Julien Backhaus über den schlechten Ruf von Unternehmern
RYAN HOLIDAY AN IHRE GRENZEN GEHEN
BERNHARD SCHINDLER EINE ERFOLGSGESCHICHTE WIE AUS DEM BILDERBUCH
Bilder: Dieter Roosen / Roosen Photography, Oliver Reetz, Dennis Loos
GEWINNSPIEL
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Impressum
ERFOLG Magazin ISSN 25057342
Verlag BACKHAUS Verlag GmbH ist ein Unternehmen der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH, Geschäftsführender Gesellschafter
Julien Backhaus
Redaktion/Grafik ERFOLG Magazin
Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Julien Backhaus
Redaktion: Martina Karaczko, Anna Seifert, Lea Trägenap
E-Mail: redaktion@backhausverlag.de
Objektleitung: Judith Iben
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Julien Backhaus Verleger und Herausgeber
Das nächste Heft erscheint am 30. Juni 2025
Der schlechte Ruf der Unternehmer
Unternehmen und damit auch ihre Unternehmer genießen keinen guten Ruf in der Gesellschaft. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch die Medien gerne das düstere Bild des gierigen und rücksichtslosen Unternehmers zeichnen. Daniela Katzenberger antwortete mir einmal auf die Frage, ob sie als Unternehmerin noch mehr aufbauen möchte: »Ja, noch einiges. Aber ich glaube, wenn man das öffentlich sagt, wirkt das schnell gierig.« Diese Aussage sagt einiges darüber aus, wie heutzutage auf Unternehmer geblickt wird. Und das ist kein deutsches oder europäisches Phänomen.
Weltweit sind in Krimi-Serien, Romanen oder Fernsehdokumentationen oft die Unternehmer die Schurken oder Unmenschen. Das Wissensmagazin Welt der Wunder titelte in seiner Coverstory im Dezember 2023 »Die gefährlichsten Konzerne der Welt«. Solche Überschriften lösen beim Betrachter unweigerlich das Gefühl aus, dass mit Unternehmern irgendwas nicht stimmt. Sie leiten Giftmüll in den Fluss, beuten Arbeitnehmer aus
und gefährden Tag um Tag den Fortbestand der Zivilisation. Bei nüchterner Betrachtung trifft natürlich genau das Gegenteil zu. Menschen weltweit haben vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert. Die Quote absoluter Armut sank auf ein historisches Minimum. Menschen werden älter und atmen sauberere Luft.
Muss man wirklich wahnsinnig intelligent sein, um zu merken, dass Unternehmer, wenn sie weiter so abschätzig von Staat und Gesellschaft behandelt werden, vielleicht irgendwann einmal die Schnauze voll haben? Die Unternehmerin und Buchautorin Catharina Bruns schrieb in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung Die Welt: »Der inhabergeführte Mittelstand, zu dem auch größere Familienunternehmen gehören, erträgt eine Menge an Misstrauens-Bürokratie und wirtschaftsfeindlichem Irrsinn. Davon auszugehen, dass es immer so weitergeht, sollte man allerdings nicht.«
Viel Vergnügen beim Lesen Ihr Julien Backhaus
Bild: Oliver Reetz
INHALT 3/2025
Sir Richard Branson No Limits!
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Erfolg
8 Sir Richard Branson: No Limits!
20 Robert De Niro: Eine lebende Schauspiellegende Michael Jagersbacher
28 Who runs the pop world? Beyoncé!
36 Denzel Washington: Der Stratege
46 Falco: Mit »Amadeus« zur Unsterblichkeit
Leben
14 Traumberuf Influencerin? Nadine Breaty im Interview
34 Erfolg ist kein Besitz – sondern ein Mindset! Chiara Hartmann
Einstellung
24 An Ihre Grenzen gehen Auszug aus dem Buch »Finde die Bestimmung deines Lebens« von Ryan Holiday und George Raveling
42 Wir brauchen Macher Auszug aus dem Buch »Wir brauchen Macher« von Julien Backhaus
Wissen
16 Ray Kroc: Der Mann, der McDonald‘s groß machte Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Story
23 Daniel Weinstock: Blockaden an der Wurzel packen
32 »Mr Genossenschaft«: Wie Björn Erhard seine Bestimmung zum Unternehmer fand
38 Bernhard Schindler: Eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch
Sonstiges
6 Aktuelles
31 Buchtipps
48 Best of Web: Schauen Sie doch mal online rein
49 Die ERFOLG Magazin Top Experten
50 Die ERFOLG Magazin Brand Ambassadors
28
Who runs the pop world? Beyoncé!
Nadine Breaty im Interview
Aktuelle News aus der Erfolgswelt
Nur 40 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft
Die Zukunft in Deutschland sieht nicht gerade rosig aus –zumindest, wenn es nach den Meinungen der Deutschen in einer Umfrage des Versicherungsunternehmens AXA geht. Gerade einmal 40 Prozent haben hierzu eine positive Einstellung. Die Spitzenreiter unter den Pessimisten sind die 35- bis 54-Jährigen. Nur 35 Prozent von ihnen blicken optimistisch in die Zukunft, was vor allem an der Angst um den Job und die eigenen Finanzen liegt. Damit landet Deutschland im Vergleich mit anderen europäischen Ländern auf Platz drei: Nur Italien und Belgien schauen noch schlechter in die Zukunft.
Ein Stern für »Wonder Woman«
»
Berater – Leben auf der Überholspur«
geht weiter
Nach den erfolgreichen Staffeln eins bis drei der von wirtschaft tv produzierten Reality-Serie »Berater – Leben auf der Überholspur« feierte Ende März auch die vierte Staffel ihre Premiere in Hamburg. Seit dem 3. April ist die Staffel rund um Deutschlands Berater nun auf Amazon Prime verfügbar. Die Protagonisten – der Börsenprofi Orkan Kuyas, der Unternehmensberater Björn Erhard und die Vertriebsprofis Aaron Brück und Philipp Boros – sind dieses Mal wieder in ganz Europa unterwegs und nehmen die Zuschauer mit in ihrem stressigen Alltag.
Von 1978 bis 2022 waren insgesamt zwölf Deutsche im All – weibliche Astronautinnen suchte man aber bisher vergebens. Mit Rabea Rogge hat sich das nun geändert: Die Berliner Elektroingenieurin startete in der Nacht zum 1. April von Florida aus in den Weltraum. In der Raumkapsel »Crew Dragon« musste sie dann zusammen mit drei Kollegen über 20 Experimente durchführen. Dafür wurden sie auch gleichzeitig die ersten Weltraumforscher, welche die Pole der Erde aus dem All gesehen haben. Rogges nächstes Ziel: der Mond. »Ich wäre auf jeden Fall bei einer längeren Mission auch gerne dabei«, erklärte sie.
Die »Wonder Woman«-Darstellerin Gal Gadot durfte am 18. März ihren Stern auf dem Walk of Fame enthüllen. Damit ist sie die allererste israelische Schauspielerin, der diese Ehre zuteil wurde. Sie bedankte sich bei der Zeremonie, die wegen pro-palästinensischen Demonstranten 15 Minuten später starten musste, vor allem bei ihren Kindern: »Ihr erlaubt mir, meine Träume zu erfüllen, und ich hoffe, ihr wisst, dass ihr dasselbe tun könnt. Ihr inspiriert mich jeden Tag danach zu streben, ein besserer Mensch zu sein, stark und freundlich und mutig zu sein, so wie ihr es seid.«
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Erfolgszahl
80 Jahre
Am 2. April 1945 wurde Jürgen Drews in der Nähe von Berlin geboren und feierte somit dieses Jahr seinen 80. Geburtstag. Schon früh trat er in mehreren Bands auf, der große Durchbruch kam aber erst 1976 mit »Ein Bett im Kornfeld« und dem ersten Auftritt auf der Urlaubsinsel Mallorca. Seinen Titel »König von Mallorca« bekam er dann 1999 während »Wetten, dass…?« von Tho mas Gottschalk verpasst. Dieser blieb haften und bescherte Drews ein wenig später den gleichnamigen Hit. Es folgten weitere Klassiker wie »Hey, wir woll’n die Eisbärn seh’n« oder »Ich bau dir ein Schloss«, bis er im Oktober 2022 seine 60-jährige Bühnenkarriere aufgrund seiner Nervenkrankheit Polyneuropathie beendete.
ERFOLGSQUIZ
Erfolgskommentar
Mittlerweile einer meiner Lieblingssprüche, als ehemals jahrelanger Perfektionist… Done is better than perfect. Oder auch mega: Lieber unperfekt starten als perfekt zu warten. von @alex.stadler.immo.marketing
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Welcher Begriff beschreibt die Überzeugung, dass Fähigkeiten durch Lernen und Engagement verbessert werden können?
Performance Mindset C
Success Mindset D
Lösung: Der Begriff »Growth Mindset« beschreibt die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Lernen und Engagement verbessert werden können. Menschen mit einem Growth Mindset betrachten Herausforderungen als Chancen zur -Weiterentwick lung und lernen aus Misserfolgen, während sie aktiv an ihrem Wachstum arbeiten.
ERFOLGSZITAT
SIR RICHARD BRANSON No Limits!
Sir Richard Branson gehört zu den außergewöhnlichsten Unternehmerpersönlichkeiten unserer Zeit. Mit seinem Innovationsgeist, seinem Mut zu kalkulierten Risiken und seinem fast schon spielerischen Umgang mit Herausforderungen prägte er nicht nur bestehende Branchen, sondern schuf auch völlig neue. Die von ihm gegründete Virgin Group ist eine ungewöhnliche Mischung aus Marken-Leveraging, Risikostreuung und seiner Inszenierung als Anti-CEO. Es bieten sich Vergleiche mit prägenden Persönlichkeiten wie Steve Jobs oder Bill Gates an, doch die Schnittmenge ist kleiner als vermutet, weil Sir Richard Branson eine »Gesamtfigur« ist. Es gibt für sein Wirken sicher keine Blaupause. Aber Erfolgsfaktoren.
Der junge Branson legt das Korsett Schule ab Sein außergewöhnliches unternehmerisches Talent zeigte sich bereits früh. Seine schulischen Leistungen waren nicht gut, Richard Branson hat Dyslexie, eine Leseund Rechtschreibschwäche. Also gründete er mit 16 Jahren sein erstes Unternehmen – ein Jugendmagazin, mit dem er
Spenden für wohltätige Zwecke sammelte. Von da an war er Unternehmer, ging einfach seinen Weg in entgegengesetzte Richtung – weg vom Korsett Schule. Das Projekt Jugendmagazin war wirtschaftlich nicht erfolgreich. Aber schon zu diesem Zeitpunkt zeigt er, dass Scheitern für ihn kein Makel zu sein scheint, sondern vielmehr die Aufforderung, sich ein neues Konzept zu überlegen.
1970 startete er dann Virgin Records als Postversandhandel für Schallplatten. Die Idee entstand aus einer Lücke im Markt: Britische Plattenläden erhöhten damals aufgrund einer eingeführten Mehrwertsteuer die Preise. Branson umging dies durch Direktvertrieb und nutzte gleichzeitig eine gesetzliche Grauzone, indem
er die Platten als Exporte deklarierte. Dafür handelte er sich eine hohe Geldbuße ein. Danach stellte er den Direktvertrieb wieder ein und wandelte ihn in einen regulären, stationären Handel um. Diese Flexibilität im Umgang mit Rückschlägen wurde ein wiederkehrendes Element seines Tuns.
Sein nächster Schritt: Er gründete die Manor Studios in Oxfordshire und das Label »Virgin«, um Musik zu produzieren und Musikern einen Raum zu geben. 1972 nahm er den noch unbekannten Bassisten Mike Oldfield unter Vertrag. Das Debütalbum »Tubular Bells« wurde ein Riesenerfolg. Unter anderem machte Branson auch Verträge mit den »Sex Pistols« und den »Rolling Stones«.
»Der schnellste Weg, eine Airline aufzubauen war aus meiner Sicht, zunächst ein einziges Flugzeug zu leasen.«
– Richard Branson
»Die Leute tanzten in den Gängen, während wir Madonnas
›Like A Virgin‹, Culture Club und Phil Collins spielten.«
– Richard Branson
Als er beschloss, das nächste Unternehmen zu gründen – »Virgin Atlantic« –musste er das Plattenlabel verkaufen, um an Kapital zu kommen. Das war ein Tiefschlag für ihn. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte er später, das habe sich angefühlt, als müsse man seine Kinder verkaufen, auch wenn der Deal sehr lukrativ gewesen sei. »Virgin Atlantic« war ein Meilenstein in der Unternehmerkarriere.
»Der schnellste Weg, eine Airline aufzubauen war aus meiner Sicht, zunächst ein einziges Flugzeug zu leasen«, schreibt er auf seinem Blog. Alle hätten ihn für verrückt erklärt. Doch er konnte Boeing überzeugen, ihm eine 747 zu leasen. Er wagte etwas völlig Neues, ließ sich nicht verunsichern. Dennoch sicherte er das Risiko ab: Er hat ausgehandelt, das Flugzeug im Falle des Scheiterns wieder zurückgeben zu können. Das ist jetzt rund 40 Jahre her – und »Virgin Atlantic« existiert immer noch. Am 22. Juni 1984 startete der Flug VS1 von London-Gatwick mit Ziel Newark Liberty International
Das Kreuzfahrtschiff »Resilient Lady« von »Virgin Voyages«
Airport in New Jersey. Der Jumbojet, der erst wenige Tage zuvor in London eingetroffen war, hob mit Bransons Freunden und Familie, Mitarbeitern, Medienvertretern und 70 Kisten Champagner an Bord ab. »Die Leute tanzten in den Gängen, während wir Madonnas ›Like A Virgin‹, Culture Club und Phil Collins spielten«, schrieb Branson in seiner Autobiografie.
Viele Versuche führen ans Ziel Branson spielte weiter auf dem globalen Spielfeld. Nach und nach schuf er mit der »Virgin Group« einen der größten Mischkonzerne der Welt. Das Konglomerat
vereint Marken aus unterschiedlichsten Branchen, darunter Reisen, Telekommunikation, Unterhaltung und Raumfahrt. Branson strukturierte die Group nicht als zentralisiertes Unternehmen, sondern als Netzwerk eigenständiger Firmen unter einem Dach. Jede von ihnen operiert autonom, aber jede gehört zur Marke »Virgin«.
Richard Branson bediente sich gerne einer Guerilla-Marketing-Strategie, die er global anwandte. Als »Virgin Atlantic« in den 1980er-Jahren gegen »British Airways« antrat, inszenierte er den Kampf öffentlich als »David gegen Goliath« –unterstützt durch PR-Coups wie das Anheuern von Piloten von »British Airways« während eines Streiks, oder den GrößenVergleich der Business-Class-Sitze in Zeitungsanzeigen. Als BA später eine Kampagne gegen Virgin startete (»Dirty Tricks«-Skandal), verklagte Branson das Unternehmen und spendete die ausgehandelte Entschädigung an seine Mitarbeiter. Das war öffentlichkeitswirksam und hallte nach: Diese Aktionen festigten das Image als Underdog, obwohl »Virgin Atlantic« längst multinational agierte.
Eines seiner wohl ambitioniertesten Projekte ist das Raumfahrtunternehmen »Virgin Galactic«, das er 2004 gründete. Sein Ziel: kommerziellen Weltraumtourismus zu ermöglichen. Nach zahlreichen Rückschlägen und intensiven Testphasen startete er am 11. Juli 2021 mit seinem eigenen Raumschiff »VSS Unity« ins All und bewies der Welt, dass private
Raumflüge keine Utopie und Limits bloße Theorie sind. Branson sagte während des Fluges an die jüngeren Generationen gerichtet in die Kamera: »Wenn wir das hier geschafft haben, was könnt ihr dann erst schaffen?« Er selbst hatte es übrigens geschafft, neun Tage vor seinem »Konkurrenten« Jeff Bezos ins All zu fliegen, und sich so die Vorreiterrolle auf dem privaten Sektor zu sichern.
Agile Spielzüge auf dem globalen Feld Sir Richard Branson gehört zu den Persönlichkeiten, für die Scheitern kein Fehler ist, sondern ein Versuch – ein Credo vieler erfolgreicher Menschen. Viele Virgin-Unternehmen wie »Virgin Cars« oder »Virgin Digital« konnten sich nicht durchsetzen. Aber das war ohnehin kalkuliertes Risiko. Sein Ansatz, schnell in neue Märkte einzutreten und bei Misserfolgen ebenso schnell zurückzuziehen, wurde Teil der Strategie. So testete er mit »Virgin Cola«, ob er gegen »Coca-Cola« konkurrieren kann, zog sich aber zurück, als die Kampagne in den USA nicht funktionierte.
Dass Sir Richard Branson angstfrei ausprobierte, was aus seiner Sicht viel-
versprechend war, heißt aber nicht, dass er in Kauf nehmen würde, Geld zu verbrennen. Finanziell vermied er hohe Eigeninvestitionen. Stattdessen setzte er auf Joint Ventures oder FranchisingModelle. Diese »kleine« Schnittstelle zwischen Vision und Umsetzung dürfte einer der Gründe für seinen Erfolg sein. »Virgin Galactic« wurde zum Beispiel über SPACs an die Börse gebracht, um Kapital einzusammeln. Im Gegensatz zu kapitalintensiven Global Playern wie »Amazon« oder »Tesla« verfolgt Virgin eine Asset-Light-Strategie und nutzt möglichst bestehende Infrastrukturen.
Sir Richard Branson ist in der öffentlichen Wahrnehmung nicht nur Unternehmer oder Privatmensch, vielmehr zerfließen die Grenzen. Er ist offensichtlich von einer ganz eigenen Energie getrieben, so wie viele Erfolgsmenschen. Zudem hat er sehr früh erkannt, dass seine Dyslexie kein Defekt oder Makel ist. Aus seiner Sicht ermöglicht sie es ihm, anders zu denken und kreative Lösungen zu finden – er nennt es seine »Superpower«. Der Milliardär setzt sich deshalb aktiv für dieses Thema ein, hat die gemeinnützige Organisation »Unite BVI« ins Leben
»Einige der erfolgreichsten Unternehmer, Künstler und Pioniere – von Albert Einstein und Steve Jobs bis Pablo Picasso – waren dyslexisch. Stell dir vor, sie hätten ihr Potenzial nie entdeckt!«
– Richard Branson
Mrs. Bella:
»Man braucht Durchhaltevermögen ohne Ende«
Isabella Schmidt kennen die meisten ihrer Fans wohl besser unter dem Namen »Mrs. Bella«. Schon seit Jahren gibt sie unter diesem Pseudonym ihren rund 2,6 Millionen InstagramFollowern und rund 1,1 Millionen YouTube-Abonnenten regelmäßig Einblicke in ihr Leben, ihre Mode und ihre Beauty-Geheimnisse. Ihr Erfolg sei jedoch viel Arbeit gewesen, gesteht sie in unserem Interview. So musste sie anfangs oft aus ihren Fehlern lernen – was ihr jedoch nichts ausmachte: »Ich denke, das ist in jeder Selbstständigkeit [...] wichtig – dass man diese ganzen Learnings durchgeht und auch Fehler macht. Ansonsten kann dadurch nicht so etwas Großes entstehen.« Diese Learnings würden auch entstehen, wenn man konstruktive Kritik nicht abblocke, sondern aus ihr lerne: »Wenn man immer nur positives Feedback bekommen würde, dann würde man auf seinem Level stagnieren und das würde langfristig einfach nicht funktionieren. Man würde keinerlei Fortschritt sehen.«
Das komplette Interview finden Sie auf www.erfolg-magazin.de.
Bild:
Schmiede
»1976: Flog versehentlich ein Ultraleichtflugzeug. Es war mein erstes Mal in so einem Gefährt, ich hatte keine Ahnung, wie man es steuert, und hob unfreiwillig ab.« – Richard Branson
gerufen, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen und Menschen mit Dyslexie vom Stigma der intellektuellen Unvollständigkeit zu befreien. Auf seinem Blog schreibt er: »Die Welt muss verstehen, dass die Fähigkeiten, die dyslexische Menschen mitbringen – etwa Problemlösung, Kreativität, Anpassungsfähigkeit und Kommunikation – zu den gefragtesten Kompetenzen in nahezu jeder Branche gehören. Wir müssen aufhören, quadratische Bausteine in runde Löcher pressen zu wollen!« Dyslexisches Denken fördere Innovation, löse komplexe Probleme und bringe visionäre Ideen hervor. Und: »Einige der erfolgreichsten Unternehmer, Künstler und Pioniere – von Albert Einstein und Steve Jobs bis Pablo Picasso – waren dyslexisch. Stell dir vor, sie hätten ihr Potenzial nie entdeckt!« Branson hat für dieses Thema eine immense Leidenschaft entwickelt.
Immer am Rande des Abgrunds Und Sir Richard Branson hat einen Sinn für Abenteuer. Er tut Dinge, auf die die meisten Menschen einfach nicht kommen oder sie für unmöglich halten. In seiner Autobiografie »Finding My Virginity« listet er unter anderem chronologisch auf, was ihm alles zugestoßen ist, mitunter geriet er in höchstdramatische Situationen. Zum Beispiel: »1976: Flog versehentlich ein Ultraleichtflugzeug. Es war mein erstes Mal in so einem Gefährt, ich hatte keine Ahnung, wie man es steuert und hob
unfreiwillig ab. Ich riss verzweifelt an Drähten, schaltete den Motor aus und schaffte eine Notlandung auf einem Feld. Mein Fluglehrer starb am nächsten Tag bei einem Unfall.« Solche Ereignisse ziehen sich scheinbar wie ein roter Faden durch sein Leben. 1986 absolvierte er die schnellste Überquerung des Atlantiks mit einem Motorboot, 1991 überquerte er als Erster den Pazifik mit einem Heißluftballon und 1998 versuchte er, gleich die ganze Welt mit einem Heißluftballon zu umrunden. Diesen Versuch beendete Richard Branson nur knapp lebend. Am 18. Dezember 1998 startete er die Fahrt in Marokko. Am 25. Dezember – nach 8.200
Meilen – sind Branson und seine Begleiter Steve Fossett sowie der Pilot Per Lindstrand in eine Schlechtwetterfront geraten und drohten im Meer zu versinken. Hubschrauber der Küstenwache haben das Trio in einer dramatischen Aktion gerettet.
Richard Branson hat viel zu erzählen. Er ist aber nicht der Typ, mit dem man am Gartenzaun plaudern kann. Weil ihm Wohnsiedlungen offensichtlich nicht liegen, hat er die Karibik-Insel Necker Island für sich und seine Familie gekauft und neben Anwesen in London und Oxfordshire zum Wohnsitz gemacht. Er kann es sich leisten. Laut dem Magazin »Forbes« wird Bransons Vermögen auf rund drei Milliarden US-Dollar (Stand 2024) geschätzt. Aber Sir Richard Branson nutzt seinen Reichtum auch für andere. Sein soziales Engagement erstreckt sich über Themen wie Klimaschutz, Menschenrechte und Bildung, und er unterstützt Start-ups sowie junge Unternehmer. Er ist zudem Mitglied von »The Elders«, einer von Nelson Mandela gegründeten Organisation, die sich für Frieden und Menschenrechte einsetzt. Auch indirekt trägt er etwas zur Gesellschaft bei. Er zählt zu den einflussreichsten Unternehmern weltweit und inspiriert mit seiner unkonventionellen Denkweise Millionen von Menschen. In einem Blogpost im Februar 2024 teilte Branson einige seiner für ihn wichtigsten Prinzipien für Erfolg und Innovation, unter anderem: kalkulierte Risiken eingehen, Probleme als Möglichkeiten sehen und sich das kindliche Staunen bewahren. Seine Ratschläge klingen simpel, doch es ist unwahrscheinlich, dass alle Menschen so erfolgreich werden, wenn sie diese Ratschläge befolgen. Denn um sie zu befolgen, muss man zunächst Visionen haben. Sir Richard Branson hat Visionen. Und noch wichtiger: Er hat auch das intrinsische Verlangen, sie Realität werden zu lassen. MK
Die private Karibik-Insel Necker Island von Richard Branson.
Richard Branson mit seinem Sohn Sam Branson.
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Traumberuf Influencerin?
Wie Nadine Breaty die Social-MediaWelt eroberte
Mit Social Media den eigenen Lebensunterhalt verdienen – was vor rund zehn Jahren noch undenkbar war, ist mittlerweile vor allem für die Generation Z zum Traumberuf geworden. Wer Follower-Zahlen wie die von Nadine Breaty erreichen will, braucht jedoch viel Geduld und auch ein wenig Glück. Die 26-Jährige zählt zu den erfolgreichsten Influencerinnen Deutschlands und hat allein auf TikTok über elf Millionen Follower. Dort begeistert sie nicht nur mit ihrem Humor und ihren Outfits, sondern auch mit der Aufklärung über ihre Erbkrankheit Piebaldismus und ihre Persönlichkeitsstörung Borderline. In unserem Interview erklärt sie, was ein solcher Erfolg als Influencerin für sie bedeutet.
Nadine, was war für dich der entscheidende Moment, an dem du realisiert hast, dass Social Media eine ernsthafte Karriere für dich werden könnte?
Ich denke, es fing schon ein kleines bisschen damit an, als meine Videos viral gingen. So richtig habe ich das aber erst realisiert, als ich mich das erste Mal im Fernsehen gesehen habe.
»Mein größter Erfolg ist meine Unabhängigkeit und meine Freiheit, meine Leidenschaft auszuleben und mich selbst jeden Tag neu zu erfinden.«
– Nadine Breaty
Wie hat sich dein Alltag verändert, seit du beruflich als Influencerin unterwegs bist?
Einen richtigen Alltag habe ich nicht. Mein Leben ist oft sehr spontan. Das kann sich auf der einen Seite für einen kurzen Moment sehr toll anfühlen, aber auf der anderen Seite kann man sich schnell selbst verlieren, weil man ganz alleine für alles verantwortlich ist.
Es ist so, als würde man auf einer Welle reiten, die auch schnell brechen kann.
Was würdest du als deinen bisher größten Erfolg bezeichnen?
Mein größter Erfolg ist meine Unabhängigkeit und meine Freiheit, meine Leidenschaft auszuleben und mich selbst jeden Tag neu zu erfinden.
»Jeder in dieser Branche möchte irgendwie auffallen. Dass mir das in meine Gene gelegt wurde, macht es auf dieser Seite umso besser für mich.«
– Nadine Breaty
Gibt es trotz aller Öffentlichkeit auch Momente, die du nicht mit deiner Community teilst und in denen du einfach mal dein Handy beiseitelegst?
Ja und davon gibt es eine ganze Menge. Es ist öffentlich bekannt, dass mein privates Leben eben ziemlich privat ist.
Du zeigst auf deinen Kanälen auch ganz offen deine Erbkrankheit Piebaldismus. Denkst du, dass diese Einzigartigkeit es dir in deiner Karriere schwerer gemacht
hat? Oder kann es vielleicht auch manchmal ein Vorteil sein, ein solches Alleinstellungsmerkmal zu haben?
Anders zu sein ist in der Öffentlichkeit immer von Vorteil. Jeder in dieser Branche möchte irgendwie auffallen. Dass mir das in meine Gene gelegt wurde, macht es auf dieser Seite umso besser für mich.
Neben deinem Aussehen sprichst du auch oft über deine Borderline-Persönlichkeitsstörung und frühere Mobbing-Attacken. Warum war es dir wichtig, diese Aspekte deines Lebens öffentlich zu machen?
Ich gehe mit meiner Erfahrung in der Psychiatrie, mit meiner Depression und meiner Borderline-Persönlichkeitsstörung an die Öffentlichkeit, weil ich auf der einen Seite das Thema entstigmatisieren möchte und ebenso Erkrankte dazu ermutigen möchte, Hilfe zu suchen. Ich weiß, wie man sich in dieser Lebenskrise fühlt. Man fühlt sich so, als wäre das Schicksal bereits geschrieben und ich möchte zeigen, wie sehr sich das Leben wenden kann. LT
Nadine Breaty gehört mit insgesamt über 18 Millionen Followern zu Deutschlands erfolgreichsten Influencerinnen. Zudem ist sie Autorin des Buchs »Only Kind of Broken«.
RAY KROC Der Mann, der McDonald’s groß machte
EIN BEITRAG VON DR. DR. RAINER ZITELMANN
Die Gründer des Unternehmens McDonald’s waren zwei Brüder, die eine Reihe von bahnbrechenden Innovationen im Fastfood-Geschäft gemacht und 1948 ein mustergültiges, hervorragend florierendes Restaurant in San Bernardino eröffnet hatten. Aber als eigentlicher Gründervater von McDonald’s gilt heute zu Recht Ray Kroc, der das Potenzial dieses neuen Restauranttypus sehr viel besser erkannte als seine Gründer – und der bereit war, das zu tun, was notwendig war, um aus der neuen Idee ein kraftvoll expandierendes Unternehmen zu machen.
Die Gebrüder McDonald eröffneten 1937 ein winziges Drive-in im Osten von Pasadena und wenige Jahre später dann ein wesentlich größeres Drive-in in San Bernadino. Das Restaurant, das wie ein Achteck gebaut war, lief so gut, dass die beiden Brüder bald zu den Oberen Zehntausend in San Bernardino gehörten. Sie zogen in eines der schönsten Häuser der Stadt ein – eine Villa mit 25 Zimmern – und waren sehr stolz, dass sie als Erste in der Stadt den neuesten Cadillac fuhren. Schon 1948 hatten sie mehr Reichtum angesammelt, als sie erwartet hatten.
Teenager zerstörten das Image
Doch bald darauf bekam ihr Restaurant Probleme, so wie viele andere Drive-ins auch. Der Kundenstamm setzte sich überwiegend aus Teenagern zusammen, der Verbrauch an Geschirr und Bestecken war ebenso hoch wie die Fluktuationsrate unter den Angestellten. Den sehr sparsamen Brüdern war es zuwider, die hohen Rechnungen für das gestohlene oder zerbrochene Geschirr und Besteck zu zahlen. Und sie wollten vor allem ein anderes Publikum anziehen – bis dahin waren die Drive-ins Treffpunkt der Teenager-Szene gewesen und hatten ein sehr schlechtes Image.
Sie schlossen ihr Restaurant für drei Monate, konzipierten es völlig um und schufen dabei den Prototyp für die McDonald’s-Restaurants, wie wir sie heute überall auf der Welt kennen. Die Küche wurde konsequent auf Massenproduktion und sehr kurze Zubereitungszeiten umgestellt. Die Brüder griffen jede technische Verbesserung und Neuerung auf, die den Arbeitsprozess verkürzen konnte. Nicht mehr Köche und ihre individuelle Kochkunst
»Wir hatten mehr Geld, als wir ausgeben konnten und keine Lust, noch mehr zu arbeiten.«
– Richard und Maurice McDonald
sollten über die Qualität der angebotenen Produkte entscheiden. Vielmehr erfanden sie einen ganz neuen Zubereitungsprozess für eine kleine und streng limitierte Auswahl an Produkten.
Ähnlich wie Henry Ford, der seinerzeit mit einer strikten Arbeitsteilung die Automobilproduktion revolutionierte, zerlegten sie den Zubereitungsprozess für ihre Speisen in eine Reihe sehr einfacher Routineaufgaben, die auch von Mitarbeitern ausgeführt werden konnten, die noch nie in ihrem Leben in einer Küche gearbeitet hatten. Dafür mussten sie eigens eine Reihe ganz neuer Küchengeräte herstellen lassen.
Um die Kunden innerhalb von dreißig Sekunden oder noch schneller bedienen zu können, begannen sie, die Speisen nicht mehr wie bis dahin üblich erst nach der Bestellung zuzubereiten und abzupacken, sondern bereits zuvor. Mit der Selbstbedienung, dem Pappgeschirr, dem blitzschnellen Service und der »Fließbandproduktion« der Speisen war ein neuer Restauranttyp entstanden, wie es ihn bis dahin nicht gegeben hatte. Das Restaurant zog jetzt auch andere Kunden
an als bisher. Statt Teenager besuchten nun vor allem Familien mit Kindern das Restaurant von McDonald’s.
Fehlende Ziele deckeln den Erfolg Doch die Umstellung von dem Teenagerauf das Familienrestaurant gelang nicht von heute auf morgen. Zunächst schien es so, als gehe das neue Konzept nicht auf. Sechs lange Monate mussten die Brüder warten, bis die alten Umsätze, wie sie vor der Neukonzeption erzielt worden waren, wieder erwirtschaftet wurden. Doch die Brüder waren beharrlich – und dies sollte sich auszahlen. Der Umsatz stieg im Jahr 1951 auf 277.000 Dollar, das waren etwa 40 Prozent mehr als vor der Neueröffnung. Mitte der 50er-Jahre schnellte der Jahresumsatz durch die zunehmende Automation auf 300.000 Dollar hoch. Die Brüder konnten einen Reingewinn von 100.000 Dollar in die Tasche stecken, damals eine enorme Summe.
Ray Kroc
Der Erfolg des Restaurants sprach sich in Windeseile herum. Aus dem ganzen Land kamen neugierige Restaurantbesitzer oder solche, die es werden sollten. Sie wollten erkunden, warum das Restaurant so toll funktionierte. Die beiden Brüder waren so stolz auf ihren Erfolg, dass sie die Besucher bereitwillig in ihrem Restaurant herumführten und ihnen geduldig und detailliert ihr innovatives Konzept erklärten. Sie fanden es lustig, dass die Besucher sich Skizzen vom Aufbau des Restaurants machten und jedes Detail über den Ablauf wissen wollten. Auf diese Weise zogen sie natürlich eine Vielzahl von Nachahmern an, die ihr Konzept – oft mehr schlecht als recht – kopierten.
Sie begannen vereinzelt Lizenzen zu verkaufen, und schließlich operierte etwa ein Dutzend Restaurants unter dem Namen McDonald’s. Die finanzstarke Carnation Corporation bot ihnen an, das System landesweit in einem Franchise-System zu vermarkten, doch die Brüder lehnten ab. »Wir werden Tag und Nacht auf der Landstraße und in Hotels sein und nach
Ray Kroc (r.) sieht sich mit Fred Turner vor einer McDonald‘sFiliale die Entwürfe für eine zukünftige Filiale an.
Ray Kroc
»Wenn man etwas verkauft, was so wenig greifbar ist, wird man leicht zum Betrüger gestempelt. Aber wenn der andere merkt, dass man ehrlich ist, sieht
die
Sache ganz anders aus.«
– Ray Kroc
geeigneten Standorten und Geschäftsführern hinterherjagen. Wir hängen uns nur einen Klotz ans Bein – darauf werden wir uns nicht einlassen.«
John F. Love, der auf über 630 Seiten in einem beeindruckenden Buch »Die McDonald’s Story« aufgeschrieben hat, resümiert, die Brüder hätten damit nur bewiesen, »dass ihr einziges ›Problem‹ darin bestand, dass sie nicht über die Grenzen von San Bernardino hinaussahen und mit dem Status quo zufrieden waren«. »Wir
hatten mehr Geld, als wir ausgeben konnten«, meinten die McDonalds, »und keine Lust, noch mehr zu arbeiten. Unsere Freizeit war uns wichtiger. Wir hatten uns immer gewünscht, einmal finanziell unabhängig zu sein, und dieses Ziel hatten wir erreicht.« Wenn sie noch mehr Geld verdienten, so ihr Argument, müssten sie sich nur den Kopf über die nächste Einkommensteuererklärung zerbrechen.
Mit einer derartigen Bescheidenheit und Genügsamkeit baut man natürlich kein
Wirtschaftsimperium auf. Das Verdienst, ein solches Imperium aufgebaut zu haben, gebührt denn auch nicht den McDonald-Brüdern, sondern Ray Kroc, der heute als der Gründer dieses Imperiums gilt und der bis heute in dem Unternehmen verehrt wird.
Ein Milchmixgeräte-Vertreter mit Visionen Kroc, damals ein Vertreter für Milchmixgeräte, hatte unter schwindenden Umsätzen zu leiden und war deshalb neugierig, warum es einen Abnehmer gab, der mehr Milchmixgeräte bestellte als alle anderen – die McDonald-Brüder. Das ist übrigens eine von vielen interessanten Parallelen in der Geschichte von McDonald’s und Starbucks. Auch Starbucks wurde von einem Verkäufer von Kaffeemaschinen, Howard Schultz, entdeckt, der sich wunderte, warum ein kleiner Einzelhändler in Seattle ungewöhnlich große Mengen einer bestimmten Art von Kaffeemaschinen bestellte. Er ging der Sache nach und entdeckte auf diese Weise das Unternehmen Starbucks, das er später zur weltweit führenden Kaffeehaus-Kette machen sollte.
In San Bernardino angekommen, war Kroc – wie viele andere Besucher auch –sofort von dem neuen Restauranttyp begeistert. Viel deutlicher als die McDonalds selbst erkannte er das ungeheure Wachstumspotenzial, das dieses neue Fast-food-Format barg. Als Vertreter für Produkte im Bereich des Restaurantwesens war er überall herumgekommen und hatte ein ausgezeichnetes Gespür für Markttrends und die sich wandelnden Kundenbedürfnisse bekommen. »Kroc«, so schreibt John F. Love, »erkannte auf Anhieb das ungeheure Potenzial, das McDonald’s in Bezug auf eine landesweite Expansion bot. Im Gegensatz zu den mehr bodenständigen Brüdern war er an ausgedehnte Reisen gewöhnt und sah Hunderte von großen und kleinen Märkten, in denen er sich gute Absatzchancen
Der Autor
Dr. Dr. Rainer Zitelmann widmet sich der Reichtumsforschung und Persönlichkeitsmerkmalen erfolgreicher Menschen. Er veröffentlichte 28 Bücher.
ausrechnete. Er kannte die Branche und wusste, dass McDonald’s ein ernstzunehmender Konkurrent werden konnte.«
Einige Tage später griff Kroc zum Telefonhörer und fragte Dick McDonald, ob er in der Zwischenzeit einen Agenten für sein Franchise-System gefunden habe. »Bis jetzt noch nicht«, antwortete McDonald. »Wie wär’s denn mit mir?«, fragte Kroc.
Gleich am nächsten Tag fuhr Kroc nach San Bernardino und handelte mit den beiden Brüdern einen Vertrag aus, der ihm das Exklusivrecht sicherte, Franchisenehmer in ganz Amerika zu verpflichten. Der Vertrag sah vor, dass Kroc für die Expansion der Kette zuständig war, während die Brüder die Kontrolle über die Produktion behielten und an den Gewinnen beteiligt waren. Anfang der sechziger Jahre verkauften die beiden Brüder die Rechte an der Marke McDonald’s für 2,7 Millionen Dollar an Kroc. Das Geld dafür hatte Kroc bei Investoren eingeworben.
Kroc schuf ein ausgeklügeltes System der Mitbestimmungsrechte der Franchisenehmer bei strategisch bedeutenden Entscheidungen, vor allem bei geplanten Aktionen auf Restaurantebene. Sein Franchise-System unterschied sich deutlich von den bisherigen Gepflogenheiten in dieser Branche. Bisher waren Franchisegeber meist auf den raschen Profit aus und verlangten entweder horrende Lizenzgebühren oder verkauften den Franchisenehmern überteuerte Geräte und Produkte. Kroc dagegen dachte langfristiger, weil er sich ein größeres Ziel gesetzt hatte: Er tat
»Setze dir größere Ziele!« von Dr. Dr. Rainer Zitelmann 352 Seiten
Erstmals erschienen: August 2014 Redline Verlag
ISBN: 978-3-86881-560-3
alles, um den Erfolg der Franchisenehmer zu sichern. Er sah sie als seine Kunden –und nur, wenn er diesen zum Erfolg verhalf, dann würde auch McDonald’s insgesamt Erfolg haben.
Kroc verlangte größere Weisungs- und Kontrollbefugnisse als andere Lizenzgeber, weil er erkannte, wie rasch eine Marke zerstört werden kann, wenn man in den Geschäften sehr unterschiedliche Qualitätsstandards duldete. Franchisenehmer, die es mit der Sauberkeit und Hygiene in den Restaurants nicht so ernst nahmen oder die auf eigene Faust das bewährte System »verschlimmbessern« wollten, konnten dem Ruf der ganzen Marke erheblichen Schaden zufügen.
Kroc war ein genialer Verkäufer und es gelang ihm, mehr und mehr Menschen von seinem Konzept zu überzeugen. Er gewann die Franchisenehmer übrigens vor allem deshalb, weil er es ganz offensichtlich mit der Wahrheit sehr genau nahm und nicht – wie damals üblich – unhaltbare
Versprechungen machte. Er versorgte sie mit sachlichen und präzisen Informationen. »Wenn man etwas verkauft, was so wenig greifbar ist, wird man leicht zum Betrüger gestempelt. Aber wenn der andere merkt, dass man ehrlich ist, sieht die Sache ganz anders aus«, so Kroc.
Heute betreibt McDonald’s mehr als 41.800 Restaurants in über 120 Ländern. Im Jahr 2024 wurde ein weltweiter Umsatz von fast 27 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Den riesigen weltweiten Erfolg, den das Unternehmen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten haben würde, sah Kroc sicherlich nicht voraus. Aber was ihn von den McDonald-Brüdern unterschied, die ja die eigentlichen Erfinder waren, war die Tatsache, dass er sich größere Ziele setzte und ehrgeiziger war.
Dies ist ein Auszug aus Rainer Zitelmanns Bestseller »Setze dir größere Ziele«, der in Deutschland in der 10. Auflage erschienen ist und inzwischen in 18 Sprachen übersetzt wurde.
Das »McDonald‘s No. 1 Store Museum« ist ein Nachbau der ersten McDonald‘s-Filiale.
Robert De Niro ist zweifelsohne einer der einflussreichsten Schauspieler der Filmgeschichte. Im Artikel erfahren Sie, wie der Schauspieler seine außergewöhnliche Karriere aufgebaut hat, welche Faktoren zu seinem langanhaltenden Erfolg beigetragen haben und warum er bis heute als Maßstab für schauspielerische Exzellenz gilt. Sein Name steht für Charaktertiefe, methodische Vorbereitung und Perfektionismus auf höchstem Niveau. Gleichzeitig verkörpert er die Hingabe, sich jedes Mal neu zu erfinden und Projekte auszuwählen, die sein Können herausfordern.
Aktuell kann man seinen neuesten Thriller auf Netflix bewundern: »The Whisper Man«. Es ist höchste Zeit, einen genaueren Blick auf seine Karriere zu werfen.
Von den Anfängen zum Weltruhm
Der Werdegang von Robert De Niro beginnt in New York City, wo er am 17. August 1943 geboren wurde. Seine Eltern, beide künstlerisch veranlagt, legten unbewusst das Fundament für seine spätere Karriere. Außerdem kann er auf einen wahren multikulturellen Background zurückblicken: väterlicherseits hat er irische und italienische, mütterlicherseits deutsche, französische, englische und niederländische Vorfahren. Auch dieser Faktor wirkte sich auf die Auswahl seiner Rollen aus.
Der junge De Niro zeigte früh Interesse an der Schauspielkunst, wobei er in seiner Jugend Theaterunterricht nahm und kleinere Rollen in Off-Broadway-Stücken übernahm. Schon in dieser Phase entdeckte er seine Vorliebe dafür, Charakteren auf den Grund zu gehen und jede Nuance ihrer Persönlichkeit herauszuarbeiten. Mit dieser frühen Begeisterung legte er den Grundstein für sein späteres Schaffen.
De Niros Durchbruch
Den Durchbruch erlebte Robert De Niro in den 1970er-Jahren, als er in Filmen wie »Mean Streets« (1973) und »Taxi Driver« (1976) unter der Regie von Martin Scorsese brillierte. Diese Zusammenarbeit begründete eine langjährige künstlerische Partnerschaft. Viele Filmkritiker sahen schon damals in De Niro mehr als nur ein Talent. Sie erkannten in ihm einen Ausnahmekünstler, der sich methodisch auf Rollen vorbereitet und sich vollkommen mit seinen Figuren identifiziert.
Ein weiterer großer Meilenstein in der Karriere von Robert De Niro war der Film »Der Pate – Teil II« (1974), für den er seinen ersten Oscar als bester Nebendarsteller erhielt. In der Rolle des jungen Vito Corleone zeigte er nicht nur beeindruckende schauspielerische Fähigkeiten, sondern auch sein unübertroffenes Talent für die perfekte Verkörperung komplexer Charaktere. Zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen
folgten, und De Niro wurde zu einem der gefragtesten Schauspieler seiner Zeit.
De Niros Erfolgsfaktoren Zu den Erfolgsfaktoren, die Robert De Niro zu einer Legende machen, zählen insbesondere seine Disziplin, sein Mut zu ungewöhnlichen Rollen und seine Bereitschaft, immer wieder neue künstlerische Risiken einzugehen. Disziplin ist dabei ein zentrales Element: Von den intensiven Vorbereitungen für seine Rollen bis hin zur akribischen Beobachtung realer Vorbilder in Alltagssituationen – De Niro war stets darauf bedacht, seiner Figur größtmögliche Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Ein weiterer Faktor ist die Vielseitigkeit. Ob Gangster-Epos, Drama oder Komödie – Robert De Niro beherrscht nahezu jedes Genre. Sein Talent, sowohl den tiefgründigen Serienmörder als auch den liebenswürdigen Familienvater zu verkörpern, macht ihn für zahlreiche Regisseure zur ersten Wahl. Dieser Facettenreichtum in seiner Filmografie zeigt nicht nur seine enorme Bandbreite, sondern auch sein feines Gespür dafür, wie er sich in unterschiedlichste Rollen hineinversetzt.
Beeindruckende Filmografie
Um diese einzigartige Entwicklung zu veranschaulichen, finden Sie nachfolgend exemplarische Meilensteine in De Niros Filmkarriere:
Für seine Rolle als junger Vito Corleone erhielt De Niro 1975 den Oscar als bester Nebendarsteller.
»De Niro war stets darauf bedacht, seiner Figur größtmögliche
zu verleihen.«
»Redest du mit mir?« Diese weltberühmte Szene aus »Taxi Driver« aus dem Jahr 1976 wurde sogar von den »Simpsons« parodiert.
1974
»Der Pate – Teil II« – Oscar als Bester Nebendarsteller
1980 »Wie ein wilder Stier« – Oscar als Bester Hauptdarsteller
Mit seiner Darstellung des William »King« Hale in Martin Scorseses »Killers of the Flower Moon« (2023) erarbeitete er sich seine neunte Oscar-Nominierung.
Einfluss auf die Filmkultur Wenn Sie sich mit der modernen Filmkultur beschäftigen, kommen Sie an Robert De Niro nicht vorbei. Sein Einfluss reicht weit über seine eigenen Leinwanderfolge hinaus und hat zahlreiche jüngere Schauspielgenerationen nachhaltig geprägt. Bevor wir uns einige prägende Aspekte genauer ansehen, ist es wichtig zu verstehen, dass De Niro nicht nur für die
Glanzlichter seiner Karriere bekannt ist, sondern auch für seinen Einsatz hinter den Kulissen, sei es als Produzent, Regisseur oder Förderer junger Talente. Er investiert seine Erfahrungen, um neue Ideen zu unterstützen und die Filmindustrie stetig weiterzuentwickeln.
Nachfolgend finden Sie eine kurze Aufzählung, die einige zentrale Wirkungen seines Schaffens hervorhebt:
Förderung des Method Acting: De Niros intensiver Ansatz inspirierte zahlreiche Schauspieler, sich intensiv mit ihren Rollen zu identifizieren und diese durch gründliche Recherche sowie gezieltes körperliches Training zu perfektionieren.
Langjährige Partnerschaften: Durch die Zusammenarbeit mit Regisseuren wie Martin Scorsese oder Francis Ford Coppola hat er gezeigt, wie sich künstlerische Visionen über Jahrzehnte hinweg weiterentwickeln lassen.
Wandelbare Filmgenres: De Niro brillierte in Komödien wie »Reine Nervensache« ebenso wie in Mafia- oder Actionfilmen, was jungen Darstellern den Mut gibt, sich nicht auf ein Genre festzulegen.
»Seine facettenreiche Karriere ist das Resultat langjähriger Hingabe, akribischer Vorbereitung und eines nie endenden Drangs, die Grenzen seiner Kunst auszuweiten.«
Michael Jagersbacher ist Erwachsenenbildner und Philosoph. Zudem arbeitet er als Kommunikationstrainer, Unternehmer, Buchautor und Blogger.
Was macht De Niro privat? Besonderes Augenmerk legen die Medien auf den Altersunterschied zwischen De Niro und seiner Partnerin, Tiffany Chen, der knapp 40 Jahre beträgt.
Robert De Niro pflegt abseits seiner Arbeit als Schauspieler ein vielseitiges Privatleben, das stark von seinem kulturellen und sozialen Engagement geprägt ist. So ist er als Mitbegründer des Tribeca Film Festivals in New York bekannt, dessen Erlöse unter anderem Nachwuchstalente fördern.
Zudem setzt er sich immer wieder für wohltätige Zwecke ein und unterstützt diverse Initiativen, etwa im Bereich Gesundheitsforschung oder Bildung. Er ist Vater von fünf Kindern und zeigt sich als Familienmensch, der großen Wert auf Zusammenhalt und Privatsphäre legt.
Seine Leidenschaft für Gastronomie und Kunst spiegelt sich auch in gemeinsamen Restaurantprojekten mit renommierten Küchenchefs wider. Insbesondere in New York, seiner Heimatstadt, ist er für sein Engagement zur Stärkung lokaler Gemeinschaften angesehen.
Fazit: Die anhaltende Strahlkraft Abschließend lässt sich festhalten, dass Robert De Niro nicht nur eine Ikone seiner Zeit ist, sondern bis heute eine prägende Gestalt der Filmindustrie darstellt. Seine facettenreiche Karriere ist das Resultat langjähriger Hingabe, akribischer Vorbereitung und eines nie endenden Drangs, die Grenzen seiner Kunst auszuweiten. Dabei hat er längst bewiesen, dass er in nahezu jedem Filmgenre überzeugen kann, und sein Name gilt weiterhin als Qualitätsmerkmal für anspruchsvolle Schauspielkunst. Viele Kritiker und Filmliebhaber sind sich einig, dass De Niros Kombination aus authentischem Method Acting, Charakterstärke und künstlerischem Mut nur schwer zu übertreffen ist.
Der Autor
De Niro mit seiner Partnerin Tiffany Chen.
Bilder: IMAGO
UPI Photo (John Angelillo), Doris Mike
Blockaden an der Wurzel packen
Daniel Weinstock will mit seinem Konzept mehr als flüchtigen
Als Unternehmer wusste Daniel Weinstock, wie sich Erfolg anfühlt. »Ich habe als Business- und Motivationstrainer gearbeitet, auf Bühnen gesprochen, Menschen begeistert, Unternehmen beraten. Ich habe mit Führungskräften gearbeitet, mit Verkäufern, mit Teams – und ich habe Menschen motiviert, alles zu geben, an sich zu glauben, nach vorne zu gehen«, sagt er.
Erfolg
Aber trotz der positiven Ergebnisse beobachtete er: »Die Menschen waren voller Energie, doch nach kurzer Zeit verfielen sie wieder in alte Muster.« Das habe ihn nicht mehr losgelassen. Er suchte nach Zusammenhängen und fragte sich: »Was bringt all die Motivation, wenn wir die inneren Blockaden nicht wirklich lösen?« Die Suche nach der Antwort habe ein »inneres Feuer« bei ihm ausgelöst, sie war ein Wendepunkt.
»Was bringt all die Motivation, wenn wir die inneren Blockaden nicht wirklich lösen?«
– Daniel Weinstock
Acht Jahre sollte es dauern, bis Daniel Weinstock seine Antworten bekam, die Ergebnisse nennt er »Instant Change Methode«. »Diese Transformationsmethode basiert auf Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft und Quantenphysik und bietet eine Alternative zu bisher bekannten Methoden«, so Weinstock, »Sie zielt darauf ab, Ängste, negative Glaubenssätze und belastende Muster aufzulösen, ohne, dass langwierige Analysen oder intensive Gespräche notwendig sind. Dabei werden Gehirn, Körperzellen und Energiefelder einbezogen.« Anstatt Probleme detailliert zu analysieren oder erneut durchzuleben, fokussiere sich die Methode direkt auf die damit verbundenen Emotionen, gewissermaßen an der energetischen Wurzel.
»Du bist noch nicht fertig. Mach weiter!« Durch diesen Entwicklungsprozess erlebte Daniel Weinstock seine eigene Transformation. Denn die Idee, die positiven Ergebnisse seiner Seminare nachhaltiger zu machen, hatte ihn gepackt. »Ich bin durch viele Phasen gegangen: Euphorie, Zweifel, Rückschläge. Ich habe Methoden getestet, wieder verworfen, bin gescheitert, habe neu gedacht, gefühlt, geforscht, kombiniert. Und manchmal wusste ich selbst nicht mehr, ob es je funktionieren würde«, blickt er zurück. Aber so etwas wie ein innerer Ruf hielt ihn davon ab, aufzugeben und wieder in sein altes Business zurückzukehren. »Diese innere Stimme sagte: ›Du bist noch nicht fertig. Mach weiter!‹«, erklärt Weinstock sein Durchhaltevermögen. Er habe gesehen, was möglich sei, wenn der Mensch in seine »wahre Kraft kommt«.
Immer wieder habe es während des Prozesses diese kleinen Momente gegeben, die gezeigt haben, dass ein Mensch »plötzlich wieder aufblühte«. Diese Mini-Erfolge seien wie Lichtblicke auf seinem Weg gewesen. Sie haben Daniel Weinstock gezeigt, dass seine innere Stimme ihn nicht getäuscht hat. Auch, wenn acht Jahre sehr lang sind – Daniel Weinstock findet, dass jedes einzelne dieser Jahre nötig gewesen sei. Er sei dankbar, dass er seine Ideen in ein Konzept formen konnte. Der Gründer der »Weinstock University« vermittelt Menschen nun sein Konzept, die ohne Blockaden leben wollen und er bietet es Coaches, Therapeuten, Ärzte oder Heilpraktiker an, die diese Methode in ihrer Praxis anwenden wollen. MK (L)
Daniel Weinstock begann seine Karriere im Finanzsektor, jetzt ist er Coach, Speaker, Buchautor und Gründer der »Weinstock Academy«.
Bild: Daniel Weinstock
gekommen, zu erklären, was – wie gesagt – für alle eine offensichtliche Tatsache zu sein schien: dass alle Basketballschuhe High-Tops waren. Hinzu kam, dass es keinen denkbaren Markt für Low-TopBasketballschuhe gab. Vom Footwear Calendar einmal ganz abgesehen. Die Schuhe sollten in wenigen Tagen in die Produktion gehen. Einen neuen Schuh zu entwerfen, der rechtzeitig zu Kobes neuer Saison fertig sein würde, schien unmöglich. »Das ist euer Problem«, sagte er. »Ich will in einem Low-Cut-Schuh spielen.«
Wie viel Zeit tatsächlich nötig ist, um etwas zu erledigen, lässt sich witzigerweise dehnen oder kürzen, je nachdem, wie man es mag oder braucht. Der Footwear Calendar war uns wichtig, aber wir mussten auch dafür sorgen, dass Kobe zufrieden war. Laut Design-Abteilung, die daraufhin mit ihm zusammenarbeitete, wollte er »den flachsten, leichtesten Basketballschuh aller Zeiten«, wie sich Eric Avar, einer von Nikes Sneaker-Designern später erinnerte. Nachdem er sich einige Jahre zuvor das Sprunggelenk böse verstaucht hatte, war Kobe zum Experten für Sprunggelenke geworden. Er hatte sich in das Thema eingelesen und dabei herausgefunden, dass sich das Sprunggelenk hervorragend durch Stepptanz stabilisieren lässt. Also suchte er sich ein passendes Tanzstudio und nahm Steppunterricht. Kobe wollte lernen, wie er seinen Körper kräftigen und das meiste aus sich herausholen konnte. Dabei fiel ihm irgendwann auf, dass viele Bewegungsdynamiken im Fußball jenen im Basketball ganz ähnlich sind. Beide Sportarten erfordern Agilität, schnelle Richtungswechsel, Antritte, Sprünge (im Fußball bei Kopfbällen) und einen Mix aus Sprints und langsameren, kontrollierten Bewegungen.
Warum waren dann aber alle Basketballschuhe High-Tops und alle Fußballschuhe Low-Tops? War es möglich, dass High-Tops das Risiko von Sprunggelenksverletzungen paradoxerweise sogar erhöhten, weil sie die Beweglichkeit des Fußgelenks einschränkten?
Kobe konfrontierte Nikes Sneaker-Designer mit diesen Fragen. Er war überzeugt, dass High-Top-Schuhe seine Mobilität eher einschränkten, statt sie zu
verbessern, und dass er sich in Low-Tops natürlicher und reaktiver bewegen könnte. Er nahm an, dass er dadurch bei Richtungswechseln Sekundenbruchteile schneller sein und minimal höher springen könnte. Und er wusste, dass Sekundenbruchteile und minimale Steigerungen auf diesem Spitzenniveau den Unterschied zwischen dem Gewinn und dem Verpassen der Meisterschaft ausmachen konnten. Dennoch war dies ein radikales Konzept, das jahrzehntelanger
Erfahrung im Basketballschuhdesign widersprach. Die Designer bei Nike hatten deshalb ihre Bedenken. Doch Kobe blieb bei seinen Vorgaben, und so entwarfen die Designer den Nike Zoom Kobe IV, den flachsten und leichtesten Basketballschuh, den wir je produziert hatten.
Der Schuh wurde ein voller Erfolg. Kobe trug ihn während der Saison 2008/2009, in der er zum MVP gekürt wurde, zum Most Valuable Player. Offenbar gab es
»Ich arbeite daran, als Geschäftsmann genauso gut zu sein, wie ich es als Basketballer war.« – Kobe Bryant
Kobe Bryant – Fünffacher NBAChampion, »Black Mamba« und Inbegriff von Leidenschaft, Hingabe und unermüdlichem Ehrgeiz.
Nike Kobe 8 Elite »Lakers Home«
Michael Jordan – Basketballlegende, sechsfacher NBA-Champion und Symbol für Ehrgeiz, Disziplin und sportliche Exzellenz.
doch einen Markt für Low-Tops. In Schuhläden auf der ganzen Welt war das Modell schneller ausverkauft, als man für Nachschub sorgen konnte. Nicht nur weil Kobe den Schuh trug, sondern weil er recht hatte: Spieler schwärmten, wie viel schneller und beweglicher sie mit dem flacheren, leichteren Schuh auf einmal waren. Der Schuh war auf und abseits des Spielfelds derart erfolgreich, dass andere Unternehmen bald darauf nachzogen. Heute machen Low-Top-Basketballschuhe einen signifikanten Teil von Nikes Footwear Calendar aus.
Zum Zeitpunkt des Meetings, das all dies ausgelöst hatte, war Kobe bereits seit 12 Jahren in der NBA, ein zehnfacher AllStar, der drei NBA-Meisterschaften gewonnen hatte. Menschen, die derart erfolgreich sind, versuchen in aller Regel die Dinge zu bewahren, die ihnen vermeintlich zu diesem Erfolg verholfen haben. Das ist nicht nur im Sport so. Drehbuchautoren schwören auf die Software, mit der sie ihren preisgekrönten Film getippt haben. Spitzenköche können ohne ihre abgegriffenen alten Messer nicht arbeiten. Dies ist eine seltsame Form der Selbstsabotage, bei der man die eigene Entwicklung unabsichtlich bremst, weil man Wachstumschancen ignoriert. Viele Menschen klammern sich an Werkzeuge, Gewohnheiten und Prozesse, die in der Vergangenheit funktioniert haben, und stecken deshalb in der Vergangenheit fest. Potenzielle Alternativen, die sie besser machen könnten, blenden sie aus.
Und dann gibt es Menschen wie Kobe. Menschen, die nach jeder noch so kleinen Möglichkeit suchen, ein klein wenig besser zu werden. Menschen, die nicht
abergläubisch werden, formelhaft handeln, zwanghaft an Bewährtem festhalten oder felsenfest davon überzeugt sind, dass ihr bisheriger Weg der einzig richtige ist. Menschen, die regelmäßig und immer wieder ihre eigenen Grenzen ausloten. Weil er unermüdlich neue Möglichkeiten gesucht hat, ein bisschen stärker, schneller und besser zu werden, notfalls auch mit unkonventionellen Mitteln, war Kobe ein Wegbereiter – nicht nur auf dem Basketballplatz. Jeder kannte Kobe
Bryant als großartigen Basketballspieler, doch der Kobe, den ich kannte, war sogar ein noch besserer Lerner. Er versuchte ständig, sich neues Wissen anzueignen, egal ob es sich um Körpermechanik, Storytelling oder Geschäftsstrategien handelte. Er besaß in jedem Bereich seines Lebens dieselbe Motivation zu lernen und seinen
Horizont zu erweitern. Im Rahmen des All-Star-Weekends 2018 – zwei Jahre nach Kobes Rücktritt und zwei vor seinem Tod – fand ein Seminar mit führenden Köpfen und Innovatoren aus der Geschäftswelt, insbesondere der Tech-Branche statt. Kobe war der einzige Sportler auf der Bühne. Aus dem Publikum fragte jemand: »Kobe, was werden Sie mit Ihrem Leben anfangen, jetzt, wo Sie nicht mehr aktiv spielen?« Darauf entgegnete er: »Ich arbeite daran, als Geschäftsmann genauso gut zu sein, wie ich es als Basketballer war.«
Was für eine Aussage! Er legte die Messlatte damit extrem hoch – und dass auch noch öffentlich. Damit erhöhte er den Druck auf sich selbst, so wie er es immer tat. So war Kobe – er gab sich nie zufrieden, wollte immer noch mehr erreichen. Das machte ihn wirklich aus: Er wollte in
»Ich habe getan, was ich konnte, um zu erreichen, was ich konnte.« – George Raveling
»Finde die Bestimmung deines Lebens« von Ryan Holiday und George Raveling 320 Seiten Erschienen: März 2025 Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag ISBN: 978-3-690-66006-8
»Sie loten Ihre Grenzen nicht aus, um der nächste Kobe oder Jordan oder Carter zu werden, sondern um Sie selbst zu werden.« – George Raveling
jedem Bereich seines Lebens der Beste sein. Ihm genügte es nicht, in einer Sache ein Champion zu sein. Er strebte in allen Lebensbereichen konstant danach, seine Grenzen auszuloten, sein Wissen zu erweitern und noch weiterzukommen. Wenn ich ihn traf, hatte ich meist ein Buch unter den Arm geklemmt, und er sagte dann immer: »Zeig her, lass mich mal sehen. Was liest du da?« Dann zeigte ich ihm das Buch und er fragte: »Warum liest du das? Steht etwas Interessantes drin?« Falls dem so war, verriet ich ihm, was ich aus dem Buch mitgenommen hatte. Während ich das tat, konnte ich sehen, wie es in ihm zu arbeiten begann. Er überlegte dann, ob die Information so wichtig für ihn war, dass er das Buch selbst lesen musste. Falls ja, fragte er: »Wie lautet der Titel noch mal?« Es wird nie wieder jemanden wie Kobe geben. Und selbst wenn das möglich wäre, würde ich Ihnen vom Versuch abraten, der nächste Kobe zu werden. Werden Sie lieber Sie selbst! Wir analysieren Menschen wie Kobe und Jordan, um zu erfahren, wie sie zu Kobe und Jordan wurden. Und indem wir herausfinden, wie diese Ausnahmesportler ihre persönlichen Grenzen ausloten konnten, lernen wir, unsere eigenen auszuloten.
Ich war nicht annähernd ein so guter Basketballspielerwie Kobe oder Jordan. Aber wenn ich darüber nachdenke, wie ich meine wahren Grenzen als Basketballspieler ausgelotet habe, dann kann ich
Jimmy Carter, der 39. Präsident der Vereinigten Staaten.
sagen: Ich habe getan, was ich konnte, um zu erreichen, was ich konnte. Dieses unermüdliche Streben nach Exzellenz gibt es nicht nur im Sport. Es handelt sich dabei um ein Mindset, das sich auf alle Lebensbereiche anwenden lässt. Es gibt dazu eine sehr treffende Anekdote: Lange bevor Jimmy Carter US-Präsident wurde, hatte er sich um einen Job im Atom-UBoot-Programm der U.S. Navy beworben. Im Vorstellungsgespräch wollte Admiral Hyman Rickover von ihm wissen, welchen Rang Carter in seinem Abschlussjahrgang auf der Naval Academy belegt hatte. Stolz entgegnete dieser, er sei 59. Von 840 Studenten gewesen. Darauf Rickover: »Haben Sie immer Ihr Bestes gegeben?« Nach kurzer Überlegung gab Carter zu, dass dem nicht so war. Rickover starrte ihn daraufhin einige Sekunden lang wortlos an. Dann fragte er: »Warum nicht?« und verließ den Raum. Diese Frage hat Carter nie wieder losgelassen, sie hat sein Leben und seine Einstellung nachhaltig geprägt. Später nannte er sogar seine Autobiografie Das Beste geben. Genau das erwartete er fortan von sich selbst, nicht nach der Definition anderer, sondern nach seiner eigenen. Sie loten Ihre Grenzen nicht aus, um der nächste Kobe oder Jordan oder Carter zu werden, sondern um Sie selbst zu werden. Um alles zu tun, was Sie können, damit Sie alles werden, was Ihnen möglich ist. Um Ihr Bestes zu geben, damit Sie Ihr Bestes erreichen. Darum geht es, beim Ausloten Ihrer eigenen Grenzen.
Carina Pranz:
»Ich mag es nicht, als Vorbild gesehen zu werden«
Carina Pranz teilt regelmäßig BeautyTipps mit ihren 344.000 InstagramFollowern. Und auch Einblicke in ihren Alltag gibt es auf ihrem Account zu sehen: Denn die Influencerin ist nicht nur Gründerin von »ANDSIMPLE studio«, sondern auch dreifache Mutter. Zusammen mit zwei Katzen und einem Hund wird sie also ordentlich auf Trab gehalten. Dass ihr trubeliger Alltag jedoch auch andere Menschen begeistern kann, damit hätte sie anfangs nicht gerechnet, wie sie in unserem Interview erzählt: »Anfangs war mir nicht bewusst, wie groß das Interesse an persönlichen Einblicken ist und dass viele Menschen vor sehr privaten Fragen nicht zurückschrecken. Doch mit der Zeit lernt man, damit umzugehen.« Auch hat sie erst später verstanden, dass sie sich Kritiken an ihrem Lifestyle nicht zu sehr zu Herzen nehmen darf: »Jeder hat seine eigene Meinung zu Themen wie Kindererziehung, Stillen, Einrichtung oder Ernährung. Man kann es nicht allen recht machen.«
Das komplette Interview finden Sie auf www.erfolg-magazin.de.
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Who runs the pop world? BEYONCÉ!
Sie ist gerade einmal 43 Jahre alt, gibt aber seit fast 35 Jahren Vollgas: Die eigene Band mit neun, der erste Plattenvertrag mit 14, die erste Welttournee mit 21 und jedes einzelne Solo-Album auf Platz eins der US-Album-Charts. Beyoncé Knowles gilt als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen aller Zeiten. Doch – man mag es kaum glauben – auch eine Ikone wie »Queen Bey« hat einmal klein angefangen.
Vier Powerfrauen
Die Karriere der Texanerin begann schon früh: Im Alter von gerade einmal neun Jahren gründete sie zusammen mit ihren Freundinnen LaTavia Roberson, Kelly Rowland und LeToya Luckett die Band »Girls Tyme«. Gemanagt von Beyoncés Vater wurde die Girlgroup ein wenig später umbenannt und die Mädchen erhielten ihren ersten Plattenvertrag bei Elektra Records – und schon war die Band »Destiny’s Child« geboren. Zum großen Durchbruch kam es jedoch erst nach dem Plattenwechsel zu Columbia Records im Jahr 1997 und Nummer-eins-Hits wie »No No No«, »Say My Name« und »Bills Bills Bills«.
Doch es war nicht immer einfach. Beyoncé erinnerte sich später: »Wir hatten schon einige Hit-Singles gehabt und schliefen trotzdem immer noch in Mehrbettzimmern […]. Es war schon demütigend.« 16-Stunden-Tage und blutige Füße vom Training sollen zudem Normalität gewesen sein. Die harte Arbeit hat sich aber gelohnt: Insgesamt verkaufte die Gruppe rund 40 Millionen Platten weltweit – eine Zahl, über die Beyoncé heutzutage mit über 200 Millionen verkauften Tonträgern aber nur lachen kann.
Erst der Anfang
Ende 1999 verließen Luckett und Roberson die Band und wurden
durch Michelle Williams und Farrah Franklin ersetzt – Letztere verabschiedete sich nach nur einem halben Jahr wieder. Das verbliebene Trio schaffte es zwar weiterhin, große Erfolge zu feiern – unter anderem mit dem Grammy-prämierten Song »Survivor« –, doch Beyoncé entwickelte sich mehr und mehr zum Aushängeschild der Gruppe. So entschied sich das Trio im Jahr 2001, fortan getrennte Wege zu gehen und an Solokarrieren zu arbeiten.
Gerade für die junge Beyoncé war das nicht einfach: »Ich war die Leadsängerin und mir wurde die Schuld gegeben. […]
Die Girlgroup »Destiny‘s Child« mit den Mitgliedern Kelly Rowland, Beyoncé Knowles und Michelle Williams. (v.l.n.r.)
Alle haben mich wegen der Trennung angegriffen.« Ihre Rettung in solchen Zeiten? Ihre eigene Musik: »Singen beruhigt mich und meinen Puls, es ist die beste Dopamin-Quelle. Wenn ich am Klavier sitze und meine Finger einfach wahllos Akkorde spielen lasse, hat das etwas Magisches«, gab die Sängerin 2024 in einem GQ-Interview zu.
Allein an die Spitze
Und somit fand die damals erst 20-Jährige Zuflucht in ihrer Solo-Karriere: erst die eigene Single »Work It Out« im Jahr 2002, dann der große Durchbruch mit ihrem Debütalbum »Dangerously in Love«, das sofort Platz eins der Billboard200-Charts erreichte und mit fünf Grammys ausgezeichnet wurde. Das Album verkaufte sich allein in der ersten Woche 317.000 und bis heute rund 11 Millionen Mal.
Ihre Anfänge vergaß sie in der Zeit jedoch nie. Die Freude unter den Fans war damit groß, als überraschend verkündet wurde, dass »Destiny’s Child« – zumindest für kurze Zeit – wieder auferstehen sollte. Im Jahr 2001 verabschiedeten sich Beyoncé, Rowland und Williams noch mit den Worten »Wir kommen wieder« und drei Jahre später fand das Trio tatsächlich noch einmal zusammen, um mit dem Album »Destiny Fulfilled« und einer finalen Tour einen Abschluss zu finden.
Frauen an die Macht! »Queen Bey« begeistert aber nicht nur mit ihrer Stimme, sondern vor allem durch ihr Female Empowerment. Hits wie »Single Ladies (Put a Ring on It)« und »Run the World (Girls)« gelten auch heute noch als Hymnen der Stärke und Unabhängigkeit der Frau.
»Das Leben hat mir einige Lektionen erteilt, von denen ich nicht wusste, dass ich sie brauche.« – Beyoncé
Erstgenannter gewann drei Grammy Awards und auch die ikonischen Tanzschritte aus ihrem Musikvideo wurden für ganze neun MTV Video Music Awards nominiert – mit nach Hause nehmen durfte sie unter anderem den für das Video des Jahres 2009.
Im April 2016 überraschte sie dann mit ihrem sechsten Album »Lemonade« – inklusive eines einstündigen Kurzfilms. Das Rolling Stone Magazin kürte das Album zum besten des 21. Jahrhunderts – es sei ein Musikfilm, der »generationsübergreifenden Herzschmerz« und das Vermächtnis schwarzer Frauen würdigt. Die Zahlen sprechen hier für sich: Es wurde das erfolgreichste Album des Jahres 2016 mit rund 2,5 Millionen verkauften Tonträgern. Mit den acht gewonnenen MTV Video Music Awards stieß sie sogar Madonna vom Thron: Insgesamt 24 Auszeichnungen machten sie zur größten Gewinnerin der VMA-Geschichte.
Das Power Couple
Ein tragendes Thema des Albums: ihre Ehe mit dem Rapper Jay-Z. Diese wurde zwar früher immer wieder von Untreue seitens Jay-Z geprägt, es ist jedoch offensichtlich, dass auch die Karrieren der beiden Stars von der Ehe profitieren. Nach einigen gemeinsamen Produktionen wurden sie im Jahr 2009 von Guinness World Records zum bestbezahlten
Promi-Pärchen ernannt – insgesamt 122 Millionen US-Dollar sollen beide auf dem Konto gehabt haben. Im Jahr 2013 durchbrach das Power Couple die Milliarden-Marke und mittlerweile können sie auf ein Vermögen von beeindruckenden 1,6 Milliarden US-Dollar blicken.
Im Privaten mussten beide aber schon einige Schicksalsschläge verkraften. In ihrer Netflix-Dokumentation erklärte die Sängerin: »Das Leben hat mir einige Lektionen erteilt, von denen ich nicht wusste, dass ich sie brauche. Meine Fehlgeburten haben mir gezeigt, dass ich mich erst um mich selbst kümmern muss, ehe ich Mutter werden kann.« Als es dann endlich so weit war, war die Freude umso größer: So endete Beyoncés Performance bei den MTV Video Music Awards 2011 mit der Enthüllung ihrer Babykugel – was der Show die meisten Zuschauer und Tweets aller Zeiten bescherte.
Der Grund für die ganze Aufregung, Blue Ivy, wurde von der Times bereits zwei Tage nach der Geburt als »das berühmteste Baby der Welt« bezeichnet. Und auch bei Baby Nummer zwei und drei freute sich wieder die ganze Welt mit: Unter ihre Bekanntgabe ihrer ZwillingsSchwangerschaft auf Instagram sammelten sich rund 6,3 Millionen Likes in gerade einmal acht Stunden, was den Post zum erfolgreichsten der damaligen
Instagram-Geschichte machte. Platz zwei gehörte ein wenig später übrigens ebenfalls Beyoncé – mit dem ersten Foto von den Zwillingen Rumi und Sir.
Yee-haw!
Bei den Grammy Awards 2023 übertraf sie dann auch ihre männlichen Kollegen: Mit insgesamt 32 Preisen löste sie den bisherigen Rekordhalter ab, den Dirigenten Sir Georg Solti. Und ihre Grammy-Sammlung wächst weiter: Ihr achtes Album »Cowboy Carter« bescherte ihr unter anderem die lang erwartete Trophäe für das Album des Jahres und – als erste schwarze Künstlerin – auch die für das beste Country-Album. Letztgenannte widmete die Texanerin der Sängerin Linda Martell, die die afroamerikanische Country-Musik in den 60ern und 70ern prägte.
Viele Country-Fans hatten damit aber ein großes Problem: Die Branche ist nicht gerade für ihre Aufgeschlossenheit gegenüber schwarzen Künstlern bekannt. Somit wurde Beyoncé bei ihrem Auftritt bei den Country Music Awards im Jahr 2016 sogar ausgebuht. Statt sich davon entmutigen zu lassen, stürzte sich die Sängerin sofort in die Arbeit für ihr Album »Cowboy Carter« – als eine Art Kampfansage an die Country-Branche. Dabei wolle sie ihre Musik nicht einmal als »Country-Musik« betiteln – es sei einfach »Beyoncé-Musik«.
Beyoncé bei den Grammy Awards, 2015.
Beyoncé mit Ehemann Jay-Z und Tochter Blue Ivy Carter.
Sie sehe ihren Erfolg nicht
in der Zahl der Nummer-eins-Hits oder Grammys, sondern in der Schaffung ihrer unsterblichen Musik.
Vermächtnis statt Nummer-Eins-Hit Ende 2024 folgte der musikalische Ritterschlag: Billboard ernannte sie zum größten Popstar des 21. Jahrhunderts. Während die Fans der zweitplatzierten Taylor Swift protestierten, begründete das Magazin seine Entscheidung damit, dass die ehemalige »Destiny’s Child«Sängerin eine Künstlerin sei, »deren Engagement für Innovation, Entwicklung und allgemeine Exzellenz sie in den vergangenen 25 Jahren zum Maßstab gemacht hat, an dem sich alle anderen Popstars dieses Jahrhunderts seit langem messen müssen«.
Damit scheint genau das erreicht, was Beyoncé bewirken wollte: Sie sehe ihren Erfolg nicht in der Zahl der Nummereins-Hits oder Grammys, sondern in der Schaffung ihrer unsterblichen Musik. »Queen Bey« ist damit weit mehr als nur eine Pop-Ikone geworden – sie hat ein Vermächtnis geschaffen, das Generationen überdauern wird. LT
»Das Randa Prinzip« von Randa Weiser
208 Seiten, erschienen: September 2024
FISCHER Taschenbuch, ISBN: 978-3-596-71000-3
Das Randa Weiser Prinzip: Was immer die Vergangenheit oder Menschen dir angetan haben, was immer das Leben dir vorsetzt: Lass dich nicht unterkriegen! Mach was draus! Nimm den Schmerz, das Misstrauen, die Selbstzweifel, Ungerechtigkeiten, sieh sie als Herausforderungen – und verwandle sie in Chancen!
»Die 32 Gesetze für Wohlstand und Erfolg« von Brian Tracy
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GABAL, ISBN: 978-3-967-39208-1
Entdecken Sie die 32 Gesetze, die Selfmade-Millionären geholfen haben, die richtigen Ziele zu setzen, ihr Zeitmanagement in den Griff zu bekommen, genügend Geld anzusparen und dieses geschickt zu investieren. Brian Tracy liefert praktische Methoden und Techniken.
»Die Fragen deines Lebens« von Biyon Kattilathu 256 Seiten, erschienen: September 2024 kailash, ISBN: 979-3-424-63263-7
Mit diesem Buch möchte Biyon inspirieren, aufrütteln und unterhalten. Er teilt persönliche Geschichten und Erfahrungen sowie überraschende Lifehacks, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Seine Antworten auf die großen Lebensfragen sollen uns das Gefühl nahebringen, das die Antwort in uns auslöst.
»Die Speaker Bibel« von Alexander Müller und Stefan Frädrich 336 Seiten, erschienen: Juni 2024
Next Level Verlag, ISBN: 978-3-689-36009-2
Alexander Müller und Stefan Frädrich, Macher der in Europa führenden Coaching- und Speakingplattform Greator, haben schon Hunderten geholfen, Speaker zu werden. In diesem Buch verraten sie ihr Erfolgskonzept. Sie beschreiben den Weg ihres Unternehmens zu einem relevanten Player in der Weiterbildungsszene.
»Jeden Tag einen Schritt« von Kiarash Hossainpour und Philip Hopf 384 Seiten, erschienen: Dezember 2024
Next Level Verlag, ISBN: 978-3-689-36031-3
Philip Hopf und Kiarash Hossainpour, die das Podcast-Duo »Hoss & Hopf« bilden und einen der reichweitenstärksten Podcasts in Deutschland produzieren, nehmen dich mit auf den Weg zum Erfolg. Mehr als 365 Wahrheiten über Selbstdisziplin, Finanzen etc. geben uns jeden Tag die Chance, erfolgreicher zu werden.
Cover: FISCHER Taschenbuch, GABAL, kailash, Next Level Verlag
»Das habe ich nur geschafft, weil ich sehr hartnäckig geblieben bin. Ich wollte dieses Ziel erreichen.« – Björn Erhard
»Mr Genossenschaft«
Wie Björn Erhard seine Bestimmung zum Unternehmer fand
Für viele Unternehmer stellt sich nach Jahren des Aufbaus eine zentrale Frage: Wie lässt sich das Erarbeitete langfristig absichern? Wie kann ich mein Vermögen, das ich mir aufgebaut habe, schützen? Wie kann ich mein Vermögen am einfachsten an meine Kinder weitergeben?
Björn Erhard, selbst langjähriger Unternehmer, fand seine Antwort in einer Rechtsform, die hierzulande oft unterschätzt wird: die Genossenschaft. Doch bevor er eine Lösung für andere Unternehmer finden konnte, musste er erstmal selbst ein solches Problem haben.
Der Diplom-Betriebswirt hat schon früh ein Faible fürs Unternehmertum und sein Tun war schon in der Jugend immer auf ein Ziel gerichtet. Er gründete nach seinem Studium ein Unternehmen für Schornsteinbau. Nachdem er es – gewissermaßen auf Drängen der Kunden – um Ofenbau als Gesamtpaket erweiterte, verkleinerte er es aufgrund des hohen Aufwands bald wieder. »Ich verlegte meinen Fokus daraufhin auf Immobilien und wurde sehr schnell erfolgreich«, erzählt er. 240 Einheiten mit einer Gesamtfläche von 42.000 Quadratmetern gehörten schon bald zu seinem Portfolio. Björn Erhard war zufrieden. Dann betrachtete er sein bis dahin geschaffenes Lebenswerk und fragte sich, was damit einmal passieren würde. »Wie kann ich all das problemlos an meine beiden Kinder weitergeben, ohne, dass sie Erbschaftsteuer zahlen müssen?«
Über Hürden direkt ins Ziel Er recherchierte und dachte über die Idee nach, die Genossenschaft – ein Modell mit historischen Wurzeln – neu zu
interpretieren. Denn die Vorteile lagen für ihn auf der Hand: begrenzte Haftung, demokratische Entscheidungsstrukturen und steuerliche Effizienz. Es gibt Vorteile bei der Erbschaftssteuer und unter Umständen sogar Fördermittel. Björn Erhard hatte sein nächstes Projekt gefunden. Trotz der Vorteile ist die Gründung einer Genossenschaft kein Selbstläufer, musste er feststellen. Formale Hürden wie Satzungsgestaltung, Prüfungspflichten durch einen Verband und die Einbindung von Mitgliedern erfordern Fachwissen. Er nahm die Herausforderung an. »Ich habe Gesetzestexte, Kommentare und Fallstudien regelrecht inhaliert. Wer das System verinnerlicht, sieht, wie viel Gestaltungsspielraum es bietet.«
Björn Erhard hatte sich dem Thema verschrieben und tauchte tiefer ein. Sein Ziel war, einen eigenen Prüfungsverband für Genossenschaften zu gründen, um mitgestalten zu können. Wobei mitgestalten sehr eng gefasst werden muss, denn die Vorgaben seitens der Staatsaufsicht, die solche Verbände genehmigt, sind sehr streng. »Das hat mich Blut, Schweiß und Tränen gekostet«, sagt Erhard. Denn trotz der Strenge gibt es gleichzeitig keine konkreten Vorgaben, Björn Erhard musste in alle Richtungen agieren. »Das habe ich nur geschafft, weil ich sehr hartnäckig geblieben bin. Ich wollte dieses Ziel erreichen«, blickt er zurück.
Jetzt trägt Björn Erhard seine Begeisterung für das Stiefkind Genossenschaften in die Unternehmerlandschaft weiter. Aktuell verzeichnet Deutschland rund 9.000 Genossenschaften – ein Bruchteil im Vergleich zu anderen Rechtsformen. Erhard will diese Zahl signifikant erhöhen und
»Wer für ein Thema brennt, der braucht keine Motivation mehr.«
– Björn Erhard
setzt auf Aufklärung: »Viele Unternehmer kennen die Option gar nicht oder halten sie für veraltet. Dabei ist das Modell agiler, als man denkt.« Seine Leidenschaft für dieses Thema hat ihm bereits den Namen »Mr Genossenschaft« eingebracht. Und der Unternehmensberater geht einen Schritt weiter: Er arbeitet in Zusammenarbeit mit erfolgreichen Unternehmerinnen und Steuerberaterinnen an »Mrs Genossenschaft«, einer Initiative zur Förderung von Unternehmerinnen. »In der oft männerdominierten Gründerszene braucht es gezielte Netzwerke und Mentoring«, so Erhard. Das Projekt soll Frauen dabei unterstützen, Genossenschaften als Instrument für Vermögensaufbau und Risikostreuung zu nutzen –etwa in Branchen wie Pflege, Bildung oder nachhaltiger Landwirtschaft.
Sein Schritt war mutig und hat einiges von ihm abverlangt. Aber sein Credo lautet: »Wer für ein Thema brennt, der braucht keine Motivation mehr.« Heute begleitet er Unternehmer bei der Gründung von Genossenschaften und hat über 850 solcher Gemeinschaften initiiert – Tendenz steigend. Um sein Wirken deutlich zu machen, ist er einer der Protagonisten in der RealitySerie »Berater – Leben auf der Überholspur«. Das Kamerateam begleitet ihn in seinem Alltag, zeigt reale Fälle mit all ihren Fallstricken und Lösungen. MK (L)
Björn Erhard studierte Betriebswirtschaftslehre, bevor er Unternehmer wurde. Nach einigen Stationen gründete der Buchautor »Mr Genossenschaft« und berät Unternehmer bei der Wahl ihrer Rechtsform.
Keanu Reeves ist ein Beispiel dafür, wie man Erfolg unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen definieren kann. Er lebt ein einfaches Leben und für ihn geht es bei Erfolg nicht nur um Ruhm oder Geld, sondern um Authentizität und das Leben in Einklang mit den eigenen Werten.
Erfolg ist kein Besitz – sondern ein Mindset!
Erfolg ist mehr als Geld und Status – wenn er sich nicht richtig anfühlt, fehlt das Wesentliche.
Die Gesellschaft feiert Erfolg, doch kaum jemand spricht darüber, was wirklich dahintersteckt. Erwartungen steigen ins Unermessliche, die Anerkennung von außen wird zur Sucht, und plötzlich zählt nur noch, was sichtbar ist – nicht, was sich echt anfühlt. Erfolg kann eine Fassade sein, eine
Inszenierung für andere. Doch was bleibt, wenn der Applaus verstummt?
Gesehen werden oder sich selbst sehen? Viele jagen nach Status, Anerkennung und materiellen Errungenschaften. Sie kaufen sich ein Leben, das gut aussieht –aber sich nicht gut anfühlt. Shopping ersetzt echte Erfüllung, High-Performance
wird zur Ablenkung. Man ist umgeben von Menschen und fühlt sich doch allein. Dabei liegt genau hier die wahre Herausforderung: Erfolg bedeutet nicht, mehr zu haben, sondern, sich selbst nicht zu verlieren.
Erfolg ist oft ein einsamer Weg. Jeder spricht von Zielen, von Leistung, von EIN GASTBEITRAG VON CHIARA HARTMANN
harter Arbeit – aber nur wenige sagen dir, dass Erfolg auch bedeuten kann, auf dich selbst zurückgeworfen zu werden. Und das kann schmerzhaft sein. Denn in dem Moment, in dem du innehältst, stellst du fest: Vielleicht bist du gar nicht so glücklich! Vielleicht hast du die Ziele anderer verfolgt, anstatt deine eigenen zu fühlen. Vielleicht hast du vergessen, dass wahre Erfüllung nicht in dem liegt, was du erreichst, sondern in dem, was du bist und wer zuhause auf dich wartet!
Gib dem Erfolg deine eigene Definition Erfolg ist etwas Großartiges – vor allem, wenn du ihn auf deine Weise definierst. Er gibt dir die Freiheit, dein Leben bewusst zu gestalten, dein Potenzial voll auszuschöpfen und Großes zu bewegen. Richtig genutzt ist Erfolg ein mächtiges Werkzeug für persönliches Wachstum, für positive Veränderungen in deinem Umfeld und für langfristige Erfüllung. Wer Erfolg mit Sinn kombiniert, erschafft nicht nur Reichtum, sondern auch Wert. Erfolg ist nichts, das dich antreiben sollte – sondern etwas, das dich innerlich stärkt und wachsen lässt.
Der Preis des blinden Erfolgs Erfolg ist nicht für die, die am härtesten rennen, sondern für die, die sich selbst aushalten können. Es geht darum, aus der Stille Kraft zu schöpfen. Nicht alles zu betäuben, sondern hinzusehen – auch wenn es unangenehm ist. Denn nur, wer seine Schatten kennt, kann wirklich wachsen. Bei Misserfolgen ist es wichtig, aufzustehen – die Frage ist allerdings, wie und was danach verändert wird.
Zu schneller Erfolg kann Beziehungen zerstören und den Wachstumsprozess unterbrechen. Wenn alles zu leicht geht, fehlt oft das Bewusstsein für den wahren Wert von Investitionen – sei es finanziell oder emotional. Wer nur auf schnellen Gewinn setzt, verliert oft das, was auf lange Sicht wirklich zählt: tiefe Verbindungen, Klarheit über das eigene »Warum« und die Fähigkeit, mit Herausforderungen bewusst umzugehen.
Vorsicht - Erfolg kann zur emotionalen Falle werden!
Wenn das Wort »Erfolg« dich triggert, wird es zur inneren Verpflichtung, zur unaufhaltsamen Jagd nach dem nächsten Ziel. Der Druck steigt, auszusteigen scheint unmöglich. Doch genau hier liegt die Lösung: Erfolg ist nicht das Problem – sondern die Art und Weise, wie du ihn für dich definierst. Es geht nicht darum, Erfolg abzulehnen, sondern ihn bewusst zu gestalten, es geht darum, Investitionen klug zu tätigen und sich dabei treu zu bleiben.
Erfolg, den du nicht nur siehst – sondern wirklich fühlst!
Um aus der Spirale der falschen Erfolgsinterpretation auszubrechen, braucht es mehr als nur finanzielle Weitsicht. Es geht darum, sich selbst zu hinterfragen und die Störfaktoren zu identifizieren, die nicht durch Geld, sondern durch innere Klarheit gelöst werden. Wahre Identität ist die Basis für nachhaltigen Erfolg – denn nur, wer sich selbst versteht, kann bewusst entscheiden, welche Investitionen wirklich Sinn machen.
Es braucht Mut, aus der gesellschaftlichen Erfolgs-Interpretation auszusteigen. Doch genau hier beginnt die Freiheit. Wer sich seinen Überzeugungen stellt, alte Glaubenssätze hinterfragt und seine Definition von Erfolg selbst bestimmt, findet das, was wirklich zählt: Sinn. Tiefe. Echtes Glück. Denn Erfolg ist nicht, was du hast – sondern, was du fühlst. Erfolg ist kein Zufall – er ist eine bewusste Entscheidung. Wer wirklich nach vorne will, muss den Mut haben, sich selbst ernsthaft zu hinterfragen. Investiere nicht nur in Geld, sondern in Klarheit. Stärke deine Identität, statt
Die Autorin
Chiara Hartmann, bekannt als »Die Profilerin«, ist Expertin für menschliches Verhalten und Kommunikation. Sie unterstützt Top-Manager dabei, ihr Potenzial zu entfalten.
blind den nächsten Meilenstein zu jagen. Nur, wer bereit ist, die eigene Definition von Erfolg zu formen, wird ihn langfristig halten können.
Also: Setz den Fokus auf das Wesentliche – und mach es richtig!
»Erfolg ist etwas Großartiges – vor allem, wenn du ihn auf deine Weise definierst. Er gibt dir die Freiheit, dein Leben bewusst zu gestalten, dein Potenzial voll auszuschöpfen und Großes zu bewegen.«
– Chiara Hartmann
Denzel Washington
Der Stratege
Ein Name steht in Hollywood für Qualität, Kontinuität und künstlerisches Selbstbewusstsein: Denzel Washington. Eine Kombination aus strategischen Entscheidungen und der Anpassung an die Entwicklungen des Filmbusiness haben aus dem jungen Journalismus-Studenten einen der erfolgreichsten Schauspieler unserer Zeit werden lassen. Er sieht seine persönliche Rolle nicht nur als Mime in der Traumfabrik, sondern als Teil der »Maschinerie Hollywood«. Washington begann seine Karriere nach dem Besuch der Schauspielschule Ende der 1970erJahre mit Theaterrollen, bevor er in den 1980ern durch die Fernsehserie »St. Elsewhere« bekannt wurde. Der Übergang zum Film gelang ihm mit »Cry Freedom«, wofür er seine erste Oscar-Nominierung erhielt, und »Glory«, der ihm den Oscar als »Bester Nebendarsteller« einbrachte.
Eine klare Positionierung
Denzel Washington wählt seine Rollen stets mit Bedacht und will gesellschaftliche Relevanz. So verkörperte er mit Vorliebe historische Figuren wie den Bürgerrechtler Malcolm X oder den Football-Spieler und Coach Herman Boone. In dem von ihm produzierten und inszenierten Film »Fences« adaptierte er August Wilsons Theaterstück über Rassismus und familiäre Konflikte. Solche Projekte positionierten ihn nicht nur im Mainstream, sondern auch im arthouse-nahen Kino, was seine Reichweite erweiterte.
Washington arbeitete oft mit renommierten Regisseuren wie Spike Lee, Tony Scott und Antoine Fuqua zusammen. Diese Kooperationen, etwa in »Inside Man« oder »Training Day«, für das er ebenfalls den Oscar als »Bester Hauptdarsteller« gewann, stärkten ihn als Künstler, der auf Qualität setzt. Seit den 2000er-Jahren übernahm er dann vermehrt Rollen in Actionfilmen, die vor allem kommerziell erfolgreich waren. Der Mix aus relevanten und publikumswirksamen Projekten trägt sicher zu seinem Erfolg bei. Zudem hat sich Denzel Washington nicht auf Stereotypen festlegen lassen, was seine künstlerische Vielfalt eingeschränkt hätte. Neben der Schauspielerei erweiterte Washington seinen Einflussbereich durch Regie und Produktion. Diese Arbeit offenbart sein Interesse an der Kontrolle über künstlerische Prozesse. Als Produzent seiner Projekte kann er Entscheidungen mitgestalten, ohne dabei auf Studiozuschüsse angewiesen zu sein.
Seinen ersten Oscar gewann Washington bereits 1990 als bester Nebendarsteller für den Film »Glory«.
Denzel Washington verlässt sich auch nicht auf seine reine Präsenz, sondern bereitet sich akribisch vor. Für »Training Day« recherchierte er bei Polizisten,
für »The Hurricane« traf er den boxenden Protagonisten Rubin Carter, für letztere Rolle wurde Washington für einen Oscar nominiert. Zur Konkurrenz in der Kategorie »Bester Schauspieler« gehörten seinerzeit Russell Crowe, Richard Farnsworth, Sean Penn und Kevin Spacey. Washington war sich sehr sicher, dass er die Trophäe in den Händen halten wird – doch bekanntlich ging die goldene Statue an Kevin Spacey für seine Leistung in dem sehr erfolgreichen Streifen »American Beauty«. Das hat Denzel Washington bis heute nicht verwunden, wie er im Interview mit dem Magazin »Variety« zugegeben hat.
Ein durchdachtes Image
Der kontinuierliche Erfolg von Denzel Washington und seine verlässliche Fangemeinde sind wohl auch auf die wohldosierte Präsenz des 70-Jährigen zurückzuführen. Er vermeidet soziale Medien und hält sein Privatleben weitgehend aus der Berichterstattung heraus. Das hat den Effekt, dass sich die mediale Aufmerksamkeit stärker auf seine Arbeit als auf persönliche Skandale konzentriert. Stattdessen nutzt er die Zeit, seine Liebe zum Film zu genießen und sie zu versprühen. Filmemachen war immer Thema in seiner Familie, wie er in Interviews verriet. Seine Ehefrau und seine vier Kinder sind ebenfalls sehr erfolgreich im Business. In dem Film »The Piano Lesson« gab Sohn Malcom sein Spielfilm-Regie-Debüt und schrieb das Drehbuch nach dem Theaterstück von August Wilson, Sohn John David spielte die Hauptrolle und Vater Denzel war Produzent des Filmes aus dem Jahr 2024. Ehefrau Pauletta ist Schauspielerin und die Töchter Katia und Olivia arbeiten ebenfalls erfolgreich beim Film.
Die bewusste Gestaltung seines künstlerischen Weges, sein steter Einfluss auf das Filmbusiness und seine Abwesenheit in den Klatschblättern zeigen die Ernsthaftigkeit des Schaffens und sind wohl die wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Karriere von Denzel Washington. In Summe macht sich das auch auf seinem Konto bemerkbar: Das Vermögen des Schauspielers wird laut verschiedener Medien auf 245 Millionen Euro geschätzt. MK
Der Mix aus relevanten und publikumswirksamen Projekten trägt sicher zu seinem Erfolg bei.
»Mr. Network« Bernhard Schindler:
Eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch
Es geht um Strategie, Haltung und echtes Miteinander. Wenn Bernhard Schindler über Netzwerken spricht, dann meint er weit mehr als bloßes Kontakteknüpfen. Er steht für eine Haltung, die sich durch Authentizität, Offenheit und klare Werte auszeichnet. Es gehe ihm um Austausch auf Augenhöhe, um den Mut zur Veränderung, aber vor allem um echte Partnerschaften, die über klassische Geschäftsbeziehungen weit hinausgehen, wie er sagt. Seine Grundwerte – Verbindlichkeit, Ehrlichkeit und Mut – seien kein Lippenbekenntnis, sondern das feste Fundament seiner Arbeit. »Hier geht es nicht um Show, sondern um gelebte Substanz«. Am 4. November beispielsweise wurde das beschauliche Wertheim zum Zentrum unternehmerischer Energie. 220 handverlesene Unternehmerinnen und Unternehmer trafen sich zum »Schindler Circle Network Powerday« – ein Tag, der nicht aus endlosen Vorträgen bestand, sondern aus echten Begegnungen, Dialogen mit Tiefgang und einer spürbaren Aufbruchsstimmung. »167 Pitches in nur fünf Stunden – das klingt wie ein Marathon, doch in Wirklichkeit war es ein hocheffizienter Möglichkeitsraum«, erklärt Schindler. »Neue Ideen wurden geboren, Kooperationen initiiert und frische Impulse gesetzt – so lebendig und effektiv kann modernes Unternehmertum sein.«
Natürlich waren auch bekannte Persönlichkeiten vor Ort: Uli Hoeneß sorgte mit seinem Appell »Wir müssen alle wieder mehr arbeiten!« für Aufmerksamkeit. Er forderte ein neues Leistungsbewusstsein – gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Wolfgang Bosbach mahnte zur wirtschaftlichen Vernunft und erinnerte an unternehmerische Verantwortung. Holger Stromberg, ehemals Koch der Fußball-Nationalmannschaft, brachte nicht nur kulinarischen Genuss mit, sondern auch einen innovativen Koch-Roboter, der zeigte, wie Technologie auch in der Gastronomie neue Maßstäbe setzt.
Charmant und mit einem feinen Gespür für Zwischentöne führte Entertainer Guido Cantz durchs Programm.
»Wer wachsen will, muss sich verbinden« Bernhard Schindler gelingt es immer wieder, Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammenzubringen: Unternehmer, Investoren, politische Entscheider, Medienvertreter. Was sie eint, ist der gemeinsame Wunsch nach echtem Fortschritt. Bei seinen Veranstaltungen zählt nicht der Titel auf der Visitenkarte, sondern der Wille, etwas zu bewegen. »Wer wachsen will, muss sich verbinden«, sagt Schindler.
Auch in Wien wurde dieser Anspruch eingelöst. Am 24. März traf sich das Netzwerk im »Thirty Five Tower« über den Dächern der Stadt. Aus über 600 Bewerbungen wurden 200 Unternehmer und Unternehmerinnen ausgewählt. Der Mix aus Start-ups, gestandenen Mittelständlern und gesellschaftlichen Meinungsträgern verwandelte das Event in ein
»Wer wachsen will, muss sich verbinden.«
– Bernhard Schindler
Spiegelbild moderner Wirtschaftskultur. »Wenn Gründer mit Verlagschefs sprechen, Investoren mit politischen Stimmen diskutieren und erfahrene Unternehmer jungen Visionären zuhören – dann entsteht genau der Raum, den unsere Wirtschaft heute braucht: offen, verständnisvoll, lösungsorientiert«, so der als »Mr. Network« bekannte Business-Experte.
Stillstand kennt Bernhard Schindler nicht – er sei niemand, der sich auf Erfolgen ausruhe, sagt er selbst. Im Gegenteil: 2025 soll sein Jahr werden, das hat er sich fest vorgenommen. Mit neuen Stationen in Stuttgart, Hamburg und München setzt er die Expansion seines Netzwerks konsequent fort. Jeder dieser Standorte ist nicht nur geografischer Mittelpunkt, sondern auch Symbol für den wachsenden Einfluss seiner Bewegung. »Der Network Powerday ist kein Event für Zuschauer«, betont Schindler. »Er ist Bühne, Spielfeld und Beschleuniger – für alle, die wirklich etwas bewegen wollen.«
Und das Ziel ist klar: Es geht weiter. Nicht nur deutschlandweit, sondern international. Schindler denkt noch größer: Denn für ihn sei Netzwerken nicht nur ein Werkzeug. »Es ist eine
Lebenseinstellung«, sagt er. »Mit jeder Veranstaltung, jedem Kontakt, jeder Idee wächst nicht nur das Netzwerk, sondern auch der kollektive Einfluss all jener, die Teil davon sind.«
Und für ihn sei klar, es gehe noch weiter – weltweit! Er sei noch lange nicht fertig.
Dialog statt Smalltalk!
Wer Bernhard Schindler kennt, weiß: Er steht nicht gern still. Vom Hauptschüler wurde er zum Unternehmer mit Millionen-Exit, vom lokalen Gründer zur europaweit gefragten Netzwerkgröße – er sieht seinen Weg als ein Beispiel für gelebte Entschlossenheit und visionäre Kraft. Mit dem Schindler Circle habe er eine Gemeinschaft geschaffen, die Vertrauen, Offenheit und Miteinander verkörpert. Mit »The Grow« verbinde er über 100.000 Start-ups und tausende Mittelständler miteinander – mit dem Ziel, Innovation und Erfahrung sinnvoll zusammenzuführen.
»Das Besondere ist dabei nicht nur die perfekte Organisation oder das durchdachte Programm – es ist die Atmosphäre. Wer teilnimmt, merkt schnell: Hier geht es nicht um Smalltalk, sondern um echten Dialog. Es geht um
Vom Hauptschüler zum Top-Unternehmer: Bernhard Schindlers Leidenschaft für Netzwerke ermöglichte ihm eine außergewöhnliche Karriere. Nach einer MillionenExits schuf er mit »THE GROW« eine der bekanntesten Matchmaking-Plattformen im DACH-Raum.
Menschen, Ideen und eine Haltung, die auf Nachhaltigkeit statt kurzfristigem Nutzen zielt«, bringt Schindler sein Erfolgsgeheimnis auf den Punkt.
Doch wer sich weiterentwickeln wolle, müsse bereit sein, sich zu zeigen. Die Network Powerdays seien keine Bühne für Eitelkeit, sondern für Haltung, für den echten Austausch auf Augenhöhe. Hier zähle nicht der große Auftritt, sondern die Bereitschaft zur ehrlichen Begegnung. »Zukunft gemeinsam gestalten« – das sei sein Ziel erklärt Schindler uns gegenüber. »Die Bewegung ist mehr als ein Netzwerk. Sie ist ein Versprechen – für Fortschritt, für Zusammenarbeit und für ein neues Kapitel unternehmerischer Verantwortung!« (L)
Als Leser des ERFOLG Magazins sicherst du dir einen Pitch vor den über 250 Mittelständlern bei einem der nächsten Schindler Circle Network Powerdays.
Schreibe eine E-Mail an: andreas.wagner@schindler-circle.de.
Bild: Bernhard Schindler
Bernhard Schindler (r.) im Gespräch mit Guido Cantz (l.).
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WIR BRAUCHEN MACHER
Unternehmer retten die Welt
AUSZUG AUS DEM BUCH »WIR BRAUCHEN MACHER« VON JULIEN BACKHAUS
Unternehmen und damit auch ihre Unternehmer genießen keinen guten Ruf in der Gesellschaft. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch die Medien gerne das düstere Bild des gierigen und rücksichtslosen Unternehmers zeichnen. Daniela Katzenberger antwortete mir einmal auf die Frage, ob sie als Unternehmerin noch mehr aufbauen möchte: »Ja, noch einiges. Aber ich glaube, wenn man das öffentlich sagt, wirkt das schnell gierig.« Diese Aussage sagt einiges darüber aus, wie heutzutage auf Unternehmer geblickt wird. Und das ist kein deutsches oder europäisches Phänomen. Weltweit sind in Krimi-Serien, Romanen oder Fernsehdokumentationen oft die Unternehmer die Schurken oder Unmenschen. Das Wissensmagazin Welt der Wunder titelte in seiner Coverstory im Dezember 2023 »Die gefährlichsten Konzerne der Welt«. Solche Überschriften lösen beim Betrachter unweigerlich das Gefühl aus, dass mit Unternehmern irgendwas nicht stimmt. Sie leiten Giftmüll in den Fluss, beuten Arbeitnehmer aus und gefährden Tag um Tag den Fortbestand der Zivilisation.
Bei nüchterner Betrachtung trifft natürlich genau das Gegenteil zu. Menschen weltweit haben vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert. Die Quote absoluter Armut sank auf ein historisches Minimum. Menschen werden älter und atmen sauberere Luft.
Dennoch gibt es zweifelsohne Unternehmer, die Mörder sind, die Umwelt verschmutzen und Menschen unfair behandeln. Das hat allerdings nichts mit der Berufsgruppe der Selbstständigen zu tun. Denn diese Verwerfungen finden Sie ebenso bei Lehrern, Ärzten oder Politikern. Und ebenso, wie wenn ein Arzt
»Wir
brauchen Macher« von Julien Backhaus
160 Seiten
Erschienen: April 2025
Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag
ISBN: 978-3-690-66003-7
absichtlich seine Patienten tötet, greift die Presse eine solche Geschichte auf. Negatives beziehungsweise Sensationelles hat psychologisch betrachtet einen höheren Wert für das menschliche Gehirn. Man nimmt Horrorgeschichten sehr viel sensibler wahr. Und merkt sie sich auch besser. Das ändert aber nichts an den Fakten, dass die Mehrzahl der Geschehnisse weltweit jeden Tag positiv ist. Nahezu alle Flugzeuge, die starten, landen auch wieder sicher. Dasselbe gilt für den Autoverkehr oder für Operationen im Krankenhaus. Aber wenn nun mal ein Flugzeug abstürzt, ist das eine Sensation. Und nicht wenige Leute stornieren ihren nächsten Flug –was völlig unlogisch ist. In seinem Gastkommentar für die Neue Zürcher Zeitung schrieb der Direktor für wirtschaftspolitische Studien am American Enterprise Institute in Washington, Michael R. Strain, dass die Welt mehr Milliardäre brauche, nicht weniger. Dabei geht er davon aus, dass Milliardäre in der Regel Unternehmer sind. Er schreibt: »Innovative Milliardäre schaffen einen enormen Wert für die Gesellschaft. Der Wirtschaftsnobelpreisträger William D. Nordhaus stellte 2004 in einer Studie fest, dass ›nur ein winziger Bruchteil der sozialen Erträge des technologischen Fortschritts‹ den Innovatoren selbst zugutekomme (etwa 2,2 Prozent). Der Rest, das heißt fast der gesamte Nutzen, gehe an die Verbraucher.
Das Vermögen des Amazon-Gründers Jeff Bezos beläuft sich gemäß dem Bloomberg-Billionaires-Index auf ungefähr 170 Milliarden Dollar (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels, Anm. d. Autors). Wenn man die Ergebnisse von Nordhaus hochrechnet, könnte man zu dem Schluss kommen, dass Bezos mehr als 8 Billionen Dollar an Gegenwert für die Gesellschaft geschaffen hat.« Übrigens stand das Vermögen von Bezos Ende 2024 schon bei 246 Milliarden Dollar. Verständlicherweise verteufeln viele Menschen Unternehmer und ihre Firmen, wenn irgendwo auf der Welt wieder ein Umweltskandal passiert, in
den eine Firma involviert ist. Aber die Mehrzahl der Unternehmen arbeitet trotzdem sozial verantwortlich, umweltund sicherheitsbewusst. Bestimmte Unternehmen zerstören vielleicht kleine Teile in der Welt. Und das ist in der Tat ein Skandal. Aber sie zerstören nicht die Welt. Die Unternehmen im Ganzen betrachtet retten die Welt.
Aber wie lange noch? Muss man wirklich wahnsinnig intelligent sein, um zu merken, dass Unternehmer, wenn sie weiter so abschätzig von Staat und Gesellschaft behandelt werden, vielleicht irgendwann einmal die Schnauze voll haben? Die Unternehmerin und Buchautorin Catharina Bruns schrieb in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung Die Welt: »Der inhabergeführte Mittelstand, zu dem auch größere Familienunternehmen gehören, erträgt eine Menge an Misstrauens-Bürokratie und wirtschaftsfeindlichem Irrsinn. Davon auszugehen, dass es immer so weitergeht, sollte man allerdings nicht.«
Bruns formuliert damit eine Warnung, die insbesondere Politiker nicht hören wollen. Man kann Unternehmer nicht dauerhaft schlecht behandeln und trotzdem erwarten, dass sie mehr Wachstum hervorbringen. Das hat gar nicht unbedingt etwas mit fehlender Wertschätzung zu tun – Unternehmer sind sehr leidensfähig. Aber ein Auto, dem eine Parkkralle angelegt wird, kann nun mal keine Rennen mehr fahren. In den vergangenen Jahren jedenfalls sank die Stimmung der Unternehmer von Jahr
»Die Unternehmen im Ganzen betrachtet retten die Welt.«
Autor Julien Backhaus.
zu Jahr. Die Bereitschaft, ein eigenes Unternehmen zu gründen, sank ebenfalls. Die verbliebenen Unternehmer fragen sich zu Recht, wann es Zeit ist, die Reißleine zu ziehen und in wirtschaftsfreundlichere Staaten umzusiedeln? Politiker wissen das. Aber sie konnten sich in der Vergangenheit darauf verlassen, dass es mit großen Hürden verbunden war, ein Unternehmen umzusiedeln. Ein Industriebetrieb passt nicht gerade in einen Reisekoffer. Aber die Zeiten haben sich verändert. Viele Unternehmen existieren heute vor allem in der Cloud, sind in der Informationstechnologie oder Dienstleistung zu Hause. Der Laptop mit virtueller Verbindung zum Server passt schon eher in einen Reisekoffer. Das war definitiv nicht immer so – wer vor gerade mal ein paar Jahrzehnten auf die Idee kam, sein Unternehmer-Köfferchen zu packen, der wäre nicht weit gekommen. Und wenn wir noch ein bisschen weiter zurückgehen, muss jeder von uns drei Kreuze machen, dass er im Hier und Jetzt lebt.
Die (nicht) gute, alte Zeit
Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens auf und es ist das Jahr 1725 – also 300 Jahre vor unserer Zeit. Die Lebensbedingungen waren unerträglich im vorindustriellen Zeitalter. Seitdem hat sich viel getan. Oder um es anders zu sagen: Seitdem haben Unternehmer viel getan.
Lebten Sie damals in einer Metropole wie Hamburg oder London, konnten Sie nicht einfach ins Bad gehen und den Wasserhahn aufdrehen. Wasserleitungen, die jedes Haus mit Wasser versorgen konnten, sollten erst ab den 1870er-Jahren verfügbar sein. Auch das Kanalisationssystem gab es noch nicht. Das erste in Europa wurde erst 1856 in Hamburg installiert. Man wusste zwar seit der Antike, wie Wasserversorgung und Abtransport funktionieren können. Aber niemand war in der Lage, präzise Rohre in großen Mengen herzustellen. Und es gab keine Möglichkeit, die Rohre um Ecken laufen zu lassen, um die verzweigten Gassen einer Stadt zu verbinden. Denn auch Flansche und Dichtungen
Die Menschen blicken auf das MilliardenVermögen von Amazon-Gründer
Jeff Bezos. Wie aber berechnet man den Wert, den sein Unternehmen für die Gesellschaft hat?
waren noch nicht erfunden. Darum wurden auch in modernen Städten noch immer viele Menschen von Krankheiten heimgesucht, die wegen der unhygienischen Zustände leichtes Spiel hatten. Die Sterblichkeitsrate war enorm hoch. Wenige Kinder überlebten nach der Geburt, die Erwachsenen starben früh. Es waren unschöne Zeiten. Und doch kündigte sich bald eine Revolution an. Die industrielle Revolution, die den Menschen in Lichtgeschwindigkeit Wohlstand, Gesundheit und Innovation brachte.
Maschinen und Apparaturen waren schon erfunden, als James Watt 1764 in England in Erscheinung trat. Er war ein Ingenieur aus Glasgow, dessen Neugier schon als Kind unbändig war. Er tüftelte an den ersten bereits erfundenen Dampfmaschinen herum, denn diese hatten einen riesigen Energieverbrauch (in Form brennender
»Je freier die Unternehmer waren, unabhängig vom Staat ihre Geschäfte auszubauen, desto besser ging es den Menschen.«
Kohle) und einen geringen Wirkungsgrad. Wie so oft in der Geschichte ist nicht die Erfindung an sich das Problem, sondern die Konstruktion und die verwendeten Materialien. Diese herzustellen, ist in der Regel teuer und für Tüftler nicht zu stemmen. Watt hatte eine Methode entwickelt, wie die Dampfmaschine einen höheren Wirkungsgrad aufweisen und dabei 60 Prozent weniger Energie verbrauchen würde. Doch er war pleite. Er fand einen Eisenfabrikanten, der in die Idee investierte. Zusammen beantragten sie ein Patent auf die Maschine. Anschließend gründete Watt mit dem Industrieunternehmer Matthew Boulton die Firma Boulton & Watt. Nun ging es richtig los. Sie begannen, die Maschinen an große Hersteller zu liefern. Plötzlich war die Industrie in der Lage, große Mengen benötigter Produkte herzustellen. Insbesondere solche, die vorher von Menschenhand nicht bewältigt werden konnten. Nun konnten auch große Rohre in hohen Stückzahlen produziert werden, um beispielsweise Kanalisation und Wasserversorgung in die Städte zu bringen. Eine neue Ära der Menschheitsgeschichte begann, die Fortschritt, Wohlstand und eine höhere Lebenserwartung zur Folge hatte. Dass freie Märkte und der Kapitalismus den Menschen Wohlstand bringen würden, hatte schon ein alter Freund Watts prophezeit: Adam Smith, Autor von Der Wohlstand der Nationen. In den nächsten 200 Jahren ist auf der Welt mehr Gutes und Bahnbrechendes passiert als in den 200.000 Jahren Menschheitsgeschichte zuvor. Der Mensch wuchs plötzlich als Spezies über sich hinaus, denn er machte sich die (Dampf-) Maschine untertan. Ebenfalls in England wurde die erste Eisenbahn 1825 in Betrieb genommen. Man konnte nun auf dem Landweg große Distanzen überwinden und große Mengen an Gütern von A nach B bewegen. Ein Quantensprung vollzog sich in den Köpfen der Menschen. Alles schien möglich. 1838 überquerten auch erstmals zwei Dampfschiffe den Atlantik. Jetzt konnten Menschen unbeschwert reisen und Wissen austauschen, in einer Schnelligkeit, die die Welt zuvor nicht kannte. Der Politikwissenschaftler Johan Norberg schreibt in seinem Buch Open –Die Geschichte des menschlichen Fortschritts, dass die Welt durch Offenheit und Kooperation erfolgreich wurde. Dadurch konnte die Globalisierung entstehen. In Zeiten der Abschottung hingegen litten die Länder. Indem wir von anderen Ländern lernen und Wohlstand durch Handel teilen, werden Menschen (auf der ganzen Welt!) heute älter als je zuvor. Sie leben gesünder als je zuvor. Mehr Kinder überleben die Geburt als je zuvor. Weniger Menschen sterben durch Naturkatastrophen als je zuvor. Mehr Menschen leben
»Freie
Märkte und der Kapitalismus haben den Menschen mehr Wohlstand gebracht als jede andere Wirtschaftsform zuvor.«
in Wohlstand als je zuvor. Wir haben dem modernen Zeitalter alles zu verdanken. Dennoch wächst die Kritik an der Globalisierung und dem freien Handel. Überhaupt sehen wir uns mit einer wachsenden Skepsis gegenüber dem Unternehmertum konfrontiert. Für mich ist das völlig unverständlich. Denn der Kapitalismus sorgt für die Wohlstandsvermehrung. Die Globalisierung sorgt für die weltweite Verteilung des Wohlstandes. Wer wahrhaft demokratisch und sozial handeln will, muss diese Prinzipien fördern, statt sie zu bekämpfen. Noch während der Zeit des Nationalismus herrschte weltweit große Armut. Die Menschen waren unterernährt, krank und hatten eine geringe Lebenserwartung. Und zwar nicht einige, sondern die Mehrzahl. Auch in Europa war dies üblich. Nur kleine Enklaven, oft Hafenstädte, waren in der Lage, Wohlstand zu mehren. Zum Beispiel, weil sie grenzüberschreitenden Handel betreiben konnten. Sie konnten exotische Güter aus der ganzen Welt einschiffen und diese über den Landweg in alle Ecken des Kontinents
transportieren. Die ersten Andeutungen von Globalisierung waren klar erkennbar.
Je freier die Unternehmer waren, unabhängig vom Staat ihre Geschäfte auszubauen, desto besser ging es den Menschen. Wurden die Unternehmen hingegen entmachtet und der Staat gab den Takt vor, führte dies zu den größten humanitären Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Während der Herrschaft des Marxisten Mao Zedong im kommunistischen China, genauer gesagt während der unter dem Namen Großer Sprung nach vorn bekannten Kampagne, die von 1958 bis 1962 dauerte, starben nach Schätzungen bis zu 55 Millionen Menschen. Die Menschen verhungerten entweder oder wurden getötet. Planwirtschaft ist menschenfeindlich. Und trotzdem genießt der Kommunismus (und damit die Planwirtschaft) fast einen besseren Ruf als der Kapitalismus mit seinen freien Unternehmern. Das ist schon ein ganz kleines bisschen absurd.
»Mit Hate gehe ich eher entspannt um« Bild:AnnaThoma
Anna Antonje:
Anna Thoma liebt Essen und zeigt das als »Anna Antonje« auch regelmäßig ihren 8,4 Millionen TikTok-Abonnenten, 2,5 Millionen YouTube-Abonnenten und 1,7 Millionen Instagram-Followern. In ihren Videos probiert sie für ihre Community aktuelle Food-Trends aus und auch außerhalb von Social Media lässt sie ihrer Kreativität als Fotografin freien Lauf. Wie sie in unserem Interview verrät, fand sie ihren Zweitjob durch Langeweile während der Corona-Pandemie. Besonders beeindruckt habe sie dann der Einfluss, den Influencer auf die Food-Branche haben können – »die besten Beispiele sind unsere liebe Dubai-Schokolade sowie unser Gurkenmann mit seinen Gurkensalaten.«
Die Hasskommentare, die sie unter manchen ihrer Videos erhält, stören sie aber nicht: »Sie greifen nicht mich als Person an, sondern meinen Charakter und meine Kochkünste online.« Und da sie selbst gerne ein wenig provoziert, komme sie mit solchen Kommentaren gut klar.
Das komplette Interview finden Sie auf www.erfolg-magazin.de.
James Watt revolutionierte die Dampfmaschine.
Der österreichische Sänger Falco, bürgerlich Johann Hans Hölzel, in den 1980er Jahren.
Mit »Amadeus« zur Unsterblichkeit
Wie Falco zur Legende wurde
Bereits vor seinem ersten Album gelang ihm der internationale Durchbruch; nur wenige Jahre später folgte mit »Rock me, Amadeus« ein Rekord-Hit – bis heute handelt es sich um den einzigen deutschsprachigen Song, der je die Spitze der US-Billboard-Charts erreichte. Kein Wunder, dass Hans Hölzel alias Falco bereits zu seinen Lebzeiten als österreichische Ikone galt! Doch woran liegt es, dass die Faszination Falco auch fast 30 Jahre nach seinem Tod noch ungebrochen ist? Wir sind dem Phänomen auf den Grund gegangen.
Ein Wunderkind wird erwachsen Skandalumwittert, draufgängerisch, exzentrisch – das verbinden wohl viele Fans mit
der Kunstfigur Falco. Doch auch für Johann »Hans« Hölzel, den Mann hinter den Mozart-Perücken, hielt das Leben so manche unerwartete Wendung bereit und diese beginnen bereits am Tag seiner Geburt: Denn am 19. Februar 1957 soll Hölzel eigentlich als Drilling zur Welt kommen, doch er ist das einzige Kind, das die Geburt überlebt. Nicht der einzige Moment, der Hölzels Kindheit außergewöhnlich erscheinen lässt, zeigt sich doch bald darauf, dass der Sohn einer Filialleiterin und eines Werkmeisters, der in einfachen Verhältnissen im 5. Wiener Bezirk aufwächst, ein herausragendes musikalisches Talent besitzt. Dieses beschert ihm bereits im Alter von fünf Jahren einen Vorspieltermin an der Wiener Musikakademie. Dort
bescheinigt man ihm ein absolutes Gehör – ein Talent also, das ihn in eine Reihe mit musikalischen Genies wie Mozart stellt.
Doch trotz frühester Förderung lässt eine erfolgreiche Karriere zunächst auf sich warten. 1973 muss Hölzel die Schule aufgrund zu vieler Fehlstunden verlassen –eher halbherzig beginnt er daraufhin eine bodenständige Laufbahn als Sachbearbeiter. Die Musik scheint spätestens in der Zeit seines jungen Erwachsenenlebens in den Hintergrund gerückt zu sein: Als Bassist tourt Hölzel zwar zusammen mit verschiedenen Bands durch das Wiener Nachtleben; ein prestigeträchtiges Studium am Musikkonservatorium bricht er jedoch nach einem Semester ab. »Also ich
glaube, wenn du Hans Hölzel heißt und 1981 im Musikgeschäft antreten willst, dann kannst du damit keinen Preis gewinnen«, erinnert sich der bekannte Musiker an den folgenreichen Entschluss, der ihm schließlich doch den Weg ins Business ebnete: die Eintragung eines Künstlernamens. Fortan tritt er, in Anlehnung an den Skispringer Falko Weißpflog, nur noch als »Falco« auf – und verleiht seiner Karriere damit neuen Aufwind.
Gegen das Establishment Im Jahr 1981 sei er dann richtig durchgestartet, so berichtet es Falco im Gespräch mit der »Bunte«. Und tatsächlich gelingt dem Newcomer damals mit »Der Kommissar« ein erster europaweiter Hit. Der Song – inhaltlich womöglich inspiriert durch Falcos Auftritt in der KrimiSerie »Kottan ermittelt« – erreicht in Österreich, Deutschland und Frankreich die Nummer Eins der Charts, sogar in Neuseland Gold-Status und ruft schon kurz nach seinem Erscheinen zahlreiche Cover-Versionen auf den Plan, die aber allesamt nicht den Erfolg des Originals zu wiederholen vermögen. Denn Falco wird nicht allein aufgrund des charakteristischen Sounds seiner Hits zur Ausnahmeerscheinung, sondern auch, weil er von Beginn an durch sein Auftreten zu polarisieren weiß. »Da bin ich angetreten mit einem Schmäh, der sehr erfolgreich war. Ich hab mir die Haare nass gemacht und den Anzug von der Company angezogen«, wird er seinen kometenhaften Aufstieg später selbst erklären. Dass der Erfolg der Single damals einer durchdachten Strategie geschuldet gewesen sei, verneint er allerdings: »Die ist irrsinnig aus dem Bauch gekommen und genial geglückt, wobei Genialität auch Zufall ist.«
Doch ob geplant oder nicht – die Kunstfigur des arroganten »Egoisten« Falco verfängt auch bei Liedern wie »Maschine brennt« und »Junge Römer« und so wird Hölzel in den nächsten Jahren eine beispiellose Karriere zuteil. 1985 folgt dann der Song, mit dem sich der Shootingstar endgültig einen Platz im Pop-Olymp sichert: »Rock me, Amadeus« stürmt die internationalen Charts und verweilt über Wochen hinweg auf den obersten Plätzen. Sogar in den USA wird der eingängige Hit über das einstige Wunderkind Mozart zum Kult. Ein Überraschungserfolg – nicht zuletzt für den Künstler selbst, der seinen Zenit bereits damals überschritten sieht: »Bei ›Amadeus‹ war ich schon nicht mehr heiß, da gabs schon Alkohol-Exzesse. Mit ›Amadeus‹ begann für mich das Ende«, wird er diese Zeit jedenfalls im Rückblick beschreiben.
Für die Außenwelt allerdings ist Falco Mitte der 80er-Jahre auf dem Höhepunkt
»Bei ›Amadeus‹ war ich schon nicht mehr heiß, da gabs schon Alkohol-Exzesse. Mit ›Amadeus‹ begann für mich das Ende.« – Falco
seiner Karriere angekommen – und das, obwohl er bei Weitem nicht als Everybody’s Darling gilt. Denn der Sänger liebt die Provokation – so sehr, dass einige Radiosender seine von Drogenkonsum und Verbrechen handelnden Lieder nur widerwillig ins Programm aufnehmen. »Was man nicht verstanden hat, woraus aber mein arrogantes, präpotentes Image resultiert, ist, dass die Figur Falco eine Gegenmaßnahme gegen das Establishment war: um Gottes Willen kein Kommerz! Ja net anbiedern! Ich war der erste Anarchist im deutschsprachigen Raum«, so kommentiert der Star selbst den Wirbel um seine Person.
Out of the Dark
Doch nicht in allen Lebensbereichen ist solch ein impulsives Handeln von Erfolg gekrönt – ganz im Gegenteil: Hölzel scheint mit dem plötzlichen Ruhm nicht gut zurechtzukommen und sieht sich bald darauf in Ängsten gefangen. Die Presse berichtet zunehmend über den verschwenderischen Lebensstil des Pop-Idols und seinen immer stärker werdenden Alkohol- und Drogenmissbrauch – darüber hinaus scheint auch Hölzels Privatleben mehr und mehr aus den Fugen zu geraten. Nach mehreren Entzügen verlässt der Sänger schließlich Österreich. In den 90er-Jahren will er in der Dominikanischen Republik Fuß fassen und fernab der Schlagzeilen an seinem nächsten Album arbeiten. »Out of the Dark (Into The Light)« soll das Werk heißen, das sich allein in Österreich 23 Wochen lang auf
Platz Eins der Charts halten wird; ein beispielloses Comeback. Doch es ist ein Erfolg, den Hölzel nicht mehr erleben wird: Am 6. Februar 1998 stirbt der Ausnahmekünstler bei einem Autounfall. Sein Tod erschüttert die Musikwelt, doch die Legendenbildung bleibt bestehen – ganz so, wie er es selbst prophezeit hatte: »In Wien musst‘ erst sterben, dass sie dich hochleben lassen. Aber dann lebst’ lang«, lautet schließlich eines seiner vielbeachteten Statements. Doch tatsächlich ist es weder seinem vorzeitigen Tod, noch den über 40 Millionen verkauften Tonträgern geschuldet, dass die kometenhafte Karriere des Hans Hölzel bis heute unvergessen bleibt. Vielmehr symbolisiert sein Leben, dass es möglich ist, sich auch aus bescheidenen Verhältnissen heraus eine Weltkarriere aufzubauen – vorausgesetzt, man besitzt den Mut, gegen den Strom zu schwimmen. Und so bleibt Falco vor allem als ein Star in Erinnerung, der sich nicht in Schubladen stecken lässt; ein Grenzgänger, der sein Publikum faszinierte, weil er so viele Facetten in sich vereint: Provokation und Verletzlichkeit, Genie und Wahnsinn: Diese Widersprüchlichkeit war es, die ihn zur Legende machte. »Ich möchte, dass die Menschen einmal von mir sagen, der Kerl ist arrogant, er ist dumm, er ist ganz normal, er ist sehr nett, zum Teufel, wir wissen eigentlich nicht, was wir von ihm halten sollen«, so hat es das Austropop-Idol einmal in einem Interview beschrieben – und damit genau die Widersprüchlichkeit benannt, die Falco heute zur Legende macht. AS
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