BIM in der Pra­xis

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Unvorhergesehenes

TEC21 28/2020

Velos in guter Verfassung

V

elos in Gandria TI haben es gut. Ordentlich aufgereiht stehen sie da, darauf wartend, dass ihre Besitzer aus dem Dorf zu­r ückkommen. Sie müssen sich nicht die Stufen hinaufplagen und haben erst noch ein Dach über dem Kopf. Damit die Radler ihre Gefährte stehen lassen, braucht es im wilden Süden der Schweiz nicht einmal ein Verbotsschild: Treppen reichen völlig aus. Alles bleibt in guter Verfassung – die Räder und Wege, weil sie weniger abgenutzt werden, und das ­Klima im Dorf, denn dort entsteht kein Konflikt­potenzial zwischen den schon lange in der Verfassung berücksichtigten Wanderern und den Velofahrern, die erst neu hinzuge-

kommen sind. Wäre das ein Konzept für die Alpen? Stufen vor Wander­ wege, um Verkehrsströme zu entflechten? Zermatt ­baute schon vor der Verfassungsänderung eigene Bike-Trails. Diese Rennstrecken ­liegen teilweise direkt neben Forststrassen, die zwar ebenfalls bergab führen, aber nicht das richtige Fahr-Feeling aufkommen lassen. Alles muss man heutzutage bieten, damit ja kein Tourist aus­gelassen wird. Bräuchte es bergauf aber nicht auch verschiedene ­Strecken – für Bikes mit und ohne M ­ otor? Von einer Sänfte oder dem Bergstuhl, den zwei Mann bis zum Schwarzsee getragen haben, scheinen heutige Touristen nicht mehr weit entfernt zu sein. •

F oto: Pe t e r S e i t z

Text: Peter Seitz


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