ENSI-Stellungnahme zur Kostenstudie 2011 | 5
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Einleitung
Die Eigentümer von Kernanlagen sind gemäss Art. 77 des Kernenergiegesetzes (KEG) [1] verpflichtet, die Kosten für die Stilllegung ihrer Anlage und für die Entsorgung der Abfälle abzuschätzen (Tabellen 1-1 und 1-2) und die Finanzierung sicherzustellen. Die Eigentümer zahlen deshalb jährlich einen Beitrag in den Stilllegungsfonds (besteht seit 1984) und in den Entsorgungsfonds (besteht seit 2000) ein und tätigen während des Betriebs Rückstellungen für die Nachbetriebsphase und die Entsorgungskosten. Die Höhe der Beiträge zu den Fonds wird aufgrund der Kostenstudien und dem Stand der Fonds festgelegt, die alle fünf Jahre zu aktualisieren sind. Die Kostenstudien werden von swissnuclear, der Fachgruppe Kernenergie von swisselectric, durchgeführt, der die vier Betreibergesellschaften der schweizerischen Kernkraftwerke (Axpo AG, BKW-FMB Energie AG, KKW Gösgen-Däniken AG, KKW Leibstadt AG) angehören sowie die Betreiberin des Zentralen Zwischenlagers (ZZL), die Zwischenlager Würenlingen AG (ZWILAG).
KS11 PB11 [MCHF]
KKB
KKM
KKG
KKL
Nachbetriebsphase
475
319
455
460
Stilllegung
809
487
663
920
Entsorgung
4‘124
1‘834
5‘071
4‘940
Total
5‘409
2‘640
6‘190
6‘320
ZZL
KKW Total 1‘709
95
2‘974 15‘970
95
20‘654
Tabelle 1-1: Gesamtkostenschätzung in Millionen Franken der KS11 auf der Preisbasis 2011 (aus dem Mantelbericht zur KS11 von swissnuclear [2]).
Diff. KS11-KS06 [%]
KKB
KKM
KKG
KKL
Nachbetriebsphase
3
28
-5
-5
Stilllegung
28
11
10
10
Entsorgung
8
9
11
10
10
11
10
8
Total
ZZL
KKW Total 2
204
17 10
204
10
Tabelle 1-2: Veränderungen der teuerungsbereinigten Gesamtkostenschätzung in der KS11 im Vergleich zur KS06 (aus dem Mantelbericht zur KS11 von swissnuclear [2]).
swissnuclear hat die NIS Ingenieurgesellschaft mbH (NIS), ein Tochterunternehmen der deutschen Siempelkamp-Gruppe, mit der Erstellung der Stilllegungskostenstudie 2011 beauftragt. Die ersten Stilllegungsstudien wurden 1980 von den Kernkraftwerksbetreibern ebenfalls bei NIS in Auftrag gegeben. Diese Studien dienten als Grundlage für die vollständig neuen, wesentlich detaillierteren Stilllegungsstudien, die in den Jahren 2001 bis 2002 durch NIS erstellt wurden.