Kirche und Welt 11/2017

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THEMA

Kirche und die neue «social-network»-Welt

Reich Gottes 2.0 «eifachWiit» schafft Möglichkeiten, diese Gemeinschaft sowohl im virtuellen Raum wie auch im realen Raum zu leben: Austauschen, lernen, Impulse geben und Inspirationen bekommen. Der reale und der virtuelle Raum werden zu einer sich ergänzenden Art des Miteinanders. An unseren Treffen bei «eifachWiit» gibt es die ebenbürtige Möglichkeit, sich real zu treffen oder per Videokonferenz dazuzukommen. Der Hintergrund ist pragmatisch. Die Beteiligten kommen aus der ganzen Schweiz. Aber sie haben ein gemeinsames Interesse: Reich Gottes zu leben und zu fördern. Die Welt verändern War nun zuerst die Entwicklung der Gesellschaft, die das Internet inspirierte, oder war es umgekehrt? Diese Frage bleibt offen. Ist das eine gute oder eine schlechte Entwicklung? Ich Reto Nägelin lotet die Möglichkeiten der vernetzten Welt für die Kirche aus. halte mich an Jesus (Matthäus 7,1): «Richten» hat keinerlei Veränderungskraft. Wenn wir als Bürger/innen des  VON RETO NÄGELIN Informationen. Das Internet ist nicht Himmelreichs ganz in dieser Welt länger nur Auskunftsstelle. Nun kön- sind, wird das dagegen die Welt verän«eifachWiit – eine himmlische Com- nen alle selbst Inhalte generieren und dern. Wir sind es also, die in unserem munity» (Gemeinschaft, Gemeinde, publizieren. Umfeld, in unseren Netzwerken Reich Gottes spürbar machen können. Reich Kommunität) verbindet und fördert Gottes 2.0 heisst nun: Die VerkündiMenschen, die die Welt verbessern Virtuell und real gung, der Weg mit Jesus ist nicht länwollen. Um dies zu ermöglichen, ist es Dadurch wird das Internet zu einer für mich und mein Team elementar zu sich entwickelnden und wachsenden ger mehr Information, sondern Komerkennen, wie soziale Netzwerke Umgebung der Kommunikation und munikation. Es ist aktive Beteiligung heute funktionieren. der Zusammenardaran, die Welt zu Realer und beit. Es bilden sich verändern, das Reich virtueller Raum Klar, das Reich Gottes bleibt inhaltlich soziale Netzwerke Gottes sichtbar zu gleich, da gibt es keine Versionen. mit eigenen Remachen. ergänzen sich «Reich Gottes 2.0» steht daher für eine geln und nicht liwesentliche Veränderung darin, wie nearen Entwicklungen: Die beteilig- Die Welt «durchsäuern» die Inhalte entstehen und sich verbrei- ten Menschen lassen diese Netzwerke In der Tat ist dies nichts Neues. Geten – parallel zu dem, wie sich das In- wachsen und leben. Das revolutio- nauso erlebe ich Jesus im Umgang mit ternet verändert hat: Im Internet 1.0 niert nicht nur das Internet, sondern Menschen und verstehe ich seine Botwar die Vermittlung weitgehend einsei- die Gesellschaft und mit ihr alle an schaft. «Was kann ich für dich tun», tig. Webseiten stellten Informationen ihr beteiligten Organismen, wie Fa- ein Frage leitet die Kommunikation zur Verfügung, deren Betreiber ver- milien, Firmen, Vereine, Kirchen. ein. (Sie erinnern sich an die JK17?) kündeten ihre Botschaft. Im Internet Im Aufbau von «eifachWiit» ist es Der Dialog ist wichtig. In ihm wird 2.0 verschwindet die Trennung zwi- eine meiner zentralen Aufgaben, diese Reich Gottes spürbar. Durch ihn wird schen lokalem Verteiler und zentralen Form des Miteinanders zu fördern. Beziehung hergestellt. Deine Meinung

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Kirche und Welt

Nr. 11/2017


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