Vor 30 Jahren hat Melinda Esterházy drei Stiftungen gegründet. Vor 25 Jahren erfolgte die Reorganisation und Neuausrichtung. Heute stellt die Esterhazy Betriebe AG ein gut verankertes, innovatives Unternehmen dar. Innovativ heißt in diesem Fall: verantwortlich den Menschen, der Gesellschaft und der Natur gegenüber zu handeln. So konnte es gelingen, mit einer breiten Palette an Leistungen einen langfristig gesunden und nachhaltigen Weg einzuschlagen. Heute setzen wir Impulse für unsere Region und für Österreich – auch als relevanter Akteur in Europa.
Unserem Stiftungsauftrag entspricht es, gesellschaftliche und kulturelle Ziele zu verfolgen. Dazu zählt der Erhalt herausragender geschichtlicher Baudenkmäler. Das ist uns ein Anliegen. Mit viel Einsatz bespielen wir sie für die Öffentlichkeit, nicht zuletzt, um auch den Kulturtourismus unserer Region zu fördern. Bei allem Bewusstsein für dieses reiche kulturelle Erbe gilt es, inhaltsarme, nostalgisch verklärte Narrative zu vermeiden. Vielmehr sind wir dazu aufgerufen, uns an den Menschen, der Gesellschaft und den sich laufend ändernden Bedürfnissen unserer dynamischen Zeit auszurichten. Das bedeutet, auch weiterhin für Innovation und technischen Fortschritt offen zu sein.
Gerade die vergangenen Jahre haben eine enorme Beschleunigung der Entwicklungen gebracht. Unser Leben wird zunehmend durch digitale Technologien und KI geprägt. Als Unternehmen haben wir bereits früh auf diese Veränderungen reagiert. Wohl auch deshalb sind wir heute ein geschätzter Partner für die Wissenschaft. Mit den Institutionen des Landes sind wir im Bildungs- und Forschungsbereich umfassend verbunden.
Mit dem vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht wollen wir Ihnen aus der Perspektive des Jahres 2025 unsere Ziele und damit verbundene Wertehaltungen näherbringen. Der Bericht ist zugleich ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte, die über viele Jahre täglich mit Fleiß und großer Kreativität an der Umsetzung beteiligt sind. Ein Dankeschön auch an unsere Partner, die Behörden und Institutionen, mit denen Esterhazy oft seit langem verbunden ist.
UNSER ANSPRUCH IST HÖCHSTE QUALITÄT
Seit der Umwandlung der Esterhazy Betriebe GmbH in eine Aktiengesellschaft bilden Matthias Grün und Michael Gröschl den Vorstand. Im Interview sprechen sie über erreichte Meilensteine, die Transformation zur AG und die Zukunftspläne.
Esterhazy hat sich von der fürstlichen Domäne zu einem Leitbetrieb im Burgenland gewandelt, der über die Landesgrenzen hinaus Bedeutung hat. Welche Faktoren haben zu diesem Aufschwung beigetragen?
Matthias Grün: Als rechtliche Grundlagen sind sicher die Gründung der Stiftungen ab 1994 und der Esterhazy Betriebe GmbH 2001 zu nennen. Dadurch konnten die Kompetenzen der einstigen Domäne gebündelt und ausgebaut werden. Eine weitere wichtige Entwicklung wurde in Gang gesetzt, nachdem die Konflikte mit dem Land Burgenland im Jahr 2018 ausgeräumt werden konnten. Als strategisch richtungsweisender Schritt gilt schließlich die Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft 2023, die die Basis für unser zukunftsgerichtetes Handeln bildet.
Michael Gröschl: Auf kultureller Ebene ist hier weiters die Rücknahme des Schlosses 2010 in die Eigenverantwortung zu nennen. Dies ermöglichte den Ausbau eines breiten Angebots in diesem Bereich von Ausstellungen über Musikformate bis hin zu Festivals. Zu erwähnen ist außerdem die Ausweitung der Aktivitäten in Ungarn: Der Name Esterhazy hat in unserem Nachbarland große Bedeutung, unser vermehrtes Engagement einerseits im Weinbau und andererseits in der Kultur trägt auf vielen Ebenen Früchte.
Welche Gründe standen hinter der Transformation der Esterhazy Betriebe GmbH in die Esterhazy Betriebe AG und was bedeutet die neue Rechtsform für die Stiftungen?
Matthias Grün: Ein wichtiger Punkt war die Größe. Durch die rasanten Entwicklungen, die das Unternehmen in den letzten Jahren durchlaufen hat, kristallisierte sich mit der Zeit heraus, dass die Aktiengesellschaft zukünftig die geeignetere Rechtsform darstellt.
Die Stiftungen bilden wie bisher klar abgegrenzte, eigenständige Stiftungskörper mit ebenso definierten Zielen. Stifterin Melinda Esterházy hat jedoch festgehalten, die gemeinsamen Interessen im Sinne einer positiven Entwicklung für die Unternehmensbereiche gebündelt zu nutzen. Von den Stiftungen geht also der jeweilige Dienstleistungsauftrag an die AG aus, die dann wiederum als eigenständig agierende Gesellschaft fungiert. Diese Struktur ermöglicht eine klare Trennung zwischen den Stiftungen und der operativen Gesellschaft, während gleichzeitig eine enge Zusammenarbeit im Sinne des Stiftungszwecks und der Gründungsidee gewährleistet bleibt.
Welche internen Veränderungen brachte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft mit sich?
MIT KLARER PERSPEKTIVE
Michael Gröschl, MBA, Vorstand Esterhazy Betriebe AG (links), und DI Matthias Grün, Vorsitzender des Vorstandes Esterhazy Betriebe AG (rechts)
Michael Gröschl: Unser Handeln zielt weiterhin, wie es der Stiftungszweck vorgibt, auf die Erhaltung und Bewahrung des historischen Besitzes ab und dessen Öffnung für die Menschen. Dies verlangt eine abgestimmte Vorgehensweise. Eine wesentliche personelle Veränderung in diesem Zusammenhang war die Einsetzung des Aufsichtsrats. Den Vorsitz in diesem Gremium führt Dr. Stefan Ottrubay, der durch seine jahrelange Erfahrung über beste Einblicke in das Unternehmen verfügt. Die bisherigen Managementstrukturen blieben erhalten und die Unternehmensbereiche agieren im operativen Geschäft weiter wie bisher und berichten an den Vorstand.
Wie empfinden Sie als Vorstände die Stimmung, die Esterhazy im Land und in der Öffentlichkeit entgegenschlägt?
Michael Gröschl: Der Gegenwind, den wir in den letzten zehn, zwanzig Jahren erfahren haben, hat sich sprichwörtlich in Luft aufgelöst. Generell werden unsere Maßnahmen jetzt äußerst positiv wahrgenommen, was sicherlich mit unserer starken Präsenz in der Öffentlichkeit zusammenhängt. Unsere Projekte haben überregionale Strahlkraft, das gilt besonders für Leuchtturmprojekte wie die Oper im Steinbruch, unser soziales Engagement, für den Ausbau des kulturtouristischen Angebots sowie für Hospitality und die neuen Immobilienprojekte. Auch das Weingut Esterházy und PANNATURA genießen als Marken weit über das Burgenland hinaus Bekanntheit. Zudem darf nicht unerwähnt bleiben, dass wir rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, die ebenfalls zur Außenwirkung unseres Unternehmens beitragen. Wir konnten unsere Tätigkeit in Ungarn ausweiten – das Weingut in Ungarn unterhält mittlerweile drei Standorte und ist am Standort Etyek, wie das Weingut Esterházy in Trausdorf, beliebter Veranstaltungsort. Darüber hinaus unterstützen die Stiftungen vielfältige Kunstprojekte in Ungarn, indem sie beispielsweise 2009 den Esterhazy Award ins Leben gerufen haben.
Hospitality kam 2022 als fünfter Unternehmensbereich zu Immobilien, PANNATURA, Tourismus, Kultur, Veranstaltungen sowie Weingut hinzu. Wird das Unternehmen weiter in dieser Rasanz wachsen?
Michael Gröschl: Wir haben als eigenständiges Unternehmen hier wesentliche Inputs für die gesamte Region gesetzt –man kann sagen, unsere Aktivitäten bilden eine Spange von Breitenbrunn bis ins Mittelburgenland. Die Umsetzung unserer zwei Großprojekte Hotel Galántha und Neuer Strand Neusiedler See sowie der neue Unternehmensbereich Hospitality haben mit einem Schlag zu einem großen Anstieg der Mitarbeiterzahl geführt. Diesem Schritt sind langjährige Vorbereitungen vorangegangen, jetzt gilt es, die aufgebauten Projekte zu konsolidieren.
Matthias Grün: Der Wachstumskurs des Unternehmens ist deutlich sichtbar und natürlich denken wir über Weiterentwicklungen nach – wir haben beispielsweise wertvolle historische Gebäude abseits der bekannten Großbauten und
interessante Liegenschaften mit Entwicklungspotenzial. Um hier rasch voranzukommen, steht im Raum, Partner wie Bund und Land, aber auch Dritte ins Boot zu holen, um etwa Modernisierungen durchzuführen, Immobilien gemeinsam zu bespielen oder bespielen zu lassen.
Wie wirken sich die neuen Großprojekte auf den Umsatz aus?
Michael Gröschl: Der Umsatz hat sich seit der Gründung der Esterhazy Betriebe 2001 etwa verfünffacht, 2021 verzeichneten wir 57,5 Millionen Euro, 2022 waren es 67,0 Millionen Euro und im Jahr darauf 77,6 Millionen. Wir konnten den Umsatz in diesen drei Jahren jeweils um 10 Millionen Euro steigern. 2024 verzeichnete Esterhazy über 86 Millionen Euro Umsatz.
Matthias Grün: Erfreulich ist, dass sich dieses Wachstum durch alle Unternehmensbereiche zieht, was ich zugleich als Besonderheit sehe. Und unsere Situation bleibt günstig: Das Thema Nachhaltigkeit, das wir seit jeher aus Selbstverständnis quer durch alle Unternehmensbereiche leben, ist in aller Munde, die Kombination von Kultur, Genuss, Natur und Erholung hat hohen Stellenwert. Kulinarik und Wein liegen im Trend – das sind alles Themen, für die das Burgenland steht und die Esterhazy auf vielen Ebenen bedient.
Was ist konkret für die nächsten drei Jahre geplant?
Matthias Grün: Eines unserer großen Ziele lautet, die Zusammenarbeit mit Bund und Land zu intensivieren. Wir haben allein seit der Rücknahme von Schloss Esterházy in die Eigenverwaltung 2010 knapp 14,5 Millionen Euro in das Schloss investiert, um lange fällige Arbeiten nachzuholen. Dabei konnten wir kaum auf Zuschüsse oder Förderungen seitens der öffentlichen Hand zugreifen. Die umfassenden Arbeiten, die bevorstehen, werden jedoch nicht aus eigener Kraft zu bewältigen sein. Hier ist öffentliche finanzielle Unterstützung gefragt, schließlich geht es um ein bedeutendes Kulturgut nicht nur für das Burgenland, sondern für ganz Österreich und darüber hinaus. Man darf nicht außer Acht lassen, dass auch die laufende attraktive Bespielung des Schlosses erhebliche finanzielle Mittel erfordert. Beispielsweise wurden dafür alleine im Jahr 2024 rund 3,5 Millionen Euro dem laufenden Betrieb zugeschossen. Gerade mit unseren bekannten Kulturformaten wie der Oper im Steinbruch oder den Festivals stehen wir den
großen – vom von der Republik Österreich massiv unterstützten – Veranstaltungen im Westen Österreichs um nichts nach. Dennoch ist die Unterstützung, die wir vom Bund erhalten, überschaubar. Seitens des Landes wurde hier mit der Gründung der gemeinsamen SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH ein klares Bekenntnis und damit ein wichtiger gemeinsamer Schritt gesetzt. Hier gilt es nun, gemeinsam ins Tun zu kommen und mit gebündelten Synergien noch mehr für die Region zu erreichen.
Michael Gröschl: Die Zusammenarbeit mit dem Land Burgenland ist eine klare Anerkennung unserer Arbeit. Jetzt ist zudem der Bund gefragt. Es darf nicht übersehen werden, dass wir mit der Zurverfügungstellung unserer Kulturgüter und unserer kulturtouristischen Angebote einen großen Beitrag für die Wertschöpfung des Landes leisten. Unser Unternehmensstandort ist im Burgenland, wir sehen jedoch den Staat in der Verantwortung, etwa bei der Unterstützung von kulturtouristischen Formaten oder der Generalsanierung von Schloss Esterházy, also bei Projekten, die große Wirkung weit über unser Bundesland hinaus haben.
Neben kulturellen und touristischen Projekten setzt Esterhazy auch in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Naturschutz und -management weitblickende Maßnahmen. In TadtenWallern wird derzeit das größte Agri-PV-Projekt errichtet. Wie bindet das Unternehmen das Thema erneuerbare Energie in die traditionellen Aufgabenfelder der Landwirtschaft ein?
Matthias Grün: Wir sind fest davon überzeugt, dass die Nutzung von Sonnenenergie eine agrarische Nutzung nicht ausschließt, sondern sogar neue Möglichkeiten der Bewirtschaftung erst begründet. Hier stehen wir am Anfang. Es gibt zwar bereits Erfahrungen vor allem aus Deutschland und Frankreich, allerdings in ganz anderen Dimensionen. Bei uns kommt zudem die Bewirtschaftung im Trockengebiet als Herausforderung hinzu. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Burgenland Energie sowie Forschungsinstituten wie dem FIBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) durchgeführt. Ein begleitendes Forschungsprojekt in Tadten-Wallern soll über die nächsten drei bis fünf Jahre konkrete Erkenntnisse liefern, insbesondere zu geeigneten Kulturen und den notwendigen technischen Voraussetzungen wie etwa Bewässerungssystemen, um optimale Erträge zu erzielen. Es ist ein erklärtes Ziel, Solarenergie und Agrarproduktion effizient auf derselben Fläche zu kombinieren.
Esterhazy nimmt also in diesem Bereich einmal mehr eine Vorreiterrolle ein …
Matthias Grün: Wir sehen uns in allen fünf Unternehmensbereichen als Leitbetrieb und Vorreiter. Wir haben bereits 2002 auf biologische Landwirtschaft umgestellt – aus eigener Überzeugung. Dasselbe gilt im Forst, wo wir als etablierter Leitbetrieb des Landes unsere fachliche Meinung laufend einbringen. Hier ist gerade in Zeiten klimatischer Veränderungen unsere Expertise gefragt.
Michael Gröschl: Im Bereich der Immobilien leisten wir mit der Bespielung der historischen Großanlagen einen wesentlichen Beitrag zur Bekanntheit des Burgenlandes sowie zur regionalen Wertschöpfung. Zudem sind wir mit den Freizeitimmobilien mit unseren über 4.000 Mieterinnen und Mietern in diesem Gebiet ein wichtiger Player im Osten Österreichs. Zuletzt haben wir mit dem neu geschaffenen Bereich Hospitality viel Anerkennung erfahren, indem wir dem Tourismus im Burgenland neue Facetten eröffnen, die eine Ausdehnung der Saison ermöglichen. Hierzu in Verbindung steht der Wein, der Esterhazy als Botschafter weltweit repräsentiert. Und schließlich zeigen wir im Bereich Tourismus, Kultur und Veranstaltungen mit großen Formaten wie der Oper im Steinbruch oder verschiedenen Festivals und Ausstellungen laufend, was möglich ist. Bei all diesen Projekten bildet der hohe Qualitätsanspruch die gemeinsame Klammer und es gilt, dies auch für die Zukunft zu bewahren.
DIE SEGEL FÜR DIE
ZUKUNFT SIND GESETZT
Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft 2023 ist das Unternehmen auf Kurs in eine erfolgreiche Zukunft. Basierend auf fünf Unternehmensbereichen stehen klare Ziele im Fokus: die Fortsetzung des erfolgreichen Weges der letzten 30 Jahre und eine Weiterentwicklung der Region.
2024 beging Esterhazy ein großes Jubiläum: 30 Jahre zuvor hatte Fürstin Melinda Esterházy damit begonnen, ihr Erbe in die damals neue Rechtsform Privatstiftung einzubringen, und dadurch den Grundstein für eine gedeihliche Entwicklung gelegt. In Anlehnung an das historische Familienfideikommiss besiegelte sie die Unteilbarkeit und bestimmte als Stiftungszweck die Erhaltung und Zugänglichmachung von historischen Kulturgütern, getragen von einer nachhaltigen Wirtschaftsführung und den Rückflüssen von Einkünften zum Wohl der Region. Die Stiftungsurkunden bilden somit die Grundlage: Seit drei Jahrzehnten wird der von ihnen vorgegebene Kurs mit Voraussicht, Verantwortung und Visionen verfolgt, indem Wertvolles bewahrt, Traditionen fortgeführt und neue Wege eingeschlagen werden.
VON
DER GMBH ZUR AKTIENGESELLSCHAFT
Auf die Errichtung der ersten beiden Stiftungen 1994 und 1996 folgte 2001 die Gründung der Esterhazy Betriebe GmbH. Dieser Schritt ermöglichte den dynamischen Aufbau breiterer Strukturen sowie die Schaffung einzelner Unternehmensbereiche. Zu den traditionell verwaltenden Tätigkeiten in den Bereichen Immobilien sowie Land- und Forstwirtschaft erwuchs durch die Ausweitung des kulturellen Angebots ein neuer Unternehmenszweig. Zudem erhielt der Weinbau, bis dahin der Landwirtschaft zugeteilt, ein eigenes Unternehmensfeld. Zu Beginn waren die vier Geschäftsfelder Forst- und Naturmanagement, Immobilien, Kultur sowie Weingut definiert, 2005 erfuhren sie um den Bereich Historische Großanlagen Erweiterung. Diese wurde später dem Bereich Immobilien und Freizeitanlagen eingegliedert. Zur
Stärkung der Führungsebene erfolgte 2014 die Bildung eines Direktionsrats, der Unterstützung durch ein Fachgremium erhielt. 2022 etablierte sich durch die Ausweitung des Angebots in Gastronomie und Beherbergung der Bereich Hospitality. Er bildet seither gemeinsam mit PANNATURA (Land- und Forstwirtschaft), Immobilien, Weingut Esterházy sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen die fünf Unternehmenssäulen. Im September 2023 gab das Unternehmen die Umwandlung der GmbH in eine Aktiengesellschaft bekannt. Der Esterhazy Betriebe AG stehen zwei Vorstände vor, als kontrollierendes und beratendes Organ fungiert ein Aufsichtsrat.
DIE STIFTUNGEN ALS RECHTLICHE BASIS
FÜR
EIN GESUNDES UNTERNEHMEN
Die Esterhazy Privatstiftung, die F. E. Familien-Privatstiftung Eisenstadt sowie die Domänen Privatstiftung agieren als eigenständige und selbstständig handelnde juristische Personen. Als deren geschäftsführende Gesellschaft fungiert die Esterhazy Betriebe AG. Die Stiftungen erteilen den einzelnen Gesellschaften den Auftrag zur Erbringung von Dienstleistungen im Sinne des Stiftungszwecks. Dieser umfasst gemäß dem Wunsch der Stifterin Fürstin Melinda Esterházy (1920–2014) im Wesentlichen die Erhaltung und Pflege von Kulturgütern und historischen Bauten sowie deren Zugänglichmachen für die Öffentlichkeit. Zudem beinhaltet er die Bewahrung und Absicherung des Stiftungsvermögens durch eine nachhaltige Wirtschaftsführung. Etwaige Gewinne sollen zurückgeführt werden, um die Finanzierung langfristiger Investitionen zu ermöglichen und den Kulturbereich
zu unterstützen. Darüber hinaus fördern die Stiftungen karitative Einrichtungen. Von Beginn an galt ihr Bestreben, moderne Führungsstrukturen und ein gesundes und nachhaltiges Wachstum aller Unternehmensbereiche zu ermöglichen und voranzutreiben. Mit der Gründung der Aktiengesellschaft wird dieser Weg in neuer Rechtsform in die Zukunft geführt.
IMPULSGEBER VON INTERNATIONALER BEDEUTUNG
Dem Ziel, wirtschaftliche Impulse für das Burgenland zu setzen, kam Esterhazy seit der Gründung der Stiftungen auf vielfältige Weise nach: Seit 1994 flossen mehr als 250 Millionen Euro in den Kulturtourismus und die Region. Die Investitionen betreffen einerseits laufende Aufwendungen für die historischen Großanlagen Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein, Schloss Lackenbach und Steinbruch St. Margarethen. Sie finden jedoch auch in der Schaffung eines breiten Angebots in allen Unternehmensgruppen Niederschlag: So wurde im Berichtszeitraum zuletzt das Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen zu einer Erlebnisdestination ausgebaut, die Bio-Landwirtschaft mit hochwertiger Kulinarik und Information verbindet. Im Sinne des Naturmanagements kooperiert PANNATURA auf vielen Ebenen mit zahlreichen NGOs und Forschungseinrichtungen. Für Projekte werden Flächen und personelle Unterstützung zur Verfügung gestellt. Als Beispiel für diese fruchtbare Zusammenarbeit gilt im Berichtszeitraum die Entdeckung einer neuen Käferart. 2022 eröffnete das Projekt Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier, das neben zentrumsnahen Wohnungen und
Büros das Vier-Sterne-Superior Hotel Galántha beherbergt. Dieses Leuchtturmprojekt mit Beherbergung und Gastronomie stellt wie das laufend adaptierte Schlossquartier eine wesentliche Bereicherung des Angebots der Landeshauptstadt dar. Als weiterer wichtiger Impuls für die Region Neusiedler See gilt die Erneuerung der Infrastruktur am Neuen Strand Neusiedler See in Breitenbrunn, wo mit dem 2024 fertiggestellten Marina-Gebäude und dem darin untergebrachten Restaurant Libelle nun ein ganzjähriges Angebot verfügbar ist. Festivals und Musikformate genießen einen Ruf weit über die Grenzen hinaus und tragen wesentlich zur Wertschöpfung in der Region bei. Große Anziehungskraft üben darüber hinaus Ausstellungen und Sonderschauen aus. Zudem gilt der Bereich Sammlungen der Privatstiftung mittlerweile weltweit als gefragter Leihgeber. Dies zahlt ebenso wie die Präsenz der Weine des Weinguts Esterházy in die internationale Bekanntheit des Unternehmens ein.
Die historisch wichtige Verbindung nach Ungarn konnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und vor allem seit der Gründung der Stiftungen wieder enger geknüpft werden. Sie schlägt sich vor allem im Bereich der Kunst und des Weinbaus nieder.
Mit klaren Zielen vor Augen konnte Esterhazy in den letzten drei Jahrzehnten viel erreichen. Mit derselben Zielstrebigkeit und zahlreichen Visionen blickt das Unternehmen nach vorne, denn es gilt, die Region gemeinsam durch die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu steuern.
VERANTWORTUNG LEBEN
NACHHALTIG WACHSEN
Der Nachhaltigkeitsbericht erscheint seit 2006 auf freiwilliger Basis. Der Bericht dokumentiert im Drei-Jahres-Rhythmus, wie das Unternehmen seiner Verantwortung im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Bereich nachkommt. Damit schafft es Transparenz, wie diese Verantwortung in den fünf Unternehmensbereichen PANNATURA, Weingut Esterházy, Hospitality, Immobilien sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen Umsetzung findet.
Der vorliegende Bericht ist die nunmehr siebte Ausgabe und umfasst die Kalenderjahre 2022 bis 2024. Ein Meilenstein zur Verankerung nachhaltigkeitsbezogener Governance wurde im Juni 2023 mit der Implementierung des Nachhaltigkeitsboards gesetzt. Das regelmäßig tagende Gremium fördert unter Einbindung von Vorstand, Aufsichtsrat, Repräsentantinnen und Repräsentanten der Unternehmensbereiche, Wirtschaftsprüfern sowie Projektverantwortlichen die Steuerung der Nachhaltigkeitsagenden sowie der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Projektmanagement
Nachhaltigkeitsboard
Da die Offenlegung der Tätigkeiten der gesamten Unternehmensgruppe sowie die Transparenz hohen Stellenwert einnehmen, wird die Beibehaltung der Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten im Drei-Jahres-Rhythmus weiterhin angestrebt. Der Bericht dient der Information über Maßnahmen zum Schutz der Natur, über den respektvollen Umgang mit Ressourcen sowie über eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Geschäftsbereiche. Gegebenenfalls werden etwaige gesetzliche Berichtsfristen im Zuge der Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) eingehalten. Entsprechende Maßnahmen hierzu sind seit Herbst 2023 in Vorbereitung. Hinsichtlich der unternehmensinternen Umsetzung einschließlich der Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse fanden unter Einbindung von Führungskräften, Bereichsleiterinnen und Bereichsleitern sowie Fachleuten aus allen Geschäftsbereichen Workshops in interdisziplinärer Zusammensetzung statt. Die erzielten Ergebnisse wurden regelmäßig an das Nachhaltigkeitsboard berichtet und vom Redaktionsteam für den vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht 2022 bis 2024 zusammengefasst.
GELEBTE NACHHALTIGKEIT – INVESTITIONEN IN DIE ZUKUNFT
Im Sinne des Leitsatzes „Gelebte Nachhaltigkeit – Investitionen in die Zukunft“ definierte das Nachhaltigkeitsboard den Aufbau auf den strategischen Unternehmenszielen sowie auf bestehenden und laufenden Nachhaltigkeitsinitiativen und -maßnahmen. Der Fokus liegt darauf, nicht nur die regulatorischen Vorgaben zu erfüllen, sondern den Mehrwert und die Chancen einer nachhaltigen Transformation gezielt zu nutzen. Der vorliegende freiwillige Nachhaltigkeitsbericht hat auf Grundlage breit angelegter Stakeholderbefragungen wesentliche SDGs für die Bereiche Umwelt, Soziales und Governance (Unternehmensführung) abgeleitet. Die SDGs bilden heute und in Zukunft zentrale strategische Eckpfeiler zur nachhaltigen Entwicklung in den jeweiligen Geschäftsbereichen und werden auch künftig in die Nachhaltigkeitsberichterstattung einfließen.
Weingut
Immobilien
Zentrale Dienste Organe
Hospitality Tourismus, Kultur & Veranstaltungen
PANNATURA
Weniger bedeutend
Bedeutung der SDGs für Stakeholder der Esterhazy Betriebe AG
Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Partnerschaften zur Erreichung der Ziele
Bedeutend
Keine Armut
Kein Hunger
Weniger Ungleichheiten
Sehr bedeutend
Gesundheit und Wohlergehen
Hochwertige Bildung
Geschlechtergleichheit
Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Bezahlbare und saubere Energie
Menschwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Industrie, Innovation und Infrastuktur
Nachhaltige Städte und Gemeinden
Nachhaltige/r Konsum und Produktion
THE SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS (SDGS)
Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung einigten sich 2015 die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen (United Nations, UNO) auf 17 Ziele und 169 Unterziele für nachhaltige Entwicklung. Diese Ziele sollen mit einer Laufzeit von 15 Jahren (bis 2030) weltweit nachhaltige Transformation auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene sicherstellen.
Maßnahmen zum Klimaschutz
Leben unter Wasser
Leben an Land
ZUM PROZESS DER
WESENTLICHKEITSANALYSE
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse bildet die Basis für die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie. Damit lassen sich die Auswirkungen, Risiken und Chancen dieser Strategie ermitteln. Im Dialog mit den Stakeholdern werden sie in einem iterativen Prozess in den verschiedenen Geschäftsbereichen umgesetzt.
1.1. KONTEXTUALISIERUNG
Der Prozess der Wesentlichkeitsanalyse gemäß ESRS setzt bei der Erhebung des Status quo an: Um eine fundierte Grundlage für die Kontextualisierung der Nachhaltigkeitsbelange im Unternehmen zu schaffen, erfolgen die Sondierung und Evaluierung laufender Nachhaltigkeitsbestrebungen und Maßnahmen. Unter Einbindung von Führungskräften, Bereichsleiterinnen und Bereichsleitern sowie Fachleuten fand sodann in Form von interaktiven Workshops ein anschließendes Briefing zu den regulatorischen Anforderungen sowie eine Ersteinschätzung der Nachhaltigkeitsaspekte gemäß ESRS (ESRS 1 AR 16) statt. Ziel war es, potenziell relevante Nachhaltigkeitsthemen zu ermitteln.
Aufgrund des hohen Grades der Diversifizierung wurden relevante Nachhaltigkeitsthemen methodologisch sowohl über den sogenannten Top-down-Ansatz, ausgehend von der Perspektive der Muttergesellschaft als auch unter Einbindung der Tochtergesellschaften mittels Bottom-up-Ansatzes erhoben. Dies ermöglichte die Berücksichtigung geschäftsbereichsspezifischer Perspektiven und damit die Generierung eines möglichst vollständigen Bildes der relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Zur Ermittlung sämtlicher wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen mit Nachhaltigkeitsbezug wurden die jeweiligen vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten der Unternehmensbereiche skizziert und in die Analyse einbezogen. Diese Betrachtungen bezogen sowohl vorgelagerte Prozesse, etwa in der Beschaffung im Geschäftsfeld Immobilien, als auch nachgelagerte, beispielsweise mit Blick auf Kundinnen und Kunden oder Gäste im Geschäftsbereich Hospitality bzw. Tourismus, Kultur und Veranstaltungen, ein.
1.2. AUSWIRKUNGSWESENTLICHKEIT
Zur Identifizierung der Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit sowie der wesentlichen Geschäftsbeziehungen bzw. der gesamten Wertschöpfungskette auf Mensch und Umwelt wurde jedes Nachhaltigkeitsthema gemäß ESRS in extern begleiteten Workshops mit Führungskräften, Bereichsleiterinnen und Bereichsleitern sowie Fachleuten in einem strukturierten Prozess bewertet. In einem ersten Schritt erfolgte die Formulierung der positiven und negativen Auswirkungen des Unternehmens auf Mensch und Umwelt sowie die Festlegung, ob diese potenziell oder tatsächlich auftreten können und wie bedeutend diese Auswirkungen kurz-, mittel- und langfristig sind bzw. eintreten könnten.
Die Arbeitsgruppen befassten sich mit folgenden Leitfragen:
1. Lokalisierung der Auswirkung: Tritt die Auswirkung in der eigenen Geschäftstätigkeit, der vorgelagerten Wertschöpfungskette oder der nachgelagerten Wertschöpfungskette auf?
2. Ausmaß: Zu welchem Grad beeinflusst die identifizierte Auswirkung Umwelt und/oder Mensch im Nachhaltigkeitskontext?
3. Umfang: Wie weit verbreitet treten positive bzw. negative Auswirkungen auf? (Einschätzung des betroffenen Gebietes bzw. des Personenkreises)
4. Unabänderlichkeit: Inwieweit ist eine negative Auswirkung irreversibel?
5. Eintrittswahrscheinlichkeit: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine potenzielle Auswirkung auftritt?
Sofern eine Auswirkung im Rahmen des definierten Bewertungsschemas eine festgelegte Schwelle übersteigt, ist diese als „wesentlich“ einzustufen. Das entsprechend der ermittelten Auswirkungswesentlichkeit identifizierte Nachhaltigkeitsthema wird anschließend in die Nachhaltigkeitsberichterstattung aufgenommen.
1.3. STAKEHOLDEREINBINDUNG
Die Einbindung bzw. die Beteiligung von Stakeholdern spielt im Prozess der doppelten Wesentlichkeitsanalyse eine zentrale Rolle und ist im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß ESRS offenzulegen. Ein konstruktiver, wertschätzender und kontinuierlicher Austausch mit internen wie externen Interessengruppen hat lange Tradition und zählt zur betrieblichen Praxis. Die Vielfalt der Perspektiven auf das Nachhaltigkeitsengagement des Unternehmens wird regelmäßig in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen eingeholt: Von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über Kundinnen und Kunden bis hin zu Gästen, Subunternehmern, Banken und öffentlichen Stellen, Geschäftspartnern, NGOs, Interessengemeinschaften, Vereinen, Kunstschaffenden, Forschenden und Medien – jede dieser Interessengruppen hat die Gelegenheit, ihre Sichtweise einzubringen.
Die fünf Unternehmensbereiche PANNATURA, Weingut Esterházy, Hospitality, Immobilien sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen nutzen maßgeschneiderte und branchenspezifische Austausch- und Dialogformate. Dies ermöglicht es, ein umfassendes Bild der Erwartungen und Bedürfnisse der Stakeholder zu erlangen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Stakeholderbefragungen, die zuletzt in
2 % Gesellschaft 2 % Medien
2 % Finanzdienstleister und Förderstellen
3 % Wissenschaft und Forschung
5 % Vereine, Verbände und NGOs
5 % Körperschaften öffentlichen Rechts
7 % Sonstige Dienstleistung
8 % Lieferantinnen und Lieferanten
Form einer Online-Erhebung von Ende November 2023 bis Anfang Dezember 2023 stattfanden. An dieser umfassend angelegten Stakeholderbefragung nahmen 641 Personen aus 14 unterschiedlichen Stakeholdergruppen teil und brachten ihre jeweiligen Sichtweisen zu den Nachhaltigkeitsthemen aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (gem. ESRS) ein. Die Befragung zeigt, dass Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle einnimmt und von den Stakeholdern als wichtig für die Zukunft des Unternehmens angesehen wird.
Vor allem die Beiträge der jeweiligen Geschäftsbereiche zur Anpassung an den Klimawandel sowie wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz, die Initiativen zum Erhalt der Biodiversität und Ökosysteme erfuhren dabei Hervorhebung. Besonders hohe Resonanz erhielt das Unternehmen in Bezug auf seine Positionierung als Arbeitgeber hinsichtlich langfristiger Beschäftigungsperspektiven, Weiterbildungsund Qualifizierungsangebote sowie der Förderung einer wertebasierten Unternehmenskultur. Die aus der Stakeholderbefragung gewonnenen Erkenntnisse fließen gezielt in die Bewertung der doppelten Wesentlichkeitsanalyse ein und ermöglichen eine fundierte Ableitung von Zielen und Maßnahmen zur nachhaltigen Entwicklung.
1 % Organe und internationale Beziehungen
1 % Keine Angabe
und Kunden
Stakeholder-Gruppen der Online-Befragung
29 % Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
% Kundinnen und Kunden
Beratungsdienstleistungen
Die Einbindung der interessierten Öffentlichkeit erfolgt neben regelmäßigen breit angelegten Stakeholderbefragungen zudem im Rahmen von gut besuchten Veranstaltungsreihen wie beispielsweise den BIOFELDTAGEN, die zuletzt im Mai 2024 stattfanden. Dieser Treffpunkt für landwirtschaftliche Betriebe und Konsumentinnen und Konsumenten schafft Raum für den Austausch über Themen der nachhaltigen Landwirtschaft und bietet ein ansprechendes und informatives Programm. Nach dem Vorbild der BIOFELDTAGE ging im September 2024 bereits zum zweiten Mal die Kooperationsveranstaltung WALDTAGE über die Bühne, die nach demselben Konzept die Brücke zwischen moderner Forstwirtschaft und Naturschutz schlägt und diese dem interessierten Publikum auf anschauliche Weise näherbringt.
Zusätzlich bietet sich internen und externen Stakeholdern die Möglichkeit, sich im direkten Gespräch oder über OnlineFormate zur nachhaltigen Unternehmensführung zu äußern. Auf diese Weise sollen Bedürfnisse und Meinungen zu Nachhaltigkeitsthemen erfasst und zugleich evaluiert werden, wie Stakeholder die Rolle von Esterhazy in der nachhaltigen Entwicklung wahrnehmen und welche Ziele das Unternehmen künftig stärker in strategische Überlegungen einfließen lassen könnte. Die gewonnenen Erkenntnisse finden demzufolge Eingang in die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie, um sicherzustellen, dass die getroffenen nachhaltigkeitsbezogenen
Maßnahmen nicht nur den Unternehmenswerten, sondern auch den Erwartungen der interessierten Öffentlichkeit, der Gesellschaft und der Natur als stillem Stakeholder entsprechen.
1.4. FINANZIELLE WESENTLICHKEIT
Neben der Ermittlung der Auswirkungswesentlichkeit (unter Einbindung der Perspektiven der Stakeholder) stellt die Identifizierung von nachhaltigkeitsbezogenen Risiken und Chancen den nächsten Schritt der Wesentlichkeitsanalyse dar. Die Vielfalt an Tätigkeitsfeldern in einem universell versierten Unternehmen – von Forst- und Landwirtschaft und Weingut über Immobilienmanagement bis hin zu Kulturbetrieb und Tourismus – birgt im Nachhaltigkeitskontext neben Risiken zahlreiche Chancen. Diese Potenziale wurden ebenso wie die Risiken (unter Berücksichtigung bestehender Risikomanagementsysteme) mit Nachhaltigkeitsbezug erfasst und anhand folgender Leitfragen auf ihre Wesentlichkeit geprüft:
1. Zeithorizont: Tritt das Risiko bzw. die Chance kurz-, mittel- oder langfristig auf?
2. Finanzielle Auswirkungen: Wie hoch ist der Schadenswert innerhalb des jeweiligen Zeithorizonts?
3. Eintrittswahrscheinlichkeit: Wie lässt sich das Eintreten des Risikos oder der Chance bewerten?
Wesentlichkeitsanalyse
Status quo
Sichtung der ESRS Themenliste1
Status quo Screening
Identifikation branchenspezifischer Themen
Deskription der vorund nachgelagerten Wertschöpfungskette
Kontextualisierung der Nachhaltigkeitsaspekte
Bewertung der Wesentlichkeit Ergebnis
Risiken & Chancen
Umfang
Eintrittswahrscheinlichkeit2 Ausmaß
Unabänderlichkeit3
Zeithorizont
Zeithorizont Finanzielle Auswirkung
Wesentliche Nachhaltigkeitsbelange
Eintrittswahrscheinlichkeit
Stakeholdereinbindung
Initiale Bewertung der Auswirkungen, Risiken & Chancen durch interne ExpertInnen, Einbindung der Stakeholder
Bestandteil der Berichterstattung
Sofern die Einschätzung nach dem dargestellten Bewertungsschema eine vom Unternehmen determinierte Schwelle übersteigt, wird die jeweilige Chance bzw. das Risiko als „wesentlich“ eingestuft. So wird sichergestellt, dass sämtliche bedeutenden finanziellen Aspekte des Themenbereichs Nachhaltigkeit in die strategische Planung und Berichterstattung einfließen.
Durch die skizzierte methodische Herangehensweise konnten jene Nachhaltigkeitsaspekte identifiziert werden, die sowohl aus Sicht der Auswirkungswesentlichkeit als auch der finanziellen Wesentlichkeit von Bedeutung sind. Die durch den umfassenden Prozess der Wesentlichkeitsanalyse gewonnenen Erkenntnisse wurden im Nachhaltigkeitsboard berichtet und fließen in die künftige Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung ein.
1.5.
WESENTLICHE THEMEN
Im nächsten Schritt der doppelten Wesentlichkeitsanalyse wurden die Bewertungen von Auswirkungs- und finanzieller Wesentlichkeit zusammengeführt. Ein Nachhaltigkeitsthema ist dann in den Katalog der wesentlichen Themen aufzunehmen, sofern es unter Berücksichtigung der ermittelten Auswirkungen, Risiken und Chancen des gesamten Unternehmens sowie der jeweiligen Unternehmensbereiche („Top-down“ und „Bottom-up“) als wesentlich identifiziert wurde. Das final selektierte Themenspektrum stellt das Fundament der Nachhaltigkeitsberichterstattung gem. ESRS dar:
Environment
Klimawandel
Wasser- und Meeresressourcen
Biologische Vielfalt und Ökosysteme
Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
1.6. ABLEITUNG VON MASSNAHMEN UND ZIELEN
Basierend auf den ermittelten wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen erfolgte in einem finalen Projektschritt die Ableitung der entsprechenden Maßnahmen und Ziele gemäß den Mindestanforderungen des Set 1 der ESRS. In praxisorientierten Workshops widmeten sich die Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Unternehmensbereiche der Erarbeitung von Zielen und Maßnahmen zum jeweiligen Themenspektrum (Umwelt, Soziales, Governance) (Bottom-up). Die finale Entscheidung zur Festlegung der konkreten Nachhaltigkeitsziele traf in der Folge die Geschäftsführung (Top-down).
Um der Heterogenität der Geschäftsbereiche sowie unternehmensübergreifenden Bestrebungen in den Themenfeldern Umwelt, Soziales und Governance gerecht zu werden, wurden übergeordnete Nachhaltigkeitsinitiativen definiert sowie maßgeschneiderte nachhaltigkeitsbezogene Ziele und Handlungen für jeden Geschäftsbereich festgelegt. Tagtäglich werden Bemühungen gesetzt, die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele und zugehörige Maßnahmen stetig zu verfolgen.
Social Government ESG
Arbeitskräfte des Unternehmens
Arbeitsbedingungen
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle
• Sonstige arbeitsbezogene Rechte
Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette
Arbeitsbedingungen
Gleichbehandlung und Chancengleichheit für alle
Verbraucher:innen und Endnutzer:innen
• Informationsbezogene Auswirkungen für Verbraucher und/ oder Endnutzer
Persönliche Sicherheit von Verbrauchern und/ oder Endnutzern
• Soziale Inklusion von Verbrauchern und/ oder Endnutzern
Unternehmensführung
Unternehmenskultur
Schutz von Hinweisgebern (Whistleblowers)
Management der Beziehungen zu Lieferanten einschließlich Zahlungspraktiken
Korruption und Bestechung
IDEENREICH IN EIN NEUES JAHRHUNDERT
Seit der Gründung der Stiftungen 1994 war Dr. Stefan Ottrubay in den Stiftungsrat eingebunden, im Jahr 2000 betraute ihn Melinda Esterházy mit deren Führung. Ein Jahr später wurde unter seiner Federführung die Managementgesellschaft Esterhazy Betriebe GmbH ins Leben gerufen. Damit war der Grundstein für eine zeitgemäße Unternehmensführung gelegt. Im Gespräch gibt Stefan Ottrubay einen Einblick in die Gründung der Stiftungen, den Aufbau eines modernen Unternehmens und die kulturelle Brücke nach Ungarn.
Die Esterhazy Stiftungen feierten 2024 ihr 30. Stiftungsjubiläum. Warum wurden sie 1994 ins Leben gerufen?
In seinem Testament hatte Fürst Paul V. Esterházy seine Gattin Melinda als Universalerbin eingesetzt. Er hatte sie bereits zu seinen Lebzeiten in die Führung der Domäne eingebunden und sie war daher auf die Aufgabe, die auf sie zukam, gut vorbereitet. Es war der Wunsch von Paul Esterházy, dass das Erbe – in Tradition des Fideikommisses – ungeteilt erhalten bleibt. Das 1993 in Österreich verabschiedete Privatstiftungsgesetz ermöglichte die Gründung von Stiftungen nach dem Vorbild dieser historischen Familienfideikommisse. Daher war es naheliegend, diese Rechtsform für die Fortführung des Erbes heranzuziehen. Die wirtschaftliche Ertragskraft des Besitzes konnte dadurch gestärkt werden, um damit die wertvollen Sammlungen und historischen Baudenkmäler zu unterhalten.
Wie operierten die Stiftungen in den ersten Jahren?
Dem Stiftungsrat gehörten neben der Vorsitzenden Melinda Esterházy mein Vater Josef Ottrubay als ihr Stellvertreter sowie drei Führungskräfte aus der Domäne an. Das Gremium tagte drei- bis viermal im Jahr in Melindas Wohnsitz in Zürich oder im Burgenland. Mein Vater band mich in diese Sitzungen ebenfalls ein und so habe ich damals bereits sowohl die Aufgaben von Esterhazy als auch das Burgenland kennengelernt.
Die Aufgaben der Domäne bestanden vor allem in der Verwaltung der Liegenschaften. Die landwirtschaftlichen Flächen waren großteils verpachtet, die Seesiedlungen hatten damals bei weitem nicht das Ausmaß von heute erreicht. Der Forst war ein gut funktionierender Zweig, daneben gab es noch das Weingut, das in der Sala terrena im Schloss in Eisenstadt untergebracht war.
Sie wurden im Jahr 2000 von Melinda Esterházy mit der Leitung der Stiftungen betraut. Welche Situation fanden Sie damals vor?
Als ich im Herbst 2000 hierherkam, hatte der Betrieb 95 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Büros waren im Neugebäude in der Esterhazystraße 37 untergebracht, wo sich zugleich Wohnungen von Angestellten befanden. Ich war zuvor als Manager in internationalen Konzernen im Bankenund Versicherungswesen tätig gewesen und hatte in der Schweiz, in England und Osteuropa gearbeitet, davon mehrere Jahre in Ungarn. Aufgrund meiner beruflichen Erfahrung war es für mich unabdingbar, Strukturen für ein schlagkräftiges Management zu schaffen. Anfang 2001 übernahm ich das operative Geschäft und begann damit, dieses aufzubauen. Als Unterstützung standen mir dabei Stiftungsfachleute und Wirtschaftsführungskräfte sowie Rechtsanwälte zur Seite.
BLICK IN DIE ZUKUNFT
Dr. Stefan Ottrubay, Aufsichtsratsvorsitzender Esterhazy Betriebe AG
Wie empfanden Sie persönlich die Aufnahme im Burgenland?
Es gab bereits gewisse Kontakte: Ich hatte 1993/94 gemeinsam mit meinem Cousin in Ungarn ein kleines Weingut gekauft und mir war ein bekannter burgenländischer Kellermeister und Weinexperte empfohlen worden. Durch den Austausch eignete ich mir einiges Wissen über Wein an und das war dann für mich auf eine gewisse Art der Türöffner im Burgenland. Es war damals noch so, dass sehr viele Burgenländerinnen und Burgenländer selbst Weingärten besaßen oder diese kurz zuvor aufgegeben hatten –das zog sich bis in höhere Ämter. Als ich zum Kennenlernen zu hochrangigen Beamten eingeladen wurde, hatten wir damit oft eine erste Gesprächsbasis. Als meine Familie 2001 nachkam, ergaben sich vor allem über die Kinder rasch weitere persönliche Kontakte.
2001 erfolgte auch die Gründung der Esterhazy Betriebe und damit der Aufbau des Managements. Welche Schritte wurden gesetzt?
Aus meiner Laufbahn wusste ich, dass Transformationen eine gute Begleitung benötigen. Noch im Frühjahr 2001 gründeten wir eine Projektgruppe mit dem Namen „Zukunft Esterhazy“ und damit begann ein eineinhalb Jahre andauernder Analyseprozess. Wir durchleuchteten die einzelnen Geschäftsbereiche, ermittelten Potenziale, Stärken und Schwächen und entwarfen Entwicklungspläne für die nächsten fünf bis sieben Jahre. Zudem legten wir großen Wert darauf, den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern einen motivierenden Rahmen und Perspektiven zu schaffen. Dazu gehörte neben dem Aufbau einer Personalabteilung die Möglichkeit, sich aus den starren Strukturen zu befreien und durch persönlichkeitsbildende und berufliche Weiterbildungen weiterzuentwickeln. Regelmäßige Gespräche und Feedbacks bilden bis heute ein wesentliches Element unserer Unternehmenskultur und ziehen sich durch alle Ebenen bis zu den Führungskräften. Auf dieser Basis begannen wir, die bestehenden Bereiche wirtschaftlich neu auszurichten und neue Strukturen zu schaffen.
Mit diesen neuen Strukturen entwickelte sich Esterhazy zu einem Leitbetrieb im Burgenland. Worin bestanden aus Ihrer Sicht die maßgeblichen Meilensteine?
Mit der Gründung der Stiftungen und der Einrichtung der Esterhazy Betriebe GmbH begannen große Investitionen, von denen die gesamte Region profitiert. Bislang haben wir mehr als 250 Millionen Euro in den Kulturtourismus investiert. Aber wir haben natürlich auch die anderen Bereiche ausgebaut und Verbesserungen vorangetrieben. Bereits 2002 erfolgte die Umstellung der Landwirtschaft auf biologische Bewirtschaftung, wir waren damit der größte Bio-Betrieb in Österreich und konnten in der Folge unsere Flächen weitgehend verdoppeln. Mit einem Generationswechsel im Forst schlug dieser einen zukunftsweisenden Kurs ein. Die Seesiedlungen, deren Ausmaß damals etwa 55 Prozent von heute betrug, erfuhren erhebliche Aufwertungen hinsichtlich der Infrastruktur und wir legen bis heute großen Wert darauf, dass das weiterhin geschieht.
Als weiteren Zweig haben wir den Kulturtourismus aufgebaut. Schloss Esterházy in Eisenstadt, Burg Forchtenstein und Schloss Lackenbach bilden drei bedeutende historische Denkmäler des Burgenlands. Die Schatzkammer in Forchtenstein war ein sagenumwobener Ort, den man nur vom Hörensagen kannte. Mit der Öffnung wurden diese Kunstwerke nun erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Damit einher ging ein wahrer Entdeckungsprozess – die Objekte mussten erforscht und historischen Inventaren zugeordnet werden. Das Weingut war bis in die 2000er-Jahre im Schloss in der Sala terrena untergebracht, dort wurden die Trauben mit dem Traktor angeliefert und gepresst, den Gärgeruch konnte
man noch im Schlosspark wahrnehmen. 2005/2006 wurde das Weingut in Trausdorf errichtet und die Räumlichkeiten im Schloss konnten für die Ausstellung „Haydn explosiv“ adaptiert werden. Diese wurde 2009 anlässlich des 200. Todestages des Komponisten eröffnet und ist bis heute ein Besuchermagnet. Eine weitere Änderung ergab sich mit der Rücknahme des Schlosses in die Eigenverwaltung 2010.
Diese Liste lässt sich noch lange erweitern: Wir haben den Steinbruch St. Margarethen modern gestaltet, in Schloss Lackenbach ein Museum und ein Boutique-Hotel eingerichtet, das Schlossquartier in Eisenstadt mit Gastronomie und Handelsbetrieben aufgewertet, das Kalandahaus in Trausdorf und das Restaurant Grenadier auf Burg Forchtenstein revitalisiert. Die jüngsten Meilensteine bilden das Hotel Galántha, der Neue Strand Neusiedler See in Breitenbrunn und die Adaptierung des Bio-Landguts Esterhazy in Donnerskirchen als Veranstaltungs- und Schaubetrieb. Das ist eigentlich eine ganze Menge an Leuchtturmprojekten – und wahrscheinlich würde ich auch mit der halben Zahl gut leben.
Diese Vielzahl an Projekten bezieht sich vornehmlich auf das Burgenland. Welche Projekte wurden in Ungarn in den vergangenen Jahren forciert?
Das Weingut, das ich in den 1990er-Jahren gekauft habe, ist mittlerweile zu einem stattlichen Betrieb angewachsen und zugleich zu einem beliebten Ziel der Budapester geworden. Wir haben in Ungarn mittlerweile zwei weitere Standorte.
Ein weiterer wichtiger Schnittpunkt ist natürlich die Kultur. Hier besteht seitens der Ungarn sehr großes Interesse. Ungefähr ein Drittel unserer Gäste kommt aus dem Ausland, die Mehrheit davon aus Ungarn. Wir haben den Anspruch, eine moderne und zugleich objektive Sicht auf die Geschichte zu eröffnen. Der Name Esterhazy hat in Ungarn hohe Bedeutung und dementsprechend groß ist das Interesse. Daher war es uns wichtig, die Brücke nach Ungarn zudem über die Kultur zu schlagen. Seit 2009 loben wir alle zwei Jahre den Esterhazy Art Award aus und laden junge Künstlerinnen und Künstler ein, sich darum zu bewerben. Mittlerweile reichen pro Aufruf über 250 Kunstschaffende ihre
Projekte ein, eine unabhängige internationale Jury bewertet die Werke. Jene Werke, die es auf die Short-List schaffen, werden im Ludwig Museum in Budapest, mit dem eine Kooperation besteht, ausgestellt. Die Bedeutung des Wettbewerbs zeigt sich unter anderem darin, dass in jüngerer Zeit zwei Kunstschaffende, die den Award erhalten hatten, Ungarns Pavillon bei der Biennale in Venedig bespielten. Ein weiteres unterstütztes Projekt bildet der Geschichtewettbewerb Estöri, der Schülerinnen und Schüler aus Ungarn sowie aus dem Burgenland, der Slowakei und Rumänien dazu anregt, sich mit jeweils vorgegebenen Themen der ungarischen und europäischen Geschichte auseinanderzusetzen. Im Bereich der Musik pflegen wir Kooperationen, beispielsweise mit bedeutenden Abteien wie Pannonhalma oder Tihany.
Welchen Stellenwert hat zeitgenössische Kunst und Kultur bei Esterhazy heute?
Die Familie Esterházy hat über Jahrhunderte durch Mäzenatentum und Sammelleidenschaft Künstler ihrer Zeit unterstützt und sich an ihren Werken erfreut. Diese Tradition wurde in den vergangenen Jahren wiederbelebt. Mit Esterhazy NOW Contemporary haben wir eine zeitgenössische Schiene ins Leben gerufen, die spannende Kontraste schafft. Die Projekte reichen von Kunst im öffentlichen Raum in der Tanzpassage beim Hotel Galántha oder am Schlossplatz über jährlich wechselnde Installationen in den Nischen der Feststiege in Schloss Esterházy bis zu Werken in unseren Gastronomiebetrieben. Damit möchten wir zeigen, dass sich die Kunst stets weiterentwickelt – und wir uns mit ihr.
Stichwort weiterentwickeln: Was wünschen Sie der Esterhazy Betriebe AG für die kommenden Jahre?
Weiter so! Ich wünsche mir, dass hier mit Kreativität weitergearbeitet wird. Wir haben ein breites Musikprogramm, die Oper im Steinbruch St. Margarethen ist zu einem großen Erfolg geworden und spielt heute in der Liga von Verona und Bregenz. Hier ist das Land Burgenland proaktiv auf uns zugekommen und wir haben gemeinsam die SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH gegründet. Auch in anderen Bereichen, in denen wir stark sind, arbeiten wir mit dem Land zusammen, etwa beim Naturschutz, in der Landwirtschaft oder ganz aktuell bei Agri-PV, also der Integration von Photovoltaik auf agrarischen Flächen. Vor uns liegt nun die Sanierung des Schlosses – hier geht es um ein Wahrzeichen des Burgenlandes und da ist Unterstützung von Bund und Land gefragt. Es gilt, dieses Gebäude, dessen Grundstrukturen bis ins Mittelalter reichen, anhand eines umfassenden Konzepts für die Zukunft zu rüsten.
Esterhazy gibt es seit Jahrhunderten und dies soll auch in den kommenden Jahrhunderten so bleiben. Die Gebäude, die Kultur, die Fürsten und die vielen Beteiligten, allen voran natürlich Joseph Haydn oder Charles Moreau bis hin zur Bevölkerung – ich hoffe, dass es nach meiner aktiven Zeit und durch das Zutun vieler engagierter Mitstreiter mit diesem Elan weitergeht.
KLIMA: HERAUSFORDERUNGEN
MIT WEITSICHT BEGEGNEN
Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und häufigere Extremwetterereignisse stellen Natur und Wirtschaft vor große Herausforderungen. Die Unternehmensbereiche richten sich darauf aus: Von Maßnahmen der Entsiegelung im Immobilienbereich über die nachhaltige Nutzung der Wälder und Felder bis zu ökologischem Weinbau.
GRÜNE INFRASTRUKTUR
Grün- und Naturräume spielen eine zentrale Rolle sowohl bei der Anpassung an den Klimawandel als auch beim Klimaschutz. Sie sind für den Erhalt der Biodiversität essenziell, bieten natürliche Beschattung, verbessern die Luftqualität und regulieren den Wasserhaushalt.
Das Burgenland, geprägt von klimatischen und landschaftlichen Randzonen, ist von den Klimaveränderungen und den in den vergangenen Jahren häufiger auftretenden Extremereignissen in besonderer Weise betroffen. Die Vorzeichen der Veränderungen schon früh erkennend, setzt Esterhazy bereits seit Jahrzehnten Maßnahmen, indem PANNATURA Forschung und Entwicklung in den Bereichen zukunftsfitte Forstwirtschaft, nachhaltige Landwirtschaft und erneuerbare Energie vorantreibt. Darüber hinaus setzen die anderen Unternehmensbereiche nach Möglichkeit nachhaltige Schritte, etwa durch den Einbau neuester Gebäudetechnik, die Reduktion von Lebensmittelverschwendung und Abfall oder Anreize, auf alternative Fortbewegungsmittel umzusteigen.
WEINE UND LEBENSMITTEL AUS BIOLANDWIRTSCHAFT UND NACHHALTIGEM ANBAU
Das enge Zusammenspiel von Natur und Mensch ist gelebte Tradition. Bereits 2002 stellte das Landgut auf biologische Bewirtschaftung um, 2023 vollzog das Weingut Esterházy diesen Schritt. Interne Kreislaufwirtschaft, Förderung der Biodiversität sowie ein sensibler Umgang in Kombination von Flächen und Kulturen prägen die tägliche Arbeit. Im Sinne nachvollziehbarer Lebensmittelherkunft eröffnete am Bio-Landgut Esterhazy 2020 die Fleischmanufaktur, die weitgehend energieautark Wild sowie Bio-Fleisch von Rind und Schwein aus heimischer Herkunft verarbeitet. Dies reduziert lange Lieferketten und -wege, fördert das Bewusstsein für naturnahe Lebensmittel und stärkt zudem die regionale Wertschöpfung. In der 2023 gegründeten ARGE Neusiedler See-Fischerei stellt Esterhazy als größter Grundeigentümer den Sprecher der Gruppe. Ihr Ziel ist es, das Habitat der Fischfauna zu schützen und den Fischfang für den regionalen Konsum in der Gastronomie zu stärken.
KLIMAFITTE WÄLDER UND GARTENANLAGEN
Hinsichtlich der Waldbewirtschaftung hat PANNATURA schon vor über zwei Jahrzehnten damit begonnen, die Diversität durch das Einbringen neuer Arten zu fördern. Unter Begleitung von Forschungseinrichtungen und gezielten Projekten konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden. Sie liefern heute Ansätze für eine zukunftsgerichtete Herangehensweise hinsichtlich der Waldbewirtschaftung im nord- und mittelburgenländischen Raum. Diese bezieht nicht nur den Baumbestand ein, sondern befasst sich zudem mit dem Boden sowie Wassermanagement. Diese Themen spielen zudem in die Bepflanzung von historischen sowie neu angelegten Garten- und Freizeitanlagen hinein: Auch die Gärtner in den Gartenanlagen setzen sich intensiv mit der Thematik auseinander und pflanzten in den Schlossparks Eisenstadt und Lackenbach versuchsweise neue Baumarten.
SCHONUNG DER RESSOURCE WASSER
Dieser verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen schlägt sich in verschiedenen Bereichen nieder. Als Reaktion auf den Klimawandel setzt das Unternehmen in seinen Grünanlagen auf nachhaltige Maßnahmen und reduziert den Wasserverbrauch durch minimalen Einsatz künstlicher Bewässerung und die Nutzung von Regenwasser. Die Wahl der Pflanzen fällt auf widerstandsfähige Sorten, die Trockenperioden besser überstehen. Diese Prinzipien flossen unter anderem in Neupflanzungen im Eisenstädter Schlosspark, die Gestaltung des Schlossplatzes in Eisenstadt sowie in die Bepflanzung des 2024 eröffneten Neuen Strands Neusiedler See ein.
BEWAHRUNG EINER INTAKTEN NATUR
Mit der Bereitstellung von rund 5.000 Hektar Grund leistete Esterhazy 1993 den wesentlichen Beitrag zur Gründung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel, der 2023 sein 30-jähriges Bestehen feierte. Neben der Unterstützung dieses Erfolgsprojekts setzt PANNATURA vielfältige Maßnahmen zum Schutz der einzigartigen Landschaft. Besonderes Augenmerk lag in den vergangenen Jahren auf der Schaffung von Trittsteinbiotopen entlang des sogenannten Grünen Bands. Dieses europaweite Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, einen aufgrund des einstigen Eisernen Vorhangs entstandenen Grünstreifen als Lebensraum zu bewahren. Unter diesem Gesichtspunkt sowie zur Forschung nahm PANNATURA 100 Hektar Wald im Leithagebirge aus der Nutzung, ein ähnliches Projekt wurde 2024 im Bereich Lackenbach umgesetzt. In der Landwirtschaft bieten Streifenanbau und Blühstreifen vielen Arten wertvollen Rückzugsraum. Bei vielen dieser Maßnahmen geht PANNATURA über die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Flächengrößen hinaus und achtet bei der Anlage auf die Nähe von Hecken, Gehölzen und Windschutzgürteln.
ENTSIEGELUNG IN DEN FREIZEITANLAGEN UND REVITALISIERUNG ALTER GEBÄUDE
In den Freizeitanlagen stellt die Entsiegelung einen wichtigen Beitrag zur Wiederherstellung natürlicher Gegebenheiten dar. Der Rückbau von asphaltierten Flächen ermöglicht das Versickern von Wasser und damit seine Rückführung in den Kreislauf. Im Rahmen der Neugestaltung des Neuen Strands Neusiedler See in Breitenbrunn wurden rund 11.000 zuvor asphaltierte Quadratmeter renaturiert, zudem verbessert die Ausführung der Gebäude mit wasserspeichernden Gründächern das Mikroklima. In den Feriensiedlungen zeigt die Umwandlung
von rund 1.100 Quadratmetern Asphalt in versickerungsfähige Flächen vor allem bei Starkregenereignissen gute Ergebnisse. Neuerungen gab es zudem beim Bio-Landgut Esterhazy, das in den vergangenen Jahren eine umfassende Revitalisierung erfuhr. Dabei wurde darauf geachtet, den Altbestand zu bewahren und keine neuen Flächen zu verbauen. Auf diese Weise erhielten die Alte Schmiede und andere Gebäude neue Funktionen und erfreuen zugleich mit ursprünglichem Charme.
FÖRDERUNG VON NACHHALTIGER MOBILITÄT
Ein weiteres Augenmerk hinsichtlich der Reduktion des CO 2-Ausstoßes legt das Unternehmen auf die Förderung nachhaltiger Mobilität. Die Feriensiedlungen in Neufeld, das Hotel Galántha, das Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen, Schloss Lackenbach sowie der Neue Strand Neusiedler See in Breitenbrunn verfügen über E-Tankstellen. Als Anreiz, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad anzureisen, zahlen Gäste in Breitenbrunn nur für die Benützung des Parkplatzes, der Eintritt in das Strandgelände ist frei. Zu großen Kulturveranstaltungen wie dem HERBSTGOLD –Festival oder der Oper im Steinbruch verkehren zudem Busse von Wien, um den Individualverkehr zu reduzieren.
REDUKTION VON PAPIER UND WIEDERVERWENDUNG VON MATERIALIEN
Im Hinblick auf die Schonung von Ressourcen erfolgte im Berichtszeitraum die Umstellung auf digitales Rechnungsmanagement. Mit der Einführung eines neuen Systems werden alle Schritte vom Eingang einer Rechnung über deren Freigabe bis hin zur Anweisung und Ablegung elektronisch abgewickelt. Dadurch fällt eine große Menge an Papier weg
SANFTE MOBILITÄT
Unversiegelte Parkflächen, E-Ladestationen und die Förderung von Biodiversität sind einige der Maßnahmen, die nachhaltige Schritte setzen.
und vermindert durch nicht erforderliche Produktion und Transporte den CO 2-Fußabdruck. Auch bei Werbematerialien und Foldern geht der Weg hin zum digitalen Kontakt über Social Media und die Webseiten. Dies hat den Vorteil, dass einerseits weniger Drucksorten in Auftrag gegeben werden und andererseits Informationen stets aktuell bleiben. Ein weiteres Projekt stellt die Wiederverwendung von Materialien dar: Im Rahmen eines Re-Use-Projekts fertigte ein Wiener Unternehmen aus nicht mehr gebrauchten Transparenten Taschen, die bei den BIOFELDTAGEN 2024 erworben werden konnten.
AUSGEZEICHNETE NACHHALTIGKEIT
In allen Unternehmensbereichen wird danach getrachtet, nachhaltige Schritte transparent zu machen. PANNATURA trägt seit vielen Jahren die PEFC Zertifizierung und verpflichtet sich dadurch zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder. Schloss Esterházy und die Orangerie gelten als Green-Event Location und haben sich damit der Verminderung von Umweltbelastungen, der Reduktion von Müll, der Zusammenarbeit mit regionalen Partnern und weiteren Maßnahmen verschrieben. Der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen erhielt 2022 Würdigung durch die Verleihung der Mitgliedschaft in der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI). Zudem tragen das Hotel Galántha und das Boutique-Hotel Zum Oberjäger das Österreichische Umweltsiegel.
NEUE WEGE AUFZEIGEN
Als Impuls für den interdisziplinären Diskurs stieß Esterhazy die Herausgabe der Publikation „Das Ende des Neusiedler Sees? Eine Region in der Klimakrise“ an. Namhafte Fachleute sowie Personen aus der Praxis setzten sich darin mit Herausforderungen, Perspektiven und möglichen Lösungen für die Region auseinander. Die Autorinnen und Autoren liefern darin Erklärungen für die Entstehung und naturräumlichen, klimatischen und geologischen Besonderheiten des Gebiets Neusiedler See, Seewinkel und Hanság. Weitere Beiträge sprechen die Rolle des Menschen in diesem sensiblen Umfeld an und zeichnen Szenarien für die Zukunft. Parallel zu der Publikation wurde die Gründung des Vereins Zukunft Region Neusiedler See unterstützt. Dieser führt den mit dem Buch in Gang gesetzten Dialog anhand aktueller Beiträge und Veranstaltungen auf mehreren Ebenen fort. Auf Einladung des Vereins fand 2024 die Podiumsdiskussion „Wasser, Klimawandel und die Region Fertő–Neusiedler See“ statt, 2025 standen „Neue Wege im Wassermanagement“ im Rahmen eines Workshops für Landwirtschaft, Kommunen und interessiertes Publikum im Fokus.
DRUCKFRISCH
Christian Janisch, Bibi Watzek, Matthias Grün, Stefan Ottrubay, Josef Umathum, Johannes Ehrenfeldner, Gunnar Landsgesell (v. l. n. r.) präsentierten 2023 die Publikation „Das Ende des Neusiedler Sees?“.
ENERGIE: MIT INNOVATIVEN ANSÄTZEN DIE ZUKUNFT
MEISTERN
Ein sparsamer Umgang mit Energie ist Teil der Unternehmensphilosophie. Dazu zählen eine energieeffiziente Bauweise, der Einsatz erneuerbarer Energie in vorhandenen Gebäuden und die Bewusstseinsschaffung in der Bevölkerung.
WEITERGEDACHT
Neben nachhaltiger Landwirtschaft widmet sich das BioLandgut Esterhazy den erneuerbaren Energien. Auf diese Weise wird die Kombination von landwirtschaftlichen Flächen und Energieproduktion veranschaulicht.
In der Klimastrategie des Landes Burgenland zur Erreichung der bilanziellen Klimaneutralität 2030 spielen erneuerbare Energien eine entscheidende Rolle. Sonne, Wind und Biomasse sind auf dem Weg dorthin von großer Bedeutung, zugleich gilt es, innerhalb der Bevölkerung die Akzeptanz für die entsprechenden Anlagen zu erhöhen. Dem Ausbau von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen wird ebenso wie der Bewusstseinsbildung auf mehreren Ebenen Rechnung getragen. Einige Gebäude, auch in historischem Bestand, sind mit PV-Anlagen ausgestattet, andere wiederum konnten im Berichtszeitraum an das Fernwärmenetz angebunden werden. Die Errichtung erster Agri-PV-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen leitet zudem eine neue Phase der Sonnenstromerzeugung im Burgenland ein. Um hier bestmögliche Erkenntnisse zu gewinnen und diese für weitere Projekte nutzbar zu machen, erfolgen diese Schritte in Zusammenarbeit mit Naturschutz und NGOs sowie unter wissenschaftlicher Begleitung. Zur Sensibilisierung für das Thema erneuerbare Energien und Landwirtschaft richtete PANNATURA am Bio-Landgut Esterhazy mit dem GreenTech BioCampus ein nachhaltiges Bildungsangebot ein, um Interessierte zu informieren.
ENERGIESPARENDE LÖSUNGEN FÜR HISTORISCHE BAUTEN
Die Einplanung erneuerbarer Energie bei Neubauten ist seit langem gelebte Praxis. Wesentlich herausfordernder stellt sich die Implementierung bei Bestandsgebäuden und hier vor allem den historischen Großbauten dar. Dass dieser Schritt ein gangbarer ist, zeigt unter anderem der Anschluss des Schlossquartiers in Eisenstadt an das Fernwärmenetz. Die Anbindung der historischen Gebäude und die technische Neuausrichtung ermöglichen nun eine bessere Steuerung der Beheizung, sodass diese tageszeitadäquat erfolgen kann. Weitere Energieersparnis bringt die Umrüstung der Beleuchtung im Schloss auf LED, die bereits zu 90 Prozent abgeschlossen und ebenfalls programmierbar ist. Durch Regulierung von Lichtdauer und -intensität auch bei der Außenbeleuchtung wird einerseits der Energiebedarf gesenkt und andererseits die Lichtverschmutzung reduziert.
PV-ANLAGEN AUF BESTEHENDEN DÄCHERN
Durch die Montage von Photovoltaikelementen auf den Dächern der Fleischmanufaktur am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen sowie am Weingut Esterházy in Trausdorf leisten diese beiden Standorte einen Beitrag zur eigenen Stromproduktion. Durch die zusätzliche Installation von Paneelen auf dem Dach des neu errichteten Palettenlagers konnte das Weingut die Produktion
von Solarstrom verdoppeln. Auch die 2024 eröffnete und zum ungarischen Weingut gehörende Produktionsstätte in Göböl nahe dem Etyeki Kúria ist mit PV-Modulen versehen und stellt einen Teil der benötigten Energie selbst her. Nicht nur auf den Dachflächen, sondern auch über vertikale Module wird zudem bei den Produktionshallen am Pauliberg Strom erzeugt.
HOLZ ALS NACHHALTIGER BAUSTOFF
Bei Neubauten ist Holz ein gerne eingesetzter Baustoff: Der nachwachsende Rohstoff punktet nicht nur mit regionaler Verfügbarkeit, sondern zudem mit hoher Dämmqualität. Heimisches Lärchenholz kam unter anderem beim Bau des ersten Stockwerks des Marina-Gebäudes am Neuen Strand Neusiedler See sowie bei der Verkleidung des Wohnprojekts Esterhazyplatz 3 in Eisenstadt zum Einsatz. Die Lamellen des Feriendomizils Sinfonie am Neufelder See wurden aus Esche gefertigt.
MODERNE GEBÄUDETECHNIK
Die im Berichtszeitraum errichteten oder fertiggestellten Gebäude verfügen alle über modernste Gebäudetechnik. Das 2022 eröffnete Projekt Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier wird mit Fernwärme beheizt, Kältemaschinen mit Rückkühlern auf dem Dach sorgen im Sommer für Klimatisierung. Im Sinne eines Smart Hotels ist das Hotel Galántha mit einer intelligenten Gebäudeleittechnik ausgestattet. Eine individuelle Steuerung orientiert sich unter anderem an Außentemperatur, Sonnenstand, Wind- und Regenverhältnissen. Danach werden Beleuchtung, Raumheizung und Kühlung digital ausgerichtet, was einerseits den Komfort für die Gäste erhöht und zugleich zur Energieeffizienz beträgt. Bei nicht belegten Zimmern
erfolgt im Winter die Reduktion der Temperatur, deren Anhebung bei Check-in im jeweiligen Zimmer aktiviert wird. Am Neuen Strand Neusiedler See nutzt eine Luft-Wärmepumpe die thermische Energie der Umgebungsluft zur Heizung wie zur Kühlung. Verstärkt wird ihre Wirkung zudem durch Wärmerückgewinnung in den Lüftungsanlagen.
ENERGIEGENOSSENSCHAFT PÖTTSCHING
Seit 2021 besteht in Österreich die Möglichkeit, über Grundstücksgrenzen hinweg Energie zu produzieren, zu speichern, zu verbrauchen und zu kaufen. Esterhazy nutzt dies auf mehreren Ebenen. Zwei Stadtimmobilien in Eisenstadt sind Mitglied einer solchen Gemeinschaft und partizipieren damit von regional erzeugtem Strom. In Pöttsching wurde das Unternehmen 2024 selbst durch die Gründung einer Energiegenossenschaft aktiv. Mieterinnen und Mieter am Pöttschinger See können Strom einspeisen oder zukaufen. Die produzierte Menge beträgt 24 kWp.
ERNEUERBARE ENERGIE ERLEBEN:
GREENTECH BIOCAMPUS
Um die vielfältigen Ansätze und Möglichkeiten erneuerbarer Energien in der Landwirtschaft anschaulich zu präsentieren und zugleich die Akzeptanz zu erhöhen, richtete PANNATURA am Bio-Landgut Esterhazy in Kooperation mit der Burgenland Energie den GreenTech BioCampus ein. Auf dem frei begehbaren Gelände sind innovative Technologien zur Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie und deren praktische Umsetzung auf landwirtschaftlichen Flächen für Interessierte aller Altersgruppen erlebbar. Unter der Einbeziehung von pädagogisch aufbereiteten Lern-, Spiel- und Erlebniselementen bietet der Campus jüngerem Publikum eine interaktive und spielerische Vermittlung der
REVITALISIERUNG MIT WEITBLICK
Am Bio-Landgut Esterhazy erhielten die historischen Wirtschaftsgebäude eine neue Bestimmung. Der multifunktionale Komplex vereint traditionelles Bauen mit regionaler Kulinarik und erneuerbarer Energie.
Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz. In Kooperation mit der Burgenland Energie erhalten zudem Schülerinnen und Schüler höherer Schulen sowie Studierende fundierte Einblicke in die Komplexität und Potenziale von erneuerbaren Energien. Die Eröffnung des GreenTech BioCampus war im März 2022 durch Bundespräsident Alexander Van der Bellen erfolgt.
AGRI-PV ALS BINDEGLIED ZWISCHEN ERNEUERBARER ENERGIE UND BIO-LANDWIRTSCHAFT
Im Zuge der Energiewende liegt in Agri-PV eine große Chance, die durch Bereitstellung von Flächen und dem Willen, Innovationen voranzutreiben, Unterstützung erfährt. 2022 wurde in Schattendorf in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden sowie den NGOs auf 15 Hektar eine PV-Anlage errichtet. Im März 2023 ging sie in Betrieb. Die Anlage erbringt eine Leistung von knapp 14 Megawatt, sie wird, auf die gesamte Laufzeit gerechnet, rund 11.690 Tonnen an CO 2 einsparen. Die Montage mittels Eisenstöcken gewährleistet die erforderliche Stabilität und verhindert zugleich die Versiegelung von Ackerflächen. Mit dem Sonnenpark Tadten-Wallern erfolgte im April 2024 der Spatenstich zu Europas größtem Agri-PV-Projekt. Die auf 180 Hektar errichtete Anlage wird eine Leistung von bis zu 164 MWp erreichen und dabei Stromerzeugung mit biologischer Landwirtschaft verbinden. Um zukunftsweisende Erkenntnisse zu gewinnen, begleitet das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) die Umsetzung. Mit der Bereitstellung dieser Flächen trägt Esterhazy entscheidend zur Förderung erneuerbarer Energien, zur nachhaltigen Nutzung landwirtschaftlicher Ressourcen im Burgenland und zur Entwicklung neuer Konzepte bei.
Mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert die Fleischmanufaktur am Bio-Landgut Esterhazy einen Teil der verbrauchten Energie selbst.
STROM VOM DACH
TOURISMUS AUF NEUEN WEGEN
Mehr als 250 Millionen Euro wurden seit Gründung der Stiftungen in den Kulturtourismus im Burgenland investiert. Vielfältige Formate und Angebote üben hohe Strahlkraft aus –bis weit über die Grenzen.
Die Beliebtheit der Destination Burgenland bei Gästen aus dem In- und Ausland hielt in den vergangenen Jahren ungebrochen an. Esterhazy leistet mit seinem Angebot wichtige Beiträge dazu: Eine Vielzahl an Gästen verzeichneten die vielfältigen Veranstaltungen von Oper im Steinbruch über Konzerte und Ausstellungen bis hin zu den BIOFELDTAGEN und WALDTAGEN. Die laufende Weiterentwicklung des Angebots – etwa durch die Integration von Kunst im öffentlichen Raum im Schlossquartier Eisenstadt, die Etablierung neuer Festivals oder die Unterstützung des Kunstvereins Eisenstadt – sorgt mittlerweile für eine Auslastung über das Jahr. Zudem wurden mit dem Hotel Galántha in Eisenstadt und dem Restaurant Libelle am Neuen Strand Neusiedler See zwei hochwertige Hospitality-Betriebe eröffnet. Zu einem weiteren Anziehungspunkt in der Region hat sich das Bio-Landgut Esterhazy gewandelt. Durch die Revitalisierung historischer Nutzbauten präsentiert sich das Bio-Landgut Esterhazy heute als lebendiger Ort, an dem Bio-Landwirtschaft erlebbar wird – mit Restaurant, Markthalle und jeder Menge Tiere.
ZUKUNFTSWEISENDE PARTNERSCHAFTEN
Der Eisenstädter Schlosspark gilt als einer der schönsten Landschaftsgärten in Österreich. Sowohl Gästen als auch der Bevölkerung dient er als Ort der Erholung und des Rückzugs, um in unmittelbarer Zentrumsnähe Ruhe und den Wandel der Jahreszeiten zu genießen. 2021 gründete Esterhazy gemeinsam mit der Freistadt Eisenstadt die Schlosspark Eisenstadt Erhaltungs GmbH, die die Revitalisierung des Eisenstädter Schlossparks vorantreibt und die Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit sichert. Eine weitere Partnerschaft von touristischer Tragweite für das Burgenland ging das Unternehmen 2024 mit dem Land Burgenland ein. Durch die Gründung der „SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH“, an der beide Partner jeweils 50 Prozent halten, erfolgt die Bündelung von Synergien der beiden kulturellen Großveranstaltungen Oper im Steinbruch und Seefestspiele Mörbisch. Gemeinsam bringen diese rund 300.000 Kulturinteressierte in die Region Neusiedler See, die Kooperation soll die Angebote für sie noch verbessern.
GELEBTE GASTLICHKEIT
Immobilien, Weingut, Land- und Forstwirtschaft sowie Tourismus, Kultur und Veranstaltungen bilden bereits seit den Anfängen der Esterhazy Betriebe fixe Unternehmenssäulen. Durch die Umsetzung größerer Gastronomie- und Hotellerieprojekte kam 2022 der Unternehmensbereich Hospitality hinzu. Der neue Zweig verantwortet alle Bereiche rund um das Gastgewerbe – vom Einkauf über das Personalmanagement bis hin zur Qualitätssicherung – und sorgt für hohe Standards. Zu den bereits bestehenden Betrieben Restaurant Henrici, Selektion Vinothek Burgenland und Boutique-Hotel Zum Oberjäger eröffnete 2022 in Eisenstadt das Hotel Galántha. Das mannigfache kulturelle Angebot hatte die Nachfrage nach gehobener Hotellerie beflügelt, mit dem Hotel in Vier-Sterne-Superior Kategorie kann diese nun gedeckt werden. Das Hotel umfasst neben 120 hochwertig ausgestatteten Zimmern inklusive drei Suiten das Restaurant PAULGARTEN sowie die Rooftop-Bar. Ein weiterer Betrieb mit überregionaler Anziehung wurde am Neuen Strand Neusiedler See lanciert: Nachdem die Anlage in Breitenbrunn ab 2019 modernisiert worden war, ging 2024 das Marina-Gebäude mit dem Restaurant Libelle in Betrieb. Daran angeschlossen finden sich eine Greißlerei, der Kiosk des Bootsbetreibers sowie eine Strandbar. Das Restaurant etablierte sich innerhalb kürzester Zeit als neuer Hotspot am Neusiedler See.
EIN BIO-LANDGUT ZUM ERLEBEN
Das Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen wurde in den vergangenen Jahren mit Leben erfüllt. Durch kontinuierliche Erweiterung erhielt der landwirtschaftliche Betrieb zusätzliche Funktionen. Zu den bereits beliebten Veranstaltungen wie Hofmarkt und Familienfest sowie den BIOFELDTAGEN wurde das Angebot mit der Eröffnung des Restaurants Zum Gogosch 2024 nun um einen Gastronomiebetrieb erweitert. Zudem dienen die Alte Schmiede, das Granarium sowie die alte Schilffabrik als weitere Veranstaltungslocations, sodass am Bio-Landgut Events mit mehreren hundert Personen stattfinden können.
OPERNKLÄNGE UND FESTIVALFLAIR
Seit der Rücknahme von Schloss Esterházy in die Eigenverwaltung im Jahr 2010 befasst sich das Unternehmen kontinuierlich mit dem Aufbau von Ausstellungen und Musikformaten. 2011 startete mit dem festival.Esterhazy der Vorläufer der ganzjährigen Reihe classic.Esterhazy, drei Jahre später wurde die Arenaria GmbH als Veranstalter der Oper im Steinbruch gegründet. Sie wurde 2024 von der SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH abgelöst. Mit dem HERBSTGOLD – Festival begann 2017 ein neues Format, das Musik quer durch Jahrhunderte und Genres bietet und dabei stets den Bezug zu Eisenstadt und Joseph Haydn bewahrt. Seine „Erfindung“, das Streichquartett, steht seit 2023 im Rahmen der Streichquartett-Tage quartetto plus drei Tage lang im Fokus, während mit Keys to Heaven das Klavier seit 2024 einen weiteren Schwerpunkt bildet. Auf dem Gelände hinter dem Schloss finden zudem seit 2016 große Fremdveranstaltungen statt: Lovely Days und Nova Jazz & Blues Night, die später von Butterfly Dance abgelöst wurde, locken seither im Juli Tausende Gäste nach Eisenstadt.
SEHENSWERTES PRÄSENTIEREN
Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein und Schloss Lackenbach gelten als kulturhistorische Baujuwele, die ein hohes Maß an Sensibilität für die historische Substanz erfordern und zugleich große Investitionen mit sich bringen. Diese wurden in der Vergangenheit zum größten Teil selbst getragen. Seit der Rückübernahme von Schloss Esterházy flossen rund 14,5 Millionen Euro in die Restaurierung und Modernisierung – Investitionen, die sich für das Burgenland lohnen: Etwa 250.000 Gäste zählt das Schloss bei seinen Veranstaltungen jährlich. Das Angebot richtet sich an alle Altersgruppen, ein breit wachsendes Kinderprogramm spricht schon die Jüngsten an. Besondere Besuchermagnete sind dabei die Schätze der Fürsten Esterházy: Die Objekte der Sammlungen genießen weltweite Bedeutung. Viele dieser Unikate sind in Burg Forchtenstein und im Schloss in Eisenstadt zu sehen, für internationale Ausstellungen gehen sie außerdem als Leihgaben auf Reisen. Kunstwerke aus den Sammlungen waren bereits in New York, Dresden oder Brüssel ausgestellt.
RAUM FÜR ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Esterhazy NOW Contemporary schlägt die Brücke in die Gegenwart und knüpft an das historische Mäzenatentum der Fürsten Esterházy an. Das Atrium des Hotels Galántha präsentiert sich als kunterbunte VOLIERE gespickt mit zeitgenössischer Kunst, im Restaurant Libelle blicken überdimensionale Namensgeber des Lokals von der Wand. Durch den Park von Schloss Lackenbach führt ein „Feldweg“, gesäumt von bunten Vogelhäuschen, die mit Stempeln versehen dazu einladen, eigene kleine Kunstwerke zu schaffen. Als weitere Basis für zeitgenössische Kunst im Burgenland erhält der Kunstverein Eisenstadt Unterstützung, der seit August 2018 das künstlerische Programm der Landeshauptstadt bereichert.
TOURISMUSREGION NEU DENKEN
Nach dem Erfolg des Weißbuchs über Zukunftsfragen zur Region Neusiedler See stieß Esterhazy ein weiteres wichtiges Thema an: 2024 erschien die Publikation „Tourismusregion Neusiedler See. Risiken und Chancen einer europäischen Destination“. Wieder wurden Fachleute verschiedener Disziplinen eingeladen, sich dem Schwerpunktthema aus unterschiedlichen Perspektiven zu nähern. Beleuchtet werden die Entwicklungspotenziale des Tourismus sowie die Möglichkeiten, wie sich Marketing auf die USPs konzentrieren kann. Weitere Abschnitte widmen sich dem Bedeutungswandel des Neusiedler Sees „Von der alleinigen Attraktion zur Kulisse“, dem Destinationsmanagement und der in alle Themenfelder hineinspielenden Frage des Strukturund Klimawandels. Die Publikation stellt einen weiteren Baustein für die kritische und zugleich förderliche Diskussion hinsichtlich der Entwicklung dieser einzigartigen Region dar.
ZUSAMMENKOMMEN
Kultur, Natur, Regionalität und Genuss haben bei Esterhazy lange Tradition. Die vielfältigen Lokationen bieten den Rahmen für unterschiedlichste Veranstaltungen.
PANNATURA
DREHSCHEIBE FÜR REGIONALITÄT UND INNOVATION
Das Bio-Landgut Esterhazy blickt als agrarischer Wirtschaftsstandort auf eine lange Geschichte. Durch umsichtige Maßnahmen wurde der einstige Meierhof in Donnerskirchen in ein multifunktionales Areal umgewandelt, auf dem ein breites Publikum Kulinarik und Veranstaltungen,Wissensvermittlung, GreenTech BioCampus und moderne Landwirtschaft erleben kann.
GEERDET
So unterschiedlich wie die Vegetation in der Region präsentieren sich die Erde und der Boden darunter. Das Bodenhaus am Bio-Landgut Esterhazy gibt einen Einblick.
Rund 350 Jahre lang bildete der Seehof in Donnerskirchen ein Zentrum für Landwirtschaft und Weinbau mit dorfähnlichen Strukturen und über Jahrhunderte gewachsenem Know-how. Sich ändernde Anforderungen an den Betrieb führten im 20. Jahrhundert zur Stilllegung weiter Teile des Komplexes. Im Rahmen des Aufbaus des Bio-Landguts Esterhazy erfuhr dieser in den vergangenen Jahren eine umfassende Revitalisierung – mit traditionellen Bereichen und neuen Funktionen.
HOCHGESTECKTE ZIELE
MODERN UMGESETZT
Mit dem Ausbau eines Besucherprogramms mit Führungen zu den breit gefächerten Themen Bio-Landwirtschaft, Kulinarik, Lebensmittelveredelung, Tierwohl, Naturschutz, Welterbe Neusiedler See und erneuerbare Energien setzte sich PANNATURA für den Berichtszeitraum hohe Ziele. 2022 wurde der GreenTech BioCampus eröffnet, der Interessierten Einblicke in die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie auf AgrarFlächen gibt und damit die Symbiose aus Energiegewinnung und landwirtschaftlicher Produktion zum Ausdruck bringt. Im selben Jahr erhielt die Alte Schmiede mit dem Umbau zur Event- und Workshoplokation eine neue Funktion. Als nächster Schritt folgte 2023 die Neugestaltung der alten Schilffabrik.
Zugleich wurden historische Nutzbauten wie das Brunnenhaus, das Bodenhaus und ein alter Bierkeller revitalisiert und neuen Nutzungen zugeführt. Der letzte große Schritt in dieser Phase erfolgte im September 2024 mit der Eröffnung des Restaurants Zum Gogosch und der daran anschließenden Markthalle Kulinarium Burgenland, die nun neben der Markthalle Kulinarium am Schlossplatz in Eisenstadt den zweiten Standort bildet. Parallel dazu wurde ein Besucherprogramm aufgebaut, das Interessierten die Facetten eines modernen Bio-Betriebs bis hin zu erneuerbarer Energie zeigt.
MODERNER WIRTSCHAFTSHOF
Heutige Bio-Landwirtschaft bewegt sich zwischen überliefertem Wissen und modernster Technik. Um Raum für diese zu schaffen, entstand ein neuer Wirtschaftshof, der aus einer Werkstätte, Büroräumlichkeiten und Lager besteht. Er bietet ausreichend Platz für die Unterbringung von Traktoren und Maschinen, in seinen Werkstätten können Schweißarbeiten und Reparaturen durchgeführt werden. Für die Mitarbeitenden stehen gut ausgestattete Pausen- und Umkleideräume sowie Duschen zur Verfügung. Durch die Verlagerung des Produktionsstandortes weg vom Innenhof des historischen Ensembles ist dieser nun ganzjährig weitgehend frei von landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
EINBLICKE IN DAS BIO-LANDGUT UND DIE LANDSCHAFT
AM NEUSIEDLER SEE Rund um die historischen Gebäude weiden Bio-Angus Rinder, Schafe, Steppenrinder, Ziegen und Wasserbüffel. Auf weiten Wiesen stolziert eine Hühnerschar und ein Aussichtsturm bietet den weiten Blick auf den Schilfgürtel des Neusiedler Sees. Mit Führungen zu fixen Zeiten sowie Individualterminen, Besucherprogrammen, der Fleischmanufaktur und nicht zuletzt mit kulinarischer Verpflegung im Restaurant Zum Gogosch bietet das Bio-Landgut seit 2024 eine nahtlose Erlebniswelt, die den Weg der Lebensmittel transparent aufzeigt. Gemäß dem definierten Ziel „Von Feld, Wiese und Wald auf den Teller“ sind sämtliche Prozesse nachvollziehbar, etwa durch Kennzeichnung der Herkunft aller Lebensmittel im Restaurant sowie in der Markthalle Kulinarium Burgenland oder innerhalb des Produktionsprozesses in der Fleischmanufaktur.
BIOFELDTAGE ALS BESUCHERMAGNET
Mit seinem Ausbau und der Ausrichtung auf Gäste konnte sich das Bio-Landgut Esterhazy in den vergangenen Jahren als Event- und Bildungsstandort etablieren, der sowohl konsumierende Zielgruppen als auch Fachpublikum anzieht. Als größte Veranstaltung ihrer Art in Österreich fanden 2024 die
dritten BIOFELDTAGE statt, Kooperationspartner waren führende Institutionen wie das Forschungsinstitut für biologischen Landbau Österreich (FiBL), der Verein zur Förderung des Biologischen Landbaus BIO AUSTRIA, die Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) sowie die Universität für Bodenkultur Wien. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begeisterte etwa 10.000 Gäste, darunter 1.000 Schülerinnen und Schüler. Fachpublikum und Konsumenten gleichermaßen nützten die Möglichkeit, sich über das Angebot der rund 200 Aussteller aus allen landwirtschaftlichen Sparten zu informieren und Kontakte zu knüpfen.
BIO-LANDGUT ESTERHAZY ALS
VERANSTALTUNGS- UND BILDUNGSORT
Neben den alle drei Jahre stattfindenden BIOFELDTAGEN geben regelmäßige Veranstaltungen wie der Hofmarkt und das Familienfest ebenso Einblicke in das Hofleben wie in den Einsatz moderner Maschinen. Außerdem ist das BioLandgut für Schulklassen ein beliebtes Ziel: Auf spielerische und anschauliche Weise werden den Kindern Grundlagen der biologischen Landwirtschaft wie Bodenstrukturen, Bearbeitung und Bedeutung von Nützlingen vermittelt. Darüber hinaus stehen die Räumlichkeiten für private Feiern sowie Firmenevents zur Verfügung – je nach Bedarf bieten sie Platz für mehrere Hundert Personen.
RESTAURANT ZUM GOGOSCH
Im September 2024 erfolgte die Eröffnung des Restaurants Zum Gogosch, das nun ganzjährig die Gäste am Bio-Landgut Esterhazy verköstigt. Als bereits von der Markthalle Kulinarium Burgenland bekanntes Signet fungiert der Gockelhahn, im Burgenland Gogosch genannt. Das Küchenteam kreiert vornehmlich Speisen mit Zutaten aus eigener Produktion, die Gäste speisen im Ambiente des ehemaligen Rinderstalls, dessen einstige Elemente wie Futtertröge, historische Zwischendecke, Säulen oder Schienen für Futter- und Misttransport behutsam integriert und mit modernem Interieur verbunden wurden. Hinter der Ursprünglichkeit der Gebäudehülle steckt, wie bei den anderen revitalisierten Bauwerken am Bio-Landgut, die ausgeklügelte Verbindung zwischen historischer Substanz und erneuerbarer Energie. Die Beheizung des Restaurants Zum Gogosch erfolgt mit Hackschnitzel, Strom liefert eine PV-Anlage auf dem Dach.
HEREINSPAZIERT
Mit dem Restaurant Zum Gogosch eröffnete 2024 ein Gastronomiebetrieb in außergewöhnlichem Ambiente. Der einstige Rinderstall dient als gemütlicher Speiseraum, einzelne Elemente erinnern an die frühere Funktion.
GREENTECH BIOCAMPUS
Das Thema nachhaltige Energieversorgung erhielt zudem 2022 am Bio-Landgut Esterhazy einen eigenen Bereich: Als Bildungsinitiative entstand in Zusammenarbeit mit der Burgenland Energie und dem Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel der GreenTech BioCampus mit dem Ziel, erneuerbare Energien in Kombination mit landwirtschaftlicher Nutzung greifbar zu machen. Unterschiedliche Technologien wie Windkraftanlagen, schwimmende PhotovoltaikModule, Hochbeete mit PV-Anlagen, Agri-PV und vieles mehr zeigen in Form eines Schauparks Wege zur nachhaltigen Energiegewinnung unter Einbeziehung landwirtschaftlicher Aspekte. Die Hauptzielgruppe sind Schulklassen, die den GreenTech BioCampus teilweise kostenlos besuchen können. Nachfrage besteht außerdem beim Fachpublikum, das in spezifischen technischen Führungen Einblicke erhält.
AGRI-PV: VERBINDUNG VON ENERGIEGEWINNUNG UND LANDWIRTSCHAFT
Durch die Spezialisierung auf das Thema erneuerbare Energie wird am Bio-Landgut Esterhazy außerdem das Know-how zu Agri-PV gebündelt. Das Konzept vereint Energiegewinnung mit moderner Landwirtschaft und ermöglicht Flächenbewirtschaftung zwischen PV-Paneelen. Nach der Eröffnung der ersten Freiflächenanlage in Schattendorf Ende 2023 und dem Spatenstich und der Grundsteinlegung für das größte Agri-PV-Projekt Tadten-Wallern im Juni 2024 entsteht nahe dem GreenTech BioCampus in Donnerskirchen eine weitere Freiflächenanlage, die ebenfalls 2025 ans Netz gehen soll. Die landwirtschaftliche Bewirtschaftung wird abhängig vom jeweiligen Standort erfolgen.
ZERO-WASTE UND RE-USE
Wie bei der Energiegewinnung verfolgt das Bio-Landgut Esterhazy auch beim Umgang mit Lieferketten, Verpackungsmaterialien und Abfall einen konsequent nachhaltigen Weg. Die Kooperation mit regionalen Produzenten aus Landwirtschaft und Weinbau stärkt die regionale Wertschöpfung und reduziert zugleich die Lieferwege. Bei Großveranstaltungen wie Hofmarkt- und Familienfest und den BIOFELDTAGEN kommen Mehrweggeschirr und biologisch abbaubare Materialien zum Einsatz. Vermeidung von überflüssigen Verpackungen und Optimierung der Lagerhaltung sorgen für weitere Reduktion von Müll. Zudem zeigen kreative Projekte auf dem Areal, wie die Lebensdauer von vermeintlich ausgedienten Komponenten verlängert werden kann: Ein Kletterpark aus Windrad-Flügeln regt am GreenTech BioCampus dazu an, sich Gedanken darüber zu machen, wie alten Dingen neue Funktionen zugedacht werden können.
Durch die Verbindung aus Bio-Landwirtschaft, Lebensmittelveredelung, GreenTech und Kulinarik auf hohem Niveau ist es mit dem Bio-Landgut gelungen, einen weiteren Anziehungspunkt in der Region zu schaffen, der Gästen wie Einheimischen spannende Inhalte in Verbindung mit gastronomischen Erlebnissen und Genuss bietet und so zur Erhöhung der Wertschöpfung in der Region beiträgt.
GREENTECH BIOCAMPUS
Ein schwimmendes PV-Modul oder ein Kletterparcours auf Windradflügeln geben neue Sichtweisen auf alternative Energieerzeugung.
VIELFALT VOM FELD UND AUS DEM WALD: KULINARISCHER GENUSS AUS DER REGION
Die Bio-Landwirtschaft sowie die Jagd bilden die Grundlage für vielfältige Lebensmittel der Marke PANNATURA. Kontinuierliche Weiterentwicklung und die Etablierung neuer Produkte sorgen für eine wachsende Produktpalette. Zugleich erschließen neue Partnerschaften zusätzliche Kundengruppen.
REGIONALE PRODUKTE
Das Sortiment von PANNATURA reicht von Wild, Fleisch- und Wurstwaren sowie Eier über Getreide bis hin zu Ölen und Hülsenfrüchten.
Das PANNATURA Sortiment spiegelt die Vielfalt des Bio-Landguts Esterhazy wider: Getreide, Hülsenfrüchte, Öle, ein breites Angebot an Fleisch- und Wurstwaren finden sich darin ebenso wie Bio-Biere und Gin. Ein Schwerpunkt liegt auf Wildfleisch aus freier Wildbahn sowie auf Bio-Angus Rind aus eigenem Betrieb, das in der eigenen Fleischmanufaktur veredelt wird. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung der Produkte erfuhr das PANNATURA Warenregal im Berichtszeitraum Zuwachs. Zudem wurden neue Wege zu den Kundinnen und Kunden und eine ökologische Verpackung mit neuem Branding entwickelt.
FLEISCHMANUFAKTUR:
VERARBEITUNG IM EIGENEN BETRIEB
Die Eröffnung der Fleischmanufaktur im Jahr 2020 brachte für PANNATURA neue Möglichkeiten, Produkte nach den auferlegten hohen Qualitätsstandards lückenlos nachvollziehbar und transparent zu veredeln. Seit Beginn des Betriebs wird das Lieferanten- und Kundennetzwerk kontinuierlich ausgebaut. Durch Kooperationen konnten zusätzliche Partner angesprochen werden. Zudem erfuhr die Fleischmanufaktur im Berichtszeitraum eine sukzessive Steigerung der Zerlege- und Verarbeitungsmengen, seit Feber 2024 wird die Wurstproduktion schrittweise Inhouse übernommen. Durch die Kooperation mit einem Landwirt verarbeitet PANNATURA seit Oktober 2024 neben Bio-Rind und Wild Bio-Schweinefleisch in der Fleischmanufaktur und bringt es unter der Marke Bio-Sonnenschwein in den Handel. An einer Erweiterung des Produktsortiments wird laufend gearbeitet und die Marktfähigkeit über temporäre Aktionen getestet. Mit der Aufnahme von Lehrlingen trägt die Fleischmanufaktur seit 2022 die Verantwortung als Ausbildungsbetrieb. Die Auszubildenden erhalten Einblicke in alle Bereiche der Fleischverarbeitung von Wild, Rind und Schwein. Ziel dadurch ist es, Fachkräfte im Unternehmen selbst auszubilden. Zudem gibt es laufend Projekte mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie mit weiteren Forschungseinrichtungen wissenschaftlich begleitet.
WILD: GESUNDES FLEISCH AUS DER NATUR
Wildfleisch erfreut sich steigender Beliebtheit, was nicht nur an seinem Geschmack, sondern vor allem an seiner Natürlichkeit liegt. Die Tiere verbringen ein weitgehend stressfreies Leben mit viel Bewegung in freier Wildbahn, wodurch Wild als gesundes Fleisch gilt. Diese Botschaft zu transportieren, war eines der Ziele im Berichtszeitraum. Dies geschah unter anderem durch Pressekonferenzen, Kooperationen mit Foodbloggern, Online-Clips auf den Seiten von Partnerbetrieben sowie bei Veranstaltungen wie den BIOFELDTAGEN 2024.
PRODUKTNEUHEITEN IM BERICHTSZEITRAUM
Neben dem Ausbau des Fleischangebots fanden im Berichtszeitraum mehrere neue Produkte Eingang in das PANNATURA Sortiment. Als Zusammenschau von bedeutenden Esterhazy-Standorten kam 2023 der Gin auf den Markt. Verfeinert mit Botanicals von neun Locations entstand in Kooperation mit der Destillerie Rick Spirit und dem Gewürzspezialisten Kotányi der Gin mit balsamisch-würziger
FLEISCHMANUFAKTUR
Die Fleischmanufaktur am Bio-Landgut Esterhazy verarbeitet Bio-Angus Rinder und Wild aus regionaler Herkunft.
Grundnote sowie mit Gin FREE eine alkoholfreie Variante. 2024 brachte das Unternehmen erstmals Bio-Kichererbsen in die Verkaufsregale, noch im selben Jahr wurden diese bei der Bio Österreich Messe Wieselburg als Bio-Produkt des Jahres nominiert. Ebenfalls 2024 fand das Bio-Sonnenschwein Aufnahme in die Linie, eine Kreuzung aus drei traditionellen Rassen, die bei einem regionalen Partner unter anderem mit Getreide vom Bio-Landgut Esterhazy gefüttert wird. Bereits seit 2018 verbindet PANNATURA eine gute Zusammenarbeit mit der Bio-Marke Ja! Natürlich, die neben Mehlen aus Bio-Getreide den „Esterhazy Spitz“ und das „Esterhazy Baguette“ hervorbrachte. 2023 erhielten diese Backwaren mit dem Bio-Pannonier Zuwachs. Das schmackhafte Mischbrot aus Bio-Weizen- und BioRoggenmehl ist in ausgewählten REWE-Filialen erhältlich.
VIELSEITIGE VERTRIEBSKANÄLE
FÜR HOCHWERTIGE LEBENSMITTEL
Die Abnehmer der hochwertigen Lebensmittel – von Fleisch über Eier, Getreideprodukte, Öle, Hülsenfrüchte bis hin zu Honig und Getränken – finden sich sowohl im privaten Konsumbereich als auch im professionellen Umfeld. Zu den Partnern im B2BBereich zählen die Gastronomiebetriebe des Bereichs Hospitality sowie weitere Unternehmen mit Fokus auf Qualität und Regionalität. Auch Restaurants im Premiumsegment gehören zum Kundenkreis und fungieren zugleich als Multiplikatoren. Einen ebenso hohen Stellenwert nehmen die Endverbraucher ein. Zur Ansprache dieser Zielgruppen dienen neben der Markthalle Kulinarium Burgenland und dem stationären Handel auch der eigene Webshop pannatura-shop.at sowie weitere digitale Vertriebskanäle. Seit 2024 sind die Produkte zudem in Filialen großer Handelsketten wie der REWE-Gruppe erhältlich.
MARKTHALLE KULINARIUM BURGENLAND UND ROLLENDE MARKTHALLE
Die 2014 in den Stallungen eröffnete Markthalle Kulinarium Burgenland erfuhr anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens eine Neuausrichtung. Seit Dezember 2024 befindet sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Selektion Vinothek Burgenland, zugleich erfolgte die Umstellung auf einen Selbstbedienungsladen mit den beliebten Markttagen am Freitag und Samstag, wodurch die Markthalle Kulinarium Burgenland am Schlossplatz in Eisenstadt sieben Tage die Woche geöffnet ist. Als zweiter Standort ging 2024 die Markthalle Kulinarium Burgenland am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen in Betrieb. Wie ihr Pendant in Eisenstadt lädt sie die Gäste dazu ein, sich mit Köstlichkeiten aus dem PANNATURA Sortiment sowie mit Spezialitäten von ausgewählten Partnerbetrieben zu versorgen. Sofern möglich, werden diese Produkte im Umfeld von Eisenstadt und am Bio-Landgut Esterhazy erzeugt und bilden die große Vielfalt und hohe Qualität der Region ab. Das Sortiment an Lebensmitteln wird in Donnerskirchen durch Weine renommierter regionaler Winzer ergänzt.
Als mobiles Angebot sind zudem zwei Rollende Markthallen unterwegs. Aufgrund der Nachfrage sind diese mittlerweile mit geändertem Sortiment als Foodtrucks bei Großveranstaltungen im Einsatz und waren 2022 in dieser Form erstmals bei der Formel 1 in Spielberg präsent. Weitere Engagements bei Events wie dem Schlosspark Festival in Eisenstadt, der Oper im Steinbruch, den BIOFELDTAGEN, dem Jägerball in Wien oder der Cityfarm folgten.
NACHHALTIGE
VERPACKUNG IM MODERNEN DESIGN
Beim Inhalt wie bei der Verpackung der PANNATURA Produkte wird großer Wert auf Nachhaltigkeit und ein ansprechendes Design gelegt. Im Zuge der Aufnahme von PANNATURA Wildfrischfleisch in das REWE-Sortiment erhielt dieses 2024 ein neues Erscheinungsbild. Es weist das jeweilige Produkt klar als Wildspezialität aus heimischer Natur aus und hebt zugleich seine Vorzüge und Wertigkeit hervor. Die mit dem PEFC-Siegel zertifizierten Kartonagen liefern den Konsumenten Informationen zum jeweiligen Produkt sowie zu Herkunft und Veredelung in der eigenen Fleischmanufaktur. Innovative Coolpacks eines steirischen Start-ups sorgen seit 2024 für eine nachhaltige Aufrechterhaltung der Kühlkette. Die Verwendung von Wasser und Karton als Basis garantiert eine umweltfreundliche Entsorgung und gewährleistet zugleich höchste Hygienestandards.
REGIONAL PRODUZIERT
Getragen vom Gedanken, das Beste aus der Region zu vereinen, erweitert PANNATURA laufend das Sortiment. Die Erzeugnisse aus der Region sind unter anderem in der Markthalle Kulinarium Burgenland, der Rollenden Markthalle sowie online erhältlich.
BIO-LANDWIRTSCHAFT UND MODERNSTE TECHNIK
2002 stellte Esterhazy als einer der ersten großen Landwirtschaftsbetriebe in Österreich auf biologische Bewirtschaftung um. Mittlerweile blickt der Betrieb auf mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung, wovon die Konsumierenden sowie die Umwelt profitieren.
Als der landwirtschaftliche Betrieb 2002 die Umstellung von konventioneller zu biologischer Landwirtschaft einleitete, bedeutete dies einen gewagten Schritt. Mehr als 20 Jahre später zeigt sich, dass dieser wohl gewählt war: Heute haben biologisch angebaute Lebensmittel und die damit einhergehende naturnahe Bewirtschaftung mehr Bedeutung denn je. Das Bio-Landgut Esterhazy gilt mit seiner Expertise als Vorreiter und Beispielgeber, was sich nicht zuletzt in der Ausrichtung von Veranstaltungen wie den BIOFELDTAGEN widerspiegelt.
FÜR EINEN GESUNDEN BODEN
Rund 3.100 Hektar bewirtschaftet PANNATURA derzeit im nördlichen und mittleren Burgenland, weitere rund 1.500 Hektar kommen Ende 2025 dazu – sie bilden die Basis für gesunde Landwirtschaft. Um einerseits beste Erträge zu erzielen und andererseits das ökologische Gleichgewicht zu erhalten und zu fördern, setzt PANNATURA auf vielfältige Maßnahmen und
adaptiert und optimiert diese stetig. Aufgrund langjähriger Erfahrung mit Klima und Böden setzt der Betrieb auf mehr als fünf verschiedene standortangepasste Fruchtfolgen. Sie stellen die optimale Kombination aus Winterungen und Sommerungen, Getreide-, Hack- und Sonderkulturen her und erstrecken sich teilweise über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren. Um die natürliche Gründüngung voranzutreiben, wurde 2022 zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit der Kleegrasanteil in der Fruchtfolge erhöht.
STÄRKUNG DES NÄHRSTOFFKREISLAUFS
Die Nährstoffversorgung der Ackerflächen mit eigenem Rindermist oder selbst produziertem Kompost sind weitere Bausteine im ökologischen Kreislauf des Bio-Landguts Esterhazy. Mit der Errichtung von ausgewiesenen Kompoststandorten im Berichtszeitraum kann wertvoller Dünger nun direkt vor Ort erzeugt werden. Wenngleich die Jahreswirksamkeit von Kompost im Jahr des Ausbringens mit rund zehn Prozent eher gering ist, punktet diese natürliche Form der Düngung à la longue: Durch die Schaffung von ausgeglichenen Temperatur-, Feuchtigkeits- und Luftverhältnissen im Boden hat die selbst produzierte Düngeerde regulierende Wirkung. Sie erhöht den Anteil an organischer Substanz und reduziert die Bodenerosion – womit Kompost als Investition in die Zukunft gilt.
HANDARBEIT
Bio-Landwirtschaft bedeutet, im Einklang mit der Natur zu arbeiten und das Produkt in seiner Ursprünglichkeit zu schätzen.
TRADITIONELLE METHODEN UND MODERNSTE TECHNIK
Das traditionelle Wissen um Boden und Fruchtfolge wird bei PANNATURA mit modernster Technik kombiniert. Die Programmierung von Sämaschinen für den teilflächenspezifischen Anbau erfolgt durch die Nutzung von Satellitendaten und Zonierungskarten: Auf diese Weise werden Werte über Fotosynthese und Wasserhaltekapazität des Bodens gewonnen. Auf jenen Flächen, die unter Trockenstress leiden, wird die Saatstärke reduziert. Dieser ressourcenschonende Ansatz spart Kosten und Energie. Durch die Bereitstellung von Daten für Forschungsprojekte leistet PANNATURA selbst einen Beitrag zur weiteren Erforschung dieses Feldes.
KLIMATISCHE HERAUSFORDERUNGEN
Die Extremwetterereignisse im Berichtszeitraum wie das ausgesprochen trockene und heiße Jahr 2022 und der niederschlagsreiche Herbst 2023 hatten enorme Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Hier zeigte sich, dass Nachhaltigkeit vor allem bedeutet, Kulturen anzubauen, welche die Bodengesundheit fördern, und nicht solche, welche durch Marktpreise diktiert werden. Zudem trat die Bedeutung des Anteils der Winterungen in der Fruchtfolge hervor, da diese eine durchgehende Bodenbedeckung garantieren und die Frühjahrsfeuchtigkeit besser nützen können. Beregnung selbst – dort wo sie eingesetzt wird – dient ausschließlich zur Ertragsabsicherung, damit das Grundwasser und damit die natürlichen Ökosysteme nicht belastet werden. Um sich an großflächigen Lösungen zu beteiligen, unterstützt Esterhazy Studien zur Optimierung der agrarischen Beregnung. Auch der vermehrte Einsatz von Wirtschaftsdüngern, Komposten und Kleegrasmulch führt zudem durch die Erhöhung des Humusanteils zu einer stärkeren Wasserhaltekapazität im Boden.
FÖRDERUNG DER BIODIVERSITÄT
Neben gesunden Böden spielen Biodiversitätsflächen in der Bio-Landwirtschaft eine wichtige Rolle. Um den Fokus auf Naturschutz und ökologische Dienstleistungen zu legen und die Biodiversität zu fördern, wies PANNATURA im Berichtszeitraum zusätzliche Ackerflächen als Biodiversitätsund Naturschutzflächen aus. Auf vielen Flächen wurden die im Rahmen des Agrarumweltprogramms (ÖPUL) 2023-27 festgelegten sieben Prozent übertroffen: An einigen Standorten ist rund ein Zehntel als nicht aktiv bewirtschaftetes Acker- und Grünland aus der Nutzung genommen. Der Umwandlung waren intensive Überlegungen und die enge Zusammenarbeit mit dem Naturschutz vorangegangen. Gemeinsam wurden zudem Standorte definiert: Vielfach befinden sich Naturschutz- und Biodiversitätsflächen in der Nähe von Gehölzstrukturen, Hecken oder Waldkanten. Dadurch entstehen umweltfreundliche Habitate, die zur Biodiversität beitragen. Auf dem Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen wurden zudem im Streifenanbau Kulturarten in nebeneinander liegenden schmalen Streifen angebaut, um die Auswirkung auf Kulturnützlinge zu untersuchen.
BEWEIDUNG
ALS NATÜRLICHE LANDSCHAFTSPFLEGE
Derzeit weiden rund 130 Bio-Angus Rinder auf den weitläufigen Flächen, die 2023 auf 26 Hektar verdoppelt wurden. Eine Erweiterung in der kommenden Periode ist geplant. Die Bio-Angus Rinder leisten durch das Abfressen von aufkommendem Schilf einen wertvollen Beitrag zum Erhalt des ursprünglichen und ökologisch sensiblen Seevorgeländes. Der Dung, der zugleich vielen Käfer- und Insektenarten zur Eiablage dient, stellt außerdem einen wertvollen Dünger für die Ackerflächen dar. Zudem picken und scharren mehrere Hundert Hühner auf den Wiesen. Drei Ziegen leisten darüber hinaus „Wachdienst“ über das Geflügel – ihr Einsatz als natürlicher Schutz vor Raubvögeln hat sich seit Jahren bewährt.
VON DER TRADITION ZUM
INNOVATIVEN FORSTBETRIEB
Mit ausgedehnten Waldflächen im Nord- und Mittelburgenland gilt Esterhazy als zweitgrößter privater Waldbesitzer Österreichs und zählt damit zu den führenden Forstbetrieben. Durch Kooperationen, Innovationen und die Beteiligung an Forschungsprojekten bleibt der Traditionszweig stets am Puls der Zeit.
Die Forstwirtschaft zählt innerhalb der Esterhazy Betriebe zu einem der ursprünglichsten Zweige, das bewirtschaftete Gebiet erstreckt sich vom Leithagebirge über das Rosalien- und das Ödenburgergebirge, die Landseer Berge und das Oberpullendorfer Becken bis in die Bucklige Welt. Rund 22.400 Hektar Waldfläche umfassen die Forstgebiete, die mit modernen Methoden bewirtschaftet werden, über 300 Hektar wurden unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes außer Nutzung gestellt und dienen damit als wichtige Biotope für die vielfältige Fauna und Flora. Für Erholungsuchende und Sporttreibende stehen eigens für ihre Zwecke ausgewiesene Wander- und Radwege zur Verfügung. Mit den WALDTAGEN kreierte PANNATURA zudem ein Format, das einem breiten Publikum die Komplexität des Ökosystems Wald sowie seiner Bewirtschaftung näherbringen soll. Zudem liefern Beteiligungen an Forschungsprojekten Erkenntnisse für die Ausrichtung klimafitter Wälder.
WISSENSBASIERTE ARBEIT IM ÖKOSYSTEM WALD
Wissensbasierte Bewirtschaftung schafft bei PANNATURA die Grundlage, um den Herausforderungen des Klimawandels aktiv zu begegnen und die Wälder zukunftssicher zu gestalten. Dies beinhaltet die Einbeziehung neuester Erkenntnisse in Verbindung mit praxisnahen Maßnahmen. Einen zentralen Baustein in dieser Analyse bildet die Berücksichtigung der Ergebnisse der Projektdaten zur Waldtypisierung im Burgenland. Diese liefern wertvolle Informationen zu Standortbedingungen, deren Entwicklung sowie zur Eignung verschiedener Baumarten. Darüber hinaus nimmt die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungseinrichtungen hohen Stellenwert ein. Gemeinsame Forschungsprojekte führen unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Geologie, Höhen etc. zu praxisrelevanten Erkenntnissen, die direkt in die forstliche Bewirtschaftung einfließen. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung an neue Herausforderungen und verbessert die ökologische wie ökonomische Nachhaltigkeit der naturnahen Waldbewirtschaftung.
HERAUSFORDERUNG KLIMAWANDEL UND EXTREMWETTEREREIGNISSE Fehlende oder zeitlich ungünstig verteilte Niederschläge, steigende Temperaturen und die Zunahme von Extremwetterereignissen bringen die heimischen Wälder zunehmend unter Druck. Als nahe an der Natur agierendes Unternehmen beobachtet und erlebt PANNATURA die Entwicklungen seit vielen Jahren und hat schon früh damit begonnen, entsprechende Maßnahmen für klimafitte Wälder einzuleiten. Monokulturen wurden durch Mischwälder ersetzt. Waren früher zwei Drittel der Baumarten Nadelein Drittel Laubbäume, so hat sich die Verteilung in den vergangenen zwei Jahrzehnten umgekehrt und die Vielfalt wurde erweitert: Heute finden sich über 60 Baumarten, von denen etwa 30 wirtschaftlich genutzt werden, in den Wäldern, die unterschiedlich auf den Klimawandel reagieren. Zugleich laufen Versuche, unter Berücksichtigung der Herkunft sowie entsprechender Studien Gastbaumarten einzubringen, um die Baumartenvielfalt weiter zu erhöhen.
KONSERVIERUNG DURCH VAKUUM
2023 fegte ein starker lokaler Sturm über das Mittelburgenland und hinterließ im Revier Süd Schadflächen im Wald. Ausgerissene Bäume wurden mithilfe regionaler Partnerbetriebe nach Möglichkeit des Absatzes rasch aufgearbeitet. Ein weiterer Teil wurde durch Folienlagerung konserviert. Durch luftdichtes Verschweißen wird der Zerfallsprozess des Holzes unterbunden, die Qualität des Holzes bleibt erhalten. Die eingebundenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten dabei eine Einschulung auf das Verfahren, sodass sie dieses künftig nicht nur selbst durchführen, sondern im Rahmen von Beratungsleistungen auch anderen Unternehmen weitergeben können. Studien ergaben, dass Kiefernholz auf diese Weise bis fünf und Fichtenholz bis zehn Jahre lagerfähig bleibt. Das eingeschweißte Holz wurde zu einem späteren Zeitpunkt verkauft, als sich der Holzpreis erholt hatte. Im Sinne einer nachhaltigen und mehrfachen Nutzung finden die Folien als Abdeckung von Substraten am Pauliberg eine weitere Verwendung.
AUSGEZEICHNETE NACHHALTIGKEIT UND ZERTIFIZIERTE QUALITÄT
Bereits seit vielen Jahren trägt PANNATURA das PEFC Siegel und verpflichtet sich damit zu aktiver, nachhaltiger und klimafitter Waldbewirtschaftung. Für sein Engagement wurde das Unternehmen 2018 mit dem PEFC Award ausgezeichnet. Darüber hinaus finden im Bereich Forst laufend Aus- und Weiterbildungen statt, um das Unternehmen auf dem neuesten Stand zu halten und zugleich die höchste Sicherheit zu gewährleisten. 2023 erhielt das Unternehmen nach Schulung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flächenbereichs im Forst die SUREZertifizierung. Diese bildet ein freiwilliges Verifizierungssystem für die Lieferketten fester und gasförmiger Biokraftstoffe und erbringt den Nachweis für Biomasse aus nachhaltigen Quellen.
WALDTAGE
Unter dem Gesichtspunkt, Fachleuten sowie Waldinteressierten die Zusammenhänge zwischen Waldbearbeitung, Chancen, Risiken und Naturschutz näherzubringen und zugleich die vier Funktionen des Waldes – Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungsfunktion –aufzuzeigen, fanden 2022 die ersten Waldtage statt. Als Partner fungierten die Landwirtschaftskammer Österreich und der Waldverband Österreich sowie rund 30 Aussteller, die entlang eines Parcours traditionelle sowie moderne Möglichkeiten der Holzernte demonstrierten. Rund 3.300 Interessierte verzeichnete die Premiere, der große Erfolg führte 2024 zu einer Ausweitung von zwei auf drei Tage sowie der Erhöhung der Ausstellerund Besucherzahlen. Aufgrund des großen Erfolgs und der zahlreichen positiven Rückmeldungen ist eine Fortführung der Veranstaltung im Zwei-Jahres-Rhythmus geplant.
WALD ALS ERHOLUNGSRAUM
Im Sinne der Funktion des Waldes als Erholungsraum arbeitet PANNATURA eng mit den verschiedenen Nutzergruppen dieses Naturraums zusammen. Diese sorgen in ehrenamtlicher Arbeit für die Beschilderung und Markierung von ausgewiesenen Wander- und Radwegen, um den Besucherstrom im Wald zu lenken. Schwierigkeiten bereiten oftmals unkoordiniert parkende Fahrzeuge bei den Zugängen zu den Wanderwegen, wodurch in Notfällen die Zufahrt für Einsatzfahrzeuge versperrt wird. Um hier Abhilfe zu schaffen, wurde im Berichtszeitraum eine Evaluierung der Hotspots eingeleitet, mit dem Ziel, eine zufriedenstellende Lösung für die Bewirtschaftung und die Sicherheit der im Wald Beschäftigten sowie der Erholungsuchenden zu gewährleisten.
AUF AUGENHÖHE
Wald ist Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten und wichtiger Lieferant des nachwachsenden Rohstoffs Holz. Der Erhalt des ökologischen Gleichgewichts nimmt hohen Stellenwert ein.
DIENSTLEISTUNG, HANDEL UND LOGISTIK IM FORST
Durch die Expertise im Bereich Forst und Waldarbeit hat sich PANNATURA als gefragter Partner für private Waldbesitzer, Kommunen und Urbarialgemeinden etabliert. Diese profitieren von jahrzehntelangem Know-how, einem guten Netzwerk sowie einem funktionierenden Holzhandel. Beim Transport wird auf effiziente Lösungen wie eigene Rundholz-Lkw und den ersten Holztransport mittels Ganzzug innerhalb Österreichs gesetzt.
Durch die steigende Nachfrage in Waldbelangen seitens unterschiedlichster Waldbesitzer – von Privatpersonen bis hin zu Kommunen und Urbarialgemeinden – entstand innerhalb des Bereichs Forst ein eigener Geschäftszweig. Die Anfragen betreffen unter anderem die Hilfe bei der Ermittlung der Lage von Wäldern anhand von Geodaten sowie die Unterstützung bei deren Bearbeitung bis hin zur Vermarktung des Holzes. Parallel dazu bildete sich der Holzhandel heraus, der sein Tätigkeitsfeld vom Burgenland auf die Steiermark und Niederösterreich ausdehnte.
ERWEITERUNG DER DIENSTLEISTUNGEN UND DES HOLZHANDELS
2022 wurde der Einkaufsbereich auf das westliche Ungarn und im Jahr darauf auf Kärnten ausgeweitet. Ebenfalls 2022 wurde ein eigener Forstarbeitertrupp bestehend aus drei Frauen und fünf Männern in den Bereich übernommen, um Arbeiten auch auf externen Flächen durchzuführen. Viele Kommunen sowie Urbarialgemeinden haben bereits den Vorteil dieser Dienstleistung erkannt, die professionelle Arbeit
mit jahrelangem Know-how vereint. Darüber hinaus sind die Arbeitskräfte des Unternehmens etwa im Naturschutz und in der Landwirtschaft bereichsübergreifend tätig. Langfristiges Ziel ist die Gewinnung von Großkunden und die ganz- und mehrjährige Bewirtschaftung externer Flächen.
LOGISTIK
Mit der Ausweitung des Holzhandels wuchs zugleich die Anforderung an die Logistik. Im Berichtszeitraum wurden zwei neue schadstoffärmere Rundholz-Lkws nach dem neuesten Stand der Technik in Betrieb genommen, sodass nun drei Fahrzeuge dieser Art im Einsatz sind. Als weiteres wichtiges Transportmittel setzt das Unternehmen auf die Schiene und führte erstmals innerhalb Österreichs einen Holztransport mit einem Ganzzug durch. Die Beladung sämtlicher Waggons erfolgte in Wulkaprodersdorf, anschließend brachte der Zug die Fracht nach Pöls in der Steiermark. Damit leistete PANNATURA einen Beitrag zur Reduktion von Fahrten auf dem höheren Straßennetz.
BASALTWERK PAULIBERG
Als 1948 mit dem Abbau von Basalt am Pauliberg begonnen wurde, diente das abgebaute Material vornehmlich als Grundlage für den Straßenbau. Heute findet der vulkanische Rohstoff vielfältigen Einsatz. Durch große Investitionen in den vergangenen Jahren konnten der Energieverbrauch gesenkt und die Effizienz gesteigert werden.
Nachdem 2008 der Pachtvertrag über das Basaltwerk Pauliberg ausgelaufen war, übernahm Esterhazy den Betrieb und setzte erste Schritte in Richtung Modernisierung sowie Sicherung des Abbaus. Zunächst wurde das Abbaugebiet um 2,4 Hektar erweitert. Rund 2,5 Millionen Euro wurden in die Anlagen investiert. Das langjährige Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP) wurde nach intensiver und professioneller Vorbereitung 2016 erfolgreich abgeschlossen, wodurch der Abbau mit zusätzlichen 19 Hektar bis 2064 gesichert werden konnte. Mit diesem Zeithorizont wurden rund 17 Millionen Euro in einen umfassenden Um- und Neubau einer leistungsfähigen und energieoptimierten Anlage investiert, womit das Basaltwerk Pauliberg weiterhin den aktuellen Anforderungen am Markt gerecht wird und ein verlässlicher regionaler Partner der Bauwirtschaft bleibt. Dank der neuen Förderbandverladung aus den Lagersilos können Radladerfahrten mit Dieselverbrauch reduziert werden. Ein weiterer Schritt in der Digitalisierung sieht vor, dass eine Automatisierung der Verladung und Verwiegung umgesetzt wird.
RESSOURCENSCHONENDER UND EFFIZIENTER
ABBAU
Zur normgerechten Produktherstellung und Belieferung setzte PANNATURA am Pauliberg im Berichtszeitraum zahlreiche Schritte. Zu den Modernisierungsmaßnahmen seit 2021 zählen unter anderem die Integration moderner Absieb- und Entstaubungsanlagen sowie einer Gesteinswaschanlage unter Berücksichtigung eines möglichst geringen Wassereinsatzes, die Reduktion von CO₂und Staubemissionen. Der Transport erfolgt vielfach mittels Förderbändern, wodurch weniger Muldenfahrten erforderlich sind, was zu einer deutlichen Reduktion des Einsatzes fossiler Brennstoffe führt. Ein weiteres Ziel besteht in der Erlangung der Energieautarkie: Die Installation einer Photovoltaikanlage mit 350 kWp auf den Hallendächern und vertikal an den Fassaden sorgt dafür, dass etwa ein Viertel des Strombedarfs durch Eigenproduktion gedeckt werden kann. Das Ziel, den Standort der PV-Anlagen auf Abbauflächen auszudehnen, kann derzeit aufgrund der gesetzlichen Lage nicht erreicht werden. Eine deutliche Steigerung der Stromproduktion wird durch eine Änderung der gesetzlichen Vorgaben im Nahbereich des Werkes verfolgt.
VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN
Der jährliche Abbau am Pauliberg liegt zwischen 350.000 und 450.000 Tonnen Basaltgestein. Das Material kommt vor allem im Umkreis des Standorts zum Einsatz, was den Bereich bis Wien und Wr. Neustadt, die Steiermark und Westungarn umfasst. Es erfüllt die hohen Ansprüche für den Autobahn- und Schnellstraßenbau, als Asphalt- und Betonzuschlagsstoff, für den Unterbau und die Pflastersteinproduktion.
Vulkanisches Gestein kann durch seine hohe Speicherfähigkeit bei geringem Gewicht zur Herstellung von Substraten für die Dachbegrünung und bei der Pflanzung von Bäumen im öffentlichen Raum verstärkt eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit Partnerfirmen ermöglicht es, Absatzchancen frühzeitig zu erkennen und zu erschließen. Das vom Pauliberg stammende Vulkangestein wird außerdem zu Dekorationszwecken verwendet: Die sogenannten Basaltbomben sind bei der Gestaltung von Außenbereichen beliebt.
LEBENSRAUM STEINBRUCH
Für den Abbau werden nur jene Flächen genutzt, die zum jeweiligen Zeitpunkt aktiv bearbeitet werden. Nach dem Abbau erfolgt die Renaturierung des genutzten Bereichs und damit die Zuführung zu anderen Zwecken. Hierbei legt PANNATURA einmal mehr den Fokus auf den sich daraus ergebenden Lebensraum: Rohstoffgewinnungsflächen stellen Hotspots der Biodiversität in der Kulturlandschaft dar, indem sie Biotope erhalten oder neu schaffen. Vom Abbau profitieren zahlreiche Pflanzen- und Insektenarten sowie Vögel, etwa Bienenfresser oder Eulen. Ziel ist es, die Erkenntnisse über diese Vielfalt im Rahmen von wissenschaftlichen Erhebungen und Projekten weiter auszubauen sowie in Informationsund Weiterbildungsveranstaltungen zu transportieren. Der Austausch mit NGOs wie Birdlife oder dem Naturschutzbund führen zu gegenseitigem Verständnis und zum Erfolg.
NATURSCHUTZ MIT VIELEN FACETTEN
Im Schutz der Natur liegt der Schlüssel für den Erhalt von intakten Lebensräumen, wild lebenden Tieren und Pflanzen sowie einem gesunden Umfeld für den Menschen.
In einem Unternehmen, das tagtäglich in und mit der Natur arbeitet, nimmt deren Schutz einen besonders hohen Stellenwert ein. Landschaftselemente wie der Neusiedler See mit seinem Schilfgürtel, die weiten Waldflächen des Leitha- und Rosaliengebirges sowie der Landseer Berge und der Buckligen Welt oder die weitläufigen Steppen mit ihren Salzlacken im Seewinkel bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Neben den Schutzzonen im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel sind Flächen als RAMSAR RESERVE-Gebiet, Natura 2000 Flächen oder als Teil anderer Schutzprojekte ausgewiesen. In enger Zusammenarbeit mit NGOs und Institutionen wie Universitäten erfolgt deren Bewahrung sowie Erforschung.
30 JAHRE NATIONALPARK NEUSIEDLER SEE
Die Gründung des Nationalparks Neusiedler See – Seewinkel im Jahr 1993 setzte für die gesamte Region einen richtungsweisenden Schritt, im Jahr darauf entstand durch den Zusammenschluss mit den ungarischen Gebieten der erste grenzüberschreitende Nationalpark Österreichs. An der Entstehung des Naturreservats war Esterhazy maßgeblich beteiligt: Die Überlassung von rund 4.000 Hektar unberührter See-, Schilf- und Wiesenlandschaft als Kernzone des Schutzgebiets sowie weiterer 1.500 Hektar für die Bewahrungszone ermöglichte die Errichtung wichtiger Schutzzonen.
DER NEUSIEDLER SEE UND DER LEBENSRAUM SCHILF
Landschaftsprägendes Element des Neusiedler Sees sowie Wasserfilter und Lebensraum unzähliger Arten – von Fischen über Insekten bis hin zu Vögeln und Säugetieren – bildet das Schilf. Durch den Rückgang der traditionellen Schilfwirtschaft wurden vor allem in den vergangenen Jahren wieder Maßnahmen akut, um die Eindämmung und Verjüngung des Schilfbestands erneut in Gang zu setzen. Intensive Gespräche zwischen PANNATURA, dem Land Burgenland und Naturschutzorganisationen führten bereits zu ersten Maßnahmen wie der Wiederinstandsetzung von Schilfkanälen im Bereich Breitenbrunn. Diese fördern einerseits den Wasseraustausch innerhalb des Schilfgürtels und dienen zudem als Brandschutzschneisen.
NATURSCHUTZ IN WALD UND FELD
Die enge Kooperation mit dem Naturschutz kommt darüber hinaus auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen zum Tragen: Ausgewiesene Biodiversitätsflächen zwischen Ackerflächen sowie in den weitläufigen Wäldern bilden bedeutende Habitate für Fauna und Flora. Zudem liefert der regelmäßige interne Austausch mit der Jagd wichtige Hinweise hinsichtlich Brut- und Schonzeiten. Zur Schaffung von Trittsteinbiotopen wurden in enger Abstimmung mit dem WWF rund 100 Hektar Wald im Leithagebirge aus der Nutzung genommen. Der Korridor erstreckt sich von der Landesgrenze bei Breitenbrunn bis Schützen, in dem Gebiet wurden bereits zahlreiche Projekte umgesetzt. Diese widmeten sich unter anderem dem Nutzungsverhalten von Wildtieren zu unterschiedlichen Tageszeiten und in Verbindung mit dem sich verändernden Klima oder der Bedeutung von Alt- und Totholz in Waldbeständen. Im Rahmen eines 2022 präsentierten Berichts konnten nicht nur 1.150 Insektenarten identifiziert werden, es wurde sogar eine bislang unbekannte Käferart entdeckt. Ein weiteres Projekt hinsichtlich Förderung von Trittsteinbiotopen wird seit 2024 in Lackenbach umgesetzt.
LEBENSRAUM
Im Spannungsfeld zwischen Alpen und Ungarischer Tiefebene gelegen, bildet der Neusiedler See ein einzigartiges Biotop.
„WILD IM BILD“
– BEDROHTE TIERARTEN VOR DER LINSE
Das Livestream-Format „Wild im Bild“ gewährt regelmäßig faszinierende Einblicke in das Leben unterschiedlichster Tiere. Über mehrere Wochen filmen kaum wahrnehmbare Kameras und senden Livebilder vom Brutplatz oder anderen Flächen. Auf diese Weise konnten in den vergangenen Jahren unter anderem Uhus und Seeadler – die größten Greifvögel Europas – aus nächster Nähe beobachtet werden. Auf einer biodiversitätsreichen Fläche standen hingegen die Aktivitäten von Rehen, Fasanen, Feldhasen und weiterem Niederwild im Fokus. Dadurch konnten nicht nur spannende Aufschlüsse über das Verhalten der Tiere gewonnen werden, sondern zugleich wertvolle Informationen über deren Lebensweise, Brutverhalten und Alltag.
BEWUSSTSEINSBILDUNG ZUM THEMA JAGD PANNATURA legt großen Wert auf Bewusstseinsbildung hinsichtlich des Wechselspiels von Nützen und Schützen in Zusammenhang mit jagdlicher Nutzung. Unter diesem Gesichtspunkt konnte im Berichtszeitraum das Angebot an jagdlichen sowie naturpädagogischen Führungen am Bio-Landgut Esterhazy erweitert werden. Das waidmännische Know-how wird künftig auch in Ausbildungen weitergegeben: 2024 startete intern ein erster Vorbereitungskurs für den Jagdschein, ab 2025 ist das Angebot zudem für externe Jagdanwärter zugänglich. Bereits als Fixpunkt innerhalb der Jägerschaft gilt das jährlich ausgerichtete Jagdsymposium, das rund 200 Teilnehmende verzeichnet. Infolge der Fertigstellung des Bio-Landguts Esterhazy 2024 wird es 2025 in Donnerskirchen abgehalten. Zusätzlich zum jährlichen Übungsschießen fand 2024 erstmalig ein Schießwettbewerb für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Jagdkarte statt.
FANGFRISCH
Heimischer Fischfang verbindet Tradition mit Nachhaltigkeit. Ob aus dem Neusiedler See, aus Teichen oder Bächen – Fisch ist ein wichtiger Bestandteil der kulinarischen Kultur und ökologischen Verantwortung.
FISCHEREI
Die Auflösung des Fischereiverbands Neusiedler See im Herbst 2022 brachte Veränderungen für die Berufsfischerei sowie für Besitzer von Fischereikarten. Im Jänner 2023 präsentierte sich die neue ARGE Neusiedler See-Fischerei als Zusammenschluss von zehn Grundeigentümern, um die Bewirtschaftung weiterhin zu gewährleisten. Die Aufgabe ist einerseits die Aufrechterhaltung des Fischereibetriebs auf dem Neusiedler See und zugleich die Schaffung zeitgemäßer Bedingungen, um das Angebot heimischer Fische in der Gastronomie zu fördern. Als größter Grundbesitzer stellt Esterhazy den Gemeinschaftssprecher, zudem steht ein ausgebildeter Berufsfischer als Ansprechpartner für Fischereiagenden zur Verfügung. Wichtige Anliegen der ARGE sind zudem die Sicherstellung der Fischerei für Hobbyfischer, die Versorgung der Bevölkerung mit regionalem Fisch aus dem Neusiedler See und die Ausweitung der Berufsfischerei: Die Zahl der Fischer konnte seit 2023 von fünf auf zehn verdoppelt werden. Weitere Fischereireviere liegen am Neufelder und Pöttschinger See, darüber hinaus bestehen im Nord- und Mittelburgenland kleinere Teiche und Bäche.
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
BIO-LANDGUT ESTERHAZY
ERREICHTE ZIELE
• Etablierung eines Führungsbetriebs am Bio-Landgut Esterhazy zu den Themen Bio-Landwirtschaft, Tierwohl, Naturschutz, Jagd, Neusiedler See/Welterbe, historische Meierhofstrukturen und erneuerbare Energien
• Entwicklung eines sinnvollen gastronomischen Angebots am Bio-Landgut Esterhazy – von Feld, Wiese und Wald auf den Teller
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Etablierung und Ausbau des Bio-Landguts Esterhazy als Lehr,- Forschungs- und Leitbetrieb
• Etablierung des Bio-Landguts Esterhazy als ganzjährige Erlebnisdestination in der Region
FLEISCHMANUFAKTUR
ERREICHTE ZIELE
• Ausbau des Lieferanten- und Kundennetzwerks, Abschluss von Kooperationen
• Erweiterung des unternehmensweiten Ausbildungsgedankens auf die Lehrlingsausbildung
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Finalisierung der Prozesse bei den Inhouse-Verarbeitungsprodukten
• Optimierung von Prozessabläufen
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
PRODUKTE
ERREICHTE ZIELE
• Ausbau der Faktoren Regionalität und Saisonalität beim Produktsortiment sowie Ausweitung von Fachveranstaltungen und -ausbildungen
• Etablierung von Online-Vermarktungswegen, Bekanntheitssteigerung des PANNATURA Webshops sowie Umsetzung innovativer Lösungen für Lebensmittelzustellungen
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Steigerung der Mengen von PANNATURA Produkten im Direktverkauf an den Endkunden
• Evaluierung und Ausbau einer weiteren Markthalle Kulinarium Burgenland in der Region
• Ausbau des Produktsortiments für die Markthallen
• Erweiterung der Brot- und Gebäcklinie
• Ausbau des Sortiments mit Rohstoffen aus eigenem Anbau
• Umstellung der Zutaten der Wildverarbeitungsprodukte auf Bio-Rohstoffe
• Steigerung der Verkaufsmengen durch externe Zukäufe von Bio-Landwirten
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
LANDWIRTSCHAFT
ERREICHTE ZIELE
• Verbesserung des Wassermanagements und -haushalts im Boden (Förderung Humusaufbau, Erhöhung des Wasserspeichervermögens im Boden)
• Vorantreiben der Kreislaufwirtschaft durch Einsatz betriebseigener Dünger und Futtermittel
• Ausbau der Digitalisierung zur Hebung ressourcenschonender Potenziale
• Forcierung von Weideflächen im Seevorgelände
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Ausdehnung der betriebseigenen Düngerproduktion – zusätzliche Kompostierungsstandorte und Kleegrasflächen
• Erfolgreiche Inbetriebnahme der nachhaltigen Doppelnutzung von mehr als 90 Hektar Agri-PV-Flächen
• Ausbau der Tierhaltung (weitere Weideflächen im Seevorgelände)
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
FORSTWIRTSCHAFT
ERREICHTE ZIELE
• Konsequente Weiterverfolgung und Anpassung an klimatische Veränderungen durch Einbindung der Wissenschaft und Teilnahme an entsprechenden Fachveranstaltungen und -ausbildungen
• Überprüfen von neuen Leit- und Lenkungsmaßnahmen, z.B. Parkraumbewirtschaftung und Beschilderung
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Eröffnung eines Waldfriedhofs
• Erweiterung der Versuchsflächen von Gastbaumarten
• Wildtiermonitoring zu Wildkatze und Schalenwild
BASALTWERK PAULIBERG
ERREICHTE ZIELE
• Positionierung möglicher Materialkörnungen aufgrund der umgebauten und erneuerten Anlage
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Energieautarkie durch zusätzliche PV-Flächen im Nahbereich
• Verstärkung der Bindung von Auslandskunden im Lieferbereich von Westungarn
• Digitalisierung und Automatisierung der Verladung und Verwiegung
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
NATURSCHUTZ
ERREICHTE ZIELE
• Vertiefung der Forschungskooperationen mit Universitäten, NGOs etc.
• Förderung des ökopädagogischen Angebots – Ausweitung der Führungen für Kinder, Schulklassen und Interessierte
• Kommunikation der Vorbildfunktion in puncto Kombination von Naturschutz und erfolgreichem Wirtschaften
• Forcierung von Projekten, die sich mit Herausforderungen und Maßnahmen zur Bewältigung der klimatischen Veränderungen befassen
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Instandhaltung und Verbesserung des Zustandes der Wulka
JAGD
ERREICHTE ZIELE
• Festigung des Stellenwerts der Jagd durch Wissensvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit sowie verstärkte Ausbildung von Jagdpersonal
• Fortführung und Verdichtung der Kooperationen mit namhaften Forschungseinrichtungen und Umsetzung von zukunftsweisenden wissenschaftlichen Projekten
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Gemeinsame Weiterbildungen und Schulungen mit Stakeholdern zu unterschiedlichen jagdlichen Themenfeldern (Jagdsymposien, Informationsveranstaltungen etc.)
FISCHEREI
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Aufbau von fischereifachlichem Know-how durch Etablierung eines betriebsinternen Berufsfischers
ZAHLEN, DATEN & FAKTEN RUND UM PANNATURA
IN DEN JAHREN 2022 BIS 2024
22.400
Hektar Waldfläche
3.100
Hektar landwirtschaftliche Fläche in Eigenbewirtschaftung
66 Baumarten in den klimafitten Wäldern
10.000
Besucherinnen und Besucher bei den BIOFELDTAGEN am Bio-Landgut Esterhazy
IMMOBILIEN
DIE ARCHITEKTUR MEHRERER JAHRHUNDERTE
Der Aufgabenbereich der Esterhazy Immobilien erstreckt sich von historischen Denkmälern über Stadtimmobilien bis hin zu großen Freizeitanlagen. Bei allen Arbeiten –ob an geschichtsträchtiger Substanz oder der Neuerrichtung von Gebäuden – stehen Nachhaltigkeit, die Schonung von Ressourcen und die Anpassung an die sich ändernde Klimasituation im Fokus.
Die Arbeit im Bereich Immobilien ist durch das Spannungsfeld von Alt und Neu geprägt: Historische Bauwerke und traditionelle Bauweisen und Materialien auf der einen, neue Projekte und technische Innovationen auf dem Bausektor auf der anderen Seite geben den Rahmen vor und eröffnen zugleich neue Felder. Zu den historischen Denkmälern zählen Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein, Schloss Lackenbach und der Steinbruch St. Margarethen. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren einstige Nutzbauten wie das Kalandahaus in Trausdorf oder das Bio-Landgut Esterhazy zu modernen Veranstaltungsorten umfunktioniert. Mit den Projekten Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier und dem Marina-Gebäude am Neuen Strand Neusiedler See in Breitenbrunn entstanden im Berichtszeitraum zwei Leuchtturmprojekte, die den Tourismus in der Region beleben und zur Steigerung der Wertschöpfung beitragen. Sie fanden, wie weitere Meilensteine der Esterhazy Immobilien, Eingang in die 2023 präsentierte Publikation „Substanz und Kreativität in die Moderne“. Der verantwortungsvolle Einsatz von Ressourcen erhielt 2022 durch die Verleihung der Mitgliedschaft in der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) Würdigung.
BAUKULTUR
Im Schlossquartier fügt sich moderne Architektur harmonisch ins historische Ambiente.
RESSOURCENSCHONENDER UMGANG
Der schonende Umgang mit Ressourcen findet im Bereich Immobilien auf mehreren Ebenen seinen Niederschlag. Bei Baumaßnahmen nehmen der Einsatz ökologischer Materialien wie Holz oder Öko-Beton sowie das Recycling von Abbruchmaterial einen immer höheren Stellenwert ein. Wo Altbestand an Gebäuden vorhanden ist, erfolgt nach Möglichkeit die Einbeziehung in die Planung, um keine neuen Flächen zu verbauen. Unter diesem Gesichtspunkt bekamen beispielsweise am Bio-Landgut Esterhazy alte Bauwerke neue Funktionen, ohne dabei neue Flächen zu versiegeln. Damit einher ging zudem das Sichtbarmachen alter Techniken: Im Rinderstall, dem nunmehrigen Restaurant Zum Gogosch, tritt mit der
Schilfdecke ein traditioneller Baustoff als Gestaltungselement auf, der beibehaltene Boden strahlt Ursprünglichkeit aus. Bei der Adaptierung von Altbestand sowie Neuerrichtungen kommen energieoptimierte Konzepte zum Tragen.
Bei der Begrünung am Neuen Strand Neusiedler See sowie am Schlossplatz in Eisenstadt fanden klimaangepasste Pflanzen Einsatz. Dies minimiert die Bewässerung und reduziert dadurch den Wasserverbrauch. Darüber hinaus sollen Versuche mit Pflanzen aus südlicheren Klimazonen – darunter Pinien oder spezielle Eichenarten – Aufschluss über deren künftige Einsatzmöglichkeiten geben.
Der Neue Strand Neusiedler See in Breitenbrunn erfuhr seit 2019 eine schrittweise Umwandlung in eine moderne Seebadanlage. Mit der Eröffnung des Marina-Gebäudes im Juni 2024 wurde ein Meilenstein erreicht.
ÖGNI-ZERTIFIZIERUNG IN GOLD
Das Marina-Gebäude wurde mit dem ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft) -Zertifikat GOLD ausgezeichnet.
Aufgrund seiner Lage im Gebiet des UNESCO Welterbes FertőNeusiedler See und seiner unmittelbaren Nähe zum Schilfgürtel waren bei der Gestaltung des Neuen Strands Neusiedler See ein hohes Maß an Verständnis für das sensible Umfeld, eine enge Abstimmung mit Institutionen und Behörden sowie Fingerspitzengefühl gefragt. Die Planungsarbeiten hatten bereits 2016 begonnen, im Rahmen eines international ausgeschriebenen Wettbewerbs erhielt das Architekten Studio Hoffelner Schmid aus Wien den Zuschlag. Nach intensiven Gesprächen hinsichtlich der Einhaltung von naturschutzrechtlichen, wasserrechtlichen und baulichen Vorgaben erfolgte am 3. Oktober 2022 der Spatenstich, am 19. April 2023 wurde die Gleichenfeier begangen. Trotz Unterbrechungen während der Brutzeit und im Sommer konnte das Projekt in einer Bauzeit von nur 20 Monaten realisiert werden. Am 4. Juni 2024 – und damit im Jahr des 30-Jahre-Stiftungsjubiläums – fand die feierliche Eröffnung des Marina-Gebäudes am Neuen Strand Neusiedler See statt. Das Gesamtinvestitionsvolumen betrug rund 53 Millionen Euro, rund 18 Millionen Euro flossen in das Marina-Gebäude.
EINBETTUNG IN EIN ÖKOLOGISCH SENSIBLES UMFELD
Eine der Vorgaben für das Projekt war, dass sich das Gebäude harmonisch in die Umgebung einfügt und die vielfältigen Stimmungen einfängt. Direkte Eingriffe entlang des Schilfgürtels sollten so gering wie möglich gehalten werden, um das sensible Vogelgebiet nicht zu beeinträchtigen. Das klare Ziel lautete daher, ein Miteinander von Tourismus und Naturschutz im Gleichklang zu schaffen. Zur Sicherstellung dieser Vorgabe erhielt ein mit der Umgebung vertrauter Landschaftsökologe und -gestalter den Auftrag zur Planung sowie zur wasserfachlichen und ökologischen Bauaufsicht. Die auszuführenden Arbeiten geschahen nicht nur unter Rücksichtnahme auf den Badebetrieb, sondern auch unter Beachtung der Brutzeiten. In sämtliche Planungs- und Arbeitsschritte waren lokale Stakeholder wie der Welterbe-Gestaltungsbeirat, die Organe für Natur- und Gewässerschutz sowie die Bevölkerung eingebunden.
EINZIGARTIGE AUSSICHTEN AUF DEN NEUSIEDLER
SEE UND DAS LEITHAGEBIRGE
Den Kern der Neugestaltung bildet das Marina-Gebäude, das ebenerdig eine Greißlerei, einen Kiosk des Fährbetreibers sowie Nutzräume des Restaurants beherbergt. Im Obergeschoss eröffnet das Restaurant Libelle, das von seiner Terrasse wie von den verglasten Innenräumen einen einzigartigen Blick auf das Wasser und das Schilf bietet. Ein separat nutzbarer Veranstaltungsbereich steht für Hochzeiten, Firmenevents und andere Festivitäten zur Verfügung. Das dadurch in zwei Baukörper gegliederte Gebäude ist durch eine Art Brücke verbunden, die den Blick nach Norden hin zum Leithagebirge freigibt. Für die Versorgung der Badegäste mit Snacks und Getränken steht eine Strandbar auf der Liegewiese zur Verfügung.
NATÜRLICHE MATERIALIEN UND EFFIZIENTE BEHEIZUNG
Sämtliche Bauteile wurden naturnah ausgeführt. Während das Sockelgeschoss aus Öko-Beton errichtet wurde, besteht das Obergeschoss aus zertifiziertem Holz. Natürliche Farbgebung und der Einsatz von vorwiegend nachhaltigen Werkstoffen setzen sich im Inneren fort: Beispielsweise wurden die Teppiche aus recycelten PET-Flaschen sowie Naturtextilien gefertigt. Die Heizung und Kühlung laufen über eine Luft-Wärmepumpe, für Effizienzsteigerung und nachhaltige Energiereduktion sorgt die Integration einer Wärmerückgewinnung in den Lüftungsanlagen. Zudem verbessern wasserspeichernde Gründächer das Mikroklima. Sie tragen nicht nur zu einer zusätzlichen Wasserretention bei, sondern unterstützen zudem die natürliche Kühlung der Gebäude.
UMGESTALTUNG DER BADEANLAGEN
Die Durchführung erster Umgestaltungen an den Außenanlagen gingen ab 2019 mit der Neuausrichtung des Marina-Beckens vor sich. Neue Stege erleichtern nun den Seglern das Anlegen, die Installation notwendiger Infrastruktur wie Strom und Beleuchtung
trägt zur Erhöhung der Sicherheit bei. In einem weiteren Schritt entstanden Attraktionen wie ein Motorikpark für Kinder. Die offene Gestaltung öffnet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten – von Freizeiterlebnissen auf dem Wasser über die beliebten Konzerte im Rahmen von Lakesound bis hin zu Naturbeobachtung in Form von Birdwatching oder Spaziergängen entlang des Schilflehrpfads. Insgesamt wurden rund 11.600 Quadratmeter des 16 Hektar umfassenden Areals neu gestaltet.
SCHONUNG VON RESSOURCEN
Neben der ansprechenden Schaffung von Sitz- und Liegemöbeln sowie entsprechendem Sonnenschutz im Strandbereich lag der Fokus vor allem auf der Schonung von Ressourcen. Einen zentralen Aspekt bildete dabei die Bodenentsiegelung, indem bestehende Asphaltflächen durch versickerungsfähige Beläge ersetzt wurden. Der Einsatz trockenheitsresistenter, an das Klima angepasster Pflanzenarten trägt zur optischen Gestaltung bei. Dieses Kriterium stand zudem bei der Pflanzung von 65 zusätzlichen Bäumen im Mittelpunkt. Sie spenden künftig Schatten und bieten zugleich der vielfältigen Tierwelt Rückzugsplätze und Lebensraum.
FÖRDERUNG DER ÖKOLOGISCHEN
EIGENANREISE UND VON E-MOBILITÄT
Einen neuen Weg geht der Neue Strand Neusiedler See zudem hinsichtlich der Motivation der Gäste, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad anzureisen: Eine Benutzungsgebühr ist lediglich für den Parkplatz zu zahlen, der Zutritt zum See ist frei. Ladestationen für Elektroräder und -autos unterstreichen die Bestrebungen zur Förderung von alternativen Fortbewegungsarten. Dies findet außerdem im eigenen Nutzungskonzept Niederschlag: Die unternehmenseigenen Fahrzeuge, die auf dem Gelände unterwegs sind, werden mit Strom betrieben.
FERIENSIEDLUNGEN: FÜR ENTSPANNUNG IST GESORGT
Die insgesamt 13 Feriensiedlungen bieten Auszeit in intakter Natur. Kontinuierliche Investitionen sorgen für eine Steigerung der Qualität, wobei Renaturierung und erneuerbare Energie einen hohen Stellenwert einnehmen.
FREIE ZEIT
Die Feriensiedlungen bilden seit Jahrzehnten beliebte Rückzugsorte. Sie punkten mit Naturnähe und hochwertiger Infrastruktur.
Im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Zunahme an Freizeit durch neue gesetzliche Regelungen entstanden ab den 1950er- und 1960er-Jahren erste Waldrandsiedlungen, bald folgten Ferienanlagen an Badeseen wie dem Neufelder See, auf dessen Areal bis in die frühen 1930er-Jahre Braunkohle abgebaut worden war. Rund 4.000 Mieterinnen und Mieter genießen ihre Freizeit in den Feriensiedlungen in Neufeld, Steinbrunn, Neudörfl, Pöttsching, Trausdorf, Rust und Loretto sowie am Neuen Strand in Breitenbrunn. In den Seeanlagen stellen laufende Wasserkontrollen sowie entsprechende Maßnahmen die hohe Wasserqualität und Biodiversität in den Gewässern sicher. Um Badenden den Aufenthalt angenehmer zu machen, entsteht laufend neue Infrastruktur wie Stege, Pergolen oder Radwege. Mit dem Anlegen von Blühstreifen in den Ferienanlagen setzt Esterhazy Immobilien nicht nur naturnahe farbliche Akzente, sondern bietet Bienen und anderen Insekten eine vielfältige Nahrungsquelle. Durch Kommunikation über mehrere Informationskanäle und konkrete Ansprechpartnerinnen und -partner für die jeweiligen Siedlungen bleiben die Parteien über Maßnahmen, Veranstaltungen und spezielle Angebote informiert.
STRASSEN- UND KANALSANIERUNGEN SOWIE ENTSIEGELUNG IN DEN FERIENSIEDLUNGEN
Laufende Verbesserungen wie Straßensanierungen und Verkehrsberuhigung tragen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit in den Feriensiedlungen bei. Die 2018 bei den kleinen Neufelder Seen begonnene Straßensanierung konnte 2022 fertiggestellt werden, was mit einem kleinen Fest begangen wurde. Im Zuge weiterer Schritte erfolgte 2024 die Verbesserung von Fahrwegen am Neufelder See. Mit diesen Arbeiten ging die Entsiegelung von rund 1.100 Quadratmetern einher, wodurch das Oberflächenwasser nicht mehr durch den Kanal abfließt, sondern im Boden versickert. Die Bepflanzung von Böschungen sorgt auf natürliche Weise für deren Stabilität, um Auswaschungen und damit verursachte Verschmutzungen zu vermindern. Weiteres Augenmerk erhielt der Ausbau von E-Mobilität: So wurden im Berichtszeitraum zwei Ladestationen in der Straße IV installiert, wodurch nun vier Anschlüsse zur Verfügung stehen. In Pöttsching und in Trausdorf setzte 2024 die Erneuerung der Schächte und Hauptleitungen des Kanalsystems ein.
ENERGIEGENOSSENSCHAFT PÖTTSCHING
Am Pöttschinger See gründete Esterhazy in Kooperation mit REGIOWERT ELEKTROTECHNIK eine Energiegemeinschaft, die Anlage ging im November 2024 in Betrieb. Der Strom stammt aus einer eigens dafür auf dem Dach des alten Sportplatzes errichteten Hauptanlage mit 24 kWp – einer Menge, die ausreicht, um mit einem Elektroauto 150.000 Kilometer zurückzulegen. Die Mitgliedschaft ermöglicht den Bezug von sauberem Strom zu günstigen Tarifen sowie die Einspeisung von selbst produziertem Strom.
SINFONIE – WOHNEN AM NEUFELDER SEE
Im Februar 2024 erfolgte der Baubeginn für eine exklusive Wohnanlage direkt am Neufelder See. „Sinfonie – Wohnen am Neufelder See“ verbindet modernes Wohnen am Wasser mit Nachhaltigkeit, die sechs Apartments in der Größe zwischen 150 und 170 Quadratmetern bieten einen unverbauten Seeblick durch großzügige Glasfronten. Bei der Errichtung liegt der Fokus auf energiesparender und ressourcenschonender Bauweise. Das Energiekonzept umfasst Photovoltaik und Luftwärmepumpen, ergänzt durch Ladestationen für E-Fahrzeuge. Die 92-jährige Vertragslaufzeit macht das Projekt für langfristige Planungen attraktiv.
GESTALTUNG DER SEEBÄDER
Neben dem Neuen Strand Neusiedler See fallen Teile des Seebads in Rust sowie jenes in Illmitz in den Zuständigkeitsbereich. Für das Seebad in Rust wurde ab 2022 ein Masterplan entwickelt und darauf basierend ein Wettbewerb ausgeschrieben. Nachdem 2023/24 die Ermittlung der Baukosten durchgeführt wurde, gilt es im nächsten Schritt, das Projekt in Kooperation mit der Stadt Rust beziehungsweise der Ruster SeebadbetriebsgmbH weiterzuentwickeln.
KOMMUNIKATIONSKANAL PAN.VITAL UND VERANSTALTUNGEN FÜR MIETER
Im Rahmen der Mieterzeitung Pan.Vital sowie der siedlungsangepassten Pan.Vital Post erhalten Mieterinnen und Mieter regelmäßig Informationen über Maßnahmen in ihren Siedlungen sowie spezielle Angebote für Events und Produkte. So fanden im Berichtszeitraum exklusive Veranstaltungen wie Bühnenführungen bei der Oper im Steinbruch, eine Exkursion samt Jause beim „Weg über den Berg“ oder eine Führung in Schloss Lackenbach statt. In Kooperation mit der Wasserrettung Burgenland konnten Kinder am Workshop Sicher am See und im Rahmen von Esterhazy Kids an einer speziellen Besichtigung im Steinbruch St. Margarethen teilnehmen. Großer Beliebtheit erfreuten sich zudem Vorträge aus den Bereichen Garten, Recht und Gesundheit.
STADTIMMOBILIEN: MULTIFUNKTIONALE BAUWERKE
Mit der Errichtung des Projekts Wohnen und Arbeiten im Eisenstädter Schlossquartier, wo sich das Hotel Galántha, ein Bürogebäude sowie Wohnungen befinden, entstand in den Jahren 2022 bis 2024 ein Gebäudekomplex, der höchste Ansprüche und modernste Bauund Energiestandards erfüllt. Darüber hinaus betreibt Esterhazy weitere Wohn- und Bürogebäude in der Stadt.
Die Stadtimmobilien setzen ein klares Statement gegen die Abwanderung von Büros und die Neuerrichtung von Wohnungen an der Peripherie. Damit leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Eisenstädter Innenstadt, die mit zahlreichen eigentümergeführten Geschäften und vielfältigen Lokalen punktet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Büros schätzen so wie die Bewohnerschaft der neuen Wohnungen und Gäste des Hotels das fußläufige Angebot, die Innenstadt profitiert von der Steigerung der Frequenz. Zudem wurde mit dem Hotel Galántha nun die lange klaffende Lücke eines hochwertigen Beherbergungsbetriebs in Eisenstadt geschlossen. Es wird nicht nur von Gästen der Veranstaltungen im Schloss Esterházy und der Sommerfestivals genützt, sondern hat sich bereits als beliebter Tagungsort etabliert.
ZENTRUMSNAHES WOHNEN, ARBEITEN UND TAGEN
Nach dem Erwerb des Areals der ehemaligen Gebietskrankenkasse in unmittelbarer Nähe zum Schloss und zu den Stallungen im Jahr 2016 begann 2020 der Bau eines ambitionierten Großprojekts am Esterhazyplatz 3. In nur zwei Jahren Bauzeit entstanden vier Wohnhäuser mit 60 Eigentumswohnungen und Büros, zwei Tiefgaragen sowie ein Hotel mit 120 Zimmern inklusive drei Suiten, Spa-Bereich, einem gehobenen Restaurant und einer RooftopBar. Das Gesamtinvestment des Projekts belief sich auf rund 60 Millionen Euro, die Kosten für das Hotel betrugen etwa 29 Millionen Euro. Im Rahmen der Aktionsrichtlinie Schwerpunktförderung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft gewährte die Wirtschaftsagentur Burgenland eine Förderung in der Höhe von 3,5 Millionen Euro.
NATÜRLICHE MATERIALIEN IN
KORRESPONDENZ MIT DER UMGEBUNG
Mit seiner minimalistisch aus Glas und Sandstein gestalteten Fassade fügt sich das von Hohensinn Architektur ZT Graz geplante Hotel Galántha harmonisch in das Bild des Schlossplatzes, beim
gewählten Stein fiel die Wahl bewusst auf ein Material aus Europa. Der sogenannte Waldenbucher Sandstein zeichnet sich durch seine natürliche Zusammensetzung, seine Widerstandsfähigkeit und hohe Langlebigkeit aus. Im Inneren des von BWM Architekten gestalteten Hotels finden sich neben Illustrationen von Pflanzen und natürlichen Farben weitere Reminiszenzen an den nahe gelegenen Schlosspark. Beim Entwurf der Muster der Teppiche im Tagungsbereich war an Plänen barocker Esterházy-Gärten Anleihe genommen worden. Die Fassaden der Wohngebäude sind mit Holz verkleidet, der ökologische Baustoff fand zudem in den Wohnungen durch den Einsatz von Parkett Verwendung.
SMARTES HOTEL
Die Gebäude sind an das Fernwärmenetz angeschlossen und werden mit Biomasse beheizt, zur Kühlung befinden sich Kältemaschinen mit Rückkühlern auf dem Dach. Hinter der Temperaturregelung sowie der Beleuchtung steckt die automatische Steuerung durch eine intelligente Gebäudeleittechnik, was einerseits die Betriebskosten senkt und zugleich Energieeffizienz und Komfort erhöht. Unbelegte Zimmer werden im Winter auf 17 Grad gehalten
ZENTRUMSNÄHE
Mit dem Projekt Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier wurde 2022 ein Gebäudekomplex mit hochwertigen Wohnungen, Büros und dem Vier-Sterne-Superior Hotel Galántha fertiggestellt.
und beim Check-in auf 21 Grad erwärmt. Aufgrund seiner hohen Energieeffizienz, der Baustoffqualität, des Komforts und der guten Raumluft erhielt das Hotel Galántha den klimaaktiv GOLD Status und ist zudem befugt, das Österreichische Umweltzeichen zu führen.
KUNST IM ÖFFENTLICHEN RAUM
Im unmittelbaren Umfeld zum Hotel Galántha finden sich zwei Kunstprojekte im öffentlichen Raum: Die Passage zwischen der Bankgasse und den Wohngebäuden trägt die frühlingshaften Farben blühender Pfirsiche. Das Künstlerduo Claudia Plank und Hans Werner Poschauko gestaltete den „Tanz der Pfirsichblüte“ als Sgraffito in kräftigem Rosa. Das farblich und pflanzlich passende Pendant befindet sich am Trafogebäude der Burgenland Energie in der Bankgasse. „Rebschulweg“ – ein hellgrünes Sgraffito mit Arabesken aus Ranken und Weinblättern – verweist auf die einstige fürstliche Weinrebschule im sogenannten Paulsgarten und stammt ebenfalls von Claudia Plank und Hans Werner Poschauko. Auf Einladung von Esterhazy NOW Contemporary, das zeitgenössische Kunstschaffende fördert, gestaltete das Künstlerduo zudem 2023 elf Fahnen für den Schlossplatz. In Anlehnung an die beiden floralen Werke beim Hotel Galántha entstand ein kristallines Sujet, das bei gleichmäßigem Wind den lesbaren Schriftzug „Universelle Sehnsucht“ ergab. Im Jahr zuvor hatte der Klagenfurter Künstler Manfred Bockelmann das Fahnenprojekt „En Passant“ realisiert.
SENSIBLE DENKMÄLER
Historische Denkmäler wie Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein und Schloss Lackenbach sind eindrucksvolle Zeugen der Vergangenheit und zugleich Orte der Begegnung. Es gilt, die historische Bausubstanz auf sensible Weise für zeitgemäße Anforderungen zu adaptieren.
Die historischen Großanlagen erfuhren in den vergangenen Jahren ebenso zahlreiche Erhaltungs- und Aufwertungsmaßnahmen wie die Gebäude am Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen oder am Meierhof Trausdorf hinter dem Weingut. Bei diesen Arbeiten gilt es, alte Substanz mit modernen Aspekten zu vereinen. Gezieltes Instandhaltungsmanagement nimmt einen hohen Stellenwert ein. Die Qualität der Arbeiten wird durch Baumeister von Esterhazy Immobilien – speziell zertifiziert für historische Gebäude – gewährleistet. Diese arbeiten eng mit dem Bundesdenkmalamt, weiteren Behörden und erfahrenen Betrieben zusammen, denn ihre Aufgabe besteht darin, die historische Substanz auf zeitgemäße Weise für die Zukunft zu gestalten.
NEUES NUTZUNGSKONZEPT FÜR KÜNFTIGE ANSPRÜCHE
Die Wurzeln von Schloss Esterházy reichen ins 13. Jahrhundert, später erfuhr die mittelalterliche Burg mehrfache Umbauten und Adaptierungen zu einer barocken und klassizistischen Residenz. Die letzten umfangreichen Renovierungsarbeiten hatten um 1912 stattgefunden, damit ging unter anderem die Einleitung elektrischen Stroms einher. Im Laufe der Jahre änderte sich nicht nur die Nutzung, sondern das Schloss erhielt mit dem Einzug zahlreicher Ämter und Büros neue
Funktionen. Nicht immer wurden Lösungen auf jene Weise umgesetzt, wie sie dem Bauwerk zuträglich gewesen wären. Um verschiedene dieser Maßnahmen zeitgemäßen Strukturen anzupassen und zugleich notwendige Renovierungen und Modernisierungen durchzuführen, investierte das Unternehmen seit 2010 rund 14,5 Millionen Euro. Nur ein geringer Teil davon stammte aus Zuschüssen der öffentlichen Hand. Das Ziel lautet, das Gebäude zukunftsfit zu machen. Für die zukünftige Ausrichtung des Schlosses erarbeiten interne und externe Fachleute für historische Bauten gemeinsam ein Nutzungskonzept im Sinne einer nachhaltigen und ganzheitlichen Lösung. Zugleich finden laufend Arbeiten statt, um den Bestand zu sichern und die Sicherheit zu gewährleisten.
HISTORISCHE FASSADE MIT BESONDERER FARBE
Die Fassade im Innenhof des Schlosses war um 1665 in der heutigen Form gestaltet worden, als ihr Urheber gilt der italienische Meister Filberto Lucchese. Er kombinierte glatte mit rauen Elementen und wählte Smalte als Pigment, ein kostbares blaues, mit Kobaltoxid gefärbtes und pulverisiertes Glas. Die ursprüngliche Farbgebung war im Laufe der Jahrhunderte mehrfach übermalt worden. Im Zuge erster Arbeiten an der Hoffassade war 2012 die Westseite renoviert worden. 2023 folgte in einem weiteren Schritt die Südseite und damit auch die Restaurierung der über dem Tor angebrachten Kartusche, die einen kurzen Abriss zur Herrschafts- und Baugeschichte gibt.
INVESTITIONEN IN TECHNIK UND INFRASTRUKTUR
Neben diesen sichtbaren Arbeiten im Schlosshof fand zudem die Hebung des Raumklimas in den Innenräumen statt. Um die Ausstellungsobjekte der in der Sala terrena gezeigten Schau „Haydn explosiv“ klimatisch bestmöglich zu schützen, wurde die 15 Jahre alte Technik ausgetauscht. Der Haydnsaal, dessen Beheizung bis dahin bei Bedarf über ein Aggregat erfolgte, erhielt unter der Bühne eine Konditionierung. Diese gibt einerseits für die Gäste eine angenehmere Wärme ab und verhält sich zugleich schonender für die Substanz. Weiterer positiver Nebeneffekt: Das neue System läuft mit Strom und ist daher ressourcenschonender als das zuvor eingesetzte, dessen Betrieb mit fossilen Brennstoffen
FINGERSPITZENGEFÜHL
Die Renovierung und Erhaltung historischer Bauwerke erfordert Fachkenntnis, Sensibilität sowie zukunftsweisende Lösungen.
geschah. Im Rahmen eines im März 2024 gestarteten Projekts in Kooperation mit der Forschung Burgenland wurde der Saal mit Sensoren ausgestattet, um über den Zeitraum eines Jahres auf drei verschiedenen Ebenen konkrete Daten zum Raumklima wie Temperatur, CO 2-Werte, Luftfeuchtigkeit etc. zu erheben. Eine weitere Maßnahme kommt vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugute, deren Büros im Schloss untergebracht sind: Mit der Sanierung der Abwasserstränge im Nordwestturm ging der Einzug neuer Wasserleitungen einher. Dies sorgt für Ausfallsicherheit und wirkt sich durch die Minimierung möglicher Schadstellen positiv auf die Substanz aus.
NEUGESTALTUNGEN IM SCHLOSSQUARTIER AM SCHLOSSPLATZ
Die Passage zwischen den Stallungen erhielt 2022 durch die Adaptierung von Beleuchtung, die Bepflanzung mit klimaverträglichen Pflanzen und eine neue Pflasterung eine ansprechendere Gestaltung. Das ehemalige Hauptwachezimmer, das zuvor ein Geschäftslokal beherbergt hatte und dann von der Selektion Vinothek Burgenland mitgenutzt wurde, erfuhr eine Umgestaltung zu einem Selbstbedienungsbereich der Markthalle Kulinarium Burgenland, der sieben Tage die Woche geöffnet ist. Auf eine sorgsame Auswahl von Pflanzen wurde auch bei der Gestaltung der Grünflächen des Schlossplatzes geachtet. Diese war 2022 mittels eines Wettbewerbs mit Schülerinnen und Schülern der Höheren Bundeslehr- und
Forschungsanstalt für Gartenbau vorgenommen worden, die im Rahmen des Projekts begleitet von den EsterhazyGärtnern den gesamten Prozess von der Planung bis zum Aussetzen der Pflanzen realisierten. Um Durchspazierende zum Verweilen einzuladen, entwarf der Grazer Künstler Alfredo Barsuglia auf Einladung von Esterhazy NOW Contemporary Bänke, Liegen und fünf „Sternenluster“.
WEITERE SANIERUNGSARBEITEN AN HISTORISCHEN BAUWERKEN
An Schloss Lackenbach und Burg Forchtenstein wurden im Berichtszeitraum notwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt. In Forchtenstein betrafen diese vor allem Trockenlegungsarbeiten an den historischen Mauern.
SCHLOSSPARK EISENSTADT:
MODERNE TECHNIK UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST
Der Schlosspark Eisenstadt gilt als einer der schönsten Landschaftsgärten in Österreich. Mit der Gründung der Schlosspark Eisenstadt Erhaltungs GmbH und dem grenzüberschreitenden Projekt ParksFit4Future schlägt Esterhazy in Kooperation mit der Freistadt Eisenstadt ein neues Kapitel in der Parkgeschichte auf.
Anfang des 19. Jahrhunderts schuf Fürst Nikolaus II. Esterházy an den Hängen des Leithagebirges einen Landschaftsgarten, der durch seine Lage, aber auch durch seinen Pflanzenreichtum weit über die Grenzen hinaus gerühmt wurde. Um Wasser in die Gartenanlage zu bringen, ließ er Leitungen von Quellen im Leithagebirge in den Park legen und das Wasser in einem künstlichen Kreislauf über Wasserfälle und Kaskaden durch verschiedene Teiche laufen. Diese Bachläufe versiegten im 20. Jahrhundert weitgehend, Teile der Treibhäuser verschwanden. Die Entnahme von Bäumen ohne Nachbesetzung riss Löcher in den historischen Baumbestand und die Bausubstanz verfiel zusehends. Erst ein Umdenken ab den späten 1980er-Jahren setzte dem Verfall ein Ende. Mit einem 1997 abgeschlossenen Pachtvertrag, der rückwirkend ab 1996 galt, wurden die Pflege, Erhaltung und rechtlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich des Eisenstädter Schlossparks mit der Freistadt Eisenstadt und dem Land Burgenland für 25 Jahre festgelegt.
GRÜNDUNG SCHLOSSPARK EISENSTADT ERHALTUNGS GMBH
Im Zuge des Auslaufens des Pachtvertrags 2021 besiegelten Esterhazy und die Freistadt Eisenstadt in einer Grundsatzvereinbarung die Gründung der Schlosspark Eisenstadt Erhaltungs GmbH. Ein 30-jähriger Bestandsvertrag verpflichtet beide Projektpartner zum gemeinsamen Erhalt der historischen Gartenanlage. Nachdem erste Planungsmaßnahmen abgeschlossen waren und ein Businessplan erstellt war, nahm die Gesellschaft 2022 das operative Geschäft auf. Das jährliche Budget beträgt 650.000 Euro und wird zu 70 Prozent von der Freistadt Eisenstadt und zu 30 Prozent von Esterhazy getragen. Sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ständig im Park im Einsatz, unterstützt werden sie durch das fachliche Wissen der zwei verantwortlichen Gärtnermeister.
PFLEGEMASSNAHMEN IM BERICHTSZEITRAUM
In einem ersten Schritt fand 2022 eine Bestandsaufnahme über die Wege und weitere vorhandene Infrastruktur statt. Das Zutrittssystem wurde überarbeitet, um bei sturmbedingter Sperre die Sicherheit zu gewährleisten. Zudem begann die Ausbesserung schadhafter Wege. Um den ungewünschten Transport von Parkbänken zu unterbinden, wurden diese durch einheitliche Modelle ersetzt und die neuen Bänke fix montiert. Durch laufende Evaluation und unter Einbindung des Vereins Freunde des Eisenstädter Schlossparks werden auch neue Standorte ermittelt, um den Spazierenden und Erholungsuchenden Abwechslung zu bieten.
Die Pflege der Pflanzen, die vor allem im 20. Jahrhundert stark vernachlässigt worden war, wurde sukzessive aufgenommen, allerdings zeigt sich hier das Fehlen einer ganzen Generation an Bäumen. Für Aufsehen sorgte 2024 die Bepflanzung der Beete des Orangerieparterres mit Gemüsepflanzen gemäß historischen Vorbildern. Die Ernte wurde im Herbst der Caritas Burgenland übergeben.
RENOVIERUNG DER HISTORISCHEN GEBÄUDE
Am zuletzt ab 1995 umfassend renovierten Leopoldinentempel fand 2024 unter Beiziehung des Denkmalamts und von Fachleuten für historische Bauten eine neuerliche Befundung statt. Diese ergab die Notwendigkeit umfangreicher Bauarbeiten. Für die Orangerie, die ein beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten und andere Feste ist, wurde im selben Jahr der Einbau einer Lüftung projektiert. Beide Maßnahmen werden ab 2025 umgesetzt.
MODERNE KUNST IM HISTORISCHEN PARK
Im Rahmen eines Wettbewerbs beauftragte Esterhazy NOW Contemporary 2022/23 Künstlerinnen und Künstler mit der
Ideenfindung zu künstlerischen Visionen für den Schlosspark. Von den eingebrachten Projektvorschlägen fand jener von Anna Artaker im Herbst 2023 Umsetzung: Nach dem Vorbild perspektivischer trompe l’œil-Elemente barocker Gartenkunst kreierte sie virtuelle Laubengänge, die als Sgraffito in die Bögen der Gartenfront gekratzt wurden. Das Glasportal in der Mitte erhielt eine Beklebung mit geplotteten Folienelementen und einer spiegelnden Sonnenschutzfolie, die von innen eine Durchsicht nach außen erlaubt und so die historische Blickbeziehung ermöglicht. Unweit davon fand 2024 die Skulptur Tautöne von Katinka Bock Aufstellung, die visuell an ein Saiteninstrument erinnert und durch herabfallende Regentropfen Minimal Music produziert.
PARKSFIT4FUTURE – GEMEINSAMES PROJEKT MIT
PARTNERN AUS WIEN UND DER SLOWAKEI
2022 besuchte eine Delegation aus Wien, Niederösterreich und der Slowakei durch die Organisation des Regionalmanagement Burgenland und unter Begleitung des Vereins Freunde des Eisenstädter Schlossparks burgenländische Parkanlagen. Auf Basis dieses Border Walks führten weitere Gespräche 2024 zum Beitritt zum Interreg-Projekt VI-A Slowakei–Österreich 2021–2027 ParksFit4Future, dem auf österreichischer Seite die Schlosspark Erhaltungs GmbH und die Österreichischen Bundesgärten mit dem Schlosspark Schönbrunn als Partner angehören. Slowakische Projektpartner sind Schloss und Park in Stupava (Landkreis Bratislava) sowie das Malokarpatské osvetové stredisko v Modre (Kleine-Karpaten Bildungszentrum Modra) mit dem Jagdschloss Modra und dem angeschlossenen Ziergarten. Ziel ist der grenzüberschreitende Austausch hinsichtlich Wasser, Bepflanzung und Pflege sowie Besucherlenkung in historischen Anlagen.
KLIMAFITTER LANDSCHAFTSGARTEN UND BESUCHERINFORMATION
Die Klimaveränderungen stellen auch historische Parkanlagen vor große Herausforderungen. Traditionelle Arten stoßen durch abnehmenden Niederschlag und steigende Hitzetage zum Teil an
ihre Grenzen, neue Konzepte sind gefragt. Das Projekt sieht die Erarbeitung von Strategien vor, um Parks durch entsprechende Pflanzungen in Anlehnung an historische Vorgaben klimafit zu machen. Eines der Ziele ist die Etablierung einer School for Traditional Gardening in Kooperation mit der FH Burgenland. Die Ausbildung vereint historisches Gärtnerhandwerk mit klimarelevanten Fragen. Zudem bekommt die Information der Gäste im Park mehr Gewicht. Moderne Info-Stelen sollen ihnen den Weg durch die Anlage weisen und zugleich Wissenswertes über die Geschichte sowie die Arbeit im Park vermitteln.
REAKTIVIERUNG DES WASSERKREISLAUFS
Einen weiteren für Eisenstadt relevanten Baustein bildet die Reaktivierung des historischen Wasserkreislaufs unter Einbindung modernster Technik. Durch die Errichtung eines Pumpenschachts sowie einer Pumpdruckleitung vom Maschinenhaus zum Obeliskteich soll das Wasser wie in der Vergangenheit vom tiefsten zum höchsten Punkt gelangen. Die wasserrechtliche Einreichung sowie die Ausschreibung zu den erforderlichen Erd- und Baumeisterarbeiten waren 2024 abgeschlossen, sodass ab 2025 erste Arbeiten beginnen.
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN
ERFOLG
ERREICHTE ZIELE
• Weitere Forcierung nachhaltiger Baumaterialien aus regionaler Umgebung
• Verbesserung der Kreislaufwirtschaft bei Immobilien
• CO2-Reduktion am Neuen Strand Neusiedler See
• Weitere Berücksichtigung alternativer Energieformen
• Forcierung der Energieautarkie
• Ausweitung der Elektromobilität
• Fernwärmeanschluss aller Gebäude im Schlossquartier
• ÖGNI Gold-Zertifizierung des Marina-Gebäudes am Neuen Strand Neusiedler See
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Forcierung von E-Mobilität in den Feriensiedlungen
• Weitere Forcierung von alternativen Energieformen
• Umstellung des Baumbestands in den historischen Parkanlagen und in den Feriensiedlungen auf klimaresistente Sorten
• Weitere Reduktion des Versiegelungsgrades in den Feriensiedlungen (im Zuge der Straßensanierungen)
• Weitere Optimierung der gebäudetechnischen Anlagen hinsichtlich Energieverbrauch und Effizienz
53.000.000
Investitionssumme in EUR
Neuer Strand Neusiedler See
11.600
Quadratmeter Neugestaltung
Neuer Strand Neusiedler See
60.000.000
Investitionssumme in EUR für das Projekt Wohnen und Arbeiten im Schlossquartier
1.100
Quadratmeter Entsiegelung in den Feriensiedlungen im Jahr 2024
4.000 Mieterinnen und Mieter in den Feriensiedlungen
HOSPITALITY
GASTLICHKEIT AUF HOHEM NIVEAU
Mit dem Hotel Galántha, der Vinothek Selektion Burgenland und dem Restaurant Henrici betreibt Esterhazy in Eisenstadt drei hochwertige Gastronomiebetriebe.
Im Mittelburgenland lädt das Boutique-Hotel Zum Oberjäger zur Auszeit inmitten der Natur, während sich das Restaurant Libelle am Neuen Strand Neusiedler See binnen kürzester Zeit zu einem neuen kulinarischen Hotspot entwickelt hat.
Gastronomie nahe historischer Bauwerke beschränkte sich im 20. Jahrhundert zumeist auf eine obligatorische Burg- oder Schlosstaverne – so auch in Eisenstadt und Forchtenstein, wo diese eine verklärte Mischung aus traditioneller Küche und rustikalem Lokalkolorit boten. Unter dem frischen Wind der neu gegründeten Stiftungen setzte in Eisenstadt in den 1990erJahren ein Wandel ein: Das Mobiliar des Lokals im Osttrakt der Stallungen wurde entfernt und die Infrastruktur erneuert, wodurch der Charme des Raums mit seinen Marmortränken und der gewölbten Decke in den Vordergrund trat. Nach neuerlichen Adaptierungen eröffnete 2009 das Restaurant Henrici: Als Namensgeber wurde der Architekt herangezogen, der über zwei Jahrhunderte zuvor im Auftrag von Anton I. Esterházy die Stallungen geplant hatte. Innerhalb von zehn Jahren hatte sich die einstige Schlosstaverne zu einem hochwertigen Restaurant und damit zur kulinarischen Anlaufstelle im Schlossquartier gewandelt. Nach einer Adaptierung eröffnete das Restaurant Henrici 2023 mit einer neuen Küchenlinie: Die etablierte Sunrise Cuisine steht für levantinisch-pannonische Spezialitäten.
Mit der Einrichtung der Selektion Vinothek Burgenland entstand 2011 im gegenüberliegenden Trakt Burgenlands größte Vinothek mit angeschlossener Bar, die im Sommer zudem die überdachte Terrasse bespielt. Das Café Mascaron im Innenhof des Schlosses bildet eine weitere Lokation, die temporär genutzt wird. Auf Burg Forchtenstein wurde 2015 mit der Eröffnung des Café Restaurants Grenadier in der sogenannten Roten Bastei die Gastronomie im Areal des Hochschlosses belebt. Das Lokal gilt als Anziehungspunkt für Reisende sowie Einheimische. Mit der Umwandlung des historischen Jägerstöckels in Lackenbach in ein Boutique-Hotel wurde 2018 erstmals der Schritt hin zur Beherbergung unternommen. 2020 erfolgte die Erweiterung um Räumlichkeiten im Westflügel des Renaissanceschlosses, das vor allem für Hochzeiten und Firmenveranstaltungen hohe Nachfrage erfährt.
HOSPITALITY ALS FÜNFTER UNTERNEHMENSBEREICH
Mit dem Restaurant Henrici, der Selektion Vinothek Burgenland und dem Boutique-Hotel Zum Oberjäger entstanden in den ersten zwei Jahrzehnten des Bestehens der Esterhazy Betriebe drei hochwertige Gastronomie- und Beherbergungsstätten. Was jedoch weiterhin fehlte, war ein Hotel in Eisenstadt im gehobenen Segment. Im Zuge umfangreicher Analysen fiel 2016 der Entschluss, das zum Verkauf stehende Gebäude der Gebietskrankenkasse in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schloss Esterházy und den Stallungen für diesen Zweck zu erwerben. Zudem eröffnete die Rücknahme der Badeanlage in Breitenbrunn mit Anfang 2019 die Möglichkeit, am Neusiedler See zusätzliches gastronomisches Angebot zu schaffen. Die Umsetzung beider Vorhaben geschah innerhalb kurzer Zeit: Zwischen 2020 und 2022 entstand in der Landeshauptstadt das Hotel Galántha, von 2022 bis 2024 wurde in Breitenbrunn das Marina-Gebäude mit dem Restaurant Libelle errichtet. Diese Erweiterung machte die Bündelung der HospitalityAgenden notwendig. 2022, im Jahr des Betriebsstarts des Hotels Galántha, wurde Hospitality als eigener Bereich lanciert.
BÜNDELUNG VON SYNERGIEN
Seit der Aufnahme eines Hospitality-Leiters im Frühjahr 2022 laufen die Fäden der Hotel- und Gastronomiebetriebe an einer Stelle zusammen. Erste Schritte galten dabei dem Aufbau eines Gastro- und Hotelmarketings, das die spezifischen Instrumente dieses Markts beherrscht. Mit der Einstellung eines Corporate Executive Chefs als Küchenchef über alle Betriebe erfolgte darüber hinaus die Ausrichtung der einzelnen Küchenlinien und zugleich die Sicherstellung von gleichbleibender Qualität. Die Zentralisierung des Einkaufs sowohl bei den Produkten als auch den Weinen führte zu schlankeren Strukturen. Als Ansprechpartner sowie Bezugsquelle für Weine steht die Vinothek Selektion Burgenland zur Verfügung, wodurch zugleich die interne Schulung des Personals hinsichtlich Weinberatung gegeben ist.
EIGENES PERSONALWESEN
Das Personalwesen ist jener Bereich, der die größte Herausforderung darstellt. Aufgrund der Unterschiede zu den anderen Unternehmensteilen durch saisonale sowie veranstaltungsgegebene Spitzen fiel daher die Entscheidung zur Dezentralisierung. Auf diese Weise kann optimiert auf sich ändernde Situationen eingegangen werden. Der Bereich beschäftigt in der Hochsaison 170 Arbeitskräfte, bei einzelnen Events sind fallweise 50 Mitarbeitende im Einsatz. In dieser Hinsicht profitieren die Betriebe voneinander: Durch einen großen Pool können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehrere Betriebe durchlaufen, je nachdem, wo sie gebraucht werden. Die Flexibilität gibt Abwechslung und sorgt für die Erweiterung von Kenntnissen. So können Lehrlinge beispielsweise bei ein und demselben Arbeitgeber mehrere Gastronomiebetriebe kennenlernen, unterschiedliche Küchenlinien durchlaufen und sogar in der Fleischmanufaktur arbeiten. Mit Ende 2024 standen sechs Lehrlinge in der Gastronomie in Ausbildung, hinzu kommen rund 15 Praktikantinnen und Praktikanten während der Sommermonate.
ZERTIFIZIERTE BETRIEBE
Das Hotel Galántha sowie das Boutique-Hotel Zum Oberjäger tragen das Österreichische Umweltzeichen und sind damit als nachhaltige Gastronomiebetriebe ausgewiesen. Das vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie an Beherbergungsbetriebe und Tagungs- und Eventlokalitäten verliehene Siegel weist diese als barrierefrei aus und bestätigt den Einsatz von Bioprodukten sowie regionalen und saisonalen Lebensmitteln, das Angebot von veganen Speisen, den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Wasser. Zudem bekräftigt die Kooperation mit der AMA GENUSS REGION das Engagement des Vier-Sterne-Superior Hotels Galántha für regionale Herkunft und erstklassige Lebensmittelqualität.
LEBENSMITTEL AUS EIGENEN BETRIEBEN
Regional verfügbare Lebensmittel bilden die Grundlage in allen Betrieben – der Anteil heimischer Zutaten liegt bei etwa 80 Prozent. Durch den kontinuierlichen Ausbau der Landwirtschaft kann
Esterhazy Hospitality in vielen Bereichen auf Lebensmittel aus eigener Produktion zurückgreifen – durch die Umstellung auf BioLandwirtschaft bereits im Jahr 2002 und zuletzt auch im Weinbau sind diese nicht nur regional, sondern zudem biologisch hergestellt. Rind- und Wild-Fleisch kommt von PANNATURA, ebenso die Eier von den fürstlich wandernden Hühnern. Weitere Zutaten wie Kichererbsen, Mehle oder Öle zum Verfeinern der Speisen stammen ebenfalls vom Bio-Landgut Esterhazy. Dadurch sind kurze Wege, nachvollziehbare Herkunft und hohe Qualität garantiert.
KURZE WEGE UND NACHHALTIGER UMGANG MIT RESSOURCEN
Bereits beim Einkauf wird darauf geachtet, Plastikverpackungen nach Möglichkeit erst gar nicht mitzukaufen und Lebensmittel regional zu beziehen. Bei Fisch setzen die Restaurants vor allem auf heimische Produkte, während sich das Angebot an Obst und Gemüse nach der Saison richtet. Um die Verschwendung von Lebensmitteln möglichst gering zu halten, wurde die Tageskarte durch eine Wochenkarte ersetzt: Die wöchentliche Umstellung erleichtert einerseits den Einkauf und reduzierte zugleich jenen Anteil, der durch das täglich wechselnde Angebot nicht verbraucht wurde.
VIELFÄLTIGES ANGEBOT FÜR UNTERSCHIEDLICHE ZIELGRUPPEN
So vielfältig sich das Angebot zeigt, stellen sich auch die Zielgruppen der Esterhazy Hospitality dar: Gäste des BoutiqueHotels Zum Oberjäger suchen die Nähe zur Natur, die Zweisamkeit oder nützen das Flair der Location für besondere Momente wie Hochzeiten. Im Hotel Galántha trifft das Publikum eines städtischen Hotels aufeinander: Kulturinteressierte checken hier ebenso ein wie Cityhopper, Konferenzgäste oder die Künstler der Festivals. Die Selektion Vinothek Burgenland spricht weinaffine Gäste an, während die Restaurantbetriebe unterschiedliche kulinarische Schwerpunkte setzen. Mit dem wohl spektakulärsten Blick auf Eisenstadt lockt schließlich die Rooftop-Bar im Hotel. Hier tummeln sich Hotelgäste ebenso wie Einheimische und genießen ab den Nachmittagsstunden ein breites Angebot an internationalen Drinks, schmackhafte Snacks und die atemberaubende Aussicht.
TISCHKULTUR
Die Gastronomie- und Hotelbetriebe stehen für gelebte Gastlichkeit, regionale Zutaten und internationale Inspirationen.
HOTEL GALÁNTHA: MODERNES HOTEL MIT INTERNATIONALEM FLAIR
Mit der Eröffnung des Hotels Galántha im Herbst 2022 schloss Esterhazy die Lücke, die lange durch das Fehlen eines hochwertigen Hotels in Eisenstadt gegeben war. Das Hotel beherbergt neben 120 stilvoll ausgestatteten Zimmern das Restaurant PAULGARTEN, die Rooftop-Bar sowie einen Wellnessbereich, der auch als Daily-Spa genutzt werden kann.
In einer Phase, in der vieles stillzustehen schien, entstand in Eisenstadt in 22 Monaten Bauzeit das Hotel Galántha. Im November 2020 und damit in jener Phase, als in Österreich covidbedingt der zweite Lockdown verhängt wurde, war der Spatenstich erfolgt. Nach Plänen von Hohensinn Architektur ZT Graz schritten die Arbeiten unter penibelster Einhaltung aller vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen rasch voran. Rund 29 Millionen Euro flossen in das Projekt, am 1. September 2022, rechtzeitig vor dem Auftakt des HERBSTGOLD – Festivals, fand das Soft-Opening statt. Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur nützten gemeinsam wie die eingeladene Bevölkerung die Möglichkeit, das neue Hotel zu besichtigen. Das Interesse war entsprechend groß – schließlich findet eine Eröffnung dieser Dimension nicht so häufig statt. Und die 120 Zimmer inklusive drei Suiten, das ebenerdige Restaurant sowie eine RooftopBar im fünften Stock hinterließen bei den Gästen Eindruck.
HOHER KOMFORT UND SANFTE FARBEN
In unmittelbarer Nachbarschaft zur einstigen Zweigstelle der Nationalbank und nur einen Steinwurf von Schloss Esterházy und den Stallungen entfernt, fügt sich das Hotel in eleganter
Zurückhaltung in das historische Ensemble. Die Blickbeziehung dazu ist über bodentiefe Fenster im Restaurant PAULGARTEN sowie in den Zimmern gegeben. Das von BWM Architektur & Design Wien gestaltete Interior dominieren warme Farben aus der Natur: Dunkles Petrol, Senf, Salbei oder Koralle verleihen den Räumen zurückhaltende Struktur. Im Lobbybereich und Atrium, im Stiegenhaus sowie in der Rooftop-Bar finden sich Werke zeitgenössischer Künstler, etwa von Lukas Janitsch, der mit seinem „Kosmos der Steine“ den Bezug zwischen der Außenwelt wie dem Steinbruch St. Margarethen und dem Basaltwerk Pauliberg und dem Hotel Galántha herstellt.
DREI KATEGORIEN FÜR UNTERSCHIEDLICHE ANSPRÜCHE
Die drei luxuriösen Suiten bestechen mit stilvoll gestalteten 55 Quadratmetern sowie einem ungehinderten Blick auf Schloss Esterházy, die historischen Stallungen und den Schlosspark. Die 27 bis 29 Quadratmeter großen Luxury Zimmer überzeugen mit hochwertigen Materialien und einem offenen, großzügigen Bad. Für Familien bieten die 26 bis 38 Quadratmeter großen Luxury Family Zimmer mit Doppel- und Einzelbett ausreichend Platz. Durch raffinierte Raumaufteilung und Wohlfühlatmosphäre eignet sich das 23 Quadratmeter große Comfy Zimmer für Cityhopper und Geschäftsreisende. Die Zimmer der Kategorie Cozy sind mit 18 bis 22 Quadratmetern auf ein bis zwei Personen ausgerichtet. Die einzelnen Kategorien unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Größe, sondern auch in der Farbgebung, die wiederum Bezug zu der Umgebung nimmt.
ZIMMER MIT AUSSICHT
Von vielen Räumen bietet sich ein Blick auf Schloss Esterházy und den Schlosspark.
Während die Luxury-Kategorie vom Blau des Himmels inspiriert wurde, findet sich im Zimmertyp Cozy das Grün der Graslandschaft wieder. Das Rosa heimischer Blütenpflanzen bestimmt hingegen das Ambiente des Zimmertyps Comfy. Als zusätzliches Service steht den Gästen ein SpaBereich zur Verfügung: Auf 200 Quadratmetern finden sich Dampfbad, Sauna, Salz-, Fitness- und Ruheraum, deren Nutzung auch als Day-Spa buchbar ist.
MODERNE TECHNIK ALS UNSICHTBARES SERVICE
Zu den Annehmlichkeiten in den Zimmern zählt neben dem angenehmen Raumklima das hohe Maß an Technik: Über mobile Geräte können die Gäste die Temperatur sowie Intensität der Beleuchtung selbst regeln, Handy oder Tablet dienen als schlüsselloser Türöffner der Zimmer oder der Garage. Auch die Buchung von Upgrades, das Zahlen der Rechnung, das Bestellen von Speisen und Getränken und weitere Services während des Aufenthalts stehen über diese Dienste zur Verfügung.
RESTAURANT PAULGARTEN
Unter dem Leitsatz Grill & Greens eröffnete im Herbst 2022 gemeinsam mit dem Hotel Galántha das Restaurant PAULGARTEN. Grill bezieht sich auf den großen Grill, der eigens für das Restaurant kreiert wurde und mit Holz aus PANNATURA-Wäldern befeuert wird. Steaks von Bio-Angus Rindern und andere Spezialitäten finden hier die kulinarische Vollendung, zudem wird hauseigenes Brot gebacken. Greens steht für die Frische der Produkte, die pannonisch angehaucht zu feinen Speisen veredelt werden. Zum täglichen Frühstück, das auch externen Gästen offensteht, findet an Sonn- und Feiertagen ein Sonntagsbrunch statt.
ROOFTOP-BAR
Ein weiteres Glanzstück des Hotels bildet die Rooftop-Bar: Als einzige ihrer Art im nördlichen Burgenland bietet sie beeindruckende Ausblicke auf das Eisenstädter Schloss, die Stadt, das Wulkatal bis hin zum Neusiedler See. Im Winter strahlt ein großer Kamin Wärme und Behaglichkeit aus, der Sommer wird vor allem draußen genossen: Die großzügige Terrasse bietet Sitzgelegenheiten für bis zu 80 Gäste, im Inneren finden 70 Gäste Platz, davon 25 an der Bar. An den Wochenenden sorgen DJs für entspannte Sounds, auf das Kulturprogramm abgestimmte Events und Jam Sessions ergänzen zudem Festivals wie HERBSTGOLD oder Keys to Heaven.
EVENT- UND TAGUNGSLOCATION
Bereits bei der Planung war auf das große Potenzial gesetzt worden, das Eisenstadt durch seine Kulturstätten und das weitere Angebot für Tagungen und Konferenzen in sich trägt. Ein eigens dafür eingerichteter Bereich verfügt über bis zu fünf Räume auf 600 Quadratmetern, die sich durch modulare Trennwände auch flexibel bespielen lassen. Ende 2024 betrug die Auslastung an Gästen, die für Meetings oder andere Veranstaltungen gekommen waren, rund 35 Prozent. Das Angebot reicht dabei von der klassischen Tagungsverpflegung bis hin zu Packages mit Weinverkostung, Schlossführung oder Konzert.
KOMFORT UND GENUSS
Tagen, übernachten und entspannen – das Hotel Galántha erfüllt unterschiedlichste Ansprüche.
RESTAURANT LIBELLE: BLICK ÜBER DEN SCHILFRAND
Die Eröffnung des Marina-Gebäudes am Neuen Strand Neusiedler See brachte neues Leben nach Breitenbrunn. Im luftig natürlich gestalteten Restaurant Libelle im ersten Stock vereinen sich feine Aromen mit herrlicher Aussicht und moderner Kunst. Zu ebener Erde bietet eine Greißlerei allerlei Feinkost für zu Hause und den Campingurlaub am See, die Strandbar kredenzt Snacks und Getränke. Und für unvergessliche Momente sorgt das einzigartige Ambiente.
BELETAGE
Essen am Wasser mit Blick in die Weite:
Das Restaurant Libelle im ersten Stock des Marina-Gebäudes am Neuen Strand Neusiedler See lockt mit Leichtigkeit, Nachhaltigkeit und Genuss. Die einzigartige Kulisse liefern Schilf und See, während sich das Interieur aus Holz, Naturtextilien und recycelten Materialien zu einem stimmungsvollen Bild vereint. Neben dem ganzjährig geöffneten Restaurant bieten die Strandbar und die Greißlerei saisonal regionale Spezialitäten.
Rund 50 Libellenarten wurden bislang in der Region Neusiedler See nachgewiesen. Die schillernden Insekten beeindrucken in unterschiedlichsten Farben von Gelb über Grün und Blau bis hin zu Rot, durch waghalsige Flugmanöver und durch ihre Leichtigkeit. Letztere verbindet sie mit dem Marina-Gebäude am Neuen Strand Neusiedler See und hat zur Namensgebung des Lokals beigetragen, denn leicht, fast schwebend fügt sich das Bauwerk in das Umfeld ein. Vom Restaurant im ersten Stock bietet sich ein fantastischer Blick auf das Schilf, den See und die es sanft umgebenden Hügel.
NATÜRLICHE FARBEN UND ÖKOLOGISCHE MATERIALIEN
In nur 20 Monaten Bauzeit – mit Pausen während der Vogelbrutzeit und im Sommer – war das nach Plänen des Studios Hoffelner Schmid entstandene Gebäude fertiggestellt worden. Es beherbergt neben dem Restaurant einen Kiosk des Fährbetriebs und eine Greißlerei. Während das Erdgeschoss aus Öko-Beton besteht, wurde der erste Stock mit Holz gebaut. Im Inneren tragen Restaurant und Veranstaltungsbereich die Handschrift von destilat Design Studio. Das renommierte Innenarchitekturbüro setzte auf klare Linien, zurückhaltende Farben und natürliche Formen. Die Materialauswahl erfolgte ganz bewusst: Zertifiziertes Holz, Teppiche aus recycelten PETFlaschen, Vorhänge aus aufbereiteten Fasern sowie Naturtextilien unterstreichen die Natürlichkeit und sind zugleich Ausdruck eines ökologischen Bekenntnisses. Die feierliche Eröffnung fand Anfang Juni 2024 im Rahmen eines großen Festes statt, bei dem sich die Gäste von der hohen kulinarischen Qualität sowie der stilvollen Gestaltung der Libelle überzeugen konnten.
SOUL FOOD MIT ASIATISCHEN EINFLÜSSEN
Kulinarische Höhenflüge sind im Restaurant Libelle Programm: Das gastronomische Konzept kombiniert Soul Food mit asiatischen Einflüssen und verleiht klassischen Gerichten einen modernen Twist. Regionalität gewährleistet höchste Frische und kurze Anfahrtswege und inspiriert zugleich stets zu neuen Ideen. Zutaten wie Seewinkler Ingwer, Österreis und heimische Sojasaucen führen zu Kreationen wie der Kaiserrolle – einer beliebten Interpretation des asiatischen Pendants, von dem 2024 rund 7.000 Stück die Küche verließen. Die Speisekarte
ändert sich nach Saison, jahreszeitliche Schwerpunkte wie die Ganslwochen lockten bereits im ersten Jahr zahlreiche Gäste an. Auch die Weine stammen vorwiegend aus der Region – schließlich liegt Breitenbrunn inmitten der Weinregion Leithaberg DAC.
KORRESPONDENZ ZWISCHEN INNEN UND AUSSEN
Neben den außergewöhnlichen Kreationen auf dem Teller besticht das Restaurant mit seiner architektonischen Ausrichtung: Anders als andere Lokale am See sitzen die Gäste nicht direkt am Wasser, sondern eine Etage darüber, wo sich die Weite des Schilfgürtels, der Blick auf darüber ziehende Vogelschwärme und sanft schaukelnde Segelboote in der Ferne auftut. Große Glasfenster geben den Blick nach draußen frei, zur warmen Jahreszeit verlagert sich der Betrieb auf die Terrasse, die einen Speise- sowie einen Loungebereich umfasst. Von letzteren öffnet sich die Sicht auf das im Norden liegende Leithagebirge als Kontrapunkt zum See. 245 Gäste finden innen und außen Platz. Als eigener Bereich steht ein Veranstaltungsraum zur Verfügung, der bis zu 122 Personen fasst.
STRANDBAR: AM WASSER GENIESSEN
Während das Restaurant Libelle ganzjährig geöffnet hat, ist die Strandbar von April bis Anfang Oktober in Betrieb. Das Speisenangebot reicht von klassischen Badkantinenspeisen wie Langos über Pommes frites bis zu sommerlich leichten Salatbowls. Die Speisen und Getränke können bequem von der Liege aus mittels QR-Codes bestellt werden.
GREISSLEREI: NAHVERSORGER
FÜR GÄSTE VON NAH UND FERN
Die ebenerdig untergebrachte Greißlerei bietet Produkte für jene Gäste, die ihr Domizil oder nur ihre Sonnenliege am See aufgeschlagen haben. Bei saisonal bedingten Öffnungszeiten gibt es in dem kontaktlos geführten Geschäft alles für ein gutes Frühstück – von frischem Gebäck von einem regionalen Bäcker über Marmeladen bis hin zu Säften. Für den Sundowner am Abend hält das Sortiment alkoholfreie Getränke und Weine bereit. Und sollte die Zahnpasta oder Sonnencreme daheim geblieben sein, findet sich Ersatz im ausgewählten Warenangebot an Kosmetika und Hygieneartikeln.
SCHLOSSQUARTIER EISENSTADT: ESSEN, TRINKEN UND GENIESSEN
Mit seiner Aufwertung durch die Ausweitung des Angebots seit 2009 hat sich das Schlossquartier zu einem kulinarischen Angelpunkt in Eisenstadt gewandelt. Durch das Restaurant Henrici weht seit der Wiedereröffnung nach Modernisierungsarbeiten 2023 levantinisch-pannonischer Wind und auch die Selektion Vinothek Burgenland hat ihr Service ausgeweitet.
Ende der 1990er-Jahre wurde die frühere Schlosstaverne aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Seither erfuhr das Lokal mehrere Neuerungen und firmiert seit 2009 als Restaurant Henrici. Da Küche sowie die Lüftungsanlagen nach über 20 Jahren nicht mehr dem neuesten Stand entsprachen, erfolgte während der Winterpause 2022/23 eine Erneuerung der Infrastruktur. Nach seiner Wiedereröffnung im April 2023 startete das Restaurant nicht nur mit einigen Veränderungen im Interieur, sondern auch mit einer neuen Küchenlinie durch: Sunrise Cuisine vereint levantinische und pannonische Elemente und zaubert damit Urlaubsstimmung auf die Teller.
HENRICI: EIN LOKAL – VERSCHIEDENE BEREICHE
Der Restaurantbereich erfuhr im Zuge der Umgestaltung eine Dreiteilung, zentrales Element und zugleich die Konstante des Restaurants Henrici bildet die lange Bar aus Sandstein. Sie gibt dem Raum Struktur und leitet den Gast durch das Lokal, das durch ein neues Beleuchtungskonzept nun eine wärmere Atmosphäre ausstrahlt. Gleich beim Eingang laden Loungemöbel dazu ein, für einen Kaffeeplausch Platz zu nehmen. Der BistroBereich wird gerne von Mittagsgästen frequentiert, während der zur Stadt hingewandte Bereich vor allem für Business-Lunch oder Dinner genützt wird. Der große Saal zum Westtrakt hin steht hingegen für Veranstaltungen zur Verfügung: Rund zehn Partys und Events pro Jahr, die musikalisch in die 1980er- und 1990er-Jahre führen, spanische Klänge oder After-Show-Partys sorgen regelmäßig für volles Haus. Im Sommer lockt zudem die großzügig gestaltete Terrasse mit Lounge- und Essbereich und einem wunderbaren Blick auf Schloss Esterházy.
LEVANTE TRIFFT PANNONIEN
Mit der Eröffnung nach dem Umbau präsentierte sich das Restaurant Henrici 2023 mit neuem Logo und neuer Linie: Unter
dem Sehnsuchtswort Sunrise Cuisine finden sich levantinischpannonische Inszenierungen auf der Karte. Klassiker des Orients wie Mezze, Pita Brot und Feta treffen auf Wild aus den PANNATURA-Wäldern und Fisch aus heimischen Gewässern. Die österreichische Küche ist zudem mit Wiener Schnitzel vertreten und auch der Esterházy-Rostbraten darf nicht fehlen. Mit seiner Neuausrichtung schaffte das Restaurant den Schwenk von der traditionellen Küche hin zur modernen Fusion aus regionalen Zutaten und südlichen Aromen.
SELEKTION VINOTHEK BURGENLAND: ANLAUFSTELLE FÜR WEINLIEBHABER
Das Sortiment der Selektion Vinothek Burgenland bildet mit 800 Weinen von über 140 Winzern die große Bandbreite der burgenländischen Weinwelt ab und bietet Weine des ungarischen Weinguts Etyeki Kúria an. Zusätzlich zu dem nach wie vor ungebrochen gut laufenden Privatkundengeschäft erfolgte Ende 2023 der Aufbau des B2B-Bereichs. Die Selektion Vinothek Burgenland steht damit den Betrieben der Esterhazy Hospitality als Servicepartner zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten die Kollegen bei der Weinauswahl und unterstützen beim Verfassen der Weinkarte. Im Zuge des Ausbaus dieses neuen Zweigs erfuhr zudem die bereits seit mehreren Jahren bestehende Beziehung zur Privatbrauerei Gols eine Intensivierung. Durch die Verbindung mit dem OnlineShop der Golser Brauerei sind Weine aus der Vinothek nun über dieses Tool erhältlich. Die Lieferung übernimmt der Fuhrpark der Golser Brauerei, wodurch Synergien genutzt und Extra-Fahrten reduziert werden. Von dieser neuen Kooperation profitieren rund 1.400 Kunden im Raum Wien, Niederösterreich und Burgenland. Als weitere Neuerung eröffnete Ende 2024 der Selbstbedienungsladen der Markthalle Kulinarium Burgenland in unmittelbarer Nachbarschaft zur Vinothek.
CAFÉ MASCARON
Das Café Mascaron im Innenhof des Schlosses war nach längerer Schließung im Sommer 2024 wieder temporär geöffnet und bot auf kleiner Karte Getränke, Snacks und Eis. Im Rahmen der großen Festivals finden hier außerdem Buffets für Künstlerinnen und Künstler sowie Crew Platz, bei anderen Veranstaltungen wie dem HERBSTGOLD – Festival eignen sich die Räumlichkeiten für kleinere Empfänge. Auch für Mitarbeitertreffen wie das Mami-Frühstück, das Karenz-Café oder zur Verköstigung der Kinder während der Ferienbetreuung steht das Café Mascaron zur Verfügung.
SUNRISE UND WEIN
Die historischen Stallungen gegenüber Schloss Esterházy bilden seit vielen Jahren eine kulinarische wie kulturelle Anlaufstelle in der Landeshauptstadt.
BOUTIQUE-HOTEL ZUM OBERJÄGER: RÜCKZUGSORT IM GRÜNEN
Mit der Verbindung von Kunst und Kultur im Rahmen eines Renaissanceschlosses verzaubert das Boutique-Hotel Zum Oberjäger in Lackenbach. Das 2018 eingerichtete und 2020 erweiterte Zimmerangebot findet sowohl bei privaten Gästen als auch im Rahmen von kleineren Firmenevents großen Anklang.
Im Zuge der Neuausrichtung der Hospitality erfolgte die Eingliederung des Boutique-Hotels Zum Oberjäger in diesen neuen Unternehmensbereich. Die 13 Zimmer und Suiten sind ganzjährig gut gebucht, besonders beliebt ist Schloss Lackenbach bei Brautpaaren: Rund 20 Hochzeiten finden jährlich hier statt, zudem nützen Unternehmen die Ruhe und Abgeschiedenheit für Klausuren oder Tagungen in kleinem Rahmen.
AUSGEZEICHNET MIT DEM ÖSTERREICHISCHEN UMWELTZEICHEN
Für seine nachhaltige Betriebsführung erhielt das BoutiqueHotel 2024 das Österreichische Umweltzeichen. Eine Maßnahme in Richtung Umweltbewusstsein äußert sich unter anderem im Verzicht der Gäste auf die tägliche Reinigung des Zimmers auf deren Wunsch, wodurch Reinigungsmittel, Energie und Abfall gespart werden. Als Gegenleistung wird bei jeder 99. nicht durchgeführten Reinigung ein Baum im Schlosspark Lackenbach gepflanzt – eine nachhaltige Geste, von der alle profitieren.
KULINARISCH BESTENS VERSORGT
Die kulinarische Verpflegung übernehmen regionale Cateringbetriebe oder das Hotel Galántha, dessen Executive Chief zudem für exklusive Kochevents im Kochsalon zur Verfügung steht. Kochkurse mit Zutaten aus dem Schlossgarten finden großen Anklang, auf Wunsch begleitet von Weinen des Weinguts Esterházy. Der Kochsalon sowie der Grüne Salon können von den Gästen jederzeit genützt werden, ein Weinkühlschrank offeriert zudem feine Tropfen aus der Region.
KULINARIK UND KUNST
ALS GEMEINSAMER GENUSS
Die historischen Lokationen der Fürsten Esterházy verstanden es über Jahrhunderte, ihre Gäste durch die gekonnte Verbindung von Kulinarik, Kunst und Einflüssen der Natur zu begeistern. Dieser Tradition folgend, setzt Esterhazy NOW Contemporary mit der Vergabe von Auftragswerken die Auseinandersetzung zeitgenössischer Kunstschaffender mit dem Terroir der Hospitality Betriebe fort.
Überdimensionale Libellen schwirren über die Wände des gleichnamigen Lokals, in einer Voliere im Hotel Galántha erscheint die Königin der Nacht und Papageien an den Wänden erinnern an ihre Besitzer, die allesamt der Komposition zugetan waren. Den Werken wiederum ist gemeinsam, dass sie in der direkten Auseinandersetzung mit dem Ort entstanden sind. Die Kunstwerke im Restaurant Libelle, in mehreren Bereichen des Hotels Galántha und in der Tanzpassage sind Auftragsarbeiten, die auf Initiative von Esterhazy NOW Contemporary für den jeweiligen Ort geschaffen wurden. Durch diese Anstöße entstehen neue Werke und öffnen an den Lokationen unterschiedliche historische oder atmosphärische Schichten.
KUNST IM HOTEL
Zeitgenössische Kunst umfängt die Gäste des Hotels Galántha schon beim Betreten: Ein überdimensionaler Käfig zieht den Blick auf sich, darin eine Skulptur, von goldenen Ringen umgeben. Die „Königin der Nacht“ des Künstlers Thomas Baumann scheint hier „In Anmut der Freiheit“ schwebend in der Voliere zu tanzen. Sie ist ein Vorgeschmack auf weitere Werke mehrerer Künstlerinnen und Künstler, die wie in einer Wunderkammer die Wände und Regale der Lobby zieren. Bei Edith Payers Bildern stehen hingegen nicht die Käfige, sondern die Vögel im Fokus: Die fünfteilige Serie „Vogelperspektive“ setzt sich mit Komponisten und ihren Federtieren auseinander. Der Künstler Thomas Baumann ist noch andernorts präsent: Im Atrium des Hotels bilden große Metallringe und Leuchtstäbe perlende Luster im Luftraum.
WECHSELNDE KUNSTWERKE IN DER TANZPASSAGE
Die Tanzpassage Eisenstadt inszeniert wechselnde Kunstwerke zu Ballett, Tanz und Bewegung. Als räumliches „Pas de deux“ bilden ein Kunstkammer-Regal im Hotel Galántha und zwei Vitrinen im öffentlichen Durchgang Bankgasse 1–3 diesen besonderen Ort. Runde Schaukästen in Claudia Planks und Hans Werner Poschaukos permanenter SgraffitoGestaltung „Tanz der Pfirsichblüten“ schaffen kleine Bühnen für künstlerische Inszenierungen und reflektieren das Zusammenspiel von Körpern und Blicken der Passanten.
Die Ausstellungen wechseln halbjährlich. Bislang zu sehen waren Werke von Christoph Holzeis, Renate Kordon, Plank & Poschauko, Thomas Weinberger und Haruko Maeda.
FLIRRENDE LEICHTIGKEIT UND DER BEZUG ZUM SEE
Die Libelle ist im gleichnamigen Restaurant in Breitenbrunn Programm und mit etwas Glück lässt sich die schillernde Schönheit auf der Terrasse nieder. Innen kommen die Gäste um sie ohnehin nicht herum: Auf großformatigen Bildern und kleinen Skizzen setzt der ungarische Künstler Áron Lörincz das filigrane Insekt in Szene. Parallel dazu liefert Georg Frauenschuh in einer vierteiligen In-Situ-Rauminstallation „Ausblicke im Wind“.
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
ERREICHTE ZIELE
• Österreichisches Umweltzeichen für Tourismusbetriebe, Umweltzeichenzertifizierung für nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln
• Eröffnung des 4-Sterne-Superior Hotels Galántha in Eisenstadt
• Eröffnung Neuer Strand Neusiedler See in Breitenbrunn mit Restaurant Libelle, Strandbar und Greißlerei
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Zertifizierung Gaumen Hoch für den Neuen Strand Neusiedler See
• AMA Genuss Siegel für den Neuen Strand Neusiedler See
• AMA Genuss Siegel für das Restaurant Henrici
• Eröffnung von 45 Tiny Häusern in HotelQualität am Neuen Strand Neusiedler See
ZAHLEN,
DATEN & FAKTEN RUND UM HOSPITALITY
IN DEN JAHREN 2022 BIS 2024
60.000 verkaufte Speisen pro Jahr im Restaurant Henrici
245 Sitzplätze im Restaurant Libelle
35.000
Gäste pro Jahr im Hotel Galántha
140 Winzer in der Selektion Vinothek Burgenland
WEINGUT
VOM LEITHABERG IN DIE WELT
Hier trifft historischer Weinbau auf moderne Kellertechnik. Das Weingut stellte 2019 von konventionellem auf ökologischen Anbau um, im Jahr 2023 erfolgte die Bio-Zertifizierung. Kreislaufwirtschaft, Begrünung der Böden und ein Umstieg auf klimafitte Sorten sind Teil des Konzepts.
Insgesamt 65 Hektar Fläche bewirtschaftet das Weingut Esterházy im Umkreis um sein Betriebsgebäude in Trausdorf an der Wulka. Die Weingärten liegen in Eisenstadt, Großhöflein, St. Georgen, St. Margarethen, Oslip und Rust und damit innerhalb eines Radius von rund zehn Kilometern um die Kellerei. Das bedeutet kurze Wege und die stete Nähe zum Stock, die durch die 2023 abgeschlossene Umstellung zum Bio-Betrieb wichtiger denn je ist: Durch den Bio-Weinbau intensiviert sich die Auseinandersetzung mit der Rebe in enger Abstimmung auf Boden, Klima und Witterung. Hierbei setzt das Weingut Esterházy auf traditionelle Techniken und Materialien und nutzt zugleich Ressourcen, die im eigenen Betrieb anfallen. Der Kompost stammt vom Bio-Landgut Esterhazy und damit aus unmittelbarer Umgebung, was wiederum der Kreislaufwirtschaft entspricht. Der eingeschlagene Weg zeigt sowohl national als auch international Erfolg: 75 Prozent der Weine gehen mittlerweile in den Export.
BIO-WEIN IN HÖCHSTER QUALITÄT
Die bereits 2019 eingeleitete Umstellung von konventionellem auf biologischen Weinbau hat in der Bearbeitung einiges geändert: War es früher üblich, etwa dreimal im Jahr auszufahren, um Spritzungen gegen Schädlinge und Krankheiten durchzuführen, erfolgt der Gang zum Stock nun nach Bedarf – im Schnitt rund siebenmal im Jahr, bei niederschlagsreichen Jahren wie 2023 und 2024 jedoch durchaus noch öfter. Denn anders als bei der konventionellen Bearbeitung, bei der der Schutz der Pflanze über die systemischen Mittel von innen heraus wirkt, bleibt biologischer Schutz stets an der Oberfläche und wird bei Regen abgewaschen. Die klimatischen Verhältnisse in der Region –wenig Niederschlag und häufiger Wind – wirken sich jedoch günstig aus: Der Wind trocknet die Feuchtigkeit rasch und beugt so Fäulnis vor. Die Trockenheit beeinträchtigt jedoch die Erntemenge – eine Herausforderung, der das Weingut Esterházy mit entsprechender Bearbeitung je nach Standort begegnet. Im Rahmen intensiver Auseinandersetzung mit den Kulturen erfolgen bei Bedarf Umveredelungen oder Neuauspflanzungen.
SCHONENDE BODENBEARBEITUNG
Neben dem Verzicht auf systemische Pflanzenschutzmittel bildet die Bodenbearbeitung einen weiteren Schritt zum Erhalt kräftiger Reben. Hierbei gilt es, die Feuchtigkeit auf natürliche Weise im Boden zu bewahren, denn alle Weingärten, die im Ertrag stehen, kommen ohne künstliche Bewässerung aus.
Unterstützung dafür liefert die Natur: Begrünung fördert die Bildung von Stickstoff und Nährstoffen im Boden und schützt zugleich vor Evaporation. Je nach Standort kommen traditionelle Pflanzen wie Klee oder Schafgarbe zum Einsatz. Während der Bewuchs über der Erde Schutz vor Austrocknung und Erosion bietet, lockern Pfahlwurzler den Boden auf und setzen damit vielfältige Prozesse zur Bodengesundheit in Gang.
CANOPY MANAGEMENT UND SANFTER REBSCHNITT
Unter dem Gesichtspunkt des Klimawandels wird der Laubarbeit und dem Rebschnitt große Bedeutung beigemessen. Das Canopy Management (Laubdach-Management) geht speziell auf Klimaund Standortbedingungen jedes einzelnen Rebstocks ein und schenkt Sonneneinstrahlung, Windströmungen und weiteren Faktoren wie der Nähe zu einem Wald große Aufmerksamkeit. Das Belassen der Blätter an der Westseite bewahrt die Trauben vor Sonnenbrand, während das Entblättern an der Ostseite ihre bessere Trocknung durch die Morgensonne ermöglicht. Auf diese Weise nützt Canopy Management natürliche Vorgänge und beugt Pilzen und Fäulnis vor. Einen weiteren Schritt zur Stärkung der Reben stellt der sanfte Rebschnitt dar. Geringfügige Schnitte von Hand an ein- bis zweijährigen Trieben reduzieren das Auftreten großer Wunden und minimieren zugleich potenzielle Eintrittspforten für Viren und Bakterien. Der händische Schnitt ermöglicht eine individuelle Behandlung jedes Stocks: So wird bei kräftigeren Reben darauf geachtet, mehr Knospen zu erhalten, während schwächere einen intensiveren Rückschnitt erfahren. Die Umsetzung dieser Maßnahmen macht sich mehrfach bezahlt: Sie trägt einerseits zur Gesunderhaltung der Reben bei und erhöht weiters deren Lebensdauer.
TIEF VERWURZELT
Die Weingärten befinden sich in einem Umkreis von rund zehn Kilometern um das Weingut Esterházy.
NEUE SORTEN UND LAGEN
Neben dem sorgfältigen Umgang mit bestehenden Rieden kommt der Neuanlage oder -ausrichtung, basierend auf den neuen klimatischen Herausforderungen, große Bedeutung zu. Zusätzlich zu den 65 Hektar an bewirtschafteten Weingärten verfügt das Weingut Esterházy über weitere 18 Hektar an Brachflächen, die als Weingärten ausgewiesen sind und bei Bedarf bestockt werden können. Dies erhöht die Flexibilität im Umgang mit Rieden und ermöglicht das Experimentieren mit zukunftsfähigen Sorten. 2021 waren östlich von St. Georgen in der Riede Pirichen und ihren Subrieden Burg Roy und 1758 Weinreben ausgepflanzt worden. Drei Jahre später lieferten diese erstmals partielle Erträge. Die nach Süden und Südosten abfallende Erhebung ist mit vier Rebsorten
bestockt: Am steilen Südhang und damit in der wärmsten Lage wurde Blaufränkisch gesetzt, auf einem kleinen Sattel darunter wächst auf rund 0,4 Hektar Furmint. Dieser traditionellen Sorte wird durch ihre späte Reife, das Bewahren von Frische und Säure Zukunftspotenzial zugesprochen. Darüber hinaus findet sich nach Südosten ausgerichtet Pinot Noir. Die oberste und damit kargste, leicht nach Süden orientierte Parzelle trägt Chardonnay. Ebenfalls in St. Georgen wird in der Ried Feurer ein Hektar Zweigelt in die sogenannte Urrebe umveredelt: Die Mutter des Veltliners – Mater Veltlinis –, die im Jahr 2000 in St. Georgen wiederentdeckt worden war, gilt ebenfalls als Zukunftsrebe und betont zugleich die Verbundenheit mit der Region.
AUS EICHENFÄSSERN UND BETONEIERN
Beim Ausbau der Weine geht das Weingut Esterházy keine Kompromisse ein – und beschreitet dennoch neue Wege. Neben herkömmlichen Gefäßen aus Holz und Edelstahl setzt der Traditionsbetrieb auf innovative Lösungen wie Amphoren oder Betoneier aus eigenem Basalt.
Gab es früher in jeder Weinbaugemeinde mindestens einen Fassbinder, zählt dieser heute zu den seltenen Berufen: Nur eine Handvoll Betriebe übt das traditionelle Handwerk aus, wobei die Nachfrage in den letzten Jahren durch den Wunsch nach Gebinden aus heimischen Wäldern wieder stieg. Für das Weingut Esterházy ist die Verwendung heimischer Gehölze für die Fässer ein Bekenntnis zu dieser Tradition. Darüber hinaus experimentiert es jedoch auch mit alternativen Möglichkeiten – etwa in der Produktion von Schilfwein oder dem Ausbau in Betoneiern, die aus Pauliberg-Basalt gefertigt werden.
Neben vielfach prämierten Stillweinen hat sich das Weingut in den letzten Jahren zudem einen Namen in der Sektproduktion gemacht. Unsere Herkunftssekte vom Leithaberg erfüllen die strengen Anforderungen der geschützten Ursprungsbezeichnung Sekt Austria und konnten in Verkostungen beste Bewertungen erreichen.
BETONEIER AUS EIGENEM ABBAU
Als 2023 drei Betoneier – sogenannte SuperEggs – in Trausdorf eintrafen, waren diese nicht nur die ersten ihrer Art in Österreich, sondern zugleich die größten weltweit. Gefertigt vom BetoneiSpezialisten Sonoma by SAS stammen die „Zutaten“ dafür aus eigenem Abbau. Die 3.800 Liter fassenden Gefäße bestehen zu rund 30 Prozent aus Basalt vom Pauliberg und überzeugten bereits in den ersten Füllungen sowohl im Geschmack als auch in der Qualität. Die Vorteile des Betons liegen darin, jeder Rebsorte ihren eigenen Charakter zu belassen und die Aromen des Anbaugebiets widerzuspiegeln. Ein weiterer Pluspunkt sind seine wärmespeichernden Eigenschaften: Durch die Wandstärke von acht Zentimetern reagiert der Beton nur langsam auf Temperaturveränderungen. Für den Wein ergeben sich konstante Bedingungen und eine gleichmäßige Gärung. Zudem ermöglicht die offene Struktur im Inneren des Eis ein Atmen: Durch die in den Betonporen eingeschlossene Luft entsteht eine natürliche Umgebung und damit ein stabiles Milieu, das die gewünschte Entwicklung unterstützt. Die Sauerstoffzufuhr geschieht gegenüber Edelstahltanks auf natürliche Weise, transportiert jedoch – im Unterschied zu Holz – während der
Reifung keine anderen Aromen. Dies intensiviert und stabilisiert Farbe, Geschmack und Mundgefühl. Deshalb eignet sich Beton besonders gut für die Herstellung hochwertiger Weine, die die Eigenschaften des Bodens und der Trauben unverfälscht zum Ausdruck bringen. Weitere Vorteile der Betoneier liegen in ihrer einfachen und chemiefreien Reinigung: Nach dem Gebrauch erfolgt die Säuberung mit Wasser und Weinsteinpaste, was ökologisch und ressourcensparend ist. Weiteres Plus: Durch die weitgehend rückstandslose Reinigung kann zwischen Weiß- und Rotweinen gewechselt werden. Und nicht zuletzt wird den Betoneiern eine hohe Langlebigkeit prophezeit.
BETONEIER
Die SuperEggs fassen 3.800 Liter. 30 Prozent des dafür verwendetenMaterials stammen vom Basaltwerk Pauliberg.
HOCHWERTIGE FÄSSER AUS EIGENEN WÄLDERN
Neben neuen Erfahrungen mit Betoneiern und Granitfässern setzt das Weingut Esterházy nach wie vor auf traditionelle Holzfässer, deren Holz zum Teil aus den eigenen Wäldern gewonnen wird. Das notwendige Holz muss Möbelholzqualität aufweisen und die Bäume haben nicht selten eine Höhe von 25 Metern. Rund 12 bis 15 Meter können davon für Fässer verwendet werden, der Rest kommt als Bauholz oder Hackschnitzel zum Einsatz, wodurch das Material rückstandslos verwendet wird. Auch hier spielen wieder unterschiedliche Unternehmensbereiche zusammen: Die Auswahl, Ernte und der Transport erfolgen gemeinsam mit PANNATURA. Zur Weiterverarbeitung kommt der Baum in eine Fassbinderei in Niederösterreich, die daraus Fässer in unterschiedlichen Größen fertigt. Die traditionellen Fassgrößen von 225 und 500 Litern wurden 2024 um ein Fass mit 1.500 Litern Fassungsvermögen erweitert, zudem wurde ein Fass mit 2.000 Litern bestellt. Durch dickere Dauben erhöht sich hierbei die Lebensdauer der Fässer –angestrebt ist eine Verwendung von mindestens 50 Jahren.
FREUDE AM EXPERIMENT
Die Freude am Experimentieren – etwa mit Betoneiern, Granitfässern oder Holzfässern unterschiedlicher Größe – findet im Weingut Esterházy auf vielfältige Weise Ausdruck. Für die vinophile Kundschaft bedeutet dies Kosterlebnisse der besonderen Art. Die 2023 lancierte Limited Edition in der 360° Projektbox enthält sechs Weine, die aus Trauben aus einem Weingarten und aus der Ernte eines Tages stammen. Nach der gemeinsamen Verarbeitung erfolgte der Ausbau in Amphoren aus Ton, in unversiegelten Betonamphoren, in Keramik sowie in Holz, Edelstahl und einem Granitfass. Das Ergebnis sind sechs deutlich unterschiedliche Weine, die zum Verkosten und Vergleichen animieren.
HOCHWERTIGER SEKT AUS BLAUFRÄNKISCH
Neben den Weiß-, Rot- und Roséweinen bildet der Sekt ein weiteres Segment und auch hier wird bereits im Weingarten die Grundlage für außergewöhnliche Produkte gelegt. 2019 begann das Weingut Esterházy mit der Ernte von speziellen Sekt-Grundweinen für die Versektung. Das Know-how konnte in den letzten Jahren ausgebaut werden und fließt heute in die Herstellung unterschiedlicher Produkte ein. Als Grundlage kommen stets 100 Prozent Blaufränkisch-Trauben vom Leithaberg zum Einsatz, was als Bekenntnis zu der burgenländischen Sorte und deren Qualität gesehen werden kann. Im November 2023 lanciert, präsentieren sich die Blanc de Noirs aus dem Haus Esterhazy in verschiedenen Reifegraden, die sich an den Stufen der Sekt Austria Pyramide orientieren. Der Sekt Austria Brut kommt frühestens nach neunmonatiger Reifung auf den Markt, Sekt Austria Reserve Rosé reift zumindest 18 Monate. Das TopProdukt ist der Sekt Austria Große Reserve, der mindestens 36 Monate Zeit zum Reifen hat, um sein ganzes Aromenspektrum zu entwickeln. Diese Herkunftssekte sind eine Hommage an den Blaufränkisch, der charakteristisch für das Burgenland ist, das Terroir des Gebiets wiedergibt und stilistisch zudem einzigartig ist.
HEIMISCHE EICHE
Jedes Eichenfass aus den eigenen Wäldern ist ein Unikat: Die Bäume werden sorgfältig ausgewählt und in einer Fassbinderei in Niederösterreich in der gewünschten Größe gefertigt.
AUSREICHEND LAGERMÖGLICHKEIT
MIT EIGENER STROMPRODUKTION
Die Weine finden nicht nur in Europa, sondern auch in Übersee starken Absatz, womit der Bedarf an international konformer Verpackung auf Industriepaletten stieg. Da eine Fremdlagerung nicht möglich ist, entschied sich das Weingut Esterházy zur Errichtung eines eigenen Palettenlagers, in dem Gebinde für den weltweiten Markt in Gitterboxen und auch auf Industriepaletten zwischengelagert werden. Das Gebäude bietet Kapazität für 900 Paletten, beim Bau wurde auf Energieeffizienz geachtet: Auf dem Dach wurden Photovoltaik-Elemente angebracht, sodass hier nun außerdem Strom erzeugt wird. Gemeinsam mit den bereits bestehenden Paneelen des Weinguts erreicht die Anlage eine Leistung von 135 KW, was bedeutet, dass das Weingut bis auf die zwei stromintensiven Erntemonate weitgehend energieautark agiert.
WEINGUT MIT BESONDEREN AKZENTEN
Das Weingut Esterházy steht für hochwertige Fine Wines, die sowohl im regionalen Umfeld als auch auf internationalen Märkten geschätzt werden. Der weltweite Erfolg zeigt sich nicht nur in der Präsenz auf renommierten Fachmessen, sondern auch in den zahlreichen Auszeichnungen, mit denen Esterhazy regelmäßig geehrt wird.
Mit seinem großen Angebot und seiner internationalen Reichweite gilt das Weingut Esterházy als Leitbetrieb im Weinbau und setzt zugleich touristische Marken, die weit über die Grenzen des Burgenlandes hinausstrahlen. Internationale Kontakte, eine ansprechende Infrastruktur und vielfältige Veranstaltungen öffnen weitreichende Möglichkeiten, die regionalen Weine in der Welt zu präsentieren und diese auch ins Burgenland zu holen. Das umfangreiche Angebot erfreut sich großer Beliebtheit und trägt damit nicht zuletzt zur regionalen Wertschöpfung bei.
WEIN AM WEINGUT ERLEBEN
Das Weingut war seit seiner Eröffnung 2006 als offenes Haus konzipiert: Mit einem großen Verkaufsraum sowie einem Veranstaltungsraum im Obergeschoß bietet es Räumlichkeiten für unterschiedliche Formate von Firmenevents bis zu privaten Feiern mit bis zu 45 Personen. Regelmäßige Masterclasses stellen die Qualität und Vielfalt in den Mittelpunkt. Im Rahmen von Tour & Tastings präsentiert das Weingut den Keller, ausgewählte Weine und Schmankerln. Ein Angebot, das vor allem bei Busgruppen großen Anklang findet und für viele Veranstalter bereits einen Fixpunkt darstellt.
Zweimal im Jahr heißt es zudem „It’s Wine O’Clock“, womit sich das Weingut in eine stimmige Eventlocation verwandelt, bei der Musik, Weinkosten und Genießen auf dem Programm stehen.
Als weiterer Veranstaltungsort hat sich seit 2015 das Kalandahaus etabliert. Es bietet Platz für bis zu 250 Gäste und trägt jährlich etwa 100 Events aus. Beliebt ist die Location für die Organisation von Businessevents ebenso wie für Hochzeiten – das Kalandahaus selbst ist auch als Trauungsort genehmigt. Um das Raumklima im Sommer besser zu regulieren, erfolgte 2024 der Einbau einer Kühlung und Lüftung, die mit einer hocheffizienten Wärmepumpe betrieben werden.
NEUE ETIKETTENLINIE
Um den einzelnen Weinlinien ein unverwechselbares Design zu verleihen und damit ihre Markenkraft zu unterstreichen, setzte ab 2023 ein Relaunch ein. Im September 2024 wurden alle Etiketten der Fine Wine Pyramide homogenisiert und an die im Dezember 2023 eingeführten Sektetiketten angepasst. Sie spannen nun den Bogen zwischen der langen Weintradition im Hause Esterházy und der handwerklichen Kunst des Weinmachens.
Zentrale Elemente bilden das E als Initiale des Familiennamens, der Fürstenhut als Zeichen der verliehenen Würde sowie der Orden des Goldenen Vlieses. Die unterschiedliche Farbgebung dieser drei Symbole gibt Auskunft über die Klassifizierung. Bei den Gebietsweinen, die zugleich die Basis der Qualitätspyramide bilden, zeigt sich ausschließlich das Vlies in Gold, während die beiden anderen Elemente in Schwarz gehalten sind. Die Ortsweine ziert ein Goldenes Vlies sowie ein goldenes E und bei den Riedenweinen, der Top-Kategorie, sind alle drei Symbole goldgefärbt.
Die Hochwertigkeit der Weine spiegelt sich zudem in der Haptik der Etiketten wider: Das hochwertige Baumwollpapier bringt die filigranen Elemente elegant zum Ausdruck. Sowohl das Design von Grafikerin Birgit Kiennast als auch die Produktion sind österreichische Arbeiten.
DESIGN MIT BOTSCHAFT
Die Etiketten spannen den Bogen zwischen Weintradition, Geschichte des Hauses Esterházy und modernen Ansprüchen.
NATIONALER UND INTERNATIONALER AUFTRITT
Mit seinen Weinen und Sekten ist das Weingut Esterházy regelmäßig bei nationalen und internationalen Veranstaltungen vertreten. Fixpunkte bilden die Vievinum als Leitmesse für österreichischen Wein in Wien sowie die ProWein Düsseldorf als größte internationale Fachmesse für Wein und Spirituosen. Darüber hinaus wird regelmäßig bei Händlern in Europa, Nordamerika und Großbritannien präsentiert. 2025 war das Weingut zudem auf der VINEXPO in Paris vertreten. Die hohe Qualität erfährt im Zuge von Bewertungen große Anerkennung: Falstaff bewertete den Blaufränkisch Ried Schildten 2021 sowie den Tesoro 2021 mit 94 Punkten, der Chardonnay Ried Lamer erhielt im Magazin A la carte 95 Punkte. Ein Aufwärtstrend lässt sich zudem mit der Umstellung auf den Ausbau in Betoneiern feststellen: Der Einsatz der neuen Gefäße steigerte die Bewertung der Gebietsweine um bis zu drei Punkte – damit liegen derzeit alle aktuell bewerteten Weine über dem Wert von 90 Punkten.
WEGWEISENDE SCHRITTE
Um die Weine den aktuellen Trends anzupassen, erfolgte in den vergangenen Jahren eine Adaptierung hinsichtlich des Alkoholgehalts und der Tannine. Während die Akzeptanz von Tanninen im Weißwein stieg, sank sie bei Rotweinen, worauf sich das Weingut Esterházy in der Produktion einstellte. So werden Rotweine nun teilweise in Ganztraubengärung – also mit Stängeln und Stielen – vergoren. Zudem wurde der Schalenkontakt reduziert: Während dieser früher häufig vier Wochen betrug, sind es heute 14 bis 21 Tage. Hinsichtlich der Reduktion des Alkohols kommt einmal mehr die Arbeit am Weinstock zum Tragen: Hier gehen die Bestrebungen dahin, Zuckereinlagerungen durch Laubarbeit einzudämmen. Das Ergebnis sind Trauben mit vollem Geschmack bei weniger Zucker und damit geringerem potenziellen Alkohol.
NAHE AM KUNDEN
Die Weine des Weinguts Esterházy lassen sich auf vielfältige Weise erleben. Am Weingut selbst finden zahlreiche Events und Tastings statt. Darüber hinaus sind die Weine auf internationalen Messen und Veranstaltungen präsent.
WEINGUT ETYEKI KÚRIA: ZIEL FÜR WEINLIEBHABER
1993/94 nahm das Weingut Etyeki Kúria in Ungarn mit einer Fläche von rund zwei Hektar den Betrieb auf. Heute besteht es aus drei Standorten und zwei Weinbaubetrieben, die zusammen rund 50 Hektar in der Nähe von Budapest und Sopron bewirtschaften.
Auf dem Öreghegy, dem „Alten Berg“ in Etyek, etwa 20 Kilometer westlich von Budapest, liegt das Weingut Etyeki Kúria. Es hat sich innerhalb von drei Jahrzehnten von einem kleinen Betrieb zu einem Ziel für Weinliebhaber entwickelt und das Sortiment ist mit den Jahren gewachsen. Als beliebter Veranstaltungsort finden am Weingut Etyeki Kúria weinbezogene Events wie Pinot Noir Vertikal oder ChardonNACHT statt. Zudem ist das Weingut Veranstaltungsort von privaten Feiern und Firmenveranstaltungen. Durch die Ausweitung der Flächen sowie den Ausbau des Angebots wurde die Produktion von Stillweinen 2024 in das neu errichtete Weingut Göböl verlegt. Bereits 2006 hatte das Weingut in Sopron Fuß gefasst, wo auf 25 Hektar vor allem die Sorten Blaufränkisch und Merlot gedeihen.
WEINGUT ETYEKI KÚRIA
Wie das Weingut Esterházy im Burgenland steht auch das Weingut Etyeki Kúria seit vielen Jahren für Innovationen auf dem Gebiet des Weinbaus. Der vormalige Betreiber hatte
Anfang der 1990er-Jahre im Weinbaugebiet Etyek-Buda mit der Auspflanzung von Chardonnay begonnen. Zugleich etablierte er moderne, reduktive, gekühlte Weinbereitungstechnologien und nahm eine der ersten Membranpressen in Ungarn in Betrieb. Nach der Übernahme erfolgte 2003 die Anpflanzung von Pinot-Noir-Trauben für die sortenreine Weinproduktion, das Weingut wurde damit Vorreiter für die gesamte Region.
Die Neuerrichtung des Weinguts auf dem „Alten Berg“ nach Plänen von BORD Architektur Studio im Jahr 2013 stellte schließlich die Weichen für die internationale Ausrichtung des Betriebs, der neben der Produktion nun vermehrt als Veranstaltungsort an Bedeutung gewann. 2024 wurde die Produktion nach Göböl ausgelagert. Heute steht das Weingut in Etyek für internationale und ungarische Rebsorten sowie für ein ausgesuchtes Sortiment an Schaumweinen, die teilweise nach der „Méthode Traditionelle“, also der klassischen Flaschengärung, produziert werden und vor Ort reifen.
BETRIEB IN GÖBÖL
Da das Weingut Etyeki Kúria durch die steigende Produktion an seine Grenzen gestoßen war, wurde in Göböl, etwa fünf Kilometer vom Hauptstandort entfernt, 2024 eine neue Produktionsstätte nach Plänen des Studio Fragment und der Architekten Zsolt Frikker und Imre Bődi eröffnet. Dabei standen einerseits die Funktionalität und andererseits die ökologische Ausrichtung im Vordergrund. Das Gebäude erfüllt modernste Wärmedämmstandards und ist mit einer PV-Anlage ausgestattet. Gesammeltes Regenwasser wird zur Bewässerung der Grünanlagen eingesetzt, zudem stehen Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung.
HERAUSRAGENDE
LAGEN
Die Grundlage für die Weine des Weinguts Etyeki Kúria bilden Trauben aus den besten Lagen. Die windumwehten Plateaus der Etyeker Hügel zeichnen sich durch eine hohe Zahl an Sonnentagen und kühlere Durchschnittstemperaturen aus. Kalkhaltige und tiefgründige braune Böden bieten ideale Bedingungen für den Anbau von Trauben mit ausgezeichneter Säurestruktur. Das Terroir wird oft mit der Champagne und Sancerre in Frankreich verglichen und eignet sich besonders für säurebetonte Weißweine, leichte Roséweine, Schaumweine sowie Pinot Noir. In Etyek werden Chardonnay, Sauvignon Blanc, Királyleányka, Pinot Gris, Pinot Blanc und die ungarische Sorte Zenit sowie als Rotwein Pinot Noir, aber auch „Exoten“ wie Chenin Blanc und Seperavi angebaut und zu Still- sowie Schaumweinen vergoren. Eine Nische bilden die Projektweine, bei denen, wie im Weingut Esterházy in Trausdorf, mit alternativen Fertigungen und Ausbaumethoden experimentiert wird.
WEINGUT KÚRIA SOPRON
Das im Westen von Ungarn gelegene Weingut Kúria Sopron steht vor allem im Zeichen des Rotweins. Wie die Region Leithaberg vom Klima des Neusiedler Sees beeinflusst, wechseln sich hier im Sommer trockene, heiße Tage mit humiden Nächten ab. Die Weingärten bei Sopron-Balf sind von sedimentärem Gestein, LössLehm und humusreichen braunen Böden bestimmt und bieten optimale Bedingungen für balancierte Rotweine mit mittlerem Körper und Alkoholgehalt sowie für ausgewählte Weißweine. Neben den vorherrschenden Sorten Blaufränkisch und Merlot finden sich vornehmlich Pinot Noir, Syrah, Grüner Veltliner und Riesling.
AUSGEZEICHNETE WEINE UND LOCATION
Die Weine und Schaumweine beider Weingüter wurden sowohl national als auch international mehrfach ausgezeichnet, zuletzt etwa bei der Asia Wine Trophy 2023, dem Concours Mondial des Bruxelles 2023 oder bei den Decanter World Wine Awards 2023. Neben den Weinen wurde das Weingut Etyeki Kúria mit seinem touristischen Angebot mehrfach geehrt: 2022 erhielt es die Auszeichnung „Schönstes Weingut Ungarns“ und 2023 von Business Traveller Hungary den Business Excellence Award.
PIONIERARBEIT
Das Weingut Etyeki Kúria gilt in vielfacher Hinsicht als Pionier in Ungarn. Es bewirtschaftet rund 50 Hektar in Etyek und in Sopron.
WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
ERREICHTE ZIELE
• Fokus auf Tannin- und Alkoholmanagement (Weine mit Alkoholgehalt unter 14 Vol.-% im Sinne von Drink-Responsibility)
• Abgeschlossene Bio-Zertifizierung
• Vermehrter Einsatz von Hölzern aus dem Leithagebirge und dem pannonischen Raum im Keller, Aufwertung heimischen Holzes zur regionalen Wertschöpfung und Kreation einer besonderen Charakteristik
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Weiterer Fokus auf die Produktion von Weinen mit reduziertem Tannin- und Alkoholgehalt
• Weitere Forcierung des Einsatzes von Eichen aus eigenen Wäldern
ZAHLEN, DATEN & FAKTEN RUND UM DEN WEIN
Rund 250.000
Flaschen Fine Wine produziert das Weingut Esterházy im Jahr
120
Hektar Weingärten in Österreich und Ungarn
3.800 Liter Fassungsvermögen hat eines von drei Basalt Eggs
375.000 Rebstöcke in Österreich und Ungarn
TOURISMUS, KULTUR & VERANSTALTUNGEN
HISTORISCHE STÄTTEN: ORTE DER BEGEGNUNG
Wie in der Vergangenheit erfüllen die historischen Bauwerke von Esterhazy auch heute unterschiedliche Zwecke. Sie dienen als Veranstaltungslokationen, als Arbeitsplatz und als Präsentations- und Aufbewahrungsort für bedeutende Kunstobjekte. Unter diesen Voraussetzungen gilt es, die historische Substanz zu bewahren und zugleich für die Zukunft zu rüsten.
Schloss Esterházy in Eisenstadt hat sich im ausgehenden 20. und einsetzenden 21. Jahrhundert von einer historischen Residenz zu einem offenen Ort für Kunst, Kultur und Veranstaltungen gewandelt. Diese Vielseitigkeit der Nutzung ist einzigartig und stellt die Verantwortlichen vor organisatorische wie logistische Aufgaben. Sie erfordert ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit, um die historischen Gegebenheiten und Objekte mit modernen Anforderungen in Einklang zu bringen.
STEIGENDE
BESUCHERZAHLEN IM SCHLOSS ESTERHÁZY
Rund 250.000 Gäste verzeichnet Schloss Esterházy pro Jahr. Anziehungspunkte sind die historischen Räumlichkeiten, aber auch Eigen- und Fremdveranstaltungen wie Konzerte, Tagungen oder andere Events. Hinsichtlich des Ausstellungsangebots war eines der Ziele der vergangenen Jahre, dieses übersichtlicher zu gestalten und die unterschiedlichen Schwerpunkte in einem Ticket zusammenzuführen. Seit 2021 ermöglicht das Schlossticket die eigenständige Besichtigung mehrerer Ausstellungen im Schloss. Zudem gibt es regelmäßige Sonderschauen. Das Angebot findet großen Anklang: Nachdem das Jahr 2022 wegen der Covid-19-Pandemie noch von einem eingeschränkten Reiseverhalten geprägt gewesen war, stiegen die Besucherzahlen bei Ausstellungen danach von 119.500 (2022) auf 153.000 im Jahr 2023. Mit 162.500 Ausstellungsgästen erreichte Schloss Esterházy 2024 einen neuen Besucherrekord.
ADVENTMÄRKTE ALS ANZIEHUNGSPUNKT
Neben den Ausstellungen gelten die Adventmärkte an den historischen Lokationen als Anziehungspunkte, wobei bei den Ausstellern sowie Kulinarik-Angeboten großes Augenmerk auf Nachhaltigkeit liegt: Warme Getränke werden nur in Tassen und Mehrwegbechern ausgeschenkt, weitere Verpackungsmaterialien stammen nach Möglichkeit aus
nachhaltigen Rohstoffen. Das hochwertige Angebot überzeugt: Konnten 2023 an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden knapp 14.400 zahlende Gäste im Eisenstädter Schloss, auf Burg Forchtenstein und im Renaissanceschloss Lackenbach registriert werden, erhöhte sich die Zahl im Jahr darauf auf über 16.500. Als Zusatzangebot war im Eintritt zudem der Ausstellungsbesuch an der jeweiligen Lokation inkludiert, was viele Gäste zur Verbindung des Adventmarktbesuchs mit der Entdeckung des kulturellen Angebots anregte.
GROSSES INTERESSE AN DER GREEN LOCATION
Schloss Esterházy ist als Green Location zertifiziert und erfreut sich als Veranstaltungsort einer hohen Nachfrage: An rund 220 Tagen im Jahr finden hier vielfältige Veranstaltungen statt. Zu den etwa 100 Eigenveranstaltungen zählen unter anderem das HERBSTGOLD – Festival, die beliebten Sommer-Matineen oder die Konzertreihe classic.Esterhazy. Das Feenreich in der Orangerie sowie das Drachenfest auf Burg Forchtenstein, Veranstaltungen, die vor allem Familien ansprechen, wurden im Berichtszeitraum auf zwei Tage ausgedehnt. Mit dem 2024 gestarteten PianoFestival Keys to Heaven konnte eine neue Konzertreihe und somit ein zusätzliches Angebot für weitere Zielgruppen etabliert werden. Obwohl von diesen vielfältigen Formaten die gesamte Region profitiert, werden die Veranstaltungen hauptsächlich aus Eigenmitteln finanziert. Weitere 120 Belegtage sind für Fremdveranstaltungen vergeben – von Hochzeiten über Tagungen bis hin zu Konzerten lokaler Vereine. Der Gartensaal im Schloss, die Orangerie sowie der Leopoldinentempel im Schlosspark gelten als beliebte Hochzeitsorte: Je nach Räumlichkeit bieten sie 15 bis 400 Personen Platz. Im Sinne des sozialen Engagements für die Region kommt das Unternehmen vielfach lokalen Vereinen oder anderen Organisationen bei der Ausrichtung von Veranstaltungen entgegen. So finden neben
IKONISCHER KONZERTSAAL
Der Haydnsaal in Schloss Esterházy gilt als einer der besten Konzertsäle weltweit. Jeder Schritt der Modernisierung erfordert höchste Sensibilität.
den Eigenveranstaltungen Blasmusikkonzerte oder CharityEvents statt, die zudem ein breites Publikum ansprechen und dazu beitragen, neue Besuchergruppen zu erschließen. Diese werden weiters durch Kooperationsveranstaltungen wie Lovely Days oder Butterfly Dance erreicht – viele der Festival-Gäste kommen erstmals im Rahmen einer solchen Veranstaltung nach Eisenstadt. Als neues Format brachte ein Austro-Pop-Konzert 2023 im Berichtszeitraum weitere Tausend Musikfans in die Stadt. Großveranstaltungen wie diese tragen maßgeblich zur wirtschaftlichen Wertschöpfung in der Region bei und stärken die lokalen Unternehmen sowie den Tourismus. Die Zusammenarbeit ist daher langfristig fixiert.
MODERNE ANFORDERUNGEN IM EINKLANG MIT HISTORISCHER SUBSTANZ
Die steigenden Besucherzahlen, aber auch die Ausweitung auf ein ganzjähriges Ausstellungs- und Konzertangebot stellen an die historischen Bauten hinsichtlich Heizung, Technik und Barrierefreiheit neue Anforderungen. Um diese Themen in Einklang zu bringen, verfolgt Esterhazy ein eigenes Nachhaltigkeitskonzept.
Zwei Drittel von Schloss Esterházy werden aktiv genutzt: Sie stehen für Führungen, Vermietungen und Veranstaltungen zur
Verfügung, was nicht nur organisatorischen Aufwand, sondern auch eine physikalische Belastung für die Räumlichkeiten selbst bedeutet. Ständige Umbauten, wechselnde Nutzungen, Temperaturschwankungen und die hohe Besucherfrequenz wirken sich auf die Bausubstanz wie auf Kunstobjekte aus – daher kommt hier dem Monitoring, laufenden Innovationen und nicht zuletzt einem dafür entwickelten Konzept besondere Bedeutung zu.
NACHHALTIGKEIT ALS LEITPRINZIP
Bei allen Eingriffen in das Bauwerk spielen die Bewahrung der historischen Gegebenheiten und die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen eine zentrale Rolle. Zahlreiche Schritte wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Nutzung von Fernwärme bis hin zur Green-Event-Zertifizierung tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck in den historischen Großbauten zu minimieren. Zugleich gilt es, durch langfristige Investitionen wie etwa bei der geplanten Generalsanierung des Schlosses zur weiteren Effizienzsteigerung und zum Erhalt der originalgetreuen Substanz, beispielsweise durch Verwendung traditioneller Baumaterialien und Farben, beizutragen. Damit wird Esterhazy einmal mehr seinem Ziel gerecht, das Schloss als lebendigen Kulturort zu erhalten und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Schloss Esterházy wird von der Burgenland Energie mit Strom versorgt, die diesen überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen gewinnt. Im Zuge des Ausbaus der Fernwärme in Eisenstadt erfolgte 2023 die Anbindung des Schlosses an dieses ökologische Heizsystem, was die bis dahin energieaufwendige elektrische Beheizung ablöste. Die Einführung der Möglichkeit, die Temperatur in der Nacht zu senken, leistet einen weiteren Beitrag zur Energieersparnis. Der Haydnsaal – Herzstück und zugleich einer der sensibelsten Räume im Schloss – erhielt 2024 eine erste Klimakonditionierung, die vor allem auf die Balance zwischen Komfort für die Gäste und Erhalt der historischen Substanz abzielt. Besondere Aufgabe war es, das System minimalinvasiv in die Bausubstanz zu integrieren. Dabei standen einerseits die geringstmögliche Beeinträchtigung des Erscheinungsbilds und andererseits der bestmögliche Ausgleich von Temperaturschwankungen durch große Menschenmengen, etwa bei Konzerten, im Mittelpunkt. Die gleichmäßige Temperaturregelung sorgt nun dafür, dass empfindliche Materialien wie Holz und Stoffe geringeren Belastungen ausgesetzt sind.
MIT NEUER BELEUCHTUNG ZEICHEN SETZEN
Neben der Heizung stellt die Beleuchtung einen weiteren Energiefaktor dar, bei dem im Berichtszeitraum Einsparungen erzielt werden konnten. Bereits 2021 war mit der Umrüstung des Bühnenlichts im Haydnsaal auf LED-Leuchtkörper
begonnen worden, diese wurden zudem sukzessive in den Ausstellungsräumen eingeführt. Im Sommer 2023 erhielt der rund 1.000 Quadratmeter umfassende Bereich von „Haydn explosiv“ LED-Leuchtmittel, im Herbst jenes Jahres wurde zudem die Außenbeleuchtung auf diese energiesparende Variante umgestellt. Im Zuge dessen wurde auch ein Programm installiert, das die Beleuchtung ab 22:00 Uhr dimmt – nicht nur im Sinne der Ressourcenschonung, sondern auch zur Minderung der Lichtverschmutzung. Ende 2024 waren 90 Prozent der Beleuchtungskörper in Schloss Esterházy auf LED umgestellt.
NACHHALTIGKEIT BEI VERANSTALTUNGEN:
HERAUSFORDERUNGEN UND CHANCEN
Als Green-Event zertifizierter Veranstaltungsbereich legt das Unternehmen bei Eigenveranstaltungen großen Wert auf die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen, bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern erfolgt eine sorgfältige Abstimmung, um sicherzustellen, dass die Nutzung des Schlosses im Einklang mit den Erhaltungszielen steht. Bei der Vergabe von Dienstleistungen erhalten lokale Anbieter und Erzeugnisse den Vorzug, zudem kommen bei Publikumsveranstaltungen Mehrweggebinde zum Einsatz. Bei der Anlieferung von Technik bestehen Kooperationen mit regionalen Betrieben, die sich durch kurze Anfahrtszeiten, neueste energiesparende Equipments sowie Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort auszeichnen. Ebenso wird im Catering auf Regionalität gesetzt: Vieles wird aus dem Bio-Landgut Esterhazy, dem Weingut Esterházy sowie von lokalen Partnern bezogen.
BELIEBTER VERANSTALTUNGSORT
Mit einem vielfältigen Konzert- und Veranstaltungsprogramm sowie zahlreichen Möglichkeiten für private Feiern bis hin zu Firmenevents genießt Schloss Esterházy Bekanntheit weit über die Grenzen des Burgenlands hinaus.
BARRIEREFREIHEIT ALS SOZIALE VERANTWORTUNG
Eine besondere Herausforderung in historischen Bauwerken stellt die Barrierefreiheit dar. Für heutige Anforderungen weisen die Gegebenheiten oftmals zahlreiche Mobilitätseinschränkungen auf, die allerdings aufgrund der Einhaltung anderer Kriterien, etwa des Denkmalschutzes, nur schwer behoben werden können. In einer Kooperation mit dem Österreichischen Zivilinvalidenverband arbeitet das Unternehmen schrittweise an der Zugänglichmachung weiterer Bereiche und Angebote. So wurde im Berichtszeitraum der Ticket-Verkauf, der nur über Stiegen erreichbar war, in die Boutique verlegt, in die Gäste nun über eine Rampe gelangen können. Der Haydnsaal sowie die Beletage sind gartenseitig über die historische Auffahrtsrampe erschlossen, wodurch der erste Stock auch für Personen erreichbar ist, die die Stiegen nicht bewältigen können.
ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN
Die Arbeit in und an historischen Gebäuden bedeutet, den Blick stets zugleich zurück und nach vorne zu richten. Neben baulichen Maßnahmen, die den Erhalt sichern, haben die Integration moderner Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz und die Ausweitung der Besucherfreundlichkeit weiterhin hohen Stellenwert. Erklärtes Ziel ist es, das Bauwerk für zukünftige Generationen zu bewahren und gleichzeitig als attraktiven Veranstaltungsort weiterzuentwickeln. Die Finanzierung der umfangreichen baulichen Maßnahmen erfolgte bislang aus Eigenmitteln. Da diese Arbeiten jedoch den Erhalt von Wahrzeichen des Burgenlandes betreffen, ist unabdingbar eine umfassendere finanzielle Beteiligung seitens der öffentlichen Hand unabdingbar.
PROGRAMME FÜR KULTURBEGEISTERTE VON MORGEN
Die Entwicklung der Kinder- und Familienprogramme in Kulturstätten hat in den vergangenen Jahren einen starken Aufschwung genommen. Schloss Esterházy, Burg Forchtenstein, Schloss Lackenbach und der Steinbruch St. Margarethen bieten über das Jahr rund 200 Veranstaltungen speziell für diese Zielgruppe an – mit wechselnden Schwerpunkten und zu aktuellen Themen.
Dass Burgen und Schlösser die Fantasie nicht nur von Kindern anregen, liegt auf der Hand. Und dass alte Gemäuer hervorragende Möglichkeiten bieten, schon die Kleinsten an Kultur heranzuführen, ebenfalls. Der allgemeine Trend einer steigenden Nachfrage nach Kinderprogrammen zeigt sich seit Jahren auch in den Esterhazy-Lokationen. Waren es erst vereinzelte Führungen und Geburtstagsfeiern für Kinder, gibt es mittlerweile ganztägige Formate, die schon die Jüngsten ansprechen. Für unterschiedliche Altersgruppen geeignet, werden die Programme mit dem Alter komplexer, zugleich zeigt der Trend, dass das Publikum immer jünger an kulturelle Angebote herangeführt wird.
KULTUR MIT KINDERAUGEN SEHEN
Rund 20 verschiedene Führungen für junges Publikum bieten Schloss Esterházy und Burg Forchtenstein an, wobei Kunst, Kultur, Geschichte und seit neuestem zudem Gesellschaftsthemen im Mittelpunkt stehen. Auch Schloss Lackenbach und der Steinbruch St. Margarethen können im Rahmen von Kinderund Familienführungen entdeckt werden, der Fokus liegt dort vor allem auf Natur und Geschichte. Beliebt sind außerdem Geburtstagsfeste an den historischen Stätten: Rund 100 Feiern pro Jahr finden allein im Schloss in Eisenstadt statt. Für die individuelle Besichtigung des Schlosses gibt es seit 2022 Audioguides mit kindgerechten Texten in Deutsch und Ungarisch. Darüber hinaus leitet ein Museumskoffer mit Rätseln zu einer spielerischen Erkundungstour durch die historischen Gemäuer an.
DRACHENFEST UND FEENREICH
Die Kinderführungen nehmen längst einen Fixplatz im Jahresprogramm ein, zudem etablierten sich binnen weniger Jahre zwei Veranstaltungen als Anziehungspunkte. 2020 startete das Feenreich als Ein-Tages-Event in der Orangerie im Schlosspark Eisenstadt, aufgrund der großen Nachfrage wurde das Event 2023 auf zwei Tage ausgeweitet. Das 2021 auf Burg Forchtenstein ins Leben gerufene Drachenfest findet seit 2022 zweitägig statt. Verkleidete Gäste erleben bei Bastel- und Mitmachstationen, Erlebnisführungen, Feenyoga und vielem mehr eine magische Welt, die nicht nur die Kleinen verzaubert. Bei jeder dieser beiden Großveranstaltungen konnten zuletzt jeweils an die 2.000 Personen begrüßt werden.
SCHULEN ALS PARTNER IM KULTURPROGRAMM
Wichtige Partner für den Kontakt des jungen Publikums mit Museen, Ausstellungen oder Konzerten stellen die Schulen dar. Zahlreiche burgenländische Bildungseinrichtungen buchen regelmäßig Führungen in den historischen Bauwerken, Kinderkonzerte bereichern das Programm. Das 2022 von Tim Martina Schäffer und Konrad Huber eigens für Schloss Esterházy entwickelte Konzert „HaHaHaHaydn“ sorgte in zwei Vorstellungen für einen vollen Haydnsaal und wurde vielfach mit einer Schlossführung kombiniert. Eine andere Möglichkeit für Schulklassen, mit Kultur auf Tuchfühlung zu gehen, eröffnet das Projekt Schule im Steinbruch, in dessen Rahmen Schülerinnen und Schüler in der letzten Schulwoche exklusive Einblicke in die Produktion der Oper im Steinbruch in St. Margarethen erhalten. Dabei erleben sie verschiedene Bereiche, die für eine Opernproduktion notwendig sind, wie Kostüm- und Bühnenbild, Regie, Gesang, Bühnentechnik und viele mehr.
MANIEREN STATT BLAMIEREN
Durch das Hineinhören in die Bedürfnisse und das Sammeln neuer Ideen findet das Angebot bei Esterhazy laufende Anpassung. Und so kam es, dass sich ein ursprünglich für Volksschulkinder konzipierter Workshop als Besuchermagnet für Jugendliche entpuppte: Bei dem 2022 lancierten Workshop Manieren statt Blamieren stellte sich rasch heraus, dass das Thema nicht nur Kleinere, sondern vor allem auch Teenager anspricht. Ausgehend von den „Do‘s und Don‘ts“ bei Hof reicht das Thema über klassische Benimmregeln hinaus und regt die aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammenden Schülerinnen und Schüler zur interkulturellen Diskussion an. Der große Zuspruch zeigt sich im Einzugsradius: Mittlerweile nützen bereits Schulen aus Wien das Angebot.
AUFGEMÖBELT
Tolle Ergebnisse bringen zudem spezielle Einzelprojekte hervor. In einer Kooperation mit dem Gymnasium Kurzwiese Eisenstadt nahmen Schülerinnen und Schüler der Kunstklasse im Schuljahr 2023/24 historische Möbel der Sammlungen der Privatstiftung Esterhazy in den Fokus. Nach einer Einführung zu Formgebung und Funktion im Laufe der Jahrhunderte setzten sich die Jugendlichen mit einem historischen Möbelstück auseinander und interpretierten dieses neu. Bei einer Vernissage und der daran anschließenden Ausstellung waren die Exponate einem breiteren Publikum zugänglich.
BRENNPUNKTTHEMEN NATUR UND NACHHALTIGKEIT Als weitere Schwerpunktthemen gewinnen Natur und Nachhaltigkeit in der Vermittlung an Bedeutung. Anhand der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) startete Esterhazy Kids 2024 das Projekt Für eine bessere Welt, bei dem 17 Schulklassen mit 17 Partnerorganisationen – von NGOs über Unternehmen der Energiewirtschaft bis hin zu Interessenvertretungen – zusammenarbeiten und konkrete Einzelprojekte wie eine Ausstellung, ein Podcast, Müllsammelaktionen oder gemeinsames Bäume pflanzen umgesetzt haben. In Lackenbach wurde zudem 2022 der Weltrekordversuch zur weltgrößten Ausstellung von Insektenhotels unternommen. 550 Schülerinnen und Schüler hatten sich intensiv mit Nützlingen und Insekten auseinandergesetzt und in der Folge 600 Insektenhotels gebaut.
Kinder und Jugendliche für Kultur zu begeistern, nimmt hohen Stellenwert ein. Vielfältige Veranstaltungen lenken den Blick auf Details und bringen junge Menschen auf altersadäquate Weise mit Geschichte und Kultur in Kontakt.
KLEINE GÄSTE GANZ GROSS
OPERNERLEBNIS UNTER FREIEM HIMMEL
Die Oper im Steinbruch St. Margarethen steht seit knapp drei Jahrzehnten für Operngenuss in ganz besonderer Atmosphäre. Die Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens für Green Events stellt einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltige Veranstaltungen dar.
Der Steinbruch St. Margarethen gilt schon aufgrund der eindrucksvollen Verbindung zwischen Natur und von Menschenhand geschaffener Kulturlandschaft als ganz besonderer Ort. 1996 feierte hier mit Nabucco die erste Oper in dieser magischen Umgebung Premiere, knapp 30 Jahre später zählt der Steinbruch neben Verona und Bregenz zu den führenden Freiluft-Opernbühnen in Europa. In diesen drei Jahrzehnten wurde laufend in die Verbesserung der Infrastruktur investiert. 2007/2008 erfolgte eine umfassende Neugestaltung des Areals um rund 13,63 Millionen Euro,seit 2014 führt Esterhazy die Produktionen in Eigenverantwortung durch und ging 2024 diesbezüglich eine Partnerschaft mit dem Land Burgenland ein. Rund 5.000 Gäste pro Abend folgen jedes Jahr im Juli und August den atemberaubenden Inszenierungen, im Sommer 2024 zählte die Veranstaltung knapp 100.000 Gäste. Die einzigartige Lage am Rand des UNESCO Welterbes Fertő –Neusiedler See bedeutet zugleich eine hohe Verantwortung, der unter anderem durch Naturschutzmaßnahmen, nachhaltiges Veranstaltungsmanagement und eine neue Partnerschaft mit dem Land Burgenland Rechnung getragen wird.
BÜHNENKONSTRUKTION,
REQUISITEN UND KOSTÜME
2023 wurde der Steinbruch St. Margarethen mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Green Events ausgezeichnet und damit der Fokus auf Umweltthemen klar hervorgehoben. Wichtige Schritte konnten nicht nur bei der Beleuchtung gesetzt werden – die gesamte Produktion sowie ein Großteil des Veranstaltungsgeländes wurden auf kosten- und energiesparende LED-Leuchtmittel umgestellt –, auch die Reduktion von Müll sowohl auf der Seite der Gäste als auch bei den Produktionen selbst hat seit Jahren hohen Stellenwert. So gibt es beispielsweise hinsichtlich des Bühnenbildes nachhaltige Maßnahmen. Während dieses bei früheren Produktionen am Ende der Saison meist komplett entsorgt wurde, wird nunmehr auf bestmöglichen Erhalt gesetzt. Der Bühnenboden wird über mehrere Jahre verwendet und 70 Prozent der Materialien werden an Partner weitergegeben, sodass sie im Rahmen von anderen Projekten in anderen Kontexten zum Einsatz kommen. Ein ähnlicher Weg wird bei den Kostümen eingeschlagen: Sie werden als Erstleihe für die Produktionen im Steinbruch maßgefertigt und gehen dann in den Fundus jener
Firma zurück, die sie erzeugt hat. Auf diese Weise stehen sie später anderen Produktionen zur Verfügung. Zudem fand 2022 und 2023 mit hohem Zuspruch ein Requisitenflohmarkt statt: Interessierte konnten Gegenstände aus der Oper erwerben, der Erlös ging über eine Spende an karitative Einrichtungen wie die Freiwillige Feuerwehr St. Margarethen oder das Rote Kreuz.
HERAUSFORDERUNGEN DER NATUR
Nachhaltige Schritte werden auch im Umfeld des Operngeländes gesetzt. Wo abends Autos parken, tummeln sich untertags Ziesel. Im Steinbruch selbst nisten Dohlen und Tauben fliegen durch das Gelände. Um ihren Lebensraum möglichst wenig zu beeinträchtigen, kooperiert das Unternehmen mit den zuständigen Naturschutzorganen, deren Auflagen hohe Priorität haben. Als einzigartiger Schauplatz unter freiem Himmel ist der Steinbruch St. Margarethen vom Wetter abhängig. Aufgrund des engen Austauschs mit dem Wetterdienst ist es jedoch frühzeitig und verlässlich möglich, auf bestimmte Wetterlagen zu reagieren.
BILDUNG UND KULTURELLES
ERBE
Was die Gäste in der Oper im Steinbruch besonders begeistert, ist die einzigartige Atmosphäre in Verbindung mit höchstem Musikgenuss, und dies drückt sich wiederum in der Vielfalt der Gäste aus: Rund 80 Prozent der Gäste geben in regelmäßig durchgeführten Publikumsbefragungen an, des Gesamterlebnisses wegen zu kommen, etwa 20 Prozent bezeichnen sich als Opernspezialisten. Der Anspruch der Veranstalter liegt darin, die Erwartungen beider Gruppen zu erfüllen. Außerdem wird besonderer Fokus auf das Publikum von morgen gelegt: Im Rahmen des Projekts Schule im Steinbruch erleben Schülerinnen und Schüler in der letzten Schulwoche hautnah, wie Oper entsteht, und werfen im Rahmen des Besuchs von fünf Abteilungen (Bühnenbild, Kostüme, Musik, Technik, Allgemeines) einen Blick hinter die Kulissen.
OPER IM STEINBRUCH WELTWEIT ERLEBEN
Eine langjährige Partnerschaft mit ORF III ermöglicht es, die jeweilige Opernpremiere live im Fernsehen zu übertragen. Der nachgelagerte weltweite Vertrieb öffnet der Oper im Steinbruch weitere Publikumsschichten.
EINZIGARTIGE FREILUFTARENA
Die opulenten Inszenierungen der Oper im Steinbruch begeistern Jahr für Jahr Tausende Gäste. Beeindruckt zeigen sie sich außerdem vom Ambiente und vom Rahmenprogramm wie Bühnenführung und Kulinarik.
SBS OPERNBETRIEB BURGENLAND GMBH: PARTNERSCHAFT AUF AUGENHÖHE
2018 schlossen Esterhazy und das Land Burgenland eine Grundsatzvereinbarung, wodurch es bereits in den vergangenen Jahren zu einer Bündelung der Kräfte im Kulturbereich kam. Als konsequente Fortsetzung des gemeinsamen Weges fand 2024 die Gründung der gemeinsamen Gesellschaft SBS Opernbetrieb Burgenland GmbH, an der beide Partner jeweils 50 Prozent halten, statt. Die intensivierte Zusammenarbeit ist vor allem für das Land, seine Bewohnerinnen und Bewohner und für alle Kulturliebhaber Österreichs ein Gewinn. Dadurch wird das Kulturangebot gestärkt und gleichzeitig – durch die vielfältigen kulturellen Angebote – die Wertschöpfung gesichert. Synergien mit den Seefestspielen Mörbisch – etwa in der Abstimmung von Spielplänen, dem Marketing und Ticketing sowie bei der Beschaffung – werden genützt. Davon profitieren alle Beteiligten.
EISENSTADT ALS HOTSPOT KLASSISCHER MUSIK
Mit classic.Esterhazy begann 2011 die Neuetablierung von Konzertformaten in Eisenstadt und zugleich entstand das Angebot eines ganzjährigen Konzertbetriebs. Dieser wird mittlerweile von mehreren Festivals getragen und spricht mit einem hochkarätigen und abwechslungsreichen Programm unterschiedliche Zielgruppen an.
Das Schloss in Eisenstadt bildete über Jahrhunderte den repräsentativen Mittelpunkt der Familie Esterházy. Hier fanden glanzvolle Bälle, weithin gerühmte Konzerte, aber auch Feste und Theateraufführungen im Garten statt. An diese Tradition anknüpfend, konnten sich seit der Gründung der Stiftungen 1994 zahlreiche Kulturformate etablieren, die weltbekannte Musikerinnen und Musiker sowie Ensembles, aber auch oscarprämierte Schauspieler ins Burgenland bringen. Von dieser Vielfalt profitiert das heimische Publikum ebenso wie der Wirtschaftsstandort Eisenstadt: An Festivaltagen herrscht buntes Treiben rund um das Schloss und im historischen Zentrum der Landeshauptstadt.
HERBSTGOLD – FESTIVAL: QUER DURCH GENRES UND ZEITEN
Mit dem HERBSTGOLD – Festival startete Esterhazy 2017 in eine neue Ära: Durch die Ausweitung des Programms auf verschiedene Epochen und Musikrichtungen gelang es stets, mit dem Blick auf das Schaffen Joseph Haydns einen breiteren Publikumskreis anzusprechen und zugleich zeitgenössischer Kunst eine Bühne zu bieten. Seit 2021 leitet der renommierte Dirigent und Geiger Julian Rachlin das Festival als Intendant. Er bringt nicht nur sein musikalisches Talent, sondern außerdem seine internationalen Kontakte ein. So standen zwischen 2022 und 2024 Weltstars wie Sir András Schiff, John Malkovich, Sir Bryn Terfel oder Martha Argerich auf der Bühne des imposanten Haydnsaals. Diskussionsrunden wie der Talk um 6 bitten Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur zum Gespräch und geben Einblicke in die Vielfalt und Herausforderungen des Kulturbetriebs. Zugleich wurde 2022 mit dem Chamber Orchestra of Europe ein neues Residenzorchester sowohl für classic.Esterhazy als auch das HERBSTGOLD - Festival präsentiert. Um den Kulturgenuss auch über Eisenstadts Grenzen hinauszutragen, werden Konzerte des Festivals regelmäßig von Medici TV gestreamt und von Ö1 aufgenommen.
FESTIVALSTADT
Als Haydnstadt genießt Eisenstadt internationale Bekanntheit. Diesem Ruf trägt Esterhazy mit einer Vielfalt an Festivals Rechnung.
KUNST IM RAUM
Im Sinne der Tradition des Kunstschaffens und -förderns präsentiert das HERBSTGOLD –Festival Kunstinstallationen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. 2022 fanden auf dem gärtnerisch neu konzipierten Schlossplatz die leuchtenden Skulpturen von Alfredo Barsuglia Aufstellung, an den Fahnenmasten wehten elf von Manfred Bockelmann gestaltete Fahnen und beim neu eröffneten Hotel Galántha wurden Sgraffitos von Claudia Plank und Hans Werner Poschauko enthüllt. Im Jahr darauf interpretierte das Künstlerduo mit dem Fahnenprojekt „Universelle Sehnsucht“ das HERBSTGOLD – Motto 2023. Im Privatteil des Schlossparks öffnete Anna Artaker mit ihrer Installation „Sala Terrena“, gut vom Gehweg einsehbar, scheinbar die Blickbeziehung zwischen Schloss und Garten. Diese stellt auch das Kunstwerk „Tautöne“ der Künstlerin Katinka Bock her, das 2024 ebenfalls im Privatteil Aufstellung fand. Die Fahneninstallation am Schlossplatz gestaltete in jenem Jahr der gebürtige Eisenstädter Peter Pongratz.
MIT MUSIK DURCH DAS JAHR
Als vielfältiger Konzertreigen begleitet classic.Esterhazy musikalisch durch das Jahr. Gemeinsam mit dem Chamber Orchestra of Europe wurde zum Auftakt der Konzertsaison 2022 durch die Sammlung von Spenden für die Ukraine ein Zeichen der Solidarität gesetzt, die nur wenige Tage zuvor am 24. Februar 2022 Opfer des russischen Überfalls geworden war. Gelb und Blau – die Farben der Ukraine –prägten auch weitere Veranstaltungen in jenem Jahr, etwa ein Konzert des Ukrainischen Jugendsinfonieorchesters unter dessen ukrainischer Chefdirigentin Oksana Lyniv im Rahmen des HERBSTGOLD - Festivals.
KLAVIERFESTIVAL KEYS TO HEAVEN
Neben vier Auftritten des Residenzorchesters Chamber Orchestra of Europe finden über das Jahr hindurch bewährte sowie neue Formate Eingang in das Programm. Das bereits seit Jahren etablierte Streichquartettfestival wurde 2023 in quartetto plus umbenannt und zugleich auf die Räume des Schlosses ausgeweitet. Bei einem Wandelkonzert ließ
sich das Genre Streichquartett in unterschiedlichen Räumen erleben, zugleich gab das weltbekannte Emerson String Quartett eines seiner weltweiten Abschiedskonzerte. Mit Keys to Heaven fand 2024 weiterer Zuwachs statt. Kern des Piano-Festivals sind hochkarätige Konzerte am Klavier bzw. unter Beteiligung der verschiedensten Tasteninstrumente, alle von kurzer Dauer mit einem Hauch von Spannung und Esprit. Auf unkonventionelle Weise präsentieren junge Künstlerinnen und Künstler Musik von Weltrang und sprechen damit ein breites Publikum an. Als weiterer Baustein steht für die künstlerische Leiterin Maria Radutu – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit und Weiterführung der Musiktradition – die Förderung junger Talente im Fokus. Im Rahmen eines Nachwuchsprojekts erhielten Musikschulen die Einladung, ihre besten Schülerinnen und Schüler dafür zu nominieren. Für viele der jungen Musizierenden war es ihr erster Auftritt im Haydnsaal – ein Erlebnis, das nicht nur sie, sondern auch ihre Familien und Freundeskreise an diesen einzigartigen Ort lockte. Abseits des Konzertsaals gab es ein abgestimmtes Rahmenprogramm mit einem Tango-Kurs und einem Stummfilmprogramm in der Rooftop-Bar im Hotel Galántha.
INTEGRATION REGIONALER ENSEMBLES UND KULTURGENUSS FÜR FREUNDE
Die Integration von Kindern der Musikschulen bildet einen nachhaltigen Schritt, das Publikum der Region miteinzubinden. Einen großen Anhängerkreis genießt zudem das 1964 gegründete Haydnorchester, das sich bei seiner Gründung der Pflege der Musik Joseph Haydns im Burgenland verschrieben hat. Zweimal jährlich ist das Ensemble im Schloss zu hören. Auch die Sommer Matineen werden von regionalen Ensembles bestritten und erfahren hohen Zuspruch: Sie bieten musikalischen Genuss im historischen Ambiente des Haydnsaals und anschließend die Möglichkeit, die Stadt von ihrer kulinarischen und kulturellen Seite zu entdecken. Diese Facetten erleben zudem die Mitglieder der beiden Freundesvereine Freunde Schlossquartier Eisenstadt und Freunde der Oper. Mitglieder, Förderer und Donatoren dieser beiden Vereinigungen erhalten exklusive Einladungen zu Empfängen, Führungen und Konzerten und nehmen damit Anteil an dem einmaligen umfassenden Angebot bei Esterhazy.
INTERNATIONALE KÜNSTLER
Das barocke Schloss ist ein historisches Wahrzeichen, sein Herzstück, der Haydnsaal, eine weltweit bekannte Konzertstätte mit einzigartiger Akustik. Das ganze Jahr über finden hochkarätige Konzerte statt: Das HERBSTGOLD – Festival verbindet Klassik mit Jazz und Kulinarik, classic.Esterhazy präsentiert Meisterwerke der Klassik, Keys to Heaven widmet sich dem Klavier und das Streichquartett-Festival quartetto plus bringt Kammermusik auf höchstem Niveau nach Eisenstadt.
HISTORISCHE KUNST VON
INTERNATIONALER BEDEUTUNG
Über Jahrhunderte sammelten die Fürsten Esterházy Kunstwerke, Erinnerungsstücke, aber auch Militaria und Naturalien. Diese bilden heute den Kern der Sammlungen der Privatstiftung Esterhazy, die die Forschung daran sowie an den historischen Gebäuden vorantreibt und internationale Vernetzung pflegt.
Der Begriff Sammlungen ruft rasch die Assoziation mit Schränken vollgefüllt mit Dingen hervor, die dem jeweiligen Sammler lieb und teuer waren, mit manch einer Kuriosität darunter oder Stücken, die mit einer ganz besonderen Geschichte verknüpft sind. Genau diese Erwartungen erfüllt die Kunstkammer der Fürsten Esterházy auf Burg Forchtenstein, wo seit dem 17. Jahrhundert Kostbarkeiten in den originalen Schränken aufbewahrt und präsentiert werden. Der Unternehmensbereich Sammlungen der Privatstiftung Esterhazy umfasst jedoch weit mehr als die historischen Schätze: In seinen Zuständigkeitsbereich fallen die historischen Waffen- und Ausrüstungsgegenstände, die Hoftafel- und Silberbestände, Gegenstände aus der Alltagskultur der Hofhaltung, historische Möbelstücke, zahlreiche Gemälde, die historische Bibliothek, das historische Musikalienarchiv sowie die umfangreichen Archivbestände auf Burg Forchtenstein. Wichtige Aufgabe ist einerseits die Erhaltung dieser Objekte und andererseits die Forschung und stets neue Einordnung nach aktuellem Stand der Wissenschaft. In diesem Zusammenhang hat der internationale Austausch sowohl auf wissenschaftlicher Ebene als auch durch Leihgaben hohen Stellenwert – denn die Geschichte der Familie Esterházy und damit zugleich jene der vielen Gegenstände, die ihre Mitglieder über Jahrhunderte sammelten, führt über die Grenzen des historischen ÖsterreichUngarn hinaus in andere europäische Länder und Adelshäuser.
DIE SAMMLUNGEN ALS EUROPÄISCHES ERBE
Lange Zeit waren die Sammlungen von einem mystischen Ruf umgeben. Erst in den 1990er-Jahren – und damit in zeitlicher Nähe zur Gründung der Stiftungen – erfolgte mit zwei Landesausstellungen im Burgenland die Öffnung für ein breites Publikum. „Bollwerk Forchtenstein“ (1993 in Forchtenstein) und „Die Fürsten Esterházy. Magnaten, Diplomaten und Mäzene“ (1995 in Eisenstadt) präsentierten erstmals ausgewählte Objekte und waren zugleich Ausdruck des neuen Geists, der durch Europa wehte. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Österreich und Ungarn arbeiteten Seite an Seite und ermöglichten damit eine Zusammenschau jener Objekte, die nach dem Ende der Donaumonarchie durch das Verbringen einiger Hundert Stücke nach Budapest
getrennt worden waren. Die beiden Ausstellungskataloge, die damals entstanden, bildeten den Ausgangspunkt für weiterführende Forschungen. In Österreich hatte dies vor allem Fürstin Melinda ermöglicht, die nach dem Tod ihres Mannes Fürst Paul V. Esterházy die weitsichtige Entscheidung getroffen hatte, das Erbe in Stiftungen einzubringen. Damit konnte dessen Unveräußerlichkeit und zugleich Unteilbarkeit gewahrt werden.
HISTORISCHE SAMMLUNGEN ZEITGEMÄSS BETRACHTET
Die Gründung der Stiftungen setzte in Österreich die Erforschung und Sichtbarmachung neuer Inhalte aus der Geschichte der Fürsten und der Region in Gang. Weitere Impulse erhielten diese durch die Öffnung der Schatzkammer 2005 auf Initiative von Fürstin Melinda Esterházy und durch den Aufbau einer zeitgemäßen Ausstellungspraxis, die sich stets weiterentwickelt und zugleich neue Möglichkeiten erschließt. Eine davon bildet die internationale Vernetzung, die mittlerweile auf vielen Ebenen stattfindet: Esterhazy ist weltweit agierender Leihgeber unterschiedlichster historischer Exponate, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sammlungen sind zugleich in der Branche gefragte Fachleute. Dies hat zur Folge, dass Forschung, Ausstellungsgestaltung und Austausch mit und über Sammlungsobjekte längst nicht mehr nur bilateral in Österreich und Ungarn, sondern weltweit stattfinden. So konnte im Berichtszeitraum nach einem pandemiebedingten Rückgang der Leihverkehr wieder aufgenommen werden. Zwischen 2022 und 2024 waren Objekte der Sammlungen in 15 Ausstellungen weltweit zu sehen. So wurden 2024 unter anderem historische Waffen und Ausrüstungsgegenstände bei der Exposition „Bellum et Artes. Europa im Dreißigjährigen Krieg“ in Brüssel ausgestellt, die Staatliche Kunstsammlung Dresden zeigte ein ausgewähltes Stück in der Schau „Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barocks und der Gegenwart“. 2023 bereicherten Objekte aus den Sammlungen zwei Ausstellungen in Budapest, 2022 waren die Sammlungen unter anderem Leihgeber für eine CanovaAusstellung in Bassano del Grappa (Italien). 2024 beleuchtete „Holy Horses – Heavenly Riders“ in Ljubljana (Slowenien) die symbolische Rolle von Pferden und ihnen ähnlichen Fabeltieren.
SAMMELLEIDENSCHAFT
Die Sammlungen der Fürsten Esterházy galten über Jahrhunderte als sagenumwoben. Heute sind sie in Schloss Esterházy, auf Burg Forchtenstein sowie in internationalen Ausstellungen zu sehen.
RECHTSSTREIT UM SAMMLUNGSGEGENSTÄNDE IN UNGARN
Seit 2016 führt die Esterhazy Privatstiftung in Ungarn zwei Verfahren betreffend Sammlungsgegenständen, die 1919 von Mitgliedern des Direktoriums der ungarischen Räteregierung unrechtmäßig aus der Schatzkammer der Burg Forchtenstein entnommen und nach Budapest verbracht wurden. Nach Erlass einer Restitutionsverordnung durch die ungarische Regierung im Jahr 2013 meldete die Esterhazy Privatstiftung Besitzansprüche an den 1919 verbrachten Objekten an. Da außergerichtliche Gespräche scheiterten, reichte sie 2016 Klage in Ungarn ein
Der Rechtsweg wird in Ungarn sowohl durch einen Zivilprozess zur Klärung der Eigentumsverhältnisse (vor dem ordentlichen Gericht) als auch durch ein parallel geführtes Verwaltungsverfahren (vor der Kulturgüterbehörde) beschritten. Ziel beider Verfahren ist die Feststellung des Eigentumsrechts der Stiftung und das Zugeständnis des Verfügungsrechts über die betreffenden Kunstgegenstände. Allerdings wurden die Verfahren durch widersprüchliche Entscheidungen verschiedener Instanzen verzögert.
Im November 2024 wandte sich die Stiftung daher an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg. Sie argumentiert, dass die ungarischen Gerichte ihr Recht auf ein faires Verfahren (Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention) und ihr Eigentumsrecht (Artikel 1 des Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschenrechtskonvention) verletzt hätten. Das parallel geführte Verwaltungsverfahren ist noch anhängig. Da die zuständige Kulturbehörde den Antrag der Esterhazy Privatstiftung bereits dreimal abgelehnt hat, wurde der dritte ablehnende Bescheid im Januar 2025 vor dem Stadtgericht angefochten. Erklärtes Ziel der Esterhazy Privatstiftung war und ist die Anerkennung ihres Eigentumsrechts an den betroffenen Gegenständen. Die Stiftung betont, dass die Sammlung, sollte sie ihr zugesprochen werden, in Ungarn verbleiben und dort unter zeitgemäßen museologischen und konservatorischen Bedingungen der Öffentlichkeit sowie der wissenschaftlichen Forschung zugänglich gemacht werden soll.
SORGSAMER UMGANG MIT
HISTORISCHEN SAMMLUNGEN
Steigende Besucherzahlen verlangen nach neuen Konzepten, etwa in der Schatzkammer der Burg Forchtenstein. Durch die Klimaerwärmung registrieren wir ein höheres Aufkommen von Schädlingen. Das erfordert ein verstärktes Monitoring und geeignete Maßnahmen zum Schutz der historischen Sammlungen.
RESTAURIERUNG HISTORISCHER RÄUME UND MÖBELSTÜCKE
Neue Methoden eröffnen zugleich neue Möglichkeiten: So wurde damit begonnen, auf der Burg Forchtenstein aufgefundene Möbel aus der Zeit Pauls I. Esterházy unter modernsten Methoden zu renovieren. Nach Fertigstellung werden sie einen neuen Einblick in die ungarische Möbelkunstgeschichte des 17. Jahrhunderts eröffnen. Die Stücke sollen künftig in Räumen ausgestellt werden, die nach Belegen aus eben jener Zeit restauriert wurden und so einen Eindruck des Lebens zwischen Prunk und Türkenkriegen vermitteln. Zudem konnte im Berichtszeitraum die Revitalisierung jener Räume in Schloss Esterházy, die einst ebenfalls als Schatzkammer genutzt wurden, weiter vorangetrieben werden. Ziel ist es, die Eisenstädter Schatzkammer in den nächsten Jahren für das interessierte Publikum zu öffnen. Die Funktion der fünf Räume war die Beherbergung von Gegenständen und Schriftstücken, die für die Familie von Bedeutung waren. Im Zuge der Erforschung der historischen Wände traten 2024 Wandbeschriftungen hervor, die auf die Erstnutzung unter Paul I. Esterházy Ende des 17. Jahrhunderts hinweisen. Zugleich lieferten sie den Beweis, dass das betreffende Zimmer damals als der zentrale Bereich der Schatzkammer galt.
WISSENSCHAFTLICHE ERKENNTNISSE IM EUROPÄISCHEN KONTEXT
Unter der Einbeziehung aktueller internationaler Ergebnisse werden innerhalb der Sammlungen der Privatstiftung Esterhazy laufend neue Erkenntnisse gewonnen. Zugleich ist die Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im internationalen Umfeld gefragt. Zu einer wichtigen Aufgabe zählt das Verfassen von wissenschaftlichen Beiträgen für nationale und internationale
Publikationen, was wiederum der Reputation der Sammlungen dient. Aufsätze für den Ausstellungskatalog der Schallaburg, den Ausstellungskatalog „Bellum et Artes“ (Brüssel), das Fachjournal Museum aktuell sowie die internationalen Mogersdorfer Gespräche widmeten sich Themen aus den Sammlungen. Im Rahmen eines Meetings der Alliance of Early Universal Museums (AEUM) in Bologna wurde in Vorträgen die Bedeutung der Schatzkammer in Forchtenstein hervorgehoben. Mit den Forchtensteiner Schatzkammertagen schufen die Sammlungen zudem eine eigene Plattform zum Austausch internationaler Fachleute, die Expertengespräche fanden 2024 zum vierten Mal statt.
MITTEILUNGEN AUS DER SAMMLUNG
PRIVATSTIFTUNG ESTERHAZY
Einen Blick auf neue Themen gewähren seit 2014 Mitteilungen aus der Sammlung Privatstiftung Esterhazy. Die wissenschaftliche Reihe präsentiert Forschungsergebnisse aus den EsterházyArchiven, aber auch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anderer Institutionen und aus den Nachbarländern. Bis Ende 2024 sind 15 Bände erschienen, darunter zuletzt 2022 „Das Aeolodikon des Pressburger Klavierbauers Karl Schmidt“. Dieser Band ist, um sowohl der deutschsprachigen sowie der slowakischen Wissenschaft zur Verfügung zu stehen, in beiden Sprachen publiziert. Auch andere Bände sind je nach Themenstellung zweioder mehrsprachig. So enthält Band 10 „Die Krönungsfahnen in der Esterházy Schatzkammer auf Burg Forchtenstein“ neben der umfangreichen Version von Géza Pálffy Kurzfassungen in Englisch, Slowakisch, Ungarisch, Serbisch und Kroatisch. Aufgrund der großen Nachfrage wurde er im Berichtszeitraum in zweiter Auflage gedruckt. Weiters wurden 2022 die englischen und hebräischen Übersetzungen von Felix Toblers Abhandlung „Die Fürsten Esterházy als Schutzherren der jüdischen Sieben-Gemeinden“ aufgelegt.
SHEWA KEHILOT: AUSSTELLUNG MIT INTERNATIONALER STRAHLKRAFT
Der Band über die Fürsten Esterházy als Schutzherren der jüdischen Gemeinden war parallel zu der 2022 eröffneten Ausstellung „Shewa Kehilot – die Fürsten Esterházy und die jüdischen Sieben-Gemeinden“ entstanden, die weltweit Aufmerksamkeit auf sich zog. Erstmals wurde die Geschichte jener sieben Gemeinden, die über rund 200 Jahre unter dem Schutz der Fürsten gestanden waren, in einer eigenen Schau aufgearbeitet und zugleich in Band 12 der Mitteilungen aus der Sammlung Privatstiftung Esterhazy umfangreich dokumentiert. Die Ausstellung sowie die Publikation stießen nicht nur innerhalb der jüdischen Gemeinden in Europa, sondern auch in den USA und in Israel auf großes Interesse. Im Zuge des Projekts wurde die Digitalisierung von Archivalien fortgesetzt, die über Jahrhunderte Geburten, Hochzeiten und Todesfälle jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner innerhalb der Herrschaften dokumentierten. Über Vermittlung von Randol Schoenberg, einem amerikanischen Anwalt und Enkel Arnold Schönbergs, gelangten diese in die USA, wo sie fortan digital für genealogische Studien zur Verfügung stehen. Damit spannt sich der Bogen vom heutigen Burgenland bis nach Amerika und gibt Nachfahren von vertriebenen und ausgewanderten Jüdinnen und Juden die Möglichkeit, der Geschichte ihrer Vorfahren auf die Spur zu kommen, was wiederum die Bedeutung der einstigen Sieben-Gemeinden unterstreicht.
ÜBERSICHT ÜBER LEIHGABEN IM BERICHTSZEITRAUM
2024
„Bewundert, gesammelt, ausgestellt. Behinderung in der Kunst des Barocks und der Gegenwart“, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Grünes Gewölbe; Dresden, Deutschland „BELLUM ET ARTES: Europe and the Thirty Years’ War“ / „BELLUM ET ARTES: Europa und der Dreißigjährige Krieg“; The European Union represented by the European Parliament, House of European History / GWZO / SKD; Brüssel, Belgien „Fruits of Discord. Portraying the Ottoman Presence“, Slowakische Nationalgalerie; Bratislava, Slowakei „Mozart bei Tisch“, Mozarthaus Vienna; Wien, Österreich „Renaissance jetzt“, Schallaburg; Schallaburg, Niederösterreich, Österreich
AUSSTELLEN UND FORSCHEN
Internationale Vernetzung und das aktive Betreiben von historischer Forschung fördern stets neue Erkenntnisse zutage.
„Verliebt? Verlobt! Verheiratet.“, Schönbrunn Group – Schloss Niederweiden; Niederweiden, Niederösterreich, Österreich
2023
“Timelines”, MODEM Modern and Contemporary Arts Centre; Budapest, Ungarn „Kinder“, Schallaburg; Schallaburg, Niederösterreich, Österreich „KUNSTKAMMER“, Budapester Ausstellungshaus
Q Contemporary; Budapest, Ungarn „Holy Horses – Heavenly Riders”, Ethnographisches Museum Ljubljana, Slowenien
2022
„Reiternomaden in Europa“, Schallaburg; Schallaburg, Niederösterreich, Österreich
„Brandenburg. Ausstellung“, Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte; Potsdam, Deutschland “Canova and Europe”, Museo Civico; Bassano del Grappa, Italien „Ereklye, Haydnkopf“, Abtei Tihany; Tihany, Ungarn
“Ars et Virtus. Croatia-Hungary. 800 Years of shared cultural heritage”, Ungarisches Nationalmuseum Budapest; Budapest, Ungarn
LOCATIONS: WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
ERREICHTE ZIELE
• Ausweitung der Kreativwettbewerbe
• Verbesserung der barrierefreien Erschließung des Erdgeschosses von Schloss Esterházy (Zugang zu Boutique und Ticketshop)
• Neukonzeption der Grünflächen und Blumenbeete am Schlossplatz
• Ausdehnung und Weiterentwicklung von Großveranstaltungen für verschiedene Altersgruppen
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Etablierung eines Workshops mit dem Titel Dein Auftritt, in dem Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt werden
• Weiterführung des Projekts Für eine bessere Welt (Vermittlung und Näherbringen der 17 SDGs)
• Weiterentwicklung der Schülerführungen und Vermittlungsprogramme auf Burg Forchtenstein und in Schloss Lackenbach
• Neukonzeption und Weiterentwicklung der Familienangebote auf Burg Forchtenstein
• Umstellung auf LED Leuchtmittel im Schloss Esterházy
MUSIKFORMATE: WEGWEISENDE ZIELE FÜR NACHHALTIGEN
ERREICHTE ZIELE
• Green Event Zertifizierung des Steinbruchs St. Margarethen
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Ausbau des musikalischen Vermittlungsangebots für das junge Publikum
• Fortführung des Ausbaus von ressourcenschonender Ausstattung im Technikbereich der Oper im Steinbruch
• Fortführung der nachhaltigen Wiederverwendung der Bühnendekoration für den Eigenbedarf oder durch Dritte
SAMMLUNGEN: WEGWEISENDE
ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
ERREICHTE ZIELE
• Wissenschaftliche Aufarbeitung von Archivalien aus dem 20. Jahrhundert
• Umsetzung von Restaurierungsprojekten
• Wiederaufnahme des internationalen Leihverkehrs und Intensivierung der Kontakte
• Eröffnung der Ausstellung „Shewah Kehilot. Die Fürsten Esterházy als Schutzherren der jüdischen Sieben-Gemeinden“ im Juni 2022 in Schloss Esterházy Eisenstadt
• Restaurierung und Einrichtung von Räumen im Schloss Esterházy nach Belegen des 17. Jahrhunderts
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Abschluss der Vereinbarungen zur Umsetzung einer internationalen Esterhazy-SchatzkammerAusstellung im Residenzschloss, dem Grünen Gewölbe und im Lipsiusbau in Dresden mit den Sächsischen Kunstsammlungen Dresden (SKD), Sachsen
• Fortführung der Internationalen Schatzkammertage auf Burg Forchtenstein
• Entwicklung, Aufbau und Präsentation der Jahresausstellungen „Nur nicht den Kopf verlieren! – Fürst Paul I. Esterházys furchtlose Heldinnen“ (Burg Forchtenstein) sowie „Zu Tisch! Zu Gast an der fürstlichen Tafel“ (Schloss Esterházy Eisenstadt)
• Verstärkung der institutionellen musealen Vernetzung in Zentraleuropa, Budapest, Prag, Warschau, Krakau
ZAHLEN, DATEN & FAKTEN
RUND UM TOURISMUS, KULTUR & VERANSTALTUNGEN
IN DEN JAHREN 2022 BIS 2024
600.000
Besucherinnen und Besucher
13
Anzahl der Dauerausstellungen der Esterházy Sammlungen
70
Prozent des Opernbühnenbildes werden wiederverwendet
90
Prozent LED Beleuchtungskörper in Schloss Esterházy
220
Veranstaltungstage im Jahr
ZENTRALE DIENSTE
INTERNE LEISTUNGEN FÜR ALLE UNTERNEHMENSBEREICHE
Der Unternehmensbereich Zentrale Dienste sorgt für reibungslose Abläufe im Hintergrund – die Leistungen reichen von Personal über IT, Unternehmenskommunikation bis hin zu Recht und Finanzen.
Ziel der Zentralen Dienste es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen bestmöglich zu unterstützen und zugleich effiziente und nachhaltige Maßnahmen zu setzen. Sie stellen sicher, dass in den jeweiligen Bereichen stets ein Vergleich mit den Benchmarks erfolgt, um damit näher am aktuellen Geschehen zu bleiben. Durch kontinuierliche Marktbeobachtung, insbesondere in den Bereichen Informationstechnologie und Kommunikation, erhalten die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stets den aktuellen Stand ihres jeweiligen Bereichs und sind so in der Lage, neue Entwicklungen in die entsprechenden Bereiche einzuführen. Als Drehscheibe hinsichtlich der Einstellung neuer und als Anlaufstelle für bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter agiert der Bereich Personal. Die Rechtsabteilung gibt juristische Unterstützung und prüft rechtliche Belange. Für einen reibungslosen Ablauf des Zahlungsverkehrs sorgt die Abteilung Finanzen.
DIE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER IM MITTELPUNKT
Fachlich gut ausgebildete und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelten in der Arbeitswelt als wichtigstes Gut. Um ihnen ein attraktives Umfeld zu gestalten, bietet Esterhazy zahlreiche Benefits.
Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren tiefgreifend gewandelt. Digitalisierung, flexible Arbeitszeitmodelle, veränderte Zeitbedürfnisse und klimatische Veränderungen stellen Unternehmen vor Herausforderungen. Zugleich erfordert das Entstehen neuer Berufe oder Unternehmensbereiche Anpassung, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den hohen Qualitätsanspruch zu erfüllen. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen, kommen vielfältige Tools zum Einsatz. Dazu zählen das Intranet, Beratungsangebote durch ein externes Unternehmen oder ein breites Aus- und Weiterbildungsangebot. Schwerpunkte bilden weiters Diversität, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der Einstieg in das Arbeitsleben in Form von Lehrausbildungen oder Praktika. Eine Kooperation mit dem Verein Rettet das Kind ermöglicht betreuten Jugendlichen die Integration in den Arbeitsalltag.
AUSGEZEICHNETER ARBEITGEBER
Das große Engagement findet unter anderem durch das 2019 verliehene und 2022 rezertifizierte Gütezeichen familieundberuf Würdigung. 2023 und 2024 erhielt das Unternehmen zudem den Leading Employer Award und liegt damit im Segment der besten Unternehmen in Österreich. Diese Bewertung spiegelt außerdem die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu wider, die Esterhazy in allen Jahren des Berichtszeitraums den Top Company Award verlieh. Zudem zeichnete die Wirtschaftskammer die Esterhazy Betriebe AG im Jahr 2024 als familienfreundlichstes Unternehmen aus.
DIGITALISIERUNG ALS TREIBER DES WANDELS
Neben der Schaffung von arbeitnehmerfreundlichen Angeboten stellen die Anpassung an die sich wandelnde Arbeitswelt und das
Recruiting Hauptaufgaben des HR-Bereichs dar. Um die Vielfalt und Stärken des Unternehmens nach außen zu kommunizieren und zugleich spezielle Zielgruppen zu adressieren, lagen Schwerpunkte der vergangenen drei Jahre auf der Vereinheitlichung und dem Redesign von Stellenausschreibungen sowie in der Digitalisierung des Recruitingprozesses. Zudem erfolgte die Anpassung der Ansprache potenzieller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über zeitgemäße Kanäle wie Social Media sowie Online-Tools.
EMPLOYER BRANDING UND BENEFITS
Um talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen, setzt das Unternehmen bereits seit längerem auf Employer Branding. Zertifizierungen, attraktive Benefits und ein stärkerer Fokus auf Work-Life-Balance spielen dabei eine große Rolle. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen und je nach Unternehmensbereich Mobile-Work-Optionen besteht eine Vielzahl an Unterstützungen und Angeboten, etwa durch Vergünstigungen für Veranstaltungen und Produkte des Unternehmens oder Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung. Projekte wie Fit und gesund ermöglichen den Firmenangehörigen die kostenlose Teilnahme an internen Angeboten im Fitness- und Ernährungsbereich, an Bedeutung gewann zudem das Thema mentale Gesundheit. Als externer Partner unterstützt Mavie Work Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihre Angehörigen durch anonyme Beratung in schwierigen Situationen.
ZUKUNFTSORIENTIERTE UNTERNEHMENSKULTUR UND TEAMBILDUNG
Neben dem persönlichen Wohlergehen spielen die individuelle Weiterentwicklung und die Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle. Teamtage und Coaching-Angebote sind fixer Bestandteil des Aus- und Weiterbildungsprogramms, um den Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb der Unternehmen zu forcieren. Zur Steigerung der Zahl von Frauen in Führungspositionen wurde 2024 das Modell des Topsharings eingeführt, bei dem sich zwei Personen eine Führungsrolle teilen.
VEREINBARKEIT VON FAMILIE UND BERUF
Als familienfreundlicher Betrieb geht Esterhazy hinsichtlich der Arbeitszeitgestaltung und der Möglichkeit zur mobilen Arbeit auf individuelle Situationen ein. Das Unternehmen bietet Eltern in Karenz weiterhin Kontakt zum beruflichen Umfeld, erleichtert Jungeltern die Rückkehr an den Arbeitsplatz und gewährt ihren Kindern Einblicke in deren Arbeitswelt. Die 2020 eingeführte einwöchige Kinderbetreuung wurde 2021 auf zwei Wochen erweitert. Ein weiterer Fixpunkt ist die Kinderweihnachtsfeier mit Nikolo, Geschenken und kulturellem Rahmenprogramm.
INTRANET ALS KOMMUNIKATIONSPLATTFORM
Zur Erleichterung des Kommunikationsflusses innerhalb des Unternehmens wurde 2023 das Intranet lanciert. Es bietet Übersichten zu unternehmensweiten Angeboten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Benefits und Veranstaltungen, darüber hinaus Formulare und Betriebsvereinbarungen. Jeder
Bereich verfügt über eine eigene Seite, ein weiterer Menüpunkt informiert über Aktivitäten des Betriebsrats wie Vergünstigungen in lokalen Unternehmen und den jährlichen Betriebsausflug. Das Intranet fungiert als Share-Point, in dem Beiträge geteilt und geliked werden können, was die Interaktivität und Häufigkeit der Zugriffe erhöht. Als weiterer Schritt werden künftig interne Stellenausschreibungen auch im Intranet zu finden sein.
SOLIDE AUSBILDUNG: LEHRLINGSAUSBILDUNG UND PRAKTIKA
Mit Ende des Berichtszeitraums standen zwölf Lehrlinge in sieben Lehrberufen in Ausbildung. Die Auszubildenden sind vom ersten Tag an aktiv in ihren Unternehmensbereich eingebunden, erhalten begleitend zu den Ausbildungen Unterstützung und bekommen die ihrer jeweiligen Persönlichkeit und ihrem Ausbildungsstand entsprechende Verantwortung übertragen. Darüber hinaus nützen jährlich rund 70 Praktikantinnen und Praktikanten die Möglichkeit, erste Berufserfahrungen zu sammeln oder diese in Pflichtpraktika zu vertiefen.
MIT NEW WORK IN RICHTUNG ZUKUNFT
Die sich wandelnden Arbeitsbedingungen unter dem Einfluss von Digitalisierung, veränderten Wertvorstellungen und Flexibilisierung von Arbeitszeiten finden im Kosmos New Work Niederschlag. Durch laufende Anpassung seiner Angebote sowie die Aus- und Weiterbildung des Managements in diese Richtung bleibt das Unternehmen am Puls der Zeit. Im Unternehmensbereich Immobilien erfuhr das New Work Konzept ab 2021 bereits räumliche Umsetzung. Unterschiedliche Arbeitsbereiche ermöglichen je nach Bedarf das Organisieren, Fokussieren, Zusammenarbeiten oder Besprechen – gemäß dem selbst gesetzten Grundsatz: „Gezielt definierte Plätze steigern den Fokus auf Arbeit, Kommunikation & Teamarbeit.“
ÖKONOMIE UND ÖKOLOGIE VERBINDEN
Stets auf dem neuesten Stand stellen die Bereiche Recht, IT und Finanzen das notwendige Know-how zur Verfügung und unterstützen dabei, Arbeitsabläufe korrekt und optimiert durchzuführen.
Die sukzessive Umsetzung von Maßnahmen hin zum papierlosen Büro, die Erstellung von Richtlinien im Umgang mit künstlicher Intelligenz oder die Sicherstellung der Identifikation von Erfolgsfaktoren sind nur einige der Themen, die alle Unternehmensbereiche betreffen und von den Zentralen Diensten bedient werden.
FINANZEN
Der Bereich Finanzen war im Berichtszeitraum mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Zum einen erfolgte eine ergänzende Umstellung der Bilanzierung: Neben den Jahresabschlüssen der einzelnen Rechtsträger auf Basis des UGB (Unternehmensgesetzbuch) werden seit kurzem auch zwei Konzernbilanzen basierend auf dem Regelwerk von IFRS (International Financial Reporting Standards) erstellt. Dies ermöglicht eine realistischere Darstellung der Vermögenswerte verbunden mit einer zeitkonformen konsolidierten Berichterstattung an die Finanzierungspartner. Die in den vergangenen Jahren neu gegründeten Betriebe Hotel Galántha, Neuer Strand Neusiedler See sowie das BioLandgut Esterhazy wurden in den Finanzbereich integriert und werden nun hinsichtlich des Rechnungswesens, der Bilanzierung, des Controllings, der Steuern und Finanzierung über die gemeinsame Finanzstruktur betreut. Als weitere Neuerung vollzog der Bereich die Implementierung eines KPI-Reportings in alle Unternehmensbereiche. Dies dient der Feststellung wichtiger Erfolgsfaktoren (Key Performance Indicators/Leistungskennzahlen) im Unternehmen und der Sicherstellung einer erfolgreichen Umsetzung der Unternehmensstrategie. Ein großer Schritt in Richtung Ausweitung der Digitalisierung und der damit einhergehenden Reduktion des Papierverbrauchs konnte mit der Einführung eines elektronischen Eingangsrechnungs-Workflows, der elektronischen Signatur und einer automatischen Spesenabwicklung erreicht werden. Darüber hinaus zeichnete der Bereich im Berichtszeitraum für die Abwicklung von zahlreichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verantwortlich.
IT
Der Bereich IT verantwortet die Zurverfügungstellung stets neuester Hard- und Softwareprodukte unter dem Gesichtspunkt der bestmöglichen Ressourcenschonung. Dies beinhaltet die Beobachtung und Evaluierung laufender Prozesse und die Erstellung entsprechender Konzepte zur Verbesserung.
Seit 2024 befindet sich die Umstellung auf Secure Printing in Vorbereitung, durch die die Anmeldung am Gerät künftig mit dem Mitarbeiterchip erfolgt. Dieser aktiviert den Druckvorgang erst beim Kontakt mit dem Drucker, was Fehldrucke reduziert. Durch die Anwesenheit des Auftraggebers am Gerät kann dieser seine Ausdrucke gleich mitnehmen, was das Liegenlassen von Dokumenten verhindert. Um aussortierte Geräte nicht entsorgen zu müssen, führte der Bereich 2022 einen IT-Flohmarkt ein, der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, Altgeräte wie Monitore, Mobiltelefone und anderes zu fairen Preisen zu erwerben, was die Einsatzdauer verlängert.
Im Sinne der zukünftigen nachhaltigen Ausrichtung wurde ein Mitarbeiter nominiert, die Green IT Ausbildung zu absolvieren und damit auch in diesem Bereich Ökonomie und Ökologie zu verbinden.
RECHT
Neben juristischen Fragen setzt sich die Rechtsabteilung mit aktuellen Herausforderungen wie Datenschutz, Compliance, den rechtlichen Aspekten der Nutzung künstlicher Intelligenz oder neuen Richtlinien hinsichtlich Nachhaltigkeit auseinander.
Zur Optimierung der internen Abläufe wurde 2020 eine Rechtsanwalts-/Kanzleisoftware implementiert, die zur Abwicklung des elektronischen Rechtsverkehrs (WebERV), der digitalen Akten- bzw. Dokumentenverwaltung, der juristischen Recherche und der Abfrage öffentlicher Urkunden dient. Damit können alle Juristinnen und Juristen digital auf alle erforderlichen Dokumente zugreifen. Zur Unterstützung der Rechtsrecherche und Steigerung der Effizienz wird ergänzend KI gestützte Erweiterung RDB verwendet. Dieses Programm generiert nach
Analyse der Rechtsfrage und relevanter Judikate, Kommentare und Normen eine fundierte Antwort samt Quellenangaben, die von den zuständigen JuristInnen geprüft werden.
Weiteres Augenmerk lag auf der Umsetzung der Vorgaben der Whistleblowing-Richtlinie, die in einem ersten Schritt mit der Implementierung eines Whistleblowing-Tools begann. Außerdem verwendet die Rechtsabteilung im Rahmen der Wahrnehmung der datenschutzrechtlichen Agenden für das DatenschutzManagement eine eigene Software. Darin werden unter anderem sämtliche Verarbeitungstätigkeiten, Anwendungen, TOMs (technische und organisatorische Maßnahmen), Datenschutzfolgeabschätzungen, Datenpannen und Verträge erfasst und Berichte sowie die Verarbeitungsverzeichnisse gem. Art. 30 DSGVO für alle Esterhazy Unternehmen erstellt.
Schulungen der Datenschutzbeauftragten stellen die Einhaltung der DSGVO und der notwendigen organisatorischen Maßnahmen in allen Unternehmensbereichen sicher. Mit einem eigens für Esterhazy erstellten Compliance-Handbuch gibt die Rechtsabteilung den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zudem ein Tool in die Hand, um die Regelkonformität im Unternehmen zu gewährleisten. Es beinhaltet den Code of Conduct sowie die für das Unternehmen wesentlichen rechtlichen Bestimmungen und Richtlinien, welche in internationalen Geschäftsbeziehungen üblich sind. Weitere im Berichtszeitraum erstellte Richtlinien umfassen unter anderem den Einsatz künstlicher Intelligenz.
Die Rechtsabteilung berichtet laufend an die Geschäftsleitung über relevante Änderungen grundlegender Gesetze, Verordnungen und Richtlinien zum Thema Nachhaltigkeit.
TRANSPARENTE KOMMUNIKATION
AUF VIELEN KANÄLEN
Der Unternehmensbereich Corporate Communication hat sich von der klassischen PR-Abteilung zu einer Full-Service Inhouse Agentur mit großem Portfolio gewandelt.
Er unterstützt alle Unternehmensbereiche sowie Marken bei ihrem Auftritt nach außen und bei der Umsetzung medienwirksamer Maßnahmen.
Mit über 70 Presseaussendungen, zahlreichen Presseevents, dazu der medialen Begleitung von Großveranstaltungen wie dem HERBSTGOLD – Festival, der Oper im Steinbruch, den BIOFELDTAGEN und weiteren Formaten kann der Unternehmensbereich Corporate Communication allein im Jahr 2024 auf knapp 100 Aktivitäten in der klassischen PR aufweisen und rund 60 vermittelte Interviews verbuchen. Seine Aufgabe besteht darüber hinaus in der Betreuung von Social-Media-Kanälen sowie TV-Produktionen unterschiedlichster Art, der Erstellung und Aktualisierung von Webseiten, der Positionierung von Online-Saleskampagnen sowie der Unterstützung beim Markenmanagement.
VON SUJETS ZU MARKENNAMEN
Ob Werbemittel wie Sujets oder Anzeigen für die Oper im Steinbruch oder classic.Esterhazy, das Magazin Pan.Vital für den Immobilienbereich oder der Blog esterhazynews.at – die Corporate Communication ist innerhalb des Unternehmens die erste Anlaufstelle, wenn es um die Kommunikation von Themen nach außen geht. So unterstützte der Unternehmensbereich etwa PANNATURA im Berichtszeitraum bei der Namensfindung für das neue Lokal am Bio-Landgut Esterhazy: Den Ausgangspunkt bildete der Gockelhahn, der der Markthalle Kulinarium Burgenland seit langem als Signet dient. Mit der burgenländischen Bezeichnung Gogosch wurde schließlich ein Name gefunden, der einprägsam und einzigartig zugleich ist. Als weitere Neuerung war der Bereich im Relaunch der Etiketten des Weinguts Esterházy federführend und kreierte gemeinsam mit externen Partnern die Linie für den Neuen Strand Neusiedler See. Diese erfuhr durch gezielte Maßnahmen innerhalb kurzer Zeit Akzeptanz.
VIELFÄLTIGE AUFGABEN FÜR EINEN PROFESSIONELLEN AUSSENAUFTRITT
Weitere Aufgabe ist die Betreuung von rund 50 Marken, 36 Webseiten sowie 42 Social-Media-Seiten. Allein im Jahr 2024 erzielten über 5.000 Postings und Storys über sieben Millionen Impressionen. Im Rahmen von klassischer PR konnten über 4.600 Clippings in Österreich und 250 in Ungarn gezählt werden, was einem Anzeigenäquivalent von über 10,5 Millionen Euro entspricht. Knapp 100 Stunden wurden zudem für die Betreuung von Dreharbeiten aufgewandt: Eines der Highlights in der Berichtsperiode bildete der Besuch einer Filmcrew aus Südkorea, die mehrere Tage im Steinbruch St. Margarethen drehte.
NACHHALTIGE SCHRITTE SETZEN
Innerhalb des Unternehmens setzt die Corporate Communication darüber hinaus Schritte in Richtung Digitalisierung. Ziel ist es, die Produktion von analogem Info-Material zu reduzieren, um den Papierverbrauch zu mindern. Auch mit Re-Use-Projekten machte der Bereich auf sich aufmerksam: Das Wiener Unternehmen gabarage fertigte Taschen aus ausgedienten Transparenten von Opernproduktionen und anderen Veranstaltungen, die bei den BIOFELDTAGEN 2024 großen Absatz fanden.
ZENTRALE
DIENSTE: WEGWEISENDE
ZIELE FÜR NACHHALTIGEN ERFOLG
PERSONAL
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Weiterbildung Nachwuchs- bzw. neue Führungskräfte
• Entwicklung Datenmanagement Personal
• Gesundheitsthemen im Fokus: Weiterbildung, Angebot Mental Health transparenter machen
• Verstärkte Social-Media-Aktivitäten hinsichtlich Employer Branding in Zusammenarbeit mit Corporate Communications
• Überarbeitung Intranet – Seite Personal
FINANZ
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Erstmaliger Konzernabschluss Esterhazy Betriebe AG
• Projektbeginn neue ERP-Software für das Rechnungswesen
• Überarbeitung/Neuaufsetzung Mehrjahresplanung bis 2030
• Abwicklung und Begleitung diverser Betriebsprüfungen
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Druckerkonzept neu: Reduktion von Druckern und Tonern sowie Umstieg auf moderne effiziente Drucker
• Reduktion von Energieverbrauch: Green-IT Desktop
RECHT
ZIELE
FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Weiterer Ausbau der Digitalisierung, insbesondere KI-unterstütztes Tool
CORPORATE COMMUNICATION
ZIELE FÜR DIE NÄCHSTE BERICHTSPERIODE
• Reduktion von Druckproduktionen durch Beratung der Unternehmensbereiche in digitalen Marketingmaßnahmen
• Steigerung von Re-Use-Projekten (Bsp.: Upcycling von Planen aus alten Produktionen, Projekt mit gabarage)
ZAHLEN, DATEN & FAKTEN
Kennzahlen (Werte in Mio. €) KENNZAHLEN
Umsatz Esterhazy Unternehmungen
Investitionen in das Anlagevermögen
Projektinvestitionen
Personalaufwand
Steuerleistungen, öffentliche Abgaben und Kammern
Leistungen für Kultur und Soziales
MITARBEITERZAHLEN
Mitarbeiterdaten
Rückkehr und Verbleibe-Quote nach Elternkarenz
Diversität der Mitarbeiter und leitenden Organe (per Jahresende in Prozent)
Diversität der Mitglieder leitender Organe (per Jahresende)
SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS – INDEX
SDG-Index
SDG 2 Kein Hunger
Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Die Nahrungsmittelproduktion soll nachhaltiger werden.
Die genetische Vielfalt von Kulturpflanzen sowie Nutz- und Haustieren und ihren wildlebenden Artverwandten soll bewahrt werden.
SDG 4 Hochwertige Bildung
SDG 6
SDG 7
Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
Alle Lernenden sollen Fähigkeiten für die Förderung der nachhaltigen Entwicklung erwerben.
Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen
SDG 15 Leben an Land Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen
Die natürlichen Ressourcen sollen nachhaltig und effizient genutzt werden.
Abfälle sollen vermieden oder recycelt , gefährliche Abfälle sicher entsorgt werden.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollen besser über nachhaltigen Konsum informiert werden.
Den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius begrenzen, globale TreibhausgasNeutralität zur Jahrhundertmitte erreichen.
Intakte Landökosysteme und ihre Leistungen erhalten, wiederherstellen und nachhaltig nutzen
Verschlechterung natürlicher Lebensräume und Biodiversitätsverlust verringern
Gute Umweltgesetzgebung effektiv durchsetzen
Entwaldung beenden und Wald nachhaltig bewirtschaften und wiederherstellen
46, 61, 126
43, 47, 92, 120
Folienlagerung, reduzierter Wasserverbrauch durch klimaangepasste Pflanzen, Digitalisierung
Recycelbare Versandverpackung, Österreichisches Umweltzeichen, Recycling von Abbruchmaterial
38, 47 BIOFELDTAGE, WALDTAGE
31 Agri PV-Anlage
45
45
Beweidung am Seevorgelände
Biodiversitäts- und Naturschutzflächen
47 PEFC Siegel, 60 Baumarten, Alt- und Totholzbestand
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (www.bmz.de, 28.3.2025)
IMPRESSUM
HERAUSGEBER
Esterhazy Betriebe AG
Esterhazyplatz 5
A-7000 Eisenstadt www.esterhazy.at
INHALT
Nachhaltigkeitsbericht Redaktionsteam
Barbara Wagner-Gmeiner
Leonara Skala
Lisa Schmidt
Emine Mermertas
Cornelia Hutter
Ivo Lubar
nachhaltigkeit@esterhazy.at
ANSPRECHPARTNER
Corporate Communication
T +(43) 2682/630 04 presse@esterhazy.at
Leonara Skala
TEXTE
Brigitte Krizsanits
LEKTORAT
Elisabeth Kirchmeir
PROJEKTBEGLEITUNG UND BERATUNG
BDO Austria Holding Wirtschaftsprüfung GmbH
DESIGN & LAYOUT
PROJEKT 21 Mediendesign GmbH
BILDNACHWEIS
Andreas Hafenscher, Andreas Tischler, Toni Rappersberger, Gregor Hofbauer, Imre Antal, Lalo Jodlbauer, Lisa Schulcz, Martin Fülöp, Herbert Lehmann, wearegiving GmbH, Johannes Priester, Katrin Zeleny, Birgit Machtinger, Tina Zarits, Marlene Michalitsch, Paul Szimak, Josef Siffert, Jolly Schwarz, Klaus Vyhnalek, Roman Seidl, Peter Szoke, Manfred Huegle, Fabian Müntz, Roman Huditsch, Julia Wesely, Zoltán Hámori, Roland Schuller, Die Litzlberger, Katharina Schiffl, János Kummer, Esterhazy
DRUCK
Hersteller: Bösmüller Print Management GesmbH & CO KG
Herstellungsort: Josef-Sandhofer-Straße 3, 2000 Stockerau Neben dem CO 2 neutralen Druck wurden zur Produktion ausschließlich Pflanzenöl basierende Naturfarben und für das Cover ein Biofilm aus Cellulose verwendet.
PEFC – Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes Ist eine internationale Organisation, die sich den Erhalt der Wälder durch aktive, nachhaltige und klimafitte Waldbewirtschaftung zum Ziel gesetzt hat. Mit über 300 Millionen Hektar zertifizierter Waldfläche garantiert PEFC als größtes Waldzertifizierungssystem weltweit für ausreichend zertifizierte Rohstoffmengen.
Klare Herkunftsbezeichnung:
Das PEFC Siegel zeichnet sich durch einen Herkunftscode aus, der auf den ersten Blick Auskunft über das Herkunftsland des Holzes und die zertifizierten Unternehmen gibt. Die Länderkennzahl 06 auf einem PEFC Produkt zeigt, dass dahinter ein in Österreich produzierendes Unternehmen steht. pefc.at