17 Ziele für die Baubranche

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Schweizerische Bauzeitung

22. Dezember 2023 | Nr. 40

Heftreihe

SDG Nr. 7

17 Ziele für die Baubranche Eine nachhaltige Entwicklung mit den Sustainable Development Goals

Vokabular und Denkraster Zeichen der Zukunft – ausgewählte Bauten aus der ganzen Schweiz UIA-Kongress 2023 – vier Projekte repräsentieren die Schweiz in der Welthauptstadt der Architektur


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Publireportage

Schneller, einfacher, nachhaltiger Holcim Schweiz macht einen weiteren Schritt hin zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft. Mit AIRIUM hat der grösste Baustoffproduzent des Landes einen kreislauffähigen, einfach zu verarbeitenden Dämmstoff auf Zementbasis auf den Markt gebracht.

Heute sind Dämmungen unter der Bodenplatte aus XPSPlatten die Regel und erfüllen ihren Zweck. Doch ein solcher Bodenaufbau ist stets mehrschichtig und damit materialintensiv; zudem muss die Dämmschicht für Rohrdurchbrüche passend geschnitten werden. Das bedeutet Zeit- und Arbeitsaufwand und generiert Abfall auf der Baustelle. Mit AIRIUM, das seit diesem Jahr auf dem Schweizer Markt ist, will Holcim Schweiz den Bodenaufbau schneller, einfacher und nachhaltiger machen. AIRIUM vereinfacht den Aufbau «AIRIUM ist ein mineralischer Dämmstoff auf Zementbasis, der die Komplexität des Bodenaufbaus deutlich verringert», sagt Christophe Berset, Team Lead New Solutions bei Holcim Schweiz. «Denn statt dem herkömmlichen System aus Planie, Magerbeton, Splitt, Dämmplatte und Bodenplatte braucht es nur noch die Planie, AIRIUM und die Bodenplatte.» Das luftporendurchsetzte Material verfügt über hervorragende Dämmeigenschaften. Bei einer Trockenrohdichte von 250 kg/m2 und 15 cm Dicke weist es einen Lambda-Wert von 0,071 W/mK und einen U-Wert von 0,47 W/m2K bei einer Druckfestigkeit von 0,4 MPa auf. Die Dichte des Dämmstoffs kann in der Produktionsanlage direkt auf der Baustelle von 50 bis 500 kg/m3 variiert werden; die Dämmleistung und die strukturelle Festigkeit lassen sich dadurch ohne Weiteres auf die individuellen Anforderungen eines Projekts anpassen. Als mineralischer Baustoff ist AIRIUM nicht brennbar. Durch seine Porigkeit wirkt das Material zudem schallabsorbierend. Der Zementanteil sorgt dafür, dass es resistent gegen Schimmelbildung und Schädlingsbefall ist. Praxistest bestanden Stefan Schefer, Inhaber von Schefer Bau in Niederhelfenschwil SG, hat AIRIUM kürzlich beim Bau eines Einfamilienhauses in Roggwil TG erstmals eingesetzt. «Wir waren alle sehr gespannt auf das Material und am Ende positiv überrascht», sagt er. AIRIUM wird vor Ort durch die Zugabe von Wasser in der erforderlichen Menge hergestellt und anschliessend gegossen. «Wir benötigten nur zwei Arbeiter», erzählt Stefan Sche-

fer, «einer hielt den Schlauch, der andere zog das Material ab.» Das Material umschliesst Rohre nahtlos. Etwaige Unebenheiten werden während des Giessens ausgefüllt. «Eine schöne und einfache Arbeit», findet Stefan Schefer. Und eine, die schnell erledigt ist. In Roggwil dauerte der Guss der rund 16 m³ AIRIUM auf einer Gesamtfläche von rund 120 m² rund eine Stunde. Schefer: «Meine Leute waren begeistert!» Vielseitig und rezyklierbar AIRIUM ist vielseitig verwendbar und eignet sich auch als Leichtschüttung im Infrastruktur-, Pool- und Gartenbau sowie als mineralische Dämmung für Leichtbeton-Mauersteine und Sandwichelemente. «Alles in allem schafft AIRIUM einen wesentlichen Mehrwert im Bauprozess», sagt Christophe Berset, «gerade im Hinblick darauf, dass die Baubranche gefordert ist, nachhaltiger zu werden.» Denn als rein mineralischer Baustoff ist AIRIUM vollständig rezyklierbar – und damit ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft.

Holcim (Schweiz) AG holcim.ch / holcimpartner.ch


Editorial

TEC21 40/2023

M

Ein bunter Teppich in den Farben der SDG-Palette. Grafik von TEC21.

Heftreihe

SDG Nr. 7

Die TEC21-Heftreihe «SDG – ­Sustainable Development Goals» widmet sich der Frage, wie Planerinnen und Planer dazu beitragen können, die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen.

Bisher erschienen: TEC21 38/2023

«Das Reussdelta lebt auf» TEC21 36/2023

«Rotorblatt wird zum Bauteil» TEC21 26/2023

«Rohstoff Abfall»

TEC21 23–24/2023

«Die verlängerte Zukunft» TEC21 16/2023

«Geplante Vielfalt» TEC21 1–2/2023

«Die Farbskala der Nachhaltigkeit»

E-DOSSIER SUSTAINABLE DEVELOPMENT GOALS Artikel aus früheren Heften und weitere Online-Beiträge in unserem E-Dossier auf

espazium.ch/de/aktuelles/sdg

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ittlerweile ist er fast schon zu einer bemühenden Tradition geworden, der alljährliche Stossseufzer Ende Dezember: «Was war das doch für ein bewegtes Jahr!» Auch heuer könnten wir ihn ausstossen. Die bedrohlichen Ereignisse und düsteren Szenarien der letzten Zeit haben zu einer allgemeinen Verunsicherung geführt, auch in der Schweiz. Die Planungsund Baubranche bekommt sie ebenso zu spüren wie die Baufachpresse – die Medienlandschaft wird umgepflügt und auch TEC21 bleibt nicht verschont. Dennoch wollen wir nicht jammern: Der Strukturwandel birgt zwar Ungewissheiten, doch was er in aller Deutlichkeit hervorhebt, ist der Wert seriöser Fachmedien als unabhängige, inhaltlich kuratierte Diskussionsplattformen. Die Notwendigkeit, relevante Themen zu verhandeln, veranlasste bereits im Jahr 1874 Planungsund Baufachleute zur Gründung einer eigenen Zeitschrift, aus der sich TEC21 entwickelte. Die Themen, die uns beschäftigen, haben sich seither gewandelt, die Medien ebenfalls. Heute flankieren Online-Formate, Events und Sonderpublikationen die klassischen Zeitschriften – und ermöglichen es ihnen, sich auf ihren ursprünglichen Zweck zu besinnen: Wenn Infos online verfügbar sind, können Zeitschriften die Jagd nach Tagesaktualität sein lassen und sich der kritischen Reflexion widmen; wenn jeder fähig ist, mittels künstlicher Intelligenz plausibel klingende, aber kaum veri­ fizierbare Beiträge zu beliebigen Themen zu pro­ duzieren, wird die Vertrauenswürdigkeit eines lokal verwurzelten, kompetenten Redaktionsteams umso wichtiger. In diesem Sinn freuen wir uns auf das nächste Jahr und wünschen Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, schöne Feiertage. Judit Solt, Chefredaktorin


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Ausschreibung

TEC21 40/2023

Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt

Rahmenvertrag Gesamtleitung von Baumassnahmen im Immobilienportfolio der Bau- und der Sicherheitsdirektion Planerwahl im selektiven Verfahren 22. Dezember 2023 Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbauamt, veranstaltet im Auftrag des Immobilienamtes eine Submission für die Vergabe von Projektierungs- und Baumanagementleistungen mit Gesamtleitungsfunktion als Rahmenvertrag, basierend auf Ordnung SIA 102 (Projektierung, Ausschreibung und Realisierung), für die in den nächsten fünf Jahren anstehenden einfachen Bauvorhaben und kleineren Projekte im Portfolio der Bau- und der Sicherheitsdirektion. Gesucht werden maximal drei Planungsbüros für die Erbringung von Leistungen mit Schwerpunkt Projektierung, Baumanagement und Gesamtleitung, welche die sehr breit gefächerten baulichen Massnahmen mit hoher architektonischer, bautechnischer sowie organisatorischer Kompetenz durchführen und die einzelnen gestellten Aufgaben kostenbewusst sowie angemessen planen und realisieren. Verfahren Die Bewerbung zur Teilnahme hat gemäss den Angaben in den Submissionsunterlagen zu erfolgen. Die Auswahl von max. acht teilnehmenden Anbietenden erfolgt aufgrund der in den Submissionsunterlagen festgehaltenen Eignungskriterien. Das von den ausgewählten Planungsbüros in der 2. Phase einzureichende Angebot beinhaltet die konzeptionelle Lösung zweier Aufgabenstellungen sowie eine Offerte zu den anzuwendenden Honorarparametern. Das Einreichen einer Bewerbung für die Präqualifikation (1. Phase) wird nicht entschädigt. Alle vollständig und termingerecht beim Hochbauamt eingereichten Angebote (2. Phase) werden mit pauschal Fr. 4 000 (inkl. MWST) pro Eingabe entschädigt. Beide Phasen des Verfahrens sind nicht anonym.

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Erfolgreiches SIA-Architekturbüro im Berner Oberland mit vielseitigen, anspruchsvollen und interessanten Projekten sucht Partnerschaft und/oder zur Option Geschäftsübernahme. Wettbewerbserfolge, sehr gute Referenzen und langfristigen Auftragsbestand zeichnen uns aus. Bietet Chance zum Einstieg in die Selbständigkeit oder Führung als Zweigbetrieb. Interessierte melden sich bitte unter architektbeo@gmail.com

Beurteilungsgremium – Daniel Baumann, Abteilungsleiter Baubereich A, Hochbauamt (Vorsitz) – Felix Gisler, Portfoliomanager, Immobilienamt – Martin Eglin, Architekt, Eglin Partner Architekten AG Teilnahmeberechtigung Teilnahmeberechtigt sind Planungsdienstleistende mit Wohnoder Geschäftssitz in der Schweiz, in der EU oder in einem Vertragsstaat des GATT/ WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind Fachleute, die mit einem Mitglied des Beurteilungsgremiums oder mit einem Experten nahe verwandt sind oder mit einem solchen in beruflicher Zusammengehörigkeit stehen. Termine Eingabe der Bewerbung (1. Phase) Eingabe des Angebots (2. Phase) Präsentation und Planerwahl

bis 2. Februar 2024, 16.00 Uhr bis 16. April 2024, 16.00 Uhr 2. Mai 2024

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Bezug der Submissionsunterlagen Die Submissionsunterlagen für die Präqualifikation stehen unter www.zh.ch/wettbewerbe, Rubrik «Aktuelle Ausschreibungen» als Download zur Verfügung.

espazium.ch


Inhalt

TEC21 40/2023

3 Editorial

20

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17 Ziele für die Baubranche

Pik to gr am m: w w w.e d a . a dmin .ch/Ag e n d a 203 0/d e/h o m e . ht ml

6 Wettbewerb Ausschreibungen/Preis | Neubau Schulanlage Sirius und Werkhof Hochstrasse, Zürich-Fluntern 11 Der SIA sucht sein ­Präsidium

12 Bauen im Klimawandel Verdichtung im Bestand statt Vernichtung des Bestands 15 Vitrine Aktuelles aus der Bau­branche | Im Rampenlicht auf der Swissbau 2024 18 Agenda 34 Stellenmarkt 37 Impressum 38 Unvorhergesehenes Himmlische Mächte

Die 17 Farben stehen für die Sustainable Development Goals der UNO.

20 Vokabular und Denkraster Judit Solt Die SDGs sind sehr allgemein formuliert. Trotzdem eignen sie sich zu mehr als nur Greenwashing. 21 Zeichen der Zukunft Jennifer Bader Wie setzen Schweizer Planungsfachleute die Agenda 2030 um? Zehn ausgewählte Projekte. 26 Eine Hoffnungsburg mitten in der Stadt

28 Bewahren, jagen, wieder­

verwenden für eine Brache Paul Knüsel Kopfbau Halle 118,

Winterthur 30 Aneignung von Stadt mit Garten und Park

Paul Knüsel Quartier Holligen,

Bern 32 Ein Satellit mit sozialem Eigenleben

Paul Knüsel Wohnhäuser,

Meyrin

Paul Knüsel Wohnheim

der Heilsarmee, Zürich

Die Redaktion TEC21 empfiehlt

competitions.espazium.ch Ausführliche Informationen und Unterlagen zu ausgeschriebenen und entschiedenen Wettbewerben auf unserem Online-Portal.


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Wettbewerb

TEC21 40/2023

Ausschreibungen OBJEKT/PROGRAMM

AUFTRAGGEBER

VERFAHREN/ FACHGEBIETE

FACHPREISGERICHT

TERMINE

Erweiterung Schulanlage Moritzberg, Stäfa

Gemeindeverwaltung Stäfa

Projektwettbewerb, offen; Architektur, Bauingenieurwesen, Gebäudetechnik und Landschaftsarchitektur

Pascale Guignard, Rita Illien, Marc Ryf

Anmeldung

www.simap.ch (ID 269737)

Organisation: KOS PartnerInnen 8045 Zürich

12. 1. 2024

Abgabe Pläne 30. 4. 2024

Modell

13. 5. 2024

– konform

Schulanlage Quadras, Scuol www.simap.ch (ID 269298)

Neubau Mehrzweckhalle Lägernbreite, Ehrendingen

Gemeinde Scuol Organisation: Stauffer & Studach 7000 Chur

Einwohnergemeinde Ehrendingen

Projektwettbewerb, selektiv; Architektur und Landschaftsarchitektur

Theres Aschwanden, Gian Carlo Bosch, Seraina Felix, Tobias Pauli

Projektwettbewerb, selektiv; Generalplanung

Oliver Dufner, Ursina Fausch, Rita Illien, Jakob Steib

Bewerbung 12. 1. 2024

Abgabe Pläne 17. 5. 2024

Modell

31. 5. 2024

Bewerbung 18. 1. 2024

Abgabe Pläne

www.simap.ch (ID 270166)

Organisation: Kuno Schumacher Architekten 8004 Zürich

Pavillon d’accueil pour les musées à Sion

Service immobilier et patrimoine 1950 Sion

Projektwettbewerb, selektiv; Architektur, Bauingenieurwesen und Landschaftsarchitektur

Philippe Venetz, Bewerbung Patrick Aeby, 19. 1. 2024 Marco Bakker, Abgabe Pläne Jean-Paul Chabbey, 24. 5. 2024 Miguel Fernández Ruiz, Modell Marie-Hélène Giraud 7. 6. 2024

Gemeinde Uznach

Projektwettbewerb, selektiv; Generalplanung

Marcel Jäggi, Dominik Bueckers, Jonas Jost, Bruno Patt

Bewerbung

Bewerbung

www.simap.ch (ID 269821)

Neuorganisation und Neugestaltung Bushof und Bahnhofplatz, Uznach www.simap.ch (ID 269330)

Solitude-Promenade, Basel

Organisation: Metron Raumentwicklung 5201 Brugg

– konform

20. 6. 2024

– konform

Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Stadtgärtnerei, Grünplanung

Projektwettbewerb, selektiv; Landschaftsarchitektur, Verkehrsplanung, Bauingenieurwesen und weitere

Ulrike Huwer, Daniel Küry, Jürg Nyfeler, Lucas Rentsch, André Seippel, Vedrana Žalac

Kanton Rahmenvertrag Gesamtlei- Baudirektion Zürich, tung von Baumassnahmen vertreten durch das Hochbauamt im Immobilienportfolio der Bau- und der Sicherheitsdirektion

Planerwahl, selektiv; Projektierung, Baumanagement und Gesamtleitung

Daniel Baumann, Martin Eglin, Felix Gisler

www.simap.ch (ID 270272)

7. 6. 2024

Modell

25. 1. 2024

25. 1. 2024

Abgabe

20. 8. 2024

Bewerbung 2. 2. 2024

Abgabe

16. 4. 2024

Inserat S. 4

www.zh.ch/wettbewerbe

Preis Prixforix 2024 www.prixforix.ch

Schweizerische Zentrale Fenster und Fassaden

Das eingereichte Projekt muss ganz oder teilweise eine neuzeitliche bis innovative Glas-/Metallfassade beinhalten.

Weitere laufende Wettbewerbe auf competitions.espazium.ch Wegleitung zu Wettbewerbsverfahren: www.sia.ch/142i

Teilnahmeberechtigt sind in der Schweiz tätige Architekten.

Anmeldung 31. 12. 2023

Abgabe

31. 1. 2024


Wettbewerb

TEC21 40/2023

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Sind unsere Ansprüche zu hoch? In Zürich-Fluntern plant die Stadt an der Siriuswiese eine neue Primarschule mit Sporthalle und Werkhof. Das siegreiche Projekt von Esch Sintzel Architekten und Proplaning kann den historischen Baumbestand erhalten und reduziert den nötigen Abriss auf ein Minimum. Doch das geforderte Raumprogramm und der begrenzte Perimeter zwingen einen Grossteil des Volumens unter die Erde. Text: Andrea Wiegelmann

V is u alisie r un g: In dievis u al

D

er Schulraumbedarf in Zürich ist ungebrochen gross und mit der Einführung der Ta­ gesschule noch gewachsen, davon zeugen zahlreiche Neubauten, Er­ weiterungen und auch die Wett­ bewerbsausschreibungen der Stadt. Am Zürichberg gelegen, war die Gemeinde Fluntern lange durch Streusiedlungen, Wein- und Acker­ bau geprägt. Mit dem Ausbau der Strassen entstanden frei stehende bürgerliche Wohnbauten mit priva­ ten Gärten. Seit 1893 ist Fluntern Teil der Stadt Zürich, der Grünraum

charakterisiert das Quartier bis heute. Auch jüngere Projekte, die ein gewisses Mass an Verdichtung schaffen, nehmen diese Typologie auf. Die Siriuswiese ist zusammen mit dem angrenzenden Perimeter im kommunalen Richtplan für einen Neubau ausgewiesen und liegt im Geviert zwischen Hoch-, Gladbachund Siriusstrasse. Die unmittelbar angrenzende Bebauung entlang der Gladbachstrasse ist mitsamt den Gärten inventarisiert. Entlang der Siriusstrasse stehen die quartier­ typischen, viergeschossigen Wohn­

bauten. An die grüne Wiese schlies­ sen zwei Tennisplätze an, gegenüber befindet sich eine viergeschossige Überbauung aus den 1980er-Jahren. Im Nordwesten liegt ein eingeschos­ siger Kindergartenpavillon von 1906. Zwei einfache Wohngebäude und ein Werkhof, die nicht inventarisiert sind und wahrscheinlich aus den 1930er-­Jahren stammen, schliessen die Bebauung um die Siriuswiese und können für den geplanten Neu­ bau abgebrochen werden. Das da­ hinterliegende Wohnensemble zur Vogelsangstrasse ist geschützt.

Das Siegerprojekt «Kevin» passt in das Quartier. Durch die Einschnürungen bilden Esch Sintzel Architekten Eckzimmer aus und proportionieren damit das Volumen. Aussenvisualisierung des neuen Schulhauses in Zürich-Fluntern am Zürichberg.


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Wettbewerb

TEC21 40/2023

Esch Sintzel Architekten legten die Sporthalle unterirdisch an. Der Neubau nimmt Rücksicht auf den alten Baumbestand und die Wurzelbereiche. Die Siriuswiese, ein wichtiger Grünraum im Quartier, bleibt erhalten.

Der Werkhof solle «mit Rücksicht auf das Quartier» unter die Erde verlegt werden, die beiden Tennis­ plätze mit Clubhaus seien bei etwa­ iger Überbauung zu ersetzen. Das Programm für das neue Primar­ schulhaus umfasst zwölf Klassen­ zimmer, vier Kindergärten, eine Mensa, eine Tagesbetreuung sowie eine Doppelsporthalle. Ein fünfge­ schossiger Neubau wäre gemäss Auslobung hier möglich.

Raumprogramm und Klimaschutzziele Parallel zum Wettbewerbsverfah­ ren wurde der Perimeter für den Neubau in eine «Zone öffentlicher Bauten» umgewandelt – der Sirius­ wiese kam der neue Status «Freihal­ tezone» zu. Als «Quartierpark mit imposantem Baumbestand, Spielge­ räten sowie Tennisplätzen» bilde sie eine stadträumlich wertvolle Zäsur,

Das nicht rangierte Projekt «Lebensräume» der Planergemeinschaft Durisch Nolli Caretta verzichtet auf eine Souterrain-­ Sporthalle. Das oberirdische Volumen sprenge aber den

quartierverträglichen Massstab, so die Jury.

so der Jurybericht. Um den Grün­ raum zu erhalten, wurde das Baufeld entsprechend beschnitten. Ausge­ hend von den Rahmen­bedingungen, mussten die Teilnehmenden einen Grossteil des geforderten Volumens unterirdisch anordnen. Gleichzeitig waren ökologisch vorbildliche Pro­ jekte gesucht, um zum Klimaschutz­ ziel Netto-Null einen Beitrag zu leis­ ten. Treibhausgasemissionen und Energiebedarf bei der Erstellung sowie im Betrieb sollten auf ein ­Minimum reduziert werden. Die Unmöglichkeit, diesem Anspruch angesichts des geforder­ ten Raumprogramms gerecht zu werden, hat auch die Jury unter Vor­ sitz von Benjamin Theiler, Amt für Hochbauten, kritisch reflektiert. Sie fragte sich, «ob sich in Bezug auf die räumlichen Ansprüche moderner Unterrichtsformate zukünftig die Suffizienz-Frage vermehrt stellen wird». Schlussendlich lag die höhe­

re Gewichtung auf der Erfüllung des Raumprogramms sowie dem Erhalt und der Aufwertung der Siriuswiese beziehungsweise der Fragmente des historischen Ortsbilds. Es handelt sich um ein gros­ ses Programm, das einen neuen Massstab ins Quartier bringen wird, wenngleich Sporthalle und Werkhof unter der Erde zu liegen kommen.

Schule als Quartierbaustein Die mit dem ersten Preis ausgezeich­ nete Arbeit «Kevin» von Esch Sintzel Architekten und Proplaning mit Kolb Landschaftsarchitektur plat­ ziert das Schulgebäude im Nordwes­ ten des Perimeters. Damit nimmt der Entwurf auch Rücksicht auf den alten Baumbestand und dessen Wurzelbereiche am Rand der Sirius­ wiese. Durch die Setzung wird der Quartierpark mit den im Südwesten anschliessenden Tennis- und Sport­

Die Schnittfigur von «Kevin» offenbart das Dilemma: Das kompakte oberirdische Volumen ist um viel Fläche im Erdreich ergänzt.

Schnitt, Mst. 1 : 650.


Wettbewerb

TEC21 40/2023

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Neubau Schulanlage Sirius und Werkhof Hochstrasse, Zürich-Fluntern

Einstufiger Projektwettbewerb im selektiven Verfahren RANGIERTE PROJEKTE

FACHJURY

1. Rang, 1. Preis: «Kevin»

Benjamin Theiler, Amt für Hochbauten (Vorsitz); Christine Enzmann, Amt für Städtebau; Barbara Neff, Architektin, Zürich; Bruno Krucker, Architekt, Zürich; Andreas Sonderegger, Architekt, Zürich; Jan Stadelmann, Land­ schaftsarchitekt, Zürich; Fabian Kaufmann, Architekt, Luzern

ARGE Esch Sintzel Architek­ ten, Zürich; Proplaning, Zürich; Kolb Landschaftsar­ chitektur, Zürich; Dr. Lüchin­ ger + Meyer Bauingenieure, Zürich; Rombo, Zürich 2. Rang, 2. Preis: «Stella»

Blättler Dafflon Architekten, Zürich; Balliana Schubert Landschaftsarchitekten, Zürich; Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure, Zürich; EBP Schweiz, Zürich 3. Rang, 3. Preis: «Gulliver»

Plan: E s ch Sint ze l A r chi t e k t e n; M o d e ll f oto s: G r ub e r F o r s t e r

Adrian Streich Architekten, Zürich; Ganz Landschaftsar­ chitekt*innen, Zürich; Schnetzer Puskas Ingenieure, Zürich

SACHJURY Filippo Leutenegger, Schulund Sportdepartement; Jennifer Dreyer, Immobilien Stadt Zürich; Benjamin Leimgruber, Immobilien Stadt Zürich; Roger Curchod, Kreisschulbehörde Zürich­ berg; Marcel Bräm, Tiefbau­ amt Zürich; Lorenzo Käser, Quartierverein Fluntern

flächen städtebaulich gefasst und optisch erweitert. Schule, Kindergarten und die weiteren Nutzungen sind im Neubau geschickt komponiert. Die Ausbil­ dung von «Eckzimmern», die sich in der Fassade ­abzeichnen und die dabei entstehenden Einschnürun­ gen in der Gebäudemitte nehmen dem fünfgeschos­ sigen Bau seine Masse. Die durch Fensterbänder und Brüstungszonen gegliederten Fassaden mit ihren Sonnenschutz­elementen beleben das Volumen und verleihen ihm Leichtigkeit. Erschlossen wird der Bau von der Hochstrasse, die Tennisplätze sind neu eben­ falls an diese gerückt. Mit der Öffnung der Hoch- zur Gladbachstrasse entsteht eine neue Wegverbindung im Quartier, eine Schulstrasse für die Kinder, die zwischen Gebäude und Freiflächen vermittelt. Zur geschützten Wohnbebauung liegen ein Schulgarten und ein Wald, die gleichzeitig als Puffer zwischen Schule und Wohnen dienen. Die städtebauliche Setzung überzeugt, eben­ so die Organisation des Schulhauses selbst. Die räumliche Aufteilung des öffentlichen Erdgeschos­ ses mit Kindergarten, Musikzimmern, Räumen für den Tennisclub und Zugang zur unterirdischen An­ lage von Sporthalle und Werkhof ist überraschend selbstverständlich. Im ersten Obergeschoss liegen neben weiteren Räumen für den Kindergarten Küche und Mensa mit anschliessender Aula, darüber die Klassengeschosse, die als Lernlandschaft konzipiert sind. Die Erschliessungszonen sind gleichzeitig Auf­ enthalts- und Arbeitsbereich und bieten ein hohes Mass an Flexibilität. Der Werkhof ist unter dem Schulgebäude angeordnet, die Sporthalle schiebt sich unter die Tennisplätze und die Sportfelder.

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Wettbewerb

Das Projekt «Lebensräume» organisiert das Volumen beinahe vollständig oberirdisch

und zeigt: Das Raumprogramm ist ohne unterirdische Bauten nicht in einem für das Quartier verträglichen Massstab zu bewältigen.

Unter- oder oberirdisch: Das Volumen bleibt

bauweise über diesem Sockel errich­ tet. Das Herzstück der Anlage bildet die Sporthalle, die sich auf ihren Das zweitrangierte Projekt «Stella» Schmalseiten zum Quartier und zur von Blättler Dafflon Architekten Siriuswiese vollständig öffnen lässt. mit Balliana Schubert Landschafts­ Jedoch sprengte das oberirdische architekten versucht durch eine Volumen aus Sicht der Jury den Reduktion des Raumprogramms Massstab des Quartiers. ­ Volumen zu sparen und damit den Fussabdruck des Neubaus sowie die In der Zwickmühle unterirdischen Flächen zu minimie­ ren. Dadurch würden sich jedoch Der Wettbewerb widerspiegelt das grosse Zwänge für die Anordnung Dilemma, in dem wir stecken. Unse­ des Raumprogramms und wenig re Ansprüche an das Bauen und die Spielraum für Anpassungen ergeben, entsprechenden Reglemente gehen so die Jury. vom Neubau als Standard aus. Das Das von Adrian Streich Ar­ zeigt sich auch in der Wettbewerbs­ chitekten mit Ganz Landschaftsar­ ausschreibung und den Anforderun­ chitekt*innen verfasste Projekt gen, die sich in Teilen gegenseitig «Gulliver» nutzt den bestehenden ausschliessen: etwa das geforderte Werkhof als Kindergarten um. Das Raumprogramm auf einem gegebe­ neue Schul­haus plante das Team nen Perimeter, das den Bau von anstelle des Kindergartenpavillons mehreren Untergeschossen unum­ und der Tennisplätze – rückten da­ gänglich macht, bei gleichzeitiger mit nahe an den Baumbestand. Städ­ Einforderung von ökologischer tebaulich ist dieser Ansatz überzeu­ Nachhaltigkeit. Wenn wir diesen Anspruch gend, jedoch wird der Baumbestand bedrängt und die Erdarbeiten sind ernst nehmen, dann sollten Neubau­ aufwendig. Dies auch durch die schö­ ten, die ein solches Mass an unter­ ne Idee, den Werkhof zu erhalten: irdischem Volumen fordern, zur Aus­ Die Turnhalle ist unter dem Schul­ nahme werden. In der Konsequenz gebäude platziert, der neue Werkhof müssten einerseits die Auslobenden unter seinem Vorgänger, womit eine die Nutzungen und Raumprogram­ Unterbauung notwendig würde. me und andererseits die Ämter die Zwei Projekte verzichteten entsprechenden rechtlichen Vorga­ darauf, die Sporthalle unter die Erde ben an die jeweilige Situation und zu legen. Etwa das nicht rangierte deren Möglichkeiten anpassen. Das Projekt «Lebensräume» der Planer­ Ausloten der Potenziale von Vorhan­ gemeinschaft Durisch Nolli Caretta. denem sollte an erster Stelle stehen Der Tiefbau für den neuen Werkhof und das Wettbewerbsprogramm ent­ ist minimal, die Schule ist in Leicht­ sprechend offener formuliert werden.

TEC21 40/2023

Für eine solche Herangehensweise wäre der offene Projektwettbewerb eine gute Alternative – allein schon, um vielfältigere Antworten auf diese Fragen zu erhalten. Dies war den Verantwortli­ chen dieses Wettbewerbs bewusst. Sie prüften nicht nur die Optionen in Hinblick auf eine Vereinfachung oder Reduktion des Programms, wie etwa die Verlegung des Werkhofs, sondern diskutierten auch den Weg des offenen Verfahrens. Jedoch ent­ schied man sich aufgrund der räum­ lichen, verkehrsplanerischen und statischen Anforderungen dagegen. Das ist zwar nachvollziehbar, doch man vergibt die Chance, alternative Lösungen zu diskutieren. Dass dies durchaus fruchtbar sein kann, zeigt der Wettbewerb der Stadt Zürich für die Schulanlage «Höckler» in Wol­ lishofen (vgl. TEC21 11/2022). Die leider nicht prämierte Arbeit «Co­ bra» von DU Studio führt die Idee der Schule als Stadt- und Quartier­ baustein konsequent aus und schafft einen multifunktionalen Hybriden, der Raum für Aneignung und Unter­ richt gleichermassen bereitstellt. In Zürich-Fluntern hätte man die Diskussion um Raumpro­ gramm und Ansprüche der Nutzen­ den nochmals führen müssen. Sind etwa die in einigen Wettbewerbsbei­ trägen vorgeschlagenen und gut überlegten Reduktionen im Raum­ programm nicht doch möglich? Letzt­ lich ist es an uns: Wir sollten unsere Ansprüche hinterfragen und ja, wir müssen uns «einschränken» – nicht nur in den Programmen. Auch unser Verständnis von Komfort, von Funk­ tionalität, vom zur Verfügung ste­ henden Angebot müssen wir kritisch überdenken. Und genau darin liegt ein grosses Potenzial. • Andrea Wiegelmann, Architektin und Verlegerin

Weitere Informationen, Pläne und Bilder auf competitions.espazium.ch, via QR-Code oben oder Kurzlink bit.ly/schulanlage-sirius

V is u alisie r un g: F ilip p o B o lo gn e s e Im a g e s

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Stellenmarkt

TEC21 40/2023

«Gemeinsam wirkungsvoll für einen nachhaltig gestalteten Lebensraum» Der SIA sucht

sein Präsidium VISION DES SIA Der SIA ist der massgebende Berufsverband für qualifizierte Fachleute aus den Bereichen Ingenieur­ baukunst, Architektur, Technik und Umwelt. Gemeinsam mit seinen über 16‘000 Mitgliedern engagiert er sich für einen zukunftsfähigen, nachhaltig gestalteten Lebensraum sowie für die Anliegen der Planer­ und Planerinnenberufe. Sein strategisches Führungsorgan ist der Vorstand, sein oberstes Vereinsorgan die Delegiertenversammlung. Das Präsidium – der Vorstand und die Delegierten sind der Auffassung, dass dem Co­Präsidium die Zukunft gehört – führt den Vorstand und repräsentiert den Verband nach innen und aussen. Es leitet die Sitzungen des Vorstands, die jährliche Delegiertenversammlung, die Konferenz der SIA­Sektionen und Berufsgruppen sowie das SIA­Forum. Gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern inspiriert und motiviert es alle im SIA Mitwirkenden und steuert den Verein. IHR PROFIL Die Delegierten und der Vorstand wenden sich für das Präsidium an hervorragende Fachpersonen und erfahrene Führungspersönlichkeiten aus der Architektur, der Ingenieurbaukunst, dem Gebäude­, Industrie­ und Umweltingenieurwesen. Sie verfügen über eine ausgeprägte Affinität zu hoher Baukultur und haben ein sehr gutes Verständnis für die Kernthemen des Vereins, insbesondere auch für Fragen bezüglich Klima, Energie oder Ressourcen. Sie fühlen sich einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten, interdisziplinären und ethisch vorbildhaften Berufsausübung verpflichtet. Sie leben Leadership, überzeugen mit Ihrem Auftritt und Ihrer Begeisterungsfähigkeit. Gleichzeitig schätzen Sie die Arbeit im Team und die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Strategische Entwicklung und perspektivische Transformation betrachten Sie als inspirierende und motivierende Herausforderung. Sie freuen sich darauf, gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern, den Mitarbeitenden der SIA­Geschäftsstelle sowie einer Vielzahl weiterer für und im SIA Mitwirkenden aus der deutschen, französischen und italienischen Schweiz den SIA erfolgreich und umsichtig in die Zukunft zu führen. Sie tauschen sich gerne mit Branchen­/Meinungsführern und Hoch­ schulen aus. Sie sprechen verhandlungssicher Deutsch und/oder Französisch und verstehen die jeweils andere Sprache sehr gut. Für das internationale Engagement des SIA verfügen Sie zudem über gute Englisch­Kenntnisse. WAS SIE ERWARTET Es erwartet Sie eine spannende, vielfältige Tätigkeit mit grossen Gestaltungsmöglichkeiten in einem engagierten Gremium und einem bereichernden interdisziplinären Umfeld. Der Vorstand trifft sich mindestens drei Mal jährlich zu ganztägigen Sitzungen sowie zwei Mal zu einer eineinhalbtägigen Klausur. Zudem schaltet er sich monatlich online für einen kurzen Austausch zusammen. Zudem vertreten Sie den SIA nach innen und aussen in SIA­Kommissionen und ­Fachräten respektive wichtigen Drittorganisa­ tionen, der Branche, der Politik und dem öffentlichen Diskurs. IHR NÄCHSTER SCHRITT Der Bewerbungsprozess wird durch De Bord International, Executive Search, Zürichbergstrasse 38, 8044 Zürich, geleitet. Ihren Lebenslauf richten Sie bitte an backoffice@debord.ch. Bitte vermerken Sie bei Ihrer Bewerbung, ob Sie ein alleiniges Präsidium oder ein Co­Präsidium bevorzugen. Für Fragen und weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Sandra Vontobel, Managing Partner bei De Bord International, gerne unter sv@debord.ch oder T +41 44 382 17 17 zur Verfügung. www.sia.ch

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Bauen im Klimawandel

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TEC21 40/2023

Verdichtung im Bestand statt Vernichtung des Bestands In der Fachwelt hat ein Umdenken eingesetzt: weg vom Ersatzneubau, hin zu einem ressourceneffizienten Umgang mit dem Bestand. Trotzdem dominiert im Zürcher Grossraum noch immer die Praxis von Abriss und Neubau. Dafür sorgen zahlreiche systemische Hürden.

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ach einem über 20 Jahre andauernden bauwirtschaftlichen Boom haben sich in den letzten Jahren die Vorzeichen verändert: Die Klimakrise hat sich mit der globalen Pandemie und dem dramatischen Artenschwund zur Mul­ tikrise ausgeweitet. Seit 2022 ruft der Ukraine-Krieg zusätzlich ins Gedächtnis, dass die enorme (fossile) Energie- und Ressourcenabhängigkeit unserer Lebens- und Wirtschaftsweise dringend reduziert werden muss. Auch die Planung ist unmittelbar davon betroffen, wie die aktuell entstehende «RZU-Strategie 2050» des Planungsdachverbands Region Zürich und Umgebung (RZU) zeigt. Entlang von sechs Schlüsselthemen werden die Leitplanken für eine zukunftsfähige Entwicklung gesetzt. Dabei ist das Thema der Siedlungsverdichtung und -erneuerung in besonderer Weise mit

Energie- und Ressourcenfragen verknüpft, weshalb ihr die RZU von 2021 bis 2023 einen eigenen Erfahrungsaustauschprozess namens «Zukunft Bestand» widmete. Ein wichtiges Ziel war, die Gründe für die im Zürcher Grossraum dominante Ersatzneubau-Praxis zu erhellen, bei der Verdichtung mit Abriss und somit mit hohen Wertverlusten am Bestand einhergeht. Der mit Expertinnen und Praktikern durchgeführte Erfahrungsaustausch zeigte auf, dass zahlreiche systemische Hürden eine Verdichtung mit weniger Abriss verhindern:

weil so diesen Normen und Anforderungen am besten entsprochen werden kann. Ein ressourceneffizienter und suffizienter Umgang mit Bestand (z. B. Aufstockung) wird erschwert, weil die nötigen Abweichungen von diesen Vorgaben oder Ausnahmen aufgrund von Rechtsund Prozessrisiken kaum zugelassen werden. Die Erdbebensicherheit ist beispielsweise schweizweit auf denselben Worst-Case-Szenarien normiert, obwohl das Risiko regional stark variiert.

Hohe Nutzungsreserven: Aufzonungen erhöhen den Anreiz zum Ersatz, Hohe Standards: Das Bauen in der sodass auch Gebäude lange vor ihrem Schweiz unterliegt höchsten Sicher- technischen Lebensende oder gar heits-, Qualitäts- und Komfortan­ kurz nach einer Sanierung abgerissen sprüchen, die durch ebenso hohe werden. Die hohen Investitionskosrechtliche und bautechnische An- ten für einen Ersatzneubau müssen forderungen sichergestellt werden. wiederum über eine höhere AusnutDaraus resultiert eine Bauindustrie, zung und Neumiete kompensiert die auf Neubau konditioniert ist, werden, vor allem wenn vorab eine Bestandsliegenschaft zum Marktpreis erworben wurde. In der Regel bedeutet dies den Komplett­austausch der bisherigen Mieterschaft.

Das Thema der Siedlungsverdichtung und -erneuerung ist besonders eng mit Energieund Ressourcenfragen verbunden. Aus diesem Grund widmete ihr die RZU einen

Erfahrungsaustauschprozess unter dem Motto «Zukunft Bestand».

Städtebauliche Disziplinierung: Beurteilungsgremien folgen heute immer noch mehrheitlich einer am Neubau orientierten Entwurfshaltung, die zu harmonischen und einheitlichen Lösungen tendiert. Zusätzlich kommt eine substanzielle entwerferische Auseinandersetzung mit den Weiternutzungsmöglichkeiten des Bestands oft zu kurz, weil die Weichen Richtung Neubau oder Bestandsentwicklung bereits vor den Wettbewerbsprogrammen gestellt sind, ohne eingehende Prüfung anderer Optionen.

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Text: Angelus Eisinger, Witali Späth


Bauen im Klimawandel

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Keine Kostenwahrheit und teure Arbeit: Dass Bestandsertüchtigung

oft als Kostenrisiko gilt und Ersatzneubau sich für Investoren rechnet, hat auch damit zu tun, dass Arbeit teuer und Material zu günstig ist, ­gerade weil Umweltkosten externalisiert sind. Der CO2 -Preis1 liegt aktuell bei 70 Euro pro Tonne, für eine Inter ­­na ­l i­sie­r ung wären aber gemäss deut­schem Umweltbundesamt 180 Eu­ro nötig. Gleichzeitig sind die Lohnkosten in der Schweiz hoch, sodass der handwerklich geprägte Umbau des Bestands gegenüber einem Neubau ökonomisch betrachtet das Nachsehen hat. Trügerische Ökobilanzierung: Es ist unbestritten, dass die Treibhausgas­ emissionen des «Gebäudeparks» gesenkt werden müssen und dass dies primär über Sanierungen erfolgen soll. Allerdings wird der Energie­ bedarf von Gebäuden oft nur mit Heizen und Stromverbrauch asso­ ziiert. Der Ersatz von «energiefressenden» Altbauten durch «ökologi-

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schere» Neubauten wird deshalb nach wie vor als effektiver Hebel zur Klimazielerreichung propagiert. Zudem schreibt die Politik dem «Gebäudesektor» nur die Emissionen des Betriebs zu, da jene der Erstellung im Sektor «Industrie» oder im Fall importierter Baustoffe im Ausland bilanziert werden. Dies hat zur Folge, dass die grauen Emissionen des Bauens bis heute massiv unterschätzt werden.

Gesamtbilanz ein, indem der Erhalt von Bauten, die eine bestimmte ­Nutzungsdauer noch nicht erreicht haben, honoriert wird.2 Um aber die systemisch bedingte Neubaudominanz zu brechen, muss die Weiternutzung und Ertüchtigung intakter Strukturen gegenüber dem Ersatzneubau auf ­vielen Ebenen be­günstigt werden – beispielsweise durch prozessuale und rechtliche Bevorzugung, die das Mehr an Aufwand und UnvorLanger Weg vom Umdenken hersehbarkeit beim Umgang mit Bestand teilweise kompensiert. Im zur Praxis Baurecht und der Bewilligungs­ Über die letzten Jahre lässt sich ein praxis könnte zwischen Neu- und Umdenken erkennen – zumindest in Um- oder Weiter­bau so unterschieder Fachwelt: Graue Emissionen ha- den wer­den, dass die «Besitz­stands­ ben eine nie dagewesene Aufmerk- ga­ran­tie» auch bei tiefergehenden samkeit erlangt, und zwar nicht nur Eingriffen in den Bestand greifen hinsichtlich der Erstellung, sondern würde. Heute gilt eine Massnahme auch in Bezug auf jene Energie, die zu schnell als «neubauähnlich», in noch intakter Bausubstanz steckt was entsprechende (Neubau-)Anforund beim Abriss verloren geht. In derungen nach sich zieht. Der Reformbedarf beginnt der Neuauflage des Zertifikats­Stan­ dard Nachhaltiges Bauen Schweiz schon beim Sprachlichen: Häufig (SNBS) fliesst diese erstmals in die wird von «nachhaltigem Bauen»

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Systemische Hürden wie strenge Vorgaben, teure Arbeit oder trügerische Öko­b ilanzierung führen zum Abriss vieler Bestandsbauten. Die Weiternutzung intakter Strukturen

Ein echter Teufels­ kerl Woran erkennt man einen echten Teufelskerl? Er kombiniert verschiedenste Talente. Eine Gebäudehülle aus wärmedämmendem Einstein­ mauerwerk bietet die ideale Kombination von integrierter Wärmedämmung und Wärmespei­ cherung. Das reduziert energieintensive Technik und spart so über die gesamte Lebensdauer des Gebäudes hinweg Energie und bares Geld. Wer die Kräfte der Natur für sich arbeiten lässt, ist auf dem besten Weg zur teuflisch guten Lowtech­Lösung. Entdecken Sie, wie Backsteine, Tondach­ ziegel und keramische Fassadenplatten aus Schweizer Produktion Ihre Planungsarbeit unterstützen.

­ esprochen. Bauen ist jedoch immer mit dem Eing und Umsatz von Ressourcen und Energie verbunden und per se umweltbelastend. So soll selbst der mit sämtlichen Öko-Features bedachte «Hortus» in Allschwil, eines der ersten klimaneutralen Bürohäuser der Schweiz, die Energie seiner Erstellung erst nach 27 Jahren amortisieren können (vgl. «Wo die Sonne willkommen ist», espaziun,ch). Mit «nachhaltig» kann also nur ein vernünftiges Verhältnis von Eingriff und Wirkung gemeint sein. Ein Prinzip, das sich der umsichtigen Praxis der Denkmalpflege entnehmen lässt: Gesetzlich gestützt durch das Primärziel Denkmalerhalt, ist ein fallweise geregelter Umgang mit Bestand, der auch das Abweichen von energetischen oder sicherheitstechnischen Anforderungen erlaubt, bereits selbstverständlich. Eine derartige Haltung gegenüber dem Bestehenden könnte dazu beitragen, einen guten Ausgleich zwischen Ressourcen- und Energieeinsatz, dem Substanz- und Werteverlust und den neu geschaffenen Werten zu erreichen. Unter solchen Vorzeichen kann Verdichtung in Zukunft im Bestand stattfinden und nicht mehr wie bis anhin anstelle des Bestands. • Witali Späth, Projektleiter RZU (seit Juli 2023 Stadtplanung St. Gallen) Angelus Eisinger, Direktor RZU

Anmerkungen 1 Die Schweizer Industrie partizipiert seit 2020 am EU-Emissionshandel, der bislang aber nur für Bauprodukte aus der Schweiz oder der EU gilt. Eine CO 2 -Abgabe auf Importe von ausserhalb besteht noch nicht. 2 vgl. Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS (Hg.), Kriterienbeschrieb SNBS-Areal. Alle Nutzungskategorien, 13.9.2023, S. 118.

Der Ton macht den Charakter

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sollte deswegen auf vielen Ebenen be­g ünstigt werden.


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Aktuelles aus der Baubranche Redaktion: Anna-Lena Walther

H Ä RING

DOMINIC M A RTI

PH A RO HEX AGON

Innovativer Ersatzneubau

Georgien entdecken

Möbel für Musterwohnungen – natürlich aus Karton

Nachdem das ursprüngliche Gebäude der Robi-Spiel-Aktionen Bachgraben in Basel 2017 einem Brand zum Opfer gefallen war, realisierte Häring in Zusammenarbeit mit Esszett Architekten (Basel) den Neubau in Holzbauweise – inklusive Fassade und Aussenschrank. Dank durchdachter Planung und effizienter Vorfertigung im Werk in Eiken konnte das Gebäude im Minergie-Standard innerhalb von nur zwei Wochen vor Ort errichtet werden. Das innovative Projekt fügt sich harmonisch in den dichten Baumbestand der Umgebung ein. •

Im Spätsommer 2024 findet unter der fachkundigen Leitung von dipl. Arch. Dominic Marti eine Architekturreise durch Georgien mit Stadttouren in den Metro­polen Tiflis, Kutaisi, Batumi und Wanderungen im Grossen Kaukasus statt. In Georgien verbindet sich ein uraltes architektonisches Erbe mit modernen und zeitgenössischen Bauten. Es lohnt sich, das osteuropäische Land aus dieser Perspektive zu betrachten und seine einzigartige Baukultur zu entdecken. •

www.haring.ch

Reisedaten: 30. 8. –15. 9.2024 Anmeldung: 30.1.2024 Projekt und Leitung: Dominic Marti, dipl. Arch ETH/SIA, domar@muri-be.ch, Tel. 031 951 76 20

Pharo Hexagon bietet zerlegbare Pappkartons in den Farben Braun, Weiss und Schwarz an, mit denen sich schnell und einfach Musterwohnungen ausstatten lassen. So wird die Vorstellungskraft der potenziellen Käuferinnen und Käufer angeregt und das Objekt wirkt modern und luftig. Das wissen die Kundinnen und Kunden zu schätzen; die Verkaufschancen lassen sich auf diese Art und Weise ganz einfach optimieren. Die Kartonmöbel können von jedem Immobilienmakler leicht aufgestellt und mit dem Auto transportiert werden. • www.pharohexagon.ch

BLUMER-LEHM A NN AG

Baden und tagen im Holzbau Das Hotel Hof Weissbad hat seine Anlage um zwei Holzbauten erweitert, die Natur und Architektur verbinden. Auf sternförmigem Grundriss und nach der Idee von Bruno Tauts kristalliner «Alpenarchitektur» entwarf op-arch AG als Ersatzneubau ein zweigeschossiges Badeund Saunahaus mit begrünter Terrasse. Das neue Seminargebäude am Bach von K&L Architekten ist ein reiner Holzbau mit markanten Firsthöhen und Fenstern, die den Blick auf das Alpsteinmassiv freigeben. Blumer Lehmann realisierte beide Erweiterungsbauten in Holzbauweise. • www.blumer-lehmann.com


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H Ä LG

3-D-Modelle nicht nur bei Neubauten

ERNE HOLZBAU

Holz-Hybridbau – ökologisch und ökonomisch nachhaltig Erne Holzbau ist als führende Schweizer Unternehmung technologischer Entwicklungs- und Realisierungspartner für Gebäudelösungen in Element-, Modul- und Hybridbauweise. Sie verbindet neueste Technologie mit dem ältesten Werkstoff der Welt und setzt jedes Material mit den geeignetsten Eigenschaften am richtigen Ort ein – werkstoffoptimiert und nachhaltig. Durch diese raffinierten Materialkombinationen kann die Effizienz gesteigert, der CO2-Fuss­abdruck reduziert und bis zu 30 % Energie eingespart werden. • www.erne.ch

Die Planung mit 3-D-Modellen ist auch in der Gebäudetechnik weit verbreitet. Ob ein 3-D-Modell einfach Bestandteil einer 3-D-Planung ist oder ob diese bereits als BIM gilt, hängt von zwei Faktoren ab: Den Informationen, die im Modell festgehalten werden, und deren Verwendung bei Planung, Ausführung und Betrieb. Gleichzeitig steigt die Anzahl an Gebäuden, die saniert und umgebaut werden, und infolgedessen auch der Aufwand für die Mass­ aufnahme in den Altbauten. Damit auch hier zuverlässige 3-D-Modelle zur Verfügung stehen, wird der Laserscanner den Meterstab nach und nach ersetzen. • www.haelg.ch/3-d-modelle

SA IBRO

HGC

Vielseitiger Belag für Parks, Plätze und Verkehrsflächen

Neue Ausstellung in Chur eröffnet

Der homogene, luft- und wasserdurchlässige Oberflächenbelag Saibro® Festkies zeigt seine Vor­züge durch seine besonderen ästhetischen und wasserregulierenden Eigenschaften in Kombination mit der Vegetation. Saibro wird auf städtischen Plätzen, in öffentlichen Grünanlagen und Parks geschätzt und eignet sich dank seiner hohen Belastbarkeit, Frostsicherheit und Tragfähigkeit sowohl als Belag für Parkplätze und Flächen mit geringem Verkehrsaufkommen als auch für Radwege. •

Der neu eröffnete HGC-Showroom in der Triststrasse 15 in Chur wartet auf rund 600 m2 mit einer modular aufgebauten Präsentation der wichtigsten Keramik- und Parkettkollektionen sowie einer Vielzahl für den Gartenbau bestimmter Produktreihen auf. Mittels QR-Code können die Besuchenden digital auf weitere Farbvarianten oder Formate der einzelnen Produktlinien zugreifen. Für die stilvolle Inszenierung kommt zum ersten Mal ein sensorgesteuertes, nachhaltiges Beleuchtungskonzept zum Einsatz. •

www.saibro.ch

www.hgc.ch

IN DER VITRINE PRÄSENTIERT Die Angaben zu Firmen, Produkten und Dienstleistungen basieren auf Firmeninformationen. Auf den Abdruck solcher Hinweise besteht kein Anspruch. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Bitte senden Sie Ihre Informationen an TEC21, Postfach, 8036 Zürich, oder an produkte @ tec21.ch

Die mit markierten Firmen bzw. Produkte sind in der Schweizer Baumuster-Centrale Zürich SBCZ vertreten. www.baumuster.ch


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Im Rampenlicht auf der Swissbau 2024 Vom 16. bis 19. Januar wird die Swissbau in Basel mit neuen Formaten und in gewohnter Grösse zur Bühne für wegweisende Entwicklungen in der Bau- und Immobilienbranche. Wir stellen Ihnen ­einige Firmen vor, die an der Messe vertreten sein werden.

HOCHSCH ULKOOPER ATION EN BAU

FUNDERM A X

FELLER

Energie und Nachhaltigkeit: jetzt weiterbilden!

Gestaltungsfreiheit mit neuer Interior-Kollektion

Designklassiker weiterentwickelt

Die Weiterbildungskooperation EN Bau ist eine Zusammenarbeit von fünf Hochschulen, die den MASStudiengang gemeinsam anbieten. Ziel der Kooperation ist es, Fach­ kräfte für das breite Spektrum des gesamthaft nachhaltigen Bauens weiterzubilden. 23 CAS-Kurse in den Vertiefungsrichtungen Architektur & Ingenieurwesen, Energie & Technik sowie Prozess & Management stehen zur Auswahl. Fünf davon werden modular und individuell zu einem MAS kombiniert und mit einer Masterarbeit abgeschlossen. •

Mit der neuen Kollektion Interior 2.3 Essential eröffnet Fundermax eine Welt voller Gestaltungsmöglichkeiten. Die Kollektion vereint eine grosse Dekor- und Formatauswahl mit Funktionalität, Effizienz und nahezu unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten. Mit insgesamt 213 Dekoren – davon 74 brandneu – und 15 Oberflächen lassen sich individuelle Gestaltungswünsche bei Möbeln, Küchen, Wandverkleidungen etc. noch freier und vielfältiger umsetzen. •

Feller präsentiert mit Edizio.liv die Weiterführung des seit 20 Jahren erhältlichen Edizio­-due Designs. Neben einer klaren und präzisen Formsprache, die sich in nahezu jede Umgebung integrieren lässt, zeichnet sich die Produktreihe durch ein überarbeitetes Farbkonzept sowie vergrösserte Abdeckrahmen aus. Einlassdosen werden nun noch wirksamer verdeckt und der rückseitige 14-Grad-Winkel lässt die Abdeck­ rahmen scheinbar vor der Wand schweben. •

www.fundermax.com | Halle 1.0 / A36

www.feller.ch | Halle 2.2 / Inside 5

www.enbau.ch | Halle 1.0 / F20 (FHNW)

K A LDEW EI

Ganz einfach beim Duschen Energie sparen Die neuen Design-Duschrinnen von Kaldewei versprechen Architekten und Bauherren eine edle Ästhetik und einfache Handhabung für die blitzschnelle Reinigung. Unter der Duschrinne in exklusiven Oberflächen verbirgt sich auf Wunsch ein zusätzliches Feature, mit dem sich der Energiebedarf für das Duschbad spürbar reduzieren lässt. Die Rinne in der Ausführung «Heatrecovery» nutzt die Wärme des abfliessenden Duschwassers, um damit das kalte Frischwasser auf dem Weg zur Duscharmatur vorzuwärmen. Ein in den Abfluss integrierter Wärmetauscher sorgt so für eine effiziente Wärmerückgewinnung. • www.kaldewei.ch | Halle 2.2 / A14


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Agenda

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AUSSTELLUNG

MESSE

BIS 7. APRIL 2024

16. BIS 19. JANUAR 2024

Was wäre wenn

Swissbau 2024 Neben den zahlreichen Messeständen von nationalen und internationalen Firmen aus der Baubranche bietet eine breite Palette an Veranstaltungen wertvolle Einblicke in aktuelle Themen wie Klima, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung und Lebensraum. Wir haben eine kleine Auswahl zusammengestellt: 16. Januar 2024 K EY NOTE SESSION | 14 –15 U HR

Der Gebäuderessourcenpass

Lebenszyklusbegleitende Umsetzungshilfen und entsprechende Management-Tools für zirkularitätskonforme Gebäude.

Gebäudebegrünung bringt’s

Ob verloren, verneint, versackt oder verändert – es gibt eine Unzahl an Architekturentwürfen, die in der Schweiz bis heute von sich reden machen, obwohl sie nie ausgeführt wurden. Diese herbeigesehnten, aber nicht realisierten Werke sind keine Einzelschicksale, sondern gehören zum Alltag jedes noch so erfolgsverwöhnten Architekturbüros. Im Dialog mit fast zwei Dutzend Architekturinstitutionen aus allen Landesteilen präsentiert die Ausstellung «Was wäre wenn» eine repräsentative Auswahl aus diesem schier unendlichen Fundus. Die Summe der Projekte zeichnet das Bild einer alternativen Schweiz, in der der Mut zur Utopie grösser ist als die Angst vor Fehlern. • Ort: S AM Schweizerisches Architekturmuseum, Basel Infos: www.sam-basel.org

NOMINIERUNG

16. JANUAR 2024 | 14.45 UHR

Prix SIA: Präsentation der Shortlist

LUNCHTA LK

18. JANUAR 2024, 12 UHR

Begrünung als Bestandteil von gebautem Raum gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Gebäudebegrünungen erhöhen die Lebensqualität: Sie verbessern die Luft, verringern den Lärm und reduzieren die Hitze in der Stadt. 17. Januar 2024 PR A XIS TA LK | 14 –15 U HR

Grosse Bauvolumen in Holz

Dem Bauen mit Holz steht die Zukunft offen. Hier gibt es Einblicke in aktuelle Projekte und die Herausforderungen bei der Realisierung.

Nachbar­ schaften

18. Januar 2024

Ort: online Infos: www.zukunftstadtnatur.ch/

Ort: Messe Basel Infos: www.swissbau.ch

K EY NOTE SESSION | 15.30 –16.30 U HR

KI im Bau

Wie kann uns KI weiterbringen und Wie können Orte geschaffen werden, wie setzen wir sie ein? Wieso ist Openan denen ein Neben- und Mitein­an­ Source-Software wichtig und wie nutAus 169 Einreichungen hat die Jury der von Naturräumen und bebauten zen wir gemeinsames Wissen mit KI? unter der Leitung von Emanuel Räumen möglich ist? Welche HerausChrist neun Projekte für die Shortlist forderungen stellen sich bei Bau­ 19. Januar 2024 ausgewählt. Die Nominierten wer- projekten, die vielen Lebewesen ein WORKSHOP | 9.30 –11.30 U HR den am 16. Januar 2024 an der Zuhause bieten wollen? Raoul Sigl Lean-Thinking hautnah erleben Swissbau im Rahmen der Veranstal- von Conen Sigl Architekt:innen be- Lean-Thinking umfasst Werte, Printung «Schwammstadt in der Praxis – richtet anhand des realisierten Pro- zipien, Methoden und Werkzeuge, Wie sieht die Stadt von morgen aus?» jekts Hochbord in Dübendorf über die das Miteinander fördern, den bekannt gegeben. • Erfahrungen und konkrete Geschich- Kundennutzen erhöhen und den Ort: Swissbau, Basel ten solcher spe­ziesübergreifenden Menschen ins Zentrum stellen. Arena / Swissbau Focus / Halle 1.0 Nachbarschaften. • Infos: bit.ly/prix-sia-shortlist

Lunch-Talk-6-2

F oto: « N a g e lh au s , Zür ich » © C ar u s o-St-J o hn , T h o m a s D e m an d

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1. Was ist das Hauptmaterial der Struktur? 2. Welches Material sollte vermieden werden? 3. Welche Technologie für Brandwiderstand wurde angewandt? 4. Welche Bauingenieur:innen haben geplant? 5. Welcher Stiftung ist das Projekt zu verdanken? 6. Mit welchem Bauteil haben sie sich beschäftigt? 7. Was braucht es für kreative Lösungen? 8. Anderes Wort für Wiederverwertung 9. Was treibt die planenden Ingenieur:innen an?

Brauchen Sie Hilfe bei der Lösung?

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Mehr als Bewehrungen www.bewehrungstechnik.ch


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17 Ziele für die Baubranche

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Vokabular und Denkraster Die SDGs der UNO sind so allgemein formuliert, dass sie auf alles anwendbar sind. Sind sie deshalb ein Universalmittel mit integriertem Weichspüler für effizientes Greenwashing? Nicht unbedingt: Planerinnen und Planer können sie als abstraktes, aber präzises Werkzeug nutzen, um ihr konkretes Tun auf Nachhaltigkeit zu prüfen. Text: Judit Solt

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ls Erstes ein kurzer Rückblick: Die erste TEC21-Ausgabe 2023 widmeten wir den Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO – jenen 17 Zielen also, die gemäss der Staatengemeinschaft zu erreichen sind, um die 2015 beschlossene «Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung» umzusetzen. Im Verlauf des Jahres thematisierten wir die SDGs in unterschiedlichen Formaten: in TEC21 natürlich, aber auch mit einem schweizweiten Call for Projects, einer Ausstellung am UIA-Weltkongress 2023 in Kopenhagen samt Reise, einer öffentlichen Diskussion in Zürich und einem E-Dossier auf espazium.ch (vgl. «Zeichen der Zukunft», S. 21). Warum dieser Versuch, die SDGs den Planerinnen und Planern in der Schweiz näherzubringen? An Zielvorgaben, Gesetzen, Normen, Grenzwerten, Anreizsystemen und Standards für das nachhaltige Bauen mangelt es hierzulande wahrlich nicht. Auch wohl­ klingende Absichtserklärungen der UNO gab es in den letzten Jahrzehnten mehr als genug. Zudem fällt auf, dass die SDGs – selbst im Vergleich zu früheren UNO-Zielen – besonders allgemein formuliert sind, sie enthalten keinerlei konkrete Zielwerte. Es ist an den einzelnen Ländern, die globalen Zielsetzungen gemäss lokalen Bedürfnissen und Möglichkeiten zu konkretisieren. Welchen Praxisnutzen könnten Planungs- und Baufachleute in der Schweiz daraus ziehen? Eine wichtige Eigenschaft der SDGs ist, dass sie sich nicht auf ein UNO-Thema – etwa Weltfrieden oder Klimawandel – beschränken, sondern ein ganzheitliches System darstellen. Sie umfassen alle Dimensionen der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit und zeigen damit auch deren vielfache Wechselwirkungen. Diese Kombination von präzis formulierten anzustrebenden Qualitäten und nicht spezifizierten Quantitäten machen die 17 UNO-Nachhaltigkeitsziele zu einem effektiven Denkraster – ganz besonders für Planerinnen und Planer. Mit ihrem ganzheitlichen Anspruch verdeutlichen die SDGs die Komplexität einer nachhaltigen Entwicklung, bei der es für übergeordnete Ziele keine allgemeinen, sondern nur spezifische Lösungen geben kann und bei der Zielkonflikte unver-

meidlich sind. Weil die SDGs auf einer hohen Abstraktionsebene angesiedelt sind, müssen sie situativ konkretisiert werden. Damit relativieren sie ein­ dimensionale, sektorielle Lösungsansätze – und fordern zum Denken und Differenzieren heraus.

Wie gemacht für Planerinnen und Planer Gerade diese Art von Denken und Differenzieren ist das Kerngeschäft aller Planerinnen und Planer. Die Arbeit im Spannungsfeld zwischen abstraktem Ziel und konkreter Situation, zwischen widersprüchlichen Vorgaben, divergierenden Ansprüchen und unterschiedlichen Massstäben, das Jonglieren mit den Disziplinen, das Aushalten von Komplexität, die Arbeit mit vielen unbekannten Variablen und die Suche nach neuen Ansätzen: All das gehört zum Berufsalltag von Fachleuten aus Architektur, Ingenieurwesen und Umwelt. Genau dafür sind sie bestens qualifiziert. Deshalb könnten gerade sie die SDGs als Kriterienraster einsetzen, um ihre eigene Haltung, ihre individuellen Handlungsfelder und die Grenzen ihrer Ein ussmöglichkeiten im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu reflektieren, ohne sich auf bestimmte Labels festlegen zu müssen. Die allgemeine und deshalb auch allgemein verständliche Formulierung der SDGs bringt noch einen weiteren Vorteil: Sie sind mehrheitsfähig. Viele international tätige Firmen und Investoren haben sie sich auf die Fahne geschrieben; selbst jene, die sie nur für ein unverbindliches Greenwashing nutzen, kennen sie zumindest. Die SDGs bilden ein System von Begriffen zu einem klar definierten Vokabular, das auch Laien beherrschen. Das macht sie zu einem Kommunikationstool, das auch Planerinnen und Planer einsetzen können, um ihre Ideen für eine nachhaltige Entwicklung unseres Lebensraums an ihre Auftraggeber zu vermitteln. Wir finden, dass sie es zumindest versuchen sollten. • Judit Solt, Chefredaktorin

Quelle Piktogramme www.eda.admin.ch/agenda2030/de/home.html


17 Ziele für die Baubranche

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Zeichen der Zukunft Setzt die Schweizer Planungs- und Baubranche die Agenda 2030 für nach­ haltige Entwicklung um? «Mehr als gedacht», fanden die Schweizer Konferenz der Architekten und Architektinnen (CSA), TEC21 und espazium – Der Verlag für Baukultur. Um den Beweis zu liefern, waren Architekten, Ingenieurinnen und Landschaftsarchitekten eingeladen, gute Projekte einzureichen. Text: Jennifer Bader

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uf dem UNO-Gipfel «Transformation für unsere Welt: Leave no one behind» hat sich die Schweiz im Jahr 2015 dazu verpflichtet, die Agenda 2030 umzusetzen. Mittlerweile befinden wir uns mitten in der Umsetzungsphase. Zeit für eine kurze Zwischenbilanz: Wie sehen die Fortschritte im Bausektor aus, der für 26 % der Treibhausgasemissionen in der Schweiz verantwortlich ist? Setzen die Baufachleute die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung – die Sustainable Development Goals (SDGs) – in der Praxis auch wirklich um? Um das herauszufinden, riefen die Schweizer Konferenz der Architekten und Architektinnen (CSA) und espazium – Der Verlag für Baukultur zusammen mit TEC21, Tracés und Archi zur Eingabe von realisierten Projekten im Bereich Architektur, Infrastrukturwesen und Landschaftsplanung auf. Dabei waren mindestens zwei Nachhaltigkeitsziele zu berücksichtigen, zu

deren Erreichen das Projekt einen klar erkennbaren Beitrag leistet. Konflikte zwischen den angestrebten Zielen mussten die Teilnehmenden mit einem spezifischen Hinweis versehen. Das Beurteilungsgremium wählte aus den rund 40 Beiträgen aus der ganzen Schweiz die vielversprechendsten aus: Der Fokus lag auf innovativen Lösungsansätzen und dem Potenzial, die unterschiedlichen SDGs im Bauwerk auf synergetische Weise zu vereinen. In die engere Auswahl schafften es 14 Projekte, von denen das Beurteilunsgremium in einem zweiten Schritt die vier besten auswählte. Diese präsentierten wir im vergangenen Juli am Weltkongress für Architektur in Kopenhagen: Vier Plakate mit der Würdigung der Werke waren Teil der Ausstellung am CSA-Stand, der offiziellen Vertretung der Schweiz. Die Schau passte zum Thema der globalen Veranstaltung: Der Kongress – organisiert durch die Union Internationale des Architectes (UIA) – war den SDGs gewidmet und stand unter


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17 Ziele für die Baubranche

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dem Titel «Sustainable Futures – Leave No One Behind». Dort verkündete die UIA auch erfreuliche Neuigkeiten für die Schweiz: Für die nächsten drei Jahre übernimmt Regina Gonthier den Vorsitz der UIA. Eine Delegation der Schweizer Büros, deren Projekte wir am Weltkongress präsentierten, waren ein­ geladen, mit in die «Weltkapitale der Architektur» zu reisen. Paul Knüsel, damals TEC21-Redaktor für Umwelt und Energie, war ebenfalls dabei und berichtete auf espazium.ch über die Veranstaltung. Beim Besuch der Stadt Kopenhagen regten sich aber auch Zweifel daran, ob das Versprechen für mehr Nachhaltigkeit wirklich flächendeckend gelingt. Eine spontane Bilanz: «Neben wahren Perlen machen sich auch Prunk- und Protz­häuser breit.» Auch Bjarke Ingels verkündete am UIA-­Kon­gress treffend: «Die Architektur muss sich in Zukunft mehr um politische und gesellschaftliche Relevanz bemühen, statt sich im Feuilleton als Kunstform zu präsentieren.» Ins gleiche Horn bliesen die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion vom 26. Oktober 2023 im Zentrum Architektur Zürich (ZAZ). Unter dem Motto «Bauen mit den SDGs» wurde der Handlungsspielraum der Planerinnen und Planer debattiert – und es zeigte sich: Die SDGs sind auch hierzulande in den Köpfen der Baufachleute angekommen. In diesem Heft zeigen wir die vier präsentierten Werke (ab S. 26) und die zehn weiteren Nominierten. •

«Call for Projects», Aufruf für Projekte aus Architektur, Infrastrukturwesen und Landschaftsplanung für die Agenda 2030

AUFRUFENDE Schweizer Konferenz der Architekten und Architektinnen (CSA), Vertreterin der Berufsverbände SIA, BSA und FSAI espazium – Der Verlag für Baukultur zusammen mit TEC21,

TRACÉS und Archi BEURTEILUNGSGREMIUM Corinne Schmidlin, dipl. Umweltnaturwissenschaftlerin ETH,

Leiterin Nachhaltigkeitsfachstelle Kanton Aargau Doris Wälchli, Architektin EPFL BSA SIA, Brauen Wälchli Architectes, Lausanne, Vorstand Conférence Suisse des Architectes (CSA) Caspar Schärer, Architekt ETH, Generalsekretär Bund Schweizer Architektinnen und Architekten (BSA)

Die Eingabefrist war am 31. März 2023.

E-DOSSIER SDG Weitere Beiträge zum Thema «Sustainable Development Goals» im E-Dossier auf espazium.ch/de/aktuelles/sdg

Jennifer Bader, Redaktorin Architektur

Die Nominierten Sanierung Gebäudekomplex «Minoteries», Genf, 2021

Bauherrschaft Stadt Genf

Bauphysik Amstein + Walthert, Genf

Architektur/ Baumanagement Itten + Brechbühl Architekten, Schweiz

Akustik AAB-J. Stryjenski & H. Monti, Carouge

Tragkonstruktion MDB Ingénieurs Civils Associés, Petit-Lancy Landschaftsarchitektur Oxalis Architectes Paysagistes Associés, Carouge Fassadenplanung BCS, Neuenburg HLKS-Planung srg engineering Riedweg & Gendre, Carouge Elektroplanung Rossetti Ingenieurs Conseils, Carouge

Brandschutz Protectas, Zürich Schadstoffe HSE Conseils, Schweiz; LeBird, Prilly Wärmetechnik/Energie HEPIA, Laboratoire énergie environnement et archi­ tecture, Genf GF (SIA 416) 43 050 m² Baukosten BKP 1­– 9 92 Mio. Fr.

Einer der grössten Energieverbraucher im Immobilienportfolio der Stadt Genf wurde in ein energetisch klimaneutrales Gebäude transformiert. Die neue Gebäudehülle reduziert den Energiebedarf um 80 %. Die soziale Vernetzung wurde aufgewertet und wiederbelebt.


17 Ziele für die Baubranche

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Neubau «Lehmhaus Atelier aha», Männedorf, 2022

Bauherrschaft Privat Architektur atelier.krecl, Zürich

Tragkonstruktion Marti + Dietschweiler, Männedorf mit Lehm­Ton­E rde, Schlins (A) GF (SIA 416) 102 m²

Das Atelier besteht aus Stampflehm. Das Material ist im Mittelland in der Untererde praktisch überall vorhanden, der Zusatzstoff ist einzig Wasser. Mittels Komprimierung wird das Material auf Druck belastbar. Lehm kann ohne energieaufwendige Prozesse abgebaut und wiederverwendet werden.

F oto s: F e r n an d o G u e r r a; B r un o H e lb lin g; M ich e le L imin a; Ku s t e r Fr ey

Neubau «Hauptsitz Sonova Communications», Murten, 2020

Bauherrschaft Sonova Communications

HLKS-Planung/Bauphysik Anex Ingenieure, Zürich

Architektur OOS, Zürich

Elektro- und PV-Planung Mosimann + Partner, Zürich

Tragkonstruktion Marti + Dietschweiler, Männedorf

Akustik Amstein + Walthert, Zürich

Landschaftsarchitektur Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau, Zürich Baumanagement Tekhne, Lausanne

Brandschutz HKG Consulting, Aarau GF (SIA 416) 4118 m² Baukosten BKP 1–9 14 Mio. Fr.

Das Gebäude ist beinahe energieautark und wird CO ² -neutral betrieben. Die Aufgabe wurde mithilfe des Entwurfs- und Konstruktionsprinzips «Clever Architecture» gelöst, die Technik nach dem Prinzip «first low tech, then smart tech» geplant.

Neubau und Erweiterung «News- und Sportcenter SRF», Zürich, 2019

Bauherrschaft Schweizer Radio und Fernsehen, Zürich Architektur/ Tragkonstruktion Penzel Valier, Zürich Landschaftsarchitektur Krebs und Herde, Winterthur Baumanagement Takt Baumanagement, Zürich HLKS-Planung/Brandschutz Grunder Gruneko, Basel

Elektroplanung HKG Consulting, Schlieren Bauphysik Gartenmann Engineering, Zürich Nachhaltigkeit TBF + Partner, Zürich GF (SIA 416) 12 140 m² (News- und Sportcenter) 19 090 m² (Tiefgarage und Technikzentrale)

Bis auf die Erschliessungskerne, die Baumstützen und die Zugseil-Abhängung ist der Neubau stützenfrei konzipiert und sichert so die zukünftige Flexibilität. Das hybride Tragwerk besteht aus Recyclingbeton und rezyklierbarem Stahl.


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17 Ziele für die Baubranche

TEC21 40/2023

Neubau und Erweiterung Schulhaus «Sonnenberg», Adliswil, 2021

Bauherrschaft Stadt Adliswil

HLKS-Planung Polke Ziege von Moos, Zürich

Architektur Oxid Architektur, Zürich

Elektroplanung Hefti. Hess. Martignoni., Zürich

Tragkonstruktion Basler & Hoffmann, Luzern; Lauber Ingenieure, Luzern

Bauphysik/Akustik RSP Bauphysik, Luzern

Landschaftsarchitektur Planikum, Zürich

Brandschutz Lauber Ingenieure, Luzern

Generalplanung Büro für Bauökonomie, Luzern

Energieplanung PZM, Zürich; HHM, Zürich

Baumanagement Baupool Baumanagement, Zürich

GF (SIA 416) 7 800 m² Baukosten BKP 1–9 21.31 Mio. Fr.

Die Schulanlage wurde programmatisch und energetisch nach heutigen Anforderungen ertüchtigt. Neben einer Erweiterung in Holzbauweise wurde die ehemalige Schwimmhalle zu einem Multifunktionssaal um- und der bestehende Schultrakt ausgebaut.

Sanierung «Stadthaus Felsenrain», Zürich, 2017

Bauherrschaft EM Häuser

Elektroplanung Elecon Ingenieure, Schlieren

Architektur/ Baumanagement Atelier M Architekten, Zürich

Bauphysik EK Energiekonzepte, Zürich; T.A.U Ingenieurbüro für Technische Physik, Lustenau (A)

Tragkonstruktion Hansueli Eigenmann, Ottenbach HLKS-Planung EN/ES/TE, Zürich

GF (SIA 416) 690 m² Baukosten BKP 1–9 1.35 Mio. Fr.

Das Stadthaus wurde nach dem Motto «Pflege statt Ersatz» saniert. Durch ein ausgeklügeltes Haustechnik-Konzept war der Verbrauch von grauer Energie minimal und die Sanierung res­ sourcenschonend. Im Projekt wurden innovative Technologien von lokalen Unternehmen eingesetzt und Prototypen getestet.

Fassadensanierung «MFH Oberwilerstrasse», Basel, 2022

Bauherrschaft Zoologischer Garten, Basel

Planung PV-Anlage Energiebüro, Zürich

Architektur Salathé Architekten, Basel

Bauphysik Gartenmann Engineering, Basel

Tragkonstruktion Schmidt + Partner, Basel Baumanagement Glaser Baupartner, Basel Fassadenplanung Christoph Etter Fassadenplanung, Basel

GF (SIA 416) 2900 m² Gebäudekosten BKP 2 3.79 Mio. Fr.

Das Mehrfamilienhaus aus den Sechzigerjahren wurde energetisch optimiert und bietet bezahlbaren Wohnraum. Neu ist die Fassade mit dunkelgrünen Photovoltaik-Modulen eingekleidet. Die Panels konnten in nur zwei unterschiedlichen Formaten eingesetzt werden.


17 Ziele für die Baubranche

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Umnutzung Scheune zu Wohnhaus «Kleines Haus», Jonschwil, 2019

Bauherrschaft Privat

HLKS-Planung Paul Eisenring, Jonschwil

Architektur/ Baumanagement Lukas Lenherr Architektur, Quinten

Elektroplanung Dobler, Oberuzwil

F oto s: Re n é D ür r ; Fr ank B la s e r ; Ro m an Weye n e t h; Flo r ian A m o s e r ; M anu e l M ar t ini; Pr oje k t ve r f a s s e n d e

Tragkonstruktion Besmer Holzingenieure, Sattel

GF (SIA 416) 111 m² Baukosten BKP 1–9 438 470 Fr.

In der leerstehenden Scheune stehen übereinandergestapelt drei voneinander abgedrehte Zimmer, die einen vertikalen Wohnraum definieren. Das Low-Tech-Haus kann auch als Kita, Büro oder Geschäftshaus genutzt werden. Die Baumaterialien sind unbehandelt, offen verschraubt und unverschnitten, zudem sind sie demontier- und wiederverwendbar. Das Projekt trägt zur Verdichtung und Belebung des Dorfkerns bei.

Erneuerung und Erweiterung Baudenkmal «Mesmerhaus», Ermatingen, 2020

Bauherrschaft Privat

Bauphysik Zehnder & Kälin, Winterthur

Architektur/ Baumanagement dransfeldarchitekten, Ermatingen

PV-Planung CR Energies, Collombey

Tragkonstruktion bhateam ingenieure, Frauenfeld; Paul Grunder, Teufen HLK-Planung Naef Energietechnik, Zürich

Restaurierung Rolf Zurfluh, Helsighausen GF (SIA 416) 500 m² Baukosten BKP 1–9 2.7 Mio. Fr.

Die ressourcenschonende Bauweise und bauliche Dichte resultieren in einer Plus-Energie-Bilanz, der Energieverbrauch wurde für Betrieb und Erstellung auf ein Minimum reduziert. Der produzierte Solarstrom übertrifft den jährlichen Stromverbrauch für Heizung und Warmwasser bei Weitem.

Aquakultur mit Fischzucht «Basis 57», Erstfeld, 2020

Bauherrschaft Basis 57 nachhaltige Wassernutzung Erstfeld Architektur/ Baumanagement AFRY, Schweiz

Bauphysik IFEC ingegneria, Rivera Brandschutz AFRY, Schweiz GF (SIA 416) 2700 m²

Tragkonstruktion AFRY, Schweiz HLKSE-Planung IFEC ingegneria, Rivera

Die Fischfarm produziert 180 Tonnen Fisch pro Jahr für den Schweizer Markt. Für die Aufzucht wird Bergwasser aus dem Gotthard-Basistunnel verwendet, das im RAS-System dem Kreislauf zugeführt und gereinigt in die Reuss geleitet wird.


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17 Ziele für die Baubranche

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Eine Hoffnungsburg mitten in der Stadt Oliv Brunner Volk Architekten haben das Wohnheim der Heilsarmee in Zürich renoviert und aufgestockt. Das historische Erscheinungsbild blieb trotzdem intakt. Im Innenhof bieten dagegen ­organisch geformte Terrassen neuen Aufenthaltsraum. Text: Paul Knüsel

Bis 2030 sollen gemäss UN-Zielsetzung alle Formen der Armut beseitigt sein. Die Heilsarmee liess das Obdachlosenheim trotzdem

renovieren und aufstocken.

D

ie Schweiz ist ein reiches Land; Armut bleibt trotzdem ein Thema: Rund 10 % der Bevölkerung haben weniger als 2200 Franken im Monat zur Ver­fügung. Allein so viel kostet eine kleine Zweizimmerwohnung im Zürcher Langstras­ senquartier. Das einstige Arbeiterviertel ist Party­meile und Rotlichtmilieu in einem; trotz Lärm und regem Verkehr treiben Wohnbauinvestoren die Gentrifizierung der innerstädtischen Umgebung voran. Mittendrin betreibt die Stiftung Heilsarmee seit über 100

Jahren ein Wohnheim zur Eingliederung von obdachlosen Menschen. Sie suchte – im Rahmen eines Auswahlverfahrens – ein architektonisches Konzept für die Erweiterung des Bestands, verbunden mit dem Wunsch, mehr Platz einzuräumen für eine selbstbewusste Sichtbarkeit und einen der Stadt zugewandten Ausdruck. Zwar wäre die Liegenschaft eine Goldgrube, hätte sich die karitative Institution zum Verkauf entschieden. Doch sie zieht es vor, die Integration von bedürftigen Personen mit dem Stadtleben zu verknüpfen.


17 Ziele für die Baubranche

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Ein Zuhause für Randständige

F oto: Elian e Ru t is h au s e r ; Plän e: O liv B r unn e r Vo lk A r chi t e k t e n

Das Haus an der Molkenstrasse 6 war zuerst ein Frauen­ heim und erweiterte sich im Lauf der Jahrzehnte über den halben Blockrand zur selbsternannten «Hoffnungsburg» für Menschen in generell schwierigen Lebens­ situationen. Geblieben sind die Fassaden aus der Gründerzeit – mit Sandsteinsockel, Lisenen, Gesims und Fensterbaldachinen. Dahinter kam seither eine massive Betonhülle dazu, die nun die jüngste Aufstockung um zwei Regel- und ein Dachgeschoss trägt. Das Angebot umfasst 67 Einzelzimmer, die in offene ­Zonen aus Küche, Lounge und Sanitär-Infrastruktur eingebettet sind. Terrassen im Innenhof laden zu spontanen Treffen in geschützter Umgebung ein. Im Erdgeschoss entstand ein öffentlicher Gastrobereich. Aus Kostengründen wurde viel repariert und instand gestellt. Das z­ uvor karge Innenleben weicht dennoch einer w ­ ohn­lichen und gemeinschaftsfördernden Atmo­ sphäre. So wahrt die Erneuerung das urbane Gesicht und überbrückt funk­tionale und soziale Differenzen.

Die «Hoffnungsburg» ist Teil der Blockrandbebauung .

Situationsplan, Mst. 1 : 7000.

Saubere Energie und Verdichtung mit wenig Geld Die traditionelle Erscheinung der Häuserzeile bleibt intakt, wie von der Denkmalpflege verlangt. Das Be­ wah­ren der Baukultur ist aber auch im Klimadiskurs angekommen: Das Aufstocken mit einem derart leichten Holzbau schont Ressourcen. Gleichzeitig hat die Öko­ logie ihren Preis, weshalb andere Bauteile weniger werthaltig zu materia­lisieren waren, um das schmale Erneuerungsbudget von 11 Millionen Franken einzuhalten. Unverzichtbar waren allerdings die Solaranlage für die eigene Stromproduktion und ein Anschluss an den CO²-armen Fernwärmeverbund der Stadt. Ökonomische Beinfreiheit verschaffte sich die Bauherrschaft zudem mit einer Querfinanzierung durch sechs Mietwohnungen. Die Erneuerung generiert trotz vermeintlicher Ziel­konflikte – knappes Budget, Schutz­ auflagen und sozialräumlicher Anpassungsbedarf – vielfältigen Mehrwert. Dazu gehört ihr Beitrag an eine inklusive Verdichtung und die dezente Erinnerung daran, wie zentral die Bedürfnisse benachteiligter Menschen sind – auch in einer reichen Stadt. • Paul Knüsel, ehem. TEC21-Redaktor Umwelt/Energie

Das Wohnheim wurde in mehreren Bereichen aufgestockt.

Im Innenhof sorgen die addierten Terrassen für Aufenthaltsraum. Schnitt, Mst. 1 : 400.

0

Umbau und Aufstockung «Wohnheim Heilsarmee», Zürich, 2023

Bauherrschaft Stiftung Heilsarmee Schweiz, Zürich

Elektroplanung Gutknecht Elektro­planung, Au

Architektur Oliv Brunner Volk Architekten, Zürich

Bauphysik/Akustik Durable Planung und Beratung, Zürich

Tragkonstruktion Federer & Partner Bauingenieure, Zürich

Brandschutz ProteQ, Schaffhausen

Tragkonstruktion Holzbau Pirmin Jung Schweiz, Rain Der Artikel ist online auf

bit.ly/wohnheim-heilsarmee verfügbar.

Landschaftsarchitektur Sabine Kaufmann Landschaftsarchitektin, Uster Baumanagement Befair Partners, Zürich HLKS-Planung EHV Technik, Effretikon

Energietechnik/ Planung PV-Anlage Alsol alternative Energiesysteme, Frauenfeld GF (SIA 416) 6146 m² Baukosten BKP 1–9 11.91 Mio. Fr.

1


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17 Ziele für die Baubranche

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Bewahren, jagen, wiederverwenden für eine Brache Der Kopfbau der Halle 118 am Lagerplatz in Winterthur wird doppelt so hoch: Zusammen mit Denkstatt entwickelte das baubüro in situ eine nachhaltige Aufstockung aus Re-Use-Bauteilen. Das Material musste dafür aber erst einmal gejagt und gerettet werden. Text: Paul Knüsel

E

in Jahrhundert lang prägte der Indus­ triekonzern Sulzer die Stadtmitte von Winterthur. Aufgrund einer Betriebs­ auslagerung standen Hallen, Werkstätten und Plätze auf dem Grossareal mittendrin leer. Nach dem Scheitern der ­geplanten Grossüberbauung «Winti Nova» kam es zur Zwischennutzung. Ein beliebter Anziehungsort war der Lagerplatz, der rund ein Viertel der Gesamtfläche ­einnimmt. Über 100 provisorische Mieterinnen und Mieter gingen selbst auf die Suche nach Investoren. Das Ziel: das Areal mit einem halben Dutzend Gebäudekomplexen partizipativ umzugestalten. 2010 erwarb die Stiftung Abendrot, eine nachhaltige P ­ en­sionskasse aus Basel, den Lagerplatz und entwickelte den Standort seither langfristig weiter. Eine Zukunfts­konferenz definierte das partizipative und ressourcenschonende Umnutzungskonzept: kein Abriss von I­ ndustriehallen, s­ ondern eine sanfte Transformation mit Um- und Erweiterungsbauten. Daraus entstand sogar der rechtlich verbindliche Städtebauplan.

Ein Ort für alle

Die Aufstockung ist ein Paradebeispiel für zirkuläres Bauen.

Der neue Gebäudeteil besteht aus Re-Use-Bauteilen.

Das zuvor abgeriegelte Industriequartier öffnete sich für die Bevölkerung. Die Spuren der Arealgeschichte bleiben mit den Gebäuden erhalten. So verwandelt sich der ­Lagerplatz in eine Stadt der kurzen Wege mit vielfältigen ­Nischen für Kleingewerbe, Freizeit, Kunst und Kultur. Ein Musterbeispiel auch dafür, dass keine unsicheren öffentlichen Räume entstehen. Der Einbezug von M ­ ieten­den, Nachbarn und Behörden garantiert eine bedarfs­orientierte Weiterentwicklung des Areals. Das Einverständnis für eine lernende Planung erlaubt zudem, sich flexibel an soziale Bedürfnisse anzupassen. Die Eigen­tü­me­rin anerkennt den Arealverein als legitime ­Interessenvertretung. Mit der «Vereinba-


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I

Querschnitt, Mst. 1 : 300.

Plän e: b aub ür o in si t u; F oto: M ar t in Ze lle r

Ansicht Nord-West, Mst. 1 : 300.

rung Nach­ haltigkeit» teilen sich Vermieterin und ­ ietende ihre g M ­ egenseitige Verantwortung. In Zusammenarbeit mit den Umweltbehörden entstand ein Sa­­ nierungsplan für die Einzelbauten, sodass ein sanftes, nachhaltiges Wachstum möglich wird. Das Areal wird mit klima­neutralen Wärme- und Stromquellen versorgt.

Ansicht N/W

0 1

3

5 Schnitt A-A

0 1

10 m

3

5

10 m

Auf der Jagd nach Bauteilen Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW ist eine Ankermieterin mit grossflächigem Raum­ bedarf. Deren Architekturabteilung beteiligt sich selbst an der partizipativen und innovativen Transformation. Bei der Aufstockung des Hallenkopfs K.118 gipfelte die Zusammenarbeit in einem Pionierprojekt für zirkuläres ­Bauen. 70 % der für die Erweiterung benötigten Bauteile – darunter Stahlträger, Treppen, Fenster, PV-Module und Metallfassaden – wurden aus rückgebauten Gebäuden gerettet und wieder eingebaut. Zur Ergänzung kamen natürliche Baustoffe wie Holz, Stroh und Lehm zum Einsatz. Der CO²-Fussabdruck von K.118 ist in der Erstellung um 60 % kleiner als bei einem konventionellen Neubau, so der Befund der dazu forschenden Hochschule. Für die beteiligten Architekten aus Praxis und Forschung begann damit die Entwicklung eines Entwurfsprozesses, der sich auf die Kreislaufbauweise spezialisiert. Aus der Re-Use-Premiere entstand sogar ein neues Jobprofil: die Bauteiljagd. • Paul Knüsel, ehem. TEC21-Redaktor Umwelt/Energie

Der Artikel ist online auf bit.ly/halle-118 verfügbar.

Situationsplan, Mst. 1 : 15 000.

Umnutzung, Erweiterung und Aufstockung «Lagerplatz und Kopfbau Halle 118», Winterthur, 2020/2022

Bauherrschaft Stiftung Abendrot, Basel

Tragwerksplanung Holzbau B3 Gruppe, Winterthur

Entwicklung Denkstatt, Basel

HLKS-Planung Russo HaustechnikPlanung, Winterthur

Architektur und Bauteiljagd Halle K.118 baubüro in situ, Zürich Tragwerksplanung Oberli Ingenieurbüro, Winterthur

Baukosten BKP 0–5 5.25 Mio. Fr.


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Aneignung von Stadt mit Garten und Park Im Quartier Holligen in Bern werden Schrebergärten durch eine Wohnsiedlung ersetzt. GWJ Architektur formt mit den Baukörpern eine offene Gasse. Der lebendige Zwischenraum wird zum Rückgrat der Anwohnerschaft und passt zum partizipativen Ansatz. Text: Paul Knüsel

Hier findet das Quartier zusammen. Auch die privaten Aussenräume sind in Richtung offene Gasse orientiert.

I

n Bern ist Wohnraum rar. Die Stadt selbst gibt eigene Grünflächen für die nachhaltige Besiedlung frei: Ein ­öffentliches Gartenareal in Holligen musste 100 preiswerten Wohnungen weichen; zur Kompensation des Grün­ flächenverlusts entstand ein grosszügiger Park. Dafür suchte die Stadt Bern als Bodeneigentümerin gemeinnützige Investoren mit einem sozialen Flair für unterschiedliche Lebensformen. In einem Wettbewerbsver-

fahren wurde dasjenige Planungsteam ausgewählt, das selbst an einem integrativen Städtebau und an partizipativen Prozessen interessiert ist. Anstatt ­ ­gestylte Architektur und perfekte Aussenräume zu entwerfen, entschied man sich für einen transdisziplinären Ansatz: die Lücke im Stadtkörper mit einer Ansiedlung zu s­ chliessen, die Bewohner, Nachbarschaft und Landschaft mit­einander verbindet. Der Kunstgriff dafür ist eine a ­ ltbekannte Typologie: die offene Gasse als Rückgrat des künftigen Quartierlebens.


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Zusammen im Garten Die fünfteilige Wohnsiedlung Huebergass integriert sich städtebaulich, architektonisch und gesellschaftlich in das vorgefundene Umfeld. Zwei durchlässige Bauzeilen verdichten den Stadtkörper im Norden des Areals. Die Gasse zentriert das Quartierleben und erschliesst ­gemeinschaftliche und private Siedlungsräume. Der Süden bleibt dagegen landschaftlich geprägt mit einem öffent­lichen Freiraum. Die unterschiedlichen Aussen­ zonen, die Wohnumgebung und der Park haben eines ­gemein: Sie fanden erst in einem Aneignungsprozess ihre ­de­finitive Gestalt. Ein Siedlungsgärtner moderierte zu B ­ eginn die Eigeninitiative aus der Anwohnerschaft. Was diese für ihre Vorgärten erprobten, inspirierte danach auch die ­end­gültige Parkgestaltung. Kinderreiche Familien und M ­ enschen in schwierigen Situationen pro­fitieren von vergünstigten Wohnungen mit kompakten bis suffizienten Grundrissen. Das Zusammensein steht im Mittelpunkt dieser sozialen und begrünten urbanen Wohnansiedlung.

Einst ein Gartenareal. Schema vorher. Mst. 1 : 3500.

Plän e: GWJ A r chi t e k t ur, F oto: D amie n Pof f e t

Kompakt und grün Die auf Stadt und Garten gleichwertig ausgerichtete ­Siedlungsentwicklung nach innen generiert nicht nur in sozialer und atmosphärischer Hinsicht Mehrwerte. Auch ökologisch funktioniert das Zusammenspiel vielfältig: ­Kompakte Gebäudeformen begünstigen den energie­effizienten B ­ etrieb und senken den Material­ bedarf. Flexible Grund­risse vereinfachen künftige Anpassungen an der Nutzungsstruktur. Im Aussenraum verbessert eine blau-grüne I­ nfrastruktur die mikroklimatische Resilienz des Wohnstandorts dank einem Schutz vor Starkregen und Hitzewellen. Angesichts des Klimawandels gewinnt dies für die Gesundheit der Bevölkerung im städtischen Umfeld an Bedeutung. Regenwasser wird für Bäume vor Ort ­nutzbar und kann auf Naturflächen versickern. Die Park­ anlage ist Spielwiese für Kinder, bietet schattige Sitzbänke für ältere Menschen und ist für die urbane Biodiversität ebenso ­ u nerlässlich. Ein reichhaltiger Baumbestand und die ­Platanenallee rund um das ehemalige Gartenareal b ­ lieben stehen – der Bewuchs darf weiter zunehmen. • Paul Knüsel, ehem. TEC21-Redaktor Umwelt/Energie

Heute bietet die Fläche Platz für 100 Wohnungen.

Schema nachher. Mst. 1 : 3500.

Umnutzung Gartenareal zu Wohnbaugenossenschaft «Huebergass», Bern, 2021

Bauherrschaft WBG «Wir sind Stadtgarten», Bern Architektur GWJ Architektur, Bern Tragkonstruktion Bill Weyermann Partner, Koppigen

Der Artikel ist online auf bit.ly/huebergass verfügbar.

Landschaftsarchitektur ORT für Landschafts­ architektur, Zürich Baumanagement Halter, Bern HLKS-Planung Climeco, Bern

Elektroplanung Toneatti Engineering, Bern Bauphysik/Akustik Marc Rüfenacht Bauphysik & Energie, Bern Brandschutz Siplan, Bern Sozialplanung Soziale Plastik, Bern GF (SIA 416) 12 700 m² Baukosten BKP 1–9 41.2 Mio. Fr.


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17 Ziele für die Baubranche

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Ein Satellit mit sozialem Eigenleben Die zwei langen Wohnhäuser von Labac in Meyrin sind Teil des neuen Viertels «Les Vergers». Das ganze Projekt verteilt sich auf 30 Gebäude und soll rund 3000 Menschen neuen Wohnraum bieten. Es richtet den Fokus auf soziale Solidarität, Umwelt und wirtschaftliche Effizienz. Text: Paul Knüsel

Eine neue Satellitenstadt mit vielen Annehmlichkeiten. Die Aussen- und Zwischenräume fördern die soziale Aneignung.

M

eyrin, ein Vorort von Genf, gewann 2022 den Wakkerpreis für die gelungene Reaktivierung des historischen, ländlich geprägten Dorfkerns und einen ebenso s ­ orgfältigen Umgang mit der modernen Agglomerations­ typologie. Rund um Meyrin wuchsen in den Nach­kriegsjahren mehrere Grosssiedlungen aus dem Boden, d ­ arunter die erste Satellitenstadt der Schweiz, die ­«Nouvelle Cité», als Massnahme gegen die damalige Wohnungsnot. Die belebten Sozial- und durch-

grünten Siedlungsräume sind bis heute anerkannt. So erlaubt die Gemeinde einzig punktuelle Aufstockungen an den E ­ nsembles. Und für Neuüberbauungen gibt die Behörde vor, sich am landschaftlichen Bezug zu orientieren. Zum Beispiel das Ecoquartier «Les Vergers» mit 1350 Wohnungen und Platz für 3000 Menschen. Neben dem ökologischen Aspekt, Mensch und Natur sowie ­Baukultur und Biodiversität zusammenzubringen, wird hier besonderen Wert auf eine soziale Aneignung der Wohnstandorte gelegt.


17 Ziele für die Baubranche

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2.1.1 Porte type VP=70x200cm (ép.10cm)

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80x80c

Porte Type 7.2 EI30160x 263cm

dim.l=280cm /h=236cm/ seuil. 4.5cm

m

180x80cm Frigo

Arm. balais

40x32cm

56x36cm

60x47cm

Porte type 2.1.1 VP=70x200cm (ép.10cm)

2.1.1 Porte type VP=70x200cm (ép.10cm)

180x80cm m

80x80c

0

1

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Grundriss 3. Obergeschoss, Mst. 1 : 550. Plan niveau 3

Kollektive Riesen Die Hälfte des überbaubaren Grunds gehört der ­Gemeinde. 2012 veranstaltete sie einen Wettbewerb für gemeinnützige Investoren und wählte acht Be­werbungen aus. Eine Gruppe aus zwei Genossenschaften schlug das Projekt «des lieux et des liens» vor, das sich an der lokalen Baukultur und einem grossformatigen ­Raster orientiert. Zwei fünf- bis achtgeschossige Riegel schaffen auf einem leicht abfallenden Gelände kollektive Räume und gruppieren das Wohnumfeld. Die Wohn­ bauten sind «Lebensräume» und nicht «Immobilien­ objekte»: auf das «fertige Produkt» richtet sich die Plan niveauStatt 0 Architektur auf die Nutzenden und deren Bedürfnisse aus, insbesondere dank vernetzter und differenzierter Über­ gangsräume, die dem komplexen und sich verändern­den Charakter des Lebens und der sozialen Struk­turen ­gerecht werden. Die «Rue Intérieure» verbindet in beiden Gebäuden auf drei verschiedenen Ebenen die ­vertikale Erschliessung mit den Gemeinschaftsräumen und den Wohnungen. m

80x80c

40x32cm

140x80cm

F oto: Julie M a s s o n; Plän e: L ab a c ar chi t e c t ur e s e t e s p a ce s ch ant ie r s

180x80cm

0

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Zwischenraum als Lebensraum

Zwei Bauten von insgesamt 30. Das Projekt «Les Vergers» wird die Einwohnerzahl in die Höhe schnellen lassen. Situationsplan, Mst. 1 : 10 000.

Neubau Genossenschaftshäuser «Les Vergers», Meyrin, 2022

Bauherrschaft Genossenschaft Codha, Genf

Bauphysik Effin’Art, Lausanne

Architektur

Akustik

labac architectures et Architecture et Acoustique, Innenhöfe und Gemeinschaftsgalerien sind offene Räuespaces chantiers, Montreux Genf me für die Aktivitäten der Bewohnerinnen und BewohTragkonstruktion Brandschutz ner. Diese Zwischenräume bilden «urbane Brachen», die Ott & Uldry, Thônex BG Ingénieurs Conseils, passiv ­solar beheizt werden und als multifunktionale, Schweiz Baumanagement autonome Orte nutzbar sind. Zudem verändern die Quartal, Vevey Nachhaltigkeit Räume den Massstab der Gebäude und unterteilen den Ecotec Environnement, Genf HLKS-Planung Komplex in kleinere Einheiten, um eine bessere AneigEnergestion, Les Acacias nung der L ­ ebensräume durch die Bewohnerschaft zu Elektroplanung ermöglichen. Betelec, Plan-les-Ouates Während der Bauarbeiten wurde der erste transversale A11_coupe transversale «Espace ­CA12_coupe hantier» der Schweiz realisiert: Den Bauteams und den künftigen Bewohnern wurden Nachhaltigkeitswerte v ­ ermittelt. Eine ökologische und eine p ­ arti­zipative Charta geben dem Engagement der Pro­jektbeteiligten einen verbindlichen Rahmen. Das Neubau­quartier versammelt darüber hinaus weitere Bürger­initiativen, Der Artikel ist online auf de logements collectifs Minergie P bit.ly/les-vergers verfügbar. Kunstworkshops oder ein UrbanImmeubles Farming. «Les Vergers» Publication A11-A12 Eco Ecoquartier des Vergers à Meyrin vereint insofern ­individuelle und kollektive AneignungsMeyrin_labac_publication DIRECTION DES TRAVAUX MAÎTRE DE L'OUVRAGE MAÎTRE DE L'OUVRAGE prozesse und somit auf Natur und Mensch ausgerichQuartal Coopérative CODHA Coopérative VOISINAGE Chemin de la Chevillarde 45 Rue des Gares 9 P.A. Cogerim Echelle 1:500 tete Wohnräume. • 1224 Chêne-Bougeries 1211 Genève Avenue de Châtelaine 81B 0

1

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a rc h ite c tu re s et e sp a c e s c h a nt ier s

bim |cecb |minergie |eco bau |architos |lignum |pomove |sia s oc ié t é c oopé r at iv e |r u e du m arc h é 14 |1 82 0 Mon t reu x w w w .laba c .c h |me y rin @ lab ac .c h |0 21 9 6 4 7 4 7 7

succède à Bellmann Architectes

5

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021 925 29 29 vincentsiegenthaler@quartal.ch

Paul Knüsel, ehem. TEC21-Redaktor Umwelt/Energie

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1219 Châtelaine

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Format Date

A4 (21x29.7cm) 31.05.2021


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Stellenmarkt

Die Hauptabteilung Hochbau ist zuständig für sämtliche kantonale Hochbauten und Anlagen, für die Koordination von Baugesuchen und für Fragen der Raumplanung. Die Bereitstellung, Erhaltung und Bewirt­ schaftung der Immobilien wird zentral von der Abteilung Hochbauten als Kompetenzzentrum wahrgenommen. Wir suchen für den Aufbau des Portfoliomanagements eine/n

Fachspezialist/in Portfoliomanagement 60 %

per 1. Januar 2024 oder nach Vereinbarung mit Arbeitsort Glarus und ­Möglichkeit­von­Home-Office. Aufgaben • Portfoliomanagement (Aufbau, Strategien, Standards, Analysen, Planung und Budgetierung Mehrjahresplanung und Reporting, Grundbuchrech­ tliche Geschäfte) • Bauherren­ und Eigentümervertretung • Leitung von Investitionsprojekten von der strategischen Planung bis zur Realisierung • Aufgaben im Bereich Anmiete, Vermietung, Kauf, Verkauf, Baurecht und Pacht • Projektleitungen im Bereich Instandhaltung­ und Instandsetzung Anforderungen • Hochschulabschluss im Bereich Architektur, Bauwesen oder Ökonomie sowie Weiterbildung MAS in Real Estate oder gleichwertig • Vertiefte Kenntnisse in nutzungsgetriebener Bedarfsplanung • Erfahrung in der Erarbeitung von langfristigen Entwicklungsvorhaben und ­szenarien • Kompetenzen in der Investitionsplanung, in der Führung von komplexen Bauprojekten und in der Immobilienbewirtschaftung • Stilsicherheit in Wort und Schrift • Kenntnisse von Prozessen in der öffentlichen Verwaltung und dem öffentlichen Submissionswesen von Vorteil • Organisationsgeschick, Beratungskompetenz sowie Durchsetzungs­ fähigkeit • Flexibilität im Denken und Handeln sowie hohe Sozialkompetenz • Freude an einer selbstständigen Tätigkeit in einem breitgefächerten Aufgabenbereich Ihr Kontakt Weitere Auskünfte erhalten Sie von Andrea Wittwer Joss, Tel. 055 646 64 32. Mehr über uns unter www.gl.ch. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre Online Bewerbung! Bitte beachten Sie, dass nur Online Bewerbungen berücksichtigt werden. Dossiers von Personalberatungen nehmen wir nicht entgegen.

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Wädenswil ist eine attraktive Stadt am Zürichsee mit rund 25 000 Ein­ wohnerinnen und Einwohnern. In der Stadtverwaltung arbeiten rund 300 Mitarbeitende, die für die Bevölkerung täglich umfassende Dienst­ leistungen erbringen. Für unsere Abteilung Planen und Bauen suchen wir per 1. Juni 2024 oder nach Vereinbarung eine engagierte und verantwortungsvolle Persönlich­ keit als.

Projektleiterin / Projektleiter Tiefbau, 100 % Zu Ihren Handlungsfelder gehören

• Koordinieren und Durchführen von Tiefbauprojekten als Bauherren­ vertretung und Gesamtprojektleitung im Bereich Strassen und Liegen­ schaftsentwässerung • Termin­, kosten­ und qualitätskonforme Umsetzung der Tiefbauprojekte • Vergabe von Planungs­, Ingenieurs­ und Bauleistungen sowie Verant­ wortung der Submissionen • Koordination und Kommunikation mit internen und externen Stellen • Erstellen von Entscheidungsgrundlagen, Anträgen und Weisungen für die politischen Gremien im Rahmen der Projektabwicklung • Überwachen der Einhaltung von Sicherheits­ und Umweltvorschriften

Was Sie mitbringen

• Technische Grundausbildung im Baubereich, Weiterbildung als Techniker/­in Tiefbau, Bauleiter/­in, Bauführer/­in oder gleichwertige Weiterbildung • Berufserfahrung in der Projekt­ und Bauleitung von städtischen Infra­ strukturprojekten • Ausbildung zur Fachperson Grundstückentwässerung oder Bereitschaft diese zu erwerben • Gute Kommunikations­ und Verhandlungsfähigkeiten • Ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten und Projektmanagement­ kenntnisse • Führerschein Kat. B erforderlich

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, zusammen mit einem motivierten

Team, spannende Bauprojekte zu leiten. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Bruno Haagmans, Leiter Tiefbau (Telefon 044 789 73 00). Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann laden wir Sie herzlich ein, sich über das Onlineportal der Stadt Wädenswil zu bewerben. Bewerbungen per E­Mail sowie auf dem Postweg werden nicht berücksichtigt.

Leiter:in Bau und Mitglied der GL 80 – 100 %

Die BEP ist eine der grossen gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften im Raum Zürich und beschäftigt rund 35 Mitarbeiter:innen. Wir verfolgen den Zweck unseren Mitgliedern gesunden und preisgünstigen Wohnraum zu verschaffen und zu erhalten, streben weiteres Wachstum an und fördern das gemeinschaftliche Zusammenleben. Wir suchen per sofort oder nach Vereinbarung eine kommunikative und integrierende Persönlichkeit für die Führung des Bereichs Bau. In dieser vielschichtigen Funktion sind Sie für die strategische Planung von Neubauten, Umnutzungs- und Erneuerungsprojekten verantwortlich sowie punktuell für die selbständige Abwicklung von Projekten. Dies beinhaltet in komplexen Projekten auch einen Anteil von operativen Aufgaben. Als Mitglied der Geschäftsleitung tragen Sie Mitverantwortung für die Entwicklung der Genossenschaft und für die Umsetzung der Strategie. Sie wollen sich mit Überzeugung für günstiges, nachhaltiges und gemeinschaftliches Wohnen einsetzen? Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen finden Sie unter bep-zuerich.ch/stellen oder direkt unter diesem QR-Code:


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Leiter / in Kunstbauten 80 – 100 % Stadtverwaltung St. Gallen / Tiefbauamt / per sofort oder nach Vereinbarung Ihre neue Rolle Sie leiten die Fachabteilung Kunstbauten innerhalb des Bereichs Stras­ senbau und sind zuständig für die Projektleitung von Neubau­ und Instandsetzungsprojekten im Bereich Kunstbauten von der Projektierung bis zur Inbetriebnahme. Sie führen Zustandskontrollen von Kunstbauten durch. Weiter unterstützen Sie den Bereichsleiter Strassenbau in der Tiefbaukoordination. Sie verfügen über einen Studienabschluss aus dem Bereich des Ingenieur­ wesens oder über eine vergleichbare Ausbildung sowie Erfahrung in der Projektleitung und/oder Bauleitung im Bereich Kunstbauten. Als engagierte, aufgeschlossene Persönlichkeit mit guten Kommunikationseigenschaften und der nötigen Sozialkompetenz passen Sie gut in unser Team. Mehr Informationen: www.stellen.stadt.sg.ch Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Stadt St. Gallen, Personaldienste, Rathaus, 9001 St. Gallen, www.stadt.sg.ch

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Commandes: espazium.ch/fr/sabonner ou tél. 031 300 62 53.

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Die Stadt Freiburg schreibt die folgende Stelle aus:

Projektleiter öffentlicher Raum zu 80 – 90 % (m/w) im Dienst für Stadtplanung und Architektur, Sektor Städtebauprojekte

Ihre Aufgaben Sie verwirklichen, verwalten und koordinieren für die Stadt die Konzipierung von Grossprojekten zur Gestaltung des öffentlichen Raums Sie steuern die Projektteams unter der Verantwortung des Leiters des Sektors Städtebauprojekte Sie stellen die Koordination und die Beziehungen zu den betroffenen politischen, administrativen und technischen Stellen sicher Sie führen partizipative Verfahren bei der Projektentwicklung durch Sie vertreten den Bauherrn in den Bereichen des Städtebaus und in den beratenden Kommissionen Sie erarbeiten und verwalten die Finanzpläne und die Kosten­ voranschläge Ihrer Projekte Ihr Profil Architekt ETH oder FH, Landschaftsarchitekt oder als gleich­ wertig erachtete Ausbildung im Bereich des Projektmanagements im öffentlichen Raum auf Stadtebene oder bei grossen Architekturprojekten Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung bei der Entwicklung und Verwirklichung komplexer interdisziplinärer Projekte Fähigkeit, die eigene Tätigkeit selbständig, methodisch und ziel­ führend zu organisieren Führungsstärke, Kommunikations­ und Verhandlungsgeschick, Fähigkeit zu vernetztem Arbeiten mit den öffentlichen und privaten Akteuren Gute Kenntnisse der institutionellen und rechtlichen Verfahren Kenntnisse der beruflichen Normen und Reglemente (SIA/KBOB/ VSS/IVöB usw.) Kenntnisse der Stadt Freiburg, ihrer Umgebung sowie des örtlichen beruflichen Netzwerks wären ein Vorteil Deutscher oder französischer Sprache mit sehr guten mündlichen und schriftlichen Kenntnissen der Partnersprache

Stellenantritt: 1. Februar 2024 oder nach Vereinbarung Die Stadt Freiburg setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein und verlangt deshalb, dass ihr die Bewerbungen über die entsprechen­ de Internetseite zugestellt werden (emploi.ville­fribourg.ch). Bewerbungsfrist: 14. Januar 2024. Ausführlichere Auskünfte können eingeholt werden bei Herrn Arnaud Hugues, künftiger Leiter des Sektors Städtebauprojekte, Telefonnummer 026 351 75 86. Informationen finden Sie auch auf der Internetseite www.ville-fribourg.ch

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Die 1984 gegründete Pensionskasse Stiftung Abendrot versichert heute über 1 200 Unternehmen mit rund 14 000 MitarbeiterInnen. Die Anlage­ politik der Stiftung Abendrot beruht auf 3 Säulen: Gesundheit, Umwelt, Gerechtigkeit. Auch die Immobilienanlagen erfüllen deshalb nebst den Anforderungen an die Rentabilität und Sicherheit auch umfangreiche Nachhaltigkeitskriterien. Das besondere Engagement gilt der sozialen Nachhaltigkeit unter Aspekten wie kooperative Entwicklung, lokale Veran­ kerung, lebenswerte Siedlungsräume, teilgemeinschaftliche Wohnformen, bezahlbare Mieten etc. sowie ressourcenschonende Umnutzungen und Verdichtungen von bestehenden Industrie­ und Gewerbeliegenschaften. Die Stiftung Abendrot wird im Mandat durch die Pico Vorsorge AG ver­ waltet. Ein engagiertes, derzeit 7-köpfiges Team der Pico-Vorsorge AG verantwortet das Portfoliomanagement, die Eigentümervertretung und die Projektentwicklung für die Immobilienanlagen der Stiftung Abendrot. Suchen Sie eine neue Herausforderung in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien? Wünschen Sie selbstständiges Arbeiten, hohe Mitwirkung und kurze Entscheidungswege? Dann sind Sie bei uns richtig. Zur Stärkung unserer Kapazität im Bereich Projektentwicklung suchen wir eine motivierte

Projektleiterin / Projektleiter Immobilienentwicklung, 80 –100 % Ihre Aufgaben  Selbstständige inhaltliche Entwicklung von anspruchsvollen Immo­ bilienprojekten, die den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen der Stiftung Abendrot entsprechen  Entwickeln, beantragen und verantworten von Inhalts-, Kosten-, Terminund Qualitätszielen  Operative Steuerung und Realisierung von einzelnen Projektentwicklungen  Evaluation und Verhandlung von neuen Projekten und Kaufobjekten  Unterstützung im Bereich Portfolio Management und Kommunikation Ihr Profil  Höhere Ausbildung im Bereich Immobilienwirtschaft, Architektur, Ingenieurwesen  Mehrjährige Berufserfahrung mit entsprechendem Fachwissen im Bereich Projektentwicklung und Projektmanagement (inkl. TU-Modelle) von Immobilienprojekten in der Schweiz  Solide Kenntnisse im Bereich Immobilienwirtschaft/­markt, Bewertungswesen  Flair für Städtebau, Architektur, ökologische und soziale Nachhaltigkeit  Erfahrung in der Führung von internen und externen Projektteams  Unternehmerisches, zielorientiertes Denken und Handeln sowie Leistungsbereitschaft  Selbstorganisierte, präzise, proaktive Arbeitsweise: hohes Kosten­, Termin- und Qualitätsbewusstsein  Neugier, Freude an Gestaltungsspielraum, Teamfähigkeit sowie Lernbereitschaft  Gute kommunikative Fähigkeiten mit Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick  Sie durchdringen, verstehen und kommunizieren gerne komplexe Sachverhalte und fühlen sich in dynamischen und ergebnisoffenen Prozessen sicher  Sie schätzen die Kooperation mit vielen Beteiligten, NutzerInnen, PlanerInnen, RealisierungspartnerInnen und weiteren Anspruchsgruppen Ihr Vorteil  Ein aufgeschlossenes Team und kollegiales wie motivierendes Arbeits­ klima  Ein moderner und zentraler Arbeitsplatz (Nähe Bahnhof Basel SBB)  Fortschrittliche Arbeitsbedingungen  Entwicklungs­ und Weiterbildungsmöglichkeiten Die Pico Vorsorge AG, die den Wertekanon Lebensqualität, Wertschätzung, Respekt, Solidarität mit der Stiftung Abendrot teilt, bietet attraktive Arbeitsbedingungen, individuelle Gestaltung der Arbeitszeiten, hohe Eigenverantwortung sowie Raum für Ihre persönliche und fachliche Weiterentwicklung. Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen per E-Mail an geraldine.zuger@pico-vorsorge.ch.


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Einwohnergemeinde Planung / Bau www.baar.ch

(Co-)Abteilungsleiter(Co-)Abteilungsleiter/-in Nutzungsplanung, Nutzungsplanung, /-in 80-100% 80-100% DasAmt Amtfür fürRaumplanung Raumplanungsetzt setztsich sichdafür dafürein, ein,dass dassder derKanton KantonSoloSoloDas thurn und und seine seine Regionen Regionen und und Gemeinden Gemeinden auch auch in in Zukunft Zukunft ein ein atatthurn traktiverLebensLebens-und undWirtschaftsraum Wirtschaftsraumbleiben. bleiben. traktiver Fürdie dieAbteilung AbteilungNutzungsplanung Nutzungsplanungsuchen suchenwir wirper per1.3.2024 1.3.2024 Für odernach nachVereinbarung Vereinbarungam amStandort StandortSolothurn Solothurneine/-n eine/-n oder (Co-)Abteilungsleiter/-inNutzungsplanung, Nutzungsplanung,80-100%. 80-100%. (Co-)Abteilungsleiter/-in

Baar ist eine attraktive, innovative Zuger Gemeinde mit 25'000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Abteilung Planung/Bau sucht zur Ergänzung des jungen und motivierten Teams per sofort oder nach Vereinbarung eine/n

Projektleiterin/Projektleiter Raumplanung Arbeitspensum 80 % - 100 %

Ihre Ihre Verantwortung Verantwortung Ihnen Ihnen obliegt obliegt die die personelle personelle und und fachliche fachliche Führungder derAbteilung AbteilungNutzungsplanung Nutzungsplanunginsbesondere insbesonderein inden denBereiBereiFührung chenKreisplanung, Kreisplanung,Heimatschutz Heimatschutzund undSchlüsselprojekte Schlüsselprojekte(auch (auchals alsCoCochen Leitung möglich). möglich). Sie Sie unterstützen unterstützen die die Gemeinden Gemeinden bei bei der der ErarbeiErarbeiLeitung tungund undGenehmigung Genehmigungvon vonPlanungen Planungenund undüberprüfen überprüfenderen derenÜberÜbertung einstimmungmit mitdem demRaumplanungsrecht Raumplanungsrechtdes desBundes Bundesund undmit mitdem dem einstimmung kantonalen Richtplan. Richtplan. Sie Sie fördern fördern eine eine qualitätsvolle qualitätsvolle SiedlungsentSiedlungsentkantonalen wicklung nach nach innen innen und und eine eine hohe hohe Baukultur Baukultur durch durch eine eine partnerpartnerwicklung schaftlicheZusammenarbeit Zusammenarbeitmit mitallen allenrelevanten relevantenAkteuren. Akteuren.Sie Siebrinbrinschaftliche gensich sichzu zuden denverschiedenen verschiedenenAufgabengebieten Aufgabengebietendes desAmtes Amtesaktiv aktivin in gen dessenGeschäftsleitung Geschäftsleitungein ein und und vertreten vertreten das dasAmt Amtin in weiteren weiteren ververdessen waltungsinternenund undexternen externenGremien. Gremien. waltungsinternen

Sie leiten und bearbeiten Projekte der kommunalen Raumplanung und begleiten und lenken Arealentwicklungen, Studienverfahren und Konzepte. Sie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung in Raumplanung. Erfahrung in vergleichbaren Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung oder der Privatwirtschaft sind von Vorteil.

Überzeugt? Überzeugt? Jetzteinsteigen einsteigen&&bewegen. bewegen. Jetzt

Nähere Informationen zu dieser Stelle finden Sie unter www.baar.ch/stellen

KARRIERE.SO.CH KARRIERE.SO.CH

TEC21 online www.espazium.ch/tec21

Adresse der Redaktion TEC21 – Schweizerische Bauzeitung Zweierstrasse 100, Postfach, 8036 Zürich, Tel. 044 288 90 60, redaktion@tec21.ch, www.espazium.ch/tec21 Redaktion Judit Solt ( js), Chefredaktorin Joël Amstutz ( ja), Praktikant Jennifer Bader ( jb), Architektur Doro Baumgartner (db), Sekretärin, Produktionsleiterin Salome Bessenich (sb), Umwelt/ Raumplanung Giorgio Chiappa (gc), Grafik und Layout Tina Cieslik (tc), Architektur/ Innenarchitektur, Head of Content espazium.ch Danielle Fischer (df), Architektur Laurent Guye (lg), Grafik und Layout Katrin Köller (kk), Grafik und Layout Natalie Schärer (ns), Architektur Hella Schindel (hs), Architektur/ Innenarchitektur Antonio Sedda (as), Wettbewerbstabelle Peter Seitz (ps), Bauingenieurwesen Leonie Singer (ls), Abschlussredaktorin Ulrich Stüssi (us), Bauingenieurwesen, stv. Chefredaktor Anna-Lena Walther (alw), Art Director, Agenda

E-Mail: Vorname.Nachname@tec21.ch

Herausgeber espazium – Der Verlag für Baukultur Zweierstrasse 100, 8003 Zürich Tel. 044 380 21 55

Katharina Schober, Verlagsleitung katharina.schober@espazium.ch Ariane Nübling, Assistenz ariane.nuebling@espazium.ch Senem Wicki, Präsidentin

Grafisches Konzept Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich Inserate Fachmedien, Zürichsee Werbe AG Tiefenaustrasse 2, 8640 Rapperswil-Jona Tel. 044 928 56 11, Fax 044 928 56 00 info@fachmedien.ch, www.fachmedien.ch Druck Stämpfli AG, Bern

Erscheint wöchentlich, 40 Ausgaben pro Jahr, ISSN-Nr. 1424-800X; 149. Jahrgang, verbreitete Auflage: 12 487 (WEMF/KS-beglaubigt 2023)

Einzelbestellungen Galledia Fachmedien AG, Flawil, Tel. 058 344 95 55, abo.tec21@galledia.ch, Fr. 14.– (ohne Porto)

Korrespondenten Charles von Büren, Bautechnik/ Design, bureau.cvb@bluewin.ch Lukas Denzler, Umwelt/ natürliche Ressourcen, lukas.denzler@bluewin.ch Thomas Ekwall, Bauingenieurwesen, info@tekwall.ch Dr. Sabine v. Fischer, Architektur, svfischer@arch-agent.org Clementine Hegner-van Rooden, Bauingenieurwesen, clementine@vanrooden.com

Abonnementspreise www.espazium.ch

Redaktion SIA Barbara Angehrn Saiki, Carola Etter-Gick, Jasmine Scheidegger Woods, Susanne Schnell SIA, Selnau­strasse 16, Postfach, 8027 Zürich, Tel. 044 283 15 15

E-Mail: Vorname.Nachname@sia.ch

Abonnements SIA-Mitglieder Adressänderungen: SIA, Zürich Tel. 044 283 15 15, Fax 044 283 15 16 mutationen@sia.ch

Nicht-SIA-Mitglieder Galledia Fachmedien AG, Abonnementsverwaltung TEC21; Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil, Tel.: 058 344 95 55 abo.tec21@galledia.ch Trägervereine Schweizerischer Ingenieurund Architektenverein, SIA – www.sia.ch

TEC21 ist das offizielle ­P ublikationsorgan des SIA.

Die Fachbeiträge sind Publikationen und Positionen der Autoren und der Re­d aktion. Die Mitteilungen des SIA befinden sich jeweils in der Rubrik «SIA-Mitteilungen». Schweizerische Vereinigung Beratender Ingenieur-­ Unternehmungen, suisse.ing – www.suisse-ing.ch ETH-Alumni, Netzwerk der ­ bsolventinnen und Absolventen A der ETH Zürich – www.alumni.ethz.ch Bund Schweizer Architekten, BSA – www.bsa-fas.ch Fondation ACUBE – www.epflalumni.ch/fr/prets-dhonneur Nachdruck von Bild und Text, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und mit genauer Quellenangabe. Für unverlangt eingesandte Beiträge haftet die Redaktion nicht.

Drucksache myclimate.org/01-21-968207

Der Verlag für Baukultur Les éditions pour la culture du bâti Edizioni per la cultura della costruzione


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Unvorhergesehenes

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Himmlische Mächte

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inst bewarb Davos mit dem Slogan «Das neue Mekka der Schwindsüchtigen» seine Qualitäten als Luftkurort. Um 1900 war das Dorf ein kosmopolitisches Zentrum mit Sanatorien, Grand Hotels und mehreren Tageszeitun­ gen. Fünf Staaten unterhielten hier Konsulate und verschiedene Kon­ fessionen errichteten eigene Kirchen. In den Jahrhunderten davor war ­allerdings deutlich weniger los. Um 1280 besiedelten Walser Kolo­ nisten das Tal und legten den Grund­ stein für die Kirche St. Johann, erst 200 Jahre später fügten sie den 71 m hohen Turm hinzu. Im 16. Jh. über­ stand das Gotteshaus die Refor­­ma­tion und einen Blitzeinschlag, in

­ essen Folge das Turmdach erneuert d werden musste. Letzteres geschah nicht nur durch Menschenhand. Auch himmlische Mächte bauten mit: In der harschen alpinen Witterung verzogen sich die Holz­balken, bis das Turmdach seine charakteristische, spiralförmig gewundene Erschei­ nung annahm. Davos hatte Glück: Das Dach hielt, und kein lokaler Baumeister hätte eine solche Schön­ heit erschaffen können. Doch nicht jeder Bauschaden, den heftige Tem­ peraturschwankungen und extreme Wetterereignisse in Zukunft hinter­ lassen werden, dürfte so attraktiv ausfallen. Es wäre an der Zeit, die Folgen des Klimawandels in unseren Entwürfen zu berücksichtigen. •

F oto: Ju di t S o l t

Text: Judit Solt


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