Forsthaus trotz dem höheren Fernwärmebedarf weiterhin so betreiben, dass sie aus den erneuerbaren Energieträgern Kehricht und Holz möglichst viel Strom herstellt. Zweitens muss Energie Wasser Bern bei dieser Temperatur keine aufwendigen Fernwärmekanäle bauen, sondern kann fertig isolierte Rohre mit einem Kunststoffmantel direkt in den Boden verlegen, was die Kosten stark reduziert. Drittens sind bei den bestehenden Nahwärmeverbünden keine Umrüstungen nötig. Die angeschlossenen Gebäude können die Fernwärme weiterhin direkt nutzen. Um künftig möglichst viele Kundinnen und Kunden mit Fernwärme zu versorgen, wird Energie Wasser Bern die Wärmelieferung aus der Energiezentrale Forsthaus im Westen von Bern um weitere Wärmequellen ergänzen, etwa mit einem Holzheizkraftwerk. Dadurch entsteht ein ringförmiges Fernwärmenetz und die angeschlossenen Gebäude lassen sich von verschiedenen Seiten her versorgen. Eine solche Ringstruktur bewährt sich beim Berner Gasnetz seit vielen Jahren: Sie macht Energie Wasser Bern flexibler beim Betrieb und garantiert den Kundinnen und Kunden eine hohe Versorgungssicherheit. (hue)
Lorraine
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«Das Kundeninteresse an Fernwärme ist gross» Drei Fragen an Martin Jutzeler, Experte Systemoptimierung von Energie Wasser Bern
Wie sieht der Zeitplan für das neue Fernwärmenetz im Westen von Bern aus? Im kommenden Jahr beginnen wir mit den Bauarbeiten für die Fernwärmeleitung ab der Energiezentrale Forsthaus. 2020 sollen erste angeschlossene Gebäude Fernwärme beziehen. Für die Zeit danach planen wir in Etappen, welche weiteren Gebiete hinzukommen. Unser Ziel lautet, mittelfristig möglichst viele Häuser im Westen der Stadt mit Fernwärme zu beliefern – einerseits, um die Vorgabe des Energierichtplans 2035 zu erreichen, und andererseits, weil ein dichtes Netz für eine hohe Wirtschaftlichkeit sorgt. Was sagen die Verantwortlichen der Nahwärmeverbünde, die als Erste mit Fernwärme heizen sollen, zu Ihrem Vorhaben? Wir haben das Projekt vorab jenen Eigentümern vorgestellt, die über eine grosse Anzahl Liegenschaften verfügen. Von ihnen liegen bereits Anschlusszusagen für viele Gebäude vor. Im Herbst werden wir weitere Kundinnen und Kunden kontaktieren, die ihre Häuser ebenfalls ans neue Fernwärmenetz anschliessen können. Welche Reaktionen erwarten Sie? Das Kundeninteresse an Fernwärme ist gross, weil sich die Heizkosten gut planen lassen und sie vergleichsweise tief sind. Zudem fallen bei der sogenannten Mitteltemperatur von 110 °C auch die Investitionen für den Hausanschluss gering aus. Und nicht zuletzt zählt Fernwärme zu den zukunftssicheren Heizlösungen. Selbst wenn der Kanton seine Vorgaben an die Heizsysteme künftig weiter verschärft: Fernwärme erfüllt sie. (hue)
Altenberg
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Martin Jutzeler ist bei Energie Wasser Bern für die Systemoptimierung im Bereich Netz zuständig.
Energiezentrale Forsthaus bestehendes Fernwärmenetz in Planung
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