Chemie plus 04/2013

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Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

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4 Thema des Monats: Pharma braucht neue Geschäftsmodelle 30 Reinraum: Cleanroom im «Rampenlicht» 56 Laborpraxis: Liquid Handling mit intelligenten Pipetten


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committed to science

Leicht schräge Optik

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ovartis erhält in Indien kein Patent auf das Krebsmedikament «Glivec». Dies hat das oberste Gericht Indiens nun definitiv entschieden. Der indische Staat versteht es erneut, sich als «pharmazeutischer Robin Hood» in Szene zu setzen, wie die euphorischen Reaktionen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf das Glivec-Urteil zeigen. In grossen Teilen der Öffentlichkeit sind die Sympathien klar verteilt: Hier der westliche Pharmagigant, der den Profit über alles Menschliche stellt; dort der soziale Umverteiler, der nur das Wohl der Armen im Auge hat. Dieses Schwarz-Weiss-Bild basiert indes auf einer schrägen Optik. Wie jeder Erfinder haben auch forschende Pharmafirmen ein berechtigtes Interesse am Schutz ihres geistigen Eigentums. Mit der grossflächigen Ablehnung von Patenten für Arzneimittel stellt sich Indien gegen weltweit akzeptierte Standards; «Glivec» z. B. ist in rund 40 Ländern zugelassen. Fragwürdig ist auch die Auslegung des allein in Indien geltenden «Evergreening-Paragraphen», wonach leicht veränderte Arzneimittel-Versionen keinen Patentschutz verdienen. Zu Recht betont Novartis, dass in Indien nie ein ursprüngliches Patent auf das Medikament bestand. Auch der Vorwurf, dass es Big Pharma nur um Big Business geht, ist in diesem Zusammenhang nicht haltbar. Gemäss Novartis erhalten 95 Prozent der indischen «Glivec»-Patienten das Medikament gratis. Auf der anderen Seite denken die «Robin Hoods» auch nicht nur gemeinnützig. Die indische Generikaindustrie hat in den vergangenen Jahren ihre Umsätze explosionsartig auf 16 Milliarden Dollar im Jahr 2012 gesteigert. Das Schwellenland stieg so zum weltweit grössten Pharma-Exporteur auf. Die Unternehmen erzielen dabei hohe Gewinne. Eines steht freilich ausser Zweifel: Die weltweite Versorgung aller Bevölkerungsschichten mit erstklassigen Therapien ist ein grosses Menschheitsziel, dem sich Wirtschaft und Politik verpflich-

Breites Sortiment. Hohe Kompetenz.

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tet fühlen sollten. Dabei muss sich noch mehr das Prinzip durchsetzen, dass Arzneimittel je nach Region und Zielgruppe zu unterschiedlichen Preisen abgegeben werden. Seine Geschäftsmodelle muss Big Pharma indes auch aus anderen Gründen überdenken («Thema des Monats», Seite 4).

Pharmafirmen haben ein Recht auf geistiges Eigentum

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Bereits häufiger durften wir Sie über neue Trends in der Elementanalytik informieren. Diese spannende Thematik steht auch im Mittelpunkt des «Chemie plus»-Userday, zu dem wir Sie herzlich einladen. (Weitere Infos finden Sie auf Seite 97.)


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inhalt

DAS BESTE FÜR INSTRUMENTELLE DÜNNSCHICHTCHROMATOGRAPHIE

4 THEMA DES MONATS TLC-MS INTERFACE

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Pharmabranche: Der Patient als wichtiger Geschäftspartner Big Pharma steht unter Ertragsdruck und stellt den Kompass auf veränderte Koordinaten ein: Während das Geschäftsmodell der Pharmaunternehmen sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert hatte – im Fokus stand immer die Entwicklung von Wirkstoffen und deren Vertrieb über Ärzte und Kliniken, mit oder ohne zwischengeschaltete Grosshändler – gewinnt der direkte Kontakt zwischen Patienten und Pharmaunternehmen immer mehr an Bedeutung. «Der Patient greift in den Pharmakonsum ein, die klassische Beziehung Patient-Arzt mutiert zum Dreieck Patient-Arzt-Pharma, zumal Patienten ihre Erfahrungen zunehmend über Foren tauschen», prognostiziert Gerd Stürz, Leiter des Bereichs Life Sciences bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young. ZUR TITELSEITE

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1 Editorial 2 Titelseite 95 Impressum THEMA DES MONAT 4 Pharma: Geschäftsmodelle unter der Lupe M Ä R K TE & A K TE U R E 7 Nachrichten 8 Nachruf auf Robert Trefzer 12 Erfolgreicher Start des Chemieparks im Dreiländereck 13 Hagen-Rundkorn verdient es P O W TE C H / TE C H N O PHARM 14 Chemie mit optimiertem Ex-Schutz – Pharmazie mit besserer Validierung 18 Innovatives vom Spezialisten 19 Produktinformationen A N A LY TI K 21 Effiziente Chromatographie chiraler Substanzen 24 Wasseranalytik mit dem neuen Roboter AP 3900 26 Elementabalytik: Ein analytisches Kinderspiel


Bioanalytik

30 REINRAUM

52 TECHNIK

Innovative Branche

Ideale Mischgüte – ein schönes Ziel

Reinräume und Labors benötigen Lösungen, die auf intelligenter Gebäudetechnologie basieren, welche die Anforderungen und Richtlinien zur Qualitätssicherung erfüllen können. Weitere Themen u. a: Reinigungsvalidierung durch OnlineTOC-Bestimmung. Innovationen an den LOUNGES. Automatische Handschuhprüfung. Moderne Luftmanagementsysteme.

Ob Additive in der Kunststoffherstellung, Wirkstoffe und Exzipienten in der Pharmaproduktion oder Aromen für Desserts – stets geht es um das richtige Verhältnis und die gründliche Durchmischung. Dabei nähert man sich dem Ideal allerdings nur an, und so bedeutet zum Beispiel der Terminus «ideale Mischgüte» stets: Die Durchmischung lässt sich letztlich nicht mehr verbessern.

REINRAUM 30 Integrierte Lösungen für effiziente, sichere Reinräume und Labors 33 Reinigungsvalidierung durch Online-TOC-Bestimmung 35 Reinräume im «Rampenlicht» 37 Automatische HandschuhPrüfung – effizient und prozesstauglich 39 Reinraum-Lösungen aus erster Hand – regionale Messe schafft neue Plattform 40 Cleanzone 2013 mit Fokus auf Technologie und Life Sciences 41 Raumluft-technisches System Labcontrol von TROX Hesco PHARMA 42 Inhibitoren mit hohem Potenzial 45 Behandlung im Rhythmus der inneren Uhr U M WE L T 50 Energieautarke und hocheffiziente industrielle Abwasserreinigung VE R F A H R E N S TE C H N I K 52 Mischen: Innovativ und patentiert LABORPRAXIS 56 Pipetten im Fokus

62 Labotec: Das Labor der Zukunft macht Station in Lausanne WE R K S TO F F E 63 Mit neuen Polymeren die Zukunft meistern F I R M E N B E R I C H TE 65 Kontinuierliche Dosierung intelligent gesteuert 66 Pipetten – langweilig oder doch ein wenig Rock ’n’ Roll?

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P R O D U K TE 67 Kompaktinfos zu Innovationen SCV / FLB 72 Berichte aus den Verbänden FORSCHUNG 83 Nachrichten F I L TR A T / S TE L L E N 84 Kalender, Stellen 85 Stellen BEZUGSQUELLEN 86 Wer liefert was? SCHLUSSPUNKT 96 Cartoon, Firmenregister

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thema des monats

P H A R M A I N D U S TR I E

Geschäftsmodelle unter der Lupe Grosspharma steht unter Ertragsdruck und stellt den Kompass auf veränderte Koordinaten ein: Nicht Ärzte, sondern Patienten rücken in den Fokus grosser Player. Interdisziplinäre Kooperationen sind gefragt. ADALBERT BUDZINSKI

W

ährend das Geschäftsmodell der Pharmaunternehmen sich in den vergangenen Jahrzehnten kaum verändert hatte – im Fokus stand immer die Entwicklung von Wirkstoffen und deren Vertrieb über Ärzte und Kliniken, mit oder ohne zwischengeschaltete Grosshändler – gewinnt der direkte Kontakt zwischen Patienten und Pharmaunternehmen immer mehr an Bedeutung. «Der Patient greift in den Pharmakonsum ein, die klassische Beziehung Patient-Arzt mutiert zum Dreieck Patient-Arzt-Pharma, zumal Patienten ihre Erfahrungen zunehmend über Foren tauschen», prognostiziert Gerd Stürz, Leiter des Bereichs Life Sciences bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

Patient im Fokus Die Pharmahersteller werden künftig an der tatsächlichen Wirksamkeit ihrer Wirkstoffe nicht nur in klinischen Studien, sondern auch in der praktischen Anwendung gemessen. Um das zu erreichen, würden die Unternehmen zunehmend den direkten Kontakt zu den Patienten suchen und versuchen, deren Verhalten mittels begleitender Serviceangebote zu beeinflussen – beispielsweise über Apps, die bei der Diagnose von Erkrankungen und der Überwachung von Therapien helfen. Sogar die Einnahme der verordneten Medikamente könne so überprüft werden. Die Förderung gesunder Verhaltensmuster wie ausgewogene Ernährung, Gewichtskontrolle und korrekte Medikamenteneinnahme würden an Bedeutung gewinnen. Dazu werde sich die Pharmabranche öffnen und Kooperationen mit bislang branchenfremden Playern eingehen – etwa aus den Bereichen IT, Telekommunikation oder aus der Nahrungsmittelindustrie – und sich die Eigentümerrechte an neuen Kooperationen mit Vertretern anderer Industriezweige teilen.

Vitaminspritze durch Forschung Indes bläst «Big Pharma» schärferer Wind ins Gesicht: Im vergangenen Jahr mussten die zehn umsatzstärksten Pharmaunterneh-

Forschungsintensive Branche: DNA-Sequenzierung bei Roche.

men der Welt einen Umsatzrückgang von zusammen 2 Prozent auf insgesamt 359 Milliarden Euro hinnehmen. Deren Gewinn ging um 1 Prozent auf 95 Milliarden Euro zurück. Höhere Verkaufssteigerungen weisen Unternehmen auf, die im Umsatzranking die Plätze elf bis zwanzig belegen: Ihre Umsätze kletterten um 3 Prozent. Beim Gewinn hingegen mussten sie mehr Federn lassen als die Top 10: Ihr Gesamt-EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) sank um 11 Prozent. Der Gesamtumsatz aller Top20-Unternehmen ging um 1 Prozent zurück, das EBIT gar um 3 Prozent. Acht der zwanzig grössten Pharmaunternehmen der Welt haben in ihrem Pharmageschäft Umsatz eingebüsst – zum Teil wegen Patentabläufen umsatzstarker Medikamente und der Konkurrenz durch Generika, zum Teil aber auch aufgrund des Spardrucks im Gesundheitswesen in den Industrieländern. Zwar erzielten einige Unternehmen deutliche Pluszahlen in den Schwellen-

(Bild: Roche)

ländern, diese konnten aber die Einbussen in Nordamerika und Europa nicht ausgleichen. Dass trotz zum Teil massiver Kostenschnitte auch der Gewinn rückläufig war, führt Gerd Stürz einerseits auf Restrukturierungskosten zurück, andererseits aber auch auf die anhaltend hohe Investitionstätigkeit der Unternehmen – sowohl in neue Märkte als auch in neue Wirkstoffe. Die Gesamt-F & E-Quote, also der Anteil von Aufwendungen für Forschung und Entwicklung am Umsatz, stieg im vergangenen Jahr leicht von 14,5 auf 14,8 Prozent. Gleichzeitig ging die EBIT-Marge von 26,2 auf 25,5 Prozent zurück.

Margen unter Druck Als Gründe für die insgesamt schwächere Entwicklung der Pharmakonzerne nennt Ernst & Young sinkende Produktpreise, stagnierende Nachfrage in angestammten Märkten, fehlenden Nachschub an umsatzstar-


Chinesische und indische Firmen schliessen zur Spitze auf Gleichwohl schreibt die Branche eine Erfolgsstory. Seit 1992 hat sich der Umsatz mit Arzneimitteln weltweit mehr als vervierfacht. Mit rund 36 Prozent bleiben die USA der weltgrösste Einzelmarkt, gefolgt von Europa mit 28 Prozent und Japan mit 12 Prozent. Während der Markt in Europa im Jahr 2011 um 1 Prozent schmolz, legten die Märkte Lateinamerikas und Asiens zwischen 13 und 18 Prozent zu. Nach Angaben der IMS Health und des deutschen Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) betrug der Arzneimittelmarkt 2011 weltweit 956 Milliarden US-Dollar. Während im Jahr 2000 die USA einen Marktanteil von 44 Prozent und Europa von 26 Prozent hielten, dürften diese Anteile nach VFA-Angaben bis 2020 auf 29 Prozent beziehungsweise auf 20 Prozent schmelzen. «Es ist abzusehen, dass in den kommenden zehn Jahren chinesische oder indische Unternehmen in den Top 10 der Parmaindustrie auftauchen werden», betont auch Stürz.

INDUSTRIELLE DICHTUNGSTECHNIK

ken Wirkstoffen und die zunehmende Konkurrenz durch billigere Generika. Auf diese Imponderabilien reagieren Unternehmen zum einen mit Kostensenkungs- und Restrukturierungsmassnahmen. Zum anderen erhöhen sie die Investitionen in Forschung und Entwicklung – im vergangenen Jahr um 1 Prozent auf knapp 70 Milliarden Euro. Künftiges Wachstum dürfte allerdings vor allem zu erzielen sein, indem die Pharmaunternehmen neue Märkte erschliessen und ihre Geschäftsmodelle stärker auf den Patienten ausrichten. Ernst & Young hat die Finanzkennzahlen der 20 grössten Pharmaunternehmen der Welt analysiert und die Geschäfts- und Quartalsberichte im Kalenderjahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr bei konstanten Wechselkursen verglichen. Dabei wurden nur die «Healthcare»-Bereiche berücksichtigt; branchenfremde Aktivitäten sind nicht in die Analyse eingeflossen. Eine durchgreifende Verbesserung der Gewinnsituation in den kommenden Jahren wird nicht erwartet, im Gegenteil: Die Margen der Pharmakonzerne werden weiter unter Druck geraten, so die Prognose. Zwar hätten einige Unternehmen vielversprechende neue Wirkstoffe in der Pipeline, jedoch drohten angesichts der «Patentklippe» weitere Preisrisiken und Mengenverluste. Die Branche müsse Antworten auf die Frage finden, wo in Zukunft noch Wachstum herkommen soll. Deutliche Umsatzsteigerungen in den Industrienationen erwarten Ernst & Young-Experten nicht. Dem höheren Bedarf an Medikamenten einer älter werdenden Gesellschaft steht der erhebliche Preisdruck seitens Kostenträgern und Politik entgegen. Waren bis vor wenigen Jahren vor allem Industrieländer wie die USA, Japan und in Europa noch mit Abstand die wichtigsten Absatzmärkte für Arzneimittel, so verschieben sich die Gewichte zunehmend: Auch in den Schwellenländern wächst mit dem Wohlstand die Nachfrage nach Medikamenten. Ein Engagement in diesen Ländern ist freilich mit hohen Risiken verbunden, denn die Märkte in den Schwellenländern funktionieren nach ganz eigenen Spielregeln. Eine starke Präsenz in den Schwellenländern wird wegen des niedrigeren Preisniveaus auf die Margen drücken. Es kommt hinzu: Die Märkte China und Indien erwarten, dass die Pharmaindustrie Produkte in diesen Ländern entwickeln, was auch die Verlagerung der Pharmaforschung in diese Länder zur Folge haben dürfte. An Bedeutung werden überdies Generikafirmen gewinnen, nicht nur durch klassische Übernahme von patentfreien Produkten, sondern aufgrund des angesammelten Know-how im Vertrieb und mit eigenen Entwicklungen.

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thema des monats

Umsatzentwicklung 2011–2012

F & E-Quoten 2011 vs. 2012

Quelle: Ernst & Young Quelle: Ernst & Young

Fusionen sind kein Allheilmittel mehr Ein Mittel, die aktuelle Wachstumsschwäche zu überwinden, wären verstärkte Fusionen und Akquisitionen (M & A). Allerdings waren bereits in den vergangenen Jahren die M & A-Investitionen der grossen Pharmahersteller rückläufig: Im Jahr 2009 investier-

DOSIEREN

ten diese noch 101 Milliarden US-Dollar in Zukäufe, 2011 waren es immerhin noch 64 Milliarden US-Dollar. 2012 flossen hingegen nur 28 Milliarden US-Dollar in Fusionen und Übernahmen. Gründe seien fehlende Finanzmittel oder hohe Schulden wegen rückläufigen Cashflows, teurere Zukäufe in

MESSEn & REgEln

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der Vergangenheit, Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen. Zudem versuchen auch grosse Biotechunternehmen sowie Hersteller von Pharmawirkstoffen und Generika durch Akquisitionen zu wachsen, was die Preise solcher Transaktionen in die ■ Höhe treiben dürfte.

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Clariant übernimmt Nano-Silbertinten von Bayer

Grundfos, Weltmarktführer bei Flüssigkeitspumpen, sucht verstärkt den Dialog mit Gesellschaft und Politik. Diese Aufgabe übernimmt federführend Her-

mann W. Brennecke. Als Vizepräsident Group Sales startet er am 1. April in einer neu geschaffenen Funktion, die mit «Public Affairs und weitere strategische Aufgaben» umschrieben ist. Ziel ist es, für die gesamte Grundfos-Gruppe systematisch eine weltweite Public Affairs-Strategie zu entwickeln. Brennecke war seit 2006 Vorsitzender der Geschäftsleitung der deutschen Grundfos GmbH. Sein Nachfolger in dieser Position ist Kim Jensen.

Zitat des Monats «Sobald es einen Hemmschuh für die Investition von Kapital gibt, sucht sich das Kapital andere Gelegenheiten.» Charly Drevna, AFPM (US-Petrochemie) ICIS Chemical Business, 25. März 2013

Dr. Markus Steilemann (42) hat am 1. April 2013 bei Bayer Material Science die weltweite Leitung der Business Unit Polycarbonates übernommen. Er folgt Michael Koenig, der in den Vorstand der Bayer AG wechselt. Steilemann, derzeit Leiter Global Industrial Marketing Polycarbonates, wird neu auch Mitglied des Executive Committee von Bayer Material Science. Die BASF stärkt ihre Asien-Pazifik-Organisation: Dr. Albert Heuser, President Market & Business Development Asia Pacific, hat zum 1. April 2013 die Verantwortung für die Markt- und Geschäftsentwicklung und die Produktionsstandorte in China sowie für die regionalen Funktionaleinheiten in Asien-Pazifik übernommen. Gops Pillay, Senior Vice President Dispersions & Pigments Asia Pacific, wird zum 1. Mai die Verantwortung für alle regionalen Geschäftseinheiten in Asien-Pazifik sowie für alle Länder in der Region, ausgenommen China, übernehmen. Der designierte Novartis-CEO Jörg Reinhardt scheidet aus dem Verwaltungsrat von Lonza aus. «Wir bedauern den Rücktritt von Jörg Reinhardt nach nur einem Jahr. Dennoch verstehen wir diese Entscheidung», sagte Lonza-VR-Präsident Rolf Soiron. Neu in den Lonza-VR kommt Thomas Ebeling. Von 2000 bis 2007 war Ebeling als CEO verantwortlich für das globale Pharmageschäft von Novartis. Im Oktober 2007 wurde er CEO der Novartis Consumer Health Division. Seit März 2009 ist er Vorstandsvorsitzender (CEO) der ProSiebenSat.1 Media AG. Ebeling ist Mitglied des Aufsichtsrats der Bayer AG.

Der Schweizer Spezialchemiehersteller Clariant International AG hat die unter der Marke «Bayink» entwickelte Technologieplattform für nanopartikuläre Silbertinten vom deutschen BayerKonzern erworben. Der Erwerb umfasst sämtliche Patente, Kenntnisse und Materialien in Verbindung mit der Nano-Silbertinten-Technologie von Bayer. «Der Kauf stärkt unser Portfolio neuartiger Materialien für den Elektronik- und Ener-

giemarkt», erklärte Christian Kohlpaintner, Mitglied des Executive Committee von Clariant. Nano-Silbertinten sind auf verschiedenen Untergründen wie Kunststoff, Glas oder Silikon verdruckbar. Sie werden für eine breite Palette zukunftsträchtiger Anwendungen im Bereich gedruckte Elektronik, z. B. Leiterplatten, RFID (Radio Frequency Identification Devices)-Systeme oder Photovoltaikmodule, eingesetzt. NanoSilbertinten sorgen für eine hervorragende Leitfähigkeit bei einem geringen Anteil des Edelmetalls und können mit modernen Druckverfahren wie Inkjet- oder Aerosoldruck verwendet werden. «Nano-Silbertinten sind ein wichtiger Schritt in der Entwicklung einer nachhaltigen Innovationsplattform für funktionale Tinten und ergänzen unser Produktportfolio für Druckfarben», so Frank Küber, Leiter New Business Development bei Clariant. www.clariant.ch

CABB: Neues JV zur Produktion von Monochloressigsäure Die CABB GmbH, Sulzbach D – Muttergesellschaft der CABB AG in Pratteln –, die Jining Gold Power Co. Ltd. und die Jinwei Huasheng Chemical Co. Ltd. wollen ein Joint Venture für die Herstellung und den Vertrieb von hochwertiger Monochloressigsäure (MCA) in Jining, Provinz Shandong, VR China, gründen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am 7. März unterzeichnet. MCA ist eine wichtige chemische Basiskomponente für die Synthese zahlreicher Produkte im Bereich der Nahrungsmittel-, Kosmetik- und agrochemischen Industrie. Für CABB sei dies eine wichtige Etappe in der Unternehmensstrategie mit dem Ziel, den Geschäftsbereich Acetyls regional auszubauen und auf diesem Wachstumsfeld

global aktiv zu sein, teilte das Unternehmen mit. In einem ersten Schritt wird das von CABB und Jining Gold Power zu gründende Joint Venture das bestehende Unternehmen Jinwei Huasheng übernehmen, welches derzeit jährlich 20 000 Tonnen MCA produziert. CABB wird mit 67 % der Anteile der Haupteigner des Joint Ventures sein. Das Joint Venture werde sehr schnell in der Lage sein, hochwertiges MCA von den bestehenden CABB-Standorten zu liefern und hat ausserdem mit der Planung eines Expansionsprojektes begonnen, um mithilfe von CABBs eigener Spitzentechnologie zusätzlich jährlich 25 000 Tonnen hochwertiges MCA herstellen zu können. www.cabb-chemicals.com

Endress + Hauser: Kontinuität trotz Wechsel an der Spitze

Klaus Endress (links) mit seinem designierten Nachfolger als CEO, Matthias Altendorf. An der Spitze der Endress + Hauser Gruppe kündigen sich Veränderungen an. Matthias Altendorf wird zum 1. Januar 2014 neuer Chef des Familienunternehmens. Klaus Endress, der seit 1995 als CEO die Geschicke der Firmengruppe leitet, wechselt zum zeitgleich in den Verwaltungsrat. Die Nachfolgeregelung sei von langer Hand vorbereitet worden, teilte die Gruppe mit Sitz in Reinach mit. Klaus Endress (64) hatte sei-

nen geplanten Rückzug aus dem operativen Geschäft in den vergangenen Jahren wiederholt angekündigt. Bekannt war auch, dass ihm zum jetzigen Zeitpunkt aus Altersgründen kein anderes Mitglied der Gesellschafterfamilie nachfolgen würde. «Wir wollen Diskussionen und Spekulationen vermeiden», erklärte Klaus Riemenschneider, Präsident des Verwaltungsrats. «Die frühzeitige Bekanntgabe der Nachfolgeregelung soll für Klarheit sorgen und den nahtlosen Übergang erleichtern.» Der neuer CEO, Matthias Altendorf, ist bislang Geschäftsführer des grössten Werks von Endress + Hauser im süddeutschen Maulburg und seit 2009 auch Mitglied des Executive Board der Firmengruppe. Der 45-Jährige absolvierte seine gesamte berufliche Laufbahn bei Endress + Hauser. Bereits geregelt ist auch die Nachfolge von Altendorf. Dr. Andreas Mayr soll zum 1. Januar 2014 neuer Geschäftsführer des Kompetenzzentrums für Füllstand- und Druckmesstechnik werden. Der 51-jährige promovierte Physiker ist seit 1998 bei Endress + Hauser in Maulburg tätig und gehört seit 2010 der Geschäftsführung an. www.endress.ch


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märkte und akteure

N A C H R U F A U F R O B E R T TR E F Z E R

Seine Perfektion und seine Begeisterung waren inspirierend Robert Trefzer, ein ausserordentlich engagierter Chemiker und Erfinder, ist am 27. Mai 2012 im 89. Lebensjahr verstorben. Seine Innovationskraft spiegelt sich u. a. in den von ihm entwickelten speziellen Glasapparaturen wider.

Beispiele der von Robert Trefzer entwickelten Glasapparaturen.

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ach der Laborantenlehre in der Ciba studierte Robert Trefzer Chemie und schloss 1949 das Studium als diplomierter Chemiker HTL erfolgreich ab. Robert Trefzer entwickelte neben seiner Arbeit als Chemiker und Lehrlingsausbilder spezielle Glasapparaturen für die chemische Industrie. Bei der Firma GlasKeller, Basel, fand er ein engagiertes GlasbläserTeam, welches seine Ideen und Weiterentwicklungen optimal umsetzen konnte. Das GlasKeller-Team konnte seine Perfektion und Begeisterung teilen und ihn immer wieder dabei unterstützen, innovative

Robert Trefzer (*09.03.1924, † 27.05.2012).

Ideen zu realisieren. Sicherheit in der Anwendung, schonende Destillation und einfache Handhabung sind nur einige der Postulate, die konsequent Eingang in seine Entwicklungen erhalten haben. Er war jeweils mit Herzblut am Messestand von GlasKeller dabei, wenn die Chemiemesse ILMAC in Basel stattfand und erklärte den Besuchern eingehend die Funktionsweise seiner Geräte. Auch nach seiner Pensionierung 1989 realisierte Herr Trefzer zusammen mit GlasKeller noch zahlreiche Glasapparaturen mit den gewohnt hohen Ansprüchen an Sicherheit, Präzision und Effi-

zienz. Was er tat, tat er mit voller Überzeugung, vollem Einsatz und unter Vermeidung von Kompromissen. Im Namen der zahlreichen Lehrlinge in Labor, glastechnischer Werkstatt und Büros, im Namen von GlasKeller und all den Kunden, die die Trefzer-Apparate schätzen, bedanken wir uns posthum bei einer einzigartigen, unverwechselbaren Persönlichkeit für die vermittelten Impulse, die er umzusetzen wusste und die ihn lange überdauern werden. ■ Das GlasKeller-Team

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Bienengesundheit: Bayer und Syngenta schmieden Aktionsplan Mit einem Aktionsplan wollen Bayer CropScience und Syngenta dazu beitragen, die Pattsituation in der EU zum Thema Bienengesundheit aufzulösen. Diese Situation sei entstanden, nachdem es der Europäischen Kommission nicht gelungen war, sich mit den Mitgliedstaaten auf eine angemessene Reaktion auf Berichte der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu einigen, heisst es in dem gemeinsamen Communiqué von Bayer und Syngenta. Die Berichte hatten das von neonikotinoidhaltigen Pflanzenschutzmitteln ausgehende theoretische Risiko für die Bienengesundheit untersucht. Die Hauptpunkte des Aktionsplans lauten: 1. Die signifikante Ausweitung der Anlage von Ackerrandstreifen mit pollenreichen Blütenpflanzen in der gesamten EU, um Bienen den notwendigen Lebensraum und Nahrung bereitzustellen. 2. Einrichtung eines umfassenden FeldMonitoring-Programms für die Bienengesund-

heit, inklusive des Nachweises von Rückständen neonikotinoidhaltiger Pflanzenschutzmittel – insbesondere in den Kulturen Mais, Raps, Sonnenblumen und Baumwolle. 3. Obligatorische Umsetzung strenger Massnahmen zur Senkung des Expositionsrisikos für Bienen. 4. Investition in neue Technologien, die die Staubentwicklung beim Ausbringen des mit neonikotinoidhaltigen Pflanzenschutzmitteln behandelten Saatguts weiter reduzieren. 5. Weitere Investitionen in die Erforschung und Entwicklung neuer Lösungen für die Hauptfaktoren, die die Bienengesundheit beeinträchtigen, unter anderem Parasiten und Viren. Die EFSA hatte «ein akutes Risiko» bestimmter Pflanzenschutzmittel mit nikotinartiger Wirkung (Neonicotinoiden) für Bienen festgestellt. Es geht dabei um die Wirkstoffe Clothianidin und Imidacloprid von Bayer CropScience sowie um Thiamethoxam von Syngenta. www.syngenta.com; www.bayer.com

Brenntag vermarktet Streusalz-Rieselhilfe von AkzoNobel Brenntag, der weltgrösste Chemiedistributeur, vermarktet die Streusalz-Rieselhilfe EcoselBioCare von AkzoNobel. Im Rahmen des neugeschlossenen Kooeperationsvertrags mit AkzoNobel Industrial wird Brenntag als Vertreter die Vermarktung, den Vertrieb und die Auslieferung von EcoselBioCare und damit verbundene Dienstleistungen für Streusalz-Kunden in Europa, Nordafrika und Nordamerika übernehmen. Die Herstellung von EcoselBioCare hat Brenntag bereits für AkzoNobel übernommen. «Der nun geschlossene Vertrag ist der nächste Schritt zur

Saatgut: DuPont und Monsanto legen Patentstreit bei Der Chemiekonzern DuPont und der Agrarkonzern Monsanto haben eine Reihe von Lizenzvereinbarungen für von Monsanto entwickelte Technologie zur genetischen Veränderung von Saatguteigenschaften geschlossen. Damit ist das im vergangenen Jahr ergangene Urteil gegen DuPont wegen der Patentrechtsverletzung vom Tisch – der US-Chemieriese muss die gegen ihn verhängte Geldstrafe von 1 Milliarde US-Dollar an Monsanto nicht zahlen. Stattdessen zahlt DuPont nun insgesamt 1,75 Milliarden USD für die Saatgutlizenzen. Der Konzern aus Wilmington kann damit die von Monsanto entwickelten Eigenschaften auch in seinen eigenen Mais- und Sojabohnensamen verwenden. Die Vereinbarung umfasst sowohl Produkte, die Monsanto in Kürze auf den Markt bringen will, wie zum Beispiel Sojabohnensamen, die die Nutzung des Unkrautvernichtungsmittels Dicamba überstehen, als auch bestehende Produkte, deren Patente in den kommenden Jahren auslaufen. www.monsanto.com; www.dupont.com

Verbreitung unserer innovativen, umweltschonenden Streusalztechnologien», so Olivier Hayard, Global Director Marketing & Sales im Geschäftsbereich Salz von AkzoNobel. «Wir möchten unsere neuesten technologischen Entwicklungen so schnell wie möglich auf den Markt bringen, und Brenntag ist für diese Zwecke genau der richtige strategische Partner. Die ganze Gesellschaft wird von dieser Innovation profitieren: EcoselBioCare ist biologisch abbaubar und daher eine cyanidfreie, umweltschonende Alternative zu den herkömmlichen Rieselhilfen.» www.brenntag.ch

BASF: Neue Bilanzregeln reduzieren die mittelfristigen Finanzziele Der weltgrösste Chemiekonzern BASF hat wegen der Einführung neuer Bilanzregeln seine mittelfristigen Finanzziele reduziert. Durch die Anwendung der neuen internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS werden sich Umsatz und operatives Ergebnis signifikant reduzieren. Der Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter wird sich aber kaum verändern. Hauptgrund für die starken Rückgänge ist, dass wichtige Gesellschaften jetzt anders im Konzernabschluss erfasst werden als bislang. Das hat starke Auswirkungen auf die Erlöse und operativen Gewinne. Wichtigste Neuerung ist die geänderte Einbeziehung der Öl- und Gastochter Wintershall AG in den Konzernabschluss. An der Tochter, die die Öl- und Gasproduktion in Libyen betreibt, hält BASF 51 Prozent. Die Gesellschaft wurde bislang voll konsolidiert und wird zukünftig nach der sogenannten «Equity-Methode» einbezogen. Dies führt zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang in der BASF-Gruppe. Hauptursache ist, dass die Ölfördersteuern zukünftig nicht mehr in der Ergebnisrechnung der BASF berücksichtigt werden. www.basf.com

H & R: SpezialchemieUnternehmen im Gegenwind Die schwierigen Marktbedingungen bereiten dem Spezialchemieunternehmen H & R, Salzbergen (D), Sorge. Mit umfangreicheren Massnahmen als bisher geplant will die börsenkotierte Gesellschaft nun gegensteuern. Sie sollen die Basis für den «gesicherten und langfristigen Fortbestand» des Unternehmens sein und eine «nachhaltige Ertragsstabilisierung» ermöglichen. Die für den 28. März vorgesehene Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2012 werde auf den 26. April verschoben. Entsprechend werde auch die Hauptversammlung nicht am 23. Mai, sondern erst am 23. Juli stattfinden. Auf die widrigen Umstände hat das Unternehmen bereits im vergangenen Jahr reagiert und zur Jahresmitte die zuvor ergriffenen Massnahmen um das Effizienzsteigerungsprogramm «KAT10+» ergänzt. Damit soll eine jährliche Steigerung des Ergebnispotenzials von rund 10 Millionen Euro erreicht werden. H & R (Umsatz 2011: 1,2 Mrd. EUR) ist in der Entwicklung und Herstellung chemischpharmazeutischer Spezialprodukte auf Rohölbasis und in der Produktion von PräzisionsKunststoffteilen tätig. Das Unternehmen entstand im Jahr 2001 durch die Verschmelzung der Schmierstoffraffinerie Salzbergen GmbH mit der WASAG-Chemie AG. www.hur.com

EMS übernimmt vollständige Kontrolle über EFTEC-Geschäft im Osten Die EMS-Gruppe übernimmt die vollständige Kontrolle über das Automobilzuliefergeschäft EFTEC in Zentral- und Osteuropa. Der zur EMS-Gruppe gehörende weltweite Automobilzulieferer EFTEC entwickelt, produziert und vermarktet Materialien und Applikationstechnologien in den Spezialbereichen Kleben, Schützen, Dichten und Dämpfen und verfügt mit diesen Anwendungen über führende Marktstellungen weltweit. Die Märkte Zentral- und Osteuropa wurden bis anhin mittels eines regionalen Joint Ventures bearbeitet. Nun übernimmt die EMSGruppe vom tschechischen Partner D PLAST dessen 50 % Anteile am Joint Venture D PLAST-EFTEC. Mit der Übernahme beabsichtigt EMS, das Geschäft in den Wachstumsmärkten Zentral- und Osteuropa weiter auszubauen und die führenden Marktpositionen als weltweiter Automobilzulieferer zu stärken. D PLAST-EFTEC mit Hauptsitz in Zlin (Tschechien) hat vier Produktionsstandorte in Tschechien, Russland und Rumänien sowie Verkaufbüros in der Ukraine, Slowakei und in Slowenien. 2012 setzte D PLAST-EFTEC mit 211 Mitarbeitenden 82 Mio. CHF um. Der Kaufpreis von 60 Mio. CHF werde problemlos aus eigenen Mitteln finanziert, teilte EMS mit. www.ems-group.com


Ölförderung: Boom für verbesserte Chemikalien Die rapide Abnahme und Alterung bestehender Rohölreserven kurbelt in den USA und in Europa die Nachfrage nach verbesserten Ölförderungschemikalien massiv an. Im Jahr 2012 hatte dieser Markt ein Volumen von 409,3 Mio. US-Dollar. Bis zum Jahr 2019 werden sich die Umsätze in den USA und Europa auf 1,775 Mrd. USD vervierfachen, prognostizieren die Marktforscher von Frost & Sullivan (F & S). Die F & S-Studie umfasst u. a. die Produktgruppen Polymere, oberflächenaktive Stoffe (Surfactants), AlkaliChemikalien, Surfactant-Polymer-Formulierungen und Alkali-SurfactantPolymer-Formulierungen. Die Förderung der verbliebenen, schwerer zugänglichen Erdölreserven erfordert den Einsatz von mehr und besseren Chemikalien. www.frost.com

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Lanxess weiteren Zukäufen nicht abgeneigt Der Spezialchemiekonzern Lanxess hält ungeachtet der schwachen Konjunktur weiter Ausschau nach Zukäufen. Dies sagte Finanzvorstand Bernhard Düttmann am Rande der Bilanzpressekonferenz. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen lediglich zwei kleinere Geschäfte erworben. Lanxess erwarb u. a. das in den USA ansässige Unternehmen Tire Curing Bladders, ein führender Hersteller von Vulkanisationsbälgen für Lkw-Reifen, landwirtschaftliche Fahrzeuge und Baumaschinen. Das Unternehmen habe sich umgeschaut, aber keine sinnvolle Möglichkeit für einen Einstieg gefunden, erklärte der Manager gemäss Dow Jones Newswire. Düttmann würde gerne das Geschäft in den beiden kleineren Geschäftsfeldern Performance Chemicals (Spezialchemikalien) und Advanced Intermediates (Basis- und Feinchemikalien, u. a. für Kunden aus der Agro- und Pharmaindustrie) mit Zukäufen verstärken. «Wir fühlen uns sehr wohl mit einem gewissen Ausgleich über drei Segmente», begründete dies der Manager. Die mit Abstand grösste Sparte ist bei Lanxess der Bereich Performance Polymers, in dem der Konzern die Aktivitäten der Kautschuk- und Kunststoffherstellung bündelt. Lanxess gehört zu den grössten Herstellern von Butylund Polybutadien-Kautschuken, die insbesondere zur Herstellung von Pkw- und Lkw-Reifen verwendet werden. Dort stösst das Unternehmen in vielen Bereichen bereits an kartellrechtliche Grenzen. «Wir sind der grösste Anbieter in der Welt von synthetischem Kautschuk.» www.lanxess.com

Testo Industrial Services plant weiteres Wachstum in der Schweiz Im laufenden Jahr wird die in Egg ZH ansässige Testo Industrial Services AG ihren Expansionskurs fortsetzen. Unter anderem hat das Unternehmen im Rahmen der Jahresplanung insgesamt 15 neu zu besetzende Stellen in verschiedenen Bereichen ausgewiesen, z. B. in den akkreditierten Kalibrierlaboren und im Onsite Service. Weiter wird die Testo Industrial Services im 2. Halbjahr 2013 einen neuen Service-Standort im Grossraum Basel/Kanton Aargau eröffnen, der u. a. zur Intensivierung der Kundenbetreuung und Pflege sowie als zentraler Stützpunkt für die Onsite Service Ingenieure und Techniker und deren Equipment dienen soll. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Kalibrierungs-, Qualifizierungsund Validierungs-Dienstleistungen nehme stetig zu, heisst es in dem Communiqué weiter. Mit dem Expansions- und Investitionskurs wolle das Unternehmen auch in Zukunft das jährliche Wachstum von 15–20 % sicherstellen. Ein weiterer Baustein des zukünftigen Erfolges des Unternehmens wird u. a. die in 2013 beantragte Lizenz zum inländischen Personalverleih sein. www.testotis.ch

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märkte und akteure

INFRAPARK BASELLAND

Erfolgreicher Start des Chemieparks im Dreiländereck Anlässlich der 13. Euroforum Jahrestagung «Chemie- und Industrieparks» Anfang März in Köln berichtete der Leiter des Infraparks Baselland, Renaud Spitz, über die jüngsten Entwicklungen am Chemiestandort in Muttenz.

TIM SCHEUCH

D

er im Dreiländereck gelegene Infrapark Baselland wurde von der Clariant im November 2010 gegründet und ist damit der jüngste Chemiepark im deutschsprachigen Raum. Am Standort in Muttenz bietet der Infrapark Unternehmen aus allen prozesstechnischen Industrien Flächen zur Ansiedlung neuer Produktionsbetriebe an. Als eigenständiger Geschäftsbereich der Clariant Produkte (Schweiz) AG ist der Infrapark Baselland mit der Aufgabe betraut, den historisch gewachsenen Chemiestandort in Muttenz nach dem Konzept eines offenen Industrieparks zu entwickeln und auszubauen. Die Konversion des von der Sandoz im Jahre 1946 gegründeten Chemiewerks Muttenz zu einem modernen Chemiepark im Herzen Europas trägt bereits erste Früchte. Seit Gründung der Standortgesellschaft ist es dem Marketingteam der Clariant unter Leitung von Renaud Spitz gelungen, zahlreiche Firmen für Investitionen und Neuansiedlungen zu gewinnen. So nahm u. a. die PanGas AG, eine schweizerische Tochtergesellschaft der Linde Gruppe, bereits 2011 eine Luftzerlegungsanlage im Infrapark in Betrieb. Auch die Bayer Schweiz AG hat zwischenzeitlich erhebliche Investitionen am Standort in Muttenz getätigt, um die Produktionsanlagen der Bayer CropScience zu erweitern. Am Standort produziert die Bayer CropScience drei verschiedene Pflanzenschutzpräparate, zu denen auch das weltweit eingesetzte Hochleistungsfungizid «Flint» zählt. Dass sich der Chemiepark bestens für die Ansiedlung von Produktionsanlagen zur Herstellung von Spezialchemikalien, Additiven oder auch Katalysatoren eignet, stellt die erfolgreiche Ansiedlung der Comar Chemicals unter Beweiss. Das südafrikanische Unternehmen produziert in Muttenz organometallische Katalysatoren und Nano-Chemikalien, die vor allem in der Kunststoffindustrie zum Einsatz kommen. Zu den am Standort angesiedelten Firmen zählen wei-

terhin: Aprentas Ausbildungsverbund, AVA Biochem, Lehmann Rohrleitungsbau, RPD Tool AG und Step Bios GmbH. Das Areal des mit einem Hafenanschluss direkt am Rhein gelegenen Infraparks Baselland erstreckt sich über insgesamt 37 Hektar, von denen 16 ha zur Neuansiedlung von Unternehmen aus den Branchen Chemie, Pharma, Biotechnologie und Anlagenbau zur freien Verfügung stehen. Neuansiedlern bietet die Standortgesellschaft Infrapark ein umfangreiches Dienstleistungspaket an: Von A (wie Analytik) bis Z (wie Zuwegung) steht das Team des Infraparks mit seinen 190 geschulten Mitarbeitern den am Standort angesiedelten Unternehmen jederzeit zur Verfügung. Das Dienstleistungsangebot umfasst weiterhin die Energieversorgung, Notfall- und Umweltdienste, Facility Management und Lieferlogistik. Für die Standortunternehmen besteht auch die Möglichkeit, auf die über Jahrzehnte gewachsene Expertise des Infraparks in den Bereichen Engineering und Verfahrenstechnik zurückzugreifen. So steht den Kunden ein kompetentes Team von Ingenieuren und Technikern für die Lösung verfahrenstechnischer

Fragen zur Seite. Zu den Standortdienstleistungen des Infraparks zählt die Kundenberatung in Fragen zu behördlichen Bau- und Betriebsgenehmigungen, wie auch die Evaluierung der am Standort vorhandenen Synergien und deren optimale Nutzung durch das neue Standortunternehmen.

Verbundnetz und Standortdienstleistungen Alle Produktionsbetriebe haben die Möglichkeit, ihren Bedarf an Basis-Chemikalien über das bestehende Verbundnetz des Infraparks zu decken. So werden u. a. Chlor, HCl-gas, Stickstoff, Salz- und Schwefelsäure, Natronlauge und Thionylchlorid über die Rohrbrücken des Verbundnetzes geliefert. Auch die Energie- und Umweltdienste können über das Ver- und Entsorgungsnetzwerk des Standortes von allen Unternehmen genutzt werden. Der Standort in Muttenz ist so nicht nur bestens zur Ansiedlung von Produktionsbetrieben aus Chemie, Pharma und Agrochemie geeignet, sondern bietet auch forschenden Unternehmen aus der Biotechnologie und den Advanced Materials eine Basis für die erfolgreiche Umset■ zung ihrer Expansionspläne.

Brenntag Schweizerhall plant Grossinvestition im Infrapark Die Brenntag Schweizerhall AG, die Schweizer Landesgesellschaft von Brenntag, dem Weltmarktführer in der Chemiedistribution, hat eine Kooperation mit Bayer CropScience und dem Infrapark Baselland vereinbart. Brenntag lässt sich im Infrapark nieder und investiert vor Ort in eine Schwefelsäureverdünnungsanlage. Diese Anlage und eine neu installierte Pipeline zu Bayer CropScience, die ebenfalls im Infrapark ansässig sind, ermöglichen es Brenntag, Bayer die verdünnte Schwefelsäure just in time zur Verfügung zu stellen. «Mit diesem Projekt schaffen wir Synergien für alle beteiligten Unternehmen. Bayer konzentriert sich auf seine Kernkompetenz und wir bündeln unsere Produktionsmengen, während der Infrapark Baselland einen neuen Mieter gewinnt», so Wolfram Heymann (Bild), Geschäftsführer Brenntag Schweizerhall AG. «Diese Ansiedlung ist ein gutes Beispiel, wie unser Chemiepark das Verbundsprinzip unterstützt: Synergien können genutzt und in diesem Fall Logistikkosten gesenkt werden. Ausserdem können das Know-how und die Erfahrungen unserer Mitarbeiter vernetzt werden» sagt Renaud Spitz, Leiter des Infrapark Baselland. In der Anlage und den neu gebauten Tanks konzentriert Brenntag in der Schweiz seine Schwefelsäureaktivitäten an einem Standort. Brenntag Schweizerhall plant über die Belieferung von Bayer hinaus, weitere Produkte aus dem Standortsortiment in die angemieteten Räumlichkeiten im Infrapark zu verlagern und vor Ort weitere Pipelines und Tanks zu installieren. (PD)


GLOSSE

märkte und akteure

«HERZLICH WILLKOMMEN ZUR JÄHRLICHEN VERSAMMLUNG der Anteilseigner der Rundkorn AG», begrüsste ich meinen Cappuccino kredenzenden Assistenten. «Nehmen Sie doch Platz, mein bester Haettenschweiler. Ich gehe davon aus, dass Sie in Ihrer unter Vorstandsvorsitzen-

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hielt. «Sie dürfen, werter Haettenschweiler, Sie dürfen. Und da mich Grete mit einer Stimmvollmacht für ihre 11% ausgestattet hat, sollte es das Abstimmungsprozedere in allen Fragen deutlich verkürzen, selbst wenn Sie mit Ihren 9 % konträre Ansichten vertreten sollten. Kommen wir also zu

Hagen-Rundkorn verdient es den beinahe schon sprichwörtlichen Akkuratesse nicht nur mein Croissant und meine Gazzetta, sondern auch die Tagesordnung für die heutige Veranstaltung mitgebracht haben. Nun, ich glaube überschauen zu können, dass wir vollständig sind. Anwesend sind Dr. Haettenschweiler und Fritjof Hagen-Rundkorn. Meine Frau Grete hat sich per SMS entschuldigt, und mit dem jungen Herrn Rütli bin ich mir vergangenen Dienstag einig geworden.» «Rütli? Reto Rütli aus der Betriebsküche West II? Der junge Koch, der Wirsing angeblich wie der Koch Ihrer Frau zubereitet?», fragte mein Vorlagenvorleger. «Eben der. Er war bis vergangenen Dienstag im Besitz der letzten beiden Rundkorn-Aktien auf dem Markt. Jetzt gehört ihm die Kantine. Wie dem auch sei, ich stelle fest, dass wir beschlussfähig sind.» «Wenn ich mir die Frage erlauben darf, Herr Hagen-Rundkorn: müssen wir die vorgeschriebene Vorgehensweise beachten, obwohl das Unternehmen derzeit nur an der Glücksbörse von Thimpu notiert ist?», wollte der um Effizienz bemühte Doktor wissen. « Ich bin mir nicht sicher, ob wir der Form genügen müssen, da die Vorschriften allesamt ausschliesslich in Dzongkha, der recht blumigen Landessprache Bhutans, verfasst sind. Doch wie dem auch sei, hegten wir die Absicht, uns in Zukunft auch wieder an einer von zügelloser Habgier getriebenen Börse in der westlichen Welt notieren zu lassen, sollten wir deren formale Ansprüche nicht aus dem Auge verlieren. Wollten wir die Anteilsscheine der Rundkorn AG etwa wieder in Zürich anbieten, müsste unsere kleine Runde die Bezüge des Vorstandes festlegen.» «Herr Hagen-Rundkorn, darf ich Sie daran erinnern, dass Sie der einzige Vorstand sind und gleichzeitig auch 80 % der Aktien besitzen?», fragte mich der gute Doktor mit einer Augenbrauenbewegung, die vermutlich eine Botschaft für mich entn n n n

Punkt 1. Die Bezüge des Vorstandes. Der Volksentscheid gegen Abzocke war unzweideutig. Tatsächlich hat die Masslosigkeit meiner Kollegen schon seit geraumer Zeit jeden Bezug zur Realität ihrer Mitarbeitenden verloren. Wenn da jemand zum Abschied eine Summe fürs Nicht-Arbeiten bekommt, für die ein gelernter Arbeiter mehr als tausend Jahre schuften müsste, ist die Empörung berechtigt. Wobei … alle, die selber in Aktien investieren, und so das inhumane Raubrittertum der Bereicherung auf Kosten anderer unterstützen, protestieren ohne moralische Berechtigung gegen exzessive Managergehälter aus Angst um ihre Dividende. Seis drum. Haettenschweiler, hat die Rundkorn AG nach Abzug aller Kosten und Steuern im vergangenen Jahr wieder Gewinn erwirtschaftet?» «Nun, grob vereinfacht ausgedrückt: Ja, rund 1 Milliarde Franken», liess mich mein Assistent nach einem schnellen Blick auf seinen Tablet PC wissen. «Also weniger als letztes Jahr. Gut, dass wir nicht an der Börse notiert sind, sonst wäre unsere Aktie abgestürzt. Schön, wir waren also sehr erfolgreich. Gut, dann bekommt jeder unserer 50 000 Mitarbeitenden … sagen wir 2500 Franken Prämie. Da bleibt ja noch ein schöner Rest. Was habe ich denn im letzten Jahr so verdient, mein guter Doktor?» «Nun, Sie haben Ihre Koffeinbedürfnisse auf Unternehmenskosten befriedigt, Ihre Berge dämmen und ausbauen lassen, ihren Rolls-Royce zum Elektromobil umbauen lassen …» «Äh, ja, das reicht, Haettenschweiler, schlage vor, ich trage weiterhin meinen Lebensunterhalt auf Unternehmenskosten und verzichte auch 2013 auf ein gesondertes Gehalt.» «Wie der Papst?» «So ähnlich, mein bester Haettenschweiler, aber mir vernünftigen Schuhen.» M IT L AN GZ E ITGE R ÖS TE TE M M A NU FAK TU R KA FFE E IHR FRITJOF HAGEN-RUNDKORN

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powtech/technopharm

M E S S E P O W TE C H – S P I E G E L VO N A N L A G E N TE C H N I K U N D P R O Z E S S A N A L Y TI K

Chemie mit optimiertem Ex-Schutz – Pharmazie mit besserer Validierung Die Messe Powtech, 23. bis 25. April in Nürnberg, bietet traditionsgemäss ein Forum für Anlagen und Apparate zum Zerkleinern, Dosieren, Mischen, Sieben, Fördern und für die Partikelanalytik von Pulvern, Granulaten und Schüttgütern. Diesmal wartet sie im Chemiebereich insbesondere mit Innovationen für den explosionsgeschützten Bereich auf. Spezialitäten zur einfacheren Validierung der prozessbegleitenden Analytik (PAT) halten der Pharma- und Lebensmittelbereich bereit – ein Ausblick. CHRISTIAN EHRENSBERGER

E

s wird immer klarer, dass um den «Planeten Schüttguttechnik» diverse Monde kreisen, die ihn von unterschiedlichen Seiten beleuchten. Dazu gehören zum Beispiel die Analytik PAT (process analytical technology), die Automatisierung oder gesetzliche Neuregelungen mit all ihren Auswirkungen. Das macht die Messe Powtech so lebendig. Deswegen gruppieren sich darum herum unter anderem der PARTEC (Internationaler Partikeltechnologiekongress), oder die Parallelveranstaltung TechnoPharm; darum sind die Anwendungsbereiche auch so breit und schliessen neben Chemie, Pharmazie und Lebensmitteltechnologie zum Beispiel Bau, Steine, Erden, Keramik oder allgemein den Anlagenbau ein.

Online-Partikel-Messung in der Ex-Zone: Arbeitsschutz zuerst Die Handhabung von Schüttgütern ist stets mit der Messung der Anzahl der Partikel in der Luft pro Volumeneinheit verbunden. Da ist das Thema «Staub in der Atemluft» nicht weit. Leistungsfähige Entstauber sorgen für Sicherheit am Arbeitsplatz. Wie in anderen Bereichen sollen sie heute nicht nur zuverlässig, sondern auch energieeffizient sein. Die auf der Powtech vorgestellten Modelle bieten hier gegenüber dem bisherigen Stand der Technik noch einmal ein Plus; rund 15 Prozent Energieeinsparung sind bei stationären Sauganlagen oft noch drin. Weitere Verminderungen der Umweltbelastung werden durch den Umstieg von pulverbeschichtetem Metall auf recyclingfähigen Kunststoff erreicht. Und der bringt auch noch eine einfachere Montage dank leichterer Einzelteile, eines leiseren Arbeitens und eines geringeren Anschaffungspreises mit sich. Interessant: So manches energieoptimierte System ist nach der Bewährung für die «normale» Anwen-

dung jetzt auch als ATEX-konforme Variante für den explosionsgeschützten Bereich erhältlich (z.B. MOBEX, ESTA, www.esta.com; Powtech: Halle 5/5-236). Über den Bereich der Kompaktentstauber hinaus gibt es auch neue mobile Entstauber in ATEX-konformer Ausführung. Sie können an Maschinen- und Handarbeitsplätzen sowie zur Direktabsaugung an Produktionsanlagen oder -linien eingesetzt werden. (z. B. DUSTOMAT P, ESTA, Senden). Neben Arbeitsschutzaspekten spielt selbstverständlich auch die Kontrolle der Prozesse im Sinne von PAT eine Rolle. Die Schar der Partikelzähler-Hersteller ist mit weltweit elf gut überschaubar, wobei neun davon hierzulande aktiv sind. Die Technologie hat sich seit 20 Jahren bewährt, doch ihr Einsatz im explosionsgeschützten Bereich bleibt stets eine Herausforderung. So macht es durchaus

Mittelpunkt Schüttgut: ein «Planet», um den vieles kreist. (Bild: Powtech)

Furore, wenn ein seit zwei Jahren bewährtes modernes Online-Partikelmess-System (JEL Horus, Engelsmann, www.engelsmann.de, Powtech: Halle 4A/4A-323) nun auch die ATEX-Anforderungen erfüllen kann, genauer: Der Einsatz sowohl in den Zonen 0/1/2 wie auch 20/21/22 (innen) und 1/2 sowie 21/22 (aussen) zur permanenten Überwachung von Siebvorgängen ist jetzt möglich – für eine rechtzeitige Warnung vor einem Zuviel an Siebgut oder vor Tendenzen des Gewebes zum Reissen. Speziell für den Pharma-Bereich hat man jüngst im Auftrag eines renommierten Herstellers eine neue Vibrationssiebmaschine mit der Möglichkeit zur Ultraschallabreinigung Gas-Ex-Zone entwickelt.

Automatisierte Reinigung: mal über-, mal unterdimensioniert Die Reinigung von Produktions- und anderen Anlagen erfordert heutzutage immer individuellere Lösungen. Dafür sorgen schon die Vorgaben der US-amerikanischen Arznei- und Lebensmittel-Behörde FDA (Food and Drug Administration). Immer stärker werden sie jetzt auch in Extrembereichen erfüllt, etwa in explosionsgeschützten Räumen. Der Trend geht hier zur automatisierten Reinigung im laufenden Betrieb. Dabei haben einzelne Anbieter den Eindruck gewonnen: In der Chemie ist die Automatisierung schon weit fortgeschritten, aber teilweise überdimensioniert, womit sich Chancen zur Energieeinsparung ergeben. Umgekehrt im Pharma-Bereich: Hier lässt sich die «Fehlerquelle Mensch» im Vergleich zum status quo vielfach mit weiteren Automatisierungsschritten noch besser eliminieren. Beim Einsatz von individuell ausgelegten Druckreinigungssystemen (= Chemikalien


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Big-bag-Befüllung und -Entleerung leicht gemacht: flexible Lösung statt vieler Spezialkonstruktionen. (Bild: Engelsmann)

+ Druckluft) lassen sich im Nicht-ExSchutz-Bereich teils erhebliche Personalkosten und Abwassermengen einsparen. In Zahlen ausgedrückt macht das in der Sechs-Jahres-Nachbetrachtung insgesamt 350 000 Euro (427 000 Franken) pro Jahr gegenüber herkömmlicher Technologie für vier neue Reinräume (Gesellschaft für Micronisierung, Bremen (D)). Die Haupteinsparung trugen laut dem Spezialisten Walter cleaningsystems (www.walter-cleaningsystems.de, Powtech: Halle 6/6-415), die Personalkostenverminderung und die Kosten für Abwasser bei; aber auch die Reduzierung der verwendeten Chemikalien durch eine fest dosierbare Menge an Reinigungsund Desinfektionsmitteln ergab eine Summe im oberen vierstelligen Bereich pro Jahr. Es sind nicht zuletzt die gesetzlichen Regelungen und die im Detail eher noch schärferen firmeninternen Vorgaben grosser Player, die eine Erweiterung der bestehenden Steuerungen auf den Ex-geschützten Bereich notwendig machen. Hier bietet die Powtech ein Spektrum innovativer Lösungen (z. B. Walter cleaningsystems). Ergänzungen durch neue Reinigungs-Hilfsmittel im Ex-Schutz-Bereich auch beim Pulvertransport – hier speziell für Rohrverbinder: Klassischerweise arbeitet man hier mit Stoffmanschetten und Spannringen bzw. Schlauchschellen. Dadurch entstehen aber unvermeidlicherweise Hohlräume, es kommt zu Friktionen und Abrasionen, und

nach einer gewissen Zeit ist das System einfach nicht mehr dicht. Nun gibt es schon seit Längerem die folgende verblüffend einfache Alternative (BMF-System, Walter cleaningsystems): Ein Flansch aus Polyurethan mit Rillenprofil und Silikonmanschette wird über die Rohrenden geschoben. Auf diese Weise lässt sich schnell einmal ein Siebsystem mit einer Förderschnecke verbinden. Dieses Prinzip funktioniert übrigens auch bei Innendruck (z.B. unter Stickstoffschutzgas).

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Als Neuerungen kommen jetzt gleich zwei Materialien: Dabei handelt es sich um eine ableitfähige Variante für den Gas-Ex- und den Staub-Ex-Bereich. Hinzu tritt ein Werkstoff, der selbst im Temperaturbereich zwischen 80 und 110°C noch beständig ist und damit insbesondere auch bei Heissreinigungen (ca. 85 °C) einsatzfähig bleibt. Darüber hinaus ist er im Vergleich zum herkömmlichen Polyurethan beständiger gegen Säuren und Laugen - mit der Eignung für die CIPReinigung (cleaning in place) und für Sprüh- und andere Trockner. Daneben gibt es neuerdings auch BMF-End-Kappen zum staubdichten Verschluss einer Anlage während eines Reinigungsvorgangs. Wie aufwendig war es demgegenüber zuvor, extra einen individuellen Stahldeckel herstellen zu müssen! In der letzten Stufe vor dem Abtransport bzw. vor der Auslieferung des fertigen Produkts kommt es dann wiederum auf die richtige Verbindung an – oft zu einem Bigbag. Es ist schon erstaunlich, welche Schwierigkeiten bei seiner Befüllung oder Entleerung immer wieder auftreten. Unterschiedliche Höhen der Ein- bzw. Auslaufstutzen machen immer wieder aufwendige Anpassungen notwendig. Abhilfe schaffen flexible Systeme (z. B. JEL SafeConnect, Engelsmann) für den Anschluss unterschiedlicher Sackgrössen. Allerdings war dafür bisher oft Druckluft erforderlich. Dank einer neuen Variante mit mechanischer (statt pneumatischer) Verschlussvorrichtung ist das jetzt nicht mehr zwingend notwendig.

Auf die richtige Stapelung auf der Palette kommt es an: nur so hälts.

(Bild: Beumer/Vinnolit)


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Das System ist unabhängig von der jeweili- Powtech: Halle 4A/4A-107). Sein Herzstück was die Arbeitssicherheit steigert. Speziell gen Ausführung für alle handelsüblichen besteht aus einem speziellen Aufgabekopf, für die Pharma- und Lebensmittelindustrie Big-bags und Fässer mit Inliner geeignet ein voll beheizter feststehender Innenkörper ist als Alternative zur geschmierten Kette und kann ohne Umrüstung für unterschied- und ein perforierter, rotierender Zylinder als optional ein Zahnriemen erhältlich – als liche Big-bag-Auflaufdurchmesser (250 bis Aussenrohr. Daraus tropft die zu granulie- FDA-zugelassener Keilriemen-Antrieb. Und 400 Nanometer) verwendet werden. Auch rende oder pastillierende Masse auf ein ge- mit weniger als 80 Dezibel ist das Ganze ist die nachträgliche Installation an vorhan- kühltes Stahlband. Nach diesem Prinzip auch noch recht leise. Ein bekanntes Beidenen Big-bag-Systemen bzw. -Übergabe- wird bereits seit 1980 in der Öl- und Gasin- spiel aus dem Lebensmittelbereich, für das stellen möglich. dustrie Schwefel, eigentlich ein Abfallpro- sich diese Variante eignen könnte: Die Eine andere in der chemischen InSchokopastillen für McDonals’sdustrie übliche Gebindeform stellen Muffins kommen aus der «Rotmehr oder weniger flache Papiersäoform-Maschine». cke dar, die auf Paletten geladen Neben Themen des Bereichs «Prowerden. Ein Beispiel dafür sind duktion» bilden spezielle FragestelHersteller von Polyvinylchlorid. So lungen aus der pharmazeutischen wird bei Vinnolit, Ismaning, ein und Lebensmittel-Analytik einen Teil des PVC-Pulvers in die besagweiteren Schwerpunkt der Powtech. ten Papiersäcke abgefüllt, wobei die Kunst beim Palettieren die richPrüfung nach Arzneibuch: tige Stapelung ist – nicht einfach Teste das Testsystem Es klingt zunächst wenig spektakuein Sack auf den anderen, sondern lär, doch es geht hier um eine im stets der jeweils nächste um 90 Alltag eines Pharma-Herstellers imGrad verdreht. Nur so ist es am Enmens wichtige Sache: physikalische de stabil, und die unvermeidlichen Prüfverfahren, vor allem für feste Spannkräfte verteilen sich in günsArzneiformen wie Pulver und Gratiger Weise, das heisst: Hier kann nulate, nach Arzneibuch im Labor nichts reissen. Der Grund ist eine parallel zur laufenden Fertigung. Da Technik, die auch auf der Powtech müssen Härte, Zerfallszeit («Dissoluvorgestellt wird: das sogenannte tion»), Schütt- bzw. Stampfdichte, Stretchhauben- statt des zuvor verFliesseigenschaften und Abrieb gewendeten Schrumpfhaubenverfahtestet werden. Eine der wesentlichen rens (stretch hood S, Beumer, www.beumergroup.de, Powtech: Fragen lautet dabei: Wie qualifiziere Halle 1/1-135). Neben der erhöh- Keine Gefahr: Prüfkörper zum Testen des Fremdkörperdetektors bzw. ich die dazu verwendeten Systeme? (Bild: Rondotest) Besonders nervenaufreibend ist es ten Ladungssicherung und der fle- -ausschleusers im Kontakt mit Kaffee. xibleren Handhabung wird zum dabei, wenn man mit unterschiedliBeispiel mehr als 30 Prozent wenichen Testgeräten arbeitet und folgger Folie verbraucht. Ausserdem lich für jedes davon ein eigenes Valikonnten die Wartungskosten um 40 Prozent dukt, pastilliert. In der Chemieindustrie sind dierungs-System braucht. Speziell für den gesenkt werden. Im Allgemeinen eignet sich es Wachse oder Fettalkohole für Shampoos, Dissolution-Test gibt es endlich eines für aldie Technik für zahlreiche Arten von Kunst- Cremes oder Nagellacke. In der Kunststoff- le (Sotax MQD, Sotax, www.sotax.com, stoffgranulaten. industrie erhält man diverse Vorstufen (z.B. TechnoPharm: Halle 6/6-331) – auch ein aussichtsreicher Kandidat für den begehrten Caprolactam als Polyamid-Vorstufe). Eine Neuerung auf der Powtech betrifft die Preis «Powtech Innovation Award». Additive: schon im granulierten sogenannte Einweisersteuerung. Sie wird Das neue Testgerät für die Überprüfung von oder pastillierten Vorprodukt In diesem Bereich gelten als ein Mega-Trend klassischerweise von Hand auf das Aussen- Dissolution-Testern wird berührungsfrei bekontinuierliche Prozesse und Masterbat- rohr aufgeklappt. Nun erledigt das ein Mo- dient und via Bluetooth gesteuert. Das Erches, das heisst: Die nötigen Additive sind tor mit feingesteuertem Anpressdruck. Da- gebnis übermittelt eine kleine Software, woschon im zugelieferten Granulat enthalten – mit lassen sich versprengte Tröpfchen zu- bei am Ende ein Ausdruck steht. Der gibt oder auch in einem pastillösen Pharma-Vor- verlässiger entfernen. Insbesondere bei Pas- Antworten auf viele Fragen, die bisher produkt. Das geht bis hin zu ausgesprochen tillen von definiertem geometrischem Zu- meist mit separaten Prüfungen behandelt teuren Zwischenstufen. Speziell für den schnitt (z. B. hemisphärisch) lässt sich da- wurden, zum Beispiel auf diese: Steht der Pflanzenschutz gibt es seit neustem Formu- durch die Produktqualität nochmals verbes- Dissolution-Tester waagerecht? Steht der lierungen, die bereits abgestimmte Konzen- sern. Schaft vertikal und ist er zentral angeordtrationen, unter anderem Harnstoff, Ammo- Neu sind auch Gleitringdichtung mit einer net? niumsulfat und Magnesium, enthalten und höheren Lebensdauer (Pi mal Daumen: Nicht das Unwichtigste dürfte für den Praknach dem sogenannten Rotoform-Verfahren sechs Wochen statt drei Wochen). Beweglitiker der folgende Umstand darstellen: Es hergestellt werden (Sandvik Process Sys- che und heisse Teile sind in den aktuellen braucht keine Software-Validierung durchwww.processsystems.sandvik.com, Ausführungen durch eine Haube abgedeckt, geführt zu werden, da am Ende der Austems,


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Metalldetektoren und zehn Werkstoffen in sechs Bauformen für Röntgendetektoren. Die bunte Farbcodierung erinnert an einen ersten Baukasten – und das ist es ja auch: ein übersichtliches Baukastensystem. Sichergestellt sind insbesondere, dass die bunte Kunststoff-Ummantelung die Messergebnisse nicht verfälscht (beileibe keine Selbstverständlichkeit!). Die Reinigungsfähigkeit der Prüfkörper hat der TÜV Rheinland bescheinigt. Erstmals umfasst die Farbcodierung jetzt durchgehend alle Bereiche: Präzisions-Prüfkörper für Detektoren ohne Lebensmittelkontakt (Clear Line/Card Line, Rondotest, www.rondotest.de, Powtech: Halle 6/6-137) und mit Zulassung für den direkten Lebensmittel-Kontakt (Blue Line und neu: Colored Line). So mancher Chargen-Rückruf lässt sich durch eine konsequente Sicherstellung einer korrekten Fremdkörperdetektion vermeiden. Aber Achtung: Das Produkt darf

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nicht vorschnell ausgeliefert werden, bevor das Prüfergebnis vorliegt (ebenfalls keine Selbstverständlichkeit).

Zukunftsweisend: Automatisierung und Datenintegration Jenseits der vorstehend dargestellten Einzelinnovationen bleibt auf der diesjährigen Powtech das Thema «Prozessautomatisierung» ein prominenter Dauerbrenner. Alles soll kontinuierlich laufen und das mit immer höherer Kapazität. Stärker kommen neben den grossen jetzt auch kleinere Unternehmen zum Zuge. Kunden. Darüber hinaus kommt auch der Datensicherung und -integration eine immer höhere Bedeutung zu. Gerade bei den im Trend liegenden schlüsselfertigen Anlagen lässt sich in diesem Bereich von Anfang an «alles richtig ■ machen».

Für eine einfache und genaue mechanische Kalibrierung von Zerfalls-Testern: endlich ein System, das alle Anbieter überprüfen kann. (Bild: Sotax)

druck steht. Damit entfallen die bekannten Dokumentationen gemäss dem Kapitel 21/Teil 11 des «Code of Federal Regulations» (CFR 21/Part 11) der FDA – und damit ein Haufen Bürokratie. Gerade für kleinere Unternehmen stellt dies eine wichtige Ressourcen-Einsparung dar. Spezielle Ausführungen des Dissolution-Testers sind für die Freisetzung aus Implantaten, aus Flüssigkeiten oder extra für Nanopartikel verfügbar.

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Fremdkörperdetektion – noch mal: Teste das Testsystem Später im Verlauf des pharmazeutischen Produktionsprozesses müssen die fertigen Produkte stets auf Fremdkörper (z.B. Metalle) untersucht und gegebenenfalls ausgesondert werden. Das läuft vielfach schon automatisch, aber funktioniert das auch zuverlässig? Um dies zu überprüfen, muss man nicht nur die Detektion der Fremdkörper sicherstellen, sondern auch die gelungene Ausschleusung der kontaminierten Ware. Darum braucht man Standard-Prüfkörper, die in den Produktstrom gelangen dürfen – mindestens mit Lebensmittelzulassung, was erstaunlicherweise immer noch nicht überall der Standard ist. Vielleicht liegt es daran, dass dafür handliche Systeme fehlen. Abhilfe schafft das grösste Sortiment in Europa mit fünf verschiedenen Metallen in zehn Bauformen für

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powtech/technopharm

GERICKE GRUPPE

Innovatives vom Spezialisten Die Gericke Gruppe ist auf mechanische Verfahrenstechnik, insbesondere Schüttguttechnik, fokussiert. Langlebigkeit der Produkte, hohe Verfügbarkeit, geringer Energieverbrauch und geringer Unterhaltsaufwand gehören zum Credo des international tätigen Regensdorfer Unternehmens. Umgesetzt z. B. in den neu überarbeiteten GMS-C-Mischern.

D

ie Firma Gericke wurde 1894 in Zürich gegründet. Heute betreibt die Gericke Gruppe eigene Niederlassungen in der Schweiz sowie in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Grossbritannien, Singapur und China. Das weltweit präsente, komplett unabhängige Unternehmen beschäftigt rund 300 Mitarbeitende. Der technologische Fokus liegt klar auf mechanischer Verfahrens-, insbesondere Schüttguttechnik. Punkto F & E und Produktion setzt das Unternehmen weitestgehend auf eigene Kompetenzen, wie Markus H. Gericke, CEO der Gericke Group, in seinem Begrüssungsvortrag am Fortbildungsseminar «Verfahrenstechnik für Pulver und Granulate» erklärte, das am 30. Januar bei der Gericke AG in Regensdorf stattfand. Im eigenen Haus entwickelt und hergestellt werden u. a. pneumatische Fördersysteme, Dosiersysteme, kontinuierliche und ChargenMischanlagen sowie Zerkleinerungs- und Siebanlagen. In insgesamt vier Test-Centern – eines davon in Regensburg – werden neue Entwicklungen, oft gemeinsam mit Kunden, erprobt und weiterentwickelt. Die Expertise des Unternehmens erstreckt sich schwerpunktmässig auf die Branchen Nahrungsmittel, Chemie, Pharma und Umweltschutz. Die Anlagen werden z. B. zum kontinuierlichen Mischen in der Tablettenproduktion, zum Mischen von Gewürzsalz oder zur Extrusion von Staubpartikel-Filtern eingesetzt, nannte der CEO einige wenige Beispiele. An dem gut besuchten Kundenseminar in Regensdorf gaben Gericke-Experten den Teilnehmern aktuelle Einblicke in die ver-

Der Mischer GMS ECD zeichnet sich u. a. durch besonders leichte Reinigbarkeit aus. (Bild: Gericke)

Kundenorientiert: Präsentation im Test Center der Gericke AG in Regensdorf anlässlich des Fortbildungsseminars Ende Januar. (Bild: R. Mayer)

schiedenen Technologiefelder. In einem wissenschaftlichen und gleichsam praxisorientierten Vortrag erläuterte zudem Prof. Dr. Karl Sommer von der TU München, Weihenstephan, Aspekte der «Probennahme zur Ermittlung von Produkteigenschaften und Mischgüte». Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Präsentationen im Test Center und in der Gericke-Fabrik.

GMS-C-Mischer: einfache Reinigung, hohe Mischqualität, kurze Mischzeit Als einer der führenden Anbieter von Anlagen und Dienstleistungen im Bereich Schüttguttechnik ist die Gericke Group natürlich auch an der Powtech 2013 vertreten. Messebesucher erhalten u. a. Informationen zu den neuesten Geräte-Generationen des Unternehmens. Dazu gehört z. B. die neu überarbeitete Baureihe der GMS-Mischer, die sich gemäss Gericke durch höchste Mischqualität auch für Mikrokomponenten, kurze Mischzeit und äusserst einfache Reinigung auszeichnen. Damit gehe Gericke auf die Bedürfnisse der Lebensmittel, Pharma-, und Chemieindustrie ein, wo strenge Hygieneanforderungen und hohe Ansprüche an die Produktqualität bestehen. GMS steht für die Gericke «Multiflux»-Mischer. In der Ausführung GMS C (C kommt vom englischen Begriff «cantilevered») sind die Mischrotoren ausschliesslich auf der Antriebsseite gelagert. Dank dieser einseitigen

Lagerung kann die Stirnseite des Mischers zu Reinigungszwecken komplett geöffnet werden. Der GMS-C-Mischer von Gericke ist gemäss Hersteller der einzige Doppelwellen-Mischer auf dem Markt, der diesen Vorteil als Standardausführung bietet. In der Version GMS ECD (Extractable Cantilevered Drive) kann zudem die gesamte Antriebseinheit, inklusive Mischrotoren, aus dem Gehäuse herausgezogen werden. Grosse, seitlich angebrachte Reinigungstüren erleichtern die Innenreinigung des Mischergehäuses zusätzlich. Mit der einseitig gelagerten Konstruktion wurde auch die Anzahl der Dichtungen mit Produktkontakt halbiert. All diese Punkte führen gemäss Gericke dazu, dass bei GMS-C-Mischern deutlich weniger Aufwand für Inspektion, Demontage und Reinigung anfällt als bei anderen Systemen – und dies ohne Kompromisse bei der Mischhomogenität. Gericke Multi-flux- oder Mehrstromfluid-Mischer GMS bilden mit zwei horizontal angeordneten, kämmenden Mischwerkzeugen ein mechanisches Fliessbett. Somit erfolgt der Mischprozess auf sehr schnelle, schonende Weise und in hoher Qualität. Mit den MultifluxMischern sind bis zu 12 Mischzyklen pro ■ Stunde möglich. Powtech / Technopharm: Halle 6 / 6-311 WEITERE INFORMATIONEN www.gericke.net


powtech/technopharm

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Medizin gegen Metallvergiftung – PHARMATRON 07 HQ

Pulververarbeitung mit Flüssigkeiten – wahlweise kontinuierlich oder rezirkulativ

> Der Metallseparator PHARMATRON 07 HQ ist eine Neuheit in der PHARMATRON-Serie Der Separator wird im Pharmaziebereich nach Tablettenpressen oder Tablettenentstaubern eingesetzt und bietet höchste Metallempfindlichkeit bei der Erkennung von Metallverunreinigungen im Produkt, gemäss Branchenstandtards. In unterschiedlichen Produktionsprozessstufen wurde ein mehrfunktionales Fahrgestell mit Höhen- und Seitenverstellung entwickelt. Zur effektiven und schnellen Reinigung aller produktberührenden Teile der Ausscheidemechanik dient ein spezieller Schnellverschluss. Nach dem Öffnen sind alle Reinigungsteile in Sekunden verfügbar – und das ganz ohne Werkzeug. Das robuste Edelstahlgehäuse der Ausscheideeinheit mit seiner integrierten Ausscheideklappe sorgt für eine zuverlässige Aussortierung verunreinigter Produkte. Der Antrieb der Klappe erfolgt elektromagnetisch. Der PHARMATRON 07 HQ ist in verschiedenen Versionen einsetzbar, als Standardversion mit Fahrgestell oder als Variante zur Integration in vertikalen Tablettenentstaubern, als Dust Proof (DP) oder Wash-in-Place-Version (WIP). Das Gerät ist mit der neuen Auswerteelek-tronik AMD 07 ausgestattet, die u. a. den Anschluss an die moderne Netzwerklösung mesuNET ermöglicht. Ein effizientes Datenmanagement, Fernwartungsarbeiten und die Bedienung und Überwachung beliebig vieler Metallsuchgeräte sind damit realisierbar.

> In der pharmazeutischen, chemischen sowie in der Lebensmittel-Industrie werden unzählige Produkte auf Pulverbasis hergestellt. Für das Dispergieren in Flüssigkeiten bietet die Kinematica AG patentierte Lösungen an. Die MEGATRON MT-VP Dispergierer-Serie löst mit ihrem systembedingt hohen Vakuum nahezu alle Probleme in der Pulververarbeitung. Die spezielle Geometrie des Pulvereinlasses verhindert zuverlässig dessen Verstopfen. Während des gesamten Prozesses arbeitet das System bei höchster Eigensaugleistung weitgehend unabhängig vom Flüssigkeitsdurchsatz. Dies ist entscheidend beim Verarbeiten von höheren Feststoffkonzentrationen oder bei steigender Viskosität. Je nach Pulvereigenschaften und Formulierung können Feststoff-Konzentrationen bis 80 % erreicht werden. Die Version MT-VPR mit Zwischenbehälter ist für den Rezirkulationsbetrieb, also für die Produktion von Rezepturen mit fixen Flüssigkeits- und Pulvermengen ausgelegt. Hierbei werden keine Dosiervorrichtungen benötigt. Das Produkt kann beliebig oft mittels Rezirkulation nachdispergiert werden. Die Version MT-VPC ist für den kontinuierlichen Betrieb konzipiert, wobei die Verarbeitung des Produktes in einem Durchgang erfolgt. Die Rezeptur wird mittels Pulver- und Flüssigkeitsdosierung festgelegt. Das Verarbeitungsvolumen wird durch den kontinuierlichen Betrieb nicht begrenzt. Das SpezialistenTeam von Kinematica ist in der Lage, erstklassige anwendungsspezifische Lösungen für jede Aufgabenstellung zu realisieren.

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Schlauch- und Sinuspumpen für die Pharma-, Food- und Kosmetikindustrie > Watson-Marlow präsentiert eine Auswahl ihres Pumpensortiments: Von der neuen Schlauchpumpenserie 400RXMD bis hin zu den leistungsfähigen Sinuspumpen von MasoSine Process Pumps mit Fördermengen von bis 120 000 l/ Stunde. Darüber hinaus wird die revolutionäre, ventillose neue Dosierpumpe «Qdos 30» (Bild) erstmals auch auf der TechnoPharm gezeigt. Qdos 30 bietet eine lineare und zuverlässige Dosierung, bei einem konkurrenzlosen Regelbereich von 5000:1. Der Volumenstrom bewegt sich zwischen 0,1 bis 500 ml/min bis maximal 7 bar und lässt sich über manuelle, analoge und PROFIBUS-Steueroptionen nach Schutzart IP66 einfach integrieren. Qdos 30 benötigt weder Dichtungen noch Ventile, die verstopfen, lecken oder korrodieren können. Dank der patentierten ReNuPumpenkopf-Technologie ist Qdos 30 vollständig abgedichtet und ermöglicht eine sichere Wartung ohne Werkzeuge. Der Pumpenkopf lässt sich bei Bedarf schnell und einfach austauschen. Mit der neuen Schlauchpumpenserie 400RXMD stellt Watson eine anschlussfertige OEM-Pumpe vor, die auf Basis der erfolgreichen RX-Modelle gezielt für den Einsatz in medizinischen und pharmazeutischen Spezialgeräten entwickelt wurde. 400RXMD bietet höchste Präzision bei Fördermengen bis zu 450 ml/min. Watson-Marlow GmbH D-41569 Rommerskirchen Telefon +49 (0)2183 420 40 info@watson-marlow.de; www.watson-marlow.de Powtech/TechnoPharm: Halle 6, 6-424


analytik

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D E TE K TO R E N F Ü R O P TI S C H A K TI VE M O L E K Ü L E

Effiziente Chromatographie chiraler Substanzen Seit über 40 Jahren steht die Brechbühler AG für innovative analytische Lösungen im Bereich der Chromatographie, deren Kopplung mit optischen und massenbasierten Detektoren, sowie von Verbrauchsmaterial rund ums Labor. Die Zusammenarbeit mit Jasco International ermöglicht es dem Unternehmen, viele spektroskopische Lösungen anzubieten, darunter auch Detektoren für optisch aktive Moleküle.

V

iele in der Natur vorkommende Substanzen beinhalten z.B. aufgrund von enzymatischen Reaktionen einen oder mehrere Chiralitätselemente (Abb. 1). Diese Stereoisomere unterscheiden sich sowohl physikalisch, chemisch als auch pharmakologisch. Zum Beispiel drehen sie polarisiertes Licht anders oder, bedingt durch das «Schlüssel-Schloss-Erkennungsprinzip», wirken sie im menschlichen Organismus ganz verschieden. Fatale Folgen hatte dies z. B. im tragischen ConterganFall: Das (–)-(S)-Thalidomid-Isomer (Abb. 2a) war teratogen, während das (+)-(R)-Isomer (Bild 2b) Schmerzen linderte. Während biochemische Synthesen meist reine Stereoisomere liefern, entsteht bei Produkten aus chemischen Prozessen häufig ein Gemisch verschiedener Isomere, dessen Reinheitsgrad mit dem ee-Wert bestimmt wird. Mittlerweile schreiben die Behörden (z.B. FDA) vor, dass jedes Präparat mit mindestens einem Chiralitätselement durch klinische Studien auf die Wir-

kung und Toxizität der einzelnen Stereoisomere untersucht werden muss. Traditionelle Chromatographie kann solche Verbindungen nicht trennen. Dank der Entwicklung von enantioselektiven stationären Phasen (zum Beispiel LUX-Serie von Phenomenex) in den letzten Jahrzenten, ist es möglich, Racemate chromatographisch aufzutrennen und anschliessend mittels polarisiertem Licht spektroskopisch zu charakterisieren. Nebst der eigentlich vorliegenden Konformation ((R) oder (S)) ist auch die optische Reinheit des Produktes (häufig in «% ee» angegeben) eine wichtige Grösse.

Polarisation Es gibt verschiedene Polarisationsarten. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen linear polarisiertem Licht einer bestimmten Wellenlänge (Abb. 3a) und zirkular polarisiertem Licht (Abb. 3b). Durchquert polarisiertes Licht eine optisch aktive Substanz oder deren Lösung, wird es um einen substanzspezifischen Winkel

gedreht. Bei der optischen Drehung wird der Winkel zwischen der Eingangs- und Ausgangsebene von polarisiertem Licht gemessen. Dagegen misst man bei der Verwendung von zirkularpolarisiertem Licht den Unterschied der Drehung von links und rechts drehendem Licht. In den Anfängen der Spektroskopie wurde hauptsächlich die Konformation von kleinen Molekülen bestimmt. In letzter Zeit fand bei der Bestimmung von Konformationsveränderungen in verschiedenen Prozessen (z.B. Denaturierung, Interaktion mit Liganden, pH- oder Temperaturabhängigkeiten, etc.) besonders der zirkulare Dichroismus (Circular Dichroism, CD) von Makromolekülen und deren sekundären und tertiären Strukturen Verwendung (Bild 4). Mittlerweile wurden Detektoren für die Flüssigchromatographie (HPLC, UHPLC, SFC) entwickelt, welche die Analyten während der Chromatographie messen. Diese Detektoren werden hauptsächlich in ORDund CD-Detektoren unterteilt (ORD = Optische Rotationsdispersion).

Abb. 2a: (–)-(S)-Thalidomid.

Bild 1: Händigkeit bei Substanzen mit einem chiralen Zentrum

Abb. 3a: Linear polarisiertes Licht.

Abb. 2b: (+)-(R)-Thalidomid.

Abb. 3b: Zirkular polarisiertes Licht.


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analytik

Abb. 4: CD-Spektren von sekundären Strukturen im UV-Bereich.

Abb. 6: Jasco CD-2095 Detektor für zirkularen Dichroismus.

Optische Rotationsdispersionsdetektoren ORD-Detektoren (oder auch Polarimeter) basieren auf linear polarisiertem Licht. Sie sind einfacher gebaut und entsprechend

Abb. 5: CD-, ORD-Spektren (oben) und UV-Spektrum (unten) von: (1S)-(+)- und (1R)-(–)-Ammonium-10-Camphorsulfonate.

kostengünstiger. Ähnlich wie Brechungsindex-Detektoren (RI, Refractive Index) können sie auf die Änderung der Konzentration von Eluenten mit unterschiedlichem Brechungsindex reagieren. Zwei Arten von ORD-Detektoren sind auf dem Markt vertreten. Sie unterscheiden sich in der Art der Lichtquelle: Entweder arbeiten sie mit dem intensiven Licht einer festen Wellenlänge (LED, Laser) oder sie nutzen ein ganzes Spektrum aus. Der Jasco OR-2090 zum Beispiel kann unter Verwendung einer Quecksilber-Xenon-Quelle eine Vielzahl von Molekülen detektieren, die im Bereich von 350–900 nm Chiralität aufweisen. Die Verwendung einer monochromatischen Quelle bietet (nur teilweise) eine leicht bessere Empfindlichkeit sowie tiefere

Abb. 7: CD- und UV-Spektren von Warfarin, inklusive g-Faktor für die präparative Chromatographie.

Herstellungskosten. Der Vorteil bei Verwendung eines breiten Spektrums besteht darin, dass das ausgestrahlte Licht der Absorptionsbande des Analyten angepasst werden kann. Befindet sich die gewählte Wellenlänge beim Übergang zwischen dem Maxima und dem Minima (Rotation =0°, Cotton Effekt, Abb. 5), sinkt die Empfindlichkeit drastisch. Die Variation der Wellenlänge erlaubt, wieder ins Optimum zu gelangen und kann von Bedeutung für die Untersuchung von biochemischen Molekülen sein.

Circular-Dichroism-Detektoren CD-Detektoren wie der Jasco CD-2095 (Bild 6) oder XLC-3195CD basieren entsprechend auf zirkular polarisiertem Licht im Spektrum von 220 bis 420 nm. Sie haben ein tieferes Detektionslimit und einen grösseren linearen Bereich als die oben erwähnten Polarimeter. Darüber hinaus reagieren sie viel weniger auf Einflüsse von Gradienten und können auch als einfache UV-Detektoren benutzt werden: Auf einem zweiten Kanal wird die UV-Absorption gleichzeitig aufgenommen. Durch die Kombination dieser zwei Kanäle wird der sogenannte g-Faktor zeitgleich errechnet. Dieses einmalige Feature basiert auf dem Quotient CD/UV beziehungsweise AU / AU und ermöglicht eine einfache Reinigung von Stereoisomeren durch präparative Chromatographie. Dies ist am Beispiel von Warfarin (Bild 7), einem chiralen Wirkstoff aus der Gruppe der Cumarine


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stoff für den Betrieb und sind sowohl für HPLC, UHPLC und SFC erhältlich. Die vorgestellten Konfigurationen der optischen, chromatographie-kompatiblen Detektoren mit den ausgewählten Applikationen bilden nur einen kleinen Teil des Potenzials dieser Technologie ab. Die Brechbühler AG bietet nebst diesen und anderen Detektoren auch verschiedene Spektrome■ ter an. Abb. 8: Unterschied bei der Fraktionierung von optisch aktiven Gemischen (UV vs CD).

(Antikoagulatien), gut ersichtlich. Der gFaktor als analoges Ausgangssignal kann somit direkt den Autosampler steuern. Infolgedessen werden optisch reinere Fraktionen aufgezeigt als bei der alleinigen UVDetektion. (Bild 8). Bei Substanzen mit unbekannten Drehwertskoeffizienten erlauben der Jasco CD-

2095 oder der XLC-3195 CD eine Konzentrationsbestimmung ohne zusätzlich geschalteten Detektor. Demgegenüber stehen die höheren Anschaffungskosten und die Wahl der optimalen Wellenlänge. Dafür kann unter Umständen ein teureres CDSpektrometer gespart werden. Die CD-Detektoren von Jasco benötigen keinen Stick-

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L A B O R R O B O TI K

Wasseranalytik mit dem neuen Roboter AP 3900 Freiräume schaffen im Labor: Ob Probenvorbereitung, Küvettentest-Messungen oder Dokumentation – durch die automatisierte Wasseranalytik mit dem Laborroboter AP 3900 von Hach Lange lassen sich hohe Präzision, Produktivität und Messgenauigkeit kombinieren: zum Beispiel für die Analyse von CSB, Gesamtstickstoff und Gesamtphosphor, welche erstmals zeitgleich automatisiert bestimmt werden können. ANNETTE VON KIECKEBUSCH-GÜCK

B

ei der Bewertung von Grundwasser, Heilwasser, Quellwasser und der Abwasserqualität erfolgt eine umfassende Wasseranalyse. Die Häufigkeit und die Art der Analysen sind in vielen Ländern gesetzlich vorgeschrieben. Regulär wird dabei Wasser nach Chlorid, Sulfat, dem gesamten gebundenen Stickstoff (TNb), Nitrat, Nitrit, Ammonium, dem pH-Wert, dem Sauerstoffgehalt, der elektrischen Leitfähigkeit, dem Phosphatgehalt und der Wasserhärte untersucht. Die elektrische Leitfähigkeit als Mass für die im Wasser gelösten Ionen wird beispielsweise mithilfe eines Multimeters ermittelt. Die Messung erfolgt mittels einer normierten Leitfähigkeitsmesszelle und einem Leitfähigkeitsmessgerät und wird in der Einheit μS/cm angegeben. Dabei entsprechen 90 μS/cm einer Härte von 1 mval/l (2,8°dH). Häufig untersuchte Parameter sind auch die der organischen Belastung, also der TOC, der chemische Sauerstoffbedarf (Oxidierbarkeit durch Kaliumpermanganat) sowie der biologische Sauerstoffbedarf. Der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) ist ein Mass für die Summe aller oxidierbaren Substanzen, die im Wasser vorhanden sind.

Laborrobotik Der Labor-Roboter AP 3900 erledigt die Wasseranalytik vollautomatisch, von der Probenvorbereitung bis zur Photometrie und Dokumentation (Abb. 1). Dabei bearbeitet er parallel bis zu 48 Proben gleichzeitig. In der Standardversion sind sechs Küvetten-Tests für CSB, TNb, Ammonium, Nitrat und Nitrit sowie Gesamtphosphor integriert. Diese Methodenbibliothek lässt sich aber um bis zu 60 zusätzliche Parameter erweitern. Der Labor-Roboter sorgt für einen optimalen Ablauf der Probensequenzen. Eine korrekte Probenahme ist der erste und wichtigste Schritt zum auswertbaren Analysenergebnis. Um die Messergebnisse nachvollziehbar zu machen, werden alle Schritte in der Analysenkette sicher registriert und dokumentiert. Hierzu wird die RFID (Radio Frequency Identification) Technologie zur berührungslosen Datenübertragung genutzt. Der AP 3900 verfügt als zentrales Werkzeug über einen Multifunktionsarm zum Greifen, Transportieren, Rühren und Pipettieren. Die Proben-Racks sind mit bis zu 48 Plätzen ausgestattet. Die Küvetten-Tests werden während der Probenvorbereitung reprodu-

Abb. 2: KüvettenTest: An dem 2D-Barcode auf der Küvette erkennt das Photometer via 10-fachDrehmessung mit dem integrierten Barcode-Leser IBR+ die Chargennummer und das Haltbarkeitsdatum der Reagenzien. Die Daten werden gemeinsam mit dem Messergebnis dokumentiert.

Abb. 1: Küvettentests lassen sich mit dem Laborroboter AP 3900 automatisieren. Der Roboter setzt als Detektor ein VIS-Spektralphotometer DR 3900 ein.

zierbar geschwenkt. Getrennt aufheizbare Aufschlussblöcke bieten Platz für maximal 96 Proben. Alle Arbeitsschritte für DOSICAP-Anwendungen verlaufen vollautomatisiert. Im Küvetten-Rack finden bis zu 160 Küvetten Platz. Methoden können aber auch priorisiert werden. Das Zauberwort heisst «Flexibilität jederzeit». Wenn z. B. während der Analyse kurzfristig eine andere Probe gemessen werden muss – für die Laborautomation mit dem AP 3900 ist das kein Problem! Mithilfe der intuitiven PC-Steuerungs-Software ist der AP 3900 einfach zu bedienen. In einfachen Routinen und grafischen Übersichten zeigt die Software den aktuellen Stand der Probensequenz an.

Spektralphotometer DR 3900 Als Weltneuheit dient das VIS-Spektralphotometer DR 3900 mit RFID Funktechnologie als Analysegerät für den Labor-Roboter AP 3900. Dieses wird dabei als Detektor zur Auswertung der vorbereiteten Küvetten eingesetzt (Abb. 2).


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Innovative Rührwerke Die neue EUROSTAR-Reihe Abb. 3: Echtzeitkommunikation zwischen Labor- und Prozessanalyse mit LINK2SC. Die LINK2SC-Verbindung zwischen Photometer und dem SC-Controller (Messumformer) mit dem angeschlossenen Prozess-Messgerät bringt Transparenz in Ihre Wasseranalytik. Daraus ergibt sich ein direkter Vergleich zwischen Labor- und Prozessergebnis.

Das VIS Spektralphotometer DR3900 kann selbstverständlich auch als Standalone-System betrieben werden. Dabei wird eine sichere Proben-Kennzeichnung und -Nachvollziehbarkeit mittels RFID-Kennung gewährleistet. Die Proben-Zuordnung im Labor per RFID-Datenübertragung ist eindeutig. Über einen 2D-Barcode werden Chargen-Informationen wie Haltbarkeit und Datum dokumentiert. Das Gerät verfügt über eine einfache Daten-Aktualisierung mittels RFID-Küvetten-Packung. Die Chargenzertifikate sind über RFID-Tags auf der KüvettenPackung sofort verfügbar. Zusätzlich ist auch ein sicherer Abgleich von Labor - und Prozess-Messwerten mit der Software LINK2SC möglich (Abb. 3). Die Definition und Dokumentation von AQS-Massnahmen befinden sich neu direkt im Photometer. Für die Dokumentation (GMP/GLP) sind aktuelle Chargenzertifikate auf dem RFID-Tag der Küvetten-Packung

angebracht. Via RFID sind damit alle chargenspezifischen Informationen sofort am Photometer aufrufbar und können ausgedruckt werden. Das bewährte ADDISTASystem mit Standard- und Ringversuchslösungen sichert Messwerte ab. QualitätsKontrollkarten können direkt im Spektralphotometer erstellt und verwaltet werden (Abb. 4). Mit diesem Gerät setzt Hach Lange neue ■ Massstäbe in der Abwasseranalytik.

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Abb. 4: Datentransfer via Ethernet-Verbindung oder USB-Stick.


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S C H W E F E L - U N D K O H L E N S TO F F B E S TI M M U N G B E I D E R Z E M E N T H E R S TE L L U N G

Ein analytisches Kinderspiel Die Elemente Kohlenstoff und Schwefel spielen bei der Herstellung und Qualitätssicherung von Zement eine entscheidende Rolle und unterliegen deshalb strengen Kontrollen. Ein zu hoher Kohlenstoffgehalt, verursacht durch einen unvollständigen Brennprozess, mindert die Qualität des Zements. Hohe Schwefelgehalte in den Ausgangsstoffen führen zur erhöhten Emission von SO2 beim Sintern. Zu hohe Schwefelgehalte im Endprodukt hingegen führen zu Korrosionseffekten und zur vorzeitigen Alterung des Betons. Um das zu verhindern, ist eine schnelle und zuverlässige Schwefel- und Kohlenstoffbestimmung unerlässlich. Darin liegt die Stärke des multi EA 4000.

Abb. 2: Feststoffprobengeber FPG 48.

Abb. 1: multi EA 4000. TONY SZUPPA*

S

eit 1850 wird Zement industriell hergestellt. Bis heute hat sich die Produktion auf 1,5 Milliarden Tonnen pro Jahr weltweit gesteigert [1]. Als Grundstoffe werden vor allem Kalkstein und Ton eingesetzt. Abhängig von ihrer Qualität ist der Zusatz von Eisenerzen oder Sand notwendig. Das homogenisierte Materialgemisch wird bei 1450°C gebrannt, um den unerwünschten Kohlenstoff zu entfernen. In den Ausgangsstoffen sind auch unterschiedliche Schwefelverbindungen (Sulfide, Sulfate) enthalten. Beim Brennprozess setzen sie umweltschädliches SO2 frei, das durch geeignete Filter aus den Abgasen entfernt werden muss. Um die erforderliche Kapazität der Filtereinheiten abschätzen zu können, ist die Bestimmung des Schwefelgehalts unerlässlich.

Auch beim Endprodukt spielen der Kohlenstoff- und Schwefelgehalt immer noch eine wichtige Rolle. Nach einem vollständigen Brennprozess sollten nur noch geringe Mengen an Kohlenstoff nachweisbar sein, da sonst die Fähigkeit des Zements nach Wasserzugabe abzubinden verloren geht. Ein hoher Kohlenstoffgehalt ist Indiz für einen unvollständigen Prozess bzw. einen Eintrag von Fremdstoffen beim Mahlen des Brennguts. Zu hohe Schwefelgehalte führen zur Bildung schwefelsaurer Verbindungen, die den abgebundenen Beton von innen heraus korrodieren lassen und so seine Stabilität mindern. Um die Qualitätsanforderungen an Rohstoffe und Endprodukt erfüllen zu können, bedarf es leistungsstarker Analysentechnik.

Sie muss einen vollständigen Aufschluss selbst anspruchsvoller Matrices wie Zement und Gestein garantieren. Darüber hinaus sind kurze Analysenzeiten, eine einfache Bedienung und ein geringer Wartungsaufwand von grosser Wichtigkeit. Für genau diese Anforderungen wurde der multi EA 4000 entwickelt, ein vollautomatisierter Analysator für die Bestimmung der Elemente Kohlenstoff, Schwefel und Chlor.

Instrumentelles Für die Bestimmung der Parameter Gesamtkohlenstoff (TC) und Gesamtschwefel (TS) wurde der Elementaranalysator multi EA 4000 (Abb. 1) mit automatischem Feststoffprobengeber FPG 48 (Abb. 2) verwendet.

Kalibrierung

Tabelle 1: Verwendete Kalibrierstandard Nach dem Brennen wird der Zement gemahlen und mit Sulfaten versetzt. Dies geschieht, um die Bindungseigenschaften des Zements positiv zu beeinflussen.

Standardsubstanz

TC-Gehalt

TS-Gehalt

Zement

0,10 %

1,32 %

CaCO3

12,0 %

---

Kohle

77,5 %

0,33 %

Vor der Probenmessung wurde das Analysensystem mit geeigneten Referenzmaterialien kalibriert. Die Verwendung von artgleichen Materia-


analytik

Abb. 3a: TC-Messkurve «Zement 1».

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Abb. 3b: TS-Messkurve «Zement 1».

lien (z.B. Zement, Kalkstein, Ton) reduziert Matrix-Effekte und ermöglicht so beste Ergebnisse.

Probenmessung Untersucht wurden verschiedene Proben, die bei der Herstellung von Zement anfal-

len. Neben Zement waren das verschiedene Rohstoffe wie Kalkstein und Ton. Zusätzlich wurden ein Sekundärbrennstoff, wie er beim Brennvorgang zur Energieerzeugung verwendet wird, und eine Flugasche, ein Abfallprodukt der Zementherstellung, untersucht. Die gut homogenisierten Proben

(ca. 500 mg) wurden in Keramikschiffchen eingewogen. Dank hoher Empfindlichkeit der Detektoren genügen bereits kleinste Einwaagen, um in kürzester Zeit gut reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Sollte es erforderlich sein, kann die Probenmenge bis auf 3 g erhöht werden.

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CHEMIE PLUS 4-2013

Der NEUE ROTH-Katalog ist da!

analytik

Tabelle 2: Ergebnisse der TC-/TS-Bestimmungen Probe

CCO2 [%]

CSO3 [%]

Zement (1)

0,17 ± 0,04

2,92 ± 0,03

Zement (2)

5,72 ± 0,04

0,60 ± 0,05

Kalk (1)

43,7 ± 0,5

8,67 ± 0,03

Kalk (2) Flugasche Sekundärbrennstoff

48,2 ± 0,4 8,87 ± 0,18 287 ± 2

n.n. 0,83 ± 0,03 0,80 ± 0,03

Tabelle 3: Qualitätsanalysenverfahren – am Beispiel eines zertifizierten Zementstandards

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Probe

Csoll [%]

Cist [%]

Delta

Zertifizierter Zement (TC)

2,04 %

2,10 ± 0,07

2,94 %

Zertifizierter Zement (TS)

0,41 %

0,40 ± 0,02

2,44 %

Bei der Analyse der Zementproben wurde mit Zuschlagsstoffen (z. B. V2O5, WO3) gearbeitet. Die Verwendung solcher Substanzen verhilft zu einem schnellen und quantitativen Aufschluss von Sulfat-Schwefel. Bei der Analyse des Sekundärbrennstoffs wurde die Probe mit SiO2 abgedeckt, um eine unkontrollierte Verbrennung zu verhindern. Die Flugasche und die Kalkproben wurden direkt, ohne Zuschläge, analysiert. Die so vorbereiteten Proben wurden vollautomatisch mithilfe des FPG 48 in das Verbrennungssystem überführt, wo der quantitative Aufschluss bei 1400°C im reinen Sauerstoffstrom erfolgte. Das gebildete Reaktionsgas wurde nach Reinigung und Trocknung zur Detektion in die CO2- und SO2-selektiven NDIR-Messzellen überführt. Basierend auf dem intelligenten Weitbereichsprinzip, kombinieren sie höchste Nachweisempfindlichkeit (TC: 3 ppm, TS: 3 ppm) mit einem beeindruckend weiten linearen Arbeitsbereich (TC bis 100%, TS bis 20%). Die Bestimmung der Parameter TC und TS erfolgt simultan und dauert weniger als 3 min (Abb. 3a und b). Die in den Tabellen 2 und 3 zusammengefassten Ergebnisse sind Mittelwerte aus 3fach-Bestimmungen. Die multiWin-Software erlaubt die Angabe der Resultate wahlweise als Gesamt-Elementgehalte (TC/TS) oder als CO2 bzw. SO3. Fazit: Der multi EA 4000 ist hervorragend für die simultane Bestimmung von Kohlenstoff und Schwefel geeignet, selbst in schwierigen Matrices wie Zement, Kalk

oder Flugasche. Neben kürzesten Analysenzeiten zeichnet sich das System vor allem durch eine hohe Reproduzierbarkeit der Ergebnisse aus. Dank vielfältiger Zusatzoptionen kann das Applikationsfeld des multi EA 4000 für die vollautomatische Bestimmung der Parameter TIC, TOC, EC und AOC erweitert werden. Auch die Bestimmung von Chlor, einem wichtigen Qualitätsparameter von Sekundärbrennstoffen, ist problemlos ■ möglich.

*ZUM AUTOR Dr. Tony Szuppa, Produktspezialist Elementaranalyse Analytik Jena AG D-07745 Jena Telefon +49 (0)36 417 770 info@analytik-jena.de; www.analytik-jena.de

ORIGINALPUBLIKATION [1] «Zementrohstoff in Deutschland», Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e. V., Köln; Verein Deutscher Zementwerke e. V., Düsseldorf


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CHEMIE PLUS 4-2013

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SCHÖN, WENN DIE CHEMIE STIMMT Brenntag Schweizerhall ist der führende Chemiedistributeur in der Schweiz und bietet Ihnen die ganze Bandbreite von Dienstleistungen rund um die Chemie: Bei uns finden Sie ein komplettes Angebot an Industrie- und Spezialchemikalien, die von unseren drei Lagerstandorten in der Schweiz oder direkt vom Werk des Herstellers fristgerecht und sicher zu Ihnen geliefert werden. Gleichzeitig können wir Ihnen durch massgeschneiderte Logistiklösungen Freiraum für die Konzentration auf Ihre strategischen Produkte schaffen oder Ihre Infrastruktur entlasten, indem wir Mischungen für Sie herstellen und

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CHEMIE PLUS 4-2013

reinraum

O P TI M I E R U N G S K O N Z E P TE

Integrierte Lösungen für effiziente, sichere Reinräume und Labors Reinräume und Labors stellen grosse Herausforderungen dar, besonders was die Optimierung der Betriebskosten sowie Ansprüche an Qualität, Verfügbarkeit und Sicherheit betrifft. Es handelt sich um ressourcenintensive Arbeitsumgebungen sowohl im Hinblick auf Personal als auch auf Sachwerte. Reinräume und Labors versorgen stark regulierte Märkte und sind gleichzeitig potenziellen Gefahren wie risikoreichen Substanzen und Prozessen, Kontamination, Bränden oder Explosionen ausgesetzt. Folgerichtigerweise werden in diesen Umgebungen Lösungen eingesetzt, die auf intelligenter Gebäudetechnologie basieren, welche die Anforderungen und Richtlinien zur Qualitätssicherung erfüllen können.

R O B E R TO FU M A G A L LI *

S

olche Lösungen minimieren Risiken, steigern die Effizienz von Abläufen und Prozessen und stellen die verifizierbare Einhaltung aller relevanten Vorschriften und Richtlinien sicher. Sie integrieren alle gebäudetechnischen Gewerke zur Steuerung und Überwachung von Reinräumen und Labors und gewährleisten so den Komfort und die Sicherheit der Mitarbeiter. Zudem schützen sie Personal, Prozesse und Umwelt, bieten einen sicheren und energieeffizienten Betrieb, reduzieren gleichzeitig die Lifecycle-Kosten nachhaltig, verhindern Kontamination, sind flexibel bezüglich künftiger Migrationen und gewährleisten einheitliche Herstellungsstandards.

Integrale Sicherheitslösungen und Effizienz sensibler Arbeitsplätze Labors und Reinräume sind anspruchsvolle Arbeitsbereiche. Die Umgebungsbedingungen im Labor haben direkten Einfluss auf die Personensicherheit und die Forschungsqualität in den kritischen Bereichen der Life Science Industrie. In kritischen Umgebungsbedingungen haben Personen- und Produkt-

schutz oberste Priorität. Zu jedem Zeitpunkt muss gewährleistet werden, dass es zu keiner Verunreinigung des Produktes durch Querkontamination kommt. Im gesamten Prozess sind Sachwerte wie Rohstoffe, geistiges Eigentum und wertvolle Fertigprodukte zu sichern. Eine Sicherheitslösung, die Zugangskontrolle Die Aufrechterhaltung von Reinraumbedingungen ist in den Life Scienmit Videoüberwachung ces-Industrien zentral. kombiniert, kann den Zutritt durch Unbefugte verhindern und das darfsgesteuerte Beleuchtung und Belüftung Risiko von Manipulation, Industriespionage ist schon mithilfe herkömmlicher Präsenzund Diebstahl reduzieren. Integrale Sicher- melder möglich; gekoppelt mit der Zutrittsheitslösungen für Zutrittskontrolle, Video- kontrolle lässt sich aber durch massgeüberwachung und Einbruchmeldung eignen schneiderte Szenarien flächendeckend eine sich ganz besonders zur Absicherung von noch effizientere Beheizung, Kühlung, Bekritischen Umgebungen und Prozessen, da lüftung und Beleuchtung erzielen. So kann sie beispielsweise differenzierte Zutrittspro- etwa der Raumkomfort abhängig von den file für unterschiedliche Personengruppen Personen, die einen Raum betreten, indiviermöglichen. duell eingestellt werden. Wenn es sich um In Verbindung mit einem intelligenten Ge- Reinigungspersonal handelt, das körperliche bäudemanagementsystem bietet das Zu- Arbeit verrichtet, setzt das System die Temtrittskontrollsystem zusätzliche Vorteile. Be- peratur auf einen niedrigeren Wert als bei einem Chemiker oder Techniker, der in erster Linie sitzende Tätigkeiten ausübt, erhöht dafür aber die Luftaustauschrate. Dadurch ergibt sich nicht nur ein höherer Komfort für den Raumnutzer, sondern auch eine Steigerung der Energieeffizienz.

Integrierte Gebäudeautomations- und Brandschutzlösungen

Die vorkonfigurierte und konforme Systemlösung CMT (Compact Monitoring Technology) überwacht, erfasst, speichert und analysiert alle GMP-relevanten Daten von umgebungskritischen Bedingungen. (Bilder: Siemens)

Integration bedeutet höhere Sicherheit, bessere Übersicht, erhöhter Investitionsschutz und optimierte Prozesse, beispielsweise bei Brandschutzlösungen, die im Zusammenspiel mit der Gebäudeautomation optimierte Abläufe im Ereignisfall anbieten. Der zen-


trale Überblick über ein Areal oder mehrere Standorte erleichtert die Ereignisbehandlung, gewährleistet Sicherheit in kritischen Situationen und ist entscheidend für die Standardisierung und Optimierung. In wissenschaftlichen Einrichtungen sind aufgrund der verwendeten Substanzen und Prozesse, die manchmal zu starker Staub- und gefährlicher Aeorosolbildung führen, dedizierte Brandmeldeanlagen erforderlich. Typische Brandursachen in solchen Umgebungen sind u. a. Kurzschlüsse, Selbstentzündung von Ablagerungen in Lüftungskanälen oder das Austreten leicht entzündlicher Flüssigkeiten und Gase. Brand- und Rauchschäden können zum Verlust von Produkten, Geräten und Sachwerten führen und so innerhalb weniger Minuten beträchtliche finanzielle Verluste verursachen. Gleichzeitig kann aufgrund des unkontrollierten Luftflusses eine Querkontamination entstehen. Empfindliche Anlagen und Produkte werden so unbrauchbar und müssen ersetzt beziehungsweise entsorgt werden. Der daraus resultierende Produktionsausfall und mögliche Imageverlust kann zusätzlich beträchtliche finanzielle Auswirkungen nach sich ziehen. Um dies zu verhindern, müssen Gaswarnanlagen kontinuierlich die Umgebungsluft auf störende Fremdgase in Reinräume kontrollieren. Kombiniert mit einem Branddetektionskonzept inklusive Rauchund Ansaugrauchmeldern in einem Loop wird verhindert, dass Brände oder Rauchpartikel auf die angrenzenden Reinräume übergreifen. In Labors werden auch Reaktionslösungen durch Hitzequellen getestet. Dadurch steigt das Risiko eines Brandausbruchs in der Abzugshaube von Laborkapellen, bei welchem die Laboranten und Chemiker unmittelbar arbeiten. Speziell zum Schutz von Laborräumen entwickelte Systeme basieren meist auf linearer Brandmeldetechnologie. Sie erkennen erste Anzeichen eines Brands schon innert weniger Sekunden. Innerhalb der Abzugshauben werden in der Regel automatische Brandlöschungssysteme verwendet. Die Integration solcher Systeme mit einem Managementsystem minimiert Risiken und erleichtert in Laborräumen die Überwachung der Betriebsbedingungen und in Abzugshauben die Kontrolle des Löschmitteldrucks. Dank der Integration von Brandmelde- mit Gebäudemanagementsystemen ergibt sich ein wesentlich besserer Überblick und es lassen sich noch mehr Prozesse automatisieren, gleichzeitig das Risiko minimieren und die Verfügbarkeit erhöhen. In einem Notfall kann dies von unschätzbarem Wert sein. Falls beispielsweise die Konzentration toxischer Gase zunimmt, erhöht sich automatisch die Abluftrate der Belüftungsanlage und die Abfuhr schädlicher Dämpfe wird beschleunigt. Bei Brand heben sich die Jalousien automatisch an, verbessern die Sicht und erleichtern Rettungsdiensten den Zugang. Reibungslose Evakuierungsdienste, die in einem Notfall unabdingbar sind, um den Betroffenen schnell und effizient klare und prägnante Anweisungen zu vermitteln und Panik zu verhindern, können ebenfalls in eine ganzheitliche Gebäudemanagementlösung integriert werden. Im Ereignisfall helfen sprachbasierte Meldungen durch präzise Informationen und Handlungsanweisungen Menschenleben zu retten.

Energieeffizientes Arbeitsumfeld in anspruchsvollen Bereichen Mit optimaler Technologie ausgestattete Life Science-Einrichtungen bieten die Möglichkeit, hohe Mengen an Energie zu sparen, denn die Gebäudeautomation kann die Heiz-, Kühl- und Belüftungsleistung sowie die Beleuchtung bedarfsgerecht anpassen.

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CHEMIE PLUS 4-2013

In kritischen Umgebungsbedingungen muss zudem zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden, dass es zu keiner Verunreinigung des Produktes durch Querkontamination kommt. Die bewegte Luft dient hierbei als wesentliche Schutzbarriere, deren Lufttemperatur, Luftfeuchte und Partikelkonzentration ebenfalls einen Einfluss auf die Produktqualität ausüben. 65 Prozent der Energiekosten werden für die Prozesse durch Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen verursacht. Ein integriertes Monitoring-System zur Überwachung kritischer GxP-Parameter wie Druck, Feuchte, Temperatur sowie Partikelkonzentration erzielt Einsparungen, wie z. B. die Einbindung von Partikelzählern eine Optimierung der Ventilatoren erlaubt. Die Drehzahl der Zuund Abluftventilatoren wird unter Berücksichtigung der Mindest-Luftwechselrate und Partikelkonzentration im Reinraum dem tatsächlichen Bedarf angepasst. Damit wird die Energieeffizienz der Anlage verbessert.

Überwachung und Sicherung aller GxP-relevanten Parameter In der Life Science-Industrie ist die Aufrechterhaltung der Reinraumbedingungen bei Prozessen und Umgebungen rund um die Produkte zentral. Hinsichtlich der Qualität der konditionierten Luft von HLK-Anlagen muss jederzeit durch einen dokumentierten Nachweis die Erfüllung internationaler Richtlinien aufgezeigt werden können. Der Trend geht zu unabhängigen, risikobasierten Überwachungssystemen. In Übereinstimmung mit den einschlägigen Richtlinien

reinraum

der Life Science-Industrie (z. B. Good Automated Manufacturing Practice, GAMP) brauchen nur die Parameter eines Systems validiert zu werden, die im Rahmen einer Einflussanalyse als GMP-relevant eingestuft werden. Dank dieses Ansatzes lassen sich die Kosten für das Überwachungssystem und seine Validierung beträchtlich senken. Die vorkonfigurierte und konforme Systemlösung CMT (Compact Monitoring Technology) von Siemens überwacht, erfasst, speichert und analysiert alle GMP-relevanten Daten von umgebungskritischen Bedingungen. Zudem werden mit der kompakten und zuverlässigen Lösung alle internationalen GMP-Anforderungen erfüllt und der valide Betrieb einfach und sicher unterstützt. CMT arbeitet autark, lässt sich aber auch problemlos in die bestehende IT-Infrastruktur integrieren und bequem bedienen. Die auf einem risikobasierten Ansatz und Standardtechnologien beruhende Lösung gewährleistet die kontinuierliche Überwachung von bis zu einhundert GMP-kritischen Datenpunkten anhand präziser, zertifizierter Sensoren. Gemessen werden sämtliche prozesskritischen und qualitätsrelevanten Umgebungsparameter wie Temperatur, Feuchtigkeit, Partikelzähler, Luftdruck und Luftströmungsgeschwindigkeit. Oberste Prioriät hat die Konformität mit den einschlägigen GMP-Richtlinien. Darüber hinaus kann auch der Zugang zu umgebungskritischen Produktionsbereichen und sensiblen Geräten kontrolliert werden. Wenn die Parameter eines überwachten Systems die festgelegten Unter- oder Obergrenzen erreichen, wird so-

fort Alarm ausgelöst. Die Lösung bietet ausserdem integrierte Rekalibrierungswarnungen für Sensoren. CMT zeichnet alle relevanten Parameter vorschriftsgemäss auf stündlicher, täglicher und wöchentlicher Basis auf und speichert sie geschützt und fälschungssicher. Für den Fall einer kurzfristigen Systemwiederherstellung werden sämtliche Daten automatisch auf einem externen Medium gesichert (Backup). Aufgrund ihrer Skalierbarkeit kann die CMT-Lösung auch mit den wachsenden Anforderungen einer Installation problemlos Schritt halten. Fazit: Die genannten Beispiele zeigen, dass durch Integrationen gebäudetechnischer Gewerke in Labors und Reinräume Komfort, Effizienz und Sicherheit durchgängig erhöht wird. Entsprechende Lösungen schützen Personal, Prozesse und Umwelt nachhaltig, bieten einen sicheren und energieeffizienten Betrieb, verhindern Kontamination, sind flexibel bezüglich künftiger Migrationen und gewährleisten zudem einheitliche Herstellungsstandards. Darüber hinaus lassen sich die Kosten sowohl kurz- als auch langfristig senken, da der Reinraum bzw. das Labor sicherer und effizienter wird und – mit der CMT-Lösung von Siemens – der valide Be■ trieb GMP-konform unterstützt wird. * ZUM AUTOR Roberto Fumagalli, Sales and Market Manager Pharma, Building Technologies Division Siemens Schweiz AG CH-6312 Steinhausen Telefon 0585 579 200 www.siemens.ch


reinraum

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REINIGUNG

Reinigungsvalidierung durch Online-TOC-Bestimmung Moderne TOC Analyzer bestimmen organische Verunreinigungen online bei sehr kurzen Ansprechzeiten. Sie sind somit prädestiniert für den Einsatz in der Reinigungsvalidierung.

KLAUS-PETER MANG*

D

er Final Rinse nach CIP-Prozessen (Cleaning in Place) lässt sich komfortabel online mit der Leitfähigkeitsmessung überwachen. Wird der durch das Europäische oder Amerikanische Arzneibuch (EP bzw. USP) gesetzlich vorgeschriebene Maximalwert unterschritten, kann der Spülprozess beendet werden. Die InlineMessung der Leitfähigkeit in Spülwasser mit Pharmawasserqualität ist eine robuste, langlebige, kostengünstige und leicht zu verifizierende Methode, um nachzuweisen, dass anorganische, ionogene Verunreinigungen die zulässigen Grenzwerte nicht überschreiten. Da die Leitfähigkeitsmessung aber keine organischen Verunreinigungen erfasst, die i. d. R. nicht ionogen sind, wird zusätzlich auch die TOC-Bestimmung (Total Organic Carbon) des Spülwassers verlangt (siehe Tabelle 1).

Vorteile der Online-TOC-Bestimmung Noch oft vorzufinden ist die manuelle Probenahme und anschliessende TOC-Bestimmung im Labor. Diese Methode ist aufwendig und fehleranfällig. Sie stellt zudem nur

eine Momentaufnahme dar, und ihre Nachweisgrenze liegt meistens über den niedrigen TOC-Gehalten, die neue, leistungsfähige Pharmawasseranlagen erreichen. Die Aufnahme von TOC aus der Umgebung (z.B. durch Lösemitteldämpfe) bei Probenahme, -transport und -verarbeitung kann sehr schnell zu erhöhten Befunden führen, obwohl die Wasserqualität in Ordnung ist. Bei modernen Wasseranlagen liegt der TOC-Gehalt meist unter 10 ppb C, die Nachweisgrenze der Labormethode jedoch bei >25 ppb C. Somit ist die Offline-Methode in vielen Fällen ungeeignet. Moderne TOC-Analyzer bestimmen organische Verunreinigungen online bei sehr kurzen Ansprechzeiten und sind somit prädestiniert für den Einsatz in der Reinigungsvalidierung.

Schnelle TOC-Messtechnik Das Verfahren der dynamischen UV-Oxidation ist die einzige Methode, die tatsächlich den TOC online misst und somit permanent eine Aussage über die Wasserqualität liefert. Ausserdem weist sie die kürzeste Reaktionszeit mit Ansprechzeiten< 1 Minute

auf. Bei Analyzern, die die Probe batchweise oxidieren, liegt das Ergebnis zeitverzögert nach ca. 7 bis 15 Minuten vor. Während der Oxidation fliesst die Wasserprobe am Analyzer vorbei, die Wasserqualität kann also nicht lückenlos überwacht werden. Bei der dynamischen UV-Oxidation wird die Wasserprobe dem Analyzer kontinuierlich mit einer Flussrate von 20 ml/min zugeführt und zunächst die Leitfähigkeit gemessen. Danach fliesst sie durch eine Wendel aus Quarzglas, in deren Mitte eine UV-Lampe platziert ist, deren Licht beim Strahlungsmaximum von 185 nm so energiereich ist, dass im Wasser Hydroxylradikale gebildet werden, die die organischen Verunreinigungen oxidieren können. Eines der Endprodukte der Oxidation ist CO2, das in Wasser Kohlensäure bildet, die teilweise dissoziiert und somit die per se niedrige Leitfähigkeit erhöht. Anhand des Anstiegs der Leitfähigkeit vor und nach UV-Oxidation wird der TOC berechnet. Volumen und Durchmesser der Quarzwendel sind in Kombination mit der vorgegebenen Flussrate so gewählt, dass die Verweildauer der Probe für eine volständige Oxidation ausreicht. Gleichung 1: UV-induzierte Oxidation CxHyOz + OH⭈ ¨ x CO2 + z H2O Gleichung 2: Anstieg der Leitfähigkeit CO2 + H2O ¨ H2CO3 ¨ H+ + HCO3-

Einsatz in der Reinigungsvalidierung

Abb. 1: Prinzip der TOC-Messung durch Differenzleitfähigkeit.

Voraussetzung für den Einsatz eines OnlineTOC-Messsystems ist eine kurze Reaktionszeit, um auch die Spülzeiten kurz zu halten. Vorteilhaft ist auch das Verhalten des Analyzers, der automatisch vom Messbetrieb in Stand-by wechselt und umgekehrt, je nachdem, ob er vom Probenwasser durchflossen wird oder nicht. Für die Reinigungsvalidierung haben sich folgende Prozessschritte bewährt, die eine Kontamination des TOC-


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Abb. 2: Oxidationskammer.

Analyzers mit Verunreinigungen verhindern und eine kurze Ansprech- und Spülzeit mit minimalem Wasserverbrauch gewährleisten: 1. Ventil Spülwasserabfluss zum TOC-Analyzer geschlossen; Analyzer in Stand-by (UV-Lampe ausgeschaltet). 2. Spülen mit Wasser (je nach Anforderung WFI, HPW oder PW) bis zum Unterschreiten des gesetzlichen Grenzwerts. 3. Ventil Spülwasserabfluss zum TOC-Analyzer öffnen. 4. TOC-Analyzer wechselt automatisch von Stand-by in den Messbetrieb (einschalten der UV-Lampe). 5. Spülen der Oxidationskammer und Stabilisierung des Messwerts über 3 Minuten. 6. Auswertung des TOC-Messwerts; falls der festgelegte Grenzwert unterschritten ist, ist der Final Rinse abgeschlossen; falls nicht – Wiederholung der Schritte 1 bis 6.

Geeignetes Messsystem Der TOC-Sensor 5000 hat sich tausendfach

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in der kontinuierlichen Überwachung von Rein(st)wasser bewährt. In Verbindung mit dem Anzeige- und Bediengerät M800 ist er aufgrund seiner Messtechnik bestens geeignet für den Einsatz in der Online-Reinigungsvalidierung. Das System erfüllt die folgenden Voraussetzungen: ■ kurze Ansprechzeit ■ kontinuierliche Messung ■ automatischer Wechsel zwischen Messmodus und Stand-by ■ Überwachung des Probendurchflusses ■ vollständige Konformität zu den Vorgaben der Pharmacopöen Eine reine Kostenbetrachtung zeigt, dass sich das System innerhalb von etwa 11 Monaten gegenüber der Offline-TOC-Bestimmung amortisiert. Weitere Vorteile sind der Ausschluss von falschen Messergebnissen auf Grund von fehlerhaftem Probenhandling, die kurze Analysezeit und die Möglichkeit der Automatisierung des kompletten Reinigungsprozesses mit Online-Freigabe ■ des Final Rinse.

* ZUM AUTOR Dr. Klaus-Peter Mang Leitung Produktmanagement Mettler-Toledo GmbH Geschäftsbereich Prozessanalytik D-35396 Giessen Telefon +49 (0)641 507-373 Klaus-Peter.Mang@mt.com; www.mt.com

Abb. 3: 5000TOCi-Sensor mit M800 Transmitter.

ORIGINALPUBLIKATIONEN [1] USP ‹643› Total Organic Carbon [2] EP 2.2.44 Total Organic Carbon in Water for Pharmaceutical Use [3] USP ‹645› Water Conductivity [4] EP 6.3: Water for Injections, Water Highly Purified, Water Purified [5] Belimed Newsletter 1/2008


Touch me! LOUNGES 2013

Reinräume im «Rampenlicht»

Mit dem neuen Multi-TouchRegler Pilot ONE® erledigen Sie Ihre Temperieraufgaben einfacher und schneller als jemals zuvor. Jetzt serienmäßig bei allen Temperiersystemen, Umwälzkühlern und Thermostaten – ohne Aufpreis!

Die diesjährigen LOUNGES in Karlsruhe (5. bis 7. Februar 2013) gaben einen Überblick über das gesamte Spektrum moderner Reinraumtechnologien. Besucher erhielten nicht nur einen Eindruck von dem enormen Innovationspotenzial, das die Cleanroom-Branchen auszeichnet; sie durften auch ein vielseitiges «Bühnenprogramm» goutieren. RALF MAYER

R

einraumkleidung muss regelmässig in vorgegebenen Intervallen gewechselt werden – mindestens einmal wöchentlich, in Reinraumklasse A und B jedoch mindestens einmal täglich. In der Praxis ist die Wechselfrequenz meistens höher. So ist in Reinräumen ohnehin bei jedem Neueintritt eine neue Kleidung erforderlich, und auch im nicht-sterilen Bereich sind Tätigkeiten an verschiedenen Produkten in ein und demselben «Outfit» als problematisch einzustufen. Die häufigen Umkleideaktionen können den Arbeitsrhythmus beispielsweise in einer pharmazeutischen Produktion erheblich stören.

Dekontamination statt Kleiderwechsel Abhilfe schaffen könnte eine Personenschleuse oder ein Verfahren, welches es erlaubt, verschiedene Sicherheitszonen zu betreten, ohne jedes Mal die Kleidung wechseln zu müssen – zumindestens in den Fällen, in denen ein Wechsel nicht zwingend regulatorisch vorgeschrieben ist. Diese «Vision» will die auf innovative Entwicklungen fokussierte Ortner Reinraumtechnik GmbH im österreichischen Villach in die Praxis umsetzen. Die Ergebnisse eines entsprechenden Projekts, das u. a. von der TU Graz begleitet wurde, stellte Stefanie Rud von Ortner Reinraumtechnik an den diesjährigen LOUNGES in Karlsruhe vor. Gesucht wurde nach einer wirkungsvollen, in einem validierbaren Prozess ablaufende Desinfektionsmethode für bekleidete Personen. Eine solche Desinfektion sollte totzonenfrei, ganzheitlich (Schuhe, Hände, Körper) und mit akzeptablem Zeitaufwand erfolgen. Die angewandte Technik der Luftdusche wird diesen Ansprüchen gemäss der Projektstudie nicht gerecht, u. a. weil Partikel der Grösse ⱕ 7 μm damit nicht ausreichen bzw. gar nicht beseitigt werden kön-

nen. Die Projektpartner evaluierten daher neue Konzepte, von denen sich die «lichtaktivierte Dekontamination» nicht nur als die faszinierendste, sondern auch praktikabelste Option erwies. Photodynamik beschreibt eine Reaktion, die durch die Einwirkung von Licht auf lichtabsorbierende Moleküle hervorgerufen wird. Ausgangspunkt ist ein Photosensitizer (in der Regel ein Farbstoff), der durch Lichteinstrahlung in einen angeregten Zustand versetzt wird. Der angeregte Photosensitizer kann direkt mit dem Substrat reagieren (Typ I Reaktion), wobei via Elektronentransfer im Farbstoff und im Substrat Radikale gebildet werden. Bei der Typ II Reaktion überträgt der Photosensitizer seine Energie auf den anwesenden molekularen Sauerstoff. Es entstehen unter an-

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Zahlreiche Präsentationen belebten das LOUNGES-Geschehen.

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derem hochreaktive Singulett-SauerstoffMoleküle, die mit dem Substrat reagieren. In der Medizin werden im Rahmen der Photodynamischen Therapie zum Beispiel Tumoren auf besonders nebenwirkungsarme Art bekämpft. Ortner Reinraumtechnik schlägt nun vor, die photodynamische Methode zur Desinfektion von Textilien und Oberflächen einzusetzen. Dass dies funktioniert, wurde in verschiedenen Versuchen bewiesen, wie Stefanie Rud in ihrem Vortrag an den LOUNGES darlegte. So wurden Kunstfasern, die einen Photosensitizer enthielten, mit Staphyxcoccus-Bakerien infiziert. Nach der Bestrahlung mit Licht wurde innerhalb von 3 Minuten eine massive Reduktion der Mikroben registriert. Mit einer geringen Konzentration an Farbstoff lassen sich gemäss der Expertin innerhalb kürzester Zeit Mikroben-Reduktionen in der Grössenordnung Log 6 realisieren. (Das heisst, eine Million Mikroben werden auf eine Anzahl von 10-6, also quasi Null, reduziert.) Bei der photodynamischen Desinfektion handle es sich um einen äusserst effektiven Prozess, dessen Einsatz für Stoffe und Personen unbedenklich sei. Effektiv auch deshalb, weil der Farbstoff nach Angaben von Ortner viele Male reaktivierbar ist. Das österreichische Unternehmen entwickelt ein Personenschleusensystem, welches neben den Funktionen der Partikelentfernung zusätzlich eine auf Photodynamik basierende Oberflächen- bzw. Bekleidungsdesinfektion leistet. Umgesetzt werde dies mit einem besonders ausgeklügelten, intelligenten Lichtmanagement und energiesparender LED-Technologie. Das Potenzial der lichtinduzierten Desinfektion erschöpft sich nicht in der «Reinhaltung» von Kleidung. Zukünftig sollte es möglich sein, ganze Räume, inklusive Maschinen und Anlagen, nachhaltig von Mikroorganismen zu befreien. Der Schwerpunkt liege dabei auf der Entwicklung von photoreaktiven Oberflächen, heisst es in einem Prospekt der Ortner Reinraumtechnik.

Innovative Branche Die soeben beschriebene neue Desinfektionstechnik ist nur ein Beispiel für das enorme Innovationspotenzial, das den Reinraumtechnologien innewohnt. Zahlreiche im Bereich Contamination Control tätige Unternehmen arbeiten mit wissenschaftlichen Instituten zusammen, um effiziente, zum Teil branchenspezifische Reinraumlösungen zu entwickeln. Die Einsatzgebiete –

reinraum

von der Automobilindustrie über die Elektronikbranche und die pharmazeutische Industrie bis hin zu Apotheken und Spitälern – sind ebenso vielfältig wie die involvierten wissenschaftlichen Disziplinen. Einen Eindruck davon erhielten die Besucher der diesjährigen LOUNGES im umfangreichen Vortragsprogramm sowie an den Ständen der Ausstellerfirmen. Drei Innovationen wurden in diesem Jahr erstmals mit einem Preis – dem «CLEAN!»-Award – ausgezeichnet. Einen «CLEAN!» erhielten u. a. die Schweizer Firma MBV AG für die von ihr entwickelte neue Methode zum kontinuierlichen Messen der biologischen Luftbelastung in Isolatoren und RABS-Systemen (vergl. «Chemie plus» 3/2013, Seite 14) sowie die AAF-Lufttechnik GmbH für ihre innovativen Hochleistungsfilter, in denen die neueste Generation von ePTFE-Membranen zum Einsatz kommt.

Innovation ist Trumpf: Im Vordergrund die «CLEAN!»preisgekrönten Produkte. (Bilder: R. Mayer)

Auf lebhaftes Interesse des LOUNGES-Fachpublikums stiess z.B. auch eine Innovation der SKAN AG: Das von dem Baselbieter Unternehmen entwickelte automatische Handschuhprüfgerät WirelessGT dürfte den Produktionsalltag in zahlreichen pharmazeutischen Betrieben zukünftig prägen (siehe Seite 37 in dieser Ausgabe). Über ein innovatives Konzept zur Desinfektion von Reinräumen in der biopharmazeu-

tischen Industrie referierte Oguz Ozkeser von der Basan GmbH, der Reinraumdivision von VWR: Unter einem «Sterilant» versteht man laut USP einen Wirkstoff, der (flüssig oder in der Dampfphase) sämtliche Formen von mikrobiellem Leben, inklusive Pilze, Viren sowie alle Formen von Bakterien und deren Sporen vernichtet. Vor allem aufgrund ihrer Wirksamkeit gegen Sporen unterscheiden sich Sterilanten von zahlreichen «normalen» Desinfektionsmitteln wie etwa 70% Isopropanol. Unter den validierten Wirkstoffen, die möglicherweise als «Cold Sterilant» Verwendung finden können, besitzt gemäss Ozkeser eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Peressigsäure die grössten Potenziale. Die Substanz ist auch bei relativ niedrigen Konzentrationen als Cold Sterilant validierbar. Die von der USUmweltbehörde zugelassene Substanz ist 100% biologisch abbaubar – bei der Zersetzung entstehen Essigsäure, Wasser und Sauerstoff –, produziert keine toxischen Dämpfe und ist in ultrareiner oder pharmazeutischer Qualität zu haben. Gezeigt wurden an den LOUNGES auch gerätetechnische Neuheiten: Ein Beispiel sind die «Megalam Green-Filter» von Camfil, die dank patentierter Rahmenkonstruktion mit T-Profil besonders gewichtsarm und einfach zu handhaben sind – und sich somit von zahlreichen anderen Luftfiltern mit Kunststoffrahmen positiv abheben. Die Reinraum LOUNGES waren auch in diesem Jahr mit «Vision Pharma», dem Forum für pharmazeutische Produktion, gekoppelt. Quasi sämtliche Unternehmen des deutschsprachigen Raums, die Beiträge zu diesen Technologiezweigen leisten, gaben sich in Karlsruhe ein Stelldichein. Darunter Siemens, Schülke, Steris, Swan, Mettler-Toledo, Hach Lange, Elpro, Vaisale, CAS sowie über 200 weitere Grossunternehmen und spezialisierte KMU, die sich als Aussteller oder Eventpartner in Karlsruhe engagierten. Ein Pluspunkt gegenüber früheren Veranstaltungen: Es gab mehr «action». Vom Publikum goutiert wurden z. B. die zahlreichen Präsentationen auf den «Aktionsbühnen». Auch hier zeigte sich die thematische Vielfalt von Cleantech: Von der Live-Explosion zur Präsentation von Ex-Schutz-Konzepten (Rembe) über computergestützte Produktionen im Isolator (SKAN/Berner) bis hin zum mobilen Reinraumzelt (MRCT) – die Branche demonstrierte auf anschauliche Weise ihren enormen Aktionsradius. ■


reinraum

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W I R E L E S S G T VO N S K A N

Automatische Handschuh-Prüfung – effizient und prozesstauglich Beim Arbeiten in Isolatoren oder RABS geht ein wesentliches Kontaminationsrisiko von undichten Handschuhen aus. Die Regulierungsbehörden verlangen daher die regelmässige Durchführung von Handschuh-Integritätstests. Mit ihrem neuen vollautomatischen Handschuhprüfsystem erfüllt die SKAN AG nun das Bedürfnis der pharmazeutischen Industrie, solche Tests effizient und ohne Beeinträchtigung der Prozessabläufe durchzuführen. RALF MAYER

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ritische Prozesse wie etwa aseptische Produktionen werden in pharmazeutischen Betrieben häufig in Isolatoren durchgeführt. Isolatoren gewährleisten eine komplette Abgrenzung zwischen dem hochgradig reinen inneren Arbeitsbereich und dem Aussenraum, der typischerweise lediglich Reinraumklasse D aufweisen muss. Der Zugriff in den Arbeitsbereich erfolgt von aussen über die an der Isolator-Scheibe montierten Handschuhe. Um dem Bediener feinmotorische Arbeiten zu ermöglichen, müssen die Handschuhe aus einem dünnen, flexiblen Material gefertigt sein, das zudem die Dekontamination z. B. mit Wasserstoffperoxid unbeschädigt überstehen sollte. Bevorzugterweise kommt dafür chlorsulfoniertes Polyethylen (CSPE) mit einer Schichtdicke von rund einem halben Millimeter zum Einsatz. Ein derart dünnes Material birgt indes auch immer das Risiko von Perforierungen, weshalb die Handschuhe als Hauptquelle für Kontaminationen beim Arbeiten im Isolator gelten. Verschiedene Regulierungsbehörden schreiben daher vor, Isolator-Handschuhe regelmässig auf Löcher und Risse hin zu überprüfen. So fordert etwa die FDA in ihren Richtlinien für die aseptische Arzneimittel-Produktion, die Handschuhe bei jedem Gebrauch visuell auf makroskopi-

Abb. 1: Vollautomatisches Handschuhprüfsystem WirelessGT.

sche Defekte zu überprüfen und darüber hinaus routinemässig physikalischen Integritätstests zu unterziehen. Verschiedene Handschuhprüfmethoden stehen zur Verfügung, mit denen die regulatorischen Anforderungen – mindestens formal – erfüllt werden können. Der Praktiker in der pharmazeutischen Industrie möchte aber mehr: Er verlangt nach Testsystemen, die nicht nur zuverlässig Löcher erkennen, sondern auch prozesstauglich sind. Kurz-

Abb. 2: Ablauf eines Druckabfalltests mit WirelessGT; die Testdauer beträgt rund 15 Minuten.

(Bilder: SKAN)

um, gefragt sind routinemässig anwendbare Tests, welche die betrieblichen Abläufe so wenig wie möglich behindern. In einer aktuellen Studie [1] wurden verschiedene Handschuhprüfmethoden unter diesen Gesichtspunkten untersucht. In dieser von der SKAN AG in Kooperation mit der Novartis Pharma AG und der Hochschule AlbstadtSigmaringen (D) durchgeführten Studie wurden die Testhandschuhe mit Nadeln verschiedener Grösse (0,4 mm, 0,6 mm und


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reinraum

Mikrobiologische Kontrolle Im Rahmen ihrer Studie [1] führten die Handschuhtester auch mikrobiologische Tests an den Handschuhinnenseiten (wie von der FDA empfohlen) sowie in der Arbeitsumgebung durch. Die Ergebnisse sind eher beruhigend: Von einem Bioload im Inneren eines preforier-

0,8 mm Durchmesser) nach einem bestimmten Schema perforiert. Die Forscher wählten dabei jene Stellen aus, an denen in der Produktionspraxis am häufigsten Löcher auftreten – z. B. die Daumenspitze, die Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger sowie der Handschuhrand. Die Testhandschuhe verschiedener Grössen waren alle aus dem gleichen CSPE-Material gefertigt. Folgende Prüfmethoden wurden von den Forschern durchgeführt und systematisch miteinander verglichen: ■ Wasserhalte-Test: Handschuh wird mit Wasser aufgepumpt, austretende Wassertropfen zeigen Löcher an (visuelle Erkennung). ■ Ammoniak-Test: Handschuh wird mit NH3 gefüllt, ein um den Handschuh gelegtes Indikator-Tuch zeigt austretentes NH3 an. ■ Peressigsäure-Test: gleiches Vorgehen mit C2H4O. ■ Helium-Test: Austretendes He wird mit einer elektronischen Sonde detektiert. ■ Partikel-Test: Eine Handschuhseite wird mit einem Partikel-Strom hoher Dichte «beschossen». Auf der gegenüberliegenden Seite identifiziert ein Partikelzähler Löcher im Material. ■ Druckhaltetest (Flow-Test): Luft wird in den Handschuh gepumpt und der Druck über einen bestimmten Zeitraum aufrechterhalten. Übersteigt die per Flow-Meter gemessene Luftmenge ein bestimmtes Limit, zeigt dies Leckagen an. ■ Druckabfalltest (Presssure Drop): Ähnliches Prinzip wie beim Flow-Test. Unterschied: Sind Löcher vorhanden, nimmt der Druck im Handschuh ab. Dieser Druckabfall wird gemessen. ■ Visuelle Prüfung: ohne Hilfsmittel. Gefragt ist allein die Fähigkeit des «blossen Auges». Die Analyse der Testprotokolle brachte gleichsam Überraschendes und weniger Überraschendes zutage. Am Beispiel der visuellen Prüfung zeigte sich (wieder einmal), wie wichtig gute Schulung sein kann: Nahmen ungeschulte Mitarbeiter die Handschuhe «in Augenschein», detektierten sie weniger Löcher als sämtliche instrumentellen Tests. Die höchste Empfindlichkeit (99 Pro-

ten Handschuhs geht kein Kontaminationsrisiko aus, sofern sich die Mikrobenkonzentration im realistischen Rahmen bewegt. Grundsätzlich sind Mikroorganismen indes in der Lage, Handschuhundichtigkeiten zu durchdringen, insbesondere dann, wenn der Bioload unrealistisch hoch ist.

zent Lochdetektion) von allen Methoden erreichte die visuelle Prüfung hingegen, wenn sie von speziell trainierten Personen durchgeführt wurde. Bei den instrumentellen Methoden zeigte der Wasserhalte-Test zwar die höchste Empfindlichkeit (99 Prozent Lochdetektion). Diese Methode erwies sich aber – zusammen mit dem Partikel-Test – als die am wenigsten prozesstaugliche. Sämtliche Diffusionstests erfordern aufwendige Installationen und bergen zusätzliche Kontaminationsrisiken (z.B. spritzendes Wasser, ausser Kontrolle geratene Partikel oder Chemikalien). Zur routinemässigen Anwendung in pharmazeutischen Reinräumen taugen sie daher nicht. Anders die beiden Druckluft-basierten Methoden: Der Druckhaltetest und der Druckabfalltest bieten gemäss der Studie gute Voraussetzungen und für eine routinemässige Anwendung in pharmazeutischen Umgebungen. Ihre Detektionsfähigkeit nimmt zu, wenn ein breites Druckspektrum eingestellt werden kann. Entscheidende Vorteile für den Produktionsalltag: Die Druckluft-basierten Tests können an montierten Handschuhen vorgenommen werden und zwar an mehreren gleichzeitig – und sie lassen sich automatisieren.

WirelessGT: vollautomatisches Handschuhprüfsystem Ein System, welches diese Attribute erfüllt, hat die SKAN AG nun mit «WirelessGT» vorgestellt: WirelessGT ist ein vollautomatisches Handschuhprüfsystem für Isolatoren und RABS (Restricted Area Barrier Systems) in der pharmazeutischen Industrie. Das System erlaubt es, Druckabfalltests auch während laufender Prozesse im Barrieresystem durchzuführen. Mit einem einfachen Handgriff wird das reinraumtaugliche Testgehäuse – welches Wintersportfans an einen (leichten) Curling-Stein erinnern mag – per Click-Mechanismus auf die Handschuheingriffsöffnung (Port) fixiert. Sämtliche zum Test notwendigen Funktionen sind in diesem Akkubetriebenen Gehäuse untergebracht, welches gemäss Hersteller passend zu allen Portformaten geliefert werden kann. WirelessGT führt die Tests vollkommen autonom durch

und kommt dabei ohne Schläuche und Kabel aus. Einziges Prüfmittel ist Druckluft, sodass auch der Einsatz von Wasser oder Chemikalien komplett entfällt.

Testablauf Das auf dem Handschuhport fixierte Testgehäuse steht in drahtloser Verbindung mit einem PC (siehe Abb. 2, Phase 1). Ein RFIDMechanismus erkennt automatisch die Nummer des Handschuhports (3). Über eine selbstaufblasbare Dichtung werden Testgehäuse und Handschuhschaft fest an den Port gekoppelt (4). Nun wird der Handschuh bis zu einem Maximaldruck von 3500 Pascal (5) aufgepumpt. Die für den Test benötigte Druckluft passiert zuvor einen eingebauten HEPA-Filter. Nach einer Stabilisierungsphase (6) beginnt der Druckabfalltest. Während des gesamten vollautomatischen Testverlaufs wird der Druck in der Dichtung und im Handschuh am PC angezeigt (7). Die jeweiligen Testbedingungen werden automatisch an die Eigenschaften der unterschiedlichen Handschuhformen und -materialien angepasst. Nach Beendigung des Druckhaltetests erstellt der Computer in einem manipulationssicheren Prozess den Testbericht im PDF-Format (9). Die gesamte Testdauer inklusive Protokollierung beträgt rund 15 Minuten. Die wichtigsten Charaktere des WirelessGT Handschuhprüfsystems kurz zusammengefasst: ■ Drahtlose Übermittlung zum PC. ■ «In-Situ»-Test, keine Demontage der Handschuhe erforderlich. ■ Alle Handschuhe und Armstulpen eines Isolators können simultan gestestet werden. ■ Spezifische Testvorschriften für unterschiedliche Handschuharten. ■ Bedienerfreundliche Anwendung, Test erfolgt gemäss cGMP. ■ RFID-Erkennung des getesteten Handschuhports. ■ Löcher grösser 100 μm werden detektiert. ■ Anwendbar in Klasse-B-Reinräumen (ISO 5, Klasse 100). ■ Testdruck bis 3500 Pa. ■ WEITERE INFORMATIONEN Skan AG CH-4123 Allschwil Telefon 061 485 44 44 info@skan.ch; www.skan.ch ORIGINALPUBLIKATIONEN [1] Angela Gessler, Alexandra Stärk, Volker Sigwarth, Claude Moireandat: «How Risky are Pinholes in Gloves? A rational Appeal for the Integrity of Gloves for Isolators», PDA, Inc. 2011, DOI:10.5731/pdajpst.2011.00716


reinraum

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SWISS CLEANROOM EXPERIENCE 2013

Reinraum-Lösungen aus erster Hand – regionale Messe schafft neue Plattform Am 6. November 2013 findet in Muttenz erstmals die «Swiss Cleanroom Experience», regionale Fachmesse für Reinraum-Technologie, statt. Im Kongresszentrum des Hotels Mittenza in Muttenz werden Unternehmen und Institute dem interessierten Fachpublikum einen Eindruck von ihrer Innovationskraft vermitteln und Trends aufzeigen.

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ie Schweiz zeichnet sich durch eine grosse Vielfalt an Firmen aus, für die moderne Reinraumtechnik ein zentraler Bestandteil der Produktion ist. Die aussergewöhnlichen Anforderungen, welche diese Branchen zu erfüllen haben, führen zu immer kürzeren Innovationszyklen. Mit den erweiterten Möglichkeiten wächst auch der Bedarf an Produkten, Beratung und Wissen rund um die Reinraumtechnik. Diesen spezifischen Branchenbedürfnissen trägt nun eine neue Fachmesse Rechnung, die erstmals am 6. November in Muttenz stattfindet: Die «Swiss Cleanroom Experience 2013» (SCE) bietet ausstellenden Unternehmen und interessierten Besuchern eine massgeschneiderte Plattform zum Dialog an. Im Gegensatz zu anderen Reinraummessen legt die SCE das Schwergewicht auf die regionale Vernetzung von Anbietern und Anwendern von Cleanroom-Lösungen.

Flexible und komfortable Standgestaltung Professionelle Organisation in etablierter Lokalität ■ Attraktive Kombination aus Messe, Vortragsplattform und Networking. ■ ■

Firmen zeigen bereits grosses Interesse

Von Kopf bis Fuss auf Reinraum eingestellt: Die Swiss Cleanroom Experience 2013 deckt das gesamte Spektrum der Reinraumtechnologien ab.

Nach Auskunft von SCC waren Ende März bereits rund 50 Prozent der Ausstellerstände gebucht. Folgende Branchen sind bisher vertreten: ■ Reinraumkleider und Reinraumzubehör ■ Reinraummesstechnik und Reinraumklassifizierung ■ Reinraum-Monitoring ■ Steril- und Prozessfiltration ■ Reinraum- und Pharmaautomation ■ Mikrobiologisches Monitoring ■ Reinraumdesinfektion ■ Reinraumlüftung /Gebäudeautomation ■ Lüftungshygiene Mit weiteren namhaften Firmen wird derzeit verhandelt. «Interessierte Unternehmen sollten nicht zögern, sich bald einen Platz zu sichern», heisst es beim Veranstalter. ■

Direkte Kontake zu Entscheidern; Möglichkeit, neue Kunden anzusprechen ■ Möglichkeit, in einem Fachreferat Kompetenz zu zeigen

WEITERE INFORMATIONEN Swiss Cleanroom Concept CH-4312 Magden Telefon 076 284 14 11 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcept.ch

Vorteile für die Aussteller Gemäss Veranstalter Swiss Cleanroom Concept (SCC) eröffnet dieses Konzept den Ausstellern unter anderem folgende Vorteile: ■ Präsentation des Portfolios im Umfeld eines spezifisch interessierten Fachpublikums ■ Positionierung in einem wachsenden Markt

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reinraum

I N TE R N A TI O N A L E R I N D U S TR I E TR E F F P U N K T F Ü R R E I N R A U M TE C H N O L O G I E

Cleanzone 2013 mit Fokus auf Technologie und Life Sciences Die Premiere im vergangenen Jahr ist geglückt. Mit geschärftem Profil und unter guten Vorzeichen gehe nun die zweite Cleanzone am 22. und 23. Oktober 2013 in Frankfurt a. Main an den Start, teilt der Veranstalter, die Messe Frankfurt, mit.

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achmesse und Kongress debütierten letztes Jahr erfolgreich als neuer internationaler Industrietreffpunkt für Reinraumtechnologie. Die Cleanzone richtet sich übergreifend an alle Unternehmen und Branchen, in denen heute und morgen unter Reinraumbedingungen produziert wird. Im Jahr 2013 wendet sich die Fachmesse

Überschneidungen bieten sich in den Anwendungsfeldern Medizintechnik und Verpackungen. «Mit der Schärfung des Profils unterstreichen wir zum einen den interdisziplinären Ansatz der Cleanzone und sprechen zum anderen noch gezielter auch jene Industrien an, die sich relativ neu mit dieser hoch spannenden und zukunftsweisenden

sen Rahmen Aussteller ihr Angebot ganz individuell präsentieren können. «Neben der hervorragenden Qualität der Fachbesucher begrüsst die Branche unseren Ansatz, Reinräume in ihrer Anwendungsvielfalt praxisnah darzustellen und erlebbar zu machen. Dies gilt sowohl für die Aktionsbühne Cleanzone Plaza mit ihrem speziellen Vortragsprogramm als auch für die Standgestaltung der Aussteller. Daher freuen wir uns, dass schon jetzt einige Unternehmen angekündigt haben, mit sehr anschaulichen Exponaten zur Cleanzone zu kommen», sagt Schmid-Wiedersheim.

Cleanzone in Frankfurt

Die Cleanzone, internationaler Industrietreffpunkt für Reinraumtechnologie, ging 2012 an den Start.

laut Veranstalter noch präziser an Fachbesuchern aus zwei klaren Branchenschwerpunkten: ■ «Technologie & Mikrotechnologie» zielt auf die Zweige Mikroelektronik, Mikrosystemtechnik, Halbleiter, Luft- und Raumfahrt, Optik- und Lasertechnologie, Automotive, Elektronik und Feinmechanik. ■ «Life Sciences» umfasst die Bereiche Pharma, Kosmetik, Lebensmittel, medizinische Forschung, Apotheken und Biotechnologie.

Querschnittstechnologie befassen», sagt Johannes Schmid-Wiedersheim, Abteilungsleiter Neue Veranstaltungen bei der Messe Frankfurt Exhibition.

Grosses Interesse auf Ausstellerseite Bereits ein Dreivierteljahr vor Beginn sei die Resonanz auf die junge Fachmesse erfreulich gross, viele Unternehmen hätten ihre Teilnahme als Aussteller bereits zugesagt. Besonders gut kommt gemäss Veranstalter das freie Veranstaltungskonzept an, in des-

Zum Debüt der Cleanzone im Oktober 2012 kamen Teilnehmer aus 13 Ländern nach Frankfurt. Fachmesse und Kongress punkteten dabei mit besten Noten: 89 Prozent der Besucher und 84 Prozent der Aussteller zeigten sich in einer Umfrage mit der Premiere zufrieden bis sehr zufrieden. 46 Prozent der Besucher stammten aus dem Top-Management, 88 Prozent gaben an, in ihrem Unternehmen Einfluss auf Einkauf und Beschaffung zu haben. In ihrem zweiten Jahr sollen sowohl Fachmesse als auch Kongress international und thematisch weiter ausgebaut werden. Die Cleanzone 2013 findet am 22. und 23. Oktober 2013 in Halle 1.1 des Frankfurter Messegeländes statt, parallel zur CPhI Weltleitmesse für pharmazeutische Wirkstoffe. Als Marketing- und Contentpartner der Cleanzone wirkt wiederum die Reinraumakademie Leipzig. ■

WEITERE INFORMATIONEN www.cleanzone.messefrankfurt.com


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LUFTMANAGEMENT

Raumluft-technisches System Labcontrol von TROX Hesco Der weltweit agierende Hersteller TROX Hesco bietet auch in seinem 150. Jubiläumsjahr Luft-Management-Systeme und Komponenten für die Klimatisierung von Räumen sowie für den Brand- und Rauchschutz an. Zusammen mit einem umfassenden Qualitätssortiment an raumlufttechnischen Produkten lassen sich damit optimale Komplettlösungen realisieren.

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n den Laboren des Krischanitz Buildings Einbau miteinander kommunizieren. Diese wird in einer LNS-Datenbank hinterlegt auf dem Novartis Campus sorgt eine Systeme ermöglichen es beispielsweise, ver- wird, ermöglicht es, komplexe lufttechniKomplettlösung von 140 TROX-Laborab- schiedene Konzepte zur Regelung der Zu- sche Regelungen zu realisieren. Mit einer zugsreglern, die über eine LonWorks-Erwei- und Abluft in Räumen, von Laborabzügen, stets ausbalancierten Volumenstrombilanz terung (local operating network) mit 250 sowie des Raum- und Kanaldrucks umzu- und Eigenüberwachung der Systeme geht zugehörigen TROX-Raumreglern (Zu- setzen. Die Anzeigen zur Raum- oder La- eine hohe Betriebssicherheit einher. luft/Abluft) verknüpft sind, für perfekte Ar- borabzugsbedienung lassen sich individuell beitsbedingungen an die Projektanforderungen anpassen. Energieeinsparungen Nur mit einer rasch funktionierenden und Der elektronische Regler EASYLAB TCU3 Das gesamte System befindet sich in einem verlässlichen Lüftungstechnik sind moderne wurde für spezielle regelungstechnische Gerät und lässt sich einfach installieren. Der Bedienungskomfort ist für den AnlaGebäudekomplexe professionell zu gebetreiber dadurch sehr hoch. Die betreiben. Bei der Planung von senoptimal aufeinander abgestimmten siblen Bereichen, ForschungseinKomponenten ermöglichen Energierichtungen und Reinräumen wereinsparungen von bis zu 30 Proden aus Kostengründen flexible zent. Nutzungskonzepte, die sich über Um stabile, anforderungsgerechte den gesamten Lebenszyklus eines Verhältnisse bei variablen VolumenGebäudes erstrecken, immer wichströmen im Raum zu haben, müstiger. Laboratorien mit ständig sen korrekte Raumbilanzen erstellt wechselnden Herausforderungen werden können. Die Volumenmüssen flexibel auf später notwenstromregler werden dazu mit elekdig werdende Veränderungen und trischen Anbaugruppen kombiniert Erweiterungen reagieren können. und über eine Busleitung TROX Hesco hat passend zu diesen miteinander vernetzt. Anforderungen seine Luft-Management-Systeme modular aufgebaut, TROX Easylab umfasst die Regelung von Laborabzügen, Zuluft, Abluft und Druck über eine einfache Raumbedienung. so dass sie flexibel und einfach den Schnelle Ausregelung Die Regelungsgeschwindigkeit liegt veränderten Bedingungen angeAufgaben im Bereich der Volumenstromre- bei dem Easylab-System bei zirka 3 Sekunpasst werden können. Nationale und internationale Normen zur gelung entworfen. Damit lassen sich Volu- den. Diese kurzen Ausregelzeiten stellen siLaborabzugshauben und cher, dass z.B. bei Laborabzügen mit variArbeitssicherheit und zum Umweltschutz menströme, abler, bedarfsgerechter Abluft kein Schadregeln die Zu- oder Abluftvolumina. Daher Druckregler steuern. kommt dem Luft-Management bei der Ener- Der elektronische Regler TCU-LON-II wurde stoffaustritt erfolgen kann. Folgeregelkreise gieeinsparung eine zentrale Bedeutung zu. für anspruchsvollere regelungstechnische ermöglichen durch schnelle Ausregelzeiten Luft-Management-Systeme von TROX ge- Aufgaben in Gebäuden mit LonWorks-In- stabile Raumsituationen, die Raumdruckwährleisten durch eine intelligente und be- frastruktur konzipiert. Er ist mit den Volu- verhältnisse entsprechend den Vorschriften ■ darfsgerechte Volumenstromregelung ein menstromregelgeräten von TROX kombi- der DIN 1946, Teil 7 gewährleisten. nierbar. Seine Einsatzgebiete sind für Reinhoch effizientes Energiemanagement. raumtechnik sowie Hospital- und Laborbereiche gedacht. EASYLAB und TCU-LON-II Die Luft-Management-Systeme EASYLAB Mit der LonWorks-Erweiterung steht eine und TCU-LON-II von TROX können dank standardisierte Schnittstelle zur Gebäudeder umfassenden Möglichkeiten zur indivi- leittechnik zur Verfügung, über die alle Sysduellen Konfiguration allen Projektanforde- temdaten ausgelesen und übergeordnete WEITERE INFORMATIONEN rungen variabel angepasst werden. Die Sys- Vorgaben eingebracht werden können. Die TROX Hesco Schweiz AG CH-8630 Rüti ZH temteilnehmer können ohne die Notwendig- standardisierte LonWorks-Infrastruktur, bei Telefon 055 250 71 11 keit von Adressierungen sofort nach dem der die Vernetzung der Systemteilnehmer info@troxhesco.ch; www.troxhesco.ch


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pharma

SIGNALÜBERTRAGUNG

Inhibitoren mit hohem Potenzial Am Departement Biomedizin der Universität Basel erforscht das Team von Matthias Wymann den bei Krebserkrankungen und Entzündungen oftmals überaktiven PI3K-PKB/Akt-mTOR-Signalweg. Neben biologischen Erkenntnissen hat die Forschung zur Entwicklung dualer mTOR/PI3K-Inhibitoren geführt, die von der 2011 ausgegründeten Firma PIQUR Therapeutics AG für die Krebstherapie weiterentwickelt werden. B E A TE P E I S E LE R - S U TTER

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toffwechsel, Zellwachstum, Zellteilung und -wanderung, die Bildung neuer Blutgefässe, programmierter Zelltod und andere wichtige zelluläre Prozesse werden über komplexe Schaltkreise und Signalkaskaden geregelt. Ein für den Erhalt des zellulären Gleichgewichtszustands besonders kritischer intrazellulärer Signalübertragungsweg ist der PI3K-PKB/Akt-mTOR-Signalweg. Die Hauptakteure sind enzymatisch aktive Proteine: Phosphorylierungen katalysierende Kinasen, die eine Phosphatgruppe vom zellulären Energielieferanten Adenosintriphosphat (ATP) auf Hydroxygruppen von Signalmolekülen übertragen. PI3K steht für die Enzymfamilie der Phosphoinositid-3-Kinasen, Akt ist ein Synonym für das 1991 u. a. von Brian Hemmings am Friedrich Miescher Institut in Basel entdeckte Enzym Proteinkinase B (PKB), und mTOR bedeutet «mammalian Target of Rapamycin» (Ziel des Wirkstoffs Rapamycin bei Säugetieren) – eine Kinase, die 1993 von Michael Hall am Basler Biozentrum entdeckt wurde. Werden diese und andere Proteine des wichtigen Signalwegs von der Zelle nicht, nur in ungenügender Menge oder fehlerhaft hergestellt, z. B. weil die genetischen Bauvorlagen Mutationen aufweisen, oder sind sie im Gegenteil hoch reguliert und überaktiv, weil regulierende und unterdrückende Mechanismen ausfallen, kann dies die Zelle aus dem Gleichgewichtszustand in einen Zustand des ungebremsten Wachstums oder der dauerhaften Entzündungen führen. Solche Störungen haben gravierende gesundheitliche Auswirkungen und stehen im Zusammenhang mit Pathologien wie Krebs, chronischen Entzündungen, Allergien, kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes und Adipositas.

Wichtige Puzzleteile Zu den Pionieren, die den PI3K-PKB/AktmTOR-Weg seit über 20 Jahren erforschen, gehört der Biochemiker Matthias Wymann, Professor am Departement Biomedizin der

Matthias Wymann, Professor am Departement Biomedizin der Universität Basel.

Universität Basel. Er und sein Team haben diverse Puzzleteile zum Verständnis des extrem komplexen Signalnetzwerks beigesteuert, dessen Erforschung wegen interner Rückkopplungsschleifen und extensiver Wechselwirkungen mit anderen zellulären Signalnetzwerken besonders schwierig ist. Der Zufall hatte Wymann Mitte der 80erJahre, während seiner Promotion bei Marco Baggiolini an der Universität Bern, den ersten potenten PI3K-Inhibitor in die Hände gespielt. Dabei handelte es sich um den Steroid-ähnlichen Wirkstoff Wortmannin, ein aus dem Schimmelpilz Penicillium funiculosum gewonnenes Stoffwechselprodukt. Baggiolini hatte den Naturstoff im Rahmen eines eingestellten Industrieforschungsprojektes vom Wander AG Forschungsinstitut in Bern, einer ehemaligen Forschungseinheit von Sandoz, an die Universität übernommen. Schon damals sollten die entzündungshemmenden Eigenschaften von Wort-

(Bild: B. Peiseler-Sutter)

mannin erforscht werden, doch es gelang nicht, dessen toxische Wirkung vom pharmazeutischen Effekt abzukoppeln. «Die Signalübertragungs-Landkarte war damals noch weiss», erinnert sich Wymann, «lediglich die beiden sekundären Botenstoffe cyklisches Adenosinmonophosphat (cAMP) und Calciumionen (Ca2+) waren bekannt. Dass Wortmannin ein potenter PI3K-Inhibitor ist, und was es mit PI3K macht, wussten wir damals noch nicht, das haben wir erst in den 90er-Jahren an der Universität Fribourg herausgefunden.» Tatsächlich kommt es zwischen Wortmannin und einem zentralen Lysin-Rest des Enzyms zur Ausbildung einer kovalenten Bindung. Unabhängig von diesem Wissen entpuppte sich Wortmannin sehr schnell als hervorragendes Werkzeug zum Studium der Signalübertragung von PI3K. Es zeigte sich, wie wichtig diese Kinase ist und dass Phosphoinositide weit mehr sind als nur passive


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Membranlipide oder -bausteine. Wymann auf das Membranlipid Phosphatidylinosi- Enzym PKB/Akt rekrutiert, sodass PKB/Akt konnte damals u. a. nachweisen, dass Wort- tol-4,5-bisphosphat (PIP2) überträgt, sodass an der Membran mit anderen Kinasen in mannin in radioaktiv markierten Zellen das daraus PIP3 entsteht. Kontakt tritt, phosphoryliert und dadurch Membranlipid Phosphatidylinositol-3,4,5aktiviert wird. Die aktivierte PKB/Akt-Kinatrisphosphat, kurz PIP3, zum Verschwinden Komplexe, nicht lineare Signalkette se stimuliert dann indirekt mTOR-Komple«Wie cAMP und Ca2+ sind Phosphoinositi- xe. Diese Stimulation und daraus resultiebringt. Inzwischen steht fest, dass die Signalübertra- de signalvermittelnde sekundäre Botenstof- rende Rückkopplungsschleifen sind Teil eigung im PI3K-PKB/Akt-mTOR-Weg mit dem fe, deren Konzentration sich als Antwort auf ner komplizierten, nicht linear verlaufenden Andocken eines externen Liganden (z. B. die Bildung von Ligand-Rezeptor-Komple- und noch nicht bis ins Detail verstandenen Wachstumsfaktoren, Chemokine, Zytokine) xen ändert», erklärt Wymann. Ein erhöhter Signalkaskade. Kritisch wird die Situation, an einen Zelloberflächenrezeptor (Rezeptor- PIP3-Spiegel kurbelt u. a. die Proteinsynthe- wenn Proteinsynthese und Zellwachstum Tyrosin-Kinasen, G-Protein-gekoppelte Re- se und das Zellwachstum an und erhöht die ausser Kontrolle geraten, weil Proteine, die zeptoren) beginnt und zur Phosphorylierung Zellbeweglichkeit. Entsprechende Signale die Aktivität des PI3K-PKB/Akt-mTOR-Sigeiner Vielzahl intrazellulärer Proteine führt. werden weitergeleitet, indem PIP3 z. B. das nalwegs herunter regulieren bzw. ausgeRezeptor-Tyrosinkinasen sind Transmembranproteine, die extrazellulär eine Bindungsstelle für Liganden und auf der Zellinnenseite zusätzlich eine die Phosphorylierung von Tyrosinresten katalysierende Enzymfunktion besitzt. Durch das Andocken des externen Liganden werden die beiden 8. Analytische Tage in Jena molekularen Ketten des Rezeptormoleküls zusammengeführt und 05./06. Juni 2013 phosphorylieren sich daraufhin www.analytische-tage.de gegenseitig. Die neu gebildeten Phosphotyrosinreste veranlassen das im Ruhezustand zytosolische Enzym Phosphoinositid-3-Kinase (PI3K) an der Plasmamembran anzudocken. PI3Ks besitzen eine regulierende und eine katalytische Untereinheit. Insgesamt sind drei PI3K-Klassen bekannt, von iStockphoto denen vor allem die aus der regulierenden Untereinheit p85 und der katalytischen Untereinheit p110 bestehenden Klasse-I-Enzyme mit chronischen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. In Bezug auf die Untereinheit p110 existieren verschiedene Varianten (Isoformen), die in verschiedenen Geweben unter® schiedlich verteilt sind. Die katalytische Untereinheit p110alpha, deren genetischer Bauplan in High-Performance TOC-Analysator menschlichen Tumoren häufig Mutationen aufweist, und p110beta beeinflussen das Zellwachstum, p110gamma und p110delta stehen mit dem Immunsystem und Entzündungen in Zusammenhang. Klasse-I-PI3Ks binden mit p85 an die Tyrosinphosphatreste des Liganden-aktiwww.analytik-jena.de vierten Rezeptormoleküls, woraufhin p110 eine Phosphatgruppe ®

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schalten können, nicht funktionieren. Zu ihnen gehört z. B. der PI3K-Gegenspieler PTEN (Phosphatase and Tensin homologuedeleted on Chromosomen 10), ein Enzym, das als Lipidphosphatase die entgegengesetzte Reaktion von Lipidkinasen katalysiert, d. h. Phosphatgruppen von Lipiden abspaltet. In normalem Gewebe kann PTEN PIP3 abbauen, aber in vielen fortgeschrittenen Tumoren funktioniert das Enzym wegen verschiedener Genmutationen nicht richtig. Auch bei Entzündungen und Allergien spielen PI3K und PIP3 eine wichtige Rolle. Im Jahr 2000 machte Wymann’s Gruppe zusammen mit Emilio Hirsch von der Universität Turin im Fachmagazin Science publik, dass Mäuse, denen der genetische Bauplan für PI3Kgamma fehlt (PI3Kgamma-Knockout-Mäuse), überlebensfähig und gegen einige chronische Entzündungsreaktionen geschützt sind. 2002 und 2009 veröffentlichten die Basler Forscher, dass die Aktivierung von Oberflächenrezeptoren auf zum Immunsystem gehörenden Mastzellen durch Allerge zur Ausschüttung von Histamin führt, weil PI3Kgamma PIP2 in PIP3 überführt.

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«Schon Anfang der 90er-Jahre waren wir uns der zentralen Rolle des PI3K-PKB/AktmTOR-Signalwegs bei chronischen Erkrankungen bewusst; leider zeigten die Pharmaindustrie und die Onkologen damals kaum Interesse an Kooperationsprojekten. Erst mit den lebenden PI3Kgamma-Knock-out-Mäusen wurden dann Zusammenarbeiten mit Novartis Horsham UK, Serono Genf und Parke Davis USA initiiert.»

Projekte unter anderem zur Krebstherapie

«Ab 2007 konnten wir zu präklinischen Studien des dualen PI3K/mTOR-Inhibitors NVP-BEZ235 von Novartis beitragen», berichtet Wymann. Inzwischen unterhalten grosse und kleine Pharmafirmen Forschungs- und Entwicklungsprogramme, in deren Mittelpunkt der PI3K-PKB/AktmTOR-Signalweg steht. Am weitesten fortgeschritten sind Projekte zur Krebstherapie, hier laufen bereits zahlreiche klinische Studien. Die Wirkstoffentwickler nehmen praktisch jede der diversen Schaltstellen und Knotenpunkte des bedeutenden Signalwegs als potenzielles Ziel ins Visier. Rezeptor-Tyrosinkinasen auf Zelloberflächen werden mittels monoklonaler Antikörper attackiert. Das hoch konservierte, d.h. bisher nicht für Mutationen bekannte POWTECH NÜRNBERG und folglich bei alvom 23.04.-25.04.2013 len Patienten identiHalle 1 - Stand 345 sche mTOR kann mit dem als Immunsupressivum in der Transplantationsmedizin eingesetzten Naturstoff Rapamycin und dessen Strukturanalogen (Rapaloge) durch Komplexbildung mit einem zum mTORC1-KomMüller Containment Klappe MCV plex gehörenden – Einsatz bis OEB 5 (OEL < 1 μg/m ) Bindeprotein inhi– Baugrößen NW 100, 150, 200 und 250 – Explosionsdruckfeste Ausführung biert werden. bis +10 bar PKB/Akt wird mit – Vakuumfeste Ausführung bis - 1bar Wirkstoffen adres– Ex-Ausführung nach ATEX für Zone 0/20 – Ebene Wischflächen siert, die mit dem – Edelstahl Rostfrei AISI 316L, natürlichen Liganwahlweise Hastelloy – GMP konforme Ausführung den ATP um dessen Bindungsstelle konMüller GmbH - 79 618 Rheinfelden (Deutschland) kurrieren (ATP-MiIndustrieweg 5 - Tel. +49 (0) 76 23 / 969-0 - Fax +49 (0) 76 23 / 969-69 Ein Unternehmen der Müller-Gruppe metika) oder die info@mueller-gmbh.com - www.mueller-gmbh.com PIP3-Bindungsstelle

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blockieren (allosterische Inhibitoren). Die meisten Wirkstoffe – in diesem Fall allesamt ATP-Mimetika – zielen jedoch auf PI3K. Hier wird zwischen sämtlichen PI3K-Isoformen hemmenden PI3K-Inhibitoren, sogenannten pan-p110-Inhibitoren, und Isoform-spezifischen Inhibitoren unterschieden. Letztere versprechen weniger Nebenwirkungen, allerdings verringert sich auch das Einsatzgebiet. Das Mykotoxin Wortmannin gehört zu den pan-110-Inhibitoren, hat es aber wegen ungenügender pharmakokinetischer Eigenschaften, zu geringer Selektivität und toxikologischer Befunde nicht bis in klinische Studien geschafft. Als besonders aussichtsreich gelten duale PI3K/mTOR-Inhibitoren, vor allem dann, wenn sie eine starke PI3K-Hemmung bei gleichzeitig gemässigter mTOR-Inhibierung aufweisen. Der Grund: mTOR treibt eine Rückkopplungsschleife an, die die PI3K-Aktivität normalerweise im Zaum hält. Solche dualen Inhibitoren sind machbar, weil sich die katalytischen Zentren der aktiven PI3Kund mTOR-Untereinheiten strukturell stark ähneln.

Duale mTOR/PI3K-Inhibitoren Wymanns Crew weiss das alles und schickt nun eigene duale PI3K/mTOR-Inhibitoren ins Rennen. Diese stammen aus einem chemisch-synthetischen Gemeinschaftsprojekt, das der Biochemiker zusammen mit dem Basler Chemieprofessor Bernd Giese für einen Chemie-Masterstudenten mit Interesse an Biologie erdacht hatte. «Aus dem ursprünglichen Projekt von Vladimir Cmiljanovic hat sich eine erfolgreiche PI3K-Plattform entwickelt. Wir konnten Rezepte entwickeln, die zu einer hohen Rate an Hits und zu exzellenten dualen PI3K/mTOR-Inhibitoren geführt haben», freut sich Wymann. Nach Ausführung einfacher pharmakologischer Studien wurden drei Substanzfamilien zum Patent angemeldet. Nicht zuletzt motiviert von Firmengründungen anderer Hochschul-Signalübertragungsforscher, darunter der britische PI3K-Experte Michael Waterfield, dessen 2003 lancierte Start-up-Firma 2008 von Roche übernommen wurde, gründeten Wymann, Giese, Cmiljanovic und zwei weitere Partner im August 2011 die Firma Piqur Therapeutics AG. Heute ist Vladimir Cmiljanovic der CEO von PIQUR. Privatinvestoren und die Förderagentur für Innovation des Schweizer Bundes KTI stellen die nötigen finanziellen Mittel für die Entwicklung niedrigmolekularer Inhibitoren mit differenzier■ tem Wirkprofil zur Verfügung.


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CHRONOPHARMAKOLOGIE

Behandlung im Rhythmus der inneren Uhr Leben spielt sich rhythmisch im Verlauf der Zeit ab. Biorhythmen beeinflussen die Wirkungen von Pharmaka auf verschiedene Weise. Einerseits ändert sich die Empfindlichkeit des Körpers auf ein Arzneimittel im Laufe eines Tages. Andererseits ist auch die Schwere von Krankheitssymptomen zeitabhängig. Neue Erkenntnisse der Chronopharmakologie verbessern die Therapie. Die passende Dosis eines Pharmakons zur rechten Zeit gegeben, erhöht die Wirksamkeit und verringert Nebenwirkungen. CLAUDIA BORCHARD-TUCH

B

ereits vor über 200 Jahren bemerkten Naturwissenschaftler und Ärzte tages- und jahreszeitliche Veränderungen beim Menschen. Eine innere Uhr regelt alle Körperfunktionen. Die Chronopharmakologie befasst sich mit dieser inneren Uhr und den Konsequenzen für die Arzneimitteltherapie (1*). So können Biorhythmen die Wirkungen von Pharmaka auf unterschiedlichen Ebenen modulieren. Wird der Verlauf

der Blutspiegelkurve beeinflusst, handelt es sich um Chronopharmakokinetik. Ändert sich hingegen die Empfindlichkeit des Zielsystems, spricht man von Chronopharmakodynamik. Hauptziel der Chronopharmakologie ist die Optimierung einer Behandlung: höchstmögliche Steigerung der Medikamentenwirkung, Verringerung der Nebenwirkungen bis zum Minimum. Aus klinisch-chronopharmakolo-

gischen Studien weiss man beispielsweise, dass H2-Antihistaminika bei der Behandlung eines Magengeschwürs auf den Nachttisch gehören – ideal ist deren Einnahme am Abend. Die Magensäuresekretion folgt einem Tag-Nacht-Rhythmus mit einem Maximum um 22 Uhr und einem Tiefststand um acht Uhr. Daher erreicht man die grösstmöglichste Säurehemmung bei abendlicher Einnahme (1).

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Abb. 1: Lokalisation der «Hauptuhr» im zentralen Nervensystem – im Nucleus suprachiasmaticus (SCN) des Hypothalamus.

Biologische Rhythmen Biorhythmen finden sich auf der Ebene von Organen, Zellen, Zellstrukturen und Molekülen. Rückkopplungsschleifen bestimmter Gene («Uhrengene») und ihrer Produkte bilden das molekulare Uhrwerk der inneren Uhr. Zwar konnten ein «Zeitsinn» oder ein Organ der «Zeitmessung» bisher nicht entdeckt werden, doch gilt als gesichert, dass Licht endogen generierte Rhythmen mit der Umwelt synchronisiert (2). Die zeitliche Steuerung zeigt sich in unterschiedlichen Rhythmen, die endogen bedingt sind, sich jedoch durch äussere Faktoren beeinflussen lassen. Von praktischer Bedeutung für die Pharmakotherapie ist vor allem der zirkadiane (Tag-Nacht-)Rhythmus. Die innere Uhr, die die zirkadianen Rhythmen kontrolliert, befindet sich im suprachiasmatischen Nucleus (SCN) (Abb. 1). Der SCN kontrolliert die Melatoninausschüttung der Zirbeldrüse. Die Feuerrate des SCN verändert sich im 24-Stunden-Rhythmus, da sie sich an den Lichtverhältnissen orientiert: Trifft Licht auf die Netzhaut, senden Fotorezeptoren Signale an die Nervenzellen des SCN. Sie werden aktiviert und beginnen, Impulse auszusenden. Dies unterdrückt in der Zirbeldrüse die Ausschüttung eines wichtigen Transmitters – des Schlafhormoms Melatonin. Je weniger Licht auf das Auge fällt, desto mehr Melatonin schüttet die Zirbeldrüse aus. Die Sekretion von Melatonin ist zur Nachtzeit um ein Vielfaches höher als während des Tages. Ansteigende Melatoninspiegel machen müde, verringern die Körpertemperatur und dämpfen die Aktivität des Nervensystems (2).

Abb. 2: Zirkadianer Rhythmus der 17-Hydroxycorticosteroide (17-OHCS) im Plasma und im Urin.

Auch die Cortisolsekretion unterliegt einem zirkadianen Rhythmus. Maximale Cortisolkonzentrationen werden zwischen zwei und acht Uhr morgens gemessen, dann fällt die Cortisolkonzentration langsam ab auf minimale Werte zwischen 16 und 24 Uhr (Abb. 2). Dieser Rhythmus wird vom Zentralen Nervensystem über die Sekretion des adrenocorticotrophen Hormons gesteuert. Eine Aufhebung der Tagesrhythmik ist typisch für das Cushing-Syndrom (3). Neben einem täglichen Rhythmus können sich physiologische Prozesse auch in kürzeren oder längeren Abständen wiederholen – beispielsweise ultradian (unter 20 Stunden), monatlich (zirkamensuell) oder jährlich (zirkannual). Viele Lebewesen haben im Winter ein vermehrtes Bedürfnis zu schlafen, sind weniger aktiv und schränken ihre Sozialkontakte ein. Dies scheint zumindest bei Tieren sinnvoll zu sein. Bei Menschen hingegen besteht die Gefahr, dass Lichtmangel eine Winterdepression (seasonal affective disorder, SAD) auslöst (2).

Chronopharmakokinetik Die Resorption eines Arzneimittels ist zeitabhängig. Da sehr viele Arzneistoffe überwiegend im Dünndarm aufgenommen werden, spielen die Schnelligkeit der Magenentleerung und die Durchblutung des Gastrointestinaltraktes eine wichtige Rolle. Die Geschwindigkeit der Magenentleerung ist morgens höher als abends. Die Durchblutung des Gastrointestinaltraktes ist vor allem nachts und am frühen Morgen am höchsten, dagegen sinkt sie in den Mittagsstunden (4). Zahlreiche Arzneistoffe – insbesondere die lipohilen in nichtretardierter Form – werden daher nach morgendlicher oraler Einnahme

schneller und in einem höheren Anteil resorbiert. Infolgedessen können grössere Spitzenkonzentrationen auftreten, welches mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen einhergeht. Dies gilt für Antiasthmatika wie Theophyllin und Terbutalin, für kardiovaskulär wirksame Pharmaka wie Propranolol, Nifedipin, Verapamil, Isosorbid-5-Mononitrat und Digoxin, ebenso für NSAR, Omeprazol und Lansoprazol, Diazepam sowie Amitriptylin (4). Für den Menschen gibt es Hinweise auf einen 24-Stunden-Rhythmus in der Arzneimittelmetabolisierung. So scheinen die Aktivitäten verschiedener Leberenzyme zirkadiane periodische Schwankungen aufzuweisen. In einer Studie erhielten die Probanden beispielsweise eine schnell freisetzende Form des Spasmolytikums Propiverin (45 mg) jeweils um 7 Uhr. Die niedrigsten Konzentrationen von Propiverin und seines Hauptmetaboliten Propiverin-N-Oxid (M5) waren am Abend festzustellen. Da Propiverin hauptsächlich durch Cytochrom P450 3A4 metabolisiert wird, weist dies auf eine Rhythmik der P450 3A4-Aktivität in der Leber hin (5). Auch die Ausscheidung von Arzneimitteln über die Niere ist zeitabhängig. Dabei spielen vor allem zirkadiane Rhythmen der glomerulären Filtrationsrate sowie tageszeitliche Veränderungen im pH-Wert des Urins eine Rolle (1). Die Urinproduktion hat mittags ihren Höhepunkt und in der Nacht ein Aktivitätsminimum. Folglich ist die Ausscheidung vieler Arzneistoffe über die Nieren nachts am geringsten. Zugleich folgt auch der pH-Wert einer zirkadianen Rhythmik. Da die Säurekonzentration in der Nacht am höchsten ist, werden


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basische Arzneistoffe wie Amphetamin nachts vermehrt ausgeschieden, da ihre Rückresorption dann am geringsten ist. Umgekehrt ist die Ausscheidung saurer Arzneistoffe wie den Sulfonamiden oder Salizylaten nachts minimal.

Schmerzen: Wann wirken Lokalanästhetika am besten?

Ratten bewirkt die Gabe von Lithium eine Verlängerung der zirkadianen Periode der motorischen Aktivität (7). Auch für Benzodiazepinderivate liegen chronopharmakologische Befunde bei Mensch und Tier vor. Beim Menschen waren nach Einnahme von 5 mg Diazepam um 9.30 Uhr signifikant höhere Plasmakonzentrationen zu beobachten als bei Einnahme der gleichen Dosis um 21.30 Uhr. Der sedierende Effekt war am Morgen ebenfalls aus-

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geprägter als am Abend. Bei Mäusen wurden zirkadiane Rhythmen in der Toxizität auf Chlordiazepoxid und Diazepam nachgewiesen, mit niedrigeren LD50-Werten zu Beginn der Ruheperiode (1). Unter einer Langzeittherapie von mehr als einem Jahr zeigte sich, dass die «klassischen» Neuroleptika wie Flupentixol oder Haloperidol geringe bis ausgeprägte Störungen des Schlafrhythmus auslösten, während das atypische Neuroleptikum Clozapin zu

Die meisten Menschen müssen im Laufe ihres Lebens zum Zahnarzt, weil sie unter Karies leiden. Bei einem zahnärztlichen Eingriff kann oft auf ein Lokalanästhetikum nicht verzichtet werden. Verschiedene Studien zeigen, dass die Wirkung von Lokalanästhetika vom Tageszeitpunkt abhängt, an dem sie injiziert worden sind. Während die lokalanästhetische Wirkung von Lidocain 12 MinuDie wichtige analytische Arbeit im Labor muss heuten anhält, wenn es am frühen te möglichst schnell und einfach, aber trotzdem auf Morgen verabreicht wird, ist hohem Niveau durchgeführt werden. seine Wirkungsdauer am frühen Nachmittag dreimal länger. Die Miniaturisierung von FTIR Spektrometern und Ähnliche Ergebnisse ergaben sich auch bei intradermaler Indessen Fortschritte in der Stabilität erlauben eine jektion. Gleiche Befunde wurschnelle und v. a. sehr präzise spektrale Analyse von den nach intraapplikaler Injektiverschiedensten Verbindungen. Bei dieser optischen on des Lokalanasthetikums Articain in Kombination mit dem Analysetechnik werden Molekülschwingungen Vasokonstriktor Adrenalin in eidurch Licht im Infrarotbereich angeregt. Diese ner zahnärztlichen Praxis erhoAnregungen werden als Absorptionslinien im Infben (1).

Bruker Alpha: Das kleinste FTIR-Spektrometer für das Labor

Seelische Erkrankungen Zentralnervöse und psychische Funktionen zeigen ausgeprägte tagesrhythmische Schwankungen. Bei depressiven Patienten scheinen verschiedene zirkadiane Rhythmen, z.B. in der Körpertemperatur, dem REMSchlaf, im Cortisol oder in der Ausscheidung von Metaboliten des Katecholaminstoffwechsels phasenverschoben zu sein. Partieller Schlafentzug in der zweiten Hälfte der Nacht und Phasenvorverschiebung des SchlafWach-Zyklus können zu einer kurzfristigen klinischen Besserung führen (6). Mehrere Studien wiesen nach, dass Lithium, Monoaminooxidasehemmer und trizyklische Antidepressiva Veränderungen im zirkadianen Rhythmus zerebraler Rezeptoren erzeugen. Bei

rarotspektrum sichtbar und sind für jedes Molekül charakteristisch – wie ein Fingerabdruck. Eine Substanz kann identifiziert und als Komponente in einer Mischung quantifiziert werden, ob Flüssigkeit, Pulver, Feststoff oder Gas. Die zwingenden Anforderungen an so ein System sind dessen Stabilität wie auch dessen einfachste Bedienung. Das zurzeit kleinste, kommerziell – erhältliche FTIRSpektrometer der Welt ist das Alpha von Bruker (siehe Fig. 1). Dieses kostengünstige und sehr robuste Gerät bietet eine optimale Möglichkeit für den verantwortungsbewussten Laboranten, der die Produkte ohne grossen Aufwand auf ihre Qualität hin prüft. Dr. Domenico Martoccia domenico.martoccia@bruker.ch Bruker Optics GmbH Tel.: +41 44 825 98 11 Fax: +41 44 825 96 38 www.brukeroptics.com

Fig. 1: Alpha, kleinstes FTIR-Spektrometer


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Koronare Herzkrankheit (KHK)

Abb. 3: Viele Medikamente wirken zu bestimmten Tageszeiten am besten. Der Grund hierfür ist die innere Uhr. (Bild: Techniker Krankenkasse)

einem geordneten Schlaf-Wach-Rhythmus führte (8). Bei Ratten wurde unter Haloperidol eine Beeinflussung der Genexpression von Per1 im SCN beschrieben (9), welches die Ergebnisse beim Menschen bestätigt.

Blutdruck auf Berg- und Talwanderung Nahezu alle Funktionen des Herz-KreislaufSystems wie Blutdruck, Herzfrequenz, Schlagvolumen, Durchblutung und peripherer Widerstand folgen einem zirkadianen Rhythmus. Dies hat zur Folge, dass auch die Symptomatik von kardiovaskulären Erkrankungen einem Tagesrhythmus unterliegt. Beim Menschen ist die zirkadiane zentrale Regulation der Blutdruckrhythmik bisher kaum untersucht worden. Es steht aber ausser Zweifel, dass ähnliche Mechanismen wie bei der Ratte auch beim Menschen eine Rolle spielen. So ist beispielsweise der SCN für die Rhythmik von Bedeutung (1). Mithilfe des ambulanten Blutdruck-Monitorings, kurz ABDM, kann das 24-StundenBlutdruckprofil erfasst werden. Das ABDMMessgerät bestimmt automatisch in regelmässigen Abständen den Blutdruck. Während die Messung tagsüber alle 20 Minuten durchgeführt wird, erfolgt sie nachts stündlich. Bei Gesunden und bei Patienten mit primärer Hypertonie kommt es zwischen neun und zehn Uhr morgens zu einem Gipfel. Mittags fällt der Blutdruck ab und vom Nachmittag bis zum Abend steigt er wieder an (10).

In der Nacht kommt es zu einer Senkung des Blutdrucks um bis zu 15 Prozent («Dipper»). Fehlt der nächtliche Blutdruckabfall, handelt es sich um einen Non-Dipper. Non-DipperPatienten leiden zumeist unter einer sekundären Hypertonie, beispielsweise als Folge einer Nierenerkrankung. Die Behandlung der unterschiedlichen Bluthochdruckpatienten sollte an die entsprechenden Rhythmen angepasst werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen (4). ACE-Hemmer führen bei abendlicher Einnahme zu einer verstärkten nächtlichen Blutdrucksenkung, die bei Dippern ein Risiko für einen Apoplex sein könnte. Bei NonDippern hingegen kann die abendliche Einnahme von ACE-Hemmern den nächtlichen Bluthochdruck normalisieren (4). AT1-Antagonisten hingegen erhalten unabhängig von der Einnahmezeit das normale 24-Stunden-Profil des Blutdrucks. Kalziumkanalblocker vom Dihydropyridin-Typ wie Isradipin oder Amlodipin können den gestörten Blutdruckrhythmus bei NonDippern normalisieren. Werden diese Substanzen am Abend gegeben, können sie das 24-Stunden-Blutdruckprofil normalisieren. Ähnlich scheinen sich Diuretika auszuwirken. Betablocker senken vor allem den Tagesbluthochdruck, da sie den am Tag erhöhten Sympathikustonus beeinflussen. Nachts lässt sich jedoch bei NonDippern kaum eine Blutdrucksenkung erreichen (1).

Während koronarspastische, sogenannte Prinzmetal-Angina-pectoris-Anfälle, in der Nacht häufiger auftreten als am Tag, finden sich belastungsabhängige Angina-pectorisAnfälle tagsüber häufiger als nachts. In mehreren Studien wurde eine erhöhte Inzidenz von Myokardinfarkten und plötzlichen, kardial bedingten Todesfällen zwischen acht und zwölf Uhr nachgewiesen. Die morgendliche Häufung kardialer Ereignisse ist vor allem auf die Erhöhung des Blutdrucks und der Herzfrequenz sowie den dadurch gesteigerten myokardialen Sauerstoffverbrauch zurückzuführen (1). Auch ischämische Schlaganfälle finden sich vermehrt am Morgen. Hirninfarkte ohne Embolien haben hingegen ein Maximum in den Nachtstunden um drei Uhr. In der Therapie der Angina pectoris hat sich Propranolol am effektivsten erwiesen, wenn es als morgendliche Einmaldosis gegen acht Uhr gegeben wird. Bei der Prinzmetal-Angina hat es sich als ebenso günstig gezeigt, Diltiazem am Morgen zu verabreichen.

Asthma bronchiale Asthmaanfälle treten häufig in der Nacht auf. Verschiedene Faktoren tragen hierzu bei. Nachts ist die Sympathikusaktivität gering, während die Aktivität des Parasympathikus hoch ist. Auch die Empfindlichkeit der Lungen auf bronchokonstriktorische Substanzen wie Histamin, Acetylcholin und Allergene wie Hausstaub ist während der nächtlichen Stunden erhöht (4). Bei Theophyllinpräparationen mit retardierter Freisetzung (slow release formulation) wird empfohlen, 2/3 der Dosis am Abend und 1/3 der Dosis morgens zu geben. Auch für ␤-Sympathomimetika liegen inzwischen pharmakokinetische Studienergebnisse vor. Mit einer ungleichen oralen Dosierung von Terbutalin (abends höhere als morgens) gelang es, die nächtlich ausgeprägte Dyspnoe zu verhindern. Die inhalative Applikation von lang wirksamen ␤2Sympathomimetika wie Formoterol oder Salmeterol wird heute vor allem bei Patienten mit nächtlichem Asthma empfohlen (4). Auch Anticholinergika sind bei gleicher Dosierung nachts schwächer wirksam als am Tage. Damit scheint sich abzuzeichnen, dass auch Anticholinergika bei nächtlicher Atemwegsobstruktion in ungleicher Dosierung, d. h. mit einer abendlich höheren Dosis, gegeben werden sollten, um in der Phase besonderer Gefährdung des Patienten therapeutisch effektiv zu sein (4).


Die Bedeutung der Chronotherapie mit Glucocorticoiden (z.B. grössere Dosis morgens – kleinere Dosis abends; nur morgendliche Dosis, bzw. eine morgendliche Dosis nur jeden 2. Tag), um die unerwünschten Wirkungen zu vermindern, gilt vor allem für ihre orale Anwendung, wobei beim Asthma die Gabe am frühen Nachmittag die beste Wirkung zu haben scheint (4). Zu bedenken ist jedoch, dass mittlerweile die inhalative Applikation von Glucocorticoiden die erste Wahl ist. Auch bei einigen inhalativ anzuwendenden Glucocorticoiden muss jedoch – wie nach oraler Gabe – mit einer Unterdrückung der endogenen Cortisolproduktion gerechnet werden (4). Zur Chronopharmakologie von Zytostatika Zytostatika sind in ihrer therapeutischen Verwendung durch ihre hohe Toxizität begrenzt. In tierexperimentellen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass eine Chronotherapie mit Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Cytosinarabinosid), also Gabe des Arzneimittels nur zu bestimmten Tageszeiten bzw. eine unterschiedliche Dosierung zu verschiedenen Tageszeiten, nicht nur die Toxizität der Zytostatika vermindern, sondern auch die Heilungsquote bei Tumoren verbessern konnte (4). Die Infusion von Adriamycin in der Onkologie erbringt beispielsweise günstigere Ergebnisse und wird besser toleriert, wenn die maximale Infusionsrate in den frühen Morgenstunden (6.00 Uhr) liegt. Spiegelbildlich verhält es sich unter der Therapie mit Cisplatin, dessen maximale Infusionsrate am

besten um 18.00 Uhr geplant wird. Die abendliche Gabe von Cisplatin vermindert gegenüber der morgendlichen Einnahme die Nephrotoxizität erheblich (um 25 Prozent). Die Dosis des 5-Fluoro-Uracils sollte ein Maximum gegen 4.00 Uhr aufweisen, um biorhythmische Effekte therapeutisch auszunutzen. Zurzeit werden zahlreiche multizentrische Studien, europäische Studien, unter Leitung der EORTC (European Organization for Research amd Treatment of Cancer) durchgeführt, mit denen eine Chronotherapie mit Zytostatika bei verschiedenen Tumorerkrankungen mit einer konventionellen Therapie verglichen werden (11). Fazit: Zahlreiche Studien belegen, dass Zeit eine wichtige Rolle in der Pharmakotherapie spielt. So sind Resorption, Metabolisierung und Ausscheidung eines Medikamentes zeitabhängig. Auch die Empfindlichkeit der Zielorgane unterliegt einem zumeist zirkadianen Rhythmus. Andererseits zeigen zahlreiche Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Hypertonie, KHK oder Krebs ausgeprägte tagesrhythmische Schwankungen. Für diese Erkrankungen, bei denen die Krankheitsaktivität vorhersehbaren zeitlichen Variationen unterliegt, lassen sich bestmögliche Zeitpunkte der Verabreichung bestimmen ■ (Abb. 3).

*ORIGINALPUBLIKATIONEN Die ausführliche Literaturliste zu diesem Artikel finden Sie auf www.chemieplus.ch/chronopharmakologie

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umwelt

Mit dem neuen anaeroben Biogas-Reaktor wird die ARA bei Roche in Penzberg zum effizienten Kraftwerk.

R O C H E - WE R K I N P E N Z BE R G

Energieautarke und hocheffiziente industrielle Abwasserreinigung Roche betreibt am Standort Penzberg (D) eine biologische Abwasserreinigungsanlage, die zu einer der modernsten Membranbelebungsanlagen Europas gehört. Erweitert um eine anaerobe Vorstufe zur Abwasserreinigung und zur Produktion von Biogas, arbeitet die Anlage nicht nur energieautark, sondern speist sogar überschüssigen Strom ins Netz.

JUERGEN KLEMMER*

R

oche betreibt am Standort Penzberg seit 1978 eine biologische Abwasserreinigungsanlage (ARA,) in der alle Abwasserströme des Werkes zentral behandelt und in die Loisach, einen Nebenfluss der Isar, eingeleitet werden (Direkteinleiter). Von Beginn an wurde auf Effizienz geachtet. So sorgen vier getrennte Kanalsysteme im Werk dafür, dass die Abwässer bedarfsgerecht und somit mit möglichst wenig Energieeinsatz gereinigt werden. Regenwasser wird separat gesammelt und muss deshalb nicht mitbehandelt werden (naturnahes Regenrückhalte-Becken). Die ARA ist spezialisiert auf die Abwässer aus der biotechnologischen Produktion am Standort und erfüllt durch ihren effizienten Reinigungsprozess ganzjährig die Anforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie (Richtlinie 2006/7/EG). Die Prozesse werden permanent mittels modernster Online-Analytik überwacht. In den Jahren 2005 bis 2009 wurde die ARA zu einer der modernsten Membranbelebungsanlagen Europas umgebaut und er-

weitert – in Kombination mit einer vorgeschalteten Hochleistungs-Reinsauerstoffbiologie. Auf einer Fläche von lediglich ca. 13 000 m² kann somit Abwasser gereinigt werden, dessen Fracht einer mittleren Stadt entspricht (ca. 115 000 Einwohnergleichwerte). In der Folge wurde die ARA am Standort Penzberg im Jahr 2009 vom Bayerischen Ministerium für Umwelt an die zuständige EU-Behörde in Sevilla gemeldet und in die Liste der Anlagen für «Best Available Technology» aufgenommen. In den letzten beiden Jahren wurde die Anlage um eine anaerobe Vorstufe zur Abwasserreinigung sowie zur Produktion von Biogas erweitert. Die Industriekläranlage von Roche Penzberg produziert damit mehr Energie als sie für die Reinigung der Abwässer aufwendet: Sie ist energieautark und hocheffizient. Das Projekt «Anaerobe Abwasserreinigung zur Energieproduktion» umfasste folgende Schwerpunkte: ■ Geändertes Abwasser- und Abfallmanagement durch zusätzliche Einleitung von

wässrigen organischen Altlösungsmitteln in die Abwasserbehandlung. Hierdurch entfielen die Kosten der Entsorgung für diese Altlösemittel. ■ Bau einer anaeroben Abwasserbehandlungsanlage zur Erzeugung von Biogas (Methan). ■ Erzeugung von Strom und Wärme durch Verbrennung des Methangases in einem BHKW mit hocheffizienter Abwärmenutzung. ■ Einspeisung des Stroms in das Werksnetz. ■ Aufbau eines Nahwärmenetzes und Anbindung von Produktionsgebäuden (dadurch Substitution von energetisch hochwertigem Dampf).

Abwasser- und Abfallmanagement Im Werk Penzberg fallen jährlich ca. 30 000 cbm hoch konzentrierte Abwässer aus der biotechnologischen Produktion an, die bisher über eine aerobe Hochleistungsstufe biologisch vorbehandelt und mittels einer nachgeschalteten Membranbelebungsanlage gereinigt wurden. Zusätzlich wurden ca.


Roche in Penzberg Der forschungsorientierte Basler Roche-Konzern ist spezialisiert auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Das Werk Penzberg ist der oberbayerische Standort der Roche Diagnostics GmbH. Mit zirka 5000 Mitarbeitenden ist Roche in Penzberg eines der grössten Biotech-Zentren in Europa. www.roche.de

3000 cbm wässrige organische Altlösungsmittel extern über entsprechende Fachfirmen kostenpflichtig entsorgt. Im Rahmen des Projektes wurde zunächst die biologische Abbaubarkeit dieser organischen Lösungsmittel unter anaeroben Bedingungen nachgewiesen. Diese Altlösemittel konnten somit in den Abwasserweg umgeleitet werden.

Anaerobe Abwasserbehandlung Nach Durchführung einer Machbarkeitsstudie, eines Pilotversuchs sowie einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung fiel die Entscheidung zum Bau einer anaeroben Abwasserbehandlungsanlage mittels eines Hochleistungs-EGSB-Bioreaktors (Expanded Granular Sludge Blanket) mit 480 m³ Volumen. Die Anlagenkapazität im ersten Ausbauschritt beträgt 6500 kg CSB pro Tag, bei einer hydraulischen Verweilzeit von zirka vier Tagen und einem CSB-Abbaugrad von >95%. Die Kohlenstoffabbaukapazität der ARA wurde so um 50% erhöht. Pro Jahr werden nun aus dem Abwasser rund 1 Million cbm Biogas mit einem mittleren Methangehalt von etwa 73% erzeugt und dem

BHKW zugeführt. Darüber hinaus spart der neue Prozess Betriebsmittel ein (insbesondere Reinsauerstoff).

Energieerzeugung aus Biogas Das Methangas wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) mit 969 kW Gesamtfeuerungsleistung und einem elektrischen Wirkungsgrad von 40% verbrannt. Die elektrische Energie (ca. 2700 MWh/Jahr) wird direkt in die Trafostation der Kläranlage eingespeist und führt zu einem stromautarken Betrieb der Abwasserreinigungsanlage. Der Überschuss wird in das Werksstromnetz gespeist. Die Abwärme des BHKWs (ca. 2800 MWh/Jahr) wird in ein neu erstelltes Nahwärmenetz eingespeist (VL/RL: 90/70 °C), versorgt so vier Gebäude im Werk und reduziert entsprechend den Dampfbedarf dieser Gebäude (Einsparung des fossilen Brennstoffs Erdgas). Fazit: Durch die neue anaerobe Abwasserbehandlung mittels eines Bioreaktors ■ werden im Reinigungsprozess Betriebsmittel eingespart (insbesondere Reinsauerstoff); ■ werden Kosten für die Entsorgung von Reststoffen eingespart, rund 170 LkwTransporte entfallen; ■ wird Energie (Strom und Wärme) aus Abwässern und Reststoffen gewonnen; ■ werden CO2-Emissionen eingespart (ca. 1400 Tonnen pro Jahr); ■ werden Primärkosten im 6-stelligen EuroBereich pro Jahr eingespart; ■ wird ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele des Unter■ nehmens geleistet. *ZUM AUTOR Juergen Klemmer ist Leiter Abwasserreinigung bei Roche Diagnostics in Penzberg

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verfahrenstechnik

M I S C H TE C H N I K

Innovativ und patentiert «Ideale Mischgüte» und «Restlosentleerung» – das klingt absolut, ohne Abstriche. Aber wie nahe kommen der Stand der Technik und die betriebliche Praxis der unerreichbaren Höchstmarke? CHRISTIAN EHRENSBERGER

D

as Mischen zählt zu den klassischen Verfahrensschritten bei der Herstellung chemischer, pharmazeutischer oder biotechnologischer Produkte. Bei den Komponenten handelt es sich im Wesentlichen um Schüttgüter oder Flüssigkeiten. Ihre Durchmischung erfolgt im Allgemeinen durch Diffusion, durch Scherkräfte oder durch Konvektion («Umwälzung»). Entsprechend kommen nach Aufgabenstellung unterschiedliche Gerätetypen zum Einsatz. Zum Beispiel wird man für freifliessende Pulver, die sich tendenziell leicht entmischen, einen Schneckenbandmischer wählen. Für solche, die sich kaum entmischen, eignet sich dagegen ein Taumel- bzw. ein Silomischer.

(www.amixon.com), «doch in der Praxis kann ihm nur teilweise entsprochen werden. Dennoch wird dieses Thema immer wichtiger.» Dazu braucht man sich nur vor Augen zu halten, dass die meisten Mischanlagen in der chemischen und pharmazeutischen Industrie sogenannte Vielzweck-Mischanlagen

Charge und von Rezeptur zu Rezeptur werden weitgehend vermieden, es fällt weniger Abfall an.

Bis zum letzten Produkt-Partikel

Bei besonders wertvollen Produkten kommt es zum Beispiel auf die Optimierung der Ausbeute bis zum letzten Produkt-Partikel an. Das gilt für hoch konzentrierte Wirksubstanzen im Pflanzenschutz oder der Medizin ebenso wie für Hightech-Werkstoffe, die aus teuren Rohstoffen hergestellt werden, wie beispielsweise die Ingenieurskeramik. Als sensibel gegenüber Kontamina-tionen durch das jeweils vorhergehende Produkt sind unter anderem Diätprodukte für den Bioladen oder Dessertprodukte mit verschiedenen Geschmacksrichtungen anzusehen. «Ideale Mischgüte» kommt Speziell für den Bereich der dem Ideal höchstens nahe Ob Additive in der KunstSchüttgüter ist bei der Aufgastoffherstellung, Wirkstoffe benstellung «Mischen und und Exzipienten in der restlos entleeren» zwar stets Pharmaproduktion oder alles im Fluss, angesichts der Aromen für Desserts – stets fundamentalen mechanigeht es um das richtige Verschen Grundgesetze und des hältnis und die gründliche schon erreichten hohen StanDurchmischung. Dabei nädards jedoch nur in kleinen hert man sich dem Ideal al- Schraubenband-Mischwerkzeug in der «SinConvex-Ausführung» mit sinuswellenförmiger Schritten verbesserungsfä(Bild: Amixon) hig. Daher betreffen Innovalerdings nur an, und so be- Aussenkontur. deutet zum Beispiel der tionen vielfach begrenzte Terminus «ideale Mischgüte» stets: Egal, sind: Hier müssen in Auftragsfertigung ver- Branchenbereiche oder gar «nur» bestimmte wie lang der Mischvorgang fortgesetzt wird schiedenste Rezepturen in ein und demsel- Produktgruppen. Ein breit einsetzbares Verund egal, mit welcher Art Mischtechnik ben Mischer aufbereitet werden. Alle Auf- fahren lässt sich jedoch nun auf die Mioperiert wird – die Durchmischung lässt träge müssen nacheinander abgearbeitet schung von pulvrigen Gütern und die ansich letztlich nicht mehr verbessern. werden. Jedes Gramm, das im Mischer ver- schliessende Entleerung in weiten Bereichen Am Schluss des Mischvorgangs steht die bleibt, bedeutet gleich zweierlei: einen Pro- von Produktions- und Grossanlagen mit Entleerung des Produktes. Die Frage, die duktverlust und die Notwendigkeit, vor Batchvolumina von 800 bis 12 000 Litern sich jeder Anlagenbetreiber an diesem dem Übergang zur nächsten Rezeptur eine und sogar darüber hinaus anwenden. Es Punkt stellt, ist zumeist die nach der Rest- manuelle Zwischenreinigung durchzufüh- handelt sich dabei um die Kombination eientleerung – im besten Falle zu 100 Pro- ren. Durch den Einsatz bestimmter Werk- nes speziellen Mischwerkzeugs (SinConvex, zent. «Dieser Begriff bezeichnet einen ho- zeuge lässt sich der Vorgang im Hinblick Amixon) mit einem innovativen Verfahren hen Anspruch», erläutert Klaus Meyer, Seni- auf die Restentleerung sehr viel effizienter zur restlosen Entleerung von Pulvern, aber or Sales Engineer der Amixon GmbH gestalten. Kontaminationen von Charge zu auch von Pasten (ComDisc, Amixon).


verfahrenstechnik

Das «Geheimnis» des Mischwerkzeugs liegt in seiner Aussenkontur, die wie eine Sinuswelle geformt ist. So werden die pulvrigen Güter entlang der Gefässwandung aufwärts gefördert, und im Gefässzentrum fliessen sie dann abwärts. Die Geometrie dieses patentierten Mischwerkzeugs gewährleistet, dass das Mischgut während des Entleervorgangs unter dem Einfluss der Schwerkraft vollständig nach unten fliesst, zum Behälterboden. Für die letzten Reste, die dort am Schluss noch verblieben sind, kommt das angesprochene Entleer-Verfahren zum Einsatz. Sein Clou: Am unteren Mischwerksarm sind mehrere Schwingen angebracht. Während des Mischvorgangs weichen sie der Strömung aus. Sie drehen nach hinten ab und «schwimmen» im Strömungsschatten des Mischarms. Erst in der letzten Phase des Entleerens wenden sich die Schwingen in Rotationsrichtung. Obwohl sie den Mischerboden aber praktisch nicht berühren, schaffen sie es, die letzten Reste auszuräumen. Genauer: Es gibt zwei Bauarten. Die metallische Variante berührt den Boden nicht und eignet sich daher für besonders abrasive Güter. Die zweite Variante weist eine FDA-konforme (gemäss US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration) und besonders verschleissfeste Kunststoff-Ummantelung auf. Beide Varianten erreichen dank der besonderen Formung gemäss der sogenannten «logarithmischen Spirale» eine besonders gute Raumeffizienz.

Restlosentleerung erleichtert Reinigung Man erzielt auf diese Weise eine ideale Mischgüte, die in der Praxis nicht mehr verbessert werden kann. Mit dem System des oben beschriebenen patentierten Mischwerkzeugs lässt sich darüber hinaus, im Gegensatz zu altbekannten Systemen, die Mischzeit immens reduzieren. In Kombination mit den patentierten Schwingen erreicht man eine Restentleerung von bis zu 99,997 Prozent. Die

Top-Werte lassen sich tendenziell am besten bei leicht fettigen Gütern wie Backmitteln, Babynahrung und Trockensuppen realisieren. Ist ein Produkt sehr feindispers und beispielsweise auch elektrostatisch aufgeladen (wie etwa bestimmte Stärkederivate), kommt man dagegen auf geringere Entleergrade. Als plastisches Beispiel gibt Klaus Meyer die folgenden Zahlen an: «Es wurden beispielsweise 2-Kubikmeter-Batches einer Babynahrung bis auf 90 Gramm entleert.» In jedem Fall ist diese restlose Entleerung eine sehr gute Grundlage für eine leichtere Reinigung der Mischkammer, etwa mit ei-

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ner automatischen Nassreinigung. Ebenso kann eine Sterilisation mit Dampf bei erhöhtem Systemdruck und anschliessender Trocknung mit Warmluft-Eintrag stattfinden. Die Kombination ComDisc/SinConvex entfaltet ihre Vorzüge als Doppel, aber das Austragsverfahren lässt sich prinzipiell bei nahezu allen Flachboden-Mischern einsetzen. Auch eine Nachrüstung bestehender Systeme kann sinnvoll sein. Angesichts der aufgeführten Zahlen kommt der Stand der Technik der 100-prozentigen Entleerung so nahe, dass man sich weitere

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Innovative Werkzeuge zur Restlosentleerung – und das FDA-konform: patentiertes Schwingen mit Kunststoffbeschichtung. (Bild. Amixon)

Verbesserungen kaum vorstellen kann. Sie sind trotzdem möglich, nicht zuletzt durch individuelle Lösungen. Diese könnten zukünftig etwa die erwähnten Bereiche der sehr feindispersen oder elektrostatisch aufgeladen Mischgüter betreffen.

Mischpumpen für den Containerbetrieb: einfach und wirkungsvoll Individualisierung ist auch in anderen Bereichen Trumpf, wie speziell bei entmischbaren Medien – etwa in der Saatgutbehandlung mit Flüssigbeize. Aus dieser setzt sich gern einmal Beizgut ab. Darum muss die Beize vor der Vermengung mit dem Saatgut

Die Anwendung: Der Waschkopf wird in den Mischraum ausgefahren. (Bild: Amixon)

homogenisiert werden, typischerweise in einem Fass oder Container. Klassischerweise würde man darin ein massgeschneidertes Rührwerk und zusätzlich eine Pumpe zum Hinausfördern der Flüssigbeize installieren. Dem zugrunde liegt als Prinzip: «Mischen und Hinausfördern durch ein und dasselbe Aggregat». Nachdem es für den Fassbetrieb schon länger gang und gäbe ist, hat man es in jüngster Zeit auch für Container optimiert (z. B. Lutz-Pumpen, Denios, www.denios.ch). Die dabei eingesetzten Mischpumpwerke eignen sich sowohl für den mobilen als auch für den stationären Einsatz und schaffen dank einer eigens auf hohe Misch-

Tauchrohr mit Austrittsöffnungen auf unterschiedlichen Ebenen für eine gute Durchmischung.

(Bild: Lutz/Denios)

Für zahlreiche zur Sedimentation neigende Flüssigkeiten: Mischen und Hinausfördern durch ein und dasselbe Aggregat für Fässer und jetzt auch für Container. (Bild: Lutz/Denios)


verfahrenstechnik

menge ausgelegte Förderradgeometrie Umwälzmengen von bis zu 160 Litern pro Minute.

Und ans Entleeren ist auch schon gedacht

selbe Zusammensetzung besitzen wie die Gesamtmischung (Grundgesamtheit) – idealerweise jedenfalls. In der Realität erreicht man das zwar nie, aber gerade deswegen lohnt es sich stets, nach massgeschneiderten Lösungen für ein gegebenes Mischproblem zu fahnden. Denn oft bietet der Stand der Technik heute im Vergleich zum jeweiligen Status quo im eigenen Betrieb schon bessere Möglichkeiten. Wie die vorstehend aufgeführten Bei-

Ein wesentliches Element der Gesamtkonstruktion besteht in einem Tauchrohr, das auf den jeweiligen Container abgestimmt ist. Es weist auf unterschiedlichen Ebenen Austrittsöffnungen auf; sie stellen die Durchmischung sicher. Diese Mischöffnungen lassen sich durch einen Handhebel stufenlos öffnen und schliessen, um den Mischvorgang an die Erfordernisse anzupassen. Zum Abpumpen werden sie einfach vollständig geschlossen – für ein perfektes Entleeren. Über das oben genannte Beispiel aus dem Saatgutbereich erstrecken sich die Anwendungsgebiete grundsätzlich auf zahlreiche zur Sedimentation neigende Flüssigkeiten, die es vor der Entnahme oder Teilentnahme aus dem Container zu homogenisieren gilt. An seine Grenzen stösst das Verfahren freilich bei abrasiven Fluiden. Ansonsten sind jedoch breite Variationen möglich, darunter Ausführungen in Kunststoff (Polypropylen) oder Edelstahl (1.4571) oder mit Zulassung für den explosionsgeschützten Bereich (z.B. bei leicht entzündlichen Flüssigkeiten der Gefahrenklassen AI, AII und B). Interessant für die Nahrungs- und Genussmittel-, die Pharma- oder Kosmetikindustrie: Die Mischpumpen sind dichtungslos und frei von Schmier- und Fettfüllungen. LABOTEC Suisse2013 Noch dazu gibt es eine Spezial15.-16.5.2013 ausführung mit physiologisch Lausanne unbedenklichen Werkstoffen (Herstellergarantie mit Werkszeugnis).

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spiele zeigen, kann dies die Homogenisierung von zur Sedimentation neigenden Flüssigkeiten ebenso betreffen wie reine Pulvergemische. In allen Fällen sind auch vor- oder nachgelagerte Schritte mitzubedenken, wie etwa die Entleerung der Mischkammer. Denn daran hängt es am Ende oft, ob etwa die für eine bestimmte Pharmaproduktion geforderte CIP-Fähigkeit (cleaning in place) überhaupt erreicht werden kann.■

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laborpraxis

P I P E T TE N I M F O K U S

Ergo: ganzheitlich denken Die teuren Systeme (komplette GC-/HPLC-Ausstattungen inklusive Massenspektrometer) stehen oft im Vordergrund. Dabei kommt es im Laboralltag vielfach auf vermeintlich einfache Dinge an – wie z. B.: «Auf welche Weise kommt Probenflüssigkeit X von A nach B?» Im Folgenden werden aktuelle Trends im «Manual Liquid Handling» mit Fokus Pipette aufgezeigt. CHRISTIAN EHRENSBERGER

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ie Pipette ist ausgereift – eigentlich. Das heisst: Es ist hier keine revolutionäre Neuentwicklung zu erwarten, aber im Detail kommt es doch immer wieder zu Verbesserungen und auch zu neuen Aufgabestellungen. Ergonomie, regulatorische Anforderungen, Automatisierung – so lauten die drei wichtigsten aktuellen Schlagworte.

Zeitbombe Zwangshaltung Nachdem man sich Jahrzehnte lang vornehmlich um die Dosiergenauigkeit und Zuverlässigkeit von Pipetten Gedanken gemacht hatte, rückte in den letzten Jahren das Thema «Ergonomie» verstärkt ins Bewusstsein. Es hat etwas Tückisches: Jeder, weiss, dass eine stundenlange Zwangshaltung oder eine unnatürlich häufige Beanspruchung bestimmter Muskeln und Sehnen zu Problemen führen – allerdings weniger in jungen Jahren. Bei vielen kommt es erst ab einem Alter von 40 zu leichten Verspannungen oder Schmerzen. Diese können dann aber über den Pipetten-Daumen und das Handgelenk hinaus sogar auf die Schulterpartie oder das Kiefergelenk übergreifen. Besser ist es allemal, schon ab dem Beginn einer LaborKarriere auf ergonomische Aspekte zu achten bzw. als Laborleiter seine Mitarbeiter dazu anzuhalten. Eine Tätigkeit wie das Pipettieren, das ein Mitarbeiter ohne weiteres einen ganzen Arbeitstag lang betreibt, sollte so komfortabel ausgestaltet werden, wie es der Stand der Technik erlaubt. Vieles ist in jüngster Zeit schon geschehen. Die Kräfte und Gewichte von Pipetten wurden deutlich reduziert, die Balance der Pipette in der Hand insgesamt verbessert, die Strecke, die der Daumen zurücklegen muss, optimiert und ebenso die Anordnung der Knöpfe. Einen wichtiger Punkt bei elektronischen Pipetten stellt der Winkel des Displays dar. Denn hier sind weder 90 noch 180 Grad optimal, er sollte sich dazwischen bewegen. Angesichts der vielen Dinge, die es zu beachten gilt, greifen simple Aussagen wie «Pipette X ist die beste, weil sie die

leichteste ihrer Klasse ist» zu kurz. Ergonomie muss stets einer ganzheitlichen Philosophie folgen. Anhand dieses Kriteriums lassen sich verkürzende Werbeaussagen von seriöser Information unterscheiden. Trotz aller Fortschritte könnte man sich durchaus vorstellen, weitere Grenzen zu überwinden. Ein Hemmnis für die Einführung sehr leichter Pipetten stellen z. B. die Gewohnheiten des Anwenders dar. So bekommen Hersteller immer wieder Rückmeldungen der folgenden Art: «Mit dieser Pipette kann ich nicht arbeiten, da habe ich ja gar nichts in der Hand. Stattdessen beschleicht mich das Gefühl, nicht genau damit zu arbeiten.» Oft ist damit ein ähnliches Problem umrissen, wie es beim erstmaligen Umstieg von einer rein mechanischen auf eine Servolenkung beim Auto auftritt. Nach einer Eingewöhnungsphase kommt man damit gut zurecht. Noch schwerer wiegen Vorbehalte gegen ganz neue Bauformen für Pipetten. So gibt es bereits Ausführungen, die entfernt einer Ente gleichen (z.B. Ovation, VistaLab Technologies, www.vistalab.com). Die langfristige Anwendung muss noch zeigen, wie gut solche Modelle letztlich in der Hand liegen, aber vor allen Dingen auch, ob sie die benötigte Dosierpräzision und -genauigkeit wirklich schaffen. Schon die «guten alten» Pipetten lassen sich jedoch auf spezielle Aufgabenfelder massschneidern. So erweisen sich bestimmte Ausführungen als besonders interessant für die Forschung. Sie sind eher kurz und mit einem besonders schmalen Schaft versehen, sodass man damit leicht in enge Gefässe hinein pipettieren kann (z. B. Mikropipette Acura manual 826 XS, Socorex, Ecublens, Lausanne, www.socorex.ch). Zur Vermeidung von Handermüdung trägt darüber hinaus eine extrem sanfte Betätigung bei – auch bei Verwendung über lange Zeiträume. Hinzu kommt ein ganz praktischer Vorteil für den Laboranten, insbesondere wenn die Pipettenspitzen zentral eingekauft wer-

den: Es ist eine breite Kompatibilität zu vielen Fremdanbietern gegeben, da der Spitzenabwurf in der Höhe einstellbar ist (± 4 mm). Zum Ablegen kommen diese und viele andere Pipetten übrigens einfach in einen Universalpipettenhalter (Twister universal 336, Socorex). Extraständer sind überflüssig, und auch etwas Farbe kommt damit ins Labor.

Für die Forschung kurz und schmal: So lässt es sich leichter in enge Gefässe hineinpipettieren. (Bild: Socorex)


An der Grenze des Menschenmöglichen Nun ist Ergonomie langfristig wichtig und Farbe schön, doch es bleibt dabei: An einer erhöhten Präzision und Genauigkeit sind die Laboratorien naturgemäss am meisten interessiert, denn vom Pipettier-Schritt hängt die Qualität einer komplexen Analyse wesentlich ab. Auch wenn z. B. bei Laborexperimenten zur Vorbereitung einer Produktion wertvolle Flüssigkeiten pipettiert oder für die optimale Umsetzung von Reaktanden genau dosiert werden müssen, kommt es darauf an. Man muss allerdings sagen: Rein technisch gesehen pipettiert jeder Anwender an der Grenze der möglichen Präzision und Genauigkeit. Die menschlichen Fehler sind im Allgemeinen grösser als die Toleranzen der Pipette selbst. Wer hier weitere Verbesserungen realisieren möchte, kann im Einzelfalle darüber nachdenken, eine Luftpolsterpipette durch einen Direktverdränger zu ersetzen. Daneben sollte man für eine teure Pipette nie die preisgünstigsten Pipettenspitzen einsetzen – das ist Sparen an der falschen Stelle. Die grössere Schwankungsbreite von Charge zu Charge bringt es später an den Tag. Das betrifft z. B. die Öffnungsweite oder die Rauigkeit des Materials. Wer bei der Oberflächenbeschaffenheit das Nonplusultra erreichen möchte, wählt ultrahydrophobe «Low-retention»-Spitzen. Selbst wenn Proben mit Detergentien versetzt werden müssen (z.B. PCR, PAGE oder allgemein in der Proteinchemie), ist damit ein vollständiges Ablaufen gewährleistet. Gerade bei den Direktverdränger-Pipetten gibt es auch zunehmend semiautomatisierte Modelle. Sie unterstützen den Anwender, indem sie z.B. warnen: «Achtung, Pipette wird nicht genau senkrecht gehalten.» Oder sie lassen sich auf bestimmte Flüssigkeitstypen, etwa mit exakter Angabe der Dichte, programmieren. Die Hersteller dürften diese Option in Zukunft noch verfeinern. Auch die Programmierung auf unterschiedliche Höhen (über dem Meeresspiegel) stellt eine Verbesserungsmöglichkeit dar. Denn es gibt schon einen Unterschied, ob am Ufer des Genfersees oder auf der Spitze des Weisshorns pipettiert wird. Einen grossen Erfolg verzeichneten in der jüngsten Zeit u.a. Pipetten mit verfedertem Arbeitskonus. Jeder kennt das: Da hat man die Pipette mit Kraft auf die Pipettenspitze gesetzt, damit sie auch gut hält, und nachher muss man sie mit den Fingern abziehen – so fest sitzt sie. Bei verfedertem Arbeitskonus wird die Spitze stets mit derselben Kraft auf die Pipette aufgesteckt und heruntergeschoben, was wiederum Fehler vermeidet und das Ergebnis zuverlässiger macht. Zu den regulatorischen Anforderungen der Zukunft zählt eine immer akribischere Dokumentation. Schon jetzt sind Pipetten mit RFID-Barcode erhältlich. So lässt sich mit einem kurzen Scan festhalten, welche Pipette für eine bestimmte Analyse verwendet worden ist – eine zusätzliche Sicherheit oder Alternative zum handschriftlichen Eintrag ins Laborbuch. Was sicherlich in nächster Zeit ansteht, ist die elektronische Version des Laborbuchs. Die Daten elektronischer Pipetten lassen sich dann einfach dorthin überspielen. Dazu gehören selbstverständlich auch Informationen über die ordnungsgemässe Pipetten-Kalibrierung. Diese an Herstellerfirmen oder externe Institute auszulagern, ist schon heute gelebter Standard. Während die einfachere Prüfung nach ISO 8655 im eigenen Labor vor Ort erfolgen kann, wird die aufwendigere Variante nach ISO 17025 gern outgesourct. Das Labor erhält dann ein schriftliches Zertifikat zum Abheften. Auch das könnte in Zukunft papierlos erfolgen. Freilich steht irgendwann die Pflicht zur Dokumentationen gemäss Kapitel 21/ Teil 11 des «Code of Federal Regulations» (CFR

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zehn Einstellungen gespeichert, so muss die Pipette nicht immer wieder neu eingestellt werden. Das spart Zeit, und darüber hinaus können solche Pipetten mit einfachen Programmen zur Abarbeitung mehrschrittiger Aufgaben gefüttert werden. Diese Technologie ist für Mengen zwischen 0,5 Mikroliter und 10 Milliliter verfügbar. Zum Vergleich: Der Arbeitsbereich klassischer manueller Pipetten kann heute bis zu 0,1 Mikroliter hinunterreichen. Noch tiefer liegt die sogenannte Nanopipettierung. Einst zum MegaTrend ausgerufen, ist sie allerdings bis heute noch kein Riesen-Hype geworden.

Hier passt jede Pipette hinein – und es gibt den Halter für jedes Labor in der richtigen Farbe. (Bild: Socorex)

21/ Part 11) der FDA ins Haus – zumindest für den Pharma- und Lebensmittelbereich. Ob sich die entsprechenden Regelungen auch auf Pipetten erstrecken sollen und wie viel Bürokratie – bis hin zum Schutz einzelner Pipetten durch ein Passwort – damit verbunden sein wird, lässt sich heute aber noch nicht absehen. Was aber heute schon ohne weiteres verfügbar ist, sind elektronische Pipetten mit Historienfunktion (z.B. Xplorer plus, Eppendorf, www.vaudaux-eppendorf.ch). Genau wie beim Mobiltelefon werden die letzten

Wie beim Mobiltelefon: Die letzten zehn Einstellungen sind gespeichert und damit sofort wieder abrufbar. (Bild: Eppendorf)

Erkennt kleinste Lecks einer Pipette innerhalb von Sekunden: das Dichtigkeitsprüfgerät. (Bild: Brand)

Ebenfalls bereits Realität sind laboreigene Prüfgeräte für die Sicherstellung der Dichtigkeit von Luftpolsterpipetten (z.B. PLT unit, Brand, www.brand.de). Manch einen beschlich schon einmal ein ungutes Gefühl zwischen den turnusmässigen Kalibrierungen, weil weit über 80 Prozent aller Pipetten, die zur Reparatur eingesandt werden, undicht sind und ausserhalb der Volumentoleranz liegen – obwohl sie nicht tropfen. Das Dichtigkeitsprüfgerät «kennt» die Grenzwerte für handelsübliche Einkanalund Mehrkanal-Pipetten im Volumenbereich von 1 Mikroliter bis 10 Milliliter, lässt

eine Prüfung mit und ohne Spitze zu und liefert das Prüfergebnis nach wenigen Sekunden.

Automatisierung verlagert Methodenentwicklung tendenziell zum Hersteller Klar im Trend liegt die Automatisierung des «Manual Liquid Handling». Denn die Vorteile liegen auf der Hand: Die Arbeitskraft qualifizierter Mitarbeitenden lässt sich effektiver einsetzen, die Auslastung und Produktivität der Analysengeräte kann gesteigert werden – und damit letztlich auch die Qualität der Ergebnisse. Ein Beispiel dafür: Häufig übersehen wird heute immer noch die Frage, wie stabil Proben nach der Probenvorbereitung eigentlich sind. Erfolgt sie manuell, so werden meist alle Proben parallel vorbereitet, um dann nacheinander vom Analysensystem abgearbeitet zu werden. Der Zeitunterschied zwischen der Analyse der ersten und der letzten Probe beträgt häufig mehrere Stunden – eine Zeit, in der es zum Abbau der relevanten Komponenten kommen kann. Wenn Probenvorbereitung und Analyse direkt gekoppelt sind und stets direkt aufeinanderfolgen, kann jedoch gewährleistet werden, dass jede Probe identisch behandelt wird. Als Trend in den nächsten Jahren ist zu erwarten, dass die Automatisierung einer Vielzahl von Probenvorbereitungsschritten immer effizienter und einfacher werden wird. Dank empfindlicherer Analysensysteme werden die benötigten Probenmengen abnehmen, was eine Miniaturisierung vieler Methoden und teilweise auch ihre Vereinfachung ermöglicht. Aufwendige Methodenentwicklungen werden in Zukunft mehr und mehr auf Herstellerseite erfolgen. Diese werden ihre Geräte zusammen mit der passenden Methode anbieten. Bei der Auswahl des richtigen Systems sollte ein Labor daher verstärkt auf das mitgelieferte Servicepaket achten. Denn die Hardware ist das eine, erst das «Drumherum» ermöglicht es jedoch, schneller und produktiver zu werden. Zu einem integrierten System aus Analyse + Probenborbereitung gehören bereits heute die Vortex-Filtration (z.B. mVORX, Gerstel, www.gerstel.ch), die Möglichkeit zur Pyrolyse (z.B. PYRO, Gerstel) und die Online-Festphasenextraktion (z.B. SPExos, Gerstel). Zu einem intuitiv bedienbaren Gesamtsystem gehört dabei das Zusammenspiel über eine einzige zentrale Software (z.B. MAESTRO). Damit lassen sich manuelle Probenvorbereitungsabläufe ganz automatisieren.


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Eine aktuelle Neu-Applikation: Nachgewiesen werden sollen das Pflanzenschutzmittel Glyphosat und sein Metabolit AMPA (Aminomethylphosphonsäure) in Wasser und Lebensmitteln. Die dazu notwendige Derivatisierung erfolgt schon mit dem verwendeten Autosampler (MPS, Gerstel). Dieser überführt die Probe auf die Kartusche zur Online-Festphasenextraktion. Die Elution erfolgt direkt auf die Flüssigkeitschromatographie-Säule eines Systems mit Tandem-Massenspektrometer (LC-MS/MS). Aufgrund der kompletten Automatisierung und dank der einfachen Steuerung stellt diese Lösung für den Anwender eine erhebliche Erleichterung dar.

Fazit: ergonomischer, regulierter, automatischer Zum Schutze der eigenen Gesundheit lohnt es sich, bei der Anschaffung von Pipetten

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stets ein Auge auf ihre Ergonomie zu haben. Über die Jahrzehnte eines ganzen Arbeitslebens zahlt sich das aus, und das betreffende Labor insgesamt wird eine geringere Anzahl von Ausfällen infolge von Erkrankungen wie Sehnenscheidenentzündungen, Verspannungen oder darüber hinausgehenden Störungen des Bewegungsapparats aufweisen. Mittelfristig besteht hier noch ein beträchtliches Verbesserungspotenzial. Darüber hinaus dürften die regulatorischen Anforderungen insbesondere im Pharmaund Lebensmittelbereich steigen. Daher sollte das Laborteam sich jetzt schon überlegen, wie man mit dem Auslesen von umfangreichen Pipetten-Historien in elektronische Laborbücher verfahren möchte. Auch die CFR-21-Thematik könnte hier noch Eingang finden. Der ungebrochene Trend zur Automatisierung kommt einerseits unmittelbar der Pro-

duktivität des Labors zugute. Durch die Möglichkeit, alles auch elektronisch zu speichern und damit einer umfassenden Dokumentation zugänglich zu machen, lassen sich aber auch regulatorische Anforderungen besonders elegant erfüllen. Der Umstieg von rein manuellen auf elektronische Pipetten, von dort auf semiautomatische (z.B. Unterstützung des Anwenders durch Warnsignale) und schliesslich auf vollautomatisierte Systeme gelingt immer intuitiver. Die Arbeitswelt der Zukunft könnte sich damit körperlich stressfreier gestalten. Aber Achtung: Je komplexer die Systeme, desto weniger hat man sie spürbar im Griff wie eine klassische Pipette. Die komplexere Technik ■ will beherrscht sein.

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laborpraxis

LABOTEC SUISSE 2013

Das Labor der Zukunft macht Station in Lausanne Die Vorbereitungen zur 3. LABOTEC Suisse 2013 , die am 15. und 16. Mai in Lausanne stattfindet, laufen auf Hochtouren. Ende März hatten sich bereits rund 80 Aussteller angemeldet. Die Liste der unterstützenden Partner für das Rahmenprogramm verspricht einen spannenden, informativen Branchenevent: Angefangen vom FLB, dem Fachverband für Laborberufe, der EPFL bis zum Branchenverband Scienceindustries. Damit ist für ein profundes Vortragsprogramm gesorgt. Das Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) wird mit einem mobilen Labor vor Ort sein.

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ie LABOTEC Suisse 2013 spricht vor allem Entscheider sowie Fachpersonal aus Labors an, die sich ungezwungen über die neusten Produkte, Lösungen und Trends aus diesen Bereichen informieren wollen. Folgende Schwerpunktthemen werden in Lausanne zu sehen sein: Biotechnologie, Diagnostik, Life Sciences, dazu gibt es alle wichtigen Neuheiten zu Laborbedarf, Nanotechnologie, Analytische Geräte und Verfahren, Laborinformatik, Mess- und Prüftechnik, Verbrauchsmaterial und Einrichtungen in Lausanne zu entdecken. Zu den vielen namhaften und innovativen Firmen, welche auf der LABOTEC Suisse 2013 einen Stand reserviert haben, gehören u. a.: Anton Paar Switzerland AG, Nikon AG, Siemens Schweiz, SKAN AG, Molecular Devices, Fisher Scientific AG und Olympus. Der Fachverband Laborberufe FLB (www. laborberufe.ch), bioalps, das Life Science Cluster der Genfer See-Region (www.bioalps.org) und SWISS BIOTECH (www.swissbiotech.org) unterstützen als Patronatspartner die Fachmesse.

Podiumsdiskussion Am zweiten Messetag findet um 13.45 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema «Labor 4.0 – Wie sieht das Labor der Zukunft aus?» statt. Gesprächsteilnehmer sind unter anderen Science Industries (www.scienceindustries.ch) und die École Polytechnique Fédérale de Lausanne, EPFL (www.epfl.ch). Geleitet

wird das einstündige Gespräch von Ralf Mayer, Chefredaktor von «Chemie plus» (www.chemieplus.ch). Weitere Informationen zur Podiumsdiskussion und weiteren Teilnehmern erhält man direkt auf der Homepage www.easyfairs.com/LABOTEC-SUISSE.

Live-Labor-Vorträge Tracomme AG (www.tracomme.ch), der Laborspezialist aus Bonstetten (ZH), unterstützt die Labor-Welt seit 70 Jahren und vertritt betreuungsintensive Laborgeräte – mit Schwerpunkt physikalische Materialcharakterisierung. Das Unternehmen führt auch Fach-Seminare, z. B. für Viskosimetrie/ Rheologie, Textur-Analyse, Mahlen im Labor und Partikelgrössenbestimmung durch. Viele Live-Labor-Vortragsreihen sind an beiden Messetagen im Halbstundenrhythmus geplant (in englischer Sprache).

Geführte Messerundgänge: Guided Tours

Schnell können sich Besucher einen optimalen Überblick zum Messegeschehen verschaffen: Die LABOTEC Suisse 2013 bietet am ersten Messetag LABOTEC Suisse 2013 (Mittwoch, 15.05.13) um 15.00 15./16. Mai 2013, MCH Beaulieu Lausanne Uhr und am zweiten Messetag Öffnungszeiten: 09.00 bis 17.00 Uhr (Donnerstag 16.05.13) um 11.00 Kosten: Eintritt frei Uhr jeweils einen geführten Veranstalter: easyFairs Switzerland GmbH Messerundgang zum SchwerCH-4132 Muttenz punkt «Innovationen» an. U.a. Telefon +41 (0)61 228 10 00 haben sich folgende Firmen daschweiz@easyFairs.com für angemeldet und präsentieren www.easyfairs.com/LABOTECSUISSE

dazu Neuheiten: Thermo Fisher Scientific (Schweiz) AG, das Fraunhofer-Institut IBMT und Laborial Laboratory Solutions S.A. Je ein Tour Guide führt Gruppen von maximal 20 Personen – ausgestattet mit Headsets – zu den wichtigsten Innovationen und Produkten des jeweiligen Themenbereichs einer Tour. An den besuchten Ständen erhalten die Teilnehmer eine individuelle Demonstration von je 15 Minuten. Ein Rundgang dauert rund eine Stunde. «Mit diesem Service wollen wir Besuchern eine echte Hilfe bieten, sich in der Vielfalt der Stände und Themen schnell zurechtzufinden», erläutert easyFairs Marketingleiterin Martina Hofmann. Vorteile für Aussteller: «Sie erhalten in kurzer Zeit viele wertvolle Kontakte und zusätzliche Aufmerksamkeit.» An den Guided Tours können Besucher nur nach vorheriger Anmeldung teilnehmen.

Bestens informiert mit den «learnShops» Auf der LABOTEC Suisse 2013 werden wieder verschiedene «learnShops» mit hochkarätigen Referaten und Vorträgen angeboten. 2013 ist das Schwerpunktthema «Labor 4.0». Alle Vorträge sind durch den FLB (Fachverband Laborberufe) und die EPFL mitorganisiert und werden entweder in Englisch oder Französisch gehalten.

Entspannt anreisen und starke Partner Die easyFairs LABOTEC Suisse 2013 wird wieder unterstützt von SBB RailAway. Spezielle Tickets werden zu einem Sondertarif (20 % Ermässigung auf die Bahnanreise, Shuttlebus zum Messegelände und gratis Konsumationsgutschein im Wert von CHF 10.–) angeboten. Diese Fahrausweise sind gültig ab jedem Bahnhof in der Schweiz zum Messegelände und zurück. Beim grossen LABOTEC-Suisse-2013-Wettbewerb gibt es für den ersten Preis einen Reisegutschein im Wert von CHF 2000.– zu gewinnen. ■


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WO R K S H OP D E R WA C K E R C H E M I E

Mit neuen Polymeren die Zukunft meistern Für Polymere sind die Innovationspotenziale noch lange nicht erschöpft. Dies wurde auf einem internationalen Presseworkshop der Wacker Chemie deutlich, bei dem eine Reihe von neuen Anwendungen für Polymere in wichtigen Zukunftsmärkten vorgestellt wurden. Das Spektrum der Einsatzfelder erstreckt sich von energieeffizienten Beleuchtungstechnologien über Anwendungen in Wellenkraftwerken und umweltfreundlichen Polymerdispersionen für Brandschutzbeschichtungen bis hin zu neuartigen Polymeren, die in der Lage sind, Beschädigungen ihrer Oberfläche selber zu reparieren.

ROLF FROBÖSE

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und 20 Prozent des weltweiten Strombedarfs wird durch Beleuchtungsanlagen verursacht. Jüngsten Schätzungen der Fördergemeinschaft licht.de zufolge liesse sich dieser Anteil durch den konsequenten Einsatz energiesparender Be-

leuchtungstechnologien um etwa 30 Prozent senken. Die derzeit im Handel befindlichen Energiesparlampen sind den Prognosen zufolge allerdings nur eine Übergangslösung auf dem Weg in eine energiesparende Zukunft. Zwar verbrauchen diese deutlich we-

EXPERTEN RICHTIG GUT FINDEN Und richtig gut ist immer der Experte, der richtig gut zu Ihnen passt.

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niger Strom als konventionelle Glühlampen, dafür enthalten sie jedoch Quecksilber, weshalb sie am Ende ihres Lebenszyklus aufwendig entsorgt werden müssen. Eine wesentlich nachhaltigere Möglichkeit bietet die moderne LED-Technologie. So


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sind LED-Leuchten nicht nur wesentlich effizienter als Energiesparlampen, sondern darüber hinaus mit einer Lebensdauer von bis zu 50 000 Stunden auch noch extrem langlebig. Einziges Problem: Die LED-Technologie stellt hohe Anforderungen an die verwendeten Materialien. Diese müssen nicht nur hohe Temperaturen tolerieren, sondern darüber hinaus eine möglichst wirtschaftliche Nutzung des Leuchtmittels erlauben. Genau an diesem Punkt kommen die herausragenden Materialeigenschaften innovativer Silicone von Wacker zum Tragen. So werden diese bereits seit Jahren als bewährte Materialien in Halogen- und Energiesparlampen sowie in der Automobilbeleuchtung eingesetzt.

Führende Rolle der Silicone bei der Entwicklung energieeffizienter Lichtsysteme Nach Angaben von Stefanie Rall, Marketing Managerin für Siliconelastomere bei Wacker, kommen Silicone unter anderem als Vergussmaterial oder auch als optische Linse direkt am LED-Chip zum Einsatz. «Das Unternehmen bietet für diesen Einsatzzweck unterschiedliche Hochleistungssilicone an, die auf den jeweiligen Verarbeitungsprozess und Bedarf des Herstellers abgestimmt sind», erläutert Rall. Auch in LED-Modulen oder LED-Retrofit-Lampen spielten Silicone oder Formteile aus Siliconen eine tragende Rolle. Das sei zum Beispiel beim Reflektor oder Diffusor der Fall. Letzterer habe die Aufgabe, das punktförmige LED-Licht in einer für das menschliche Auge angenehmen Weise zu verteilen. Angaben von Wacker zufolge werden Silicone auch in Zukunft eine tragende Rolle bei der Entwicklung energieeffizienter Lichtsysteme spielen. Zurzeit entwickelt das Unternehmen gemeinsam mit Partnern aus der Beleuchtungsindustrie, um die Verbreitung

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der innovativen LED-Technologie weiter voranzutreiben. Laufende Entwicklungsarbeiten verfolgen das Ziel, sowohl die optischen als auch die thermischen Eigenschaften von Siliconen weiter zu verbessern. Eine besondere Rolle kommt bei diesem Einsatzgebiet dem Wacker Center of Excellence Electronics in Korea zu. Dieses konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Materialien für LED-Leuchten.

Erschliessung der Meereswellenenergie Nach Schätzungen der internationalen Energieagentur IAE wird der globale Energieverbrauch trotz Einsparungen in den nächsten 20 Jahren um ein Drittel anwachsen. Neben traditionellen Energieträgern wie Kohle und Erdgas werden erneuerbare Energien als Energieträger eine wachsende Rolle im Energiemix einnehmen. Die IAE geht davon aus, dass bis 2030 weltweit mehr als ein Viertel des Energieverbrauchs durch Wind-; Sonnen- oder Wasserkraft erzeugt wird. In diesem Szenario ist Deutschland in der Rolle des Vorreiters. So stammt bereits im vergangenen Jahr über 20 Prozent des elektrischen Stroms aus erneuerbaren Energien. Ziel der Bundesregierung ist es, diesen Betrag bis spätestens 2020 auf mindestens 35 Prozent und bis zum Jahr 2050 auf mindestens 80 Prozent zu erhöhen. Ein Kernproblem volatiler Energiequellen wie Sonnen- und Windkraft ist ihre mangelnde Grundlastfähigkeit. Um ohne konventionelle Energieträger ein möglichst hohes Mass an Versorgungssicherheit zu gewährleisten, ist es wichtig, auch alternative Formen der regenerativen Energieversorgung zu erschliessen. Ein Beispiel hierfür liefert die Meereswellenenergie, die sich im Verhältnis zur Photovoltaik und Windenergie durch eine hohe Energiedichte und eine wesentlich bessere zeitliche Verfügbarkeit

auszeichnet. Meereswellen bergen ein gewaltiges Energiepotenzial, allerdings gehört die Nutzung dieser Energie zu einem der am wenigsten erforschten Themen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Derzeit verfügbare Lösungen zur Nutzung der Wellenenergie basieren auf hydraulischen Komponenten, bei denen die Wellenbewegung durch eine mechanische Hubbewegung zum Aufbau eines hydraulischen Drucks führt, der wiederum zum Antrieb einer Turbine dient. In Versuchsanlagen hat sich jedoch gezeigt, dass hydraulische Konzepte wegen hoher Betriebs- und Wartungskosten derzeit zu teuer sind, um mit Windkraftanlagen konkurrieren zu können. Aus diesem Grund entwickelt Wacker zurzeit ein neuartiges elektroaktives Polymer (EAP), das eine direkte Umwandlung der Meereswellenenergie in elektrische Energie gestattet. Die Innovation basiert auf einem beidseitig mit Russ als Elektrodenmaterial beschichteten Elastomerfilm. Bei diesem EAP ruft eine elektrische Spannung einen elektrostatischen Druck hervor, wodurch der Elastomerfilm seine Gestalt ändert – er wird dünner, aber in der Fläche grösser. Wird die Spannungsquelle entfernt, nimmt der Elastomerfilm wieder seine ursprüngliche Form an. Dieses Prinzip wird bei einem Wellenkraftwerk ausgenutzt, indem die in der Welle steckende mechanische Energie die Folie komprimiert. Nach der Aufladung nimmt die Folie wieder ihre ursprüngliche Gestalt an, was infolge der Ladungstrennung zu einer höheren Spannung führt, die sich abgreifen lässt. Um eine hohe Effizienz zu erreichen, müssen die EAPs in einem Stack aus Tausenden von Schichten eingebettet werden. Ein EAPKraftwerks-Demonstrator soll im Januar 2015 zur Verfügung stehen. Die technischen Anforderungen an die dielektrischen Schich-

Moderne Bauten verwenden oft Stahlskelette, die jedoch ab Temperaturen von 500 °C instabil werden. Damit Stahlträger bei Feuer nicht in Minutenschnelle einknicken (links), werden sie mit isolierenden Brandschutzbeschichtungen versehen und können so der Hitze länger standhalten (rechts) (Bild: Wacker Chemie AG)


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ten sind hoch. Neben einer etwa 50-prozentigen Dehnfähigkeit, einer hohen Durchschlagsfestigkeit und Beständigkeit soll das System während der gesamten Betriebsdauer rund 10 Millionen Zyklen verkraften. Im Rahmen des Projekts beschäftigt sich Wacker intensiv mit der Herstellung von Siliconfolien, die in sogenannten EAP-Stacks eingesetzt werden. Eine wesentliche Herausforderung stellt die Herstellung fehlerfreier Siliconfolien dar. Zu diesem Zweck betreibt Wacker am Standort Burghausen eine Pilotanlage, um solche Fertigungsprozesse zu entwickeln. Die auf der Anlage hergestellten Folien besitzen eine Stärke von 20 bis 100 Mikrometern und eine spezifische Durchschlagsfestigkeit von mehr als 100 kV/mm.

Neue Polymere für den umweltfreundlichen Brandschutz Dach- und Gebäudekonstruktionen aus Stahl beherrschen immer mehr das Antlitz der Metropolen. Spektakuläre Beispiele bieten der Burdj Khalifa in Dubai, das Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro oder das Terminal 3 im Flughafen von Beijing. Für diesen Trend gibt es einen plausiblen Grund, denn Stahlskelette haben ein geringes Eigengewicht und sind in der Regel einfach und schnell zu montieren. Doch mit der wachsenden Grösse des Bauwerks steigen auch die Anforderungen an den Brandschutz. Stahl ist zwar nicht brennbar, aber ab einer Temperatur von etwa 500 Grad Celsius verliert das Material sehr schnell seine Festigkeit. Durch sogenannte Intumeszenz-Beschichtungen (intumeszierend = anschwellend) lassen sich Stahlträger vor hitzebedingten Stabilitätsverlusten eine Zeit lang schützen. Diese Brandschutzbeschichtungen werden ähnlich aufgetragen wie Farblacke und sind in Abhängigkeit von der Anforderung nur zwischen 300 Mikrometern und wenigen Millimetern dick. «Bei Hitzeeinwirkung blähen sich die Schichten um das Zehn- bis Hundertfache ihrer Originalschichtstärke auf, sodass sich um den Stahlträger ein isolierendes Schaumkleid bildet», verdeutlicht Dr. Markus Busold vom Geschäftsbereich strategisches Marketing bei Wacker Polymers. Um das gewünschte Blähverhalten zu erzielen, enthalten die Brandschutzbeschichtungen neben organischen Bindemitteln reaktive Füllstoffe wie Melamin, Pentaerythrit und Ammoniumpolyphosphat. Kommt es zu einem Brand, schmilzt oberhalb von 250

Selbstheilende Polymere auf der Basis von Cyclodextrinen

Cyclodextrine sind ringförmige Moleküle, die in ihrem Inneren andere Substanzen aufnehmen können. So können sie Stoffe binden, sensible Inhaltsstoffe schützen, Textur und Konsistenz von Substanzen beeinflussen oder die Eigenschaften polymerer Systeme gezielt verändern.

Grad Celsius zunächst das Bindemittel und bildet die Matrix für die Isolierschicht der sich anschliessenden thermochemischen Reaktionen. Dabei zersetzt sich bei einem Brand das Ammoniumpolyphosphat und gibt Phosphorsäure frei, die mit Pentaerythrit sofort die entsprechenden Phosphorsäureester bildet. Steigt die Temperatur weiter an, zersetzen sich diese Ester schliesslich zu kohlenstoff- und phosphorhaltigen Rückständen. Die parallel laufende Zersetzung des Melamins führt zur Freisetzung von Ammoniak. Durch die Entgasung wird der kohlenstoff- und phosphorhaltige Rückstand des Esters aufgebläht, was zum Aufbau einer isolierenden Schaumschicht führt. Eine zentrale Rolle in diesem Szenario spielen Bindemittel wie das neue VINNAPAS LL3112 auf der Basis von Vinylacetat-Ethylen-Vinylester-Copolymeren. Ohne dieses Bindemittel wäre die Schaumschicht zu spröde, hätte nicht genügend Haftung auf dem Stahluntergrund und könnte abrutschen oder abplatzen. Vom Leistungsvermögen des Bindemittels hängt es ab, wie schnell die Schaumschicht ausgebildet wird und wie dick sie den Stahlträger einhüllt. Es zeigte sich, dass VINNAPAS LL3112 ein ausgeprägtes Schaumblähverhalten aufweist, sodass im Vergleich zu anderen Bindemitteln insgesamt weniger Schichten aufgetragen werden müssen, was sich in einer Material-, Zeit- und Kostenersparnis niederschlägt.

Lackierte Oberflächen von Autos, Handys, Tabletcomputern oder anderen Produkten sind gewöhnlich sehr anfällig für unansehnliche Kratzer. Mit einem neuartigen Material geht ein lang gehegter Wunsch von Anwendern in Erfüllung: Spiegelglatte Oberflächen, bei denen Schrammen innerhalb weniger Sekunden wie von Geisterhand von selbst verschwinden. Hinter dem scheinbaren Wunder verbergen sich Cyclodextrine von Wacker, die die Oberflächen von Lacken gegen ein Verkratzen immunisieren. Entwickelt wurde das neue Material von Wacker gemeinsam mit Wissenschaftlern und Ingenieuren der Universität Tokio sowie der Unternehmen Nissan Motor und Advanced Softmaterials. Es besteht aus Molekülen, die wie eine Perlenkette im Nanoformat anmuten: Auf einer linearen Achse aus Polyethylenglycol sind die ringförmigen Cyclodextrine wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht. Voluminöse Stopper-Moleküle am Ende der Kette verhindern dabei, dass die Ringe von der Achse heruntergleiten. Das Ergebnis sind neuartige Supramoleküle, die Polyrotaxane genannt werden, abgeleitet von den lateinischen Worten für Rad (rota) und Achse (axis). Die Hydroxylgruppen der Cyclodextrine fungieren dabei als Verknüpfungsstellen, an denen sie die Moleküle auf der Kette mit anderen Polymeren vernetzen. Dadurch wird die Ausbildung eines sogenannten supramolekularen Netzes mit völlig neuen Funktionen ermöglicht. In diesem sogenannten SlideRing-Material gleichen die Verbindungsstellen in einer Art Flaschenzugeffekt die Spannungen zwischen den Polymeren aus. Da sich die Verbindungspunkte auf der Achse frei bewegen, verfügt das Slide-Ring-Material über hervorragende Wiederherstellungseigenschaften. Dadurch wird die Herstellung selbstheilender Lacke und Oberflächenbeschichtungen ermöglicht, die ihre Kratzer, Schrammen und Unebenheiten selbst reparieren. Bei Nissan ist das Slide-Ring-Material bereits für Anwendungen im Automobilbereich sowie bei einem kratzfesten Handy und einer iPhone-Hülle im Einsatz. Zu den weiteren aktuellen Anwendungsbereichen gehören vibrations- und schallbeständige Isolationsmaterialien für Lautsprecher oder ■ hochabrasive Poliermedien.


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NEUES SCHLAUCHPUMPENKONZEPT

Kontinuierliche Dosierung intelligent gesteuert Hirschmann Laborgeräte hat mit der «rotarus»-Schlauchpumpenserie eine neue Produktreihe im Bereich Liquid Handling ins Leben gerufen, die ein kontinuierliches Fördern ermöglicht und eine gute Ergänzung bzw. Erweiterung zu den Produkten aus dem bestehenden Hirschmann-Programm darstellt.

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ontinuierliches Fördern von unter- Watt-DC-Motoren werden die Serie 50 und Variante «rotarus standard» deckt alle einfaschiedlichen und teilweise kritischen die Serie 100 unterschieden. Die Serie 50 ist chen Pumpaufgaben ab. Die Förderleistung Medien erfordert spezielle Geräte mit ent- für präzises Fördern und Dosieren im Dreh- ist durch Verändern der Drehzahl des Pumsprechenden Eigenschaften. Mit dieser The- zahlbereich von 0,2...100 min-1 ausgelegt; penantriebes variierbar. Über das Touchpamatik hat sich Hirschmann Laborgeräte in- bei der Serie 100 lässt sich eine Drehzahl nel direkt an der Pumpe werden alle reletensiv auseinandergesetzt. Aufgrund der von 5...500 min-1 realisieren. Bei beiden Se- vanten Parameter eingestellt und angezeigt. Forderungen, eine chemisch resistente, flexi- rien kann der Nutzer die Drehzahl mit einer Zur Integration der Pumpe in eine Produktionsanlage steht eine Schnittstelle für analobel einsetzbare Pumpe für die unterschied- Auflösung von 0,1 min-1 verändern. ge und digitale Signale zur Verfügung. lichsten Medien zu entwickeln, die Mit dem Modell «rotarus flow» können auch partikelhaltig oder auch höher visebenfalls alle Förderaufgaben im Liquid kos sein können, fiel die Wahl eindeutig Handling nicht nur über das Verändern auf das Prinzip der Schlauchpumpe. der Drehzahl realisiert werden, sondern Damit vollzog Hirschmann nun den hier besteht die Möglichkeit, die Pumpe Schritt in die Welt der kontinuierlich über den Parameter «Fliessrate» zu profördernden Pumpen. grammieren und auch zu kalibrieren. In einer zweijährigen Entwicklungszeit Durch das externe Bedienmodul mit entstand mit «rotarus» eine durchgängig TFT-Touchscreen, welcher die aktuellen durchdachte Pumpenserie. Sie umfasst Werte übersichtlich anzeigt, ist die Prozwölf Geräte, welche umfangreiche grammierung einfach zu handhaben. Funktionen und innovative Details aufDie bei diesen Pumpen von Hirschweisen. Mit einer Auswahl unterschiedmann neu eingesetzte RFID-Technololicher Motoren, Gehäuse und damit erreichbaren Schutzklassen IP54/IP65 Die «rotarus»-Schlauchpumpenserie ermöglicht kontinuierliches gie, die die Pumpenkopf- und Schlauchparameter berührungslos an den Pumsowie intelligenter Steuerungstechnik Fördern. penantrieb weitergibt, erspart dem Anwird ein breites Anwenderspektrum in Labor und Industrie abgedeckt. Die Pum- Damit wird unter Verwendung unterschied- wender viel Programmieraufwand. Er kann penserie zeichnet sich durch zeitgemässes licher Pumpenköpfe ein Fliessratenbereich sich somit auf seine eigentliche Applikation Design, gepaart mit geringem Platzbedarf, von wenigen μl/min bis ca. 5 l/min abge- konzentrieren. aus. Durch umfangreiches Zubehör lassen deckt. Der Unterschied zwischen Serie 50 Das Modell «rotarus volume» ist als Dosiersich die Pumpen leicht in eine bestehende und Serie 100 ist an der Gehäusegrösse ein- pumpe konzipiert und mit allen Funktionen Laborumgebung oder Produktionsanlage in- deutig erkennbar. Zwei Gehäusevarianten der Standard- und Flow-Modelle ausgestattegrieren. stehen für die «rotarus»-Familie zur Verfü- tet. Diese besitzt zusätzlich verschiedene gung. Das Gehäuse weiss pulverbeschichtet Dosiermodi wie Dosieren nach Zeit, DosieEin Basisgerät für diverse Pumpenköpfe entspricht der Schutzart IP54 und ist ideal ren nach Volumen und Dosieren eines beAlle Geräte besitzen ein serienmässiges An- geeignet für den Einsatz im Labor. Die Edel- stimmten Volumens in einer vorgegebenen schlusssystem für unterschiedliche Pumpen- stahlausführung hingegen erfüllt härtere Zeit. Auch tropfenfreies Dosieren ist mögköpfe. Dieses ermöglicht einen sekunden- Umweltanforderungen und ist die richtige lich. Weitere Features wie Berst- und Bloschnellen Pumpenkopfwechsel ohne Einsatz Wahl für den Einsatz in Industrieanwendun- ckadeerkennung des Pumpenschlauches von zusätzlichem Werkzeug. Der Anwender gen für Pharma-, Medizin- oder Lebensmit- setzen diese Pumpe noch weiter vom Wettbewerb ab. hat somit die Möglichkeit, mit einem Basis- telproduktion. ■ gerät verschiedene Hirschmann-Einkanalund -Mehrkanalköpfe zu verwenden. Mit Drei verschiedene Ausführungen Kontakt: entsprechendem Zubehör ist es jedoch auch Des Weiteren wird bei der «rotarus»-Familie FAUST Laborbedarf AG problemlos möglich, Pumpenköpfe von zwischen drei Intelligenzen unterschieden, CH-8200 Schaffhausen Fremdherstellern einzusetzen. Je nach Ein- welche die Namen «rotarus standard», «rot- Telefon 052 630 01 01 satz von 50-Watt-Schrittmotoren und 100- arus flow» und «rotarus volume» tragen. Die www.faust.ch; info@faust.ch


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B R E C H B Ü H L E R A G P R Ä S E N TI E R T N E U E P I P E T TE N VO N C A P P

Pipetten – langweilig oder doch ein wenig Rock ’n’ Roll? Patrick Jost*

Als Unternehmen mit vielen jungen Mitarbeitern versuchen wir bei Brechbühler AG immer kreativ mitzudenken. Was könnten wir Ihnen noch anbieten, um das tägliche Laborleben zu vereinfachen?

Das «Super-Allround-Analysengerät», welches jede Probe innert Sekunden analysiert, wie es in manchen Filmen aus der Hollywood-Traumfabrik gezeigt wird? Leider nein, aber wir arbeiten daran! In CAPP glauben wir jedoch eine «Super-Allround-Pipette» gefunden zu haben, die tatsächlich allen Anforderungen gewachsen ist. Sei es in Bezug auf Präzision, Ergonomie, Handling oder auch einfach nur im Design. CAPP, ein dänisches Unternehmen, vergleicht in seinem Produktkatalog seine Pipetten mit einem Meisterwerk klassischer Musik.

Die Capp-Pipette – «Rockstar» unter den Pipetten

Die Capp-Pipette – «Rockstar» unter den Pipetten.

Ich persönlich habe grosse Achtung vor den Genies dieses Genres. Schliesslich gäbe es ohne sie meinen geliebten Rock nicht. Viele dieser Namen sind heute noch gross. Sei es Mozart, Bach, Chopin oder Beethoven. Letzterer war zweifelsohne der Rockstar unter den Komponisten. Und genauso sehe ich die CAPP-Pipette. Viele grosse Namen sind im Markt geläufig. Als wir jedoch zum ersten Mal auf CAPP gestossen sind, war es Liebe auf den ersten Blick. Sie ist anders, speziell, interessant: ■ Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Pipette, welche jede Spitze akzeptiert. Kompromisslos. Egal, von welchem Hersteller. ■ Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Pipette, bei der die inneren Teile aus robustem Metall bestehen, was lange Serien ohne Ermüdung ermöglicht – die Pipette in Ihren Händen aber trotzdem als federleicht erscheint.

Patrick Jost: Produktverantwortlicher für CAPPPipetten bei Brechbühler AG und leidenschaftlicher Hard-Rock-Gitarrist.

Stellen Sie sich vor, es gäbe eine Pipette, bei welcher der Knopf die gesamte Kalibrationsmechanik beinhaltet und einfach ausgetauscht werden kann. Auch gegen andere Volumina.

Wäre das nicht ein wenig Rock ’n’ Roll? Wir glauben schon und sind daher der Meinung, dass CAPP der künftige Rockstar unter den Pipetten ist! ■ * Patrick Jost, Produktverantwortlicher für CAPP-Pipetten Brechbühler AG CH-8952 Schlieren Telefon 044 732 31 31 sales@brechbuehler.ch


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Mobiles Raman-Spektrometer mit integriertem Prozessor > Polytec stellt das neue RamanSpektrometer i-Raman Plus für den mobilen Einsatz vor. Das System ist eine Weiterentwicklung des ausgezeichneten i-Raman-Systems des US-amerikanischen Herstellers B&WTek. Den bedeutendsten Fortschritt stellt die innovative Smart-Spektrometer-Technologie dar, die sich durch einen integrierten Prozessor für Mitteilung, Glättung und automatische Dunkelstromreduzierung auszeichnet. Das Spektrometer nutzt einen hocheffizienten Back-thinned-CCD-Detektor mit starker thermoelektrischer Kühlung und einem besonders hohen Dynamikbereich. Damit bietet es ein deutlich verbessertes Signal-Rausch-Verhältnis bei bis zu 30 Minuten Integrationszeit und macht so auch die Messung von schwachen Raman-Signalen möglich. Der breite Spektralbereich und die hohe Auflösung ermöglichen u. a. die Messung von CH-Streckschwingungen um 3100 Wellenzahlen. Die kleine Standfläche des Systems, die leichte Bauart und der niedrige Stromverbrauch ermöglichen ortsunabhängige Raman-Analysen auf wissenschaftlichem Niveau. Das System ist damit ideal für Feld-Analysen oder In-vivo-Studien, beispielsweise in Kunst, Archäologie und Umwelt oder für die Messung geringer Dosis-Abweichungen gefälschter Pharmaprodukte. Das i-Raman Plus-System wird standardmässig mit einem faseroptischen Messkopf, einem Messkopfhalter mit XYZ-Positioniertisch, Küvettenhalter für flüssige Proben sowie der multivariaten Analysesoftware BWIQ von B&WTek ausgeliefert. Polytec GmbH D-76337 Waldbronn Telefon +49 (0)724 360 40 info@polytec.de; www.polytec.de/raman-systeme

Ein Arbeitsisolator für aseptische und aseptisch-toxische Arbeiten > Bei der aseptischen Verarbeitung von aktiven Substanzen bildet der Isolator die Barriere zum umgebenden Raum und schützt so effektiv Produkt und Anwender. Die Substanzen können über eine Schleuse in die Arbeitskammer eingebracht, dort unter Reinraumbedingungen verarbeitet und im Abschluss über eine zweite Schleuse sicher entnommen werden. Solche Anlagen werden in der Regel bei aseptischen Anwendungen im Überdruck und bei toxischen Prozessen im Unterdruck betrieben. Im Einsatz mit Kategorie-4- oder CMR-Substanzen (cancerogen, mutagen, reproduktionstoxisch) bietet der Isolator Personen-, Produkt- und Umgebungsschutz. Dabei erfüllt er die Anforderungen der ISO-Klasse 5 gemäss ISO 14644 und ist für EU-GMP-Prozesse nach Klasse A geeignet. Er verfügt über einen konstanten laminaren Luftstrom und wird über HEPA-Filtersysteme bzw. «FIPA-Filterpatronen» geführt. Im Vergleich zum konventionellen Reinraum reduzieren sich die Anschaffungs- und Betriebskosten massgeblich. Für die mikrobiologische Dekontamination von geschlossenen Containments und Räumen gemäss den neusten FDA-Richtlinien für die Herstellung von sterilen Arzneimitteln bietet das Skan-Vernebelungsverfahren «SkanFog» mit einer 12-prozentigen H2O2-Lösung eine schnellere, kostengünstigere Alternative zum cancerogenen Formaldehyd, die in der pharmazeutischen Industrie bereits erprobt, validiert und gut etabliert und für den Einsatz bei Isolatoren in Laboren oder Apotheken geeignet ist. SKAN AG CH-4123 Allschwil Telefon 061 485 44 44 info@skan.ch; www.skan.ch

Schaumstoff Verpackungstechnik

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Schwingungsisolation / Lärmschutz Schaumstoffe / Gummitechnik Kunststoffe / Antriebstechnik Wittenwilerstrasse 25 / 8355 Aadorf Telefon 052 368 00 50 / Fax 052 368 00 51 info@vibraplast.ch / www.vibraplast.ch

Die neue, besonders leichte Mehrkanalpipette von Gilson – PIPETMAN L > PIPETMAN L ist eine mechanische Luftpolsterpipette, die über ein patentiertes Volumen-Locking-System verfügt. Dieses GLP Feature garantiert Richtigkeit und Präzision bei langem, intensivem Pipettieren mit höchstem Komfort. Ein Verstellen des Volumens während des Pipettierens ist auszuschliessen. Sobald das Drehrad festgestellt ist, befindet sich die Betriebsstange (Operating Rod) nicht mehr in Kontakt mit der Zählvorrichtung (Counter Assembly), die für die Volumeneinstellung verantwortlich ist. PIPETMAN L verfügt über ein innovatives Spitzenabwurf-System, das die geringsten Abwurfkräfte mithilfe eines Hebelarms für alle Spitzenmodelle bietet. Der Abwurfknopf des Spitzenabwerfers ist verstellbar, sodass sowohl Rechts- als auch Linkshänder komfortabel die Spitzen abwerfen können. Durch das Design des Handgriffes liegt die Pipette sehr natürlich in der Hand. Die Verlängerung des Hakens und das Gewicht des PIPETMAN L tragen dazu bei, lange Pipettierzyklen komfortabel zu meistern. Der Handgriff besteht aus Polypropylen und bietet einen hervorragenden Kompromiss zwischen Leichtigkeit und Robustheit. Die neue Kolbeneinheit trägt zu extrem verbesserten Pipettier-, Purge- und Abwurfkräften bei, was zu einer Verringerung des Risikos von Sehnenscheidenentzündung (RSI) führt. Durch das Fetten des Kolbens ist die PIPETMAN®-L-Pipette perfekt für korrosive und nicht-korrosive Proben geeignet. Gilson (Schweiz) AG CH-8932 Mettmenstetten Telefon 044 768 56 00 info-ch@gilson.com; www.gilson.com LABOTEC Suisse: Stand B09


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DC-Kleinstmotoren der Serie 0816…SR: hohes Drehmoment – kleinster Bauraum

Neuer kompakter Infrarot-Temperatursensor mit Display direkt am Sensor

> Faulhaber hat mit der Serie 0816…SR neue Hochleistungs-DC-Kleinstmotoren in sein Lieferprogramm aufgenommen. Sie basieren auf dem revolutionären Faulhaber-System der eisenlosen Rotorwicklung und erreichen im Vergleich zu anderen Produkten dieser Kategorie die höchsten Leistungen: Trotz des kompakten Gehäuses mit nur 8 mm Durchmesser liefern sie Dauerdrehmomente von bis zu 0,7 mNm und ein Anhaltemoment von 1,2 mNm. Gerade einmal 4,5 Gramm leicht, ist die Serie 0816…SR erste Wahl für Anwendungen, in denen es vor allem auf geringes Gewicht und hohes Drehmoment ankommt. Diese eisenlosen DC-Kleinstmotoren erreichen bauartbedingt hohe Wirkungsgrade und eignen sich daher ideal für den Einbau in batteriebetriebene Geräte. Mit modernsten Komponenten wie z.B. Selten-Erd-Magneten erreichen die eisenlosen Motoren der Serie 0816…SR die im Branchenvergleich besten Motorleistungskennlinien von –11000 rpm/mNm. Auf solche Werte bringen es normalerweise nur grössere eisenlose DC-Motoren. Die neue Serie wird in mehreren Ausführungen mit Nennbetriebsspannungen von 3 V bis 12 V angeboten. Die Standardausführung enthält Hochleistungs-Sinterlager; für Anwendungen mit höheren radialen Wellenbelastungen sind optional Kugellager erhältlich. Die neue Kleinstmotorplattform 0816…SR von Faulhaber lässt sich durch ihr grosses Portfolio an passenden Getrieben und Encodern an die Anforderungen unterschiedlichster Anwendungen anpassen. Faulhaber Minimotor SA CH-6980 Croglio Telefon 091 611 31 00 info@minimotor.ch; www.faulhaber.com

> Bis zu 1350 °C misst der neue InfrarotTemperatursensor der ifm electronic problemlos. Zudem ist er das erste Gerät mit Display und Bedienung am Sensor selbst. Die einfache Programmierung über Taster sorgt dabei für einen schnellen Einsatz, und überdies bewirken kratzfeste Präzisionslinsen minimale Streulichtempfindlichkeit. Dort, wo Temperaturen nur indirekt messbar sind, also nicht direkt auf der Oberfläche wegen z.B. zu grosser Hitze, finden Infrarot-Sensoren ihre Anwendung. Die Sensoren erfassen die ausgesandte Infrarotstrahlung und setzen diese, je nach eingestellter Schaltschwelle, in ein Ausgangssignal um. Das Gerät besitzt zwei universell programmierbare und unabhängige Schaltausgänge. Über Taster und Display werden die Schaltschwellen und Ausgangskonfigurationen mühelos und reproduzierbar eingestellt. LEDs zeigen immer den jeweiligen Schaltzustand leicht erkennbar an. Selbst in extremer Umgebung, wie bei der Detektion von heissen Brammen in einem Stahlwerk oder in Giessereien, arbeitet dieser neue Infrarot-Temperatursensor der Baureihe TW7 von ifm electronic einwandfrei, hochpräzise und zuverlässig. ifm electronic ag CH-4624 Härkingen Telefon 0800 88 80 33 info.ch@ifm.com www.ifm.com/ch

VarioTwin – doppelter Schutz im neuen Design

Proteinkristallographie mit Dectris Pixeldetektor PILATUS 2M und Huber Minichiller

> Mit den Auffangwannen der Baureihe VarioTwin hat die Denios AG weitere Produktneuheiten für die gesetzeskonforme Lagerung von wassergefährdenden Stoffen und entzündbaren Flüssigkeiten vorgestellt. Die innovative Kombination der Werkstoffe Stahl und Kunststoff (Polyethylen – PE) optimiert den Korrosionsschutz und erhöht so die Langlebigkeit dieser geprüften Auffangwannen in bewährter Stahlqualität mit 3 mm Wandstärken. Die Sockelfüsse aus Kunststoff schützen vor Feuchtigkeit von unten. Sie sichern die sensiblen Eckbereiche der Auffangwannen und machen sie vierseitig mit Gabelstapler oder Hubwagen unterfahrbar. VarioTwin-Auffangwannen sind für die Lagerung von 60- oder 200-Liter-Fässern, einzeln stehend oder auf Euro- oder Chemiepaletten, geeignet. Die hochwertige Farbbeschichtung in Blau (RAL 5010) sorgt für effektiven Oberflächenschutz. Alternativ ist eine feuerverzinkte Ausführung erhältlich. Beide Versionen sind wahlweise mit oder ohne feuerverzinkte Gitterrost-Stellflächen lieferbar. Viele weitere neue Produkte zum Thema Produktionsausrüstung und betriebliche Sicherheit bietet auch der neue Denios-Hauptkatalog 2013, der über die Telefonnummer 056 417 60 60 oder unter www.denios.ch angefordert werden kann.

> Die PILATUS Pixeldetektoren (Bild) der Firma Dectris (www.dectris.com) sind eine bewährte Lösung bei der Kristallographie von Proteinen in der biologischen und pharmazeutischen Forschung. Für bestmögliche Resultate werden die Systeme mit Minichillern von Huber Kältemaschinenbau gekühlt. Eine wichtige Methode zur Bestimmung der Raumstrukturen von Proteinen ist die Proteinkristallographie. Diese Methode stellt sehr hohe Anforderungen an die Auflösung und Messgenauigkeit der Detektoren, da die schwachen, von den Proteinkristallen ausgehenden Röntgensignale mit hoher Präzision bestimmt werden müssen. Röntgendetektoren der Firma Dectris ermöglichen die Bestimmung der dreidimensionalen Struktur eines Proteins mittels Röntgenstrahlung mit höchster Empfindlichkeit. Die PILATUS Pixeldetektoren werden hierbei mit den Minichillern der Firma Huber Kältemaschinenbau konstant auf Raumtemperatur gehalten. Diese Temperaturstabilisierung führt zu bestmöglichen Resultaten. Minichiller überzeugen mit geringen Anschaffungskosten und einer umweltverträglichen Arbeitsweise durch den Einsatz von natürlichen Kältemitteln. Die kompakten Umwälzkühler benötigen mit einer Stellfläche von 225 x 360 mm nur wenig Platz und sorgen mit 300 Watt Kälteleistung dennoch für eine zuverlässige Kühlwasserversorgung mit konstanter Temperatur und Durchflussmenge. Die Arbeitstemperaturen reichen von –20 bis +40 °C.

Denios AG CH-5430 Wettingen Telefon 056 417 60 60 info@denios.ch www.denios.ch

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbH D-77656 Offenburg Telefon +49 781 960 30 info@huber-online.com www.huber-online.com


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Nicht zu übersehen – Schutzoveralls in Signalfarbe

Ein Rheometer, zwei EC-Motoren, alle Möglichkeiten: MCR 702 TwinDrive

> Der Umgang mit Asbestmaterialien oder pulverförmigen Stoffen verlangt eine schützende Kleidung. Im Baugewerbe, der Entsorgung oder bei Wartung z.B. arbeiten Menschen mit Substanzen, die die Gesundheit beeinträchtigen können. Für diese Einsatzzwecke wurde der Schutzoverall Microgard 1500 entwickelt. Durch die Signalfarbe Orange sind diese Overalls auf weite Sicht hin gut erkennbar. Als zuverlässige Barriere weist der Microgard 1500 auf Grund seines 3-Lagen-Materials selbst kleinste Partikel konsequent ab. Dank des hochwertigen Gewebes ist der Schutzoverall reiss- und zugfest und damit extrem belastbar und ausdauernd. Das Material ist Silikonfrei und hat einen extrem hohen Filterungsgrad. Asbestfasern wie z. B. Chrysotil weisen eine typische Grösse von 3–5 µm auf. Das für den Microgard 1500 genutzte SMS-Material weist für Partikel grösser als 3 µm nachweislich einen Filterungsgrad von 100 Prozent auf. Die exakte Abdichtung an allen Stellen des Overalls war bei der Konzeption von grosser Bedeutung. Bei der Verarbeitung wurde vor allem Wert auf ein spezielles Nähverfahren gelegt, das die Schnittstellen (z.B. Arm zu Oberkörper) optimal abdichtet. Neben den Schutzfunktionen verfügt der Microgard 1500 über eine optimierte Passform, die eine erhöhte Bewegungsfreiheit erlaubt. Einen weiterer Vorteil: Der atmungsaktive Overall minimiert den Hitzestress und erlaubt so mehr Komfort während der Tätigkeit.

> MCR 702 ist das einzige Rheometer am Markt, mit dem wirklich alle rheologischen Anwendungen möglich sind. Mit einer Drehmomentgenauigkeit von 1 nNm und Features wie dem Piezo-Flansch IsoLign sind erstmals Messungen im Nanometerbereich möglich. Die TwinDriveTechnologie von Anton Paar verbindet zwei leistungsfähige synchrone EC- (electrically commutated = elektronisch kommutiert) Motoren in einem modularen Setup: Der obere ECMotor ist fix integriert, der untere EC-Motor kann nach Belieben aus- und eingebaut werden. Besonders die hohe Regeldynamik und damit die schnellere Reaktionszeit zeichnen diese Motorentechnologie aus. Dadurch können auch schwierige Messaufgaben mit höchster Präzision gelöst werden. 2EC-Modus: Im 2EC-Modus sind beide Motoren im Antriebs- und Messmodus aktiv und rotieren nach Bedarf in entgegengesetzter oder gleicher Richtung. Der Vorteil von zwei EC-Motoren: Sie erweitern das Repertoire an Testmöglichkeiten, z.B. mit einer optionalen Gegenrotation für die erweiterte Rheo-Mikroskopie, und erhöhen die Messgenauigkeit. Ein weiterer Vorteil ist die doppelte maximale Scherrate, die für rheologische Tests eingestellt werden kann. Der 2EC-Modus bedeutet: Der Anwender kann die Motoren auf verschiedenste Arten betreiben, z.B. lässt sich der obere Motor als Messmotor konfigurieren, während der untere als Antriebseinheit dient. EC-Modus: Je nach Anwendung und Anforderung lässt sich die untere Motoreinheit im EC-Modus leicht entfernen. Dieser Vorgang wird von «Toolmaster», dem patentierten System zur automatischen Erkennung von Messsystemen, voll unterstützt.

Microgard Deutschland GmbH D-10827 Berlin presse@microgard.de; www.microgard.de

Komplett-Angebot zur Abwasserbehandlung > Ballauf Abwasser-Technik AG bietet eine vollständige Produktepalette zur chemischen-, physikalisch-chemischen und biochemischen Abwasserbehandlung an. Zusammen mit kompetenter Beratung und umfassenden Service realisiert Ballauf spezifische Kundenlösungen zu ausgezeichneten Konditionen. Die Produktpalette umfasst: ■ Fällungsmittel: Das Polyaluminiumchlorid ALUFLOC ist ein hochwirksames Primärflockungsmittel. ■ Flockungshilfsmittel: Die Serie SARON umfasst eine Vielzahl verschiedener Flockungshilfsmitttel – nicht-ionogene, anionische und kationische Produkte mit verschiedenen Ladungsdichten und Molekulargewichten. ■ Schwermetall-Ausfällung: METALSORB ZT ist ein starker Chelatbildner zur Ausfällung von Schwermetallen aus wässrigen Lösungen. ■ Biochemischer Abbau: Bioli Bac besteht aus nicht pathogenen Mikroorganismen, diversen Enzymen, Salzen und Nährstoffen. Es wird für den spezifischen biochemischen Abbau von Fetten und Ölen eingesetzt. ■ KLINO 80 /100, ein natürliches Na-Aluminium-Silikat, wirkt schlammbeschwerend. ■ Geruchsneutralisation: FLR Nr. 5 ist das Konzentrat eines Geruchsneutralisators, basierend auf Terpen-Alkoholen, Terpen-Karbiden und Sesquiterpenen. ■ Antischaummittel: ANTIFOAM DB 110 A ist ein mit Wasser verdünnbarer Silikon-Entschäumer mit 10 % aktivem Inhaltsstoff. ■ Emulsionsspaltung: CB ist ein Emulsionsspaltmittel auf Tonerde-Basis mit aussergewöhnlicher Wirkungsintensität. ■ Technische Geräte: Ballauf Abwasser-Technik AG kann die zur jeweiligen Technik benötigten Geräte und Installationen wie z. B. Auflösestationen, Trockendosiergeräte, Dosierpumpen und vieles mehr vermitteln. Ballauf Abwasser-Technik AG CH-8442 Hettlingen Telefon 052 316 17 34 info@ballauf.ch; www.ballauf.ch

Anton Paar Switzerland AG CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 16 80 info.ch@anton-paar.com; www.anton-paar.com

High Efficiency-Sicherheitsventile für optimale Dichtheit bis zum Ansprechdruck > Pilotgesteuerte Sicherheitsventile der Produktgruppe High Efficiency sind besonders für Anwendungen mit hohem Gegendruck geeignet und bieten optimale Dichtheit bis zum Ansprechdruck. Der Einstelldruck ist unabhängig vom Gegendruck. Das besondere Design mit der im Deckel integrierten Verrohrung zwischen Pilot- und Hauptventil verringert das Risiko von Beschädigung und erfrieren. Eine Rückflusssicherung ist standardmässig integriert. LESER bietet pilotgesteuerte Sicherheitsventile mit schlagartiger oder proportionaler Öffnungscharakteristik. Das Pop Action pilotgesteuerte Sicherheitsventil der Serie 810 öffnet unmittelbar und vollständig. Es wird bei Anlagen eingesetzt, wenn der zertifizierte Massenstrom schnell abgeführt werden muss. Das Modulate-Action-Pilotventil der Serie 820 öffnet hingegen proportional zum Betriebsüberdruck. Es wird einerseits verwendet, um den Verlust von Medium zu minimieren und andererseits, wenn keine Medien in die Atmosphäre abgelassen werden dürfen. In den meisten europäischen Ländern sind pilotgesteuerte Sicherheitsventile erst seit 2004 zulässig, im amerikanischen Markt und im Mittleren Osten jedoch bereits seit Jahrzehnten bewährt. André Ramseyer AG CH-3175 Flamatt Telefon 031 744 00 00 info@ramseyer.ch; www.ramseyer.ch


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CHEMIE PLUS 4-2013

produkte

Kryo-Transporte – Logistik für Labore > Kaum ein Labor, das mit biologischen Proben arbeitet, kommt ohne die Kühlung in Flüssigstickstoff aus. Eine Herausforderung ist es, solche Proben über oft weite Entfernungen zu transportieren. Denn der gesamte Transport muss bei den entsprechenden Minusgraden vollzogen werden, ohne dass die Kühlkette je unterbrochen wird. Auch schon geringste Temperaturschwankungen können den Proben schaden. Eine Lösung hat das Transportunternehmen Neumaier parat: Für den Transport von Kryo-Materialien kommen Spezialfahrzeuge zum Einsatz, die alle mit Stickstofftanks ausgestattet sind, die sich bis auf –196 °C abkühlen lassen. Auch wenn ganze Spezialgefrierschränke transportiert werden sollen, ist dies möglich: die Fahrzeuge verfügen über entsprechende Stromaggregate. Ein elektronisches Monitoring zeichnet während des Transports kontinuierlich den Verlauf der Kühlung auf und signalisiert, ob alles in Ordnung ist: Natürlich überlässt man den Transport wertvoller Kryo-Proben nur erfahrenen Transportlogistikern. Neumaier Logistics GmbH D-85609 Aschheim Tel. +49 89 909 990 0 info@logistics-group.de www.logistics-group.de

Eindringprüfung findet Oberflächenfehler > Die Eindringprüfung (PT) ermöglicht auf einfache Weise – unabhängig von Werkstoff und Geometrie des Prüfstückes – das Auffinden von Oberflächenfehlern in beliebiger Richtung. Bei diesem Verfahren dringt ein Eindringmittel durch die Kapillarwirkung in mikrofeine Risse und Poren der Prüfoberfläche. Dadurch sind Risse mit einer Spaltbreite bis zu 0,25 µm nachweisbar. Eine PT-Prüfung beinhaltet folgende Arbeitsschritte: Vorreinigung, Eindringvorgang, Zwischenreinigung, Entwicklungsvorgang, Inspektion und gegebenenfalls Protokollierung der Anzeigen. Während der Vorreinigung müssen alle Arten von Überzügen wie galvanische Beschichtungen, Lack- oder Kunststoffschichten, Öle, Fette, Rost und Zunderschichten entfernt werden. Nach der Vorreinigung wird ein Eindringmittel auf die Prüffläche aufgebracht. Ein Eindringmittel ist eine Lösung aus einem Farbstoff und einer Trägerflüssigkeit mit grenzflächenaktiven Zusätzen. Je nach verwendetem Farbstoff unterscheidet man fluoreszierende Eindringmittel (nur unter UV-A-Strahlung sichtbar), Farbeindringmittel (mit bei Tageslicht sichtbarem Farbstoff) und fluoreszierende Farbeindringmittel (sowohl bei Tageslicht wie auch unter UV-AStrahlung sichtbar). Als Trägerflüssigkeit werden niederviskose Mineralöle, Alkohole oder Wasser mit Zusatz von Korrosionsinhibitoren, Tensiden und Emulgatoren eingesetzt. Durch die Zwischenreinigung wird das überschüssige Eindringmittel von der Prüfoberfläche entfernt. Nach der Zwischenreinigung wird der Entwickler in einer dünnen, gleichmässigen Schicht auf die Prüfoberfläche aufgebracht. Die entstehende Anzeige erscheint entweder farbig auf weissem Kontrasthintergrund oder sie leuchtet, angeregt durch UV-Strahlung, gelbgrün auf dunkelviolettem Hintergrund. Die Eindringprüfsysteme sind auch für die Dichtheitsprüfung verwendbar. Helling GmbH D-25436 Heidgraben Telefon +49 (0)4122 922 0 info@hellinggmbh.de; www.hellinggmbh.de

Schnelle und zuverlässige dn/dc-Bestimmung – online und offline > Die exakte Kenntnis des spezifischen Brechungsindexinkrements in Lösung dn/ dc ist zur Bestimmung von polymeren Kenngrössen von grosser Bedeutung. Bei der Lichtstreudetektion stellt das spezifische Brechungsindexinkrement, dn/dc, keine universelle Konstante dar, sondern ist vielmehr eine Funktion der Wellenlänge, der Temperatur und des verwendeten Lösungsmittels. Mit der neuen Differential-Refraktometer-Serie Dndc 1260 wird die Bestimmung der spezifischen Brechungsindexinkremente einfacher, schneller und präziser und Analysen mit Lichtstreudetektoren zuverlässiger. Die Online- oder Offline-Lösungen können der jeweiligen Applikation angepasst werden. Das Messprinzip dieser Neuentwicklung basiert auf ausgereifter Technologie in Verbindung mit modernster Mess- und Regelungstechnik. Dies gewährleistet: ■ Hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit ■ Zuverlässige, robuste Technik ■ Leichte Handhabung ■ Kurze Messzeiten ■ Online- und Offline-Betrieb ■ Niedrige Investitions- und Betriebskosten Die Detektoren dieser neuen Gerätelinie sind für alle Lösungsmittel geeignet, mit verschiedenen Wellenlängen verfügbar und bis zu 80 °C Temperatur stabilisiert. Dies in Verbindung mit der druckstabilen Messzelle und dem kleinen Zell- und Kapillarvolumen, liefert sehr schnell ein rausch- und driftarmes Mess-Signal zur praxisnahen Bestimmung von dn/dc-Werten. PSS Polymer Standards Service GmbH D-55120 Mainz Telefon +49 (0)6131 962 393 0 info@polymer.de; www.polymer.de

Zeit und Kosten sparen mit integrierter automatischer Probenvorbereitung für die IC > In der Ionenchromatographie (IC) ist eine sorgfältige Probenvorbereitung zwingende Voraussetzung für den Analyse-Erfolg. Früher mussten sämtliche Probenvorbereitungsschritte manuell durchgeführt werden, was einen hohen Zeitaufwand und Matrialverbrauch (z. B. Spritzenfilter, Filterkartuschen) verursachte. Dies ist Geschichte. Mit den Inline-Probenvorbereitungsschritten von Metrohm können diese Verfahren heute komplett automatisiert werden, wobei die Rückführbarkeit von jedem Schritt gewährleistet ist. Die Inline-Ultrafiltration (Bild) kombiniert die Probennahme direkt mit der Filtration. Aufgrund dieser einzigartigen Funktionalität können Filter mit einer Porengrösse von 0,2 µm für 100 Proben oder mehr eingesetzt werden. Bei der Inline-Verdünnung müssen lediglich die Proben auf dem Wechsler platziert werden. Das System berechnet automatisch den optimalen Verdünnungsfaktor und analysiert die Probe. Die Analyse-Ergebnisse sind somit immer verlässlich, da sie sich stets innerhalb des Kalibrierbereichs befinden. Nicht nur Proben, sondern auch Standards lassen sich verdünnen. Damit bietet Metrohm die Möglichkeit einer automatischen Kalibrierung; d. h. der Anwender muss nur einen einzigen Multi-Ionen-Standard herstellen. Das System verdünnt diesen Standard mit verschiedenen Faktoren und erstellt so eine Mehrpunktkalibrierung. Zufrieden mit Ihrem IC-System? Jetzt zu Methrohm wechseln! Vereinbaren Sie einen Demo-Termin! Metrohm Schweiz AG CH-4800 Zofingen Telefon 062 745 28 28 info@metrohm.ch; www.metrohm.ch


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Präsident Patrick Merkofer Breiten 5, CH-5082 Kaisten Mobile 079 688 08 91 praesident@cp-technologe.ch Mitglied beim SCV Formular auf www.cp-technologe.ch oder Mail an info@cp-technologe.ch Infostelle SCV Schweizerischer Chemie- und Pharmaberufe Verband Postfach 509, CH-4005 Basel Mobile 079 688 08 91 info@cp-technologe.ch PC 40-18140-5 Alle Adressen Zentralvorstand www.cp-technologe.ch

Referenten: Michael Weber Jan Scholz Markus Pfluger Detlef Günther Ralf Mayer

Höhere Fachprüfung Chemietechnologe www.hfpc.ch Siegfried AG., Daniel Müller Untere Brühlstrasse 4 4800 Zofingen Telefon 062 746 19 77 weiterbildung@cp-technologe.ch Nächste Termine Sektion Fricktal Sektionsjubiläum 25 Jahre SCV Sektion Fricktal. Die Sektionsübergreifende Feier findet am 15. Juni 2013 statt Bitte merkt euch diesen Termin vor. Eine Einladung erfolgt nach der GV SCV: Userday Fachveranstaltung Mittwoch 26. Juni 2013 Kosten: CHF 80.– Für Mitglieder FLB und SCV, Abonnenten und Lehrlinge CHF 40.–

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Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, deshalb bitte frühzeitig anmelden. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter: www.chemieplus.ch Kontaktadresse für weitere Informationen: AZ Fachverlage AG Thomas Kolbeck 5001 Aarau Tel. +41 58 200 56 31 thomas.kolbeck@azmedien.ch

Alle Termine www.cp-technologe.ch

Z E N T R A L V O R S TA N D

Wilder Osten Ein Chemikanten-Abenteuer in 2 Teilen – erlebt und erzählt von Thomas Börlin. Teil 2: Berufsbildung.

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m ersten Teil beschrieb ich Ihnen die Schwierigkeiten, mit welchen wir beim Bau der Verbrennungsanlage im Nordwesten Chinas zu kämpfen hatten. Nun möchte ich Ihnen aufzeigen, warum wir in der Schweiz auf unser Berufsbildungssystem stolz sein sollten und warum es sich lohnt, sich dafür einzusetzen. Fazit wird sein, dass unser Berufsbildungssystem auch in Zukunft erhalten und sogar gestärkt werden soll. Jugendarbeitslosigkeit? Bei uns in der Schweiz, wo wir neben der akademischen Bildung auch eine Berufsbildung haben, kein Problem.

Da geht ordentlich was durch.

Schauen Sie sich in den Nachrichten die Berichte über europäische Länder wie Spanien oder Italien an, wo Studenten drei Abschlüsse, aber keine Arbeit haben. Ähnliche Situationen sind in China anzutreffen, wo der praktischen Berufsbildung keine Bedeutung zugemessen wird. Entweder du studierst oder du bist ein Niemand. Welche Auswirkungen hat das in der Praxis? Mein letztes Projekt in der Schweiz stand unter extremem Zeitdruck. Kein Problem. Man hat ja für jegliche Arbeit auf der Baustelle die entsprechenden gelernten Fachkräfte, welche einem ab Plan die Arbeiten termingerecht und in guter Qualität erledigen. Und in China? Die sogenannten «Maler», «Schweisser» und «Elektriker» sind in der Regel ungelernte Leute, die irgendwann irgendwo mal zugesehen haben, wie man so etwas macht. Weil sie unfähig sind, selbstständig ab Plan etwas zu bauen, müsste man eigentlich den ganzen Tag bei ihnen stehen und kontrollieren, was sie gerade basteln. Sonst gehts garantiert schief, vieles wird schlicht unbrauchbar ausgeführt. Einzel-

ne Ausnahmen bestätigen die Regel. In meiner Zeit auf der Chinesen-Baustelle sah ich nur wenige, die ihre Arbeit zur Zufriedenheit ausgeführt haben. Wir sprechen hier auch über Ingenieure. Da der Ausbildungsweg nur über die Schule und ohne Praxiseinbezug erfolgt, sind selbst Ingenieure in vielen Situationen mit den in der Praxis gestellten Aufgaben masslos überfordert. Da lobe ich mir die Absolventen der schweizerischen Fachhochschulen, besonders wenn sie eine praktische Lehre absolviert haben. Eine Dichtigkeitsprüfung an einem Leitungssystem durchführen? Da musste mein Schweizer Kollege (gelernter Laborant) seinen chinesischen Kollegen, seines Zeichens Ingenieur, an die Hand nehmen, um ihm zu zeigen, wie man so etwas macht. Theorie und Praxis sind halt gänzlich unterschiedliche Gebiete. Nicht jeder, der ein Leitungssystem zeichnen kann, kann dieses dann auch bauen oder eben prüfen. Dann kommt irgendwann die Inbetriebnahme der fertiggestellten Anlage. Auch hier ist es von Vorteil, wenn man weiss, wie eine Maschine funktionieren


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soll. Da lobe ich mir als System Engineer für Automation meine 20-jährige Erfahrung als Chemikant. Für mich besteht eine Anlage nicht nur aus Bits und Bytes, ich könnte diese in den meisten Fällen auch noch «von Hand» bedienen. Dieses Wissen ermöglicht es mir, im Problemfall zu evaluieren, weshalb etwas nicht funktioniert und wie es wieder in Gang gebracht werden kann. Hier auf der China-Baustelle erlebe ich Szenen, die man nicht glauben kann, wenn man sie nicht selbst gesehen hat. Häufig herrscht die Meinung, wenn die Anlage zusammengebaut ist, brauche

Made in China, mit Unterstützung aus der Schweiz.

Zum Autor Thomas Börlin war als überzeugter Chemikant von 1999 bis 2008 im Vorstand des SCV, davon die letzten vier Jahre als Präsident. Schritte in seiner beruflichen Laufbahn waren: ■ 1976 Lehre als Automechaniker. ■ 1987 zweite Berufslehre als Chemikant bei Ciba-Geigy Schweizerhalle. ■ In den darauf folgenden 16 Jahren arbeitete Thomas bei Ciba als Chemikant im Schichtbetrieb und später als Vorarbeiter im Schichtbetrieb, bevor er die Verantwortung für Prozessleitsysteme in einem Produktionslokal bei Ciba übernahm. ■ Ab Anfang der 1990er-Jahre lag sein Schwerpunkt bei der Betreuung, Anpassung und Programmierung von Prozessleitsystemen. Es folgte die Ausbildung zum Softwareprogrammierer von Systemen der Marken SattLine von ABB und DeltaV von Emerson. ■ Aufgrund der fehlenden Möglichkeit, weitere Projekte durchführen zu können, beschloss Thomas, sich auf diesem Gebiet selbstständig zu machen. Zusammen mit seiner Frau gründete er 2006 seine eigene Firma und begann als Freelancer für ControlTech Engineering (CTE) in Liestal zu arbeiten. Dort ist er seit 2009 als System Engineer angestellt.

man nur einen Knopf drücken und alles funktioniere stets einwandfrei. Dass es in einer solch komplexen Anlage viele Komponenten geben kann, die nicht auf Anhieb funktionieren, wird nur allzu oft verleugnet. Dieses Denken führt während der Inbetriebnahme sogar dazu, dass aus lauter Unwissenheit Anlageteile beschädigt oder zerstört werden. Auch in der Schweiz klappt nicht immer alles auf Anhieb. Aber zwischen dem, was sich in manchen Ländern und hier in der Schweiz abspielt, liegen Welten. Welten, die sich nicht zuletzt aufgrund eines unserer grössten Schätze, unserem Bildungssystem, halten. Das System der beruflichen Grundbildung ist alt, es ist aber auch die Zukunft. Ohne

gut ausgebildete Berufsleute, egal, auf welcher Bildungsstufe, riskieren wir nicht nur, unseren Standortvorteil zu verlieren, sondern auch, die Arbeitslosigkeit auf europäische Verhältnisse zu hieven. Machen wir unser Bildungssystem zum Exportschlager, Interessenten aus der ganzen Welt gibt es genügend. Auf der anderen Seite: Solange es in Ländern wie China oder den USA keine berufliche Grundbildung nach «Schweizer Art» gibt, brauchen wir uns weniger um unsere Zukunft zu fürchten. Gastbeitrag unseres Berufskollegen Thomas Börlin

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SEKTION.RIVIERA CHABLAIS

Educarre Sàrl Educarre Sàrl est né de la volonté de Frédéric Falcotet et de Fabrice Donnet-Monay, deux professionnels issus du génie chimique, d’offrir de nouvelles compétences techniques et pédagogiques pour la formation des collaborateurs travaillant dans l’industrie chimique, pétrochimique, pharmaceutique et biotechnologique. ner de ce qui existait déjà en matière de formations et de développement de la profession.

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es chiffres montrent que dans le bassin romand (Chablais valaisan et Riviera vaudoise), moins de 20 % du personnel travaillant dans les bâtiments de production chimique sont des professionnels détenteurs d’un CFC d’opérateur en chimie ou de technologue en production chimique et pharmaceutique. Dès lors, la grande majorité du personnel de production est formée de collaborateurs possédant, en principe, un CFC dans un tout autre métier. Pour ces personnes qui travaillent tous les jours avec des installations très complexes et de haute technicité, il est difficile de connaître, voire de comprendre les principes de fonctionnement et les différents processus physico-chimiques qui leur sont associés. C’est précisément pour répondre à ce manque de formations techniques et de professionnels confirmés dans les entreprises de Suisse romande qu’Educarre Sàrl a été créé en juin 2011. Dès sa date de création, les deux cofondateurs d’Educarre n’ont cessé de travailler sur les différentes formes de reconnaissance de leur institut ainsi que sur la création des formations dispensées. Rapidement Educarre a reçu la certification eduQua, gage de qualité de l’institut, de ses formations et des compétences techniques et pédagogiques des formateurs. Dans un même temps, il était impératif de voir quelles étaient les différentes formes de reconnaissances qu’Educarre pouvait donner à l’issue de ses formations d’adultes dans le domaine du génie chimique. Les responsables de l’institut se sont rapidement tournés du côté de la Suisse alémanique pour constituer un nouveau réseau très peu développé jusqu’alors, et pour s’imprég-

Valais, M. Claude Pottier, le soutien pour mettre en place ces deux types de formation. C’est grâce à tous ces appuis et toutes ces démarches qu’Educarre peut désormais proposer aux entreprises et aux collaborateurs des formations reconnues et ainsi contribuer activement à l’augmentation du nombre de professionnels dans les bâtiments de production.

Pas de pratique sans théorie, Frédéric Falcotet avec son travail en tant que consultant.

Afin de combler le gouffre lié au développement et à l’évolution du métier entre la Romandie et la Suisse alémanique, Educarre a, dans un premier temps, initié la création de l’Association professionnelle, section Riviera-Chablais, pour le métier de technologue en production chimique et pharmaceutique. Frédéric Falcotet en est devenu le président et Fabrice Donnet-Monay est membre du comité directeur d’une Association qui compte environ une centaine de membres. A travers les différents échanges avec le directeur de la formation pour la production chez Aprentas, M. Reto Fankhauser, les membres du comité directeur de l’Association professionnelle (SCV), MM Patrick Merkofer et Danier Müller, Educarre a introduit en Romandie le concept de formation d’adultes, voie CFC selon l’Art. 32, formation en emploi sur 2 ans, ainsi que la formation continue post-CFC (HFP), une formation de type maîtrise qui n’a pas encore d’équivalent et de dénomination en langue française. Educarre entretient également des contacts étroits avec les instances cantonales en matière de formation et a reçu du chef du service de la formation professionnel du Canton du

Chimique et pharmaceutique technologue au travail.

Entretemps, Frédéric Falcotet a été intégré à la Commission suisse pour le développement professionnel et la qualité de la formation (CsdP) pour le métier de technologue PCP. Cette même commission s’est tournée vers Educarre pour traduire de l’allemand en français le futur plan de formation associé à la création de la nouvelle ordonnance de formation pour le métier de technologue PCP. Par le biais de son réseau, Educarre se positionne favorablement pour mieux servir les intérêts de la profession, participe activement au développement et au maintien de la qualité du métier et, chose importante, continue à assurer le lien entre la Romandie et la Suisse alémanique. ■


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SEKTION RIVIERA CHABLAIS

Educarre Sàrl Educarre Sàrl wurde von Frédéric Falcotet und Fabrice Donnet-Monay, zwei Fachleuten aus dem Bereich chemische Technologie, gegründet. Ihr Ziel ist es, neue technische und pädagogische Kompetenzen zur Ausbildung von Mitarbeitern sowohl in der Chemie-, Petro- und Pharmaindustrie als auch in der Biotechnologie anzubieten. und um sich über die bereits bestehenden Möglichkeiten im beruflichen Ausbildungs- und Weiterbildungsbereich zu informieren.

E

s ist bekannt, dass im GenferseeGebiet (Chablais und Waadtländer Riviera) weniger als 20 % der in den Chemiebetrieben Arbeitenden im Besitze des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses Chemie- und Pharmatechnologe EFZ / Chemie- und Pharmatechnologin EFZ sind. Demzufolge wird ein Grossteil des Produktionspersonals durch Mitarbeitetende ausgebildet, die ein Fähigkeitszeugnis eines anderen Berufes besitzen. Diese Personen arbeiten täglich mit komplexen Einrichtungen, welche ein hohes technisches Können verlangen. Es ist für sie daher äusserst schwierig, die Funktionsprinzipien und deren verschiedene physikalisch-chemische Prozesse zu kennen und zu verstehen. Um diesem Mangel an technischen Ausbildungen und ausgebildeten Fachleuten in den Westschweizer Unternehmen entgegenzuwirken, wurde Educarre Sàrl im Juni 2011 gegründet. eduQua für Qualität Seit diesem Zeitpunkt haben die beiden Gründer von Educarre unermüdlich an den verschiedenen Zertifizierungsanerkennungen ihres Institutes sowie an der Entwicklung der erteilten Ausbildung gearbeitet. Educarre hat die Zertifizierung eduQua für Qualität, Ausbildung und technische und pädagogische Kompetenzen der Ausbilder sehr schnell erhalten. Zugleich war es äusserst wichtig, sich über die verschiedenen Formen einer Anerkennung der Erwachsenenbildung im Bereich der Chemietechnologie im Klaren zu werden. Die Verantwortlichen des Institutes haben sich rasch der deutschen Schweiz zugewendet, um ein neues Netz, welches bis anhin nur ungenügend entwickelt war, aufzubauen,

enge Kontakte mit der kantonalen Instanz für Ausbildung und hat von seinem Vorsteher, Herrn Claude Pottier, die volle Unterstützung zur Implementierung dieser beiden Ausbildungstypen erhalten. Dank all dieser Unterstützung und Massnahmen kann Educarre heute den Unternehmen und Mitarbeitern anerkannte Ausbildungen anbieten und somit aktiv zu einem Anstieg der Anzahl an Fachleuten in den Produktionsgebäuden beitragen.

Praxisversuche machen die Ausbildung interessanter

Lücke schliessen Um die Lücke der Berufsentwicklung und Weiterbildung zwischen der Romandie und der deutschen Schweiz zu schliessen, hat Educarre die Sektion Riviera-Chablais des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbands (SCV) für den Beruf Chemie -und Pharmatechnologe EFZ gegründet. Frédéric Falcotet wurde zum Präsidenten gewählt und Fabrice Donnet-Monay wurde Vorstandsmitglied des Vereines, der mittlerweile über 100 Mitglieder zählt. Aufgrund des regen Austausches zwischen dem Verantwortlichen für Ausbildung in der Chemieproduktion bei Aprentas, Herrn Reto Fankhauser, und den Vorstandsmitgliedern des SCV, Patrick Merkofer und Daniel Müller, hat Educarre in der Romandie ein Konzept für die Erwachsenenbildung eingeführt, und zwar ein Fähigkeitszeugnis gem. Art. 32 für eine berufsbegleitende Ausbildung von 2 Jahren, Sektion RivieraChablais. In Vorbereitung ist zudem die Weiterbildung Chemietechnologe HFP (HFPC), die noch kein Äquivalent oder keine Bezeichnung in der französischen Sprache hat. Educarre pflegt ebenfalls

Beispiel aus der chemischen Produktion

In der Zwischenzeit wurde Frédéric Falcotet in die Schweizerische Kommission der Berufsentwicklung und Qualität (SKBQ-CPT) für den Beruf Chemie- und Pharmatechnologe EFZ aufgenommen. Diese Kommission hat Educarre mit der deutsch-französischen Übersetzung des zukünftigen Ausbildungsplanes im Zusammenhang mit der Erstellung der neuen Bildungsverordnung für Chemieund Pharmatechnologen EFZ beauftragt. Aufgrund seines Netzwerks ist Educarre in der Lage, die beruflichen Interessen zu fördern, unterstützt aktiv die Entwicklung und Qualitätssicherung des Berufes und schlägt damit eine Brücke zischen der Romandie und der deut■ schen Schweiz.

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SCHWEIZERISCHER CHEMIEUND PHARMABERUFE VERBAND

SEKTION NORDWESTSCHWEIZ

Bericht der 15. GV

Die Jubilare (Foto A. Gressly). Gleich wie in den letzten Jahren fand die GV im Saal Troccata, Hotels Alpha, statt. Da die GV um eine halbe Stunde später angesagt war, startete diese in diesem Jahr pünktlich. Es waren 19 Mitglieder und 6 Vorstandsmitglieder anwesend. Wie schon in manchem Jahr zuvor, wurde die GV souverän und gekonnt von Raymond Zufferey geleitet. Unser Kassier Peter Tallowitz präsentierte den Kassenbericht. Dies tat er wie gewohnt sehr detailliert. Das Budget von 2013 sieht ein kleines Defizit vor. Da aber der Beitragsmodus für die Mitglieder geändert wurde, können noch einige Mitgliederbeiträge eingehen, was sich positiv auf die Bilanz auswirken wird. Der Mitgliederbestand belief sich per Ende 2012 auf 117 Aktiv-, 0 Passiv-, 10 Ehren-, 69 Freimitglieder und 32 Lernende. Zum Tagespräsidenten wurde mit grossem Applaus Pius Wicki gewählt, der sachkundig und mit grosser Routine durch die Wahlen führte. Raymond Zufferey stellte seine Funktion als

Organisator/Koordinator zur Verfügung. Es war aber niemand der Anwesenden bereit, dieses Amt zu übernehmen. Demzufolge wird die Sektion vorübergehend durch ein Zweier- statt Dreiergremium geleitet. An dieser Stelle sei Raymond Zufferey für sein professionelles und grosses Engagement vielmals gedankt. Die Events im 2012 hatten einen regen Zuspruch, sodass Anfang 2013 insgesamt 4 Events angeboten werden: ein 3. Kurs des beliebten Weinseminars mit Felice Bertolami, ein Besuch bei Radio Basilisk mit anschliessender Weindegustation, eine Führung durch das Kraftwerk Kaiseraugst sowie eine Stadtführung mit dem Thema «Habemus Papam». Patrick Merkofer, Präsident des Zentralvorstands, informierte über die Aktivitäten des Zentralvorstands. Die neue Bildungsverordnung ist bei den diversen Interessensgruppen zur Einsicht. Die Webseite wird mit professioneller Hilfe überarbeitet. Aufgrund genügender Anmeldungen wird ein neuer HFPJahrgang gestartet. Mit dem obligaten Menü, das durch die Sektion spendiert wurde, kam die diesjährige GV zum Abschluss. Folgende anwesende Mitglieder erhielten für die Verbandszugehörigkeit eine Flasche erlesenen Weines durch Felice Bertolami: 45 Jahre, Siegfried Bühler 40 Jahre, Hans Schröder 30 Jahre, Hanspeter Iten Martin Nagel Thomas Nagy Paul Studer Der Vorstand

SEKTION NORDWESTSCHWEIZ

Am vergangenen Freitag, den 8. Februar 2013, war es soweit: Eine Führung durch das erfolgreiche Privatradio Basilisk der Region Basel stand auf dem Programm. Eindrücklich und bis ins kleinste Detail wurden wir in das Handwerk des Journalismus’ eingeführt. Viel Aufwand für eine kurze News-Sendung oder einfach ein paar Takte Musik. Anschliessend pilgerten wir zu einem Lokal der speziellen Art: Die Vini d’Amato ist spezialisiert auf hochwertige Weine aus

www.vinidamato.ch/vinoteca.html

dem südlichen Nachbarland. So konnten wir erleben, wie vielschichtig die Weinherstellung und die finale Reifung ist. Zum Schluss möchte ich es nicht unterlassen, den zahlreichen Teilnehmern und den verantwortlichen Personen beim Radio und der Weinhandlung recht herzlich zu danken.

www.basilisk.ch

Für den SCV Sektion Nordwestschweiz Andreas Schläpfer


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Fachverband Laborberufe FLB Postfach 2269 8022 Zürich Ihr Ansprechpartner für die Berufe Chemie-, Biologie- und Textillaborant/-in Wir vertreten für unsere Mitglieder die Interessen in beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Belangen.

Laborpersonalverband Bern, Postfach 3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Verbandsbüro/Administration

Charlotte Rothenbühler Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Bern Laborpersonalverband Bern LVB Postfach 7055, 3001 Bern Telefon 031 301 77 92 lvb@laborberufe.ch

Fachverband Laborberufe FLB Verbandssekretariat Postfach 2269 8022 Zürich Telefon 043 244 71 89 (Simone Schärer)

Patrick Kathriner Sektion Luzern Feld 1 6362 Stansstad paedi.kathriner@bluewin.ch Jonel Bradjan Sektion Schaffhausen Sunnebüehlweg 2 8240 Thayngen Telefon 052 649 29 33 jonelbradjan@gmx.ch

Brigitte Kamber Kassierin Wachterweg 3 8057 Zürich Telefon 044 362 31 77 kassier@laborberufe.ch Andreas Gruber Webmaster Bahnhofmatte 34 3312 Fraubrunnen Telefon P 031 992 00 50 Natel 079 215 38 46 Andreas.Gruber@izb.unibe.ch

Simone Schärer Co-Präsidium Zentralvorstand Sektion Zürich Zürcher Laborpersonalverband ZLV Unt. Schwandstrasse 67 8805 Richterswil Telefon 043 244 71 89 zlv@laborberufe.ch

Charlotte Rothenbühler Redaktorin «CHemie plus» Obere Lindenstrasse 8 3176 Neuenegg Telefon 031 301 77 92 Natel 077 419 34 47 charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufsund Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet! www.laborberufe.ch

ZENTRALVORSTAND

Einladung zur 20. Delegiertenversammlung des Fachverbandes Laborberufe Die Delegiertenversammlung des FLB findet dieses Jahr am 25. Mai 2013 um 10.00 Uhr im Radison Blu Hotel in Luzern statt. Traktandenliste 1. Begrüssung 2. Wahl des Stimmenzählers 3. Genehmigung der Traktandenliste 4. Protokoll der 19. FLB Delegiertenversammlung 2012 5. Jahresbericht 2012 6. Kassabericht 2012 7. Revisorenbericht 8. Budget 2013/2014 9. Wahlen 10. Anträge 11. Informationen, Zusammenarbeit mit andern Verbänden 12. Diverses 13. Sektion und Datum der DV 2014 Falls Anträge seitens der Delegierten vorhanden sind, bitten diese schriftlich bis am 6. Mai an charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch einreichen! Danke!

ZENTRALVORSTAND

Der Fachverband für Laborberufe sucht eine(n) Kassierin / Kassier Brigitte Kamber, unsere Kassierin, hat sich entschlossen, eine Weiterbildung zu absolvieren. Dabei fehlt ihr leider die Zeit, unsere Verbandskasse weiterhin zu führen. Wer stellt etwas Freizeit zugunsten des Fachverbands für Laborberufe zur Verfügung und ist bereit, dieses Amt zu übernehmen? Ein aufgestelltes Team freut sich auf eine Meldung. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung: charlotte.rothenbuehler@bluewin.ch Der Zentralvorstand Charlotte Rothenbühler


80 FACHVERBAND LABORBERUFE

ZENTRALVORSTAND

Interviews und Gespräche beim Fotostudio Mächler in Galgenen Der Beruf Fotofachmann/-frau EFZ stellt sich vor. Herzlichen Dank an Herrn Mächler, Geschäftsinhaber, für die spontane Zusage, dass ich die Interviews in seinem Fotostudio durchführen durfte. Einen lieben Dank an Frau Bieri, Ausbildungsverantwortliche, die sich Zeit nahm, mir den Beruf Fotofachmann/ -frau EFZ vorzustellen, und an Sarah Rauchenstein, Lernende im ersten Lehrjahr. Danke für den freundlichen Empfang und die interessante Führung durch das Fotostudio. Das Angebot und die Dienstleistungen des Fotostudios Mächler sind vielfältig. Nebst Einzelbildern, Gruppenfotos oder Schulfotos beinhaltet das Angebot Firmenreportagen, Architekturund Flugaufnahmen. Auch fotografieren die Mitglieder des Mächler-Teams bei Events. Aktuelle wissenschaftliche Abklärungen zeigen, dass auch heute «das Bild» eine absolut dominante Aussage hat und somit Fantasien und Anregungen erweckt. Fotografieren heisst «zeichnen und gestalten», ein Spiel mit Licht und Schatten. Der Bereich Bildbearbeitung und Labor beinhaltet nebst dem Retuschieren die Gestaltung von Collagen, das Entwerfen von Kalendern, Postern, Blachen, Fahnen und anderer grossflächiger Materialien. Ein weiterer Bereich umfasst den Filmtransfer, die Bilderboutique und Geschenkideen. Zum Angebot gehören Fotokurse und auch Bildbearbeitungskurse. Im eigenen Verkaufsladen findet man nebst der grossen Auswahl von Kameras sämtliches Zubehör. Jährlich bietet das Fotostudio Mächler eine Lehrstelle als Fotofachmann/-frau EFZ an. Organisiert werden jeweils spezielle Informationstage, welche den Schülern/Schülerinnen einen Einblick in die vielfältige Arbeitswelt zum Beruf Fotofachmann/-frau EFZ bieten. Gespräch mit Frau Marina Bieri, Ausbildungsverantwortliche bei Fotostudio Mächler Zuerst fragte ich Frau Bieri, was ihre Motivation war, den Beruf Fotofachfrau EFZ zu erlernen. Spontan kam die Antwort: der Kontakt und Umgang mit Menschen. Das ist in diesem Beruf besonders wichtig. Man erlebt glückliche, ab und zu auch traurige Momente, die man festhalten muss. Traurige Momente sind eher selten, erfordern aber ein besonderes Feeling. Daneben liebt Frau Bieri kreative Arbeiten, die Vielfältigkeit, den stets abwechslungsreichen Alltag

und die grosse Eigenverantwortung, die man übernehmen kann. Als Einstieg in den Fotografie-Beruf erlernt man als Assistent/-in eines Profi-

Frau Bieri, Ausbildungsverantwortliche beim Fotostudio Mächler.

Fotografen das Erstellen von Passbildern, Porträtaufnahmen im Studio, Reproduktionen, Reportagen, Architektur, Industrie- oder Werbeaufnahmen. Dabei wird das Sehvermögen geschult. Ein wichtiger Teil der Ausbildung ist der richtige Einsatz von Lichtquellen und Kameras. Es folgt die Arbeit am Computer zur Optimierung des Bildes und die anschliessende Bildausgabe. Kunden schätzen eine gute Beratung beim Erwerb von einer Kamera und dessen Zubehör. Dazu gehört, dem Kunden die technischen und praktischen Unterschiede verschiedener Kameras zu erklären. Im Weiteren die Beratung über mögliches Kamerazubehör. Ein guter Tipp wird von den Kunden ebenso geschätzt. Es wird eine hohe Fachkompetenz benötigt, und eine stete Weiterbildung des technischen Wissens ist erforderlich. Die Bildbearbeitung ist ebenfalls eine gestalterische Tätigkeit. Durch Scannen werden die Bilder digitalisiert und optimal bearbeitet. In der modernen Bilddokumentation fällt der Bildbearbeitung eine stets wachsende Bedeutung zu. Bil-

der aus der Kamera werden professionell abgespeichert, fachgerecht nachbearbeitet und in ein nutzungsspezifisches Endformat gebracht. Der perfekte Umgang mit den Bildbearbeitungsprogrammen, den anspruchsvollen Korrekturen und Kompositionen ist hier ein Muss. Bilder auf diversen Ausgabegeräten, vom Minilab bis zum Grossformatdrucker, entstehen hier. Erstellte Fotos werden wunschgemäss aufgezogen, laminiert und gerahmt. Hier ist Feinarbeit gefordert. All diese Fertigkeiten werden während der Ausbildung erlernt, angewendet und weiterentwickelt. Freudig erklärt mir Frau Bieri einen weiteren Vorteil dieses Berufs: Kein Tag ist im Voraus fix planbar; dadurch erlebt man den Berufsalltag stets interessant und abwechslungsreich. Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre. Mit einem Zusatzjahr kann die Fachrichtung erweitert und mit entsprechenden Vorbereitungskursen die höhere Fachprüfung absolviert werden. Die Fachrichtungen sind: ■ Fotografie ■ Finishing ■ Beratung und Verkauf Berufsschulen findet man in Zürich, Bern, St. Gallen, Vevey und im Tessin. Während drei Tagen pro Jahr besuchen Lernende das üK-Zentrum in Oetwil am See. Lebenslanges Lernen ist auch beim Beruf Fotofachmann/-frau EFZ notwendig. Dies erfolgt in diversen Kursen. Die stets neuen Technologien in der Fotografie erfordern eine permanente Weiterbildung. Auf meine Frage, ob bei dem hohen Arbeitsaufwand und der unregelmässigen Arbeitszeit noch für Hobbys Zeit bleibt, meint sie lachend: «Selbstverständlich, ich geniesse es, einmal pro Woche zu wandern oder mit dem Velo unterwegs zu sein.» Dies jedoch meistens ohne Ka-


81 FACHVERBAND LABORBERUFE

Das Fotostudio Mächler in Galgenen.

mera. Das bewusste Sehen und Beobachten indes gehört auch in der Freizeit dazu. Gespräch mit Herrn Mächler, Inhaber des Fotostudios und Präsident des Fotoverbands Imagingswiss Herr Mächler nimmt sich Zeit, mir kurz die Ziele des Verbands zu erläutern. Das Ziel des Verbands ist es, für den Fotofachhandel optimale Bedingungen zu erarbeiten mit dem Hauptvermerk Ausund Weiterbildung. In dieser Branche ist die Anpassung der Ausbildung an die rasche Entwicklung neuer Technologien von grosser Bedeutung. Imagingswiss ist dafür verantwortlich, dass der Bildungsplan, in welchem alle Kompetenzen und Zielsetzungen der Berufsausbildung geregelt werden, alle fünf Jahre überarbeitet und vom BBT genehmigt wird. Die Lehre wird heute als berufliche Grundbildung bezeichnet und wird nach bestandenem Qualifikationsverfahren mit der geschützten Berufsbezeichnung Fotofachmann/Fotofachfrau EFZ belohnt. Ein Beruf – 3 Fachrichtungen. Der Fotoverband hat die Chance genutzt, die gesetzlichen Vorgaben des Anfang 2004 in Kraft getretenen Berufsbildungsgesetzes für eine moderne Gestaltung des Fotofachberufes umzusetzen. Dabei ist der Beruf mit den drei Fachrichtungen entstanden. Welche Fachrichtung der/die Lernende einschlagen will, hängt von persönlichen Neigungen ab. Gute Beobachtungsgabe und Vorstellungsvermögen, gestalterische Begabung, Kontaktfreude und ein technisches Verständnis ist bei allen Fachrichtungen nötig. Das Weiterbildungsangebot ist gross.

Unter anderem kann berufsbegleitend die HFP absolviert werden. Der Besuch einer Fachhochschule bildet eine weitere Möglichkeit. Laufend werden vom Fotoverband Kurse angeboten. Entwicklungsmöglichkeiten sind vorhanden; selbst ein späteres Studium zum Beispiel als Designer/-in, Vertiefung Fotografie oder neue Medien, sind möglich. Interview mit Sarah Rauchenstein, 1. Lehrjahr, Fachrichtung Finishing Während der Schulzeit war Sarah Rauchenstein nie ohne Fotokamera unterwegs. Sie war fasziniert von diesem Hobby. Es gehörte zu ihrem Alltag, jegliche Art von Sujets aufzunehmen, Erinnerungen festzuhalten und zu experimentieren. Das Wissen zum Thema Beleuchtung zu erlangen und vor allem das Finishing zu erlernen, war ihr Wunsch. Das Hobby zum Beruf machen. Trotzdem schnupperte sie in verwandten Berufen wie zum Beispiel der Grafik. Kreativität, Gestaltung und Komposition waren Herausforderungen, die ihr besonders zusagten. Nach dem Absolvieren diverser Schnupperlehren kam Sarah Rauchenstein zur Überzeugung: «Fotofachfrau EFZ im Bereich Finishing ist genau das Richtige für mich.» Sarah Rauchenstein hatte Glück und durfte eine Ausbildungsstelle beim Fotostudio Mächler antreten – und das sogar in ihrer Umgebung. (Das Lehrstellenangebot ist kleiner als die Nachfrage.) Die Arbeit bei Foto Mächler empfindet Sarah Rauchenstein als vielseitig und abwechslungsreich. Ein Tag pro Woche wird die Berufsschule in Zürich besucht. Die Hauptfächer

beinhalten nebst der ABU Grundlagen der Fotografie, Informatik, Mathematik, Chemieprozesse für die Fotoentwicklung und Verkauf. Die zweijährige Grundausbildung wird von Lernenden aller Fachrichtungen gemeinsam besucht. Im dritten Lehrjahr erfolgt die vertiefte Fachbildung. Die üKs werden im üK-Zentrum in Oetwil am See absolviert. Dies während dreier Tage pro Lehrjahr. Sarah Rauchenstein schätzt diese Kurse. Nebst dem erworbenen, vertieften Wissen zu verschiedenen Themen entstehen hier neue Kontakte, besonders da Lernende aus der Region Nord die Kurse gemeinsam besuchen. Das bietet Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen. Neues Wissen zu erlernen und Kontakte zu pflegen, ist für Sarah Rauchenstein sehr wichtig. Die Haupttätigkeiten im 1. Lehrjahr sind die Arbeiten im Labor, die Filmentwicklung, das Erstellen von Passfotos und die Bedienung der Kunden. Die Kundenbedienung gefällt Sarah Rauchenstein besonders. Personen dabei zu unterstützen, die richtige Wahl zu treffen, bereitet Freude. «Die Filmentwicklung dagegen ist etwas weniger interessant. Jedoch bringt es mir die Chemie und Physik näher», sagt Sarah Rauchenstein. Alles hat seine positiven Seiten. Mit unregelmässiger Arbeitszeit hat Sarah Rauchenstein kein Problem. Auch die Arbeit am Samstag gehört dazu. Bei Fotoaufnahmen, wie zum Beispiel an Hochzeiten oder Fotoshootings, profitiert man, hier kann viel neues Wissen erworben werden. Solche Einsätze machen Sarah Rauchenstein Spass. «Ist die Kamera immer noch ein täglicher Begleiter in der Freizeit?», fragte ich Sarah Rauchenstein. «Nein», lautete ihre Antwort. «Meine Hobbys sind nun vorwiegend Reiten und Fitness.» Die Kamera ist nur noch bei seltenen Gelegenheiten dabei. Während der Schulzeit blieb viel Zeit für Hobbys, während der Lehre muss Sarah Rauchenstein ihre Freizeit etwas reduzieren. «Die Ausbildung ist wichtiger», erklärt sie. Wir danken Sarah Rauchenstein herzlich für das interessante Interview, das einen Einblick in die facettenreiche Ausbildung Fotofachfrau/Fotofachmann EFZ gibt. Wir wünschen ihr weiterhin viel Freude bei der Ausbildung und viel Erfolg. Charlotte Rothenbühler


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LABORPERSONALVERBAND BERN

VEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE

Diplommodul Diplommodul (Diplomprüfung) (Diplomprüfung) für die eidgenössisch anerkannte für die eidgenössisch anerkannte Höhere (HFP) HöhereFachprüfung Fachprüfung (HFP) für fürLaborantinnen Laborantinnen und und Laboranten Laboranten Erlangung eidgenössischen ZurZur Erlangung des des eidgenössischen Diploms Diploms Diplomierte Laborantin Diplomierte Laborantin Diplomierter Laborant Diplomierter Laborant Anmeldeschluss:

1. 05. 2013

Anmeldeschluss:

1.05.2013

Anmeldeformulare und Anmeldeformulare Informationen:

/ ■Informationen: www.wblb.ch ● www.wblb.ch WBLB ■ QSK-Sekretariat ● c/oQSK-Sekretariat Rickenbach Anne WBLB c/o Rickenbach Anne Haldenweg 6 Haldenweg 6 4414 Füllinsdorf 4414 Füllinsdorf E-Mail: qsk@)wblb.ch E-Mail: qsk@)wblb.ch

Anmeldestelle: Anmeldestelle:

E-Mail:

QSK-Sekretariat WBLB QSK-Sekretariat WBLB Rickenbach c/oc/o Rickenbach Anne Anne Haldenweg Haldenweg 6 6 4414 Füllinsdorf 4414 Füllinsdorf qsk@)wblb.ch

Prüfungsgebühr:

CHF 1350.−

Prüfungsgebühr:

E-Mail: qsk@)wblb.ch CHF 1350.–

Zulassungsbedingungen:

Zulassungsbedingungen:

Zur Hauptprüfung Zur Hauptprüfung wird zugelassen wird wer:zugelassen, wer: ■ die Zulassungsbedingungen ● die Zulassungsbedingungen nach 1010 desdes Reglements nachArt. Art. Reglements «Höhere Fachprüfung «Höhere Fachprüfung nachnach modularem System modularem System mit mit Abschlussprüfung für Dipl. Abschlussprüfung für Dipl. Laborantin / Dipl. Laborant» Laborantin/Dipl. Laborant» vom 31.07.2003 erfüllt. 07. 2003 erfüllt; ● vom die 31. Prüfungsgebühr ■ die Prüfungsgebühr fristgerecht fristgerecht einbezahlt hat. einbezahlt hat.

Prüfungsort:

Region Zürich

Prüfungsort:

Region Zürich

Prüfungstermin:

Diplomarbeit: 01.09.2013 Diplomarbeit: – 30.11.2013 Diplomprüfung: 01. 09. 2013 – 30.11. 2013 Februar 2014 Diplomprüfung:

Prüfungstermin:

Trägerschaft: Trägerschaft:

Februar 2014

Schweizerische Gesellschaft für Chemische Industrie (SGCI) scienceindustries Switzerland Fachverband Laborberufe (FLB) Fachverband Laborberufe (FLB)

Delegiertenversammlung «angestellte bern» Stadt und Region Am 13. März fand die Delegiertenversammlung «angestellte bern» Stadt und Region statt. Vorgängig gab es eine Führung durch die neue Energiezentrale Forsthaus der Stadt Bern. Der Start der Bauarbeiten begann im Jahr 2010. Die Energiezentrale wurde Mitte 2012 stufenweise in Betrieb genommen, mit dem Ziel der vollständigen Betriebsaufnahme im März 2013. Der Beschäftigungsgrad beträgt 48 Personen. Die Investitionssumme für den Bau betrug rund 500 Millionen Franken. Die Dimensionen der modernen Kehrichtverbrennungsanlage sind beeindruckend. Die Anlage ist 350 m lang, 40 m hoch ist der Kehrichtbunker und 70 m hoch der Kamin. Aber das eigentlich Innovative befindet sich im Innern der Anlage: die Kombination der Kehrichtverwertung mit einem Holzkraftwerk sowie einem Gas- und Dampfkraftwerk. Die neue Kehrichtverwertungsanlage alleine wird durch bessere Technologie und Optimierung bereits doppelt so viel Strom produzieren wie die bisherige Anlage. Zusammen mit dem Holzheizkraftwerk kann mehr als das 4-fache an erneuerbarem Strom produziert werden. Täglich werden 25 Lastwagen-Ladungen Holzschnitzel aus Frisch-, Alt- und Restholz von der Firma Licnocalor Seeland AG geliefert. Von jedem Lastwagen wird eine Probe genommen zur Messung des Trockengehalts. Je nach Gehalt an Trockensubstanz errechnet sich der Preis. Das Probegefäss wird mit einem Code versehen, womit die Rückverfolgbarkeit jeder Lieferung gewährleistet ist. Geliefert werden 360 000 MWh Strom pro Jahr für den Stromverbrauch im Bundeshaus, der Universität und den Hauptbahnhof Bern. Im Weiteren werden 450 Kunden, unter andern auch die Zentralwäscherei, mit rund 290 000 MWh Strom versorgt. In der Kommandozentrale ist auch der Arbeitsplatz von Herrn Faust, dem Kranführer. Täglich werden tonnenweise Kehricht aus dem Bunker in den Ofen bewegt. Aber erst mit der optimalen Kehrichtmischung läuft die Anlage perfekt, erklärt uns Herr Faust. Der Abfall darf weder zu nass noch zu trocken sein. Nebst dem computergesteuerten Greifer muss Herr Faust gleichzeitig vier Monitore im Auge behalten. Die Kralle des Greifers saust über 30 Meter in die Tiefe, greift bis 6 Tonnen Abfall, bewegt sich wieder nach oben und schwebt hinüber zur Luke, die in den Ofen führt. Dort entleert Herr Faust den Greifer mit einem Knopfdruck. Besonders achtsam muss er sein, damit sich Kehricht nicht verkeilt und die Luke zum Ofen blockiert. Dies könnte zu einem Bunkerbrand führen. Nach dem interessanten Rundgang fand der statutarische Teil statt. Zügig kamen wir durch die Traktanden. Beim Traktandum Wahlen mussten wir eine neue Präsidentin wählen. Die Wahl in den Grossrat hat Giovanna Battagliero dazu bewogen, ihr Amt zur Verfügung zu stellen. Nur mit einer direkten Vertretung des Präsidiums im Stadtrat gelingt es – wenigstens meistens – die notwendigen Mehrheiten zu finden. Der Vorstand hat sich rechtzeitig um eine Nachfolge bemüht. Vorgeschlagen wurde Frau Yasemin Cevik. Die Wahl fiel einstimmig aus. Die Juristin ist SPStadträtin und Mitglied der städtischen Kommission für Finanzen, Sicherheit und Umwelt. Die übrigen Mitglieder werden von den Verbänden nominiert. Charlotte Rothenbühler


forschungswelten

Carbene für industrielle Anwendungen Carbene sind eine Klasse von meist instabilen Kohlenstoffverbindungen, deren Synthese in Form von Carben-Komplexen erstmalig in den 1970erJahren gelang. Für N-heterocyclische Carbene (NHC) fanden sich schnell Anwendungen in der Pharmazie und technischen Prozessen. Wissenschaftler der Jacobs University Bremen haben nun neue Synthesewege für stabile und gut handhabbare NHC-Komplexe vorgestellt. Anwendungen ergeben sich als Überladungsschutz in Lithium-Ionen-Batterien oder in Form von Flüssigkristallen in LC-Displays. Mit der Vorstufe DFI (1,3-dimethyl-2,2-difluoroimidazolidin) haben Gerd-Volker Röschenthaler, Professor für Chemie an der Jacobs University, und Dr. Tobias Böttcher im Rahmen seiner Doktorarbeit erstmalig einen Carben-Komplex von Phosphor (V) durch oxidative Addition an PF3 und später aus dem wesentlich leichter handhabbaren PCl3 hergestellt. «Unser Ziel war es, Synthesemöglichkeiten zu finden, die einfach umsetzbar sind und Arbeitsabläufe in Forschung und Entwicklung erleichtern», so Röschenthaler. www.jacobs-university.de

Strom aus Alkohol und Wasser Mit Alkohol und Wasser könnte dereinst in Brennstoffzellen Strom produziert werden. ETH-Chemiker haben einen dafür geeigneten Katalysator entwickelt. Wird dieser einem Gemisch aus Methanol und Wasser beigegeben, reagiert es zu molekularem Wasserstoff und Kohlendioxid (CO2). «Mit den meisten bisherigen Methoden waren für diese Reaktion hohe Temperaturen und ein erhöhter Druck nötig», erklärt Hansjörg Grützmacher, Professor am Laboratorium für Anorganische Chemie. Zudem entsteht mit den etablierten Methoden meist als unerwünschtes Nebenprodukt Kohlenmonoxid (CO), das den Katalysator hemmt. Der neue Katalysator hingegen ermöglicht diese Reaktion auch bei Temperaturen unter 100 ºC und bei atmosphärischem Luftdruck, und er setzt kein CO frei. «Mit einer solchen Brennstoffzelle könnte man ein Gemisch aus Wasser und Methanol direkt als Flüssigbrennstoff zur Stromproduktion einsetzen», sagt Grützmacher. Die sogenannten metallorganischen Brennstoffzellen auf Basis des neuen Katalysators müssen indes erst noch entwickelt werden. Doch auch die Anwendung der chemischen Reaktion in umgekehrter Richtung wäre denkbar: Aus CO2 könnte unter Beigabe von molekularem Wasserstoff Methanol hergestellt werden, der als Treibstoff genutzt werden kann. Der neue Katalysator (siehe Grafik) ist zusammengesetzt aus einem Liganden und einem Ruthenium-Atom im Zentrum des Liganden. Während in vielen Katalysatoren bloss die Metall-Atome aktiv zur Reaktion beitragen, sind in diesem Fall sowohl Metall als auch Ligand aktiv. www.ethlife.ethz.ch

Speichertechnologie: Organische Magnete auf dünnem Film Wissenschaftler der Universität Tübingen haben einen ersten Schritt zur Nutzung neuer Speichertechnologien gemacht: »Organische Magnete» sind organische Verbindungen, die keine klassischen magnetischen Stoffe wie Eisen enthalten. Sie sind paramagnetisch, zeigen also nur so lange magnetische Eigenschaften, wie sie sich in der Nähe eines Magnetfeldes befinden. Dafür ist entscheidend, dass sie mindestens ein ungepaartes Elektron enthalten, das dem (Radikal-)Molekül einen magnetischen Charakter verleihen kann. In der neuen Studie konzentrierten sich Wissenschaftler im Labor von Dr. Benedetta Casu und Professor Thomas Chassé am Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Uni Tübingen auf die Herstellung molekularer Magnete in einem sehr dünnen Film im Nanometerbereich. Sie liessen dabei das Molekül NitPyn, ein Abkömmling des Nitronyl-Nitroxid-Radikals, das sich bereits zuvor als recht stabiler organischer Magnet erwiesen hatte, in geordneter Struktur auf einem einzelnen Goldkristall aufwachsen. Die Forscher wiesen sie nach, dass die paramagnetischen Eigenschaften des NitPyn stabil erhalten blieben, auch nach Verdampfung und Wachstum der Filme. www.uni-tuebingen.de

CHEMIE PLUS 4-2013

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Tiefer BDNF-Spiegel, schlechter Schlaf Das Protein BDNF gilt als ein möglicher Indikator, mit dem sich stressassoziierte psychiatrische Erkrankungen wie die Depression nachweisen lassen. Forschende der Universität und der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel konnten jetzt zeigen, dass Schlafstörungen, die auch bei depressiven Patienten weitverbreitet sind, den BDNF-Spiegel im Blut beeinflussen. Der Signalstoff BDNF (Brain-derived neurotrophic factor) ist ein Protein, das wesentlich an der Bildung von Nervenzellen und Synapsenverbindungen im Gehirn beteiligt ist. Patienten, die an stressassoziierten Depressionen leiden, weisen einen geringeren BDNF-Gehalt auf. Damit liesse sich auch der Erfolg einer Therapie messen, wenn nach der Verabreichung von Antidepressiva der BDNF-Spiegel ansteigt. Jedoch zeigen jüngere Studien, dass nicht jede Behandlung mit Antidepressiva zu einem Anstieg von BDNF führt und dass eine Verbesserung der depressiven Symptome nicht zwangsläufig mit einem Anstieg an BDNF zusammenfällt. Aufgrund der Ergebnisse aus einer Studie mit 50 Probanden vermuten die Basler Forschenden nun, dass der BDNF-Gehalt nicht mit einem bestimmten psychiatrischen Krankheitsbild, sondern diagnose-übergreifend mit schlechtem Schlaf in Verbindung steht. «In zukünftigen Depressionsstudien mit BDNF sollten deshalb Schlafstörung und eine Verbesserung des Schlafes während einer Therapie unbedingt berücksichtigt werden», so Studienleiter Prof. Anne Eckert und Prof. Edith Holsboer-Trachsler. www.unibas.ch

Antivirales Nasenspray auf gesundem Weg Ein innovatives Nasenspray, das eine klinisch nachgewiesene Wirksamkeit gegen respiratorische Viren bietet, wurde jetzt für den kanadischen Markt zugelassen. Das Medikament des Wiener Biotech-Unternehmens Marinomed reduziert nach Angaben des Herstellers die Verbreitung und Vermehrung von Viren bereits auf der Nasenschleimhaut und basiert auf einer firmeneigenen Technologieplattform. Diese nutze die Wirkung des aus Rotalgen gewonnenen Naturstoffs «Carragelose» und sichere dem Nasenspray in Kanada die Zulassung als «Natural Health Product», teilte Marinomed mit. Aufgrund des zu erwartenden Markterfolges habe sich bereits ein grosses international tätiges Pharmaunternehmen zum Vertrieb des Medikaments entschieden. Marinomed gelang es damit, das rezeptfreie antivirale Medikament in insgesamt 38 Ländern zuzulassen. www.marinomed.com

Wirkstoff NO in Nanopartikeln verpackt Chemikern der Universität Jena ist es gelungen, ein Wirkstoffdepot in Nanopartikel mit «Lichtschalter» zu verpacken. Bei dem Depot handelt es sich um Metallkomplexe, die durch gezielte Bestrahlung mit UVund blauem Licht Stickstoffmonoxid freisetzen können. Damit ebnen die Forscher den Weg für die Entwicklung neuer Darreichungsformen von Stickstoffmonoxid (NO), das als Wirkstoff in der Medizin interessant ist. Bei der Regulation des Blutdrucks, der Immunantwort und der Wundheilung spielt NO eine zentrale Rolle. Metallkomplexe in Form von Nanopartikeln zu verpacken, ist heute immer noch eine grosse Herausforderung. Der Grund: «Die NO-freisetzenden Metallkomplexe sind nur extrem schwer in Wasser und in unpolaren Lösungsmitteln löslich», erläutert Prof. Dr. Alexander Schiller (Bild) von der Uni Jena. Für dieses Problem hat sein Team, gemeinsam mit Partnern des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung in Mainz, eine Lösung gefunden. «Wir verzichten ganz auf Wasser und setzen als Alternative fluorierte Lösungsmittel ein», so Schiller. Dies liess sich nur dank einer völlig neuen Technologie zur Präparation von Nanopartikeln umsetzen. Wasserfreie Emulsionen erlauben nun die Verkapselung des NO-freisetzenden Metallkomplexes in Nanopartikeln aus synthetischen Polymeren oder Proteinen. In ersten Labortests haben sich die so entstehenden Partikel als NO-freisetzende Vehikel bereits bewährt. www.uni-jena.de


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KALENDER 23. April 2013 Service-Grundlagenseminar Durchflussmesstechnik, Reinach Veranstalter: Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG Colmarer Strasse 6 D-79576 Weil am Rhein Telefon +49 (0) 7621 9 75 01 Fax: +49 (0) 7621 9 75 55 5 info@de.endress.com www.de.endress.com

filtrat/stellen

24. April 2013 GMP-Audits erfolgreich bestehen, Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept Kreuzweg 4 CH-4312 Magden Telefon 076 284 14 11 info@swisscleanroomconcept.ch www.swisscleanroomconcep.ch

23.–25. April Powtech/Technopharm, Nürnberg

24./25. April Qualitätsverbesserung und Kostenreduzierung durch statistische Versuchsmethodik, Design of Experiments (DoE) (960/13), Frankfurt Leitung: Dipl.-Math. Sergio Soravia

Veranstalter: Nürnberg Messe GmbH Messezentrum, D-90471 Nürnberg Telefon +49 (0) 9 11. 86 06-49 79 Fax +49 (0) 9 11. 86 06-49 78 besucherservice@nuernbergmesse.de; www.powtech.de

Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. Varrentrappstr. 40-42 D-60486 Frankfurt am Main Telefon.: +49 (0)69 7917-364 fb@gdch.de www.gdch.de/fortbildung

Für die Durchführung der überbetrieblichen Kurse der Laboranten EFZ Chemie des Kantons Aargau im Labor der Berufsschule Aarau sucht die aargauische Kommission für überbetriebliche Kurse Laborant EFZ (Chemie):

Leiter überbetriebliche Kurse Laborant EFZ Chemie (m/w) Das Pensum beläu sich auf 70 – 80 %, dieses kann auf zwei Teilpensen (mind. 20 %) aufgeteilt werden. Bei einer Anstellung im Teilpensum handelt es sich um ein Blockpensum (kein Wochenpensum). Für diese spannende und herausfordernde Aufgabe suchen wir verantwortungs- und pflichtbewusste Persönlichkeit/-en mit der ausgeprägten Fähigkeit, selbstständig und teamorien ert zu arbeiten. Freude und Flair im Umgang mit Jugendlichen ist dabei unumgänglich. Qualifika onen: • Abgeschlossene höhere Berufsbildung (HFP) oder abgeschlossenes Chemiestudium • Mindestens zweijährige berufliche Praxis als Laborant EFZ oder Chemiker • Berufspädagogische Bildung oder die Bereitscha , eine solche zu absolvieren o Bei einer Anstellung > 50% im Umfang von 600 Lernstunden o Bei einer Anstellung < 50% im Umfang von 300 Lernstunden • Berufsbildner-Ausweis

29./30. April 2013 Anorganische Leuchtstoffe, physikochemische Grundlagen und Anwendungen, (803/13), Frankfurt Leitung: Prof. Dr. Thomas Jüstel

16. Mai 2013 Einführung in die Ionenchromatographie (IC), Zofingen, Referent: Patrick Bruggmann

Veranstalter: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (Adresse siehe links)

Veranstalter: Division Analytische Wissen chaften der SCG; Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

7. Mai 2013 15. Ionenchromatographie Tagung, Olten

16./17. Mai 2013 Fachseminar «Arbeiten in reinen Räumen», Nürnberg

Veranstalter: Thermo Fisher Scientific (Schweiz) AG Neuhoffstrasse 11 CH-4153 Reinach Telefon: +41 61 716 77 00 (Frau Mützenberg) helene.muetzenberg@thermofisher.com; www.thermoscientific.com/swiss-icseminar

Veranstalter: ReinraumAkademie GmbH Rosa-Luxemburg-Strasse 12-14, D04103 Leipzig Telefon +49 (0)341 98 98 9 303 Fax: +49 (0)341 98 98 9 3303 info@reinraum-akademie.de www.einraum-akademie.de

14. Mai 2013 Enantioselektive chromatographische Trenn-methoden, Dübendorf Referent: Dr. Markus Juza Veranstalter: Division Analytische Wissenschaften der SCG; Eawag, Verena Schmid Überlandstrasse 133 CH-8600 Dübendorf Telefon058 765 52 00 Fax 058 765 58 01 verena.schmid@eawag.ch; www.scg.ch/dac

14. Mai 2013 Fachforum Herausforderungen im Schüttgut Handling - Applikationen im Grenzbereich, Ratingen (D) Veranstalter: Endress+Hauser Messtechnik (Adresse siehe links)

15. Mai 2013 GMP-Basiswissen, Rheinfelden Veranstalter: Swiss Cleanroom Concept (Adresse siehe links)

15./16. Mai 2013 Labotec Suisse, Lausanne Veranstalter: Easyfairs Switzerland GmbH St. Jakobs-Strasse 170a CH-4132 Muttenz Telefon 061 228 10 00 Fax 061 228 10 09 schweiz@easyfairs.com www.easyfairs.com

4. Juni 2013 Kritischer Umgang mit Informationsquellen in der Chemie; Zürich, Referenten: Dr. Martin Brändle, Dr. Engelbert Zass Veranstalter: Division Analytische Wissen chaften der SCG; Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

4.-7. Juni 2013 Service-Praxisseminar Durchflussmesstechnik, Reinach Veranstalter: Endress+Hauser Messtechnik (Adresse siehe oben)

5./6. Juni 2013 Chemspec Europe, München Organisation: Quartz Business Media Limited Quartz House 20 Clarendon Road Redhill Surrey, RH1 1QX phone +44 (0) 1737 855 000 fax +44 (0) 1737 855 034 /www.chemspecevents.com/europe

11. - 12. Juni 2013 IR-Spektroskopie: Einführung und Interpretation der Spektren; Biel-Benken, Referenten: Dr. Hans-Ulrich Gremlich, Peter Stark Veranstalter: Division Analytische Wissen chaften der SCG; Eawag, Verena Schmid (Adresse siehe links)

Fühlen Sie sich angesprochen? Schicken Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen an: Kommission für üK Laborant EFZ Chemie Kanton AG Mar na Schalt Präsiden n Dorfstrasse 17 5745 Safenwil oder mschalt@bluewin.ch

Möchten Sie im KALENDER auf eine Veranstaltung hinweisen? Einsendungen mit den nötigen Angaben an: ralf.mayer@azmedien.ch Weitere Termine finden Sie unter: www.chemieplus.ch/agenda


stellen

CHEMIE PLUS 4-2013

85

Unser Product Technology Centre in Konolfingen entwickelt für Nestlé weltweit neue Produkte, Verfahren und Verpackungskonzepte in den Bereichen Milch und Ernährung und leistet technische Assistenz für unsere Fabriken in Produktions- und Engineeringfragen. Wir suchen für sofort oder nach Vereinbarung eine/n

Chemielaborantin/ Chemielaboranten, 50% Hauptaufgaben Sie arbeiten im Bereich Labor-Koordination sowie in analytischen Projekten. Dazu gehören die Erfassung von Laborberichten in unserer Datenbank und die Vorbereitung von Mustern für externe Analysen. Sie unterstützen den Gruppenleiter im Bereich „Good Laboratory Practices (GLP)" in Aufgaben wie der Erstellung und Unterhalt von GLP relevanten Dokumenten und GLP Sitzungsorganisation. Dabei zählen wir auf ihre fundierten Laborkenntnisse. Ausbildung und Berufserfahrung ● Ausbildung als Chemielaborant/in ● Einige Jahre Berufserfahrung ● Sehr gute Deutsch- und gute Englischkenntnisse ● Gute Kenntnisse und praktische Erfahrung in MS Office Wenn Sie gerne im internationalen Umfeld eines dynamischen Weltkonzerns arbeiten möchten, sind Sie bei uns richtig. Wir bieten Ihnen eine umfassende Einarbeitung verbunden mit interner Schulung und fachlichen Weiterbildungsmöglichkeiten. Auf Ihre Bewerbung freuen wir uns! Nestlé Product Technology Centre, Personalabteilung Nestlé Strasse 3, 3510 Konolfingen hrptc@rdko.nestle.com Auskunft erteilt Ihnen gerne Herr Jürg Eckhart, Group Leader Analytical Laboratory Coordination, Tel. 031 790 11 65

Good Food, Good Life


Bezugsquellenregister

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CHEMIE PLUS 4-2013

ABBAUTEST, BIOLOGISCH

bezugsquellen

AnLAGEnBAU

ArmATUrEn

I N N O V A T I V E

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

ABGASrEInIGUnG

S Y S T E M E

Invent Armaturen AG PUMPEN VENTILE ARBEITSSICHERHEIT 4310 Rheinfelden Tel. +41 61 833 70 70 www.invent-armaturen.ch Fax +41 61 833 70 91

ASEpTISCHE vEnTILE AnLAGEn- Und AppArATEBAU

Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81 Tel. +49 7031 78-2833 D-71032 Böblingen environmental-technology@eisenmann.com www.eisenmann.com

ABwASSEr-rEInIGUnGSAnLAGEn

Eisenmann Anlagenbau GmbH & Co. KG Tübinger Str. 81 Tel. +49 7031 78-2833 D-71032 Böblingen environmental-technology@eisenmann.com www.eisenmann.com

Anlagenbau AG Industrie Neuhof 30 3422 Kirchberg info@anlagenbau.ch

Tel. +41 34 447 70 00 Fax +41 34 447 70 07 www.anlagenbau.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

AUfTrAGSAnALySEn

AnLAGEnkEnnzEICHnUnG

CSF Wunderle GmbH Ebnatstrasse 127 CH-8200 Schaffhausen info@csfwunderle.com

AkTIvkOHLE

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

AQura GmbH Rodenbacher Chaussee 4 D-63457 Hanau info@aqura.de

Tel. +49-6181-59-4282 Fax +49-6181-59-3554 www.aqura.de

Tel. +41 52 635 40 40 Fax +41 52 635 40 41 www.csfwunderle.com

AUfTrAGSSynTHESEn Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

AnTrIEBSTECHnIk

ALLGEmEInE LABOrArTIkEL ELEKTRO MOTOREN WERK BRIENZ AG Mattenweg 1, info@emwb.ch Tel. +41 33 952 24 24 3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 952 24 00 Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

AnALyTIk, CHEmISCH

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

BEHäLTEr Und rOHrE, GLASfASEr

AOX/EOX/pOX

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

AppArATEBAU/dr UCkBEHäLTEr

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Organica Feinchemie GmbH Wolfen Kundensynthesen Gefahrgeneigte Reaktionen, Hochdruckrekationen,Labor – Pilot – Tonnen, GMP FDA geprüft www.organica.de D-06766 Bitterfeld-Wolfen Tel. +49 3494 636 215

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

ROTAVER Composites AG Kunststoffwerk Tel. +41 34 460 62 62 3432 Lützelflüh Fax +41 34 460 62 63 info@rotaver.ch www.rotaver.ch Behälter Rohr Beschichtungen aus GFK

BErATUnG rEACH

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch


bezugsquellen

BErATUnG, TECHnISCHE

BIG-BAG-BEfüLL- Und EnTLEErSTATIOnEn

Chemgineering Technology AG Binningerstrasse 2 4142 Münchenstein Tel. +41 61 467 54 54 www.chemgineering.com

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

CHEMIE PLUS 4-2013

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CHEmIkALIEn, rEAGEnzIEn

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

BIOTECHnOLOGIE CHEmIEpUmpEn

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

BErSTSCHEIBEn

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66 8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16 www.sterling.ch info@sterling.ch

BIOrEAkTOrEn / BIOCOnTrOLLEr Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

CHrOmATOGrApHIE

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Br UT-/CO 2 -Br UTSCHränkE CHrOmATOGrApHIE-SäULEn

TECHEMA AG 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

BErSTSICHEr UnGEn

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

Br UT- Und TrOCkEnSCHränkE

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

CHEmIE- Und BIOSEnSOrEn

BESCHICHTUnGEn

CHrOmATOGrApHIE-SySTEmE

ANACONDA GmbH

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

C-Cit AG, Center for Chemical Information Technology Einsiedlerstrasse 29 Tel. +41 43 477 85 55 8820 Wädenswil Fax +41 43 477 85 57 info@c-cit.ch www.c-cit.ch

Gebrauchte Instrumente Anaconda GmbH Denksteinweg 79 D-22043 Hamburg info@chromtograph.de

Tel. +49 (0)40 653 04 72 Fax +49 (0)40 653 25 66 www.anaconda.de


88

CHEMIE PLUS 4-2013

bezugsquellen

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

dUrCHfLUSSmESSEr Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch

Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com

düSEn ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch Standort Basel: Techema AG Gewerbestrasse 6 4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 Fax +41 61 382 07 55 www.techema.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 838 40 00 www.rototec.ch

Düsen-Schlick GmbH, Allerfeinste Düsentechnologie Hutstrasse 4 Tel. +49 9565/9481-0 D-96253 Untersiemau/Coburg Fax +49 9565/2870 info@duesen-schlick.de www.duesen-schlick.de

SSCO-Spraying Systems AG Eichenstrasse 6 8808 Pfäffikon SZ ,info.ch@spray.com

Tel. +41 55 410 10 60 Fax +41 55 410 39 30 www.ssco.ch

dAmpfArmATUrEn dOSIEr-, mESS- Und fördErTECHnIk ELEKTRoMoToREN

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

Dosiergeräte, Waagen, pneumatische Fördertechnik Unter Sagi 6 info@keller-pt.ch 6362 Stansstad www.keller-pt.ch

dOSIErTECHnIk SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

rostfrei, für brennbare Gase + Dämpfe Schaer Hitech GmbH Hermannstrasse 7 Tel. +41 (0)52 212 01 15 info@schaer-hitech.ch

GmbH

Hamilton Bonaduz AG Via Crusch 8 7402 Bonaduz sensors@hamilton.ch

Tel. +41 81 660 60 60 Fax +41 81 660 60 70 www.hamiltoncompany.com

drEHkOLBEnpUmpEn CH-8400 Winterthur Fax +41 (0)52 212 15 78 www.schaer-hitech.ch

dISpErGIErEr

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

KINEMATICA AG Labor- und Industrie-Dispergierer Luzernerstrasse 147a 6014 Luzern/Littau kinematica.ch

Erp-SOrfTwArE Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

dr UCkLUfT-mEmBrAnpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

IncoDev (Schweiz) AG oberdorfweg 9 5610 Wohlen

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Fon +41 56 618 62 62 Fax +41 56 618 62 63 www.incodev.ch

EXpLOSIOnSSCHUTz Tel. 041 259 65 65 Fax 041 259 65 75 info@kinematica.ch

dOSIErpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. 062 739 20 60 Fax 062 739 20 71 www.antriebstech.ch

ELEkTrOTECHnISCHE Und OpTISCHE SEnSOrEn Alltech Dosieranlagen GmbH Abwasserreinigungsanlagen für die Industrie Rudolf-Diesel-Str. 2 www.alltech-dosieranlagen.de D-76356 Weingarten info@alltech-dosieranlagen.de Tel. +49-7244-70260 Fax +49-7244-702650

dETOnATIOnSSICHEr UnGEn

günstige Energiesparmotoren Rüetschi AG – Antriebstechnik Feldackerstrasse 2 5040 Schöftland mail@antriebstech.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

dr UCkrEdUzIErvEnTILE

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

R. STAHL Schweiz AG Explosionsschutz Brüelstrasse 26 4312 Magden info@stahl-schweiz.ch

Tel. +41 61 855 40 60 Fax +41 61 855 40 80 www.stahl-schweiz.ch


bezugsquellen

EX-GESCHüTzTE IndUSTrIESAUGEr

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

fILTErHILfSmITTEL

Tel. 056 493 38 83 Fax 056 493 42 10 www.parkem.ch/atex

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

fESTpHASEnEXTrAkTIOn

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

SEFAR AG 9410 Heiden www.sefar.com

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

Tel. +41 71 898 57 00

fT-Ir

fILTErpApIErE BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

SEBIO GmbH Geissbrunnenweg 14 4452 Itingen info@sebio.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 61 971 83 44 Fax +41 61 971 83 45 www.sebio.ch

FüLLSTAND Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

fILTErTECHnIk filtration

fIBErOpTIk-SCHAUGLASLEUCHTEn

®

INFOLABEL AG Grossrietstrasse 7 8606 Nänikon/Uster Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

fLüSSIGkEITS-mEmBrAnpUmpEn

EXpLOSIOnSSCHUTz, EX-GEräTE (ATEX) BARTEC Engineering + Services AG Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27 6330 Cham Fax +41 41 747 27 28 info@bartec.ch www.bartec.ch

89

fLAmmEnSpErrEn

fILTErmEdIEn Parkem AG MotionControl Täfernstrasse 37 5405 Baden-Dättwil info@parkem.ch

CHEMIE PLUS 4-2013

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

info@funda.ch www.funda.ch

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

Krohne AG Mess- und Regeltechnik info@krohne.ch

Tel. +41 61 638 30 30 www.krohne.com

fILTrATIOnSSySTEmE GASE/GASvErSOrGUnG

fILTEr 3M (Schweiz) AG, 3M Purification/Ligacon 8317 Tagelswangen Tel. +41 52 354 20 00 info@ligacon.ch www.3m-filtration.ch

SF-Filter AG 8184 Bachenbülach www.sf-filter.com

BHS-Sonthofen GmbH An der Eisenschmelze 47 D-87527 Sonthofen info@bhs-sonthofen.de

Tel. +49 8321 6099-0 Fax +49 8321 6099-220 www.bhs-sonthofen.de

Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch

Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch

Tel. +41 44 864 10 68 Fax +41 44 864 14 58

fLAnSCHE nACH dIn, En Und AnSI GASGEmISCHE, SpEzIALGASE

Sefil tec Separation- und Filtertechnik Engineering Langmattstrasse 10 Tel. +41 43 411 44 77 8182 Hochfelden Fax +41 43 411 44 78 info@sefiltec.com www.sefiltec.com

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

Messer Schweiz AG Seonerstrasse 75 5600 Lenzburg info@messer.ch

Tel. +41 62 886 41 41 Fax +41 62 886 41 00 www.messer.ch


90

CHEMIE PLUS 4-2013

bezugsquellen

GASmESS- Und wArnGEräTE

HpLC-AnLAGEn- Und zUBEHör

CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

GC-mS/GASCHrOmATOGrApHIE

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

LabSolution GmbH Bünenmattweg 24 4148 Pfeffingen info@labsolution.ch

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. 061 843 94 80 Fax 061 843 94 81 www.labsolution.ch

Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

IOnEnAUSTAUSCHEr

HpLC- Und UHpLC-AnLAGEn

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Schneider Umwelttechnik AG 8472 Winterthur Seuzach info@sut.ch

Tel. +41 52 235 24 24 www.sut.ch

kLImApr üfAnLAGEn

InfrArOT-SpEkTrOmETEr SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch Bruker Optics GmbH 8117 Fällanden ZH optics@bruker.ch

Tel. 044 825 95 39 www.brukeroptics.com

kOmprESSOrEn 100% öLfrEI Gfk-rOHrE Und BEHäLTEr

Atlas Copco (Schweiz) AG Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02 2557 Studen Fax +41 32 374 12 97 kompressoren@ch.atlascopco.com www.atlascopco.ch

InfrArOT-STrAHLEr HUBER Kunststoffwerk AG Gewerbestr. 3, Postfach 16 5426 Lengnau info@huber-lengnau.ch

Tel. 056 266 40 80 Fax 056 266 40 81 www.huber-lengnau.ch

HOCHdr UCkpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.chw

Kaeser Kompressoren AG Grossäckerstrasse 15 8105 Regensdorf info.swiss@kaeser.com

Tel. +41 44 871 63 63 Fax +41 44 871 63 90 www.kaeser.com

Telefon 062 789 75 95

www.servatechnik.ch

InkUBATOrEn Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

HpLC- & UHpLC-AnLAGEn

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

InSTr UmEnTELLE AnALyTIk

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

kOndEnSABLEITEr

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

kOrrSIOnS-/ErOSIOnS-/dIffUSIOnSpr üfGEräTE D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Rudolf Wechsler Gartenstrasse 5 4127 Birsfelden BL

Tel. +41 61 312 09 49 Fax +41 61 312 09 34


bezugsquellen

kUnSTSTOffAppArATEBAU

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

LABOrGLAS/präzISIOnS- Und STAndArdGLASrOHrE

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

kUnSTSTOffArTIkEL

Glastechnik Rahm 4132 Muttenz info@glastechnikrahm.ch

Tel. +41 61 461 07 77 www.glastechnikrahm.ch

SCHOTT Schweiz AG St.-Josefen-Strasse 20 9001 St.Gallen info.schweiz@schott.com

Tel. +41 71 274 42 14 Fax +41 71 274 42 43 www.schott.com/schweiz

küHLSySTEmE

Helling GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@Hellinggmbh.de

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

mAGnETpUmpEn MLT AG Labortechnik Im obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch

Carbagas AG Hofgut 3073 Gümligen info@carbagas.ch

Tel. +41 31 950 50 50 Fax +41 31 950 50 51 www.carbagas.ch

LABOrGEräTE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

ProMinent, Dosiertechnik AG Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11 8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73 info@prominent.ch www.prominent.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

nmr-dIEnSTLEISTUnGEn Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

mATErIALAnALySE

Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

mESS- Und rEGELTECHnIk

Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch

mASSEnSpEkTrOmETEr

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. (04122) 922-0 Fax (04122) 922-201 www.helling-ndt.de

nmr

mAnAGEmEnTBErATUnG kyrOTECHnIk

mATErIALpr üfmASCHInEn

mATErIALpr üfUnG

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

91

TesT KG Bösch 63, Fax +41 41 785 60 15 Tel. +41 41 785 60 10 6331 Hünenberg, test@test-ag.ch www.test-ag.ch

LC/mS Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

CHEMIE PLUS 4-2013

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

nmr-LöSUnGSmITTEL Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch


92

CHEMIE PLUS 4-2013

OBErfLäCHEnSCHUTz

Hüni GmbH + Co. KG Eckenerstr. 65 D-88046 Friedrichshafen www.hueni.de

bezugsquellen

pUTzTEXTILIEn

PRoZESS-ANALyTIK

Tel. +49 7541 38 12 0 Fax +49 7541 38 12 38 info@hueni.de

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

OE-SpEkTrOmETEr

Delta Zofingen AG Untere Brühlstrass 10 4800 Zofingen info@delta-zofingen.ch

Tel. +41 62 746 04 04 Fax +41 62 746 04 09 www.delta-zofingen.ch

qUALIfIzIEr UnG/vALIdIEr UnG

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

pr üfSySTEmE SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

ökOTOXIkOLOGIE

QS Engineering AG 4106 Therwil info@qs-engineering.ch

Tel. +41 61 722 04 00 www.qs-engineering.ch

qUETSCHvEnTILE pUmpEn

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92 8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22 bmg@bmgeng.ch www.bmgeng.ch

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

4105 Biel-Benken info@techema.ch

OSmOmETEr KNAUER Hegauer Weg 38 D-14163 Berlin CH: flowspek AG, 4057 Basel

Tel. +49 30 809 7270 www.knauer.net Tel. +41 61 695 9696

pHOTOmETEr Grubatec AG Fabrikstrasse 2 8722 Kaltbrunn sales@grubatec.ch Sigrist-Photometer AG 6373 Ennetbürgen info@photometer.com

Tel. +41 41 624 54 54 www.photometer.com

Tintometer AG Hauptstrasse 2 5212 Hausen/AG info@tintometer.ch

Tel. +41 56 442 28 29 Fax +41 56 442 41 21 www.tintometer.ch

pLATInArTIkEL Johnson Matthey & Brandenberger AG Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50 8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20 info@matthey.com www.johnson-matthey.ch

pOLArImETEr

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. 044 806 81 11

GRUNDFOS Pumpen AG Industrie Nord 6105 Schachen

Tel. 041 499 61 20

Invent Armaturen AG PUMPEN VENTILE ARBEITSSICHERHEIT 4310 Rheinfelden Tel. +41 61 833 70 70 www.invent-armaturen.ch Fax +41 61 833 70 91

LEWA Pumpen AG Nenzlingerweg 5 4153 Reinach info@lewa-pumpen.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

schubag AG Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21 8266 Steckborn www.schubag.ch

4105 Biel-Benken info@techema.ch

BWB Engineering AG Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

r üHrEn, r üTTELn, SCHüTTELn, ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 (0)61 71794 00 Fax +41 (0)61 71794 01 www.lewa-pumpen.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

r üHr wErkE

TECHEMA AG

TECHEMA AG Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

rOHrLEITUnGSBAU

GRUNDFOS Pumpen AG Bruggacherstrasse 10 8117 Fällanden

HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards, robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.

Tel. 055 617 00 30 Fax 055 617 00 81 www.grubatec.ch

TECHEMA AG

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch

4105 Biel-Benken info@techema.ch

Tel. +41 61 381 45 09 www.techema.ch


bezugsquellen

SAUGfördErGEräTE/vAkUUmfördErGEräTE

CHEMIE PLUS 4-2013

93

SCHüTTELwASSErBädEr S

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

SOfTwArE

SCHAUGLASArmATUrEn

SCHLAUCHqUETSCHpUmpEn ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

ALOWAG AG 4153 Reinach BL alowag@alowag.ch

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASArmATUrEn Und -LEUCHTEn

ANGENSTEIN AG Hauptstrasse 190 4147 Aesch www.angenstein.ch

ROTOTEC AG Luzernstrasse 224c 3078 Richigen

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

Tel. +41 31 83840 00 www.rototec.ch

SELBSTAnSAUGEndE zEnTrIfUGALp.

SCHAUGLASLEUCHTEn

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

Tel. +41 61 756 11 11 Fax +41 61 756 11 01 info@angenstein.ch

SpEkTrOpHOTOmETEr

Tel. +41 61 711 66 36 www.alowag.ch

SIEBAnLAGEn/SIEBmASCHInEn

VIA AG, Engineering Mühlemattstrasse 32 4112 Bättwil-Flüh info@viaag.ch

Shiftconnector – interaktives Schichtbuch eschbachIT GmbH Tel. +49 (0)77 61 5 59 59-0 www.shiftconnector.com info@eschbachit.com

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Tel. +41 61 313 26 25 Fax +41 61 313 26 52 www.viaag.ch

SpEkTrOpHOTOmETEr

Tel. +41 43 455 60 30 Fax +41 43 455 60 33 www.kernetiketten.ch

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

SELBSTkLEBE-ETIkETTEn Kern-Etiketten AG Grubenstrasse 4 8902 Urdorf info@kernetiketten.ch

SCHEIBEnwISCHEr für SCHAUGLäSEr SfC/SfE

Max Müller AG 4123 Allschwil Hagmattstrasse 19 blt@maxmuellerag.com

Tel. +41 61 487 92 92 Fax +41 61 487 92 99 www.maxmuellerag.com

BRECHBÜHLER AG Steinwiesenstrasse 3 8952 Schlieren sales@brechbuehler.ch

SCHüTTELAppArATE

SICHErHEITSvEnTILE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

André Ramseyer AG Industriestrasse 32 3175 Flamatt info@ramseyer.ch

Tel. +41 44 732 31 31 Fax +41 44 730 61 41 www.brechbuehler.ch

STABLE ISOTOpES

Tel. +41 31 744 00 00 Fax +41 31 741 25 55 www.ramseyer.ch

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch


94

CHEMIE PLUS 4-2013

STATISCHE mISCHEr

bezugsquellen

TrOCkEnSCHränkE

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88 berstscheiben@striko.de www.striko.de

vAkUUmpUmpEn

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

MLT AG Labortechnik Im obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.ch

TOC STELLvEnTILE

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00 8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

Analytik Jena AG Konrad-Zuse-Str. 1 Tel. +49 (0)36 41 77-70 info@analytik-jena.de

D-07745 Jena/Germany Fax +49 (0)36 41 77-92 79 www.analytik-jena.com

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66 8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16 www.sterling.ch info@sterling.ch

vAkUUmTrOCkEnSCHränkE SynTHESEn (dIEnSTLEISTUnGEn)

Pestalozzistrasse 16 3400 Burgdorf info@reseachem.ch

Tel. +41 34 424 03 10 Fax +41 34 424 03 12 www.reseachem.ch

TIEfküHLTr UHEn Und -SCHränkE

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

SHIMADZU Schweiz GmbH Römerstrasse 3 4153 Reinach info@shimadzu.ch

Tel. +41 61 717 93 33 Fax +41 61 717 93 30 www.shimadzu.ch

Tr üBUnGSmESSUnG

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

BINDER GmbH D-78532 Tuttlingen Kontakt Schweiz: Tel. +41 (0)61 721 09 22 CH-4105 Biel-Benken BL Fax +41 (0)61 721 06 13 thierry.wagner@binder-world.com www.binder-world.com

vAkUUmrEGLEr

MLT AG Labortechnik Im obstgarten 10 8602 Wangen info@mlt.ch

UmwELTAnALyTIk

Tel. +41 44 822 31 71 Fax +41 44 822 31 72 www.mlt.ch

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109 D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210 spectro.info@ametek.com www.spectro.com

vEnTILATOrEn GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

TRENNSCHICHTMESSGERäTE

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com

Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Uv-LEUCHTEn

Helling GmbH Spökerdamm 2 D-25436 Heidgraben info@Hellinggmbh.de

Tel. (04122) 922-0 Fax (04122) 922-201 www.helling-ndt.de

Uv-STrAHLEr Und kLEBSTOffE Abecon AG Friesenbergstrasse 108 8055 Zürich info@abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

Tel. +41 44 451 14 00 Fax +41 44 451 20 22 www.abecon.ch

VoLL-LEERMELDER

aquasant-mt SWITZERLAND Aquasant Messtechnik AG Aquasant mesure technique SA 4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00 info@aquasant-mt.com www.aquasant-mt.com


bezugsquellen

wärmEkAmmErn

Will & Hahnenstein GmbH Talbahnstrasse D-57562 Herdorf info@will-hahnenstein.de

X-rAy dIffrACTIOn (Xrd) prOdUCTS

Tel. +49 (0)2744 9317 00 Fax +49 (0)2744 9317 17 www.will-hahnenstein.de

Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

X-rAy fLUOrESCEnCE (Xrf) SpECTrOmETErS wärmETAUSCHEr Und dICHTUnGEn

WT Wärmeaustausch Technologien AG Aergerastrasse 10 Tel. +41 26 418 06 56 1734 Tentlingen Fax +41 26 418 06 57 info@wt-sa.ch www.wt-sa.ch

95

impressum Schweizer Fachzeitschrift der Chemieberufe Offizielles Organ des Schweizerischen Chemieund Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB ISSN 1019-1550 22. Jahrgang, 42. Jahrgang Labor Flash www.chemieplus.ch Druckauflage 14 000 Expl. Verkaufte Auflage 1 772 Expl. Zielversand 10 092 Expl. Ausgezeichnet mit dem Zertifikat «Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ» des Verbandes Schweizer Presse Kontakt Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter vorname.name@azmedien.ch

Rigaku Europe SE Groß-Berliner Damm 151 D-12467 Berlin rese@rigaku.co.jp

Tel. +49 (0)30-6264035-0 Fax +49 (0)30-6264035-10 www.rigaku.com

zELL- Und GEwEBEkULTUr-ArTIkEL

Herausgeberin AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1, CH-5001 Aarau Telefon +41 (0)58 200 56 50 Telefax +41 (0)58 200 56 51 Geschäftsführer Dietrich Berg Leiterin Zeitschriften Ratna Irzan Redaktion Chemie plus, Neumattstrasse 1, Postfach CH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88 Telefax +41 (0)58 200 56 61 Chefredaktor Ralf Mayer, Telefon +41 (0)58 200 56 88 ralf.mayer@azmedien.ch

wASSErAnALyTIk CONTREC AG Riedstrasse 6 8953 Dietikon info@contrec.ch

CHEMIE PLUS 4-2013

Redaktion SCV, FLB Patrick Merkofer (SCV), Charlotte Rothenbühler (FLB)

Tel. +41 44 746 32 20 Fax +41 44 746 32 29 www.contrec.ch

wASSErBädEr

Huber & Co. AG Kägenstrasse 14 4153 Reinach info@huberlab.ch

Tel. +41 61 717 99 77 Fax +41 61 711 93 42 www.huberlab.ch

zAHnrAdpUmpEn GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

wASSErdESTILLIErAppArATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0 30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21 www.GFL.de info@GFL.de

wASSErSTrAHLTECHnIk WATERJET AG Mittelstrasse 8, info@waterjet.ch Tel. +41 62 919 42 82 4912 Aarwangen Fax +41 62 919 42 83

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Ständige Mitarbeiter Dr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski, Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf und Gabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin, Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller, Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch Copyright Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Textund Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Produkte und Firmenberichte sind kostenpflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet. Leiter Werbemarkt Jürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04

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CHEMIE PLUS 4-2013

schlusspunkt

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«Und das Wichtigste an so einem Reinraum ist die absolute Staubfreiheit!»

Zeichnung: Klavinius

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte A Amixon GmbH 11 Analytik Jena AG 43 André Ramseyer AG 71 Angenstein AG 13 Anton Paar Switzerland AG 71 AZ Fachverlage AG US 3 B Ballauf AG 51, 71 Brabender GmbH & Co. KG 20 Brechbühler AG 68 Brenntag Schweizerhall AG 29 Bruker Optics GmbH 47 C Camag Chemie-Erzeugnisse 2 Carl Roth GmbH & Co. KG 28 CSF Wunderle GmbH 49 Currenta GmbH & Co. OHG 53 D Denios AG Duran GmbH & Co.KG

70 23

E EasyFairs Switzerland GmbH 27 Endress+Hauser Metso AG 20 Energie-Agentur der Wirtschaft49 F Faulhaber Minimotor SA FaustT Laborbedarf AG G Gerstel GmbH & Co.KG Gilson (Schweiz) AG H Hays AG Heidolph Instruments Helling GmbH Huber & Co. AG

70 67

55 39, 69

63 9 72 1, 73

I ifm electronic ag 70 IKA-Werke GmbH & Co. KG 25 J Johannsen AG

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K Kinematica AG KrohneE AG L LAB Discount AG

19 57

65

M MAPAG Maschinen AG US 2 MBV AG 17 MCH Messe Schweiz AG 61 Messe Frankfurt GmbH 31 Mesutronic 19 Metrohm Schweiz AG 45, 72 Microgard GmbH 71 Müller GmbH 44 N Neumaier Logistics GmbH Nürnberg Messe GmbH

72 73

P Peter Huber 35, 70 Polytec GmbH 69 Portmann Instruments AG 51 ProMinent Dosiertechnik AG 6 PSS Polymer GmbH 72

S Semadeni AG 8 Skan AG 2, 69 Smeyers ag 60 Swiss Cleanroom Concept 34 U UFA AG

3

V Verband Schweizer Medien 59 Vibraplast AG 69 VWR International GmbH US 4 W Watson-Marlow GmbH

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Z Zimmerli Messtechnik AG

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A AAF-Lufttechnik AkzoNobel Amixon Analytik Jena AG B BASF Basan Bayer Beumer Brand Brechbühler Brenntag C CABB Camfil Clariant D Denios DuPont E Easyfairs Switzerland EMS-Group Endress + Hauser Engelsmann Ernst & Young ESTA G Gericke Gerstel GlasKeller Basel H Hach-Lange H&R L Lanxess Lonza M MBV Mettler-Toledo Monsanto MRCT N Novartis O Ortner Reinraumtechnik P PanGas R Reinraum Akademie Rembe Roche Diagnostics Ronotest S Sandvik Schülke Siemens Schweiz SKAN Socorex Isba Sotax Steris Swan Swiss Cleanroom Concept Syngenta T Testo Industrial Services Tracomme V Vaudaux-Eppendorf Vinnolit Vistalab VWR W Wacker Chemie Walter Cleaningsystems

36 10 52 26 7, 10 36 7, 10, 12 16 56 21 10, 12 7 36 7, 12 52 10 62 10 7 14 4 14 18 58 8 24 10 11 7 36 33 10 36 7 35 12 40 36 50 17 16 36 30 36, 37 56 16 36 36 39 10 11 56 58 16 56 36 63 15



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