espresso Magazin, September 2013
Foto: Archiv / Kajt Kastl
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„Meine Frau hat das letzte Wort“ Ein unpolitisches Interview mit Oberbürgermeister Alfred Lehmann Alfred Lehmann wird, für manche überraschend, Ende April 2014 als Oberbürgermeister aus dem Amt ausscheiden, weil er nicht mehr kandidiert. Das bedeutet: länger schlafen, kein Bierfass mehr anzapfen und Entsorgung von Krawatten. (Anm. d. Red.: das Interview ist vor den dramatischen Ereignissen rund um die Geiselnahme im Rathaus geführt worden) Herr Oberbürgermeister, welche Rolle hat ihre Ehefrau bei der Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, gespielt? Lehmann (zögert, lacht): Sie ist sehr zufrieden mit dieser Entscheidung.
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Als Oberbürgermeister hat man sehr oft Krawatten und Anzüge zu tragen.Wird sich das künftig ändern? Also ich glaube schon, dass die Anzahl der Anzüge und Krawatten reduziert wird, dafür wird der Anteil der Freizeitkleidung steigen. Und da ich ja viele Kontakte nach Rumänien habe, habe ich auch keine Sorge, dass die Kleidungsstücke nicht benötigt werden. Wer kauft denn im Hause Lehmann die Kleidung für den Mann, der Herr des Hauses? Meine Frau hat da das letzte Wort, was
wir kaufen. Ich habe früher alles selber gekauft, aber das trau‘ ich mich nicht mehr. Also das entscheidet am Ende meine Frau, aber ich darf meine Meinung noch sagen (lacht). Worauf freuen Sie sich? Ein Buch am Stück zu lesen. Ich freue mich darauf, wieder einmal Fahrrad zu fahren und mich ein bisschen körperlich zu betätigen. Ich freue mich darauf, auch einmal spontan an einem Wochenende wohin zu fahren, was bisher kaum möglich war. Ich hoffe einfach, dass sich das Leben, wie man auf Neudeutsch sagt,
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