40 Kultur espresso Magazin, Mai 2011
„Harakiri, etz bist im Himmi!“ Der Brandner Kaspar am Neuburger Volkstheater
Er ist wohl der erste Boandlkramer, der auch noch Gstanzl spielt. Und er ist mit Sicherheit einer der besten Boandlkramer, die hierzulande auf einer Bühne standen: Sepp Egerer (vielen bekannt als ein Teil des Kabarett-Duos Noppo und Sepp) spielte in der Neuburger Inszenierung von „Der Brandner Kaspar und das ewig´ Leben“ die Rolle seines Lebens (links auf dem Bild mit „Petrus“ alias Hans Wöhrl). Bei der Premiere am Osterwochenende gab es immer wieder Szenenapplaus für diese schauspielerische Leistung im Biker-Outfit - und am Ende einen lang anhaltenden Beifall für die Inszenierung von Oliver Vief und Norbert Heine nach einer Bearbeitung von Bernd Fürleger. Mit neuen Ideen, etwa einem triefend nassen, weil gerade ertrunkenen „Kini“ sorgten sie für eine pfiffige Neuinterpretation eines echten bayerischen Klassikers. Mit Sepp Reichart stand außerdem ein Brandner Kaspar auf der Bühne, dem man alle Hochs und Tiefs seines Seelenlebens sofort abnahm, ohne dass akute Kitschgefahr bestand. Dazu bayerisch moderner Blasmusik-Sound von der Liveband - eine wunderbare Kombination.