wichtige Funktionen übernehmen, nach dem Motto „alles was vernetzt werden kann, wird vernetzt“. Mit unserem „Smarter Home Developer Programm“ öffnen wir unsere Systeme für Entwickler anderer Gewerke. Unser Ziel ist es, mit weiteren Partnern das intelligente Wohnen sukzessive noch smarter machen. So verknüpft zum Beispiel die Smart-HomePlattform mozaiq mit einem offenen und sicheren OnlineMarktplatz Verbraucher-Endgeräte untereinander und mit verschiedensten Dienstleistungen. Busch-free@home® ist hier angebunden und bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Beispielsweise haben wir auf der Messe IFA die Integration von Hausgeräten in das Smart Home-System gezeigt. Die Hausgeräte von Miele und Bosch Home Connect können nun über unser Internetportal myBuschJaeger über eine Bedienoberfläche gemeinsam mit dem Smart Home-System gesteuert werden. Das Thema Inter­ operabilität leben wir schon lange in den verschiedensten Bereichen der Gebäudeautomation, beispielsweise durch Kooperationen mit Gardena und Bang & Olufsen. Bei all dem, was heute bereits möglich ist, wie sehen Sie die Weiterentwicklung intelligenter Vernetzungsmöglichkeiten? Adalbert Neumann: Vernetzung macht das Leben, Arbeiten und Wohnen komfortabel, sicher und effizient. Für die meisten beginnt die intelligente Vernetzung in den eigenen vier Wänden. Smart Home ist mittlerweile ein echter Trend. Langfristig geht die Entwicklung zur Smart City. Prognosen sagen, dass die Stadt der Lebensraum der Zukunft ist. Bis 2050 soll sich die Bevölkerung im urbanen Raum verdoppeln. Intelligente Gebäudeinfrastrukturen, Energieversorgungssysteme und Mobilitätslösungen machen Städte smarter. Dafür bietet Busch-Jaeger im Konzernverbund mit ABB für Smart Home, Smart Building und Smart Mobility optimale und ganzheitliche Lösungen. Herr Neumann, wir danken Ihnen für dieses informa­ tive Gespräch und sehen den Weiterentwicklungen und Innovationen aus dem Hause Busch-Jaeger mit Spanwww.busch-jaeger.de nung entgegen.

Ein Smart Home erhöht Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz – der Fernzugriff per Smartphone auf Busch-free@home® ist möglich.

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Smart Home

Hightech – von Menschen erdacht, für Menschen gemacht

Home, smart Foto: Poggenpohl/hettich

Ein funktionales ad-on: die unsichtbare DockingStation für Saug­roboter; realisiert in Form eines ­Sockelschubkastens, in den der Saugroboter nach getaner Arbeit automatisch wieder verschwindet.

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Smart Home findet langsam seinen Weg in immer mehr Haushalte. Philips Hue hat intelligente Beleuchtung salon­ fähig gemacht und die Hersteller smarter Heizungsthermostate, Steckdosen, Saug- und Mähroboter erwecken die Begierde der Konsumenten. Aber auch das Interesse der Verbraucher an intelligenten, vernetzbaren Hausgeräten nimmt kontinuierlich zu. Zwar gibt es noch immer keinen gemeinsamen Standard, um die Kompatibilität von Geräten unterschiedlicher Anbieter zu gewährleisten, doch öffnen immer mehr Hersteller ihre Schnittstellen für mögliche Partner. Leistungsstarke Router sind die Voraussetzung für das Streaming von Medieninhalten sowohl zwischen Geräten im Haushalt als auch von YouTube, Netflix usw. Da ist es kaum verwunderlich, dass auch Fritz!Box-Hersteller AVM weiterentwickelt hat. Mit den neuen Geräteversionen lässt sich, dem Mesh-Standard sei Dank, ein beste-


Foto: Yamaha

Smart Home

„Die Technik entwickelt sich vom Primitiven über das Komplizierte zum Einfachen.“ (Antoine de Saint-Exupéry) Ob 8 K-TV, kabellose Lautsprecher oder intelligente Hausgeräte. Sie alle sind künftig per Voice Control steuerbar und verfügen über eine künstliche Intelligenz, die sie dazu befähigt, selbständig zu lernen, so dass sie Teil eines smarten Zuhauses werden.

hendes Heimnetz besonders leicht erweitern. Zudem machen sie den neuen schnellen Super-Vectoring-DSLStandard der Telekom beherrschbar und erlauben auch Smart Home-Geräte leicht zu integrieren. Das gilt natürlich ebenso für Anbieter digitaler Sprachassistenten – ­allen voran Google und Amazon. Kaum ein Hersteller verzichtet darauf, den digitalen Assistenten von Amazon in seine Geräte zu integrieren. Das gilt für Braune Ware ebenso wie für Hausgeräte. Bereits heute nutzen fast neun Millionen Bundesbürger digitale Sprachassistenten wie Alexa von Amazon, Google Assistant und Apples Siri.

Foto: Yamaha

Sprachsteuerung und künstliche Intelligenz „Voice Control“ und „ArtificiaI Intelligence“ (AI) prägen die Elektrogeräte-Technik von heute und morgen. Die Sprachsteuerung hält als einfache Schnittstelle zur Bedienung neuer und bekannter Technik Einzug in immer mehr Anwendungsbereiche. Dabei ermöglicht künstliche Intelligenz (KI) selbstlernende und vorausschauende Unterstützung innovativer Geräte mit höherem Komfort. Fernseher, Waschmaschinen oder Kochfelder, mit denen man sich per Sprachassistent auch weiter unterhalten kann, werden lernfähig und sollen mitdenken. Künstliche Intelli­ genz steht dabei für weitaus mehr als für Sprachsteuerung. Auch an anderer Stelle nutzen die Hersteller die Technologie. So erkennt die Kamera im Liebherr-Kühlschrank frische Lebensmittel über eine Kamera mit Hilfe einer Objekterkennung.

Per Amazon Alexa steuerbar: Bosch Smart Home 360° Innenkamera www.boschsmarthome.com/de

Foto: bosch

home

Musik kabellos im gesamten Haus – Die beiden Soundbars MusicCast BAR 40 und MusicCast BAR 400 von Yamaha machen dank DTS Virtual: X jeden Film­ abend zu einem intensiven Klangerlebnis und lassen sich mit der neuen MusicCast Surround Technologie drahtlos um weitere Lautsprecher erweitern. Der neue MusicCast Custom Skill für Amazon Alexa erweitert die Sprachsteuerung nun um viele weitere Funktionen wie eine umfassende Multiroom-Steuerung – natürlich völlig drahtlos und unkompliziert. www.yahmaha.de

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Smart Home

Fotos: bosc

h

Foto: siemens

Auch die neuen Induktionskochfelder von Siemens stellen ihre Intelligenz unter Beweis. Sie erkennen bis zu sechs Töpfe beliebigen Formats automatisch und können sie passgenau ansteuern. „FreeInduction Plus“ nennt sich die Technologie. www.siemenshome.bsh-group.com/de

Oder die neue Spülmaschine von Miele: Die G 7000 Geschirrspüler können, was kein gewöhnlicher Geschirrspüler kann. Denn mit dem Reinigungssystem AutoDos hat Miele eine echte Innovation entwickelt. Das System dosiert mittels der integrierten und für mehrfache Anwendung konzipierten PowerDisk® bei jedem Spül-

Foto: samsung

Bosch Air misst Luftfeuchtigkeit, Luftqualität, Temperatur sowie Helligkeit und Lautstärke in Innenräumen. Ablesen am Gerät oder per App und Raumklima optimieren. www.bosch-smarthome.com/de

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vorgang immer die optimale Menge an Reinigungsmittel. Mit mehreren Umdrehungen sorgt die PowerDisk® dafür, dass je nach gewähltem Programm oder Verschmutzungsgrad immer die ideale Menge Pulvergranulat verwendet wird. Besonders praktisch: Der Inhalt einer PowerDisk® reicht für etwa einen Monat – was ungefähr 20 Spülgängen entspricht. Wer die klassische Art der Spülmittelzugabe bevorzugt, kann das natürlich auch über die Dosierkammer tun. Und auch der Hausgerätehersteller Neff lanciert seine ersten vernetzten Hausgeräte. Das vernetzte Geräteportfolio soll Kochfans dazu ermutigen, noch kreativer zu werden und sich von neuen Möglichkeiten und Rezepten inspirieren zu lassen. Die Steuerung der Geräte per Sprachbefehl, Tablet oder Smartphone macht nicht nur

In mehreren BildschirmgröSSen steht der Fernseher von Samsung zur Verfügung, der sein Bild in einer 8K-Auflösung darstellt. Im Vergleich zu den bisher erhältlichen HD-Fernsehern ist die Darstellung damit 16-mal schärfer. www.samsung.com/de


Foto: Miele

Smart Home

Mit dem autonomen Geschirrspüler G 7000 und dem automatischen Dosiersystem AutoDos entwickelte Miele eine Weltneuheit. AutoDos funktioniert mit der speziellen PowerDisk, die, in die Türinnenseite des Geschirrspülers eingesetzt, rotierend je nach Programm und Verschmutzung des Geschirrs automatisch die passende Menge an Granulat dosiert. Alle G 7000 Modelle mit AutoDos lassen sich zudem über WLAN vernetzt per App mobil steuern. Die Funktion AutoStart erlaubt, von unterwegs per Smartphone Programme zu starten, denn der Foto: Philips Reiniger ist dank AutoDos immer verfügbar. www.miele.com

Der Plantcube vereint LED-Technologien, Sensoren, Bewässerung und Klimakontrolle und ermöglicht so die Aufzucht von Kräutern, Microgreen und Babysalaten in Form von Saatmatten. www.agrilution.com

beitragen können, das tägliche Kochen noch besser auf die individuellen Vorlieben und Anforderungen abzustimmen und zugleich überraschend einfach zu gestalten. Das Bosch Forward ShowCar kommt in vielen Ländern der Welt zum Einsatz und ermöglicht Interessenten einen Blick in eine vernetzte Zukunft. Das vernetzte Auto wird zum persönlichen Begleiter seines Besitzers und ermöglicht dabei auch mobil jederzeit die Kontrolle der vernetzten Hausgeräte. Das Cockpit des Fahrzeugs ist mit vier 12,3-Zoll-Displays ausgestattet. Die

Foto: agrilution

Spaß, sondern lässt mehr Zeit für kreativen Freiraum und sorgt für ein Höchstmaß an Genuss und Komfort. Auch die neuen Induktionskochfelder von Siemens stellen ihre Intelligenz unter Beweis. Sie erkennen bis zu sechs Töpfe beliebigen Formats automatisch und können sie passgenau ansteuern. „FreeInduction Plus“ nennt der Konzern die Technologie. Und natürlich beschäftigt sich auch die Marke Bosch anhand eines virtuellen Prototyps nicht nur mit der Frage, wie leistungsfähige vernetzte Küchengeräte künftig dazu

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Foto: Philips Foto: yamaha

Auswahlkriterien auf dem Tacho-Display lassen sich ganz einfach durch Augenbewegungen anwählen und das Hochkant-Display in der Mittelkonsole ist mit einer verfeinerten Version von Boschs System für haptisches Feedback ausgestattet: Damit lassen sich Bildschirminhalte ganz einfach ertasten und auf dem Display visualisierte Bedien­elemente ohne Sichtkontakt ansteuern. In der Mittelkonsole steckt eine Gestensteuerung: SchallEmitter unter der Heckklappe und den seitlichen Radblenden können künstliche Fahrgeräusche oder Warnsignale abgeben. Die quer durchs Cockpit gezogene LED-Leiste signalisiert dem Fahrer den jeweiligen Zustand des Fahrzeugs beim hochautomatisierten Fahren oder weist auf Gefahren außerhalb des Fahrzeugs hin – etwa auf andere Verkehrsteilnehmer im toten Winkel.

Die kompakte Philips Luftreiniger-Serie entfernt 99,97 Prozent der luftübertragenen Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare sowie Bakterien, Viren und ultrafeine Partikel. Die selbstständige Überwachung und Reinigung der Raumluft wird ergänzt durch eine smarte Steuerung des Luftreinigers über die App „Air Matters“ und Amazon Alexa. Die App liefert Informationen zur Luftqualität draußen, bietet eine Pollenflugvorhersage sowie Informationen zum Allergiemanagement. Um die komplette Raumluft in einem 25 m² großen Raum zu reinigen, benötigt er nur 7,2 Minuten. www.philips.de

Die Außenbeleuchtung verrät, ob das Fahrzeug mit Autopilot unterwegs ist, blinkt oder unterstützt die Bremslichter. Summa summarum: Im Ergebnis könnten die Personal Assistants der Menschen, vom Gerät bis hin zu Maschinen und PKW künftig mit Hilfe lernender Systeme im Hintergrund mit wachsender Nutzung immer smarter werden.

Der in schwarzem EdelstahlDesign gehaltene Allround-Kühlschrank GMX 936 SBHV von LG verfügt über eine verspiegelte Glasfläche, die nach zweimaligem Anklopfen durchsichtig wird und den Blick in den dann beleuchteten Innenraum freigibt. www.lg.com/de Foto: lg

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eine Hommage an die ­Schallplatte – Der MusicCast VINYL 500 von Yamaha ist der weltweit erste vollständig netzwerkfähige und Multiroomkompatible Plattenspieler. www.yamaha.de


Smart Home

Der Momentum True Wireless von Sennheiser setzt Maßstäbe in puncto kabelloser Klangqualität. Der Bluetooth-Ohrhörer hat eine Akkulaufzeit von vier Stunden, die über die Transportbox mit integrierter Powerbank auf bis zu zwölf Stunden erweitert werden kann. www.sennheiser.de

Foto: sennheiser

Foto: Busch-Jaeger

Foto: sony

Sony Smart Watch mit Chamäleon-Effekt – Die „FES Watch U“ von Sony vereint Fashion und Technologie zu einem neuen Designkonzept. Ziffernblatt und Armband der preisgekrönten Uhr bestehen weitestgehend aus flexiblem „Aktiv-Matrix E-Paper“. So kann jeder das Erscheinungsbild der Uhr vollständig individuell gestalten. Das Design wird über die kostenfreie „FES Closet“App gesteuert, die für iOS und Android verfügbar ist. Sie hält bereits mehr als 100 verschiedene, vorinstallierte Designs zur Auswahl bereit. Aber auch eigene Designs für das Ziffernblatt und das Armband sind möglich. Wer mag, kann Fotos direkt vom Smartphone auf die Uhr übertragen. Die FES Watch U arbeitet mit einer Wärmedrucktechnologie. Ihr Gehäuse und der Verschluss sind aus Edelstahl gefertigt und in den Ausführungen Silberfarben mit Mineralglas sowie Premium-Black mit entspiegeltem Saphirglas und Titan-Ionen-Beschichtung für hohe Kratzfestigkeit erhältlich. Die FES Watch U wurde mit dem iF Design Award 2018 ausgezeichnet. In Deutschland wird sie bei Amazon erhältlich sein. www.sony.de

Die Interoperabilität in der Hausvernetzung ist für das Unternehmen Busch-Jaeger ein ent­schei­ dendes Kriterium. Grund genug, dafür sein Internetportal myBusch-Jaeger zu erweitern. Geräte von Miele und Bosch (Home Connect) können nun über diese eine Bedienoberfläche gemeinsam mit dem Smart-Home-System gesteuert werden. www.busch-jaeger.de

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Mit Dampf genieSSen

Schonend, wohlschmeckend und gesund

promotion

Der neue Combi-Steam MSLQ von V-ZUG vereint konventionelle Hitze und Dampf mit einer Mikrowellenfunktion.

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Foto: V-Zug

KÜCHEN INTERNATIONAL

Die Ernährung hat großen Einfluss auf den Energiehaushalt und das Wohlbefinden. Die schonendste Art, Lebensmittel zuzubereiten ist das Garen mit Dampf: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente sowie die Farbe und der Eigengeschmack der Zutaten bleiben weit­gehend erhalten. So lassen sich Speisen nicht nur gesünder, sondern auch geschmacksintensiver zubereiten. Dabei ist Dampfgaren eine uralte Zubereitungsart und gleichzeitig die Kochmethode der Zukunft: Denn gesund und nachhaltig essen gehört zum modernen Lifestyle.

VITAMIN-C-ERHALT BEI VERSCHIEDENEN GARMETHODEN

FETTGEHALT

Gargut

GourmetDämpfen

Dampfgaren

in der Pfanne

GourmetDämpfen

Fritteuse

Bohnen

66 %

55 %

45 %

Gargut Frühlingsrollen

7 g/100 g

10 g/100 g

Tomaten

83 %

79 %

74 %

Pommes Frites

10 g/100 g

16 g/100 g

Peperoni

84 %

82 %

72 %

Chicken Nuggets

13 g/100 g

14 g/100 g

Diese Angaben beziehen sich auf 100 g gegartes Gemüse im Vergleich zu 100 g rohem Gemüse

Fettgehalt nach der Zubereitung, Quelle: V-ZUG AG

Wer gerne unkompliziert kocht, aber dennoch gesund und abwechslungsreich essen möchte, ist mit einem Combi-Steamer bestens bedient. Das Gerät von V-ZUG, der führenden Schweizer Marke für Hausgeräte, vereint Backofen und Dampfgarer in einem. Im Vergleich zu herkömmlichen Garmethoden bleibt das Vitamin C in Bohnen zum Beispiel um bis zu 20% besser erhalten. So bewahren auch Karotten ihre frische Farbe und der Brokkoli seinen natürlichen Geschmack. Aber auch die punktgenaue Zubereitung von Fleisch, Brotbacken, das Frühstücksei oder fettarme Pommes Frites gelingen mit der Dampfgarmethode einwandfrei. Sogar ganze Menüs lassen sich im selben Garraum zubereiten – der Reis, das Gemüse und die Geflügelbrüstchen, alles gleichzeitig.

Garmethode. Und selbst das Aufwärmen bekommt eine andere Qualität. Denn mit der Funktion PowerRegenerieren, die Heißluft, Dampf und Mikrowelle kombiniert, geht dies ebenso schnell wie schonend. Wie immer holte V-ZUG auch bei der Entwicklung des MSLQ Schweizer Spitzenköche an Bord. Größen wie Andreas Caminada und Tanja Grandits, in deren Restaurantküchen gleich mehrere Combi-Steamer täglich im Einsatz stehen, brachten ihr Know-how mit ein. Besitzer des Combi-Steam MSLQ erhalten beim Kauf ein Kochbuch mit 65 inspirierenden Rezepten, die im Gerät bereits fest vorprogrammiert sind. Einfach das gewünschte Rezept auswählen – und das Gerät führt alle benötigten Schritte automatisch durch. Das ist Kochen auf höchstem Niveau, mit minimalem Aufwand. Und selbst beim Brotbacken (Funktion Profi-Backen) oder beim Zubereiten eines hochwertigen Fleischgerichts (Funktion Zartgaren) steht der Combi-Steam MSLQ mit seinem aussergewöhnlichen Können zur Seite – die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

Das Know-how von Spitzenköchen für zuhause Rund vier Jahre tüftelten die Experten von V-ZUG an der Weiterentwicklung des Combi-Steamers. Das Ergebnis: Das Premium-Gerät Combi-Steam MSLQ, in dem zusätzlich eine Mikrowellen-Funktion integriert ist. Damit sind die drei Beheizungsarten Hitze, Dampf und Mikrowelle in einem Gerät kombiniert. Das ist besonders praktisch, wenn es schnell gehen muss, aber trotzdem gesund sein soll, denn jeder beliebige Garprozess lässt sich mit zugeschalteter Mikrowelle (Power-Funktionen) um rund ein Drittel verkürzen. Die Mikrowelle wirkt wie ein Turbo: Auf Knopfdruck beschleunigt sie jedes andere Garprogramm. Die Speisen werden dabei gleich schonend oder sogar noch schonender zubereitet als mit der herkömmlichen

Auch ästhetisch ein Highlight Die hochwertigen Materialien und das geradlinige Design machen die Qualität dieses Küchengeräts auch von außen sichtbar. Beim Material und beim Designgriff stehen verschiedene Optionen zur Auswahl, damit sich der Combi-Steam MSLQ perfekt in jede Küche einfügt. Das vollfarbige Grafikdisplay verfügt über eine Touch-Funktion und zeigt die aktuellen Einstellungen in Text und Bild jederzeit übersichtlich an. Einfach zu bedienen wie ein Smartphone und gut anzusehen wie ein Designermöbel. www.vzug.com

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genuss

The Hall of beef Oder: Dry Aged Beef aus der Salzgrotte

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Jürgen David: Botschafter des High-Quality Beefs

Fotos: metzgerei David

Hall of Beef beschreibt die Location in unmittelbarer Nachbarschaft der Metzgerei David. Das Interior Design der Hall ist ganz im Industrial Style gehalten. Die Architektenfarben Grau und Weiß in Kombination mit T-Trägern im Rusty-Look prägen das Gesamtbild der 300 Quadratmeter großen Immobilie, in der das in Gourmetkreisen hochgepriesene Dry Aged Beef wie ein Kunstwerk inszeniert und als Delikatesse unterschiedlich zubereitet, zelebriert wird. Ideengeber, Künstler und Acteur dieser Installation ist Jürgen David. Den typischen Metzgermeister erkennt man in Jürgen David nicht. Schwarze Hose, schwarze, hochgeschlossene Jacke, deren Brusttasche filigran und doch präsent mit seinem eigens kreierten Label verziert ist. Auch die Kleidung seines Teams repräsentiert die Corporate Identity der Metzgerei. Seit seinem 21. Lebensjahr führt er das Familienunternehmen in fünfter Generation gemeinsam mit seiner Frau Yvonne. „Erlernt habe ich das Fleischerhandwerk anfänglich nicht aus Überzeugung. Meine Berufswahl war eher der Tradition geschuldet“, gibt er zu. Doch im Laufe der Jahre gelang es ihm, sich und sein Unternehmen weiterzuentwickeln und seine eigene Idee

zu verwirklichen. Viele Metzgereien in seiner Heimatstadt hat er überlebt und sein Unternehmen sukzessive als Marke etabliert. „Wer heute in unserem Beruf überleben will“, betont er, „muss sowohl sein Handwerk verstehen, aber auch kreativ sowie marketingstrategisch und kaufmännisch auf der Höhe sein.“ Mit seiner Hall of Beef bekennt sich der dynamische Unternehmer ganz klar zum Gourmet-Boucher Charcutier. Jürgen David ist ein Selfmade-Man mit einer eigenen Philosophie und einem außerordentlich hohen Qualitätsanspruch, der sich nicht nur in der Auswahl seiner Fleischlieferanten widerspiegelt. Ob Rind, Schwein

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genuss

Einzigartiges Ambiente. Hier bietet Jürgen David zur Big Butchers Night nicht nur exzellenten Genuss und spannende Infos zu Themen rund um High-Quality Fleisch. Am wöchentlichen Big Butchers Day können alle Kunden der Metzgerei Teile des Sortiments in rohem, weniger zugeschnittenen und parierten Zustand günstiger erstehen.

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oder Geflügel, sie alle kommen aus landwirtschaftlichen Betrieben oder von Züchtern, die für die artgerechte Haltung der Tiere bürgen. Seine Philosophie überzeugte im übrigen auch seine Frau Yvonne, die ursprünglich, so verrät uns der sympathische Rheinhesse, aus überwiegend ethischen Gründen Vegetarierin war. So stammt das Fleisch der von ihm vermarkteten Angusrinder von einem Bauernhof vom nahegelegenen Donnersberg und von ausgesuchten Bauern aus Irland, Schottland und Spanien. „Rindfleisch ist zudem nicht gleich Rindfleisch! Sowohl Rasse, Aufzuchtort und Fütterung beeinflussen Konsistenz und Aroma und damit auch den Geschmack des Fleisches“, erläutert uns Jürgen David. Neben dem Angus Rind offeriert das Team der Hall of Beef mit Rubia Gallega das Fleisch einer Rasse, die als Rarität beschrieben werden kann: „In der

Region Galizien wird diese Rasse noch gezüchtet. Die Tiere lieben es, im Freien zu grasen und kommen hier in den Genuss einer extensiven Weidehaltung.“ Das gleiche gilt für das Fleisch der spanischen Jungrinder, der Ternera Gallega Suprema. „Alle Rinder, welcher der von uns gewählten Fleischrassen auch immer, wachsen im Sommer auf der Weide und im Winter im offenen Laufstall mit Stroheinstreu und reiner Grasfütterung auf“, betont der Initiator der Hall of Beef. Eine ebenso große Sorgfalt widmen Jürgen David und sein Team der Provenienz des Geflügels oder auch seines Schweinefleischs: „Daduro“ (David´s Duroc), eine Kreuzung aus dem Duroc und der alten Landrasse, artgerecht gehalten in den Aktiv- und Offenställen eines Landwirts im Rheinland. „Für ihn ist die Zugabe von Antibiotikum ebenso tabu wie für uns Geschmacksverstärker in unserer Wurst“, betont Jürgen David mit Nachdruck. Das gleiche gilt natürlich auch für Schweinebauer Bernd Bornheimer-Schwalbach mit seinen Bunten Bentheimern, der seine Schweine mit selbst angebautem Kleegras, Getreide und mit Kartoffeln aus der Region füttert. Das beliebte Iberico Schweinefleisch bezieht Jürgen David als Direktimporteur von einem spanischen Lieferanten, der ausschließlich freilaufende Weideschweine züchtet. Das von der Metzgerei David verkaufte Geflügel ist Label Rouge-zertifiziert. Das Label bürgt für die langsame Aufzucht nach traditioneller französischer Art und Freilandhaltung. „Auch hier kommt die artgerechte Haltung sowohl den Tieren als auch durch das exzellente Fleisch den Menschen zugute!“


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Botschafter des High-Quality-Beefs Wo immer er kann, referiert der Botschafter des qualitativ hochwertigen Fleischs über dessen Herkunft, Beschaffung und Lagerung. Zudem verfügt der passionierte Hobbykoch über fundierte Kenntnisse hinsichtlich unterschied­ licher Gar- und Zubereitungsarten, die er gerne mit ­seinen Kunden teilt. In der Metzgerei unterstützt ihn dabei sein gut geschultes Team, auf das der sympathische Unternehmer besonders stolz ist. Davon, dass sich die Kunden der Metzgerei hier in besten Händen sehen, können wir uns selbst überzeugen. Kompetent und freundlich informieren die Fachverkäufer über Ingredienzien der Wurst oder empfeh­ len das richtige Fleisch für den geplanten Sauerbraten.

seines Gewichts verlieren. Die äußere Schicht trocknet ab und wird vor dem Verzehr weggeschnitten. Jürgen David hat dieses Verfahren durch den Einbau einer Salzsteinwand noch verfeinert. „Die Idee dazu bekam ich durch eine Premium-Metzgerei in Australien, die ihren Reiferaum mit einer solchen Salzwand ausgestattet hatte. Das faszinierte mich derart, dass ich im Kühlraum in unserem Geschäft die erste begehbare Reifekammer in Form einer Salzgrotte installierte, in der unser Dry Aged Beef vor den Augen unserer Kunden heranreift. Die Salzwand hilft uns dabei, ein keimhemmendes Klima zu erzeugen. Die gewollte, gesteuerte „Verwesung“ wird deutlich verlangsamt und der typisch nussige Geschmack bleibt trotz der langen Reifezeit angenehm mild.“

Lagern in kühler, salzhaltiger Luft

So wird Fleischgenuss erlebbar

Das absolute Highlight bei Jürgen David ist nach wie vor das Dry Aged Beef. Es sind vor allem der ausgewogene Geschmack nach Butter und Nuss, die kräftige Fleischfarbe sowie die besondere Zartheit, die ein Dry Aged Steak auszeichnen. Wie der Name schon sagt, wird das Fleisch vor seinem Verzehr trocken gelagert. „Die trockene Reifung an der Luft“, so Jürgen David, „ist keineswegs eine Neuerfindung, sondern Bestandteil der alten Metzgerskunst, die vor der Erfindung der Vakuumverpackung zu Beginn des 20. Jahrhunderts gang und gäbe war, damals allerdings wurde in der Regel nur etwa drei Wochen gereift und das Aroma war nicht andeutungsweise so ausgeprägt.“ Die Trockenreifung des Premiumfleischs bei einer Temperatur von 2° C, einer Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent und einer kontinuierlichen Belüftung lässt es zwischen 30 und 40 Prozent

Davon können sich seine Gäste in der Hall of Beef als auch in der benachbarten Metzgerei überzeugen: Gaumenfreuden in Kombination mit viel Fachwissen zelebriert Jürgen David gemeinsam mit seiner Frau Yvonne und einem befreundeten Food- bzw. Beef-Blogger während seiner einmal monatlich stattfindenden ButchersNight in seiner Hall of Beef, wo das engagierte Ehepaar pro Termin rund 40 kochbegeisterte Hobbyköche empfängt. In dem einzigartigen Ambiente verkosten sie Dry Aged Steaks der Premium-Klasse. Dazu werden ausgesuchte Weine des Pfälzer Weinguts Knipser oder handgemachtes Bier der regionalen Privatbrauerei Sander auf der langen, aus dem Fußboden einer alten Schreinerei gefertigten Eichenholz-Tafel serviert. Während eine bodentiefe Glaswand linker Hand der Tafel einen Einblick in die Reifekammer mit illuminierter

Gaumenfreuden in Kombination mit viel Fachwissen zelebriert Jürgen David während der einmal monatlich stattfindenden Butchers-Night in der Hall of Beef. In dem einzigartigen Ambiente verkosten sie Dry Aged Steaks der Premium-Klasse.

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Salzsteinwand bietet, geben Glastüren auf der gegenüberliegenden Seite den Blick in den geschützten Innenhof frei, in dem gegrillt werden kann. In dieser einzigartigen Atmosphäre, angereichert um eine Profiküche, eine großzügige Bar und eine gemütliche kleine Lounge, bietet Jürgen David seinen Gästen nicht nur exzellenten Genuss in einem geschmackvollen Wohlfühlambiente, sondern auch spannende, erstklassige Informationen zu unterschiedlichsten Themen rund um High-Quality Fleisch. „Die Butcher Night ist immer schnell ausgebucht“, erläutert uns der Hausherr stolz. Gebucht wird ganz bequem online via Homepage.

Vom Profi für Profis Während die Big Butcher Night für absolute Exklusivität steht, die sich sowohl im Event als auch im Zuschnitt des verköstigten Fleischs bemerkbar macht, besteht am wöchentlichen Big Butcher Day die Möglichkeit für alle Kunden der Metzgerei, Teile des Sortiments im rohen, weniger zugeschnittenen und parierten Zustand günstiger zu erstehen. „Ein sehr großer preisbestimmender Faktor ist der perfekte Zuschnitt des Fleischs“, erläutert uns Jürgen David, „so wie es in unserem Fachgeschäft Tag für Tag angeboten wird. Denn Anfangs- und Endstücke werden abgeschnitten und zusammen mit der dafür erforderlichen Arbeitszeit mit in den Preis einkalkuliert. Am Big Butcher Day haben fachkundige und qualitätsbewusste Fleischliebhaber, die sich den perfekten Zuschnitt selbst zutrauen die Chance, High-Quality-Fleisch ohne diese Zusatzleistung zu einem günstigeren Preis zu erwerben.“ Das Konzept von Jürgen David geht auf. Die Investitionen haben sich für seine Kunden und ihn gleichermaßen

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gelohnt. Zudem hat sich die Reputation des GourmetBoucher Charcutier weit über sein Einzugsgebiet hinaus herumgesprochen. Zusammen mit renommierten Fachverlagen arbeitet er an Büchern rund um das Thema Fleischzubereitung und Genuss und avanciert so zum Botschafter dieses Themengebietes. Und auch ansonsten darf man von dem kreativen Unternehmen noch einiges erwarten. So stellt der bekennende Feinschmecker Gewürzmischungen bereits selbst zusammen. Zudem plant er in Kürze auf 3,5 Hektar Land eigene Reben zu kultivieren, deren edle Tropfen sein Konzept vervollständigen sollen. „Und sollten meine Kinder mein Unternehmen eines Tags nicht weiterführen wollen“, sinniert er, „mache ich möglicherweise nochmal etwas ganz anderes und beispielsweise als Rentner ein kleines Eisgeschäft auf!“ Nach den gleichen Maßstäben versteht sich: Basierend auf unverfälschten hochwertigen Ingredienzien, die zu einem Geschmackerlebnis ohnegleichen führen. „Ich liebe den Kontakt zu meinen Kunden und ich bin verrückt nach Eis.“ Die Aufnahme in die Hall of Fame innovativer, konsequent qualitätsorientierter, mittelständischer Unternehmer ist ihm in unseren Augen auf jeden Fall bereits heute gewiss. www.metzgerei-david.de

Dry aged beef ist Luxus für den Gaumen. Das trockene, abgehangene Rindfleisch liefert die besten Steaks der Welt. Während der sechswöchigen Reifung in der Salzkammer zersetzen Enzyme die zähen Fleischeiweiße. Dadurch wird das Fleisch butterzart.


NEXT LEVEL FÜR GENIESSER Die berbel Downline. Das Meisterwerk im Dunstabzug.

Genießen ist ganz leicht. Solange man immer das Beste nimmt. www.berbel.de


genuss

natürlich genieSSen – Kulinarische Spezialitäten aus der Toskana

Fattoria LA Vialla

Was vor vierzig Jahren mit einem Landhaus und ein paar Hektar Land in der Toskana begann, ist heute nicht nur der größte biologische Bauernhof, sondern auch einer der beliebtesten Agriturismo (Bauernhof mit Gästebetrieb) der Toskana. Gianni, Antonio und Bandino Lo Franco führen die Fattoria La Vialla in zweiter Generation und lenken deren Geschicke seit elf Jahren. „La Vialla“, erklärt uns ­Antonio stolz, „ist heute ein komplexer Landwirtschaftsbetrieb mit unterschiedlichsten Produktions­bereichen: Trauben – Wein, Oliven – Öl, Viehzucht – Milch und Schafskäse, Getreide – Pasta und Plätzchen, Gemüseanbau – Soßen, bis hin zur Biokosmetik.“ Produkte, mit Liebe zum Detail hergestellt und vermarktet an Freunde der italienischen Küche, über die Grenzen des eigenen Landes hinaus. 86  |  ARCHITEKTUR + KÜCHE


genuss

Der Erfolg der Fattoria verdankt sich auch der Arbeit der über 150 Mitarbeiter in den Weinbergen, den Olivenhainen, dem Agrotourismus, den Feldern, der Soßenküche, der Bäckerei und der Käserei.

mert sich um die kaufmännischen Belange unseres Familienunternehmens. Bandino, der jüngste im Bunde, widmet sich verstärkt dem Agriturismo – also dem Gästebetrieb – und ist zudem Experte für Olivenöl. Ich selbst bin oft mit unserem Önologen im Weinkeller unterwegs und „bastele“ an unseren Werbe- und Marketingaktionen mit.“ Und wer je die auserlesenen Produkte der Fattoria La Vialla probiert hat, weiß um die geschmackvolle Zusammenstellung des Paketeinhalts und gerät ins Schwärmen. Jeder Artikel ist nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern ist auch liebevoll verpackt. Wer will, erhält auch das Buch der Fattoria mit ganz privaten Berichten und Bildern über Land und Leute, angereichert mit exzellenten Rezepten zum Nachkochen. „Es ist eines unserer privaten Hobbys, mit den Kindern zu kochen und neue Rezepte zu entwickeln“, Antonio strahlt. „ Zum Teil probieren wir diese auch in der Fattoria aus und schauen, ob man sie auch in höchster Vialla-Qualität und gleichzeitig wirtschaftlich für unsere Kunden herstellen kann. Ein Beispiel: Meine Frau Sabina leidet an Glutenunverträglichkeit und nach vielen Jahren in der Versuchsküche haben wir nun endlich gemeinsam ein paar glutenfreie Rezepte entwickelt – Cantucci, Cracker und Pasta – die auch in das La Vialla Sortiment aufgenommen werden.

und die Brüder Bandino, Gianni und Antonio Lo Franco, gleichberechtigte Teilhaber und Geschäftsführer des konsequent ökologisch ausgerichteten Produzenten landwirtschaftlicher Erzeugnisse, feierten gemeinsam. Fotos: Hetty van OIJEN

„Keines unserer Produkte verlässt den Hof, wenn nicht alle Familienmitglieder inklusive unserer Eltern und Kinder dafür gestimmt haben. Aber auch nicht, wenn wir der Meinung sind, dass es auf dem Markt schon ein solches Produkt mit vergleichbarem Geschmack gibt. Wenn wir etwas machen, dann weil wir überzeugt davon sind, dass es etwas Besonderes ist“, da sind sich die drei Brüder einig. „Das gilt insbesondere auch für unser Olivenöl Extravergine. Italienisches Olivenöl ist aufgrund seiner zweifelhaften Qualität oder der Herkunft der Oliven oft in Verruf. Wir können für unsere Oliven bürgen. Denn sie sind ein Produkt aus unserer Fattoria, gepresst wird schonend und kalt, und basta. Unser Öl ist uns heilig!“ Mittlerweile gehören zu La Vialla nicht nur die Felder in Arezzo, sondern auch ein Olivenhain in Apulien sowie Weinberge in der Maremma auf Sizilien und im Oltrepo‘ Pavese in Norditalien für die Herstellung des Metodo Classico. Die drei Brüder Lo Franco sind gleichberechtigte Teilhaber und Verwalter der Fattoria La Vialla. Alle drei haben einen Universitätsabschluss in Wirtschaftslehre und Handel. Die Grundlagen der Feldarbeit lernten sie bereits als Kinder, als sie mit ihren Eltern und mit befreundeten Familien die Wochenenden auf dem ersten restaurierten Hof von La Vialla verbrachten. Aus dem Hobby wurde Berufung. Die drei Brüder arbeiten in einvernehmlichem Respekt miteinander. Ihre Stärke liegt in ihrer konstruktiven Zusammenarbeit: „Wir führen den Betrieb, indem wir unsere individuellen Kenntnisse bündeln. Jeder von uns verfügt über ganz persönliche Fachkenntnisse, die seinen Interessen entsprechen. Wir wissen aus Erfahrung, dass man auf den Gebieten am besten ist, die man am meisten liebt“, betont Antonio. „Mein älterer Bruder Gianni liebt den Umgang mit Zahlen und küm-

2018 beging die Fattoria La Vialla ihr 40-jähriges Bestehen. Das Team

Die Stärke der Familie Wenn es gilt, gesamtunternehmerische Entscheidungen zu treffen, setzen wir uns zu dritt zusammen und finden den Weg gemeinsam. Bei größeren Entscheidungen wird der Familienrat einberufen.“ „Wir haben das Glück, dass die Fattoria jedes Jahr ein wenig wächst und es kommen regelmäßig ein paar Quadratmeter Land hinzu: Wenn wir diese nicht „frei“ erwerben können, pachten wir Felder und bebauen die-

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Damit Freunde und Gäste die Erzeugnisse auch außerhalb des Hofladens beziehen können, versendet die Fattoria nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.

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se selbst nach der biologisch-biodynamischen Methode“, beschreibt Bandino die Strategie. „Man muss langfristig planen, um wachsen zu können und der gestiegenen Nachfrage nach biologisch-biodynamischen Erzeugnissen nachzukommen, das geht nicht von heute auf morgen … und die Natur hat sowieso ihre ganz eigenen Zeiten. Vom Pflanzen eines Rebstocks bis zur ersten „richtigen“ Ernte vergehen vier Jahre, bei einem Olivenbaum dauert es vier bis sieben Jahre, bis man einen ersten Ertrag erzielt“, gibt Bandino zu bedenken.

Aus Gästen werden Freunde „Als unsere Eltern vor vierzig Jahren ein Haus in den Hügeln suchten, um dort den Sommer mit der Familie und Freunden zu verbringen und ein wenig Landwirtschaft zu betreiben, lagen „dank“ der Landflucht der Nachkriegsjahre ganze Landstriche der Toskana brach: so auch die Gegend um die heutige Fattoria“, klärt uns Bandino auf. „Anfänglich wollten unsere Eltern einfach nur einen Bauernhof mit Gästebetrieb unterhalten“, wirft Antonio ein. „Das Hauptaugenmerk lag damals darauf, unsere Gäste in gemütlichen Landhäusern unterzubringen und sie mit Produkten aus der Region zu verköstigen. Die Menschen sollten sich bei uns wohlfühlen. Auf unserem Hofgut wurden bereits damals regionale Spezialitäten wie Olivenöl, Wein und Pecorino-Käse hergestellt. Allerdings deckten wir damals mit diesen Produkten überwiegend den eigenen Bedarf und vermarkteten einen Teil der Produkte in unserem Hofladen. Freunde und Bekannte, so können wir den Großteil unserer Gäste nennen, liebten

diese Produkte und äußerten schon bald den Wunsch, diese auch außerhalb des Hofladens beziehen zu können. Sie wollten sie zuhause in Deutschland, Österreich oder der Schweiz genießen können. Also begannen wir damit, unsere Erzeugnisse ins Ausland zu versenden“, beschreibt er die Erfolgsgeschichte der Fattoria.

In Symbiose mit der Natur „Von Anfang an legte unsere Familie Wert auf den natürlich biologischen Anbau der Produkte. Auf Spritzoder Düngemitteln wird bis heute verzichtet. In vielerlei Hinsicht handelten bereits unsere Eltern biodynamisch“, erläutert Bandino. „Der hauseigene Kompost war Teil des Gartens, der Rebschnitt richtete sich – eher traditionell, weil es die „Nonna“ auch schon so machte – nach den Mondphasen. Damit legten meine Eltern das Fundament für unsere weitere biologogisch nachhaltige Ausrichtung.“ „Dazu gehört auch das Credo, nichts wegzuwerfen“, wirft Gianni ein. „Die Überbleibsel der Produktion wie Trester, Olivenschalen, Gemüsereste, Eierschalen usw. landen auf dem hofeigenen Kompost. Mit biodynamischen Präparaten geimpft werden sie zu wertvollem Dünger für die Felder, die mit aufgefangenem Regenwasser bewässert werden. Der Bodensatz des Olivenöls wird nicht entsorgt, sondern in die Käserei gebracht. Er schützt auf natürliche Weise die Käserinde vor Austrocknen und Schimmel. Außerdem beziehen wir fast die gesamte Energie für den Betrieb aus der hauseigenen Photovoltaikanlage.“ Ein Wunsch der Familie ist es, alle Erzeugnisse nicht nur wie jetzt biologisch, sondern auch biodynamisch zertifizieren zu lassen. „Auch wenn dies bei einigen Produkte recht schwierig ist“, bedauert Gianni. „So enthalten unsere Plätzchen „Extra“-Zutaten wie Trockenobst oder


genuss

kandierte Früchte, die nicht von La Vialla selbst hergestellt werden. Für diese Ingredienzien gibt es bisher kein Demeter-Zertifikat auf dem italienischen Markt. Das Gleiche gilt auch für einige Soßen und für die Salamis, da kein Demeter zertifiziertes Fleisch zu bekommen ist. Aber immerhin sind diese seit ein paar Jahren durchwegs biologisch und werden seit diesem Jahr ohne jeden Zusatz von Nitriten oder Nitraten hergestellt: Dies zu erreichen, war schon ein langer und steiniger Weg.“

Oliven vom Olivenöl getrennt und normalerweise weggeschüttet wird. Es ist reich an Polyphenolen, konzentrierte Antioxidantien, und deshalb ein bis dahin vernachlässigter „Schatz“, schwärmt Gianni. „So haben wir daraus eine Trinkkur entwickelt, die u.a. kardiovaskulären Krankheiten vorbeugen kann. Und seit ein paar Monaten gibt es nun auch eine Mini-Serie biodynamischer Kosmetik auf der Basis dieses Vegetationswassers.“

Qualität und Nachhaltigkeit …

Im Dienste der biologischen und ­b iodynamischen Landwirtschaft

… ihrer Produkte haben für die Familie erste Priorität: „Um für diese Werte bürgen zu können, baut unsere Familie ausschließlich auf eigenem Boden an. Wir beziehen nur wenige Produkte von anderen Bauern“, unterstreicht Antonio. „Das sind unter anderem Produkte, die wir nicht selbst anbauen, wie z.B. Pinienkerne, Haselnüsse, Mandeln, Kakaobohnen und Kapern. Und unsere Salamis stellt ein befreundeter Bauer für uns her. Dies jedoch nach unserem eigenen Rezept und in einer erstklassischen Bio-Qualität, die sogar zertifiziert wird. Unsere Nudeln werden in kleinen, dafür ausgerüsteten Pasta-Manufakturen für uns „gezogen“ und getrocknet. Besonders stolz sind die Lo Francos jedoch auch auf ihr ungefilterten Weine: „Einst wurden diese Weine nur belächelt, heute werden sie prämiert“, freut sich Gianni. „So wurde unser ungefilterter Weißwein vor zwei Jahren von Decanter als „Best Tuscan White Wine“ ausgezeichnet. Und dann gibt es da noch das biologische Nahrungsergänzungsmittel Oliphenolia“, fährt Gianni fort, unter dessen Federführung das Produkt entwickelt wurde. „Vor mehr als fünf Jahren starteten wir in Zusammenarbeit mit der Universität Mailand ein Projekt zur Verwertung des Vegetationswassers der Oliven, das beim Pressen der

„Unsere Familie hat es sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden zehn Jahren alle Erzeugnisse von Demeter zertifizieren zu lassen“, so Gianni. Demeter ist eine Institution, die die Lebensmittelprodukte ihrer Mitglieder und deren Inhaltsstoffe auf deren biodynamischen Anbau und deren Herkunft aus entsprechenden landwirtschaftlichen Betrieben untersucht und entsprechend zertifiziert. Der ökologische Grundgedanke ist bei den Lo Francos die tragende Säule ihrer persönlichen Philosophie. Vor acht Jahren gründeten sie die Stiftung „Fondazione Famiglia Lo Franco per la conversione all‘agricoltura biologica e biodinamica“, die sich für die Umwandlung zur biologischen und biodynamischen Landwirtschaft einsetzt. Vom betrieblichen Gewinn werden regelmäßig Investitionen an die Stiftung getätigt,. Sie dienen der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion, dem Umweltschutz, der Forschung und Entwicklung. Von externen Spenden wurde erst vor kurzem ein ganzer Olivenhain gepflanzt,

Beispielhaft für die nachhaltige Arbeitsweise vieler Bereiche des Unternehmens: Die Oliven der Fattoria kommen auch aus der Fattoria, gepresst wird schonend und kalt für das Olivenöl Extra­vergine. Als Grundzutat für viele weitere Erzeugnisse ist es sehr wichtig. Der Bodensatz des Olivenöls wird nicht weggeworfen, sondern in die Käserei gebracht: Er schützt auf natürliche Weise die Käserinde vor Austrocknen und Schimmel.

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der durch 1 Euro pro Läufer des Frankfurter Marathons finanziert wurde. „Das Ziel unserer Stiftung ist es, Finanzmittel und Ressourcen zur Umwandlung benachbarter Ländereien auf die biologisch-biodynamische Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen sowie eine Vielzahl von Projekten zur Wahrung der Artenvielfalt und zur Nachhaltigkeit umzusetzen,“ erläutert Antonio. „Unsere Stiftung soll dafür sorgen, dass diese Mission gesichert ist – unabhängig davon, was mit uns oder der Fattoria geschieht. Bislang hat die Fattoria La Vialla 600 Hektar neu erworbenes eigenes oder gepachtetes Land gänzlich auf biodynamische Landwirtschaft umgestellt. Die Stiftung arbeitet außerdem mit rund 90 befreundeten Landwirten zusammen, die seit ihrer Gründung vom konventionellen auf den biologischen und/oder auf den biodynamischen Anbau umgestellt haben. Die Resonanz ist also mehr als motivierend!“

B.A.U.M.-Umweltpreis 2017 Dank eines koordinierten Systems zur Implementierung von biologisch-dynamischer Landwirtschaft, Produktion und Verarbeitung sowie Verkauf ist es der Familie Lo Franco und ihrem heute 160 Mitarbeiter starken Team gelungen, ein nachhaltiges, andauerndes Wachstum in ökologischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht zu erzielen und eine führende Position sowie Vorbildcharakter in der Bio-Branche zu erlangen. In Anerkennung dieser Leistung erhielten sie den B.A.U.M.-Umweltpreis 2017 in der Kategorie „Kleine und mittelständische Unternehmen“. Das Familienunternehmen in der Toscana setzt sowohl in Sachen Genuss als auch in Sachen biologischer Herstel-

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lung überdurchschnittliche Maßstäbe und gibt sich dennoch bescheiden: „Vor allem das Lob unserer zufriedenen Kunden motiviert uns“, beschreibt Bandino. „Was wir tagtäglich in der Post vorfinden, ist ein Grund dafür, dass wir tun, was wir tun. Viele unserer Kunden sind Freunde der Fattoria und damit unsere Freunde. Sie schicken uns Postkarten, kleine Dankesbriefe, E-Mails mit Ideen für neue Erzeugnisse und auch Verbesserungsvorschläge. Dabei sind auch kleine Präsente wie selbstgemachte Marmelade oder Fotos und Zeichnungen, die man durchaus als kleine Kunstwerke ansehen kann. Sie zeigen Teile unseres Hofes, unsere Landhäuser, kreiert von Menschen, die bei uns zu Besuch waren oder uns nur aus den Prospekten kennen.“ „Nur Menschen, die sich keine Gedanken machen müssen, ob sie heute überhaupt etwas zu essen bekommen, können sich den „Luxus“ erlauben, darüber nachzudenken, was sie da eigentlich essen“, gibt Antonio zu bedenken. „Je besser es einer Gesellschaft geht, desto bewusster beschäftigt sie sich mit Zutaten, Anbauweisen, Tierhaltung. Ich bin Optimist und hoffe deshalb, dass es in der westlichen Welt eines Tages ganz alltäglich sein wird, biologisch einzukaufen, und in der sich entwickelnden Welt ein immer größeres Thema. Die konventionelle Landwirtschaft sollte einfach vermieden, wenn nicht sogar verboten werden. Sie ist einfach der pure Wahnsinn.“ www.lavialla.it/de

Fattoria La Vialla wird von dem Wunsch getragen, einen so weit wie möglich naturbelassenen und geschlossenen Kreislauf zu bilden, einen natürlichen Organismus, wo der Hof mit Mensch, Tier und Natur zusammenwirkt.


Foto: Hettich

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Der clevere Dreh

im Kühlschrank Einmal probiert, für immer verliebt: ComfortSpin ist intelligent und macht Spaß. Einfach drehen und die hinteren Lebensmittel nach vorne holen!

Joghurts, die in der hinteren Ecke des Kühlschranks in Vergessenheit geraten? Marmeladen, die an die Seite geräumt werden müssen, um an den Ketchup zu kommen? Mit dem drehbaren Tablar ComfortSpin muss das nicht mehr sein, denn hinten ist vorne und umgekehrt. Im Handumdrehen lässt sich ComfortSpin um 360 Grad drehen. Einfach montiert und sofort einsatzbereit bietet der clevere Drehteller im Kühlschrank den vollen Überblick über Lebensmittel. Natürlich bei bester Qualität „Made in Germany“.

Ordnung leicht gemacht Aufräumaktionen in Kühl- oder Vorratsschränken haben damit ein Ende, denn Lebensmittel lassen sich perfekt organisieren, überblicken und erreichen.

Joghurts, Soßen oder Marmeladen müssen nicht mehr zur Seite geräumt werden, um einen 360 Grad-Überblick über den Inhalt des Kühlschranks zu erhalten. In nahezu jedem Kühlschrank oder Vorratsschrank kann ComfortSpin mit seinem Maß von 28 x 42 cm nachträglich schnell und einfach eingebaut werden. Befestigt wird er ganz einfach mit Saugnäpfen, Schrauben oder Tesa-Power-Strips®. Und zur Reinigung lässt er sich ganz unkompliziert herausnehmen. Mehr Informationen zu ComfortSpin auf: https://comfortspin.hettich.com

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„L’Intense“

Fotos: Enrico Markx for Intense and Izakaya

des perfekten Moments

Benjamin Peifer gehört zu den jüngsten Sterneköchen Deutschlands. Wir besuchten den 31-jährigen Pfälzer in seinem Restaurant in Kallstadt. In filigranen Lettern gehalten, verweist der Schriftzug „Intense“ unter der Hausnummer 80 in der dortigen Weinstraße auf das bevorstehende Kreativfeuerwerk kulinarischer Genüsse.

Wer sich für einen Genussabend im Restaurant Intense entscheidet, lässt die standardisierte Welt der Gastronomie hinter sich und öffnet seine Sinne bewusst den Eigen­interpretationen des Créateurs de Cuisine, der seine Gäste mit einem 15 Gänge-Menu verzaubert. Angelehnt an die japanische Küche orientiert sich der Sternekoch dabei mit „Umami“ am fünften Geschmack, oder der Perfektion des Moments.

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Es ist 14.00 Uhr, als wir ihn bei seinen Vorbereitungen des Menus für den Abend treffen. Die Hälfte des sechsköpfi­ gen Teams, das an diesem Tag aktiv ist, wirbeln bereits. Sie arbeiten im Wechsel mit weiteren vier der insgesamt zehn Mitarbeiter. Stolz ermöglicht uns Benjamin Peifer einen Blick in die gut strukturierte und organisierte Küche. „Wir kochen hier alles mit Hausgeräten“, und präsentiert uns die Multifunktionsbacköfen von Gaggenau und das


Sternekoch Benjamin Peifer und der fünfte Geschmack

Benjamin Peifer, Chef de Cuisine, in der Küche seines Restaurants Intense in Kallstadt: „Mit den Zutaten aus der Region gelingt es mir, die Aromen der japanischen Küche zu intensivieren.“ Induktionskochfeld von Bora. Für die Arbeitsflächen wurden 1,5 Tonnen Granit verarbeitet, die Fronten sind in pflegeleichtem Edelstahl gehalten. Töpfe, Pfannen und Kochutensilien – alles hat seinen strategisch optimalen Platz. Jeder Griff des gut organisierten Teams sitzt. Trotz des emsigen Tuns um uns herum, fällt unser Blick auf eine schmale Holztheke, an der bis zu sechs Leute Platz finden können: „Nach getaner Arbeit essen wir hier gemeinsam mit unserem Team“, erläutert uns Benjamin Peifer. Wenn Benjamin Peifer von „wir“ spricht, dann gehört neben seinem langjährigen Freund Maximilian Goldberg vor allem auch Bettina Thiel, seine Verlobte, dazu. Die gelernte Gastronomie-Kauffrau steht ihm tatkräftig zur Seite und übernimmt zudem die wichtige Aufgabe der Sommelière. Denn auch der Weinkeller hat für die

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Viel Handarbeit ist gefragt, bis die sorgfältig komponierten Speisen die Küche verlassen dürfen. Mindestens 15 Gänge gehören zu einem Menu.

Gäste des Hauses nur das Beste vom Besten zu bieten. „Unsere Karte umfasst 250 Weine nationaler aber auch internationaler Herkunft. Wobei der Großteil der edlen Tropfen aus der Pfalz – oder wie ich – von der Mosel stammen“, lächelt sie. „Und zu manchen Gerichten empfehle ich auch „Craft Bier“ aus einer Privatbrauerei in Ludwigshafen.“

Kochen aus Leidenschaft

Jeder im Team gibt sein Bestes, hier Benjamin Peifer mit Maximilian Goldberg und Sommelière Bettina Thiel.

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Das Intense ist Teil der gemeinsamen Geschichte von Benjamin Peifer und Bettina Thiel, die im Pauliner Hof in Kasel begann: „Später im Urgestein hat er nicht nur den ersten Stern erkocht, sondern sich auch in mein Herz gekocht“, erklärt sie uns und betont: „Und es schmeckt noch!“ Dabei hatten es die beiden nicht immer einfach: „Als ich vor drei Jahren meine Position als Küchenchef im Ur­ gestein aufgab, hatten wir zuerst vor, ein Jahr in China zu arbeiten“, lässt uns Benjamin Peifer wissen. „Leider

konnten wir diesen Wunsch aus bürokratischen als auch finanziellen Gründen nicht realisieren. Das zwang uns zum Umdenken. Schon bald wurde ich gefragt, ob ich Catern würde. Ich sagte zu. Irgendwie sprach sich das herum, so dass wir immer mehr dieser Aufträge bekamen. Also funktionierten wir unsere Wohnung zu einer Großküche um, und caterten auch weit über unsere ­regionalen Grenzen hinaus.“ Nur all zu oft mussten sie die Nacht zum Tag machen. Der Reiz liegt für beide sowohl in der Selbständigkeit als auch in der Selbst­ verwirklichung. Selbständig waren sie durch ihren ­Catering-Service bereits. Die Selbstverwirklichung finden sie bei der Entwicklung des Konzepts für ihr eigenes Restaurant.

Wie zwei Kulturen im Gaumen verschmelzen Die tragende Säule der Philosophie des „Intense“ ist die Hommage an die Pfalz in Form einer Komposition aus regionalen, saisonalen Zutaten und asiatisch anmutenden Aromen. „Die menschliche Zunge“, so erläutert uns Benjamin Peifer, „kann zwischen fünf Geschmacksrichtungen unterscheiden. Dazu gehören süß, sauer, salzig und bitter oder eben „umami“ in der Bedeutung von „würzig“ oder „wohlschmeckend“.“ Dabei aromatisiert er seine Speisen nicht nur mit Gewürzen, Kräutern und Säuren. „Vielmehr spielen auch durch Fermentierung oder Räuchern freigesetzte Aromen eine besondere Rolle“, erläutert uns der Profikoch. Die original-japanische Küche bezeichnet der Koch aus Leidenschaft als eher „subtil“. „Mit den Zutaten aus der Region gelingt es mir,


genuss

Intense die Location: Kreuzgewölbe, großzügig verteilte Tische, in der Mitte ein ­monolithisches Barrique-Möbel als Aperitiv-Bar.

die Aromen der japanischen Küche zu intensivieren“, erläutert er. … Eben ganz Intense! Außerordentlich großen Wert legt der sympathische Pfälzer auf die verwendeten Zutaten. Süßwasserfisch wie Forellen, Lachsforellen, Saibling, Aal und Stör, Rindund Schweinefleisch, Gemüse, Kräuter und Salate kommen immer von kleinen landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region. „Ich weiß von meinen Lieferanten, wie sie ihre Tiere halten, dass sie art- und bedarfsgerecht gefüttert werden“, betont Benjamin Peifer, der sich, wenn es um die Qualität der von ihm verarbeiteten Lebensmittel geht, absolut wertekonservativ zeigt und Massenprodukte jeder Art verabscheut. „Qualität“, betont er, kann man schmecken!“ Um seinen Kunden den Genuss eines „Iberico Schweins“ mit Pfälzer Herkunft zu ermöglichen, kaufte er schlichtweg ein Ferkel und ließ es, wie in Spanien üblich mit Getreide und Kräutern füttern, ersetzte jedoch die Eicheln durch Kürbiskerne. „Das Fleisch des Schweins kam durchaus an den nussigen Geschmack und auch die Konsistenz des Iberico Schweins heran und war deutlich hochwertiger als das eines Pfälzer Bio-Schweins. Aber es war noch nicht perfekt“, erläutert de Maitre de Cuisine, der, wie wir ihn kennen lernten, nicht aufgeben wird, daran zu arbeiten.

Wo haute cuisine und MaSSfertigung sich treffen Wir begleiten unseren Gastgeber zurück in sein Restaurant, das innenarchitektonisch Tradition und Moderne miteinander verbindet. Im Kreuzgewölbe des Fachwerkhauses sind die Tische, deren Platten aus alten Barrique-

Fässern gefertigt sind, großzügig verteilt. Eine lange Tafel ist exakt in einen Erker eingepasst. 15 bis höchstens 22 Gäste können hier genießen. Designleuchten konzentrieren ihr Licht allein auf Tische und Tafel. In der Mitte der Räumlichkeit dient ein Barrique-Möbel in Form eines Monolithen mit eingelassenem Eiskübel als Aperitiv-Bar. Auch was seine Einrichtung anbelangt, setzt Benjamin Peifer auf Manufakturen. Die Barrique-Möbel sind von Magnus Mewes aus Duttweiler. Die mundgeblasenen Gläser kommen von Michael Schwarzmüller aus Karlsruhe, Messer liefert Schmiedemeister Stefan Santangelo aus Maikammer und das Geschirr kommt aus dem Keramikatelier Ingrid Zinkgraf aus Leinsweiler. Auch das Design der Leuchte die den Namen „Freigeist“ trägt, entstand auf Basis der Anforderungen des Sternekochs, dessen Kreativität sich nicht allein auf seine Menüs beschränkt, was Volker Müller von der Lieht Lichtmanufaktur aus Neustadt nur bestätigen kann. Er wie auch die anderen Lieferantenpartner sind mittlerweile zu Freunden von Benjamin Peifer geworden. „Wir sind ein Netzwerk Gleichgesinnter, die sich gegenseitig auch überzeugt weiterempfehlen“, betonen die beiden einvernehmlich. Und weiterempfohlen wird das Intense auch von seinen Gästen, die gerne wiederkommen. Die Wochenenden sind nicht ohne Grund vier Monate im Voraus ausgebucht. Das 15 Gänge-Menu variiert alle 14 Tage. „Wir haben gelernt, dass jede Saison auch eine Zwischensaison hat“, verrät uns unser Gastgeber, der es sich nicht nehmen lässt, die Genussreise seiner Gäste persönlich zu begleiten. „Dementsprechend passe ich mei-

Auch bei der Einrichtung und dem Geschirr setzt Benjamin Peifer auf Manufakturen. Die Leuchten hat Volker Müller, Lieht Lichtmanufaktur, Neustadt, entworfen.

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genuss

Gequellde mit weißem Kees

ne Variationen an.“ Als Start grundsätzlich dabei ist jedoch die Dampfnudel und Woisoß oder die Gequellde mit weißem Kees. Alle übrigen Menu-Varianten entspringen einzig und allein der Kreativität von Benjamin Peifer und werden zu intensiven Genussmomenten des japanischen Omakase: „S’werd gesse, was uff de Disch kummt.” Dabei achtet der Gourmetkoch immer darauf, den schmalen Grat zwischen angenehmer Sättigung und einem zu vollen Magen nie zu überschreiten. Dieser Qualitätsanspruch gilt übrigens auch für das neue The Izakaya, das als Weinbar eine Interpretation japanischer Barkultur mit Küche für jeden Tag abbilden wird. Benjamin Peifer wird sie gemeinsam mit seinem Partner, dem Weinhändler und Inhaber der Weinfachhandlung „Rohstoff“ in Neustadt, Johannes Lochner, in den nächsten Monaten eröffnen. Stolz zeigt er uns das Maskottchen des Izakaya, „eine Maneki Neko uff pälzisch ...“, strahlt er. Die freundlich dreinblickende Winkekatze soll künftig ein glückliches Auge auf das zweite Projekt des Sternekochs werfen. The Izakaya, dessen Gäste übrigens ebenfalls in den Genuss der Kochkunst von Benjamin Peifer kommen werden, befindet sich übrigens in Wachenheim. Das Team rund um Küchenchef Yanick Schili und Serviceleiter Yanick Öffler scharrt schon mit den Hufen. „Wir haben uns auch hier ganz bewusst für eine dörfliche Umgebung entschieden“, erklärt der passionierte Gastronom. „Damit setzen wir den Gegenpart zur Urbanisierung und zeigen, dass es auch auf dem Lande ausgezeichnete Küche geben kann.“ Und das können wir nur bestätigen. www.restaurant-inten.se | www.the-izakaya.com

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Kartoffelchips: 300 g Agriakartoffeln 400 g Wasser 100 g Tapiokastärke 3 g Salz neutrales Öl zum Frittieren Salz und Paprikapulver eingelegte Radieschen: 1 Bund Radieschen 200 ml Sushiessig Kräuterquark: 100 g Quark 40% 50 g Kräuter 1 TL eingelegte Schalottenwürfel 1/ 2 TL scharfer Senf Salz und Pfeffer KRÄUTERPUDER: 50 g gefriergetrocknete Kräuter 20 g Milchpulver 2 g Vitamin C Pulver 4 g Salz

Für die Kartoffelchips Kartoffeln mit Wasser im Thermo­mix gar kochen. Dann Temperatur auf 90 Grad senken und Tapiokastärke und Salz zufügen. 14 Minuten bei voller Kraft mixen. In einen Spritzbeutel füllen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Auf Silikonmatten in 5cm Durchmesser aufspritzen und bei 50 Grad im De­hydrator trocknen. 24 Stunden unabgedeckt ruhen lassen. Dann bei 200 Grad sehr kurz und schnell frittieren und zum Entfetten auf Küchen­ papier legen. Mit Salz und Paprikapulver würzen. Radieschen auf der Mandoline so fein wie möglich hobeln. Mit Sushiessig vakuumieren und mind. 24 Std. ziehen lassen. Zum Servieren wie auf dem Bild aufdrehen und auf Küchenpapier abtropfen. Quark über Nacht abtropfen lassen. Mit den gehackten Kräutern (nach Belieben Schnittlauch, Petersilie o.ä.) und den Schalotten vermengen und mit Senf, Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Bis zur Verwendung in einem Spritzbeutel lagern. Die Kräuter (gefriergetrockneter Schnittlauch, Petersilie, Estragon o.ä.) mit den restlichen Zutaten zu einem feinen Puder mahlen. In einer luftdichten Box lagern. Zum Servieren in ein Teesieb füllen.


Herstellerverzeichnis

Architektur

Möbel

Serhiy Bobak Architecture www.instagram.com/bobak _architecture S. 4–9

App Design SRL rondadesign www.rondadesign.it

BF Architektur & Design www.bettina-fauth.de

S. 40–44

Bross Italy srl www.bross-italy.com

FingerHaus GmbH www.fingerhaus.de

S. 64–67

Dada S.P.A. www.dada-kitchens.com/de Capo d’opera S.r.L. www.capodopera.it

Küchenmöbel Ballerina-Küchen Heinz- Erwin Ellersiek GmbH www.ballerina.de

S. 26, 30, 32

Bauformat Küchen GmbH & Co. KG www.bauformat.de Brigitte Küchen H. Frickemeier Möbelwerk GmbH www.brigitte-kuechen.de

S. 26

S. 32

Eggersmann Küchen GmbH & Co. KG www.eggersmann.com S. 25, 27 KH System Möbel GmbH www.kh-moebel-system.de Leicht AG www.leicht.com Next125 Schüller Möbelwerk KG www.next125.de

S. 29 Titel, S. 24, 42

S. 23/24, 31

Zubehör S. 16 S. 12, 13 S. 18

S. 34

Cattalan italia spa www.cattalanitalia.com

S. 12, 15

Gufram S.r.l. www.gufram.it

S. 11

Zanotta Spa www.zanotta.it

S. 14

Bad Agape srl www.agapedesign.it

S. 15

Geräte

Berbel www.berbel.de

LG Electronics Deutschland GmbH www.lg.com/de S. 57

Naber GmbH www.n-by-naber.com

S. 53

S. 25

Nardi S.p.A. www.nardioutdoor.com

S. 55

S. 32

Thonet GmbH www.thonet.de

S. 52/53

S. 24, 28, 32

Tribù NV www.tribu.com

S. 54, 56

Vondom S.L.U www.vondom.com

S. 46/47

Robert Bosch Hausgeräte GmbH www.bosch-home.com

Outdoor Catellani & Smith www.catellanismith.com

Naber GmbH www.compair-flow.com

Agrilution Gmbh www.agrilution.de

S. 56

Warendorf – Die Küche GmbH www.warendorf.com

Hailo-Werk Rudolf Loh GmbH & Co. KG www.hailo-einbautechnik.de

Hettich Marketing- und Vertriebs GmbH & Co. KG www.hettich.com S. 72

Gandia Blasco www.gandiablasco.com

Rotpunkt Küchen GmbH www.rotpunktkuechen.de

S. 16, 17

S. 13, 57

Poggenpohl Möbelwerke GmbH www.poggenpohl.com

Rational Einbauküchen GmbH www.rational.de

alessi S.P.A. www.alessi.com

Cassina S.p.A. www.cassina.com/de

S. 54

S. 20/21, 30

S. 14

Kesseböhmer GmbH www.kesseboehmer-rockenhausen.de S. 36/37

Dot GmbH www.burnout.kitchen

Pronorm Einbauküchen GmbH www.pronorm.de

Agape srl www.agapedesign.it

S. 14

Nolte Küchen GmbH & Co. KG www.nolte-kuechen.de S. 27, 29, 31, 38/39 S. 28, 31

Smart Home

S. 55, S. 57

Miele & Cie. KG www.miele.de Refsta Handels GmbH www.refsta.com

Busch Jaeger Elektro GmbH www.busch-jaeger.de

S. 68–71, 77

Robert Bosch Smart Home GmbH www.bosch-smarthome.com

S. 73, 74

Audio/Video Yamaha Music Europe GmbH de.yamaha.com

S. 73, 76

Sony Europe Limited, Zweigniederlassung Deutschland www.sony.de

S. 77

Sennheiser electronic GmbH & Co. KG de-de.sennheiser.com

S. 77

Philips N.V. www.philips.de

S. 76

Samsung www.samsung.com/de

S. 74

S. 75 S. 48/49 S. 73, 74 S. 76 S. 72, 75 S. 28

Spülen/Armaturen Blanco GmbH + Co KG www.blanco.de/sityviu

S. 60/61

Franke GmbH www.franke.com/de

S. 58/59

Systemceram GmbH www.systemceram.de

S. 62

Sonnenschutz

SEG Hausgeräte GmbH www.siemens-home.bsh-group.com S. 74

Hunter Douglas Components www.duette.de

Smeg Deutschland GmbH www.smeg.de S. 11,17,18

Genuss

V-Zug AG www.vzug.com

Fattoria La Vialla www.lavialla.it/de

S. 86–90

Metzgerei David (Hall of Beef) www.metzgerei-david.de

S. 80–85

Restaurant Intense www.restaurant-inten.se

S. 92–96

S. 78/79

S. 33

Wesco M. Westermann & Co. GmbH www.wesco-outdoorkuechen.de S. 50/51, 56

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Hände voll. Wasser fließt. Idee begeistert.

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