Elternnotruf - Jahresbericht 2020

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Jahresbericht 2020

Corona-Pandemie als «Brandbeschleuniger»: Isolation aufgrund des Lockdowns macht besonders Jugendlichen zu schaffen. Konfliktträchtige Situationen innerhalb der Familie eskalieren häufiger.


Editorial

Ein Jahr des Umbruchs – wir haben es gepackt 2020 wird wohl als besonders herausforderndes Jahr für die ganze Welt in die Geschichte eingehen. Auch der Elternnotruf hatte Ausserordentliches zu bewältigen. 2020 war für uns ein Jahr des Umbruchs, das viele Veränderungen mit sich brachte. Es erforderte einen grossen Einsatz von den Mitarbeitenden und vom Vorstand, damit die Beratung der Eltern in der etablierten hohen Qualität gewährleistet werden konnte. Die Corona-Pandemie hat die Arbeit des Elternnotrufs stark geprägt. Die damit verbundene Unsicherheit sowie die physischen, psychischen und ökonomischen Auswirkungen belasteten Familien ganz besonders. Das Angebot des Elternnotrufs war in dieser Zeit enorm gefragt: 2020 verzeichneten wir sowohl bei den Telefonberatungen als auch bei den Face-to-FaceBeratungen einen Zuwachs. Im Artikel von Beraterin Rahel Pfiffner «Wie sich die Lage zuspitzt» (Seite 6) erfahren Sie mehr darüber, was Eltern in dieser Krise umtrieb. Intern stand beim Elternnotruf der Wechsel der Führungscrew im Vordergrund. Der allseits geschätzte Peter Sumpf ging nach elf Jahren als Geschäftsleiter per August in Pension und wurde von einer Co-Leitung abgelöst. Ilona Segessenmann, bereits seit acht Jahren beim Elternnotruf für Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit und Finanzen zuständig, übernahm den betriebswirtschaftlichen Teil der Geschäftsleitung. 2

Für den fachlichen Teil wurde in Yvonne Müller eine dafür bestens qualifizierte CoLeiterin gefunden. Seit August führt dieses Frauen-Duo den Elternnotruf mit viel Elan und hoher Kompetenz. Auf Seite 5 stellt es sich kurz vor. Ausserdem erfahren Sie, welche Wechsel es auf der Ebene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie im Vorstand gab. Als weitere Herausforderung für den Elternnotruf erwies sich die in die Jahre gekommene IT-Infrastruktur. Diese musste erneuert werden, damit ein reibungsloser Ablauf auch im Homeoffice gewährleistet und der Kontakt mit Klientinnen und Klienten per Videokonferenz möglich war. Eine bedeutende Veränderung hatte der Elternnotruf zum Jahreswechsel hin zu bewältigen: Im Juni kündigte die Pro Juventute die langjährige Zusammenarbeit auf Ende Jahr. Glücklicherweise gelang es uns schnell, einen neuen Zusammenarbeitspartner zu finden: Seit Januar 2021 werden die nächtlichen Anrufe auf die Telefonnummer der Dargebotenen Hand Zürich umgeleitet, wobei der Elternnotruf im Hintergrund einen Pikettdienst für vertiefte fachliche Fragen gewährleistet. Wir freuen uns über diese neue Kooperation!


Inhalt Neben allen diesen Herausforderungen begann der Elternnotruf 2020, die Grundlagen für ein Leitbild zu entwickeln, das 2021 fertiggestellt wird. Als ersten Meilenstein haben Team und Vorstand gemeinsam einen Stärkesatz erarbeitet, der beschreibt, was den Elternnotruf im Kern ausmacht:

2 Editorial 4 Personelles 6 Elternberatung in Corona-Zeiten 11 24 Stunden Fachkompetenz 12 Zahlen und Fakten 16 Bericht der Revisionsstelle

Wir beraten kompetent. Wir stärken Eltern. Und neue Perspektiven entstehen.

In diesem Sinne werden wir engagiert weiterarbeiten. Diese Arbeit ist nur möglich dank der grosszügigen Unterstützung von Spenderinnen und Spendern sowie von unseren Partnerkantonen – und dank dem Vertrauen, das ratsuchende Eltern uns entgegenbringen. Dafür bedanken wir uns an dieser Stelle herzlich!

Renée Giger Präsidentin Verein Elternnotruf Zürich

Yvonne Müller (l.) und Ilona Segessenmann Co-Leitung Elternnotruf

17 Bilanz 18 Betriebsrechnung 19 Veränderung des Kapitals 20 Anhang und weitere Angaben 26 Ein ganz grosses Dankeschön 27 Breit angelegte Unterstützung 29 Vermächtnis 30 Vereinsversammlung 2020 31 Die Mitglieder des Vorstandes

Impressum ELTERNNOTRUF Zürich Weinbergstrasse 135, 8006 Zürich Telefon: 0848 35 45 55 www.elternnotruf.ch E-Mail: 24h@elternnotruf.ch Texte: © Elternnotruf Gestaltung: onemarketing, Zürich Fotos: iStock / Getty Images S. 1, 7, 8 Alamy S. 25 Elternnotruf S. 3, 4, 11, 26, 30, 31 3


Personelles

Veränderungen in Leitung, Team und Vorstand 2020 war für den Elternnotruf auch intern ein Jahr der Veränderung. Im Vordergrund stand der Wechsel der Geschäftsleitung im Sommer. Nach knapp elf Jahren im Elternnotruf ist Peter Sumpf in Pension gegangen. Vorstand und Team haben ihm an einem Abschiedsapéro herzlich für seinen Einsatz gedankt.

Auf Wiedersehen: Der langjährige Geschäftsleiter Peter Sumpf verabschiedet sich mit einer Rede von Team und Vorstand.

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Er war unser erster Geschäftsleiter, nachdem die Beratungsstelle zuvor vom Team selbst geführt wurde. Unter seiner Leitung ging es vorwärts. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen hinzu, um auf die vermehrten Beratungsanfragen und den steigenden Finanzierungsbedarf professionell und doch angemessen reagieren zu können. Peter Sumpf war kompetente und gefragte Ansprechperson der Medien. Zu seinen Aufgaben gehörte es, Kontakte zu pflegen und Verhandlungen zu führen. Schliesslich galt es, nicht nur Spenden einzunehmen, sondern auch Kantonsvertreter*innen davon zu überzeugen, dass der Elternnotruf mit seinem Angebot einem Bedürfnis entspricht und finanzielle Unterstützung verdient. Das ist gelungen. Auf dieser Grundlage können seine Nachfolgerinnen Ilona Segessenmann und Yvonne Müller die Arbeit fortsetzen.


Wechsel im Elternnotruf Ilona Segessenmann hat die betriebswirtschaftliche Co-Leitung übernommen. Sie ist seit 2012 im Elternnotruf tätig, hat eine kaufmännische Ausbildung, mit Weiterbildung in Marketing und Fundraising. Im November 2020 schloss sie den Diplomlehrgang (DAS) in Verbands-NPO-Management ab. Yvonne Müller obliegt die fachliche Co-Leitung. Sie ist Sozialarbeiterin FH, geprüfte Transaktionsanalytikerin in Beratung, Supervisorin BSO und verfügt über den Fachausweis Erwachsenenbildung SVEB sowie über einen CAS Public Management. Die beiden Co-Leiterinnen sind nach wie vor begeistert von ihrer Aufgabe. Besonders schätzen sie ihr motiviertes und qualifiziertes Team. Auch auf der Ebene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es Wechsel: Bernhard Prechter, Berater, verliess den Elternnotruf nach fast vier Jahren, und der befristete Vertrag für die Telefonberaterin Layla Weiss lief im September nach neun Monaten aus. Beiden danken wir vielmals für ihren Einsatz. Für die Beratung konnte Matthias Gysel gewonnen werden. Er ist Sozialarbeiter mit einer Beratungsausbildung, war viele Jahre in Führungspositionen unterwegs, ist Teilhaber einer Firma für Familienbegleitung und hat sich entschieden, den letzten Teil seines Berufslebens schwerpunktmässig der Beratung zu widmen. Während eines halben Jahres wurde das Team ergänzt und unterstützt von Joëlle Amstutz, einer Praktikantin der Psychologie. Sie wird dem Elternnotruf als Telefonberaterin erhalten bleiben. Personelle Veränderung gabs auch im Vorstand. Jonas Pojer ist zurückgetreten. Wir durften aber zwei neue Mitglieder begrüssen. An der Vereinsversammlung im August wurde Brigitte Müller gewählt. Seit Dezember 2020 komplettiert Christine Wolff Frank als Quästorin den Vorstand. Brigitte Müller, Dr. phil./Psychologin FSP, ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW im Institut Kinder- und Jugendhilfe tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Familien mit psychisch erkrankten Eltern, Kinderschutz und Frühe Hilfen. Christine Wolff Frank hat ein Betriebswirtschaftsstudium und den diplomierten Wirtschaftsprüfer abgeschlossen. Sie verfügt über langjährige Berufserfahrung in der Finanzbranche. 5


Elternberatung in Corona-Zeiten

Wie sich die Lage zuspitzt Das Jahr 2020 brachte mit der Pandemie ganz unerwartete Herausforderungen für uns alle. So überrascht es nicht, dass sich besonders viele Mütter und Väter an den Elternnotruf gewendet haben. Während des ganzen Jahres – auch während des Lockdowns im Frühling – konnten wir verunsicherte und geforderte Eltern per Telefon und neu auch per Zoom rund um die Uhr unterstützen. Wie das Beratungsteam die Zeit erlebt und was die Eltern in diesem Jahr beschäftigt hat, erzählt Rahel Pfiffner. Im Laufe des Jahres haben sich die Themen, die an uns herangetragen wurden, verändert. Die Information, dass es ein neues Virus gibt, die entsprechenden Massnahmen, der «Lockdown», die Wiederöffnung der Schulen, die Anpassung der Massnahmen – kontinuierlich haben sich das Wissen und die Ausgangslage wieder gewandelt und damit auch die Anliegen an uns. Im Frühling stand die Verunsicherung im Vordergrund: Was soll ich meinen Kindern erzählen über das Virus? Was darf ich meinen Kindern noch erlauben? Wer übernimmt die Betreuung, wenn ich krank werde? Wie sieht es aus mit dem Besuchsrecht? Wie gehe ich damit um, dass ich schon älter und entsprechend gefährdeter bin, mein Teenie aber unbedingt Freunde treffen will?

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Gemeinsam mit den Eltern haben wir im Gespräch versucht, Antworten auf die auch für uns neuen Fragen zu finden, praktische Lösungen zu erarbeiten in dieser ausserordentlichen Situation und Ideen entwickelt, wie sie mit der Unsicherheit umgehen können. Was ist mit Oma und Opa? Viele Familien hat beschäftigt, dass sie keinen Kontakt mehr zu den Grosseltern haben durften. Familien, in denen die Grosseltern regelmässig Betreuungsaufgaben übernahmen, standen auf einmal vor der Frage, wer sich in dieser Zeit um die Kinder kümmern könnte. Auch die Sorge um die schon älteren Grosseltern war gross. Niemand wusste so recht, was eine Erkrankung denn gerade für sie bedeuten würde und Kinder waren traurig, dass sie ihre geliebten Grosseltern nicht mehr sehen durften. Erwartungen runterschrauben Ein weiteres Thema war das «Arbeiten im Homeoffice». Für zahlreiche Eltern war diese Homeoffice-Situation strapaziös. Eine Mutter rief uns beispielsweise an, weil sie damit überfordert war, ihre beiden kleinen Mädchen dazu zu bringen, sich ruhig zu verhalten, solange der Vater im Homeoffice arbeitete. Die Situation konnte entlastet werden, indem die Eltern ihre Erwartungen anpassten. Der Vater sah ein, dass ein ebenso ruhiges Arbeitsumfeld wie im Büro zu Hause nicht möglich war und er für sich Lösungen finden musste, sich so einzurichten, dass er trotz Lärm arbeiten


«Danke fürs Anhören. Unsere Situation ist sehr schwierig und ein verständnisvolles Gegenüber mit pädagogischem Hintergrund hilft schon sehr.»  Mutter nach der Telefonberatung

Verunsicherung: Während der ersten Pandemie-Welle konnten sich Enkel und Grosseltern nicht in die Arme nehmen. Was macht das mit ihnen? 7


«Ich bin so dankbar, dass es diese Rufnummer gibt und jemand da ist, der einen in einer manchmal aussichtslosen Situation unterstützt.»  Mutter nach der Telefonberatung

Homeoffice: Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen, fordert Eltern heraus. 8


Elternberatung in Corona-Zeiten

konnte. Gleichzeitig befreite sich die Mutter vom Druck, ein ruhiges Zuhause schaffen zu müssen. Zermürbendes Homeschooling Mit der Schulschliessung kam die Herausforderung «Homeschooling» neu dazu. Eine Mutter rief uns verzweifelt an. Ihr ADHSdiagnostizierter Sohn besucht die Unterstufe und hatte bereits vor der Pandemie Mühe mit Hausaufgaben. Nun bekam er viele Aufgaben fürs Homeschooling und hatte wenig Kontakt zu der Lehrperson. Während die Mutter wiederholt versuchte, den Sohn zum Arbeiten zu motivieren, verweigerte sich dieser immer mehr und es kam zu heftigen Auseinandersetzungen in der Familie. Wir haben der Mutter empfohlen, Druck aus der Situation zu nehmen, indem sie sich bezüglich der schulischen Aufgaben vermehrt abgrenzte zugunsten der Beziehung zum Kind. Zudem war es für die Mutter entlastend, den Lehrpersonen von den Schwierigkeiten zu berichten. Die Situation war schliesslich auch für diese neu und viele Lehrpersonen mussten selbst erst herausfinden, wie dieses Homeschooling mit all seinen Herausforderungen gelingen könnte. Für die Mutter war es wichtig, zu hören, dass die Verantwortung für das Lernen vor allem bei der Lehrperson lag und es deren Aufgabe war, Wege zu finden, die es dem Jungen ermöglichten, auch im Homeschooling zu lernen. Deeskalieren als Erste Hilfe Auch in akuten Situationen der Eskalation

haben Eltern bei uns angerufen: «Ich habe nur noch Streit mit meinem Partner, seitdem wir so aufeinandersitzen.» «Mein Sohn will unbedingt raus und ich muss ihn doch davon abhalten.» «Vor lauter Überforderung gehe ich demnächst auf mein Kind los.» Der Druck, die Unsicherheit, das «Aufeinanderhocken» mit Homeoffice und Homeschooling haben die Nerven vieler Eltern strapaziert und zu Eskalationen beigetragen. In solchen akuten Situationen haben wir mit den Eltern besprochen, wie sie im Moment deeskalieren konnten und sie gebeten, zu einem ruhigeren Zeitpunkt nochmals anzurufen. Dann könnten wir gemeinsam herausfinden, was die Familie braucht, um künftigen Eskalationen vorzubeugen. Mal den Fokus wechseln Einige Familien haben uns aber auch von positiven Seiten des Lockdowns berichtet. Sie empfanden es als entlastend, dass es weniger Termine gab. Eine gewisse Entschleunigung des Alltags wurde durch den Wegfall der Schule möglich und Familienmitglieder konnten sich entspannter erleben. So gab es mehr Schlaf, planbare Mahlzeiten, weil einfach alle zu Hause waren und die einen oder anderen haben sogar Neues gelernt, wie zum Beispiel Meditation oder Haareschneiden. Grundsätzlich lohnt es sich, den Blick immer wieder auch darauf zu richten, was aktuell gut läuft in der Familie. So ein Fokuswechsel kann zu schönen Momenten führen und die ganze Familie stärken. 9


Elternberatung in Corona-Zeiten

Belastungen nehmen zu Mit der Wiederöffnung der Schulen veränderten sich die Themen erneut. Aufgefallen sind uns im Sommer Anrufe von Eltern, die von erschwerten Übergängen berichteten. Abschlüsse konnten nicht mit den üblichen Ritualen gestaltet werden; vielerorts durften Kindergartenkinder und Kinder der ersten Klasse nicht wie üblich während der ersten Phase des Übertritts von den Eltern begleitet werden. So wandten sich etliche Eltern an uns und berichteten von Kindern, die Mühe hatten mit dem Übertritt. Im Herbst verstärkte sich bei uns der Eindruck, dass die anhaltende Ausnahmesituation infolge der Pandemie viele Menschen belastete. Verschiedene Ängste wurden an uns herangetragen: Angst vor einer weiteren Schulschliessung, Angst, die Arbeitsstelle zu verlieren, Angst, es nicht auszuhalten, wenn die Ausnahmesituation noch lange anhält. Eltern fühlen sich alleingelassen Ein Thema ist uns besonders aufgefallen und beschäftigt uns weiterhin: Eltern von Jugendlichen, die sich sorgen, weil ihre Kinder unmotiviert sind, depressive Symptome oder Ängste zeigen, nicht mehr zur Schule gehen wollen, sich in ihr Zimmer zurückziehen und sich in die digitale Welt des Internets, des Gamings und der Sozialen Medien flüchten. Diese Eltern berichten uns auch von überlasteten psychiatrischen Anlaufstellen. Sie erzählen uns, dass sie sich ohnmächtig, überfordert und alleingelassen fühlen. 10

So vertraute uns beispielsweise ein Vater an, dass sein 15-jähriger Sohn seit dem Sommer nicht mehr zur Schule ging. Der Sohn gamte ständig und wenn die Eltern ihn darauf ansprachen, reagierte er aggressiv. Der Sohn äusserte, es spiele sowieso alles keine Rolle. Er zog sich zurück und hatte «null Bock». In solchen Situationen halten wir Eltern dazu an, langfristig zu planen, auch für sich selbst gut zu sorgen und sich Unterstützung zu holen – privat und/ oder bei Fachpersonen. Es kann helfen, über Ängste zu reden und Probleme zu benennen. Es lohnt sich, dranzubleiben und im Alltag Inseln für gemeinsame Aktivitäten zu schaffen, um die Beziehung wieder zu stärken. Austausch und Selbstfürsorge sind wertvoll. Es war ein ausserordentlich herausforderndes Jahr für uns alle – und wie lange die Ausnahmesituation noch dauert, ist ungewiss. Wenn Eltern sich an uns wenden, haben wir stets ein offenes Ohr und versuchen, gemeinsam mit ihnen Ideen, Perspektiven und Lösungswege zu entwickeln, die zu der jeweiligen Familie und Situation passen. Wir waren und sind im Beratungsteam dankbar, dass wir uns gegenseitig austauschen und unterstützen können. Gerade in so aussergewöhnlichen Situationen sind der Austausch mit anderen sowie gute Selbstfürsorge von unschätzbarem Wert – sowohl für die Eltern als auch für uns Beratende.


24 Stunden Fachkompetenz

Wir haben ein offenes Ohr Beim Elternnotruf stehen Ihnen an 365 Tagen Fachpersonen zur Seite, vertraulich und auf Wunsch anonym. Sie haben eine Ausbildung in Psychologie, Pädagogik oder Sozialer Arbeit sowie Zusatzqualifikationen in Beratung oder Therapie (siehe auf www.elternnotruf.ch/fachpersonen). Als Eltern können sie nachempfinden, was Ratsuchende beschäftigt. Erreichbar sind sie von 8 bis 23 Uhr. Danach werden Anrufe von der Dargebotenen Hand Zürich entgegengenommen. Die Telefon- und Mailberatungen sind kostenlos.

Der Elternnotruf ist eine Beratungsstelle, in der auch ein persönliches Gespräch vor Ort oder per Video möglich ist. Die Kosten für diese Face-to-Face-Beratungen sind einkommensabhängig. Wir beraten auf Deutsch, Französisch und Englisch, telefonisch auch auf Italienisch und Spanisch. Ob bei Erziehungsschwierigkeiten und Konflikten, bei Krisen in der Familie oder drohender Gewalt: Zuhören und zusammen Lösungen finden – das ist unser Ziel.

Beratungsteam des Elternnotrufs 2020

Joëlle Amstutz

Marielle Donzé

Matthias Gysel

Andrea Herzog

Nadine Jositsch

Helen Moumbana

Yvonne Müller

Rahel Pffiffner

Chantal Plaar

Martina Schmid

Susanne Stefanoni

Peter Sumpf (bis 31.7.2020)

Bernhard Prechter

Layla Weiss

(bis 31.8.2020)

(bis 30.9.2020)

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Zahlen und Fakten

So gefragt ist der Elternnotruf Telefonberatungen Die Anzahl der telefonischen Beratungen ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. In der Regel dauerte ein Gespräch länger als die ausgewiesenen 22 Minuten. In einigen Telefonaten ging es lediglich um Informationen und Überweisungen, sodass sie kurz gehalten werden konnten. Durchschnittliche Dauer: 22

Minuten

Anzahl: 4427* / 4120 (Vorjahr)

1663 der Telefonberatungen führten wir während unserer Pikettzeit durch (879 wochentags 17 – 23 Uhr, 784 an Samstagen, Sonn- und Feiertagen). Telefonberatungen KANTONE UND PRO JUVENTUTE

2020

2019

Zürich Aargau Basel-Land Bern Graubünden Solothurn Thurgau Zug Nicht-Vertragskantone Elternberatung Pro Juventute

1718 303 66 523 99 125 117 78 646 752**

1817 324 75 538 101 118 122 70 338 304

* Inklusive Kontakte von Eltern aus Kantonen, die uns finanziell nicht unterstützen. ** Der Elternnotruf (ENR) übernahm an allen Tagen des Jahres zwischen 8 und 23 Uhr einzelne Anrufe (Überlauf) für die Elternberatung der Pro Juventute. Im Jahr 2020 waren dies 752 Anrufe, welche im Total der Kontakte enthalten sind. Die Pro Juventute übernahm zwischen 23 und 8 Uhr die Beratungen für den ENR; dies entsprach 501 Anrufen.

Anzahl

Anzahl Telefonberatungen im Zehn-Jahre-Vergleich 5000 4000 3000 2000 1000 Jahr

12

2881 2010

3163

3495

2011

2012

3854

3724

3897

3814

2013

2014

2015

2016

4222

2017

3603 2018

4120

4427

2019

2020


E-Mail-Beratungen Laut Statistik waren E-Mail-Beratungen im Berichtsjahr weniger gefragt als im Vorjahr. Tatsächlich aber erfolgte auf viele schriftliche Anfragen eine telefonische Beratung, die nicht in der Anzahl der E-Mail-Beratungen erscheint. In der Angabe zur durchschnittlichen Dauer sind auch Mails enthalten, die schnell zu beantworten waren, weil nur nach Informationen gefragt wurde. Eine schriftliche Beratung hingegen dauert meistens länger als 30 Minuten. Durchschnittliche Dauer: 19

Minuten

Anzahl: 440* / 6 32 (Vorjahr)

E-Mail-Beratungen KANTONE Zürich Aargau Basel-Land Bern Graubünden Solothurn Thurgau Zug Nicht-Vertragskantone

2020

2019

230 22 3 45 8 14 12 13 93

341 57 19 68 0 12 17 4 114

* Inklusive Kontakte von Eltern aus Kantonen, die uns finanziell nicht unterstützen.

Anzahl

Anzahl E-Mail-Beratungen im Zehn-Jahre-Vergleich 700 600 500 400 300 200 100 Jahr

698 516

506

473

444

432

2013

2014

2015

380

632 556 440

275 2010

2011

2012

2016

2017

2018

2019

2020

13


Zahlen und Fakten

Face-to-Face-Beratungen Die persönliche Beratung ist beliebt, auch per Video.

Anzahl: 653 / 571 (Vorjahr)

Face-to-Face-Beratungen KANTONE Zürich Aargau Bern Graubünden Zug Nicht-Vertragskantone

2020

2019

619 5 3 2 1 23

550 10 0 7 0 4

Anzahl Face-to-Face-Beratungen im Zehn-Jahre-Vergleich 700 650

659

600

Anzahl

550 500

571

568

573

14

653

631 571

532 542

450 400 Jahr

641

468 2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020


Überweisungen Bei rund 40 % der Beratungen erfolgte eine Überweisung an eine andere Fachstelle. Manchmal fragen die Anrufenden konkret nach der passenden Stelle im Sinne einer Information. Oft wird im Laufe des Beratungsgespräches klar, dass der Kontakt mit einer weiteren Fachstelle sinnvoll ist. Die Beraterinnen und Berater empfehlen die jeweils geeignete Institution im Kanton der Anrufenden. Sie kontrollieren aber nicht, ob die empfohlene Hilfe in Anspruch genommen wird.

Inhalte Die Anfragen werden in übergeordnete Themen unterteilt: Die Beratenden stuften mit je 32 % etwa gleich viele Anfragen als Erziehungsschwierigkeiten bzw. als Überforderungssituation ein. Informationsbedarf bestand bei 21 % der Anfragen. 7 % wurden als Gefahr oder Gefährdung eingestuft, bei 5 % lag eine akute Eskalation vor und bei 1 % wurde ein Elternburnout wahrgenommen. 2 % der Anfragen konnten nicht zugeordnet werden.

Alter der «Kinder im Fokus» Aus den Zahlen zu den «Kindern im Fokus» ist ersichtlich, dass zur Gruppe der Kindergarten- und Schulkinder am meisten Beratungsanfragen gestellt wurden. 0 Kleinkinder bis 4 Jahre:

500 1000 1500 1318 1184

16-jährig und älter:

2020 1472 1435

Kindergarten- und Schulkinder von 5 bis 10 Jahren: Kinder und Jugendliche ab 11 Jahren:

2019

1084 1195 1075 957

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Bericht der Revisionsstelle

Tel. +41 44 444 35 55 Fax +41 44 444 35 35 www.bdo.ch

BDO AG Schiffbaustrasse 2 8031 Zürich

BERICHT DES WIRTSCHAFTSPRÜFERS An den Vorstand des Verein Elternnotruf, Zürich Auftragsgemäss haben wir eine Review der Jahresrechnung (Bilanz, Betriebsrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals und Anhang) des Verein Elternnotruf für das am 31. Dezember 2020 abgeschlossene Geschäftsjahr vorgenommen. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 unterliegen die Angaben im Leistungsbericht keiner Prüfungspflicht des Wirtschaftsprüfers. Für die Jahresrechnung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, aufgrund unserer Review einen Bericht über die Jahresrechnung abzugeben. Unsere Review erfolgte nach dem Schweizer Prüfungsstandard 910 "Review (prüferische Durchsicht) von Abschlüssen". Danach ist eine Review so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden, wenn auch nicht mit derselben Sicherheit wie bei einer Prüfung. Eine Review besteht hauptsächlich aus der Befragung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie analytischen Prüfungshandlungen in Bezug auf die der Jahresrechnung zugrunde liegenden Daten. Wir haben eine Review, nicht aber eine Prüfung, durchgeführt und geben aus diesem Grund kein Prüfungsurteil ab. Bei unserer Review sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Verein Elternnotruf in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt. Zürich, 2. März 2021 BDO AG

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Urban Pürro

Marc Kuratli

dipl. Wirtschaftsprüfer

dipl. Wirtschaftsprüfer


Bilanz Die Erläuterungen zu den einzelnen Positionen in der Bilanz und der Betriebsrechnung finden Sie auf den folgenden Seiten. Gerne senden wir Ihnen auf Wunsch den ausgedruckten Jahresbericht zu. 2020 Aktiven

2019

CHF

%

CHF

%

Umlaufvermögen Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Total

1.1 1.2 1.3

764’223 51’624 4’824 820’671

85.8% 5.8% 0.5% 92.1%

720’393 44’440 9’666 774’499

87.9% 5.4% 1.2% 94.5%

Anlagevermögen Mietzinsdepot Mobile Sachanlagen Immaterielle Werte Total

1.4 1.5 1.5

10’467 33’800 26’200 70’467

1.2% 3.8% 2.9% 7.9%

10’467 13’769 20’800 45’036

1.3% 1.7% 2.5% 5.5%

891’138

100%

819’535

100%

CHF

%

CHF

%

1.6

19’718 57’370 77’088

2.2% 6.4% 8.7%

24’887 46’540 71’427

3.0% 5.7% 8.7%

1.7

10’000

1.1%

10’000

1.2%

1.8

450’000 151’700 202’350 804’050

50.5% 17.0% 22.7% 90.2%

450’000 151’700 136’408 738’108

54.9% 18.5% 16.6% 90.1%

891’138

100.0%

819’535

100.0%

Total Aktiven

Passiven Kurzfristiges Fremdkapital Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Passive Rechnungsabgrenzungen Total Fondskapital (zweckgebundene Fonds) Organisationskapital Grundkapital Gebundenes Kapital Freies Kapital Total Total Passiven

17


Betriebsrechnung 2020 Erhaltene Zuwendungen Spenden Mitgliederbeiträge Total Beiträge für erbrachte Leistungen Beiträge Kantone Beiträge Dritte Veränderung Delkredere Total

2019

2.0

CHF 478’336 8’250 486’586

% 45.3% 0.8% 46.1%

CHF 434’647 8’750 443’397

% 43.3% 0.9% 44.2%

2.1

481’908 89’397 -1’797 569’509

45.6% 8.5% -0.2% 53.9%

481’747 79’181 -1’213 559’715

48.0% 7.9% -0.1% 55.8%

1’056’095

100.0%

1’003’112

100.0%

66.4% 4.8% 7.4% 13.7% 1.4% 93.7%

659’422 49’550 50’486 123’471 10’805 893’734

65.7% 4.9% 5.0% 12.3% 1.1% 89.1%

Betriebsertrag Betriebsaufwand Personalaufwand Miete und Unterhalt Büro- und Verwaltungsaufwand Externe Kommunikation Abschreibungen Total

2.2

700’985 50’866 78’260 145’001 14’288 989’400

Betriebsergebnis Finanzertrag Finanzaufwand

2.3 2.4

66’694 10 -763

6.3% 0.0% -0.1%

109’378 19 -536

10.9% 0.0% -0.1%

Ergebnis vor Veränderung Fondskapital Zuweisung bzw. Entnahme an/aus zweckgebundene Fonds Jahresergebnis vor Veränderung Organisationskapital

65’941

6.2%

108’861

10.9%

0

0.0%

0

0.0%

65’941

6.2%

108’861

10.9%

Zuweisung Gebundenes Organisationskapital

0 65’941

0 108’861

-65’941

-108’861

0

0

Zuweisung Freies Kapital Jahresergebnis

18


Interne Transfers

Verwendung

Zuweisung Finanzergebnis

Total Vränderung

CHF

CHF

CHF

CHF

CHF

CHF

Grundkapital

450’000

Freies Kapital

136’408

65’941

Freies Kapital

586’408

65’941

0

0

0

Endbestand 31.12.2020

Zuweisung

Mittel aus Eigenfinanzierung

Anfangsbestand 1.1.2020

Veränderung des Kapitals

CHF

0

450’000

65’941

202’349

65’941

652’349

Fonds IT Fonds Datenbank Fonds Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit Fonds OE-Beratung Fonds Personal Fonds Mobilien / Anschaffungen Fonds Projektentwicklung Gebundenes Kapital

10’000 35’100

10’000 35’100

40’200 20’200 10’000 10’000 26’200 151’700

0

0

0

0

0

40’200 20’200 10’000 10’000 26’200 151’700

Organisationskapital

738’108

65’941

0

0

0

0

804’049

Mittel aus Fondskapital Fonds «Dranbleiben» Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung

10’000 10’000

10’000 0

0

0

0

0

10’000

Bezüge des Vorstandes Alle Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich. Die Rechnungslegung erfolgt in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER (Kern-FER und FER 21).

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Anhang und weitere Angaben Grundlagen zur Rechnungslegung Die Rechnungslegung des Vereins Elternnotruf erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER (Kern-FER und FER 21) und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view) und entspricht auch den Standards der ZEWO. Zudem werden die Vorschriften zur Rechnungslegung gemäss Schweizerischem Obligationenrecht (OR) eingehalten.

Bewertungsgrundsätze Grundsätzlich gilt das Anschaffungskostenprinzip. Dieses richtet sich nach dem Grundsatz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. Für die in der Bilanz ausgewiesenen Positionen gilt Folgendes: • Flüssige Mittel: • Forderungen: • Sachanlagen: • Finanzanlagen: • Verbindlichkeiten:

zum Nominalwert zum Nominalwert abzüglich Wertberichtigung zum Anschaffungswert abzüglich Wertberichtigung zum Anschaffungswert abzüglich Wertberichtigung zum Nominalwert

Erläuterungen zur Bilanz Aktiven 1.1 Flüssige Mittel 2020

2019

1’185

1’220

Postguthaben

436’896

446’377

Bankguthaben

326’142

272’795

Total

764’223

720’393

Kassa

1.2 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen bestehen im Wesentlichen aus Spendenzusagen sowie Forderungen im Zusammenhang mit der Leistungserbringung. Darin enthalten ist ein Delkredere für mutmassliche Verluste. 1.3 Aktive Rechnungsabgrenzung Die Position enthält zeitliche Abgrenzungen für Miete, Softwaregebühren und Zeitschriftenabonnemente. 20


1.4 Mietzinsdepot Hinterlegung Mietkaution (seit 2002) für die Miete der Räumlichkeiten an der Weinberg­ strasse 135 in Zürich. 1.5 Mobile Sachanlagen / Immaterielle Werte Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen bilanziert. Für Anschaffungen vor dem Jahr 2016 wird degressiv von den Restbuchwerten abgeschrieben. Die jährlichen Abschreibungen auf den Restbuchwerten betragen dabei für Soft- und Hardware 40 % (Nutzungsdauer 5 Jahre) und für Mobiliar und Einrichtungen 25 % (Nutzungsdauer 8 Jahre). Ab dem Jahr 2016 werden lineare Abschreibungen vom Anschaffungswert entsprechend der Nutzungsdauer vorgenommen. Diese betragen für Soft- und Hardware 4 Jahre und für Mobilien 5 Jahre. Passiven 1.6 Passive Rechnungsabgrenzung In den CHF 57’370 sind im Wesentlichen CHF 26’970 für Überzeit- und Ferienguthaben des Personals inkl. Sozialleistungen, CHF 21’300 für variablen Besoldungsbestandteil des Personals inkl. Sozialleistungen und CHF 9’000 für die Erstellung des Jahresabschlusses und den Review abgegrenzt. 1.7 Fondskapital (zweckgebunden) (siehe Rechnung Kapitalveränderung S.19) Das Projekt ist noch nicht abgeschlossen. Es gab im Jahr 2020 keine nennenswerten Tätigkeiten in diesem Zusammenhang. 1.8 Organisationskapital (siehe Rechnung Kapitalveränderung S.19) Der Überschuss von CHF 65’941 wird dem Freien Kapital gutgeschrieben. Im gebundenen Kapital sind die folgenden Fonds enthalten: • Fonds IT: Sichert den absehbaren Erneuerungsbedarf im Bereich der Leistungserfassung und die Amortisation der Software. • Fonds Datenbank: Sichert den absehbaren Erneuerungsbedarf im Bereich der Leistungserfassung und die Amortisation der Hardware. • Fonds Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit: Ermöglicht, bei Bedarf kurzfristig dringliche Fundraising- und Öffentlichkeitsmassnahmen zu lancieren. • Fonds OE-Beratung: Stellt eine Reserve für externe Beratung bei strukturellen Massnahmen dar. 21


• Fonds Mobilien und Anschaffungen: Ermöglicht die Erneuerung von Büromöbeln und Büroinstallationen. • Fonds Personal: Stellt einen kleinen Puffer für unerwartete Kosten in Zusammenhang mit Personalmassnahmen dar. • Fonds Projektentwicklung: Sichert ungedeckte Entwicklungskosten für wichtige Projekte ab. Der Vorstand beschliesst über Äufnung und Verwendung des gebundenen Kapitals.

Erläuterungen zur Betriebsrechnung 2.0 Erhaltene Zuwendungen Die Spendeneinnahmen erfolgten hauptsächlich über Einzelspenden, Mitgliederbeiträge sowie Zuwendungen von Stiftungen, Vereinen, Politischen Gemeinden (öffentliche Hand) und Kirchgemeinden. 2.1 Beiträge für erbrachte Leistungen Die Erträge beinhalten hauptsächlich Beiträge der Kantone. Die Bedingungen sind in Leistungsvereinbarungen sowie einer Verfügung geregelt. Im Weiteren berät der Verein Eltern in persönlichen Gesprächen in der Beratungsstelle gegen Entgelt. Zusätzlich erbrachte der Elternotruf im Berichtsjahr mehr Telefonanrufe für die Pro Juventute, welche separat in Rechnung gestellt wurden. 2.2 Administrativer Aufwand Im Administrativen Aufwand, welcher nach effektiven Kosten berechnet wird, werden die Aufwände für jene Tätigkeiten bezeichnet, die lediglich indirekt einen Beitrag an die Erreichung der Angebotsziele leisten. Wird ein Angebot/Projekt eingestellt, so bleiben diese Kosten zumindest mittelfristig weiterhin bestehen. Im Berichtsjahr betrug der Anteil des Administrativen Aufwandes im Verhältnis zum Betriebsaufwand 27,7 % (Vorjahr 26,7 %). Diese Kosten stellen Dienstleistungen dar, welche die eigentlichen Angebotstätigkeiten unterstützen. Personalaufwand Miete und Unterhalt Büro- und Verwaltungsaufwand Externe Kommunikation Total

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2020

2019

145’509

138’140

13’950

13’529

27’123 21’124 88’158

66’068

274’740

238’861


Fundraising- und allg. Werbeaufwand Die Berechnung des Fundraising- und allg. Werbeaufwandes erfolgt nach effektiven Kosten. Im Berichtsjahr betrug der Anteil im Verhältnis zum Betriebsaufwand 8,9 % (Vorjahr 9,1 %). Personalaufwand

2020

2019

18’931

22’141

Fundraisingkosten

51’930

48’161

Büro- und Verwaltungsaufwand

16’882

11’065

Total

87’743

81’367

2.3 Finanzertrag Der Ertrag entspricht Zinserträgen aus Bank- und Postguthaben. 2.4 Finanzaufwand Der Aufwand bestand hauptsächlich aus Bank- und Postgebühren.

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Weitere Angaben Unentgeltlich erhaltene und erbrachte Leistungen Die Elternberatung Pro Juventute und der Elternnotruf kooperieren seit mehreren Jahren im Bereich der Telefonberatung und übernehmen punktuell Beratungen des Partners. Der Vertrag (ab 1.1.2016) sieht vor, dass sofern sich die gegenseitigen Leistungen (Telefonberatungen) aufwiegen, keine finanziellen Entschädigungen von der einen an die andere Seite erfolgen. Im Berichtsjahr übernahm der Elternnotruf 251 Telefonberatungen mehr als die Pro Juventute. Diese Rechnung wurde gestellt und die Entschädigungssumme beträgt CHF 17’000. Entschädigungen an Mitglieder der Leitenden Organe Beim Verein Elternnotruf wurden im Berichtsjahr keine Entschädigungen, Sitzungsgelder oder Spesen an die Vorstandsmitglieder entrichtet. Der Vorstand leistete im Berichtsjahr rund 200 ehrenamtliche Stundeneinsätze. Entschädigungen an Mitglieder der Geschäftsleitung Herr Peter Sumpf wurde per 31.7.2020 als einziges Mitglied der Geschäftsleitung pensioniert. Am 1.8.2020 übernahmen Ilona Segessenmann und Yvonne Müller die Co-Leitung des Elternnotrufs. Die Gesamtentschädigung der Geschäftsleitung beträgt brutto CHF 124’495.65. Anzahl Vollzeitstellen Der Verein verfügt über insgesamt 550 Stellenprozente. Ereignisse nach Bilanzstichtag Es bestehen keine laufenden oder behandelbaren Rechtsfälle und auch keine verpfändeten Aktiven im Berichtsjahr. Auch sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag bekannt, welche die Rechnung 2020 beeinflussen könnten. Jahresrechnung Der Vorstand hat die Jahresrechnung 2020 zuhanden der Mitgliederversammlung genehmigt.

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«Das Telefongespräch mit Ihnen hat den ersten entscheidenden Schritt in eine neue Richtung möglich gemacht. Ich bin sehr dankbar, dass es den Elternnotruf gibt.»  Vater nach der Telefonberatung

Pandemie-Stress: Kinder und Jugendliche reagieren impulsiver und gewaltbereiter auf Einschränkungen, was zu verbalen und tätlichen Angriffen führen kann. 25


Ein ganz grosses Dankeschön Liebe Gönnerinnen und Gönner, liebe Spenderinnen und Spender Was für ein bewegtes Jahr liegt hinter uns. Wir danken unseren Spenderinnen und Spendern herzlich für die grosszügige Unterstützung, welche der Elternnotruf erfahren durfte. Ohne die Zuwendungen von Stiftungen, Vereinen, Kirchgemeinden sowie von privater und kantonaler Seite wäre unsere Arbeit schlicht nicht möglich. Wir sind dankbar, auch dieses Jahr finanziell erfolgreich abzuschliessen und somit für die Zukunft gerüstet zu sein. Der Elternnotruf wird 2021 in eine längst fällige neue Datenbank investieren und die Chatberatung in Angriff nehmen. Beides kommt unseren Klientinnen und Klienten zugute. Ausserdem bleiben wir dran, das Angebot des Elternnotrufs immer breiter bekannt zu machen. Jede Spende – ob gross oder klein – ist für uns sehr wertvoll. Ihr geschätzter Beitrag fliesst in die fachkundige Beratung und schenkt Eltern und ihren Kindern Zuversicht. Danke, dass Sie uns treu bleiben und uns weiterhin ermöglichen, unsere Arbeit fortzusetzen: Eltern zu beraten, die einen Austausch suchen.

Ilona Segessenmann Schenker Co-Leiterin Sie erreichen mich unter Telefon 044 365 34 08 und unter ilona.segessenmann@elternnotruf.ch

Spenden PC-Konto 80-32539-6 IBAN ZKB CH29 0070 0111 40101823 1 oder direkt über unsere Homepage www.elternnotruf.ch Spenden sowie Vermächtnis

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Breit angelegte Unterstützung Sie alle engagieren sich finanziell für den Elternnotruf Stiftungen und Vereine Adele Koller-Knüsli-Stiftung, Bank Vontobel AG Spendenstiftung, David Bruderer-Stiftung, Elisabeth Nothmann Stiftung, Ernst & Theodor Bodmer Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Frauenverein Männedorf, Gemeinnützige Gesellschaft der Bezirke Zürich und Dietikon, Gemeinnütziger Frauenverein Aarau, Gemeinnütziger Frauenverein Baden, Gemeinnütziger Frauenverein Bassersdorf, Gemeinnütziger Frauenverein Frauenfeld, Gemeinnütziger Frauenverein Mellingen, Geschwister Albert und Ida Beer Stiftung, Hans-EggenbergerStiftung, Hans Konrad Rahn-Stiftung, Hans Vollmoeller Stiftung, Hedy und Fritz BenderStiftung, Hülfsgesellschaft in Zürich, Kirschner-Loeb-Stiftung, Krokop-Stiftung, NAB Charity Verein, René und Susanne Braginsky-Stiftung, Rosemarie Aebi Stiftung, S. + H. Rothschild Stiftung, Stiftung «Perspektiven» von Swiss Life, Stiftung Fondation enfance sans frontière, Stiftung Kastanienhof, Stiftung Walter und Anne Marie Boveri, Winterhilfe Zürich

Gemeinde- und Stadtverwaltungen Gemeindeverwaltungen: Maur, Muri b. Bern, Wiesendangen, Zollikon Stadtverwaltungen: Schlieren, Zug

Kirchgemeinden Evangelisch-reformierte Kirchgemeinden: Bülach, Reformierte Kirche Kanton Zug OeME-Kommission, Gachnang, Kilchberg, Küsnacht, Meilen, Seuzach, Stäfa, Thalwil, Uster, Verband der stadtzürcherischen evangelisch-reformierten Kirchgemeinden Römisch-katholische Kirchgemeinden: Aesch-Birmensdorf-Uitikon, Dübendorf, Heilig Kreuz Zürich, Römisch-katholische Körperschaft des Kantons Zürich, St. Peter und Paul Villmergen, Vereinigung der Katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zug Aus Platzgründen sind Institutionen aufgeführt, die mehr als 1000 Franken gespendet haben. 27


Private R. u. P. Abegg-Hänggi, H. Ackermann, R. Allebes, J. P. Aschwanden-Saudan, G. u. J. Bachmann, C. Bizzarri Kuhn, K. Blumenstein, R. Bottinelli, E. Brenner-Suter, P. u. T. BrinerLienhard, J. Burgi, T. Dücker, S. Dürst, S. Eberhart, R. Eicher, R. Eichholzer-Huber, B. Faeh-Vogt, J. u. B. Fenner, A. Flury Sorgo, F. Foiada, L. Frei, J. Fuchs, J. Greuter, H.S. u. B. Häfelin Loeschmann, A. Hanimann-Sulzer, Y. Hegi, Hutter Auto Riedbach AG, A. Käser, C. Klaus Rüesch, M. Klemenc, M. u. L. Kriegers-Tejura, C. Landolt, F. u. M. Liès-Multone, C. u. A. Longo-Bauer, E. Messmer-Spillmann, L. Monn-Barmettler, Pfr. K. Müller u. E. Haymoz, K. u. H. U. Nüssli-Schudel, R. A. Ott, H. P. Perrin, Ch. u. J. Reich Helbling, E. Reinhardt Stählin, N. Riechsteiner, St. u. R. Sager, Dr. H. u. G. Schicht, J. u. M. Schmidheiny-Zanetti, S. u. U. Schoch, D. Sommer, R. Sommer, A. V. Stiefel, B. Stokar von Neuforn, St. Tappolet, R. E. Trachsler, P.-L. u. U. von Allmen-Gross, P. Wehrli, Ch. Wolff Frank, E. u. C. Zanetti Lazzarini, Dr. E. S. P. Zehnder, M. T. Zollinger, Dr. M. A. Zulliger Aus Platzgründen sind Privatpersonen aufgeführt, die ab 250 Franken gespendet haben.

Weiterer Dank Unser Dank gilt auch allen, die nicht genannt wurden, sowie den Mitgliedern des Vereins Elternnotruf, die durch ihre Beiträge unser vielfältiges Angebot ermöglichen.

«Ich unterstütze Ihr Angebot sehr gerne, denn Eskalationen hinterlassen Opfer. Jede Familie, der es dank Ihrer Dienstleistung besser geht, ist es wert.» Gönnerin

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Vermächtnis Möchten Sie über den Tod hinweg Familien in Not unterstützen? Mit einem Testament verschaffen Sie sich die Gewissheit, dass Ihr letzter Wille respektiert und Ihr Nachlass nach Ihrem Wunsch eingesetzt wird. Viele Menschen wollen die Verantwortung für kommende Generationen wahrnehmen. Eine testamentarische Begünstigung zugunsten des Elternnotrufs setzt ein bleibendes Zeichen über Ihren Tod hinweg. Damit ermöglichen Sie einen ganz besonderen Beitrag zu kompetenter Beratung zugunsten des Familienglücks künftiger Generationen. Gerne informiert Sie Ilona Segessenmann persönlich über die Möglichkeiten einer Testamentsspende. Angaben zu den Themen Testament, Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag finden Sie auch auf www.deinadieu.ch.

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Vereinsversammlung 2020

Spannende Podiumsdiskussion Ein Highlight unseres Geschäftsjahres war die Vereinsversammlung im Zürcher Kino «Houdini». Im August konnte doch noch unsere ordentliche Vereinsversammlung stattfinden. Geleitet wurde sie von unserer Präsidentin Renée Giger. Im ersten Teil verabschiedeten die anwesenden Vereinsmitglieder Geschäftsbericht und Jahresrechnung. Der Vorstand und die Revisionsstelle BDO wurden wiedergewählt. Danach folgte der kulturelle Teil: Die Schweizer Schriftstellerin Tabea Steiner las aus ihrem Erstlingswerk «Balg». Die Redaktorin Michèle Binswanger führte durch die Lesung und moderierte die anschliessende Podiumsdiskussion mit der Autorin und zwei Vertreterinnen des Elternnotrufs. Mit auf dem Podium waren Co-Geschäftsleiterin Yvonne Müller und Beraterin Martina Schmid.

Martina Schmid (l.) und Yvonne Müller: Vertreterinnen des Elternnotrufs auf dem Podium. 30

Tabea Steiner: Die Autorin liest aus ihrem ersten Roman «Balg». Das berührende Buch handelt von einer schwierigen Kindheit, sowohl für das Kind als auch für die Eltern. Es beinhaltet viele Themen, die das Elternnotruf-Team auch aus der Beratung kennt. So entstand ein angeregtes Gespräch, in welches das Publikum einbezogen wurde. Besonders gefreut hat uns, dass so viele teilgenommen haben: Es kamen nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch weitere Interessierte, sodass gesamthaft rund vierzig Personen anwesend waren. Den anschliessenden Apéro riche genossen sowohl die Gäste als auch das Team. Er fand, organisiert vom Zürcher Restaurant «Bebek», im Freien statt.


Verein Elternnotruf

Die Mitglieder des Vorstandes Renée Giger, Sozialarbeiterin FH, Paar- und Familientherapeutin, Präsidentin Elternnotruf (Mitglied im Vorstand seit 2009, Präsidentin seit April 2015) Léonie Balmer, Rechtsanwältin (seit 2017) Dagmar Madelung, Journalistin (seit 1998) Brigitte Müller, Dr. phil., Psychologin FSP (seit 2020) Christoph Walder, Dr. med., Facharzt Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (seit 2014) Christine Wolff Frank, Betriebswirtin, Quästorin (seit 2020) Heidi Zandbergen, Primarlehrerin, Schulleiterin (seit 2015)

Engagieren sich ehrenamtlich im Vorstand: Brigitte Müller, Christoph Walder, Dagmar Madelung, Heidi Zandbergen, Renée Giger, Léonie Balmer (von links). Noch nicht im Bild ist Christine Wolff Frank.

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Der Elternnotruf ist eine Anlauf­stelle für Eltern oder Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen sowie für Fachleute. Er wurde 1983 als privater, politisch und konfessionell neutraler Verein gegründet. Ihre Spende sorgt dafür, dass Eltern und Erziehungsberechtigte bei Konflikten, Krisen in der Familie oder bei drohender Gewalt eine Beratung erhalten können. Postkonto 80-32539-6 IBAN ZKB CH29 0070 0111 4010 1823 1

ELTERNNOTRUF Zürich Weinbergstrasse 135 8006 Zürich Telefon: 0848 35 45 55 www.elternnotruf.ch E-Mail: 24h@elternnotruf.ch


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