Übersicht // 01
Unterrichtseinheiten für die Volksschule
Mode: ein globales Geschäft
PÄDAGOGISCHES KONZEPT Die Erklärung von Bern (EvB) und die Clean Clothes Campaign stellen Lehrkräften einfache Unterrichtseinheiten zur Verfügung. Wir wissen aufgrund unserer Erfahrungen, dass sich das Thema Kleiderproduktion sehr gut eignet, um globale wirtschaftliche, politische und zivilgesellschaftliche Zusammenhänge sowie die Auswirkungen von missachteten Menschenrechten aufzuzeigen. Die Unterrichtseinheiten sind als voneinander unabhängige Module konzipiert und können je nach Bedarf der Lehrkraft und je nach Vorwissen der SchülerInnen in den thematischen Unterricht integriert werden (Mensch und Umwelt [NMG, NMM], Geografie, Ethik, textiles Gestalten, Hauswirtschaftslehre, Projektunterricht: politische Bildung, fächerübegreifender Unterricht, Bildung für nachhaltige Entwicklung [BNE: Zieldimension: Wirtschaft und Gesellschaft, Raum lokal – global]). Das Thema eignet sich aber auch gut für eine Projektwoche. Die vorliegenden Unterrichtsmodule können dann z. B. zusätzlich mit Besuchen bei Firmen, externen Referierenden oder Besuchen in Schneider- und Design-Ateliers ergänzt werden. Die Unterrichtseinheiten enthalten in kompakter Form das notwendige Wissen und die nötigen Informationsquellen, mögliche Fragestellungen und Antworten sowie Ideen für Unterrichtsformen. Sie reduzieren damit den Suchaufwand der Lehrkraft und setzen die Hürde herab, ein Thema wie gerechte Kleiderproduktion in den Unterricht zu integrieren.
Im Besonderen soll die Rolle als KonsumentIn durchleuchtet werden. Das Vorschreiben von radikalen Konsumänderungen ist jedoch wenig sinnvoll und frustriert die Lernenden schnell. Aus unserer Sicht bringt es hingegen sehr viel, wenn mit ihnen diskutiert wird, welche politische Haltung sie mit ihrem Konsumverhalten (unbewusst) vertreten, was ihnen persönlich als Konsumhaltung wichtig ist und welchen Beitrag sie in ihrer direkten Umgebung für eine gerechtere Welt leisten können. Die Lehrkraft, die die Unterrichtseinheiten im Unterricht einsetzt, kennt ihre Klasse und ihre Lernenden am besten. Um den Lernprozess partizipativ und auf die Lernenden zugeschnitten zu gestalten, muss die Lehrkraft den Umsetzungstransfer für ihre Klasse leisten und gegebenenfalls einzelne Unterrichtseinheiten anpassen (also z. B. für gewisse Klassen anstelle von Rollenspielen eher eine Gruppenarbeit wählen, bestimmte Arbeiten länger/kürzer durchführen usw.).
Zielgruppe Module A – D: SchülerInnen der 5.– 6. Klasse Module E – H: SchülerInnen der 7.– 9. Klasse (je nach Stärke der Klasse sind auch Module A – D zu empfehlen)
Die Unterrichtseinheiten orientieren sich am Konzept des globalen Lernens, das heisst, die Methoden sind, zumindest teilweise, interaktiv gewählt, und die Lernenden werden ermutigt, «die Welt» von ihrer Perspektive aus zu entdecken. Der Unterrichtsansatz zielt darauf ab, die Lernenden für politische und globale Zusammenhänge zu sensibilisieren, ihre eigene Rolle als WeltbürgerInnen zu reflektieren, Stereotypen zu hinterfragen und sie dazu anzuregen, ihre eigenen Werthaltungen zu entwickeln.
Oktober 2013 © Erklärung von Bern (EvB)/ Clean Clothes Campaign (CCC) Schweiz
Volksschule
© EvB_Erklärung von Bern