Kirche und Welt 07/2013

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Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

Jährliche Konferenz Sonder bericht Seite 13

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Die Suche nach Sicherheit hat viele Gesichter

Der Wunsch nach einem sorglosen Leben Seite 6/7

Festival für Kunst und Kirche

Die ganze Wahrheit eines Gemeindebezirks

Das «Leben danach»

Die «Nacht des Glaubens» in Basel Seite 4/5

Das Projekt «Offene Kirche im Dorf» Seite 24/25

Ein Gespräch mit Urs Eschbach Seite 22/23

The United Methodist Church


Inhaltsverzeichnis Die «Nacht des Glaubens» in Basel

Festival für Kunst und Kirche Die Suche nach Sicherheit hat viele Gesichter

Der Wunsch nach einem sorglosen Leben Was meinem Leben auch im Unheil Halt gibt

Gott vertrauen – nicht anderen «Sicherheiten»

Facetten des Themas «Sicherheit» im Alltag einer Rettungssanitäterin

«Das würde zu noch mehr Patienten führen!» Zum Abschied von Vreni Schertenleib

Zündende Ideen – praxisnah Ein Sonderbericht aus der Jährlichen Konferenz

Würde wäre wenn

Ein Auszug aus der Ordinationspredigt

Vertrauensvolle Fürsprecher

Wie Connexio mit Partnern zusammenarbeitet – einige Beispiele

Menschen ein Leben in Würde ermöglichen Die Region Zimmerberg und ihr Projekt «Offene Kirche im Dorf» (Teil 1)

Die ganze Wahrheit eines Gemeindebezirks

Ein rundes Jubiläum für ein gesundes Unternehmen

Typisch methodistisch – typisch Artos Ein Gespräch mit Urs Eschbach, Pfarrer i.R.

Das «Leben danach»

Raue Fahrt für die Glaubwürdigkeit

Gelegenheit macht Lüge

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Editorial Liebe Leserin, lieber Leser

«Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche», sagen wir, wenn wir zweifelsfrei von einer Sache oder einem Ereignis überzeugt sind. Tatsächlich ist ein «Amen» in einem Gottesdienst mindestens einmal, meist mehrmals zu hören. «Amen» kommt von dem hebräischen Wortstamm, mit dem auch «glauben» ausgedrückt wird. Es bedeutet: «so sei es, so ist es, ja, dem stimme ich zu». Das Nachdenken über verschiedene Aspekte der Sicherheit in dieser Ausgabe von Kirche und Welt führt dahin: eine letzte Sicherheit gibt es nicht. Zur Ruhe kann ich dort kommen, wo ich es wage, mit meinem «Amen» den Zusagen Gottes und seiner freundlichen Liebe zuzustimmen. Stimmig waren die Klänge des EMK-Chores in der «Nacht des Glaubens». Der Funke sprang über. Auch bei der Arbeit von Vreni Schertenleib, die nun die Verantwortung bei Bildung+Beratung abgibt und in den Ruhestand geht. In der aktuellen Ausgabe finden Sie ausserdem wieder die Sonderberichterstattung von der Tagung der Jährlichen Konferenz in Bern. Noch mehr Berichte von diesem Anlass finden Sie unter www.emk-schweiz.ch Ich wünsche Ihnen sonnige Sommertage.

Sigmar Friedrich Redaktor

Ein-Wurf Von Jörg Niederer

Sicher ist sicher. – Wie gewiss ist die Sicherheit? Für meinem Glauben zentral ist die Aussage von Paulus in Römer 8,38f: «Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben… oder sonst irgend etwas können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.» Liebe Gottes, garantiert. Ich glaube das, bin mir darin ganz sicher. Zugleich weiss ich, dass meine Glaubensgewissheit nichts Objektives ist, dass weitaus mehr Menschen diese Überzeugung nicht teilen. Wie sicher ist sicher? – Auf den Satz: «Nur der Tod ist sicher» antwortet die Versicherungsbranche mit Lebensversicherungen – als ob man Leben auf sicher hätte. Überall werden Sicherheitsmargen eingebaut. Und doch brechen immer wieder Dächer zusammen, Brücken stürzen ein, Hänge geraten ins Rutschen, eine Lawine löst sich trotz guter Wetterprognosen, Sicherungsseile reissen. Voll unsicher … so ist das Leben. – Und doch leben wir meist recht gut mit dem aktuellen Mass an Verunsicherung. Ich bleibe dabei, auch wenn es «nur» eine Glaubenserkenntnis ist: «Nichts kann mich trennen von der Liebe Gottes.»

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UMSCHAU

«Kunst genug»: Der EMK-Regio-Chor unter Leitung von Sylvia Wilhelm sang Abend- und Segenslieder.

Die «Nacht des Glaubens» in Basel

Festival für Kunst und Kirche dete einen EMK-Regio-Chor, und wir sangen Abend- und Segenslieder aus Seit jeher drücken Menschen ihren Barock, Klassik, Romantik und NeuGlauben mit künstlerischen Mitteln zeit. Rund 40 Sänger/innen aus der aus. Sie tun dies mit Musik, Tanz, Li- EMK Kleinbasel, Neubad, Allschwilerteratur, Theater, Bildern, Skulpturen platz, Bethesda, Birsfelden, Liestal oder Bauten. An über 70 Veranstal- und Gelterkinden haben mitgesungen. Von Sylvia Wilhelm

tungen geschah dies auch in der «Nacht des Glaubens» am 17. Mai in Basel.

Am Freitag vor Pfingsten haben gläubige Künstler/innen aus dem In- und Ausland vom späten Nachmittag bis in die frühen Morgenstunden an zahlreichen Orten der Stadt Basel ihre Werke präsentiert und Kostproben aus ihrem professionellen Schaffen zum Thema «Glaube und Kirche» gegeben. Auch Kirchenchöre waren gefragt. Gesungener Segen Seit wenigen Jahren bin ich bei «Crescendo», einer internationalen christlichen Vereinigung von Musiker/innen, und wurde angefragt, ob ich in der Projektgruppe mitarbeiten könne. Alle Kirchen waren dabei. Daraus ergab es sich, dass ich die Kirchenchöre in der Martins-Kirche für ein Chorkonzert koordinierte. Ich bil-

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Ansprechende Kunst Was hat mich motiviert? – Die Musik. Dass alle Kirchen bei solch einer gu-

ten Sache mitmachen. Miteinander vorbereiten. Dabei die Begeisterung spüren und die leuchtenden Augen sehen... Ich mache die Erfahrung, dass über die Kunst, in meinem Fall über die Musik, Menschen angesprochen werden können. Ich kann über den Glauben keine grossen Reden schwingen, aber über die Musik fällt es mir leicht.

EIN KLEINER RUNDBLICK Barfüsserplatz:

Eröffnung mit Swiss Gospel Choir, Regierungsrat, Nina Hagen und Band Münster: Licht-Spektakel, Ausstellungen Theater Fauteuil: u.a. Espresso-Bibel mit Eric Wehrlin, Pantomime mit Carlos Martinez St.Anton-Kirche: spezielle Führung durch die moderne Kirche Theodorskirche: Filmemacher, Musiker und Theologen aus den mennonitischen Gemeinden haben einen Film auf riesiger Leinwand gezeigt zum Thema «Friedensstifter». Volkshaus: div. Bands, Popmusik Theater Scala: Schauspiel, Tanz Stadtcasino/ Ein spezieller Höhepunkt war für mich das Projekt Musiksaal: Prayers («Gebete») aus Opern und Musicals. Ich habe mit einem Ad hoc Chor aus dem Umfeld Gellertkirche diese Lieder eingeübt, was mich sehr begeisterte. Einige wollen in meinem EMK-Chor beim nächsten Chor-Projekt mitsingen. Bin gespannt, was aus all diesen Kontakten wird!


UMSCHAU/KURZ NOTIERT

Update für iPhone-App Dank der finanziellen Unterstützung durch die Backpackers Villa (www.villa.ch) kann ein Update für die seit gut einem halbem Jahr verfügbare EMK-App fürs iPhone entwickelt werden. In der App werden die News-Meldungen angezeigt, ausserdem Informationen zu EMK-Gemeinden in der Nähe des Standorts und kurze Informationen zur EMK. Link zur App: http://appstore.com/emkapp

STIMMEN AUS DEM CHOR Die Einladung, Abend- und Segenslieder im Regio-Chor zu singen, hat mich gelockt. Ob unser Beitrag wohl «Kunst genug» sein würde in diesem vielfältigen und namhaften Angebot der Nacht des Glaubens? Ja! Das überraschend zahlreiche Publikum, die Leistung des Chores und die positiven Rückmeldungen verliehen mir am Freitagabend klar den Glauben, ein bescheidenes, aber wertvolles Teilchen dieser Nacht gewesen zu sein. Mit diesem guten Gefühl besuchte ich noch weitere Angebote vor Mitternacht. Barbara Alig, EMK Gelterkinden Schon als kleiner Junge wurden wir im Elternhaus zum Singen angehalten, was uns damals nicht immer passte. Die Freude am Singen wurde immer grösser, je grösser auch der Chor wurde. Jetzt in der Martinskirche zu singen, ist eine weitere Gelegenheit, das frohe Evangelium von Christus zu verbreiten. Singen macht froh! Ernst Egli, EMK Basel-Neubad

Kurzfilme zur EMK An der EMK-Jugendkonferenz im September 2012 wurde von einer Gruppe junger Menschen die Idee eingebracht, die Botschaft der Bibel mit neuen Medien weiterzugeben. Die Botschaften sollten einen authentischen methodistischen Glauben vertreten und zeigen, wie dieser im alltäglichen Umfeld gelebt werden kann. An der Jährlichen Konferenz konnte der Jugendrat einen ersten Clip zum Thema «Gemeinschaft» vorstellen. Die Filme sind auf Facebook und Youtube zu finden: www.facebook.com/MethodistMovie

Die Jungschar hinaustragen Mehrwegtaschen mit dem Logo der Jungschar, gesponsert von der Zahlstelle, sollen mithelfen, die Jungschar an die Öffentlichkeit zu tragen. Im Verlaufe dieses Jahres erhalten alle Kinder und Leiterpersonen der Jungscharen in der EMK Schweiz ein Exemplar. Ausserdem können Gemeinden solche Taschen für Anlässe bestellen, um sie zu verteilen. Infos: ag.oeffentlichkeitsarbeit@jemk.ch

Zu Kirche und Welt 02.2012, S.12

Ein paar weniger Anders als die Bildzeile nahelegte, haben nicht alle abgebildeten Personen einen Turnaround-Kurs besucht. Das Bild zeigt jene, die 2012 einen Studiengang am IGW abgeschlossen haben. Darunter neun Teilnehmer/innen des Turnaround-Kurses, von denen sechs Personen aus der EMK kamen.

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THEMA

Neue Mitglieder Die nachfolgenden Personen sind neu «bekennende Glieder» der EMK. In einem Gottesdienst haben sie sich öffentlich zu ihrem Glauben bekannt und unterstützen die EMK in ihrem Dienst und Auftrag. am 7.4.2013 Zürich Ost Sabine Salis Gross

Umstritten: Stellen Atomkraftwerke ein zu hohes Sicherheitsrisiko dar?

am 28.4.2013 Zürich 4 David Harrison Simon Nyfeler

Die Suche nach Sicherheit hat viele Gesichter

Der Wunsch nach einem sorglosen Leben

am 5.5.2013 Lenk Rachel Kernen Christian Hagen Fabian Rieben Rahel Eggen Christa Habegger

Von Sigmar Friedrich

am 12.05.2013 Herisau David Ruprecht-Künzler Nadja Ruprecht-Künzler Tim Ruprecht Tabea Ruprecht-Steinhauer Mirjam Steiger-Ruprecht Michael Steiger Barbara Ackermann Silvia Brientini Matthias Alder Armin Schori am 19.05.2013 Burgdorf-Breitenegg Tabea Hess Dinah Hess Nelly Müller am 26.05.2013 Rüti-Wald-Hombrechtikon Gabriela Keller-Liviero Urs Keller Dietmar Höhne Franziska Höhne-Bleisch Vreni Bleisch Christoph Bleisch Ruth Schmid 6

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Wie sicher fühlen Sie sich? Welche Faktoren führen dazu, dass wir uns sicher fühlen? Ist Sicherheit überhaupt möglich? Oder immer nur annähernd? An welche Grenzen stossen wir?

«Ohne Sorge» bedeutet das lateinische «securus» ursprünglich. Über ein paar Zwischenschritte kommt das deutsche Wort «Sicherheit» von dort her. Wer «sicher» ist, kann ohne Sorge sein. Damit wir sorgloser sein können, bieten uns Versicherungen ihren Schutz an als Krankenversicherung, Haftpflichtversicherung, Hausratversicherung, Reiseversicherung, Kaskoversicherung, Sozialversicherung, Invalidenversicherung... Mehr Sicherheit Nicht nur hier begegnen wir dem Thema «Sicherheit» in unserem Alltag. Sicherheit braucht es im Verkehr. Im Internet wären wir gerne sicher unterwegs. Bei der Arbeit wollen wir sicher sein. Sehr wünschenswert ist auch, dass die Arbeitsstelle sicher ist

und also erhalten bleibt. Wie wir unser Geld sicher anlegen können, beschäftigt uns. Nachts in der Parkgarage oder auf Strassen wollen wir gerne sicher sein. Unser Haus soll vor Einbrüchen sicher sein. Wie sicher sind eigentlich Atomkraftwerke? Und ist die Landessicherheit gefährdet? Wie können wir vor den Folgen von Flutwellen sicher sein? Sicherheitsempfinden Unsere Suche nach Sicherheit entspringt der Erfahrung, dass unser Leben bedroht ist und durch diese Bedrohung aus den Fugen geraten könnte. Sicherheit bedeutet immer: sicher sein «vor» etwas. Was ist so bedrohlich? Die Antworten darauf fallen unterschiedlich aus. Mehrere Faktoren spielen bei der Beurteilung mit. Die regelmässigen Motorfahrzeugkontrollen in der Schweiz prägen gesellschaftliche Normen für sichere Fahrzeuge. Die Art und Weise wie in ärmeren Ländern Fahrzeuge genutzt werden, mutet da teils sehr riskant an, wird dort aber offenbar anders eingeschätzt.


THEMA

Auslöser: Die Kernschmelze im Reaktor in Fukushima – hier noch vor der Katastrophe – leitete ein Umdenken ein.

Auch persönliche Erfahrungen prägen. Wer schon einmal von einem Hund gebissen wurde, wird einen streuenden Hund schneller als Bedrohung erleben. Solche Erfahrungen können auch eine ganze Gemeinschaft betreffen: Atomkraftwerke sind nicht erst seit dem Reaktorunfall in Fukushima gefährlich! Auch bedrohen sie seither unsere Sicherheit nicht stärker, als sie es vorher schon taten! Sicherheit als Ware Sicherheit hat ihren Preis. Das gilt nicht nur für die Versicherungen. Wer keine Atomkraftwerke will, braucht andere Formen der Energiegewinnung. Windparks, Solarenergie und Wasserkraft verändern die Landschaft. Fossile Energieträger erhöhen den CO 2 -Ausstoss. Es wird nötig sein, den Energieverbrauch zu reduzieren. Privat? In der Wirtschaft? Könnte das am Ende Arbeitsplätze kosten? Zugegeben, die letzten Fragen waren ein «Kurzschluss». Auch der spielt freilich mit, wenn wir fragen, wie sicher wir uns fühlen. Wie wird in der Öffentlichkeit über «Sicherheit» ge-

sprochen? Welche Bedrohungen werden angemahnt? Von wem? Das hat Einfluss! Die Diskussionen zur Atomkraft zeigen das. Ebenso eine mediale Berichterstattung, die sich auf besonders spektakuläre Straftaten fokussiert. Oder politische Parolen, die pauschal bestimmte Bevölkerungsgruppen kriminalisieren. Grenzen der Sicherheit Nicht zuletzt die Diskussionen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA haben gezeigt, dass unsere «Sicherheitsgesellschaft» (Singelnstein/Stolle) an Grenzen stösst. Ist durch mehr Kontrolle mehr Sicherheit zu gewährleisten? Wo wird die Kontrolle zur Einschränkung und ihrerseits zur Bedrohung? Statt der bisherigen Logik zu folgen, braucht es neue Ansatzpunkte. Menschen, die aus der Verbindung mit Jesus Christus leben, haben von ihrer Glaubenserfahrung in diese Fragen Wesentliches einzubringen. Die Sorge kann zur Ruhe kommen (Luk 12,22ff.) auch ohne den scheinbar Si-

cherheit schaffenden «Vorrat für viele Jahre» (Luk 12,19).

KON-TEXTE Baldo Blinkert: Sozialwissenschaftliche Sicherheitsforschung. Dimensionen und Kontexte, 2009. http://is.gd/YoYzNP Unter anderem eine kurze Zusammenstellung von verschiedenen Komponenten, die bei der subjektiven und objektiven Einschätzung von Sicherheit wichtig sind. Tobias Singelnstein, Peer Stolle: Die Sicherheitsgesellschaft. Soziale Kontrolle im 21. Jahrhundert. Wiesbaden 3 2012 Vor allem unter dem Blickpunkt des Strafrechts, der Kriminal- und Sicherheitspolitik geschrieben, beschreibt das Buch die gewandelten Bedingungen der sozialen Kontrolle.

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THEMA

Vitamin B: Im Laufe der Geschichte hofften Völker oft auf Sicherheit dank militärischer Bündnisse und Überlegenheit.

Was meinem Leben auch im Unheil Halt gibt

Gott vertrauen – nicht anderen «Sicher Von Sr. Christa Frey

Wie sicher fühlen sich die Basler in ihrer Stadt? - Diese Frage stand kürzlich als Schlagzeile in einer Tageszeitung. Wie sicher fühlen wir uns? Wir leben doch in einem sicheren Land, demnach auch in einer sicheren Stadt!

Wir leben in Sicherheit – und Sicherheit ist für uns ein wichtiges Thema. Wir kennen in unserer Sprache entsprechend viele Ausdrücke zur Sicherheit: Sicherheitsschloss, Sicherheitspolizei, Sicherheitskopie, Sicherheitsnadel usw. Sicher fallen Ihnen noch unzählige andere Wörter ein. Mildern statt bewahren Fällt Ihnen auch auf, welch seltsamen Gebrauch wir von diesem Begriff machen? Wenn ich eben geschrieben habe «sicher fallen Ihnen noch weitere Ausdrücke ein», dann bin ich mir nicht so sicher, dass dem so ist, aber ich vermute es stark. «Sicher ist am Mittwoch sonniges Wetter», drückt meine Vermutung oder meinen Wunsch aus, aber keine Sicherheit. Und wenn ich mich versichere gegen Krankheit, gegen Unfall, gegen Ver-

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lust, gegen Wasserschaden oder anderes Unheil, dann weiss ich, dass alle meine Versicherungen mich nicht vor den Übeln bewahren, sondern nur die finanziellen Folgen etwas mildern können. Die Krankenversicherung macht mich nicht immun gegen Krankheit, aber sie bezahlt – teilweise – die Arztrechnungen. Bündnisse helfen nicht Es ist seltsam mit den menschlichen Sicherheiten. Sie machen unser Leben nicht wirklich sicher, obwohl sie unser Bedürfnis nach Sicherheit, nach einem sicheren Leben deutlich machen. Manche Leute bauen in ihr Leben noch andere «Sicherheiten» ein: Sie suchen Kontakt mit einflussreichen Menschen, damit die ihre Karriere fördern oder doch wenigstens die ihrer Kinder. Oder vielleicht verhelfen diese Menschen ihnen zu anderen Vorteilen. Dass menschliche Sicherheit nicht wirklich sicher macht, musste schon das alte Volk Israel lernen. Die biblischen Berichte zeigen, dass dieses Volk während längerer Zeit Opfer der Gelüste von Grossmächten war. Natürlich hat das Volk versucht, sich mit starken Nationen zu verbünden. Ein

Bündnis mit dem mächtigen Ägypten schien Sicherheit zu garantieren (vgl. Jes 28,15; 30,1–3; 31,1–3). Trotzdem wurde Israel erobert.

Wir haben Gott nicht in der Hand Gott ohne Garantie Gott hat sein Volk immer wieder eingeladen, ihm zu vertrauen, nicht anderen Göttern – an dieser Stelle meine ich, nicht anderen «Sicherheiten». Und da scheint unser Problem zu liegen: Gott gibt uns keinen Garantieschein, so quasi als Versicherungsausweis. Wir können ihn auch nicht mit besonderen Taten oder Opfern «zwingen», zu unsern Gunsten zu handeln. Wir verfügen nicht über ihn und sein Handeln. Wir haben Gott nicht in unserer Hand, zu unserer Verfügung. Er hält uns in seiner Hand. Wir dürfen ihm einfach vertrauen, menschliche Sicherheiten loslassen (keine Versicherungen kündigen, aber wissen, dass sie uns nicht vor Unheil verschonen können!). Beschenkt mit Gewissheit Ich bin dankbar, dass mir die Gewiss-


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heiten»

BIBELTEXTE

heit geschenkt ist, dass ich bei Gott geborgen bin, geschehe, was wolle (Römer 8). Es ist Gnade, dass ich so felsenfest weiss, gewiss bin, dass mich nichts, aber auch gar nichts von der Liebe Gottes trennen kann. Auch das ist keine Versicherung gegen Unheil. Aber was kann mir Schlimmeres geschehen, als dass ich von Gott getrennt würde? Und gerade das geschieht nicht, das lässt Gott nicht zu, da bin ich ganz gewiss.

Wehe den störrischen Kindern, Spruch des HERRN, die einen Plan ausführen, der nicht der meine ist, und ein Trankopfer spenden ohne meinen Geist, um Sünde auf Sünde zu häufen, die unterwegs sind, um hinabzuziehen nach Ägypten und meinen Mund nicht befragt haben, um Zuflucht zu suchen in der Zuflucht des Pharao und sich zu bergen im Schatten Ägyptens! Die Zuflucht des Pharao wird eure Schande sein, und sich im Schatten Ägyptens zu bergen, wird zur Schmach. (Jes 30,1–3)

Gott hält mich Das kann nur Gott, mich in seiner Liebe bergen. Da kann ich gar nichts dazu tun, ausser ihn bitten, mich bei sich zu behalten. Warum sollte er das nicht tun, wo er doch seinen Sohn in den Tod gegeben hat, damit ich bei ihm bleiben kann? Was mit meinem irdischen Leben geschieht – ich weiss es nicht. Aber mein ewiges Leben verbringe ich bei Gott. Solange ich mich auf meine eigene Kraft verlasse, gelingt mir das nicht. Wenn ich mich auf Gott verlasse, dann weiss ich, wohin ich gehe – zu Gott!

Wehe denen, die hinabziehen nach Ägypten, um Hilfe zu suchen, die sich auf Pferde verlassen! Sie haben auf Streitwagen vertraut, denn es waren viele, und auf Reiter, weil sie so zahlreich waren, auf den Heiligen Israels aber haben sie nicht geschaut, und den HERRN haben sie nicht befragt. Doch auch er ist weise, und er hat Unheil herbeigeführt, und seine Worte hat er nicht zurückgenommen. Und so wird er sich erheben gegen das Haus der Übeltäter und gegen die Hilfe derer, die Böses tun. Denn die Ägypter sind Menschen und nicht Gott, und ihre Pferde sind Fleisch und nicht Geist! Und der HERR wird seine Hand ausstrecken, und der Helfer strauchelt, und es fällt der, dem geholfen wird, und gemeinsam gehen sie alle zugrunde. (Jes 31,1–3) aus: Zürcher Bibel 2007

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THEMA

Umsichtig: Franziska Hess achtet bei ihren Einsätzen auf die eigene Sicherheit und die der Patient/innen.

Facetten des Themas «Sicherheit» im Alltag einer Rettungssanitäterin

«Das würde zu noch mehr Patienten führen!» Von Sigmar Friedrich

Als Rettungssanitäterin muss Franziska Hess auf die eigene Sicherheit und die der zu bergenden Personen achten. Dennoch kommt es manchmal zu unvorhergesehenen Zwischenfäl-

Partnerorganisationen angewiesen, die uns zum Beispiel zuerst das Unfallauto sichern, die Patientin befreien oder aus dem brennenden Haus bergen, giftige Chemikalien oder Tiere entfernen oder vor Ort den Strom abschalten.

len.

Frau Hess, wie begegnet Ihnen das Thema «Sicherheit» in Ihrem beruflichen Alltag? Sicherheit beginnt bei unserer persönlichen Ausrüstung: Unsere knallige rot-gelbe Schutzbekleidung mit reflektierenden Streifen wird stets in «lang» getragen – auch im Sommer. Der hohe Einsatzschuh mit Stahlkappe, die Schutzbrille und die Plastikhandschuhe sind auch Pflicht. Die meisten Einsatzgurte sind mit Pfeffersprays ausgerüstet. Meinen musste ich glücklicherweise noch nie anwenden. Wir arbeiten meistens im Zweierteam. Vor Ort wird das Fahrzeug überlegt parkiert und falls notwendig die Unfallstelle zusätzlich abgesichert. Je nach Geschehen bin ich auf unsere

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Welche Rahmenbedingungen müssen erfüllt sein, damit Sie Ihre eigene Sicherheit gewährleistet sehen? Vor Ort starte ich mit der Lagebeurteilung und verschaffe mir einen Überblick: • Sind Gefahren für mich als Retterin oder den Patienten erkennbar? Dazu gehören etwa Tageszeit, Wetter, Kälte oder Hitze, Verkehr, Absturzgefahr, Brand- oder Explosionsgefahr, Gase, Gewalt, Aggression, Tiere, ansteckende Krankheiten… • Was ist geschehen? Also etwa: Wie viele Patientinnen, was ist ihr Problem, wie sind sie verletzt? Ist Verstärkung notwendig? Ein Notarzt oder Partnerorganisationen, Angehörige, Psychiaterin, Materialnachschub…

Nach jedem Einsatz wird alles benötigte Material retabliert und der Rettungswagen für den nächsten Einsatz vorbereitet, damit auch dieser sicher ablaufen kann. Worauf müssen sie achten, um die Sicherheit und Gesundheit der Betroffenen nicht (noch weiter) zu gefährden? Nach der Situationserfassung verschaffe ich mir vom Patienten einen raschen Überblick, stufe ihn in stabil oder kritisch ein und starte dann die genaue Patientenbeurteilung und deren Therapie. Dabei ist immer ein sicheres, hygienisches und rasches Arbeiten notwendig. Wenn ich an der Patientin arbeite, ist die Situation aktuell sicher. Es geht darum, den Patienten zu versorgen, dessen Kreislauf zu stabilisieren, die Schmerzen oder andere Probleme zu lindern und ihn ins Spital zu transportieren. In der Rettungsmedizin arbeiten wir nach Ablaufschemata und behandeln die Symptome. Hat eine Patientin nach einem Sturz Schmerzen an der Wirbelsäule, wird sie immobili-


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siert, das heisst: sie wird nur noch «en bloc» (an einem Stück) bewegt und so geborgen. Um den Hals trägt sie einen Halskragen und ihr Körper wird zum Beispiel in eine Vakuum-Matratze gebettet. Auf diese Weise liegt sie ruhig und gerade, bis die Computertomographie einen Bruch ausschliessen kann. Es kommt oft vor, dass der Patient als Vorsichtsmassnahme immobilisiert wird, da uns Menschen der Röntgenblick fehlt. Was tun Sie, wenn Sie in einer solchen Situation unsicher sind? Es ist sehr wichtig, dass ich stets überlegt handle. Es darf nicht vorkommen, dass ich in eine rauchgefüllte Wohnung renne und Rauchgase einatme, dass ich von Haustieren gebissen oder von einem wegrollenden Fahrzeug erfasst, durch einen immer noch im Haus befindlichen Täter verletzt werde oder mich an einem spitzen oder scharfen Gegenstand verletze. Dies würde zu noch mehr Patienten führen. Aus diesem Grund spreche ich mich immer im Team ab, ziehe bei Unsicherheiten oder einem schlechten Bauchgefühl einen Spezialisten der Partnerorganisationen bei, die mich

kompetent beraten und bei der Entscheidung unterstützen. Das kommt vor, denn ich kann nicht überall eine Spezialistin sein. Gab es schon einmal eine Situation, in der trotz aller Vorsichtsmassnahmen etwas Unvorhergesehenes passiert ist und Ihre eigene Sicherheit oder die von Patienten plötzlich gefährdet war? Es gibt viele Beispiele, in denen sich die Situation schlagartig veränderte. Etwa, dass ein Patient innerhalb weniger Sekunden aggressiv und handgreiflich wurde und die Polizei einschreiten musste. Oder der angeblich kleine liebe Haushund tauchte plötzlich böse knurrend hinter mir auf. Einen sehr aufwühlenden Fall erlebte ein Teamkollege: Für die Bergung war ein Helikopter notwendig. Vom «Downwash», dem starker Abwind, wenn der Heli startet, löste sich nach dem Absetzten des Notarztes ein riesiger Ast. Der traf den immobilisierten Patienten. Die Untersuchungen zeigten, dass der Baum an der Bruchstelle beschädigt war. Das war für alle Retter nicht erkennbar gewesen.

Wie gehen Sie mit solchen Erfahrungen um? Ich persönlich verarbeite die Einsätze, indem ich sie nachbespreche und aufzeige, was gut war und was das nächste Mal verbessert werden könnte. Oft spreche ich mit Mitarbeitenden des Rettungsdienstes oder mit meinem vertrauten Umfeld vom Erlebten. Eine weitere Verarbeitung geschieht bei mir auf dem Nachhauseweg im Zug, in der Stillen Zeit oder im Gebet. Der Glaube gibt mir Kraft und das nötige Rüstzeug, mich immer wieder auf neue Patienten einzustellen und das Erlebte zu verarbeiten.

ZUR PERSON Franziska Hess ist dipl. Rettungssanitäterin HF und arbeitet beim Rettungsdienst Winterthur. Sie war zuerst als Teilnehmerin, später als Leiterin in der Jungschar Polar in Muhen. Aktuell ist sie im Jungschar-Vorstand und hat dort den Vorsitz im Ressort Regionen.

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BILDUNG+BERATUNG

Dienstzuweisungen 2013/2014 Affectations 2013/2014

Verabschiedung: Martine Isenring (rechts) dankte Vreni Schertenleib an der Jährlichen Konferenz für ihr Engagement.

Zum Abschied von Vreni Schertenleib

Zündende Ideen – praxisnah Am 30. Juni wird Vreni Schertenleib, Beauftragte für Bildung+Beratung und Fachstellenleiterin pensioniert.

nach dem, was nötig war, sehr geschätzt. Ich werde sie vermissen. (Claudia Haslebacher)

Zwei Stimmen zum Abschied stehen für viele, die mir ihr zusammen gearbeitet und sie erlebt haben.

Unkompliziert helfen Ein Anruf genügt, und schon wird dir geholfen. Mit diesem Motto hat Vreni Schertenleib nie geworben. Ich habe jedoch ihre Arbeit als Bildungsbeauftragte genau so erlebt. Bei einer Anfrage durch den Bezirksvorstand, wie die Zusammenarbeit im Gremium verbessert werden könnte, hatte sie eine Idee, die nach einer Zeit der Begleitung durch Vreni nachhaltig umgesetzt werden konnte. Als ich ein schwieriges und inhaltlich komplexes Gespräch leiten musste, überlegte ich zwar selber ein Konzept. Dass ich dieses Konzept mit Vreni Schertenleib in einem kurzen Treffen besprechen konnte, dass sie mir kritische Rückmeldungen und zusätzliche Anregungen gab, haben mir sehr geholfen, das Gespräch erfolgreich zu leiten. Ich habe diese unkomplizierte Art von Vreni, selber einen Prozess zu begleiten oder auch mit ihrer Erfahrung im Begleiten von Prozessen zu helfen, je

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Meisterhaft vermitteln Es kommt selten genug vor, dass ich als Vorsitzende von B+B unsere Beauftragten in Aktion erleben darf, umso mehr schätze ich solche Gelegenheiten. Im Rahmen meiner Ausbildung bei Dynamo hatte ich das Vergnügen, das Modul Lernpsychologie zu besuchen, das Vreni als Fachleiterin betreute. Spannend war nicht nur der Rollentausch - sie als Leitende und ich als Auszubildende, sondern vor allem die Art und Weise, wie sie uns die Lerninhalte vermittelte. Vreni hat es meisterhaft verstanden, die unterschiedlichen Voraussetzungen und Erwartungen der Studierenden gut aufzunehmen. Sie hat uns auf unterhaltsame und ermutigende Weise viel Wissenswertes und Nützliches für zukünftiges Lernen mitgegeben. Mit einem gut bestückten Methodenkoffer wurden wir ausgestattet und manch zündende Idee zur praktischen Anwendung habe ich mitgenommen und später erfolgreich ausprobiert. Gerne denke ich daran zurück. (Martine Isenring)

Liebe Vreni

wir danken Dir im Namen der ganzen Kommission fü r Deinen Einsat z bei B+B ganz herzlic h! Du hast die Ar beit der Fachstelle be einflusst und ge pr ägt und warst in Ge meinden, Grem ie n un d für Einzelperson en eine wichtig e Unterstützung. W ir wünschen Di r, dass Du in den komm enden Monaten einen Gang zurück sc halten und Dein e vielfältigen Interess en geniessen ka nnst. Wir freuen uns, wenn wir Dir da und dort wieder be gegnen oder Di ch im Einsatz erleben dürfen. Claudia Hasl ebacher und Martine Isen ring


SONDERBERICHT JK 2013

Gottesdienst zur Eröffnung der Jährlichen Konferenz

Gott im Labyrinth des Alltags Kurz notiert

Feier: Mit einem Gottesdienst mit Abendmahl wurde die Tagung eröffnet.

Von Markus Bach

«Würde wäre, wenn…» so lautet das Thema der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frankreich-Nordafrika der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK), die vom 6. bis 9. Juni 2013 in Bern stattfindet. Unter diesem Thema stand auch der AbendmahlsGottesdienst zu Beginn der Tagung.

Mit getrennten Sitzungen der Pfarrpersonen und der Laienmitglieder fing die Tagung der Jährlichen Konferenz in Bern am Donnerstagmorgen an. Diese dienten primär zur Behandlung von Personalfragen und Wahlvorbereitungen. Ganz gewürdigt Am Nachmittag begann die Tagung mit einer schlichten Abendmahlsfeier. Gunnar Wichers, Pfarrer in Bern, wies in der Verkündigung zum Thema der Konferenz darauf hin, dass die Würde des Menschen nur in der Beachtung des Ganzen des Menschen zu erkennen ist – mit seinen Stärken und

seinen Schwächen. Diese Würde werde besonders im Sakrament des Abendmahls sichtbar wird: «In den Augen von Christus, der uns zur Tischgemeinschaft einlädt, sind wir als Individuum zu dieser Gemeinschaft eingeladen. Christus nimmt uns als Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz-Frankreich-Nordafrika gerade auch in unserer Unterschiedlichkeit an.» Gott im Alltag In der Hinführung zum Abendmahl wies Matthias Fankhauser, Pfarrer in Bern, darauf hin, dass das Kreuz des Jesus von Nazareth im Labyrinth des Lebens durchzuscheinen vermag. Die Konferenz-Teilnehmenden wurden deshalb aufgefordert, sich gegenseitig solche Erlebnisse zu erzählen, in denen das Wirken Gottes im Alltag sichtbar wurde. Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Orgel- und Flötenspiel von Herbert Huber und Ruth Frösch.

Baustelle Bauprojekte Der Kirchenvorstand beantragte der Jährlichen Konferenz, ihm für zwei Bauprojekte die Kompetenz abzutreten. In Sissach soll anstelle der nicht mehr benötigten Kapelle für 2,3 Mio. Franken ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen als Renditeobjekt gebaut werden. Für Olten ist geplant, das jetzige kirchliche Zentrum abzureissen und zusammen mit Wohnungen und einer Tiefgarage neu aufzubauen. Die Kosten für dieses Projekt werden mit 6,1 Mio. Franken veranschlagt. In der Diskussion zu den Bauvorhaben wurden grundsätzliche Fragen zur Liegenschaftsbewirtschaftung erörtert. Pfarrer Markus Da Rugna stellte die Frage der Verbindung von solchen Bauprojekten mit der Arbeit der Kirchgemeinden vor Ort. Ethische – zum Beispiel ökologische – Kriterien für Bauten war eine weitere Forderung von Seiten der Delegierten. Das Bauprojekt in Sissach wurde mit rund 20 Gegenstimmen und dasjenige in Olten einhellig angenommen. Matthias Bünger, Präsident des Kirchenvorstands, zog aus der Diskussion das Fazit, dass «wir beginnen müssen, Regeln punkto Rendite usw. zu erarbeiten». Daniel Eugster, Vorsitzender des Bau- und Verwaltungsausschusses, stellte die Möglichkeit in Aussicht, die Bau- und Verwaltungsordnung der EMK mit weiteren Kriterien zu ergänzen.

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SONDERBERICHT JK 2013

Kirche ist Mission JK + ZK Referate und Diskussionen am ersten Konferenztag

Liegenschaftsbewirtschaftung mit «gutem Gewissen»

Ambivalent: Sigmar Friedrich zeigte, wie Besitz und Reichtum in der Bibel gewertet werden.

Kurz notiert Im grünen Bereich Die Jahresrechnung der EMK schliesst mit 1,7 Mio. Franken positiv ab. Sie wurde einstimmig genehmigt. Dank des guten Rechnungsergebnisses konnten Rückstellungen von 200 000 Franken für die Ausbildung von Pfarrer/innen gebildet werden. Die Anzahl der Praktikant/innen und Studierenden ist im Steigen begriffen. Das Projektkonto konnte einmal mehr mit 350 000 Franken geäufnet werden. Von der Zahlstelle, der EMK-Einlagekasse, erhält die EMK Schweiz 150000 Franken. Die Zahlstelle, die ebenfalls auf ein erfolgreiches Jahr zurückblickt, schüttet jeweils einen Teil ihres Gewinns an die EMK Schweiz aus. Takano: Arbeitshilfe Bei der Takano Fachstelle wird im Herbst eine Arbeitshilfe für 5 bis 8-jährigen Kinder zum Thema «Frauen in der Bibel» erscheinen. Bei den Teenagern (Stufe IV) wird ein besonderes Gewicht auf die Begleitung der Jugendlichen gelegt.

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Von Andreas Toggweiler

An den Jährlichen Konferenzen der vergangenen Jahre diskutierten die Delegierten zum Teil hitzig über die Verwendung der Liegenschaften ihrer

Geld vor. Auch in der Bibel sei das Verhältnis zu Besitz und Reichtum ambivalent: Reichtum als Segen Gottes im Alten Testament versus «ungerechter Mammon» im Neuen Testament. Liegenschaften und ihre Erträge sollen dienenden Charakter haben und werden so zur Herausforderung für eine strategisch denkende Kirchenleitung.

Kirche. In diesem Jahr war deshalb in Bern eine Grundsatzdiskussion zu diesem Thema anberaumt worden.

Soll die EMK ihre Liegenschaften vermehrt als Finanzquellen nutzen? Wenn ja, welche Renditen können «guten Gewissens» erzielt werden? Diese Frage tauchte an vergangenen Konferenzen immer wieder auf, wenn Liegenschaftsgeschäfte zu behandeln waren. 2012 wurde ein Antrag angenommen, der eine Grundsatzdiskussion zur eingangs formulierten Frage verlangte. Der Strategierat hat zuhanden dieser Diskussion nun ein Papier verfasst, das als Diskussionsgrundlage diente. Anvertraute Güter Sigmar Friedrich, Pfarrer und Redaktor von Kirche und Welt, stellte Aussagen der Bibel zum Thema Besitz und

Mobil bleiben Pfarrer Markus Da Rugna, Vorsitzender des Ausschusses «Kirche & Gesellschaft», brachte die Aussendung der Jünger ins Spiel, die z.B. die Franziskaner veranlasste, auf Besitz zu verzichten. «In der Kirche geht es um Nachfolge, Bewegung also», sagte Da Rugna, «Immobilie heisst schon als Wort hingegen Bindung an einen Standort.» Deshalb sei es nötig, Liegenschaften auch loslassen zu können. Insbesondere wenn diese nicht mehr einem kirchlichen und sozialen Auftrag dienen können. Dem Leben dienlich In einer Gruppenarbeit konnten die Delegierten ihre Vorstellungen und Wünsche hinsichtlich der Immobilienbewirtschaftung formulieren, dies als Rückmeldung an den Strategierat. Nationalrat Eric Nussbaumer (SP) und Mitglied der EMK Liestal erwähnte in seinem Schlusswort die Balance zwischen sozialer und ökonomischer Rendite. Der Wirtschaftsethiker Peter Ulrich lege nahe, dass Ethik als Grundlage das ökonomische Handeln bestimmen soll. Dieses soll laut Ulrich «lebensdienlich» sein.


Intensive Diskussion zu neuen Strukturen

Wer leitet die Kirche?

Diskussion: Markus Voegelin stellte sich den Fragen zur Strukturreform

Von Stephan Koch

Einen grossen Raum nahm am Freitag der Vorschlag des Strategierates zu einer neuen Leitungsstruktur ein. Das neue Organigramm soll die Strukturen der EMK klarer

Kurz notiert übertragen, der dem Vorstand beigeordnet ist, so dass der Vorstand dadurch entlastet wird. Grundlegend für die Zusammenarbeit der Gremien bleibt das gegenseitige Vertrauen.

definieren und die Abläufe eindeutiger gestalten.

Nach Gesprächen mit Gremien und einer Umfrage in den Bezirken war deutlich geworden, dass die Leitungsstruktur bei vielen als schwerfällig, intransparent und nicht nachvollziehbar wahrgenommen wurde. Die Begleitung der Gemeinden durchs Kabinett, die Arbeit des Kirchenvorstandes – in den Gemeinden kam davon wenig an. Deshalb war eine Steuergruppe eingesetzt worden, die sich im vergangenen Jahr mit der Reform der Leitungsstrukturen beschäftigt hat. Grundfrage war, wer die Kirche leitet. Jährliche Konferenz, Kabinett, Kirchenleitung: das Zusammenwirken der verschiedenen Gremien war unübersichtlich und nicht immer ganz durchschaubar. Einander vertrauen Das Ergebnis der Überlegungen der Steuergruppe lag als Organigramm jetzt der Konferenz vor. Dabei waren vereinsrechtliche und kirchenrechtliche Gesichtspunkte berücksichtigt worden. Beiden Perspektiven will die neue Struktur gerecht werden. Der neue Vorstand der EMK wird vor allem inhaltlich und strategisch arbeiten. Die Sorge um Finanzen und Liegenschaften wird einer Kommission

Strategie umsetzen Die Konferenz dankte der Steuergruppe für die intensive Arbeit. In einer intensiven Diskussion wurden einzelne Details und grundsätzliche Fragen kritisch bedacht. Der Antrag, der neuen Leitungsstruktur zuzustimmen, wurde mit wenigen Gegenstimmen angenommen. Umsetzung und Einführung der neuen Struktur werden auf die Jährliche Konferenz 2014 vorbereitet. Die Anpassung der Strukturen soll unter anderem die vor zwei Jahren beschlossenen Strategie der EMK erleichtern und wurde auch deshalb vom Strategierat vorangetrieben.

Projekte ausgezeichnet Im Rahmen der Jährlichen Konferenz gab Connexio die Sieger des diesjährigen Projektwettbewerbs für missionarisch-diakonische Projekte bekannt: 1. Rang: Stadtspaziergang mit offenen Augen in Bern 2. Rang: Quartierzeitung «Jurablick» in Olten 3. Rang: Kulturplatz in Strengelbach Ein Spezialpreise erhielt die EMK in Caveirac (Südfrankreich) für ihre Kurse für Arbeitssuchende. Bunte Gnade Zurzeit gibt es 50 Studierende an der Theologischen Hochschule Reutlingen (D), berichtete Professor Michael Nausner. Vermehrt würden auch Menschen mit praktischer Berufsausbildung und –erfahrung zum Bachelor-Studium zugelassen. Die Unterschiedlichkeit werde sowohl vom praktischen Leben her als auch durch die verschiedenen theologischen Hintergründe der Studierenden eingeübt. «Die Gnade Gottes zeigt sich unter uns bunt und polyphon.»

Kirche und Welt

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Kirche ist Mission JK + ZK

Dienstzuweisungen 2012/2013 Affectations 2012/2013 District francophone

Distrikt Nordwestschweiz

Etienne Rudolph (4), surintendant, Saint Louis

Martin Streit (7) Distriktsvorsteher, Brugg

Suisse

3x3 (Region Lenzburg)

Genève Comm. francophone Willy Funtsch Genève CCLA et EEMLuso Richard Lorenz Koch Lausanne Pierre Bertololy, prédicateur laïque avec responsabilité pastorale, à temps partiel St-Imier Théodore Paka

5 5 4 6

France Agen Alès Anduze

Jean-Ruben Otge David Loché, à temps partiel Christophe Waechter, à temps partiel Myriam Waechter, à temps partiel prédicateur et prédicatrice laïque avec responsabilité pastorale Bischwiller Antoine da Silva Caveirac Pascal Maurin, à temps partiel Codognan Pascal Maurin, à temps partiel Colmar Robert Gillet, à temps partiel Fleurance Byeong Koan Lee Metz Jean-Marc Bittner Mont-de-Marsan Patrice Vergin Montélimar Grégoire Chahinian Mulhouse Daniel Nussbaumer Munster Joël Déjardin Muntzenheim Robert Gillet, à temps partiel Paris -Gennevilliers Jean-Philippe Waechter Joseline Waechter, à temps partiel Paris, Eglise cambodgienne Responsable laïque Jean-Pierre Péou Saint-Jean-de-Valériscle David Loché, à temps partiel Jean Marc Donat, prédicateur laïque avec responsabilité pastorale, à temps partiel Strasbourg Bernard Lehmann Strasbourg, Daniel Kéo, prédicateur laïque Eglise cambodgienne Valleraugue Christophe Waechter, à temps partiel Myriam Waechter, à temps partiel prédicateur et prédicatrice laïque avec responsabilité pastorale

4 4 4 4 1 6 6 8 7 4 1 15 4 4 8 5 5 4 1 5 17 4 4

Équipe pastorale sous la supervision du surintendant

supervision par le coordinat. Daniel Nussbaumer

12

Algérie (Comité de Coordination) Roger Correvon Roger Correvon Abdenour Aït Abdelmalek vacant Saïd Aït Ouarab, prédicateur laïque avec responsabilité pastorale

7 2 9 9

Tunisie Kirche und Welt

Basel-Neubad Basel-Kleinbasel Birsfelden Gelterkinden Glarus Liestal Muhen Olten Region Zimmerberg Staffelbach Windisch-Brugg Zürich-Altstetten Zürich Nord Zürich Ost Zürich 4

Belp Bern

Afrique du Nord

16

Affoltern a.A. Baden Basel-Allschwilerplatz /St. Johann Basel-Bethesda

7 4 17

Hanna Wilhelm, teilzeitlich 10 Walter Wilhelm, teilzeitlich 7 Sven Büchmeier 4 Christina Forster 2 Lorna Barra, Lokalpfarrerin, teilzeitlich 5 Walter Wilhelm, teilzeitlich 7 Hanna Wilhelm, teilzeitlich 8 Marietjie Odendaal, teilzeitlich 4 Johann Wäfler, Lokalpfarrer, teilzeitlich 3 Stephan Gassler 3 Marco Jaeschke, teilzeitlich 6 Beate Jaeschke, teilzeitlich 5 Christine Moll, Lokalpfarrerin, teilzeitlich 5 Stefan Weller 8 Hanna Läng, Lokalpfarrerin, teilzeitlich 6 Markus Schöni 5 Ruedi Stähli, Lokalpfarrer 1 Aufsicht: Thomas Matter Dorotheé Offermann, Lokalpfarrerin, 1 teilzeitlich Aufsicht: Martin Streit Andreas Röthlisberger, teilzeitlich 1 Heidi Schnegg-Geiser, Lokalpfarrerin, 1 teilzeitlich Maryette Berdakij, teilzeitlich 2 Heidi Schnegg-Geiser, Lokalpfarrerin, 1 teilzelich Christoph Schluep, Lokalpfarrer 13 Emerson de Oliveira Steinmann 6

Claudia Haslebacher (3), Distriktsvorsteherin, Laupen

Bruxelles

Tunis

Adliswil-Zürich 2

13 13 5 5 3

Berner Distrikt

Belgique

Alger Constantine Larbaa Oran Ouacif

Aarau

Thomas Matter Marc Nussbaumer, teilzeitlich Hanspeter Minder, teilzeitlich Sylvia Minder, teilzeitlich Esther Baier Damaris Raymann, Praktikantin Heinz Bähler, Lokalpfarrer, teilzeitlich Stephan Johanus Barbara Schär

Freddy Nzambe Ngakoso Nr. 7/2013

2

Biel

Burgdorf-Breitenegg Büren-Grenchen Frutigen-Adelboden Gerlafingen Gstaad Interlaken Oberemmental Lenk Lyss-Aarberg

Klaus Fietkau Gunnar Wichers Theo Rickenbacher, teilzeitlich Matthias Fankhauser, teilzeitlich Felix Wilhelm Moises Vasconcelos, Lokalpfarrer, teilzeitlich

3 14 7 3 8 8

Peter von Känel, teilzeitlich Hans Eschler, Lokalpfarrer Rolf Wyder Ernst Hug Jeffrey Masquiren, Lokalpfarrer, teilzeitlich vakant André Ottersberg Jürg Schrammel, teilzeitlich Samuel Humm, Lokalpfarrer Serge Frutiger

1 6 6 11 10 10 6 4 9


Mit Gewalt auf die zweite Linie.

Region Oberaargau Rothrist Schlatt Schwarzenburg Solothurn Spiez-Oey Thun Worb Zofingen

Daniel Etter 2 Heidi Berger, Lokalpfarrerin, teilzeitlich 9 Ueli Stettler, Lokalpfarrer, teilzeitlich 4 Andy Hostettler 5 Werner Eschler 10 Markus Kleiner 11 Urs Rickenbacher 7 Moises Vasconcelos, Lokalpfarrer, teilzeitlich 8 Andreas Steiner 3 Matthias Bünger 3 Andreas Zimmermann, Lokalpfarrer, 5 teilzeitlich Matthias Gertsch, Praktikant Rosmarie Haldimann, Lokalpfarrerin, 1 teilzeitlich Aufsicht: Claudia Haslebacher Stefan Moll 11

Distrikt Nordostschweiz Jörg Niederer (5), Distriktsvorsteher, Frauenfeld Bregenz Bülach-Oberglatt Chur Davos Dreierbezirk (prov. Bezeichnung) Embrachertal Eschlikon Flaach Frauenfeld-Weinfelden Herisau Klingenberg-Kreuzlingen Kloten-Glattbrugg Region Greifensee Region Schaffhausen Romanshorn Rüti-Wald-Hombrechtikon St. Gallen-Teufen

Bernfried Schnell Daniel Eschbach vakant Stefan Pfister, teilzeitlich Markus Schiess

Koreanische Gemeinde Sevelen Stäfa-Männedorf Turbenthal-Russikon Uzwil-Flawil Wetzikon Winterthur

Margrit Bieri lich Matthias Fankhauser Sigmar Friedrich Marc Nussbaumer Kean Ung

Monika Zolliker, Lokalpfarrerin, teilzeitlich 4 Sabine Schneider 6 Samuel Meyer, Lokalpfarrer 2 Stephan Koch, teilzeitlich 7 Nicole Becher, teilzeitlich 6 Urs Ramseier 9 Brigitte Moser 6 Andrea Brunner-Wyss, teilzeitlich 2 Markus Bach 3 Philipp Kohli, teilzeitlich Peter Steiger 9 Esther Kunz-Bürki, Lokalpfarrerin, teilzeitlich 12 Markus Da Rugna, teilzeitlich 4 Stefan Zürcher 14 Peter Gumbal 3

5 17 10 7 8 1 2

Besondere Dienstzuweisungen

3 5 3 8

Jeongsoo Lee, Lokalpfarrer, teilzeitlich Patrick Siegfried Ruth Abächerli, teilzeitlich Fred Schulze, Lokalpfarrer Simon Zürcher Philipp Kohli, teilzeitlich Aufsicht: Markus Bach Stefan Zolliker

Seelsorge im Zentrum Artos, 6 Interlaken, Lokalpfarrerin, teilzeitGemeindegründung Bern, teilzeitlich 6 Redaktor Kirche und Welt, teilzeitlich 8 Gemeindegründungen und Turnaround, 9 teilzeitlich Kambodschaner Mission in der Schweiz, 25 teilzeitlich

Im Studium Bewerber/innen für das Predigtamt, an der Theologischen Hochschule in Reutlingen

Rolf Wüthrich Christian Hagen Judith Trüssel Fabian Baumgartner Daniel Jaberg Markus Allenbach Sarah Bach Jae Bin Kim

Bischöfe im Ruhestand Franz Schäfer, Zürich Heinrich Bolleter, Oberentfelden

Im Ruhestand Elsi Altorfer, Winterthur Rahel Arn, Bichwil Henri Bauer, Schiltigheim, F Heidi Bebion, Wald René Blanc, Milhaud, F Benjamin Boller, Eschlikon Paul Bommeli, Colombier Erich Bopp, Schaffhausen Ernst Brunner, Zofingen Jakob Brunner, Winterthur Lisbeth Brupbacher, Wichtrach Josua Buchmüller, Basel Robert Budry, Hinwil Werner Burkhard, Thun Josué Escharavil, Viviers-sur-Rhône, F Jürg Eschbach, Burgdorf Urs Eschbach, Liestal Willy Fankhauser, Langenthal Christa Frey, Basel

Werner Friedli, Hausen bei Brugg Robert Frischknecht, Gränichen Walter Gaberthüel, Naters Pierre Geiser, Gennevilliers, F Walter Geiser, Zürich Martin Geu, Löhningen Ernst Gisler, Winterthur Marc Gorin, Anduze, F Hans Hauzenberger, Hölstein Erwin Hopfengärtner, Uzwil Max Huber, Langnau a.A. Hugh G. Johnson, La Bégude de Mazac, F Bernhard Krebs, Enggistein Walter Landolt, Gais Hans Lanz, Zürich Bernard Lehmann, Strasbourg, F Toni Lüthy, St. Gallen Peter Matter, Gasel

Wilfried Meyer, Winterthur Ruth Moesch, Bubikon Frédéric Mohr, Männedorf Alfred Müller, Schöftland Markus Müller, Adelboden Walter Müller, Herzogenbuchsee Daniel Osswald, Colmar, F Evelyne Otge, Langlade, F Johann Ottersberg, Solothurn Paul Pieren, Achseten Andreas Röthlisberger, Windisch Daniel Roman, Waltenheim-Zorn, F Annemarie Roser, Riehen Lienhard Roser, Aarau Martin Roth, Olten Martin Rüd, Thun Elisabeth Russenberger, Eglisau Philippe Schaerer, Basel Ernst Schär, Interlaken

Robert Seitz, Strengelbach Ueli Sennhauser, Sternenberg Peter Siegfried, Kehrsatz Samuel Stauffer, Gap, F Werner Steiner, Frutigen Heinz Stirnemann, Muttenz Hans Strickler, Thun Annemarie Studer, Burgdorf Theophil Tobler, Turbenthal Emil Trummer, Frutigen Ernst Wäfler, Spiez Albert Waechter, Haute Rivoire, F Erika Weber, Langnau Roland Wehrli, Küttigen Paul Wettstein, Moosseedorf Michel Weyer, Strasbourg, F Gerhard Winkler, Huttwil Werner Wydler, Uster Kirche und Welt

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SONDERBERICHT JK 2013

Kirche ist Mission JK + ZK Connexio reagiert auf neue Herausforderungen

Neue Struktur und neue Zusammenarbeit

Neue Mitarbeitende

Co-Präsident: Simon Zürcher vertrat den Bericht von Connexio vor der Jährlichen Konferenz.

Praktikant/in Matthias Gertsch, Thun | Damaris Raymann, Adliswil-Zürich 2 Pfarrpersonen als Mitglied auf Probe Philipp Kohli, Wetzikon | Patrice Vergin, Mont-de-Marsan | Antoine Fernand Da Silva, Bischwiler Lokalpfarrer/innen Rosmarie Haldimann-Wiedmer, WorbMünsingen | Heidi Schnegg-Geiser, Oerlikon, Zürich Zelthof, Küsnacht | Dorotheé Offermann, Zürich Altstetten | Ruedi Stähli, Windisch-Brugg | Jean-Marc Donnat, Saint-Jean-de-Valériscle Zentrale Dienste Gerarda Emma Chirico, Zentralverwaltung | Martin Schwarz, Takano | Saskia Wijers, Connexio

Beendigung des Arbeitsverhältnisses Jürg Krebs, Lokalpfarrer | Karin TothKrebs, Gemeindemitarbeiterin | Richard Zberg, Lokalpfarrer | Matthias Kempf, Connexio

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Kirche und Welt

Nr. 7/2013

Von Christine Schneider

Connexio, das Netzwerk für Mission und Diakonie EMK Schweiz-Frankreich-Nordafrika, hat aufgrund von Veränderungen im Umfeld seine Strukturen angepasst und sich mit anderen Organisationen vernetzt.

2012 wurde Connexio 10-jährig. In diesen wenigen Jahren hat sich vieles verändert. Im Lauf der letzten Jahre hat Connexio daher die Arbeitsweise angepasst. Auf Ende 2012 wurde auch eine neue Struktur eingeführt. Diese soll die Entscheidungsabläufe vereinfachen und die Freiwilligen von Aufgaben, die hohes fachliches Know-how erfordern, entlasten. Um den Austausch und das Lernen voneinander zu ermöglichen, wurde ein neues Gefäss geschaffen: die Connexio-Konferenz, zu der alle Freiwilligen wie auch die Angestellten zweimal jährlich eingeladen sind. Die Jährliche Konferenz stimmte den entsprechenden Anpassungen der Connexio-Richtlinien zu.

Spenden sind rückläufig Die Einnahmen beliefen sich 2012 auf rund 2.5 Mio. CHF, davon stammen rund 2 Mio. von Einzelpersonen und Gemeinden in der Schweiz und Frankreich. Dies ist eine eindrückliche Summe, und Connexio dankt allen Spender/innen. Die Spenden sind allerdings rückläufig. Der Rückwärtstrend war 2012 sogar noch stärker als im Durchschnitt der letzten Jahre. Dass die Rechnung trotzdem ausgeglichen abschloss, ist grösseren Legaten zu verdanken. Qualität verbessern Connexio ist Mitglied der im letzten Jahr gegründeten Kooperationsgemeinschaft Brot für alle (KoGe) geworden. Die KoGe verbindet zwölf schweizerische Organisationen, die für ihre Arbeit fi nanzielle Beiträge von Brot für alle und von der DEZA, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit der schweizerischen Eidgenossenschaft, erhalten. Die Mitarbeit in der KoGe sei zwar anfänglich zeitaufwändig, doch der Nutzen sei beträchtlich, sagte Andreas Stämpfl i, Geschäftsführer von Connexio: Dank dem gegenseitigen Austausch von Kenntnissen und Erfahrungen würden Doppelspurigkeiten vermieden und die Qualität der eigenen Arbeit verbessert. Connexio könne in den nächsten Jahren zudem mit deutlich höheren Beiträgen aus dem DEZA-Kredit rechnen.


Einblicke in die Arbeit in Nordafrika

Die EMK in Algerien erhält eine Struktur

Kurz notiert Mitarbeitende in Nordafrika (v.l.n.r.): Fatima Kaci-Chaouche, Daniel Nussbaumer (Koordinator), Roger Correvon, Fazia Belabed, Kamel Souadia, Jacqueline Agré, Sylvie Nzambe, Freddy Nzambe, Abdenour Aït Abdelmalek

Von Stefan Pfister

In einem Gottesdienst in Algerien legten 129 Menschen

Arbeit, die nun zu Ende geht. Auch die Konferenz spendete ihr einen warmen Applaus.

ein Bekenntnis für ihre Mitgliedschaft bei der EMK ab. Dies berichtete Daniel Nussbaumer, Pfarrer in Mulhouse und Korrdinator für Nordafrika, der Jährlichen Konferenz.

In Algerien hat die EMK damit begonnen, die EMK-Gemeinden in Bezirken zu organisieren. Ouazif und Larbaa sind die ersten. Ebenfalls wurde entschieden, dass die Kirche in Algerien eine öffentliche Körperschaft werden soll, um so staatlich anerkannt zu werden. In Larbaa haben in einem einzigen Gottesdienst 129 Menschen ihr EMK-Bekenntnis abgelegt. In Constantin liess sich sogar ein ehemaliger Imam taufen. Arbeit unter Studierenden Tunesien wartet immer noch auf eine politische Stabilität, was noch lange dauern könnte. In Tunis soll mit Hilfe von Connexio, dem Netzwerk für Mission und Diakonie der EMK Schweiz-Frankreich und dem GBGM, dem weltweiten Missionswerk der EMK, ein Studentenheim und ein Begegnungsort für Studierende entstehen. Drei Jahre lang hat sich Jacqueline Agré in Tunis in der Arbeit unter den Studierenden engagiert, zunächst mit ihrem Mann zusammen und dann nach dessen unerwartetem Tod alleine. Daniel Nussbaumer dankte ihr für ihre

Ziele festgelegt Daniel Nussbaumer berichtete ebenfalls, dass vor der Tagung der Jährlichen Konferenz in Lyss eine Sitzung mit Vertretern der Arbeit in Nordafrika stattgefunden hat. Dort wurden die Ziele für die nächsten Jahre festgelegt.

Worthülse mit (neuer) Füllung Am Samstagmorgen befasste sich die Jährliche Konferenzmit dem Konferenzthema «Würde wäre, wenn …». Simon Zürcher, Pfarrer auf dem Bezirk Uzwil-Flawil, sagte an einem Podium: «Würde war für mich bislang eine Worthülse. Nun habe ich den Zugang dazu gefunden.» Zuvor hatte Gastreferent Dr. Stephan Marks, Sozialwissenschaftler aus Freiburg i.B., den Begriff vor dem Hintergrund der Scham konkretisiert. Dabei gehe es nicht darum, die Scham abzuschaffen. Sie sei Quelle für «moralisches Wachstum», wenn Unrecht geschehen sei. «Die Scham ist die Hüterin der menschlichen Würde.» Würde achten Die Konferenz stimmte dem Antrag des Strategierats zu, als weiteren Teilschritt bei der Umsetzung der Strategie ein neues «Ergebnisziel» umzusetzen, das das Augenmerk auf die Würde legt: «Die Menschen der EMK achten auf die Würde aller, mit denen sie in Kontakt kommen.» Dazu gehörten Wertschätzung, das Gute zu betonen und Fehlern weniger Gewicht zu geben. All das erweise sich auch im Umgang mit den freiwilligen und angestellten Mitarbeitenden.

Kirche und Welt

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SONDERBERICHT JK 2013

Kirche ist Mission JK + ZK Der Konferenzsonntag im Kursaal Bern

Beauftragungen und musikalische Vielfalt

Im pastoralen Dienst (v.l.n.r.): Rosmarie Haldimann, Dorothée Offermann, Heidi Schnegg, Ruedi Stähli, Philipp Kohli, Patrice Vergin, Stephan Johanus, Marietjie Odendaal.

Von Markus Bach, Sigmar Friedrich

Andrew Bond eröffnete mit einem Konzert für Klein und Gross den Konferenzsonntag. Der fröhlich festliche Bogen dieses Tages fand seinen Abschluss mit dem Ordinationsgottesdienst am Nachmittag.

Die vordersten Stuhlreihen im Kursaal in Bern waren am Sonntagmorgen reserviert für die besonderen Gäste: zahlreiche Kinderaugen warteten auf Andrew Bond. Der begeisterte mit peppigen Liedern, bei denen reichlich Gelegenheit war, mitzumachen. Lieder zum Sommer und zum Glauben. Lieder zur Würde – und ein paar Gedanken zur EMK: In Grossbritannien sei die entstanden, wie er selbst auch. Und: Man treffe sie auf der ganzen Welt. Dann erzählte er, dass er kürzlich im Kongo gewesen sei. Unter den wenigen Europäern, die er dort getroffen hat, waren drei Personen aus der EMK Schweiz...

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Kirche und Welt

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Spielend erzählt Die spanischsprachige und die portugiesischsprachige Latinogemeinde in Genf hatten gemeinsam eine Gruppe gebildet. Diese nahm den musikalischen Faden auf und spannte ihn weiter. Musik, Tanz und ein Anspiel, das die Geschichte der Gemeinden erzählte, zeigten sie. Zum Dienst beauftragt Am Festgottesdienst am Nachmittag nahmen über 1000 Personen teil. Musikalisch wurde dieser gestaltet durch den Bandchor Crescendo and Friends. Distriktsvorsteherin Claudia Haslebacher führte durch den Gottesdienst. Nach der Konferenzpredigt von Bischof Patrick Streiff (s. Seite 21) erhielten Rosmarie Haldimann, Dorothée Offermann, Heidi Schnegg, Jean-Marc Donnat und Ruedi Stähli eine erstmalige Beauftragung als Lokalpfarrer/in. Philipp Kohli, Antoine da Silva und Patrice Vergin erhielten zum ersten Mal eine Beauftragung als Mitglieder auf Probe. Alle bekamen als Zeichen der Verkündigung des

Evangeliums eine Bibel vom Bischof überreicht. Marietjie Odendaal, und Stephan Johanus, wurden zu Ältesten der Kirche ordiniert. Bischof Streiff übergab ihnen ein Krankenabendmahlsgerät und die Ordinationsurkunde. Würde erfahren Die anschliessenden Dienstzuweisungen an die 135 Pfarrpersonen und Beauftragten erfolgten nach Distrikten. Die zuständigen Distriktsvorsteher sprachen je ein Segenswort und sendeten so die ihnen anvertrauten Pfarrpersonen in ein neues Konferenzjahr. Der Festgottesdienst schloss mit einem Einzug der Kinder-Konferenz. Den Kindern erzählte der Bischof von der Arbeit der ungarischen Kirche unter den Roma. Gerade diese Ärmsten sollen durch den Dienst der Kirche aufgerichtet werden und so Würde erfahren.


BISCHOFSBÜRO

Patrick Streiff: «‹Zwischenhändler› – das könnte unsere Rolle sein!»

Ein Auszug aus der Ordinationspredigt

Vertrauensvolle Fürsprecher Von Bischof Patrick Streiff

Für seine Predigt am Konferenzsonntag hatte Bischof Patrick Streiff als Text Lukas 7,1–10 ausgewählt. Einerseits geht es in dieser Erzählung um die Achtung vor anderen Menschen, also um ihre Würde. Zugleich ist es eine der wenigen Geschichten in den Evangelien, in der ein Mensch nicht direkt mit Jesus in Kontakt kommt, sondern nur durch die Vermittlung anderer. Ein Auszug aus der Predigt.

In dieser Erzählung kommt es zu keiner direkten Begegnung zwischen Jesus und dem Hauptmann, einem subalternen römischen Offizier in Kapernaum. So jedenfalls berichtet es uns das Lukasevangelium. Hier spielen die «Zwischenhändler» eine wichtige Rolle: die Leiter der jüdischen Gemeinde und die Freunde des Hauptmanns.

Mittler werden Wäre das nicht auch eine gute Rolle für uns als Christen? Wir bekennen uns zu Jesus Christus als unserem Herrn. Und zugleich haben wir Kontakt mit Menschen aus ganz anderen Milieus, Herkunftsländern, Berufswelten, religiösen Hintergründen oder persönlichen Interessen. Um «mehr Menschen in die Nachfolge Jesu Christi zu führen», braucht es solche «Zwischenhändler», die sich dafür einsetzen, dass Menschen Hilfe von Christus erfahren. Dem Wort vertrauen Als Christ/innen können wir uns in dieser Geschichte sowohl wiederfinden in den «Zwischenhändlern» als auch im Hauptmann. Wir sind – mit den Mittelsmännern – eingeladen, uns zu Fürsprechern für andere zu machen und mit und für sie auf Christi aufrichtendes Wort zu ver-

trauen. Und wir sind – mit dem Hauptmann – eingeladen, auf die Kraft eines Wortes von Gott zu vertrauen. Beide, der Hauptmann und die Mittelsmänner, erwarten das befreiende und heilende Wort von Jesus. Beide erwarten es nicht in erster Linie für sich selber, sondern für andere. So finden Menschen in die Nachfolge Jesu Christi, so dass Christi verändernde Kraft diese Welt prägt.

DIE PREDIGT Unter emk-schweiz.ch, «Neu auf dem Web», «Jährliche Konferenz 2013» finden Sie die ganze Predigt von Bischof Patrick Streiff.

AUS DEM REISEKALENDER DES BISCHOFS IM JULI 3.–8.

Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen, Budapest, HU

Kirche und Welt

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CONNEXIO

Lebenswichtig: Auch die Aids-Prävention gehört zu den Aufgaben der Spitäler im Kongo.

Wie Connexio mit Partnern zusammenarbeitet – einige Beispiele

Menschen ein Leben in Würde ermöglichen Von Carla Holmes

Nathan Ntambo aus der Demokratischen Republik Kongo hat im Juni 2013 sein Masterstudium in Public Heath an der Africa University in Simbabwe abgeschlossen. Dank eines Stipendiums von Connexio war diese Ausbildung für ihn möglich. Er wird seine neu erworbenen Fähigkeiten nun in seinem eigenen Land im Rahmen des Gesundheits-

tig zu unterstützen, damit diese ein Leben in Würde führen können – sowohl in der Schweiz und in Frankreich wie auch in anderen Ländern. Das geschieht auf unterschiedliche Weise: Führungskräfte fördern, Sozial- und Entwicklungsprojekte durch finanzielle Beiträge und Beratung unterstützen, weltweit ein Netz von Gemeindepartnerschaften und Round Tables knüpfen

dienstes der dortigen EMK einsetzen.

Connexio finanziert solche Stipendien für die Weiterbildung von Fachkräften: Junge Berufsleute lassen sich im Auftrag ihrer Kirche weiterbilden, um anschliessend eine Führungsposition innerhalb der Kirche einnehmen zu können. Ihnen wird damit eine Zukunftsperspektive gegeben. Sie erwerben Wissen und Fähigkeiten, die sie im eigenen Land zugunsten ihrer Mitmenschen einsetzen können. Partner unterstützen Das Hauptanliegen von Connexio ist, Methodistenkirchen bei ihrem Engagement für Benachteiligte nachhal-

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Die Verantwortlichen begleiten Menschen aussenden Von Connexio finanzierte Projekte werden von den Partnerkirchen und -organisationen selbst durchgeführt. Das Netzwerk begleitet die Verantwortlichen, indem Mitarbeitende vor Ort Schulungen durchführen und fachliche Unterstützung im Projektmanagement leisten. Dies ist die Hauptaufgabe der Mitarbeitenden, die im Ausland tätig sind. Früher wurden Missionare in ein Einsatzland geschickt, um dort beispielsweise als

Lehrerinnen, Hebammen oder Ärzte zu arbeiten. Heute verfügen die Partnerländer von Connexio über eigene, gut ausgebildete Fachkräfte. Wenn Connexio deshalb heute Personen in ein Einsatzland sendet, dann um diese Menschen in ihrer Arbeit zu fördern und zu unterstützen. Ursachen anpacken Dies ist auch der Grund, weshalb Connexio keine Projekte wie Kinderpatenschaften oder Kleidersammlungen unterstützt. Während solche Massnahmen im Rahmen der Nothilfe durchaus ihren Wert haben können, packen sie die Probleme nicht an der Ursache an, sondern schaffen Abhängigkeiten gegenüber den engagierten Wohltätern. Connexio verfügt über einen Nothilfefonds, der rasche und unbürokratische Hilfe in Notsituationen ermöglicht. Das Hauptziel des Netzwerkes ist es aber, Partner in ihrer Selbständigkeit zu unterstützen und zu begleiten. Fischzucht in Okroch So unterstützt Connexio beispiels-


CONNEXIO

Unterstützen: Das Spital in Kabongo und die Fischzucht in Okroch erhalten Beiträge von Conexio.

weise ein Projekt der Methodistenkirche in Kambodscha, das den Gemeinden bei der Realisierung von Kleinprojekten hilft, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen, wie die Einrichtung von Saatgutspeichern für Reis oder Rinder- und Fischzucht. Die Verantwortlichen besuchen entsprechende Kurse und instruieren danach die Gemeindeglieder. Die Gemeinde im Dorf Okroch beispielsweise konnte mit dem Gewinn aus dem ersten Projekt - einer Fischzucht - eine einfache Holzkapelle bauen und den Kindern der Gemeindeglieder den Schulbesuch ermöglichen. Hip-Hop in Zürich Der Kreis 4 in Zürich gehört zu den ärmeren Teilen der Stadt. Er weist einen überdurchschnittlich hohen Anteil von sozioökonomisch schwachen Einzelpersonen und Familien auf. Viele davon sind Familien mit einem Migrationshintergrund. Geld- und Sprachprobleme sowie Unterschiede zur Herkunftskultur machen die Kinder aus Migrantenfamilien anfällig für Drogenkonsum und Kriminalität.

Dieser Gefahr will der Verein NetZ4 des EMK Bezirks Zürich 4 mit dem Angebot eines Hip-Hop-Abends entgegenwirken, der einmal pro Woche stattfindet. Connexio unterstützt diese Arbeit mit einem jährlichen Beitrag.

Beitrage an Gehälter und Betriebskosten Spitäler im Kongo In der Demokratischen Republik Kongo sind Gesundheitsdienste in abgelegenen Gebieten ein Schwerpunkt der EMK. Die Kirche betreibt in den Ortschaften Kabongo und Kapanga je ein Spital mit 90 bzw. 150 Betten. Diese Spitäler unterhalten zudem eine Krankenpflegeschule, eine Leprastation sowie mehr als 40 Polikliniken in den Dörfern und leisten für die Bevölkerung in diesen abgelegenen Gebieten lebenswichtige Dienste. Connexio bezahlt Beiträge an die Betriebskosten und die Gehälter von einheimischen Ärzten, da der Staat nicht in der Lage ist, diese zu finan-

zieren. Dennoch sind die beiden Spitäler die einzige medizinische Versorgungsmöglichkeit für Menschen aus sehr grossen Einzugsgebieten. In den Spitälern wird mit einfachsten Mitteln gearbeitet. Jedes Jahr kommen hier hunderte von Babys zur Welt, über 10000 Kranke werden behandelt und kleinere und grössere Operationen durchgeführt. Eine Vision verwirklichen Die von Connexio unterstützten Projekte wollen Menschen helfen, in ihrem eigenen Land ein Leben in Würde zu führen, damit sie nicht mehr darauf angewiesen sind, in anderen Ländern ihr Glück zu suchen. Helfen auch Sie mit, diese Vision zu verwirklichen!

MITHELFEN PC-Konto 87-537056-9, EMK in der Schweiz, Connexio, Zürich www.connexio.ch

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UMSCHAU

Anknüpfen: Das Kinderstrassenfest oder der Mittagstisch (rechts) in Wädenswil sind Ansatzpunkte für diakonisches Handeln.

Die Region Zimmerberg und ihr Projekt «Offene Kirche im Dorf» (Teil 1)

Die ganze Wahrheit eines Gemeindebezirks Von Stefan Weller

«Die Wahrheit wird euch freimachen.» – Das Zitat aus Joh. 8, 32 fiel in der Sitzung einer Arbeitsgruppe des Bezirks Horgen-Wädenswil, die sich im Februar 2012 erstmals traf. Sie sollte eine Zukunftswerkstatt vorbereiten. Aber die Wahrheit war eigentlich bitter: Der Bezirk kann sich zwei Pfarrpersonen mit zusam-

Profil beschreiben Wäre die notwendige Stellenreduktion die ganze Wahrheit gewesen, hätte das den weiteren Rückzug der EMK in der Region bedeutet. Sie war es aber nicht. Die Zukunftswerkstatt am 1. / 2. September 2012, an der sich 34 Mitglieder und Freunde beteiligten, sollte die «ganze Wahrheit» des Bezirks oder zumindest mehr davon ans Licht bringen.

men 180 Stellenprozenten finanziell nicht mehr leisten.

Dabei hatte sich die Situation nach der Bezirkszusammenlegung, nach Veränderungen im Pfarrteam und manchen Konflikten gerade erst konsolidiert. In Horgen eröffnet sich mit der Erweiterung des Hauses Tabea ein grösseres Arbeitsfeld. In Wädenswil möchte die Gemeinde neue Angebote starten. Was aber ist noch möglich, wenn es statt zwei nur noch eine Pfarrperson gibt? Dieser Teil der Wahrheit machte noch nicht frei, aber es galt aktiv damit umzugehen.

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Kirche und Welt

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Mehr von der Wahrheit entdecken Dazu gehörten Statistiken über die Entwicklung bei Mitgliedern, Freunden, Gottesdienstbesuch, Altersgruppen, Finanzen, aber auch Interviews mit Personen ausserhalb der Gemeinde, die nach ihrer Wahrnehmung der EMK gefragt wurden. Vier Personen gaben Statements zur Frage: «Weshalb bin ich (noch) bei der EMK?» Es wurde versucht, das Profil unserer Kirche neu zu beschreiben. Was würde fehlen, wenn es die EMK in Horgen oder Wädenswil nicht mehr

gäbe? Und zur ganzen Wahrheit gehörte auch die Verheissung einer biblischen Geschichte, in der das Mehl im Topf und das Öl im Krug nicht alle wurden (1.Kön 17,8–16). Projekte entwickeln Im zweiten Teil der Zukunftswerkstatt beschäftigten sich drei Gruppen mit Szenarien, die alle von der Tatsache ausgingen, dass der Bezirk ab 2013 nur noch maximal 140 Stellenprozente finanzieren kann: • Eine Gruppe machte sich Gedanken zur Situation in Horgen, wo die Zusammenarbeit mit dem Haus Tabea neu bedacht werden muss. • Eine weitere Gruppe überlegte, wie die Arbeit auf dem Bezirk mit nur einer Pfarrperson organisiert werden könnte. • Eine dritte versuchte gedanklich den Schritt nach vorn: ein missionarisches oder sozialdiakonisches Projekt, für das man finanzielle Unterstützung bei Projektfonds der EMK beantragen und so die Stellenprozente halten könnte.


UMSCHAU

Potenzial entdecken Die letztgenannte Gruppe war mit 13 Teilnehmenden die grösste. Hier stellte sich heraus, dass wir eine ganze Reihe von motivierten Personen unter uns haben, die sich bei einem solchen Projekt einbringen würden. Ausserdem wurde klar, dass Ansätze und Ideen für eine erweiterte missionarische und sozialdiakonische Arbeit schon längst vorhanden sind: So gibt es etwa in Wädenswil den Mittagstisch, zu dem jeden Freitag etwa 30 Personen kommen – viele davon nicht aus der Gemeinde. Im Juni hatte ein Kinderstrassenfest stattgefunden, bei dem über 100 Kinder begeistert dabei waren. Einige junge Mütter können sich vorstellen, den Eltern-Kind-Treff wiederzubeleben. Überhaupt ist in Wädenswil eine Menge möglich, da sich die Rosenbergkapelle an einer stark frequentierten Fussgängerstrasse befindet. Aber auch in Horgen ist die Gemeinde durch Verkaufsstände, Suppenznacht und anderes im Quartier gut bekannt – selbst wenn durch den aktuellen Bau beim Haus Tabea

die Möglichkeiten zeitweilig eingeschränkt sind.

Freitag als Tag der offenen Kirche Angebote andocken Die Gruppe der Zukunftswerkstatt erklärte den existierenden Mittagstisch zum Kernprojekt eines möglichen Gesamtprojekts, denn hier werden unsere Anliegen so umgesetzt, wie wir das auch bei anderen Anlässen wünschen: ein niedrigschwelliges Angebot – auch für wenig Begüterte und Einsame, Gastfreundschaft, Gemeinschaft mit Gesprächsmöglichkeiten, Tischgebet als geistlicher Impuls, Gelegenheit zu weiteren Gemeindeanlässen einzuladen, ehrenamtliche Mitarbeit und anderes. Die Idee entwickelte sich, an den Mittagstisch weitere Angebote anzudocken: Traditionell gab es schon einen Gemeinschaftsnachmittag nach dem Essen. Später ist eine Spielrunde dazugekommen. Seit August 2012 findet vor dem Essen ein liturgisches

Mittagsgebet in der Kapelle statt. Neue Ideen für den Freitag waren ein offenes Malangebot, ein Beratungsangebot und das «Kino in der Kirche». Die Vision ist, dass der ganze Freitag ein Tag der offenen Kirche wird – später auch mit der Kapelle als offenem Raum der Stille und einem Café in den anderen Räumen. Auch in Horgen wäre so etwas möglich. Umsetzen Das Projekt, das den Namen «Offene Kirche im Dorf» erhielt, wurde in vielen Stunden und Überstunden ausformuliert, von der Bezirksversammlung beschlossen und noch im Herbst 2012 vom Projektausschuss und dem Kirchenvorstand der EMK genehmigt. Das bedeutet, dass sich der Bezirk im Jahr 2013 nicht mit personellen Veränderungen beschäftigen muss, sondern frei ist für die Umsetzung des Projekts. Wie es weitergeht? Fortsetzung folgt.

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SELBSTÄNDIGE WERKE

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz: Erscheint monatlich Redaktor: Sigmar Friedrich Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Vereint: Alters- und Pflegeheim und Hotel sind im Artos «unter einem Dach» zusammen.

Redaktionsadresse: Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 Zürich Telefon 044 299 30 85 redaktor@emk-schweiz.ch Abonnement: Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.– Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5 Adressänderung/Abbestellung: Zentralverwaltung EMK Postfach 1344, 8026 Zürich Tel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89 Mail: zentralverwaltung@emk-schweiz.ch Anzeigenverwaltung: Jordi AG – das Medienhaus Roland Rösti Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 25 Telefax 031 819 38 54 E-Mail: inserate.kuw@emk-schweiz.ch Insertionsschluss für 8/13: 15.07.13

Druck / Vertrieb: Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belp www.jordibelp.ch Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch Bildnachweise: S.1 P.Smola, pixelio.de S.2 Mertes, gemeindebrief.de S.3,5,12-21 KuW S.3 R.Sturm, pixelio.de S.4 M.Bolliger S.5,10,22-27 zVg S.6 D.Bleyenberg, pixelio.de S.7 K.Takuo, flickr.com S.8 DVIDSHUB, piqs.de S.11 M.Knell, flickr.com S.30-31 S.Vögeli S.32 Indigo Fish, photoXpress.com J.Sfondilias, photoXpress.com

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Typisch methodistisch – ty Von Lea Hafner

Um 1920 herum war es, als Männer der Evangelischen Gemeinschaft etwas gegen die Not und Einsamkeit allein stehender alter Menschen tun wollten. Zu einer Zeit, in der kein öffentliches soziales Netz vorhanden war, wurde schweizweit Geld gesammelt für die Eröffnung eines Alters-

Grafik + Gestaltung: P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülach www.pswerbung.ch

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Ein rundes Jubiläum für ein gesundes Unternehmen

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heims in Interlaken.

Der neu gegründete «Verein für Altersfürsorge» erwarb ein Grundstück mit einer Villa und einem Holzchalet und eröffnete 1923 das Alters- und Erholungsheim Abendruh mit 30 Insassen und 20 Dienstboten. Wie es damals war Das vorerst auf Spendenbasis geführte Werk startete erfolgreich und entwickelte sich stetig weiter. Bereits nach zwei Jahren wurde baulich erweitert und mit mehreren Landkäufen weitsichtig eine Grundlage für zukünftige Entwicklungen gelegt. Die eigene Landwirtschaft, die Gärtnerei, der Alpbetrieb auf dem Abendberg und die Dependance Sonnenhof erwiesen sich insbesondere in den schwierigen Kriegsjahren als wert-

voll. Der florierende Tourismus eröffnete eine zusätzliche Einnahmequelle, die nach dem Krieg immer bedeutender wurde, flossen die Spenden doch nicht in ausreichender Menge. Die Fremdenzimmer ergänzten das vielseitige Werk optimal. Neue gesetzliche Vorgaben und die gesellschaftliche Entwicklung forderten eine stete bauliche und organisatorische Anpassung. Beispielsweise flossen bis 1983 Einnahmen aus dem Hotel in den Heimbetrieb. Als der Kanton Bern öffentliche Institutionen finanziell zu unterstützen begann, mussten die Rechnungen getrennt geführt werden. Vorbei auch die Zeit, in der Bethesda-Diakonissen für ein Sackgeld und Gotteslohn arbeiteten. Realistische Löhne bezahlen zu können – nur eine der vielen Herausforderungen, die gemeistert werden mussten.

Im Fokus ist immer der Mensch Wie es heute ist Mit Dankbarkeit blicken wir zurück auf die vielen weitreichenden Entscheidungen, die im Laufe der Jahre


SELBSTÄNDIGE WERKE/INSERATE INSERATE

Hotel Artos Interlaken Bibel-Ferienwoche Jesus-Verheissungen im AT und ihre Erfüllung im NT – Wo finden wir im Alten Testament Hinweise auf Jesu Kommen und Wiederkommen? In froher Gemeinschaft gehen wir in der Bibel auf Spurensuche und lernen das Staunen über Zusammenhänge vom Alten und Neuen Testament. 26. Oktober bis 2. November 2013 mit Lisbeth Brupbacher Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 812.– im Doppelzimmer CHF 1442.–

Patchworkkurs Weihnachten – Verschönern Sie Ihr Zuhause für die Adventszeit oder nähen Sie Geschenke für Ihre Lieben. Kissen, Tischläufer, Sets und Wandbehang können aus Weihnachtsstoffen und schönen Patchwork-Mustern zu Unikaten genäht werden. Probieren Sie verschiedene Möglichkeiten aus! Bei guter Witterung ist ein Nachmittag frei für eine Wanderung in der Jungfrau Region. 28. Oktober bis 1. November 2013 mit Verena Füllemann Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 538.–; Doppelzimmer CHF 932.– Kurskosten CHF 150.–

Geistige Fitness dank Gehirnjogging Was wollte ich im Keller? Wo habe ich meine Schlüssel hingelegt? Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Ihr Gehirn ist trainierbar. Sie werden sehen, Übung macht nicht nur den Meister, sondern sogar Spass! 3. bis 9. November 2013 mit Ruth Baur Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 690.–; Doppelzimmer CHF 1224.– Kurskosten CHF 150.– pro Person

pisch Artos getroffen wurden. Oft mit Zittern und Bedenken, aber immer mutig und zukunftsorientiert haben die Verantwortlichen in Vorstand und Leitung gehandelt. Dabei haben sie nicht vergessen, dass ein diakonisches Werk immer den Menschen im Fokus hat. Das Zentrum Artos feiert das 90-jährige Bestehen als gesundes, starkes Unternehmen mit einem guten Ruf. Das Bekenntnis, das auf dem Grundstein eingemeisselt ist, gilt bis heute: «Gott ist unsere Zuversicht und Stärke.»

GENERALVERSAMMLUNG Der Jahresbericht weist auf ein gutes Jahr hin. Das Alters- und Pflegeheim mit 96 Plätzen, der grösste Bereich des Zentrums, war durchgehend voll belegt. Mit dem neu erstellten Attikageschoss sind nun Einerzimmer Standard. Das Hotel hat nach dem Rekordjahr 2011 einen leichten Rückgang bei den Logiernächte zu verzeichnen, darf jedoch mit einer Bettenbelegung von 60% sehr zufrieden sein. Die Rechnungen schliessen entsprechend erfreulich ab.

Infos und Anmeldung: Den Prospekt mit detaillierten Informationen zu den erwähnten Kursen finden Sie im Internet als PDF unter www.hotel-artos.ch/angebote-undpreise/themenwochen-und-kurse. Hier finden Sie auch weitere Themenwochen und Kursangebote, EMK_Zahlstelle_Inserat_2011_x1a.pdf 26.06.12 13:15 die wir rund ums Jahr anbieten. Für1 Fragen rufen Sie an. Wir freuen uns auf Ihre Reservation! Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, mail@artos-hotel.ch

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SENIOREN 55+

«Just do it!»: Neugierde und Faszination lassen Urs Eschbach neue Wege erkunden.

Ein Gespräch mit Urs Eschbach, Pfarrer i.R.

Das «Leben danach» Von Susanne Vögeli

Bei einem Mittagessen erzählte mir Urs Eschbach von seinem «Leben danach», seiner nachberufliche Lebenszeit. Er ging 2006 in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Schilderungen sind mir als beispielhaft im Blick auf die Umsetzung der EMKStrategie in Erinnerung geblieben.

Urs, wie hast Du den Übergang in den Ruhestand erlebt? Urs Eschbach: Mit meinem Eintritt in den Ruhestand war der Wohnungswechsel anstehend. Somit habe ich – ausser den familiären – alle Beziehungskreise verlassen. Das bot mir die Chance, in Liestal, wo ich heute mit meiner Frau Elsbeth wohne, ein ganz neues Beziehungsnetz zu knüpfen. Ich fand drei Gruppen: Zunächst die unmittelbare Nachbarschaft. Dass das Haus, in dem wir wohnen, gebaut wurde, war den Nachbarn ein Ärgernis. Der Einstieg war somit vorprogrammiert: mein Wunsch war es, mich ihnen als «guten» Nachbarn zu präsentieren.

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Aha? Was zeichnet einen «guten» Nachbarn aus? Er ist freundlich, aufmerksam auf ihre Befindlichkeit, interessiert und hilfsbereit. Innert Kürze wuchsen daraus beste Beziehungen. Zur zweiten Gruppe: Bald nach der Pensionierung trat ich dem damaligen Lehrergesangverein Baselland bei (heute Singstimmen BL). Neben den musikalischen Höhepunkten ergaben sich mir viele Kontakte zu mir bisher unbekannten Menschen. Und die Dritte: An einer 1.MaiWanderung der Liestaler Bürger nahm ich teil als Fremdling. Dort wurde ich in die Wandergruppe von ProSenectute eingeladen. Wenig später hörte der Wanderleiter altershalber auf und fragte mich, ob ich die Wandergruppe übernähme. So absolvierte ich die Ausbildung bei ProSenectute und wurde Wanderleiter. Somit ist Deine Zeit gefüllt und Dein kirchliches Engagement definitiv abgeschlossen? Keineswegs! Pro Vierteljahr bin ich etwa viermal im Verkündigungsdienst engagiert in der näheren Umgebung. Das bereitet mir nach wie vor grosse Freude und Befriedigung.

Gelingt es Dir, Deine neuen Bekanntschaften in Deine Gottesdienste einzuladen? Vereinzelt. Etwa wenn in Gesprächen Menschen sich für meine kirchliche Tätigkeit interessieren, lade ich sie gerne zum Besuch von Gottesdiensten ein. Die «Singstimmen BL» gestalteten zusammen mit mir schon mehrmals Gottesdienste im Bethesda Basel. Das ergab sich wie von selbst. Die Zeit des Übergangs in die berufsfreie Zeit ist oft mit sehr ambivalenten Gefühlen verbunden. Wie hast Du diese Zeit gemeistert? Angst oder Unsicherheit stellten sich nie ein, sondern Neugierde und Faszination! Das scheint Deine positive Persönlichkeitsstruktur zu sein? Ja, aber für deren Entwicklung trage ich Verantwortung. Hast Du ein praktisches Beispiel? Wenige Meter von unserem Hauseingang entfernt steht ein gelber Wegweiser: «Passwang 5 Std. 45 Min». Neugierde und Faszination bewegten mich, diesen Weg unter die Füsse zu nehmen. Seither mache ich dies ein


SENIOREN 55+

Mal jährlich. Tolle Idee? «Just do it!» Wie hat sich Deine Spiritualität durch das Älterwerden verändert? Sicher bin ich wie bisher ein glaubender Mensch geblieben. Aber in meiner Frömmigkeit ist der Leistungsdruck zugunsten eines tiefen Vertrauens und einer schönen Geborgenheit in den Hintergrund getreten. Woher kam der Leistungsdruck? Aus der frommen Erziehung eines gut methodistischen Elternhauses einerseits und aus einem pflichtbewussten Amtsverständnis andererseits. Und was hat sich nun konkret verändert? Mein Gebet. Es ist nicht mehr so sehr eine Wunschliste, die ich Gott vertrauensvoll unterbreite. Es ist mehr eine vertrauensvolle Vergegenwärtigung und Aneignung der biblischen Grundwerte meines Lebens. Der Dank für Gottes Güte und Treue und die Bitte um feste Verwurzelung in der Liebe und Wahrheit seines Reiches sind die Brennpunkte, um die mein Gebet kreist. Einer Elypse gleich mit zwei Brennpunkten. Das

Lesen des Bibelwortes erfahre ich täglich mit der Hilfe des Losungsbüchleins und des Kalenderzettels. Die Lesung von längeren Bibelabschnitten erfolgt immer wieder einmal sporadisch, aber nicht in dem Zwang einer täglichen Bibellese.

Tiefes Vertrauen statt Leistungsdruck

unseren Gemeinden, die mich – sei es als Gemeindepfarrer oder als Distriktsvorsteher – angenommen und unterstützt haben. Und den beiden Bischöfen, die mich als DV berufen und begleitet haben. Ich danke Dir sehr herzlich für Deine Offenheit im Gespräch und Deine Impulse zum Weiterdenken!

Wofür bist Du wem gegenüber dankbar? Familiär: meinen Eltern und Geschwistern für die als jüngstes Kind stets erlebte Geborgenheit. Meiner verstorbenen und jetzigen Gattin für Freude, Unterstützung und Korrektur in vertrauensvoller Zweisamkeit. Kirchlich: unzähligen Menschen in

VERANSTALTUNGSHINWEIS Mo. 25. November bis Mi. 27. November: Begegnungstage für Senioren im Hotel Artos in Interlaken mit Elsi Altorfer, Margrit und Walter Gaberthüel zum Thema «Beziehungen aufbauen und gestalten».

Soziale Kontakte im Alter sind wichtig und erhöhen die Lebensqualität. Wie kann ich aktiv daran «bauen»? Einladungsprospekte liegen in den Gemeinden auf oder können angefordert werden unter: senioren55plus@emk-schweiz.ch oder Tel. 044 299 30 89.

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Raue Fahrt für die Glaubwürdigkeit

Gelegenheit macht Lüge Von Urs Schweizer

«Wie alt ist er?» Irgendwie musste diese Frage ja kommen. Am Eingang zum «Alpin-Rafting» hatte ein Schild darauf hingewiesen, dass Kinder aus Sicherheitsgründen sechs Jahre alt und 110 cm gross sein müssten, um in Begleitung eines Erwachsenen im neunsitzigen Rundboot mitfahren zu dürfen. Das mit der Grösse war bei unserem Jüngsten kein Problem. Das mit dem Alter hingegen schon: Er war erst 5-jährig. Warum nur hatte ich Erbse mich trotzdem mit ihm in die Schlange der Wartenden eingereiht? Jetzt blickten mich vier Augen an – erwartungsfroh jene unseres Sohnes; auf Sicherheit bedacht jene des Park-Angestellten. Und ich stand vor einer Entscheidung, die so richtig zum Mäusemelken war... Als wir kurz darauf im Boot sassen und uns vom wilden Wasser den Kanal hinunter spülen liessen, während wir uns im Kreis drehten und dabei nass gespritzt wurden, jauchzte unser Jüngster vor Freude. Er erlebte etwas, woran er sich noch lange erinnern

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würde. Und zudem hatte er eben etwas wirklich Wichtiges für sein Leben entdeckt: Man darf der Ehrlichkeit auch mal ein Time-Out gewähren. Natürlich nicht immer. Aber dann, wenn es einem einen persönlichen Nutzen bringt. Naja, ich befürchtete jedenfalls, dass es so kommen würde. Und deshalb beantwortete ich die Frage des Park-Angestellten wahrheitsgemäss – mit dem Resultat, dass unser Sohn und ich eben gerade nicht mitfahren durften. Es tat weh, in das enttäuschte Gesicht des kleinen Mannes blicken zu müssen. Und es kostete mich einen wilden Huckepack-Ritt durch den Park, um die grauen Wolken der Traurigkeit wegzublasen und seine Augen wieder strahlen zu lassen. Und als wir auf einer Brücke standen, um dem Rest der Familie im Boot zuzuwinken, hatte ich das Gefühl: Zum Preis einer zurechtgebogenen Wahrheit mag es eine Wildwasserfahrt geben. Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit jedoch sind auf diese Weise nicht zu haben.


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