DIE MORPHOLOGIE DES HUFES: HERAUSFORDERUNG AN EINIGE WEIT VERBREITETEN ANSICHTEN Monique F. Craig, BSCE, and John J. Craig, Phd The Epona Institute Paso Robles, California www.epona-institute.org
Einige weit verbreitete Theorien über den Huf und die Position des Hufbeines sollten, auch wenn sie oft in Büchern und Artikeln wiedergegeben werden, höchstens als grobe Schätzungen angesehen werden. Meistens stellen sie nur eine Annäherung an die eigentliche Situation dar. Da ein Hufschmied bei der praktischen Arbeit auf viele Dinge achten muss, macht es Sinn, dass er sich von solchen “Annäherungen” leiten lässt. Jedoch mit den heutigen Digitalkameras, den digitalen Röntgensystemen und passender Computersoftware zur Berechnung können und sollten wir genauer hinsehen. Wenn wir genauer hinsehen, weisen die Daten deutlich in bestimmte Richtungen. Der menschlichen Natur entsprechend erwarten wir, dass Dinge „50-50 aufgeteilt“ sind oder „parallel angeordnet“ oder „in einer geraden Linie angeordnet“ sind, die Realität von biologischen Strukturen ist jedoch die von kleinen bis großen Asymmetrien. Einleitung Um die Morphologie der Pferdezehe zu diskutiert, wird sie üblicherweise mit ihrer idealen Form verglichen. Aber wo kommt dieses Idealbild her? Kann es quantitativ beschrieben werden? Messungen der Hornkapsel oder der Zehenknochen werden im Normalfall nicht durchgeführt. Unserem Arbeitsgebiet fehlen quantitative Untersuchungen - dies führte zu einem blinden Glauben an Theorien, wenn sie denn oft genug wiederholt wurden. Eine kürzlich vorgestellte Technik bietet eine standardisierte Methode, mit deren Hilfe genaue Messungen der anatomischen Strukturen der Zehe anhand von Copyright 2009 by The Epona Institute
Röntgenbildern und Fotos schnell durchgeführt werden können. Für diesen Artikel wurden duzende bis hunderte Röntgenbilder von Pferdehufen und -zehen gemessen um quantitative Ergebnisse zu präsentieren. Wir vergleichen diese Ergebnisse mit einigen mehr - oder weniger - gängigen Ansichten über die tatsächliche oder ideale Morphologie von Huf und Knochen. Material und Methode Für die in diesem Artikel durchgeführten Studien wurden eine große Anzahl Pferde unterschiedlicher Rassen untersucht. Die meisten dieser Pferde wurden digital fotografiert und viele auch geröntgt. Abhängig von der untersuchten Struktur wurden für die Messungen entweder Fotos oder Röntgenbilder angefertigt. In jeder der 7 Studien wurden unterschiedlich viele Bilder verwendet, je nach dem, wie viele der benötigten Bilder in dieser Gruppe vorlagen. Für eine Untersuchung (Studie Nr.6) wurden Kadaverbeine untersucht, die von einer weiteren Pferdegruppe aus verschieden Rassen stammten. Die Details für jede der sieben vorliegenden Untersuchungen werden ebendort in diesem Artikel behandelt. Die untersuchten Pferde waren größtenteils lahmfrei. Offensichtlich lahme Pferde wurden nicht in die Untersuchung mit einbezogen, aber ansonsten wurden die Daten von allen vorliegenden Pferden verwendet. Subjektive Lahmheitskriterien führten nicht zum Ausscheiden aus dieser Studie, da wir meinen, dass dies das Resultat verfälscht hätte. Alle verfügbaren Daten wurden verwendet, nur Fälle die deutlich und hochgradig lahm waren wurden