Brigitta würsch und javier herguedas

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Blaue Stunde Eine Reise durch die Welt der Übergänge Pfeifermobil August und September 2012 Brigitta Würsch & Javier Herguedas



Der

Schlüssel wird gedreht, der Motor springt an und das Projekt startet - unsere Reise beginnt. Die erste Etappe ist bekannt, von A nach B und

das Ziel hat einen Namen „Oberalppass“. Wir planen die Ankunft so, dass wir nicht all zu lange auf die Dämmerung, die Blaue Stunde, warten müssen. Die Akkus sind geladen, Filme eingelegt alles bereit für diesen besonderen Augenblick. Doch am Ziel angekommen empfängt uns dieser Ort gar nicht blau, eher rau und feucht. Dunkle Wolken, Wind mit Regen und Nebel bescheren uns einen ersten Übergang, wie wir ihn nicht erwarteten. Auch wenn wir auf unserer Reise dennoch wie erhofft, auf echte, prächtige Blaue Stunden gestossen sind und ihren Zauber in Fotomaterial sammeln konnten, waren es doch besondere die ungeplanten, unvorhergesehenen Übergänge, die zum Schwerpunkt unserer Reise wurden. Übergänge können sich zeitlich, klimatisch, geografisch, kulturell, überlagern – dazu gehört ein Vorher, ein Nachher, ein Willkommen heissen, ein sich einlassen und sich wieder verabschieden. Wir sind laufend auf allen Ebenen während der Reise auf solche Überlagerungen gestossen. Sie scheinen ein fester Bestandteil im „Unterwegssein“ zu sein. Nebst der Mobilität mit dem Wohnmobil haben uns Wanderungen sowie Erkundigungen zu Fuss, zu etlichen einzigartigen Plätzen, spannenden Übergängen und bereichernden Begegnungen geführt. Wir haben den Fuorcla Surlay 2755 m ü.M. zweimal überquert - einmal bei hochsommerlichen Temperaturen von 30 Grad und zwei Wochen später an gleicher Stelle mit 30 cm Neuschnee. Auf den Ausflügen und Spaziergängen in den Talschaften vom Engadin, Südtirol, Puschlav, Veltlin oder Bergell, sind wir ebenfalls fündig geworden und konnten fette kreative Früchte sammeln. St. Moritz, Glurns, Meran oder Bozen sind urbane Orte in die wir eintauchten und auf eine ganz andere Art und Weise mit dem Thema Übergang konfrontiert wurden. Ebenso gehörten die vielen menschlichen und tierischen Begegnungen zu den Übergangszenarien und lieferten auf ihre Weise wertvolles Material. Am Ende unserer Reise waren unsere Materialkisten voller Schätze, doch der grösste Teil des Schatzes reist wohl noch einige Zeit in uns weiter.




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Roadmovie

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Oberalppass 2044 m ü.M. - Übergang Uri - Graubünden 2.8.2012 bis 4.8.2012 Ankunft auf dem Oberalppass erster Etappenort und zugleich offizielle Startrampe unserer Reise / Wir üben ein erstes Mal das Wohnmobil stellplatztauglich zu parkieren und testen unsere Gourmet-Kücheneinrichtung / Nach einer ersten Nacht, ein erstes Frühstück im Wohnmobil / Wanderung im Nebel auf den Pazolastock 2739 m ü.M. und hinunter zum Lago die Tuma / Am zweiten Morgen Verbesserung der Küchenrollenverteilung sowie unumgänglich, pflege eines bösen Muskelkaters (weiblich)

2 Bergün 4.8.2012 bis 7.8.2012 Bei der Anfahrt und in den engen Gassen von Bergün stellen wir glücklich fest, unser Wohnmobil mit seinen Massen haben wir auch auf schwerem Gelände im Griff / Feines Nachtessen bei Freunden / Zwei Tage Regen – wir machen trotzdem erste Streifzüge in die Wälder / Inbetriebnahme Pflanzenpresse / Weiterfahrt

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26.09.2012 - Morteratsch - Julier - Oberalp - Luzern 436 m ü.M. ...und wir wenden uns wieder Neuem zu. Auf direktem Weg, über Julier- und Oberalppass - nach 55 Tagen, insgesamt 8 Passfahrten und 1000 anderen Übergängen, steuern wir unser Wohnmobil, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, dem Ende der Reise zu / Ohne Zwischenfälle erreichen wir unsere letzten Ziele, eine FahrzeugWaschanlage in Stans und den Parkplatz in Luzern, wo unsere Reise begonnen hat... 14 Plauns - Morteratsch 2010 m ü.M. 22.09.2012 bis 26.09.2012 Ankunft im Camping Plauns / Vierte und letzte Begegnung mit den Hirschen – rund um den Campingplatz sind sie. Wir hören sie, sehen Spuren an den Büschen und im Flusssand, aber sie lassen sich nicht blicken. Ein Hirsch läuft, springt, schwimmt, sieht, höhrt und riecht gut / Die Hirschspuren inspirieren uns. Auf einem Plateau in Plauns entsteht die Installation „Hirschholz“ - Videomaterial und 2 Hirschhölzer bringen wir nach hause / Wir stehen vor der Gletscherzunge des Morteratschgletschers und sein immenser Rückgang macht uns irgendwie traurig (ca. 50M in 5 Jahren). Zugleich staunen wir, sind fasziniert von der üppigen Fauna und Flora die im freigewordenen Raum gedeiht. Ein gigantisch sichtbarer Übergang / Hier in Plauns sind die Tage für uns fruchtbar reich und gehen furchtbar schön, schnell vorüber / Im Camping werden Wohnwagen winterfest gemacht, wir spüren den Übergang / Das Ende unserer Reise steht bevor, wir brechen auf „nach hause“

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Madulein - Alp Trupchun 2040 m ü.M. 20.09.2012 bis 22.09.2012 Von Madulain aus besuchen wir den Nationalpark im Tal Trupchun / Dritte Begegnung mit den Hirschen – stundenlange Beobachtung des Rotwildes auf der Alp Trupchun. Fotografieren Hirschkühe und machen Video- und Tonaufnahmen von röhrenden Hirschen / Weiterfahrt – wir peilen unsere letzte Station an 11 Bergell - Maloja 1815 m ü.M. 9.9.2012 bis 16.9.2012 Im Camping Moulino bei Vicosoprano lassen wir uns nieder / Höhenwanderung nach Solio und zurück über Promontongno, Stampa und Borgonovo - die Begegnung mit der alten Heimat der Giacomettis bringt uns ihr Werk näher. / Auf dem Friedhof in Borgonova besuchen wir die Gräber der Giacomettis / Wir geniessen ein Ateliertag auf dem Campingplatz / Auf der Wanderung ins Val Cam 2456 m ü.M., überwinden wir 1400 Höhenmeter bis wir in ein herrliches Hochtal, moorig mit vielen Wasserläufen, stossen (Segantini und Cuno Amiet haben von diesem Anblick geschwärmt). Über das schöne Val Maroz 2035 m ü.M. geht es nach Casaccia hinunter / Die ganze Nacht Regen – Weiterreise zum Malojapass nicht möglich, wir stecken im Schlamm fest. Dank engagierten Helfern und Helferinnen ruck zuck rausgezogen, die Fahrt geht weiter / Der Malojapass und die Umgebung sind wahre Entdeckungen / Rund um den Campingplatz erstrecken sich mehrere Hochmoore mit alten Föhrenwälder / Wir blicken auf die Berge und in das Licht das Segantini gemalt hat und verstehen seine Begeisterung / Besuch der Weissen Kirche in der Segantini aufgebahrt wurde sowie sein Grab in Maloja / Im Segantini-Atelier lernen wir eine Nachfahrin von Segantini kennen / Bei Wanderung ins Val Forno vom Steinschlag überrascht / Mit voller Ausrüstung, in getarnter Stellung, lauern wir an kühlen Abenden den Hirschen auf – nur ein Jäger gesichtet / Auf dem Campingplatz werden fleissig die Zelte abgebrochen und die Wohnwagen rollen ins Winterquartier

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Puschlav - Veltlin, Übergang Schweiz / Italien 5.9.2012 bis 8.9.2012 Ankunft in Le Prese – Einladung von Maya zum Mittagessen im Restaurant Mira Lago – sensationell: Entrecôte mit Frittes, Forelle mit Kartoffeln und Gemüse, Osobucco mit Polenta / In Poschiavo stossen wir auf das Internationale Alpforum – in einer geschlossenen Gesellschaft von Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz wird über die Zukunft in den Alpen debattiert / Weiter Pflanzen werden gepressen / Wir übernachten im Camping in Li Curt / Wanderung zu dritt ins Val Camp - herrliche Wälder, blaue Bergsehen, Flusslandschaften und wieder TOI TOI`s und ein Donner / Abschied von Maya in Poschiavo / Vor unserer Weiterreise: zweite Begegnung mit Hirschen – die Jagt hat begonnen, wir sehen uns die Trophäen der Jäger an / Fahrt durch‘s Veltlin mit Ziel Comersee und Landung in einer alteingesessenen Italo-Wohnwagen-Kolonie (bella grande familia) / Rund um den Comersee ist es Still geworden, der grosse Touristenansturm ist vorüber, die Spuren aber noch immer all gegenwärtig – melancholische Bilder drängen sich auf / Weitere Nachtaufnahmen entstehen / Weiterfahrt ins Bergell.

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Albula - zu Gast auf der Alp Weissenstein 2026 m ü.M. (Forschungsstation ETH Zürich) 7.8.2012 bis 15.8.2012 / Albula - zweiter Besuch 18.09.2012 bis 20.09.2012 Wie angemeldet erreichen wir die Alp Weissenstein. Die ETH Zürich betreibt während Mai bis September auf der Alp Weissenstein, auf dem Albulapass, eine Forschungsstation – Forschungsarbeiten mit landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und Nutztieren (auf der Alp sind zirka 50 Mutterkühe, 70 Rinder, 300 Schafe und 30 Pferde) / Damit wir ohne „illegales Camping“ längere Zeit auf dem Pass bleiben können, stellt uns die ETH einen „Stellplatz“ mit Strom und Duschmöglichkeit neben dem Stall zur Verfügung / Herzlicher Empfang von Andreas dem Alpchef und Gabi der Hauskeepingwoman / Wir erleben unseren „Uebergang“ - den Einstieg in die „Blaue Stunde“ / Inspirierend wirken Farben und Formen der Bergwelt, die Bewegungen der Menschen auf der Passstrasse und die Tier- und Pflanzenwelt um uns / Benutzen das erste Mal das mitgebrachte Arbeitsmaterial – Video- und Fotokameras, Farben, Stifte, usw. / Täglich beobachten wir eine Pferdegruppe und erleben wie Beziehung zwischen uns und ihnen entsteht – ein Übergang von Misstrauen zu Vertrauen / Wir helfen mit, bei der ärztlichen Versorgung eines Criollo Pferdes / Video- und Mittelformat-Nachtaufnahmen um 23h von Seen und Bächen in Igls Plans / Auf der Suche einer zweiten Pferdegruppe gelangen wir auf die höher gelegene Alp der ETH im Val Zavretta - Aufnahmen von der Pferdeherde und dem Alpvieh entstehen / In der Nähe der Alp Weissenstein wird eine ältere Frau vermisst – Mithilfe bei Suchaktion / In der Nacht filmen wir Sträucher und Bäume, die sich wie nordische Gebilde im Wasser spiegeln und fotografieren bizarres moderndes Holz / Wir sind beim Alpteam der ETH zum Z`Nacht eingeladen / Weiterreise mit Zwischenhalt auf den Albulapass - wir machen letzte Fotoaufnahmen, erleben eine unruhige Übernachtung mit Überfällen neugieriger Rinder und einem herrlichen Sonnenaufgang auf dem Pass Zweiter Besuch (Schafzählung) auf der Alp Weissenstein 18.09.2012 Mit unserem digitalem Bildmaterial helfen wir dem Alpteam die Schafherde zu zählen und stellen fest, Schafe zuzählen ist eine schwierige Angelegenheit – drei unterschiedliche Resultate / Filmen die Entwurmung und die Verladung der Schafe vor dem Rücktransport – ein Übergang ins Winterquartier oder in die Metzgerei / Video- und Fotoaufnahmen von der nutztierlosen und der in herbstfarben getünchten Gegend / Im Gelände bei der Arbeit treffen wir auf Jäger mit erlegten Murmeltieren - noch ist Jagdsaison, darum ziehen wir sicherheitshalber unsere gelben Leuchtwesten an / Abschiedsessen und Abschied von unseren Freunden - Weiterfahrt nach St. Moritz

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Oberengadin - St. Moritz - Fuorcla Surlej 2755 m ü.M. / Rosegtal 16.8.2012 bis 20.8.2012 / 31.08.2012 bis 2.09.2012 Sonne, Schnee, Regen, Arven und Gemsen Zwischenstation im Camping Olympiaschanze St. Moritz - Zeit zum Waschen, Einkaufen, Arbeitsmaterial sortieren und Web-Seiten füttern / Das entwickelte Filmmaterial ist gut, wir sind glücklich / Weitere Nachtaufnahmen mit der Mittelformatkamera beschäftigen uns. / Italien hat Ferien, Campingplatz und Umgebung wird von den ItalienerInnen überschwemmt und überhaupt plötzlich sind so viele Leute da / Fragen zum Tourismus stellen sich uns - was sind wir? - Touristen? Was bedeutet Tourismus für die Alpen und wem gehören sie eigentlich? / Bei der Rundwanderung um den Silvaplanasee entstehen die Arbeitsnotizen „Farbbeschreibung einer Landschaft“ -WEISS, SILBER, PARISERBLAU, MILCHBLAU... / 8 Std. Wanderung über den Fuorcla Surlay 2755 m ü.M. ins malerische Rosegtal mit seinen Berg- und Gletscheransichten, Moränen, prächtige Flusslandschaften und knorrigen Arvenwälder / Wir lernen St. Moritz kennen - von Mode, Sport, 6 6 Natur bis Kunst gibt es alles zu konsumieren / Wir geniessen den Rummel / Besuch des Segantinimuseums - die Rolle der Kunst in dieser Talschaft beginnt uns zu beschäftigen. / Weiterfahrt ins Unterengadin

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Besuch bei Gertrud Genhart im Kulturzentrum Nairs 20. und 21.8.2012 Im Künstlerhaus Fundaziun Nairs treffen wir Gertrud Genhart, welche während dem Sommer im Artist in Residence-Programm einen mehrmonatigen Arbeitsaufenthalt wahrnimmt / Wir führen Gespräche über unsere unterschiedlichen Aufenthalte, Arbeitsprozesse und Ausstellungsmöglichkeiten / Übernachtung vor dem Kulturzentrum in Nairs / Am Morgen 9 während einer kleinen Wanderung durch eine urige Schlucht, reflektieren wir Jeff Koons Kunst / Abschied von Gertrud nach gemeinsamen Mittagessen / Weiterreise zum Reschenpass 6 Übergang Österreich - Italien, Reschenpass 1507 m ü.M. Vinschgau - Glurns - Meran – Bozen 21.8.2012 bis 30.8.2012 Der Reschenpass ist 10 eine sanfte Angelegenheit / Herzlicher Empfang von Albert dem Padron der Puni Whiskybrennerei in Glurns – wir übernachten vor der Fabrik / Führung durch die Brennerei und eintauchen in die Whiskywelt von Albert (inkl. Tasting) / Fotoaufnahmen auf der Radtour-Expedition durch die Auenlandschaften im Obervinschgau / Das Beste Eiskaffe gibt es im Café Riedl in Glurns / Weiterfahrt durch eine Allee von Apfelbaumkulturen nach Meran / Ankunft Meran Camping bei der Pferderennbahn - Ausgangspunkt für Ausflüge in die Urbanität von Meran bis nach Bozen / Entspannung und Erholung von den letzten Strapazen in den Thermen von Meran / Videoaufnahmen in der Pferderennbahn vor und während der Rennen entstehen – die Faszination Rennpferde ist geweckt / Besuch des neuen Kunsthauses in Bozen, nicht aber die Ötziausstellung. / Weitere Nachtaufnahmen für „Caprichos“ entstehen / Das Vinschgau im Südtirol verlassen wir nach 9 Tagen Richtung Schweizergrenze Val Müstair 7 Übergang Ofenpass 2149 m ü.M. 30. und 31.08.2012 Auf dem Weg zum Ofenpass Besuch des Klosters Müstair / Nachtlager oberhalb von Tschierv (Romanisch „Hirsch“) am Fusse des Ofenpasses - erster Kontakt mit dem Hirsch / Ganze Nacht starker Regen – sind gezwungen morgens um 4h das Wohnmobil um zu parkieren. Schlaf weg, Experimente mit der Fotoausrüstung (Polaroidfoto Hirsch in Schwarz) bis zur Dämmerung / Im strömenden Regen überqueren wir den Ofenpass - Passfahrt auf nasser kurvenreiche Strasse hinunter nach Zernez

Bernina 2330 m ü.M. - Übergang Engadin Puschlav 3. und 4.9.2012 In Pontresina empfangen wir Maya Würsch – sie reist 2 Tage mit uns / Regen und Nebel auf dem Berninapass und wieder TOI TOI‘s / Erste Videoaufnahmen für „Karu“ entstehen / Am Morgen ist das Wetter besser und wir geniessen das Panorama auf dem Pass

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Total 174 Schafe


Material- und Produktekiste Während unserer Reise führten wir einen Bilderblog - zu sehen unter: www.brigittawuersch.ch/index.php/blau - Karu, der zivilisierte Hengst, Video mit Ton 2‘35“ - „Hischholz“ - Aktion in Plauns, festgehalten mit Video - „Nachtspiegelung“ - Videoarbeit - analoges Foto- und Videomaterial - „Caprichos“ Nachtaufnahmen mit Mittelformatkamera - Reiseskizzen und Zeichnungen ...und jede Menge digitale Bilder



Kaum

zu glauben, was wir auf unserer Reise alles gesehen, gehört, gerochen, verarbeitet und gesammelt haben. Das Pfeifermobil ermög-

lichte uns die Auseinandersetzung, die wir erhofften – ja, unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. So hat uns diese Reiseform auf der Suche nach der Blauen Stunde laufend neue Perspektiven eröffnet, die in dieser Form kaum oder nie möglich gewesen wären. Natürlich haben wir es auch genossen, an kühlen Regentagen, einfach zu hausen und ein Buch zu lesen. Von der praktischen Ausstattung des Wohnmobils waren wir begeistert. Die „integrierte Garage“ bot für das viele mitgenommene Material (Kameras, Stativ, Materialboxen, Lebensmittelkiste, Gummistiefel, Wanderschuhe, Pigmente, Kreidepulver, Zeichnungsmaterial usw.) und auch für das nach hause gebrachte, genügend Platz. Mit dem Pfeifermobil in die Blauen Stunde einzutauchen, ist uns gelungen. Wir lebten ganz in der Blauen Stunde und die blaue Stunde lebte in uns - Reisen, Leben und Arbeiten - eine einzig grosse Performance. Diese Reiseform führte uns zu einer besonderen Art von Wahrnehmung und nährte unsere Kreativität laufend mit neuen Impulsen. Es gab Momente, wie auf dem Campingplatz, wo wir uns der Frage stellen mussten: Was sind wir für Reisende? Touristen oder Kunstschaffende? Wahrscheinlich sind wir beides und auch „Blaue Stunde“. In diesem Kontext unterwegs zu sein, gab dem Stipendium der Otto Pfeifer-Stiftung eine ganz besondere Note. An dieser Stelle richten wir ein herzliches Dankeschön an die Otto Pfeifer-Stiftung. Viele haben uns auf unterschiedlichste Art und Weise in unserem Projekt unterstützt. Wir danken: Rudolf Wettstein von der ETH Zürich / dem Alpteam von der Alp Weissenstein und insbesondere Andreas und Gabi / Marco & Heidi Ragonesi / Gertrud Genhard / Albrecht von der Puni Whisky-Brennerei in Glurns / Maya Würsch, unserer schnell lernenden Praktikantin / Frau Segantini / Karl für die feinen Pizzas / Corinna, der Töpferin aus Deutschland. Nicht vergessen ist/sind: Die Pferdebesitzerin von Mayo / der Veterinär / der Marathonläufer / unsere Helfer in Not / die Toilettenfrau, die uns alle Tore zur Pferderennbahn in Meran öffnete / die Angestellten der Rennbahn Meran / die Älpler und Sennen mit ihrem Vieh / die Jägerin, die uns das Jägerlatein beibrachte / der Küchenchef, der uns in seinem Hotel Corona Wildspezialitäten servierte / all die CampingplatzbesitzerInnen und DauercamperInnen, die immer etwas zu erzählen hatten / der Andalusier und Möchtegern-Leithengst Sirius / Apanaschi, Hofnarr und Grautier in einem / und alle die, die nicht erwähnt wurden... Luzern, Oktober 2012

Brigitta Würsch, Javier Herguedas


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