Elektrotechnik 2012/07 EXTRA

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2012

Extra 7/2012 Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik

Energie | Automation | Gebäudetechnik

Energie • Automation • Gebäudetechnik

tebis.quicklink Gebäudesteuerung so einfach wie noch nie

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Energiedebatte in Deutschland

12

Energie-Management-Systeme

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Wohin mit dem CO2?

16

Qualitätskontrolle von PV-Anlagen

136

Mit Wettervorhersagen Energie sparen

32

Erfindungen geheim halten

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser Noch sind Öl und Kohle die wichtigsten Energieträger weltweit, doch bis 2030 wird Gas diesen Brennstoffen den Rang abgelaufen haben. Die Internationale Energie-Agentur IEA prophezeite im Energieausblick 2011 «goldene Aussichten für Erdgas» (Seite 5). Dies manifestiert sich in den USA – der grösste Energieverbraucher der Welt verschlingt rund 23 % der weltweit produzierten Energie –, wo rund 30 % weniger Öl importiert werden und neue Vorkommen und Förderverfahren das Land zu einem der grössten Erdgasproduzenten gemacht haben. Allerdings ist der neue Gasboom für das Klima zwiespältig. Erdgas emittiert bei der Verbrennung unter allen Energieträgern zwar am wenigsten Kohlendioxid CO2. So hilft es dem Klima, wenn Kohlekraftwerke ab- und Gaskraftwerke angeschaltet werden. Der zunehmende Verbrauch führt jedoch weiter zu einem Anstieg der Co2-Emissionen. Auch werden bei der Förderung von Gas und Öl in tieferen Zonen grössere Risiken in Kauf genommen. Zum Beispiel wurde kürzlich im schottischen Teil der Nordsee durch Bohrungen eine Gasblase unter Meeresboden beschädigt. 200000 Kubikmeter Gas pro Tag entwichen an die Oberfläche und die über 200 Beschäftigten mussten die Gasplattform wegen Explosionsgefahr überstürzt verlassen. Auch beim Fördern von Öl gelangen grössere Mengen Erdölgas in die Luft. Dieses Gas besteht zu einem grossen Teil aus Methan, das eine 20-mal grössere Belastung für die Atmosphäre darstellt als CO2. In Fördergebieten in Russland, Nigeria und Iran wird Gas ohne weitere Nutzung einfach abgefackelt und dadurch werden rund 400 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre gesetzt – eine gewaltige Verschwendung mit fatalen Folgen für Umwelt und Bevölkerung. Insgesamt verheissen die von der IEA berechneten Szenarien wenig Gutes für das Klima, denn ohne Umsetzung von energiepolitischen Massnahmen zur Begrenzung der CO2-Emissionen droht ein Temperaturanstieg von 3,5 bis 6 °C. Eine mögliche Massnahme wäre die Abtrennung und Speicherung von CO2 (CCS), was technologisch machbar ist, doch wo und wie sollen die anfallenden riesigen Mengen gelagert werden? (Seite 16). Geforscht wird auch an der Wiederverwertung von CO2 als Treibstoff oder als Energiespeicher. In der Schweiz liegt der Gasanteil am gesamten Energieverbrauch bei 12 %. Das ist gering im Vergleich zu Italien (40 %) oder Deutschland (20 %). Grösste Verbraucher sind hier die Haushalte mit rund 40 % des Gaskonsums, gefolgt von der Industrie mit rund 30 %. Es wird damit gerechnet, dass die Bedeutung von Erdgas in der Schweiz weiter zunehmen wird. Wie sich der Verbrauch entwickelt, hängt nicht zuletzt davon ab, ob und in welchem Umfang Erdgas künftig für die Stromproduktion eingesetzt wird. Ein einziges Gaskombikraftwerk mit einer Kapazität von 400 MW (entspricht der Leistung des alternden Kernkraftwerks Mühleberg) würde den Erdgasverbrauch um 15 % erhöhen. Laut Energieministerin Doris Leuthard liesse sich der Mehrverbrauch jedoch durch Einsparungen beim Heizöl oder bei Treibstoffen für den Verkehr wettmachen. Auch in kleineren Dimensionen kann Gas für die dezentrale Stromerzeugung eingesetzt werden. Mit einem Mikro-Blockheizkraftwerk ( BHKW ) mit Stirlingmotor lassen sich grössere Einfamilienhäuser heizen und gleichzeitig mit Strom versorgen (Seite 128). «Extra 2012» verdeutlicht einige Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung, beschreibt jedoch auch zahlreiche Lösungen und Produkte der vielen innovativen Anbieter. Hansjörg Wigger, Chefredaktor

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128

Gebäudeautomationssysteme schaffen nicht nur Wohlbefinden und Sicherheit fßr Bewohner, sondern spielen auch eine zentrale Rolle beim Energiemanagement. Der Artikel beschreibt die beeinflussenden Faktoren bei der Auswahl sowie die verschiedenen AnwendungsmÜglichkeiten einiger ausgesuchter Gebäudeautomationssysteme.

Demo-Modell des Stirlingmotors, wie er in Strom produzierenden Heizungen fßr Wohnhäuser zum Einsatz kommt. Die Wärmeleistung von 6 kWth und die elektrische Leistung von 1 kWe entsprechen von der GrÜssenordnung her dem Grundbedarf von Ein- und Zweifamilienhäusern.

Themen

88 Beleuchtungskonzepte mit LED

5

92 Einfache Multimediaverkabelung

Szenarien zur globalen Energieversorgung

12 Die Zukunft ist grĂźn 16 Aber wohin mit dem CO2? 22 Recycling fĂźr Kohlendioxid 26 Katalysator fĂźr die Energieeffizienz 32 Mit Wettervorhersagen Energie sparen 37 Intelligente Energie-Management-Systeme

!" # !

102 Neustart nach Unfall 104 Kostengßnstige Erdsondenanlagen 106 Intelligente Lßftungstechnologie 110 Professionelle Mietkälte

44 Velux zu Energieeffizienz und Raumklima

114 Gesamtsysteme mit einer Steuerung

50 Vernetzte Gebäudesystemtechnik

119 Kombination von HeizĂśl und Solarenergie

52 LEED Gold fßr modernisiertes Gebäude

123 Geothermie ist grenzĂźberschreitend

54 Visualisierungs- und Bediensystem Sauter

128 Strom erzeugende Heizungen

56 Green IT durch moderne Regeltechnik

131 MFH mit eigener Stromversorgung

58 Integrale Automationstechnik

136 Qualitätskontrolle von PV-Modulen

60 Villa-Elektroinstallationen mit Twiline

139 Gleichstrom-Bordsystem

64 Sicherheit und Komfort ßberzeugen 66 AblÜsung Gebäudeautomationssystem 68 Automatisierter Sonnenschutz

!"#! $% &' ()*) # + ,*- )./ ,, 00

98 Energieverluste beim Bahnfahren vermindern

70 Effiziente Storensteuerung 72 Steuerung von 900 Storenmotoren

140 Abwärmenutzung bei Schiffsmotoren 145 Erfindungen geheim halten 148 Fachmesse ENGELplus 149 Weiterbildung zum Energiemanager

78 PrePaid in der WaschkĂźche

150 Produktanzeigen

80 Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet

154 Stellenmarkt

82 Beleuchtungskonzept fĂźr Seniorenresidenz

160 Impressum

84 Lichtkonzept fĂźr Lebensmittelhandel

160 Firmen- und Anzeigenverzeichnis


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Durch die aussergewöhnliche Lage und ein innovatives Energiekonzept produziert das erneuerte Romantik Hotel Muottas Muragl mehr Energie, als es selber verbraucht. Die Energieversorgung kombiniert verschiedene Quellen wie Photovoltaik, Abwärme, Erdwärme sowie bauliche Massnahmen und verzichtet komplett auf fossile Brennstoffe.

Bohrturm in Basel: Das Potenzial der Erdwärme zur Wärmenutzung oder sogar zur Stromproduktion ist gross. Zwei international ausgerichtete Kongresse in Deutschland und in der Schweiz haben im Mai 2012 aktuelle Fragen zur Erdwärmenutzung behandelt. In der Schweiz machen Geothermie-Kraftwerke nur Sinn, wenn auch die anfallende Wärme in der Region genutzt werden kann.

Zum Titelbild Gebäudesteuerung so einfach wie noch nie Die Beleuchtung der Küche von mehreren Standorten aus steuern oder alle Rollläden des Wohnzimmers von einem beliebigen Raum aus öffnen und schliessen? Kein Problem mit tebis.quicklink. Die Handhabung könnte einfacher nicht sein: Die Konfiguration geschieht direkt über die Tasten am Gerät. Um dem Installateur die Anwendung zusätzlich zu erleichtern, bietet Hager vorkonfigurierte Sets zur Steuerung jeweils einer Funktion an. Dies ermöglicht es auch nicht spezialisierten Installateuren, ihre Angebotspalette zu erweitern und ihre Kunden für die Gebäudesteuerung zu begeistern. Falls gewünscht, lässt sich die Konfiguration auch via Verknüpfungsgerät TX100B oder Software ETS realisieren, da tebis.quicklink ebenfalls auf der KNX-Funk-Basis von 868,3 MHz funktioniert. Möchte der Kunde in einem zweiten Schritt zusätzliche Funktionen integrieren, lässt sich das System daher problemlos erweitern. tebis.quicklink richtet sich an alle Profis, die Nachrüstungs- und Renovationsprojekte betreuen. Das Angebot deckt Standardanwendungen wie Beleuchtung (Ein, Aus, Dimmen), Rollläden und Markisen ab. Hager AG | 6020 Emmenbrücke | Tel. 041 269 90 00 | www.hager-tehalit.ch

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Energie-Ausblick 2011 der IEA

Der jährliche World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur IEA gehört zu den weltweit wichtigsten energiewirtschaftlichen Studien. Er basiert auf den aktuellen Trends des globalen Energieverbrauchs und der Energieproduktion und modelliert diese auf Basis von verschiedenen Szenarien bis ins Jahr 2035. «Extra» beschränkt sich auf die Zusammenfassung einiger relevanten Aussagen. Ausführlichere Informationen sind auf der Website der IEA. s gibt wenig Anzeichen dafür, dass der dringend notwendige Kurswechsel bei den weltweiten Energietrends eingeleitet wurde. Obwohl die Erholung der Weltwirtschaft seit 2009 ungleichmässig verläuft und die weiteren wirtschaftlichen Aussichten nach wie vor unsicher sind, ist der weltweite Primärenergieverbrauch 2010 um bemerkenswerte 5 % gestiegen, womit die CO2-Emissionen einen neuen Höchststand erreichten. Das Volumen der Subventionen, die einen verschwenderischen Verbrauch fossiler Brennstoffe fördern, erhöhte sich deutlich auf über 400 Milliarden US-Dollar. Die Zahl der Menschen ohne Zugang zu Elektrizität ist mit 1,3 Milliarden – etwa 20 % der Weltbevölkerung – weiterhin unvertretbar hoch. Obwohl in vielen Ländern der Steigerung der Energieeffizienz Vorrang eingeräumt wird, hat sich die globale Energieeffizienz im zweiten Jahr in Folge verschlechtert. Vor diesem wenig verheissungsvollen Hintergrund haben Ereignisse wie das am Kernkraftwerk in Fukushima und

E

Infos www.worldenergyoutlook.org www.worldenergy.ch

Eine Abkehr von der Kernenergie hätte schwerwiegende Auswirkungen auf Länder mit begrenzten einheimischen Energieressourcen. (Bild: Jan Skvaril, Tschechien, Energy Photo of the year 2010)

die Unruhen in Teilen des Nahen Ostens und Nordafrikas Zweifel an der Verlässlichkeit der Energieversorgung aufkommen lassen, während die Sorge über den Zustand der Staatsfinanzen die Aufmerksamkeit der Regierungen von der Energiepolitik abgelenkt und deren politische Handlungsmöglichkeiten begrenzt hat. Das verheisst nichts Gutes für die vereinbarten Klimaschutzziele. Die IEA untersucht die Bedrohungen und Möglichkeiten für das weltweite Energiesystem auf der Grundlage einer quantitativen Analyse der Energie- und Klima-

trends. Die Analyse umfasst drei globale Szenarien und mehrere Fallstudien. Das Hauptszenario dieses Outlooks ist das «Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen» (A), in dem unterstellt wird, dass die in jüngster Zeit von den Regierungen eingegangenen politischen Verpflichtungen vorsichtig umgesetzt werden, auch wenn sie bislang noch nicht durch konkrete Massnahmen abgestützt wurden. Der Vergleich mit den Ergebnissen des «Szenario der bestehenden energiepolitischen Rahmenbedingungen» (B), in dem angenommen wird, dass gegenüber

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Mtoe

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4 500 4 000

China

3 500

India

3 000

Other developing Asia Russia

2 500

Middle East

2 000

Rest of world

1 500

OECD

1 000 500 0 2010

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2025

2030

2035

Mtoe

Grafik 1: Das starke Wachstum des Energieverbrauchs bis 2035 entfällt vor allem auf Nicht-OECDLänder (basierend auf Szenario A, Mtoe: Millionen Tonnen Öl-Äquivalente).

5 000

Addi onal to 2035

4 000

2010

3 000 2 000 1 000 0 Oil

Coal

Gas

Renewables

Nuclear

Globaler Energiebedarf – über 60 % de Zunahme entfallen auf Gas und erneuerbare Energien (Mtoe: Millionen Tonnen Öl-Äquivalente).

dem Stand von Mitte 2011 keine weiteren politischen Massnahmen eingeführt werden, verdeutlicht den Wert dieser Zusagen und Pläne. Aufschlussreich ist auch der Vergleich mit dem «450-Szenario» (C), das von dem internationalen Ziel ausgehend, den langfristigen Anstieg der mittleren globalen Temperatur auf 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, einen plausiblen Weg zurückrechnet, dieses Ziel zu erreichen. Die grosse Diskrepanz der Ergebnisse dieser drei Szenarien macht deutlich, welche entscheidende Rolle den Regierungen bei der Definition der Ziele und der Umsetzung der notwendigen politischen Massnahmen zur Gestaltung der zukünftigen Energieversorgung zukommt.

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Kurzfristige Unsicherheiten ändern wenig am Trend Trotz der ungewissen Aussichten bezüglich des kurzfristigen Wirtschaftswachstums nimmt der Energieverbrauch im Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen stark zu und erhöht sich zwischen 2010 und 2035 um ein Drittel. Unter der Annahme eines Wachstums der Weltbevölkerung um 1,7 Milliarden Menschen und eines durchschnittlichen jährlichen Wachstums der Weltwirtschaft um 3,5 % nimmt die Nachfrage nach Energiedienstleistungen und Mobilität immer weiter zu. Würde das kurzfristige Wachstum des globalen BIP niedriger ausfallen als in diesem Outlook unterstellt, hätte dies nur geringfügige Auswirkungen auf die langfristigen Trends.

Die Dynamik der Energiemärkte wird zunehmend von Ländern ausserhalb der OECD bestimmt. 90 % des Bevölkerungswachstums, 70 % der Zunahme der Wirtschaftsleistung und 90 % des Wachstums des Energieverbrauchs entfallen im Zeitraum 2010 bis 2035 auf NichtOECD-Länder (Grafik 1). China festigt seine Stellung als weltgrösster Energieverbraucher: 2035 wird dort fast 70 % mehr Energie verbraucht werden als in den USA, dem zweitgrössten Energieverbraucher, wobei der Pro-Kopf-Energieverbrauch in China auch dann noch weniger als halb so hoch sein wird wie in den USA. In Indien, Indonesien, Brasilien und im Nahen Osten wird der Energieverbrauch sogar noch rascher wachsen als in China. Im Zeitraum 2011 bis 2035 müssen weltweit Investitionen in die Energieversorgungsinfrastruktur in Höhe von $ 38 Billionen (Dollar Kursniveau 2010) getätigt werden. Fast zwei Drittel der Gesamtinvestitionen entfallen auf Länder ausserhalb der OECD. Auf den Öl- und den Gassektor entfallen $ 20 Billionen, der verbleibende Restbedarf auf die Stromwirtschaft, wovon über 40 % auf Übertragungs- und Verteilungsnetze erforderlich sind. Das Zeitalter der fossilen Brennstoffe ist noch lange nicht vorüber, ihre Vormachtstellung geht jedoch zurück. Die Nachfrage nach allen fossilen Brennstoffen steigt, der Anteil der fossilen Brennstoffe am weltweiten Primärenergieverbrauch geht allerdings leicht von 81 % im Jahr 2010 auf 75 % im Jahr 2035 zurück. Erdgas ist der einzige fossile Energieträger, dessen Anteil am Weltenergiemix im Zeitraum bis 2035 zunimmt. In der Stromwirtschaft beruht die Hälfte der zur Deckung der wachsenden Nachfrage installierten neuen Kraftwerkskapazitäten auf erneuerbaren Energietechnologien, allen voran Wasser- und Windkraft.

Verwirklichung des 2 °C-Ziels wird geringer Wir können es uns nicht leisten, mit zusätzlichen Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels


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weiter zu warten, wenn das langfristige Ziel der Begrenzung des mittleren globalen Temperaturanstiegs auf 2 °C (Szenario C) zu vertretbaren Kosten erreicht werden soll. Das Szenario A der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen entspricht einer Entwicklung der CO2-Emissionen, bei der mit einem langfristigen mittleren Tem-

Fatih Birol, Chefökonom der IEA, präsentierte in Bern den «nicht allzu optimistischen» World Energy Outlook 2011.

peraturanstieg um über 3,5 °C zu rechnen ist. Werden die hierbei berücksichtigten energiepolitischen Rahmenbedingungen nicht umgesetzt, droht eine noch gefährlichere Entwicklung mit einem Temperaturanstieg um 6 °C oder mehr. Vier Fünftel der im Szenario C bis 2035 insgesamt zulässigen energiebedingten CO2-Emissionen sind mit dem bestehenden Kapitalstock – Kraftwerke, Gebäude, Fabriken usw. – bereits festgeschrieben. Werden bis 2017 keine bedeutenden neuen Massnahmen ergriffen, wird die bis dahin geschaffene energieerzeugende oder -verbrauchende Infrastruktur bereits die Gesamtmenge der im Szenario C bis 2035

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zulässigen CO2-Emissionen verursachen, sodass kein Spielraum für zusätzliche Kraftwerke, Fabriken oder sonstige Infrastruktur mehr bestünde, sofern diese nicht vollkommen CO2-frei wären, was wiederum äusserst kostspielig wäre. Mit den notwendigen Massnahmen weiter zu warten, hiesse am falschen Ende zu sparen: für jeden Dollar, der bis 2020 nicht in die Stromwirtschaft investiert würde, müssten nach 2020 4,3 Dollar zusätzlich investiert werden, um die damit verbundenen höheren Emissionen auszugleichen. Mit neuen Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz kann zwar einiges erreicht werden, dies ist aber bei Weitem nicht genug. Die Energieeffizienz verbessert sich im Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen doppelt so stark wie in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten, bedingt durch strengere Richtlinien in allen Sektoren und einer teilweisen Abschaffung der Subventionen auf fossile Brennstoffe. Im Szenario C muss sich die Energieeffizienz sogar noch stärker verbessern, da ungefähr die Hälfte der zusätzlichen Verringerung des Emissionsvolumens in diesem Szenario durch Verbesserungen der Energieeffizienz erzielt wird. Der grösste Beitrag zur Verwirklichung der Ziele bei Versorgungssicherheit und Klimaschutz kommt von Energie, die wir gar nicht erst verbrauchen.

Verkehr und höhere Produktionskosten verteuern Öl Die Spannungen an den Ölmärkten könnten zwar auf kurze Sicht abnehmen, doch nachfrageseitige Trends werden weiter Aufwärtsdruck auf die Ölpreise ausüben. Im Szenario A der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen wird angenommen, dass der durchschnittliche Rohöleinfuhrpreis in den IEA-Ländern auf hohem Niveau verharren und 2035 bei $ 120 je Barrel liegen wird. Die gesamte Nettozunahme des Ölverbrauchs geht vom Verkehrssektor der aufstrebenden Volkswirtschaften aus, da dort mit dem Wirtschaftswachs-

tum auch die Personen- und Frachtverkehrsnachfrage steigt. Der Ölverbrauch (ohne Biokraftstoffe) erhöht sich von 87 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) im Jahr 2010 auf 99 mb/d im Jahr 2035. Die Gesamtzahl der Personenfahrzeuge verdoppelt sich bis 2035 auf fast 1,7 Milliarden. Die Verkaufszahlen liegen ab 2020 in den Nicht-OECD-Ländern höher als in den OECD-Ländern, und auch der Grossteil der Automobilproduktion verlagert sich noch vor 2015 in Nicht-OECD-Länder. Der Ölverbrauch steigt trotz einer in zahlreichen Regionen z. T. eindrucksvollen Senkung des durchschnittlichen Kraftstoffverbrauchs insbesondere in Europa im Pkw-Sektor und in den USA im Lkw-Sektor. Alternative Fahrzeugtechnologien werden entwickelt, die deutlich kraftstoffsparender sind bzw. gar kein Öl verbrauchen (Elektrofahrzeuge). Es wird jedoch einige Zeit dauern, bis diese wettbewerbsfähig sind und sich auf dem Markt durchsetzen können. Da die Substitutionsmöglichkeiten für Öl im Verkehrsbereich begrenzt sind, reagiert die Ölnachfrage in Anbetracht ihrer Konzentration auf den Verkehrssektor weniger stark auf Änderungen des Ölpreises. Es wird immer teurer, das Öl an die Märkte zu bringen, da die Ölunternehmen kostspieligere und schwerer zugängliche Ölquellen erschliessen müssen, um wegfallende Kapazitäten zu ersetzen und der steigenden Nachfrage zu begegnen. Ein wachsender Anteil der Förderung entfällt auf Erdgaskondensate (mehr als 18 mb/d im Jahr 2035) sowie unkonventionelle Quellen (10 mb/d). Am stärksten wächst die Ölförderung im Irak, gefolgt von Saudi-Arabien, Brasilien, Kanada und Kasachstan. Das Biokraftstoffangebot verdreifacht sich auf über 4 mb/d, gefördert durch Subventionen in Höhe von $ 1,4 Billionen über den Projektionszeitraum.

Glänzende Aussichten für Erdgas In Bezug auf die Entwicklungen im Erdgassektor sind die Aussichten weit weniger unsicher: Faktoren


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aufseiten des Angebots ebenso wie aufseiten der Nachfrage deuten auf ein «goldenes Zeitalter» für Erdgas hin. Der Ausblick bestätigt einen zunehmenden Erdgasverbrauch in allen drei Szenarien. Der Welthandel verdoppelt sich, und mehr als ein Drittel der Zunahme entfällt auf China. Russland ist auch 2035 noch weltgrösster Gasproduzent und leistet den grössten Beitrag zum Wachstum des weltweiten Gasangebots, gefolgt von China, Katar, den USA und Australien. Bei der Hälfte der geschätzten Erdgasressourcen handelt es sich inzwischen um unkonventionelles Gas; diese Vorkommen sind geografisch stärker diversifiziert als die konventionellen Vorkommen, was positive Auswirkungen auf die Gasversorgungssicherheit hat. Der Anteil von unkonventionellem Gas erhöht sich bis 2035 auf ein Fünftel der gesamten Gasförderung, auch wenn diese Entwicklung in den verschiedenen Regionen mit sehr unterschiedlichem Tempo verläuft. Das Wachstum der Gasförderung wird auch davon abhängen, wie gut es den Gasunternehmen gelingt, die ökologischen Herausforderungen zu bewältigen: Voraussetzung für ein goldenes Zeitalter des Erdgases sind «goldene Standards» für die Förderung. Erdgas ist zwar der emissionsärmste fossile Energieträger, eine Zunahme der Erdgasnutzung allein (d. h. ohne CO2-Abtrennung und -Speicherung) wird jedoch nicht ausreichen, um eine Entwicklung der CO2-Emissionen herbeizuführen, bei der der mittlere globale Temperaturanstieg auf 2 °C begrenzt werden kann.

Schwer einzuschätzender Kohlesektor Im vergangenen Jahrzehnt wurde fast die Hälfte der Zunahme des weltweiten Energiebedarfs durch Kohle gedeckt. Ob sich dieser Trend

IEA fördert nachhaltige energiepolitische Massnahmen, die Wirtschaftswachstum und Umweltschutz antreiben. (Bild: Dilip Lokre Indien, Energy Photo of the year 2010)

ändert und wenn ja wie schnell, gehört zu den wichtigsten Fragen für die Zukunft der weltweiten Energiewirtschaft. Unter den derzeitigen energiepolitischen Rahmenbedingungen würde die Kohlenutzung bis 2035 um weitere 65 % zunehmen, womit Kohle Erdöl als wichtigsten Energieträger im weltweiten Energiemix ablösen würde. Im Szenario A der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen steigt der globale Kohleverbrauch in den kommenden zehn Jahren weiter an, stabilisiert sich dann aber und liegt letztlich 25 % über dem Niveau von 2009. Zur Verwirklichung des Szenarios C müsste der Kohleverbrauch deutlich vor 2020

seinen Höhepunkt erreichen und anschliessend zurückgehen. Die Variationsbreite der verschiedenen Projektionsergebnisse für den Kohleverbrauch im Jahr 2035 ist fast genauso gross wie der weltweite Kohleverbrauch im Jahr 2009 insgesamt. Die Auswirkungen energiepolitischer und technologischer Entscheidungen für das globale Klima sind folglich gewaltig. Chinas Kohleverbrauch macht fast die Hälfte der weltweiten Nachfrage aus, und der Fünfjahresplan für 2011–2015, der die Energie- und CO2-Intensität der chinesischen Wirtschaft reduzieren soll, wird entscheidenden Einfluss auf die Weltkohlemärkte haben.

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Durch einen starken Ausbau effizienterer Kohlekraftwerkstechnologien sowie von Technologien für die CO2-Abtrennung und -Speicherung (CCS) könnten sich die langfristigen Aussichten der Kohlewirtschaft deutlich verbessern. Dem stehen jedoch immer noch grosse Hindernisse entgegen.

Kernenergie-Ausstieg hätte weitreichende Konsequenzen Die Ereignisse in Fukushima haben Fragen in Bezug auf die künftige Rolle der Kernenergie aufgeworfen, auch wenn sich die Politik in Ländern wie China, Indien, Russland und Korea, die den Ausbau vorantreiben, dadurch nicht geändert hat. Im Szenario A der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen erhöht sich die Stromerzeugung aus Kernenergie im Zeitraum bis 2035 um mehr als 70 % nur geringfügig weniger als in den letztjährigen Projektionen. Untersucht wurden auch die möglichen Auswirkungen einer noch deutlicher reduzierten Nutzung der Kernenergie. So wird im «Low-Nuclear-Case» unterstellt, dass im OECD-Raum keine neuen Kernreaktoren gebaut werden, dass in den Nicht-OECDLändern nur die Hälfte der im Szenario der neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen projizierten Kapazitätserweiterungen vorgenommen wird und dass die Laufzeiten der existierenden Reaktoren verkürzt werden. In einem solchen Szenario bieten sich zwar Chancen für erneuerbare Energien, zugleich nimmt aber auch die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen zu: Der Anstieg des weltweiten Kohleverbrauchs entspricht dem Doppelten der derzeitigen australischen Kraftwerkskohleexporte und der Anstieg des Erdgasverbrauchs zwei Dritteln der aktuellen Erdgasexporte Russlands. Dies würde im Ergebnis zu zusätzlichem Aufwärtsdruck auf die Energiepreise und zu erhöhter Besorgnis über die Versorgungssicherheit führen sowie die Bekämpfung des Klimawandels sowohl schwieriger als auch kostspieliger machen. Besonders schwerwiegend wären die Auswirkungen auf Län-

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der mit begrenzten einheimischen Energieressourcen, die geplant hatten, der Kernenergie einen relativ grossen Platz einzuräumen. Zudem würde es für aufstrebende Volkswirtschaften wesentlich schwieriger, ihre rapide steigende Stromnachfrage zu decken.

Erneuerbaren Energien kommt eine zentrale Rolle zu Der Anteil der erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) an der Stromerzeugung steigt zwischen 2009 und 2035 von 3 % auf 15 %, gefördert durch Subventionen, deren jährliches Niveau sich um fast das Fünffache auf $ 180 Milliarden erhöht. Dieser Anstieg geht von China und der Europäischen Union aus, die zusammen für fast die Hälfte des Wachstums verantwortlich sind. Auch wenn die Kosten der Subventionierung je produzierte Einheit Strom voraussichtlich sinken werden, sind die meisten erneuerbaren Energien noch während des gesamten Projektionszeitraums auf finanzielle Förderung angewiesen, um auf den Elektrizitätsmärkten wettbewerbsfähig zu sein. Dies ist zwar kostspielig, wird jedoch voraussichtlich dauerhafte Vorteile im Hinblick auf Versorgungssicherheit und Umweltschutz bringen. Um eine stärkere Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen, teilweise an abgelegenen Standorten, zu ermöglichen, bedarf es zusätzlicher Investitionen in die Übertragungsnetze im Umfang von 10 % des Gesamtinvestitionsbedarfs im Übertragungsbereich. In der Europäischen Union beläuft sich dieser Anteil auf 25 %. Der Anteil der Wasserkraft an der weltweiten Stromerzeugung bleibt bei ungefähr 15 %, wobei auf China, Indien und Brasilien fast die Hälfte der 680 Gigawatt an neuen Kraftwerkskapazitäten entfällt.

Energie für alle kostet uns nicht die Welt 2009 wurden weltweit rund $ 9 Milliarden investiert, um Menschen erstmals den Zugang zu modernen Energiedienstleistungen zu ermöglichen;

es muss jedoch über fünfmal mehr jährlich investiert werden – $ 48 Milliarden – damit 2030 alle Menschen Zugang zu Energie haben. Die Verwirklichung des Energiezugangs für alle bis 2030 wurde vom UN-Generalsekretär zu einem zentralen Ziel erklärt. Derzeit haben 1,3 Milliarden Menschen keinen Strom, und 2,7 Milliarden Menschen sind zum Kochen nach wie vor auf traditionelle Formen der Biomassenutzung angewiesen. Der Investitionsbedarf in diesem Bereich beläuft sich auf etwa 3 % des Gesamtinvestitionsbedarfs im Energiesektor bis 2030. Steigen die Investitionen nicht entsprechend an, dürfte sich die Situation 2030 insgesamt nicht wesentlich anders darstellen als heute. Die Vereinten Nationen haben 2012 zum «Internationalen Jahr der nachhaltigen Energie für alle» erklärt, und der Weltgipfel Rio+20 bietet eine wichtige Chance zum Handeln. Mehr Finanzmittel aus einer Vielzahl von Quellen und in unterschiedlicher Form sind notwendig, um den Zugang zu modernen Energiedienstleistungen für alle zu gewährleisten, und zwar mit Lösungen, die den besonderen Herausforderungen, Risiken und Renditechancen der verschiedenen Projekte gerecht werden. Der öffentliche Sektor muss die ihm zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um dort, wo wenig betriebswirtschaftliche Argumente dafür sprechen, höhere Investitionen des privaten Sektors zu ermöglichen. Durch die Sicherung des Energiezugangs für alle bis zum Jahr 2030 würden sich der weltweite Verbrauch an fossilen Brennstoffen und die damit verbundenen CO2-Emissionen um weniger als 1 % erhöhen – ein unerhebliches Volumen gemessen an dem Beitrag, der damit zur Entwicklung und zum Wohlergehen ■ der Menschen geleistet würde.


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Energiedebatte in Deutschland

Deutschland will bis 2022 alle Kernkraftwerke abschalten und die Diskussionen zur bevorstehenden Energiewende sind voll im Gang. Wie wird der deutsche Energiemarkt aussehen? Wie stark bilden sich dezentrale Erzeugerstrukturen auf kommunaler Ebene? Mit welchen Auswirkungen hat die Gebäudetechnik- und Installationsbranche zu rechnen? Wolfgang Schmid hat sich beim vergangenen Energiekongress in München informiert.

Grossbatterien könnten in Zukunft fluktuierenden Strom grundlastfähig machen. Allerdings fehlt es noch an Geschäftsmodellen.

ie wohl vielsagendste Botschaft über den Zustand der Energiewirtschaft in Deutschland kam von Tuomo Hatakka, Chef der Vattenfall Europe: «Die Zukunft der Wärmeund Stromversorgung ist grün.» Allerdings müsse Vattenfall zunächst konsolidieren, da vorhandene Kraftwerkskapazitäten abgeschrieben werden müssten. Neben

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Autor Wolfgang Schmid, freier Fachjournalist für technische Gebäudeausrüstung, München.

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erneuerbaren Energien (EE) mit Schwerpunkt Offshore-Windkraft setze Vattenfall künftig auf eine grundlastfähige Stromgewinnung aus Wasserkraft, Biomasse und Müllverbrennung in Grossanlagen. Vor einem weiteren Ausbau der Kraftwerkskapazitäten sei es sinnvoller, zunächst die Energieeffizienz in allen Bereichen der Wirtschaft und des privaten Verbrauchs zu verbessern, denn nur so könne der steigende Stromverbrauch reduziert werden. Zur effizienten Nutzung von EE-Strom in den bestehenden Netzstrukturen sollten vorrangig dezentrale Speicherkapazitäten geschaffen werden, um den Anteil fle-

xibel reagierender Stromerzeuger, also von Kraft-Wärme-KopplungsAnlagen ( KWK ) und Gas- und Dampf-Kombikraftwerk (GuD), im Stromerzeuger-Mix zu erhöhen. Ab einem EE-Anteil von 20 bis 30 Prozent gäbe es ansonsten Probleme bei der Netzstabilisierung. Auch Dr. Ingo Luge, E.ON Energie AG, warnt: «Wir brauchen in unseren Netzen mehr Intelligenz anstatt mehr Kupfer.» Allerdings müssten die intelligenten Stromnetze auch finanzierbar sein. «Derzeit bestehen für Investoren wenig Anreize, in Smart Grids und schnell reagierende Kraftwerke zu investieren», resümiert Luge. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme eines hocheffizienten GuD-Kraftwerks dauere es fünf bis sechs Jahre. Bis dahin werde es aber womöglich gar nicht mehr gebraucht, weil die Stromlücken inzwischen durch dezentrale hochflexible Stromerzeuger nach dem Prinzip der Kraft-WärmeKopplung ( KWK ) kompensiert wurden, gibt Luge zu bedenken. Für Haushalte mit PV-Anlagen empfiehlt Luge, Batteriespeicher nachzurüsten, um die Netze zu entlasten und möglichst viel der auf dem Hausdach erzeugten Energie selbst zu verbrauchen. Auch Bayerngas-Geschäftsführer Marc Hall sieht in der dezentralen Energieerzeugung mittels Blockheizkraftwerk ( BHKW ) und Mikro-KWK-Geräten die Zukunft. Dem geplanten Ausbau der Stromnetze steht Marc Hall eher skeptisch gegenüber. Der «Fussabdruck» einer


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Gasleitung sei viel geringer als der einer Starkstrom-Trasse. Um zum Beispiel 14 000 MW elektrische Energie von Norden nach Süden zu transportieren, brauche man eine Schneise mit fünf parallelen 380-kV-Trassen. Die gleiche Energiemenge fasse eine unsichtbar verlaufende Gaspipeline mit einem Rohrdurchmesser von 900 mm. Auch seien Erdgasspeicher weitaus wirtschaftlicher als die geplanten Pumpspeicherwerke, die von der Bevölkerung eher abgelehnt werden. Überhaupt werde die Rolle von Erdgas im zukünftigen Energiemix unterschätzt. Inzwischen wisse man, dass die globalen Erdgasreserven fast unerschöpflich seien, besonders die sogenannten unkonventionellen Quellen (z. B. Speichergestein) sowie zunehmend auch Biomasse und Wasserstoff.

100 % erneuerbare Energie So gut wie alle Studien über den Ausstieg aus der Kernkraft und die vollständige Abdeckung des Strombedarfs aus Erneuerbaren bis zum Jahr 2050 bestätigen die Machbarkeit des Vorhabens. Prof. Christian Hey, Präsident des Sachverständigenrates für Umweltfragen, sieht die künftigen Herausforderungen weniger in der Energiebereitstellung als in der Energieverteilung und der Energiespeicherung. Deshalb plädiert er für einen eher behutsamen Ausbau von Regelenergiekraftwerken, aber einen forcierten Ausbau der Netze sowie die Entwicklung neuer Speichertechnologien. Spätestens ab dem Jahr 2032 werde Energie aus konventioneller Erzeugung teurer sein als Energie aus den Erneuerbaren, vorausgesetzt es gibt genügend Energiespeicherkapazität und Leitungen. Wichtig seien deshalb Investitionsanreize und die Entwicklung von Geschäftsmodellen für intelligente Stromnetze und neue Speichertechnologien. Auch Jürgen Becker, Staatssekretär im BMU, ist überzeugt, dass der Umstieg auf die Erneuerbaren machbar sei. Wichtig zur Stabilisierung der Netze sei die flächendeckende Einrichtung von Energie-

Fallende Preise und steigender Wirkungsgrad: In Serien gefertigte Konzentrator-Zellen erreichen heute bis zu 30 Prozent Wirkungsgrad. (Bild: Fraunhofer-Institut ISE/Soitec Solar).

managementsystemen bei industriellen Grossabnehmern von Strom. Jetzt müsse ein neues Strommarkt-Design geschaffen werden, das auf die Energiewende zugeschnitten ist. Aus seiner Sicht fördert die Neuaufstellung der Energiewirtschaft in besonderem Masse die heimische Wertschöpfung, also die von Kommunen, Gemeinden und Städten. Aus Sicht von Dr. Leonhard Birnbaum, Vorstandsmitglied RWE AG, müsse das Thema Energiewende global angegangen werden, denn das übergeordnete Ziel sei die Globalisierung des Klimaschutzes und nicht allein die Energiewende in Deutschland. Als Erstes müsse man sich um Energieeffizienzmassnahmen kümmern und nicht nur auf den Ausbau erneuerbarer Energien setzen. Die Rolle von RWE sieht Birnbaum sowohl im Ausbau von grundlastfähigen Offshore-Windparks als auch von Onshore-Anlagen, die über ganz Deutschland verteilt sein sollten. Auch werde die Bedeutung der Biomasse, sprich von Holzpellets und Hackschnitzel, für konventionelle Kraftwerke weiter zunehmen.

Dezentrale Erzeugung anstatt Netzausbau Für Dr. Willem Schoeber, Vorstandsmitglied EWE AG, ist der Ausbau der erneuerbaren Energien gleich-

bedeutend mit einer Abkehr von den bisher zentralen Versorgungsstrukturen hin zu dezentraler Erzeugung. Aufgabe sei es, die Netze möglichst wenig zu belasten sowie die Energie vor Ort zu erzeugen und zwischenzuspeichern. Die grösste Herausforderung werde die Einbindung volatiler dezentraler Einspeiser in die Netze sein. PVStrom vom Hausdach sollte vor Ort verbraucht bzw. zwischengespeichert und nicht beliebig ins Netz eingespeist werden. Eine tragende Rolle beim Umbau der Energieversorgung in Deutschland werde den regionalen Stadtwerken zukommen. Für Dr. Werner Dub, Vorstand der MVV AG, Mannheim, bedeutet der Ausbau der erneuerbaren Energien in erster Linie der Aufbau von Stromkapazitäten in Form von Offshore-Windparks, verbrauchernaher BHKW, stadtnahen Biogasanlagen, Ausbau der Fernwärme auf der Basis von KWK-Anlagen sowie die Netzintegration von privaten PV-Anlagen. Entscheidend für den Ausbau der EE sei ein regionaler Marktplatz für dezentrale Stromeinspeiser, um EE-Strom mit möglichst geringer Netzbelastung über intelligente Stromnetze zu sammeln und zu verteilen. Durch die dezentrale Erzeugung von EEund BHKW-Strom sowie die Entwicklung von Smart Grids könnten immense Kosten für den bundes-

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weiten Ausbau der Stromnetze vermieden werden. Aus Sicht von Dr. Thomas Mecke, Vorsitzender der Geschäftsführung Lekker Energie GmbH, wird sich das Verhältnis von Energieversorgern und Netzbetreibern zum Kunden total wandeln. Frühere Stromkonsumenten würden durch die Energiewende zu Prosumern, weil sie PV-Anlagen und Mikro-KWK-Anlagen in Eigenregie betreiben und ihren überschüssigen Strom ins Netz einspeisen. Vorstellbar seien künftig auch kommerzielle Speicherbetreiber auf der Basis von Batteriestrom und Wärme sowie Lastenverschieber und Lastenschalter, die aufgrund von Preissignalen Kundenanlagen bzw. Geräte ein-, ausoder umschalten. «Solche Lösungen erfordern von den Dienstleistern völlig neue Fähigkeiten und Systeme sowie einen hohen Automatisierungsgrad», betont Mecke. Schneller als selbst von den Protagonisten der Photovoltaik erwartet haben sich die blau schimmernden PV-Dächer in Deutschland breitgemacht. Für Prof. Eicke Weber, Institutsleiter Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ( ISE ), ist die PV-Industrie die innovativste Branche überhaupt. Durch weiter fallende Kosten und höhere Modulwirkungsgrade – Tandemzellen mit Konzentrator erreichen im Labor bereits über 40 Prozent, im Modul 20 bis 30 Prozent – werde der globale Markt für PV-Anlagen zwischen Faktor 10 und 50 weiter wachsen. Durch die Kostenreduzierungen durch Massenfertigung sowie neue Materialien könne der Preis für PV-Strom auf 0,05 bis 0,10 EUR/kWh fallen. Damit sei PVStrom gleich teuer wie Strom aus Wind oder Wasserkraft, aber bedeutend günstiger als Strom aus fossilen und atomaren Kraftwerken.

Konsequenzen für die Gebäudetechnik Die zunehmende Volatilität der Stromversorgung durch die Einspeisung von Wind- und PV-Strom könnte dazu führen, dass für jedes Gebäude ab einer bestimmten Grösse das Abschalt- und Ver-

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schiebepotenzial bestimmt werden muss. Bei Prosumern, also Anbietern von Strom aus PV-Anlagen, BHKW, Netzersatzanlagen oder bei Energiespeicherbetreibern wird künftig auch die Option Regelenergieangebot interessant. Neue Regelungskonzepte: Die eindimensionale Regelung von HLK-Anlagen nach Aussen- bzw. Raumtemperatur greift bei intelligenten Gebäuden zu kurz. Prädiktive Regelungen mit Wettervorhersage- bzw. Wetterprognoseaufschaltung sowie die Verarbeitung von kurz- und mittelfristigen Stromtarifangeboten aus überschüssigem Wind- und PV-Strom bzw. aus Windgas werden nach und nach Eingang in die Regelung und Steuerung von HLK- und Kälteanlagen finden. Ebenso werden Speicherladestrategien für Betonkern-temperierte Gebäude auf der Basis voraussichtlicher Wetterentwicklungen und Tarifangebote interessant, je stärker die last- bzw. zeitvariablen Stromtarife aufgrund volatiler Stromangebote auseinanderdriften. Strom-optimierte Anlagenplanung: Kühlhäuser gelten in der Stromwirtschaft als ideale Energieverbraucher zur Lastverschiebung oder um freie, fluktuierende Stromangebote aus Windkraft- und PVAnlagen zu Niedrigstromtarifen zu nutzen. Auch konventionelle Klimaanlagen bzw. deren Flüssigkeitskühlsätze eigenen sich nach Aussage von Energieexperten hervorragend zur Einbindung in ein virtuelles Kraftwerk. In Frankreich werden Klimaanlagen mit Eisspeichern zur Verminderung der Anschlussleistung und als schaltbare Last von den Energieversorgern seit Jahren gefördert. Inwieweit es sich lohnt, HLK- und Kälteanlagen gezielt mit Speichermöglichkeiten auszurüsten, um Niedrig- bzw. Niedrigststromtarife nutzen zu können, ist noch offen. Eine Studie der Bundesnetzagentur zu Demand-Side-Management in Haushalten hat gezeigt, dass das Abschalt- und Verschiebepotenzial umso geringer und damit unwirtschaftlicher wird, je energieeffizienter die Hausgerä-

te sind. Das lässt den Schluss zu, dass vor dem Einbau von Energiespeichern für Demand-Side-Management zunächst das Energieeffizienzpotenzial der Anlagen ausgeschöpft werden sollte. PV-Anlagen mit Speicher werden grundlastfähig: PV-Anlagen zählen zu den am stärksten fluktuierenden Einspeisern in das Stromnetz. Netz- und Kraftwerksbetreiber fordern deshalb eine Begrenzung der unkontrollierten Einspeisung. PVAnlagen mit Stromspeicher wären im Verständnis der Kraftwerkswirtschaft «grundlastfähig». Damit wird die PV-Anlage auf dem Hausdach gegenüber der solarthermischen Anlage nochmals deutlich aufgewertet, kann sie doch mit Batteriepack zur Stabilisierung der Netze beitragen. Je nach Subvention (direkt/indirekt) könnte der häusliche Stromspeicher schnell zum Renner werden, vermittelt die Vorhaltung einer Tages- oder Mehrtagesration von Strom dem Verbraucher doch eine gewisse Sicherheit und Autonomie, selbst wenn diese gering ist. Kooperationen mit Stadtwerken: Stadtwerke und lokale Energieeffizienz-Initiativen bringen die Energiewende schneller voran als die etablierten Stromversorger. Dabei geht es oft darum, bestimmte Energieträger stärker zu fördern, beispielsweise Erd- und Biogas oder Strom für Wärmepumpen. Fachfirmen aus dem HLK-Bereich profitieren von den Initiativen, solange ihnen nicht die Preise diktiert werden. Der Vorteil für die HLK-Fachfirmen liegt darin, dass Stadtwerke und Initiativkreise meist den «Behördenkram» übernehmen, Endverbraucher ansprechen und ggf. auch Schulungen anbieten, zum Beispiel für die Installation von Mikro-KWK-Geräten. Fachfirmen mit HLK- und Elektroabteilung werden am meisten von der Energiewende profitieren, insbesondere wenn Stromspeicher im Haus Standard werden. Boom bei Biogasanlagen: Gewinner der aktuellen Energiesituation sind zweifellos die Anbieter und Betreiber von Biogasanlagen.


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Saubere Luft

Ideen zur Vergleichmässigung der Stromabnahme sowie die Nutzung von preisattraktivem Überschussstrom aus Windkraft- und PV-Anlagen gibt es genug, ebenso Visionen über die künftige Rolle von Millionen Mikro-KWK-Anlagen, die über-

Frische Luft

Fazit

schüssigen Strom in Elektroautos einspeisen und deren Batterien als Puffer für virtuelle Kraftwerke zur Verfügung stellen. Was fehlt sind langfristig tragfähige Geschäftsmodelle, um diese smarten Verknüpfungen zu finanzieren. Aber auch die dazu notwendige IT gilt als nicht trivial. Die Energiewirtschaft hält sich derzeit mit Grossinvestitionen in Kraftwerke, Speicher und Netzausbau eher zurück. Übertragen auf die Gebäudetechnik heisst das: Vorsicht bei hochinvestiven Massnahmen, Energiespeichern und Smart Grid-Funktionen, denn noch liegen keine verlässlichen Zahlen über die Wirtschaftlichkeit von zeit- bzw. lastvariablen Tarifen vor. Am wirtschaftlichsten dürfte es sein, die Energieeffizienz der vorhandenen Anlagen und Gebäude zu verbessern sowie ohnehin vorhandene Speicherpotenziale, z. B. das Speichervermögen von Gebäuden oder von Kühlgut, zu nutzen. ■

Kühlung

ventionelle Verbrennung in Heizgeräten, für die Vor-Ort-Verstromung in Mikro-KWK-Anlagen und BHKWs als auch als Treibstoff für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zur Verfügung. Engpass Fachpersonal und Montagekapazitäten: Selbst wenn die geplanten Stromtrassen von Norden nach Süden zügig genehmigt werden, fehlt es sowohl an den notwendigen Komponenten und Materialien als auch an Montagekapazität. Gleiches gilt auch für die anspruchsvolle Integration von Mikro-KWK-Geräten und BHKWs in das Wärmesystem bzw. das Stromnetz.

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Laut Fachverband Biogas sind derzeit in Deutschland rund 7000 Anlagen in Betrieb, Tendenz steigend. Womöglich profitiert diese Branche vom zögerlichen Netzausbau sowie vom Wunsch vieler Kommunen nach mehr Autonomie bei der Stromversorgung. «Heimatstrom» aus Agrarrohstoffen, Gülle, Haushalts- und Gewerbeabfällen sollen hier verstärkt zur Stromerzeugung genutzt werden. In lokal organisierten Netzen und virtuellen Kraftwerken können Biogasanlagen sowohl in der Grundlastversorgung eingesetzt werden, aber auch – und das scheint die interessantere Variante zu sein – als Anbieter von Regelenergie. Zumindest bei grösseren stadtfernen Biogasanlagen ist damit zu rechnen, dass der Betreiber das Biogas nicht vor Ort verstromt, sondern zu Bio-Erdgas veredelt und in das Gasnetz einspeist. Der Vorteil: Die erneuerbare Energie «BioErdgas» steht sowohl für die kon-

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Ein kritischer Blick auf Carbon Capture and Storage (CCS)

2 CCS verspricht, die Stromerzeugung aus Kohle und Erdgas sauberer zu machen. Ein Augenschein verrät, dass die Speicherung von CO2 für einen erfolgreichen Einsatz zahlreiche Herausforderungen meistern muss. Aber lohnt sich der Aufwand wirklich?

arbon Capture and Storage, kurz « CCS », soll die Energiewelt verändern [1 – 4]. Würde das bei der Verbrennung entstehende Kohlendioxid vom Rauchgas getrennt und entsorgt, würden Kohle, Erdöl bzw. Erdgas zu sauberen Energieträgern – so das Wunschdenken. Die CO2-Abscheidung aus Abgasen ist technisch möglich und wird derzeit an vielen Orten entwickelt, optimiert und in Pilotanlagen erprobt. Mit der CO2-Abscheidung ist das Klimaproblem aber noch nicht gelöst, denn es sind keine brauchbaren Optionen für eine bleibende Entsorgung des abgeschiedenen Klimagases erkennbar.

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Entsorgungsanforderungen Während die Strahlung radioaktiver Abfälle mit der Zeit abklingt und die heute gefährlichen Reststoffe «nur» für einen bestimmten Zeitraum sicher gelagert werden müssen, bleibt CO2 für alle Zeiten ein Klimakiller. Man muss es also dauerhaft sicher entsorgen. Bei

Autor/Infos Ulf Bossel, selbstständiger Consultant im Bereich der nachhaltigen Energien. Dr. Ulf Bossel Innovationsberatungen, 5452 Oberrohrdorf, ubossel@bluewin.ch Dieser Beitrag ist bereits erschienen im Bulletin electrosuisse SEV/VSE 11/2011, S. 34 – 37.

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einer vorübergehenden Lagerung wird die heute vermiedene Klimaerwärmung dann erfolgen, wenn das gespeicherte Gas wieder in die Atmosphäre gelangt. Jede verantwortungsbewusste CO2-Lagerung erfordert eine permanente Betreuung der Lagerstätten. Auch dürfte es kaum möglich sein, alle CO2-Depots vor künstlich herbeigeführten oder natürlich auftretenden geologischen Veränderungen zu schützen. Man hat einige grosse AquiferRegionen, CCS-Befürworter sprechen von «Saline Formations», entdeckt (z. B. das Sleipner Feld von der Nordsee bis zur Ukraine) und schwärmt von einem Riesengeschäft für die Stromwirtschaft und der Schaffung von Tausenden von neuen Arbeitsplätzen [5 – 7]. Leider sind diese unterirdischen Felder mit Salzwasser gefüllt, das ins Meer oder an die Oberfläche verdrängt werden muss, um Platz für die CO2-Lagerung zu schaffen. Aber wo Wasser entweicht, wird das Klimagas folgen (Bild 1). Als Ziel für die CO2-Leckage aus den unterirdischen Lagerstätten nennen die CCS-Befürworter eine Obergrenze von 1 % in 1000 Jahren. Da das unterirdische Speichervolumen nicht durch überirdische Ländergrenzen definiert werden kann, bleibt offen, wer im Falle einer Leckage Massnahmen zu ergreifen hat und wer für Schäden geradesteht. Schon in wenigen Jahren wird man nicht mehr wissen, wer das zum Beispiel in Weissrussland entweichende CO2 wann und wo in der Nordsee eingespeist hat. Auch stellt die ständige, flächendeckende Überwachung des

gesamten Territoriums über der riesigen CO2-Blase ein schier unlösbares Problem dar. Die Möglichkeit katastrophaler Unfälle kann nicht ausgeschlossen werden. Kohlendioxid ist zwar nicht giftig, aber das farb- und geruchlose Gas verdrängt den Sauerstoff bei der Atmung. Ein CO2-Gehalt in der Luft von nur 5 % führt zur Bewusstlosigkeit, ein Anteil von 8 % innerhalb kurzer Zeit zum Tode. Am 21. August 1986 sind vom NyosSee in Kamerun spontan rund 1,6 Mio. t CO2 vulkanischen Ursprungs an die Oberfläche gelangt, die vorher in 200 m Tiefe im Wasser gebunden waren. Da CO2 schwerer ist als Luft, hat sich das Gas als Bodenschicht verbreitet. 1700 Menschen und Tausende von Tieren fanden in bis zu 27 km Entfernung den Tod [8]. Dieses Vorkommnis gibt einen Vorgeschmack darauf, was passieren würde, wenn ein mit 100 Mio. t unter hohem Druck gefülltes unterirdisches Reservoir aufgrund natürlicher Ereignisse (z. B. Erdbeben) oder menschlicher Eingriffe (z. B. Tiefenbohrung für geothermische Kraftwerke) ins Freie gelangen und sich als Bodenblase über riesige Flächen verteilen würde. Die Menschen hätten keine Chance, sich selbst oder andere zu retten. Nicht nur würde die Atemluft fehlen, sondern auch alle mit Verbrennungsmotoren ausgerüsteten Rettungsgeräte würden in der CO2-reichen Atmosphäre versagen.

Anfallende Mengen Bei der CCS-Diskussion wird das Mengenproblem fast nie angespro-


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Bild 1: Kohlendioxid kann aus geologischen Reservoirs auf diversen Wegen entweichen. (Quelle Bilder 1+2: IPCC 2005: IPCC Special Report on Carbon Dioxide Capture and Storage. Prepared by Working Group III of the Intergovernmental Panel on Climate Change, Cambridge University Press.)

chen. Man setzt stillschweigend voraus, dass man die anfallenden CO2-Mengen ebenso einfach beseitigen kann wie die anderen in Kohlekraftwerken erzeugten Umweltgifte, etwa Feinstaub, Schwefeloder Stickoxide. Gegenüber der CO2-Entsorgung sind diese Stoffmengen jedoch fast vernachlässigbar klein. Kohlendioxid ist unter normalen Bedingungen gasförmig und etwa 1,5-mal schwerer als Luft. In höherer Konzentration bildet das Gas deshalb eine Schicht in Bodennähe, also im Bereich des menschlichen Lebens. Bei tiefen Temperaturen gefriert CO2 («Trockeneis»). Bis zur kritischen Temperatur (31,0 °C) kann man es durch Kompression verflüssigen. Oberhalb der kritischen Temperatur (überkritischer Zustand) bleibt es ein Gas, das bei hohen Drücken (man spricht von 200 bar) gefördert und gelagert werden soll. Hier können die projektbezogenen Drücke und Temperaturen nicht berücksichtigt werden. Für die Umrechnung von Gewicht (Masse) auf Volumen wird deshalb die Dichte (0,464 t/m3 ) am kritischen Punkt (31,0 °C, 73,7 bar) verwendet. Bei der Verbrennung von 1 t Kohlenstoff entstehen 3,67 t CO2.

Deshalb sollen die CO2-Mengen grob abgeschätzt werden, die bei der Netzeinspeisung von 1 GW von einem modernen Steinkohlekraftwerk mit und ohne CCS entstehen. Exakte Analysen können jedoch nur projektbezogen durchgeführt werden, weil Dinge wie die Eigenschaften der verwendeten Kohle, Transportwege, Wirkungsgrade der Anlagen ohne und mit CCS, Energieaufwand für die CO2-Entsorgung usw. berücksichtigt werden müssen. Zur groben Abschätzung der zu entsorgenden CO2-Mengen wird für ein modernes Steinkohlekraftwerk ohne CCS 45 % als elektrischer Wirkungsgrad angenommen. Mit CO2Abscheidung verringert sich dieser Wirkungsgrad um 9 – 11 % [1]. Für CCS-Steinkohlekraftwerke wird deshalb mit 35 % gerechnet. Für beide Kraftwerkstypen werden für die Brennstoffversorgung vom Kohleflöz bis zur Kesselanlage 10 % oder 0,1 GW zur Nennleistung addiert. Der Energiebedarf für die CO2-Entsorgung wird mit einem Zuschlag zur Nennleistung von ebenfalls 10 % berücksichtigt. 20 – 30 % sind realistischer. Die für die Versorgung und Entsorgung des betrachteten Kraftwerks benötigte Fremdenergie wird vereinfachend in anderen Kraftwerken gleicher Art erzeugt.

Man rechnet, dass bei Anwendung der CCS-Technik drei konventionelle Kraftwerke durch vier CCS-Anlagen ersetzt werden müssen. Beim Verbrennen von 1 t hochwertiger Kohle, C-Gehalt 90 %, entstehen etwa 3,3 t CO2, die sicher entsorgt werden sollen. Bezogen auf den CO2-Zustand im kritischen Punkt werden aus 1 m3 Steinkohle (Dichte 1,5 t/m3, C-Gehalt = 90 %) etwa 10,67 m3 CO2 (Dichte 0,464 t/m3). Für die Endlagerung des CO2 wird also fast 11-mal mehr Volumen benötigt, als durch den Kohleabbau geschaffen wird. Für die in Kraftwerken eingesetzte Steinkohle guter Qualität kann man mit einem Heizwert von 8,33 kWh/kg rechnen. In einem modernen Kohlekraftwerk können aus 1 kg Steinkohle ungefähr 3,75 kWh Strom gewonnen werden. Dabei entstehen etwa 3,3 kg CO2, also knapp 900 g CO2 pro erzeugte kWh. Dazu kommt ein mit 10 % angesetzter Zuschlag für den Energieaufwand für Kohleförderung und -transport zum Kraftwerk. Bei Verwendung von Importkohle aus Übersee dürfte dieser Zuschlag viel zu niedrig sein. Für ein Steinkohlekraftwerk ohne CCS kann man mit einer CO2-Bruttobelastung von 972 g/kWh rechnen.

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Bild 2: KohlendioxidSpeicherungsarten in Ozeanen. (Quelle: wie Bild 1)

Für das moderne Kraftwerk mit CCS liegt die CO2-Erzeugung wegen des niedrigeren Wirkungsgrades der Stromerzeugung und des zusätzlichen Energiebedarfs für die CO2-Entsorgung bei 1363 g/kWh. Bei einer vollständigen CO2-Entsorgung müssen für ein 1-GW-CCS-Kraftwerk etwa 1230 t des Klimagases pro Stunde sicher deponiert werden. Auch für den Energiebedarf zur CO2-Entsorgung wurden lediglich 10 % der Kraftwerksleistung angesetzt. Bei langen Transportwegen könnte dieser Zuschlag auch 30 % betragen. Kraftwerke werden jedoch für Laufzeiten von 50 Jahren geplant. Auch denkt man an die Nachrüstung von bestehenden Anlagen mit CCS-Technologie. Für Deutschland ist eine kumulierte Gesamtleistung von 30 GW CCS-Stromerzeugung denkbar. Die in 50 Jahren bei 30 GW CCSLeistung anfallenden CO2-Mengen belaufen sich bei kompletter Entsorgung auf über 16 Gt CO2 mit einem Flüssig-Volumen im kritischen Zustand von fast 35 Mia. m3. Man plant jedoch die CO2-Lagerung unter überkritischen Bedingungen. Da

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sowohl Temperatur als auch Druck über den kritischen Werten liegen, dürften sich die ermittelten Volumina nur unwesentlich von den für kritische Bedingungen ermittelten Grössen unterscheiden. Aufgrund des verminderten Wirkungsgrades von CCS-Kraftwerken und des zusätzlichen Energiebedarfs für die CO2-Entsorgung wird für die Abscheidung des Klimagases mehr Steinkohle verbrannt und folglich auch mehr CO2 erzeugt als bei konventioneller Stromerzeugung. Am Kesselaustritt liegen die CO2-Werte ohne CCS bei 972 g/kWh. Bei CCS-Kraftwerken steigt dieser Wert auf 1363 g/kWh bei 10 %, 1477 g/kWh bei 20 % und 1591 g/kWh bei 30 % Energiebedarf für die Entsorgung. Erst bei vollständiger Abscheidung des Klimagases wird der Kohlestrom «sauber». Bei niedrigen Abscheidungsraten bringt die CCS-Technik keine Vorteile, denn 30 – 40 % des Klimagases müssen sicher entsorgt werden, bevor man die spezifischen Belastungen des normalen Kraftwerks wieder erreicht hat. Bei einer Entsorgungsrate von 70 % ist der CCS-Strom im-

mer noch mit etwa 450 g/kWh CO2 stark belastet. Im Vergleich zu Strom aus erneuerbaren Quellen bleibt Kohlestrom unter diesen Bedingungen auch mit CCS «schmutzig». Die Qualität von Windstrom kann nur bei einer fast vollständigen CO2-Abscheidung und -Entsorgung erreicht werden.

Sichere Entsorgung Aus physikalischen Gründen ist höchst zweifelhaft, ob das abgeschiedene Kohlendioxid je sicher gelagert werden kann. Einerseits muss es vom Kraftwerk zum Endlager transportiert werden. Angesichts der zuvor genannten Mengen ist dies eine Herausforderung, denn die zu entsorgende CO2-Menge wiegt mehr als 3-mal so viel und besitzt ein fast 11-mal grösseres Volumen als die vom Kraftwerk benötigte Kohlemenge. Das Kraftwerk sollte sich also möglichst in der Nähe der CO2-Entsorgung befinden, was neue Stromnetze bedingt. Für viele der bereits bestehenden Kohlekraftwerke dürfte die CCS-Umrüstung scheitern, weil keine brauchbaren Entsorgungsstellen in Kraftwerksnähe zu finden sind.


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Die von einem CCS-Kraftwerk mit 1 GW elektrischer Leistung abzuführenden CO2-Mengen sind keinesfalls trivial: Man müsste einen Volumenstrom von über 2644 m3 /h bei Drücken über 75 bar kontrolliert entsorgen. Dies ist mit erheblichem technischem und energetischem Aufwand verbunden. Nun folgt das eigentliche Problem: eine für alle Zeiten sichere Endlagerung der riesigen CO2-Mengen. Bei Carbon Capture and Storage geht es um einige Mia. t CO2, die während der 50-jährigen Betriebszeit von vielen CCS-Steinkohlekraftwerken erzeugt werden!

CO2-Lagerung Für die permanente Entsorgung des CO2 werden unterschiedliche Möglichkeiten erörtert, von denen einige von der Art her, andere wegen der anfallenden Mengen für eine permanente CO2-Entsorgung ungeeignet sind. Wiederverwertung Durch Wiederverwertung von CO2 in sprudelnden Getränken, zur Wachstumsförderung von Biomasse oder zur Erzeugung von synthetischen Energieträgern wird CO2 nur vorübergehend gebunden, nicht aber permanent entsorgt. Früher oder später gelangt das CO2 wieder an die Umgebung. Permanente chemische Bindung Die Vorstellung, die Natur könnte aus dem unterirdisch gelagerten CO2 durch chemische Reaktionen in kurzer Zeit stabile Verbindungen schaffen, ist absurd. Man wundert sich, dass namhafte Experten [5] solche Reaktionen ernsthaft in Erwägung ziehen. CO2 ist eine chemisch stabile Verbindung. Auch die für die Endlagerung des CO2 vorgesehenen Lagerstätten bestehen aus chemisch inaktivem Material. Das CO2 bleibt also CO2, denn es gibt mit wenigen Ausnahmen keine Möglichkeiten für eine spontane, exotherme Reaktion mit anderen Stoffen. Es ist irreführend, wenn Kalkgestein CaCO3 für die CO2- Bindung genannt wird, denn im Untergrund findet man

weder das dafür benötigte elementare Kalzium noch die für die Reaktion benötigte Wärme auf hohem Temperaturniveau. Ein Teil des eingeleiteten CO2 kann bei den in den Lagertiefen herrschenden Temperaturen ganz langsam mit Wasser zu Kohlensäure reagieren: CO2 + H2O = H2CO3. Wegen der geringen Reaktionskinetik ist dieser Prozess für die Endlagerung der grossen CO2-Massenströme ungeeignet. Modellrechnungen zufolge dauert der Umwandlungsprozess etwa 1000 Jahre [7]. Lösung im Grundwasser Kohlendioxid geht mit Wasser in Lösung. Die Löslichkeit steigt mit dem Druck und fällt mit der Temperatur. Bei 0 °C und atmosphärischem Druck können etwa 3,3 g CO2 pro Liter Wasser gelöst werden. Bei 40 °C sind es weniger als 1 g. Wird der Druck bei dieser Temperatur auf 10 bar erhöht, steigt die Wasserlöslichkeit wieder auf fast 4 g/l an. Diese Abhängigkeit von Druck und Temperatur birgt jedoch Gefahren. CO2 entweicht der Lösung, wenn der Druck sinkt oder die Temperatur steigt. Eine sichere und permanente Entsorgung des CO2 ist also nur dann gewährleistet, wenn Druck und Temperatur des bindenden Wassers für alle Zeiten unverändert bleiben. Dies kann aber für stehendes Grundwasser nicht erwartet werden. Das gelöste CO2 könnte freigesetzt werden und in die Atmosphäre entweichen. Auch wäre das

Gasmoleküle Wassermoleküle

Grundwasser wegen des CO2-Gehaltes nicht mehr als Trinkwasser zu gebrauchen. Ferner ergibt sich auch in diesem Fall ein Mengenproblem. Die unterirdischen Wassermengen in der Nähe eines CCS-Kraftwerks würden kaum ausreichen, um das in 50 Betriebsjahren anfallende CO2 permanent zu binden. Unterirdische Hohlräume Die Endlagerung in natürlichen oder durch Abbau von Salz, Erdgas oder Erdöl geschaffenen Hohlräumen wird oft als Problemlösung genannt. Man zitiert die guten Erfahrungen mit dem Einsatz von Salzkavernen als Druckluftspeicher oder als Vorratsräume für Erdgas oder Erdöl. Für diese Art der kurzfristigen Lagerung flüssiger oder gasförmiger Güter hat man die Abdichtung der Kavernen sowie deren Befüllung und Entleerung im Griff. Solche Kurzzeitspeicher sind aber längerfristig nicht für eine sichere Endlagerung von CO2 geeignet, denn sie wären in Kürze gefüllt. Das Mengenproblem ist der limitierende Faktor. Aquifere Es wird erwogen, Aquifere zur Endlagerung von CO2 zu verwenden. Aquifere, kartografisch schwer erfassbare Wasserblasen, sind keine in sich geschlossenen Volumina, sondern Teil eines irdischen Wassersystems. Dort kann CO2 aber nicht permanent gelagert werden, denn mit Bild 3: Eine schematische Darstellung von Gashydrat, einem potenziellen CO2-Speicher in Ozeanen. Gasmoleküle werden von einem Käfig aus Wassermolekülen eingeschlossen. (Quelle: IFM-Geomar)

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dem verdrängten Wasser kann auch das CO2 entweichen. Aufgrund dessen geringerer Dichte wird es sich über dem Wasser sammeln und so Zugang zu den natürlichen Strömungskanälen finden, über die das Salzwasser mit der überirdischen Welt kommuniziert. Das CO2 wird solche Aquifere früher oder später verlassen und in die Atmosphäre gelangen. Tiefe Ozeanschichten Die Versenkung von flüssigem CO2 in tiefen Meeresschichten (Bild 2) wird ebenfalls ernsthaft erwogen. Dabei wird auch die Bildung von Gashydraten (Bild 3) betrachtet [10]. Diese bilden praktisch einen Feststoff, der sich am Meeresboden ablagert. Ob sich dieser Prozess für die gesicherte Endlagerung von CO2 eignet, ist noch nicht erwiesen. Vor allem dürften die Reaktionsraten für diese endotherme Reaktion wegen der fehlenden Energiezufuhr sehr gering sein.

Viel stärker dürfte der folgende Effekt sein: Das CO2 wird im überkritischen Zustand als überhitzter Dampf in die tiefen Wasserschichten gepumpt. Unter diesen Bedingungen ist das CO2 wesentlich leichter als Wasser. Wenn es vom Druckrohr ins Wasser geleitet wird, setzt sofort der Auftriebeffekt ein. Die Flüssigkeit beginnt zu steigen und verdampft, sobald der Wasserdruck die Sättigungslinie des CO2 unterschritten hat. Das Gas entweicht ungehindert an die Oberfläche.

Zusammenfassung Bei der Diskussion um die Abscheidung und Entsorgung von CO2 scheint das Vorstellungsvermögen zu fehlen, um welch riesige Mengen es sich handelt. Man vergisst, dass bei der Verbrennung von 1 t Steinkohle mehr als 3 t CO2 entstehen. Ferner wird kaum über den zusätzlichen Kohlebedarf gesprochen, der aufgrund des schlechteren elek-

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Originaltext mit Tabellen und Grafik: Ulf Bossel, CCS - Carbon Capture and Storage: Aber wohin mit dem CO2?, www.efcf.com/reports/D08.pdf (2008) Tobias Jackenhövel, CCS-Projekte im Aufwind, BWK 6, 2009, VDI Verlag. CO2-Abscheidung und -Lagerung ( CCS ) in Deutschland, Gabriela von Goerne, Germanwatch e. V., Bonn, ISBN 978-939845-46 – 8, April 2009 http://www.germanwatch.org/rio/ccs04e.pdf. Carbon Dioxide Capture and Storage – CCS, Lasse Wallquist und Mischa Werner, ETH – Institut für Environmental Decisions, Zürich, November 2008 http://www.carma.ethz.ch/box_feeder/bafu_report08. CO2-Abscheidung und -Speicherung, Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/CO%E2%82%82-Abscheidung_und_-Speicherung. Diverse eigene Veröffentlichungen und Presseberichte über Präsentationen von Mike Stephenson (British Geological Service) in den Monaten September und Oktober 2009. Carbon Capture and Storage: How black can green be? Stuart Haszeldine, Science, 325, 1647 – 1652, September 2009. CO2 Storage Capacity Estimation and Site Selection, Vortrag von Prof. John Kaldi, Australian School of Petroleum, Adelaide, ETH Zürich am 15. 10. 2009. Nyos-See, http://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See. Kohlenstoffdioxid, Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/ Kohlenstoffdioxid. CO2, ein essenzieller Naturstoff, Ernst-Georg Beck http://www.egbeck.de/treibhaus/CO2.htm.

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trischen Wirkungsgrades der CCSKraftwerke und durch den Energieaufwand für die CO2-Entsorgung entsteht. Mit CCS erhöht sich die CO2-Erzeugung im Kraftwerk gegenüber der konventionellen, modernen Kohleverstromung ohne CCS um mindestens 40 %. Erst für Abscheidungsraten von etwa 40 % kann die CCS-Technologie ökologische Vorteile bringen. Bei den heute für möglich gehaltenen CO2-Abscheidungsraten von 80 % ist Strom aus CCS-Kraftwerken mit etwa 300 g/kWh immer noch viel schmutziger als Strom von Windkraft- oder Photovoltaikanlagen (etwa 10 g/kWh). Aufgrund der schlechteren Wirkungsgrade der CCS-Kraftwerke und der für die Entsorgung benötigten Energie wird man drei konventionelle Kohlekraftwerke durch vier CCS-Anlagen ersetzen müssen [7]. Von einer rationellen Energienutzung kann keine Rede mehr sein. Alle untersuchten Möglichkeiten zur CO2-Speicherung sind aus physikalischen Gründen entweder nicht realisierbar oder versprechen keine sichere Entsorgung des Klimagases für alle Zeiten. Es erstaunt, dass die Frage der sicheren Endlagerung nicht zu Anfang der CCS-Diskussion untersucht worden ist. Ausserdem kann die CCS-Technik wegen des rasanten Ausbaus der Stromgewinnung aus erneuerbaren Quellen und des günstigen Stroms von amortisierten Windund Solaranlagen nie wirtschaftlich attraktiv werden. Für eine nachhaltige Stromerzeugung braucht man nebst der erneuerbaren Stromerzeugung auch Energiespeicher für Strom, leistungsfähige Stromübertragungssysteme, intelligentes Netzmanagement usw. Weshalb versucht man also, durch Investitionen in CCS die Vergangenheit zu verlängern, statt in die Zukunft zu investieren?

Aktueller Nachtrag Inzwischen haben sich grosse Unternehmen wie Siemens und Wattenfall (und sicherlich noch andere Stromversorger) von CCS verabschiedet. ■


Energie | Automation | Gebäudetechnik

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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Mit Hochdruck wird geforscht: Kann man CO2 als Chemie-Rohstoff einsetzen?

Drei Probleme, eine Lösung. Das macht den besonderen Charme eines Forschungsprojektes aus, an dem Malte Behrens und Robert Schlögl am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin arbeiten. Die Chemiker möchten Kohlendioxid als chemischen Rohstoff einsetzen. Auf diese Weise wollen sie das Treibhausgas aus der Atmosphäre fernhalten, Kohle, Gas und Öl ersetzen und regenerative Energie speichern. ieser «Abfall» Kohlendioxid CO2 ist unsichtbar und in gewöhnlichen Konzentrationen völlig ungiftig, er stinkt nicht und zieht kein Ungeziefer an. Trotzdem handelt es sich um einen ziemlich üblen Müll, mit dem sich die Menschheit rumschlagen muss: Kohlendioxid. Mit knapp 35 Milliarden zusätzlichen Tonnen des Treibhausgases heizen Industrie, Verkehr und private Haushalte jährlich dem Klima ein. Das Gas in unterirdischen Lagerstätten zu entsorgen, ist eine mögliche, aber recht umstrittene Lösung für das Problem. Besser wäre es, den Abfall, der vor allem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht, wiederzuverwerten. Malte Behrens und Robert Schlögl möchten mit ihren Mitarbeitenden am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin jedenfalls dazu beitragen, aus dem farb- und geruchlosen Gas Brenn-

D

Autor/Ansprechpartner Text: Peter Hergersberg Ansprechpartner vom Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft (www.mpg.de): Prof. Dr. Robert Schlögl Tel. +49 30 8413-4400 acsek@fhi-berlin.mpg.de Dr. Malte Behrens Tel. +49 30 8413-4408 behrens@fhi-berlin.mpg.de

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stoffe oder Rohstoffe für die chemische Industrie zu erzeugen: Methanol oder Kohlenmonoxid. Andere Forschergruppen arbeiten daran, das Treibhausgas in Methan oder Ameisensäure zu verwandeln. Egal, welche Substanz am Ende entstehen soll: Aus chemischer Sicht ist Kohlendioxid als Ausgangsstoff alles andere als optimal, weil es sich ziemlich träge verhält – nicht umsonst erstickt es als Löschmittel Brände. Das Gas chemisch zu aktivieren, ist auch Ziel eines Projekts, das den programmatischen Namen Co2rrect trägt und an dem sich die Berliner Forscher beteiligen. Die Abkürzung steht für CO2-Reaction using Regenerative Energies and Catalytic Technologies, zu Deutsch: CO2-Reaktion mit regenerativen Energien und Katalysetechnik. An dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt arbeiten vier grosse Industriepartner und zehn Einrichtungen der akademischen Forschung mit, darunter auch das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg.

Methanol bietet viele Vorteile als Speicher regenerativer Energien Kohlendioxid als Rohstoff zu nutzen, würde nicht nur dem Klima helfen, sondern könnte auch dazu beitragen, fossile Rohstoffe zu ersetzen. Zudem könnte das Treibhausgas auf diese Weise zum chemischen Energiespeicher avancieren und die Energiewende antrei-

ben: «Wenn wir das Speicherproblem nicht lösen, können wir nicht auf regenerative Energie umsteigen», sagt Robert Schlögl, Direktor am Fritz-Haber-Institut. Denn das Stromangebot von Wind-Kraftwerken und Photovoltaik-Anlagen schwankt mit dem Wind und der Sonne, dem tatsächlichen Bedarf entspricht es eher selten. Kraftwerke, die fossile Energieträger in Elektrizität verwandeln, lassen sich auf die Nachfrage einstellen; Wind- und Sonnenenergie müssen für Zeiten hoher Nachfrage gespeichert werden. Wasserstoff ist dafür ein Kandidat, weil er sich elektrolytisch aus Wasser gewinnen lässt. Das Gas hat aber einige Nachteile. Es explodiert nicht nur leicht, sondern ist auch so flüchtig, dass es sich nie ganz verlustfrei handhaben lässt. Deshalb muss es zum Transport und zur Lagerung aufwendig verdichtet und gekühlt oder chemisch gespeichert werden. Methanol verhält sich deutlich zahmer und lässt sich in Tanks leicht von A nach B verfrachten. Ausserdem kann der Alkohol seine Qualitäten als Energieträger sowohl in Brennstoffzellen als auch in Verbrennungsmotoren ausspielen – schon heute fliesst aus Methanol produzierter Sprit durch manche Tanksäulen.

Energie in Wasserstoff zu speichern, ist schwieriger und teurer Dass der Schritt über Methanol für die Energieversorgung sinnvoll


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sein kann, haben Forscher um Liisa Rihko-Struckmann und Kai Sundmacher am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Rechnungen festgestellt. Egal, in welchem der beiden Stoffe die Energie von Sonne oder Wind gespeichert wird, am meisten nutzbare Energie geht bei der elektrolytischen Produktion des Wasserstoffs verloren. Und dieser wird auch für die Methanolsynthese gebraucht. Wie immer, wenn chemisch gespeicherte Energie Arbeit leistet, entsteht zudem recht viel Wärme, wenn Wasserstoff oder Methanol eine Brennstoffzelle oder einen Motor antreibt. Unterm Strich könnte Methanol als Zwischenstation für regenerative Energie jedoch besser abschneiden als Wasserstoff. «Denn Energie in Wasserstoff zu speichern, ist bei Weitem schwieriger und teurer», sagt Liisa Rihko-Struckmann.

Der erste Schritt zum Katalysator ist der wichtigste: Julia Neuendorf und Malte Behrens kontrollieren, wie sich im halbautomatischen Fällungsreaktor ein Gemisch aus Kupfer-, Zink-, und Aluminiumsalzen abscheidet – die Vorstufe zum Katalysator der Methanolsynthese. (© Max-Planck-Gesellschaft / Norbert Michalke)

Auch ein Kohlendioxid-Recycling in Form von Kohlenmonoxid hält die Magdeburger Forscherin für sinnvoll. Das Gas ist zwar giftig und auch nicht gerade einfach zu transportieren. Mit Methanol teilt es aber den Vorzug, dass die chemische Industrie viel damit anfangen kann. Denn damit lassen sich leicht

komplexere chemische Verbindungen aufbauen, unter anderem etwa synthetische Kraftstoffe.

Das Ziel: Methanolsynthese mit reinem Kohlendioxid Tatsächlich wandelt die Industrie Kohlendioxid bereits in grossem Stil in Methanol um. In weltweit rund

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Einen ganz genauen Blick auf die Struktur des Kupfer-ZinkKatalysators ermöglichte den MaxPlanck-Forschern Malte Behrens (rechts) und Mark Willinger ein hochauflösendes Transmissions-Elektronenmikroskop. (© Max-Planck-Gesellschaft / Norbert Michalke)

90 Fabriken produziert sie auf diese Weise von dem Alkohol schon heute fast 50 Millionen Tonnen pro Jahr. Dennoch beschäftigen die Berliner Grundlagenforscher sich gerade mit der Methanolsynthese intensiv. Sie wollen herausfinden, ob mit dem etablierten Prozess tatsächlich das Maximum an Effizienz erreicht ist. Und sie wollen das Verfahren für Kohlendioxid aus Verbrennungsabgasen optimieren. Bisher verwendet die Industrie für die Methanolsynthese kein Kohlendioxid, wie es Gas- oder Kohlekraftwerke durch ihre Schornsteine blasen. Sie arbeitet vielmehr mit einem Gasgemisch, das meist eigens aus Erdgas oder Kohle hergestellt wird und neben Wasserstoff und Kohlendioxid auch eine erkleck-

liche Menge Kohlenmonoxid enthält. Reines Kohlendioxid etwa aus Kohlekraftwerken lässt sich in den etablierten Prozessen nicht sonderlich effizient in Methanol verwandeln. Das liegt vor allem an dem Katalysator, der das Kohlendioxid mit dem Wasserstoff verheiratet. Und genau für diese chemischen Partnervermittler, ohne die in der chemischen Industrie nicht viel läuft, sind Malte Behrens und Robert Schlögl Experten. «Das etablierte Kupfer-Zinkoxid-Katalysatorsystem lässt sich auf Basis unserer Daten wahrscheinlich noch etwas weiter optimieren», sagt Malte Behrens. «Deutlich bessere Katalysatoren für die Methanolsynthese aus reinem Kohlendioxid können wir meiner Meinung nach aber eher unter neuen Materialkombinationen und neuen Syntheseansätzen finden.» Seitdem die Berliner Wissenschaftler das Geheimnis des derzeit tüchtigsten Reaktionsbeschleunigers aufgedeckt habe, wissen sie, worauf sie bei der Suche achten müssen.

Für die Energiewende müssen Katalysatorprobleme gelöst werden Als Katalysator für die Wasserspaltung im grossen Stil und somit für das Szenario, das die Co2rrect-Partner avisieren, taugen die teuren Edelmetallverbindungen nicht. An diesem Problem arbeitet die Gruppe von Malte Behrens ebenfalls – und wartet auch schon mit einer möglichen Lösung auf: Wie die Forscher festgestellt haben, bietet ein deutlich billigeres Kompositmaterial aus Manganoxid und Kohlenstoffnanoröhrchen eine Alternative zu den herkömmlichen Elektroden. Nach solchem preiswerteren Ersatz möchte Robert Schlögl im Max-Planck-Institut für chemische Energieumwandlung suchen, das in Mülheim an der Ruhr aus dem Max-Planck-Institut für bioanorganische Chemie entstehen soll. Dort wollen Forscher grundsätzliche Schwierigkeiten beseitigen, die bei der Umwandlung von regenerativer Energie in speicherbare Formen wie Methanol oder nutzbare Formen wie Strom auftreten. Das geht nur mit der Erfahrung, die Robert Schlögl in der Katalyseforschung gesammelt hat. Denn für den Chemiker steht fest : «Die Probleme der Energieumwandlung und -speicherung sind Katalysatorprobleme.» ■

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Verschiedene Lichtstimmungen lassen sich einfach programmieren und wieder aufrufen. (Bilder: Feller)

Gebäudeautomation

Auf der Website für Gebäudeautomation www.intelligenteswohnen.com ist ein Meinungsbarometer aufgeschaltet, worin die für die Besucher wichtigsten HaustechnikAnwendungen aufgezeigt sind. Die Umsetzung von Multimedia-Netzwerken steht für 35 Prozent der Befragten an erster Stelle, gefolgt von der Verbesserung im Bereich Energieeffizienz mit 27 Prozent der Stimmen. iese zweite Zahl verdient eine genauere Analyse. Sie zeigt einerseits, dass die Befragten die Möglichkeiten für Energieeinsparung dank Automatisierungslösungen erkennen. Da die Steigerung der Energieeffizienz jedoch nur für knapp mehr als ein Viertel der Befragten an erster Stelle steht, muss die gesamte Branche andererseits

D

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noch viel Kommunikationsarbeit leisten, um das Potenzial der Gebäudetechnik in diesem Bereich bekannt zu machen. Für die Realisierung eines Passivoder Niedrigenergiehauses müssen die vier folgenden Bedingungen erfüllt sein: • Optimale Auslegung der Gebäudehülle unter Berücksichtigung

der Wetterbedingungen. Hier konzentriert man sich zu oft nur auf den Kälteschutz, obwohl in unseren Breitengraden der Hitzeschutz ähnlich wichtig ist. Leider wird diesem Punkt sehr oft nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl er in Zukunft noch dringlicher werden wird.


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• Wenn möglich Nutzung von erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung der geologischen und geografischen Gegebenheiten. • Wahl einer energieeffizienten, qualitativ hochstehenden technischen Ausrüstung. Die Mehrkosten werden durch niedrigere Betriebskosten und längerfristig niedrigere Gesamtkosten mehr als kompensiert. • Automatisierungslösungen für die Hauptfunktionen mit der Grundregel dazu: kein Energiekonsum und kein Betrieb der Anlage ohne effektiven Bedarf. Die Funktionen müssen deshalb mit der Anwesenheit der Bewohner verknüpft sein. Die Anwendung dieser vier Grundprinzipien führt zu einem intelligenten Haus. Der existierende Gebäudepark umfasst jedoch sehr viele alte Wohnhäuser und Gebäude. Bei einer Renovation sollten Automatisierungslösungen unbedingt geprüft werden. Die substanzielle Verbesserung der Energieeffizienz eines Hauses erfordert weit weniger Investitionen als eine umfassende Isolation. Die so erzielten Einsparun-

gen decken die Ausgaben für die Automatisierung viel rascher.

Neue Norm für die Gebäudeautomation Die verschiedenen weltweiten Ereignisse von Anfang 2011 haben einmal mehr aufgezeigt, wie wichtig der effiziente Umgang mit Energie und die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen sind. In diesem Zusammenhang kommt den schon früher gefassten Beschlüssen der EU zur Schaffung einer Norm für den Gebäudebau besondere Bedeutung zu. In der Tat vervollständigt die neue EU-Norm EN 15232 «Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement» eine ganze Reihe von Normen des CEN (Europäisches Komitee für Normung), die darauf abzielen, die Energieeffizienz von Gebäuden in den EU-Mitgliedstaaten zu verbessern. Diese Norm ist auch in der Schweiz in Kraft. Sie wurde im Dokument SIA 386.110 übernommen. Es liegt nun in der Verantwortung der Branchenspezialisten, d. h. der

Planungsbüros, Systemintegratoren und Elektroinstallateure, die Norm anzuwenden und Bauherren, Architekten und Planer von Wohnräumen über ihr Inkrafttreten zu informieren. Mit der Norm EN 15232 kann formal ausgedrückt werden, wie gross das Energiesparpotenzial dank Gebäudeautomation ist, dies sowohl im Neubau als auch bei Renovationen. Die Norm ist ein sehr nützliches Instrument bei der Gesamtplanung eines modernen Wohnhauses. Sie enthält: • Eine komplette und gut strukturierte Liste derjenigen Gebäudeautomations-Funktionen, die einen Einfluss auf die Energieeffizienz von Gebäuden haben. • Eine Methode zur Definition der minimalen Anforderungen an die GA-Effizienzklasse

A B C D

GA-System-Effizienz Hochenergieeffizientes GA-System und TGM Höherwertiges GA-System und TGM Standard GA-System (Standardwert) Nicht energieeffizientes GA-System

Tabelle 1: GA-Effizienzklassen gemäss SN EN 15232 = SIA 386/110.

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Mit dem Contouch Raumcontroll-Gerät lassen sich Licht, Jalousie, Heizung, Lüftung und Klima steuern. (Bild: Siemens)

Regel-, Gebäudeautomations( GAS ) und Gebäudemanagementfunktionen (TGM ) unter Berücksichtigung der Komplexität eines Gebäudes. Gebäudeautomationsfunktionen nehmen hier einen wichtigen Stellenwert ein. • Methoden, mit denen der Einfluss dieser Funktionen auf ein bestimmtes Gebäude abgeschätzt werden kann. Mit diesen Methoden können die Funktionen in die Berechnungen für Energieeffizienz-Ratings einfliessen. • Eine vereinfachte Methode für eine erste quantitative Einschätzung der Auswirkungen der GA-Funktionen auf ein typisches Gebäude. Dazu unterteilt die Norm Gebäude in die vier TGM-Energieeffizienzklassen A, B, C und D. Zu bemerken ist, dass diese Klassen nicht die Energieeffizienz widerspiegeln, sondern – bei Wohnprojekten – den Ausbaustandard der Gebäudeautomation, wie aus Tabelle 1 ersichtlich ist. Die Klassen werden wie folgt definiert: • Klasse D: Die Installation ist wenig energieeffizient. Es handelt sich hier beispielsweise um Ein- oder Mehrfamilienhäuser, in denen keine Automatisierungsund Regellösungen vorhanden sind. Diese Gebäude sollten renoviert werden. Ganz wichtig ist: Neue Gebäude dürfen nicht in die D-Klasse fallen. • Klasse C: Hier ist eine StandardAutomatisierungslösung vorhanden, die Hauptfunktionen sind

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vernetzt. Jedes neue Gebäude muss diesen Ausbaustandard aufweisen. Es besteht keine vernetzte Steuerung. Die Heizkörper sind mit Thermostatventilen zu versehen. • Klasse B: Hier ist ein «weiterentwickelter» Ausbaustandard vorhanden, mit Automatisierungslösungen, die die Räume in sich vernetzen, aber ohne automatische Erkennung des Bedarfs. Das Energiemonitoring wird einmal pro Jahr durchgeführt. • Klasse A: Das GA-System ist hoch energieeffizient. Die automatisierten Räume werden zu einem Gesamtnetz verbunden. Die verschiedenen Funktionen (Beleuchtung, Heizung usw.) können untereinander kommunizieren. Die Funktionen reagieren auf den Bedarf oder die Anwesenheit von Personen. Das Energiemonitoring wird mindestens einmal pro Monat durchgeführt.

Den Beitrag der Haustechnik quantifizieren Fachleute können die Norm zu Hilfe nehmen, um festzulegen, welche Funktionen für eine Gebäudeautomationslösung nötig sind, und um ihr Projekt auszuarbeiten. Sie enthält eine strukturierte Liste der Funktionen, die einen Einfluss auf die Energieeffizienz eines Gebäudes haben. Als Beispiel ist in Tabelle 2 ein Teil der Funktionen aufgeführt, die das Kühlsystem eines Gebäudes, sofern es vorgesehen ist, erfüllen muss. Die Tabelle zeigt: Ein Gebäude erfüllt die Kriterien der höchsten Effizienzklasse A, wenn es über eine integrierte individuelle Raumregelung pro Raum verfügt, die die Anwesenheit von Personen und die Umgebungsbedingungen berücksichtigt. Die anderen bestehenden Funktionen (Beleuchtung usw.) werden ebenfalls unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, was die Arbeit des Planers und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren und Entscheidungsträgern vereinfacht. Es versteht sich, dass auch diese Funktionen den Kriterien der A-Klasse entsprechen

müssen, damit das Haus entsprechend klassiert wird. Zudem stellt die Norm EN15232/ SIA 386.110 dem Planer Werkzeuge und Tabellen zur Verfügung, anhand derer er die Auswirkungen sowie den Nutzen der installierten Funktionen für ein bestimmtes Gebäude abschätzen und quantifizieren kann. Dazu werden vordefinierte Funktionen in genau definierten Gebäudetypen simuliert. Tabelle 3 illustriert dies und gibt einen Überblick über den Gewinn an Energieeffizienz, der erzielt wird, wenn ein Gebäude der Standard-Automationsklasse C in die hocheffiziente Automationsklasse A überführt wird. Bei den Wohngebäuden sind die potenziellen Effizienzgewinne am kleinsten. Wird ein Haus mit einem Gebäudeautomationssystem der Klasse A ausgerüstet, das heisst mit einer kompletten Vernetzung der verschiedenen Funktionen, mit einem mindestens monatlichen Energiemonitoring und mit der Erfüllung sämtlicher sonstiger Kriterien, lassen sich gegenüber der CKlasse 19 % thermische Energie einsparen. Bei der elektrischen Energie beträgt das Einsparpotenzial 8 %. Dies sind durchschnittliche Werte. Bei einem Renovationsobjekt, das von der D-Klasse ohne jegliche Automations- und Regelsysteme in die A-Klasse überführt wird, sind beinahe doppelt so hohe Einsparungen möglich.

Die Ausbaustandards Einfacher Ausbaustandard: Angesichts der Bedeutung von Energieeinsparungen wird empfohlen, eine Basisinfrastruktur zu realisieren mit Funktionen zur Temperaturregelung in Abhängigkeit der Nutzung der einzelnen Räume. Sehr oft ermöglichen die erzielten Einsparungen eine rasche Amortisation der Kosten. Oft kommt noch eine Beleuchtungssteuerung hinzu mit der Möglichkeit, Szenen zu programmieren sowie der sehr geschätzte Zentral-Aus-Schalter, der alle Lichter im Haus auf einen Knopfdruck ausschaltet. Da der


Definition der Klassen

Regelung des Kühlbetriebs

Wohngebäude D C B A

Regelung der Übergabe:

Die Regeleinrichtung wird auf der Übergabeoder Raumebene installiert; im Fall 1 kann eine Einrichtung mehrere Räume regeln Fall 0 1 2

3

4

Nichtwohngebäude D C B A

Der einfache Einstieg in das Energiemanagement

Keine automatische Regelung Zentrale automatische Regelung

Automatische Einzelraumregelung mit Hilfe von Thermostatventilen oder durch elektronische Regeleinrichtungen Einzelraumregelung mit Kommunikation zwischen den Regeleinrichtungen und Gebäudeautomation Integrierte Einzelraumregelung einschliesslich Bedarfsregelung (durch Belegschaft, Luftqualität usw.) Weitere Kriterien, die die Norm berücksichtigt und die in dieser Tabelle nicht aufgeführt sind Regelung der Warmwassertemperatur im Verteilungsnetz (Vor- oder Rücklauf) Regelung der Übergabe und/oder der Verteilung bei intermittierendem Betrieb Regelung der Umwälzpumpen Regelung der Erzeuger Betriebsabfolge der verschiedenen Erzeuger

Tabelle 2: Regelung des Kühlbetriebs des Gebäudes. Zu erfüllende Anforderungen. (Quellangaben von Siemens) Thermische Energie

Elektrische Energie

GA-Effizienzklasse Büro Vortragsaal Schulen Spitäler Hotels Restaurants Handel und Verwaltung

D 1,51 1,24 1,20 1,31 1,31 1,23 1,56

C 1 1 1 1 1 1 1

B 0,80 0,75 0,88 0,91 0,85 0,77 0,73

A 0,70 0,50 0,80 0,86 0,68 0,68 0,60

D 1,10 1,06 1,07 1,05 1,07 1,04 1,08

C 1 1 1 1 1 1 1

B 0,93 0,94 0,93 0,98 0,95 0,96 0,95

A 0,87 0,89 0,86 0,96 0,90 0,92 0,91

Wohngebäude

1,10

1

0,88

0,81

1,08

1

0,93

0,92

Tabelle 3: Beispiele für GA-Effizienzfaktoren gemäss EN 15232. (Quelle: Siemens)

■ Problemlos installierbar

durch Elektriker ■ Erweiterbar bis in die IT ■ Effizient schon in der Investition

/D

Hoher Ausbaustandard: Zusätzlich zu den oben genannten Funktionen werden in ein komplettes System zum Beispiel auch Multimedia- oder Alarmfunktionen integriert, und zwar so, dass sie ebenfalls über die Visualisierungen zugänglich sind. Ein solcher hoher Ausbaustandard bietet als wichtigen Vorteil die Möglichkeit eines Energiemonitorings. Erhält man bloss einmal jährlich eine Abrechnung der Strom- und Heizkosten, wird man kaum etwas an seinem Energieverbrauchs-Verhalten ändern. Stehen jedoch täglich Informationen zum Energieverbrauch zur Verfügung, kann man Korrekturmassnahmen ergreifen, die zu bedeutenden Einsparungen führen.

D

Sonnenschutz im Sommer eine wichtige Rolle bei der Temperaturregelung spielt, wird auch empfohlen, Storen, Jalousien, Vorhänge und Läden zu automatisieren. Mittlerer Ausbaustandard: Zusätzlich zur kompletten Vernetzung der wichtigsten Grundfunktionen werden im mittleren Ausbaustandard für die Steuerung Bedienoder Touchpanels, Computer, Visualisierungs-Displays, iPads usw. eingesetzt. Bei diesem Ausbaustandard verfügen die Nutzer also über ein vollgrafisches Visualisierungssystem, über das sie die Geräte von einem zentralen Punkt aus ansteuern können. Mit einer solchen Installation sind auch der Fernzugriff und die Fernkontrolle von ausserhalb des Gebäudes möglich.

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Welches System? Angesichts der Vielzahl der auf dem Markt verfügbaren Systeme ist es nicht möglich, hier alle zu besprechen. Wir beschränken uns auf einige wenige und sind uns bewusst, dass die Auswahl subjektiv ist. Wir wollen die ganze Bandbreite der Möglichkeiten aufzeigen und einige Auswahlkriterien skizzieren. KNX: Es ist das am weitesten verbreitete und wahrscheinlich auch das kompletteste System für das intelligente Wohnen. Es hat den Vorteil, ein weltweiter Standard zu sein und somit eine Vielzahl an kompatiblen und zertifizierten Produkten bieten zu können. Es entspricht der europäischen Norm EN 50090 und der internationalen Norm ISO 14543. Sein Weiterbestehen ist gesichert, was ein sehr wichtiges Auswahlkriterium sein kann. Die Informationen werden entweder über Kabel oder Funk übertragen. KNX kann mit verschiedenen Tools programmiert werden, sei es mit der Software ETS, im einfacheren Easy mode oder mit einem tragbaren Gerät wie dem Verknüpfungsgerät TX100 von Hager. KNX eignet sich sowohl für Neubauten als auch für Renovationsobjekte. Es deckt sämtliche Funktionen der Gebäudeautomation ab, von der einfachsten bis zur komplettesten, unter anderem auch das Energiemonitoring. Synco living ist ein auf KNX basierendes modulares und ausbaubares System, das über eine zentrale Steuerung und eine Visualisierung verfügt. Die Signale werden hauptsächlich über KNX-Funk (KNX RF) übertragen. Dies erleichtert die Integration einer Gebäudesteuerung erheblich. Synco living bietet auch eine Schnittstelle, über die das System mit einer drahtgebundenen KNX-Installation verknüpft werden kann, was weitere Anwendungsgebiete eröffnet. Die Programmierung der Geräte erfolgt einfach per Knopfdruck. Synco living eignet sich für die Steuerung der Heizung, Kühlung, Lüftung, Storen und Beleuchtung. Auch Sicherheitsfunktionen (Anwesenheitssimulation, Tür-/Fensterüberwa-

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chung) können integriert und der Energieverbrauch sämtlicher eingebundener Gewerke kann erfasst werden. Im Mai 2012 wurde Synco living nach dem Minergiestandard-Modul «Raumkomfort» zertifiziert. Zeptrion: Unter den sogenannt proprietären Systemen nimmt Zeptrion eine besondere Stellung ein. Es wurde für Elektroinstallateure konzipiert und deckt die Beleuchtung sowie sämtliche Sonnenschutzelemente ab. Die Gerätesignale werden über einen zusätzlichen Steuerdraht 1,5 mm2 weitergegeben. Für die Inbetriebnahme des Systems ist keine eigene Software nötig, denn die Struktur entspricht der Verkabelung der einzelnen Komponenten. Die Geräte zur Steuerung der Installation sind modular aufgebaut und können je nach Wunsch implementiert werden, beispielsweise über IR-Fernsteuerungen. Enjoyliving ist ein komplettes GA-System, über das die Beleuchtung, der Sonnenschutz, das Heimkino, die Heizung, das Internet, die Alarmanlage usw. vernetzt werden können. Das System nutzt die Netzwerktechnologie TCP/IP. Es wird über einen Internetbrowser konfiguriert, der gleichzeitig auch als Visualisierungstool und Benutzerschnittstelle dient. Der Fokus wurde hier auf Bedienerfreundlichkeit und einfache Bedienbarkeit gelegt, deshalb sind alle Funktionen über einen PC zugänglich. Das Signal wird, basierend auf der RS485-Technologie, drahtgebunden übertragen. Heute gibt es auch Geräte, die die Installation mittels EnOcean über Funk steuern und keine Batterien benötigen. Adhoco verfügt über eine Zentrale, die zur Steuerung, zur Visualisierung und Fernsteuerung über

SmartPhone, TabletPC oder Browser dient. Sie ist über ein Netzwerkkabel mit dem Internet verbunden und wird über dieses Kabel auch mit Strom versorgt (Power-overEthernet). Die Zentrale kommuniziert per Funk mit den angeschlossenen Geräten. Auch dieses System ist sehr komplett. Die Inbetriebnahme wird durch einige Besonderheiten erleichtert: So verfügen die Geräte über eine «Grundintelligenz», da sie vorprogrammiert geliefert werden, und zwar mit einer Grundkonfiguration, die den Standardanwendungen entspricht. Zudem ist das System in der Lage, sich den Gewohnheiten der Bewohner anzupassen. Wir wollen dies am Beispiel des Sonnenschutzes illustrieren: Für den Sommer sieht die Vorprogrammierung ab Werk vor, dass die Storen am Morgen automatisch zu zwei Dritteln hinunterfahren, sofern die Sonne scheint. Nun kann es sein, dass der Benutzer die Storen ganz schliessen möchte, um seine Wohnung maximal gegen die Sonneinstrahlung abzuschirmen. Sobald er diese Korrektur ein paar Mal vorgenommen hat, erkennt dies das selbstlernende System und folgert daraus, dass es sich um eine Gewohnheit der Bewohner handelt. Es wird sich dann entschliessen, die Storen jeweils ganz zu schliessen. Dazu muss die Installation nicht neu programmiert werden, sie tut das selbstständig. Die Gebäudeautomation schafft nicht nur Komfort, Behaglichkeit und Sicherheit, sie wird in den nächsten Jahren auch eine zentrale Rolle im Energiemanagement spielen. Sie verändert unser Verbrauchsverhalten und wird den Gebäudepark in den nächsten Jahrzehnten stark zum Positiven verän■ dern.

Autor/Infos PierreSchoeffel,GeschäftsleiterGNI, www.g-n-i.ch www.intelligenteswohnen.com | www.siemens.ch/syncoliving www.knx.ch | www.feller.ch/zeptrion www.enjoyliving.ch | www.adhoco.com


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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Prädiktive Regelungen und Wetterprognosen in der Gebäudeautomation

Die auf rund 3000 Meter über Meer im Hochgebirge gelegene neue Monte-Rosa-Hütte ist ein Musterbeispiel für die neusten Entwicklungen der Gebäudetechnologie. Die darin erprobten Technologien und weitere Forschungsprojekte wie beispielsweise «OptiControl» besitzen ein grosses Potenzial bei allen Gebäudetypen. Wenn die Batterie und der Abwassertank der Hütte halb voll sind und Sonnenschein vorhergesagt ist, startet der stromintensive Reinigungsprozess für das Abwasser.

m 14. Juli 2011 knallte es unüberhörbar im Monte-Rosa-Massiv südlich von Zermatt: Rund 100 Kilogramm Sprengstoff beendeten den Rückbau der alten Monte-RosaHütte auf 2795 m. ü. M. Vielen Berg-

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gängern war die Steinhütte, über viele Jahre hinweg eine der grössten und am besten frequentierten des Schweizer Alpen-Clubs, ans Herz gewachsen. Im Laufe der Zeit waren allerdings die Komfortansprüche gestiegen und die Berghütte konnte nicht mehr zeitgemäss betrieben werden, weshalb rund 100 Meter oberhalb des alten Gebäudes ein neues errichtet wurde. Nach einer Planungs- und Bauzeit von rund sechs Jahren wurde die neue SAC-Hütte «Monte Rosa»

im September 2009 für die Alpinisten geöffnet. Die Idee zur Konzeption und Ausführung dieses Prestigeprojekts war anlässlich des 150-Jahre-Jubiläums der ETH Zürich entwickelt worden. Wegen der peripheren Lage fernab jeglicher Infrastruktur stand ein möglichst hoher Selbstversorgungsgrad im Mittelpunkt aller Planungen. Diese weitgehende Autarkie und die angestrebte Nachhaltigkeit waren nicht durch blosses Optimieren der einzelnen Gewerke zu erlangen. Der


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setzt man auf thermische Sonnenkollektoren, eine Photovoltaikanlage sowie auf die Gebäudetechnik und deren Steuerung. Das System kann im Bedarfsfall von einem mit Flüssiggas betriebenen Blockheizkraftwerk unterstützt werden.

zesses illustriert: Wenn die Batterie und der Abwassertank der Hütte halb voll sind und in nächster Zeit Sonnenschein vorhergesagt ist, startet die Regelung den Strom verbrauchenden Reinigungsprozess für das Abwasser. So verhindert die Anlage, dass durch ein zu schnelles Aufladen der Batterie Sonnenenergie ungenutzt bleibt. Bei schlechter Wetterprognose wird der Reinigungsprozess gestoppt. Sonst bestünde die Gefahr, dass die Stromreserven der Batterie aufgebraucht würden und man auf das kostbare Flüssiggas umsteigen müsste. Dass sämtliche Bestandteile dieses Gesamtsystems einwandfrei miteinander funktionieren, dafür sorgt die Gebäudeautomationssoftware Desigo der Siemens-Division Building Technologies (BT). Mit dieser wird die ständige Überwachung der Parameter, die Anpassung an die sich ändernden Bedürfnisse der Gebäudebenutzer sowie später auch die Kopplung zur verbundenen energetischen Optimierung vorgenommen. Die Steuerungssoftware wird dabei über Fernzugriff laufend optimiert, was eine weitere Effizienzsteigerung zur Folge hat.

Das Wettergeschehen energetisch ausnutzen

Forschungsprojekt OptiControl

In der sogenannten F-E-Phase II sollen neben der bisher implementierten konventionellen Regelstrategie auch «Gästebuchungen/Belegung» und «Wetterprognosen» ins Gebäudeautomationssystem eingespeist werden. Damit ergibt sich eine prädiktive Gebäudeautomation, das heisst, diese richtet sich vorausschauend nach dem Wetter und verwendet regionale Wettervorhersagen anstelle aktueller Umgebungswerte wie Aussentemperatur oder Sonneneinstrahlung. Periodisch soll das System automatisch eingreifen, um das Wettergeschehen am besten auszunutzen. Projektpartner der F-E-Phase II sind ETH Zürich, HS Luzern und Siemens Building Technologies. Das vorausschauende Verfahren hat grosse Vorteile, wie das Beispiel des Abwasserreinigungspro-

Gebäude verursachen über die Hälfte des europäischen Primärenergiebedarfs. Der Einsatz neuer Gebäudetechnologien (z. B. Wärmepumpen, thermoaktive Bauteilsysteme, Solaranlagen, Kühlung durch Nachtlüftung usw.) birgt daher ein grosses Energiesparpotenzial. Es ergeben sich jedoch komplexe Gesamtsysteme, die von stark variierenden Randbedingungen (Wetter, Belegung, dynamische Strompreise) abhängen. Um solche Anlagen optimal zu betreiben, werden zum Teil neue, vorausschauende Regelungskonzepte unter Verwendung von Wetter- und Belegungsvorhersagen benötigt. Im Rahmen des Forschungsprojekts für Optimal Building Climate Control (OptiControl), einer Kooperation der ETH Zürich, der EMPA, von Gruner AG, MeteoSchweiz und

Beispiel einer vorausschauenden Regelung aufgrund der Wetter- und Besucherzahlen. (CHP=gasbetriebenes Blockheizkraftwerk)

Weg führte über die intelligente Kombination sämtlicher Bestandteile. Bei der Gebäudehülle wurde vor allem auf die Materialwahl und die räumliche Anordnung geachtet. Bei der aktiven Energieversorgung

Prädiktive Regelung Bereits in den 1980er-Jahren waren prädiktive Regelungen und die Verwendung von Wetterprognosen hie und da ein Thema für die Gebäudeautomation, und es wurden erste Untersuchungen gemacht. Zur Untersuchung des Nutzens der Verwendung von Wetterprognosen in der Gebäudeautomation standen noch keine elektronischen Datensätze zu Wetterprognosen aus der Vergangenheit zur Verfügung. Die vergangenen Wetterprognosen mussten aus schriftlichen Dokumenten der damaligen Schweizerischen Meteorologischen Anstalt (Meteo Schweiz) gelesen und von Hand so codiert werden, dass sie für die Bearbeitung mit dem Computer geeignet waren. In den 1990er-Jahren war das Thema der prädiktiven Regelung in der Gebäudetechnik in der Fachliteratur und an Konferenzen schon präsenter, beispielsweise an der CLIMA 2000 Konferenz 1997 in Brüssel. Die Initianten zum Forschungsprojekt OptiControl waren aufgrund der bisherigen Untersuchungen überzeugt, dass prädiktive Regelung eine vielversprechende Option ist und die Energieeffizienz sowie das Innenraumklima für viele Anwendungen wesentlich verbessern kann.

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Siemens-BT, werden solche vorausschauende Regelungskonzepte entwickelt. Die dabei erarbeiteten vorausschauenden Regelstrategien zielen darauf ab, den Energieverbrauch von Gebäuden bei niedrigen Investitions- und Betriebskosten zu minimieren. Gleichzeitig sollen der Nutzerkomfort verbessert und elektrische Lastspitzen begrenzt werden. Das innovative Regelungskonzept entspricht demjenigen der Monte-RosaHütte, im Zentrum des Projekts stehen jedoch verschiedene andere Anwendungen, insbesondere die Anwendung integrierter Raumautomation in Bürogebäuden. Bei dieser geht es um die automatisierte optimale Regelung der Jalousien und der Beleuchtung, Heizung, Kühlung und Lüftung in einzelnen Gebäudezonen. Die Spezialisten entwickelten dabei Software, Modelle und Datensätze für die simulationsgestützte Evaluation von Regelstrategien, neue Regelalgorithmen, neue Algorithmen für verbesserte Wettervorhersagen am Gebäudestandort sowie Analysen von Einsparpotenzialen im Zusammenhang mit der Regelung. Es hat sich gezeigt, dass für solche intelligent arbeitenden Systeme zuverlässige Wetterdaten wichtig sind. Neue Wettermodelle liefern schon heute zellenweise und auf etwa zwei Kilometer genau die örtlichen Wettervorhersagen. Diese numerischen Wettervorhersagen können einerseits durch Messungen von meteorologischen Messstationen und andererseits von lokalen Sensoren des Gebäudeautomationssystems noch korrigiert werden. Mit dieser Vorgehensweise werden lokale Vorhersagen – für den Gebäudestandort – noch viel genauer als bisher. Die vorausschauende Verarbeitung aller Daten und deren Optimierung im Gebäudeautomationssystem ist sehr rechenintensiv und bedingt leistungsfähige Elektronik, die allerdings immer kostengünstiger verfügbar ist. Fachleute rechnen damit, dass die gesamte Ausrüstung für die optimale Gebäudesteuerung nicht mehr kosten wird, als sich durch die ersparten Energiekosten als auch durch verbesserten Komfort im Gebäude schnell von selbst bezahlt macht.

Grosse Potenziale bei allen Gebäudetypen Das Pilotprojekt der Monte-Rosa-Hütte deckt den komplexen Alltagsbetrieb in einem überaus anspruchsvollen hochalpinen Umfeld mit extremen klimatischen Bedingungen ab. Die Anwendung prädiktiver Regelungskonzepte ist aber auch für andere Gebäudetypen sinnvoll, zum Beispiel für energieeffiziente Wohn- und Bürogebäude oder Gebäude der öffentlichen Hand wie Schulen und Spitäler. Der erste Feldversuch von OptiControl findet an einem für den Schweizer Standard möglichst typischen Bau statt, einem fünfjährigen Bürogebäude in Allschwil bei Basel. Dessen bestehendes Regelungssystem Desigo von BT wurde mit einigen zusätzlichen Sensoren ergänzt, die Kommunikationstechnologie erweitert und intelligente Regelalgorithmen und das notwendige Monitoring programmiert. Mit den Anpassungen sollen Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent erreicht werden. Dank besserer Nutzung der thermischen Speichermasse wie etwa der Betondecken kann insbesondere der Heizenergieverbrauch deutlich reduziert werden. Seit Herbst 2011 wird OptiControl über 18 Monate am Gebäude getestet. Bereits ab 2013 möchte Siemens erste Bausteine der Software in ihre Produkte integrieren. ■

Überzeugende Anschlusstechniken Wandsteckdosen mit Push-In-Anschluss

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Wandsteckdosen mit Typ 23/25 Doppel-Push-In-Anschluss Schraubanschluss 16 A+T23 D114T23SL E-No 728 602 147 D114T23 E-No 728 602 107 NEU 16 A+T25 D114T25SL E-No 728 602 247 D114T25 E-No 728 602 207 NEU

Stecker / Kupplungen Schraubenlose Ausführung 16 A W210SL E-No 778 600 037 32 A W230SL E-No 778 900 037

Mit Doppelschrauben W210 E-No 778 600 007 W230 E-No 778 900 007

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Romantik-Hotel Muottas Muragl» zieht Bilanz

Muottas Muragl bei St. Moritz, auf 2456 Meter über Meer, ist eine der bekanntesten Aussichtsterrassen der Schweiz. Das Mountain Dining Romantik-Hotel Muottas Muragl ist jedoch mehr als eine charakteristisch aussergewöhnliche Aussichtsplattform im Engadin – es ist das erste PlusEnergie-Hotel des Alpenraums. ie national tätige Fanzun AG mit Hauptsitz in Chur war für die komplette Erneuerung des Hotels Muottas Muragl verantwortlich und hat das innovative Energiekonzept massgeschneidert entwickelt und umgesetzt. Dafür wurde sie 2011 mit dem Schweizer Solarpreis in der Kategorie Gebäude-Sanierungen, dem PlusEnergieBau (PEB) Solarpreis 2011, dem Milestone 2011, Kategorie Umweltpreis, sowie dem Schweizer Energiepreis Watt d’Or 2012 ausgezeichnet. «Wir wollen mit unseren Projekten architektonische und ökonomische Nachhaltigkeit in idealtypischer Art mit ökologisch wegweisenden Gesamtkonzeptionen verbinden», sagt Gian Fanzun, Geschäftsleitungsmitglied der Fanzun AG. «Die nun vierte Auszeichnung mit dem Watt d’Or für die Gesamterneuerung des Romantik-Hotels Muottas Muragl ist für uns eine Bestätigung für unsere Arbeit und unser langjähriges Engagement im

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Projektinfos • Bauherr: Bergbahnen Engadin St. Moritz AG • Baujahr: 2009–2010 • Konzeption, Architektur und Gesamtplanung: Fanzun AG • Baukosten: 20 Millionen CHF • Umbauzeit: 10 Monate • www.fanzun.ch • www.muottas-muragl.ch

Team Fanzun mit dem Watt d’Or 2012. (Bild: Fanzun AG, Chur)

Bereich des nachhaltigen Bauens. Wir suchen immer nach Lösungen, die der aktuellen Marktsituation genauso gerecht werden wie den drängenden Fragen der Zukunft. Dieses Projekt dürfen wir zu Recht als Leuchtturmprojekt für den Schweizer Tourismus bezeichnen.»

Ein Projekt und seine speziellen Bedingungen Der durchdachte Umbau des Hotels Muottas Muragl durch die Fanzun AG bezog die ausserordentliche Lage, die kurze Bauzeit und die speziellen Höhenbedingungen optimal mit ein. Das Berghaus verfügt über eine Energiekonzeption, die in der Jahresbilanz mehr Energie produ-

ziert, als das Hotel selbst benötigt. Auf fossile Brennstoffe wird komplett verzichtet. Doch das FanzunTeam setzte nicht nur auf ökonomisch nachhaltige Lösungen und einen adäquaten Umgang mit den natürlichen Ressourcen, sondern schuf auch ein Meisterwerk an modernem Design und Lifestyle mit Wohlfühlfaktor vor beeindruckender alpiner Bergkulisse. Das Energiekonzept basiert auf einer differenzierten Energieversorgung aus verschiedenen Quellen. Sonnenkollektoren, einerseits als Flachkollektoren auf dem Dach der Bahnstation, andererseits als Röhrenkollektoren an den südseitigen Fenstern, liefern Energie für die

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mit Erdwärme. Im Falle, dass die Energie der Sonnenkollektoren nicht ausreicht, wird die Wärmepumpe in Betrieb genommen und mit dieser Energie versorgt. Fällt überschüssige Sonnenenergie an, wird diese über die Sonden wieder im Erdreich gespeichert.

Erste Bilanz

Effiziente Solaranlage entlang des Bahntrassees.

Wassererwärmung und die Heizung. Insgesamt erzeugen die Kollektoren rund 70 000 Kilowattstunden pro Jahr. Die Abwärme aus dem Bahnbetrieb sowie der Kühlanlagen aus der Grossküche ergänzt die Wärmeversorgung des Gebäudes. Den gesamten Strom,

den Restaurant und Hotel verbrauchen, liefert eine Photovoltaikanlage, die entlang des Bahntrassees gebaut wurde. Diese Anlage erzeugt jährlich rund 100 000 Kilowattstunden Strom. Schliesslich versorgen 16 Erdsonden mit einer Länge von je 200 Metern das Hotel

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Seit der Eröffnung Mitte Dezember 2010 hat sich das erste PlusEnergie-Hotel der Alpen mittlerweile ein ganzes Jahr in der Praxis bewährt, sodass eine erste Bilanz gezogen werden kann: Die Ergebnisse der Photovoltaikanlage entlang des Bahntrassees haben die Erwartungen weit übertroffen. Mit einem spezifischen Ertrag von 1660 kWh/ kWp gilt die Photovoltaikanlage auf Muottas Muragl als die effizienteste Solaranlage der Schweiz und hat somit den bisherigen Spitzenreiter (Jungfraujoch mit 1537 kWh/kWp) weit übertroffen.

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Schweizer Energiepreis Watt d’Or 2012 Das wegweisende Konzept des Romantik-Hotels Muottas Muragl und seine Umsetzung haben die Jury auf der ganzen Linie überzeugt: Das von der Fanzun AG entwickelte Gesamterneuerungs-Projekt wurde mit dem Schweizer Energiepreis Watt d’Or Preis 2012 in der Kategorie Gebäude und Raum ausgezeichnet. Ziel des Watt d’Or ist es, solche Projekte bekannt zu machen und so Wirtschaft, Politik und die breite Öffentlichkeit zu motivieren, die Vorteile innovativer Energietechnologien für sich zu entdecken. Die Fanzun AG mit Hauptsitz in Chur und Standorten im Engadin, in Arosa und in Zürich verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung im Bauwesen. Das interdisziplinäre Team besteht aus rund 50 Architekten, Ingenieuren, Bauherrenvertretern, Energiefachleuten, Bauleitern und Ökonomen und gehört zu den schweizweit innovativsten Planungsund Dienstleistungsbüros.

Einzigartige Lage für Touristen und Sonneneinstrahlung. (Bild: Daniel Martinek Fotografie, St. Moritz/Zürich)

Das Romantik Hotel Muottas Muragl verfügt über eine Eigenenergieversorgung (EEV) von 105 %. Dank der Erweiterung und Sanierung konnte der Gesamtenergiebedarf um 64 % von 436 000 kWh/a auf 157 400 kWh/a reduziert werden. Der bisherige Jahresbedarf von

E E U N NE PA H C U TO

ca. 40 000 Litern Heizöl und der Haushalts- und Betriebsstrom von 36 600 kWh/a können jetzt zu 100 % durch Solarenergie gedeckt werden. Die CO2-Emissionen konnten um 144 Tonnen und damit ebenfalls um 100 % reduziert wer■ den.

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Energie sparen dank intelligenten Energie-Informations-Systemen

Am iHomeLab der Hochschule Luzern, Technik & Architektur, erforscht und präsentiert man Szenarien und Anwendungen zum Thema Gebäudeintelligenz und prüft sie auf ihre Tauglichkeit. Am iHomeLab wurde zum Beispiel «Smart Energy Monitor» entwickelt, der in Echtzeit Auskunft über den Energieverbrauch gibt und Vorschläge macht zur Reduktion des Verbrauchs. as iHomeLab der Hochschule Luzern verfügt über eine grosse Forschungskompetenz auf dem Gebiet der Gebäudeintelligenz. Unter der Leitung von Professor Alexander Klapproth erforscht ein Team mit 18 Informatik- und Elektroingenieuren den Einsatz neuster Technologien wie Wireless Sensor Networks, Internet of Things und Ambient Intelligence für mehr Energieeffizienz, Komfort und Sicherheit in Gebäuden. Die Forschungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Wirtschafts- und Industriepartnern durchgeführt und durch Fördermittel mitfinanziert. Das iHomeLab leistet einen wichtigen Beitrag zur Dachstrategie «Das Gebäude als System» der Hochschule Luzern.

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Ein Gebäude, das mitdenkt Heute werden in der Schweiz rund 50 % der gesamten Energie in Gebäuden verbraucht – für Heizung,

Klimatisierung und Warmwasser, für Elektrizität und Unterhalt. Die Senkung des Energieverbrauchs, oder positiv formuliert: die Steigerung der Energieeffizienz, ist einer der wichtigsten Treiber für das Thema Gebäudeintelligenz. Die Wissenschaftler des iHomeLab verfolgen zwei Ansätze: wahrnehmungsfähige Gebäude und Visualisierung des Energieverbrauchs.

Das Gebäude nimmt seine Bewohner wahr Intelligente Gebäudetechnik bedeutet, dass sich das Gebäude den Bedürfnissen und Gewohnheiten des Benutzers anpasst und nicht umgekehrt. Die Voraussetzung dafür liegt in der Vernetzung. Sei es die Klima- oder die Multimediaanlage – dank Vernetzung können diese Geräte miteinander kommunizieren und von überall gesteuert und überwacht werden.

Das iHomeLab an der Hochschule Luzern, Technik & Architektur: Hinter der intelligenten Fassade, die sich den jeweiligen klimatischen Situationen anpassen kann, verbirgt sich eine Denkfabrik.

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Im intelligenten Gebäude werden gewisse Funktionen wie Heizen und Kühlen automatisiert, abgestimmt auf das Verhalten von Nutzerinnen und Nutzern. Intelligente Gebäude werden ihrem Namen nur dann gerecht, wenn sie die verschiedenen Bedürfnisse und Interessen der Benutzer situativ mitberücksichtigen. Dazu braucht es Gebäudeintelligenz mit Wahrnehmungsfähigkeit der Raumumgebung. Lokalisierungsverfahren zur genauen Positionsbestimmung von Raumautomationsgeräten zu erforschen, ist einer der Forschungsschwerpunkte am iHomeLab. Solche Geräte sollen in Zukunft in grosser Zahl in Bürogebäuden, Einkaufszentren, Krankenhäusern, Flughäfen usw. zur Steuerung z. B. von Klima, Beleuchtung, Zutrittskontrolle oder Alarmierung eingesetzt werden. Raumautomationsgeräte könnten sich bei Kenntnis ihrer Position und des räumlichen Kontexts weitgehend automatisch ins System einbinden und konfigurieren. Dadurch würden die Kosten für Inbetriebsetzung, Konfiguration, Migration und Wartung von Gebäudeautomationssystemen deutlich reduziert. Diese Technologie soll in zukünftige Raumautomationsgeräte und Konfigurations-Werkzeuge integriert werden. Hierzu werden geeignete Verfahren und Algorithmen erforscht und Funktionsmuster entwickelt. Wie sinnvoll und komfortabel wäre es, wenn beim


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Schlafengehen der Nachtmodus, beim Verlassen des Hauses der Abwesenheitsmodus und beim Start in die Ferien der Ferienmodus aktiviert würde? Das System würde alle nötigen Abschaltungen und Netzablösungen einleiten, intelligent und selbstständig. Wie geht das? Geräte, Boden, Licht, Aussenhülle sind miteinander verbunden und werden auf einem zentralen Steuerungssystem programmiert. Die Daten können über verschieden Kanäle übertragen werden, z. B. über Wireless, das Stromnetz oder Datenkabel. Temperatur, Licht, Standby werden automatisch gesteuert.

Energievisualisierung als Schlüssel zu einer neuen Energiepolitik Niemand hat einen Überblick, wann er wie viel Energie verbraucht. Wenn man hingegen unmittelbar sehen kann, wo Energiefresser sind, kann man reagieren. Am iHomeLab forscht man an Technologien für ein erweitertes Smart Metering mit dem Ziel, den Energieverbrauch verschiedener Geräte und Systeme detailliert und unmittelbar zu ermitteln, zu analysieren und auf einfach verständliche Art darzustellen. Zusätzlich gibt das System konkrete Empfehlungen zum Stromsparen, indem es z. B. die Einsparungsmöglichkeiten beim Einsatz

Das iHomeLab ist eine Plattform für interdisziplinäre Netzwerke. Hier werden innovative Szenarien diskutiert und überprüft. von Strom sparenden Leuchtmitteln aufzeigt. Die Konsumenten können so tarifabhängig entscheiden, wann sie Strom beziehen, und erfahren, welches die Stromfresser sind. Dies wiederum erlaubt den Energieversorgern, die Produktion und die Netze zu optimieren. Nach der Katastrophe in Fukushima und der daraus entstandenen Debatte um den Atomausstieg steht die Energiepolitik in Europa zurzeit am Scheideweg. Die Politik diskutiert nun aufgrund ambitionierter Klimaziele, die Konsumenten in Sachen Energieverbrauch und Mobilität umzuerziehen. Anstelle von Atomstrom soll zukünftig die Energieversorgung mit CO2-neutralen

Methoden wie Wasserkraft, Windenergie, Biogas, Erdwärme oder Sonne sichergestellt werden. Die Herausforderungen bestehen darin, dass diese Quellen zum Teil noch erschlossen und ausgebaut werden müssen. Dazu kommt, dass ein Teil dieser Energieträger nicht kontinuierlich verfügbar ist und elektrische Energie nach wie vor schwierig zu speichern ist. Die daraus resultierenden Versorgungsengpässe und die Dynamik des Energieangebots machen intelligente Energieeffizienz zum Imperativ. Um dies zu ermöglichen, benötigt Europa eine intelligente Stromversorgung – auf der ganzen Linie, von jedem Erzeuger bis zu jedem

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nicht überwacht fühlen? Und wie können die Forscher dazu beitragen, dass der Mensch trotz aller Technologisierung im Vordergrund steht? Um diese Themen und weitere spannende Fragen im Zusammenhang mit Gebäudeintelligenz zu beantworten, forscht man am iHomeLab weiter.

Projektbeispiel NIALM

Der Smart Energy Monitor, der am iHomeLab der Hochschule Luzern entwickelt wurde, gibt in Echtzeit Auskunft über den Energieverbrauch und macht Vorschläge zur Reduktion des Verbrauchs.

Am iHomeLab der Hochschule Luzern wurde eine intelligente Steckdose entwickelt, welche angeschlossene Geräte anhand ihrer Leistungssignatur erkennt und innerhalb einer intelligenten Strominfrastruktur Informationen für das Energiemanagement liefert. Verbraucher. Mit dem Smart Grid, dem intelligenten Stromnetz der Zukunft, kann diese Herausforderung gemeistert werden. Dabei geht das Stromnetz eine Symbiose mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien ein, womit die dynamische Angebotsund Nachfragesituation jederzeit ausgehandelt werden kann. Um das Smart Grid mit Informationen zu versorgen, werden intelligente Gebäude, sogenannte Smart Buildings benötigt, die Informationen erzeugen, sammeln, auswerten und über intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meters, mit dem Netz kommunizie-

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ren. Ohne bauliche Massnahmen, allein durch automatisierte Regulierung und durch Sensibilisierung der Nutzer für Energieschleudern – vom Standby bis zum offenen Fenster – liessen sich bis zu 25 % Energie sparen. In unserer Tätigkeit stossen wir ständig auf neue Herausforderungen: Wie kann die Sicherheit der Technik im Hinblick auf Datenschutz und Störungen gewährleistet werden? Wie lassen sich die Entwicklungen für eine breite Masse nutzbar machen? Wie lässt sich eine sinnvolle Vernetzung des Wohnbereichs erreichen, sodass sich Menschen zwar aufgehoben, aber

In Schweizer Haushalten lassen sich zwischen 5 – 15 % an elektrischer Energie sparen, vorausgesetzt die Konsumenten werden über ihren eigenen Energiekonsum informiert. Durch den Einsatz von NIALM (Non Intrusive Appliance Load Monitoring = berührungsfreie Lasterkennung von Verbrauchern) ist es möglich, den gesamten Energieverbrauch aufzuschlüsseln. NIALM kann nicht nur einzelne Verbraucher erkennen, es kann auch Verbraucherkategorien bilden. So können beispielsweise alte Glühbirnen von neuen LED-Lampen unterschieden werden. Der Benutzer kann so seinen eigenen Energiekonsum besser kontrollieren und gezielt Einfluss darauf nehmen. Wie ist das möglich? Jedes elektrische Gerät hat ein eigenes, dem Gerätetyp entsprechendes Energieprofil. Dieses unterscheidet sich zu anderen Geräten wie der Fingerabdruck eines Menschen zu einem andern. Werden diese Fingerabdrücke erkannt, sind die Geräte identifiziert. Auf diese Weise kann der gesamte Energieverbrauch in Gebäuden den unterschiedlichen Geräten zugewiesen werden. Eine Datenbank speichert die Fingerabdrücke. Dadurch wird es möglich, den Energieverbrauch von Geräten miteinander zu vergleichen. So werden Geräte, die nicht energiesparend sind, einfach erkannt und entsprechende Massnahmen können eingeleitet werden. ■

Autor/Infos Prof. Alexander Klapproth, Leiter iHomeLab – Hochschule Luzern, www.ihomelab.ch


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Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Raumklima verbinden

Die Velux-Gruppe versteht sich als führendes Unternehmen in der Entwicklung von optimalen Wohn- und Lebensbedingungen durch Tageslicht und frische Luft. Im Vordergrund steht dabei die ideale Symbiose zwischen Energie, Raumklima und Umwelt, wie Felix Egger, Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung, erklärt. Für Alexandra Saur, Leiterin Architektur und Business Development, ist ein Experiment besser als tausend Expertenmeinungen. Sie verfolgt das interne Projekt Model Homes aus nächster Nähe. Vom Dachfenster zur Gesamtlösung – trifft das eher zu? Egger: Seit der Firmengründung spielen für uns Licht und natürliche Ventilation eine zentrale Rolle. Es ist uns deshalb ein besonderes Anliegen, die Qualität der Lichtverhältnisse für Wohnräume ständig zu verbessern. Heute sind unsere Dachfenster ein Element im Rahmen eines Gesamtkonzeptes, das Menschen mit Tageslicht, frischer Luft und Aussicht nach draussen versorgen will. Das Grundprinzip besteht darin, Wohnhäuser in autarke Einheiten umzugestalten, die Tageslicht, Sonne und frische Luft ins Innere lassen. Diese Elemente werden so eingesetzt und gesteuert, dass sie die für eine bessere Wohnqualität benötigten Komfortund Energievoraussetzungen bieten. Ein Velux-Dachfenster ist auch eine Türe: Felix Egger und Alexandra Saur. (Bild: Erich Schwaninger)

Herr Egger, wer Velux sagt, denkt an Dachfenster. Teilen Sie diese Wahrnehmung? Felix Egger: Das Dachfenster ist sicher das Produkt, mit dem man uns zuerst identifiziert. Darüber hinaus engagieren wir uns seit vielen Jahren für eine gesamtheitliche Be-

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trachtung der Gebäude. Unter dem Begriff nachhaltiges Wohnen zeigen wir auf, wie sich die drei Kernthemen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Raumklima verbinden lassen. Unser Fokus ist es, Licht und Luft durchs Dach zu bringen, dort sind wir die Experten.

Die Velux-Gruppe betreibt in Europa verschiedene Modellhäuser. Sind das Ihre Forschungsplätze? Alexandra Saur: Das Projekt Model Home 2020 ist eine Vision für klimaneutrale und energieeffiziente

Interview/Infos Erich Schwaninger www.velux.ch


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Gebäude mit hoher Lebensqualität. Basierend auf der Philosophie unseres Firmengründers, wonach ein Experiment mehr Wert ist als tausend Expertenmeinungen, wurde im Projekt ein grosser Fokus auf praxisnahe Umsetzung von Konzepten gelegt. Im Rahmen dieses Experiments entwickeln wir in sechs europäischen Bauprojekten neue Wege für das Wohnen und Arbeiten mit angenehmem Raumklima, optimaler Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien. Diese Projekte greifen die jeweils unterschiedlichen klimatischen, kulturellen und architektonischen Bedingungen auf und entwickeln spezifische Lösungen für höchsten Wohnwert und bestmögliche Energieeffizienz. Dazu werden der Energieverbrauch und die Innenklimabedingungen während der Nutzungsphase laufend gemessen und die Ergebnisse dokumentiert.

Welchen Stellenwert hat dabei das Thema Licht? Saur: Wir wollen aufzeigen, was mit einer gezielten Tageslichtplanung erreicht werden kann. In der Diskussion um die Energieeffizienz kommt das Thema Raumklima trotz der Tatsache, dass wir fast 90 Prozent unserer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen, häufig etwas zu kurz. Unser Ansatz ist der Wohlfühlkomfort. Mit den Modellhäusern treten wir den Beweis an, dass es überhaupt kein Widerspruch ist, viele «Löcher» in der Hülle zu haben und trotzdem PlusEnergiehäuser bauen zu können. Auffallend ist die Breite, mit der Velux die Aufgabe anpackt: Integral planen und alles optimal aufeinander abstimmen. Ist das Ihr Fokus? Saur: Absolut. Zusammen mit Wissenschafts- und Industriepartnern streben wir nach optimalen Lösungen und treiben diese laufend wei-

ter. Unseren gesamtheitlichen Ansatz verfolgen wir konsequent. Egger: Wir überlegen uns schon beim Bau einer Liegenschaft, wie diese in zehn, zwanzig Jahren genutzt werden könnte, wenn sich die

«Für uns ist es eine besondere Herausforderung, einen Altbau von Grund auf zu erneuern.» Alexandra Saur

Familienstruktur verändert hat. Eine flexible Nutzung muss möglich sein. Spielt der integrale Gedanke auch bei der Realisierung eines Gebäudes eine Rolle? Saur: Wir haben sozusagen das Gesamtwissen vor Ort, das heisst, wir sind sehr gut aufgestellt, wenn es um Themen wie Nachhaltigkeit,

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überschuss. Autark im Sinne des Wortes ist das nicht. Egger: Ich denke, dass das genau die grosse Herausforderung ist, die die entsprechenden Fachkräfte diskutieren müssen. Es wäre vermessen, zu behaupten, wir hätten die Lösung für dieses Thema. Wir sind jedoch überzeugt, dass die Entwicklung von PlusEnergiehäusern die richtige Stossrichtung ist. Wo sinnvollerweise die Stromproduktion über Photovoltaik erfolgt, eher dezentral auf jedem Dach oder aber zentral mit grösseren Flächen, wird sich noch zeigen müssen. Auch das Problem der Speicherung muss gelöst werden. Vielleicht gibt es diesbezüglich mit den nächsten Generationen von Elektromobilen einen Ansatz, überschüssige Energie in den Akkus von stehenden Autos zu speichern.

Velux-Haus als Gesamtkonzept: mit solarer Wassererwärmung, Photovoltaik, solarer Energiegewinnung durch die Fenster, natürlicher Belüftung und Nutzung des Regenwassers, für die Heizung in der Regel eine Sole-Wasser-Wärmepumpe. (Grafik: Velux)

Energieeffizienz und Raumklima sowie konstruktive Fragestellungen geht. Darüber hinaus arbeiten wir eng mit unserer Entwicklungsabteilung in Dänemark oder auch anderen Velux-Niederlassungen zusammen. In der Ausführung ist vorrangig das Dach unsere Kernkompetenz. Hier arbeiten wir ausschliesslich mit lokalen Partnerfirmen zusammen. Die moderne Technik von Velux und der alte Immobilienpark: ein Widerspruch? Saur: Der Bedarf an Sanierungsmassnahmen ist generell gegeben. Für uns ist es eine besondere Herausforderung, einen Altbau von Grund auf zu erneuern. Mit moderner Technik und aktuellen Produkten ist es durchaus möglich, ein Gebäude, das als «Energieverschwender» gilt, so zu sanieren, dass es auch in zwanzig Jahren noch dem Stand der Technik entspricht.

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Wie sieht das optimale Haus bezüglich Energieeffizienz aus? Saur: Für uns stehen ganz klar PlusEnergiehäuser im Fokus. Ein Haus ist heute fähig, mehr Energie zu produzieren, als es tatsächlich benötigt. Egger: In unseren Häusern ist der Beweis erbracht, dass das möglich ist: mit Photovoltaik, Solarkollektoren für das Warmwasser, einer Wärmepumpe, natürlicher Belüftung, solaren Energiegewinnen durch die Fensterflächen und LEDBeleuchtung. Im Winter kommt neben dem natürlichen Belüftungssystem ein mechanisches Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung zum Einsatz. Autark sind solche Gebäude nicht. Wenn die Sonne nicht scheint, muss der Strom vom öffentlichen Netz bezogen werden. Saur: Unter dem Strich, in der Jahresbilanz, ergibt sich ein Energie-

Die Luftumwälzung in Ihren Häusern erfolgt durch natürliche Ventilation. Das funktioniert jedoch nur mit einer offenen Gebäudestruktur. Saur: Es ist ein Zusammenspiel von Architektur und Gebäudetechnik. Für den Luftaustausch nutzen wir den Kamineffekt, ganz nach dem Motto: Behaglichkeit durch natürliche Ventilation. Entscheidend ist die Anordnung der Fenster. Unterstützt wird der Prozess durch die automatische Steuerung der Fensteröffnungen und des aussen liegenden Hitzeschutzes. Weiter regeln Sensoren die Temperatur, den CO2-Haushalt sowie die Luftfeuchtigkeit und sorgen so für behagliches Wohnen. Der Minergie-Standard setzt auf Komfortlüftung, Sie belüften natürlich. Wie passt das zusammen? Egger: Das passt hervorragend. Minergie hat es geschafft, in der Gebäudetechnik einen Standard zu erreichen, der europaweit seinesgleichen sucht. Wenn die Gebäudehülle immer dichter wird, ist das Thema Lüftung zwingend. Irgendwo gibt es eine sinnvolle Ergänzung mit der Komfortlüftung, so in ganz kalten Jahreszeiten. Hingegen ist die Raumauskühlung im Sommer mit offenen Fenstern deutlich effi-


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zienter. Es ist nicht ein Entwederoder, es ist eine sinnvolle Ergänzung. Grosse Fenster, das ist wie wohnen im Grünen. Stimmt diese These? Saur: Grosszügig dimensionierte und richtig angeordnete Fenster erhöhen den Wohlfühlkomfort, wirken sich positiv auf unsere visuelle Behaglichkeit aus und steigern den Wohnkomfort. Der Bewohner holt sich die Natur in den Raum und lebt sozusagen mit ihr im Einklang. Schlecht gelüftete Räume und unzureichende Belichtung sind so passé. Die thermische Behaglichkeit ergibt sich dann je nach Fenstertyp, Sonnenschutzprodukten ...

gen. Angefangen vom Standort des Gebäudes, in welcher Klimaregion befindet sich das Bauwerk, bis hin zur Orientierung der Fenster und ihrer Fensterflächenanteile. Möchte man hohe Wärmedämmeigenschaften, also einen geringen Wärmeverlust mit seinen Fenstern erzielen, so ist die Priorität auf einen niedrigen U-Wert zu setzen. Im Winter möchte man möglichst hohe passive Solargewinne erzielen; im Sommer dagegen sollte die Hitze draussen bleiben. Dies würde bedeuten, im Winter einen möglichst hohen und im Sommer einen geringen g-Wert zu wählen. Die ultimative Lösung wäre ein umschaltbares Glas.

der Raumwärme ist bekanntlich vor allem im Winter das zentrale Thema, und gerade in der kalten Jahreszeit haben insbesondere Fenster einen sehr angenehmen Effekt:

... und durch die richtige Abstimmung des U- und g-Wertes. Worauf muss man hier achten? Saur: Hier gilt es zunächst, mehrere Randbedingungen zu berücksichti-

Sind die Fenster noch immer eine Schwachstelle in der Fassade? Egger: Fenster werden heute vielfach noch primär als möglicher Wärmeverlust gesehen. Der Verlust

Mit welchem System wird ein Velux-Haus automatisiert? Egger: Die elektrischen Velux-Produkte basieren auf dem im Jahr 2002 gegründeten io-homecon-

«Eine Vision ist das lernende Haus, das sich dem Nutzerverhalten anpasst.» Felix Egger

Durch die Sonneneinstrahlung werden die Räume kostenlos erwärmt. Dieser Wärmegewinn ist dem Wärmeverlust gegenüberzusetzen und kann für die Energiebilanz eines Fensters durchaus positiv sein.

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trol-Kommunikationsprotokoll. Das ist ein offener Standard, welcher durch andere Firmen wie beispielsweise Somfy im Bereich Antriebe und Steuerungen für Rollläden, Sonnenschutz und Tore sowie unserer Schwestergesellschaft Win-

«Ein Haus ist heute fähig, mehr Energie zu produzieren, als es tatsächlich benötigt.» Alexandra Saur

dow Master in der Gebäudeautomatisierung eingesetzt wird. Mit einer Fernbedienung lassen sich bis zu 200 Geräte fernsteuern, die Zuweisung auf der Bedienung erfolgt durch den Benutzer. Durch den Einsatz der optionalen TaHoma-Box lassen sich die Geräte auch bequem übers Internet steuern, sodass offen gelassene Fenster oder aber das Schliessen der Aussenrollladen bei zunehmender Sonne an einem Sommertag kein Problem mehr sind. Die Funktechnologie basiert auf einem 128-Bit-Verschlüsselungscode und ist sehr sicher in der Anwendung. Im Vergleich zu anderen Funklösungen zeichnet sich io-homecontrol durch die Funktion

der Rückbestätigung aus. Die bidirektionale Kommunikation ermöglicht es den Produkten, auf Steuerbefehle zu antworten, was wiederum eine deutlich bessere Benutzerinteraktion sicherstellt. Unsere Produkte sind so vorbereitet, dass sie mit den unterschiedlichsten Systemen zusammenarbeiten können. Ist die Anbindung an ein Bussystem gewährleistet? Egger: Ja. Die Idee von io-homecontrol war es, einen offenen Standard zu kreieren. Schlussendlich hängt es davon ab, wie viele Firmen diesen unterstützen und auch Produkte anbieten. Über ein Bussystem kann das gesamte Gebäude durch ein zentrales System gesteuert und visualisiert werden. Auffallend an Ihren Häusern ist die etwas eigenwillige Architektur. Ist diese rein vom Design her oder auch energetisch getrieben? Saur: Wir passen unsere Häuser der Situation vor Ort und der gesamten Umgebung an. Eine Hanglage oder die Beschattung durch umliegende Gebäude muss berücksichtigt werden. Für ein Solarhaus sind das spezielle Herausforderungen. Die Geometrie des Hauses wird den äusserlichen Begebenheiten bezüglich

Velux gilt als Erfinderin des modernen Dachfensters. Das Unternehmen wurde 1941 von Villum Kann Rasmussen in Dänemark gegründet. Im Namen Velux ist die unternehmerische Vision von frischer Luft (Ventilatio) und Tageslicht (Lux) im Sinne von nachhaltiger Wohn- und Lebensqualität enthalten. Die Velux-Gruppe verfügt in 11 Ländern über Fabrikationsbetriebe, in 40 Ländern ist sie mit eigenen Gesellschaften vertreten und beschäftigt weltweit rund 10 000 Mitarbeitende. Eigentümerin der Holding mit Sitz im dänischen Hørsholm ist die Gründerfamilie sowie eine Stiftung. Die 1977 gegründete Velux Schweiz AG, Trimbach, ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Velux-Gruppe. Das Unternehmen bietet Dachfenster und -systeme (für Schräg- und Flachdächer) sowie ergänzende Produkte im Bereich Hitze- und Sonnenschutz und Gebäudeautomation, u.a. das weltweit erste solarbetriebene Dachfenster.

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Dachform, Dachaufbau und Fensteranordnungen angepasst. Auch die graue Energie der verwendeten Baumaterialien und deren Transport wird bilanziert. Idealerweise besteht die Möglichkeit, Baustoffe aus der Region zu verwenden. Bei unseren Häusern soll der ökologische Fussabdruck spätestens nach 30 Jahren verschwunden sein. Schlussendlich gehört auch die Art der Mobilität der Hausbewohner zu unserer gesamtheitlichen Betrachtungsweise. Funktionieren auch Zweckbauten nach der Velux-Philosophie? Egger: Ja, das Konzept ist übertragbar. Eines unserer Modellhäuser ist eine Universität mit CO2-neutraler Bauweise. Wohin geht die Reise bezüglich Energieeffizienz und Technologie? Saur: Vor ein paar Jahren war ein PlusEnergiehaus undenkbar, und heutzutage ist das schon annähernd Stand der Technik. Speziell im Bereich Hochleistungsdämmstoffe und Nanobeschichtungen sehe ich ein grosses Potenzial. Egger: Es wird zudem weitergehen in der Automatisierung, und die Benutzerfreundlichkeit der Geräte muss zwingend verbessert werden. Eine Vision ist das lernende Haus, das sich dem Nutzerverhalten anpasst. Was empfehlen Sie bezüglich Beleuchtung? Egger: Unsere Botschaft ist klar: So viel Tageslicht nutzen wie möglich. Dazu ist eine clevere Gebäudetechnik notwendig. Manchmal besteht im Sommer eine Diskrepanz zwischen Beschattung und Beleuchtung. Was nützt es mir, wenn ich grosse Fenster habe, im Sommer aber trotzdem den Rollladen herunterlassen und das Licht einschalten muss? Da gibt es heute intelligente Lösungen mit Stoffen, die lichtdurchlässig sind und hervorragende Hitzedämmeigenschaften aufweisen. Jedes Bauteil muss optimal ausgewählt sein und einen Beitrag zu einem optimalen Ganzen leisten. ■


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Ihr Hund interessiert sich nicht für Ihre Sicherheit? Wir schon! Die neue Magic Watcher Funk-Alarmanlage wird auch Sie begeistern! Besonderes Augenmerk wurde auf ein einfaches und intuitives Bedienkonzept gelegt. Jedermann hat die Anlage rasch im Griff. Zudem werden Sie an Magic Watcher folgende Highlights besonders schätzen: Elegantes Touch-Display mit dem Überblick über sämtliche Einstellungen. Volle Bidirektionalität. Einfache, kabelfreie und damit sehr kostengünstige Installation. Eignet sich besonders auch für Mietobjekte. Mit revolutionärer Infraschall-Technologie. Freies Bewegen von Personen und Haustieren auch bei aktivierter Anlage möglich (Überfallschutz). Modular erweiterbar mit Magnetkontakten, Innen- & Aussensirenen, GSM-Modulen, Codetastaturen, Rauchmeldern sowie Panik- & Deaktiviertasten. Ganz nach dem Motto: Alles kann – nichts muss. 3 Jahre Garantie!

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Vernetzte Gebäudesystemtechnik auf Basis KNX

Die Gebäudesystemtechnik im neuen ToolCenter der Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG bietet mehr als Standard und ist dennoch äusserst einfach aufgebaut. Der Anspruch, ein nachhaltiges Gebäude zu schaffen, wurde mehr als erfüllt.

Das zukunftsweisende und in den Abläufen effiziente und flexible Logistikzentrum ToolCenter der Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG in Urdorf.

m Industriegebiet Bergermoos in Urdorf steht heute das neue, zukunftsweisende Logistikzentrum von Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG. Rund 80 000 Produkte werden hier zwischengelagert und auf Be-

I

Autor/Infos René Senn, KNX Swiss und Roger Maneth, Maneth Stiefel AG. Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG ist ein international tätiges Handelsunternehmen für Qualitätswerkzeuge für die Mess-, Fertigungs- und Montagetechnik und Arbeitsschutz. www.knx.ch www.b-r.ch www.masti.ch

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stellung ausgeliefert. Zudem sind hier modernste Logistik- und Förderanlagen sowie die dazugehörigen Arbeitsplätze untergebracht, was eine höchst effiziente Lagerbewirtschaftung ermöglicht. Modern ist auch die installierte Gebäudesystemtechnik, die vollständig auf dem Standard KNX basiert. Das sogenannte ToolCenter lässt sich flexibel, energie- und ressourceneffizient betreiben. Sämtliche Schaltund Steuerungsabläufe sind innerhalb der Gebäudesystemtechnik dem Logistikprozess angepasst. Sie verfügen über Funktionalitäten, die dank dem Einsatz des standardisierten Bussystems KNX möglich sind. Heute steuert und kontrolliert das zentrale Cockpit im technischen Dienst sämtliche haustechnischen Anlagen. Angeschlossen

und somit vernetzt sind Lichtsteuerungen, Einzelraum-Temperaturregelung und -Lüftungen, die Heizund Lüftungszentrale, Jalousien, Schaltuhren, Störmelder, Tür- und Torsteuerungen mit LuftschleierAnlagen sowie die Multimediaanlagen in den Sitzungsräumen. Zudem werden Betriebszeiten wichtiger Anlagenteile erfasst, Energieverbräuche aufgezeichnet, dargestellt und periodisch kontrolliert. Das Gebäude erfüllt aus dieser Sicht die Kriterien der Energieeffizienzklasse A, wie sie in der Europäischen Norm EN 15232:2007 «Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement» beschrieben sind. Sehr clever und energieeffizient sind denn auch die raffinierten Details der Steuerungen, die das Ingenieurbüro Maneth Stiefel AG in diesem KNX Projekt vorbildlich umgesetzt hat. Nachstehend aufgeführt sind einige Beispiele: • Prozessoptimierte Beleuchtungssteuerung: Alleine in den rund 200 Lagerschluchten für Kleinteile sind über 2000 FluoreszenzLeuchten (T5/54W) installiert. Die über KNX gesteuerte und auf dem DALI-Bus basierende Beleuchtung wurde pro Lagerschlucht in je drei Lichtgruppen, passend zu den Logistikprioritäten, aufgeteilt. Betritt ein Logistik-Mitarbeiter eine Lagerschlucht, wird die Beleuchtung über Lichtschranken und Bewegungsmelder in diesem Bereich hoch- und bei Nichtbenutzung wieder heruntergedimmt. Das Resultat sind zwei Schaltzyklen


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pro Tag, wobei die Beleuchtung nur dort eingeschaltet ist, wo sie gebraucht wird. Die Mehrinvestition amortisiert sich dank der eingesparten Energie etwa nach vier Jahren. Die rund 600 Leuchten in den Büros werden tageslicht- und präsenzabhängig gesteuert. Nimmt der Nutzer über die Taster auf die Lichtstärke Einfluss, wird die Automatik übersteuert. Dies vereint Energie- und Nutzeranspruch. • Energieeffiziente Beschattung: Die automatische Beschattungssteuerung wird präsenz-, raum- und zeitabhängig und je nach Aussentemperatur gesteuert. Bei Kühlbetrieb im Sommer werden die Jalousien zudem automatisch geschlossen und für den Nutzer gesperrt. Dieser «Notstand» spart erheblich Energie und wird ausserdem dem Nutzer auf dem Taster im Büro angezeigt. Auch wurde die Anbindung der RWA-Anlagen und Lüftungsfenster mit Nachströmöffnungen an KNX integriert, was eine energieeffiziente Nachtauskühlung ermöglicht. • Integriert gesteuerte HLK: Das Projekt zeigt eindrücklich, dass Heizungs-, Lüftungs- und KlimaSteuerungen (HLK-Anlagen) ohne weiteres mit KNX ausgeführt werden können. Die Volumenstromregler der Lüftungen werden temperatur- und anwesenheitsabhängig direkt von KNX angesteuert. Temperatur- und zeitabhängige Schaltbefehle ab Facility Server schalten darüber hinaus die Anlagen. Zudem werden alle Ventil- und VAV-Stellungen (Volumenstrom-Regler), Störmeldungen und Temperaturen für alle Heiz- und Lüftungsgruppen visualisiert und aufgezeichnet. Heizung und Lüftung haben keine eigenen proprietären Visualisierungen mehr. Sie sind mit je einer RS232-Schnittstelle an das KNX-System angebunden. Dies ermöglicht die komplette Ansteuerung und Visualisierung der Heizungs- und Lüftungsanlagen mit Hilfe des Cockpits, der zentralen KNX-Visualisierung im ToolCenter. Dank Vernetzung mit

KNX lassen sich auch die Anlieferungstore und deren Torluftschleier über das Cockpit überwachen und ansteuern. Letztere werden mit KNX auch zudem abhängig von der Aussentemperatur gesteuert. Technische Überwachung: RWA (Rauch-Wärme-Abzüge), Brandmeldeanlage, Alarmanlage, Notbeleuchtung, Wasserregime, Tore, HLKS sowie die Elemente der Elektrotableaus (Akkus, wichtige Sicherungen) sind mit KNX vernetzt und werden so überwacht. Wo nötig wird Personal mittels SMS oder E-Mail alarmiert, die Alarme werden zudem aufgezeichnet. Auch die Alarmanlage ist an das KNX-System angebunden und wird dort visualisiert. Die Alarmierung erfolgt über eine gesicherte Leitung. Energiemanagement: Temperatur-, Präsenz- und Tageslichtüberwachung sowie Zeitbefehle steuern die Energie verbrauchsabhängig. Der auf diverse Gewerke aufgeteilte Stromverbrauch wird aufgezeichnet und ist für den Betreiber jederzeit abrufbar. Auch die Laufzeiten von Motoren, Pumpen sowie Beamer werden erfasst und bei Bedarf visualisiert. Audio- und Licht-Szenen: Die vernetzte Gebäudesystemtechnik auf Basis KNX integriert auch die Beamer- und Audio-Steuerung in den Sitzungszimmern. Szenensteuerungen und Endschalter bei verschiebbaren Trennwänden sorgen dafür, dass die teilbaren Räume gemeinsam genutzt oder einfach getrennt werden können. Beleuchtung, Beschattung, Beamer- und Audio-Steuerung werden bei Bedarf mit einem Tastendruck (z. B. über die Szene ’Präsentation mit Beamer’) gesteuert. Auf die gleiche Art und mit Hilfe eines 7’’-Touchpanels lassen sich im ToolStore (Laden im ToolCenter) Licht sowie Audioanlage per Tastendruck ein-/ausschalten. Fernüberwachung: Die Linien der KNX Installation sind über IPRouter mit der VLAN der Gebäudeautomation verbunden. Ein

VPN (geschützte Netzwerkverbindung) auf das Gebäudeautomations-Netz sichert den Fernzugriff auf jede Linie sowie auf die Visualisierung des Facility Servers. Der Hausdienst kann somit bei Bedarf jederzeit im System intervenieren. Das ToolCenter der Brütsch/Rüegger Werkzeuge AG ist ein wegweisendes Projekt. Es überzeugt sowohl mit der Vielfalt der einbezogenen Gewerke als auch mit der Flexibilität und den Erweiterungsmöglichkeiten, dem Automatisierungsgrad und der Komplexität der Anlage. Die Bedienerfreundlichkeit wird durch die Gebäudesystemtechnik deutlich verbessert, das Cockpit mit seiner visuellen Darstellung bietet den Mitarbeitern täglich einen sehr hohen Nutzen. Und schliesslich besticht die Gebäudesystemtechnik in diesem Projekt auch dadurch, dass für die unterschiedlichen Aufgabenstellungen Geräte von elf verschiedenen Herstellern eingesetzt wurden, die alle miteinander kompatibel sind. Nur KNX bietet solche Möglichkeiten. Entscheidend ist hier die Systemintegration – wie bei einem Anzug nach Mass – die für jedes Klima passt, im Sommer wie im Win■ ter.

Eine der 200 Lagerschluchten mit je zehn 34-, bzw. 54-W-Leuchten. Hier wurden dank Lichtschranke, Bewegungsmelder und Dimmfunktionen, basierend auf DALI und KNX, enorme Energieeinsparungen möglich.

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Erstmals LEED Gold-Standard für ein modernisiertes Gebäude verliehen

Die Siemens Schweiz AG hat ihr Verwaltungsgebäude am Hauptsitz in Albisrieden komplett modernisiert. Das Unternehmen hat dafür rund 15 Millionen Franken investiert und das Gebäude auf den neusten Stand der Technik gebracht. Die Investitionen haben sich gelohnt, denn als erstes modernisiertes Gebäude der Schweiz hat es den Effizienzstandard LEED Gold erhalten. uf den ersten Blick wirkt das Gebäude an der Freilagerstrasse 40 mit seinen grossflächigen Fassadenplatten wie eines dieser typischen Bauten aus den 1980er-Jahren. Doch der Schein trügt, denn das Gebäude erfüllt nach dem kürzlich erfolgten Umbau höchste Umweltund Qualitätsstandards. Bei der Modernisierung wurden mit dem neuen Office-Konzept nicht nur attraktive Arbeitswelten für die Mitarbeitenden geschaffen, sondern gleichzeitig zahlreiche Nachhaltigkeitsmassnahmen umgesetzt. Der 1981 erbaute Bürokomplex wurde von Februar bis Mitte Oktober 2011 modernisiert. Während dieser Phase wurden die betroffenen Mitarbeitenden und die entsprechende Büro- und Telecom-Infrastruktur provisorisch in anderen Gebäuden und Büroräumen auf dem Siemens-Areal untergebracht. Die Kernsanierung des rund 30 Jahre alten Gebäudes stand ganz im Zei-

A

chen der Nachhaltigkeit: Stehen blieben beim Umbau im Wesentlichen nur die Lüftungsanlagen, die Stützen und die Treppenhäuser mit den Liften. Alles andere musste weichen. Verwertbare Rohstoffe wurden getrennt und entsorgt, die Fassade gedämmt, die Fenster ausgewechselt und das Flachdach teilweise begrünt. Durch die Verdunstung des gespeicherten Regenwassers wird die Raumtemperatur in den darunterliegenden Räumen im Sommer verbessert. Gleichzeitig werden aufgrund der Wasserrückhaltung die Kläranlagen entlastet. Diese ressourcenschonenden Massnahmen haben unter anderem dazu beigetragen, dass das Gebäude den LEED GoldStandard erreicht hat.

Der LEED-Standard LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) ist ein USamerikanischer Standard für umweltgerechtes, Ressourcen scho-

LEED Gold-Standard für das renovierte Siemens Verwaltungsgebäude in Zürich Albisrieden.

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nendes und nachhaltiges Bauen und wird vom US Green Building Certification Institute vergeben. Dieser Standard setzt sich allmählich auch international durch. Das Label wird regelmässig mit neuen Forderungen aufdatiert. Im Gegensatz zu dem in der Schweiz seit Längerem bekannten Gebäudestandard Minergie berücksichtigt der LEED-Standard eine Reihe von Bewertungskriterien, die weit über rein energetische oder gebäudetechnische Standards hinausgehen (siehe Kasten). So wird in das Punktesystem zum Beispiel auch die Anbindung an den öffentlichen Verkehr oder die Nähe zu Schulen und zu Einkaufsmöglichkeiten miteinbezogen. Mit dieser umfassenderen Betrachtung soll erreicht werden, dass die Nutzer eines LEED-Gebäudes weniger auf umweltbelastende Verkehrsmittel angewiesen sind. Ein weiterer Aspekt der Bewertung, der bei europäischen Zertifizierungen weniger zentral ist, ist der Wasserverbrauch. Dieser Ressource wird in vielen Ländern und insbesondere in grossen Städten sowie regenarmen Regionen eine wesentlich höhere Bedeutung beigemessen als in der Schweiz. Im Rahmen der Sanierung des Siemens-Hauptgebäudes in Zürich wurden 70 Kilometer Stromkabel, knapp 30 000 Quadratmeter Doppelboden- und rund 20 000 Qua-


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LEED

MINERGIE ECO

Energie

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+++

LEED versus Minergie Energie: Minergie gibt einen bestimmten (ambitionierten)

Wasser

+++

+

Energiestandard vor, der strikt eingehalten werden muss. Die

Materialen

+++

++

Anforderung gilt für den Endenergiebedarf, sodass eine Opti-

Andere Umwelteinflüsse

+++

+

mierung des Gebäudes eine sehr grosse Rolle spielt (Kompakt-

Gesundheit & Komfort

+++

++

heit, Fensteranteil, Dämmstandards, Effizienz der Haustech-

g und Transport p Lage

+++

+

nik, Raumtiefe usw.). Für Verwaltungsgebäude gibt es Vorga-

Soziale Aspekte

++

+

Anwendbarkeit für Gebäudebestand

+++

+

Kosten für Zertifizierung

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-

Komplexität der Dokumentation

---

-

(Quelle: Labelling the Sustainable Operation and Maintenance of Buildings – A Comparison of Five Green Building Labels, Christian Thürlimann, 2012, ETH Zurich)

ben zur Beleuchtung (SIA 380/4). 20 % des Energiebedarfs Warmwasser muss mit erneuerbarer Energie hergestellt werden und bei gewerblicher Kälte ist Abwärmenutzung immer nachzuweisen. LEED hat Mindestanforderungen zum Thema Energie nach US-Norm; jede Unterschreitung dieser Anforderungen wird durch Punkte belohnt, bei 48 % Unterschreitung bekommt man 19 Punkte. Die Mindestanforderung ist im Vergleich zu Minergie aber niedriger. In die Gesamtbewertung

dratmeter Gipskartonplatten verlegt sowie knapp 3000 Liter Farbe verwendet. Die Lüftungsanlagen im Gebäude II – 3 wurden mit neuer Leittechnik und optimierten Motoren ausgestattet. Die Beleuchtung wurde zu grossen Teilen auf LED umgestellt. Die durchgeführten Massnahmen führen zu mehr Energieeffizienz im Gebäude. Die Wirkung der Massnahmen wurde mithilfe der Tools der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) ermittelt. Nach diesen Berechnungen liegen die Einsparungen beim benötigten Erdgas bei einer Energiemenge von mehr als 600 MWh pro Jahr und beim Strom bei mehr als 100 MWh pro Jahr. Zum Vergleich: Ein typischer Schweizer Haushalt mit vier Personen benötigt heute im Jahr etwa 4 MWh elektrische Energie.

Abfrage im 15-Minuten-Takt Der Energiebedarf des Gebäudes wird seit 2008 alle 15 Minuten ermittelt. Es ist aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch schwierig, Aussagen darüber zu machen, ob die berechneten Werte auch erreicht werden. Zudem macht es wenig Sinn, einen direkten Vergleich mit den Verbräuchen der Vorjahre zu machen. Die Gründe sind vielfältig: • Es gibt zurzeit noch kein vollständiges Ergebnis für ein ganzes Betriebsjahr. • Bereits vor der Modernisierung standen viele Räume leer und wurden im «Standby» betrieben, also z. B. mit abgesenkter Raumtemperatur.

• Es waren nur rund die Hälfte der jetzigen Mitarbeiter im Gebäude tätig. • Während der Modernisierung von Februar bis Oktober 2011 gab es viele Sondereffekte durch die Bautätigkeit (offene Fenster und Türen, Elektrobedarf Baumaschinen und Baugeräte). • Die Nutzung hat sich nach der Modernisierung geändert. • Neue Bereiche für Konferenzen und Schulungen. • Der gekühlte Bereich für die ehemalige Druckerei wurde aufgehoben. • Das Gebäude ist neu komplett belüftet. Die wesentlich höhere Belegung mit hochtechnisierten Arbeitsplätzen macht einen Vergleich mit der Ausgangslage im Jahr 2010 praktisch unmöglich. Über das Jahr gerechnet wird beim Wärmebedarf ein starker Rückgang erwartet, parallel dazu werden sich die CO2-Emissionen ebenso deutlich reduzieren. Beim Bedarf an Elektrizität wird gegenüber dem Vergleichsjahr 2010 ein Anstieg erwartet, der ohne die Massnahmen an der Haustechnik aber noch viel deutlicher ausgefallen wäre. Da viele Mitarbeitende neu im modernisierten Gebäude arbeiten, entfällt der durch diese Arbeitsplätze erzeugte Energiemehrbedarf jetzt in anderen Gebäuden. Ergänzend zu den beschriebenen Aspekten werden weitere Massnahmen geprüft, um den Energiebedarf des Gebäudes weiter zu sen■ ken.

fliesst das Thema Energie (Energieeffizienz, erneuerbare Energien) nur zu 24 % ein, die restlichen Punkte verteilen sich auf andere Themen. Beim Aspekt Energie wird bei der LEED-Bewertung auch der Bezug von Ökostrom, die Inbetriebnahme, das Monitoring-Konzept in der Bewirtschaftungsphase sowie das Kältemittelmanagement berücksichtigt. Grundstückswahl: Minergie hat dazu keine Vorgaben, da es ein Gebäude bewertet, aber nicht die Lage und das Umfeld des Gebäudes. LEED hat in diesem Bereich Kriterien zu «Nachhaltiger Grundstückswahl», Bebauungsdichte, Bodenrecycling, Wärmeinseleffekt, Versickerungsfähigkeit der Oberflächen, Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel usw. Das Gebäude wird also auch nach seiner Lage bewertet. Ziel ist, mit der Ressource Boden sparsam umzugehen, eine Zersiedelung und das damit verbundene Verkehrsaufkommen zu vermeiden. Wassereffizienz: Minergie hat dazu keine Vorgaben. LEED hat in diesem Bereich Kriterien zur Reduktion des Trinkwasserbedarfs, Reduktion des Abwassers, Nutzung des Regen- oder Grauwassers durch innovative Konzepte. Materialwahl: Minergie hat dazu ausser bei Minergie-Eco (z. B. der Einsatz von recyceltem Beton oder Holz) keine Vorgaben. LEED hat in diesem Bereich Kriterien zu Trennung der Baustellenabfälle, Einsatz von regionalen Materialen, Materialien mit hohem Recyclinggehalt, Wiederverwendung von Tragkonstruktionen oder Bauteilen im Innenausbau, Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und regenerative Materialien (Regeneration < 10 Jahre wie Wolle, Flachs, Kokos). Innenraumqualität: Minergie hat Vorgaben zum Einsatz einer mechanischen Lüftung mit Wärmerückgewinnung (im Neubau: Voraussetzung bei Gebäude mit Baujahr älter 2000: nur empfohlen). Minergie-Eco hat eine Reihe von Vorgaben zur emissionsarmen Materialwahl. LEED hat in diesem Bereich eine Reihe von Kriterien zu emissionsarmen Materialien, Luftwechselraten bei mechanischer oder natürlicher Lüftung, Filtermedien und Raumluftmessungen. Ausserdem spielt die Nutzerbehaglichkeit bezüglich thermischem Komfort, Ausblick und Tageslichtnutzung eine grosse Rolle. Green Building Rating System for Renovations (in englisch) auf www.elektrotechnik.ch

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Sauter moduWeb Vision: Visualisierungs- und Bediensystem

Hat die Heizung von Winter- auf Sommerbetrieb umgeschaltet? Und wie steht es mit der Lüftung? Funktioniert das Beschattungsmanagement? Diese und andere Fragen treiben so manchen Liegenschaftsbesitzer oder -verwalter an, wenn er nicht vor Ort ist. anzeigen. Interaktive Darstellungen und animierte Anlagenbilder machen alle Informationen auf einen Blick sichtbar. Schwachstellen werden dadurch rasch erkannt, angepasst und optimiert. Dies führt zu mehr Energieeffizienz und sinkenden Betriebskosten. Dies gilt vor allem für kleinere und mittlere Anlagen wie Schulen, Filialbetriebe, Tankstellen oder Einkaufsmärkte.

Fehler werden umgehend behoben

Grafik mit Anlagen-Überblick.

obile Clients oder Computer ermöglichen uns, vieles im Leben von unterwegs aus zu organisieren und regeln. So auch die Gebäudetechnik einer Liegenschaft. Alles was es dazu braucht, ist moduWeb Vision von Sauter. Eine An-

M

Quelle/Infos Sauter Building Control Schweiz AG 4153 Reinach BL 1 Tel. 061 717 75 75 www.sauter-building-control.ch

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lage kann noch so komplex sein: Mit der webbasierten, kompakten Visualisierungslösung wird deren Bedienung und Überwachung einfach und unkompliziert.

moduWeb Vision übernimmt auch die permanente Überwachung der Anlage. Kommt es zu Störungen, schickt das Tool automatisch Alarme und Ereignismeldungen per SMS oder E-Mail an vordefinierte Personen. Eine Übersichtsliste über frühere Alarme kann jederzeit abgerufen und so die Vorgeschichte überprüft werden. Dadurch können Fehler besser beurteilt und deutlich schneller beseitigt werden.

Offene Kommunikation Ein grosses Plus von moduWeb Vision ist seine Interoperabilität und

Mehr Energieeffizienz, weniger Kosten Ein einziger Login genügt und schon können die relevanten Daten verschiedener Anlagen abgerufen, übersichtlich visualisiert und analysiert werden. Dank intuitiver Bedienung haben auch unerfahrene Benutzer schnell den Überblick. Die vollständigen und strukturierten Daten lassen sich je nach Vorliebe tabellarisch oder grafisch

Auf dem iPhone möglich: Abfragen und Eingreifen.


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die Systemoffenheit. Der kostengünstige und kompakte Webserver von Sauter kommuniziert mit den Automationsstationen über BACnet/IP. Das standardisierte Internetprotokoll ermöglicht eine nahtlose Integration aller Geräte von Drittherstellern, die auf dem offenen Kommunikationsprotokoll basieren.

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CentraLine: Regelung in einem der umweltfreundlichsten Rechenzentren Europas

Der Energiebedarf von Informationstechnologien, speziell für die Kühlung von IT-Systemen, wächst kontinuierlich. Um diesen steigenden Energieverbrauch zu drosseln, sind intelligente Energiekonzepte notwendig. In neuen Rechenzentren (RZ) kommen daher moderne Energietechniken und eine intelligente Regelung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen ( HLK) zum Einsatz.

In Strassburg baute der IT-Dienstleister PlusServer AG mit Unterstützung von CentraLine das umweltfreundliche Rechenzentrum «datadock». Auf 4200 m2 Nutzfläche können bis zu 50 000 Server angebunden werden.

orbild für die Entwicklung fortschrittlicher Energiekonzepte in Rechenzentren ist die PlusServer AG, die bei der Regelungstechnik auf die Kompetenz und Technologie von CentraLine vertraut. In Strassburg baute der IT-Dienstleister mit Unterstützung von CentraLine eines der umweltfreundlichs-

V

Quelle/Infos CentraLine c/o Honeywell AG 8157 Dielsdorf www.centraline.com www.datadock.eu www.pueda.ch

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ten Rechenzentren Europas, das «datadock».

Ein modernes Rechenzentrum entsteht Seit über zehn Jahren gehört die PlusServer AG zu den Marktführern im Bereich Managed Server Hosting. Darunter versteht man die Bereitstellung, Verwaltung und Wartung von Server-Systemen. Diesen Service übernimmt die PlusServer AG für Unternehmen verschiedenster Grössen: vom kleinen und mittelständischen Unternehmen bis hin zu grossen Konzernen. Das Support-Team des IT-Dienstleisters pflegt die Server-Systeme und sorgt für die Sicherheit der Kundendaten.

Um die Kapazitäten für das Hosting weiterer Server auszubauen, plante die PlusServer AG ein neues Rechenzentrum in Strassburg. Zwischen 2007 und 2010 baute sie eine ehemalige Lagerhalle im Hafengebiet von Strassburg zu einem modernen und umweltfreundlichen Rechenzentrum um. Heute verfügt das datadock über eine Gesamtanschlussleistung von 8 MW und kann auf einer Nutzfläche von 4200 m2 rund 50 000 Server anbinden. Bei der Planung und Umsetzung von datadock legte die PlusServer AG ein besonderes Augenmerk auf Energieeffizienz, denn der Betrieb des neuen Rechenzentrums sollte gleichzeitig die Umwelt schonen und die Betriebskosten senken.

Das innovative Energiekonzept Dank des ausgeklügelten Energiekonzepts verbraucht das Rechenzentrum heute rund 25 Prozent weniger Energie als ein durchschnittliches Rechenzentrum. Für die Infrastruktur sank der Energieverbrauch sogar um 66 Prozent. Bei Vollauslastung bedeutet das eine Einsparung von 26 GWh (= 26 Mio. kWh) pro Jahr. Das entspricht fast 24 000 Tonnen weniger CO2-Ausstoss. Um diese europaweit bislang beispiellosen Werte zu erzielen, entwickelte die PlusServer AG ein intelligentes Energiekonzept. Für


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Der «Lynx»: Als LON- und BACnet-basierter Raumregler steuert er Ventilatorkonvektoren, Radiatoren, Fussbodenheizungen, Kühldecken und variable Volumenstromanlagen.

Der «Lion» ist ein LON-basiertes Anlagenregelsystem mit separaten Ein- und Ausgangsmodulen und einem integrierten BUS. Er ist der grösste Regler im CentraLine-System. In der grössten Ausführung verfügt der Lion über 32 Einund Ausgangsmodule mit maximal 12 Ein- und 8 Ausgängen pro Modul.

die Kühlung, die normalerweise einen der grössten Energiefaktoren im Rechenzentrumsbetrieb darstellt, greift ein einzigartiges Brunnenkühlungssystem auf das umfangreich vorhandene Grundwasservorkommen des Areals zurück. Bereits bei der Entnahme verfügt das Wasser über eine optimale Temperatur von nur 12 °C und muss daher nicht weiter heruntergekühlt werden. Es wird dem Kühlkreislauf zugeführt, wobei ein Wärmeaustausch zwischen dem inneren und dem äusseren Kühlkreislauf stattfindet, ohne dass das Grundwasser in den inneren Kreislauf des Rechenzentrums gelangt. Dadurch wird das Wasser nicht verschmutzt und bleibt in der Menge konstant. Mit Sauerstoff angereichert wird das genutzte Wasser in den Rhein abgeleitet und verbessert dort die Wasserqualität. Diese kostengünstige und effiziente Kühlungsmassnahme ermöglicht den europäischen Spitzen-PUE-Wert von 1,21 ( PUE = Power Usage Efficiency = Gesamtstromverbrauch RZ/Stromverbrauch der IT). Der PUE-Wert gibt an, wie hoch der Energiebedarf-Anteil für den Betrieb der Rechenzentrum-Infrastruktur ist. Im Falle von datadock sind es nur 21 Prozent der für die IT aufgewendeten Energie, die zusätzlich für den RZ-Betrieb erforderlich sind. (Weitere Infos: www.pueda.ch)

währleistet. Der zuständige MSRSpezialist von der Firma RGS GmbH setzt dafür auf die energiesparende Technologie von CentraLine für die Regelung der Brunnenwasserkühlung, des Kühlwasserkreislaufs, der Klimaschränke in den Etagen, der Entrauchungsanlage und der Lüftungsanlage im Erdgeschoss und den Büros. Insgesamt acht webbasierte Integrationsplattformen «Hawk» ermöglichen die nahtlose Vernetzung der verschiedenen Systeme. Über sie können die ablaufenden Prozesse optimal überwacht und optimiert werden. Ausserdem installierte der Regelungsexperte 113 Module des Reglers «Lion». Das System besteht aus einem technisch ausgereiften und frei programmierbaren Regler und einer Palette eigens dafür konzipierter Ein- und Ausgangsmodule. Vier BACnet-fähige Lynx-Regler ergänzen die Regelungstechnik in den sechs Schaltschränken. «Lynx» ist ebenfalls ein frei programmierbarer Regler, der über die Integrationsplattformen Hawk in die verschiedenen Systeme eingebunden wird und für die Steuerung der Lüftungsanlage zuständig ist. Aufgrund der hohen Sicherheitsanforderungen in einem Rechenzentrum sind alle Systeme redundant ausgelegt. Fällt eine Komponente aus, kann eine andere übernehmen.

Energieeffiziente Anlagenregelung

Das technische Personal des Rechenzentrums kann die Regler entweder direkt über das im Schaltschrank installierte CentraLine Touch Panel oder via Fernzugriff bedienen. Der Fernzugriff erfolgt

Der sichere und kontinuierliche Betrieb des Kühlungssystems und weiterer Anlagen wird durch eine effiziente Regelungstechnik ge-

über die Leitzentrale CentraLine ArenaAX, die speziell für die frei programmierte Anlagenregelung über Hawk konzipiert wurde. Dank dieser webbasierten Lösung kann das technische Personal des Rechenzentrums jederzeit vom Büro aus mit Standardbrowsern auf die angeschlossenen Subsysteme zugreifen. Die Leitzentrale von CentraLine ist einfach zu bedienen und erleichtert somit die Kontrolle und Überwachung der Anlagenteile. Auch der CentraLine-Partner hat im Bedarfsfall die Möglichkeit, via Fernzugriff auf die Anlage zuzugreifen und Änderungen vorzunehmen. Ein reibungsloser Betriebsablauf ist das A und O in einem Rechenzentrum. Diesen garantiert die hochmoderne Regelungstechnik von CentraLine. Gerade die Integration der Leitzentrale gewährt, dass der Betrieb effizient abläuft. Ein besonderer Vorteil ist, dass die gesamte Anlage schnell und einfach via Fernzugriff gesteuert und überwacht werden kann. Dadurch sparen die Betreiber Kosten für die Wartung und Instandhaltung. ■

Steuerung der Anlage via Fernzugriff

Die Leitzentrale «Arena AX» eignet sich aufgrund ihrer Skalierbarkeit und des integrierten Web-Zugriffs für alle Arten von HLK-Projekten, von der Kleinanlage in einer Schule bis zum standortübergreifenden Liegenschaftsmanagement.

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Wegweisende Gebäudeautomation im Neubau des Bundesverwaltungsgerichts St. Gallen

Weltweit werden etwa 40 Prozent der Primärenergie in Gebäuden aufgewendet. Mit den heute verfügbaren Technologien lassen sich jedoch bis zu 50 Prozent der eingesetzten Energie für Strom und Wärme einsparen. Die Anlagen und Systeme im Neubau des Bundesverwaltungsgerichts St. Gallen sind hier wegweisend. automatik dafür, dass die Storen zur Entlastung der Heizung oder Kühlung eingesetzt werden. Über die Multisensoren erkennt e.control automatisch die Anwesenheit von Personen, die Temperatur sowie die Lichtstärke. Neben der beschriebenen Umschaltung des Sonnenschutzes wird die Beleuchtung präsenz- und helligkeitsabhängig geregelt und das Raumtemperaturniveau angepasst. Bedienen lassen sich alle Funktionen wie Anpassung der Solltemperatur, Regelung der Beleuchtung und das Stellen des Sonnenschutzes komfortabel über die integrierten Raumbedienpanels, sodass der Nutzer jederzeit die Kontrolle übernehmen kann und dadurch einen hohen Bedienkomfort erlebt.

Beispiel einer Zonenbox.

as Gebäude des Bundesverwaltungsgerichts erfüllt die Anforderungen der Energieeffizienzklasse A gemäss der SIA 386.110 beziehungsweise der SN EN 15232.

D

Energieeffizienz A durch Vereinigung aller Gewerke und der Raumautomation Zur konsequenten bedarfsorientierten Optimierung der Energieef-

Quelle HCS controls AG, 8472 Seuzach, Tel. 052 320 04 40 info@hcs-controls.ch, www.hcs-controls.ch

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fizienz wählte der beauftragte Systemintegrator HCS controls AG das integrale Raumautomationssystem des deutschen Herstellers spega. Die Raumautomation überwacht die Belegung der Büros, bedient den Blendschutz und die Beleuchtung, erfasst und regelt die Raumtemperatur mit präsenzabhängiger Energieniveauwahl und Unterstützung durch den Sonnenschutz. Die sonnenstandsgeführten Storen optimieren die Tageslichtversorgung in den Büros, damit trotz Blendschutz genügend Tageslicht in die Räume fällt. In nicht belegten Räumen sorgt die Thermo-

Anbindung der Raumautomation an die Primäranlagen mittels BACnet/IP Im Neubau des Schweizer Bundesverwaltungsgerichts ist die regeltechnische Zusammenführung aller technischen Einrichtungen wie Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Verschattung nicht nur auf Raumebene, sondern auch zwischen der Raum- und der Erzeugerseite verfolgt worden, da sich nur mit einer integralen Automationslösung die verschiedenen Gewerke energieeffizient betreiben lassen. So wachsen Raumautomation und die Standard-Netzwerktechnik zusammen. Auf einem gemeinsamen


Energie | Automation | Gebäudetechnik

IP Netzwerk werden DatenpunktInformationen der Raumautomation gebäudeweit ausgetauscht. Der Bediener hat über die Trend 963-Leitebene die Möglichkeit, auf sämtliche Werte und Parameter der Anlage zuzugreifen. Die Primäranlagen, welche mit dem System Trend (HoneywellGroup) ausgeführt wurden, erhalten über das Gebäudeautomationsprotokoll BACnet die Energieanforderungen aus den Räumen, um die Energie bedarfsgerecht bereitzustellen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die Energieeffizienzklasse A zu erfüllen.

Flexible und einfache Umgestaltung der Räume Ein weiteres Highlight ist die eingebaute Flexibilität. Die Raumautomation ist achsflexibel, dezentral und modular aufgebaut, was dem Anspruch des Bauherrn in Bezug

auf mögliche Umgestaltungen der Büroflächen am Justizsitz optimal entspricht. Beleuchtung, Sonnenschutz und Heizung, Kühlung, Lüftung lassen sich schnell und ohne Änderung der Verkabelung neu zuordnen.

Ergonomie und Wohlbefinden für die Mitarbeitenden Das System erfüllt nicht nur ökologische Anforderungen, sondern steigert gleichzeitig die Ergonomie am Arbeitsplatz in Bezug auf Beleuchtung, Temperatur und Luftqualität. Schliesslich bedeutet Ergonomie nichts anderes, als dass sich die Mitarbeiter in St. Gallen wohlfühlen und produktiv arbeiten können.

Wirtschaftlich und umweltbewusst in die Zukunft Durch die zukunftsweisenden Vorgaben der IBG Engineering und die

«Die Kompakten» DIZ-D6...-kWh-Zähler EC

Neubau des Bundesverwaltungsgerichts in St. Gallen.

konsequente Umsetzung durch HCS controls AG ist ein Gebäude entstanden, welches in Bezug auf die Energieoptimierung neue Massstäbe setzt. ■

S &G Mobile Heizzentrale AG www.mobile-heizzentrale.ch info@mobile-heizzentrale.ch

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MID-Konform

LON-Bus RoHS-Konform

Messgenauigkeit Klasse 1, Lage unabhängiger Einbau Gegen Schlag und Erschütterungen unempfindliches Gehäuse

Direkt und über Messwandler Einfach-/Doppeltarif Momentanwertanzeige für P, I + U

Leistung 20 KW – 2,3 MW • Vermietung mobiler Heiz- und Warmwasserzentralen • Oellieferung bis 800 Liter möglich

Messgeräte • Systeme • Anlagen Zur Kontrolle und Optimierung des Verbrauches elektrischer Energie Brüelstrasse 47 CH-4312 Magden Telefon 061-845 91 45 Telefax 061-845 91 40 E-Mail: elko@elko.ch Internet: www.elko.ch

ZH-Oetwil am See

Telefon 044 923 75 70 Fax 044 923 32 45

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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Grosszügige Villa mit herrlichem Ausblick auf den oberen Zürichsee.

Auch das gibt es: Villa-Elektroinstallation zum Preis eines ganzen Hauses

Von was träumt der Elektroinstallateur, wenn er an seine Arbeit denkt? Möglicherweise davon, einmal in seinem Leben die Elektroinstallation einer Villa ausführen zu dürfen. Im Linthgebiet steht so eine Villa mit einem herrlichen Ausblick auf den Zipfel des oberen Zürichsees. eim Betreten der auch von aussen wunderschönen Villa spürt man gleich, dass hier Leute mit dem Gespür fürs Kostbare wohnen. Der Blick des Elektroinstallateurs

B

Infos W. Wahli AG 3018 Bern www.wahli.com

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gleitet natürlich sofort über Wände und Decken. Ihm fällt dabei auf, dass schöne Leuchten eine gediegene Atmosphäre verbreiten. An den Wänden sind edle Deckplatten von Schaltern und Steckdosen perfekt in die kleinen Steinplatten aus Granit eingelassen. Der Boden im riesigen Wohnzimmer ist aus alten Eichendielen geschnitten, andere Räume sind mit schönen Fliessen ausgelegt. Das Interieur der Villa zieren auserlesene Möbel, Gemälde und Skulpturen.

Die Technik zur Steuerung der Lichtgruppen, Storen, Markisen, Einzelraum-Temperaturregelung, Lüftung und der Wasseraufbereitung der Schwimmbäder ist für den Elektroinstallateur, der «durchschnittliche» Gebäude installiert, fast erschlagend. In dieser Villa gibt es insgesamt 7 Verteiler, wobei die grösseren davon mehr als 2 Quadratmeter Fläche belegen. Die Hauptverteilung mit den Serveranlagen ist rund 4 Meter breit und 2 Meter hoch. Der Technikraum, in


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dem auch ein grösserer Teil der Lüftungsanlage und der Wasseraufbereitungsanlage für die beiden Schwimmbäder untergebracht ist, hat die Ausmasse einer «gewöhnlichen» 51/2-Zimmer-Wohnung. Für viele Elektroinstallateure, die diesen Beitrag lesen, ist klar, dass sie wohl nie dazu kommen, die Installation einer solchen Villa ausführen zu können. Die Elektroinstallation dieser Villa verschlingt einen höheren Betrag, als sonst ein schönes Einfamilienhaus kostet. Dieser Beitrag soll denn auch nur aufzeigen, was das System Twiline von Wahli nebst der Raumautomation für «gewöhnliche» Häuser auch noch leisten kann.

Einmalige Villen Nach Urs Wenger, Geschäftsführer von Wahli, werden in der Schweiz pro Jahr Dutzende von Villen im Wert von 10 Millionen Franken und mehr gebaut, denn allein Wahli kann mehrere pro Jahr davon ausrüsten. Die Hochburgen solch aussergewöhnlicher Häuser sind das Engadin, Gstaad, die Goldküste aber auch der Grossraum Zürich überhaupt. Auch in Kitzbühl hat Wahli einen Integrator, der Villen mit dem System Twiline ausrüstet. Und wie kommt Wahli zu solchen «Grossprojekten»? Urs Wenger betont, dass in diesem Segment vieles über gewachsene Beziehungen abläuft. Letztere reichen allerdings alleine nicht aus, die Technik muss auch stimmen. Der Bauherr hat zu-

erst einmal Kontakt mit dem Architekten. Bei komplexen Projekten ist immer auch ein Elektroplaner mit von der Partie. Hat der Elektroplaner mit einem Anbieter von Gebäudeautomationssystemen gute Erfahrungen gemacht, stehen die Chancen gut, dass eine dauerhafte Zusammenarbeit entsteht. Denn gewöhnlich wird bei solchen Projekten nicht um Rabatt gefeilscht, doch der Endkunde erwartet zuverlässige Technik und beste Betreuung.

Erster und Letzter auf Bau Der Elektroinstallateur ist bei der Installation des Baustromverteilers oftmals der erste auf einer Baustelle. Er ist gewöhnlich auch der letzte, der die Baustelle verlässt, nachdem er die Leuchten an Wänden und Decken montiert hat. Erledigt er seine Arbeit gut, wird er zur Vertrauensperson des Bauherrn. Der Kunde schätzt es ausserordentlich, wenn der Elektroinstallateur beratend zur Stelle ist und schnell eine Funktionsänderung oder neue Verknüpfung erstellen kann. Viel umständlicher ist es, wenn der Elektroinstallateur zwar den Wunsch des Kunden entgegen nehmen kann, selbst aber den externen Programmierer aufbieten muss, um das Gewünschte auszuführen. Wahli kann natürlich übers Internet Kundensupport bieten, z. B. eine Funktionsänderung durchführen. Doch wie schon erwähnt, der Kunde bevorzugt eindeutig die beratende Ver-

Eines der beiden Schwimmbäder mit dem grossen Garten davor. Der Monitor zeigt auch alle Daten der Schwimmbäder an.

trauensperson vor Ort. Toni Wohlgensinger, der Gebietsverantwortliche für die Ostschweiz von Wahli, hat von allen Projekten in seinem Bereich die Unterlagen. Auch bei einem mehr als 10 Jahre alten Projekt ist eine Funktionsänderung oder eine Funktionserweiterung kein Problem.

Fragen an den Elektroinstallateur Roman Rüegg, Geschäftsführer von Rickli Elektro aus St. Gallenkappel. Was ist die Motivation, mitdem System Twiline von Wahli zu arbeiten? Der Hauptgrund liegt darin, dass ich nicht nur die Rohre, Kabel, Dosen und Geräte installieren kann, sondern ich kann als Elektromeister einer kleineren Firma alles selbst

Intelligente Home Automation, Gebäudesystemtechnik in Perfektion. www.wahli.com

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Ein Teil des Technikraums für Lüftung und Wasseraufbereitung der Schwimmbäder. Der Raum ist so gross wie eine 51/2-Zimmer-Wohnung.

Ein kleiner Teil der Wasseraufbereitungsanlagen für die beiden Schwimmbäder. Roman Rüegg zeigt, wo die Daten abgenommen werden, die auf Twiline-Monitoren angezeigt und eingestellt werden.

erledigen. Dazu gehört auch die ganze Programmierung. Dies funktioniert deshalb, weil die Parametriersoftware ProCross von Wahli einfach zu handhaben ist. Bei Projekten mit Mitbewerberprodukten kann ich dies nicht selber tun, weil die Parametrierung einen Spezialisten bedingt und auch die Software selbst viel zu komplex und zu teuer ist für uns als kleine Firma, die sich nicht ausschliesslich auf Gebäudeautomation spezialisiert hat.

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Wie muss man sich die Umsetzung der Kundenwünsche vorstellen? Zuerst wird einmal die Grundfunktionalität in Absprache mit dem Kunden programmiert. Es ist dann aber wie beim feinen Dinner: Mit dem Essen kommt der Appetit. Gewöhnlich gilt es auch nach dem Einzug des Kunden in sein neues Haus mehrmals Änderungen und Ergänzungen umzusetzen. Dabei schätzen es Kunden, wenn ich als Erbauer der gesamten Elektroinstallation problemlos auch die Software warten kann und nicht jedes Mal den Spezialisten aufbieten muss. Das würde nebenbei für den Kunden auch sehr teuer. Wie wird so ein Projekt in Zusammenarbeit mit Wahli umgesetzt? Wahli ist eigentlich «nur» Lieferant des Materials, der Kontakt des Kunden läuft im Normalfall über den Elektroinstallateur allein. Dabei schätze ich es als Geschäftsführer, dass ich eine Adresse für alles Material habe. Bei offenen Systemen z. B. muss ich überlegen, woher ich alle Produkte beziehen kann. Zusätzlich muss ich bei einem komplexen Projekt noch herausfinden, welcher Programmierer überhaupt in der Lage ist, die Funktionalität umzusetzen. Gab es besondere Herausforderungen bei dieser Villa? Ja, so sind z.B. auf den PC-Monitoren nicht nur die gewöhnlichen Visualisierungen und Bedienungen umgesetzt, sondern es werden auch Daten von der Lüftung, Sauna, den beiden Schwimmbädern - konkret z. B. die Temperaturen, der Chlor-, Ph-Wert und anderes - visualisiert. Das ging eindeutig über das «Normale» hinaus. Man muss sich auch vorstellen, dass in dieser Villa über 900 Datenpunkte umgesetzt sind. Und wenn bei einer komplexen Programmierung doch einmal Schwierigkeiten entstehen? Kein Problem, zuerst telefoniere ich mit meinem regionalen Spezialisten Toni Wohlgensinger, erkläre

ihm den Wunsch des Kunden und versuche gemeinsam mit ihm eine Lösung zu finden - falls dies nicht zum Ziel führt, schicke ich die Software per Email. Kleinere Problemlösungen sind dabei gratis, eine anspruchsvolle Implementierung einer Funktion löst der Spezialist für einen abgemachten Preis. Was, wenn die Anlage «spinnt»? Beim System Twiline lassen sich alle Zustände von Sensoren und Aktoren einfach visualisieren. Damit sind schon die meisten Probleme gelöst, denn so ist z. B. ein defekter Sensor sofort erkannt. Gleiches gilt für die Wettersensorik, auch hier sind alle Daten sichtbar und lassen sich auf Richtigkeit kontrollieren. Wann macht es überhaupt Sinn, mit dem Systeme Twiline eine Automatisierung durchzuführen? Solange nur ganz einfache Lichtund Storenfunktionen gefragt sind, lässt sich das z. B. mit dem System Zeptrion von Feller natürlich preisgünstiger lösen. Sobald aber komplexere Wetterfunktionen oder Szenen dazukommen oder gar Steuerungen übers iPhone gefragt sind, wird es mit dem System Twiline interessant. So nebenbei, eine einfache iPhone-Implementierung ist durchaus bezahlbar. Bei dieser Villa kommt eine komplexe Aussenüberwachung mit vielen Videokameras zum Einsatz. Ist diese ins System von Twiline integriert? Die Aussenkameras sind in die Zentrale geführt und auf einem Videoserver zusammengefasst. Dieser verwaltet die Kamerabilder und stellt sie über das Gebäudenetzwerk zur Verfügung. Auf den Twiline-Touch Panels ist der Videoserver als Link hinterlegt, so dass jederzeit von jedem Panel aus auf die Bilder einer oder mehrerer Kameras zugegriffen werden kann.

Ausbau von Twiline Neu lässt sich mit dem Programmiertool ProCross von Wahli auch der Webserver ganz einfach integrieren. Bis jetzt bedingte das spezi-


Spielend einfach: absoluter Zugriff auf die komplette Anlage.

elle Programmiertechnik. Weil der Webserver im Zentralgerät integriert ist, lassen sich neu Webapplikationen im Programmiertool ProCross ausführen. Die Handhabung von ProCross ist sehr einfach, bedingt keine Informatik-Kenntnisse und dies gilt neu auch für Webapplikationen, die sich wie «normale» Verknüpfungen festlegen lassen. Von diesem ProCross-Update profitieren alle Integratoren, denn bei Wahli sind diese immer gratis, was alleine schon viel Geld wert ist.

Fazit Mit dem Gebäudeautomationssystem Twiline von Wahli löst man von einfachen bis zu komplexesten Anwendungen alles. Ein Einfamilienhausbesitzer, der etwas mehr Komfort erwartet und dafür bereit ist, bei der Elektroinstallation mehr Geld zu investieren, ist bei Wahli gut aufgehoben. Auch Personen, die mit iPhone und anderen «Smart Gadgets» wie iPad, überhaupt alle Arten von Smart Mobiles und sonstigen Lifestilegeräten gross geworden sind, wünschen sich natürlich beim Hausbau die standesgemässe Bedienung. Auch diese Bedürf■ nisse deckt Twiline kompetent ab.

Ein «kleinerer» der 7 Verteiler im ganzen Gebäude mit Visualisierung der technischen Parameter.

SAUTER moduWeb Vision: Datentransparenz für nachhaltige Energieeffizienz. •

Konsolidiert über BACnet/IP alle Daten aller angeschlossenen Stationen

Ist mit Webbrowser bedienbar

Stellt Anlagen dynamisch dar

Bietet Darstellungen in strukturierten Listen als auch in übersichtlichen Grafiken

Ermöglicht eine zentrale Überwachung der Anlagen

Unterstützt Benachrichtigungen von Alarmen und Ereignissen

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Wärmepumpe mit Frequenzumrichtern hinten an der Wand.

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Elektroinstallateur gewinnt Kunden für Hausautomationssystem von Innoxel

Dass Karin Ryser und Reto Aeberhardt heute die Vorzüge eines Hausautomationssystems geniessen, haben sie Urs Wyler zu verdanken. Der befreundete Elektroinstallateur, mit eigenem Geschäft in der Tourismusmetropole Interlaken, hat sie beim Bau ihres Einfamilienhauses in Seftigen BE beraten. Sie geniessen heute im grosszügigen Haus mit Wellnessbereich den Komfort und auch ein Mehr an Sicherheit. beigetragen hat die Aussicht, dass Licht, Storen, Heizung, Ventilation, Sonnerie, Aussenbeleuchtung und selbst die Dachfenster miteinander kombiniert geschaltet werden können. Die flexible Belegung der Taster war insbesondere für Karin Ryser ein ausschlaggebendes Argument.

Und jetzt, nach 5 Jahren?

1: Blick ins Wohnzimmer des Hauses, das über das Gebäudeautomationssystem NOXnet von Innoxel automatisiert ist.

ass ein Gebäudeautomationssystem eigentlich nur Vorteile hat, war nach einer umfassenden Vorführung offensichtlich. Dass dabei NOXnet von Innoxel zum Zuge kam, hat auch seine Gründe: Für Karin Ryser und Reto Aeberhardt war wichtig, in ein System mit Zukunft zu investieren, das Komfort und Flexibilität vereint. Trotzdem sollte das System einfach und durch sie selbst zu konfigurieren sein. Zur Entscheidung massgeblich

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Infos INNOXEL System AG 3661 Uetendorf www.innoxel.ch

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Wenn sie nochmals neu bauten, würden sie dann wieder automatisieren? Sicher, allerdings raten beide, wirklich alle Lichter und Räume, also auch den Keller, zu integrieren, denn nur so lässt sich der volle Komfort einer Gebäudeautomation nutzen. Zudem würden sie sicherstellen, dass auch die Kamera der Gegensprechanlage sowie weitere Aussenkameras integriert wären – was heute mit NOXnet möglich ist. Den Wunsch, das System auch aus dem Ausland kontrollieren zu können, erfüllt die NOXapp fürs iPhone. Dass der diplomierte Informatikingenieur Reto Aeberhardt das System selbst konfigurieren würde, war von Anfang an klar. Er beurteilt die Handhabung der PC-Software mit einem gewissen IT-Basiswissen und etwas Übung als relativ einfach. Unmittelbar nach dem Einzug wurden dann auch die Schaltungen ein paar Mal geändert, weil er und Karin Ryser – eine ebenfalls begeisterte NOXnet-Userin – die Zuord-

nung der Lampen auf die einzelnen Taster laufend optimierten. Nachdem die Basiskonfiguration perfektioniert war, hat Reto Aeberhardt «nur» noch komplexere logische Schaltungen ergänzt. Diese erforderten auch für ihn als Fachmann einige Überlegungen, funktionieren aber reibungslos. So wird ihr Schlafzimmer – mit dem elektrischen Dachfenster – nur dann automatisch belüftet, wenn es nicht regnet, und im Sommer nur, wenn die Aussentemperatur am Abend niedriger als die Innentemperatur des Schlafzimmers ist – vorher wird natürlich sichergestellt, dass keine Lampen brennen, die Insekten anziehen könnten. In Zukunft will das Paar noch die Anwesenheitssimulation optimieren und das Lüften des Hauses automatisieren. Vielleicht werden die Bedienelemente mit einem Touchpanel ergänzt. Sie hatten bereits beim Bauen den Platz dafür bestimmt und die Installation entsprechend vorbereitet. Ausserdem wollen sie sich über Verknüpfungsmöglichkeiten mit einer Multiroom-Anlage oder gar eines Homecinemas informieren.

Interview Elektroinstallateur Fragen an Elektroinstallateur Urs Wyler, Elektro Wyler AG, 3800 Interlaken, von Raymond Kleger, Redaktor Elektrotechnik.


Urs Wyler, Sie haben schon mehrere NOXnet-Anlagen realisiert. Wo setzen Sie dieses System hauptsächlich ein? In Einfamilienhäusern, in Gewerbebauten, bei einer Bahn und auch schon in einem Schulhaus. Meine NOXnet-Kunden im Wohnbereich sind einerseits «Freaks», die Spass daran haben, das System selbst zu konfigurieren, andererseits Bauherren, die gewisse Anforderungen an ihre Elektroinstallation stellen und mit ihr auf zeitgemässe Art Komfort und Sicherheit in ihrem Zuhause erhöhen wollen. Nun gibt es ja viele verschiedene Gebäudeautomationssysteme. Wie sind Sie gerade auf NOXnet von INNOXEL gekommen? Durch einen Bauherrn, der in seinem neuen Einfamilienhaus unbedingt NOXnet installieren lassen wollte, weil er vorher mit einem anderen System schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Inzwischen habe ich NOXnet längst auch in meinem Privathaus installiert. Nicht nur weil mich das System überzeugt, sondern auch, damit ich es richtig gut kenne und beherrsche. Ich bin der Meinung, dass ich nur so meine Kunden wirklich kompetent beraten kann. Was sind – aus Ihrer Sicht – die Pluspunkte von NOXnet? Der grösste Vorteil ist natürlich, dass NOXnet mit einer für mich und den Endkunden kostenlosen PCSoftware zu konfigurieren ist. Und zwar intuitiv, per Mausklick, ohne grosse Schulung. Dazu kommt, dass NOXnet exakt für Einfamilienhäuser und mittelgrosse Gewerbebauten entwickelt worden ist und dadurch übersichtlich und einfach planbar ist. Trotzdem ist es ein echtes Bussystem, das sich beliebig erweitern und anpassen lässt. Zudem erhalte ich bei Innoxel die Hard- und Software direkt vom Hersteller, habe also bei Fragen und Problemen nur einen einzigen Ansprechpartner. Natürlich wird NOXnet laufend weiterentwickelt. Weil ich das System ja auch zu Hause installiert habe, konnte ich kürzlich vor der Markt-

2: Im Showroom von Innoxel können sich Endkunden alle Funktionen und Möglichkeiten erklären lassen. Wenn sie Pläne mitbringen, können auch gleich die Kosten abgeschätzt werden.

freigabe die neue NOXapp fürs iPhone persönlich testen. So fliessen meine Erfahrungen direkt in die Weiterentwicklung ein. Wie schaffen Sie es, immer wieder Kunden vom Nutzen eines Gebäudeautomationssystems zu überzeugen? Mein Ziel ist es, mit der Bauherrschaft die bestmögliche Lösung für ihre Bedürfnisse und ihr Budget zu finden. Wenn jemand nur das Wohn- und Esszimmer mit vier Storen automatisieren will, rechnet sich NOXnet nicht, da gibt es Lösungen ohne Bussystem. Sobald aber jemand nicht nur Storen, sondern auch Licht – im ganzen Gebäude – komfortabel steuern will, empfehle ich NOXnet. Die Vorteile für den Kunden sind offensichtlich: zusätzlicher Komfort dank Zentralfunktionen und (Licht-)Szenen, wahlweise Bedienung über Taster, Touchpanels, Fernbedienungen oder übers iPhone, erhöhte Sicherheit dank Anwesenheitssimulation und Wetterschutzfunktionen. Und wenn die Kunden dann noch erfahren, dass sie bei Bedarf alles selbst konfigurieren und immer wieder ihren Bedürfnissen anpassen können, sind sie meistens bereit, etwas mehr in die Elektroinstallation zu investieren. Besteht für Sie und die Kunden kein Risiko, weil NOXnet-Komponenten nur von einem einzigen Hersteller kommen? Was, wenn dieser ausfällt? Als ich Innoxel kennenlernte, hatte ich tatsächlich solche Bedenken. Allerdings war NOXnet damals schon

vier Jahre auf dem Markt, es war SEV-geprüft und es gab bereits verschiedene Referenzobjekte in unmittelbarer Nähe. Seither ist Innoxel enorm gewachsen und beliefert auch OEM-Kunden. Selbst wenn es zum «Grounding» käme: Auch für NOXnet wird das KNX-Buskabel eingezogen, und beide Systeme basieren auf derselben Verdrahtungsart. Im schlimmsten Fall könnten also das Buskabel weiterverwendet und NOXnet-Baugruppen durch KNX-Geräte ersetzt werden. Haben Sie auch Erfahrung mit dem europäisch genormten KNX-System? Nicht gross. KNX war Thema in meiner Ausbildung, ich habe es seinerzeit in meinem Geschäft installiert und die erste Software angeschafft, aber nicht mehr damit gearbeitet. Falls eine Bauherrschaft ein KNXSystem wünscht, würde ich es auch heute noch installieren. Für die Programmierung müsste und würde ich aber auf jeden Fall einen Spezialisten beauftragen.

Fazit NOXnet von Innoxel ist ein Gebäudeautomationssystem, das sich auch bestens für kleinere Elektroinstallationsgeschäfte eignet, die sich nur ab und zu mit Gebäudeautomation beschäftigen können. Hardund Software kommt aus einem Hause. Es gibt für alle Anliegen genau einen Ansprechpartner. Die Konfiguration ist einfach, weil sie hauptsächlich grafisch orientiert erfolgt. Und für viele Elektroinstallateure der ausschlaggebende Punkt: Die Software ist gratis, auch für den Kunden. ■

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Gebäudeleitsysteme: schrittweise Migration der Funktionalitäten auf ein neues Leitsystem

Visonik-Gebäudeleitsysteme von Siemens sind in die Jahre gekommen und eine Ablösung muss geplant werden. Wählt der Betreiber zur Ablösung ein Leitsystem eines Mitbewerbers, so wünscht er oft, dass die Visonik®-Controller zumindest in der Übergangsphase direkt ins neue Leitsystem eingebunden werden können. cher ist dabei zu beachten, dass es zwischen diesen Produkten erhebliche Qualitätsunterschiede gibt. Entschliesst sich der Betreiber für die Ablösung durch ein Mitbewerberprodukt (z. B. weil er dies in anderen Gebäuden bereits einsetzt), dann stellen sich im Speziellen Fragen zum Investitionsschutz, zur Budgetierung und Projektabwicklung und zu den Unterhaltskosten in der Ablösephase.

Die Lösung: der OPC-Server Opc4Vis_BPS Das ETH-Gebäude HPI auf dem Hönggerberg.

m Jahr 2009 wurde an der ETH Hönggerberg ein Pilotprojekt gestartet, um eine kostengünstige Alternative zur bestehenden Gebäudeleittechnik zu finden. In diesem Pilotprojekt wurde das Gebäude HPI für den Betrieb mit dem OPC4Vis_BPS umgebaut. Dieses Gebäude ist mit sechs ( BPS ) Prozessstationen ausgerüstet und war damit ein ideales Versuchsgebäude.

I

Ausgangslage Während des Lebenszyklus eines Gebäudeautomationssystems stellt sich aufgrund der verschiedenen

Autoren Norbert Kraus (XWare GmbH), Thomas Eggenberger (KeySol GmbH), Stefan Kellenberger (Selmoni Ingenieur AG)

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Lebenszyklen der Komponenten mehrfach die Frage, wie deren Ersatz zu gestalten ist. Generell können dabei zwei Wege gegangen werden. Erstens: Die bestehende Komponente (beispielsweise das Leitsystem) wird mit dem Nachfolgeprodukt des bestehenden Systemlieferanten ersetzt. Der zweite Weg ist der Ersatz der Komponente durch ein Substitut eines Mitbewerbers. Dabei sind jedoch einige Hürden zu bewältigen. Speziell im Bereich der Automations- und Leitebene ist die Möglichkeit der Anbindung untereinander über eine offene, standardisierte Schnittstelle wie z. B. LON, BacNet oder OPC zu prüfen. Handelt es sich beim Bestandssystem jedoch um eines, welches auf proprietärer Kommunikation aufbaut, wie dies beim Visonik-Gebäudeautomationssystem beispielsweise der Fall ist, so kann oft ein Gateway auf dem freien Markt erworben werden. Si-

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Opc4Vis_BPS ist ein OPC-Server (Data Access 2.05a und 3.0), mit dem jeder Punktparameter der Visonik®-Controller auf ein OPC-Item abgebildet werden kann. Diese Punktparameter werden einerseits mit wählbarer Priorität gepollt, andererseits sorgt ein Colbas-Task auf den Controllern dafür, dass ausgewählte wichtige PunktparameterÄnderungen auch als Event dem OPC-Server gemeldet werden. Die

Schaltgerätekombination mit Netzwerk-Anbindung an den OPC-Server.


Verbindung zur Unterstation erfolgt entweder über eine serielle Schnittstelle oder vorzugsweise über Ethernet ( TCP/UDP ) und einen handelsüblichen Terminalserver, z. B. NPort von Moxa. Der Verbindungsstatus wird, wie auch weitere systemrelevante Informationen, auf einem OPC-Item abgebildet. Durch die Anbindung der Controller über die serielle Schnittstelle ist es möglich, den OPC-Server parallel zur Visonik-Leitzentrale zu betreiben. Das erlaubt eine schrittweise Migration der Funktionalitäten der Leitzentrale auf das neue Leitsystem (Bildbedienung, Alarmbehandlung usw.).

Investitionsschutz und Planbarkeit Der Investitionsschutz ist gegeben. Die Visonik®-Controller im Schaltschrank ( PRV2, BPS ) haben eine lange Lebensdauer und können praktisch wartungsfrei weiter betrieben werden. Weiter kann durch die Einbindung der Visonik®-Controller in das Leitsystem der Wahl der Ersatz durch Mitbewerberprodukte über mehrere Jahre verteilt werden. Dies erleichtert die Finanzierungs- und Projektplanung erheblich. Die Visonik-Leitzentrale ist im Gesamtsystem die Komponente mit der kürzesten Lebensdauer, bedingt durch den Lebenszyklus heutiger Computer-Hardware und den Fortschritt bei den Windows-Betriebssystemen. Ersatz defekter Leitrechner kann nur durch den Hersteller beschafft werden und ist nur noch für einen beschränkten Zeitraum verfügbar. Kann die Leitzentrale in einer frühen Phase der Ablösung eliminiert werden, fallen das Risiko hoher Reparatur- oder Ersatzkosten sowie die Kosten der Lizenzierung weg.

Das Projekt ETH Hönggerberg Am Beispiel des Projekts ETH Hönggerberg in Zürich soll dieser Sachverhalt erläutert werden. Die ETH Hönggerberg betreibt insgesamt drei Visonik-Leitsysteme (Verbund-

Beispielkonfiguration ETH Hönggerberg: bestehende Topologie mit den Geräten, welche wegfallen.

system mit über 150 Controllern), welche über 20 000 Datenpunkte umfassen. In einer ersten Phase wurde das Gebäude HPI mit sechs Visonik BPS-Controllern mit dem Opc4Vis_BPS ausgerüstet. Von den über 900 Datenpunkten wurden 750 Punktparameter im OPC-Server als OPC-Items konfiguriert. Diese OPC-Items wurden dem übergeordneten SCADA-System zur Verfügung gestellt. In diesem sind die OPCItems in die Bildbedienung, die Alarmierung und die Trendaufzeichnung integriert. Während dieser ersten Phase wurde die Visonik-Leitzentrale parallel weiter betrieben, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen und dem Betreiber eine Rückfallebene zur Verfügung zu stellen. In weiteren Phasen ist nun geplant, sämtliche Controller über mehrere OPC-Server in das übergeordnete Leitsystem zu integrieren. Es ist geplant, pro Gebäude(-teil) einen separaten OPC-Server einzusetzen. Damit wird gewährleistet, dass Wartungsfenster geringe Auswirkungen auf das Gesamtsystem haben. Daher macht diese Lösung für die ETH gleich dreifach Sinn. Erstens kann das bestehende Know-how im Bereich der Visonik-DDCs so lange wie möglich genutzt werden. Zweitens kann das bereits aufgebaute Wissen auf der SCADA-System-Plattform sofort auch in den Gebäuden HPI und HCI eingesetzt werden. Und die Ablösung der Anlagenregelung kann geplant und budgetiert werden, ohne dass auf die Hürden eines proprietären Systems geachtet werden muss.

Die beteiligten Partner • ETH Hönggerberg, Technisches Gebäudemanagement • XWare GmbH/Visonet AG, IT-Beratung, Projektleitung, SW-Entwicklung • KeySol GmbH, Realisation Projekte Gebäudeautomation • Selmoni Ingenieur AG, Vertrieb ■ OPC-Server

Beispielkonfiguration ETH Hönggerberg: neue Topologie mit dem OPC-Server.

Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Automatisierter Sonnenschutz in Kombination mit Konstantlichtregelung

Ein guter Elektroplaner setzt auf ausgereifte, zukunftsorientierte und wirtschaftlich machbare Lösungen. Mit dieser kundenorientierten Philosophie ist Elektroplan Buchs & Grossen AG nicht bloss Lokalmatador, sondern hat auch von Basel bis Genf einen bedeutenden Kundenstamm gewonnen.

Der automatische Sonnenschutz sorgt für Energieeinsparung ebenso wie für Wohlbefinden am Arbeitsplatz. ass intelligente Gebäudeautomation nicht bloss in der Theorie, sondern auch in der Praxis Energie spart, ist ein wichtiger Aspekt für Jürg Grossen, Mitinhaber des Planungsbüros Buchs & Grossen AG. Die Räumlichkeiten, Teil eines Zweckbaus mit Baujahr 1999, das sich Elektroplan mit einem weiteren Unternehmen teilt, wurden in den letzten Jahren zeitgemäss automatisiert.

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Autor/Infos Michael Birchler, Adiutec AG www.adiutec.ch www.elektro-plan.ch

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Extra 7/2012 Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik

Die vorhandenen, elektrisch betriebenen Jalousien wurden mit Griesser Aktoren MGX-9 und MSX-6 sowie einer Griesser Sonnenschutzzentrale FMX-8I ausgerüstet. Die Beleuchtung wurde mit DALI Vorschaltgeräten ausgestattet, geregelt von Präsenzmeldern mit Konstantlichtregelung. Darüber hinaus besitzt jeder Mitarbeiter die Möglichkeit, an seinem Arbeitsplatz über eine übersichtliche Visualisierung die Jalousien und die Beleuchtung individuell zu steuern. In die Visualisierung integriert wurden auch Systeme wie die Türüberwachung, Videoüberwachung und Zeiterfassung. Auf eine Lüftungsoder Klimaanlage wurde bewusst verzichtet, dafür wurden Fenster-

antriebe für natürliche Lüftung eingesetzt. Die Integration wurde im eigenen Haus durch die angegliederte ElektroLink durchgeführt. Die Kombination der Sonnenschutzsteuerung mit Sonnennachlauf sowie den Präsenzmeldern mit Konstantlichtregelung ist Herzstück der energiesparenden Raumautomation. Sie zeichnet sich durch die folgenden Funktionen aus: • Automatischer Sonnennachlauf mit 4 Positionen. Die Sonnenschutzsteuerung führt die Lamellen abhängig vom Sonnenstand in 4 Positionen nach. Die Lamellen sind damit stets so weit wie möglich geöffnet, dass keine direkte Sonnenstrahlung in den Raum eindringt. Der Fokus liegt auf einer einfachen, für die Mitarbeiter verständlichen Funktion mit möglichst wenig Fahrbewegungen. • Die eingeschränkte Bedienung des Sonnenschutzes erlaubt dem Benutzer, den Sonnenschutz an seinem Arbeitsplatz zu bedienen. Weil der Benutzer die Lamellen zwar schliessen kann, jedoch nur so weit öffnen kann, dass keine direkte Sonneneinstrahlung in den Raum eindringt, verhindert die eingeschränkte Bedienung die Aufheizung des Raums während den Sommermonaten • Während der Heizperiode wird zusätzlich die Belegung der Räumlichkeiten berücksichtigt. Scheint im Winter die Sonne und


Energie | Automation | Gebäudetechnik

ist niemand anwesend, wird die volle Einstrahlung zum Heizen der Räumlichkeiten genutzt. Sind Personen anwesend, werden diese vor Blendung geschützt. • Schliessen der Lamellen an kalten Wintertagen reduziert das Auskühlen der Räume. Die Resultate nach drei Jahren Betrieb sind erfreulich. Einerseits kann mit dem zweiten, durch eine andere Firma belegten Gebäudeteil das «vorher» gemessen und unmittelbar verglichen werden. Anderseits wurden für den umgebauten Gebäudeteil von Elektroplan Buchs & Grossen AG detaillierte Messungen erhoben und ausgewertet. Sie umfassen die Energie, welche durch die Komponenten des KNX-Bussystems, insbesondere die Sonnenschutzzentrale, die Sonnenschutzaktoren, die Präsenzmelder und den Homeserver verbraucht werden, ebenso wie die Energie, welche die Sonnenschutzantriebe benötigen. • Durch den automatisierten Sonnenschutz konnte der Durchschnittsverbrauch bei der Heizenergie von 6,6 l/m2/Jahr auf 4,5 l/m2/Jahr gesenkt werden. Ohne weitere Massnahmen an der Fassade konnten – nur durch den automatischen Sonnenschutz – Minergie Werte (Minergie Standard 2000) erreicht werden.

• Durch die optimale Nutzung des Tageslichts konnte der Durchschnittsverbrauch der Beleuchtung im Messzeitraum um über 80 % auf 2000 bis 3000 kWh/Jahr gesenkt werden. Dieser hohe Spareffekt wird erreicht, indem der automatische Sonnenschutz eine hohe Tagslichtnutzung erlaubt, während bei herkömmlichen Bürosituationen die Beleuchtung bei geschlossenen Jalousien über weite Strecken des Tages brennt, auch wenn draussen die Sonne scheint. • Bei Aussentemperaturen von 33 °C konnte dank Sonnenschutz und Nachtauskühlung durch automatische Fensterantriebe die Temperatur im Büro auf angenehmen 24 °C gehalten werden. Und dies ohne mechanische Lüftung oder gar Klimaanlage. Der Einsatz des automatisierten Sonnenschutzes in Kombination mit der Konstantlichtregelung bietet nicht den Mitarbeitern von Elektoplan Buchs & Grossen AG einen komfortablen Arbeitsplatz, sondern wird vom Planungsunternehmen auch als Referenzanlage verwendet. Daraus ergeben sich auch Aufträge, beträgt doch die Amortisationszeit der Sonnenschutzsteuerung inklusive Konstantlichtregelung und Integration nur gerade 5 Jahre. Eine Investition, die sich schnell bezahlt macht. ■

Stromverbrauch inklusive Stand-by-Verbräuche des Bussystems und Fahrten des Behangs in Abhängigkeit vom Wetter. (Bild: Elektroplan Buchs & Grossen AG)

Der automatisierte Sonnenschutz ist nach 5 Jahren amortisiert. Im konkreten Fall wurde Minergie Werte erreicht, ohne weitere Aufwendungen an der Fassade. (Bild: Adiutec AG)

Storen mit Mehrwert 0800 202 202 www.storen.ch

Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Effiziente Storensteuerung

Hochwertige Steuerungssysteme sind bei einer genaueren Betrachtungsweise oft deutlich günstiger als Systeme mit billigen Einzelprodukten. Eine Auslegeordnung mit konkreten Beispielen. torensteuerungen stehen im Pauschalverdacht, teuer in der Anschaffung, aufwendig in der Inbetriebnahme, fehlerhaft in der Funktion und störend für den Benutzer zu sein. Doch ist dem wirklich so? Messdaten müssen nicht wissenschaftlichen Ansprüchen genügen, jedoch müssen sie zuverlässig vor einem Produkteschaden schützen können. Hier unterscheiden sich die verschiedenen Produkte vor allem in der Genauigkeit der Windmessung. Die neue Wetterzentrale EMX-8 von Griesser AG, welche in Partnerschaft mit Thies Climate, einem der führenden Meteomessgeräte-Hersteller, entwickelt wurde, bietet alles, was man für ein kleines bis mittelgrosses Objekt benötigt, und dies in der notwendigen Genauigkeit zu einem günstigen Preis: Helligkeit auf 4 Seiten, Globalstrahlung, Wind, Niederschlag und Temperatur. Mit einem GPS Empfänger werden primär Uhrzeit und Datum aber auch gleich die Gebäudekoordinaten erfasst (Bild 1)

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Acht Klicks pro Fassade Das über 40-jährige Know-how von Griesser AG ist deutlich in der Philosophie und Handhabung der Produkte sichtbar. Zahlreiche Einstellungen sind aufgrund von jahrzehntelangen Erfahrungswerten fest eingestellt, passend auf die Anwendung. Der Integrator wählt eine Anwendung aus und passt nicht mehr eine Unzahl unverständlicher, branchenspezifischer Parameter so lange an, bis die Funktion mehr schlecht als recht erfüllt ist. Das Resultat ist eine schnelle und sichere Konfiguration. Und das ist wörtlich zu nehmen! Die Wetterzentrale ist

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Grafik 1: Anzahl KonfigurationsKlicks für eine Storensteuerung für 4 oder 5 Fassaden inkl. Visualisierung (auf Touchpanel o.ä.).

Grafik 2: Anzahl zu verknüpfender Datenpunkte (Objekte) für 10 oder 50 Storen bei den üblichen Funktionen wie Beschattung, Produkteschutz (Wind, Regen, Frost) sowie Brandschutz.

Grafik 3: Kosten zur Ansteuerung von 8 bzw. 50 Storen mit Bedienung pro Store. Unterschied: Griesser lässt auch Elektroniktaster zu, andere setzen zwingend KNX-Taster voraus.

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mit acht Mausklicks je Fassade konfiguriert, das bedeutet etwa 5 Minuten für eine der häufig genutzten Standard-Anwendungen pro Fassade (Grafik 1)

Sichere Einstellung Für ein mittelgrosses Objekt mit etwa 50 Storen werden bei herkömmlichen Storensteuerungen rund 200 Datenpunkte für die Kommunikation mit der Wetterzentrale verwendet. Durch die Kommunikation mittels eines einzigen Objekts (bzw. je einem Datenpunkt) zwischen Wetterzentrale und Aktorik erfolgt eine um Faktoren schnellere und fehlerfreiere Konfiguration. Und statt mit der Stoppuhr und dem Winkelmessgerät in der Hand Einstellparameter des Behangs zu bestimmen, werden nur noch mit zwei Klicks Behang und Antrieb ausgewählt. Mit der Auswahl des Behangs werden alle entsprechenden Werte automatisch geladen. Fehler werden auf diese Art und Weise effizient verhindert (Grafik 2)

Maximale Gebäudeeffizienz durch perfekte AX-Integration

Managen Sie alle Anwendungen im Gebäude einheitlich und einfach via Browser.

Kostengünstige Bedienung – aber zukunftssicher Massive Kosteneinsparungen sind möglich, wenn anstelle von KNX-Tastern konventionelle Elektroniktaster verwendet werden. Für die Ansteuerung von acht Storen in einem EFH können rund CHF 1300 eingespart werden. Der Aktor steuert auch gleich die LED auf dem Taster an und falls im Nachgang trotzdem mehr Funktionen gefordert sind, kann der Taster problemlos auf KNX erweitert werden. Diese Methode ist vor allem im Bereich von preissensitiven Objekten ein grosser Vorteil. Bei der Erstellung ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis erzielt, trotzdem sind alle Optionen für die Zukunft offen – eine intelligente Art, Kosten zu sparen (Grafik 3)

AX integriert für Sie alle technischen Protokolle in einem System und optimiert dadurch Energieeffizienz, Komfort und Betriebskosten.

CentraLineAX – Das Gehirn Ihres Gebäudes.

Fazit Es gibt eine kostengünstige Storensteuerung, mit einfacher Inbetriebnahme und zuverlässig in der Funktion. Ein Gewinn für den Nutzer ebenso wie für den Integrator. Die EMX-8 in Verbindung mit den Aktoren MSX/MGX ist die ideale Lösung für 80 % der Objekte – schnell, einfach und fehlerfrei. ■

Integrationsplattform HAWK

Bediensoftware ARENAAX

Bild 1: Wetterzentrale EMX-8 von Griesser AG.

Infos Griesser AG 8355 Aadorf Tel. 0848 888 111 www.griesser.ch info@griesser.ch

close to you Honeywell AG · Honeywell-Platz 1 · 8157 Dielsdorf · Tel. 044 8552436 Fax 044 8552470 · hausautomation.switzerland@honeywell.com www.honeywell-schweiz.ch · www.honeywell.de/haustechnik


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Neubau mit 900 Storenmotoren

Kürzlich wurde in Burgdorf das neue Kantonale Verwaltungszentrum KVZ Neumatt eingeweiht. Möglichst unbemerkt, aber dennoch wirkungsvoll arbeitet die Storensteuerung. Durch das Know-how der Steuerungsabteilung von Schenker Storen wird sichergestellt, dass Richter, Polizisten und Beamte auch bei Sonnenschein einen kühlen Kopf bewahren.

uf dem ehemaligen Zeughausareal in Burgdorf wurde in nur zwei Jahren Bauzeit ein eindrückliches Verwaltungszentrum errichtet. Das KVZ Neumatt bietet 450 Justiz- und Verwaltungsarbeitsplätze sowie 110 Haftplätze im Regionalgefängnis. Das Zentrum besteht aus sieben Gebäuden und ersetzt die bisher

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14 dezentralen Standorte von 19 kantonalen Dienststellen. Im Hintergrund arbeitet eine Storensteuerung von Schenker Storen für die rund 900 Storenantriebe und hilft mit, den Minergie-PEco-Standard zu erfüllen. Neben der logistischen Herausforderung aufgrund der Grösse waren durch die unterschiedlichen Anforderungen der Nutzer einerseits und die Vorgaben der Bauherrschaft andererseits für die Storenprofis einige Knackpunkte zu lösen. Dank der intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema und der Erkenntnis, dass Storen und die Storensteuerung als Einheit betrachtet werden sollen, wurde bereits bei der Planung der Gebäudeautomation eine autonome Storensteuerung eingeplant. Die Anforderungen waren klar definiert: Ein einziger zentraler Steuerungsrechner soll für alle sieben Gebäude eine optimale Beschattung gewährleisten und natürlich auch für die Sicherheit- und damit eine lange Lebensdauer der Storen sorgen. Externe Daten (z. B. Brandalarm) sollen übernommen werden und eine Bedienung ab dem Gebäudeleitsystem muss möglich sein. « Autonom» ist folglich relativ und bestätigt, dass spezialisierte Systeme auch im Verbund funktionieren müssen. Entschieden hat sich die Bauherrschaft für die Steuerung SE 1000 KNX von Schenker Storen. Aufgebaut wurden 7 KNX-Linien, je eine pro Gebäude. Die Storenaktoren sind dezentral in der Hohldecke oder dem Hohlboden verbaut. Eine

einzige Wetterstation, fünf zusätzliche Windsensoren sowie eine separate Aussentemperaturmessung an der Südfassade versorgen die Steuerung mit den nötigen Informationen.

Automatische Beschattung Bei der Definition der automatischen Beschattung wurden die Storen in insgesamt 64 Sektoren aufgeteilt. Während einzelne Fassaden als Ganzes angesteuert werden können, werden andere horizontal pro Geschoss und einmal vertikal getrennt. Mit der gewählten Gruppierung wird gewährleistet, dass der Schattenwurf von eigenen oder auf der anderen Strassenseite gelegenen Gebäuden einbezogen werden kann. Bei Storengruppen, die zwar theoretisch besonnt werden, tatsächlich aber im Schatten des Nachbargebäudes stehen, bleiben die Storen oben, um möglichst viel Tageslicht zu nutzen.

Infos Die Steuerungsabteilung von Schenker Storen AG ist schweizweit tätig und bearbeitet Projekte einschliesslich Beratung und Richtpreis vor Ort, Nutzerschulung und Service. Im Angebot sind einzelne Komponenten oder komplette Funksteuerungen, einfache drahtgebundene Anlagen, bis hin zum komplexen KNX-System. www.storen.ch


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Bewusst hat man sich gegen die sogenannte Sonnenstandsnachführung entschieden, bei der die Lamellen dem Lauf der Sonne folgen. Soll beschattet werden, fahren die Storen nach unten und öffnen um einen fix eingestellten Winkel. Damit werden ständige Bewegungen an der Fassade und die damit verbundene Ablenkung am Arbeitsplatz verhindert. Grundsätzlich muss sichergestellt werden, dass die automatische Beschattung wegen der Sonneneinstrahlung, aber auch wegen der Tageslichtnutzung gewährleistet wird. Darum lässt sich in den Büros bei automatischer Beschattung nur der Lamellenwinkel, nicht aber die Höhe verstellen. Andererseits stören automatisch ausgelöste Fahrbewegungen, so zum Beispiel in Gerichtssälen oder Sitzungszimmern. Dort kann man sich über einen Trenntaster aus der Automatik auskoppeln, die Sicherheitsfunktionen (z. B. Wind oder

Brand) bleiben jedoch bestehen. Über einen automatischen oder manuellen Reset fallen diese Bereiche wieder in die Automatik zurück. Für Gefängniszellen sind keine Auf-Ab-Taster vorgesehen. Hier kann das Personal die einzelnen Storen oder Storengruppen ab der Loge über vier passwortgeschützte KNX-Panels bedienen. An diesem Beispiel wird klar, dass nicht jeder Nutzer dieselben Anforderungen hat, man sich dabei aber auch nicht in den Details verlieren darf. Durch eine sorgfältige Planung und Dokumentation eines scheinbaren Details wie der Steuerung der Storen kann im laufenden Projekt viel Zeit und Geld gespart und alle Möglichkeiten voll genutzt werden. Auch mit guter Planung gibt es jedoch Änderungen; dann muss die eingesetzte Steuerung genügend Flexibilität bieten, um die hinzugekommenen Funktionen zu erfüllen. ■

Desigo TRA – Flexibilität und Energieeffizienz für jeden Raum Desigo Total Room Automation verbindet mehrere Disziplinen nahtlos und macht Raumnutzer zu Energiesparern.

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Durch die nahtlose Zusammenführung mehrerer Disziplinen wie HLK, Beleuchtung und Beschattung, erreicht das flexible und skalierbare Desigo™ Total Room Automation-Angebot zusätzliche Energieeinsparungen. Fortschrittliche Raumautomationsfunktionen schaffen perfekte Arbeitsbedingungen für hoch motivierte Mitarbeiter. Desigo Total Room Automation erlaubt einfach und schnell die Anpassung der Gebäude- und Raumnutzung. Funktionserweiterungen sind jederzeit

und sogar während der Nutzungsphase möglich. Die breite Auswahl an Raumbediengeräten passt sich verschiedenen Designvorgaben an und kann mit einer grossen Anzahl Rahmen diverser Anbieter kombiniert werden. Dank der geprüften Applikation RoomOptiControl ist der aktuelle Energieeffizienzstatus über die Green Leaf-Anzeige auf dem Raumbediengerät sichtbar. Eine Berührung bringt den Raumbetrieb von rot zurück zu grün. So werden Raumbenutzer zu aktiven Energiesparern.

Answers for infrastructure.


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Erfolgreiche Gebäudeautomation mit NOXnet von INNOXEL

Sie können sich vorstellen, für Komfort und Sicherheit in Ihrem Zuhause etwas mehr Geld auszugeben? Sie wollen sich aber auf keinen Fall über kryptische Technik ärgern und dafür einen Kurs besuchen. Und schon gar nicht wollen Sie sich bei Fragen mit verschiedenen Lieferanten herumschlagen. Sie wollen einfach nur wohnen, energiebewusst geniessen, ein sicheres Gefühl haben und sich das Leben etwas erleichtern. Wenn das zutrifft, müssen Sie unbedingt weiterlesen.

Alles passt zusammen und wird mit der kostenlosen Konfigurationssoftware hauptsächlich grafisch verknüpft s gibt in der Schweiz mindestens 20 verschiedene Anbieter von Gebäude- bzw. Raumautomationssystemen. Es gibt auch mehrere Unternehmen, die alles «Swiss Made» anbieten. Eines davon ist die Firma Innoxel aus dem Bernbiet. Aus einem Zweimannbetrieb ist in den letzten elf Jahren ein stattliches Un-

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Infos INNOXEL System AG 3661 Uetendorf www.innoxel.ch

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ternehmen geworden, das mit NOXnet ein System anbietet, mit dem praktisch alle Automatisierungswünsche abgedeckt werden. Und das wirklich Spezielle: Die Konfigurationssoftware ist sowohl für den Elektroinstallateur als auch für den Endkunden gratis. In wenigen Stunden kann ein durchschnittlich geübter PC-Anwender alle Grundfunktionen für ein Einfamilienhaus selbstständig konfigurieren. Das geht so einfach, weil die meisten Verknüpfungen grafisch orientiert per Mausklick erfolgen. Naturgemäss merkt man erst nach dem Einzug, welche Lichtszenen praktisch wären, welche Wind- und Sonnen-Parameter für die Markise ideal sind und wie eine glaubhafte Anwesenheitssimulation aussehen könnte. Mit NOXnet kann auch der Endkunde solche Wünsche rasch umsetzen.

tor – nach 10 Minuten ist der Spuk vorbei, das Tor schliesst sich, alle Lichter schalten aus und niemand merkt, dass hier jemand innert Minuten zu einem Notfall ausgerückt ist. Dieses exotische aber wahre Beispiel zeigt, wie zweckmässig ein Endkunde NOXnet nutzen kann.

Beispiel Szene

Fazit

Keinen Fluchtweg aber einen optimal automatisierten und ausgeleuchteten «Ausrückweg» hat sich der Einsatzleiter einer Feuerwehr konfiguriert. Da gilt es, keine Zeit zu verlieren: Die Taste «Alarm» neben seinem Bett bewirkt, dass seine Nachttischlampe auf 30 % gedimmt einschaltet, dass die Leuchten im Badezimmer und Korridor, über dem Regal mit Feuerwehrkleidern, im Hauseingang und in der Garage mit 100 % Leuchtkraft einschalten. Gleichzeitig öffnet sich das Garagen-

Mit NOXnet von Innoxel kann auch das kleine Elektrounternehmen erfolgreich Gebäudeautomation vom Feinsten realisieren. Dabei ist die von Wetterdaten abhängig gesteuerte Markise oder Store genauso inbegriffen wie die Steuerung übers iPhone. NOXnet bietet Sicherheit, Komfort und Energiesparfunktionen und macht die Mehrkosten für die Elektroinstallation schnell wett. Apropos Kosten: NOXnet ist ausbaubar und deshalb auch für ein begrenztes Budget interessant. ■

Energiesparen mit Komfort Energiesparen in Ehren, aber wer steht schon gerne auf, um das Licht in der Küche zu löschen, wenn man es sich vor dem Fernseher gerade so richtig gemütlich eingerichtet hat? Bang & Olufsen-Fans steuern Licht und Storen über die B&O-Fernbedienung, andere bevorzugen vielleicht einen portablen Funktaster – oder ganz einfach ihr iPhone. Auch die Konfiguration von Fernbedienungen erfolgt per Mausklick im PC-Programm NOXlink.


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Präsenzmelder von ThebenHTS adaptieren das Benutzerverhalten

Energiesparen bleibt ein Dauerthema. Präsenzmelder helfen nicht nur Energie sparen, sie erhöhen dabei auch noch den Komfort. Für den Anwender unsichtbar wirken im modernen Präsenzmelder viele Funktionen, die schlussendlich die perfekte Lichtregelung ausmachen. Fazit Der preisgekrönte ThebenHTS Präsenzmelder PlanoCentro – jetzt auch als AP-Variante.

onzentriert arbeitende Personen in einem Büro können sich zeitweise so ruhig verhalten, dass auch hochempfindliche Präsenzmelder keine Bewegungen registrieren. Um in einem Raum Anwesenheit festzustellen, muss nun der Präsenzmelder die Zeit zwischen zwei Bewegungen «überbrücken». Die Software ist nun so ausgelegt, dass sie mit jeder Bewegung die Nachlaufzeit als interne Uhr neu startet. Solange die Zeit nicht abgelaufen ist, gilt der Raum als belegt.

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Präsenzmelder denkt mit Im Präsenzmelder von ThebenHTS kommt die Adaptive Time Delay oder auch Energiesparbetrieb genannt, zum Einsatz. Die Dauer der Nachlaufzeit wird fortwährend optimiert, d.h. sie passt sich selbsttätig den unterschiedlichen Nutzungsverhältnissen im Raum an.

Infos Theben HTS AG 8307 Effretikon www.praesenzmelder.ch

An Orten ständigen Kommens und Gehens, wie beispielsweise in einem Korridor, löscht das Licht baldmöglichst ohne unnötig lange eingeschaltet zu sein. Dagegen wird in einem Büroraum bei seltenen, unregelmässigen Bewegungen die Nachlaufzeit verlängert und häufiges Aus- und Einschalten verhindert.

Präsenzmelder haben heute eine ausgeklügelte Elektronik mit bis zu vier PIR-Sensoren, die wiederum vier Teilsensoren enthalten können, um höchste Empfindlichkeit zu bieten. ThebenHTS war die erste Firma, die auch auf der Softwareseite ein «intelligentes» Verhalten realisiert hat. ■

Ohne Selbstlernverhalten Die Nachlaufzeit kann sich maximal auf 30 Minuten, je nach Präsenzmeldertyp verlängern. Die minimal gewählte Nachlaufzeit entspricht einer unteren Grenze, die auch durch angelerntes Verhalten nicht unterschritten wird. Werden bewusst sehr kurze bzw. sehr lange Nachlaufzeiten eingestellt (‹2 min. bzw. › 30 min.), wird das Selbstlernverhalten deaktiviert, die eingestellte Nachlaufzeit bleibt unverändert. Diese Eigenschaft der Selbstlernfähigkeit verhindert unangenehme Fehlschaltungen und sorgt für maximale Energieeinsparung bei höchstem Benutzerkomfort. Die variierenden Bedürfnisse der Nutzer werden somit ideal abgedeckt.

Funktion der «Selbstlernenden Nachlaufzeit».

Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Electrolux: Elegante Geräte überzeugen auch von der Technik her

Die Küche ist oftmals eine Visitenkarte des Hauses. Eleganz der Geräte ist eines, die Handhabung und der sparsame Umgang mit Energie, das andere wichtige Element. Die elektrische Energie wird knapper und ganz sicher teurer. Sparsame Geräte gewinnen an Interesse. Bei Electrolux steht der sparsame Umgang mit elektrischer Energie an oberster Stelle. berzeugende Eleganz und Technik auf höchstem Niveau müssen sich keineswegs widersprechen. Ganz im Gegenteil, sie lassen sich bestens vereinen. Electrolux macht mit einer neuen Serie von effizientesten Kühlgeräten vor, wo die Reise hingeht. Kaum zu glauben, aber mit modernster Isolati-

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Die Einbau-Kaffeemaschine Profi Coffee spricht die Sinne an und liefert perfekten Kaffee.

onstechnik und raffinierter Antriebstechnik beim Kompressor lassen sich gegenüber Technik vor 15 Jahren über 70 % Energie sparen. Was den Stromverbrauch betrifft, kommt der Kühlschrank in einem Durchschnittshaushalt an zweiter Stelle; nur das Licht frisst noch mehr Energie. Aber auch beim Waschen lässt sich mit modernster Technik viel Energie sparen.

Effizientes Kühlen Die neuen Swissline-Waschmaschinen übertreffen die höchsten Energieeffizienzklassen um 20 % und waschen erst noch perfekt.

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Fürs Kühlen und Gefrieren bietet Electrolux fast ausschliesslich Einbaugeräte in den besten Energieef-

fizienzklassen ( EEK ) A++ und A+++ an. Weniger als eine 18-Watt-Sparlampe verbraucht beispielsweise die Kühl-Gefrierkombination IK 2915. Möglich wird dieser Spar-Rekord durch die innovative Isolie-

Infos ELECTROLUX AG 8048 Zürich www.electrolux.ch


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rung mit Vakuum-Panelen sowie eine neue Kompressor-Technologie, deren Invertertechnik äusserst effizient arbeitet. Damit gehört der IK 2915 mit 275 Litern Nutzinhalt zur besten Energieeffizienzklasse A+++. Die Effizienz wirkt nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell: Bei einem Strompreis von 20 Rappen pro Kilowattstunde lassen sich in 15 Jahren rund 1200 Franken sparen. Und bei zu erwartenden höheren Strompreisen werden die Ersparnisse noch deutlicher ausfallen. Der Energiepionier Electrolux unterstreicht die Bedeutung des Energiesparens im Kühlbereich. Kurt Langhard, Product Manager Kühlen: «Wer etwas für die Umwelt tun möchte, erreicht beim Kühlen und Gefrieren besonders viel. Da diese Haushaltsgeräte immer in Betrieb sind, spart man hier am wirksamsten Energie und Geld.»

Swissline Design. Im neu gestalteten Garraum mit der neuen Beleuchtungslösung werden die Speisen von oben und von der Seite angestrahlt. Die Köchinnen und Köche können das Gargut noch besser überwachen und der edle Innenraum kommt besonders schön zur Geltung.

Kaffeegenuss mit Stil

Jacuzzi für die Wäsche Mit den neuen Swissline-Waschmaschinen ist die Textilpflege einfach und schonend. Viele kleine Löcher in der Waschtrommel sorgen bei den neuen Waschmaschinen für den Jacuzzi-Effekt. René Schaffner, Produktmanager bei Electrolux Schweiz: « Die grösste Herausforderung beim Waschen ist heute nicht mehr Sauberkeit, sondern das Waschen von verschiedensten Geweben. Dank den neuen Programmen bleibt mancher Gang zur Reinigung erspart.» Die neuen Waschmaschinen stellen sich automatisch ein: Sie messen das Wäschegewicht und zeigen Waschmitteldosierung und Waschzeit sofort an. Komfort bietet auch die Auffrischfunktion mit Dampf. Die neuen Geräte sind in der Schweiz für Schweizer Bedürfnisse entwickelt worden. Waschmaschine und Trockner sind im «Bullaugen-Design» perfekt aufeinander abgestimmt. Und mit 47 dB ist die Waschmaschine leiser als eine normale Unterhaltung. Electrolux übertrifft als erster Hersteller die beste Energieeffizienzklasse A+++ für Waschmaschinen und unterbietet diese sogar um 20 Prozent.

Kühlgerät IK 2915 übertrifft die beste Energieeffizienzklasse bei Kühlgeräten.

Die neue Einbau-Kaffemaschine Profi Coffee von Electrolux spricht die Sinne an. Und zwar nicht erst wenn der Kaffee duftend in die Tasse läuft. Das Design harmonisiert perfekt mit der Swissline-Backofenlinie. Durch das einheitliche Design ergibt sich ein professionelles Küchenbild. Der Kaffee-Vollautomat kann sowohl horizontal wie auch vertikal stilvoll neben oder über anderen Geräten von Electrolux eingebaut werden. Und in der Küche steht ein Gerät weniger, das Abstellfläche wegnimmt. ■

Alleskönner Profi Steam Ein grösseres Blech, ein neuer Grossflächengrill, ein Brotbackprogramm, die grosszügige Ausleuchtung des Backrohrs – der Profi Steam kommt mit einigen Neuerungen daher. Der Alleskönner bleibt ein zuverlässiger Helfer für gesunde Ernährung und perfekte Zubereitung. Electrolux kann auf jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von Grossküchengeräten zurückgreifen. Die Erkenntnisse aus dem Profi-Bereich wurden für Privathaushalte adaptiert: Beispielsweise wurde der Innenraum neu konzipiert und der Backraum vergrössert. So findet das grösste Backblech auf dem Markt seinen Platz. Ausserdem wird die Wärmeverteilung dank dem neu konzipierten Heissluftsystem optimiert, was zu einem noch besseren Backergebnis führt. Neu entwickelte Funktionen, beispielsweise zum Brotbacken, machen es noch einfacher, knuspriges Brot wie vom Bäcker zu backen. Der Profi Steam erscheint im neuen

Der neue Profi Steam verfügt über einen grösseren Backraum und die Speisen werden von oben und den Seiten ausgeleuchtet.

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Das Einmaleins der Abrechnungssysteme in der Waschküche von Elektron

Es gibt in der Schweiz mehr als 200 000 Waschküchen, die Mieter von Siedlungen und Wohnblocks gemeinsam nutzen. Die Abrechnung für Strom- und Benutzungskosten kann auf verschiedene Weise geschehen. Elektron bietet dafür seit 50 Jahren Systeme an. Angefangen mit Münzschaltautomaten – die es noch heute gibt – bis zum neuen innovativen «PayManager» stellt Elektron automatisierte Abrechnungssysteme zur Verfügung. Diese bieten Mietern und Vermietern echten Komfort.

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eschichte zu Waschküchen

In den 50er-Jahren hielten Waschmaschinen Einzug in Mehrfamilienhäusern. Die Zählerfabrik AEG baute anfangs der 60er-Jahre die ersten Münzschaltautomaten für den Einsatz speziell in Waschküchen. Durch Weiterentwicklungen der Waschmaschinen mussten auch die Münzschaltautomaten angepasst werden – verschiedene Ablaufzeiten und unterschiedliche Einwurfmünzen waren gefragt. Ende der 80er-Jahre hielt dann die Elektronik Einzug und Elektron lieferte die ersten Bicont-Modelle. Diese Geräte «schluckten» alle Schweizer Münzen und konnten vom Kunden individuell auf Waschmaschinenprogramme angepasst werden. 1994 folgten dann die ersten Gebührenautomaten mit aufladbaren Schlüsseln (Keys). Die Waschküche wurde mit einem Schlag zum modernen, sicheren Arbeitsplatz: das «Münzkässeli» überflüssig, Einbrüche selten. Die aufladbaren Keys wurden später durch Touchs ersetzt und bis zum heute verwendeten Typ mit RFIDKarten und der Datenübermittlung

Infos ELEKTRON AG 8804 Au ZH info@elektron.ch

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settenverriegelung minimieren die Einbruchgefahr.

PrePaid ist heute Alltagssache

Alter Münzschaltautomat für Waschküchen. per GPRS ergänzt. Bei Elektron gibt es die gesamte Palette der Systeme.

Münzschaltautomaten Für einfache Anwendungen bewähren sich Münzschaltautomaten seit Jahrzehnten. Die Bicont 8s und 8d überzeugen durch anwenderfreundliche Benutzerführung und sind mit sämtlichen Schweizer und Euro-Münzen sowie Jetons sofort für jedermann bedienbar. Separate Tarife für Waschmaschine und Tumbler können ohne grossen Aufwand programmiert werden, beispielsweise zwischen einer Minute und vier Stunden. Das integrierte Prüfsystem garantiert ausserdem eine hohe Sicherheit: Falsche oder beschädigte Münzen werden wieder ausgeworfen. Das stabile Stahlgehäuse sowie die verstärkte Kas-

Münzautomaten bedingen eine Wartung durch den Hausmeister, der die Kassette periodisch leeren und Buch führen muss. Gleichzeitig besteht die Gefahr des Einbruchs. All diese Aufwände und Probleme lassen sich mit einem PrePaidSystem umgehen: Man stelle sich z. B. vor, Frau Meier hält kurz ihre Karte an die Ladestation und damit sind Waschmaschine und Tumbler bereit. Je nach Dauer des Waschoder Trocknungsvorgangs werden die Kosten auf der Karte von Frau Meier abgebucht. Aber wie kommt die Liegenschaftsverwaltung zu ihrem Geld? Am besten mit dem «PayManager» von Elektron.

Automatisiertes Abrechnen Die Ladestation Bicont 306 macht den Einzug von Gebühren in der Waschküche komfortabler. Der Benutzer macht seine Vorauszahlungen für die Waschküchengebühren direkt auf das Konto des Eigentümers oder der Liegenschaftsverwaltung. Das einbezahlte Guthaben ist nach Eingang der Zahlung an der Ladestation verfügbar. Die BicontAutomaten 301/302 von Elektron arbeiten berührungslos mit der RFIDTechnik (Radiofrequenz-Identifikation). Die Benutzerkarte wird in die Halterung der Ladestation einge-


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legt, via GSM-Netz das verfügbare Guthaben geprüft und der Ladebetrag direkt auf die Benutzerkarte geladen. Eine LED-Anzeige informiert den Benutzer jederzeit über den Restbetrag auf der RFID-Karte. Damit ist allen gedient: Mietern, Hausmeistern und Liegenschaftsverwaltungen. Für die Mieter ist das System bequem, Hausmeister leeren keine Kassen mehr oder müssen gegen Geld Jetons ausgeben, die Liegenschaftsverwal-

tung kommt ohne Aufwand zum Geld. Das ist keine Zukunftsvision, sondern Realität mit den Bicont 301/302-Gebührenautomaten von Elektron. Vorteile der Bicont-RFIDAutomaten: • Bargeldlose, verbrauchsgerechte Abrechnung • Einfachste Bedienung – Dialog über zweizeiliges Display • Individuelle Menüführung • Türöffnung der Maschinen ohne Karte möglich

BICONT 301/302: Berührungslose Freigabe von Waschmaschine oder Tumbler dank RFID-Karte.

BICONT 308: Direkt ab Kreditkarte kann die RFID-Karte des Mieters geladen werden.

• Einfache Tarifeinstellung mittels Verwaltungskarte • Unkomplizierte Kontrolle der Zählerstände mit Kontrollkarte • Ermittlung der letzten 20 Benutzerkarten • Einfache Installation dank allpoliger Strommessung und neuester Anschlusstechnik

Kreditkarten-Ladestation Mit dem Ladeautomaten Bicont 308 werden RFID-Karten rasch und unkompliziert direkt am Gerät aufgeladen. Die Bedienung ist so einfach wie beim Bargeldbezug am Bankomaten. Der Besitzer der RFID-Karte hält diese an den Leser und am linken Display wird der Restsaldo angezeigt. Möchte man einen Betrag auf die RFIDKarte übertragen, muss eine Kreditkarte einschoben werden. Wie beim Bankomaten wird geprüft, ob die Karte gültig ist. Nach Eingabe des PIN-Codes und schliesslich des gewünschten Betrags wird die Transaktion erledigt – und schon ist die Karte für die Waschküche bereit.

Fazit

BICONT-Münzschaltautomat 8d zum Einsatz von zwei Verbrauchern.

BICONT 306: Ladestation für RFIDKarten und Anzeige des Restbetrags.

Bei Elektron erhalten Vermieter und Liegenschaftsverwaltungen die perfekte Lösung für das problemlose Abrechnen bei Benutzung von kostenpflichtigen Geräten. Für das Laden der RFID-Karten stehen heute Systeme zur Verfügung, die dem Hausmeister keine Arbeit verursachen und der Liegenschaftsverwaltung ohne Arbeit direkt Geld einbringen. ■

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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet mit Tunable White-Funktionalität

Zentral steuerbar und einfach zu bedienen. Luxmate Litenet setzt neue Massstäbe in Sachen Lichtmanagementsysteme. Dank der neuen Tunable White-Kompatibilität lassen sich Lichtstärke und Farbtemperatur komplett unabhängig voneinander festlegen. Die Steuerung schafft eine noch nie dagewesene Wahrnehmungsqualität in Ausstellungsräumen oder Büros und sorgt für Wohlbefinden zu jeder Tageszeit.

Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet mit Tunable White-Funktionalität.

umtobel kombiniert als einer der ersten Anbieter tageslichtabhängige und farbtemperaturdynamische Komponenten in der Gebäudesteuerung Luxmate Litenet. Erstmals ist es möglich, Licht effizient, intelligent und den Wünschen des Nutzers entsprechend zu steuern. Über ein komplexes Lichtmanagement sind warm- bis kaltweis-

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Mit Fotozellen und Infrarotsensorik erfasst der Tageslichtmesskopf den Himmelszustand und seine Veränderungen. Licht und Jalousien lassen sich damit steuern.

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se Stimmungen jederzeit einstellbar. Tunable White Leuchten sind der neue Trend. Sie ermöglichen ohne Austausch von Lampen oder Leuchten, die Farbtemperatur individuell auf das Material, die Oberfläche oder die Farbe von Produkten einzustellen. Tunable White wird zudem eingesetzt, um wie beim Tageslicht morgens und abends eher warmweisse, am Mittag eher neutral- bis kaltweisse Stimmungen hervorzurufen. Diese Lichtszenarien, die dem Tageslicht nachempfunden sind, unterstützen nachweislich den Biorhythmus des Menschen.

Licht für den Menschen Energieeffizienz, Lichtqualität und Sehkomfort werden zum Wohle des Menschen perfekt kombiniert: Der

Tageslichtmesskopf ermittelt, wie viel Tageslicht in die Räume einfällt. Dementsprechend wird nur soviel Kunstlicht beigesteuert, wie es für eine angenehme Atmosphäre notwendig ist und die Norm erfordert. Das spart Energie und senkt Kosten. Mit der neuen Eigenschaft, auch die Farbtemperatur in verschiedenen Räumen eines Gebäudes anzupassen, verbessert sich die Wahrnehmungsqualität für den Menschen. So kann ein Museum in verschiedenen Kabinetten die Farbtemperatur perfekt an Material und Farbe der Exponate anpassen. Im Büro kann der Wechsel der Weisslichtszenarien noch besser als je zuvor das Tageslicht nachempfinden. Das hat einen positiven Einfluss auf die Arbeitsplatzqualität, die Kommunikation und die Motivation der Angestellten.

Für grosse und kleine… Das Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet ist sowohl für kleine als auch grosse Gebäudeeinheiten ausgelegt. Bei der intelligenten Einbindung von Tageslicht-, Anwesenheits- und Zeitsensoren können bis zu 10 000 Leuchten von Luxmate Litenet effizient verwaltet werden. In der neuen Generation des Lichtmanagementsystems ist die Ansteuerung von Tunable White-Leuchten in das System integriert. Erstmals lassen sich damit Lichtstärke und Farbtemperatur der Leuchten komplett unabhängig voneinander festlegen und auf grafisch dargestellten Timelines einfach bedienen.


Maximale Energieeffizienz!

Mit der erweiterten Funktion des Steuerungssystems Luxmate Litenet lassen sich Lichtstärke und Farbtemperatur komplett unabhängig voneinander festlegen.

Der Nutzer hat jederzeit die Möglichkeit, die Farbtemperatur entsprechend seiner Wünsche manuell anzupassen. Zudem liefert Zumtobel Vorschläge für ein wohltuendes Lichtkonzept gleich mit: Die vordefinierten Tageslichtabläufe für Büros, Produktionsstätten, Gesundheitseinrichtungen und Seniorenresidenzen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und garantieren Wohlbefinden. Die erweiterte Funktionalität des Lichtmanagementsystems ist über eine zentrale Steuerung leicht zu bedienen. Vordefinierte Abläufe lassen sich einfach erstellen und programmieren. Das System liefert dabei wie gewohnt eine komplette Übersicht über die Leuchtenfunktionen und die aktuellen Raumzustände.

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Alles aus einer Hand Wer Luxmate Litenet bereits nutzt und Tunable White Leuchten in das System einbinden möchte, kann über ein Software-Update die bestehende Konfiguration einfach aktualisieren. So steht einer unkomplizierten Umsetzung energieeffizienter Lichtlösungen mit dynamischen Farbtemperaturen und Lichtstärken nichts mehr im Wege. Mit Luxmate Litenet erhalten Kunden eine Komplettlösung von Leuchten und Steuerung aus einer Hand. Auf der Light+Building 2012 stellte Zumtobel Tunable White Leuchten vor, die mit Luxmate Litenet kompatibel sind, wie die Downlightserie Panos Infinity oder die LED-Strahler Arcos und Iyon. Zumtobel wird auch in Zukunft die Kompatibilität neuer farbtemperaturdynamischer Leuchten mit der Steuerungseinheit Luxmate Litenet Tunable White ausbauen. ■

Infos Zumtobel Licht AG | 8050 Zürich | www.zumtobel.ch

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Basler Seniorenresidenz Südpark mit neuartigem Beleuchtungskonzept

Heimbewohner verbringen viel Zeit in Innenräumen – der direkte Kontakt mit der Sonne ist selten. Fehlendes Tageslicht ist denn auch eine Hauptursache für gesundheitliche Probleme dementer Personen. Die Atlas Stiftung bietet in ihrer neuen Seniorenresidenz Abhilfe mit einer circadianen Beleuchtung. Der Natur auf der Spur

Circadiane Leuchten haben eine therapeutische Wirkung.

hne Licht können wir nicht sehen. Fehlt die tägliche Dosis Tageslicht, hat dies auch gravierende Folgen für die innere Uhr. Der biologische Schlaf-Wach-Rhythmus – auch circadianer Rhythmus ge-

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Infos Osram AG 8401 Winterthur info@osram.ch www.osram.ch

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nannt – ist beeinträchtigt und Schlafstörungen die Folge. Nervosität, Angstgefühle und Verletzungen wegen geringer Vitamin D-Produktion können zudem auftreten. Da demente Heimbewohner nach neuesten Erkenntnissen lediglich eineinhalb Minuten pro Tag im Freien verbringen, verwundert es nicht, dass diese besonders häufig betroffen sind. Das von Selmoni LED Basel gemeinsam mit Herzog & de Meuron Architekten entwickelte Konzept der circadianen Beleuchtung setzt hier an.

Die Beleuchtung der neuen Seniorenresidenz Südpark in Basel erfüllt nicht nur die Standardanforderungen, wie angemessene Beleuchtungsstärke, gleichmässige Leuchtdichte oder gute Farbwiedergabe; nein, sie geht weiter. Auf Wunsch der Atlas Stiftung berücksichtigt das ganzheitliche Beleuchtungskonzept der Residenz die Bedürfnisse des circadianen Systems der Bewohnerinnen und Bewohner. Doch was heisst dies konkret? LED-Leuchten simulieren rund um die Uhr die wechselnden natürlichen Lichtverhältnisse und helfen so gerade dementen Menschen, ihren biologischen Tag-Nacht-Rhythmus zu erhalten. In den Therapiezonen sind die Leuchten verdichtet installiert, um hier die für eine therapeutische Wirkung benötigte Beleuchtungsstärke von 1000 bis 2000 Lux zu erreichen. Dies jedoch nur von 10 bis 16 Uhr; in den Randstunden wird die Beleuchtungsstärke automatisch reduziert. Sitzmöglichkeiten unterhalb der Leuchten laden zur Lichtdusche ein. Entscheidend für den Therapie-Erfolg sind LEDs mit Farbtemperaturen ab 6500 Kelvin, welche einen hohen Blauanteil aufweisen.

Technische Umsetzung Herzstück der Anlage ist eine Osram Limbos Lichtsteuerung, welche den Betrieb 24 Stunden am Tag garantiert. In der Residenz steuert sie


Energie | Automation | Gebäudetechnik

vollautomatisch 133 LED-Leuchten in zwölf Gruppen und sieben Zonen über je zwei individuelle DALIAdressen. Die zwei LED-Kreise garantieren grösste Flexibilität bezüglich Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur. Betätigt das Betreuungspersonal den Notfallschalter, erhöht sich die Beleuchtungsleistung sofort auf das Maximum, eine manuelle Übersteuerung ist also möglich. Osram zeichnet im Projekt als Partner für die ganze Steuerung verantwortlich. Jede der 133 Lichtquellen setzt sich aus einem runden Leuchten-Standardgehäuse, einer Steuereinheit und einer mit Leuchtdioden bestückten Aluminium-Platte – dem sogenannten LED-Print – zusammen. Nach dem Bezug der Seniorenresidenz im Sommer 2012 fliessen die Praxiserfahrungen laufend in die weitere Optimierung des circadianen Beleuchtungsablaufs ein. ■

Mehr als gutes Sehen – circadiane Beleuchtung in der Seniorenresidenz. (Bilder: Selmoni LED Basel (selLED))

Extrem im Einsatz. Die TRILUX Nextrema. Neues Licht bewegt.

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Neues Lichtkonzept für Lebensmittelhandel

Die Themen Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz treiben die Innovation im Supermarkt voran, wo zugleich das Thema Einkaufserlebnis ein entscheidender Faktor ist.

as Konzept «Total Green Store» von Philips zeigt, wie Energieeinsparung am Point of Sale mit Kostenvorteilen verbunden wird. Neue Technologien auf LED-Basis und « smarte» Lichtsteuerung verbessern die Atmosphäre für den Kunden und schärfen das Profil des Einzelhändlers im Wettbewerb. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem positiven Einkaufserlebnis zu, das Umsatzsteigerung generiert und zugleich eine Möglichkeit der Differenzierung im Wettbewerb bietet. Das integrierte Konzept «Total Green Store» setzt dabei auf Tageslicht in Supermärkten, vor allem durch einfach zu installierende Dachoberlichter, auf LED und eine intelligente Steuerung des Mix aus Tages- und Kunstlicht. Dazu gehört auch das Dimmen der

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Infos www.lighting.philips.ch nenad.pantelic@philips.com

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Beleuchtung in Abhängigkeit von der zur Tageszeit typischen Frequenz auf der Verkaufsfläche. Die Nutzung von Tageslicht hilft nicht nur Energie zu sparen, sondern hebt über den Wohlfühlfaktor von natürlichem Licht auch die Stimmung der Kunden: Tageslicht und die damit verbundene Dynamik lassen das «Glücks-Hormon» Serotonin wirken und die Kaufbereitschaft steigen. Untersuchungen einer US-Handelskette berechneten sechs Prozent Mehrumsatz durch clever geplante Tageslichtintegration unter sonst gleichen Bedingungen, eine deutsche Baumarktkette kam in einer Feldstudie auf noch grössere Effekte von 40 Prozent.

Strom sparen bei Kühlmöbeln Kostensenkung und zugleich eine Schärfung des grünen Profils im Supermarkt lassen sich mit einem weiteren Baustein des «Total Green Store»-Konzepts erreichen: ein einfacher Wechsel der Beleuchtung an Kühl- und Gefriertruhen, dem Energiekiller Nr. 1, der bisher 44 Prozent der Gesamtenergie im Supermarkt verbraucht. LEDTubes (Philips) sparen gegenüber konventionellen Leuchtstofflampen bis zu 30 Prozent Energie für das gesamte System (Kühlmöbel und Beleuchtung). Ein Grund dafür ist, dass sie sich in Kälte «wohlfühlen», weniger Strom verbrauchen und dank minimaler Abwärme die Kühlung weniger belasten: Der «ökologische Fussabdruck» der Beleuchtung und Kühlung im Supermarkt wird auf diese Weise gleich von zwei Seiten reduziert: ein Argument, das in der aktuellen Umweltdebatte auch in der öffentlichen Wahrnehmung relevant ist.

Konstanter LED-Lichtstrom Kostenvorteile lassen sich in diesem Konzept auch mit der Einführung eines Konstant-Lichtstroms erzielen. Dazu werden die LED auf einen kontinuierlichen Lichtstrom gedimmt, der über die gesamte Nutzungsdauer konstant bleibt. Dies ersetzt eine Lösung, die überdimensioniert startet, um der allmählich sinkenden Leistung herkömmlicher Leuchtstofflampen zu begegnen. Philips beziffert die Energieeinsparung auf zehn Prozent im Jahr gegenüber konventionellen Märkten ohne Tageslichtintegration. Konstant-Lichtstrom und der Einsatz der äusserst langlebigen LEDTubes verlängern die Wartungszyklen und tragen auch auf diese Weise zur Kosteneinsparung bei. Der Aufwand für die Integration von Tageslicht in Supermärkten – Kernbaustein des «Total Green Store»-Konzepts – amortisiert sich nach detaillierten Modell-Rechnungen von Philips in knapp zwei Jahren. Einspareffekte durch mehr Energie-Effizienz wirken dabei zusammen mit Mehrumsatz durch ein verbessertes Ambiente mit natürlichem Licht. Entscheidend ist eine Planung nach Mass, und diese bietet Philips mit dem «Total Green Store»Konzept an: von der Konfiguration der Dachoberlichter über Steuerung der Gesamtbeleuchtung. Auch Nebenflächen im Lebensmittelhandel wie im Umfeld des Supermarktes kommen ins Visier, die sich in einem Mix aus Tageslicht und LED optimieren lassen, um dem einzelnen Standort kostenbewusst mehr Attraktivität zu verleihen. ■


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Energie | Automation | Gebäudetechnik

LumiMotion® – die bedarfsgerechte Lichtsteuerung von ELEKTRON. Das Besondere an der Anlage ist der Einsatz intelligenter Bewegungssensoren in Verbindung mit der neuartigen Lichtsteuerung LumiMotion. Mit ihrer Hilfe werden die Leuchten über eine FunkVerbindung untereinander vernetzt und geben ein Signal an die benachbarten Leuchten weiter, wenn «Bewegung» naht. So ist

es möglich, die Leuchten auf 20% zu dimmen und ihre volle Leistung nur dann abzufordern, wenn ein Verkehrsteilnehmer in den Erfassungsbereich des Sensors gelangt. Als Spezialist und Marktführer für Strassenbeleuchtung in der Schweiz beraten wir Sie objektiv und kompetent. LED’s go – rufen Sie uns an!

ELEKTRON AG, Riedhofstrasse 11, 8804 Au ZH, Tel. +41 44 781 01 11, lichttechnik@elektron.ch, www.leds-go.ch

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Verbindung von Lichtwirkung mit hoher Effizienz

In Zusammenarbeit mit dem renommierten Designerteam BillingsJackson Design entwickelte Trilux eine Reflektoreinbauleuchte, die neue Massstäbe für zukünftige Deckenleuchten setzt: Reflektoren aus lichtleitendem Kunststoff und lackierten Oberflächen erzeugen einzelne Lichtsterne, die Büros, Flure oder Verkaufsflächen in neuem Glanz erstrahlen lassen. Mitbegründer von BillingsJackson Design, das Design-Konzept.

Hohe Lichtausbeute

Die Aurista verwandelt jeden Arbeitsraum in ein einzigartiges «Sterne-Büro».

s gibt noch Millionen von Normleuchten mit Leuchtstofflampen. Mit der Aurista führt Trilux ein weiteres Produkt-Highlight in seinem Portfolio, das sich durch vielfältige Innovationen auszeichnet und damit mehr als nur ein Update bestehender Lösungen bietet: Ein Kunststoff-Metall-Reflektor umrahmt die LED und erzeugt einen sternförmigen Lichtaustritt. Die «Lichtsterne» vergrössern die leuchtende Fläche, reduzieren dadurch die auftretenden Kontraste zwischen der Lichtquelle und den angrenzenden Flä-

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Infos TRILUX AG 8957 Spreitenbach www.trilux.ch

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chen und schaffen eine besondere Lichtästhetik. Damit setzt die Trilux-eigene LCL-Technologie (LowContrast-Light) die LED gekonnt in Szene und sorgt für ein harmonisches Lichtempfinden. Diese einzigartige Kombination aus Reflektor und LED überzeugt durch ansprechendes Design. Zugleich wird der Energieverbrauch um bis zu 56 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Rasterleuchten reduziert.

Geheimnis liegt im Reflektor «Durch den Einsatz des ReflektorSterns ist es uns gelungen, die LED auf eindrucksvolle Weise in den Vordergrund zu rücken. Dadurch schaffen wir eine einmalige Atmosphäre und eine vollkommen neue Formensprache, welche die besondere Charakteristik der LED unterstreicht.», erläutert Eoin Billings,

Eine hohe Lichtausbeute von 80 lm/W sorgt ausserdem für nachhaltiges Licht. Und das bei grösster Flexibilität: Die Lichtsterne können auf Kundenwunsch individuell zusammengestellt werden und erhöhen somit die gestalterische Vielfalt und garantieren für jeden Raum die optimale, auch arbeitszonale Beleuchtungsstärke. Im Modulmass gefertigt, ist die Aurista eine ideale Alternative für gängige T5- und T8Leuchten. Der Einsatz ist sowohl in

Einzigartiges Design, hohe Effizienz und Lichtqualität sowie einfache Montage und geringe Anschaffungskosten machen die Aurista von Trilux zur Ideallösung nicht nur für Büros.

Deckensystemen mit sichtbaren und verdeckten Tragschienen als auch gesägten Decken möglich. Dank Linect-System ist die Leuchte zudem schnell und einfach montiert - und bietet gleichermassen eine wirtschaftlich und optisch attraktive Lösung, die jeden Raum technisch als auch atmosphärisch aufwertet. ■


Energie | Automation | Gebäudetechnik

ZWEI ZONEN, EINE HELLIGKEIT, EINE LÖSUNG: DUODIMPLUS. Die neue DUODIMplus Serie von ESYLUX vereint Präsenzmelder und Dimmer in einem Gehäuse und sorgt für konstantes Helligkeitsniveau in zwei Beleuchtungszonen – energiesparend, automatisch und stufenlos zu jeder Tageszeit. Einzigartiges Plus: der dritte Schaltkontakt zur zusätzlichen Schaltung von Beleuchtung oder HLK. Und die Installation? Denkbar einfach. Dank Plug & Play-Montage mit zwei Werksprogrammen für Schulräume und Hallen.

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Einsatzgebiete : Industriebereich, Hallenbeleuchtung, Schockbeleuchtung, Tiefkühlzellen und Zonen, Notbeleuchtung in Hallen, Aussenbereich

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Suchen Sie eine zukunftsweisende LED-Lösung? Kontaktieren Sie uns und verschaffen Sie sich in unserem Showroom einen blendenden Eindruck.


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Wo die Grossen passen müssen, kommt HS Technics AG ins Spiel

Die Beleuchtung eines Gebäudes ist wie das Gesicht eines Menschen – es verrät auf den ersten Blick viel. HS Technics AG ist eine kleine Firma, hat aber schon für grosse Firmen innovative Beleuchtungskonzepte auf LED-Basis realisiert. Sie sind in der Lage, kurzfristig Wünsche Realität werden zu lassen. Qualität verbunden mit dem Besonderen steht an oberster Stelle. streicht das Konzept des sparsamen Umgangs mit elektrischer Energie. Mieter von Ladenflächen haben von sich aus ein Interesse, eine energetisch optimale Beleuchtung zu installieren, weil sie proportional zum Stromverbrauch auch an die Kühlung zahlen müssen.

Interview mit dem Besitzer des Neumarkts und dem Architekten Besitzer der Gebäude ist die Miteigentümergemeinschaft Neumarkt Brugg, vertreten durch die Firma PRIVERA AG, Fabienne Marty. Verantwortlicher Architekt ist Roland Biolley von Walker Architekten AG Brugg. Die Fragen stellt Raymond Kleger. Rundes, homogenes Lichtfeld verschiedener Durchmesser, kleine LED-Spotleuchten und LED-Lichtbahnen unterstreichen die spezielle Beleuchtung im Einkaufszentrum.

as Einkaufszentrum Neumarkt 2 in Brugg wird komplett umgebaut. Ziel ist vor allem, das Ein-

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Infos HS TECHNICS AG 8953 Dietikon www.hs-technics.ch

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kaufserlebnis zu steigern. Ursprünglich geschlossene Fassaden wurden dazu teilweise geöffnet und mit energetisch hoch isolierenden Fensterflächen versehen, die Tageslicht bringen. Die Ladenfläche ist aufgelockerter, und diverse Oberflächen sind neu mit Holz verkleidet. Alle diese Massnahmen schaffen eine deutlich wohnlichere Atmosphäre. Die LED-Beleuchtung mit einer hervorragenden Lichtausbeute unter-

Die Beleuchtung in diesem Einkaufszentrum ist ein «Eyecatcher», (Neudeutsch Blickfang). Wollen Sie mit dieser modernen LED-Beleuchtung Zeichen setzen? Es geht tatsächlich um das Setzen von Zeichen. Allerdings kam es zur LED-Beleuchtung erst im letzten Moment. Die Planungen begannen bereits im Jahre 2009 und zu jenem Zeitpunkt war noch eine konventionelle Beleuchtung mit Leuchtstofflampen vorgesehen. Im Jahre 2011 änderte sich die Situation, LED-Leuchten zeigten nicht nur von der energetischen Seite her Vorteile, sondern sie erlauben auch innovative Designs.


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Werden moderne LED-Leuchten überhaupt als LED-Technik wahrgenommen oder ist das den Kunden egal, Hauptsache hell? Es gibt tatsächlich kaum Feedbacks zur Beleuchtung. Bis nämlich jemand ein positives Feedback liefert, braucht es sehr viel, negative kommen hingegen schnell. Keine Feedbacks sind daher als sehr positiv zu werten. Was war ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten der LED-Technik? Bei der definitiven Evaluation der Beleuchtung im Jahre 2011 hat man auch die LED-Technik geprüft. Dabei war klar, dass die Effizienz der LED-Technik besser ist als bei konventionellen Leuchtstofflampen. LED-Systeme lassen sich auch mit viel besserem Wirkungsgrad dimmen als Leuchtstofflampen-Systeme. Weiter gibt es bei Lichtbahnen von HS Technics keine dunklen Übergangsstellen, und dies selbst bei Winkeln. Und natürlich fällt kaum Unterhalt an, was in einem Einkaufszentrum sehr wichtig ist. Aber das Wichtigste Argument: Insekten hinter der Abdeckfront konventioneller Lichtbänder sehen unappetitlich aus. Im Einkaufszentrum arbeiten viele Geschäfte oftmals mit Halogenbe-

leuchtungen riesiger Leistung und produzieren viel Wärme. Wurde diese Thematik hier auch berücksichtigt? Ja, Mieter haben klare Vorgaben, wie hoch die Verlustleistung pro Quadratmeter Ladenfläche sein darf. Es gibt sicher einen Grund, dass bei diesem prestigeträchtigen Projekt HS Technics AG die Beleuchtung erstellen konnte? Der Elektroplaner (R+B engineering ag) machte uns auf HS Technics AG aufmerksam, sie konnte ohne Probleme Rundleuchten auf Mass anfertigen und auch sonstige Spezialwünsche erfüllen. In letzter Zeit sieht man vermehrt Einkaufszentren und andere Gebäude in spektakulären Farben leuchten und sie ziehen so die Aufmerksamkeit auf sich. War das kein Thema hier? Doch, man hätte damit aber zusätzliche Elemente ins Spiel gebracht. Bei diesem Gebäude wurde durch die neuen Fensterfronten, der warmweissen Beleuchtung und Holzverkleidungen ein wohnlicher Charakter geschaffen, noch mehr wollte man nicht.

Wie kommt man überhaupt auf die Idee, selbst Leuchten in der Schweiz zu bauen? Schweizer Qualität, Geschwindigkeit, Verfügbarkeit und natürlich ist fast alles möglich. In der Regel läuft das so ab: Beim Kunden nehmen wir seine Wünsche und Vorstellungen auf, bauen ihm einen Prototyp und er sieht so genau, was er bekommt. So läuft das Geschäft und nur so.

Interview HS Technics AG

Fazit

Fragen beantworten Roman Schleuniger und Reto Rothenberger.

Kleine, innovative Firmen können heute durchaus erfolgreich am Markt neben grossen Playern operieren. HS Technics AG ist in der Lage, spezielle Wünsche von Kunden in kürzester Zeit zu befriedigen. ■

Ist das Einkaufszentrum Neumarkt 2 in Brugg das erste Referenzobjekt von HS Technics AG? Nein, wir haben schon sehr viele Referenzobjekte wie: ShopVille Zürich, Google in Zürich, Hauptbahnhof Zürich, Zürcher Kantonalbank, Swisspower und weitere.

Nahtlose Lichtbahnen, auch in den Ecken harmonisch ausgeleuchtet. Bild nicht vom Neumarkt Brugg selbst.

Oben: Robuster Aufbau einer LED-Leuchte für den Einbau in einer Decke, als Grundlage dient ein Aluprofil. Unten: einreihiges LED-Profil. Als Trägermaterial dient Aluminium, das eine ausgezeichnete Wärmeabführung auf die Rückplatte erlaubt.

Sind die Leuchten in der Schweiz hergestellt oder fand hier nur die Entwicklung statt? Die LED-Platinen selbst werden nicht in der Schweiz hergestellt. Alles andere ist Swissmade. Bei den LED-Platinen kommt als Träger ein Aluminiumblech zum Einsatz, damit die Wärme optimal abgeführt wird.

Besitzer und Architekt Neumarkt 2, Brugg PRIVERA AG mit Hauptsitz in Bern ist ein führender Schweizer Immobilien-Dienstleister. Sie deckt die gesamte Palette von Immobilien-Dienstleistungen ab. Dank dem national weit gespannten Niederlassungsnetz verfügt sie über regionale Marktkompetenz und lokale Beziehungen. www.privera.ch Walker Architekten AG verfügt über ein breites Leistungsangebot und ist bekannt für innovative ArchitekturLösungen. Im Portfolio sind Alterswohnungen, anspruchsvolle Industriegebäude, Einkaufszentren und vieles mehr. www.walker.ch

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HD für Videoüberwachungssysteme via Koaxkabel

HD kennt mittlerweile fast jedermann vom Fernsehgerät. Mit dem neuen HD-SDI-Standard betritt die analoge Videoüberwachung das High Definition-Zeitalter. HD-SDI oder «HD-Serial Digital Interface» ermöglicht die Übertragung digitaler Videodaten über Koaxkabel, und das in Realtime bei voller Bildrate von 25 Bildern pro Sekunde. Eine Konkurrenz für die Netzwerktechnik? HD-SDI-Analogkamera liefert gestochen scharfe HD-Bilder (1920ⴛ1080) über Koaxialkabel.

die Qualität der verlegten Kabel ausreichend sein. Für eine HDÜbertragung sind die Kabel vorgängig zu prüfen. Die Installation ist dann nach dem Plug-and-play-Prinzip denkbar einfach: Bestehende Analogkameras und Videorekorder gegen HD-SDI-Geräte austauschen, fertig. Durch den exklusiven Übertragungsweg via Kabel bietet HDSDI, ganz wie bei der analogen Signalübertragung, zusätzliche Sicherheit. Je nach Kabelqualität und Signalstärke lassen sich bis zu 120 m Kabellänge erstellen.

Typische Einsatzorte

ideobilder, die qualitativ über den PAL-Standard hinausgingen, waren bisher nur durch IPTechnologie möglich. Oft hatte das den kompletten Austausch eines funktionierenden analogen Videosystems zur Folge. HD-SDI ermöglicht nun, digitales Video mit HDAuflösung bei voller Bildrate und in Echtzeit unkomprimiert über herkömmliche Koaxkabel zu übertragen. Somit kann eine HD-SDI-Kamera bis zu fünf konventionelle Kameras ersetzen. Das Bild verfügt über dass 16:9-Breitbildformat und kann von jedem hochauflösenden Full-HD-Monitor wiedergegeben werden. Vorteil: In diesem Seitenverhältnis entstehen keine schwarzen Balken, bzw. es ist keine das Bild verschlechternde Skalierung

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Nur Kameras ersetzen und Aufzeichnungsgerät, fertig! notwendig. Dies bedeutet, dass die Bildgrösse selbst erhalten bleibt. In die aufgezeichneten Videobilder kann auch nachträglich hineingezoomt werden. Im Vergleich zu 720p (1280 ⫻ 720) zeigt HD (1920 ⴛ 1080) doppelt so viele Details und gegenüber 4CIF (704 ⴛ 576) beträgt die Auflösung gar das Fünffache.

Bewährte Technik Die Signalübertragung über Koaxkabel ist bewährt und weit verbreitet, denn sie ist mechanisch robust und zuverlässig. Allerdings muss

HD-SDI eignet sich überall dort, wo Live-Überwachung mit exzellenter Bildqualität und wo eine Echtzeitdarstellung mit hoher Auflösung gefordert ist. Dies gilt für eine Ladenüberwachung als auch Prozessüberwachung. Die analoge Technik punktet aber auch überall dort, wo sensible Bereiche im öffentlichen Bereich oder bei Firmen eine netzwerkbasierte Videoüberwachung nicht zulassen, weil die Gefahr externer Angriffe zu gross ist. Insofern ist die neue HD-SDI-Technik keine Konkurrenz zur IP-Technologie, sondern eine sinnvolle Ergänzung. ■

Infos TRIGRESS Security AG 6340 Baar info@trigress-security.ch


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LEDVANCE® Downlights: lichtstark, langlebig, effizient und kompakt.

LEDVANCE® Downlights – von S bis XL. Mit neuester dimmbarer LED-Technologie werden diese Downlights zu echten Highlights. Sie verfügen über eine Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden, sind kompakt und leicht zu installieren. Mit einer Effizienz von über 50 lm/W eignen sie sich vom Möbel- bis zum Deckeneinbau und sind eine echte Alternative zu herkömmlichen Downlights. Sie zeigen: Bei OSRAM ist die Zukunft des Lichts schon im Jetzt angekommen. Mehr Infos unter: www.osram.ch

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Flexible und preiswerte Lösung mit Cecoflex

Immer mehr Schweizer Haushalte erhalten hohe Bandbreiten von ihren Providern ins Haus geliefert. Mit den effektiven Surfgeschwindigkeiten an den Anschlussdosen sieht es jedoch oft anders aus. Kostengünstige und für jeden Elektriker einfach zu installierende Hausverkabelungen sind hier das Gebot der Stunde. ine für manchen Leser erstaunliche Tatsache vorweg: Die Schweiz liegt in Europa an der Spitze der Breitbandversorgungsdichte. Kabelnetzbetreiber können mittlerweile fast 45 % aller Haushalte mit ihren Koaxialkabeln erreichen, wenn auch nicht alle davon die in der Werbung propagierten 100 MBit/s bieten. Den Gegenpol bildet das gute alte Kupferkabelanschlussnetz, das heute vorwiegend mit VDSL (Very High Bit Rate Digital Subscriber Line) und Geschwindigkeiten

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Grosszügige und helle Räume in der Alterssiedlung «Sunnepark».

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bis zu 50 MBit/s auftrumpft. Damit können heute rund 80 % und bis Ende 2013 gar 95 % aller Schweizer Haushalte versorgt werden. Aufgrund weiterer technischer Verbesserungen auf den alten Kupferkabeln werden künftig weitere Geschwindigkeitssteigerungen bei der Datenübertragung erwartet. In dichterbesiedelten Gegenden, teils jedoch auch auf dem Land, schreitet die Erschliessung mit FTTH (Fiber To The Home, Glasfaserkabel bis ins Haus) voran. Hierzulan-

(Bild: R. Sellin)

de waren bis Ende 2011 bereits rund 13 % aller Haushalte mit FTTH erschlossen, bis 2015 sollen es gar 30 % sein. Auch wenn damit ehrgeizige Ziele verfolgt werden – die Mehrheit der Schweizer Haushalte wird auf absehbare Zeit weiterhin über Kupferkabel surfen und telefonieren.

Die Realität der Wohnungsverkabelung Doch wie werden die schnellen Leitungen in den Wohnungen und Häusern weitergeführt? Ein kurzer Blick auf gängige Inhouseverkabelungen zeigt schnell, dass diese meist nur aus einfachen ungeschirmten Kupfer-Doppeladern bestehen. Bisweilen werden diese durch Koaxialkabel ergänzt, über welche die TV- oder Radiogeräte oder Kabelmodems/PCs ihre jeweiligen Signale beziehen. Entsprechende Anschlussdosen für analoges Telefon oder Fernsehen/Radio sowie für Kabelmodems sind in der Regel nur in wenigen Räumen vorhanden (etwa in Wohn- oder Schlafzimmern). Die Realität zeigt, dass bisweilen sogar neue Wohnungen immer noch auf diese Weise verdrahtet werden. Solche «altbewährten» Installationen werden den multimedialen Bedürfnissen der Bewohner jedoch nicht mehr gerecht. Diese helfen sich häufig mit einem Wireless LAN (WLAN) als drahtlose Alternative. Es stellt zwar in vielen Fällen eine ebenfalls gut funktionierende Lösung dar, garan-


Industrielle Datenübermittlung mit LWL Forschung, Entwicklung und Produktion unter einem Dach

In den Sicherungskasten integrierter CECOFLEX-Sternverteiler mit 12 Anschlüssen. (Bild: R. Sellin) tiert aber keine dauerhaft zur Verfügung stehende Bandbreite. Betonmauern oder Metalltüren verhindern oftmals eine gute Verteilung des Funksignals. Zudem bezeugen die drahtlosen Endgeräte insbesondere in dichten Überbauungen zu Zeiten intensiver Nutzung (z. B. abends oder am Wochenende) oft Mühe, im lizenzfrei nutzbaren WLAN einen freien Funkkanal zu finden. Schliesslich stört viele Anwender die Strahlenbelastung in den eigenen vier Wänden. Sie wünschen sich zunehmend eine möglichst strahlungsarme und leistungsfähige Heimverkabelung. Leider blenden viele Bauherren aus, dass eine allzu minimalistische Verkabelung heute und künftig eine klare Wertminderung für den Liegenschaftsbesitzer darstellt. Sowohl die Selbstnutzer einer Liegenschaft als auch Bewohner von Mietwohnungen wollen sich zunehmend an multimedialen Inhalten freuen können. Dazu ist eine höherwertige Verkabelung mit vollumfänglicher Gerätevernetzung, flexibler Raumnutzung und -gestaltung unabdingbar. Eine solche Verkabelung sollte so ausgeführt sein, dass der Nutzer seinen Dienstanbieter frei wählen kann. Eine strukturierte, sternförmige Haus- oder Wohnungsverkabelung ist daher das Gebot der Stunde, wenn es um einen Wohnungsneu- oder umbau geht. Allerdings muss sich die installierte Lösung in einem vernünftigen Kostenrahmen bewegen, denn leider wollen hier nur wenige Eigentümer oder Bewohner grössere Summen investieren. Im Gegensatz etwa zum Kombi-Dampfgarer in der Exklusivküche machen Elektroinstallationen optisch nicht viel her. Aber sie fallen negativ auf, wenn sie minderwertig erstellt wurden – etwa durch Störungen im Alltag oder eben durch zu wenig Bandbreite beim Surfen.

Übermittlung ü ber grosse Distanzen Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) Zuverlässig und ausfallsicher Hohe Temperaturverträglichkeit Aktive und passive Komponenten optimal aufeinander abgestimmt Gerne beraten wir Sie kompetent und finden Lösungen die perfekt auf Sie zugeschnitten sind. Kontaktieren Sie uns fü r ein unverbindliches Gespräch.

Kostengünstig und einfach Wie eingangs beschrieben nimmt die Nachfrage nach leistungsfähigen Verkabelungen stetig zu. Sogar ältere Jahrgänge haben die neuen Medien für sich entdeckt, wie neueste Untersuchungen von Facebook oder Google zeigen. So überrascht es eigentlich nicht, dass sogar Alterswohnungen diesem Bedürfnis entsprechen. Dies beweist der «Sunnepark Oberkulm» im Aargau, eine Alterssiedlung für «selbstbestimmtes Wohnen im Alter». Die Faes AG Oberkulm als Bauherrschaft hat alle Gebäude vollumfänglich altersgerecht ausgestattet und nachhaltig gebaut (Minergiestandard). Auch die Elek-

DIAMOND SA Via dei Patrizi 5, CH-6616 Losone Tel. 091 785 45 45 Tel. 043 833 80 80 VSC Zürich Tel. 032 722 11 11 VSC Port

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

troinstallationen wurden hochwertig ausgeführt. Für die Kommunikationsverdrahtung aller 45 Alterswohnungen kommt das CecoflexSystem des Schweizer Unternehmens Ceconet AG aus Mägenwil zur Anwendung. Bei Cecoflex steht eine flexible und preisgünstige Versorgung von bis zu 12 Zimmern mit Telefonie, xDSL und LAN im Vordergrund. Diese werden mit einer sternförmigen Signalverteilung über ungeschirmte Kabel (CAT 5e UTP) erschlossen. Dabei ermöglicht der Sternverteiler eine einfache Einspeisung und Verteilung aller Signale (analoge Telefonie, DSL und LAN) in die einzelnen Räume. Die dort benötigten Dienste werden im Sternverteiler pro Raum individuell über kurze Patchkabel übersichtlich aufgeschaltet. Dank der Kompaktheit des Ceco-flex-Sternverteilers (Aufputz HxBxT 300 x 220 x 70 cm, Unterputz zur Montage auf einer DIN-Schiene H x B x T 250 x 230 x 47,5 cm) stellt dessen Unterbringung etwa im Sicherungskasten kein Problem dar. Er wird inklusive Zubehör geliefert, unter anderem mit FLFAufputz-Gehäuse, Anschlusskabel, diversen Klettbändern, Kabelbinder und einfachem LSA Plus-Werkzeug (kompatibel zu Krone LSA Plus). Die Anschlussdosen bestehen aus einem Basiseinsatz, an dem zwei achtadrige Kabel getrennt an-

geschlossen werden können. Der Basiseinsatz wird mit unterschiedlichen steckbaren Einsätzen ergänzt, und zwar für Telefonie/Fax, DSL- oder LAN-Anschlüsse. Je nach Anwendung können bis zu zwei Einsätze mit bis zu vier Anschlüssen gesteckt werden. Diese sind jederzeit veränderbar oder nachrüstbar. Auf diese Weise kann in einer Mietwohnung eine günstige Grundinstallation für analoge Telefonie und Internet realisiert werden. Dies ist auch im «Sunnepark» der Fall, wo in 45 Wohnungen jeweils ein Sternverteiler und insgesamt 210 Anschlussdosen verbaut wurden. Entscheidet sich der Mieter später bzw. beim Bezug der Wohnung für eine DSL- oder LAN-Verkabelung, wird diese auf einfache Art und Weise und ohne zusätzlichen Kabeleinzug umgerüstet. Wenn zum Beispiel ein rüstiger Nachmieter einen Raum zu einem Heimbüro umfunktionieren will, kann dort ohne weiteres ein LAN-Anschluss realisiert werden. Heute steht den Mietern der Alterswohnungen neben dem Telefondienst der Service «Swisscom TV» für Radio und Fernsehen zur Verfügung.

Attraktives Angebot Mit entsprechender Wohnungsverkabelung kommen die Vorteile einer breitbandigen Erschliessung

von Liegenschaften voll zum Tragen. Die grosse Flexibilität des Cecoflex-Systems bietet dem Bauherrn ein investitionssicheres Installationssystem. Eine preisgünstige Grundverkabelung für analoge Telefonie wird beim Neubau gleich eingezogen. Die jeweils benötigte Beschaltung der Dosen im Sternverteiler kann jederzeit vorgenommen und die entsprechenden Einsätze können an den Anschlussdosen den jeweiligen Bedürfnissen schnell und unkompliziert angepasst werden. Cecoflex folgt somit einem pragmatischen Ansatz mit voller Funktionalität für fast alle Problemstellungen, aber ohne kostentreibende High-End-Ambitionen. Für die Lagerführung im Elektrogeschäft und für das Servicefahrzeug genügen einige wenige Einsätze. Hierzu bietet Ceconet über den Elektrogrossisten einen Installationskoffer an, der wichtige Elemente wie Basiseinsätze, Abdeckungen und Installationsmaterial bereits enthält. ■ (Rüdiger Sellin)

Infos CECONET AG 5506 Mägenwil info@ceconet.ch www.cecoflex.ch/cms

Für weitere Informationen rufen Sie uns an, kontaktieren uns online oder Ihren VES Grossisten.

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Extra 7/2012 Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik CECONET AG • Hintermättlistrasse 1 • 5506 Mägenwil • Telefon 062 887 27 37 • www.ceconet.ch


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Security Systems International

SSAM International ist seit über 17 Jahren einer der europaweit führenden Grosshändler von Sicherheitssystemen. Das Unternehmen bietet dem Fachhandel eine breite Produktpalette, grosses Lagervolumen, Expressversand sowie durch mögliche Direktabholungen schnellste Reaktionszeiten. it einem grosszügigen Lagerkonzept garantiert SSAM hohe Verfügbarkeit und Produktvielfalt. SSAM-Partner sind damit in der Lage, schnell und effizient auf Kundenwünsche zu reagieren, um so die bestehenden Marktpositionen auf hohem Niveau zu festigen und neue Marktanteile zu gewinnen.

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Alarmierung mit Bild Ein Beispiel aus dem umfangreichen Angebot von SSAM ist das Funk-Alarmsystem SSAM-Vision. Das System ermöglicht die Nutzung moderner Alarmsystemfunktionalitäten wie Alarmbildübertragung, Alarmbenachrichtigung und Fernzugriff, ohne die dafür sonst übliche Netzwerkinfrastruktur oder einen Telefonanschluss vorauszusetzen. Dadurch ist das System sowohl bei der Errichtung als auch bei der Bedienung extrem einfach in der Handhabung.

Die im Bewegungsmelder integrierte Kamera überträgt auf Anforderung ( SMS ) oder bei Alarmauslösung drei Bilder per MMS oder E-Mail. Ein Internet- oder Festnetzanschluss ist dabei nicht erforderlich, da ein integriertes GSM-Modul vorhanden ist. Alle wichtigen Meldertypen (Bewegung, Rauchmelder, Magnetkontakt, Temperaturschalter, Armband-Notruftaster, Bedienteile, Kamera, Innen- und Aussensirene) sind mit dem System kombinierbar.

Umfassender Service Die sofortige Verfügbarkeit der Ware ist ein wesentliches Vertrauensargument für Endkunden, können diese so doch im Falle von Neuinstallationen, Service- und Erweiterungsarbeiten sicher sein, stets schnell und zuverlässig betreut zu werden. SSAM unterstützt seine Fachhandelspartner erfolgreich mit

sofortiger Lieferbarkeit aller Produkte durch grosszügige Lagerkonzepte in jedem Fachhandelszentrum sowie gerne genutzte Direktabholungsmöglichkeiten. Jahrelange Erfahrung, Markenprodukte zu Top-Preisen und innovative Eigenentwicklungen machen SSAM zu einem starken Partner für die Umsetzung von Zukunftsvisionen. SSAM-Fachhandelspartner haben sich dank exklusiver Vertriebsstrategie zu starken Verbündeten dieser Firmenphilosophie und vertrauensvollen Partnern für den Endkunden entwickelt. Gefestigt wird diese Position durch regelmässige Schulungen sowie die Möglichkeit, neueste Technologien im Rahmen von Firmenmessen zu begutachten und diese auch ausführlich testen zu können. ■

Funk-Alarmsystem SSAM-Vision mit Bildübertragung.

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Direktabholung und Schnellversand gewährleisten rasche Auftragsabwicklung.

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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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FTTH-Netze werden dank ultrakompakten Nexans-Kabeln im Mikro-Bundle immer leistungsfähiger.

m ihr FTTH-Angebot zu ergänzen, wartet Nexans Schweiz mit einem vollständigen Sortiment an kompakten Kabeln auf. Die Verwendung der Mikro-Bundle-Technologie ermöglicht es, Vorbereitungszeit zu sparen und an den Verteilstellen Platz zu gewinnen. Das Sortiment eignet sich ideal für das Einblasen und Ziehen in Mikroröhrchen (Speedpipe oder beispielsweise CABLOMIX ). Es wird mit einem schwarzen Mantel mit zwei orangen Streifen geliefert. Der Farbcode für die Fasern und MikroBundle entspricht den Schweizer Normen. Machen Sie sich das Leben dank den wertvollen Vorzügen dieser ultrakompakten Kabel etwas leichter. Die Verwendung dieser MikroBundle, die je zwölf Fasern enthalten, bietet zahlreiche Vorteile: • Extreme Flexibilität • Äusserst geringer Biegeradius dank der Verwendung der neuen Faser Typ G657A1 • Kompatibilität zwischen den Fasern G657A1 und G652-D gewährleistet • Färbung der Fasern und Bundle gemäss Swisscom-Standard • Eignet sich auch bei extremen Temperaturen (– 25° C bis + 60° C) ausgezeichnet. Von METAS den Swisscom-Normen entsprechend getestet. • Einfache Vorbereitung der MikroBundle: Zur Abisolierung ist keinerlei Werkzeug erforderlich • Zeitersparnis bei der Vorbereitung • Ideal für Midspan (optisches Fenster) • Enorme Platzersparnis beim

hohen Festigkeit können sie aber auch in Röhrchen (Speedpipe) gezogen werden.

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Der Nexans-Mikro-Bundle erobert Europa

Standard-Hohladern (loose Tubes) (a) mit MikroBundle (b). Aufbau

Bezeichnung

Anzahl AussenFasern durchmesser

2 x 12 x G657A1

XSD-SG-6LZ-DKT

24

5.4 mm

4 x 12 x G657A1

XSD-SG-6LZ-DKT

48

5.4 mm

6 x 12 x G657A1

XSD-SG-6LZ-DKT

72

5.4 mm

8 x 12 x G657A1

XSD-SG-8LZ-DKT

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6.4 mm

12 x 12 x G657A1

XSD-SG-12LZ-DKT

144

8.1 mm

24 x 12 x G657A1

XSD-SG-24LZ-DKT

288

10.4 mm

Die Tabelle enthält die Ausmasse dieser neuen Kabelfamilie, die derzeit insbesondere in Nordeuropa und den Benelux-Staaten grossen Anklang findet. Die ersten Kabelverlegungen, die das Resultat einer mehrjährigen Entwicklung innerhalb der Nexans Gruppe darstellten, erfolgten 2003 in Europa und 2006 in der Schweiz. Bis anhin konnten über 80 000 Kilometer dieser verschiedenen Kabeltypen erfolgreich installiert werden. Um das Sortiment zu ergänzen und ausgezeichnete Leistungsdaten zu gewährleisten, bietet Nexans eine vollständige Palette an Mikroröhrchen und Zubehör an, um Ihre Netze aufzubauen. Möchten Sie über diese Lösung gerne mehr erfahren, so wenden Sie sich an unsere Verkaufsingenieure. Diese werden Sie mit einem unserer spezialisierten Projektleiter in Verbindung setzen. ■

Infos Verstauen und Installieren in den Verteilstellen (DP), in Ihren Schränken, Gehäusen, Muffen usw. • Die Kabel eignen sich optimal für das Einblasen. Dank ihrer sehr

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Nexans Suisse SA 2016 Cortaillod Tel. 032 843 55 55 telecomcables.ch@nexans.com www.nexans.ch


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Installation … eine reduzierte Brandlast und ein massiv verringerter Platzbedarf. Interessant dabei ist: Bezogen auf die gesamten IT-Kosten macht die passive Verkabelung lediglich 5 % aus. Trotz der Auflage, dass diese Infrastruktur möglichst vielen Generationen von aktiven Geräten standhalten muss.

Gelebte Nachhaltigkeit – mit BKS immer einen Schritt voraus!

BKS – der Gesamtlösungs-Anbieter Unser breites Wissen in sämtlichen Belangen von Netzwerklösungen garantiert Kupfer- wie auch LWL-Infrastrukturen auf höchstem technischem Niveau. Nun gilt es, die Sensibilisierung bezüglich der ökologischen Aspekte weiter voranzutreiben und als Verkaufsargument miteinzubeziehen. Es ist und bleibt eine Tatsache: Nachhaltigkeit zahlt sich aus!

Nachhaltigkeit, schwindende Verfügbarkeit von Rohstoffen, CO2-neutrale Nutzung von Ressourcen... Stichworte wie diese begegnen uns heute in nahezu allen Bereichen des Lebens, sind in Fach- und Tagespresse allgegenwärtig. Diese ernüchternden und spürbaren Folgen unseres wirtschaftlichen Handelns gegenüber der Umwelt rufen nach grösserer Verantwortung und ökologischer Weitsicht von Unternehmen.

Seit über 25 Jahren: Innovative Produkte und Methoden Bei allem, was wir anpacken, stehen Kosteneffizienz, Betriebssicherheit, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit an erster Stelle. Von der Planung bis zur Schulung sind sämtliche BKS-Leistungen aufeinander abgestimmt, um zukunftsweisende Lösungen für Anwender und Umwelt sicherzustellen.

Green-IT – schon immer ein Anliegen von BKS Bereits bei der Entwicklung von BKS Erzeugnissen steht das Thema Umweltschutz im Zentrum unseres ganzheitlichen Denkens. Im Fertigungsprozess wie auch bei der Wiederverwertbarkeit legen wir grössten Wert darauf, dass alles, was mit unserem Symbol «Green-IT» versehen ist, diese Auszeichnung auch wirklich verdient.

BKS bringt Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz in Einklang Wir sind Mitglied von nationalen und internationalen Normen-Gremien und pflegen einen starken regionalen Bezug sowie ein europaweites Kundennetz. Mit unseren BKS-Erzeugnissen – versehen mit dem Absender «Swiss made» – sind wir gewappnet für kommende Trends und weiterhin wachsende Bedürfnisse.

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Ethernet das Mass aller Dinge, so sichert MMC3000pro die notwendigen Kapazitäten für kommende 40-GbitEthernet-Anwendungen mit grossen Reserven – und ist zudem bereit für den Schritt zu 100- Gbit-Ethernet über Kupfer! Ins Gewicht fallen gegenüber konventionellen Verkabelungssystemen die Einsparungen dank Cableund Port-Sharing (Kabel, Buchsen, Panels) … die Zeitersparnis bei der


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Der Heizkomfort wird während einer Winterfahrt geschätzt. Die damit verbundenen Energieverluste sind aber in Bahnwagen beachtlich. (Bild: BLS)

Forschungsprojekt: Effizienz von Heizung, Lüftung und Kühlung im öffentlichen Verkehr

Der thermische Komfort benötigt beim Bahnfahren zu viel Energie; die Effizienz kann deutlich gesteigert werden. Mit dem vor Kurzem gestarteten Forschungsprojekt «Effizienz von Heizung, Lüftung und Kühlung im öffentlichen Verkehr» sollen einerseits Daten ermittelt und anderseits Vorschläge für energieeffizientere Bahnwagen gemacht werden. m angenehm warmen Zug durch eine verschneite Winterlandschaft fahren oder an einem heissen Sommertag klimatisiert unterwegs sein, stets wird für diesen Komfort Energie benötigt. Die Bedingungen für Fahrgäste des öffentlichen Verkehrs müssen heute

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Autor Jürg Wellstein

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Extra 7/2012 Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik

jenen in der eigenen Wohnung entsprechen. Diesen Vergleich aufnehmend, transportiert die Eisenbahn somit aneinandergereihte Einfamilienhäuser mit 200 km/h durchs Land. Für Heizungs- und Klimatisierungsexperten werden hierbei die Herausforderungen offensichtlich.


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Messungen, Berechnungen und Simulationen der entsprechenden Parameter sind anspruchsvoller als beim einzelnen Gebäude.

Effizienzsieger mit Energieverlusten

Mit einem neuen Forschungsprojekt sollen integrale Konzepte für die thermische Gestaltung der Bahnwagen und der elektrischen Installationen entwickelt werden. (Bild: BLS)

Die Schienenlänge der Schweizer Bahnen umfasst etwa 5100 km. Darauf werden 19,2 Mia. Personenkilometer absolviert, was zu einem Effizienzwert von 3,8 Mio. Personenkilometer pro Kilometer Schiene führt. Bei dieser Betrachtung liegt die Eisenbahn um den Faktor 3 höher als der Individualverkehr auf der Strasse. Abschätzungen und anschliessende Messkampagnen über ein Betriebsjahr haben bei einem Personenzug allerdings ergeben, dass auch bei Heizung, Lüftung und Kühlung ( HLK ) ein hohes Einsparpotenzial besteht. Gemessen am gesamten Stromverbrauch eines Zugs liegt der Anteil von HLKSystemen bei 50 und mehr Prozent. Dies entspricht gemäss der Schweizer Elektrizitätsstatistik schätzungsweise 2 TWh. Neben der Antriebsenergie (Traktion) wird für das Raumklima in den Wagen zu viel Energie benötigt, was auf die schlecht gedämmte Fahrzeughülle und die suboptimale Konzeption der entsprechenden technischen Installationen zurückzuführen ist.

Kontakte Dr. Peter Oelhafen Departement Physik Universität Basel peter.oelhafen@unibas.ch Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) www.hslu.ch Labor für Sonnenenergie und Gebäudephysik (LESO-PB) http://leso.epfl.ch Empa, Labor für Bautechnologien, Dübendorf www.empa.ch BFE-Energieforschung: www.bfe.admin.ch/forschungverkehr Swisselectric Research www.swisselectric-research.ch

Ausgehend von der Entwicklung neuartiger Glasbeschichtungen und deren Einsatz im Gebäudebereich, lagen für Dr. Peter Oelhafen, em. Professor am Physikinstitut der Universität Basel, die Chancen auch im öffentlichen Verkehr auf der Hand: «Die Kapazitäten der Bahnen werden laufend ausgebaut, die Züge länger, die Nutzung intensiver. Deshalb kann man den damit verbundenen Energieverbrauch für

Wenn Sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen, ist es Zeit für eine Schmid Holzfeuerung. Und das gleich in doppelter Hinsicht. Erstens betreiben Sie mit einer Holzfeuerung aktive Waldpflege; das lokal geschlagene Holz wird verwertet, das verarbeitende Gewerbe gestärkt. Zweitens stechen Schmid Holzfeuerungen aus der breiten Masse der WärmeErzeuger heraus. Dank einem qualitativ hochstehenden System-

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

Im April 2012 wurde das breit abgestützte Forschungsprojekt «Effizienz von Heizung, Lüftung und Kühlung im öffentlichen Verkehr» ge-

Peter Oelhafen: «Mit dem Ausbau der Bahn-Kapazitäten wird der Energieverlust durch das Heizen, Lüften und Klimatisieren an Bedeutung zunehmen.»

Beim Start des Forschungsprojekts konnten alle involvierten Partner ihre Kompetenzen präsentieren und die kommenden Aktivitäten vorstellen.

Wärmebilder geben Auskunft über die grossen Unterschiede der Qualität thermischer Dämmungen bei einem Bahnwagen. (Bild: P. Oelhafen)

die Komfortansprüche nicht ausser Acht lassen. Ich habe mich dafür eingesetzt, eine wissenschaftliche Untersuchung der heutigen Situation durchführen und mögliche Ideen zur Effizienzsteigerung formulieren zu können.»

Forschungsinstitute sind involviert

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zialisierte Institut wird ebenso Möglichkeiten sowohl des Sonnenschutzes als auch der Sonnennutzung prüfen. Obwohl man das Schienenfahrzeug mit Simulationsinstrumenten, wie sie im Gebäudesektor benutzt werden, erfassen wird, ist dennoch festzuhalten, dass sich die übliche Metallstruktur nicht wie ein Gebäude verhält. Aufgrund der Leichtbautechnik fehlt bei Bahnwagen die Speichermasse für die Wärmeenergie, sodass ein rascher Ausgleich mit der Umgebungstemperatur auftritt. Gleichzeitig muss auch mit dem ungünstigen geometrischen Verhältnis von Oberfläche zu Volumen gerechnet werden, ein Parameter, der beim energieeffizienten Gebäude eine grosse Rolle spielt. Zusätzlich zu den grossen Oberflächen, die einen erheblichen Wärmefluss bewirken, sind auch konstruktive Wärmebrücken von grösserer Bedeutung. Diese gilt es in einem neuen Konzept zu minimieren. Den Fokus wird das LESO-PB sowohl auf transparente als auch opake Komponenten der Fahrzeughülle richten – also auf Fensterflächen sowie Dach- und Wandteile.

startet. Unterstützt von Swisselectric Research und vom Bundesamt für Energie ( BFE ) werden Forschungsinstitute der ETH Lausanne ( EPFL ) und der Hochschule Luzern ( HSLU ) die Grundlagen erarbeiten und Lösungen entwickeln. Das auf Energiestudien und Messungen spezialisierte Zentrum für Integrierte Gebäudetechnik ( ZIG ) in Horw wird einige typische Schienenfahrzeuge digital nachbilden und eine thermische Simulation durchführen. Mit der Validierung dieser Computer-Modelle durch konkrete Messwerte wird man dann in der Lage sein, die verschiedenen Betriebszustände zu berechnen und daraus Optimierungsmassnahmen für die Wagengestaltung und die Energiesysteme vorschlagen können. Berücksichtigt werden bei der Modellgestaltung alle relevanten Parameter wie Fahrzeughülle, HLK-Werte, Nutzungsarten, Klima- und Fahrdaten. Das Labor für Sonnenenergie und Gebäudephysik ( LESO-PB ) in Lausanne wird sich auf optische und thermische Eigenschaften der Fahrzeughülle konzentrieren. Das auf Beschichtungstechniken für Sonnenenergieanwendungen spe-

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Unterstützt werden diese Arbeiten zur wärmetechnischen Verbesserung der Wagenhülle von der Empa in Dübendorf, die sich mit Fragen der Wärmedämmmaterialien befasst. Im Rahmen der eisenbahntechnischen Vorgaben werden alle Forschenden innovative Lösungen anstreben, die sich von den Fahrzeugbauern umsetzen lassen und den Bahnbetreibern eine Kostenreduktion im Fahrbetrieb über Jahre bieten werden.

Bahngesellschaften stellen Fahrzeuge zur Verfügung Die im Forschungsprojekt involvierten Bahngesellschaften sind: Rhätische Bahnen (RhB), BLS AG und die Südostbahn ( SOB ). Diese Gesellschaften werden Fahrzeuge für weiterführende Messungen zur Verfügung stellen. Es steht einerseits eine Triebwagenkombination, anderseits ein 2007 in Betrieb genommener Flirt-Zug im Einsatz. Bisherige Messwerte haben gezeigt, dass die Heizung rund 80 % der HLK-Energie benötigt. Bedeutsam sind dabei auch Standzeiten, bei welchen möglicherweise ein Schlummerbetrieb der Anlagen gewählt wird, um beim nächsten Einsatz den Fahrgästen vorgewärmte Wagen zur Verfügung stellen zu können. Für die Bahngesellschaften werden die im Forschungsprojekt erarbeiteten Vorschläge wichtig sein, denn diese können bei Bestellungen ins Pflichtenheft einfliessen. Somit lassen sich Effizienzmassnahmen bei der Erneuerung des Fahrzeugbestands zur Wirkung bringen. Als Industriepartner engagiert sich einerseits OPIT Solutions AG in Baden. Das Unternehmen befasst sich mit Fragen des Energiemanagements und integraler Massnahmen zur Effizienzsteigerung. Anderseits wird sich das international tätige Unternehmen FAIVELEY Transport mit seinen Kompetenzen im Bereich der Energie- und Komfort-Ausrüstungen einbringen. Und mit der Emkamatik GmbH in Wettingen, die sich seit Jahren mit bahntechnischen Effizienzmassnahmen befasst, ist eine Zusammenarbeit vorgesehen.

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Die Arbeit hat begonnen Das Projektziel ist klar: Es soll eine Energieeinsparung von mindestens 40 % bei HLK-Anlagen in Bahnwagen angestrebt werden. Mit den laufenden Messungen bei in Betrieb befindlichen Zügen wird inzwischen die Datenbasis erweitert, und mit den parallel dazu erfolgenden Berechnungen und Simulationen werden geeignete Wege für einen geringeren Energieverbrauch bei konstantem Komfort gesucht. «Bereits Ende dieses Jahres werden wir erste Ergebnisse sehen und noch präziser abschätzen können, welche Effizienzpotenziale hier nutzbar sind», sagt Peter Oelhafen. «Lassen sich unsere ersten Annahmen bestätigen und Ideen für die Neugestaltung sichtbar machen, werden sicherlich auch andere Bahngesellschaften und Fahrzeugbauer aufmerksam.» ■

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Unternehmer bewerten Bemühungen für Wiedereingliederung der Suva positiv

Rasche und zuverlässige Hilfe nach einem Unfall und Unterstützung bei der Wiedereingliederung: Diese Angebote der Suva kommen in der Branche der Informations- und Elektrotechnik gut an, wie die jüngste Kundenbefragung zeigt. Die Betriebe bewerten ihre Gesamtzufriedenheit mit der Suva mit 78 von 100 Punkten.

Die Wiedereingliederung Verunfallter in den Arbeitsalltag ist ein zentrales An-liegen der Suva? diese Strategie wird auch von den Kunden geschätzt.

ie Suva hat rund 35 000 Kundinnen und Kunden befragt, ob sie mit der Unfallversicherung zufrieden sind, darunter auch Betriebe der Informations- und Elektrotechnik. In den verschiedenen Branchen, die bei der Suva versichert sind, bewegen sich die Ergebnisse zwischen 71 und 81 Punkten von möglichen 100. In der Gesamtzufriedenheit über alle Branchen hinweg erzielt die Suva einen Wert von 77 Punkten. Da eine neue Befragungsmethode angewandt wurde, sind die Werte mit der Umfrage vom Vorjahr nicht vergleichbar.

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Unfallabwicklung Nach einem Unfall bietet die Suva schwer Verunfallten eine ganzheitliche Betreuung an und unterstützt sie bei der Rückkehr in den Arbeitsprozess. Diese Strategie kommt bei den Kundinnen und Kunden in allen Branchen sehr gut an. Sie bewerten die Unfallabwicklung der Suva im Durchschnitt mit über 80 Punkten. Die Suva setzt sich dafür ein, die Dauer der Arbeitsunfähigkeit kurz zu halten und fördert die Wiedereingliederung. Die Zahlen

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sprechen eine klare Sprache: die neu gesprochenen Invalidenrenten sind im Jahr 2011 erneut gesunken. Zudem spart die Suva mit jeder Wiedereingliederung auch Rentenund Taggeldkosten, und da sie Gewinne in Form tieferer Prämien an die versicherten Betriebe zurückgibt, profitieren letztlich alle. 2009 hat die Suva in Koordination mit der Invalidenversicherung die «Initiative Berufliche Reintegration» lanciert und damit ein Anreizsystem für Arbeitgeber geschaffen, Verunfallten in ihren Unternehmen einen Arbeitsplatz anzubieten, die sonst keine Möglichkeit mehr auf einen Wiedereinstieg haben. Um allen Beteiligten den Einstieg zu erleichtern zahlt die Suva dabei während der Einarbeitungszeit Taggelder und übernimmt allfällige Kosten für Anpassungen am Arbeitsplatz. Wird der Verunfallte anschliessend fest angestellt, zahlt die Suva dem Unternehmen einen Bonus von maximal 10 000 Franken aus.

Gerechte Prämien Prämien sind der Preis für die Deckung des Unfallrisikos eines Unter-

nehmens. Die Zufriedenheit der Betriebe mit den Berufsunfallprämien in der Informations- und Elektrotechnikbranche liegt bei 68 Punkten ? im Durchschnitt über alle Branchen hinweg vergeben die Kunden 65 Punkte. «Die Suva unternimmt sehr viel, um die Prämien tief zu halten, denn unser Ziel sind verursachergerechte, aber dennoch solidarische, gerechte Prämien», sagt dazu Ulrich Fricker. Neben den konstanten Präventionsanstrengungen setzt die Suva verschiedene kostendämpfende Massnahmen um. Jedes Jahr kontrolliert sie 2 Millionen Rechnungen manuell und elektronisch und verhindert so, dass jährlich rund 100 Millionen Franken unnötigerweise ausbezahlt werden. Zudem engagiert sich die Suva gegen Versicherungsmissbrauch und prüft jährlich mehrere hundert Verdachtsfälle. Wird ein Missbrauch aufgedeckt, leitet die Unfallversicherung die nötigen Schritte ein. Pro Fall spart sie damit bis zu einer halben Million Franken ein.

Beschwerdemanagement Weniger gut (55 von 100 Punkten) beurteilen die Kunden die Behandlung von Beschwerden. Positiv dabei: In den letzten Jahren ist eindeutig eine Verbesserung festzustellen. Bei manchen Beschwerden können wir aus gesetzlichen Gründen an der Sache nichts ändern, auch wenn wir grundsätzlich Verständnis für die Sicht der Versicherten haben. ■

Infos www.suva.ch


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iBricks Automation Server

Mit Evolution Level 6.2 bringt der Schweizer Haus und Gebäudeautomationsspezial ist iBricks Solutions die neuste Generation seines Visualisierungs-, Steuerungs-, Sicherheits- und Multimedia-Systems, iBricks Automation Server auf den Markt, und setzt damit wieder einmal neue Massstäbe in Sachen Offenheit und Funktionsvielfalt. uf den ersten Blick sticht das neue, dunkle und sehr edle Design der Visualisierungsoberfläche ins Auge. Obwohl nach wie vor Web-basiert und somit von nahezu jedem Endgerät, vom iPad bis zum PC nutzbar, hebt sich die neue Oberfläche in Aussehen und Bedienung deutlich von anderen WebOberflächen ab.

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Easy2Config Ziel von EL 6.2 war jedoch nicht nur die Verbesserung der Visualisierung, sondern vor allem auch die Vereinfachung der Konfigurationsund Programmierabläufe. Dank Easy2Config ist es nun noch einfacher, anspruchsvolle Hausautomationsanlagen aufzubauen. Egal ob mit KNX, TwiLine oder EnOcean. Es lassen sich alle Arbeitsschritte direkt auf der Web-Oberfläche durchführen. OnLine und ohne Inbetriebnahmetool.

Multiroom Audio und Video Auch die im iBricks Automation Server eingebauten Multiroom-Au-

dio- und Multiroom-Video-Funktionen, wurden massiv ausgebaut.

Service Unverändert gut bleibt dagegen das umfangreiche Angebot an Beratungs-, Planungs-, und Realisierungsdienstleistungen, welches iBricks rund um Ihre Systeme an■ bietet.

Infos iBricks Solutions 3175 Flamatt Tel. 031 5 110 110 www.iBricks.ch mail@iBricks.ch

Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Sole/Wasser-Wärmepumpen sind insgesamt nicht teurer als Luft/Wasser-Wärmepumpen

Im Jahr 2011 wurden in der Schweiz insgesamt 50 365 neue Heizanlagen eingebaut. Davon waren 18 905 oder 37,5 % Wärmepumpen (Quelle: FWS ). Die Wärmepumpentechnologie spielt daher im Schweizer Heizungsmarkt eine entscheidende Rolle.

Die Ausbildung und Erfahrung der Bohrfirmen und ihrer Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle, wenn es gilt, die Qualität einer Bohrung oder eines Sondenfelds zu gewährleisten.

ür den Entscheid der Bauherrschaft, Luft/Wasser- statt Sole/ Wasser-Wärmepumpen einzusetzen, ist erfahrungsgemäss häufig ausschlaggebend, dass Luft/Wasser-Wärmepumpen in der Regel bei der Anschaffung günstiger sind als Sole/Wasser-Wärmepumpen vergleichbarer Leistung. Die Berechnung der Gesamtkosten für Anschaffung und Betrieb über 20 Jahre (etwa 1/3 der Lebensdauer der Erdsonde) zeigt deutlich, dass Sole/Wasser-Wärmepumpenanlagen die höheren Anschaffungskosten dank tieferer Betriebskosten

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Autoren Peter Egli, PEC Peter Egli Consulting GmbH, Oberkirch, ist Leiter der Gütesiegelkommis-sion Schweiz für Wärmepumpen. Georges Guggenheim, Guggenheim Text + Ko, Brugg, leitet das Ressort Aus- und Weiterbildung der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS.

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sowohl bei Einfamilienhäusern ( EFH ) als auch bei Mehrfamilienhäusern (MFH ) annähernd wettmachen. Bezieht man den Ersatz der Wärmepumpe nach 20 Jahren durch eine neue in die Berechnung mit ein, sind Sole/Wasser-Wärmepumpenanlagen in jedem Fall günstiger. Bei den Beispielen in der Tabelle «Variantenvergleich» handelt es sich um Objekte mit einem Dämmstandard nach aktueller SIA-Norm. Die Grafik verdeutlicht die in der Tabelle aufgezeigten Zusammenhänge. Erklärungen zur Grafik-Legende: • Der Energiebedarf ist die Summe elektrischer Energie, die für den Antrieb der Kompressoren und Umwälzpumpen in 20 Jahren für Heizung und Brauchwarmwasser aufgewendet werden muss. • Die Investitionskosten umfassen die Wärmeerzeugung inkl. Regelung, die Warmwasserspeicher und bei den Sole/Wasser-Wärmepumpen die Erstinvestition einer Erdsondenanlage. • Alle Kosten ohne Heizungsverteil-

leitungen, Bodenheizungssysteme oder Radiatoren. • Preise Wärmepumpen und Warmwasserspeicher, basierend auf Verkaufspreisen 2012. • Strompreis 2012 = 0.15 CHF/kWh. Annahme Verdoppelung der Strompreise bis in 20 Jahren ergibt einen durchschnittlichen Strompreis von 0.225 CHF/kWh. • Es wurden in allen Berechnungen heute erhältliche Wärmepumpen verwendet. Alle Berechnungen in diesem Artikel basieren auf gemessenen Werten des Wärmepumpenzentrums an der Fachhochschule Buchs SG, auf Vorgaben von SIA-Normen, auf normierten Klimadaten gemäss SIA und auf Angaben der Wärmepumpenhersteller.

Zusammenfassung Die Wärmepumpentechnologie spielt heute im Schweizer Wärmeerzeugermarkt eine entscheidende Rolle. Dabei werden meist Luft/Wasserund Sole/Wasser-Wärmepumpen eingesetzt. Luft/Wasser-WärmepumGrafik: Kostenvergleich für die vier verglichenen Anlagen.


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pen sind in der Anschaffung und in der Installation meist gĂźnstiger gegenĂźber Sole/Wasser-Wärmepumpen bei vergleichbaren Leistungen. Deshalb entscheiden sich viele Bauherren fĂźr die Luft/Wasser-Wärmepumpe. Diese Sicht greift zu kurz: Der langfristige Vergleich Ăźber die gesamte, Ăźber 50-jährige Lebensdauer der Erdwärmesonde zeigt, dass Sole/Wasser-Wärmepumpen in der Endabrechnung (Investition und Betriebskosten) sogar gĂźnstiger sind. Wesentlich mitverantwortlich sind dafĂźr zwei Tatsachen: 1) Sole/Wasser-Wärmepumpen sind viel energieeffizienter als Luft/ Wasser-Wärmepumpen, brauchen also weniger Strom und sind daher im Betrieb gĂźnstiger. 2) Die Lebensdauer der Erdwärmesonde Ăźbersteigt mit Ăźber 50 Jahren die Einsatzdauer von zwei Wärmepumpen, muss also bei einem Wechsel der Wärmepumpe nicht erneuert werden. â–

Variantenvergleich Einfamilien- und Mehrfamilienhaus, je mit Luft/Wasser- und Sole/Wasser-Wärmepumpe

Objekt/Variante

Beheizbare Fläche EBF (Energiebezugsfläche) Erstinvestition fßr die Wärmepumpenanlage, inkl. Warmwasserbereitung in CHF Energiebedarf elektr. in kWh, fßr 20 Jahre Energiekosten ßber 20 Jahre, Heizung und Warmwasserbereitung in CHF Zwischentotal CHF Ersatz der Wärmepumpe nach 20 Jahren in CHF, inkl. Warmwasserbereitung Total Kosten ßber 20 Jahre in CHF fßr Erstinvestition, Betrieb und Ersatzbeschaffung der Wärmepumpe (Sondenanlage läuft mind. 50 Jahre, nach SIA).

EFH Luft/WasserWP 220 m2

EFH Sole/WasserWP 220 m2

MFH Luft/WasserWP 650 m2

MFH Sole/WasserWP 650 m2

20 500.–

27 400.–

37 800.–

57 300.–

87 120 kWh

65 180 kWh

297 020 kWh

218 780 kWh

19 600.–

14 670.–

66 830.–

49 230.–

40 100.– 20 500.–

42 070.– 16 400.–

104 630.– 37 800.–

106 530.– 27 300.–

60 600.–

58 470.–

142 430.–

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Das denkmalgeschützte Mehrfamilienhaus Wendel in Mellingen ist Bestandteil eines malerischen Althausensembles aus dem Spätmittelalter (gelbes Haus) und grenzt mit dem Rückgebäude direkt an die Reuss, während die Frontfassade des Hauses zum Gesicht der romantischen Altstadt gehört.

Intelligente Lüftungstechnologie sorgt für modernsten Wohnkomfort

Vor knapp drei Jahren hatte der dreifache Familienvater Wendel das rund 460 Jahre alte Stadthaus im malerischen Mellingen im Kanton Aargau von einer Erbengemeinschaft gekauft. Damals war das Haus mit seinen drei Geschossen, dem Halbkeller und dem Dachgeschoss in keinem besonders attraktiven Zustand. Heute bietet das historische Gebäude Wohnromantik, gepaart mit neuester Technik. as denkmalgeschützte Häuschen war schon immer so etwas wie eine Art Grenzfall. Als es erbaut wurde – rund 60 Jahre nach der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus – bildete hier,

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in einem von Konfessionsscharmützeln gepiesackten Landstrich, der Fluss Reuss die Grenze der habsburgischen Grafschaft Baden zur eidgenössischen Berner Herrschaft. Vierhundert Jahre zuvor war

der Fluss die Nahtstelle zwischen dem Königreich Burgund und dem Deutschen Kaiserreich. Inzwischen haben sich nicht nur alle Grenzen längst geändert, und auch der Besitzer des historischen Stadthauses


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hat jene Grenze überschritten, die gewöhnliches von ambitioniertem Bauen unterscheidet: «Modernster Wohn- und Energie-Standard und historische Bausubstanz müssen sich nicht unbedingt widersprechen», sagt Hausbesitzer Markus Wendel.

Ein schmuckes, gelbes «Wohnkästchen» Der 54-jährige Markus Wendel, zugleich Inhaber der ausführenden Zimmerei Wendel GmbH, erinnert sich: «Mein Gott, was willst du denn mit dieser alten Hütte», sagte meine Frau damals. Es dauerte zwei Jahre, bevor aus dem eher unscheinbaren Zwei-Familien-Wohnhaus eine ansehnliche Immobilie mit vier Wohnungen wurde und damit so aussah, wie es sich Markus Wendel von Anfang an vorgestellt hatte: Als schmuckes, gelbes Wohnkästchen, harmonisch eingereiht in eine historische Gebäudezeile unmittelbar am Ufer der Reuss. Buchstäbliches Highlight des Projekts ist die Dachgeschoss-Wohnung mit ihren 130 Quadratmetern und einem grandiosen Blick auf die Dächer und den Fluss des 4700-Einwohner-Städtchens. Doch ehe es soweit war – der letzte der vier Mieter zog im Früh-

Das historische Mehrfamilienhaus Wendel wurde innen komplett ausgehöhlt und danach in zweijähriger Sanierungsarbeit Etage für Etage neu aufgestockt.

jahr 2011 ein – musste ein ebenso umfangreiches wie anspruchsvolles bauliches Pensum abgearbeitet werden. Schliesslich ging es nicht nur um den nachvollziehbaren Wunsch des Bauherrn nach Schaffung hochwertigen Wohnraums, es waren selbstverständlich auch die Vorgaben der Denkmalschutzbehörden einzuhalten: Keine Änderungen an der Fassade, Erhaltung der tragenden Wände im Gebäude. Die Herausforderung bestand also darin, sowohl den Erhalt der historischen Bausubstanz zu gewährleisten und zugleich die Möglichkeiten moderner und gesundheitsfördernder Haustechnik zu integrieren. «Manchmal hatte ich schon schlaflose Nächte», gesteht der Bauherr, «vor allem dann, wenn es um die Verlegung der Rohre ging,» Um das in diesem Fall «hinderliche» historische Mauerwerk nicht einzureissen, war ein Höchstmass an handwerklicher Kreativität gefragt.

Historisches Ambiente und moderner Komfort Eine wichtige Rolle bei allen Planungen spielte auch die Installation einer zentralen Lüftungsanlage. «Die kontrollierte Lüftung hat für mich als Allergikerin den grossen Vorteil, dass die Luft gefiltert

wird, bevor diese mit der Raumluft ausgetauscht wird», sagt beispielsweise Ursula Bertschi. Die Technische Angestellte bewohnt seit Ende des vergangenen Jahres gemeinsam mit ihrem Partner das Dachgeschoss. Sie und ihre Mitbewohner profitieren dabei auch von scheinbaren Kleinigkeiten der modernen Lüftungstechnologie: So verhindert die Komfortlüftung, auf die höchste Stufe geschaltet, dass sich in den fensterlosen Badezimmern die Spiegel beschlagen und sich Schimmel bilden kann. Bauherr Markus Wendel, der zusammen mit den acht Beschäftigten seines Handwerksbetriebs viele Kundengespräche führt, weiss sehr genau, was sich Mieter und Eigentümer unter ganz speziellen – auch raumklimatischen – Aspekten wünschen: «Ein optimaler Luftwechsel in den Räumen muss gewährleistet sein. Das ist vor allem in dichten, energetisch sanierten Gebäuden erforderlich, deren Bewohner tagsüber nicht zu Hause sind.» Mit anderen Worten: «Kommt zu wenig Luft in die Wohnung, besteht die Gefahr von Bakterien- und Schimmelbildung.» Das sei nicht nur ungesund, sondern «auf Dauer auch Wert mindernd. Diese technische Herausforderung

Die Rohrführungen der insgesamt 580 laufenden Meter Lüftungsleitungen wurden jeweils hinter und zwischen den Holzkonstruktionen an die gewünschte Position geführt.

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Projektdaten Stadthaus Mellingen I. Gebäudedaten Gebäudeart: Denkmalgeschütztes Mehrfamilienhaus Baujahr: 1545 Umbau und energetische Sanierung: 2009/2010 Geschosse: KG, EG, OG + DG Wohneinheiten: 4 (inkl. Penthouse) Flächen pro Wohneinheit: 85 bis 130 m2 Die Aussenluft für die Lüftungsgeräte wurde über einen Steigschacht erfasst. (Fotos: Zehnder Comfosystems Cesovent AG)

kann nur über eine kontrollierte Lüftung zufriedenstellend gelöst werden», erklärt Wendel weiter.

Comfosystems-Technik überzeugte Für Markus Wendel stellte sich schon lange vor dem Hauskauf die Frage, welche Lüftungstechnik diesen Ansprüchen am ehesten gerecht werden würde. «Angebote gab es genug», sagt er, «aber keines war so überzeugend wie das von Zehnder Comfosystems.» Warum

Jede der drei Etagenwohnungen sowie das Penthouse wurden jeweils mit einem eigenen Lüftungsgerät ausgestattet. Dabei konnten aufgrund der kompakten Abmessungen die Geräte platzsparend in schmale Wandschränke eingebaut und damit auch «unsichtbar» versteckt werden.

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II. Technikdaten Lüftungstyp: Jeweils ein zentrales Lüftungsgerät pro Wohnung Lüftungsgeräte: 3 Geräte vom Typ ComfoAir 200 + 1 Gerät vom Typ ComfoAir 350 (DG) Luftverteilungssystem: ca. 580 lfm Rohrleitungen ComboTube Kosten der Lüftungsanlage: 15 000 CHF pro Wohneinheit (Gerät inkl. Rohrsystem und technische Komponenten)

sich der Zimmermeister für die Technik des renommierten Schweizer Raumklimaspezialisten entschied, hat nach seinen Worten einen einfachen Grund: «Den Ausschlag gab am allerwenigsten der Preis, sondern die Qualität des Produkts.» Im Klartext: «Diese Technik entspricht insbesondere meinen Vorstellungen, weil sie sehr flexibel bei den unterschiedlichsten baulichen Rahmenbedingungen einsetzbar ist.» So kamen im Mellinger Stadthaus drei Lüftungsgeräte des Typs «Zehnder ComfoAir 200» in den Etagenwohnungen sowie ein «ComfoAir 350» im «Penthouse» zum Einsatz. Diese Geräte lassen sich bei jedem Modernisierungsprojekt einbauen – massgeschneidert und ohne grossen Aufwand. Die Lüftungsgeräte wurden in Mellingen optisch und akustisch unauffällig jeweils in einem der Innenarchitektur angepassten Schrank bzw. in entsprechende bauliche Nischen eingepasst. Nach einigen akribischen «Lokalterminen» liess sich die Monta-

ge der kompletten Lüftungsanlage schliesslich ohne grosse Probleme realisieren – dabei gingen die Handwerker etagenweise vor. Das bedeutete beispielsweise, dass im ersten Obergeschoss auch noch eine Betondecke eingezogen werden musste, auf die eine Dämmebene gelegt wurde, durch welche sich dann die Lüftungsrohre ziehen. Zum Schluss wurde der Estrich gelegt und danach der Boden verlegt. So ging es Etage für Etage. Pro Wohnung nahmen die gesamten Arbeiten – die Durchbrüche für das Luftverteilsystem, das Verlegen der insgesamt 580 Meter Lüftungsrohrleitungen, die Montage der Lüftungsgeräte sowie die Putz- und Trockenbauarbeiten – sieben Wochen in Anspruch.

Wärmerückgewinnung aus der Abluft Die Lüftung im Stadthaus in Mellingen funktioniert nach einem denkbar einfachen Prinzip: Durch eine Aussenluft-Ansaugung über entsprechende Aussenwanddurchlässe gelangt frische Luft ins System. Die vortemperierte Aussenluft strömt nun ins Haus zum zentralen Lüftungsgerät «Zehnder ComfoAir», welches bis zu 20 Prozent Energie aus der Abluft von Bad und Küche zurückgewinnt und diese an die Zuluft wieder abgibt. Die im Wärmetauscher optimal erwärmte Frischluft wird dann über das Verteilsystem bedarfsgerecht an alle Räume in der Wohnung verteilt und die Abluft wieder abgeführt. Der Luftaustausch erfolgt im Übrigen bei geschlossenen Fenstern. Das bedeutet, dass der Strassenlärm draussen bleibt. Zudem sorgen die in die Geräte integrierten Staub- und Pollenfilter dafür, dass man auch als Allergiker in den eigenen vier Wänden frei durchatmen kann. Neben diesen Komfortaspekten hat der automatische Luftaustausch auch einen ökonomischen Aspekt: Für ein gut gedämmtes Gebäude wie das Mellinger Stadthaus – es trägt übrigens das Label Minergie-P – reduziert sich der Energieverbrauch um weit über 50 Prozent.


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Rico Wiss, verantwortlicher Zehnder-Ingenieur, zieht ein positives Fazit bei diesem anspruchsvollen Projekt: «Es ist uns gelungen, eine komplizierte Technik in einem komplizierten Umfeld perfekt zu implementieren. Wobei zum Erfolg sicher auch beigetragen hat, dass wir mit Herrn Wendel auch noch einen ausgesprochenen Fachmann als Kunden hatten.» Bauherr Markus Wendel freut sich schon darauf, die Erfahrungen, die er mit seinem Projekt gewonnen hat, weitergeben zu können. «Ich freue mich schon jetzt auf den ersten Architekten oder Techniker, den ich bei einer ähnlichen lüftungstechnischen Herausforderung beraten kann.» ■

Autor Quelle: Zehnder Comfosystems Bearbeitung: Franz Lenz

Die gemütlichen und geschmackvollen Wohnungen im Mehrfamilienhaus Wendel erfüllen dank der kontrollierten Wohnungslüftung auch höchste raumklimatische Anforderungen in puncto Luftfeuchte, Frischluft und Hygiene.

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Mobile Energiezentralen für jeden Bedarf, etwa zur Überbrückung bei Revisionsarbeiten

Ob im Notfall oder zur Spitzenlastabdeckung während Wartungen, Um- und Ausbauarbeiten. Kälte auf Mietbasis kann als Sicherheitsfaktor entscheidend sein oder als vollwertiger Ersatz bei geplanten Massnahmen dienen. Professionelle Mietkälte ist schnell verfügbar und sorgt für eine unterbruchsfreie Kälteversorgung. Mit einer Kälteleistung von 3500 kW und annähernd zehn Millionen Kilowattstunden Kälteenergie pro Jahr ist die Absorptions-Kältemaschine der Stücki IWB’Powerbox in Basel landesweit die grösste ihrer Art. Und auch weltweit gibt es nur wenige Anlagen, die Ähnliches erreichen. Technische Hochleistungsmaschinen müssen regelmässig gewartet werden. Und genau hier setzt die Betreiberin der IWB’Powerbox auf professionelle Mietkälte. Planbare Massnahmen werden bewusst ausserhalb der Kühlperiode terminiert. Zur Überbrückung der betroffenen Teil-Kältelasten reichen deshalb auch kleinere Leistungen aus. Im vergangenen April überbrückte für eine Woche ein luftgekühlter Mobil in Time-Kaltwassersatz mit 550 kW Kälteleistung die Revisions- und Optimierungsarbeiten.

Mietkälte als Sicherheitsfaktor

Mietkälte für Laboranwendungen muss höchsten Ansprüchen gerecht werden. Anlieferung 500-kW-Kaltwassersatz zur Klimatisierung eines ETH-Forschungsgebäudes.

Quelle Mobil in Time www.mobilintime.ch

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Wie von der Betreiberin gewünscht, wurde das Kälteprovisorium mit kompletter Regulierung und Sicherheitsüberwachung ausgestattet. Es gab keine Vorgabe von übergeordneten Leitsystemen. Die Maschine regelte selbstständig die eingestellte Vorlauftemperatur. Neben der Überbrückung von Revisionsarbeiten eignet sich die temporäre Kühlung auf Mietbasis auch als Redundanz. Für maximale Betriebssicherheit setzte die Betreiberin der IWB’Powerbox deshalb schon während der Eröffnungstage des bekannten Stücki Shoppingcenters auf mobile Kälte. Um nichts dem Zufall zu überlassen und für allfälli-

ge Verzögerungen gerüstet zu sein, wurde von Mobil in Time ein 1,2MW-Kaltwassersatz installiert und auf Standby gehalten. Bei einem Ausfall der stationären Anlage hätte man so die Klimatisierung der über 120 Geschäfte auf einer Gesamtfläche von 46 000 m3 aufrechterhalten können.

Minimale Baukosten, hoher Nutzen Wird die temporäre Versorgung über Mietkälte schon in der Anlagenplanung berücksichtigt, können vor Ort bauliche Massnahmen getroffen werden, um Anschluss- und Inbetriebnahmezeiten eines Kälteprovisoriums auf ein Minimum zu reduzieren. Auf dem Stücki-Areal befindet sich der Stellplatz für die mobilen Kälteprovisorien unmittelbar neben der «Powerbox». Durch eine in der Betonwand eigens geschaffene Öffnung verlegt der Mietkältespezialist bei einem Einsatz zweimal 40 m flexible Schlauchverbindung von der Kältezentrale in das Anlageninnere. Die Einspeisepunkte mit zwei Absperrklappen sind dort permanent vorgesehen. Während der Mietdauer wird bauseits zusätzlich ein Adapter mit Entlüftungshahnen angeschlossen, auf denen die, mit 4"Storzkupplungen versehenen, Kälteschläuche mit wenigen Handgriffen montiert werden (siehe Bild). Ebenfalls im Gebäudeinneren vorbereitet ist die Elektroschaltzentrale mit separat abgesicherten Abgängen auf die mobile Kältemaschine. Diese Vorbereitungsmassnahmen ermöglichen Anschluss


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Hier werden die flexiblen Schlauchleitungen über 4"-Storzkupplungen an die vom Kunden vorbereiteten Einspeisepunkte montiert. Bei guter Vorbereitung vor Ort kann ein 550-kW-Kaltwassersatz in weniger als drei Stunden angeschlossen und in Betrieb genommen werden.

und Inbetriebnahme des Mietsystems in weniger als drei Stunden. Bei kurzen Mietperioden können mobile Kältezentralen auch auf dem Transportanhänger stehen bleiben. Das spart Krankosten und Arbeitszeit.

Klimatisierung im Forschungslabor Laborsituationen haben einen besonders hohen Kälte- und Klimatisierungsanspruch. Sie verlangen ein höchstes Mass an Zuverlässigkeit und Servicebereitschaft, da schon die kleinsten Temperaturveränderungen grosse Schäden verursachen können. Forschungslabore dürfen nicht mit Frischluft versorgt werden und sind deshalb Sommer wie Winter auf eine ausreichende und sichere Kälteversorgung angewiesen. Aktuell setzt die ETH Zürich auf die mobile Kältelösung eines Mietspezialisten. Für die zuverlässige Klimatisierung an einem der ETH-Forschungsstandorte installierte Mobil in Time im Januar einen luftgekühlten Kaltwassersatz. Seither ersetzt das Kälteprovisorium während der Gesamtumbaumassnahmen der internen Kälteanlage 100 Prozent der Kältelast im Forschungszentrum.

Standard oder Kundenwunsch Wie bei nahezu allen Mieteinsätzen übernimmt Mobil in Time auch bei dem ETH-Projekt den Komplettservice. Von Projektierung und Auslegung über Anlieferung, Installation und Konfiguration der Kaltwassersätze vor Ort tragen die Kältefachleute des Vermieters die Verantwortung. Auf Kundenwunsch werden die mobilen Kälteprovisorien individuell ergänzt oder umgebaut. Für den ETH-Forschungsstandort

wurde ein 500-kW-Kaltwassersatz mit einer drehzahlgeregelten Pumpe nachgerüstet und für einen sicheren Winterbetrieb mit Beilaufheizung und Isolation ausgestattet. Vor Ort verlegte das Kälteteam insgesamt 120 m flexible Schlauchverbindung auf einen speziellen, mit STA-Ventil ausgerüsteten, Verteilbalken zur Strangregulierung. Dieser eigens zu Überbrückung angefertigte Einspeisepunkt bleibt später bestehen, damit das Forschungszentrum für weitere Miet-

Ausserhalb der Kühlperiode setzt die Betreiberin der Stücki Powerbox zur Überbrückung der Kälteversorgung während Revisionsarbeiten einen 550-kW-Kaltwassersatz von Mobil in Time ein. Aufgrund der kurzen Mietdauer bleibt der Kaltwassersatz während des gesamten Einsatzes auf dem Transportanhänger.

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ein GSM-Störmeldemodul sichergestellt werden, das bei der geringsten technischen Unregelmässigkeit eine Meldung an den Betreiber oder direkt an den technischen Support von Mobil in Time auslöst.

Prozesskälte im Minusbereich

Mobile Kälte mit Komplettservice: Hier nimmt ein Kältetechniker von Mobil in Time Einstellungen am Motorschutzschalter vor, um die Stromaufnahme zur Absicherung der Pumpen exakt anzupassen.

kälte-Einsätze vorbereitet ist. Je nachdem welchen Stellenwert die Versorgungssicherheit einnimmt, kann der störungsfreie Ablauf über

Passgenau auf den Einzelfall abgestimmt werden Mietanlagen aber nicht nur in der Klimatisierung eingesetzt. Vor allem im Bereich der Prozesskälte sind oft maximale Funktions- und Betriebssicherheit nötig und spezifische Projektvoraussetzungen gegeben. Besondere Herausforderungen erlebt die Mietkältebranche im Food-Bereich, wo Lebensmittelhygiene und Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen eine wichtige Rolle spielen. Zur Aufrechterhaltung der Produktions- und Lagerkühlung eines be-

kannten Convenience-Food- und Frischteigwaren-Herstellers lieferte Mobil in Time insgesamt 650 kW Kälteleistung bei – 10 °C Vorlauftemperaturen. Um im Minusbereich fahren zu können, wurde ein Wasser-Sole-Gemisch auf die benötigten – 10 °C gekühlt und über flexible Schlauchverbindungen in das bestehende System des Kunden eingespeist. Veränderte Produktionsabläufe oder jahreszeitenbedingte Temperaturanstiege können schnell einen akuten Zusatzbedarf an Kälteleistung fordern. Mobil in Time verfügt über einen flexiblen und leistungsstarken Mietkältepark. Das Kältefachteam des Vermietungsspezialisten ist jederzeit auf anspruchsvolle Klimalösungen eingestellt und auch im Notfall 24 Stunden erreichbar und einsatzbereit. ■

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Friap Holding AG (Friap-Group): fast 40 Jahre im Energiegeschäft

Das Berner Unternehmen Friap wurde 1974 als Friap Apparate A. Frischknecht AG gegründet. Heute ist die Friap-Group ein auf ökologische Haustechnik und Energieeffizienz fokussiertes Unternehmen, das Integralsysteme anbietet, die von der Wärmepumpe über Feuron-Speicher, Kollektoren und Komfortlüftungen bis hin zu passenden Steuerungen alles umfassen. der AMK-Solac Systems AG eingegangen, dem führenden Hersteller von Röhrenkollektoren in der Schweiz. Damit konnte das Unternehmen sein Sortiment um ein weiteres Produkt erweitern.

Wassererwärmung mit erneuerbaren Energien

Friap als Systemanbieter bindet alle Haustechnik-Komponenten in ein Gesamtsystem ein: Wärmeerzeugung, Speicher, Trinkwarmwasser, Raumheizung, Lüftung, Gebäudeautomation.

ie Friap-Group ist Eigentümerin von eigenständig operierenden Gesellschaften der Haustechnikbranche.

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(SPF) bescheinigen die sehr hohe Effizienz der in der Schweiz hergestellten Flachkollektoren. 2011 ist Friap zudem eine Kooperation mit

Flach- und Röhrenkollektoren Für die Warmwasseraufbereitung und Raumheizung gibt es keine vorteilhaftere Energiequelle als die Sonne. Dank der Übernahme des Solarpioniers Rüesch Solartechnik AG verfügt Friap über 30-jähriges Know-how in der Solarthermie. Die Testberichte des Instituts für Solartechnik der Hochschule Rapperswil

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Quelle/Infos Quelle: Friap AG, Bearbeitung Anita Niederhäusern Infos: Friap AG, 3063 Ittigen BE, Tel. 031 917 51 11, www.friap.ch

Friap setzt auf eine von fossilen Brennstoffen unabhängige Warmwassererwärmung. In vielen Fällen ist eine von der Heizung losgelöste Warmwasser-Erzeugung sinnvoll. Friap bietet Wassererwärmer an, die sich mit erneuerbaren, einheimischen und konventionellen Energien betreiben lassen. So kann die Heizanlage während der warmen Jahreszeit ausgeschaltet werden. Mit Kaiser und Prinz hat Friap zwei Produktlinien entwickelt, die ein äusserst vorteilhaftes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen: Die Wassererwärmer sind für alle Raumverhältnisse geeignet und nicht nur einfach zu installieren, sondern auch anspruchslos im Unterhalt. Die servicefreundliche Konstruktion, hochwertige Materialien und die umweltschonende Verarbeitung nach dem Qualitätsmassstab DIN 4753 sorgen für eine hohe Lebensdauer bei tiefen Wartungskosten. 12 Jahre Vollgarantie für die Linie Kaiser respektive 6 Jahre für die Linie Prinz sowie eine langjährige Ersatzteilgarantie geben den Kunden zusätzliche Sicherheit.


Friap-Wärmepumpen made in Switzerland Ob aus der Luft, aus dem Wasser oder aus der Erde: Luft/Wasser-, Erdwärme/Wasser- oder Wasser/Wasser-Wärmepumpen von Friap holen Wärme effizient, umweltfreundlich, wirtschaftlich und zukunftssicher ins Haus. Zudem bietet das Unternehmen in der ganzen Schweiz ein Unterstützungs- und Servicenetz. Seit 2009 werden die Wärmepumpen am Standort Bern produziert. Friap verfügt sowohl im Wärme- wie auch im Kältebereich über modulare Lösungen, die im Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus oder im Industriebetrieb geeignet sind. Die Wärmepumpen von Friap sind mit dem internationalen Gütesiegel ausgezeichnet und haben fünf Jahre Vollgarantie, auch ohne Serviceverpflichtung. Dank der ausgeklügelten Steuerung gewährleisten die Systeme eine rasche und präzise Temperaturanpassung. Ausserdem passt sich die Wärmeerzeugung dem Witterungsbedarf an. Auf Wunsch werden die Heizsysteme mit einer Fernsteuerung für eine komfortable Bedienung vom Wohnraum aus geliefert.

Heizt auch in Sachen Stromerzeugung richtig ein: Vitotwin 300-W. Strom und Wärme für das Wohnhaus: Kompakte Abmessungen und die Kombination mit bewährter Technik machen den Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) jetzt auch zur Modernisierung im Ein- und Zweifamilienhaus möglich. Das Mikro-KWK-Gerät Vitotwin 300-W deckt den Wärmebedarf des Gebäudes und eignet sich ideal zur Grundlastabdeckung des Strombedarfs. In einem kompakten Gehäuse sind ein Stirling-Motor und ein GasBrennwertgerät als Spitzenlastkessel vereint: Vitotwin 300-W – Strom und Wärme aus einer Hand. www.viessmann.ch

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Feuron-Speicher Seit der Übernahme der Feuron AG im Jahre 2003 bietet Friap auch hochwertige, energieeffiziente Speicher an. Feuron ist in der Schweiz eines der führenden Unternehmen für energieeffiziente und präzise Speichertechnik, die auch nach Deutschland und Österreich exportiert wird. Die Produktion erfolgt vorwiegend beim Schwesterunternehmen Ecotec. Feuron deckt mit präzisen Lösungen (Standardausführung oder nach

Friap – die Firmengeschichte

1985 Entwicklung und Patentierung von Schrankboilern. 1996 Strategische Neuausrichtung auf erneuerbare System-lösungen der Haustechnik. 1997 Beginn mit dem Bau und Vertrieb von thermischen Solaranlagen. 2002 Übernahme der Twintherm AG in Worb BE. Einstieg in die Marktleistung «Wärmepumpen». 2003 Übernahme der Rüesch Solartechnik AG, damals in der Schweiz führend im Bereich Solarthermie. 2003 Übernahme der Feuron AG. Einstieg in die Marktleistung «Speicher». 2006 Massgebliche Beteiligung an Ecotec in Domegliara (Italien/Verona). Einstieg in die eigene Speicherproduktion. 2007 Übernahme der Schrag GmbH in Ebersbach bei Stuttgart. Einstieg in die Marktleistung Lüftung. 2009 Start der Wärmepumpenproduktion am Standort Bern. 2011 Verkauf der Schrag GmbH an die Fränkischen Rohrwerke Königsberg. 2011 Kooperation mit AMK-Solac Systems AG im Markt Schweiz.

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Bereits 1974 wurde Friap von Armin Frischknecht im bernischen Niederscherli unter dem Namen «Friap Apparate A. Frischknecht AG» gegründet. Die wichtigsten Eckdaten der Friap Holding AG:

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Mass) das ganze Spektrum der Kälte- und Wärmespeicherung ab, und dies in den Bereichen C-Stahl und V4A (Chromstahl). Ein richtig dimensionierter Speicher hilft bei der Umsetzung eines optimalen Energiekonzepts und ist eine sinnvolle Ergänzung zum Heizungs- und Kältesystem. Feuron-Speicher stellen eine effiziente Energienutzung sicher. Eine breite Palette an Energieund Kältespeichern steht in Edelund C-Stahl zur Verfügung. Auch Individuallösungen, Kompetenz, Qualität und kurze Lieferzeiten zeichnen Feuron aus.

Intergralsysteme

Integralsystem: Solaranlage, Wärmepumpe, Speicher, Registerboiler in den Wohneinheiten.

Eine der grossen Stärken der Friap ist die Kombination ihrer Produkte, von den Flach- und Röhrenkollektoren über den Feuron-Speicher und die Friap-Wärmepumpen oder andere Heizsysteme zu Integralsystemen, die modular an die Kundenbedürfnisse angepasst werden können. Bei diesem Integralsystem handelt es sich um ein intelligentes

Netz für Heizung, Warmwasser, Solaranlage und passive Kühlung. Das Revolutionäre dabei: Die Warmwasser-Aufbereitung wird über eigene Registerboiler in den Wohneinheiten dezentralisiert und vom zentralen Heizungssystem während der Nacht geladen.

Neuartiges Lüftungssystem airModul® von Friap verknüpft die bekannten Vorteile der Komfortlüftung zu einer neuen Systemlösung. Einfach, hohe Funktionssicherheit und deutliche Verbesserung des Preis-Leistungs-Verhältnisses waren die damaligen Ziele. Statt Kleingeräte in den Wohnungen, eine Einheit auf dem Dach und somit keine Emissionen in den Wohnräumen. Ausserdem können alle Wartungsarbeiten zentral ausgeführt werden. Das Gebäude wird vertikal erschlossen – man könnte airModul® auch Kaminlüftung nennen –, dadurch wird ein bisher unerreichter Wärme-Rückgewinnungsgrad erzielt. airModul® nutzt die Energie der

Modernisierungsprojekt mit 87 Wohnungen im Quartier «Im Langacher» in Greifensee ZH. Das Lüftungssystem mit airModul® umfasst 87 Wärmetauscher und 30 Dachzentralen.

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Neue Wege in der Kälte-, Klimaund Wärmepumpentechnik! Die BMS power® Module sind einzigartig, weil auf kleinstem Raum die gesamte Technik mit Zweistufenverdampfung, Stabilisator, externer Unterkühlung, Enthitzung und Wärmerückgewinnung vereint ist. Dank der neuen Technik sind die BMS power® Module äusserst energiesparend und betriebssicher. Durch die modulare Bauweise und dieselbe Bauart für verschiedene Anwendungen können die Module flexibel eingesetzt und erweitert werden.

Alle Haustechnik-Komponenten werden mit der FriapSteuerung geführt.

Die BMS power® Module sind über mehrere Patente respektive Patentanmeldungen geschützt.

Einsatzbereiche • • • • • •

Lebensmittelindustrie Pharma-/Chemieindustrie Supermarkt Verwaltungsgebäude Krankenhäuser usw.

Vorteile BMS power® • • • • • •

Frei programmierbarer Ethernet-Controller mit Komponenten von Wago.

Abluft, um die Zuluft kostenlos zu erwärmen. airModul® weisst einen Systemwirkungsgrad von über 80% aus (Messpunkte sind dabei Aussen- und Fortluft). Bei konventionellen Lüftungsgeräten bezieht sich der Wirkungsgrad «nur» auf den Wärmetauscher im Gerät ohne Berücksichtigung der Verluste aller installierten Leitungen.

Hohe Betriebssicherheit Energiesparend Einfacher, modularer Aufbau Hohe CO2-Reduktion Flexibilität usw.

Vorteile BMS tolerance® • • • • • •

Geringer Kältemittelinhalt Einfach erweiterbar Platzsparend Einfache Installation Kurze Montage-/Lieferzeit usw.

Projekt-Beispiel: Erneuerung Mehrfamilienhaus Eine Siedlung mit 87 Wohnungen in Greifensee ZH wurde nach dem Minergie-Standard modernisiert. Dank airModul® erhält die Siedlung das optimale Lüftungssystem. Gleichzeitig werden Gebäudedämmung und Fenster erneuert. Eine energetisch vorbildliche Erneuerung. Kostengünstiges Bauen und Wohnen standen bei diesem Objekt im Vordergrund. In den Kellern und Wohnungen fehlte der Platz für Lüftungsgeräte. Eine Erschliessung über das Dach war die Lösung. airModul® war die passende Antwort auf die Anforderungen der Bauträgerschaft und ermöglicht

Für weitere Information erreichen Sie uns unter: BMS-Energietechnik AG Bönigstrasse 11 A CH-3812 Wilderswil Telefon Fax

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mehr Platz und Komfort. Neben all diesen Vorteilen bringt airModul® den Bewohnerinnen und Bewohnern klar auch mehr Lebensqualität. Vorbei sind die Zeiten, als bei einem guten Essen entweder der Geruch im Raum blieb oder aber die Küchenabzugshaube Lärm verursachte. Beim System airModul® befindet sich der Ventilator für die Küchenabzugshaube auf dem Dach – und nicht in der Wohnung. Das Resultat: beste Abzugsleistung ohne Lärm. Zusätzlich nutzt airModul® die Wärme der abgesaugten Luft auch gleich noch für die Wärmerückgewinnung und stellt die nötige Ersatzluft bereit. Einfache Bedienung mit dem Touchpanel.

Die passende Regeltechnik Eine Energiezentrale übernimmt das Energiemanagement für ein Gebäude. Sie verwaltet die zugeführte Energie aus bis zu vier Quellen – das können ein Festbrennstoffkessel, ein Öl-/Gasheizkessel, eine Elektropatrone oder Sonnenkollektoren sein. Die Energie wird im Speicher zwischengelagert, bis die Verbraucher sie abrufen. Das Frischwasser wird

Wärmepumpe

Solaranlage

Wärmeverteilungen

Steuerung

Gebäudeautomation

hygienisch mit einem Spria®-Wassererwärmer von Feuron aufbereitet, der im Speicher integriert ist. Alle Komponenten können den jeweiligen Verhältnissen angepasst und beliebig kombiniert werden. Die Anschlusskabel der drehzahlgeregelten Hocheffizienz-Energiesparpumpen sind mit codierten Steckern ausgestattet, die nur noch an die Regelung angeschlossen werden müssen. Zum Einsatz kommt eine moderne SPS-Regelung (speicherprogrammierte Steuerung). Die Bedienung ist einfach und erfolgt über einen Farb-Touchscreen im Keller oder auf Wunsch im Wohnzimmer. Diese Kombination von Speicher- und Regeltechnik spart Energie beim Heizen. Die Anlage kann um einen Zusatzspeicher erweitert werden. Zudem kann eine Solaranlage mit einer Fläche bis 20 m2 eingebunden werden.

Eine Steuerung für alle Komponenten

Wärmeerzeugungen

Integralsystem

Lüftungssysteme

Gebäudeautomation und Steuerung: Alle Elemente der Haustechnik werden miteinbezogen.

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Friap vereint Komponenten der Haustechnik und der Gebäudeautomation und sorgt mit dem neuesten Steuerungssystem für Innovation auf diesem Gebiet. Entwickelt wurde das Produkt mit der Partnerfirma bmd AG. Im Zentrum stehen Energieeffizienz, Komfort, Sicherheit und Flexibilität: Das Steuerungssystem kann individuell

an die Gegebenheiten im Gebäude angepasst werden und lässt spätere Veränderungen problemlos zu. Basis des Systems ist eine modulare, frei programmierbare Steuerung aus dem Hause Wago. Über Subsysteme (wie EnOcean, KNX, DALI, MP-Bus oder M-Bus) lassen sich einfach und zuverlässig Daten austauschen. Die Benutzerinnen und Benutzer bedienen das komplette System über ein übersichtliches Touchpanel (12’’-Farbdisplay). Hier werden alle Komponenten der Haustechnik (Heizung, Lüftung, Klima) dargestellt und gesteuert. Das System kann aufs Internet zugreifen und lässt sich mit Ethernet TCP/IP oder mit einem VPN-Router an ein Netzwerk anschliessen. Somit wird die Ferndiagnose oder ein Zugang zu anderen Servern (z. B. smart grid) leicht möglich. Das Steuerungssystem ist flexibel, weil es modular aufgebaut ist. Alle gängigen Subsysteme und Ein-/Ausgänge können nahezu beliebig kombiniert werden. Bei den Subsystemen wird die EnOcean-Funktechnik bevorzugt. Diese unterstützt wartungsfreie Funksensoren, die ohne Batterien auskommen und an der jeweils idealen Stelle ohne Kabelführung positioniert werden können. Insbesondere bei Temperaturfühlern ist eine solch flexible Platzierung von grossem Vorteil. ■


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Aus Alt wurde Neu – und die Heizung gab es gratis dazu

Die Erdöl-Vereinigung lancierte zusammen mit der Weishaupt AG einen Wettbewerb. Ziel war es, die zehn ältesten Heizkessel in der Schweiz zu eruieren und durch moderne, zeit- und energiegerechte Ölbrennwertgeräte zu ersetzen. Zu den zehn glücklichen Gewinnern gehört auch ein Zweifamilienhaus in Zug mit Baujahr 1938. auseigentümer Felix Müller (Name geändert) ist rundum zufrieden. Seine Liegenschaft an privilegierter Lage mit Aussicht auf die Stadt Zug ist ein Blickfang. Vor 28 Jahren hat er das Haus mit seinen zwei integrierten Mietwohnungen gekauft. 2011 wird zweifelsfrei als eines der «Glücksjahre» in die Historie der Liegenschaft und ihres Eigentümers eingehen. Heute erstrahlt das Gebäude nämlich in einem neuen Glanz. Es wurde saniert und hat dadurch nicht nur optisch

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eine markante Verjüngungskur erfahren. Dies, obwohl nur ein Drittel des Gebäudes wirklich erneuert worden ist. Das ehemalige Schrägdach wurde abgerissen und durch einen zusätzlichen, geräumigen Dachstock mit Flachdach ersetzt. Gerade Linien und eine attraktive Holzfassade verleihen dem neuen Dachgeschoss und damit dem ganzen Gebäude einen trendigen Anstrich. «So wird eben heute gebaut. Das Resultat gefällt mir ausgezeichnet», schwärmt Felix Müller.

Energie sparen dank neuer Ölheizung, neuen Solarkollektoren . . . Zufrieden sind auch die Bewohner des Hauses. In den beiden geräumigen Wohnungen mit 190 respektive 170 Quadratmetern Wohnfläche wohnen zwei Familien mit Kindern. Alle fühlen sich äusserst wohl, wie sich Eigentümer Müller bei einem jüngsten Besuch vor Ort vergewissern konnte. Der Umbau hat die Lebensqualität vor allem für die Bewohner der Maisonette-Wohnung

Auf dem Flachdach des Zweifamilienhauses sind die Sonnenkollektoren optimal gegen Süden ausgerichtet. (Quelle: EV)

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mit dem neu gebauten AttikaGeschoss markant verbessert. Mehr Raum, mehr Licht und nicht zuletzt ein deutlich verbesserter Energiehaushalt. Denn die alte Ölheizung des Hauses aus dem Jahr 1938 wurde komplett demontiert und durch ein neues, effizienteres und trotzdem sparsameres Modell ersetzt. Kernstück der neuen Ölheizung ist ein

25-Kilowatt-Brennwertkessel der Firma Weishaupt AG. Für die neue Heizung musste Felix Müller nichts bezahlen. Sie ist ein Geschenk der Erdöl-Vereinigung und der Weishaupt AG. Im Rahmen eines durchgeführten Wettbewerbs offerierten die beiden Partner den Eigentümern der «zehn ältesten Ölheizungen» in der Schweiz kostenlos ein neues Modell, sofern diese den Ein-

bau der neuen Heizung mit einer Gebäudesanierung verbinden. «Die Aktion ist eine tolle Sache. Damit haben sich der Umbau und die Sanierung für mich und meine Mieter gleich doppelt gelohnt», sagt Felix Müller. Ergänzt hat er die neue Ölheizung, die mit der sparsamen Brennwerttechnik funktioniert, mit einer Solaranlage. Die Kollektoren sind auf dem umgebauten Dachboden angebracht und sorgen dank ihrer Energieleistung für die Warmwasseraufbereitung in den beiden Wohnungen. Ölheizung und Solarenergie ergänzen sich optimal. Müller ist mit der Effizienz des neuen Heizsystems sehr zufrieden. «Die neue Ölheizung reagiert gegenüber dem alten Modell viel schneller.» Als er sie beim ersten Kälteeinbruch in diesem Herbst eingeschaltet hat, wurde es im Gebäude sofort wärmer. Heute wird in der Zuger Liegenschaft etwa gleich viel Heizöl verfeuert wie vor dem Umbau, obschon die beheizte Fläche um rund 20 % zugenommen hat. Die erneuerbare Energieleistung der Sonnenkollektoren kommt als weiterer Vorteil dazu. «Insgesamt sind wir energietechnisch deutlich sparsamer unterwegs als vor der Sanierung», bilanziert Felix Müller schon jetzt, unmittelbar nach Abschluss der Sanierung.

. . . und erstklassigen Dämmwerten Zu diesem erfreulichen Ergebnis beigetragen hat auch das Bauunternehmen Strüby AG aus Seewen, welches den Umbau der Liegenschaft vollzogen hat. «Das neue Dachgeschoss ist ein sogenannter Holzständerbau mit einer 220-Millimeter-Dämmung», bestätigt Andreas Kolb, Pro-

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Die Liegenschaft vor dem Umbau. (Quelle: EV) jektleiter bei Strüby. Diese Isolation übertreffe bezüglich ihrer Dämmleistung die heute gängigen Baustandards in der Schweiz ganz deutlich. Kolb bestätigt, dass Strüby diese Bautechnik bereits für diverse andere Um- und Neubauten mit Ölheizungen verwendet habe und damit sehr gut gefahren sei. Verschiedene Eigentümer hätten im Zuge der Sanierung zwar auf einen anderen Energieträger umgestellt.

«Aber auch von den Hausbesitzern, die der Ölheizung treu geblieben sind, haben wir durchwegs positive Rückmeldungen im Sinne eines deutlich verminderten Energieverbrauchs.»

Kombination von Heizöl und Solarenergie – die Nachfrage steigt

Nur ein sauberes Lüftungssystem garantiert einen sicheren, energetischen, wirtschaftlichen und hygienisch einwandfreien Betrieb.

Platz gewonnen, Energie gespart: So etwa lässt sich die Sanierung des Gebäudes von Felix Müller in Zug

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Gebäude-Ansicht nach dem Umbau (Quelle: EV)

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Effiziente Systemlösung. Die Heizungsblockpumpe Etaline in Inline-Bauweise bietet eine ideale Hydraulik durch einen angepassten Laufraddurchmesser und arbeitet perfekt mit zwei weiteren KSB Entwicklungen zusammen. Das PumpMeter misst die Drücke auf der Saug- und der Druckseite und ermittelt so den Betriebspunkt, den es permanent auf dem Display anzeigt. Es dient nicht nur als Kontrollanzeige, sondern es stellt der Drehzahlregelung PumpDrive alle nötigen Kennwerte zur Verfügung, um einen optimalen Betrieb zu gewährleisten. Damit arbeitet das System effizient und kostensparend. KSB Zürich AG . Limmatstrasse 50 . 8005 Zürich . Tel. +41 (43) 2109-933 KSB Zurich S.A. . Succursale Romandie . Chemin de la Rottaz 10 - Z.I. A CH-1816 Chailly VD · Tél. +41 (21) 9235-142 · www.ksb.com

Blick auf den neuen Öl-Brennwertkessel der Weishaupt AG. (Quelle: EV)

zusammenfassen. Der Rat wird offenbar erhört, wie Richard Osterwalder, Geschäftsführer der Weishaupt AG, bestätigt. «Wir werden von sehr vielen Hausbesitzern, die sanieren und ihre alte Ölheizung ersetzen möchten, auf die Aktion angesprochen.» Als begehrte Variante habe sich im Markt die Kombination Heizöl mit Solarenergie etabliert. Osterwalder: «Die entsprechende Nachfrage ist inzwischen sehr gross – auch im Neubau.» ■

Quelle Informationsstelle Heizöl 8001 Zürich Tel. 044 218 50 10 www.heizoel.ch

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Das Potenzial der Erdwärme ist sehr gross: Wärmenutzung, Stromproduktion

Zwei international ausgerichtete Kongresse in Deutschland und der Schweiz haben im Mai 2012 aktuelle Fragen zur Erdwärmenutzung behandelt. Fakt ist: Geothermie ist grenzüberschreitend, weil die Geologie keine Grenzen kennt. Diese werden aber durch Rahmenbedingungen gesetzt, die anspruchsvolle Hindernisse auf dem Weg zur Wärme- und Stromproduktion darstellen. Erst zehn Bohrungen reichen in der Schweiz tiefer als 3000 Meter, der Untergrund wird somit nur punktuell erfasst. (Bild: Dr. R. Wyss GmbH)

is zu einer Tiefe von rund 15 Metern ist die Temperatur im Untergrund saisonalen Schwankungen ausgesetzt. Danach gilt in Mitteleuropa ein Temperaturgradient von ca. 3 °C pro 100 Meter. In einer Tiefe von 1000 Metern erreicht man somit eine Temperatur von ca. 40 °C, in 5 km liegt die Felstemperatur bei rund 160 °C. Trifft man auf geothermische Anomalien, können durchaus höhere Werte erreicht werden. Das Potenzial der Erdwärme ist sehr gross, die Nutzung birgt aber ebenfalls grosse Herausforderungen.

B

Tatorte der GeothermieNutzung Die Austragungsorte der beiden internationalen Geothermie-Kongresse, welche im Mai 2012 durchgeführt wurden, hätten nicht sinnvoller gewählt werden können: St. Gallen und Freiburg im Breisgau (D). In der Ostschweiz fand der Kongress im Rahmen der neuen Plattform ENERGIE statt – und mit Blick auf das aktuellste geothermische Grossprojekt der Schweiz. In Baden-Württemberg hat sich der IGC 2012 in einem der drei wichtigsten Geothermie-Erschliessungsgebiete Deutschlands,

des Rheintalgrabens, mit aktuellen Fragen auseinandergesetzt. Beide Anlässe stiessen auf grosses Interesse, sowohl von verschiedensten Akteuren als auch Anlagenbetreibern von ausgeführten oder geplanten Projekten. Die rund 150 Teilnehmenden in St. Gallen hatten vor Kurzem erfahren, dass sich aufgrund der zweimaligen Ausschreibung nun

Autor Jürg Wellstein

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Durch die Vielzahl an Eingriffen in den Untergrund können auch Nutzungskonflikte entstehen, die sich mit einer 3D-Raumplanung entschärfen lassen. (Bild: Geo Explorers Ltd.)

der Bohrbeginn des lokalen Projekts mangels freiem Bohrturm mit 450 Tonnen Hakenlast verzögert. Fredy Brunner, Stadtrat und Vorsteher der Technischen Betriebe der Stadt St. Gallen, konnte aber bestätigen, dass der Bohrbeginn gegen Ende 2012 erfolgen soll. Abwinklung und Zielgebiet der Bohrung sind definiert, der Bohrplatz ist eingerichtet, die Verrohrungen lagern bereits in Wittenbach.

Zielgebiet: Bruchzone Es wurde betont, dass das Geothermie-Projekt in St. Gallen nicht als konventionelles Bauprojekt betrachtet werden darf, sondern ein Entwicklungsprojekt darstellt. Die wissenschaftlichen Vorarbeiten sind zwar optimal erfolgt, aber erst die Bohrung selbst wird zeigen, ob man in der vorgesehenen geologischen Bruchzone warmes Wasser in genügender Menge findet. Je nachdem lässt sich eine Doubletten-Anlage

Verwerfungszonen am Alpenrand sind mögliche Zielgebiete für hydrothermale Bohrprojekte. (Bild: S. Heuberger)

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realisieren, die mit einer zweiten Bohrung einen Wasserkreislauf in den Untergrund ermöglichen soll. Mit einem Wärmetauscher in der oberirdischen Kraftwerkzentrale kann die gewonnene Energie für eine Stromproduktion und für die Speisung des städtischen Fernwärmenetzes genutzt werden. Für die Energiestadt St. Gallen wäre dies ein beachtlicher Erfolg. Im benachbarten Bayern sind solche Anlagen bereits in Betrieb bzw. im Bau. Das kontinuierlich nach Süden hin fallende Molassebecken bietet ein grosses Potenzial für diese Art der geothermischen Nutzung. Und die Geologen versprechen am Alpenrand Fündigkeiten in den vorhandenen Bruch- und Störungszonen.

Wärme sofort bieten, Strom wird folgen Welchen Beitrag wird die Geothermie in Zukunft zur Stromversorgung leisten können? Weil in der Schweiz bisher noch kein Erdwärme-Kraftwerk erstellt werden konnte, fehlen realistische Werte. Bis 2050 rechnet man aber mit 4 bis 5 TWh. Tatsache ist, dass die Geothermie in der Wärmeversorgung von Gebäuden, sei es durch Erdkörbe, Erdwärmesonden, Energiepfähle, Geostrukturen, Tunnelwassernutzungen, bereits einen wichtigen Stellenwert aufweist und sich bewährt.

Geologie macht an der Grenze nicht Halt Geothermie ist grenzüberschreitend. Diese Tatsache kam beim St. Galler Kongress zum Ausdruck. Auf dieser Basis arbeiten auch Schweizer Stromversorger wie die Axpo, die sich im bayrischen Taufkirchen beim Hydrothermal-Projekt beteiligt hat und auch eine Absichtserklärung für eine Zusammenarbeit in der Ostschweiz (mit den St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerken AG/SAK und den St. Galler Stadtwerken) bekannt gab. Die Explorationsdaten der grossräumigen 3DSeismikmesskampagne für das St. Galler Projekt ermöglichen ein weiteres Vorhaben in der Gegend. Grenzüberschreitung war auch am Kongress in Freiburg ein wichtiges Thema, als beispielsweise das sich im Abschluss befindliche Projekt GeORG vorgestellt wurde. Hier sind die Geopotenziale des tiefen Untergrunds im Oberrheingraben, der Frankreich, Deutschland und die Schweiz umfasst, untersucht worden. Zu den Zielsetzungen zählen Unterlagen für die tiefe Geothermie, die mögliche Untergrundspeicherung von CO2 und Druckluft sowie für tiefe Grundwasservorkommen zur Nutzung als Mineral- und Thermalwasser. Es wurden mehr als 2000 Bohrungen und 5400 km seismische Profile länderübergreifend


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bearbeitet und die Daten harmonisiert, sodass sich seismische Interpretationen und 3D-Modellierungen von Mannheim bis Basel erstellen liessen. Das Institut für Angewandte & Umwelt Geologie der Universität Basel hat sich zusätzlich mit raumplanerischen Aspekten befasst, welche die Gegebenheiten im Untergrund mitberücksichtigen. Infrastrukturen (Autobahn-, Eisenbahn-Tunnel usw.) sowie Grundwasser- und Trinkwasser-Nutzungen, geothermische Energie und Mineralien (Salzvorkommen) sind Bestandteile des Untergrunds von Basel. Es entsteht hier eine zunehmende Verdichtung, bei der einerseits rechtliche Unsicherheiten, fehlende Kenntnisse und anderseits Interessenskonflikte und mangelnde Planungssicherheit vorherrschen. Mit den vorhandenen Daten konnte nun ein 3D-Modell erstellt werden. Neue Bohrungen ergeben weitere Daten, die ins System aufgenommen werden. Somit lassen sich auf gewünschten Tiefen Modellhorizonte bilden; es können Projektgebiete «ausgestochen» werden. Eingesetzt wurde dieses 3DModell beispielsweise bei der Erstellung eines thermischen Grundwassermodells im Norden Basels, um die Einflussfaktoren für einen festgestellten Temperaturanstieg des Grundwassers zu erklären. Ferner dient das 3D-Modell zur Beurteilung von Tunnelvorhaben, welche Konflikte mit bestehenden Grundwassernutzungen, Erdwärmesonden und ähnlichen Objekten im Untergrund verursachen könnten. Diese Auseinandersetzungen mit einem zunehmend genutzten Untergrund sind gerade in solchen Agglomerationen grenzüberschreitend zu betrachten und zu lösen.

Die Hydrothermalanlage im bayrischen Unterhaching versorgt neben der Stromproduktion auch das örtliche Fernwärmenetz. (Bild: www.geothermie-unterhaching.de)

Das trinationale Forschungsprojekt GeORG harmonisiert die geologischen Daten des Rheintalgrabens. (Bild: www.geopotenziale.org)

Wärmelieferungen über die Landesgrenze Grenzüberschreitend ist auch die geothermische Wärmeversorgung in Riehen BS, welche auch ein Gebiet auf deutscher Seite der Landesgrenze versorgt. Die Idee für dieses Projekt reicht bis Anfang der 1980er-Jahre zurück. Um 1990 war ein erster Wärmeverbund in Riehen

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Am internationalen Geothermie-Kongress in St. Gallen wurden den rund 150 Teilnehmenden verschiedene Entwicklungsprojekte vorgestellt.

Fredy Brunner, Stadtrat und Vorsteher der Technischen Betriebe der Stadt St. Gallen, informierte die Teilnehmenden des Geothermie-Kongresses über die aktuelle Situation des Geothermie-Projekts der Stadt St. Gallen.

realisiert. Inzwischen wurde das geothermisch versorgte Netz mit zwei weiteren Nahwärmenetzen verbunden und somit eine Erweiterung von 26 auf 54 GWh pro Jahr ermöglicht. Untersuchungen des Geothermie-Kompetenzzentrums an der Universität Neuchâtel haben grünes Licht für eine Erhöhung des aus rund 1500 Metern Tiefe geförderten Volumenstroms (65 °C) von 18 auf 22 Liter pro Sekunde gegeben. Damit kann die Wärmeversorgung in Riehen verdichtet und ausgebaut werden. Der Spitzenlastbedarf wird mit Erdgas betriebenen Blockheizkraftwerken und Gaskesseln abgedeckt.

Werkzeuge für die Erkundung tiefer Schichten Diese Anlagen der Tiefengeothermie, sowohl die hydrothermalen als auch die petrothermalen Systeme, stehen heute im Mittelpunkt des Interesses. Sie bieten Temperaturen, die für die Strom- und Wärmenutzung geeignet sind. Angemessene Werkzeuge sind aber Voraussetzung für das Erkennen von günstigen geologischen Bedingun-

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gen, welche eine Erstellung solcher Anlagen ermöglichen. Geopyhsikalische Methoden dienen dazu, Gesteinsschichten, Störzonen und Brüche usw. zu erkennen. Mit der Gravimetrie wird die Dichte gemessen, also ein Rückschluss auf die Struktur ermöglicht; Geoelektrik bildet den Widerstand und somit Störungszonen ab. Einen Einblick in grössere Tiefen erlangt man mit der Magnetotellurik. Die 2D- und 3D-Seismikmessungen ermitteln die Struktur und deren integrierte Störungszonen im Untergrund – mit entsprechend grober oder feinerer Auflösung der Modelle. Damit wird auch eine Darstellung von möglichen Anomalien, Karstsystemen usw. ermöglicht. Modellierungen nutzen diese Daten und führen bei der Projektentwicklung zu einer Risikoverminderung. Aber erst die Explorationsbohrung bringt die nötige Bestätigung. Die petrothermale Anlage im elsässischen Soultz-sous-Forêts (F), die mit vier Bohrungen ausgestattet ist und den kristallinen Untergrund in mehreren Phasen stimuliert hat, damit ein Wärmereservoir entstehen konnte, basiert ebenfalls auf vorherigen Explorationsbohrungen. Bereits 1813 begannen in diesem Gebiet Bohrarbeiten auf der Suche nach Kohlenwasserstoffen (Erdgas, Erdöl, Kohle). Später hat man auch eine thermische Anomalie an dieser Stelle des Rheintalgrabens entdeckt. In 400 Meter Tiefe erreichte man bereits 50 °C. 1987 begann das europäische Forschungsprojekt zur weiteren Entwicklung der EGSTechnologie (Enhanced Geothermal

System). In 5 km Tiefe erreicht das Gestein hier 200 °C. Bei der Stimulierung traten induzierte Beben bis zu einer Magnitude 2.9 auf (2003).

Basel war ein Datenerfolg Als man das vergleichbare Projekt in Basel startete, war diese Tatsache bekannt und kommuniziert worden. Mit dem Ausschlag einer Magnitude 3.4 war dieses Vorhaben aber dann beendet worden. Die hoch aufgelösten Daten zeigen jedoch eine erfolgreiche Erstellung eines Reservoirs. Geo-Energie Suisse AG, die dieses Konzept der stimulierten Reservoirbildung weiter entwickeln will, erkennt in der scheibenförmigen Ausbreitung der Kluftbildung zwei Phänomene: Je grösser das Reservoir wird, umso stärker tritt die induzierte Seismizität zutage. Grosse Verschiebeflächen setzen also mehr Energie frei. Zum Zweiten ergibt ein nach oben entstehendes Reservoir geringere Temperaturen für das eingepumpte Wasser. Der Wirkungsgrad vermindert sich dadurch. Deshalb schlägt das Unternehmen mehrere kleinere Reservoire vor, die mit zwei Bohrungen erschlossen werden. Inzwischen sind in der Schweiz potenzielle Explorationsgebiete betrachtet und daraus 38 geeignete Standorte definiert worden. Mit einem neuen, vom Schweiz. Erdbebendienst entwickelten Prognosesystem soll die Überwachung der Stimulationsphase präziser gewährleistet werden. Dabei ist natürlich die Akzeptanz der betroffenen Bevölkerung ein zentrales Anliegen. Bis Ende 2012 will die Geo-


Endstation

Die Grenzen des Wirkungsgrads sind durch den Carnot-Prozess bis heute gültig und limitieren die Nutzung von Wärme zur Stromerzeugung. (Bild: Th. Weimann, gec-co)

Energie Suisse AG drei Standorte für Pilotprojekte evaluiert haben.

Bohrkosten sind zu hoch Die Tiefengeothermie bietet zahlreiche Herausforderungen. Deren Entwicklung und damit die geothermische Stromproduktion werden in Zukunft kaum von Bedeutung sein, wenn die Explorationsund Herstellkosten nicht markant gesenkt werden können. Etwa die Hälfte der Investitionskosten sind heute Bohrkosten. Mit zunehmender Tiefe steigen diese exponentiell. Grössere Bohrdurchmesser ergeben ebenfalls höhere Kosten. Eine weitere Frage stellt sich: Soll man effizientere, jedoch teurere Bohrwerkzeuge einsetzen, also höhere Kosten pro Stunde akzeptieren, um weniger Kosten pro Bohrmeter erreichen zu können? Zudem gilt: Je kleiner der Verrohrungsdurchmesser gewählt wird, umso grösser fallen dann die Förderkosten während des Betriebs aus. Sowohl eine bedarfsgerechte Optimierung des Bohrkonzepts als auch eine entsprechende Vertragsart fürs Bohren sind wesentliche Kostenparameter.

Blick in den CH-Untergrund Die nötigen Investitionen für Bohrungen waren bisher ein elementares Hindernis auf dem Weg zur Erkundung des Schweizer Untergrunds. Tiefer als 3 km reichen in der Schweiz bisher nur 10 Bohrungen, 9 davon waren für die Suche nach Erdgas und Erdöl erfolgt. Die direkten, konkreteren Informationen zur Geologie, zu Schichtfolgen, Störzonen und Brüchen, tiefen

Aquiferen sind bescheiden. Sollen in der Schweiz erfolgreiche geothermische Anlagen zur Wärmeund Stromproduktion hinzukommen, werden weitere strategische Erkundungsbohrungen benötigt. Erst mit einer zuverlässigen Datenbasis lässt sich ein weiterer Ausbau von geothermisch versorgten Fernwärmenetzen in den Agglomerationen realistisch betrachten. Die beiden Geothermie-Kongresse haben diesen Sachverhalt auch für die Nachbarländer Deutschland und Frankreich bestätigt. Auf solchen Daten aufbauend können Anlagen mit hydrothermaler Technik oder petrothermalem Konzept entwickelt und realisiert werden. Dieser Prozess ist im Moment in St. Gallen in Gange, aber auch bei Projekten in Bayern und im Rheintalgraben. ■

Links Internationaler Geothermie-Kongress St. Gallen www.geothermie-bodensee.ch

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Internationale Geothermiekonferenz IGC 2012/ Freiburg i.Br., www.geothermiekonferenz.de Stadtwerke St. Gallen, www.geothermie.stadt.sg.ch Schweizerische Vereinigung für Geothermie (SVG) www.geothermie.ch Geo-Energie Suisse AG, www.geo-energie.ch Axpo – Neue Energien – Geothermie www.axpo.ch Verein Geothermische Kraftwerke Schweiz (VGKS) www.vgks.ch Verein Geothermische Kraftwerke Aargau (VGKA) www.vgka.ch

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Die ersten Stirling-Mikro-BHKW in der Schweiz

Innovativen Ersatz für ihre sanierungsbedürftigen alten Heizanlagen erhielten ein Zweifamilienhaus in Aarau und ein Einfamilienhaus in Feuerthalen: je ein Mikro-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Stirling-Motor plus 750-Liter-Speicher. So erzeugen sie ihren Strom mit ihrer neuen Heizanlage selber. ten). Die ersten Geräte sind installiert. Mindestens 40 000 kWh Erdgas im Jahr sollte ein Gebäude schon verbrauchen, damit das Stirling-Gerät vernünftig betrieben werden kann, sagen die Fachleute von Viessmann. Also nichts für neue Einfamilienhäuser mit rund 10 000 kWh Jahresbedarf. Da passt das ZweifamilienWohnhaus in Aarau mit über 40 000 kWh Verbrauch recht gut – und das andere – ein Einfamilienhaus in Feuerthalen ZH – zeigt

Das Zweifamilienhaus an der Dufourstrasse in Aarau. Der Vitotwin links, geöffnet, unten drin der Stirling, rechts der Speicher im Zweifamilienhaus.

eit vielen Jahren sind sich fast alle Heizkessel-Hersteller einig: Die Brennwerttechnik von Gaskesseln lässt sich nicht mehr verbessern. Neue Technologien müssen entwickelt werden, und die sollen nicht nur heizen, sondern auch Strom erzeugen. Eine Lösung ist das Stirling-Mikro-BHKW, seit Jahren in

S

Autor Martin Stadelmann

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aller Munde. Bloss: Kaufen konnte man es nicht. Und seit einem guten Jahr nur in Deutschland. Aber nicht in der Schweiz – bis heute. Jetzt ist die Technik ausgereift, und Viessmann verkauft als erster in der Schweiz seinen Vitotwin (siehe Kas-

schon ganz am Anfang dieser neuen Technik, dass Ausnahmen die Regel bestätigen können. Das Haus in Aarau liegt im Verbrauch über der 40 000 kWh-Marke, und das Einfamilienhaus bildet die Ausnahme.


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Zweifamilienhaus in Aarau Die alte Ölheizung in diesem Haus aus den Jahren 1920–25 mit einer Wärmebedarfsfläche von 300 m2 an der Dufourstrasse in Aarau, in dem sich ausser den beiden Wohnungen noch eine Gesundheitspraxis befindet, war am Ende. Die Hauseigentümer-Gemeinschaft – zwei Parteien – war sich einig: Der Ersatz sollte energieeffizient und innovativ sein. Da waren sie bei den IBAarau an der richtigen Adresse: Diese suchten gerade ein Objekt für den ersten Vitotwin. Das Prinzip Wärmekraftkopplung faszinierte, erklärt einer der Hausbesitzer, Claudio Ronchetti, selber Elektroingenieur. Der Vitotwin und der dazugehörige 750-l-Speicher (zur Verlängerung der Motorlaufzeiten) wurde im Oktober 2011 installiert: der erste in der Schweiz. Darauf sind sie stolz. Die Installation gestaltet sich höchst einfach, wie bei einem normalen Gasheizgerät, nur dass eben noch der Elektroanschluss dazu kommt, stellt Kurt Dober, Abteilungsleiter Heizung bei der Paul Ryser AG, Aarau, fest. Der Vitotwin mit seiner elektrischen Leistung von 1 kWe dürfte etwa ein Drittel bis die Hälfte des Jahres-Stromverbrauchs des Hauses decken, schätzt Claudio Ronchetti. Nicht im Haus genutzter Strom wird ins Netz zurückgespiesen. Die IBAarau lassen dabei einfach den Stromzähler rückwärts laufen. Die Besitzer zahlen also nur den effektiv bezogenen Strom. Eine nicht nur technisch einfache Lösung, sondern auch gut für die Besitzer: Die (nicht verrechnete) Rückvergütung entspricht dem vollen Strompreis. Weil die ersten Anlagen vom FOGA (Forschungs- und Entwicklungsfonds der Schweiz. Gasindustrie) begleitet werden, wurden zusätzliche Strom- und Wärmezähler installiert, um die Produktion des BHKW genau verfolgen zu können. Die Messergebnisse werden nach Bedarf auf einem Memory-Stick aufgezeichnet und beim Foga sowie auch bei Viessmann ausgewertet. Dies gilt vorerst für alle Neuanlagen.

Stirling-Motor – ein alter Traum wird wahr Um die Arbeit in Steinbrüchen und Kohlegruben sicherer zu machen und den Brennstoff besser zu nutzen, entwickelte der schottische Reverend Robert Stirling eine «Heissluftmaschine» und erhielt 1816 das Patent Nr. 4081 für einen Motor mit externer Verbrennung (Holz, Kohle). Die erste Maschine trieb eine Entwässerungspumpe in einem Steinbruch an. Der Motor bestand im Prinzip aus einer dichten Kammer, in der eingeschlossenes Gas (Luft?) von der einen Seite erhitzt und von der anderen gekühlt wurde. Die so entstehenden Druckschwankungen bewegten einen Kolben hin und her und trieben über Pleuel die Pumpe an. Beim heutigen Stirling-Motor ist das Arbeitsgas im Zylinder meist Helium oder Wasserstoff. Es wird über Wärmetauscher erwärmt und abgekühlt und so im Zylinder hin und her geschoben. In den einen Zylinder(teil) gelangt es erwärmt (durch einen Gasbrenner) und drückt den Kolben nach unten, für den andern wird es abgekühlt (durch den Heizungsrücklauf) und saugt durch Dekompression den Kolben hoch. Im beheizten Zylinder(teil) befindet sich der Verdrängerkolben. Wird das Arbeitsgas erhitzt, bewegt sich dieser nach oben und zieht dadurch einen zweiten, den Arbeitskolben, nach oben. Dadurch verdrängt dieser das dortige kalte Gas, das an ihm vorbei nach unten strömt. Das Vitotwin 300-W von Viessmann AG, Spreitenbach, ist das erste in der Schweiz lieferbare Stirling-BHKW – eine Kombination aus einem Freikolben-Stirlingmotor und einem Gas-Brennwertgerät. Der Freikolben-Stirling arbeitet ohne Kurbelwelle in einem hermetisch geschlossenen System mit Helium als Arbeitsmittel. Die Bewegung des Arbeitskolbens wird in einem integrierten Lineargenerator in elektrische Energie umgesetzt, die Abwärme des Brenners zum Heizen genutzt. Die Wärmeleistung von 6 kWth und die elektrische Leistung von 1 kWe entsprechen dem Grundbedarf von Ein- und Zweifamilienhäusern. Der Gesamtwirkungsgrad beträgt 96 % (Brennwert Hs, frühere Bezeichnung: oberer Heizwert Ho). Zur Deckung von Bedarfsspitzen liefert das integrierte Gas-Brennwertgerät zusätzlich bis zu 20 kW Wärme. Solche Geräte bezeichnet man als Mikro-BHKW (Blockheizkraftwerk), in Deutschland als Mikro-KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) oder auch generell als stromerzeugende Heizung (SeH).

Die Ausnahme: Einfamilienhaus in Feuerthalen Auch Tonino D’Ascanio, Besitzer eines Einfamilienhauses in Feuerthalen, darf stolz darauf sein, das erste Vitotwin installiert zu haben – das erste in der Region und vor allem: das erste im Contracting. Er ist nämlich Geschäftsleiter des Energie-Contracting-Unternehmens

etawatt Schaffhausen AG, einer Tochter der Städtischen Werke Schaffhausen. Als seine alte Heizung ersetzt werden musste, dachte er natürlich sofort an seinen Brötchengeber und erteilte der etawatt den Auftrag zum Ersatz. So kann «seine» Firma schon ganz am Anfang Erfahrung mit einer neuen Technik sammeln. Als Hausbesitzer

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ist wenig lukrativ: Sie wird mit 6,5 Rp./kWh vergütet – da kommt keine Freude auf. Umso beruhigender, dass bis jetzt noch keine Rücklieferung erfolgte. Der ganze Strom wird im Haus verbraucht.

Funktionieren einwandfrei Die Besitzer sind begeistert von ihren neuen Geräten. Sie funktionierten vom ersten Moment an völlig problemlos und lieferten Wärme und Strom am Ort des Verbrauchs, im Haus. Gerade heute, bei der Diskussion über den Ausbau der Stromnetze, ein nicht zu vernach-

Das Einfamilienhaus in Feuerthalen ZH. zahlt er dieser nun Wärme und Strom. Investition, Installation und Service wird durch etawatt besorgt. Als Fachmann wusste D’Ascanio, dass sein Haus mit 180 m2 Wärmebedarfsfläche und rund 20 000 kWh Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser für das Mikro-BHKW eigentlich zu klein ist. Aber er wird das Haus noch mit Photovoltaik ausrüsten, plus Solarkollektoren fürs Warmwasser. Der Vitotwin wird dann nur im Winter betrieben und kommt in dieser Zeit auf genügend Betriebsstunden. Im Frühjahr wird er bis im Herbst abgestellt. Dann kommt die

Der Vitotwin im Einfamilienhaus.

Sonne als Strom- und Wärmelieferant zum Zug. D’Ascanio schätzt, dass der Stirling etwa die Hälfte seines Strombedarfs decken wird. Die Rücklieferung ans EKZ-Netz in Feuerthalen

lässigender Aspekt: Dezentrale Stromerzeugungen durch Wärmekraftkopplung (nicht nur mit Stirling-Motoren, sondern allen WKKSystemen) entlasten die Strom-Ver■ teilnetze.


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Liegenschaft mit eigener Stromversorgung in Wetzwil/Herrliberg

In Wetzwil/Herrliberg wurde ein Mehrfamilienhaus mit «Insellösung» realisiert. Strom wird mit einer Photovoltaik-Anlage und mit einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk erzeugt. Das BHKW wird mit Flüssiggas betrieben, das in einem 4,5-m3-Erdtank im Garten gelagert wird. as Strom-autarke Mehrfamilienhaus liegt im intakten Kern des Weilers Wetzwil bei Herrliberg. Der traditionelle Bau mit Satteldach unterscheidet sich kaum von den Nachbargebäuden. Doch das Haus von Werner und Eveline Weber-Frei ist speziell, weil es keinen Anschluss ans öffentliche Strom- und Gasnetz hat. Das Paar

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wollte ein Wohnhaus bauen, welches unabhängig ist vom öffentlichen Stromnetz. « Stromerzeugung und Stromtransport sind in der Schweiz nicht nachhaltig», begründen die beiden. Sie finden die Übertragungsverluste von bis 50 Prozent nicht vertretbar. Auch missfällt dem Paar, dass der Strom aus Kernkraftwerken stammt, die

Autor/Infos Stefan Hartmann Infos und Anmeldung für Besichtigungstermine: www.swisseiland.ch

Anwesen in Wetzwil-Herrliberg: Wo einst ein Bauernhof stand, wurde neuer Wohnraum geschaffen – in einem Strom-autarken Haus.

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rund 60 Prozent ungenutzte Abwärme produzieren und über Kühltürme und Flüsse an die Umwelt abgeben. «Wir wollten den Beweis antreten, dass es auch anders möglich ist.» Acht Jahre hat das Paar hartnäckig an der «Insellösung» gearbeitet. Die Suche nach

Dieter Zerfass, Luftfahrtingenieur und Entwickler des InselKonzepts Wetzwil, im Technikraum mit BHKW und Gastherme.

einem Ingenieur, der das anspruchsvolle Energiekonzept für ein Strom-autarkes Haus berechnen könnte, führte sie zu Dieter Zerfass. Der Luftfahrtingenieur beschäftigt sich ständig mit Lösungen für «Inselsysteme», etwa in Flugzeugen oder Hubschraubern.

95 Prozent Nutzungsgrad mit BHKW Blockheizkraftwerke ( BHKW ) für Wohnhäuser sind in der Schweiz wenig bekannt. Da und dort stehen sie in Gewerbebauten oder Schulhäusern im Einsatz. Eveline Frei findet die Vorteile gegenüber anderen

Dieter Zerfass betrachtet die Grafik mit den drei Stromproduktionsanlagen: PV-Anlage, BHKW, Notstromaggregat.

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Systemen bestechend. Ein BHKW erzeugt ein Drittel Strom und zwei Drittel Wärme. «Die Wärme-KraftKoppelungstechnik des BHKW verwertet mindestens 90 Prozent des eingesetzten Brennstoffs,» bestätigt auch Dieter Zerfass. «Mit dem integrierten Abgaskatalysator er-

Auf dem Touchscreen kann Eveline Frei den aktuellen Ladezustand im Wärmespeicher abrufen, aber bei Bedarf auch Geräte, Leuchten und Jalousien steuern.

reichen wir sogar 95 Prozent.» Nur gerade fünf Prozent der Abwärme gelangen in die Umwelt. Die vom Motor des Blockheizkraftwerks erzeugte Wärme erwärmt das Wasser im 7000 Liter fassenden Wärmespeicher. Das reicht für das Trinkwarmwasser zum Waschen und

7000-Liter-Wärmespeicher, noch vor Abschluss der Installationsarbeiten.

Duschen für die Bewohner sowie für die Bodenheizungen im Mehrfamilienhaus und im Einfamilienhaus nebenan.

Schonender Betrieb des BHKW Das BHWK schaltet bei Sonnenschein automatisch ab, dann werden die Batterien mit Solarstrom geladen. Bei guter Solarernte kann das BHKW bis zu 22 Stunden ausgeschaltet bleiben. «Dies erhöht die Lebenserwartung des BHKW-Motors um bis 20 Jahre», schätzt Dieter Zerfass. Zur Schonung des Motors springt bei Wärme-Zwischenbedarf eine kleine Gastherme an. Zurzeit weist die Liegenschaft ( MFH+EFH ) einen durchschnittlichen Tages-Strombedarf von 75 kWh auf. PV-Anlage, BHKW und die Gastherme könnten problemlos auch noch die Nachbarhäuser mit Elektrizität und Wärme versorgen.

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Ein weiteres Kernstück der Hauszentrale: die drei Laderegler der PV-Anlage (5,7 kWp).

Batteriesystem: Gel-Blockbatterien an der Kellerwand (48 Volt, Kapazität 2800 Ah, ca. 135 kWh). Rechts drei der sechs Wechselrichter, die hier den Wechselstrom fürs Stromnetz im Haus erzeugen.

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Das BHKW wird mit Flüssiggas betrieben, das in einem 4,5-m3-Tank im Garten gelagert ist. Das Gas fällt als Nebenprodukt bei der Herstellung von Treib- und Brennstoffen in Raffinerien an. Der Gastank versorgt neben dem BHKW und der Gastherme auch die Kochherde in den Wohnungen. Pro Jahr sind 3 – 4 Tankfüllungen nötig. Mittelfristig will das Paar das fossile Gas durch Biogas aus Kompostabfällen ersetzen. Raps- oder Palmöl komme aus zwei Gründen nicht infrage, betont Eveline Frei: «Wir wollen keine Nahrungsmittel für Energiegewinnung verwenden, zudem verrusst der Motor mit diesen Ölen schneller.»

Wohnhaus mit Pilotcharakter Das Haus in Wetzwil hat nun bereits den zweiten Winter pannenfrei über-

standen. «Vieles hat Pilotcharakter, Speziallösungen waren gefragt», erzählt Eveline Frei. So ist das BHKW eine Sonderfertigung eines Hamburger BHKW-Herstellers. Da das Grundstück eine Rampenabfahrt zur Tiefgarage nicht zuliess, mussten auch beim Autolift Sonderlösungen für das Liftaggregat und das Wechselrichtersystem entwickelt werden. Gefragt seien vor allem ein starkes Batterie-Depot und speziell angepasste Wechselrichter, sagt Zerfass, um die nötige Betriebsenergie (68 kW) des Autolifts während 20 Sekunden bereitzustellen. «Wir haben einige Firmen zum Schwitzen gebracht, wobei sich kleine Unternehmen meist flexibler zeigten, als grosse», schmunzelt die gelernte Kauffrau Eveline Frei. «Am Ende konnte immer eine innovative Lösung gefunden werden.»

Herzstück im Keller Die Energiezentrale befindet sich in der Tiefgarage: Der erste Raum beherbergt sechs leistungsstarke Wechselrichter, ferner die Batterien und drei Laderegler für die PV-Anlage. Im zweiten Raum sind das Blockheizkraftwerk, die Gastherme und ein Notstromaggregat untergebracht. An einem grossen Touch-screen ruft


Dieter Zerfass die momentane Energieerzeugung ab. Die gesamte Elektroanlage ist steuerbar über ein GMS Gebäude-Management-System der Firma iBricks. Das GMS greift eigenständig, je nach Tageszeit und Bedarf, mit der grösstmöglichen Effizienz auf die fünf verschiedenen Energiequellen (BHKW, Photovoltaik, Batterieblock, Notstromgenerator und Gastherme) zu. Aufgrund der Energieübersicht, die das GMS bietet, können die Hausbewohner starke Stromzehrer wie die Waschmaschine dann laufen lassen, wenn der Batterieladestand dank Solarenergie hoch ist.

Aufwändiges Bewilligungsverfahren Das Bewilligungsverfahren zur Inselanlage erlebte das Paar als Spiessrutenlauf. Eveline Frei: «Wir stiessen auf unsinnige Bestimmungen, wonach bei der Wärmekraftkoppelung keine Wärme an die Umwelt abgegeben werden darf – dabei erzeugt kein anderes Wärmesystem so wenig Abwärme wie das BHKW !» Das BHKW von Wetzwil könnte durchaus Energie ans öffentliche Netz abgeben. Dafür gebe es jedoch keinerlei Anreize, sagt das

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Stromgewinnung: Die wechselnde Leistung der PV-Anlage wird mit der Batterie im Keller gepuffert. Hausbesitzerpaar. Es müsste nicht nur hohe Gebühren bezahlen, sondern auch die Anschlussarbeiten berappen. Zudem sei der Abnahmepreis von BHKW-Strom unattraktiv. Die Insel-Lösung in Wetzwil ist rund 40 Prozent teurer, als wenn das Haus konventionell mit Anschluss ans Strom- und Gasnetz gebaut worden wäre. Je höher allerdings die Anschlussgebühren der betreffenden Gemeinde sind, desto näher rücken die Kosten an ein konventionell gebautes Heizsystem heran. Zudem, betont Dieter Zerfass, sei die Amortisation im autarken Haus ungleich grösser, da Abwärme und Energie optimal genutzt würden. ■

Technische Daten und Beteiligte Aktueller Tagesbedarf Strom: MFH + EFH zusammen zirka 75 kWh Max. elektrische Leistung BHKW: 20 kWel (modulierbar von 5 bis 20 kW) Max. thermische Leistung BHKW: 42 kWth BHKW Typ/Marke: PT20 Biogas-BHKW, PowerTherm EnergieSysteme GmbH, Hamburg Vitogaz-Flüssiggastank: 4,5 m3 (etwa 30 000 kWh) Gastherme Hoval UltraGas Stromversorgung Inselnetz: 3 Phasen 400V/50 Hz über 6 Wechselrichter Wechselrichtersystem: 400 V/50 Hz, 42 kW Dauerleistung, 126 kW max. Wechselrichter Typ/Marke: XTH 8000-48, Studer Innotec, Sion Batteriesystem/Marke: 48 Volt Gel-Blockbatterien, Kapazität 2800 Ah (135 kWh), Typ Towerline, Oerlikon PV-Module Typ/Marke/Lieferant: 33 m2, 5,7 kWp mit 26 Modulen, Sun Power SPR-220 black, BE Netz, Luzern LED-Beleuchtung Garage 430 m2: max. 370 W mit 80 LED-Leuchten zu 4,5 W, LuzLicht, Hamburg Wasser-Wärmespeicher: Lift, Aggregat: Idee und Trägerschaft: Umsetzung:

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Wärmebildkamera: das effiziente Messinstrument zur Analyse von Photovoltaik-Anlagen

Um eine PV-Anlage optimal zu betreiben, sollte diese einmal pro Jahr untersucht werden. Doch wie sehen die auftretenden Fehler im Wärmebild wirklich aus? In diesem Beitrag werden einige mögliche Fehler an Photovoltaik-Anlagen beschrieben.

Abb. 1: Positionierung der Wärmebildkamera mit Schwenkdisplay.

ie Effizienz und wirtschaftliche Rentabilität einer Photovoltaik-Anlage wird essenziell durch die Lebensdauer und Leistungsabgabe des Photovoltaik-Moduls bestimmt. Oftmals fehlt es an einer effizienten Qualitätskontrolle der Module im Betrieb. Gerade die Prüfung bereits länger betriebener Module gestaltet sich mit traditionellen Prüfmethoden als zeit- und arbeitsintensiv. Der Einsatz von Wärmebildkameras für die Analyse von Photovoltaik-Anlagen etabliert sich seit eini-

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gen Jahren mehr und mehr. Durch die präzise Temperaturmessung der Moduloberfläche können unterschiedlichste Defekte schnell und effizient festgestellt werden.

Messbedingungen und Messumgebung Fehlerhafte oder beschädigte Solarzellen erkennt man durch ihre über- oder unterdurchschnittliche Wärme. Wärmebildkameras können diese Fehler berührungslos und effizient feststellen. Eine Photovoltaik-Anlage muss somit zu-

mindest unter Teillast laufen, um mithilfe einer Wärmebildkamera analysiert werden zu können. Die Prüfung sollte an möglichst wolkenfreien, trockenen Tagen mit intensiver Sonneneinstrahlung erfolgen. Eine Einstrahlleistung von 500 W/m2 gilt als Richtwert. So kann garantiert werden, dass schadhafte Zellen im Wärmebild identifizierbar sind. Idealerweise wählt der Solarteur mit der Wärmebildkamera seinen Winkel möglichst senkrecht zum Modul. Dadurch erhält man einen optimalen Bildausschnitt ohne Verschattung oder Reflexion des Photovoltaik-Moduls. Die Aufnahme sollte stets so sein, dass neben dem aufgenommenen Modul auch die benachbarten Module auf dem Thermogramm zu sehen sind (vgl. Abb. 1), um diese miteinander vergleichen zu können. Für den Einsatz im Photovoltaik-Bereich empfiehlt sich der Einsatz von Kameras mit Schwenkdisplay, da sich das Display so immer von der Sonne abwenden lässt und die Anlage aus jedem Winkel heraus betrachtet werden kann.

Typische Fehler und ihre Wärmebilder Hier werden vier der häufigsten Problemfälle beschrieben: • Hot-Spot-Effekt • verschmutzte/verschattete Zellen • fehlerhafte Verkabelung • Delamination. Der am einfachsten zu erkennende Fehler ist der Hot-Spot-Ef-


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Abb. 2: Hot-Spot-Effekt, erst sichtbar im Infrarotbild, aufgenommen mit einer testo 876.

fekt. Hierbei handelt es sich um defekte Zellen im Modul. Da diese defekten Zellen keinen oder nur wenig Strom produzieren können, müssen sie die restliche Strahlungs-Energie der Sonne in Wärme umwandeln. Die Zellen werden also wärmer als ihre umgebenden Zellen und können so mithilfe einer Thermografie-Messung einfach erkannt werden (Abb. 2). Solarzellen haben bei höheren Temperaturen einen geringeren Wirkungsgrad. Durch die Wärmestrahlung einer defekten Zelle verringert sich auch der Wirkungsgrad der umgebenden Zellen. Verfügt das defekte Modul über eine funktionierende Bypass-Diode, so ist abseits des defekten Strings mit keinen weiteren Leistungseinbussen zu rechnen. Auch verschmutzte oder verschattete Zellen ziehen erhebliche Leistungsverluste nach sich. Eine verschmutzte Zelle kann nicht nur keinen Strom erzeugen, sie kann sich sogar umpolen und wird vom Generator zur Senke. Sie wandelt also Strom in Wärme um und entzieht benachbarten Zellen erzeugte Energie. Eine Bypass-Diode umgeht diesen Effekt, da sie den fehlerhaften

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Abb. 3: Verschattete Module bzw. Modulabschnitte, oben: Digitalbild, rechts oben: Wärmebild, unten: TwinPixÜberlagerung.

String aus der Schaltung herausnimmt und entsprechend umgeht. Eine verschmutzte oder verschattete Zelle reduziert die Leistung eines Moduls erheblich (Abb. 3). Modulausfälle oder Teilausfälle sind meistens auf lockere bzw. fehlerhafte Verkabelung etwa durch Marderbisse zurückzuführen. Mit einer Wärmebildkamera kann anhand der gleichmässig wärmeren Oberfläche festgestellt werden, welche Module oder Modulabschnitte sich im Leerlauf befinden. Denn nicht angeschlossene Module können keinen Strom abführen und erwärmen sich gleichmässig. Löst sich das Leitungsband von der Solarzelle, so spricht man von Delamination. Der von der Solarzelle erzeugte Strom kann so nicht ganzheitlich abgeführt werden und wird in Wärme umgewandelt. Delamination kann also durch die Wärme-Entwicklung am Modul durch die Thermografie visualisiert werden. Auch durch Risse in der So-

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larzelle herbeigeführte Kurzschlüsse weisen eine starke Hitzeentwicklung auf. Durch den Einsatz einer Wärmebildkamera können diese leicht identifiziert werden. Auch auf Distanz.

Tipps für den Thermografen Betrachtet man die Rückseite eines Photovoltaik-Moduls, so können Hot Spots hier genauso gut gesehen werden wie auf der Vorderseite. Durch den veränderten Blickwinkel hat der Thermograf weniger Probleme mit Reflektionen und kann auch leicht BypassDioden und Verkabelungen prüfen. Oft kommt man bei der Thermografie von Photovoltaik-Anlagen gar nicht oder nur mit grossem Aufwand an die Anlagen heran. Insbesondere im Fall einer Aufdachanlage

ist der Einsatz eines Teleobjektivs sehr nützlich, um die relevanten Bildausschnitte in einer möglichst hohen Auflösung zu erkennen. Wärmebildkameras ermöglichen die grossflächige, berührungslose und zerstörungsfreie Untersuchung von Photovoltaik-Modulen und ihren Komponenten. Mit Wärmebildkameras können defekte Panels detektiert und damit die Leistungsfähigkeit und Qualität einer Photovoltaik-Anlage überprüft wer■ den.

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Gleichstrom-Bordsystem erhöht die Energieeffizienz von Schiffen um bis zu 20 Prozent

ABB hat ein effizientes Gleichstromsystem (DC) entwickelt, das die herkömmlichen Wechselstrom-Energieverteilungssysteme (AC) auf Schiffen ersetzen soll.

as System ist Teil einer «Gleichstrom-Renaissance», die derzeit im Bereich Energietechnik stattfindet. Dabei werden die früheren Anwendungsgrenzen von Gleichstromsystemen durch den Einsatz moderner Technik gesprengt. Da die Ineffizienzen von Wechselstrom-Energieverteilungssystemen – die heute auf Schiffen üblich sind – überwunden werden, stellen Gleichstromsysteme nicht nur eine ebenbürtige Alternative dar, sondern bieten letztendlich das bessere System. Gleichstromsysteme sorgen bei der Energieverteilung und beim elektrischen Antrieb für ein Höchstmass an Effizienz und können auf unterschiedlichen Schiffstypen eingesetzt werden – von Offshore-Hilfsschiffen über Fähren und Passagierschiffe bis hin zu Containerschiffen. Sie wurden anfänglich für Schiffe mit Niederspannungssystemen entwickelt, um Treibstoffverbrauch und Emissionen um bis zu 20 Prozent zu senken. In Schiffen mit konventionellen elektrischen Antriebssystemen werden vom Wechselstromkreis mehrere Gleichstromanschlüsse an die Strahlruder und Antriebssysteme gelegt, die für über 80 % des Stromverbrauchs verantwortlich sind. Das Gleichstrom-Bordsystem von ABB ist direkt mit allen Gleichstromleitungen verbunden und verteilt die Energie über einen einzigen Gleichstromkreis (1000 V). Damit werden keine Wechselstrom-Schaltanlagen und Hochleistungstransformatoren benötigt.

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Optimierung des Antriebs, weil alle Gleichstromverbindungen und die gesamte Energieverteilung über einen DC-Hauptstromkreis erfolgen.

Somit werden Platzbedarf und Gewicht um bis zu 30 % reduziert, sodass die Schiffe mehr Fracht aufnehmen können. Auch die Anbringung elektrischer Anlagen wird flexibler gestaltet, da das elektrische System an die Arbeitsweise des Schiffes angepasst wird und nicht andersrum. Einer der grössten Vorteile von Gleichstromsystemen liegt darin, dass die Schiffsmotoren nicht kontinuierlich auf einer bestimmten Geschwindigkeit laufen müssen und die Drehzahl des Motors so eingestellt werden kann, dass der Treibstoffverbrauch optimiert wird. Im Vergleich zu herkömmlichen Wechselstromsystemen kann die operative Effizienz von Schiffen um bis zu 10 % gesteigert werden. Darüber hinaus ermöglicht das Gleichstrom-Bordsystem von ABB die Anbringung weiterer Gleichstromquellen wie Solaranlagen, Brennstoffzellen, Super-Kondensatoren oder Batterien. Diese werden direkt an das Gleichstromnetz des

Schiffes angeschlossen und führen zu einer weiteren Senkung des Treibstoffverbrauchs. ABB ist davon überzeugt, dass hybride Energiesysteme bei den Schiffskonzepten der nächsten Generation eine immer wichtigere Rolle spielen werden und dass Batterien oder andere Energiespeicher zum Einsatz kommen, um bei Bedarf kurze und höhere Stromimpulse abzugeben. ABB hat kürzlich den ersten Auftrag für die Lieferung eines Gleichstromnetzwerks für das Offshore-Plattform-Versorgungsschiff erhalten. Damit wird das Schiff, das zurzeit in Norwegen für die Reederei Myklebusthaug Management gebaut wird, die Energieeffizienz maximieren und Emissionen ver■ ringern können.

Infos www.abb.ch www.dc-grid.com

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Abwärmenutzung bei grossen Schiffsmotoren

Verschärfte Emissionsgrenzwerte sowie steigende Energiepreise erhöhen die Attraktivität effizienzsteigernder Massnahmen bei Schiffsanwendungen. Die Nutzung der beim Motorprozess anfallenden Abwärme spielt hier eine entscheidende Rolle. Durch Technologien wie Nutzturbine und Dampfkraftprozess kann die Abwärme in zusätzliche mechanische Leistung für den Hauptantrieb oder alternativ in elektrische Energie für das Bordnetz umgewandelt werden. Simulationsrechnungen verschiedener Schiffsdiesel-Konfigurationen zeigen, dass sich mit der konsequenten Abwärmenutzung 10 – 13 Prozent der installierten Motorenleistung realisieren lassen. Ausnutzung und damit die Abwärmenutzung in Zukunft sehr interessant.

Zwei-Takt-Schiffsdiesel und seine Abwärmequellen

Bild 1: Über Jahrzehnte war Schweröl als Abfallprodukt aus Ölraffinerien sehr preisgünstig. In den letzten Jahren hat der Schwerölpreis stark zugenommen. [1]

llein die internationalen Schifffahrtstransporte verursachen rund 3 % der weltweiten CO2-Emissionen [1]. Die Schifffahrt wird da-

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Autoren/Infos Adrian Rettig, Dipl. Masch.-Ing. ETH, und Tobias Keller, BSc in Maschinentechnik ZFH, arbeiten am Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering der ZHAW und beschäftigen sich intensiv mit der ORC-Technologie aus der Überzeugung, dadurch die Energieeffizienz von thermischen Prozessen signifikant verbessern zu können. www.iefe.zhaw.ch/orc www.engineering.zhaw.ch

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her auch ihren Beitrag zur Eingrenzung der Klimaerwärmung leisten müssen. Entsprechende Technologien zur Energieeffizienzsteigerung sind verfügbar, aber heute meist noch nicht wirtschaftlich. Andererseits werden die Energiepreise künftig ansteigen. Bild 1 zeigt, dass der Schwerölpreis – ein typischer Schiffstreibstoff – den Preis vor der Wirtschaftskrise von 2008/09 fast wieder erreicht hat. Bei grossen Schiffen machen die Brennstoffkosten bereits heute zwischen 50 und 80 % der Betriebskosten aus. Daher werden die bessere energetische

Um die Abwärmethematik auf Schiffen besser zu verstehen, wird das vereinfachte System eines Zwei-Takt-Motors kurz vorgestellt. Das Gesamtsystem besteht hauptsächlich aus dem Motor mit der Antriebswelle inklusive dem Propeller und dem Turboladersystem bestehend aus Turboladerverdichter und -turbine sowie dem Ladeluftkühler, (Bild 2). Der Motor wird über den Turboladerverdichter mit Frischluft versorgt. Dazu komprimiert der Verdichter die angesaugte Luft auf einen Druck im Bereich von 3 bis 4 bar. Durch die Verdichtung erwärmt sich die Luft auf Temperaturen um die 160 bis 200 °C. Durch die Abkühlung der Luft im Ladeluftkühler werden u. a. der Wirkungsgrad, die Motorleistung und die Emissionen sowie die Bauteilkühlung des Motors verbessert. In den Motorzylindern wird der Treibstoff unter hohem Druck und hoher Temperatur verbrannt und die thermische Energie in Antriebsenergie umgewandelt. Nach dem Arbeitstakt wird das noch ca. 400 bis 470 °C heisse, unter Druck stehende Abgas aus dem Motorzylinder gespült und der Turboladerturbine zugeführt. Diese entspannt das Abgas auf Umgebungsdruck und treibt gleichzeitig den


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Turboladerverdichter an. Bei der Entspannung kühlt sich das Abgas auf etwa 300 °C ab. Aufgrund der sehr hohen Temperaturen während der Verbrennung müssen wichtige Bauteile ausreichend gekühlt werden. Dazu wird beispielsweise die Zylinderwand von kühlem Wasser umströmt, welches sich dabei aufheizt. Auch zirkulierendes Schmieröl wird zur Kühlung eingesetzt und erwärmt sich. Die im heissen Wasser und dem Schmieröl enthaltene Abwärme wird durch externe Kühlung abgeführt. Heisse Bauteile geben zudem Abwärme über Wärmestrahlung an die Umgebung ab.

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Energieaufteilung und Potenziale der Abwärmeströme Grosse Zwei-Takt-Schiffsdieselmotoren zeichnen sich durch hohe Wirkungsgrade aus. Fast die Hälfte der freigesetzten thermischen Leistung lässt sich in Antriebsleistung umwandeln (Bild 3). Ein Teil der restlichen Energie wird für Heizzwecke und Frischwasseraufbereitung verwendet. Der grösste Teil geht jedoch ungenutzt als Abwärme in Form von Abgas und durch die Ladeluft-, Motor- und Schmierölkühlung sowie durch Strahlung an die Umgebung verloren. Das muss nicht sein. Aufgrund der verhältnismässig hohen Temperaturen eignen sich das Abgas nach der Turboladerturbine und die heisse Luft vor der Ladeluftkühlung (nach dem Turboladerverdichter) für die Abwärmenutzung. Die Motor- und Schmierölkühlung kann allenfalls für Vorwärmprozesse genutzt werden. Die Wärmestrahlung ist jedoch unbrauchbar.

Technologien zur Abwärmenutzung bei grossen Schiffen Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der direkten Nutzung der heissen Abgase und nachgeschalteten Prozessen. Bei der direkten Nutzung wird ein Teil des Abgases vor der Turboladerturbine abgezweigt und einer Nutzturbine zugeführt. Die Nutzturbine treibt zur Stromerzeugung einen Generator an. Der so gewonnene Strom kann für das Bordnetz oder zur Unterstützung des Antriebs via Wellenmotor verwendet werden (Bild 4). Der

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IPC I/O Motion Bild 2: Zwei-Takt-Motor mit Turbolader und den Abwärmequellen Abgas, Ladeluft-, Motor-, Schmierölkühlung und Wärmestrahlung.

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CX1020/CX1030 Embedded-PC mit Intel®-Pentium®M-CPU, 1,8 GHz oder Intel®Celeron®-M-ULVCPU, 1 GHz

CX1010 Embedded-PC mit Pentium®MMX-kompatibler CPU, 500 MHz

CX9000/CX9010 EthernetController mit Intel®-IXP420XScale®-Technologie, 266 MHz oder 533 MHz

CX8000 Feldbus Controller mit ARM9-CPU, 400 MHz z.B. für PROFIBUS, PROFINET, EtherCAT und Ethernet


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Bild 3: Rund die Hälfte des Primärenergieeinsatzes kann vom Motor in nutzbare Arbeit umgewandelt werden [2].

Wellenmotor kann auch als Generator eingesetzt werden. Dabei wird ein Teil der Antriebsleistung des Hauptmotors zur Stromerzeugung für das Bordnetz genutzt. Grosse Schiffe verfügen zudem über mehrere Hilfsmotoren, die bei Bedarf ebenfalls das Bordnetz mit Elektrizität versorgen. Das Abzweigen der Abgase beeinflusst das Turbolader- und Motorverhalten. Die gegenseitigen Abhängigkeiten sind komplex und werden hier nicht behandelt. Wichtig ist, dass durch diesen Eingriff die Abgastemperatur vor und nach dem Turbolader angehoben wird. Dies wirkt sich negativ auf den Motorwirkungsgrad aus. Andererseits wird diese Einbusse durch die zusätzliche Nutzturbinenarbeit überkompensiert. Ausserdem profitieren die nachgeschalteten Prozesse von den erhöhten Temperaturen. Als nachgeschalteter Prozess kommt der herkömmliche Dampfkraftprozess infrage. In einem geschlossenen Kreislauf durchläuft Wasser eine Reihe von Zustandsänderungen. Um diese zu realisieren, braucht es die Komponenten Speisepumpe, Abhitzekessel, Turbine mit Generator und Kondensator (Bild 5). Mit der Speisepumpe wird kaltes Wasser auf einen hohen Druck gebracht. Im Abhitzekessel wird das Wasser vorgewärmt, verdampft und überhitzt. Der Abhitzekessel nutzt die Restwärme im Abgas hinter dem Turbolader. Die Leis-

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tung kann erhöht werden, wenn die Abwärme aus der Ladeluft- und Motorkühlung für die Vorwärmung verwendet wird. Der überhitzte Dampf entspannt anschliessend in der Dampfturbine unter Abgabe von mechanischer Arbeit. Die Dampfturbine treibt für die Stromerzeugung einen Generator an. Der kalte Niederdruckdampf am Turbinenaustritt wird im Kondensator vollständig verflüssigt und wieder der Speisepumpe zugeführt. Heutige Abwärmenutzungssysteme auf Schiffen kombinieren die Nutzturbine und den Dampfkraftprozess, indem sie einen gemeinsamen Generator verwenden. Dabei werden die Wellen der Nutzturbi-

ne, der Dampfturbine und des Generators über Getriebe gekoppelt (Bild 5). Zwar ist die Kombination dieser Technologien seit Jahren Stand der Technik, wird bis jetzt aber nur vereinzelt eingesetzt. Mögliche Gründe sind die langen Amortisationszeiten, der stetig verbesserte Motorwirkungsgrad mit tieferen Abgastemperaturen sowie schlechte Teillastwirkungsgrade, welche den sinnvollen Betrieb nur im oberen Motorlastbereich zulassen.

Organic Rankine Cycle als alternativer Dampfkraftprozess Weitere Effizienzsteigerungen am Motor werden die Abgastempera-

Bild 4: Anwendung einer Nutzturbine zur Stromerzeugung.

Bild 5: Nutzturbine kombiniert mit dem Dampfkraftprozess, der durch die Abwärme des Abgases sowie des Ladeluft- und Motorkühlers angetrieben wird.


turen weiter sinken lassen. Dadurch wird die Realisierung des herkĂśmmlichen Dampfkraftprozesses schwieriger und aufwendiger. Hier bietet sich der Ăœbergang zum sogenannten Organic Rankine Cycle (ORC) an. ORC ist ebenfalls ein Dampfkraftprozess, der jedoch anstelle von Wasser einen organischen Stoff als Arbeitsmedium verwendet, wie z. B. das Kältemittel R245fa. Organische Arbeitsmedien besitzen tiefere Siedetemperaturen, was die Stromproduktion aus Abwärme ab Temperaturen von 100 °C ermĂśglicht. Insgesamt zeichnet sich die ORC-Technik aus durch ihre Robustheit, die kompakte Bauweise, die hohe Automatisierbarkeit und die vergleichsweise hohen Wirkungsgrade, insbesondere auch im Teillastbereich. ORC-Prozesse werden seit Längerem erfolgreich in der Geothermie und bei Biomasseanwendungen als Wärme-Kraft-Kopplungsprozess (WKK) eingesetzt (Bild 6). GefĂśrdert durch attraktive StromeinspeisevergĂźtungen wurde in Deutschland, Ă–sterreich und Italien ein regelrechter Boom fĂźr Biomasseanwendungen ausgelĂśst. Von dieser FĂśrderung profitieren auch die meisten Abwärmenutzungsprojekte, welche die Restwärme von Biogasmotoren mittels ORC verwerten. Die Nutzung industrieller Ab-

Bild 6: Weltweit installierte ORC-Anlagen aufgeteilt auf verschiedene Anwendungsgebiete. wärme zur Stromproduktion wird noch kaum angewendet. Der Ersteinsatz von ORC auf Schiffen ist noch ausstehend, ist aber bereits geplant [3].

Potenzialstudie Durch thermodynamische Simulationen verschiedener Konfigurationen eines typischen Zwei-Takt-Motors wurde das Potenzial der Abwärmenutzung evaluiert. Die wichtigsten Ergebnisse fßr die Kombination Nutzturbine mit ORC-Prozess sind im Bild 7 dargestellt. Die Konfiguration V1 besitzt ein Motorsystem mit herkÜmmlicher Turboaufladung. Neue, inno-

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Bild 7: Potenzielle Verbrauchseinsparung durch Abwärmenutzung bezogen auf Referenzmotor ohne Abwärmenutzung; rechts: zusätzliche Leistung bezogen auf Motorleistung mithilfe von Nutzturbine und ORC.

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Energieeffizienz beginnt im Raum PentaControl AG realisiert, vom Konzept über Ausführung und Inbetriebsetzung bis zur Wartung, integrale Raum- und Gebäudesteuerungen, und das schon seit Jahrzehnten. Die integrierten Lösungen verknüpfen Funktionen wie Beleuchtung, Beschattung, Klimatisierung, Überwachung und Energieoptimierung logisch miteinander. Durch den Einsatz modernster Technologie wird der Komfort für Benutzer und Betreiber erhöht, die Umwelt geschont und zudem eine Reduktion der Betriebs- und Unterhaltskosten erreicht. Die anwenderfreundlichen und energieoptimierten Systeme erfüllen höchste Anforderungen bezüglich Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit.

vative Turboaufladesysteme lassen den Luftdruck vor dem Motoreintritt anheben (Konfiguration V2). Dadurch können höhere Motorleistungen realisiert werden, was bei V2 mit einer Motorleistungssteigerung von ca. 10 % umgesetzt ist. Das obere Ende des blauen Balkens links in Bild 7 zeigt für alle Konfigurationen zunächst eine Treibstoffverbrauchszunahme bezogen auf einen Referenzmotor ohne Abwärmenutzung (Pfeil 1). Dies widerspiegelt den Einfluss der Nutzturbine auf das Motorverhalten bzw. den Motorwirkungsgrad. Wird die durch die Nutzturbine gewonnene Arbeit dem Wellenantrieb zugeführt, ergibt sich jedoch eine Verbrauchsreduktion (Pfeil 2), welche durch den ORC-Prozess noch verbessert werden kann (Pfeil 3). Die finale Treibstoffeinsparung entspricht dem Wert am unteren, roten Balkenende. Durch die Anwendung zukünftiger Aufladesysteme kann die Nutzturbine ihre Leistung weiter erhöhen und zusammen mit ORC den Gesamttreibstoffverbrauch im besten Fall um 11 % senken. Auf der rechten Seite des Bildes 7 sind die Leistungen der einzelnen Prozesse bezogen auf die Referenzmotorleistung wiedergegeben. Mit dem kombinierten Prozess lassen sich bis zu 13 % der Motorleistung durch Abwärmenutzung umsetzen.

Fazit und Ausblick Aufgrund teurerer Treibstoffe und grösserem Druck zur Begrenzung der Klimaerwärmung werden auch in der Schifffahrt Massnahmen zur Energieeffizienzsteigerung immer wichtiger. Entsprechende Technologien wie die Nutzturbine und der Wasserdampfprozess stehen für Marineanwendungen bereits heute zur Verfügung und sollten konsequent genutzt werden. Durch weitere Effizienzsteigerungen am Motor und der Anwendung neuer Turboaufladekonzepte wird der Einsatz des Wasserdampfprozesses immer problematischer. Als interessante Alternative bietet sich mittelfristig der ORCProzess an, der dem Wasserdampfprozess bei tiefen Temperaturen überlegen ist und seit Jahren erfolgreich bei der Geothermie und bei Holzheizkraftwerken eingesetzt wird. Bis der ORC-Prozess auch bei Schiffen eine marktreife Technologie ist, braucht es jedoch noch einiges an Abklärungen und Ent■ wicklungen. [1] International Energy Agency, Energy Prices and Taxes – 3rd Quarterly Statistics 2011. Annahmen für die Umrechnung: 1 Barrel Schweröl entspricht 6,6 Tonnen, 1 USD = 0,939 CHF (3.1.2012) [2] H. Schmid: Präsentation «Engine Technologies for Reduced Emissions and Waste Heat Recovery», www.ssmm. bzi.pl [3] Pressemitteilung von MAN Diesel & Turbo, mandieselturbo.com

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Patentrecht

Ein Patent ist die klassische Schutzmethode für technische Erfindungen. Vor der Anmeldung einer Erfindung muss man diese geheim halten. Erst nachher kann man die Patentrechte ausüben.

n der Schweiz gilt in Bezug auf Patente das Bundesgesetz über die Erfindungspatente (Patentgesetz PatG). Patentfähig sind neue gewerblich anwendbare Erfindungen. Als Erfindung gilt laut Glossar des Instituts für Geistiges Eigentum IGE eine neue Lösung für ein technisches Problem. Erfindungen können gegenständlich sein oder z. B. ein Herstellungs- oder Betriebsverfahren betreffen. Entwicklungen, die sich in naheliegender Weise aus dem Stand der Technik ergeben, kann man nicht patentieren. Das Patentgesetz enthält seit Juli 2008 auch andere Einschränkungen. So sind unter anderem der menschliche Körper als solcher sowie natürlich vorkommende Gensequenzen als solche nicht patentierbar. Von der Patentierung ausgeschlossen sind Erfindungen, deren Verwertung die Menschenwürde verletzen oder die auf andere Weise gegen die öffentliche Ordnung oder die guten Sitten verstossen würde. Das Recht auf das Patent steht dem Erfinder, seinem Rechtsnachfolger oder dem Dritten zu, welchem die Erfindung aus einem andern Rechtsgrund gehört (PatG Art. 3). Haben mehrere Personen gemeinsam eine Erfindung gemacht, so steht ihnen das Patentrecht gemeinsam zu.

Walter Vollenweider von Siemens Schweiz AG hat sich der stetigen Optimierung von optischen Rauchmeldern verschrieben. Seine Erfindungen verringern die Zahl der Fehlalarme und ermöglichen durch neue Bauweisen unauffällige Designs sowie Kosteneinsparungen in der Produktion. Er ist einer von zwölf «Erfindern des Jahres 2011», die allein insgesamt 730 Erfindung und 636 Einzelpatente anmeldeten. (Bild: Siemens AG)

I

Formvorschriften und Fristen beachten Eine Patentierung ist beim IGE zu beantragen. Aufgrund des PatentZusammenarbeitsvertrages Schweiz-

Liechtenstein gilt ein Patent für die Schweiz auch für Liechtenstein und umgekehrt. Ausserdem sind Anmelder und Hinterleger ohne Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz seit Juli 2011 nicht mehr gezwungen, einen in der Schweiz niedergelassenen Vertreter zu beauftragen, sondern können neuerdings auch nur ein Zustellungsdomizil in der Schweiz bezeichnen. Wichtig ist es, die Fristen und Formerfordernisse des Patentgesetzes und der Verordnung zu beachten. Allenfalls kann es passieren, dass Ansprüche verwirkt werden. Deswegen ist zu empfehlen, sich von Fachleuten beraten zu lassen, wenn man ein Patent anmelden und auswerten will. Am 1. Juli 2011 ist das Patentanwaltsgesetz (PAG) in Kraft getreten. Dieses schützt neu die Berufsbezeichnung Patentanwalt in der

Schweiz. Wer sich so nennt, muss bestimmte Berufsqualifikationen nachweisen und ausserdem im Patentanwaltsregister eingetragen sein.

Auf Priorität kommt es an Ein Patent erhält man, wenn man seine Erfindung als Erster anmeldet. Nach Patentverordnung gilt als Einreichungsdatum bei Postsendungen aus dem Inland der Tag der Postaufgabe, bei Sendungen aus dem Ausland das Datum des ersten Stempels einer schweizerischen Poststelle. Ist

Autor/Infos Regula Heinzelmann www.ige.ch www.wipo.int (Weltorganisation für Geistiges Eigentum) www.epo.org (Europäisches Patentamt)

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dieser nicht erkennbar, gilt der Stempel der Empfangspoststelle oder der Tag des Eingangs der Sendung beim Institut. Gibt man die Post in der Schweiz auf, sollte man einen lesbaren Stempel verlangen. Der Rechtsinhaber kann sich auch Priorität einräumen lassen. Um Patentschutz in mehreren Ländern zu erhalten, kann man die betreffenden Einzelanmeldungen gestaffelt bei den zuständigen Behörden einreichen. Das Datum der Erstanmeldung wird als Prioritätsdatum bezeichnet und bestimmt den Beginn der Prioritätsfrist. Innerhalb dieser Frist kann man die Nachanmeldungen tätigen, ohne befürchten zu müssen, dass einem in den betreffenden Ländern jemand mit einer identischen Anmeldung zuvorkommt. Das gilt für Länder, die der Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums oder das Abkommen zur Errichtung der Welthandelsorganisation angeschlossen sind (PatG Art. 17 ff). Wer ein Prioritätsrecht beanspruchen will, hat dem IGE eine Prioritätserklärung abzugeben und einen Prioritätsbeleg einzureichen. Das Prioritätsrecht kann man während zwölf Monaten nutzen. Wird eine gleiche Erfindung von mehreren Personen unabhängig voneinander entwickelt, steht das Patentrecht demjenigen zu, der sich auf die ältere Anmeldung berufen kann.

Erfindung muss neu sein Gemäss PatG Art. 7 muss eine zu patentierende Erfindung neu sein,

sie darf nicht zum Stand der Technik gehören. Um herauszufinden, ob eine Idee oder Entwicklung eine Chance zur Patentierung hat, kann man selber recherchieren. Dafür wird in der Schweiz die Datenbank swissreg und vom Europäischen Patentamt die Patentdatenbank Espacenet kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Vollständigkeit der Datenbanken wird allerdings nicht gewährleistet. Eine Abfrage in diesen Datenbanken kann die professionelle Recherche eines Experten nicht ersetzen. Weiterführende Recherchen bietet das IGE als fakultative Dienstleistung an. Erfindungen und sonstige interessante Resultate muss man vor der Patentanmeldung geheim halten, siehe Kasten. Das gilt erst recht für blosse Ideen, denn diese geniessen als solche keinen Rechtsschutz. Nach PatG Art. 7 gehört zum Stand der Technik alles, was vor der Anmeldung der Öffentlichkeit durch schriftliche oder mündliche Beschreibung, durch Benützung oder in sonstiger Weise zugänglich gemacht wurde. Eine Ausnahme besteht, wenn der Patentbewerber die Erfindung sechs Monate vor der Anmeldung bzw. dem Prioritätsdatum auf einer offiziell anerkannten internationalen Ausstellung im Sinne des Übereinkommens über die internationalen Ausstellungen zur Schau gestellt hat und dies bei der Einreichung des Patentgesuches erklärt und rechtzeitig durch einen genügenden Ausweis belegt wird. Wird eine Erfindung sechs Monate vor dem

Anmeldungs- oder Prioritätsdatum durch einen offensichtlichen Missbrauch zum Nachteil des Patentbewerbers bekannt, zählt sie ebenfalls nicht zum Stand der Technik und kann trotzdem patentiert werden. Das gilt nach Schweizer Patentrecht. Ein Schweizer Patent nützt allerdings nicht viel, wenn das Know-how ins Ausland gelangt, vor allem in aussereuropäische Länder.

Inhalt des Patentschutzes Das Patent dauert höchstens 20 Jahre. Rechte des geistigen Eigentums sind absolute Rechte, d. h. sie gelten gegenüber jedermann. Der Inhaber eines Patentes hat die ausschliessliche Befugnis, sein Recht gewerblich zu gebrauchen. Er kann deshalb anderen z. B. verbieten, Waren herzustellen, zu lagern, anzubieten, in Verkehr zu bringen, ein- oder auszuführen, die sein Recht verletzen. Schutzrechte gelten grundsätzlich nur innerhalb der Grenzen des Staates, der sie erteilt. Ein Schweizer Patent schützt eine Erfindung also nur in der Schweiz und in Liechtenstein. Bevor man exportiert, sollte man die Erfindung in den betreffenden Ländern schützen lassen. Verzichtet man darauf, muss man sicherstellen, dass man in den anvisierten Märkten keine Schutzrechte von Dritten verletzt. In Bezug auf die EU ist Folgendes zu beachten: Hat der Patentinhaber eine patentgeschützte Ware im Inland oder im Europäischen Wirtschaftsraum in Verkehr gebracht oder ihrem Inverkehrbringen im Inland oder im Europäi-

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Achtung Industriespionage und Piraterie Vor der Patentanmeldung ist die Geheimhaltung wichtig, auch wenn man das Schutzrecht bereits national angemeldet hat, aber noch nicht im Ausland. Wenn man Auslandsanmeldungen nicht während der Prioritätsfrist vornimmt, kann es passieren, dass Dritte ein Patent anmelden und dem richtigen Erfinder zuvorkommen. In diesem Zusammenhang sind strenge Schutzmassnahmen für das im Computer gespeicherte Know-how zu empfehlen, besonders wenn es neue Erfindungen betrifft. Unternehmen, und zwar auch KMU, werden massiv ausspioniert und Knowhow ja sogar bestehende Patente geklaut. Aus diesem Grund ist dringend davon abzuraten, Know-how-Daten in externen Clouds zu speichern. Und der Zugriff im Intranet sollte auf die Personen beschränkt sein, die an der Erfindung arbeiten. Mit diesen schliesst man am besten einen Geheimhaltungsvertrag ab, sofern der Arbeitsvertrag keine entsprechende Klausel enthält. Gegen Fälschung und Piraterie können Rechtsinhaber sowie ausschliessliche Lizenznehmer in der Schweiz zivil- oder strafrechtlich vorgehen und bei der Zollverwaltung Hilfe beantragen. Letzteres ermöglicht, dass im Ausland hergestellte Fälschungen vor einem Weiterverkauf in der Schweiz an der Grenze abgefangen werden. Rechtsinhaber können vom Gericht verlangen, eine drohende Verletzung zu verbieten oder eine bestehende Verletzung zu beseitigen sowie auf Schadenersatz, Genugtuung und Gewinnherausgabe klagen. Fälschungs- und Pirateriefälle sind normalerweise gewerbsmässige Rechtsverletzungen und sind deshalb von Amtes wegen zu verfolgen, sobald die Strafverfolgungsbehörden durch Anzeige oder auf andere Art davon Kenntnis erhalten. Fälschung und Piraterie werden in der Schweiz mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren und/oder Geldstrafe bis zu 1,08 Mio. Franken sanktioniert. In der EU gilt die Verordnung (EG) Nr. 1383/2003 über das Vorgehen der Zollbehörden gegen Waren, die im Verdacht stehen, bestimmte Rechte geistigen Eigentums zu verletzen, und die Massnahmen gegenüber Waren, die derartige Rechte verletzen. Weiter gilt die Richtlinie 2004/48/EG zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums. Am 1. Oktober 2011 hat in Tokio eine erste Gruppe von Staaten das Handelsabkommen gegen Fälschung und Piraterie (ACTA-Abkommen) unterzeichnet. An der ACTA interessiert sind auch die Schweiz und die EU.

schen Wirtschaftsraum zugestimmt, so darf diese Ware gewerbsmässig in die Schweiz eingeführt, gebraucht oder weiterveräussert werden (PatG Art. 9a).

Internationale Patente Eine Erfindung kann man national, international oder in Europa patentieren lassen. Im Ausland kann man Patente in einem bestimmten Land anmelden. Das kann aber wegen Sprache und Recht schwierig werden. Es ist sinnvoll, die entsprechenden Unterlagen direkt bei den nationalen Ämtern der gewünsch-

ten Staaten zu beschaffen, wobei das IGE behilflich ist. Durch das Europäische Patentübereinkommen (EPÜ) kann man mit einem einzigen Verfahren Patentschutz in mehr als 30 europäischen Staaten erhalten, inklusive der Schweiz und Liechtenstein. Eine europäische Patentanmeldung ist beim Europäischen Patentamt in München oder bei dessen Zweigstelle in Den Haag einzureichen. Erfinder oder Firmen, die in der Schweiz bzw. in Liechtenstein domiziliert sind, können Erfindungen auch beim IGE anmelden.

Der Vertrag über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens (Patent Cooperation Treaty, PCT) ermöglicht Erfindern, durch Einreichung einer einzigen internationalen Patentanmeldung nach dem PCT-Patentschutz in beliebig vielen PCT-Vertragsstaaten gleichzeitig zu beantragen. Das IGE stellt die erforderlichen Anmeldeformulare zur Verfügung und erteilt weitere Auskünfte. Bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum ist ausserdem ein Leitfaden erhältlich, der über das PCTVerfahren informiert. ■ JETZT ANMELDEN ZU UNSEREN SWISSOLAR KURSEN SOLARTECHNIK: SOLARWÄRME BASIS SOLARWÄRME PLANUNG SOLARSTROM BASIS

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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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3. Ausgabe der Fachmesse «ENGELplus»: Donnerstag/Freitag, 23./24. August 2012, in Biel

ENGELplus: Stahl, Haustechnik und Eisenwaren ie ENGELplus ist eine Informationsplattform für Profis aus Handwerk, Bau und Industrie. Die Profikundschaft kann sich während der beiden Messetage über Neuigkeiten im Handel und die Produktevielfalt bei Engel informieren. Umso erfreulicher ist es, dass die Aussteller und Partnerfirmen während der beiden Messetage so zahlreich an der Gottstattstrasse in Biel auf dem Engel-Areal mit Ständen und Fachkräften präsent sind. Fabian Engel, Geschäftsleiter in 5. Generation: «Unser Ziel ist es, die beste Lösung für jeden einzelnen Kunden zu finden. Mit der ENGELplus wollen wir diesem Grundsatz gerecht werden und uns als der Partner für Profis klar positionieren.»

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«Qualitativ hochstehende Produkte und kompetente Beratung machen einen erfolgreichen Handels- und Dienstleistungsbetrieb aus», ist Fabian Engel, Geschäftsleiter in 5. Generation überzeugt.

Nachwuchsförderung Dies ist auch der Grund, wieso sich die F. + H. Engel AG bei der Internetplattform werkzeuX.ch und der TV-Produktion werkzeuX.tv engagiert. Diese Informationsinstrumente bringen Jugendlichen die Branche der Eisenwaren näher. «Wir sind auch in Zukunft auf qualifizierten Nachwuchs angewiesen», lautet die Devise. Getragen wird diese Gemeinschaftsproduktion unter anderem von der F. + H. Engel AG in Biel sowie weiteren sechs führenden Zulieferern für Bau und Industrie der Schweiz. Diese Initiative wird ebenfalls an der ENGELplus vorgestellt.

Ausstellerrekord: Über 100 Firmen aus der ganzen Schweiz präsentieren 2012 ihre Angebote und Dienstleistungen aus den Bereichen Stahl, Haustechnik und Eisenwaren.

Fachseminare Kompetent und mit viel Erfahrung werden die Besucherinnen und Besucher beraten und betreut. So findet am Donnerstag, 23. August 2012, 17.00 Uhr, ein interessanter Fachkurs zum Thema «Sicherheit mit System» statt (Foster Rohr- + Profiltechnik AG). Am Freitag, 24. August 2012, 12.15 Uhr, lautet das Thema «Inoxgeländer Metamont und Holz» (Metamont AG). Und wie man es sich von einer Messe gewohnt ist, warten viele interessante Messeaktionen auf die Besucher und das Messe-Bistro bietet den idealen Rahmen für angeregte Gespräche und freundschaftlichen ■ Austausch unter Fachleuten.

Das Bieler Traditionshaus F. + H. Engel AG Die Firma F. + H. Engel AG wurde 1876 von Hermann Engel gegründet. Das Bieler Traditionsunternehmen beschäftigt 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit einem Gesamtsortiment von über 90 000 Artikeln wird an den Standorten Biel, Basel, Bern, Solothurn und Interlaken/Bönigen ein Umsatz von rund 75 Millionen Franken erzielt. Damit nimmt die F. + H. Engel AG im Raum der gesamten Nordwestschweiz, im Gebiet rund um Bern, im westlichen Mittelland sowie im Berner Oberland eine führende Marktposition ein.

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Extra 7/2012 Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik

Die 3. Fachmesse ENGELplus bietet eine komplette Übersicht der vielseitigen Produktpalette von Engel. Für ProfiKundschaft aus Handwerk, Bau und Industrie sowie anspruchsvolle Heimwerker die richtige Adresse! Öffnungszeiten Messe: Donnerstag, 23. August 2012, 10–18.30 Uhr. Freitag, 24. August 2012, 9–17 Uhr. Engel-Areal, Gottstattstrasse 16, 2500 Biel 8 – 100 Aussteller aus der ganzen Schweiz – Attraktive Messeaktionen – Interessante Fachseminare – ENGELplus-Bistro Eintritt gratis. Verpflegung vor Ort. Genügend freie Parkplätze. Weitere Informationen unter www.engelplus.ch


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Weiterbildung zum Energiemanager, dem Generalisten in Energiefragen Nach dem erfolgreichen Verlauf der Weiterbildung zum Solarteur bietet die Energieakademie Toggenburg neu den Lehrgang zum Energiemanager an. Er ist der Generalist in Energiefragen in öffentlichen Verwaltungen sowie in Unternehmen und Institutionen. Die Ausbildung zum Energiemanager richtet sich an Mitarbeitende in Verwaltungen, Gemeinderäte/Kantonsräte, Hausdienst-/Facility Manager und Energieverantwortliche in Unternehmen. In der Schweiz sind über 300 Gemeinden mit dem Label Energiestadt ausgezeichnet und leisten so einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Energie. Der Energiemanager erkennt in KMU-Unternehmen oder Verwaltungen Verbesserungspotenziale im Energiebereich, zeigt Handlungsmöglichkeiten auf und vertritt die notwendigen Massnahmen bei Vorstand und Geschäftsleitung. Anschliessend kann

Wo gibt es energetisches Verbesserungspotenzial? Der Energiemanager behält den Überblick, findet Lösungen im Gewirr unterschiedlichster Faktoren und versteht es, Zusammenhänge anschaulich zu erklären.

er entsprechende Projekte anstossen und begleiten. Mit einem Energiemanager wird viel Wissen über energietechnische Abläufe und Optimierungen im eigenen Haus behalten und dazugehörige Aufgaben müssen nicht extern vergeben werden. Der Lehrgang zum Energiemanager startet am 7. September 2012. Die berufsbegleitende Weiterbildung umfasst 11 Tage,

die in einem Zeitraum von rund neun Monaten absolviert werden. Die von EnergieSchweiz und dem Kanton St. Gallen unterstützte Weiterbildung wird vom Förderverein energietal toggenburg zusammen mit Weiterbildung Wil-Wattwil-Uzwil am Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg angeboten. ■ www.energieakademie-toggenburg.ch

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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Energie | Automation | Gebäudetechnik | Publireportage

Erfolgreich, wenn das Klima stimmt Neben messbaren Faktoren, die bei Arbeitnehmenden zu Arbeitszufriedenheit führen – Bezahlung, Arbeitszeit, Arbeitsumfeld –, gibt es ein weiteres Element, das vom einzelnen Mitarbeitenden subjektiv wahrgenommen wird und entscheidenden Einfluss auf Motivation, Kreativität und Leistungsbereitschaft nimmt, kurz: Den Erfolg des Unternehmens mitbestimmen. utes Betriebsklima ist wichtiger als höherer Lohn», titelte Welt online im Januar dieses Jahres. Grundlage des Artikels war eine repräsentative Umfrage des Institutes für angewandte Sozialwissenschaft (infas). Danach war für 72 Prozent der Befragten das Betriebsklima der wichtigste Faktor für die Berufszufriedenheit, das positive Umfeld rangierte also noch vor der Bezahlung.

G

FunkƟon / Person

FunkƟon Vorgesetzte/r

Mensch Lieferant/in und Vorgesetzte/r

FunkƟon Lieferant/in

Mensch Mitarbeitende/r

FunkƟon Mitarbeiter/in

Soziale Kompetenz ist gefragt Einfühlungsvermögen, Kommunikationsgeschick, Kooperationstalent, Konfliktfähigkeit, Toleranz – soziale Kompetenz hat viele verschiedene Facetten. Diese unterschiedlichen Kompetenzen gilt es zu entwickeln, zu üben und zu reflektieren. Hier setzt das Team der 4 A ACADEMY mit seinem Weiterbildungsangebot an. Im eigenen Erleben, in der eigenen Betroffenheit und emotionalen Beteiligung werden Strukturen bewusst gemacht und reflektiert, Organisationsformen in Beziehung zur eigenen Persönlichkeit gesetzt.

Vom Ich zum Miteinander Mensch Kunde/in und Vorgesetzte/r

FunkƟon Kunde/in

Persönliche Fähigkeiten und Einstellungen führen dazu, dass wir das eigene Verhalten von einer individuellen und einzelnen auf eine die anderen einbeziehende gemeinschaftliche Handlungsorientierung ausrichten.

Kommunikation mehr als reden Was aber sind die Bedingungen, damit sich Mitarbeitende in ihrem Job wohlfühlen? Und wie kann man diese Empfindungen beeinflussen und steuern? Eine Arbeitsumgebung, in der Menschlichkeit neben Sach- und Inhaltsfragen gleichermassen bewertet wird, zeichnet sich durch ein gutes Betriebsklima mit einhergehender, hoher Leistungsbereitschaft aus. Wir alle spüren, dass sich die heutige Arbeitswelt in einem rasanten Tempo verändert. Einmal Erlerntes ist in der Regel nicht mehr für ein ganzes Berufsleben ausreichend. Neben speziellem Fachwissen werden daher überfachliche Qualifikationen immer wichtiger. Das gilt für Führungskräfte, aber auch für qualifizierte Mitarbeitende.

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Das heisst: Wir gehen auf den anderen zu, wir hören aktiv zu, fragen und geben Rückmeldungen. Das ist effektive Kommunikation.

Im Miteinander funktionieren Das heisst: Wir bündeln unterschiedliche Fähigkeiten, um gemeinsame Aufgaben optimal zu erledigen. Wir gehen offen auf andere und ihre Position ein und stärken so unser Potenzial.

Konflikt als Chance Ein Konflikt ist keine Katastrophe. Konflikte sind unvermeidbar und bieten die Chance zur Weiterentwicklung. Probleme können oft unkonventionell gelöst werden. In einer Konfliktsituation sprechen wir unterschiedliche Positionen zu-

kunftsorientiert an und üben so den konstruktiven Umgang damit.

Toleranz Wir erkennen Vorurteile und bauen sie ab, akzeptieren Verschiedenartigkeiten und erkennen die Vorteile darin. Dazu gehört, sowohl die eigene Position zu bestimmen und anderen zu vermitteln als auch die Haltung anderer zu achten.

Empathie Der Respekt vor den anderen ist selbstverständlicher Teil unserer Persönlichkeit. Wir können unsere Gefühle ansprechen und uns einfühlen in andere Menschen und Situationen.

«Soft skills» Nach einer Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung hängt knapp die Hälfte des beruflichen Erfolgs von den sogenannten «soft skills» ab.

Soziale Kompetenz lässt sich lernen Dafür steht das Team der 4A ACADEMY mit ihrem Weiterbildungskonzept. Das Unternehmen ist eine «lernende Organisation», die sich mit ihren Kunden weiterentwickelt und auf individuelle Ansprüche und Anforderungen eingeht. Gerne informiert Sie das Team der 4A ACADEMY in einem persönlichen Gespräch. ■

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Die M-Bus-Masterklemme KL6781, im kompakten 12-mm-Gehäuse, er-

laubt den direkten Anschluss von bis zu 40 M-Bus-Geräten mit je 1,5 mA Stromaufnahme. Sollen weitere Teilnehmer angeschlossen werden, muss lediglich eine weitere KL6781 in den Busklemmenstrang eingesetzt werden. Die MBus-Masterklemme wandelt die Daten des internen Klemmenbusses in M-Bus-konforme Physik um. Hierfür stehen 24-Byte-Daten pro Klemme zur Verfügung. Die Softwarebibliothek Twin-CAT PLC M-Bus, die dem Anwender kostenlos zur Verfügung steht, erleichtert die Anbindung von M-Bus-Geräten

zahlreicher Hersteller durch vordefinierte Profile. Neben der Gebäudeautomation ist die M-Bus-Lösung auch im Maschinen- und Anlagenbau einsetzbar, wo beispielsweise Verbrauchsdatenzähler mit M-BusSchnittstelle zur Erfassung von Lastspitzen eingesetzt werden. Die Beckhoff All-in-one-Lösung wird mit der M-Bus-Klemme um einen weiteren Baustein erweitert. Mit über 400 verschiedenen Signalformen deckt das Beckhoff-Busklemmensystem nahezu alle Signaltypen in der Gebäudetechnik ab. Es unterstützt nicht nur alle

gängigen Sensoren und Aktoren, sondern bindet, mit den entsprechenden Buskopplertypen, auch alle für die Gebäudetechnik wichtigen Bussysteme ein. Über Kommunikationsbusklemmen ist die Einbindung unterlagerter Subsysteme, wie KNX/EIB, LON, DALI, MPBus , EnOcean oder serieller Verbindungen RS232/RS485, wie zum Beispiel Modbus, möglich. Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 info@beckhoff.ch www.beckhoff.ch

Steuerzentrale für aktiven Sonnen-/Windschutz Die Objecta von elero ist eine spezielle Wettersteuerung mit 4-Kanal-Auswertung für beispielsweise 4 Fassadenausrichtungen. So lässt sich für jede Fassade ein separater Sonnensensor anschliessen. Der Vorteil: Wenn es an der Ostfassade schon direkte Sonneneinstrahlung gibt und die Lamellenstoren bereits schliessen, können die Behänge an der Westfassade noch geöffnet bleiben. Die Sonnensensoren lassen sich je nach Bedarf

kombinieren, zum Beispiel mit einem Windsensor, der das ge-

samte Gebäude abdeckt. Optional ist auch ein Frostwächter anschliessbar, der eine Beschädigung der eventuell festgefrorenen Storen verhindert. Ganz wichtig: Trotz Automatik können der Sonnenschutz auch manuell bedient und die

Schwellwerte für die Beschattungsfunktion individuell angepasst werden. So ist in Gebäuden mit mehreren Wohnungen oder Arbeitsplätzen sichergestellt, dass jeder Nutzer den Sonnenschutz auf Wunsch nach seinen Bedürfnissen regulieren kann. Meimo AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 30 40 info@meimo.ch www.meimo.ch

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Energie | Automation | Gebäudetechnik

CEE AP-Steckdosen 16 A mit Push-in-Anschluss

Die Walther-Werke haben die neuen 16A-Mini-Kombinationen mit Typ 23 (E-No 728 602 147) und Typ 25 (E-No 728 602 247) mit einem Push-in-Anschluss (SchraubenLos) konzipiert. Dieser garantiert eine einfache Handhabung und kurze Anschlusszeit, da starre Drähte

(massive Leiter 1,5 bis 4 mm2) direkt ohne Werkzeug in den Anschluss gesteckt werden können. Der Push-in-Anschluss bietet darüber hinaus eine gasdichte, vibrations- und schocksichere Verbindung. Besonders in Industrieanwendungen und Werkstätten

fallen häufig Gase und schädliche Atmosphären an. Alle Metallteile des Anschlusses werden deshalb aus korrosionsresistenten Materialien und alle Strom führenden Kontakte aus hochwertigen Messinglegierungen gefertigt. Vorteilhaft gestaltet sich zudem die geringe Erwärmung innerhalb der Kombinationen infolge der guten elektrischen Leitfähigkeit. Der Leitungsanschluss der 16A-Mini-Kombinationen erfolgt bei starren Drähten (massive Leiter) von 1,5 bis 4 mm2 Querschnitt. Für den Anschluss ist

der Einzelleiter 10 mm abzuisolieren. Die Steckklemmen gewährleisten bis zu 4 mm2 Sicherheit, bis zu diesem Umfang ist auch eine einfache Durchgangsverdrahtung möglich. Zudem garantieren die 16A-Mini-Kombinationen im Bereich der Steckvorrichtungen einen gleichmässigen und dauerhaften Kontaktdruck. Demelectric AG 8954 Geroldswil Tel. 043 455 44 00 info@demelectric.ch www.demelectric.ch

Power-LED-Flutlichtstrahler mit Bewegungsmelder In neuester SMD-Technologie und einem Lichtwinkel von 120° bietet Elbro zu ihrem umfassenden Programm an Power-LEDFlutlichtstrahlern mit Werten von 600 bis 9000 Lumen neu zwei Modelle mit einem zusätzlichen Bewegungsmelder. Bei den zwei neuen Elbrolight-Modellen mit 10 W (600 Lumen) bzw. 20 W (1700 Lumen) ist der Bewegungsmelder unabhängig horizontal und vertikal schwenkbar. Der Erfassungsbe-

reich beträgt 120°/7 m und die Nachlaufzeit, Dämmerungsschwelle sowie Empfindlichkeit sind stufenlos einstellbar. Für

einen breiten Einsatz in Industrie und Gewerbe bestimmt, sind sie eine energieeffiziente Alternative zu Halogenleuchten. Diese wartungsfreien und staubdichten Flutlichtstrahler sind in 3 Positionen flexibel montierbar und können mit der Schutzart IP65 im Innen- oder Aussenbereich bei einer Spannung von 90 bis 240 VAC betrieben werden. Sie bieten beim Einschalten sofort volle Leistung und zeichnen sich durch flächige

Ausleuchtung, minimale Temperaturabgabe sowie eine lange Lebensdauer von 50 000 h aus. Mit der Farbtemperatur von 3500 K (tageslichtweiss) sind diese kompakten und leichtgewichtigen Power-LED-Flutlichtstrahler beim VES-Grossisten erhältlich. Elbro AG 8162 Steinmaur Tel. 044 854 73 00 info@elbro.com www.elbro.com

Schaltschrankklimatisierung verlängert Lebensdauer der Komponenten Zu Zeiten der elektromechanischen Steuerungen reichten in den meisten Fällen Lüftungsschlitze, um die Wärme aus dem Schaltschrank zu führen. Durch diese Lüftungsschlitze gelangte aber nicht nur Kühlluft, sondern auch Staub in den Schaltschrank. Durch die isolierende Wirkung des Staubes auf den Elektronikteilen kam es zu Überhitzungen. Dies führte über kurz oder lang zu einem Ausfall. Die heutigen Werkzeugmaschinen werden duch moderne Elektronik gesteuert. Die Elektronik der heutigen Steuerungstechnik wird immer kleiner und leistungsfähiger. Damit steigen die installierten Verlustleistungen in den Schalt-

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schränken an. Aber auch die Sensibilität der elektronischen Bauelemente in den Schaltschränken gegenüber Temperatur und externen Einflüssen, wie Staub und Feuchtigkeit, nimmt zu.

Extra 7/2012 Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik

Deshalb ist es notwendig, eine gleichmässige, stabile Temperaturverteilung in einem Schaltschrank zu haben. Die richtige Schaltschrank-Betriebstemperatur ist die Voraussetzung für eine lange Lebensdauer der elektronischen Komponenten. Stillstandzeiten werden vermieden, denn das würde Produktionsausfall und hohe Kosten bedeuten. Die richtige Betriebstemperatur in einem Schaltschrank beträgt je nach eingebauten Komponenten zwischen 30 und 50 °C. Für den Konstrukteur oder Elektrotechniker stellt sich bereits in der Konstruktions- und Entwicklungsphase die Frage zum Temperaturverhalten im späteren Anwendungsbereich.

Je nach Temperaturempfindlichkeit, Aussentemperatur und vorhandener Wärmeleistung kommen unterschiedliche Produkte für die Klimatisierung von Schaltschränken zur Anwendung. Olaer hilft dabei, das richtige Konzept und die richtige Kühlung zu finden. Zudem bietet Olaer weitere Produkte wie Öl- und Luftkühler, Rohrbündel- und Platten-Wärmetauscher oder Öl- und Wasserkühlsysteme an. OLAER (SCHWEIZ) AG 3186 Düdingen Tel. 026 492 70 00 info@olaer.ch www.olaer.ch


Energie | Automation | Gebäudetechnik

Kompakte PC-Steuerung für den universellen Einsatz Der CX9020 ist eine hutschienenmontierbare Steuerung mit Komponenten der neuesten Generation: ARM-Cortex-A8-CPU und MicroSD-Karten mit grosser Speicherkapazität bei sehr kompakter Bauweise. Der Embedded-PC integriert CPU, zahlreiche IT- und Optionsschnittstellen, Stromversorgung und ein direktes I/O-Interface zur Anreihung der Beckhoff-I/O-Systeme in einem kompakten Gehäuse. Der CX9020 erkennt automatisch die angeschlossenen Busklemmen (K-Bus) oder EtherCATKlemmen (E-Bus) und schaltet in den entsprechenden Modus.

Die CPU des CX9020 kann intern auf 1-GB-DDR3-RAMSpeicher zugreifen. Zum Lieferumfang gehört eine 256-MBMicroSD-Karte für das Betriebssystem. Ein freier MicroSD-Kartenslot kann für zusätzliche Anwenderdaten genutzt werden. Es stehen darüber hinaus 128 kByte NOVRAM für die Datenspeicherung bei Stromausfall zur Verfügung. Beckhoff Automation AG 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 40 40 info@beckhoff.ch www.beckhoff.ch

Kompakt und Leistungsstark – Die intelligenten Zähler Durch aktuelle Themen der Energieeffizienz, Smart Metering und steigender Energiekosten rückt das Thema der Energiemessung verstärkt ins Bewusstsein. Diesem gesteigerten Bedarf kommt die Elko durch ein entsprechend umfassendes Angebot an Elektrizitätszählern für nahezu jede Anwendung nach. Im Haushalt, Gewerbe, Filialgeschäft und jeder Art der Untermessung bis zum Energiedatenmanagement- System, – stets ist eine zuverlässige Basis mit ElkoElektrizitätszählern gegeben. Mit dem kleinen Mini Industrie Zähler (MIZ) mit einer Einbaubreite (18 mm) werden Wechselströme bis 32A gemessen. Trotz der geringen Grösse verfügt er über eine rollierende Anzeige mit den Momentanwerten für Leistung, Spannung, Strom, Netzfrequenz und Powerfaktor. Zudem ist eine Kommunikationsschnittstelle bei diesem Zähler bereits integriert. Bei der Ausführung mit MBUSSchnittstelle ist zudem das Display beleuchtet, sobald die Taste betätigt wird. Mit dieser Taste können die Einstellungen für die MBUS-Schnittstelle direkt am Gerät vorgenommen werden.

Zusätzliche umständliche Tools werden hier nicht benötigt. Mit vier kompakten Teilungseinheiten Breite bietet der KIZ einen vollwertigen Drehstromzähler mit 3 x 65 A. Er zeichnet sich durch sehr gute Messeigenschaften und Robustheit aus und weist zwei stabile N-Klemmen für eine saubere Durchverdrahtung auf. Auch er zeigt die Momentanwerte für Spannung, Strom und Leistung je Phase an und kann zwei Tarife abbilden. Abgerundet wird das Portfolio mit bewährten DIZ, der praktisch keine Wünsche offen lässt. Mit hoher Präzision, Doppeltarif, Ausführungen für di-

verse Spannungsbereiche und umfangreichen Einstellmöglichkeiten ietet er mit sechs Teilungseinheiten ein Messgerät für höchste Ansprüche. Beim indirekt messenden Zähler können die Wandlerfaktoren in der MID Ausführung vor Ort geändert werden und trotzdem kann er anschliessend zur Verrechnung herangezogen werden. Zudem bietet er sauber getrennte Anschlüsse für die Spanungspfade bei Wandlerschaltungen,so dass der Strom- und der Spannungspfad sauber getrennt am Gerät angelegt werden und die Sicherheit für Monteure hierdurch erhöht wird. Schnittstellen wie MBUS oder

LON lassen eine Einbindung in bestehende Auslesesysteme zu. Alle Zähler bieten gute Installationskontrollen, doppelte N-Anschlüsse, geringe Anlaufströme von 20mA (beim Wandler nur 2mA) und geringe Eigenverbräuche. Alle Zähler haben eine Zulassung und erfüllen die MID-Richtlinie. Im Standard wird bereits die Messgenauigkeit Klasse B (1%) erfüllt und der Zähler besitzt einen Impulsausgang (S0) zur Fernauslesung. ELKO-Systeme AG 4312 Magden Tel. 061 845 91 45 elko@elko.ch www.elko.ch

Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Unsere Mandantin, die Helvetic Energy GmbH mit Sitz in Flurlingen, ist ein führender Anbieter von Solaranlagen in der ganzen Schweiz sowie im angrenzenden Ausland. Sie projektiert und liefert komplette Systeme an Installateure und Grosshändler. Zur Verstärkung des Teams suchen wir schnellstmöglich einen

Leiter Kundendienst (m/w) Wir suchen eine flexible, proaktive Fachperson aus der HLK-Branche, welche idealerweise bereits Erfahrungen mit Solarthermie und/oder Photovoltaik sammeln konnte. Wir bieten Ihnen eine spannende Aufgabe in einem dynamischen Umfeld bei zeitgemässen Anstellungsbedingungen. Ihre Aufgaben / Verantwortungen Sie sind verantwortlich für die Leitung und den Ausbau des Servicegeschäftes in der ganzen Schweiz. Sie planen die Einsätze des Serviceteams und verantworten Konzipierung und Verkauf von Wartungsverträgen. Ihre Mitarbeitenden führen Sie ziel- und lösungsorientiert. Ihr Team bietet Installateuren Montagehilfe, Anleitung und Unterstützung bei der Inbetriebnahme von Solaranlagen. Ausserdem sind Sie mit Ihrem Team für servicebezogene Anfragen und Reklamationen zuständig. Ihr Profil Wir wenden uns an eine dienstleistungsorientierte Fachperson (Sanitär-, Heizungsoder Kälte-/Wärmetechniker), welche bereits in einer ähnlichen Funktion mind. drei Jahre Erfahrung gesammelt hat, belastbar ist und gewohnt, ein überschaubares Team zielorientiert zu führen. Neben stilsicheren Deutschkenntnissen sind sehr gute Kenntnisse weiterer Landessprachen von Vorteil. Des Weiteren verfügen Sie über einen routinierten Umgang mit MS Office. Herr Dominic Müller von der ProPers AG (dominic.mueller@propers.biz oder 052 675 35 00) freut sich auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen und steht Ihnen gerne für zusätzliche Informationen zur Verfügung.

Mit jahrzehntelanger Erfahrung bieten die innovativen Unternehmen der Störi-Gruppe einer anspruchsvollen Schweizer Kundschaft Heizungs- & Sanitärsysteme nach Mass. Im Rahmen verschiedener Nachfolgeregelungen innerhalb der Unternehmensgruppe suchen wir in den Regionen Zürich, Zürichsee und Aargau

zukünftige Kaderkräfte für Heizungs- & Sanitärunternehmen Als unternehmerisch denkende und handelnde Persönlichkeit möchten Sie sich weiterentwickeln und den Wechsel ins Kader eines Traditionsunternehmens wagen. Sie verfügen über eine technische Grundausbildung in der Heizungsoder Sanitärbranche, haben sich idealerweise fachspezifisch weitergebildet und sind an einem langfristigen Arbeitsverhältnis mit Entwicklungspotenzial interessiert. Genau die Herausforderung für Sie? Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen per Post oder E-Mail an: Störi AG Michael Schüepp, CEO m.schueepp@stoeri.com Moosacherstr. 14 CH-8804 Au ZH

Freiräume für Kreativität Unser Auftraggeber ist ein erfolgreiches Ingenieur- und Beratungsunternehmen im Bereich der Gebäude- und Energietechnik. In den Filialen Aargau und Zürich suchen wir zur Erweiterung des bestehenden Teams je einen (m/w)

Projektleiter Heizung und Projektleiter Lüftung Zu Ihren Aufgaben gehört die selbständige Bearbeitung von nationalen und internationalen Projekten, vom Konzept bis zum erfolgreichen Abschluss. Mit Ihrem unternehmerischen Denken und Ihrer Kreativität schaffen Sie innovative und zukunftsweisende Lösungen mit höchstem Kundennutzen. Sie verfügen über eine Grundausbildung als Haustechnikplaner mit Weiterbildung FH/HF oder mit entsprechender Erfahrung. Flexibilität und Macherqualitäten zeichnen Sie zusätzlich aus.

Faszination Gebäudetechnik Bauen Sie auf uns. Wir bringen Sie weiter.

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Interessiert? Ein aufgestelltes Team und attraktive Anstellungsbedingungen warten auf Sie! Herr André Huber ist gespannt auf Ihre Bewerbungsunterlagen und freut sich, Sie persönlich kennenzulernen. Diskretion ist selbstverständlich. Tännler Personalmanagement AG · Steinackerstrasse 38 · CH-8902 Urdorf Telefon 044 777 1 888 · taennler@taennler.ch · www.taennler.ch

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Exergie – die Wertigkeit der Energie – ... ... diesem Kriterium wird bei der Planung der Projekte unseres Auftraggebers, des national tätigen Ingenieurunternehmens in der Gebäudetechnik, eine sehr hohe Beachtung geschenkt. Eine hohe Qualität der Dienstleistungen und eine konstante Zuverlässigkeit sind weitere Markenzeichen. Die Geschäftsleitung hat uns mit der Besetzung einer Stelle am Sitz der Niederlassung in Zürich beauftragt. Dazu suchen wir Sie, einen jüngeren, aufgestellten und von Technik begeisterten

GEBÄUDETECHNIKPLANER FACHRICHTUNG LÜFTUNG/KLIMA mit Wille an persönlicher Weiterentwicklung Sie haben Ihre Ausbildung zum Gebäudetechnikplaner Fachrichtung Lüftung/Klima abgeschlossen und eventuell schon erste berufliche Erfahrungen gesammelt. Ihre Fähigkeiten und Ihr Wissen wollen Sie nun festigen und entwickeln. Als teamfähiger, offener, junger Berufsmann oder -frau sind Sie mit modernen IT-Hilfsmitteln vertraut. Ihre Aufgaben sind spannend und vielseitig. In Projekten für Gewerbe-, Verwaltungs-, Büro- und Spitalbauten unterstützen Sie die Projektleiter in der Projektierung und Planung und übernehmen Teilaufgaben zur selbständigen Bearbeitung. Sie unterstützen bei der Koordination der verschiedenen Gewerke, erstellen hydraulische Prinzipschemas, sowie Projekt- und Ausführungspläne. Sie erhalten einen fairen Arbeitgeber der Sie fördert und entwickelt. Gute Anstellungskonditionen, vergünstigte Verpflegungsmöglichkeiten im eigenen Haus und interne Weiterbildungsmöglichkeiten gehören zu diesem tollen Angebot. Der Arbeitsplatz ist modern eingerichtet, der Arbeitsort liegt äusserst zentral in der Stadt Zürich und ist mit den ÖV mühelos erreichbar. Setzen Sie Ihre Energie nun richtig ein...! Wir freuen und auf Ihren Anruf zur Klärung Ihrer Fragen oder erwarten gerne Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen. Durch unsere Kompetenz ist Ihnen 100%-ige Diskretion garantiert. Wir und unser Auftraggeber freuen uns auf Sie.

Ihr Partner – Ihr Gewinn

PERMACO Personal Management Consulting Fredi Heidelberger ∙ Bernstrasse 390 ∙ CH-8953 Dietikon Tel 044 586 85 11 info@permaco.ch ∙ www.permaco.ch

Im Kleinen ganz Gross herauskommen... ... können Sie bei unserem Auftraggeber. Das für erstklassige Haustechnik-Systeme bekannte Dienstleistungs- und Vertriebsunternehmen hat den Hauptsitz in der Region Zürich und betreibt Niederlassungen in der ganzen Schweiz. Die Produktpalette wächst schnell und der Entwicklungszyklus der Produkte ist rasant. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen, braucht das Team Verstärkung. Die Geschäftsleitung hat uns mit der Besetzung der Stelle beauftragt. Wir suchen dazu Sie, einen aufgestellten, jüngeren

TEAMMITGLIED IM PRODUKTMANAGEMENT (m/w) Komponenten und Systeme Bereich Wärmeverteilung Ihr Idealprofil: Sie verfügen über eine abgeschlossene technische Ausbildung in der Gebäudetechnik, idealerweise Bereich Heizung und haben ein gutes Flair für Zahlen. Sie lieben kaufmännische, administrative Aufgaben, sind exakt und speditiv in der Arbeitsweise. Im Umgang mit moderner IT-Technologie sind Sie fit. Ihre Muttersprache ist Deutsch. Weitere Fremdsprachen sind von Vorteil. in Ihren Aufgaben können Sie wachsen und sich entwickeln. In Ihrer Verantwortung liegt die kontinuierliche Produkte- und Sortimentspflege und die Bearbeitung von System- und Produktideen. Sie geben die nötigen Informationen an die Innendienstmitarbeiter und die Verkaufsberater weiter. Mit dem Team Beschaffung und Logistik arbeiten Sie eng zusammen. Das Erstellen von technischen Dokumenten sind weitere Aufgabenbereiche. Im Kleinen ganz Gross ist die auf Selbstverantwortung und Eigeninitiative aufgebaute Unternehmenskultur. Ein begeistertes Team von Mitarbeitenden erwartet Sie gerne. Weiterbildung auf jeder Stufe wird stark gefördert. Die Anstellungskonditionen und Sozialleistungen sind überdurchschnittlich gut ausgebaut. Sie kommen ganz Gross heraus wenn Sie uns für Ihre Fragen anrufen oder uns Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen zustellen, die wir durch unsere Branchenkompetenz mit 100%-iger Diskretion behandeln. Wir freuen uns auf Sie.

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Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Das Markenzeichen in der Zentralschweiz... ...ist unser Auftraggeber. Die Unternehmung plant, installiert und wartet Gebäudetechnikanlagen in den Bereichen HLKKS/Service und gehört in der Region Zentralschweiz zu den wichtigsten Marktteilnehmern der Haustechnikbranche. Die stetige, positive Entwicklung der letzten Jahre ermöglicht die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die Geschäftsleitung hat uns mit der Besetzung der für die Zukunft wichtigen Kader- und Schlüsselposition beauftragt. Wir suchen nach Vereinbarung Sie, den fach-, sozial- und führungskompetenten

LEITER PROFIT-CENTER ANLAGENBAU SANITÄR eidg. dipl. Meister/Techniker TS/HF Sanitär In unserer Wunschvorstellung sind Sie ein praxisorientierter Sanitärfachmann mit oder in Weiterbildung zum eidg. dipl. Meister oder Techniker HF. Sie haben gute Erfahrungen in der Abwicklung komplexer, eher grösseren Projekte. Sie denken und handeln wie ein selbständiger Unternehmer. Ihr Charakter ist von Offenheit, Ehrlichkeit und einem engagierten Miteinander geprägt. Ihre guten betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und der erfahrene Umgang mit modernen IT-Hilfsmitteln erleichtern Ihnen den Alltag. Als Leiter Profit-Center führen Sie die rund 25 Mitarbeitenden und entwickeln den Bereich nach unternehmerischen Aspekten. Sie erstellen ein Budget für Ihren Bereich und bewerten die Ergebnisse halbjährlich. Sie akquirieren Projekte und Aufträge in Zusammenarbeit oder Absprache mit der Geschäftsleitung, der Sie direkt unterstellt sind. Sie sorgen für eine kontinuierliche Entwicklung und Weiterbildung Ihrer Mitarbeitenden und sich selbst. Sie tragen die Verantwortung für die Ausbildung der Lernenden, denen die Unternehmung einen Top-Ausbildungsplatz bietet. Als Gegenleistung erhalten Sie einen im Markt sehr gut positionierten und sicheren Arbeitgeber, der hält, was er verspricht. Die Anstellungskonditionen entsprechen der anspruchsvollen Verantwortung der Aufgabe. Der Arbeitsort liegt zentral. Der Arbeitsplatz ist hell und mit der nötigen IT-Infrastruktur modern eingerichtet. Ein natürliches, offenes Team erwartet Sie gerne. Setzen Sie nun auch ein Markenzeichen... Gerne stehen wir Ihnen für telefonische Auskünfte zur Verfügung oder erwarten Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen. Durch unsere Erfahrung ist Ihnen 100%-ige Diskretion zugesichert. Wir freuen uns auf Sie.

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Innovative, zukunftsweisende Lösungen... ... sind wesentliche Merkmale unseres Auftraggebers. Das CH-Produktions- und Vertriebsunternehmen ist im Bereich Innenraumklima tätig und hat den Sitz in der nordöstlichen Agglomeration von Zürich. Kerntätigkeiten sind die Entwicklung, Konzeption, Herstellung und Montage kompletter Decken- und Wandsysteme für die Kühlung und Belüftung von Innenräumen. Um das Team im Innendienst zu verstärken, kann eine Stelle besetzt werden. Diese Aufgabe hat uns die Geschäftsleitung übertragen. Zum Stellenantritt nach Vereinbarung suchen wir Sie, einen vifen, teamfähigen, engagierten, verkaufs- und kundenorientierten

HLK-FACHMANN IM TECHNISCHEN INNENDIENST Angebotswesen / Projektierung / Beratung Sie sind Fachmann im Bereich Gebäudetechnik - Heizung/Lüftung/Klima - mit abgeschlossener Ausbildung als Planer oder Installateur mit Zusatzlehre und einigen Jahren Berufserfahrung als Sachbearbeiter oder Projektleiter. Selbständigkeit in der Arbeit ist Ihre Stärke und in der Anwendung von IT-Hilfsmitteln sind Sie routiniert. Ihre Muttersprache ist Deutsch, Fremdsprachen F/E sind von Vorteil. Ihre Aufgaben sind abwechslungsreich und lassen Raum für Kreativität. Sie planen und projektieren Systeme für Innenraumklimalösungen, erarbeiten die Angebote dazu, wickeln Kleinaufträge ab und erstellen die nötigen Stücklisten. Den Aussendienst unterstützen Sie im Erarbeiten von Konzepten, berechnen von Angeboten und in technischen Fragen. Telefonische Kundenanfragen behandeln Sie kompetent. Sie erhalten einen Arbeitgeber mit einer offenen Kultur. Die Anstellungskonditionen sind zeitgemäss und der Verantwortung der Aufgabe entsprechend. Der Arbeitsplatz ist hell und modern eingerichtet. Der Arbeitsort liegt sehr zentral und ist auch mit ÖV mühelos erreichbar. Ihre Teamkollegen freuen sich bereits auf Sie. Das ist die Lösung für Ihre Zukunft. Wir freuen uns auf Ihren Anruf zur Klärung Ihrer Fragen oder erwarten gerne Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen, die wir durch unsere Kompetenz mit 100%-iger Diskretion behandeln.

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Mit allen Phasen am Puls des Geschehens... ...ist unser Auftraggeber. Das im Raum Zürich bis Ostschweiz tätige HLKKSE-GebäudetechnikIngenieurunternehmen beschäftigt rund 70 Mitarbeitende und bildet Lernende aus. In allen Phasen der Realisierung von Projekten im Wohnungs-, Verwaltungs- und Spitalbau, sowie Projekten der öffentlichen Hand werden energietechnisch optimale Konzepte erstellt und termin-, kosten- und qualitätsbewusst realisiert. Im Zug der weiteren Entwicklung der Niederlassung im Kanton Thurgau hat uns die Geschäftsleitung beauftragt, diese Stelle zu besetzen. Wir suchen dazu Sie, einen in allen drei Phasen aktiven und begeisterten

PLANER/KOORDINATOR/PROJEKTLEITER Bereich Elektro-Engineering Gebäudetechnik Sie sind: Gebäudetechnikplaner Fachrichtung Elektro mit abgeschlossener Ausbildung oder Installateur mit Weiterbildung zum eidg. dipl. Installateur oder Techniker HF/TS. Durch einige Jahre Praxis haben Sie sich fundierte Erfahrungen angeeignet. Sie sind eine unkomplizierte, aufgestellte Person, zuverlässig und teamorientiert. Einen gekonnten Umgang mit modernen IT-Hilfsmitteln setzen wir voraus. Ihre Aufgaben: Sie wirken in allen drei Phasen aktiv mit, sei es als Planer, als Koordinator oder als Projektleiter. Sie konzipieren und planen Bauvorhaben verschiedener Grössen und Schwierigkeitsgrade und sind Schaltstelle nach innen und aussen. Ihren Mitarbeitenden und Auszubildenden geben Sie Ihr Wissen gerne weiter und bauen damit die Kompetenz des Bereiches weiter aus. Sie erhalten: einen Arbeitgeber, der familiär geprägt ist, modern denkt und Ihnen sehr interessante Anstellungskonditionen bietet. Das Team funktioniert unkompliziert, offen und sehr kollegial und freut sich auf die Verstärkung durch Sie. Der Arbeitsplatz ist modern eingerichtet, liegt verkehrstechnisch optimal und sehr zentral. Schalten Sie nun durch...! Wir freuen uns auf Ihren Anruf zur Klärung Ihrer Fragen oder erwarten gerne Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen, welche wir durch unsere Kompetenz mit 100-iger Diskretion behandeln.

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Engagement für Nachhaltigkeit... ... lebt unser Auftraggeber. Eines der grossen und erfolgreichen Energiedienstleistungsunternehmen der Schweiz investiert in den Ausbau und die Förderung von erneuerbaren Energien. Auf Grund des starken Wachstums der Contracting-Leistungsverträge in Zürich, kann ein neuer Verantwortungsbereich geschaffen werden. Die Geschäftsleitung hat uns mit der Besetzung der neu geschaffenen Führungsposition beauftragt. Dazu suchen wir nach Vereinbarung Sie als «Kutscher», der auf die richtigen «Pferde» setzt. Sie übernehmen die Verantwortung als

COACH / ORGANISATOR / KOORDINATOR eidg. dipl. Instandhaltungsleiter / -Fachmann HLKKSE Unser Wunschkandidat bringt eine abgeschlossene Ausbildung und einige Jahre Berufserfahrung aus dem Bereich Haustechnik HLKKSE und idealerweise eine Weiterbildung zum Instandhaltungsleiter. Sie sind ein führungsstarker Teamplayer und leben vor, was Sie von anderen erwarten. In der Handhabung moderner IT-Hilfsmittel sind Sie routiniert. Als Coach, Organisator und Koordinator führen Sie Ihre 7 Mitarbeitenden, weisen diesen die Aufgaben zu und unterstützen, notwendigerweise auch vor Ort, bei kniffligen Fällen. Sie sind im Tagesgeschäft nicht nur Anlaufstelle für grössere Problemfälle, sondern planen längerfristig auch den Weiterausbau des Teams. Sie tragen die Budgetverantwortung für Ihren Bereich, führen Personalgespräche und rekrutieren Ihre Mitarbeiter. Vom neuen Arbeitgeber erhalten Sie eine äusserst abwechslungsreiche und spannende Führungsaufgabe mt energietechnisch spannendsten Zukunftsperspektiven. Die Anstellungskonditionen sind zeitgemäss und die Sozialleistungen sehr gut ausgebaut. Der Arbeitsplatz ist hell und modern eingerichtet. Der Arbeitsort liegt zentral in der Stadt Zürich und ist mit ÖV mühelos erreichbar. Setzen Sie sich jetzt aufs richtige Pferd...! Gerne beantworten wir telefonisch Ihre Fragen oder erwarten Ihre kompletten Bewerbungsunterlagen, die wir durch unsere Kompetenz mit 100%-iger Diskretion behandeln. Wir freuen uns auf Sie.

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In unser modernst eingerichtetes Flachdach-Spenglerei-Unternehmen suchen wir einen

GeschäŌsführer-Stellvertreter für die Region Basel. Kommen Sie in der Karriereleiter nicht mehr weiter und sind zwischen 30 und 40 Jahre alt? Für unser mo viertes Team suchen wir einen anpackenden Mitarbeiter, der das Team und die Kunden mit guter Sozialkompetenz und Fachwissen unterstützt. Know-how im Offert- sowie Abrechnungswesen, Freude am op mierten Organisieren der Arbeiten bei unseren Gross- und Kleinbaustellen sind Voraussetzung, um unseren Erfolg weiterzutragen. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme unter Chiffre 10004 AZ Fachverlage AG, Neuma strasse 1, 5001 Aarau.

Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir in Zürich eine/n Planung • Montage • Service • Rohrsanierung

Mitarbeiter/in AVOR Planning Elektroanlagen Ihre Aufgaben – Projektleiter aktiv bei Elektro- und Telekommunikationsprojekten (Konzepterstellung, Projektierung, Projektrealisierung, Schnittstellenabklärung etc.) unterstützen. – Flächenteams und Partner bei der Erstellung von Elektro- und Telekommunikationsinstallationen unterstützen. Sie bringen mit – Elektrotechnische Grundausbildung (vorzugsweise mit einer Weiterbildung als Elektro-Sicherheitsberater/in, -Projektleiter/in oder Techniker/in TS). – Verantwortungsbewusstsein, Eigeninitiative, Belastbarkeit und Selbständigkeit. Sie können sich direkt online unter sbb.ch/jobs bewerben oder Ihre Unterlagen an folgende Adresse senden: SBB AG, HR Shared Service Center, Rue de la Carrière 2a, 1701 Fribourg. Ref: 14604

Gemeinsam die Zukunft gestalten! Als Sanitär-Komplettanbieter mit mehr als 100 Jahren Präsenz in Luzern decken wir das ganze Spektrum sanitärer Dienstleistungen ab. Um den gestiegenen Kundenanforderungen noch besser gerecht zu werden, wollen wir den Bereich Service weiter ausbauen. Deshalb suchen wir für diese anspruchsvolle Weiterentwicklung und zur Verstärkung unseres Teams einen motivierten, qualifizierten und unternehmerisch orientierten

Leiter der Planungs- und Serviceabteilung Ihre Hauptaufgaben: • Organisation und Koordination des Bereiches Service und kleinere Umbauten • Situationsaufnahme beim Kunden, inkl. Offertstellung und Abrechnungen • Betreuung des Bereichs Planung inkl. eines Haustechnikplaners in Ausbildung • Stellvertretungsaufgaben innerhalb der übrigen Bereiche Neu- und Umbau Ihr Profil: • Abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich Haustechnik • Technische / betriebswirtschaftliche Weiterbildung • Vertraut mit CAD und MS Office • Erfahrung als Serviceleiter und im Projektmanagement • Selbstständige, offene und initiative Persönlichkeit • Teamorientierung Falls Sie weiter eine positive Grundeinstellung, gepaart mit einer hohen Einsatzbereitschaft, mitbringen, sollten Sie sich bei uns melden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.sbb.ch/jobs mit der Referenznummer 14604.

Unsere Leistungen: • Zeitgemäss eingerichteter Arbeitsplatz • Angemessenes Salär • Selbstständige und kundenorientierte Arbeit • Für Ihre Kreativität und Ihre Stärken lassen wir Ihnen den nötigen Freiraum

Gemeinsam täglich eine Meisterleistung.

Fühlen Sie sich angesprochen? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen an: Hs. Müller & Cie. AG. Herr Heinz Urech Vonmattstrasse 42 Postfach 6000 Luzern 7 Telefon 041 240 55 55 E-Mail: h.urech@mueller-sanitaer.com

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Ein bedeutendes, mittelgrosses Ingenieurbßro fßr Heizung, Lßftung, Klima und Kälte intensiviert seine Leistungen und baut sein Team in Basel aus. Der Aufgabenbereich umfasst Studien, Projekte und Ausfßhrungsbearbeitungen haustechnischer Anlagen. Im Auftrag unseres Mandanten suchen wir junge oder erfahrene Fachleute:

Gebäudetechnikplaner/in Planer/in Versorgungstechnik Fachrichtung Heizung Ihre Aufgaben: FĂźr die Projektierung und AusfĂźhrung planen und berechnen Sie selbständig innerhalb eines kompetenten Teams alle Komponenten Ihres Fachgebiets. Mit CAD (2D und 3D) zeichnen Sie Schemata und Grundrisse von Heizungsanlagen und koordinieren diese mit anderen Planern. Zudem erstellen Sie Leistungsverzeichnisse und Pichtenhefte.

Ihr ProďŹ l: Sie haben die Ausbildung als Gebäudetechnikplaner / Planer Versorgungstechnik abgeschlossen und bereits Erfahrung in der Planung oder AusfĂźhrung gesammelt. Von Vorteil ist eine Weiterbildung auf Stufe TS. Sie stellen sich gerne der Herausforderung um mittlere und kleinere Projekte selbständig, kreativ und exakt zu lĂśsen.

Das Angebot: In einem modernen und kollegialen Arbeitsklima fßhren Sie spannende und abwechslungsreiche Aufgaben aus. Ihre fachliche und persÜnliche Weiterbildung und Entwicklung wird langfristig gefÜrdert. Die attraktiven Anstellungsbedingungen werden Sie ßberzeugen. Das Bßro in der Nähe des Bahnhof SBB in Basel ist mit Üffentlichen Verkehrsmitteln bestens zu erreichen. Es ist auch ein Teilzeitpensum von mindestens 50% mÜglich.

Im Bewerbungsprozess werden Sie persĂśnlich, vertraulich und professionell betreut. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Ihre Bewerbung senden Sie vorzugsweise per E-Mail an michael.schraner@as-u.ch.

Andreas Schraner – CH-4310 Rheinfelden – Bahnhofstrasse – Postfach 245 Telefon ++41 (0)61 831 03 85 – E-Mail: andreas.schraner@as-u.ch – www.as-u.ch Bßro CH-8034 Zßrich – Seefeldstrasse – Postfach 1079 – Telefon ++41 (0)43 819 33 30

Der Gebäudetechnikverband Thurgau ist beauftragt, die ßberbetrieblichen Kurse fßr Lernende, in den Berufen Sanitärinstallateure, Bauspengler und ab August 2012 fßr Heizungsinstallateure durchzufßhren. Im Zuge der Berufsbildungsverordnung suchen wir einen

Die Kombination Nr. 1 der Haus- & Gebäudetechik

extra 2013

Energie und Automation in der Gebäudetechnik

ĂœK-Leiter Heizung (100 %) zur Erteilung der Ăźberbetrieblichen Kurse In dieser Funktion sind Sie verantwortlich fĂźr die Infrastruktur, erteilen Unterricht in den Ăźberbetrieblichen Kursen und sind in der Lage, den ĂœK-Leiter Sanitär zu entlasten.

Weitere Infos

Auage: 16 000 Exemplare (10. Ausgabe) Erscheint: Juli 2013

Der Stellenantritt erfolgt per 1. August 2012 oder nach Vereinbarung. Sie verfĂźgen Ăźber eine hĂśhere Berufsbildung im Heizungsbereich mit Praxisbezug und eventuell bereits erste Erfahrungen als Lehrperson. Ihnen bereitet der Umgang mit Lernenden Freude. Wenn Sie ein gut verankertes Wissen in der Heizungstechnik mitbringen, entsprechen

teamfähig, dann wßrden wir Sie gerne kennenlernen. Auskunft erteilt Ihnen Andreas Schmidt, Präsident Gebäudetechnikverband Thurgau, Telefon 071 414 07 70.

Kontakt: Telefon:

AndrÊ Fluri 058 200 56 27 andre.uri@azmedien.ch

Kontakt: Telefon:

Rolf Niederberger 058 200 56 18 rolf.niederberger@azmedien.ch

Die schriftlichen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an Gebäudetechnikverband Thurgau c/o Strässle Installationen AG Alpenstrasse 3 8580 Amriswil

Elektrotechnik ET/HK-Gebäudetechnik Extra 7/2012

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Impressum

Impressum «Extra» ist die Gemeinschaftsausgabe von Elektrotechnik ET und HK-Gebäudetechnik ISSN 1015-3926 (ET) | ISSN 1016-5878 (HK-GT) 9. Jahrgang 2011 | Druckauflage: 16 000 Exemplare Herausgeberin AZ Fachverlage AG | Neumattstrasse 1 5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50 | Fax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer | Dietrich Berg Leiterin Zeitschriften | Ratna Irzan Redaktion Hansjörg Wigger (Chefredaktor) hansjoerg.wigger@azmedien.ch Peter Warthmann peter.warthmann@azmedien.ch Raymond Kleger raymond.kleger@azmedien.ch Franz Lenz | franz.lenz@azmedien.ch Leitung Werbemarkt | Jürg Rykart Anzeigen Rolf Niederberger rolf.niederberger@azmedien.ch Tel. 058 200 56 18 Thomas Stark | thomas.stark@azmedien.ch | Tel. 058 200 56 27 Layout/Produktion/Administration Toni Zürcher, Gülsah Yüksel, Nicole Lüscher, Verena Müller COPYRIGHT Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text- und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Highlights sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, nicht gestattet. Ein Produkt der Verleger: Peter Wanner | CEO: Christoph Bauer www.azmedien.ch Namhafte Beteiligungen nach Art. 322 Abs. 2 StGB Aargauer Zeitung AG, AZ Anzeiger AG, AZ Crossmedia AG, AZ Fachverlage AG, AZ Management Services AG, AZ Vertriebs AG, Media Factory AG, Basellandschaftliche Zeitung AG, Berner Landbote AG, Grenchner Stadtanzeiger AG, Limmattaler Medien AG, Mittelland Zeitungsdruck AG, Radio Argovia AG, Stadtanzeiger AG Olten, Radio 32 AG, Radio 32 Werbe AG, Tele M1 AG, TMT Productions AG, Vogt-Schild Anzeiger AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-Schild Medien AG, Weiss Medien AG

160 Extra Energie Automation Gebäudetechnik

Inserenten in dieser Ausgabe 4A Academy 150 Aastra Telecom Schweiz AG 41 ABB Schweiz AG 11 Alsoft Informatik AG 143 Arocom AG 39 Basler Bildungsgruppe IBZ 146 Beckhoff AG 141, 151, 153 BELIMO Automation AG 112 BKS Kabel-Service AG 97 BMS-Energietechnik AG 117 Breitenmoser + Keller AG 109 Brelag Systems GmbH 49 Brunner AG 105 CeCoNet AG 94 CoolEnergy GmbH 3 CTC Giersch AG 120 Dätwyler Schweiz AG 132 Demelectric AG 35, 152 Diamond SA 93 EEV 45 Elbro AG 152 Electrolux AG 76 Elektro-Material AG 7 Elektron AG 78, 85 Elko-Systeme AG 59, 153 Ernst Schweizer AG 105, 138 ESYLUX GmbH 87 F.+ H. Engel AG 21 FHS St. Gallen 149 Fischer Otto AG US 3 Flextron AG 130 Friap AG 23 GMC-Instruments Schweiz AG 38 Griesser AG 31, 70 Hauri Max AG 33 HCS controls AG 79 Heizkörper Prolux AG 43 Honeywell AG 71 Hoval AG 113 HS Technics AG 87 Huber+Suhner AG 101 iBricks Solutions GmbH 103 Indupro AG 134 Innoxel System AG 74 Isatel Electronic AG 133 KSB Zürich AG 122 M. Züblin AG 81 Meimo AG 45, 151 MOBIL in TIME AG 9 Nexans Suisse SA 96 Nilan Schweiz AG 24 Olaer (Schweiz) AG 152 Osram AG 91 PentaControl AG 144

Relmatic AG 47 S + G Mobile Heizzentrale AG 59 Saia-Burgess Controls AG 29 Sauter Building Control 63 Schenker Storen AG 69 Schmid AG, energy solutions 99 Energieakademie BWZ 149 Selmoni AG 67 Siemens Schweiz AG 73 SM Handels AG 105 SOLTOP Schuppisser AG 2 Spenglerhaus AG 158 Spline GmbH 1 SSAM Warenhandels GmbH 95 STF Schweizerische Techn. 147 Stiebel Eltron AG US 2 STS Systemtechnik 135 TCA Thermoclima AG 127 Theben HTS AG 4, 75 tiventa AG 121 Trigress Security AG 90 Trilux AG 83, 86 VDE-Verlag GmbH 55 Viessmann (Schweiz) AG 115 W. Wahli AG 61 WAGO CONTACT SA 36 Weishaupt AG 25 Würth AG 47 Ygnis AG 137 Zehnder Group Schweiz AG 15 ZTI 151 Zumtobel Licht AG US 4 Stellenmarkt

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Titelseite Hager AG Beilagen Asera Feller AG Grundfos Hochschule Luzern Trigress Security AG SSAM Warenhandels GmbH


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Das neue Lichtband TECTON LED überzeugt mit hoher Lichtausbeute, bester Lichtqualität und noch kürzerer Montagezeit: Lichtbalken, Reflektor und Leuchtmittel sind jetzt in einem Produkt kombiniert. Als perfekter T16 und T26 Ersatz wird TECTON LED zum optimalen Partner für Sanierungsprojekte. zumtobel.ch/TECTON

Zumtobel. Das Licht.


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