Elektrotechnik 2010/01

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Heft 1  |  Januar 2010 www.elektrotechnik.ch elektrotechnik automation, telematik gebäudetechnik

10 – 30   Glasfaser-Verbindungen für die Schweiz (FTTH)  40   Energietransportverbindungen in Industriebauten

43   Gebäudeautomation spart Energie 66   NIN-Know-how, Leserfragen Teil 52


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Editorial

ET-Wettbewerb September ET-Wettbewerb Januar 2010 09

Fiber to the Home Innovationsschub Liebe Leserin, lieber Leser

Hansjörg Wigger, Chefredaktor Hansjörg Wigger, Chefredaktor

Electronic gewonnen: Conradhaben Electronic haben gewonnen: Herr Flurin Caprez, 5400 Baden HerrHerr Thomas Kohler, 8965 Berikon Claude Forney, 8180 Bülach HerrHerr Jäggi-Probst, 4629 Fulenbach Heinz Hasen, 3252 Worben Herr Kurt Truninger, 8626 Ottikon

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Die Zahl der Breitbandanschlüsse in der Schweiz ist in den Liebe Leserin, lieber Leser vergangenen Jahren jährlich im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Über drei Viertel der Schweizerpräsentierten Haushalte verfüTrotz anhaltender Wirtschaftskrise an den Ineltec und ins GoInternet. über 500 gen Technologiemessen heute über einen Breitbandzugang ImAussteller interNeuheiten aus den Bereichen Elektro-, Installationstechnationalen Vergleich ist die Schweiz bei der Breitband-Penetnik(per und100 Automatisierung. Aufgefallen sind dabei die zahlration Einwohner) unter den Top-OECD-Ländern. reichen Produkte undTelekomanbieter Systeme rund um Trotz dieser «grünen» Entwicklung investieren und die Megathemen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Versorgungsgesellschaften in der Schweiz Milliarden von Solche helfen Energiebedarf effizienFranken, umLösungen Privatkunden und unseren Geschäftsbetriebe zunehmend und zukunftssicher zu gestalten. Die Aussteller mit ter Glasfaserkabel zu vernetzen. Die bestehende Bandbreitesind vom erhöht nachhaltigen ihrer Produkte wirdüberzeugt dadurch weiter und das Nutzen Leistungsangebot von Te-und sehen der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung zuverlekommunikationsdiensten zu Internet, Telefon, Fernsehen entgegen. Im Messeblog 2009 hat ET online und sichtlich Radio kann entsprechend erweitert werden. Reihedervon Kommentaren und vonnoch AnbieImeine Bereich Glasfaseranschlüsse kannBerichten die Schweiz tern live aufgezeichnet. aufholen, denn da liegen wir weit hinter den führenden LänStimmung verbreitete Andreas (Schweden, Züttel, Leiter dern inPositive Asien (Japan, Südkorea) und Skandinavien des Empa-Forschungsprogramms Materialien für EnerDänemark, Norwegen) zurück. Um die Vorteile und Dienste anlässlich seines Vortrags an Empader gietechnologien, leistungsstarken Glasfaserkabel entsprechend zu der nutzen, Akademie. ist überzeugt,(Building die Abhängigkeit vonbeim fossilen braucht es vomEr Übergangspunkt Entry Point) Energieträgern Wasserstoff überwinden zu können. Hausanschluss bis zu mit den einzelnen Abschlussdosen (Optical TeleWo findet die 8. Nationale Photovoltaik-Tagung statt? Lesen Sie seine Antworten auf Seite 78. entsprechendes communications Outlet) in den Räumlichkeiten Investitionen in die Weiterbildung underöffnen NachwuchsförFachwissen und geeignete Komponenten. Da sich • – Winterthur ist das vielund gehörte Erfolgsrezept der Elektrobrandemderung Elektroinstallateur den Fachfirmen neue interessante • – Urnäsch che. Für viele Unternehmen istdenWeiterbildung Geschäftsmöglichkeiten. ET berichtet auf Seiten 10 bis 30 ein • – Adelboden in der Unternehmensstrategie EinfühüberSchlüsselfaktor Nutzen- und Kostenaspekte sowie über konkretezur Anwenrungund neuer Technologienrund sowie Sicherung QualidungsProjektbeispiele umzur«Fiber to the von Home» Geben Sie Ihre Antwort auf der ET-Website www.elektrotechnik. In welcher Kampagne wird das Bildmotiv verwendet? tät und Weiterbildung macht sichbe-auch ch ein und gewinnen Sie eines von drei Jahresabonnements für (FTTH), wie Wertschöpfung. die Glasfasertechnik ins Wohnzimmer heute für die Lernenden bezahlt, denn ein Abschluss einer hö- den Sonntag im Wert von 148 Franken. zeichnet wird. • ecofriendly Energieeffizienz heren Fachschule wird im ging Durchschnitt mit bis zu Der Klimagipfel von Kopenhagen mit mageren Ergeb• Green Building-Initiative 1500 Franken entlöhnt. von Benissen zu Ende. Die zusätzlich teilnehmenden StaatenAbsolventen konnten sich nicht • Biomass Energie undverbindliche anschliessender höherer Fachausbildung auf rufslehren konkrete und Vorgaben zur Emissionsbeverdienen somit etwa gleich wie Universitätsabgängrenzung einigen. Nach Ansicht des viel Bundesamtes für Umwelt Geben Sie Ihre Antwort auf der ET-Website berichtet darüber in der ger. ET jedoch Weiterbildung problemlos könne die Schweiz die CO2-EmissionenRubrik www.elektrotechnik.ch ein und gewinnen Sie eines von aufProzent Seite 101 sowie regelmässig in der kürzlich lancierten um 20 reduzieren. Zu den vorgeschlagenen Massnahdrei Fachbüchern aus dem AT-Verlag. Brainunter Foodanderem Seite 104. menSerie gehören Gebäudesanierungen. Das sei auch wirtschaftlich attraktiv, denn effiziente Technologien sei«Mars Roboter» war die richtige Antwort zur ET-Team Ihnen eine innovationsreiche Lektüre. «Stromi» war die richtige Antwort zur Wettbewerbsfrage in ET en einDas Markt der Zukunft. Auf Seite 43 erfahren Sie, welchen 12/09Wettbewerbsfrage (vergleiche Seite 2).in ET 8/09 (vergleiche Seite 110). Beitrag intelligente Gebäudeautomation leisten kann. Wir wünschen einen guten Start ins nächste Jahrzehnt. Je einen Gutschein à 100 CHF eine Bestellung bei Je einen Gutschein à 100 Franken fürfür eine Bestellung bei Conrad

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Edito rial

14 Alle reden von FTTH – Pfyn hat es umgesetzt 19 Eine gute Planung ist das halbe Projekt 20 Wettbewerb bei FTTH leicht gemacht 21 Zeitgemässer Anschluss in der Wohnung 22 Multimedia-Services à discrétion 24 Antworten auf Fragen von FTTH-Einsteigern 25 Fachausbildung Fiber to the Home 26 NewLine Fiber to the Home – Kompetenz von BKS 27 Fachgerechte Verkabelung von Wohnungen 30 Multiroom-Musikanlage mit Internetanschluss 31 Drucker für Kleinbetriebe und Heimbüros Installations- & Gebäudetechnik 35 Green Building Portikon 38 Wago-Lösung für Airport Hotel Basel 40 Energietransport über Stromschiene oder Kabel? 43 Intelligente Gebäudeautomation spart Energie

1 Fiber to the Home

Aktuell 4 Produktanzeigen

Automation & Elektronik 6 Siemens: Industrielle Schalttechnik erneuert

Telematik & Multimedia 10 Pilotprojekt für Glasfasernetz im Kanton Freiburg 11 Glasfasertechnik erfordert hohe Investitionen 13 Fiber to the Home ist Massenmarkt von morgen

Wirtschaft & Verbände 55 GNI-Fachgruppe Bauherren 58 BuildingSMART Schweiz 58 Mehr Lohn für die Mitarbeiter der Elektro-Installationsbranche 58 GebäudeEffizient-Award 2009

Forschung & Umwelt

59 Innovation dank F&E-Investitionen 61 Zink-Luft-Akkus 61 Smarte Haushaltgeräte von GE 62 Pionier der Energieversorgung

Aus- und Weiterbildung 64 Brain Food 66 NIN-Know-how 52 70 Abschlussfeier der Fachhochschule St. Gallen

Veranstaltungen 71 Lösungen von Electrolux an der Swissbau 72 Fachmessen für Elektrotechnik 76 Electro-Tec mit Fachkongress Energieeffizienz 77 Veranstaltungsagenda 78 Stellenanzeiger 80 Vorschau

Licht & Leuchten 51 Lichtlösungen für Restaurants

Sicherheit Die Schweiz wird mit Glasfaserkabel vernetzt: Hier arbeiten prominente Vertreter beim Pilotprojekt im Kanton Freiburg. Mehr zum Thema auf den Seiten 10 bis 30.

53 Fingerprint Zutrittskontrollsystem

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Inhaltsverzeichnis

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glasfaser-Verbindungen für die Schweiz (FttH)

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nin-know-how, leserfragen teil 52

Ob in privaten, gewerblichen oder industriellen Objekten – Prüfgeräte der PROFITEST Master-Serie geben dem Anwender die Sicherheit, dass seine Installation den geltenden Vorschriften entspricht und zuverlässig funktioniert. Die Installationstester wurden speziell für elektrotechnische Messaufgaben mit hohem Präzisions- und Sicherheitsanspruch konzipiert und erfüllen

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❚❚SM 600-10: Saubere Leistung

Die Anforderungen an die Dynamik der Stromversorgungen, die beim Test von Wechselrichtern die Solarpanels simulieren, steigen. Dies hat Delta Elektronika veranlasst, seiner Stromversorgungsserie SM 6000 ein neues Modell hinzuzufügen, das hoch dynamisch ist. Das Gerät bewältigt beispielsweise bei voller Last den Sprung von 60 V auf 540 V in weniger als einer Millisekunde! Mehrere Geräte lassen sich ohne Zugeständnisse an die Dynamik wie Bausteine zu grösseren Einheiten seriell und parallel verschalten. So werden Ausgangsspannungen von 1200 V

erreicht, ein Wert, der für den Test moderner Wechselrichter bereits gefordert wird. Auch bei der Zusammenschaltung mehrerer Stromversorgungen bleibt der Ableitstrom unter 30 mA, damit die Isolationsprüfung im Wechselrichter nicht auslöst. Die SM 6000 Serie umfasst jetzt acht verschiedene Modellvarianten. Das neue SM 600-10 liefert eine maximale Ausgangsspannung von 600 V bei 10 A. Schulz-Electronic GmbH 4153 Reinach Tel. 061 712 2600 www.schulz-electronic.ch

❚❚Multifunktionale Tastatur

❚❚Berührungsloser Füllstandsschalter

Nutzen Sie eine Vielzahl von Rechnern und Services gemeinsam. Durch ihren modularen Aufbau können alle WEY-Tastaturen auf individuelle Bedürfnisse bezüglich Hard- und Software angepasst werden. Eine Vielzahl von Schnittstellen (PS2, USB, seriell usw.) sowie unterschiedliche Plattformen (PC, Reuters Dealing, SUN usw.) werden unterstützt. Mit den Modellen MK06 und WEY RAY 06 können bis zu 6 Rechner über nur eine Tastatur und Maus bedient werden. Nebst den optional erhältlichen Tastenblöcken können die Funktionstasten an

Die neuen CLW-Sensoren von Sensortechnics erkennen zuverlässig Füllhöhen von Flüssigkeiten und Schüttgütern ohne direkten Kontakt mit dem Medium. Für alle Füllstandsschalter lassen sich schnell und flexibel zwei Schaltpunkte mit einer Hysterese kleiner 25  mm definieren. Die CLW-Grenzwertschalter nutzen eine völlig neue berührungslose kapazitive Sensortechnologie und gewährleisten vollständige Medienverträglichkeit und Sterilität. Durch ihre kleine Baugrösse eignen sich die Füllstandsschalter hervorragend zur platzsparenden

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den Farbdisplays beliebig programmiert werden. In Kombination mit dem WEY Deskswitch oder WEY Allocation System lassen sich Rechner gemeinsam nutzen, beispielsweise um Lizenzkosten einzusparen. Mit einem einzigen Tastendruck lassen sich die gewünschten Rechner bzw. Anwendungen anwählen. Die Tastaturen sind sehr ergonomisch und erleichtern die Arbeit. WEY Elektronik AG 8103 Unterengstringen Tel. 044 751 89 89 www.weytec.com

Integration in OEM-Endgeräte. Die CLW-Sensoren messen durch die Aussenwand nahezu aller nichtmetallischen Behälter und lassen sich vom Anwender durch eine einfache Zweipunktkalibration auf die gewünschten Füllstandspegel, das Medium und die Applikationsbedingungen anpassen. Es besteht auch eine Temperatur- und Feuchtigkeitskompensation.

Sensortechnics GmbH D-82178 Puchheim Tel. 0049 89 80083-0 www.sensortechnics.com


Mit dem Ableiter VAL-CPMCB, einer Kombination aus Ableitervorsicherung und Überspannungsableiter Typ2, erübrigt sich die Wahl der Vorsicherung für den Überspannungsschutz. Die Ableitervorsicherung, ausgeführt als Sicherungsautomat, ist auf die Ableiteigenschaften des steckbaren Überspannungsableiters angepasst und sorgt so für eine Ausnutzung der Leistungsfähigkeit. Damit entfällt jetzt die aufwendige Klä-

rung, ob und welche Vorsicherung vorgenommen werden sollte. Neben der Steckbarkeit der Überspannungsableiter und den stossstromtragfähigen Sicherungsautomaten gehören die Statusanzeige und Fernmeldung zu den Besonderheiten. Die Schaltstellung der Vorsicherungen und der Status des Überspannungsschutzes kann vor Ort auf einen Blick erkannt werden. Darüber hinaus steht eine Sammelfernmeldung zur Verfügung, die an beliebigem Ort eine eindeutige Aussage über den Schutz der Anlage liefert.

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❚❚BICONT Autoinkasso von Elektron

Das Gerät funktioniert vollautomatisch. Es entlastet Hauseigentümer, Liegenschaftenverwaltungen und Hauswarte von allen Umtrieben beim Kassieren von Gebühren für die Waschküche. Jeder Benutzer der Waschküche besitzt eine persönliche Waschkarte. Einzahlungen auf das Konto des Vermieters sind jederzeit per Post, Bank oder Handy möglich. Dieses Guthaben kann am BICONT-Gebührenautomaten oder an einer separaten Ladestation rund um die Uhr auf die Karte geladen werden. Ein Überbrückungsguthaben ermöglicht

❚❚Flexible Druckmessumformer Produkteanzeigen

❚❚Überspannungsschutz mit Vorsicherung

Mit der PB-Serie stellt Baumer eine neue Familie von Druckmessumformern vor, die aufgrund ihres modularen Systems individuell auf Kundenbedürfnisse anpassbar sind. Sie zeichnen sich durch hohe Genauigkeit über einen grossen Temperaturbereich aus. Der Druckbereich liegt zwischen 100 mbar und 1600 bar. Vier verschiedene Sensortechnologien (Keramik-kapazitiv, Siliziumpiezoresistiv, Metall-Dünnfilm und Keramik-Dickfilm) sowie

Baumer Electric AG 8501 Frauenfeld Tel. 052 728 13 13 www.baumer.com

❚❚Sicherung bereits integriert! DEHN + SÖHNE den DEHNguard M .. CI mit integrierter Ableitervorsicherung. Auch dieser neue, universell einsetzbare Überspannungsableiter Typ 2 besteht aus einem Basiselement und einem gesteckten Schutzmodul. Die sehr kompakte Bauform des Schutzmoduls beinhaltet sowohl den eigentlichen Überspannungsableiter als auch eine Ableitervorsicherung. Die oft schwierige Auswahl der Vorsicherung für den Überspannungsschutz entfällt beim Einsatz des DEHNguard® M .. CI, denn dem Anwender werden alle ableiterspezifischen Dimensionierungsvorgaben wie Kurzschlussfallbetrachtungen und Impulsstromtragfähigkeit durch die bereits integrierte Vorsicherung abgenommen.

Waschvorgänge, auch wenn die Einzahlung noch nicht gutgeschrieben ist. Die Installation des BICONT Autoinkasso erfolgt einfach und schnell durch den Elektroinstallateur. Die Vorteile für Liegenschaftenbesitzer und Verwaltungen: • Entlastung von allen Umtrieben rund um das Gebühreninkasso • Kein Bargeld-Handling mehr • Keine aufwendigen Abrechnungen mehr • Zufriedene Mieterschaft • Korrekte Verteilung der Kosten für die Waschküche • Schweizer Qualität vom Marktleader Elektron ELEKTRON AG 8804 Au ZH Tel. 044 781 04 64, www.elektron.ch

eine grosse Auswahl an industriellen Prozessanschlüssen und elektrischen Anschlüssen stehen zur Verfügung. Die PB-Druckmessumformer eignen sich auch für Ausseneinsatz, wie sie etwa in der Hydraulik und Pneumatik, Wasseraufbereitung oder in der chemischen Industrie gefordert sind.

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Highlight

❚❚Mehr Leistung und Funktionalität auf kleinerem Raum

Siemens: Industrielle Schalttechnik erneuert Siemens hat den Sirius-Systembaukasten bis 40 A im Haupt- und Steuerstromkreis erneuert. Die Geräte sparen durch höhere Leistung bei gleicher Bauform Platz. Mehr Funktionen und einfache Stecktechnik erleichtern den Schaltschrankbau und verringern den Verdrahtungsaufwand. Der Sirius-Systembaukasten wurde in den Baugrössen S00 und S0 durchgängig im Haupt- und Steuerstromkreis erneuert. Bei gleicher Bauform decken die Komponenten nun eine grössere Leistung ab: Baugrösse S00 bis 7,5 kW, in S0 bis 18,5 kW bei 400 Volt. Die Schütze 3RT2 sind in einem Strombereich bis 38 A einsetzbar und die Leistungsschalter 3RV2 bis 40 A, beide mit nur 45 mm Baubreite. Die Sanftstarter 3RW30 und 3RW40 sowie der Kompaktabzweig 3RA6 sind bereits seit 2008 verfügbar.

zubauen, ist keine aufwendige Verdrahtung nötig, sondern die Sirius-Funktionsmodule 3RA27 und 3RA28 lassen sich auf Sirius-Schütze 3RT2 einfach aufstecken. Das Funktionsmodul für den Stern-Dreieck-Starter enthält die Steuerlogik und Zeiteinstellung, für SchützBaugrössen S0 und S00 und durch die Weitspannungselektronik für unterschiedlichste Spulenausführungen geeignet. Schütze haben erweiterte Funktionen, wie bereits eingebaute Hilfsschalter oder UC-Spulenausführungen.

Vereinfachte Verdrahtung

Geräte einfach einklicken

Über AS-Interface und IO-Link werden die Komponenten einfach in die Automatisierungsebene eingebunden. Mit den neuen Schaltgeräten überwacht der Anwender nicht nur den Motor, sondern die gesamte Applikation. Um Direkt-, Wende- oder Stern-Dreieck-Starter auf-

Die Komponenten werden über das Sirius-Einspeisesystem 3RV29 oder 3RA6 mit Energie versorgt. Dazu werden die einzelnen Leistungsschalter, komplette Verbraucherabzweige oder Kompaktabzweige einfach in die Einspeisesysteme eingeklickt. Alle Komponenten sind al-

Vollständig erneuerter Sirius-Systembaukasten bis 40 A.

ternativ mit Schraub-, Federzug- oder Ringkabelschuhanschlusstechnik ausgestattet. Die gasdichte Klemmverbindung der Federzugtechnik ist resistent gegen Rütteln und Vibrationen.

Eingebunden in Simatic S7 Da die Sirius-Geräte in das Engineeringsystem Step 7 der Simatic-S7-Steuerungen eingebunden sind, stehen alle Verbraucherabzweigdaten zentral in der Steuerung zur Verfügung und können komfortabel übertragen und ausgewertet werden. Das sind zum Beispiel Steuer- und Statussignale der Verbraucherabzweige. Fehler werden so umgehend lokalisiert, als Klartextanzeige an zentraler Stelle oder über HMI (Human Machine Interface)-Displays vor Ort zur Verfügung gestellt. Durch 2- und 3-phasige Überwachungsrelais, die direkt im Verbraucherabzweig integriert sind, lässt sich nicht nur der Motor, sondern auch die Applikation überwachen.

Planung umfassend Technische Informationen wie Handbücher, Datenblätter sowie grafische Daten, wie etwa 3D-Modelle und Schaltpläne stehen im Internet zur Verfügung. Die CAx-Daten können dabei direkt in Engineeringprogramme und Warenwirtschaftssysteme übernommen werden. Mit den neuen Geräten und umfassendem Support unterstützt Siemens Planer und Schaltschrankbauer. ❚

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Tom Frey, Key Account Manager

«Veränderung bedeutet Flexibilität und die Bereitschaft, neue Routen zu finden»

Die Liberalisierung im Strommarkt setzt Impulse frei und eröffnet neue Chancen. Wir verstehen sie als Aufforderung, uns dynamisch weiterzuentwickeln. Dazu sind wir auf engagierte Mitarbeitende angewiesen, wie beispielsweise Tom Frey. Als Key Account Manager findet er flexibel die richtigen Routen zum Erfolg – und trägt so zur Unternehmensentwicklung bei. Bei der BKW FMB Energie AG sorgen 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute dafür, dass bei mehr als einer Million Menschen zuverlässig der Strom fliesst. Gehören Sie morgen dazu? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns die Zukunft angehen. BKW FMB Energie AG, Human Resources Management, Telefon 031 330 58 68, info@bkw-fmb.ch, www.bkw-fmb.ch/jobs


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❚❚Energieversorgung/Elektroinstallation ❚❚Eisemann-Vertretung Schweiz

Folgt man dem Weg des «Stroms», lässt sich die Elektrizitätsbranche zweiteilen: in die Energieversorgung (Stromproduktion, Stromübertragung/ -verteilung) und die Elektroinstallation. Das neu erschienene Heft ist entsprechend in zwei Subbranchen gegliedert. In beiden Teilen finden sich aufschlussreiche Laufbahnbeispiele, Übersichten zu den Aus- und Weiterbildungen sowie Funktionsbeschreibungen. Die Energieversorgung: Unser Mittel- und Hochspannungsnetz mit seinen

rund 250 000 Kilometern ist weitgehend im Boden verlegt. Dagegen sind die 6000 Kilometer Höchstspannungsleitungen, die den Strom vom Kraftwerk zur Verteilstation bringen, vorwiegend Freileitungen. Die Feinverteilung muss permanent auf den neuesten Stand gebracht und den Bedürfnissen entsprechend ausgebaut werden. Die Elektroinstallation: Ihr Betätigungsfeld umfasst somit Stark- und Schwachstrominstallationen, Telekommunikation, Netzwerktechnik, Sicherheitstechnik, Bussysteme, Elektroplanung und die Installation von neuen Energietechnologien. Neue Technologien und Energieeffizienz sind in der Branche zentrale Themen, die auch in den Ausbildungen integriert sind und von den Berufsleuten verlangen, sich stets à jour zu halten. Bestellung unter: www.chancen.ch Tel. 0848 999 001 www.shop.sdbb.ch

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Die Bimex Energy AG übernimmt für die Eisemann Stromerzeuger der Metallwarenfabrik Gemmingen (D) die Generalvertretung für Liechtenstein und die Schweiz. Eisemann produziert in Deutschland Stromaggregate mit Benzinund Dieselmotoren in einer perfekten Qualität mit vielen Teilen aus eigener Entwicklung und Fertigung. Mit der Herstellung von «Highprotection» Synchrongeneratoren und IP54-Asynchrongeneratoren, heben sich die Eisemann Stromerzeuger von den herkömmlichen Produkten wesentlich ab. Der hohe Qualitätsstandard zeigt sich auch dadurch, dass das Militär, die Katastrophenhilfe, Feuerwehr und der Zivilschutz Geräte von Eisemann einsetzen. Die «High Protection» Generatoren haben durch ein bürs-

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tenloses System praktisch keinen Verschleiss. Sie haben auch bei schiefer Last eine ausgezeichnete Spannungskonstanz, z. B. für die Anwendung von PC-Elektronik, Haushaltgeräten, Serverräumen usw. Der IP54-Schutz ermöglicht einen fast uneingeschränkten Einsatz. Bimex Energy AG 3661 Uetendorf Tel. 033 334 55 66 www.bimex.ch

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T E L E M A T I K

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M U LTelematik T I M E D I A & Multimedia

❚ WLAN Telefonie VoIP Triple play Netzwerktechnik

❚ Pilotprojekt Torry für Glasfasernetz im Kanton Freiburg Swisscom, Groupe E und der Kanton des Haus an eine Glasfaser anzuschlieFreiburg lancierten kürzlich das Pilot- ssen, über die zukünftige Dienste für inprojekt für die Bereitstellung von Glas- telligentes Energiemanagement ermögwww.satelco.ch fasernetzen im Kanton Freiburg. Dieses licht werden. Der Kanton will durch Projekt ist aus der erstmaligen Zusam- seine Investition eine flächendeckende menarbeit zwischen einem Kanton, ei- Netzabdeckung des gesamten Kantonsnem Stromerzeuger und -verteiler und gebiets sicherstellen. einem TelekommunikationsunternehIm Freiburger Stadtviertel Torry wermen hervorgegangen und beruht auf ei- den die ersten Kunden im Februar 2010 www.stfw.ch ner offenen Infrastruktur mit einem neue Glasfaserangebote nutzen können. Mehrfaser-Modell (open access). Erwei- Bis zum nächsten Sommer sind dann sen sich die Ergebnisse dieses Pilotpro- sämtliche 2600 Haushalte und 150 www.satelco.ch Unjektes (FR) als positiv, kann das Modell ternehmen an das Glasfasernetz angewww.bks.ch schrittweise auf den gesamten Kanton bunden. Für die Verkabelung im InneFreiburg ausgedehnt werden. Mit ihrem ren der Häuser, vom Keller bis zu den Einsatz für ein offenes, diskriminie- Wohnungen, sind die Hauseigentümer rungsfreies Modell, stellen Groupe E zuständig. Hierfür werden in den meiswww.stfw.ch www.suprag.ch und Swisscom die Weichen für einen zu- ten Fällen die vorhandenen Schächte kunftsgerichteten Infrastrukturausbau. genutzt. Bei der Verlegung der Glasfaser Das neue Glasfasernetz wird gemein- bis zu den Gebäuden werden Glasfasersam errichtet, um die Arbeiten so schnell kabel in www.satelco.ch der vorhandenen unterirdischen und kostengünstig wie möglich durch- Infrastruktur verlegt. An den Stellen,www.bks.ch an führen zu können, wobei die vorhande- denen die Kanalisation ihre Richtung ne unterirdische Infrastruktur der Part- ändert, sind Hoch- und Tiefbauarbeiten ner genutzt werden soll. Die Fasern erforderlich. Als Angebote stehen den www.satelco.ch werden den Partnern und anderen inte- Kunden Festnetztelefonie, Digitalfernwww.stfw.ch www.suprag.ch www.rdm.com ressierten Kunden diskriminierungsfrei sehen und ein sehr schneller Breitbandangeboten. Alle Haushalte und Unter- zugang ins Internet zur Auswahl. VTX nehmen werden über einen Anschluss und Swisscom sind die beiden ersten mit vier Glasfasern verfügen. Swisscom Dienstleister. In Neyruz beginnen die www.stfw.ch www.suprag.ch bietet ihre eigenen Dienste allen Privat-, Arbeiten im Januar 2010. Die 300 HausGeschäfts- und Grosshandelskunden an. halte der Viertel Le Marchet und Les Groupe E wird ihrerseits allen interes- Colombettes dürften bis Ende Mai 2010 sierten Dienstanbietern den Informati- ans Glasfasernetz www.satelco.ch angeschlossen sein. www.bks.ch onstransport zur Verfügung stellen. AnUrsprünglich wurden das Telekombieter können so ihre Services vertrei- und das Stromversorgungsnetz getrennt ben, ohne Investitionen in die Infra- errichtet, um Störungen bei der Sprachstruktur tätigen zu müssen. Die übertragung zu vermeiden. Bei Glasfaverbleibenden Fasern sind zukünftigen sernetzen können Telekommunikationswww.stfw.ch www.suprag.ch www.rdm.com Bedürfnissen vorbehalten. Darüber hin- und Stromkabel in der gleichen unteriraus nutzt Groupe E die Gelegenheit, je- dischen Kanalinfrastruktur verlegt werden, was die betreffenden Arbeiten vereinfacht und bedeutende Kosteneinsparungen ermöglicht. Nach der Auswertung der Ergebnisse dieses Pilotprojekts werden die drei Partner entscheiden, ob sie Glasfaser im gesamten Kanton Freiburg verlegen werden. Groupe E zieht auch in Erwägung, Glasfaser im gesamten Gebiet zu offerieren, das von den Stromnetzen des Unternehmens versorgt (Kanton Neuenburg, teilweise Kantons Waadt). www.satelco.ch

www.swisscom.ch www.groupe-e.ch Vertreter der beteiligten Unternehmen bei den Bauarbeiten für das Glasfasernetz im Kanton www.stfw.ch Freiburg. (Quelle: Swisscom). 10 I Elektrotechnik 1/10

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Glasfasertechnik erfordert hohe Investitionen Der Schweizer Telekommunikationsmarkt befindet sich im Umbruch. Weil der Bedarf an Bandbreite nach wie vor ungebrochen zunimmt, setzen die Telecom-Anbieter zunehmend auf die Glasfaser-Technologie, dies als Ersatz für die bestehenden Kupferkabel. Im Zentrum dieser Bestrebungen steht die Verbindungsmethode Fiber-to-the-home (FTTH). Damit werden Glasfaser-Verbindungen direkt zu den Endkunden wie Geschäfts-, und Wohnbauten und zu den einzelnen Haushalten gebaut.

Viele Teilnehmer aus der Schweizer Kommunikationsbranche am Helltec Forum 2009 in Luzern.

Wie anlässlich des Helltec Forums 2009 im vergangenen September in Luzern bekannt wurde, hat die Swisscom bereits 100 000 Haushalte mit Glasfaser-Verbindungen erschlossen. Das Unternehmen rechnet mit rund einer Million An-

schlüssen ans Swisscom-Glasfasernetz bis ins Jahr 2015. In Konkurrenz zur Swisscom baut das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) derzeit ein Citynetz auf der Basis von FTTH auf. Das Netz steht allen Anbietern von Kommu-

Experten präsentierten erste Modelle der universellen Standard-Schnittstelle für die FTTHEndkunden-Anschlüsse.

nikationsdiensten zur Verfügung. Die Endkunden können somit frei ihre Lieferanten von Fernseh- und Radioprogrammen, Internet- und Telefondiensten auswählen. Das Citynetz dient dabei als reine Datentransporteinrichtung. Auch die Cablecom will noch stärker in die Glasfaser-Technologie investieren. Das Unternehmen sieht jedoch vorerst von einer direkten Erschliessung von Häusern und Wohnungen mit Glasfasern ab. Das bestehende Glasfasernetz wird allerdings näher in die Quartiere verlegt. Damit lassen sich die heutigen Versorgungszellen verkleinern und damit die Übertragungskapazitäten erhöhen. Nach den Ausführungen von Kommunikationsexperte Andreas Lindner wird sich der Trend hin zu Endgeräten mit IP-Anschlüssen verstärken. Sogenannte IP-TV-Anbieter wie etwa Facebook und Youtube unterstützen diesen Trend. Die Produkte solcher Anbieter setzen bloss noch Endgeräte mit IP-Anschlüssen voraus. Aus diesem Grund stehen viele Telecom-Anbieter bereits in naher Zeit vor einer Neuorganisation ihres bisherigen Kerngeschäfts. Aufgrund der technischen Veränderungen im Telekommunikationsmarkt sind auch die bestehenden regulatorischen Rahmenbedingungen zum Teil neu zu formulieren. Nach den Worten von Armin Blum vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) sind unter anderem einheitliche Standards festzulegen. Ein anderer Kernpunkt sei die freie Anbieterwahl für die Kunden. Das BAKOM ist derzeit an der Arbeit, eine generelle Auslegeordnung über den Fernmeldemarkt Schweiz zu erstellen. Durch ein Postulat ist der Bundesrat Elektrotechnik 1/10 I 11

Telematik & Multimedia

❚❚Helltec Forum 2009 im Casino Luzern


Telematik & Multimedia

Unbegrenzt ...

Laut Thomas Metzger, Netzwerk-Ingenieur Helltec Engineering AG, kostet der Glasfaseranschluss eines Haushalts rund 3000 Franken.

verpflichtet, bis Mitte 2010 dem Parlament einen Evaluationsbericht über den Fernmeldemarkt vorzulegen. Über den definitiven Regulationsbedarf befindet abschliessend die Politik.

Kosten- und Migrationsaspekte

... der Hausanschluss von Morgen. Glasfaser-Technologie

Zunehmender Datenverkehr lässt die konventionellen Techniken an ihre Grenzen stossen. Leistungsstarke, zukunftsorienterte Lösungen sind gefragt sowohl im professionellen FTTD (Fiber to the desk) als auch im privaten FTTH (Fiber to the home) Umfeld.

LWL-Verkabelungen

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unempfindlich gegen elektromagnetische Störungen hohe Wirtschaftlichkeit (Platz-, Kabel- und Zeitersparnis) vollständige Potentialtrennung kein Crosstalk Link-Längen bis >100 km bis zu 4 Anschlüsse pro Auslass mit LC -Duplex- Adapter (gemäss Swisscom-Standard)

BKS Kabel-Service AG Fabrikstrasse 8, CH-4552 Derendingen Tel: +41 32 681 54 54 oder 0848 22 55 25 Fax: +41 32 681 54 59 info@bks.ch www.bks.ch

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FTTH von BKS - der Zukunft begegnen!

Die Methode von Fiber-to-the-home ist kostenintensiv. Dies belegen Berechnungen von Thomas Metzger, Netzwerk-Ingenieur bei der Helltec Engineering AG. Aus der Praxis ist bekannt, dass der Anschluss einer Wohneinheit mit FTTH rund 3000 Franken kostet. Der Preis für das Upgrade eines heutigen traditionellen Kabelanschlusses (HFC) auf hohe Bandbreite beträgt dagegen bloss rund 600 Franken. Wird der Preis auf die mögliche Transportkapazität bezogen (Kosten pro Mb/s), so ergibt sich ein klarer Vorteil für das FTTH-Netz. FTTH-Netze sind dann wirtschaftlich, wenn die hohe Übertragungskapazität genutzt werden kann. Die Penetration von FTTH-Netzen ist noch sehr gering. Gründe sind die Bandbreiten auf den heutigen Netzen, die den Kundenbedürfnissen zu genügen scheinen, wie auch die geringe Akzeptanz für die Kostenübernahme für die Neuverkabelung von Liegenschaften durch deren Besitzer. Auch die hohen Erstellungskosten bei gleichzeitig hohem Investitionsrisiko bremsen den Bau von FTTH-Netzen. Im Gegensatz zu den FTTH-Netzen stossen die traditionellen Kabelnetze (HFC) nach wie vor auf grossen Zuspruch. Diese Technik ist die am weitesten verbreitete Breitband-Lösung weltweit mit der kostengünstigsten Übertragung von Videodiensten (analoges und digitales Fernsehen) und bietet ein exzellentes Kosten-Ertrags-Verhältnis. Dennoch wird die Zukunft «gläsern» sein. Auch wenn heute noch nicht alles «glasklar» erscheint, die langfristige Zukunft für Kommunikationsnetze wird sich auf Glasfasern abstützen. Es stellt sich indessen die Frage, ob sich die Kundschaft derart hohe Bandbreiten überhaupt wünscht und somit bereit ist, die Investition in einen FTTH-Anschluss zu bezahlen. Offen ist auch, welche Investoren bereit und in der Lage sind, derart hohe wirtschaftliche und unternehmerische Risiken für die Erstellung eines FTTH-Netzes einzugehen. Der mögliche Umbau auf FTTH bedarf einer langfristigen Planung. Die Formulierung einer klaren Strategie ist unumgänglich. Dabei sind zunächst Fragen über das Umfeld, die Konzeption und den Geschäftsplan zu beantworten. z

www.helltec.ch 12 I Elektrotechnik 1/10


«Fiber To The Home» ist Massenmarkt von morgen Die Schweiz steht an der Schwelle zum Glasfaser-Zeitalter. «Das Jahr 2009 markiert den Beginn einer neuen Ära», stellt die Schweizer Verkabelungsspezialistin Reichle & De-Massari fest. Zahlreiche Netzbetreiber, Stadtwerke und Kommunen haben in den vergangenen Monaten eine Investitionswelle ins Rollen gebracht. Der wachsende Internetverkehr, neue Onlinedienste und multimediale Angebote lassen die Bandbreite explodieren. Nach heutigem Kenntnisstand benötigt man im Festnetz eine durchgängige Glasfaserverkabelung, um Übertragungsraten oberhalb von 50 MBit/s realisieren zu können. Die Lösung dafür ist FTTH von der Zentrale bis zur Wohnung.

Pluspunkte: Lebensqualität, Arbeitsplätze, Standortvorteil «FTTH ist kein Wunschdenken, sondern eine logische Konsequenz des Wachstums der Internetanwendungen», sagt R & M-CEO Martin Reichle. «FTTH bedeutet Lebensqualität – indem zum Beispiel ein 4 GB grosser Urlaubsfilm fast genauso schnell ins Internet hinaufgeladen wie ein Spielfilm heruntergeladen wird – in weniger als 10 Minuten». Will man mehrere Multimedia-Computer, Spielkonsolen, hochauflösende HDTV-Fernseher mit Internet-

anschluss und weitere vernetzte Systeme im Haus nutzen, bietet letztlich nur FTTH die nötige Bandbreite, Sicherheit und Übertragungsqualität.

Modularität: Die Antwort auf die Vielfalt der Netzkonzepte Jedes Land, jede Stadt und Region hat andere Standortbedingungen und eigene Ausbaupläne. Da ist Know-how, Innovation und flexible Verkabelungstechnik gefordert – wie R & M sie bietet. Das Schweizer Familienunternehmen sieht sich als führender Anbieter, der alle aktuellen Konzepte bzw. Protokollsysteme für Breitband- und UltrabreitbandÜbertragung unterstützt. R & M bietet Lösungen sowohl für den kompletten Neuaufbau von Glasfasernetzen als auch für hybride Netze und für die schrittweise Migration von Kupfer und Koax zu Glasfaser. Ermöglicht wird dies durch ein modulares Sortiment für Kupferund Glasfaserverkabelung. Es deckt den Kommunikationspfad von den Vermitt-

Installationspanel FTTH ready mit Option: integrierte FO Spleiss-Dose und/oder Multimediadose.

lungszentralen und Rechenzentren über die Netzknoten und Kabelverzweiger im Aussenbereich bis zum Gebäude- und Teilnehmeranschluss ab und bezieht darüber hinaus die hausinterne Vernetzung mit ein. Das modulare Prinzip erlaubt den Netzbetreibern, ihre FTTH-Projekte nach ihren Strategien, Investitionsmöglichkeiten und Standortbedingungen zu planen.

Letzte Hürde: Heimverkabelung Bei aller FTTH-Euphorie darf nicht vergessen werden, dass die hausinterne Verkabelung sehr häufig noch gar nicht den Breitband-Anforderungen entspricht. Das Breitband-Angebot muss den Verbrauchern innerhalb der Häuser – wie Wasser, Wärme und Strom – uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Damit der Abschnitt zwischen Hausübergabepunkt und den Anwendungen in der Wohnung nicht zum Flaschenhals wird, rät R&M auch hier zu durchgängigen Lösungen. Innovative Glasfaserkabel für Altbauten stehen bereits auf dem Markt zur Verfügung. Sie sind besonders dünn, lassen sich leicht biegen und damit auch bei engen Platzverhältnissen risikolos verlegen. Für Neubauten und Umbauten empfiehlt R & M das Homewiring-System mit strukturierter Verkabelung nach EN 50173-4. Es ermöglicht professionelle Breitband- und Multimediaversorgung bzw. Hochleistungs-Datenübertragung für alle Anwendungen im Haus. Die am FTTH-Wohnungsanschluss bereitgestellte Leistung ist damit in jedem Raum flexibel nutzbar. z R & M Schweiz AG 8620 Wetzikon Tel. 044 931 97 77 www.rdm.com Elektrotechnik 1/10 I 13

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❚❚FTTH: Schweiz im Glasfaser-Zeitalter, R & M sieht Investitionswelle


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❚❚Fiber To The Home in nur vier Monaten realisiert

Alle reden von FTTH – Pfyn hat es umgesetzt FTTH, die Glasfaser bis in jedes Gebäude, verspricht ein neues Kommunikationszeitalter mit bis jetzt unerreichten Bandbreiten. Und Schweden macht es vor, denn sobald hohe Bandbreiten in jedem Haus zur Verfügung stehen, schiessen neue Anwendungen wie Pilze aus dem Boden. Dieser Beitrag zeichnet die Erfolgsstory von Pfyn nach und zeigt beispielhaft für andere Projekte, auf was es zu achten gilt. Raymond Kleger Bei alten Kupferkabeln von Swisscom lassen sich Bandbreiten von mehr als 20 MBit/s nur bei kurzen Distanzen zur Zentrale oder zum Quartierverteiler realisieren. Beim Glasfasernetz von Pfyn sind momentan 3 HDTV-Kanäle, Telefon und Internet mit 50 MBit/s Download und 10 MBit/s Upload alles gleichzeitig realisierbar. Ein Film von 200 MByte/s ist im Nu aus dem Internet auf die Harddisk geladen. Wie kam es zu diesem FTTH-Projekt? Zur politischen Gemeinde Pfyn gehört der Ortsteil Dettighofen, der zirka fünf Kilometer von der nächsten Telefonzentrale entfernt ist. Private und vor allem Geschäftsleute mit Homeoffice waren am verzweifeln, mit der gebotenen Geschwindigkeit sehr unzufrieden, denn Swisscom konnte im besten Fall 600 kBit/s liefern. Für ein Unternehmen der IT-Branche ist das der Todesstoss. Private und Firmen haben alle Möglichkeiten (Kabel, Funk, Satellit) geprüft, doch auf keine Weise liess sich mehr Bandbreite beschaffen. So kam die Werkkommission Pfyn im Jahre 2007 zum Schluss, dass ein FTTHNetz realisiert wird. Ein Partner bot an, das FTTH-Netz zu bauen und dem Endkunden sehr gute Dienste zu einem lukrativen Preis zu liefern. Wegen unsicherer Rechtslage musste das Projekt Anfang 2009 abgeblasen werden. Im Februar 2009 führte Swisscom in Zürich eine Pressekonferenz durch. SwisscomChef Carsten Schloter verkündete damals stolz: Swisscom steigt mit grossem Engagement in die FTTH-Verkabelung ein. Allerdings wurde klar festgehalten, dass zuerst die Städte verkabelt werden, weil die Kosten in ländlichen Gebieten zu hoch ausfallen. 14 I Elektrotechnik 1/10

FTTH-Erfolgsgeschichte Pfyn

tieferen Kosten realisieren als Swisscom. Am 25. März 2009 fand ein ungezwun- Am 17. Juni gab die Gemeinde Pfyn eingenes Treffen des Autors dieses Beitrags stimmig den Kredit zur Realisierung des mit einem Swisscom-Mitarbeiter im FTTH-Netzes frei. Am 18. Juni vergab Kafi Bürgi von Pfyn statt. Nach zwei die Werkkommission den Einzug aller Stunden Diskussion gab der Swisscom- Kabel und die Spleissung an ein KonsorMitarbeiter die Zusage, die Gesprächs- tium mit Federführung von Isler Elektro ergebnisse weiterzureichen. Am 24. Ap- AG Pfyn und Huber Monsch SG, speziril gab es eine Sitzung bei Swisscom in alisiert auf Spleissungen von GlasfaserZürich, bei der das Anliegen gemeinsam kabeln, weil sie zusammen das günstigspräsentiert wurde. Am 5. Mai folgte te Angebot unterbreiten konnten. nochmals eine SitAm 3. Juli erzung zusammen folgten Detailbe«Einfach umwerfend mit der Werkkomsprechungen mit die Fernsehqualität und das schnelle mission in Zürich. Swisscom-SpeziaInternet seit wir FTTH haben». Am 7. Mai belisten. Am 31. AuGreutmann, André und Jeannine schloss die Swissgust begann der com, dass das Einzug der GlasfaFTTH-Netz Pfyn gebaut wird. Das EW serkabel, am 30. Oktober, nur zwei MoPfyn und die Swisscom berechneten un- nate später, war das gesamte Netz geabhängig voneinander die Verkabelungs- baut. Eingezogen wurden: 12F/14,4 km kosten, wobei das EW Pfyn ihre eigenen (F = Fasern); 24F/1,6 km; 48F/1 km; Rohre der Starkstromverkabelung nut- 192F/0,3 km und 432F/1,4 km. Der zen wollte. Ergebnis: Das EW Pfyn Hauptteil der Anschlüsse erfolgte in konnte die FTTH-Verkabelung bis in Einfamilienhäuser. Am 4. November jedes Haus der Gemeinde zu deutlich war der grosse Präsentationstag in der

1 1 Einzug der Glasfaserkabel in Etappen, vor jeder Etappe sind notwendige Schächte bereits ausgehoben.


Dorfelektriker meistert Layer 1 Ein solches Projekt lässt sich nur dann erfolgreich in kurzer Zeit abwickeln, wenn sehr seriös geplant und die Bevölkerung gut informiert wird. Der Planer des EW Pfyn, Richard Ziegler, kennt die Verkabelung im Dorf sehr gut, zumal er neuere Anlagen selbst geplant hat. Er hat minuziös den Einzug aller Glasfaserkabel in Etappen (Bild 1) geplant. Der Tiefbauer musste immer eine Etappe an Grabarbeiten im Voraus erledigen bzw. dabei auch gleich die Schächte setzen. Bei neueren Starkstromverkablungen führt vom Verteiler in jedes Haus ein Rohr. Bei älteren Starkstromverkabelungen hingegen sind die Kabel leider gespleisst (Bild 2). Bei jeder dieser Spleissungen wurde neu ein Schacht gesetzt, damit ist die Kabelmuffe zugänglich, aber auch der Nachzug eines Glasfaserkabels ist in Zukunft möglich. Es führt immer ein Glasfaserkabel bis zum nächsten Verteiler in jedes Haus. Lange Kabel wurden Spleissungen vorgezogen. Überblickbare Dörfer sind für eine Umsetzung eines FTTH-Projekts viel einfacher als Städte. Der Dorfelektriker kennt die örtlichen Verhältnisse deutlich besser als ein auswärtiges Unternehmen. Der Dorfelektriker kennt auch viele Bewohner persönlich, was Vorbereitungen deutlich vereinfacht. Natürlich waren auch bei diesem Projekt unschöne Grabarbeiten zu bewältigen. In so einem Fall führte der Dorfelektriker ein persönli-

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Gemeinde, Swisscom konnte erstmals in der Schweiz über einen Glasfaseranschluss live Sportsendungen in HDTVQualität zeigen. Dieser unglaublich enge Zeitrahmen war nur möglich, weil sowohl Swisscom als auch alle involvierten Firmen Höchstleistungen erbrachten. Insgesamt sind in rund 160 Wohnungen Glasfaseranschlüsse installiert worden. Der Benchmark, der hier vorgelegt wurde, dürfte nicht so schnell unterboten werden. Man entschied sich für ein 4-FaserModell, so wie dies das Bakom im Oktober 2009 als Empfehlung verabschiedete. In jedes Einfamilienhaus führt ein 12-faseriges Glasfaserkabel, in ein Mehrfamilienhaus kommen pro Wohnung weitere vier Fasern dazu. Die Glasfaserkabel wurden von Swisscom bezogen, kleinere Glasfaserkabel als 12-faserige gibt es gar nicht. Die Kosten pro Anschluss betragen rund Fr. 2900.–. Das ist ein recht guter Preis, vor allem wenn man berücksichtigt, dass fast nur Einfamilienhäuser angeschlossen werden mussten.

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ches Gespräch mit den Betroffenen und schon war das Problem aus der Welt geschafft. In einer Stadt kann es Monate dauern, bis nur einmal alle Besitzer von Häusern und Bewohner in einem bestimmten Gebiet erreicht sind und dann noch alle juristischen Hürden überwunden werden. Der Dorfelektriker Isler hat sich mit dem Unternehmen Huber Monsch SG zusammengetan und so ideale Voraussetzungen für ein gutes Gelingen geschaffen. Das Einziehen aller Kabel hat der Dorfelektriker besorgt, ebenfalls das Spleissen der FTTH-Fasern beim Hausanschluss (Bild 3). Hingegen das Spleissen der vieladrigen Stammkabel hat der Spezialist übernommen (Bild 4). Es war dem Planer und der Werkkommission klar, dass trotz sehr seriöser Planung böse Überraschungen auftreten können. Allerdings mit mehreren, früher verübten Pfuschen, rechnete niemand. So fehlte eine Reserverohrinstallation in einer Strasse vollständig, die man extra vor nicht allzu langer Zeit für eine Kommunikationsverkabelung vorsah. Der Tiefbauer hat das Rohr vergessen, der zuständige Planer für Wasser und Abwasser hat es nicht kontrolliert. Es kam auch vor, dass sich Glasfaserkabel mit allen Tricks nicht einziehen liessen. Es stellte sich heraus, dass dem Tiefbauer ein Stück Rohr fehlte, und anstatt dieses zu besorgen, hat er einfach das Kies eingebracht. Leider wurden auch bei mehreren Häusern zum Aussenzählerkasten

2 Direkter Kabeleinzug unmöglich, wenn T-Stücke bei Starkstromkabeln. Lösung: Schacht setzen. 3 Spleissen vor Ort, der Jungmonteur des Dorfelektrikers kann das problemlos. 4 Spleissung im Fiberspot. Die feinen Glasfaserkabel befinden sich in Kassetten zu je 12 Stück. 5 Aufbau eines offenen FTTH-Netzes (Open Access). Quelle Cisco/Litecom.

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Rohre mit zu geringem Durchmesser verbaut und dies trotz klarer Werkvorgaben. Dies verhinderte den Nachzug des Glasfaserkabels. Solche Störquellen können das FTTH-Projekt empfindlich verzögern und verlangen viel Improvisationstalent. Für die Werkkommission Pfyn ist klar, dass in Zukunft die Tiefbauer wesentlich schärfer kontrolliert werden müssen, damit bei zukünftigen Anlagen derart böse Überraschungen nicht mehr auftreten. Eine FTTH-Verkabelung in den Rohren des EW zu realisieren, funktioniert dann bestens, wenn das EW schon vor 20 Jahren begonnen hat, langfristig zu denken. Will heissen, dass die Anschlüsse sternförmig von der Verteilkabine in die Häuser führen und dass Kabinen und Trafostationen bereits mit einem Kommunikationsteil ausgerüstet sind. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Realisierung einer FTTH-Verkabelung in einem Dorf viel einfacher und schneller geschehen kann als bei städtischen Verhältnissen. Bei der Verkabelung im

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Dorf von Dettighofen war nur in einem Fall ein Bewohner erbost. Ansonsten konnte der Dorfelektriker mit allen Leuten ein klärendes Gespräch führen und das Problem war gelöst. Vor allem bei älteren Liegenschaften ist das Starkstromkabel zum Haus nur durch einen Zementstein überdeckt. In diesem Fall ist ein Nachzug eines Glasfaserkabels unmöglich. Liegen die Starkstromkabel in Zementrohren, muss öfters mit eingebrochenen Rohren gerechnet werden. Pfyn hat dieses Pilotprojekt erfolgreich mit Swisscom durchgezogen. Die totalen Kosten betrugen rund 302 000 Franken. Eine genauere Aufteilung zeigt Tabelle 1. Dabei ist interessant, dass der Hauptteil der Arbeiten im Dorf selbst vergeben werden konnte.

Vermarktung des FTTH-Netzes Wenn eine kleinere Gemeinde sich für FTTH entscheidet, stehen verschiedene Finanzierungsmodelle bereit. Liegt ein Schulterschluss der Gemeinde bzw. des EW mit Swisscom vor, halbieren sich die Erstellungskosten für das FTTHNetz. Ob nun ein EW allein oder im Zusammengang mit Swisscom oder einem anderen Provider ein Glasfasernetz erstellt, die Kosten sollten in spätestens 15 Jahren amortisiert werden. Die Frage ist, wie dies geschehen kann? Nebst dem Bau des eigentlichen Glasfasernetzes (Layer 1) ist auch Layer 2 (Bild 5) zu realisieren. Layer 2 setzt sich aus aktiven Komponenten wie Switches, Router usw. zusammen. Die Anschaffung dieser Geräte ist kostspielig und der Betrieb bzw. Service verlangt viel Knowhow. Und weil Swisscom einen optimalen Service bieten möchte, will sie Layer 1 und 2 in eigenen Händen haben. Es gibt in der Schweiz nebst Swisscom verschiedene weitere Provider, die alle Kommunikationsdienste aus einer Hand bieten: TV, Radio, Telefon und Internet. Weil diese anderen Provider teilweise 5

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Arbeiten Kosten Fr. Tiefbau   49 000 Fiberspot   22 000 Lieferung Kabel   42 000 Einzug Kabel   92 000 Spleissungen   72 000 Planung   25 000 Total 302 000 Vergabe in der Gemeinde 84 %

Arbeiten 16 %   7 % 14 % 31 % 24 %   8 %

Tab 1

über günstigere Angebote als Swisscom verfügen, werden sich gewisse Endkunden für diese Provider entscheiden. Für ein EWZ mit mehr als 500 000 Anschlüssen lohnt es sich natürlich, eine vollständige Infrastruktur für Layer 1 und 2 zu betreiben. Für FTTH-Netze unterhalb 10 000 Kunden lohnt sich dies hingegen nicht. Selbst wenn ein EW Layer 2 selbst unterhält, besteht die Frage, wie die verschiedenen anderen Provider nebst Swisscom den Endkunden erreichen? Klar wird, dass Layer 2 in doppelter Ausführung vorhanden sein muss, denn Swisscom beansprucht ihre Geräte exklusiv für sich. Selbst wenn Layer 2 in doppelter Ausführung vorhanden ist, besteht nach wie vor das Problem, wie alle anderen Provider nebst Swisscom zu den Endkunden gelangen? Hinzu kommt das Problem, dass jeder Endkunde seine individuellen Ansprüche bezüglich Fernsehen, Radio, Telefon und vor allem Internetbandbreite mitbringt. Am besten lässt sich dies an einem Beispiel erklären. Wir nehmen einmal an, ein Dorf hat ein FTTH-Netz von 700 Anschlüssen realisiert. Nun gilt es, diese 700 Anschlüsse zu vermarkten. In eigener Regie ist das nicht zu bewältigen, geschweige denn die anspruchsvolle Elektronik von Layer 2 und der notwendigen Verbindungen zu den Providern zu realisieren. Wenn aber die FTTH-Infrastruktur gewinnbringend vermarktet werden soll,

müssen Provider wie Orange, GGA, Cablecom, Translumina, VTX usw. bis zum Endkunden gelangen. Jemand muss als Vermarkter zwischen den Endkunden und Providern auftreten und auch die Technik von Layer 2 unterhalten. Diese Problematik haben natürlich in der Schweiz mehrere Firmen erkannt und bieten nun ihre Dienste an. Zu diesen Firmen zählen Litecom, Broadband Networks AG und z.B. auch das EKT. In Bild 5 sieht man diese Schicht zwischen Layer 2 und den Providern als oberste Schicht. Nehmen wir als Beispiel Litecom. Sie hat Verträge mit verschiedenen Providern und bietet deren Angebot Endkunden auf ihrer Homepage an. Das Angebot umfasst: Internet Upload und Download, Telefon, Radio und Fernsehen. Der Endkunde stellt sich das für ihn passende Angebot zusammen und löst die Freischaltung aus. Im Hintergrund laufen nun komplexe Abläufe ab. Einerseits wird innerhalb von zwei Minuten der Endkunde mit seinem gewählten Provider verbunden, anderseits wird natürlich der Provider über die vom Endkunden verlangten Leistungen informiert. Bei Litecom werden die Abrechnungsmodalitäten zusammengestellt. Der Endkunde zahlt dem Provider eine einzige Rechnung. Der Provider liefert vom Kundengeld einen Teil an Litecom und diese wiederum bezahlt den oder die Besitzer von Layer 1 und 2. Dieses Modell funktioniert in Schweden seit rund 10 Jahren. Die anspruchsvolle Software hat Litecom für den Schweizer Markt adaptiert. Auf gleiche Weise agiert auch Broadband Networks AG mit ihrem neuen Angebot in der Schweiz. Beim Schweizer Modell gibt es allerdings zwei Haken. Weil Swisscom ihre eigenen Fasern, eigene Hardware beim Kunden und Layer 2 selbst betreibt, ist ein Wechsel von Swisscom auf andere Provider nur über einen Hardware-Wechsel beim Kunden und mit Patchen von Glasfaserkabeln verbunden. Das ist der Preis des 4-Faser-Modells der Schweiz. Ein Wechsel zwischen allen anderen Providern ist über einen Softwareklick möglich. Es gibt noch einen weiteren Haken. Beim 4-Faser-Modell ist ja Layer 2 in doppelter Ausführung nötig. Weil die Kosten von Layer 2 bei Glasfaser-Komponenten noch sehr hoch sind, lohnt sich deren Anschaffung erst ab zirka 300 Kunden. Im Falle von Pfyn (Dettighofen) mit insgesamt 160 möglichen Kunden ist das überhaupt nicht gegeben. Im Falle des FTTH-Projekts von Pfyn (Dettighofen) war von


Fazit Was könnten andere EW besser oder mindestens anders als Pfyn machen? Wenn ein EW das Glasfasernetz vollständig selbst baut und ihre Fasern nur vermietet, kann sie zeitlich deutlich kürzere Verträge von z. B. fünf Jahren abschliessen und hätte so alle Optionen für die Zukunft offen. Dies würde dann der Abschreibungszeit der aktiven Komponenten (Layer 2) entsprechen. Denn wer weiss schon, was in 5 oder gar 30 Jahren State of the Art ist? FTTH steckt noch in den Kinderschuhen, da geschehen noch gewaltige Umwälzungen. Vor allem ist anzunehmen, dass sich die Kosten für Layer 2 nach unten bewegen. Die Vermietung der FTTH-Installation entschärft sich, wenn eine Gemeinde über mehr als 2000 Einwohner verfügt. Hier ist mit rund 700 Glasfaseranschlüssen zu rechnen. Und in diesem Fall lohnen sich auch zwei Layer 2, eine von Swisscom und ein weiterer für alle anderen am Markt auftretenden Provider. Der Bandbreitenbedarf in der Kommunikation setzt sich rasant fort – ob jemand dies für nötig hält oder nicht. Wenn einmal Bewohner vom «sagenhaften HDTV» und dem rasend schnellen Internet schwärmen, löst dies bei den «Zurückgebliebenen» Neid aus. Neid ist bekanntlich der Motor von Innovation. Lokale EW müssen sich ernsthaft überlegen, ob sie die Installation eines FTTH-Netzes der Konkurrenz überlassen wollen. Ein FTTH-Netz kann für ein lokales EW längerfristig zum Geschäft werden. Kooperationen mit der Swisscom oder bereits bestehenden lokal aktiven Providern sind zu prüfen. Pfyn hat vorgemacht, dass der lokale Elektroinstallateur Layer 1 problemlos beherrscht. Für den Elektroinstallateur fallen nebst dem Einzug der Glasfasern weitere Installationsanpassungen in den Häusern an. Insgesamt verschafft der Bau der FTTH-Technik dem lokalen Gewerbe viel Arbeit. Es ist eine Befriedigung, allseits zufriedene Gesichter zu sehen, wenn der Fussballmatch in HDTV-Qualität bewundert und wenn www nicht mehr bedeutet: welt-weites-warten. z

INTERVIEW MIT RUEDI BRÜLLHARDT Ruedi Brüllhardt von Isler Elektro AG Pfyn war zuständig für den Einzug und das Spleissen aller Kabel. Isler hat dabei mit einem Spleissspezialisten, Huber Monsch SG, zusammengespannt. Raymond Kleger stellte ihm ein paar Fragen.

Raymond Kleger: Für Isler AG war dieses Projekt eine Herausforderung. Sie haben noch nie Glasfaserkabel eingezogen, geschweige denn gespleisst. Was hat Sie veranlasst, in dieses doch ziemlich riskante Geschäft einzusteigen? Ruedi Brüllhardt: Wer nichts wagt, gewinnt nichts. Ganz so riskant war dieses Projekt nicht. Erstens sind uns die Installationsverhältnisse von Dettighofen bestens vertraut und ich kenne auch viele Dorfbewohner persönlich. Klar war für uns: an die Spleissung der grossen Stammkabel wagen wir uns nicht. Hingegen ist das Spleissen der kleineren Glasfaserkabel unkritisch. Wir haben einen Kurs besucht und dann beherrschte das bei uns auch der Monteur, der vor ein paar Monaten die Lehre absolvierte. Die Schlussmessungen zeigen gnadenlos, ob korrekt gearbeitet wurde.

Das Einziehen der fast 20 km Kabel in zwei Monaten war ja eine ungeheure Leistung für ein kleines Dorfgeschäft. Vermutlich wird diese Höchstleistung nicht so schnell übertroffen. Wo waren bei Ihnen die grössten Herausforderungen? Ruedi Brüllhardt: Bei bösen Überraschungen in Form von fehlenden oder defekten Rohren und Pfuscharbeiten. Hier musste blitzschnell reagiert werden, sonst standen sofort mehrere Leute herum. Der Tiefbauer musste sich schriftlich verpflichten, dass ein Team von ihm ununterbrochen auf der Baustelle war und geplante Grabarbeiten schon Tage im Voraus streng nach Plan geleistet wurden. Bei Überraschungen konnte das Team abgezogen und sofort an einer kritischen Stelle Grabarbeiten leisten. Ohne ganz strenge Organisation und teilweise auch Härte, wären die Kosten aus dem Ruder gelaufen.

Wie erlebten Sie die Zusammenarbeit mit Swisscom? Ruedi Brüllhardt: Sehr gut. Ein Beispiel dazu. Es gab einmal Probleme mit drei Zuleitungen zu Häusern. Die Elektrorohre liessen sich nicht nutzen, man hätte graben müssen. Die einfachste Lösung bestand darin, die Glasfaserkabel in die Rohre von Swisscom einzuziehen. Swisscom war einverstanden unter der Bedingung, dass dies klar dokumentiert wird.

Ein mit Kompetenzen ausgerüsteter Mann von Swisscom war häufig auf den verschiedenen Baustellen. Nur so konnte der strenge Zeitplan eingehalten werden.

INTERVIEW MIT RICHARD ZIEGLER Richard Ziegler ist zuständig für alle EW-Planungen in der Gemeinde Pfyn. Er hat das FTTH-Projekt von Pfyn im Detail geplant und alle Arbeiten begleitet. Raymond Kleger stellt ihm ein paar Fragen.

Raymond Kleger: Sie haben alle «Leiden» der EW-Kommission miterlebt und die Ratlosigkeit, nachdem wir mit unserem ersten FTTH-Partner auf Grund gelaufen waren. Die Zusammenarbeit mit Swisscom war für alle Beteiligten überraschend gut und äusserst effizient. Haben Sie das so erwartet? Richard Ziegler: Wenn man Swisscom von früheren Zeiten her kennt, war dies natürlich schon ein ausserordentlich positives Erlebnis. Die Swisscom begleitete das Projekt mit drei Personen, die alle über hohe Kompetenzen verfügten.

Für Sie als Planer gab es hier diverse Überraschungen. Was waren die grössten Herausforderungen? Richard Ziegler: Zuerst einmal sind natürlich Überraschungen beim Kabeleinzug nicht planbar. Man kann einen Pfusch des Tiefbauers, der nach Jahren bei einem Kabelnachzug plötzlich relevant wird, nicht planen. Oder wenn bei einem Wohnhaus in den Aussenzählerkasten ein zu kleines Rohr trotz klarer Vorgaben führt, ist das bei einem FTTH-Projekt nicht planbar. In einer neueren Strasse fehlt ein Rohr, das im Plan zwar eingezeichnet ist und vom EW Pfyn auch bezahlt wurde. Umgekehrt gab es Reserverohre in Strassen, die in keinem Plan vermerkt sind, die sind wertlos, denn damit rechnet man bei der Vorplanung nicht. Bei älteren Zementrohren muss bei zukünftigen Projekten mit mehr Grabarbeiten gerechnet werden, weil diese ziemlich häufig defekt sind. Es ist mir und der EWKommission klar geworden, dass bei zukünftigen Tiefbauarbeiten explizit verlangt wird, dass der Kieseintrag erst erfolgen darf, wenn alle Rohre im Plan erfasst sind. Grundsätzlich stellt die vorhandene Rohranlage die grosse Unbekannte dar. Alles andere lässt sich mit entsprechendem Aufwand genau planen.

Was nehmen Sie an Erkenntnissen mit für die Zukunft, wenn es um Planungen von Verkabelungen geht? Elektrotechnik 1/10 I 17

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Anfang an klar, dass eine Amortisation der Investition des EW Pfyn vorläufig nicht möglich ist. Die Realisierung des FTTH-Netzes war ein politischer Entscheid. Die politische Gemeinde Pfyn wollte dem informationstechnisch vernachlässigten Nachbardorf Dettighofen den Anschluss ans Informationszeitalter verschaffen.


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Richard Ziegler: Rohre in Strassen müssen scharf kontrolliert werden, nach dem Motto: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Bei langen Leitungen unbedingt Schächte setzen, ein Nachzug wird sonst sehr schwierig bis unmöglich.

Die Vermietung der Fasern stellt sich als schwierig heraus, oder anders gesagt, die zwei Fasern im Besitz des EW Pfyn lassen sich kaum vermieten. Warum ist das so? Richard Ziegler: Im Falle des Projekts von Pfyn musste ein Gebäude mit aktiven Komponenten (Fiberspot) neben einer bestehenden Trafostation gesetzt werden. Grund: Swisscom hat im Stammkabel bis in die Zentrale von FelbenWellhausen zu wenig Fasern. Insgesamt wurden in Dettighofen 160 Anschlüsse installiert. Der Preis für die aktiven Komponenten bewegt sich um die 30 000 Franken. Diese aktiven Komponenten müssen in fünf Jahren abgeschrieben werden. Wenn man alles einberechnet, muss man etwa 100 Kunden haben, damit sich die Installation der aktiven Komponenten rentiert. Das EW Pfyn hat zwar Platz für ein Rack im Fiberspot, doch lohnt sich das im Moment für das EW Pfyn nicht, selbst teure aktive Komponenten anzuschaffen, weil wir keine 100 Kunden gewinnen können. Man darf nicht vergessen, dass Swisscom ein ausgereiftes TV-Angebot (150 Sender) mit zusätzlichem Video on Demand, Hunderte von Radiokanälen, Telefon und schnelles Internet bieten. Im Moment ist ein Konkurrenzangebot in Dettighofen zu bieten, sehr schwierig. Das wussten wir im Voraus und haben das dem Stimmbürger auch so kommuniziert. Der Entscheid für FTTH war klar politisch.

Wenn andere Gemeinden ebenfalls FTTH realisieren wollen, sind Sie als Planer dabei? Richard Ziegler: Natürlich, denn mit dem Projekt von Pfyn habe ich ja erst die Sporen abverdient. Finanziell lohnen tut sich das erst, wenn man mehrere Projekte durchziehen und Erfahrungen ausspielen kann.

Sie haben trotz Überraschungen fast eine finanzielle Punktlandung erreicht. Haben Sie einfach viel versteckte Reserven vorgesehen? Richard Ziegler: Es war eine kleine, klar ausgewiesene Reserve dabei, die aber nicht ganz ausgereicht hat. Grund waren die bösen Pfuscharbeiten. Es wurden aber auch noch ein paar zusätzliche Schächte gesetzt, um bei späteren, allenfalls not18 I Elektrotechnik 1/10

wendigen Kabelnachzügen keine Probleme zu provozieren. Die Planungen meinerseits waren sehr aufwendig und minuziös, denn ich wollte auf keinen Fall bei diesem Pilotprojekt ein finanzielles Fiasko riskieren. Es hat sich gelohnt: meines Wissens sind alle zufrieden.

Städten haben wir es mit viel mehr Haushalten zu tun. Auch sind die Voraussetzungen für FTTH anders. Wenn man bedenkt, dass Swisscom bis Ende 2009 voraussichtlich gegen 100 000 Haushalte bis in die Keller mit Glasfaser erschlossen haben wird, dann sieht man, dass auch in den Städten sehr schnell umgesetzt wird.

INTERVIEW MIT GERHARD SAHLI Gerhard Sahli ist Senior Partner Manager bei Swisscom und hat das Projekt von Pfyn in oberster Verantwortung begleitet. Raymond Kleger stellt ihm ein paar Fragen.

Raymond Kleger: Noch im Februar 2009 hatte Swisscom an einer Pressekonferenz in Zürich erklärt, dass beim FTTH-Ausbau zuerst die Städte in der Schweiz erschlossen würden. Nur kurze Zeit später kam Swisscom dem Anliegen der Werkkommission Pfyn entgegen, im Gemeindeteil Dettighofen FTTH flächendeckend bis ins letzte Haus zu installieren. Wie kam es zum Umdenken bei Swisscom? Gerhard Sahli: Dies ist kein Umdenken bei Swisscom, im Gegenteil: Beim Glasfaserausbau bis in die Wohnung stehen wir am Anfang eines Generationenprojektes. Es ist für uns deshalb wichtig, möglichst viele Erfahrungen sammeln zu können – nicht nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten. Beim Projekt in Pfyn, respektive in Dettighofen, war die Werkkommission Pfyn mit ihrem Planer Richard Ziegler auf Swisscom zugekommen. Damals gab es im Dorfteil Dettighofen nur ungenügende Kabelverbindungen für Fernsehen oder Internet. Die Projektvorarbeiten waren schon weit fortgeschritten; deshalb war dieses Projekt in Pfyn für Swisscom ein geeignetes Pilotprojekt, das wertvolle Erkenntnisse bringt.

Das Projekt konnte in nur gerade sieben Monaten abgeschlossen werden, wobei die Verkabelung des gesamten Projektgebietes zwei Monate beanspruchte. Da musste auch Swisscom eine unglaubliche Performance hinlegen und auf schnellstem Wege Entscheidungen treffen. Das ist sehr ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass in Städten in Zeithorizonten von 10 Jahren gesprochen wird. Gerhard Sahli: Das war in erster Linie das Ergebnis der sehr guten Zusammenarbeit zwischen der Werkkommission Pfyn, Richard Ziegler und dem Projektteam von Swisscom. Allerdings kann man den Ausbau in Pfyn nicht unbedingt mit Glasfaser-Projekten in städtischen Gebieten vergleichen. In den

Rückblickend ist das FTTH-Projekt Pfyn eine ausserordentliche Erfolgsstory: Bewohner in Dettighofen, die bald über Swisscom-TV und superschnelles Internet verfügen werden, sind begeistert. Dies wird natürlich nicht ohne Auswirkungen bleiben. Ist Swisscom jetzt vorbereitet, wenn viele kleine Gemeinden mit dem gleichen Anliegen bei Swisscom anklopfen? Gerhard Sahli: Natürlich wird der Glasfaserausbau in Pfyn Signale setzen. Wir rechnen allerdings nicht damit, dass wir deswegen mehr Anfragen von ländlichen Gemeinden erhalten werden. Wichtig ist für uns, dass wir mit dem Pilotprojekt in Pfyn wichtige Erfahrungen für kleinere FTTH-Projekte sammeln konnten. Diese werden uns in Zukunft zugute kommen. Auch was das Aufschalten von Endkunden anbelangt, werden wir in Pfyn noch einiges lernen können, da die Entwicklung der Endkunden-Services auf Glasfaser erst am Anfang steht. Da wird nicht gleich alles von Anfang an reibungslos laufen.

Obwohl bei diesem Projekt fast nur Einfamilienhäuser verkabelt werden mussten, fielen die Kosten pro Anschluss relativ gering aus im Vergleich zu städtischen Bereichen. Auch gab es kaum Misstöne von Anwohnern, wenn im Garten einmal gegraben werden musste. Hat Swisscom mit solchen Verhältnissen gerechnet? Gerhard Sahli: Es war auf jeden Fall eine spannende Erkenntnis. Bislang haben wir mehrheitlich Erfahrungen in Städten gemacht. Aber selbst dort ist es zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, zuverlässige Aussagen zu durchschnittlichen Anschlusskosten pro Haushalt zu machen. Swisscom baut dort in sehr dicht bebauten Gebieten, in denen teilweise sehr unterschiedliche Ausgangssituationen, Auflagen und Anforderungen herrschen. Auch war es sicherlich so, dass der Einsatz des Dorfelektrikers für den Teil, welcher von der Werkkommission Pfyn erbracht wurde, sehr wertvoll war. Der kennt viele Einwohner persönlich und trifft so eventuell auf etwas kleinere Hürden und Widerstände. z


❚❚Neue Techniken wie FTTH fordern auch erfahrene Planer

Highlight

Eine gute Planung ist das halbe Projekt Die Planung von Nieder- und Hochspannungsanlagen ist nach 30 Jahren erfolgreicher Tätigkeit zur Routine geworden. Bei einem flächendeckenden FTTH-Projekt zeigen sich aber ganz andere Herausforderungen. Völlig neue Aspekte und viele spezielle nicht planbare Überraschungen müssen gelöst werden, wenn ein FTTH-Projekt für ein Dorf in zwei Monaten abgewickelt und innerhalb des Kostenrahmens bleiben soll.

Raymond Kleger Das Planungsbüro r. ziegler partner ag mit Sitz in Islikon beschäftigt 5 Mitarbeiter. Die langjährige Tätigkeit in der Ostschweiz konzentriert sich auf die Beratung kleiner und mittlerer EVU. Mit dem grossen Wissen werden neuerdings auch Industriekunden bedient. Die Planungspalette reicht von der betriebswirtschaftlichen Unterstützung über professionelle Aufarbeitung von Werkunterlagen auf einem GIS-System bis hin zur Konzeptplanung ganzer Anlagen. Neu kommt nun die Beratung und Planung von FTTH-Projekten für Quartiere, ja ganze Dörfer hinzu. Hier hat sich Richard Ziegler mit der Umsetzung des FTTH-Projektes von Pfyn ein grosses Know-how angeeignet. Bei einem FTTH-Projekt kommen ganz neue Aspekte hinzu, die bei der Planung von Nieder- und Hochspannungsanlagen kaum eine Rolle spielen.

haben sich auch das Verhandlungsgeschick mit den verschiedenen Partnern und der versierte Umgang mit Netzfachleuten ausbezahlt. Natürlich ist man besonders stolz darauf, dass die Einhaltung der kurzen Bauzeit und der vorgegebene Kostenrahmen eingehalten wurden. Bei Folgeprojekten lassen sich natürlich alle Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Pfyner Projekt nutzbringend einsetzen.

Fazit Das Planungsbüro r. ziegler partner ag hat sich das nötige Rüstzeug erarbeitet und empfiehlt sich für die Planung und Bauleitung weiterer FTTH-Projekte. Der Rucksack ist prall gefüllt mit Wissen und Erfahrungen, die bei der Umsetzung eines FTTH-Projektes ganz wichtig sind. z

Kostspieliges Fiasko verhindern Ohne sorgfältige Planung eines FTTH-Projektes laufen die zeitliche Abwicklung und die Kosten mit Garantie aus dem Ruder. Planer, die sich bestens mit Nieder- und Hochspannungsanlagen auskennen, müssen ihr Wissen erheblich erweitern, soll eine Planung und FTTH-Projektabwicklung erfolgreich verlaufen. Mit sehr viel Aufwand hat sich Richard Ziegler in diese Materie eingearbeitet und dabei auch die ganze Technik von FTTH und was da alles dazugehört, sorgfältig studiert. Dieses Wissen konnte in der erstmaligen Umsetzung eines FTTHProjektes in Pfyn genutzt werden. Hier

r. ziegler partner ag 8546 Islikon 052 366 51 80 www.zieglerpartner.ch

Sorgfältige Planung bei der Realisierung eines FTTH-Projekts ist das A und O.

Elektrotechnik 1/10 I 19


Highlight

❚❚Auch kleine EW können problemlos ins FTTH-Geschäft einsteigen

Wettbewerb bei FTTH leicht gemacht Ein Glasfasernetz bauen kann jedes EW ohne Probleme. Wer aber bringt die unterschiedlichsten Provider wie Sunrise, Transluminia, GGA usw. zu den Endkunden? Broadband Business Exchange hilft EWs und ermöglicht einen diskriminierungsfreien Wettbewerb, insbesondere auf den zukünftigen Glasfasernetzen. Schweizweit werden zurzeit Glasfasernetze geplant und gebaut und kupferbasierte Netze ausgebaut. Broadband Networks AG, ein Schweizer Unternehmen mit langjähriger Erfahrung in Technologien für Glasfasernetze, hat eine Marktneuheit entwickelt. Mit Broadband Business Exchange können Besitzer von Glasfaser- und anderen Breitbandinfrastrukturen ihr Netz einfach verwalten lassen und verschiedenen Providern zur Verfügung stellen. Dank der offenen Architektur unterstützt die Plattform sowohl FTTH als auch kupferbasierte Netze. Sie dient als Hub oder Knotenpunkt für alle Dienstangebote im Breitbandnetz.

Diskriminierungsfreier Markt Über jedem Glasfaser- oder Koaxialkabelnetz sind aktive Komponenten wie Swichtes und Routers. Damit nun alle Provider mit ihrem Telefon-, TV-, Ra-

dio- und Internetangebot diskriminierungsfrei zu den Endkunden gelangen können, braucht es eine Dienstleistung, wie sie Broadband Networks AG anbietet. Ivo Scheiwiller, Präsident und CEO von Broadband Networks, ist überzeugt, dass die neue Dienstleistung die Lösung für viele offene Fragen bei künftigen Glasfasernetzen ist. Denn offene Netzinfrastrukturen, genannt Open-AccessNetze, sind nur möglich, wenn alle Marktteilnehmer die gleichen Bedingungen und Endkunden eine echte Wahlfreiheit haben. Die Lösung von Broadband Networks ist neutral, wird also weder von einem Provider noch von einem Netzbesitzer gebaut und betrieben. Deshalb ermöglicht sie einen funktionierenden Wettbewerb auf Dienstebene. Die Plattform ermöglicht auch neue Dienstleistungen: Informationen zur Infrastruktur, Anschlussverfügbarkeit und

Qualität sind online ebenso abrufbar wie Verrechnungsdaten. Bestehende Informations- und Kontrollsysteme der Netzbetreiber sind ebenfalls integrierbar. Die Plattform verbindet den gewünschten Dienst mit dem Haushalt. Sie garantiert so allen Beteiligten eine hohe Transparenz.

Broadband Business Exchange • Anschluss des Netzwerkes an bedeutende Netzwerkknoten in der Schweiz • Offene Plattform zum Verkauf respektive zum Erwerb von Layer-1 und Layer-2-Transportkapazität • Aufbereitung von Online-Informationen zur Verfügbarkeit und Qualität von Breitbandanschlüssen • Verrechnungsinformationen • Integration in bestehende OSS/BSSLösung inklusive Prozessmanagement

Über Broadband Networks Broadband Networks als Ausrüster und Betreiber von Zugangsnetzen in der Schweiz plant und realisiert Zugangsnetzinfrastrukturen für Daten-, Sprachund Videodienste. Ihre Kunden sind Besitzer und Betreiber von Zugangsnetzen in der deutschen und französischen Schweiz. Dazu zählen Unternehmen der öffentlichen Hand (EW, Kabelnetzunternehmen usw.) sowie private TelekomGesellschaften. z

Aufbau eines offenen FTTH-Netzes (Open Access)

20 I Elektrotechnik 1/10

Broadband Networks AG 8902 Urdorf Tel. 043 455 60 00 info@broadbandnetworks.ch


Zeitgemässer Anschluss in der Wohnung Der Elektriker gestaltet den Anschluss an die Zukunft mit. Feller bietet mit der neuen FTTH-Anschlussdose im EDIZIOdue Design das perfekte, modulare und hochwertige Produkt.

Der Bedarf an Bandbreite zur Übertragung von Highspeed Internet, hochauflösendem Fernsehen (HDTV) oder Teleworking ist ausgewiesen. Der Wohnungsanschluss ist definiert. Die FTTH-Anschlussdose (FTTH = Fibreto-the-Home) von Feller ist der optische Übergangspunkt in der Wohnung und erfüllt die festgelegten Standards. Die Erschliessung einer Wohnung erfolgt durchgängig über Glas von der Zentrale bis zur Anschlussdose. Für den optischen Übergabepunkt in der Wohnung ist die neue FTTH-Unterputzdose von Feller geschaffen. Denn sie bildet den Netzabschluss der FTTH-Installation in jeder Wohneinheit und ist die wichtigste Schnittstelle in der Kommunikation.

In der neuen EDIZIOdue FTTH-Unterputzdose endet die Glasfaser-Hausverkabelung und macht den Highspeed-Anschluss Wirklichkeit.

Hochwertiges Produkt Damit diese steckbare Verbindung in der Wohnung den hohen optischen und qualitativen Anforderungen genügen kann, setzt Feller in enger Kooperation mit Diamond auf deren hochwertige und flexible F-3000™ Technologie. Die in der Dose eingesetzten F-3000™ LC APC-Mittelstücke (1 oder 2) sind mit Laser- und Staubschutzklappen ausge«Bei der Entwicklung der Dose stand für Feller die Qualität des optischen Anschlusses, das Handling für den Installateur sowie die Langlebigkeit im Vordergrund. Die Dose entspricht Anforderungen der Swisscom und den Richtlinien des BAKOM und lässt sich, wie für Feller selbstverständlich, in das bestehende EDIZIOdue-Sortiment integrieren. Unsere FTTH-Anschlussdose ist damit die perfekte Lösung für den Installateur und dank der Modularität der perfekte Netzabschluss für jede Wohneinheit.» Sandro Basso, Produktverantwortlicher bei Feller.

rüstet und garantieren eine hochwertige und dauerhafte Verbindung zwischen der Installation und dem angeschlossenen Gerät. Dank vorhandener Führungen können sie bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt einfach nachgerüstet werden. Die F-3000™ Familie ist zu den internationalen Normen vollständig kompatibel.

Installationsfreundlichkeit Die FTTH-Dose lässt sich in jeder Einlassdose Grösse 1 unterbringen. Um die vorhandenen Platzverhältnisse effizient auszunutzen, stellt die Feller FTTHAnschlussdose ein separates, sehr durchdachtes Fasermanagement für die Pigtails und die Kabelfasern der Installation zur Verfügung. Sie bietet genügend Platz und Schutz für die vier Fasern inklusive den nötigen Spleissungen auf engstem

Raum und ermöglicht den vorgeschriebenen Biegeradius der Glasfasern.

Hybrid und modular Speziell an der FTTH-Anschlussdose ist der optional geschaltete DSL-Einsatz mit zwei RJ45-Buchsen für den Anschluss einer bestehenden Kupferinstallation. Diese Möglichkeit ist dann interessant, wenn in einer Installation ein vorhandener DSL-Anschluss integriert werden soll. Ohne Einsatz bietet die Dose Platz für einen Keystone-Verbinder, z. B. UKV, Coax usw. ❚

Feller AG 8810 Horgen info@feller.ch www.feller.ch Elektrotechnik 1/10 I 21

Highlight

❚❚Die FTTH-Anschlussdose von Feller


Telematik & Multimedia

❚❚Triple-Play – Leistungsfähige TV-, Telefon- und Internetservices aus einer Hand

Multimedia-Services à discrétion Die gesamte Media- und Kommunikationswelt befindet sich in einem riesigen Umbruch. Dank moderner InternetTechnologie entstehen ständig neue Informations- und Kommunikationsangebote. Wie kann der Bewohner diese nutzen? Die neue Überbauung Square in Kloten bietet einen umfassenden Service für Mieter und Betreiber.

Eine einfache Bedienoberfläche für alle Angebote, auf dem TV wie auf dem PC. (Quelle: MYGATE).

Richard Staub In aller Munde ist dieses Jahr die Krise der Tageszeitungen, ausgelöst durch neue Konsumentengewohnheiten und neue Contentanbieter, die vor wenigen Jahren noch belächelt wurden. Moderne Kommunikationsmöglichkeiten über Internet – zusammengefasst als «Web 2.0» bezeichnet – breiten sich rasant aus. Google, Facebook oder Youtube sind Beispiele für ein verändertes Kommunikationsverhalten und folglich ist der Hunger nach entsprechender Bandbreite nach wie vor gross. Hinzu kommt eine weitgehende Digitalisierung der gesamten Kommunikation, zurzeit stellen TV und Radio von analog zu digital um. Wachsend ist auch das Angebot an HDTV (bessere Auflösung von Fernsehen), aber auch Video on Demand (Filmnutzung via Kommunikationsnetz). Die Zukunft gehört eindeutig der digitalen Kommunikation und dem Internet-Protokoll. Alle Contents, ob Daten, Sprache, Musik, Bilder oder Video können als IP-Pakete übertragen werden, vorausgesetzt, der verfügbare Transportweg ist mit den entsprechenden Kapazi22 I Elektrotechnik 1/10

täten ausgestattet. Die früheren Monopolwelten von TV oder Radio zum Beispiel sind schon längst aufgebrochen, und eine Reihe von Unternehmen bieten neue Dienstleistungspakete für Telefon, Internet und TV über eine Glasfaserverbindung (Triple-Play).

Ist mit Fiber to the Home alles gelöst? Spätestens seit der Zustimmung der Stadtzürcher, ein umfassendes Glasfasernetz in der Metropole durch das Stadtwerk errichten zu lassen, ist das Zauberwort FTTH (Glasfaser hin zur Wohnung) zu einem Modewort geworden. Inzwischen ist unter den Stadtwerken, der Swisscom und Cablecom und anderen Kabelanbietern ein Wettbewerb über Triple-Play-Angebote im Gang. Parallele Glasfasernetze sind volkswirtschaftlich sicher ein Unsinn, denn diese Leitungen können genügend Daten übertragen, auch bei einem Einfaseranschluss. Andererseits wird der Feinverteilung in der Wohnung noch zu wenig Beachtung geschenkt. Wie kann beispielsweise der Wohnungsinhaber oder Mieter die digitalen und in Paketen übertragenen Signale im Wohn-, Schlafzimmer oder Büro

flexibel nutzen? Für die Nutzung der modernen Medienwelt fordern Verbände wie die Gebäude Netzwerk Initiative (GNI) seit Jahren, bei der Wohnbauwirtschaft alle Räumlichkeiten mit einem sternförmigen, leistungsfähigen Multimedia-Netzwerk auszurüsten (d. h. ein zentraler Verteiler, welcher die Platzierung entsprechender Netzgeräte und die flexible Bewirtschaftung der Raumanschlüsse ermöglicht). Leider wird diese Forderung bis heute nur in wenigen Fällen umgesetzt. Die grossen Bauträger verlegen ein solches Netzwerk nur optional und dem zukünftigen Wohnungsbenutzer fehlt für solche Entscheidungen meist das notwendige Fachwissen auf diesem Gebiet. Erst nach dem Wohnungsbezug wird erkannt, wo fälschlicherweise gespart wurde. Während im Neubau ein solches Multimedia-Netzwerk mit mittlerweile absolut vertretbaren Kosten realisiert werden kann, ist die Situation im Bestandesbau, insbesondere bei Mietwohnungen, noch schwieriger. Eine nachträgliche Verkabelung ist sehr teuer, Funkkommunikation (WLAN) hat Nachteile bezüglich Übertragungssicherheit und elektromagnetischer Unverträglichkeit. Für beschränkte Vernetzung kommt allenfalls noch PowerlineCommunication (Übertragung von Daten über die vorhandenen 230-V-Leitungen) in Frage. Auch bei tatsächlich vorhandenen Anschlüssen, würden bei gewöhnlichen Konsumenten (oder den Digital Immigrants), die sich mit Informations- und Kommunikationstechniken wenig auskennen, noch viel Fragen offen stehen.

Mehrwert durch Services Der Triple-Play-Provider MYGATE (vormals Translumina) stattet private Haushalte, Projektteams, Unternehmen, Hotels, Institutionen und Gemeinwesen


Square Kloten: umfassendes Angebot mit flexiblen Anschlüssen in allen Wohnräumen.

mit wegweisenden Kommunikationsplattformen und modernstem Content aus. Das attraktive Multimedia-Angebot besteht neben einem leistungsfähigen Breitbandnetz und einer innovativen Heimnetzwerklösung aus modernsten Multimedia-Diensten: • Fernsehen / Radio: Hohe Anzahl an TVund Radio-Sendern (inkl. HDTVSender), die individuell zusammengestellt werden; Video on Demand • Telefonie: Qualitativ hochwertige Telefonie in ISDN-Qualität, günstige VoIP-Preise • Internet: Ultraschnelles Internet, Online-Portal für persönlichen Online-Speicherplatz Für den Nutzer entfällt durch den kompletten Service und den eingesetzten Komponenten jeglicher Aufwand. In jedem Wohnraum stehen mindestens drei genormte Ethernet-Anschlüsse zur Verfügung, die für Internet, Telefon oder TV/Radio genutzt werden können. Die Settopbox, welche jeweils das Signal für das Anzeigegerät (es genügt ein guter Flatscreen ohne jegliche Empfangskomponente) über den modernen HDMIAnschluss liefert, wird mit einer einheitlichen Fernbedienung gesteuert. Ob auf dem TV oder einem PC: Alle Dienste stehen als einfache Icons zur Verfügung. Dazu gehören bald auch Onlineshops, die eine Bestellung gleich über die FernMYGATE – für Multmedia-Dienste Der Triple-Play-Provider Translumina nennt sich seit letztem November MYGATE. Das Unternehmen unterstreicht damit die Neuausrichtung vom umfassenden Glasfasertechnologiegeschäft auf die Rolle des Anbieters von Internetprotokoll-basierten TV-, Telefonund Internetservices für Privat- und Geschäftskunden. Der Zeitpunkt für die

Umbenennung ist bewusst gewählt, denn sie findet gleichzeitig mit der Lancierung des MYGATE Triple-Play-Angebots auf einer neuen technischen Infrastruktur statt. Diese ermöglicht MYGATE, Zehntausende von Privatkunden und Firmen in Glasfasernetzen in der Schweiz, Deutschland und Österreich mit TriplePlay-Services zu bedienen.

Telematik & Multimedia

bedienung ermöglichen (ein Service, der in den nächsten Jahren weiter wachsen und für den entsprechenden Wohnungsanbieter zu einem wichtigen Angebotsmerkmal wird). So entstehen zum Beispiel weltweit Filmarchive, welche dank IP-TV wiederum einfach genutzt werden können. Viele Feriengäste legen Wert auf einen Internet-Service im Hotel und wollen auch in der eigenen Wohnung uneingeschränkten und ständig verfügbaren Internetzugang. Bei den Überbauungsprojekten von MYGATE übernimmt die Finanzierung der Verkabelung für gewöhnlich der Bauherr. Die Kosten der entsprechenden Vernetzung sind gegenüber einer herkömmlichen Swisscom/Cablecom-Lösung kostenneutral, diese bietet aber einen wesentlich höheren Nutzen. Der Bauherr erhält über einen sogenannten «Kickback» den gezahlten Betrag schrittweise zurückerstattet. Durch dieses Modell kann der Bauherr die Verkabelung innert mindestens acht Jahren amortisieren – eine Finanzierungsform, die in dieser Form nur mit diesem Komplettangebot möglich ist. Eine besonders innovative und kostengünstige Lösung bietet der Ausrüster mit der Verwendung von POF (Polymer Optical Fiber, eine sehr kostengünstig und einfach zu installierende Variante von Lichtwellenleiter). Über zwei dünne Fasern, welche zusammen mit 48-V-Speisung für die Elektronik in den Dosen zu einem Kabel zusammengefasst sind, werden alle Signale ab den zentralen Geräten zu einer Anschlussdose geführt, welche wiederum die drei genormten RJ-45-Buchsen zur Verfügung stellen. Diese neuartige Dose wurde speziell für die Schweiz zusammen mit Feller entwickelt, um diese im gleichen Design wie die übrige Elektroinstallation anzubieten. Sie können auch per Kupferkabel erschlossen werden, dort wo bereits ein entsprechendes MultimediaNetzwerk vorhanden ist. Der Vertrieb dieser Eigenentwicklung über den Handel ist in Planung. POF eignet sich hervorragend auch zur Nachrüstung, denn das Kabel kann in bestehenden 230-VLeitungen nachgezogen werden, was die

Pro Raum eine Dose mit drei Buchsen, je eine für Telefon, Internet und TV/Radio. (Quelle: MYGATE/Feller).

digital vernetzte Infrastruktur auch in älteren Wohnungen ermöglicht. Der Endkunde bezahlt schlussendlich für das Triple-Play-Grundangebot die Monatsgebühr an MYGATE, welche diesen Betrag an die verschiedenen Beteiligten umlagert.

Überbauung Square Kloten Square ist eine 2009 fertiggestellte Wohnüberbauung der Firma Specogna in Kloten mit 76 modernen 2,5-, 3,5- und 4,5-Zimmer-Wohnungen. Square integriert private und kommerzielle Nutzung in sorgfältiger Architektur. Angepriesen wird die Überbauung als Wohnerlebnis mit Plus. Wohnen und Einkaufen, Wellness und Arbeiten – alles unter einem Dach. Zentralste Lage, Minergie-Standard, Congierge-Service und integrierte Multimediadienste bieten ein modernes, urbanes Wohnerlebnis. Alle Square-Wohnungen sind mit den innovativen Multimediadiensten von MYGATE ausgestattet. Die Übertragung der Dienste bis zu den Wohnungen erfolgt vollständig über Glasfaserleitungen. Mit dem Triple-Play-Angebot erhält jede Wohnung fünf Telefonanschlüsse mit der entsprechenden Anzahl Telefonnummern. In Square wurden zusätzlich auch die Kommunikation aller technischen Anlagen wie Garagetor, Videoüberwachung usw. in das IP-Netz integriert, welche zentral oder extern überwacht werden müssen. Damit wird gleich noch eine weitere Nutzung eines umfassenden IP-Netzes als Grundausrüstung einer Immobilie aufgezeigt. IP-Netze werden in Zukunft zu den Immobilien gehören wie bisher Strom, Wasser, Abwasser oder Gas. z www.mygate.net www.feller.ch www.square-kloten.ch Elektrotechnik 1/10 I 23


Highlight

❚❚Installations- und Messgeräte für FTTH-Einsteiger von Computer Controls AG

Antworten auf Fragen von FTTH-Einsteigern Traditionelle Elektro- und Telefoninstallateure möchten auch vom neuen FTTH-Boom profitieren und fragen sich, wie man sich am besten in dieses neue Business «einklinkt». Wir beantworten hier typische Fragen, die dabei auftreten. In der Schweiz sind alle namhaften Lieferanten von FiberoptikMessgeräten vertreten, meistens durch lokale Distributoren. Diese stehen für Auskünfte und Beratungen zur Verfügung und führen auf Verlangen die Geräte im praktischen Einsatz vor. Exfo und Sumitomo gehören zu den weltweit führenden Geräteproduzenten und werden lokal durch Computer Controls AG vertreten.

FTTH ist neu, wo gibts «Erste Hilfe»? Im Internet findet sich gutes Informationsmaterial, aber der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen. Einfacher gehts, wenn man sich mit einem Gerätelieferanten für eine Stunde zusammensetzt und dabei gezielt und speditiv notwendige Erklärung erhält.

Was ist anders in Fiberoptiknetzen? Der Hauptunterschied zu Kupfernetzen besteht darin, dass für Kontrollmessungen wesentlich teurere Messinstrumente benötigt werden. Neu dazu kommen extrem hohe Anforderungen an die Sauberkeit der Steckverbindungen, die typisch unterschätzt werden.

Wieso ist Sauberkeit so wichtig? Der Durchmesser der eigentlichen Glasfaser beträgt bei SM-Fibern nur 9 µm, das ist zehnmal weniger als ein Haardurchmesser. Bereits kleinste Staubteilchen decken einen wesentlichen Teil des 24 I Elektrotechnik 1/10

Leiterquerschnitts ab und dämpfen damit das Signal unzulässig.

Bedienung Messgeräte schwierig? Moderne Messgeräte sind einfach zu bedienen und bieten meistens fehlerfreie Messergebnisse auf Knopfdruck. Der Lieferant des Messgeräts hilft auch bei ersten Manipulationen und Messungen; die Hürden sind wirklich klein. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Workshops und Seminare zu besuchen.

Lohnen sich diese hohen Investitionen? Wer jetzt einsteigt, hat grössere Erfolgschancen, weil sich noch nicht so viele Players im Markt bewegen. Es gibt Projekte (z. B. Pfyn), da hat der Dorfelektriker ein ganzes Netz gebaut, da lohnt sich eine Anschaffung. Ausserdem besteht die Möglichkeit, komplexere Geräte zu mieten oder spezielle Messaufgaben Fremdfirmen zu vergeben. ❚

Welche Geräte sind zu beschaffen? Power Meter, Quellen, Optische Reflektometer (OTDR), optische Fehlersucher, Spleisser und eben auch Fiberinspektionskameras samt Reinigungsset. Je nach Aufgabenstellung fallen Kosten im Bereich von 15 000 bis 30 000 Franken an. Lieferanten dieser Geräte nehmen sich gerne Zeit, ihre Geräte vorzustellen, schliesslich sind Sie ein potenzieller Kunde!

Computer Controls AG 8050 Zürich Tel. 044 308 66 66 yves.frey@ccontrols.ch


❚❚Elektroinstallateure führen FTTH bis in die Wohnung Telematik & Multimedia

Fachausbildung Fiber to the Home Der rasch wachsende Bandbreitenbedarf bringt die altgedienten Kupferadern an ihre Kapazitätsgrenzen. Damit ist das Zeitalter der Datenübertragung über Glasfasern definitiv angebrochen. Die Netzbetreiber haben reagiert und bauen das Hochgeschwindigkeitsnetz von morgen. Fiber to the Home, Lichtwellenleiter bis in die Wohnungen, wird Tatsache. Am BEP (Building Entry Point) übernimmt der Elektroinstallateur die Glasfasern und führt sie bis in die Wohnungen. (Quelle: Erich Schwaninger)

Fiber to the Home: Der Inhouse-Bereich ist Sache des Elektroinstallateurs. (Quelle: H+S).

Erich Schwaninger Fiber to the Home (FTTH) beschreibt die Wegstrecke von der Netzzentrale bis zur Abschlussdose in der Wohnung. Der Netzbetreiber bringt das Glasfaserkabel bis zum Hausanschlusskasten (HAK) im Gebäude. Dieser heisst jetzt aber nicht mehr HAK, sondern BEP: Building Ent-

ry Point. Beim BEP beginnt gleichzeitig die Arbeit des Elektroinstallateurs. Er besorgt die Spleissung am BEP und verlegt die Lichtwellenleiter entlang der Steigzone bis zur Abschlussdose in der Wohnung. Dieser Punkt wird neu OTO genannt: Optical Telecommunications Outlet. Dort endet die FTTH-Wegstrecke. Arbeiten mit den haarfeinen Glasfa-

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen an der FTTH-Fachausbildung. (Quelle: Erich Schwaninger).

sern ist heikel. Die praktischen Fertigkeiten und das theoretische Wissen zur Erstellung der FTTH-Strecke vom BEP bis zum OTO erhalten die ausführenden Elektrofachleute in einer eigens dafür geschaffenen Schulung. In einem dreitägigen Kurs lernen sie, was es alles braucht, Glasfaserverbindungen einwandfrei bauen zu können. Dieser Kurs des VSEI ist in enger Zusammenarbeit mit den Industriepartnern und Netzbetreibern entstanden.

Dreitägiger Kurs führt zum Zertifikat Die gesamte Schulung basiert auf dem Bakom-Standard FTTH für InhouseInstallationen Layer 1. Damit ist eine schweizweit eiheitliche Ausbildung gewährleistet. Der Bakom-Standard legt u. a. fest, dass jede Wohnung mit vier Fasern erschlossen wird (4-Faser-Modell). Auch die Farben der Glasfasern und der Steckertyp sind einheitlich definiert. Wer die drei Kurstage erfolgreich absolviert hat, erhält ein Zertifikat. Dieses befähigt den Kursteilnehmer bzw. die Kursteilnehmerin zur Ausführung von FTTH-Inhouse-Installationen vom BEP bis zum OTO. Der Bau des schweizweiten Glasfasernetzes hat in einzelnen Städten und Agglomerationen bereits begonnen. Bis alle Liegenschaften erschlossen sind, wird es Jahre dauern. Das sind interessante Perspektiven für die Elektroinstallationsbranche. Fiber to the Home ist der erste Schritt im Lichtwellenzeitalter. Fiber to the Desk der nächste. z www.vsei.ch/Seminare/Technik Elektrotechnik 1/10 I 25


Highlight

❚❚NewLine Fiber to the Home (FTTH)

BKS-Kompetenz – bis zum letzten Millimeter! Lange Zeit wurde nur von der «letzten Meile» geredet, jetzt wird sie Tatsache. Der wachsende Bedarf nach immer höheren Bandbreiten entfacht aufs Neue. Hochauflösendes Fernsehen, schnelle Internetverbindungen, Telefon, Video on Demand usw. verlangen höchste Bandbreiten. Die Schweiz kommt aus dem Dornröschenschlaf und rüstet auf. Swisscom hat beschlossen, in den nächsten Jahren die Hausanschlüsse von Kupfer auf Glasfasern zu wechseln. Dafür wurden fachkundige Schweizer Firmen eingeladen, beim Design und Entwerfen möglicher Anschlussvarianten mitzuwirken. Entwicklungen dieser Grössenordnung setzen neben Forschung und Planung auch Weitsicht sowie im Konsens erarbeitete Richtlinien voraus. Ein einheitlicher technischer Standard zu einem in Europa führenden FTTH-Ausbau wird nun dank der Zusammenarbeit führender Firmen Tatsache.

Entwicklung Anschlussdose Unter der Leitung des VSEI sind die Anforderungen und Möglichkeiten diskutiert und sukzessive realisiert worden. Die BKS beteiligte sich an der Dosenentwicklung und auch an einem Ausbildungsprogramm für Installateure. Letzteres wird nun vom VSEI angeboten. Dieser rasante Entwicklungsprozess bestätigt die Strategie der BKS Kabel-Service AG, führend bei der Entwicklung von Netzwerk- und Komponenten-Systemen zu sein.

FTTH-Auslassdose von BKS Wird nun FTTH in der Schweiz in den nächsten Jahren flächendeckend realisiert, stellt sich die Frage, wie die Glasverbindung ins bestehende HomeNet integriert werden kann. Die Glasfaserzuleitung wird am Hausanschlusspunkt BEP (Building Entry Point) an eine eigens dafür konstruierte Dose angeschlossen. Mit einem normierten Singlemode-Kabel wird die Verbindung zur FTTH-Dose der BKS realisiert. Der Standort kann im Einfamilienhaus der Keller beim HomeNet-Schrank oder bei Mehrfamilienhäusern direkt in der Wohnung im Verteiler sein. Alle Daten, 26 I Elektrotechnik 1/10

BKS-Eigenentwicklung FTTH-Auslassdose. Eine kompakte elegante Unterputzlösung, die sich nahtlos ins Dosenprogramm verschiedenster Anbieter einfügt.

TV, Radio, Telefon und Internet werden via Glasfaser ins Haus geliefert. Die Aufteilung der einzelnen Signale erfolgt über einen vom Provider zur Verfügung gestellten Receiver. Mit entsprechenden Verbindungskabeln können die Dienste wie gewohnt im Multimediasystem HomeNet/MMC3000pro verteilt werden.

Fazit Was heisst das für Installateure von Glasfaseranschlüssen, also für Partner von BKS? Von der Beratung bis zur Ausbildung profitieren Kunden von der BKS. Eine strukturierte Verkabelung bedeutet eine zukunftssichere Infrastruktur und wird zu einem Schlüsselelement eines Wirtschaftsstandortes. Ob dabei ein Glasfasernetz bis zu den Endgeräten

führt oder herkömmliche Kupferkabel den Datentransport ab Hausanschluss übernehmen – bei BKS sind Kunden bestens aufgehoben. Die speziell entwickelte «FTTH-Wandauslassdose» löste an der ineltec 2009 nur positive Reaktionen aus. Die BKS-Kompetenz für Vernetzungen in Kupfer, LWL sowie gemischten Netzen bietet Sicherheit und ist Garant für die Werterhaltung einer Immobilie. Ganz nach dem Motto: Innovation, Service, Support und Schulung bis zum «letzten Millimeter». z

BKS Kabel-Service AG 4552 Derendingen Tel. 032 681 54 54 www.bks.ch


Fachgerechte Verkabelung von Wohnungen Beim Neu- und Umbau sind Heimverkabelung und Vernetzung die entscheidenden Stichworte für Zukunftsfähigkeit bei der Elektroinstallation. Die Fachgruppe Intelligentes Wohnen der Gebäude Netzwerk Initiative GNI erarbeitet dazu herstellerneutrale Informationen. den kann dies mit einer hochwertigen Gigabit-Ethernet- und CATV-fähigen Verkabelung in der ganzen Wohnung.

Keine Zukunftsmusik mehr

In einem Neubau ist eine strukturierte, sternförmige Verkabelung heute ein Muss. Das bedeutet, dass statt Kabelsalat unter dem Bürotisch im Keller (EFH) oder pro Wohneinheit ein zentraler Verteiler montiert ist, der sowohl DSLRouter, Splitter, CATV-Breitband- oder Satelliten-Verteiler als auch TelefonHausanschluss und möglicherweise Netzwerkserver enthält. Einfaches Umstecken im Verteilerkasten bewirkt, dass die Steckdosen in den einzelnen Räumen je nach Bedarf für Fernseher, Internet oder Telefon genutzt werden können. Einer flexiblen Nutzung aller Räume – vom Büro zum Kinderzimmer zum Büro – steht somit nichts mehr im Weg. Immer wichtiger wird die Kommunikation innerhalb der Wohnung. Auf dem Netzwerkserver können Musik, Filme,

Fotos und Textdateien gespeichert werden, die sich wahlweise auf dem PC, dem Fernseher oder über ein Touch Panel abrufen lassen. Alle diese Dienste erfordern hohe Datenraten und konstant gute Übertragungsbedingungen. Sichergestellt wer-

Initiative Intelligentes Wohnen in der Schweiz Der Begriff «Intelligentes Wohnen» wurde durch den ZVEI (deutscher Zentralverband Elektrotechnikund Elektronikindustrie) eingeführt. Dieser gründete eine Initiative «Intelligentes Wohnen», die mit ihrer Website (www.intelligenteswohnen.com) und anderen Aktionen für vernetzte Lösungen wirbt. In der Schweiz ist die Initiative Intelli-

Die Fachgruppe Intelligentes Wohnen der GNI setzt sich dafür ein, dass sich die Botschaft «sternförmige Verkabelung obligatorisch» in den Köpfen aller an einem Hausbau Beteiligten festsetzt und nicht mehr als Technik-Spielerei abgetan wird: Bauherren, Architekten, Ingenieure, Generalunternehmer, Planer und Elektriker. Angesichts der immensen Bedeutung des Themas für die Zukunft des Wohn- und Zweckbaus brachte die Gruppe Fachleute der Verbände VSEI (Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen), VSRT (Verband Schweizerischer Radio- und Televisionsfachgeschäfte) sowie von Swisscable, Swisscom, ewz und Hersteller wie Feller, R &M, BKS und Zidatech usw. an einen Tisch, um eine gemeinsame und einheitliche Empfehlung abzugeben.

Herstellerneutrale Broschüre Die Fachleute haben sich zum Ziel gesetzt, im Verlauf des nächsten Jahres eine Broschüre herauszugeben, die neutral über die Bedeutung der Heimverkabe-

gentes Wohnen durch eine Fachgruppe innerhalb des Vereines «Gebäude Netzwerk Initiative» GNI vertreten, in Österreich durch den Verein «Intelligentes Wohnen Austria». «Intelligentes Wohnen» wird zunehmend auch von der Wohnbauwirtschaft und der Politik als Begriff verwendet. Das Logo, welches die Initiative Intelligentes Wohnen nutzt, ist europaweit geschützt.

Elektrotechnik 1/10 I 27

Telematik & Multimedia

❚❚Gemeinsame Broschüre für die Standard-Heimvernetzung


Telematik & Multimedia

lung informiert, Lösungen und Wege zur Realisation aufzeigt und nach Berufsgruppen getrennt schildert, was zu beachten ist. So soll der Architekt wissen, wie und wo er überall Platz für Kabelkanäle vorsehen muss, und der Elektriker erfährt, bei welchem Hersteller welche Produkte zur Verfügung stehen und dass Leerrohre das A und O einer Installation sind.

Leerrohre Die Entwicklung in der Kommunikations-Technologie ist noch längst nicht abgeschlossen, es stehen je länger je mehr Dienste zur Verfügung (z. B. InternetTelefonie VoIP, HDTV usw.). Daher ist es äusserst wichtig, beim Neubau genügend grosse Leerrohre zu verlegen, denn diese ersparen nachträgliche, aufwendige

und teure Umbauarbeiten, garantieren die flexible Nutzung des Wohn- oder Arbeitsraums während der gesamten Lebensdauer des Gebäudes und erhalten den Wert der Liegenschaft.

Glasfasernetz Die heute in jedem Haus vorhandenen 2-Draht-Kupferkabel werden die benötigten höheren Bandbreiten schon bald nicht mehr bereitstellen können. Ein Glasfaserkabel kann die bisherige Installation ergänzen und langfristig ersetzen. Das Glasfasernetz besteht aus drei Sektoren: Als Gebäudeerschliessung wird die Glasfaser bis zum Hausanschluss bezeichnet. Zuständig dafür ist der Netzbetreiber. Die Steigzone befindet sich im Haus, sie reicht vom optischen Übergangspunkt im Keller bis zur optischen

Steckdose in jeder Wohnung. Für ihre Realisierung ist der Hauseigentümer zuständig. Dasselbe gilt für den letzten Sektor, die Heimverkabelung, mit der erwähnten universellen sternförmigen Verkabelung. Glasfasernetze und FTTH (Fiber to the Home) sind die Technologie der Zukunft und noch nicht überall Realität. Soll man da mit der ganzen Vernetzungs-Geschichte nicht besser noch zuwarten? Sie wissen nun die Antwort: Auf keinen Fall! Denn eine strukturierte universelle Wohnungsverkabelung bildet die Grundlage zur Nutzung sämtlicher Dienste mit heutigen und zukünftigen Zugangstechnologien. Die Broschüre soll ab Februar 2010 verfügbar sein. z www.intelligenteswohnen.com

❚❚3M Telekommunications ist Business-Partner von Hewlett-Packard

3M Telekommunications schliesst sich dem HP Developer & Solution Partner Programm (DSSP) an. Das DSPP wurde entwickelt, um Hardwareanbieter, unabhängige Softwareanbieter, Systemintegratoren, Entwickler und Berater optimal zu unterstützen. Mit diesem Programm verpflichten

sich HP und seine Partner, ihren Kunden Tools und die notwendige Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Das HP Technology-Portfolio gepaart mit dem 3M Lösungs-Know-how soll gemeinsamen Kunden zu besseren Geschäftsergebnissen verhelfen. 3M Volition Network Solutions bieten ein strukturiertes Verkabelungssystem in Kupfer- oder Glasfasertechnologie für die Anwendung in Unternehmen oder Rechenzentren, bestehend aus innovativen Glasfaser- und Kupferverbindungen, Steckverbindern, Patchkabeln, Patchpanelen und anderen Infrastrukturprodukten. 3M Verkabelungssysteme verschaffen wesentliche Leistungsreserven gegenüber bestehenden Standardlösungen und helfen Kunden so bei der Migration auf hohe Bandbreiten. Das 3M Fibre To The Desk (FTTD) Verkabelungssystem reduziert zudem die

Komplexität von lokalen Netzwerken (LAN). 3M Volition Intelligent Management System (VIMS) ist ein physisches Netzwerk-Management-System, das Echtzeit-Informationen über den Verbindungsstatus zwischen den Benutzern und der Ausrüstung am Verkabelungsrack anzeigt. Das System meldet alle Verbindungsänderungen an das Netzwerk-Managementsystem und die Datenbank, die auf einem Server installiert sind, und leitet den Systemadministrator bei der Planung und Implementierung von Verkabelungsänderungen an. Mit einer Reihe von Verbindungen, die dynamisch oder statisch sein können, schafft das System eine vollumfängliche Verknüpfung zwischen Station oder Server und Switch. www.3MTelecommunications.ch

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❚❚Systemline Modular – modulares Multiroom-System mit hohem Komfort

Multiroom-Musikanlage mit Internetanschluss Das neue digitale Zeitalter bringt neue Musikquellen: iPod, Musikserver, Musikanlage, Tuner, Internetradio usw. Das Systemline Modular positioniert sich als interessantes preisgünstiges Einsteige-Multiroom-System, das sich hervorragend für Eigenheime der Mittelklasse eignet. Internetradio, CD und Musik ab HDD, vereint im Musikserver SMS 3160.

Audiosignale verschiedenster Quellen werden am Gerät Systemline Modular angeschlossen. Insgesamt sind sechs Musikquellen und bis zu 16 Musikzonen möglich. Innerhalb der Zone wird ein Aktiv- und Passivlautsprecher installiert. Die Stromversorgung sowie die Übertragung der Audio- und der Steuersignale führen vom Audio-Hub zu den Lautsprechern über eine Kat-5-Verkabelung. Passiv-Lautsprecher werden mittels Kat-5-Kabeln am Aktivlautsprecher angeschlossen. Die Steuerung innerhalb der Zonen basiert auf einfachen Fernbedienungen, Wandeinbaugeräten oder einem Wireless-Touchscreen. Der Touchscreen erlaubt besonders einfach RadioKomfortbedienung mit Systemline Modular Touchpanel.

stationen, Alben und Artisten auszuwählen. Die Anlage erlaubt auch das Absetzen von Befehlen an ein EIB/KNX-System, um Licht und Storen zu bedienen.

Planung + Installation einfach Natürlich müssen zuerst einmal die Zonen, Lautsprecher, Standortzentrale sowie die Art der Bedienung festgelegt werden. Daraus resultiert die Kabelführung für die Lautsprecher und fest montierte Bedienstellen. Die Installation des Systems ist sehr einfach und lässt sich mit einem Kat-5-Netzwerk vergleichen. Alle Anschlüsse sind gut bezeichnet und basieren auf RJ45- oder LSA-Plus-Anschlussklemmen. Der Programmieraufwand richtet sich nach Komfortansprüchen.

Musikserver als Audioquelle Systemline Modular hat auch einen komfortablen Musikserver im Programm. Einzigartig an diesem sind die drei separaten Audioausgänge. Somit können drei Personen in unterschiedlichen Zonen auf denselben Musikserver zugreifen und unterschiedliche Musik ab Internet, Harddisk oder CD hören. Beim Einsatz des Systemline Modular Musikserver empfiehlt sich zur Bedienung in der Zone ein Systemline Modu30 I Elektrotechnik 1/10

lar Touchpanel oder ein Wireless Touchscreen anzuschaffen. Dies bedeutet für den Endkunden viel Komfort, weil er seine Musik einfach findet und weltweit mehrere Hundert Internet-Radiostationen anwählen kann.

Kosten und Vermarktung Ceconet ist Importeur der Systemline Modular-Produkte und offizieller Distributor und arbeitet mit Bauherren, Architekten sowie Elektroplanern zusammen. Die Kosten für eine komfortable Anlage beginnen ab Fr. 3500.– und liegen damit deutlich tiefer als bei speziellen Highend-Marken. Weiter werden aber für die Planung, Installation sowie Programmierung kompetente Partner aus der Elektro- und Radio-TV-Branche gesucht. In Kürze finden die ersten Kurse «Installation und Programmierung» statt. Sollte ihr Interesse geweckt sein, besorgen sie sich die Kursdaten (peter.bachmann@ceconet.ch) oder besuchen sie die Swissbau. ❚ CECONET AG 5506 Mägenwil Tel. 062 887 27 37 www.ceconet.ch Swissbau Halle 2.0/A56


❚❚Drucklösungen für Kleinbetriebe und Heimbüros Telematik & Multimedia

Sechs praktische Farblaserdrucker Neue Farblaserdrucker produzieren schnell Texte und arbeiten sogar bei Farbdrucken erschwinglich. Dank kompakter Aussenmasse passen sie auf fast jeden Schreibtisch. Ausserdem sollen die Anschaffungs- und Verbrauchskosten akzeptabel sein. Wir prüften sechs ausgewählte Modelle für das Klein- oder Heimbüro. Rüdiger Sellin Vor ein paar Jahren hätte man noch mit gut 1500 Franken rechnen müssen, um einen Farblaserdrucker zu finden, der die Wunschliste in der Einleitung erfüllt. Doch hat der technische Fortschritt auch vor den Druckern nicht halt gemacht, sodass Einstiegsmodelle bereits bei gut 300 Franken beginnen. Das Testfeld reicht vom Oki C110 für rund 200 Franken bis hin zum Oki C5900n für rund 1000 Franken. Das Topmodell erfüllt selbst Anforderungen von Arbeitsgruppen, u. a. mit einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 32 Seiten pro Minute.

Die wichtigsten Auswahlkriterien Schnelligkeit: Schnelle Drucker werden gerne bevorzugt, wobei im Büroeinsatz das Gros der Dokumente immer noch schwarz/weiss (monochrom) ausgedruckt wird. Dabei spielt auch die grundsätzliche Drucktechnik von Farblasern eine

Dell 3110cn

Rolle. So genannte Single-Pass-Geräte übertragen alle Druckfarben in einem Vorgang auf das Papier. Bei Multi-PassVarianten hingegen rotiert jede Druckfarbe an der Bildtrommel. Erst nachdem alle Farben abgearbeitet wurden, findet die Übertragung statt. Ein derartiges Procedere kostet Zeit und erzeugt in der Regel zudem unnötig Lärm. Hohe Druckqualität: Für echte Fotoqualität sollte man sich zwar eher einen Tintenstrahldrucker zulegen, da beim Farblaser stets ein Raster sichtbar bleibt. Gleichwohl eignet sich ein Farblaser problemlos für den Ausdruck von Grafiken, PDFs oder Präsentationen. Bei monochromen Dokumenten sind hingegen Unterschiede mit blossem Auge kaum auszumachen. Hier hilft eventuell ein Probeausdruck eines bevorzugten Dokumentes auf Normalpapier im Verkaufsgeschäft. Neben der Vermeidung von Tonerspritzern sollte der Drucker die Abstände zwischen den Zeichen gleichmässig einhalten. Ausstattung: Gerade hier existieren enorme Unterschiede – etwa bei eingebauten Prozessoren, Speicherkapazitäten, Bedienfeldern, unterstützten Betriebssystemen, Anschlüssen oder dem Papiermanagement. So lohnt es sich, die technischen Daten vor dem Kauf genau zu studieren. Einerseits braucht nicht jeder Benutzer alle Merkmale, andererseits kann ein Feature wie die Ausbauoder Netzwerkfähigkeit des Druckers kaufentscheidend sein. Aufstellung und Bedienung: Zwar werden Farblaserdrucker auf den ersten Blick immer kompakter. Trotzdem sollte man den maximal zur Verfügung stehenden Platz vor dem Kauf ausmessen. Dabei sollte auch nicht die Höhe vergessen werden. Unbedingt sollte man am Wunschgerät alle vorhandenen Deckel

Dell 1320c

und Abdeckungen öffnen und nachmessen, ob der vorhandene Platz auch genügt. Zudem sollten auch die Bedienungselemente und Displays geprüft werden. Oft sind es nur scheinbar unbedeutende Details, die den Alltag erschweren oder auch vereinfachen. Toner- und Stromverbrauch: Manche Hersteller befüllen die Tonerkartuschen im Lieferumfang eines Neugeräts nicht voll (etwa wie beim Samsung CLP300n). Andere setzen nur kleinere Kartuschen ein wie oft bei HP. Der hier errechnete Seitenpreis basiert aus den Kartuschen mit der höchsten Füllmenge und berücksichtigt weitere Verbrauchsmaterialien wie Trommel oder Fixiereinheit. Auch der Stromverbrauch ist differenziert anzusehen, denn der Drucker läuft ja nicht ständig und zieht dann mehrere hundert Watt, sondern läuft überwiegend im Ruhemodus. Wichtiger sind daher die Werte im Stromspar- und Ruhemodus. Garantie und Service: Die Garantiezeiten bei Farblasern reichen von einem bis zu drei Jahren, je nach Hersteller. Für den Fehlerfall offerieren einige Anbieter einen komfortablen Reparaturservice Elektrotechnik 1/10 I 31


Telematik & Multimedia

vor Ort oder bei tiefer gehenden Reparaturen einen Hol-/Bringservice mit Austauschgerät. Dass man derartige Dienstleistungen aber nicht beim Kauf eines Billigdruckers erwarten darf, sollte klar sein. Für professionelle Anwender empfiehlt sich ausserdem eine Garantieverlängerung auf drei bis fünf Jahre, je nach Abschreibungsdauer des Geräts.

Die Drucker im Detail Dell 1320c Der 1320c für rund 350 Franken kommt mit 64 MB Arbeitsspeicher aus, eine Erweiterung ist nicht vorgesehen. Bei Treibern beschränkt sich Dell auf Windows XP, Vista, 2000 und Server 2003. AppleFreunde kommen also hier nicht zum Zuge. Auch die recht hohen Seitenkosten im Farbbereich stören ein wenig (rund 16 Rp. pro Farbblatt). Hingegen kommt die S/W-Seite auf nur 4 Rp., was recht günstig ist. Dies liegt sicherlich auch am ökonomischen Tonerauftrag, weshalb Farbdokumente zwar etwas hell ausgedruckt werden. In Farbgebung, Buchstabenschärfe und anderen Details sind die Ausdrucke aber in Ordnung. Selbst grössere Farbflächen bleiben homogen, und Tonerspritzer sind nur vereinzelt auszumachen. Etwas amüsant ist die Tatsache, dass laut Leistungsbeschreibung keine Ethernetschnittstelle vorhanden sein sollte, diese aber an der Geräterückseite gleichwohl physikalisch präsent ist. Sie muss jedoch via Schlüssel freigeschaltet werden, was rund 80.– Franken extra kostet. Immerhin lässt sich der 1320c auf diese Weise nachträglich netzwerkfähig machen. Unüblich ist das Wechseln der Tonerkassetten über die rechte Gehäuseseite, was bei der Aufstellung berücksichtigt werden muss. Der Stromverbrauch: 11,2 W im Ruhezustand und 4,8 W im Stromsparmodus. Insgesamt überzeugt der Testkandidat

Oki C110 32 I Elektrotechnik 1/10

Oki C5600n

von Dell – er ist kompakt gebaut und arbeitete im Test leise und zuverlässig ohne grosse Einbussen in der Druckqualität und im Arbeitstempo. Für den Preis bietet er ausgesprochen viel Leistung.

Dell 3110cn Der 3110cn für unter 800 Franken präsentiert sich als rechter Brocken (Masse, Gewicht) und wurde von Dell sowohl vom stabilen Aufbau als auch von der Druckleistung her als Arbeitsgruppendrucker ausgelegt. Konsequenterweise kommt er mit Parallel-Port, USB 2.0 Hi-Speed und Ethernet sowie mit üppigem 128 MB Speicher daher. S/W-Texte und -Grafiken druckt der Dell sehr schnell (30 Seiten pro Minute, in Farbe immer noch bis zu 17 Seiten pro Minute). Bei normalen Grafiken fällt die Farbgebung zwar harmonisch aus. Fotos hingegen neigen zu einem Blaustich. Die gebotene Auflösung ist durchschnittlich (600 × 600 dpi).Texte kommen zwar mit einer befriedigenden Buchstabenschärfe. Bei kleinen bis sehr kleinen Schriftgrössen hingegen lässt die Schwarzdeckung sichtlich nach. Die positive Kehrseite: Die Verbrauchskosten fallen für Farb- und S/W-Drucke sehr günstig aus, da die Tonerkartuschen wesentlich länger halten als in der Geräteklasse üblich. Auch weitere Kosten fallen im ersten Jahr nicht an, da alle Verschleissteile (Heizeinheit, Transportband und anderes) durch den Vor-Ort-Service abgedeckt sind. So errechnen sich Seitenpreise von 10,5 Rp. für die Farb- und 2,1 Rp. für die S/W-Seite. Die Seitenkosten nach Ablauf der Service-Frist verteuern sich lediglich um je einen Rappen und bleiben damit auch nach dem ersten Jahr günstig. Die Stromkosten sind dagegen leicht erhöht: 18,5 W im Ruhezustand und 9,1 W im Stromsparmodus.

Oki C5900n Der C5900n wird werksseitig mit zahlreichen Zusatztools versehen, wie man es sonst eher vom Tintenstrahlbereich kennt. So liegt dem Drucker beispielsweise Software zur Farbkorrektur oder auch zum Anpassen von Internetseiten auf das A4-Format bei. Dazu bedruckt der C5600n nicht nur das gewöhnliche A4-, sondern auch Banner-Papier bis zu einer maximalen Länge von 1,20 m. Zum Entwerfen geeigneter Vorlagen liefert der Hersteller praktischerweise ein Hilfsprogramm mit. Für den Testdruck benötigte der Farblaser etwas mehr als 2 s pro S/W-Seite und rund 4 s für eine Farbseite, was etwa doppelt so lange ist wie vom Hersteller angegeben. Anwender, die häufig feine Linien drucken müssen (Pläne etc.), werden mit diesem Drucker glücklich werden. Auch die Schärfe der Buchstaben überzeugte, da Tonerspritzer nur selten auftraten. Warnen muss man vor der Funktion «Fotomodus» im Treiber. Ist diese aktiviert, überzeichnet das Gerät den Kontrast, was ausgedruckte Bilder unnatürlich wirken lässt. Dass der Drucker im Ruhezustand 20,6 W und im Stromsparmodus immer noch 13,2 W frisst, darf heute als unnötig angesehen werden. Die Druckkosten hingegen (ca. 2,2 Rp. Pro S/W- und 14 Rp. Pro Farbseite) bewegen sich im Rahmen. Da der Oki 5900n recht stabil gebaut ist und zudem eine Ethernet-Schnittstelle bietet, erscheint er ideal als Arbeitsgruppendrucker. Die Nutzer werden sich jedenfalls am schnellen und hochwertigen S/WDruck sowie an den guten Ergebnissen in Farbe bei vertretbaren Kosten pro Seite freuen. Eine nette Dreingabe ist auch die 3-Jahres-Vor-Ort-Garantie (siehe C110). Somit geht der erhöhte Preis (unter 1000.– sFr) in Ordnung.


Dieser Drucker ist das Einstiegsmodell unter den Farblasern von Oki und auf dem Markt unter den offiziellen Angeboten aller Hersteller wohl einmalig. Der C110 für 199 Franken überzeugt mit kleiner Stellfläche und ist sehr kompakt (28 × 40 × 38 cm). Er ist daher ideal bei beengten Platzverhältnissen und eignet sich zudem für Windows- und Mac-Systeme gleichermassen. Der C110 bietet einen Speicher von 16 MB und eine Druckauflösung von maximal 1200 × 600 dpi. Er druckt bis zu 19 S/W-Seiten bzw. bis zu 4 Farbseiten pro Minute. Der Papierschacht fasst magere 200 Blatt, und der mitgelieferte Toner reicht für nur 500 Seiten – ein Gerät für Gelegenheitsdrucke also. Auch dass er ohne Ethernet und nur mit USB daherkommt, ist in Anbetracht des Preises klar. Alles in allem bietet der C110 ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis – nicht zuletzt auch wegen der 3-Jahres-Vor-Ort-Garantie, bei der ein defektes Gerät innert 24 Stunden vor Ort repariert oder ausgetauscht wird.

Samsung CLP300N Dieser Farblaserdrucker von Samsung ist erstaunlich kompakt, findet daher auf dem Schreibtisch Platz und ist dazu mit 13,7 kg auch nicht besonders schwer. Der Preis von rund 500 Franken erscheint angemessen. Da der CLP-300N mit Multi-Pass-Druckwerk arbeitet (siehe Auswahlkriterien), erstaunt das ausgesprochen leise Druckgeräusch umso mehr. Ausserdem schaltet er schnell in den Ruhemodus, was das Betriebsgeräusch weiter mindert und zudem Strom spart. Das Gerät zieht sowie im Ruheals auch im Sparmodus rund 8 W, was sehr wenig ist. Es unterstützt neben den gängigen Windows-Varianten auch die Betriebssysteme Linux und Mac-OS –

Telematik & Multimedia

Oki C110

Samsung CLP300N

das ist eher die Ausnahme. Verbindung zum PC nimmt der CLP-300N über USB 2.0 High-Speed auf, zum LAN geht es via Ethernet-Anschluss. Die Speicherausstattung ist mit 64 MB ausreichend, wobei sich der Speicher nicht erweitern lässt. Das Drucktempo ist mit 16 Seiten pro Minute (S/W) bzw. 4 Seiten (Farbe) nicht berauschend, entspricht aber dem eingesetzten Druckwerk. Die Druckqualität ist eher durchschnittlich. Farbdrucke fielen eher hell aus und hatten eine gute Detaildarstellung. Gedruckte Farbflächen zeigten jedoch Streifen. Im S/W-Modus druckte der CLP300N zwar mit sattem Auftrag, worunter aber die Abbildung feiner Linien und die Buchstabenschärfe (besonders bei kleinen Schriftgrössen) litten. Wohl verursacht durch den satten Farbauftrag liegen die Druckkosten mit 5 Rp. pro S/W- und 20 Rp. pro Farbseite hoch. Und weil auch die Leistungswerte eher mittelmässig sind, bleibt noch Verbesserungspotential.

Canon LBP5200 Der Canon für zirka 350 Franken beschränkt sich auf das Wesentliche und kommt ohne Anzeigendisplay. Extras lässt sich Canon extra bezahlen, etwa eine Netzwerkkarte für rund 360 Franken oder eine Papierkassette für etwa 200 Franken. Der LBP5200 legt sofort nach dem Einschalten und dazu geräuschvoll los. Zeit zum Hochfahren benötigt er kaum. Beim reinen Textausdruck bringt der Canon ganz akzeptable Werte, beim Farbdruck sank der Durchsatz technikbedingt spürbar. Die Farben erscheinen teilweise etwas dunkel, und Fotos kamen mit einem leichten Gelbstich. Die Buchstaben hatten stets scharf gezeichnete Ränder. Auch beim Canon lagen die Druckkosten mit 20 Rp. pro Farbseite zu hoch. Auch eine S/W-Seite liegt mit etwa 4 Rp. immer noch leicht erhöht. Zudem zeigen die Leistungsaufnahmen im Ruhe- (14,1 W) und im Stromsparmodus (13,7 W) erhöhte Werte. In der Anschaffung im Grunde ein günstiger Drucker, wird der Canon durch den Ausbau kostspielig. Er ist daher eher auf Nutzer zugeschnitten, die nur gelegentlich farbig drucken – auch wegen der hohen Druckkosten.

Fazit

Canon LBP5200

Wer häufig Texte und Pläne drucken muss, kommt um einen Farblaserdrucker nicht herum. Nutzen mehrere Personen das Gerät, muss es zwingend netzwerkfähig sein. Dabei sollte man bei häufigem Drucken die Betriebskosten im Auge behalten, denn sonst droht am Ende eine böse Überraschung. Im Vordergrund sollte jedoch die Druckqualität stehen, denn was nützt ein billiger Drucker, wenn man sich täglich über das Druckbild ärgert? z Elektrotechnik 1/10 I 33


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Neubau Portikon Nach nur 16 Monaten Bauzeit wurde im Glattpark bei Zürich das Gebäude Portikon der Hochtief Development Schweiz AG im Sommer 2009 fertiggestellt. Der Neubau im Minergie-P-Standard entspricht der Maxime des Hochtief-Konzerns, nachhaltiges Bauen zu entwickeln und zu fördern. Im Rahmen der Tage der Technik 2009 führten dort die schweizerischen Verbände für Gebäudetechnik und Facility Management die Veranstaltung «Gebäudeeffizienz – Green Buildings 2009» durch.

Portikon, das neue Bürohaus in Glattpark bei Zürich setzt mit Minergie-P-Standard auf Nachhaltigkeit und hohe Flexibilität. (Quelle: BUS-House).

Richard Staub Glattpark ist ein Areal mit wechselvoller Planungsgeschichte. Konzeptplanungen zur Nutzung des Areals als Binnenfrachthafen und später als Lufthafen für Zeppeline kamen nie zur Realisierung. Dennoch knüpft Glattpark an diese Planungshistorie an, die Strassen sind nach Pionieren der Luftfahrt benannt, und auch Portikon trägt in seinem Namen nicht nur das Element des Hafens, sondern auch das Suffix des Stadtnamens Opfikon. «Glattpark wird sich dank seiner hervorragenden städtebaulichen Konzeption und seiner Nutzungsvielfalt in den nächsten Jahren zu einem sehr attraktiven und dynamischen Standort entwickeln», so Dr. Ralf Bellm, Präsident des Verwaltungsrates der Hochtief Development Schweiz AG.

Hohe und nachhaltige Gebäudequalität Beim Neubau Portikon steht die Gebäudequalität an erster Stelle: Unter dem Leitsatz «Convenience at Work» wer-

den im Portikon bezugsfertig ausgebaute Flächen bereitgestellt, die höchste Anforderungen an Ausleuchtung, Proportion, Flexibilität, Raumklima und Akustik erfüllen und über drei Meter Raumhöhe verfügen. Bewusst durch-

Hochtief – ein weltweit tätiger Konzern 2008 war für die Hochtief AG, einer der grössten Baudienstleister der Welt, mit Hauptsitz in Essen, ein Rekordjahr. Mit mehr als 64 000 Mitarbeitern erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 19,1 Milliarden Euro. Hochtief ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB und ist überzeugt, dass «Grünes Bauen» das Vermietungspotenzial sowie die Rendite erhöht und die Betriebskosten senkt. Die Nutzer profitieren von einem positiven Lebens- und Arbeitsumfeld. Die Hochtief Projektentwicklung GmbH entwickelt seit 1991 Immobilienprojekte in einzigartigen stadtnahen oder städtischen Lagen. Das Leistungsspektrum umfasst alle Phasen eines Bauvorhabens – von der Standortsuche über Finanzie-

bricht der seit zwei Jahren in der Schweiz tätige Projektentwickler die sonst übliche Aufteilung in Grundausbau und Mieterausbau und vermietet die Mietflächen bezugsfertig ausgebaut. Dies garantiert ein einwandfreies Ineinander-

rung und Realisierung bis hin zur Vermarktung. In Deutschland gilt die Tochter der Hochtief AG als führender Innenstadtentwickler bei Büro-, Hotelund Spezialimmobilien. Als «Trader Developer», also als Investor auf Zeit, werden die Projekte mit solider Vorvermietung frühstmöglich an einen Endinvestor verkauft. Die Hochtief Development Schweiz ist seit August 2007 als hundertprozentige Tochter der deutschen Hochtief Projektentwicklung in der Schweiz aktiv. Das Unternehmen verfügt über entsprechendes Eigenkapital und Fachwissen, um in der Schweiz langfristig qualitativ überzeugende und komplexe Projekte zu entwickeln und zu vermarkten.

Elektrotechnik 1/10 I 35

Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Nachhaltig gebautes Bürogebäude – Vorzeigemodell für Green Buildings


Installations- & Gebäudetechnik

Die 1100 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach erzeugt rund 140 MWh Solarstrom pro Jahr. (Quelle: BUS-House).

greifen von Funktionen des Mieterausbaus und des Gebäudetechnik-Konzepts und damit einen erhöhten Komfort auf Mieterseite. Hochtief verfüge dafür über genug Know-how, denn 70 Prozent der Hochtief-Projekte in Europa spielen sich in diesem Bereich ab, so Ralf Bellm. Knapp 40 Prozent der Mietfläche sind von Baxter Healthcare, ein weltweit operierendes Unternehmen im Gesundheitswesen, gemietet. Inzwischen wurden weitere 40 Prozent an ein internationales Pharmaunternehmen vermietet. Portikon ist mit einer Gesamtmietfläche von 16 790 Quadratmetern, unterteilbar in Einheiten von 500 bis 10 500 m2, das grösste Minergie-P-Bürogebäude im Kanton Zürich. Es wurde im Herbst 2009 an Acron Helvetia VII Immobilien verkauft. «Nicht nur die Attraktivität des Standortes von ‹Portikon›, sondern auch die Umweltetikette der Immobilie waren Hauptargumente für die Acron AG, dieses Investment zu tätigen», erklärt Klaus W. Bender, Delegierter des Verwaltungsrates und Gründer der Acron Gruppe, «für uns sind Immobilien, die über eine gute Nachhaltigkeitsstrategie verfügen, insbesonders langfristig interessant.» Das siebengeschossige Atriumgebäude verfügt über ein Themenrestaurant und zwei Tiefgaragenebenen mit 144 Stellplätzen. Die mit Aluminiumelementen gestaltete Fassade verleiht dem Gebäude eine elegante und klar strukturierte Gestalt. Portikon öffnet sich zur Thurgauerstrasse mit einer grosszügigen Lobby. Der Empfangsbereich mündet in ein zentrales, lichtdurchflutetes Atrium, das alle Stockwerke mit Licht versorgt sowie Offenheit, Transparenz und Verbindung schafft. Im Erdgeschoss befinden sich die Besprechungs- und Konferenzräume des Hauptmieters. Ein Blickfang ist das Zeppelinmodell im Atrium. 36 I Elektrotechnik 1/10

Blick in eine Gebäudeautomations-Unterstation mit dem Produkt Priva. (Quelle: BUS-House).

Nachhaltiges Energiekonzept für Minergie-P Das nachhaltige Energiekonzept des Projektes stützt sich auf folgende Eckpunkte: Eine 1100 m2 grosse Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach er-

Gebäudeeffizienz – Green Building 2009 Unter diesem Titel und im Rahmen der Tage der Technik 2009 veranstalteten die Gebäude Netzwerk Initiative GNI, KNX Swiss und LonMark Schweiz zum zweiten Mal gemeinsam einen Event, um die Bedeutung der Gebäudetechnik und der Gebäudeautomation auf dem Weg zum Green Building aufzuzeigen. Zahlreiche Partnerverbände unterstützten die Veranstaltung am 8. November 2009 und namhafte Hersteller zeigten im Atrium von Portikon ihre Produkte wie bei einer Fachmesse. Die 170 Teilnehmer kamen – moderiert von GNI-Präsident Hans Rudolf Ris – in den Genuss von hochstehenden Vorträgen, welche die komplexen Zusammenhänge auf dem Weg zum Green Building aufzeigten. Harry Hirsch, Diederichs Projektmanagement, informierte über die Geschichte und Umsetzung des seit 2009 existierenden Labels der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Die Vereinigung zählt über 750 Mitglieder, darunter namhafte Konzerne wie die Hochtief AG sowie viele Architekten und Ingenieure. Die DGNBZertifizierung umfasst rund 60 Kriterien in sechs Themenfeldern und bewertet auch soziokulturelle und funktionale Kriterien sowie die Standortqualität. Die Zertifizierung wird zurzeit für Verwaltungs-, Retail- und Industriebauten durchgeführt, eine weitere für Umbauten ist in Vorbereitung. Ralf Bellm, Hochtief Development Schweiz, stellte den Neubau Portikon vor, wobei klar wurde, dass der Projektentwickler den grundlegenden Visionen des Konzerns folgte und den Neubau in Minergie-P weitsichtig plante, beispielsweise mit der grossen Photovoltaikanlage. Unter dem Titel «Energieeffizienz –

zeugt rund 140 MWh Solarstrom pro Jahr und stellt damit die Energie für die Gebäudekühlung bereit. Gekühlt wird über eine Turbo-Kältemaschine Quantum II mit einem COP > 5. Die Wärme wird aus dem Fernwärmenetz der Keh-

mehr als dicke Dämmplatten» zeigte Urs-Peter Menti, Leiter für Integrale Gebäudetechnik der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, dass auf dem Weg zum Green Building das «Gebäude als System» der Schlüssel zur hohen Gesamtenergieeffizienz sei. Hohe Energieeffizienz setzt also intelligente Konzepte voraus und dynamische Simulationen sind als Optimierungsinstrument für komplexe Systeme eine Notwendigkeit. Die Optimierung des Gesamtsystems müsse bereits im Entwurf und in der Konzeptphase beginnen. An den beiden Projekten Bettenhaus Stadtspital Triemli (in Planung) und der im September eröffneten Neuen Monte Rosa-Hütte zeigte er die Komplexität solcher Planungen auf. Ivo Lenherr, Professor für Bauprozessmanagement an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau, behandelte das Thema «Ressourceneffizienz». In einem Vergleich mit dem umfassenden Nachhaltigkeitskonzept von Toyota («Ein sauberes Auto soll aus einer sauberen Fabrik kommen») zeigte er das grosse Potenzial an Ressourceneffizienz beim Bauen und wie dieses durch konsequentes prozessoptimiertes Bauen genutzt werden kann. Auf dem Weg zum Green Building ist die dafür eingesetzte graue Energie ebenso wichtig wie die Betriebskosten. Die umfassenden Themen und Thesen sorgten beim anschliessenden Apéro für angeregte Diskussionen. Und Zeit, sich bei den Ausstellern über neue Produkte in der Gebäudeautomation zu informieren. Die Organisatoren planen im 2010 weitere gemeinsame Veranstaltungen rund um das Thema nachhaltiges Bauen.


www.portikon.ch www.hochtief.de www.g-n-i.ch (Referate unter Veranstaltungen, Archiv)

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richtverbrennungsanlage Hagenholz zugeführt, die Temperierung der Büroräumlichkeiten erfolgt sanft über eine Betonkernaktivierung in Kombination mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Selbstverständlich können die Nutzer die Fenster (3-fach-Verglasung, U-Wert 0,78 W/qmK) für natürliche Frischluft trotzdem öffnen. Beim Bau von Portikon kamen einheimische Materialien zum Einsatz: So bestehen zum Beispiel die Bodenbeläge im Eingangsbereich und im Atrium aus Tessiner Gneis. Ein weiterer nachhaltiger Aspekt: Die Fassade besteht aus rezyklierten Aluminiumelementen. Ein Expertenteam begleitete überdies den Bau des Portikons aus elektrobiologischer Sicht. Dadurch werden unerwünschte Ströme durch gezielte Erdung abgeleitet und Magnetfelder abgeschirmt. Als Gebäudeautomationssystem wurde das Produkt Priva eingesetzt, deren Komponenten untereinander und mit der Managementstation über Ethernet kommunizieren. Über entsprechende Schnittstellen werden Subsysteme integriert: Die Sonnenschutzsteuerung, die Durchgangsbeleuchtung sowie die Zonenventile der thermoaktiven Decke kommunizieren über KNX, wodurch eine vereinfachte Busverkabelung der Aktorik und Sensorik in den Korridorbereichen erreicht wurde. Messpunkte für das Energiecontrolling werden per M-Bus erfasst und den Priva-Unterstationen übergeben. Die Ausschreibung für das Facility Management des Neubaus gewann die Hochtief Facility Management Schweiz AG, die ebenfalls seit kürzerer Zeit als Teil des Hochtief-Konzerns in der Schweiz tätig ist, wobei beide Unternehmungen grundsätzlich unabhängig voneinander operieren. «Die Entwicklungsund Bauphase dauert zwei bis drei Jahre, die Betriebsphase jedoch dreissig bis vierzig Jahre. Deshalb ist ein früher Einbezug des Facility Managements in der Projektphase ein grosser Vorteil», erklärt Ralf Bellm.

Für die Zonenventile der thermoaktiven Decken, die Sonnenschutzsteuerung sowie die Durchgangsbeleuchtung wurde KNX eingesetzt, welches über entsprechende Schnittstellen mit dem Gesamtsystem kommuniziert. (Quelle: BUS-House).

Tage der Technik zu «Energieeffizienz – Green Building 2009» im Atrium von Portikon. (Quelle: GNI).

Diskussionen und Produktausstellung für nachhaltiges Bauen. (Quelle: GNI).. Elektrotechnik 1/10 I 37


Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Wago-Applikationsbericht «Airport Hotel Basel»

Störungen gezielt melden Je umfangreicher die technische Ausstattung eines Gebäudes oder Industrieobjekts, desto aufwendiger gestaltet sich die Überwachung. Gewerkeübergreifende Störmeldesysteme helfen den Nutzern, die Übersicht zu behalten und informieren Servicemitarbeiter auf allen Kanälen mit Displays, Pagerruf und SMS. Modulare Ethernet- und Feldbuskomponenten fungieren als universelle Schnittstelle. Theorie und Praxis der Störmeldung lässt sich in jedem Büro beobachten. Wenn der Kopierer meldet: «Stau im Sorter» oder «Toner fehlt» meldet, fragt sich, wer kann den Schaden interpretieren und beheben? Auch bei komplexer Technik in Gebäuden ist ein Experte nicht immer greifbar, der z. B. die Störungsmeldung an der Heizung einschätzen und die Ursache beheben kann. Problematisch ist, wenn nur ein Display am Schaltschrank BetriebszuAirport Hotel in Basel

stände im Klartext anzeigt. Ohne einen Leser bleibt dies «die teuerste Kellerbeleuchtung der Welt», so der Stossseufzer eines Anwenders.

Vollautomatischer Wächter Dafür zu sorgen, dass Störungen tatsächlich gemeldet werden, hat sich die APS Systems AG aus Niederbuchsiten im Kanton Solothurn auf die Fahnen geschrieben. Sie entwickelt und produziert die Störmeldesysteme nicht nur, son-

dern vertreibt sie auch weltweit; rund zwei Drittel der Produkte und Systeme werden exportiert. Das Flaggschiff der APS-Produktlinie ist das Störmeldesystem TS 400. Es besteht aus einer zentralen Steuereinheit, dem Anzeige- und Bedienmodul «Bias 400» und aus mehreren Wago-Feldbusknoten mit Ethernet Controllern. Am Bias 400 informiert eine Textanzeige über alle aktuellen Betriebs- und Störmeldungen. Ausserdem können dort Alarme quittiert und ältere Meldungen abgerufen werden, die in der CPU als Logfiles abgespeichert sind. Alle Meldungen können per Protokolldrucker oder Pop Up-Meldung auf PCs angezeigt und als E-Mail, Fax, SMS, Sprachoder Pager-Meldung an vordefinierte Gruppen versandt werden. Für Pager nutzt das TS 400 das ESPA 444 Protokoll. Dieses Protokoll wurde von der ESPA, der European Selective Paging Manufacturers’ Association spezifiziert, um Text-Nachrichten zu einem PagerSystem über eine RS232-Schnittstelle zu senden. Neben der Bedienung über Bias 400 und lokale PCs besteht natürlich auch der Fernzugriff via Internet.

Augen und Ohren für Aufpasser Das Potenzial des Systems lässt sich nur mit einer umfassenden Anbindung an die technischen Anlagen eines Objekts voll ausschöpfen. Hier entschied sich die APS Systems AG für das Wago-I/OSystem. Mit seinen vielfältigen Ein- und Ausgängen für die unterschiedlichsten Standards und Spannungen, die in einem Feldbusknoten beliebig kombiniert werden können, bietet es für jede Anwendung die richtige Schnittstelle. Zur Kommunikation mit der zentralen Steuereinheit ist jeder Knoten mit einem Ethernet-Controller ausgestattet. Die Verbindung per Switch kann über die vorhandene IT-Infrastruktur erfolgen. Die Steuereinheit kann 128 Knoten ver38 I Elektrotechnik 1/10


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walten, die wiederum über bis zu 2040 digitale oder 1020 analoge Ein- und Ausgänge verfügen können. Das Vorgängermodell TS 200 war deutlich grösser und erforderte höheren Verdrahtungsaufwand. Konfiguriert wird die Anlage mittels Browser entweder direkt an der CPU oder Rechner im Netzwerk. Der Bekanntheitsgrad und damit die Akzeptanz von Wago ist in der Schweiz sehr hoch. Vor zwei Jahren wurden die ersten Testanlagen installiert, inzwischen ist das Konzept so ausgereift, dass APS Systems AG auch ins Ausland exportiert.

Das Anzeige- und Bedienmodul lässt sich dank seiner flachen Bauweise unauffällig und trotzdem gut erreichbar installieren.

Das Airport Hotel Eines der Schweizer Referenzobjekte von APS ist das Airport Hotel in Basel, ein Haus der gehobenen Klasse, das unmittelbar neben dem bereits vorhandenen Grand Casino Basel errichtet wurde. Entsprechend wandlungsfähig hat die bekannte französische Innenarchitektin Sybille de Margerie das Design des Hauses gestaltet, das sowohl Geschäftscharakter als auch Casinoglamour widerspiegeln muss. Eine weitere Be-

sonderheit sind mehrere behindertengerechte Zimmer, die unter anderem über Notruffunktionen im Zimmer selbst und im Bad verfügen. APS hat hier ihr Störmeldsystem TS 400 integriert. Es erfasst die gesamte Gebäudetechnik: Heizung, Klima, Lüftung, Unterverteilungen, Kühlgeräte im Küchenbereich sowie die speziellen Alarme aus den Behindertenzimmern.

Viele Datenpunkte auf engstem Raum mit Wago-I/O-System, mittlere Schiene rechts.

Die Überwachung der Technik ist lückenlos, selbst ausgelöste Sicherungen werden erfasst. Ausserdem verfügen viele Geräte über einen potenzialfreien Kontakt, der bei einem vorwählbaren Grenzwert auslöst. Die Alarme werden sowohl als Textmeldung an der Rezeption ausgegeben als auch als Sprachmeldung per Modem versandt. Speziell für die Behindertenzimmer ist so sichergestellt, dass stets ein kompetenter Helfer im Hotel oder im Casino informiert wird. Zwei Knoten mit jeweils etwa 60 Einund Ausgängen decken den gesamten Meldebedarf des Airport Hotels ab. Mit der Zentrale und dem Bedienfeld kommunizieren sie über das hausinterne Ethernet-Netzwerk, da der Betreiber keine Einwände gegen eine Mitbenutzung der IT-Infrastruktur hatte. Die Freiheit bei der Standortwahl erleichterte auch die Realisierung. Die Planungsphase war naturgemäss lang, erforderte aber nur zwei Sitzungen mit dem Architekten und dem Elektriker. Angeschlossen war die Anlage in weniger als drei Wochen, die Inbetriebnahme erforderte nur zwei Tage. Nachträglich wurde sogar noch eine Fernwartung integriert. Damit sind kleine Änderungen per Fernwartung möglich. Wenn sich z. B. die Handynummer für eine Alarmierung ändert, ist dies vom Büro aus in einer Minute aktualisiert. Dank seiner Vielzahl an Ein- und Ausgängen und seinem modularem Aufbau konnte mit dem Wago-I/O-System die Wandlungsfähigkeit des TS 400 voll ausgenutzt werden und der Betreiber erhielt eine kostengünstige Lösung. z WAGO CONTACT SA 1564 Domdidier Tel. 026 676 75 86 www.wago.com Elektrotechnik 1/10 I 39


Energie & Elektrotechnik

❚❚Wahl der geeigneten Energietransportverbindungen beim Bau von Industrieanlagen

Power über Stromschiene oder Kabel? Die Problemstellung ist dabei immer die Gleiche. Grosse Leistungen und die damit verbundenen grossen Stromstärken müssen von einer Niederspannungs-Hauptverteilung in einer Trafostation zu einer Unterverteilung «transportiert» werden. Marcel Schöb Der Energiebedarf in Industrieanlagen steigt ständig an. Gleichzeitig müssen die verschiedenen Anlagenteile in immer kürzerer Zeit erschlossen werden. Durch die gültigen Normen (NIN usw.) sind dabei klare Richtlinien gegeben. Für Verteilnetze und Energietransport steht zudem immer weniger Platz zur Verfügung. Leitungskanäle und Steigtrasse werden ständig kleiner, beziehungsweise werden für mehrere Medien benutzt. Welches also ist das ideale Energietransportsystem?

Stromschiene oder Kabel? Grundsätzlich kann der Energietransport mit Kabelverbindungen erfolgen, welche in entsprechende Kabeltrassen verlegt werden. Je nach Querschnitt und Netzanforderungen kommen dabei Kabel mit vier oder fünf Leitern (3LNPE oder 3LPEN) zum Einsatz. Bei grösseren Querschnitten werden sogenannte Einzelleiter eingesetzt, bei grossen Querschnitten sogar pro Leiter mehrere Ein-

1 40 I Elektrotechnik 1/10

zelleiter. Dabei ist die Festlegung des Querschnittes von vielen Faktoren abhängig. Diese bilden die Berechnungsgrundlagen für die Querschnittsbestimmung nach den gültigen Normen (NIN usw.). Weiter sind die Verlegevorschriften der Kabel- bzw. Einzelleiterlieferanten zu beachten (Biegeradien, Verarbeitungstemperaturen usw.). Alle diese Rahmenbedingungen führen schnell dazu, dass Energietransportleitungen in mindestens ein bis zwei Kanaltrassen von 500 bis 600 mm Breite verlegt werden müssen. Als Alternative zu diesen Kabelverbindungen stehen seit Jahren Stromschienensysteme von verschiedenen Herstellern (z. B. Lanz Oensingen AG) zur Verfügung. Bei der Auslegung von Stromschienenverbindungen als Energietransportsystem gelten dieselben Normen und Bedingungen, wie beim Erstellen von Verbindungsleitungen. Dabei liegen Vorteile wie die Abmessungen sowie die verschiedenen Möglichkeiten der Verlegung auf der Hand. Die Wahl des richtigen Energietransportsys-

2

tems ist im Wesentlichen von folgenden Punkten abhängig: • Anforderung der angeschlossenen Verbraucher • Verfügbarkeit, Sicherheit • Örtliche Gegebenheiten • Grösse der Nennströme • Montagemöglichkeiten und -bedingungen • Kosten Ein Energietransportsystem erfordert grundsätzlich eine sehr hohe Verfügbarkeit. Kein Betrieb kann sich Unterbrüche und die damit verbundenen Betriebs- und/oder Produktionsausfälle leisten. Diese Anforderung kann mit den heutigen Systemen, sowohl mit einer Kabel- als auch mit einer Stromschienenverbindung erfüllt werden. Die örtlichen Gegebenheiten spielen bei der Wahl des Transportsystems eine wichtige Rolle. Die Variante Kabel beansprucht wesentlich mehr Platz als die Stromschiene. Eine 5-Leiter-Stromschiene (Kupfer) für einen Nennstrom von 1510 A hat dabei Abmessungen von


1 Stromschienen auf engstem Raum. 2 Linienführung auf engem Raum. 3 Direktanschluss auf einem Notstromgenerator. 4 Direktanschluss auf einem Leistungsschalter. 5 Kabelendkopf.

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Energie & Elektrotechnik

ca. 88 ×120 mm (b × h). Eine Verbindungsleitung für den gleichen Nennstrom mit Kabeln ausgeführt, benötigt wesentlich mehr Platz. So können mit der oben beschriebenen Stromschiene bei allen Richtungsänderungen 90°-Winkel/-Bögen ausgeführt werden. Kabelverbindungen erfordern grosse Bögen oder entsprechend grosszügige T-Stücke. Stromschienen für den Energietransport kommen dabei ab Stromstärken von ca. 430 A (Alu) bzw. 600 A (Kupfer) zum Einsatz. Bei diesen Stromstärken beginnt das Lieferprogramm der meisten Lieferanten. Durch Parallelführung von mehreren Schienen kann Strom über mehrere Tausend(!) Ampere übertragen werden. Bei diesen Grössen werden kaum mehr Kabel für den Energietransport eingesetzt. Dem gegenüber wird bei Stromstärken unter 350 A kaum jemand eine Stromschiene als Energietransportmittel einsetzen, denn sie wären in diesem Bereich massiv überdimensioniert. In vielen Industrieanlagen sind Umund Erweiterungsbauten bei laufendem Betrieb oder nur mit wenigen Unterbrüchen durchzuführen. Dies bedeutet eine Erschwernis bei der Erstellung/ Montage der Leitungen. Je nach Situation sind die Leitungen etappenweise (je nach Bauablauf und Fortschritt) zu erstellen. Hier liegt ein weiterer grosser Vorteil der Stromschiene. Sie kann an Orten montiert werden, an denen nach der Montage keine Zugänglichkeit mehr gewährleistet sein muss. So können diese in Leitungstrassen oder Steigzonen ganz hinten bzw. ganz oben montiert werden. Eine Montage in einzelnen Etappen ist ebenfalls problemlos möglich, sind doch die einzelnen Schienenstücke max. 3000 mm lang. Eine Kabelverbindung, die in Etappen erstellt wer-

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den muss, ist problematischer. Jeder Elektroinstallateur kennt die Situation, wo schwere und unflexible Leiter in Kanaltrassen verlegt werden, die schlecht zugänglich sind oder sich auf grosser Höhe befinden. Sollten diese Kabel noch über, unter oder durch andere Medienleitungen eingeschlauft werden, steigt der Zeit- und Personalaufwand massiv an und die Kosten für diese Verbindungsleitung schnellen in die Höhe. Kabel wie auch Stromschienen sind sowohl mit Kupfer- wie auch mit Alumi-

niumleiter erhältlich. Diesem Umstand ist vor allem bei unterschiedlich steigenden Rohstoffpreisen Beachtung zu schenken. Die Kupferpreise sind in rund zwei Jahren stark angestiegen, die Aluminiumpreise dagegen haben sich bei Weitem nicht so stark und vor allem nicht so schnell erhöht. Am Anfang und Ende jeder Leitung ist diese an den dafür vorgesehenen Anschluss-/Abgangsstellen anzuschliessen. Beim Kabel kommen dabei die bekannten Kabelschuhe zum Einsatz, die je

4 Elektrotechnik 1/10 I 41


Energie & Elektrotechnik

nach Stromstärke gepresst bzw. aufgeschossen werden. Bei den Stromschienen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nach Anschlusspunkt gibt es Anschlusselemente, welche auf die genauen Abmessungen hergestellt werden. Die Verbindung zwischen Anschlusselement und Anschlusspunkt (z. B. Klemmen auf einem Leistungsschalter) erfolgt dabei mit hochflexiblen Anschlussbändern. Breite und Querschnitt der Bänder werden dabei entsprechend der Bemessungsstromstärke festgelegt. Je nach Situation können aber auch sogenannte Kabelköpfe hergestellt werden. Das heisst, am Ende der Stromschiene werden Kabelschwänze an die Schiene vergossen und diese mit derselben Anschlusstechnik wie bei Kabeln an die Anschlussklemmen angeschlossen.

Kostenvergleich Ein allgemein verbindlicher Kostenvergleich aufzustellen, ist nicht möglich. Konkrete Vergleiche der Kosten in verschiedenen Objekten haben aber gezeigt, dass die Kabelverbindung mit den dazu gehörenden Kabeltrassen immer teurer abschneidet als die Stromschiene. In nur einem Berechnungsfall waren die Kosten für die Kabelverbindung gleich wie diejenigen für die Stromschienen,

[A] [Hz]

HE5-Cu HE6-Al 1510 1600 50 50

[V]

1000

1000

[V]

1000

1000

[µΩ/m] [µΩ/m] [µΩ/m] [µΩ/m]

35.5 45.9 34.6 57.5

30.7 38.4 27.4 47.2

[kA] [kA]

130 62

105 50

[W/m]

314

295

[mm2] [mm2] [mm2]

584 584 584

944 944 944

[mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [kg/m]

87.6 120 140 130 360 37.39

87.6 180 140 190 360 31.78

* Bemessungsströme für DC-Betrieb, 60 Hz und andere Frequenzen sind mit dem Hersteller abzuklären).

42 I Elektrotechnik 1/10

Technische Daten Jeder Lieferant und Hersteller von Stromschienen hat verschiedene Grössen/Typen und die dazugehörenden technischen Daten. Die Tabelle 6 bietet einen Überblick der technischen Daten von Stromschienen (Kupfer und Alu), die mit ca. 1600 A belastet werden können. Beide Typen sind in der Schutzart IP 68 ausgeführt.

EMV und Stromschienen

6 T echnische Daten einer Stromschiene für 1600 A von Lanz Oensingen AG. Schienentyp Bemessungsstrom In Bemessungfrequenz* F BemessungsbetriebsUe spannung BemessungsisolationsUi spannung Mittlere Widerstandsbeläge Wirkwiderstand bei 20 °C R20 R1 Wirkwiderstand bei In Blindwiderstand bei 50 Hz X1 Z1 Impedanz bei In Kurzschlussfestigkeit Bemessungsstossstrom Ipk Bemessungskurzzeitstrom ICW Max. 3-phasige Verlustleistung Bei symmetrischem Strom In Leiterquerschnitte Aussenleiter L1, L2, L3 Neutralleiter Schutzleiter Schienenabmessungen Schienenbreite Schienenhöhe Kupplungsbreite Kupplungshöhe Kupplungslänge Gewicht 5-Leiterschiene

wobei nur die Erstellungskosten für das Kabeltrasse mit den dazugehörenden Kabeln und die Stromschiene verglichen wurden. Die Ausschreibung erfolgte dabei getrennt nach beiden Arten und wurde entsprechend von verschiedenen Wettbewerbsteilnehmern angeboten. So war sichergestellt, dass diese Preisvergleiche auf aktuellen Marktpreisen und zu aktuell gültigen Metallpreisen basieren. So kann dem Bauunternehmen ein Preisvergleich vorgelegt werden, der für sein Objekt und die dort herrschenden Bedingungen absolut verbindlich ist. Der Aufwand zur Ausschreibung von beiden Varianten ist gering, denn heute stehen Ausschreibungsinstrumente zur Verfügung, mit denen sich die beiden Arten schnell und ohne grossen Mehraufwand in einem Leistungsverzeichnis erstellen lassen.

Bei den meisten Anbietern sind Stromschienen aus Aluminium oder Kupfer auch mit hochwirksamer magnetischer Abschirmung lieferbar (Einhaltung/Erfüllung der NISV). Der äusserst kompakte Schienenaufbau mit kleinstmöglichen Leiterabständen ist nach EMVKriterien ideal und garantiert eine minimale Magnetfeldabstrahlung. Der hohe Schutzgrad von IP54 bzw. IP68 bleibt auch bei der geschirmten Version erhalten. Untersuchungen und Messungen von Lanz Oensingen AG haben ergeben, dass bei 3-phasigen Stromschienen, mit einem Bemessungsstrom von 3175 A, der Grenzwert von 1 µT in einem Abstand von 1 m zur Schienenmitte nicht überschritten wird. Dies sowohl bei den Schienenelementen wie auch bei den Kupplungsstücken. Lanz Oensingen AG garantiert die Einhaltung dieser Werte. Fehler durch ungünstige oder falsche Anordnung der Kabeleinzelleiter bei der Installation von Kabelanlagen können so ausgeschlossen werden. Führen doch bei Kabelanlagen kleinste Unregelmässigkeiten bei der Verlegung zu örtlich erhöhten Magnetfeldabstrahlungen. Bei den meisten Lieferanten weisen die

7 7 Formstück einer abgeschirmten Stromschiene.

geschirmten und ungeschirmten Stromschienen die gleichen Abmessungen auf, was eine Kombination der beiden Typen zulässt. So muss unter Umständen nicht die gesamte Leitung in abgeschirmter Ausführung erstellt werden, was entsprechende Investitionskosten einspart. Niederfrequente Magnetfelder können nicht nur gesundheitsschädliche Einflüsse auf den Menschen haben, sondern sie können auch technische Einrichtungen stören, beispielsweise in Krankenhäusern, Rechenzentren usw., wo sich hochempfindliche Geräte in unmittelbarer Umgebung von Energieverteilanlagen befinden. Während Messsysteme mit empfindlichen Sensoren bereits durch magnetische Felder im Nano-Tesla-Bereich (nT) gestört werden können, liegt der Schwellenwert bei konventionellen PC-Bildschirmen im Bereich von wenigen µT. Kann die Störfestigkeit der betroffenen elektronischen Geräte und Apparate nicht durch einfache Massnahmen am Gerät selber verbessert werden, sind geeignete Massnahmen an der Störquelle, das heisst an der Stromschiene umzusetzen (geschirmte Version der Stromschienen).

Fazit Aufgrund dieser Ausführungen liegen die Vorteile bei der Stromschiene. Für die richtige Wahl sollte jedoch jede Projektsituation genau geprüft und entsprechend geklärt werden. Die Tabelle 8 auf www.elektrotechnik.ch zeigt die Vorund Nachteile der jeweiligen Transportart und hilft bei der Beurteilung der jeweiligen Projektsituation. Stromschienenprogramme und -typen für den gesamten Spannungsbereich (0.25 kV bis 250 kV) sind im Markt erhältlich, meistens von einem Lieferanten aus einer Hand. z


Installations- & Gebäudetechnik

❚❚Nicht nur dämmen – auch automatisieren

Gebäudeautomation spart Energie Der Energieverbrauch in Gebäuden ist weltweit im Steigen begriffen, beeinflusst in grossen Agglomerationen sogar das lokale natürliche Klima und prägt auch die Luftqualität. Dies müsste nicht zwingend so sein, denn durch kluge architektonische und bauphysikalische Lösungen, ergänzt durch eine intelligente Gebäudeautomation kann der Energieverbrauch in Gebäuden massiv reduziert werden. Hans R. Ris In der SIA 386/110 Energieeffizienz von Gebäuden (entspricht SN EN 15232) werden Konventionen und Verfahren zur Abschätzung der Auswirkungen von Gebäudeautomationssystemen und Massnahmen von technischen Gebäudemanagements auf die Energieeffizienz und den Energieverbrauch von Gebäuden beschrieben.

Die Tatsache, dass der weltweite Energieverbrauch zu einem zunehmenden Eintrag von Treibhausgasen in die Atmosphäre führt und dies mit einer Klimaänderung korreliert, wie an der Welt-Klimakonferenz in Kopenhagen kürzlich protokolliert wurde. Gerade die gegenwärtige Wirtschaftsflaute könnte dazu führen, dass die Klimavereinbarungen Papiertiger bleiben.

Energetischer IST-Zustand Betrachtet man den Primärenergieverbrauch in Europa, so erkennt man, dass der grösste Anteil in den Gebäuden umgesetzt wird: • Gebäude • Industrie • Transport

41% 31% 28%

1 1 Energie sparen im Gebäude. Nicht nur das Dämmen der Wände spart Energie. Auch der intelligente Betrieb der HLKSE-Systeme durch ein integriertes Gebäudeautomationssystem kann den Energieverbrauch in Wohn- und Geschäftsbauten beträchtlich senken, wie zum Beispiel im Berner Einkaufszentrum Westside. (Quelle: Architekturfotografie Gempeler, Bern). Elektrotechnik 1/10 I 43


Installations- & Gebäudetechnik

2

2 Endenergieverbrauch 2008 250 Mia. kWh. Relativer Anteil ausgewählter Verwendungszwecke. Für gebäudetechnische Anwendungen werden rund 48% verbraucht. (Quelle: BFE).

3

3 Brenn- und Treibstoffverbrauch 2008 prozentuale Anteile. Gut die Hälfte wird für gebäudetechnische Anwendungen verwendet. (Quelle: BFE).

4

4 Elektrizitätsverbrauch 2008 58,7 Mia. kWh, prozentualer Anteil der Verwendungszwecke. Gut 42% wird für gebäudetechnische Anwendungen eingesetzt. (Quelle: BFE).

Es überrascht nicht, dass in der Schweiz die Verhältnisse ähnlich sind, wie Bild 1 zeigt. Im Jahr 2008 betrug der Schweizerische Gesamtenergieverbrauch 250 Mia. kWh. Die gebäuderelevanten Anteile wie Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung HLK, I&K betragen zusammen 48%, also praktisch die Hälfte des Gesamtenergieverbrauchs. Auffallend sind die Wärmeanwendungen, die zusammen über 40% betragen. Dass in diesem Umfeld Energiespargedanken zwingend sind, ist einleuchtend. Wärme generieren wir in der Schweiz mehrheitlich mit flüssigen und gasförmigen Brennstoffen, wie Bild 2 zeigt. Für Raumwärme und Warmwasser benötigten wir 2008 genau die Hälfte der gesamten Treib- und Brennstoffe. In der Gebäudetechnik liegt daher ein enormes Sparpotenzial brach. Betrachtet man den Elektrizitätsverbrauch in Bild 3 für sich allein, so betragen die gebäuderelevanten Anteile (Raumwärme, Warmwasser, Beleuchtung, HLK und I&K) gut 42%. Innerhalb dieser Gruppe fällt vor allem die Beleuchtung mit 13,3% auf. Blickt man nur auf Dienstleistungsgebäude, so sind es sogar gut 24%. Haustechnikplaner und -installateure haben es in der Hand, durch intelligente Planung und Vernetzung der Systeme den Energieverbrauch in Gebäuden massiv zu senken.

Vorschriften, Normen, Labels

5 44 I Elektrotechnik 1/10

5 GEAK Gebäudeenergieausweis der Kantone. (Quelle: GEAK).

Nicht alles läuft freiwillig. Gewichtige Stossrichtungen werden häufig mit Gesetzen, Vorschriften, Normen und Labels unterstützt. So sind zum Beispiel gemäss Bundesverfassung die Kantone zuständig, MuKEN Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich aufzustellen, die in den Jahren 2009 und 2010 umgesetzt werden. So unter anderem die Zielvorgabe «Minergie ohne Komfortlüftung», aber auch Angaben über den U-Wert von Einzelbauteilen, den g-Wert von Fenstern, den maximalen Heizwärmebedarf oder den Höchstanteil nicht erneuerbarer Energien für Raumheizung und Warmwasser. Normen gelten als Regeln der Technik und sind Teil des Privatrechts. Sie müssen explizit oder stillschweigend vereinbart werden und sicherstellen, dass der Bauherr ein Bauwerk erhält, das die allgemeinen Anforderungen erfüllt. Neben Anforderungen können Normen Berechnungsverfahren enthalten, die dann für behördliche Auflagen verbindlich sind. Normen können aber auch über behördliche Vorschriften hinausge-


6 Europäische Norm EN 15232: Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation durch Gebäudemanagement.

hen. In Gerichtsfällen werden sie häufig zu Rate gezogen. Bekannte Normen sind zum Beispiel • SIA 380/1 Thermische Energie im Hochbau • SIA 380/4 Elektrische Energie im Hochbau • SIA 382/1 Lüftungs- und Klimaanlagen • SIA 386/110 Energieeffizienz von Gebäuden (entspricht SN EN 15232) Labels können höhere oder umfassendere Anforderungen als Vorschriften definieren. Dies können eingetragene Marken, Zertifizierungsverfahren oder Reglemente sein. Sie erheben keinen Rechtsanspruch auf Beurteilung und müssen nicht generell anwendbar sein. Ein bekanntes Label ist Minergie, wo zum Beispiel die maximal zulässige Energiekennzahl für Raumwärme, Warmwasser und Lüftung/Klimatisierung oder politische Gewichtungsfaktoren für Energieträger definiert werden. Der eingeführte GEAK (GebäudeEnergieausweis der Kantone (Bild 4) soll Transparenz im Immobilienmarkt schaffen, indem er den Energieverbrauch einer Liegenschaft sicht- und begreifbar macht, sodass dieser zu einem Kauf- bzw. Mietkriterium werden kann. Aus energiepolitischer Sicht öffnet sich bei der Einführung von Energieausweisen für Gebäude die Chance zur Auslösung von dringend nötigen, energietechnischen Sanierungen bestehender Gebäude.

SN EN 15232 = SIA 386/110 Energieeffizienz von Gebäuden Die Europäische Norm SN EN 15232 (= SIA 386/110) liefert eine Anleitung dazu, wie Gebäudeautomationssysteme (GASysteme) und Massnahmen des Technischen Gebäudemanagements (TGM) auf die Energieeffizienz und den Energieverbrauch von Gebäuden angewendet werden können. Mit der Norm lassen sich auch Energieeinsparfaktoren abschätzen, die im Zusammenhang mit der Energiebewertung verwendet werden können. Die SN EN 15232 (Bild 5) berücksichtigt die Tatsache, dass mit GA- und TGMSystemen der Energieverbrauch verringert werden kann. Die Verfahren können für bestehende Gebäude und für die Planung neuer oder renovierter Gebäude angewendet werden. Einzelanlagen und Systeme der Gebäudeautomation (GA) ermöglichen wirksame Regelungsfunktionen von Geräten für Heizung, Lüftung, Kühlung, Trinkwassererwärmung und Beleuchtung usw. mit dem Ergebnis einer erhöhten betrieblichen Effizienz und Energieeffizienz. Komplexe und integrierte Energieeinsparfunktionen und -programme können in Abhängigkeit von den Nutzenbedingungen auf der Grundlage der tatsächlichen Nutzung eines Gebäudes erarbeitet werden, wodurch unnötiger Energieverbrauch und unnötige CO2-Emissionen vermieden werden können. Die Funktionen des Technischen Gebäudemanagements (TGM) liefern

Als Gebäudeautomation bzw. Gebäudeautomatisierung wird die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in Gebäuden bezeichnet. •GA Gebäudeautomation (Building Automation and Control, BAC): Bezeichnung der Produkte, Software und technischen Dienstleistungen für die automatische Steuerung und Regelung, Überwachung und Optimierung, für das menschliche Eingreifen und das Management, mit deren Hilfe die Gebäudeausrüstung energieeffizient, wirtschaftlich und sicher bedient werden kann. •GA-System Gebäudeautomationssystem (Building Automation and Control System, BACS): System, das alle Produkte und technischen Dienstleistungen für die automatische Steuerung und Regelung (einschliesslich Verriegelung), Überwachung, Optimierung, Bedienung, für das menschliche Eingreifen und das Management umfasst, mit deren Hilfe die Gebäudeausrüstung energieeffizient, wirtschaftlich und sicher bedient werden kann. •Integriertes Gebäudeautomationssystem: Dies ist kompatibel zu einem oder mehreren festgelegten Gebäudeautomations-Geräten/Systemen anderer Hersteller und kann mit diesen über ein offenes Datenkommunikationsnetzwerk oder Schnittstellen verbunden werden. •GM Gebäudemanagement oder Gebäudemanagementsystem GMS (Building Management, BM): Gesamtheit der mit dem Management, dem Betrieb und der Überwachung von Gebäuden (einschliesslich Anlagen und Installationen) verbundenen Leistungen. Das Gebäudemanagement kann Teil des Facility Management sein. •TGM Technisches Gebäudemanagement (Technical Building Management, TBM): Übt die Wechselbeziehungen aus zwischen den verschiedenen Disziplinen und Gewerken, mit dem Betrieb und dem Management von Gebäuden und gebäudetechnischen Anlagen mit in Zusammenhang stehenden Prozessen und Dienstleistungen. Sie umfassen zum Zwecke der optimierten Wartung und des optimierten Energieverbrauchs die gesamte technische Gebäudeausrüstung, wie zum Beispiel die Heizung, Lüftung und Klimaanlagen (HLK), über Beleuchtung und Nutzung des Tageslichts, Sicherheitsmassnahmen, Elektroenergieanlagen, Energieüberwachung und Energiemessung mit Verbrauchszählern bis zu den Dienstleistungen, einschliesslich Kommunikation und Wartung sowie bis hin zum Gebäudemanagement.

als Teil des Gebäudemanagements (GM) Informationen zum Betrieb, zur Wartung, zu den Gewerken und zum Elektrotechnik 1/10 I 45

Installations- & Gebäudetechnik

6


Installations- & Gebäudetechnik

GA-Effizienzklassen

GA-System-Effizienz

A

Hochenergieeffizientes GA-System und TGM

B

Höherwertiges GA-System und TGM

C

Standard GA-System (Standardwert)

D

Nicht energieeffizientes GA-System

Tabelle 7  GA-Effizienzklassen gemäss SN EN 15232 = SIA 386/110.

Regelung der Beleuchtung Regelung entsprechend der Belegung 0 Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter

GA-Effizienzklassen Wohngebäude Nicht-Wohngebäude D C B A D C B A

1

Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter + zusätzliches automatisches Ausschaltsignal 2 Automatische Feststellung; automatisches Einschalten/Dimmen 3 Automatische Feststellung; automatisches Einschalten/automatisches Ausschalten 4 Automatische Feststellung; manuelles Einschalten/manuelles Dimmen 5 Automatische Feststellung; manuelles Einschalten/automatisches Ausschalten Regelung des Tageslichteinfalles 0 Manuell 1 Automatisch

Tabelle 8  GA-Effizienzklassen für Automatische Steuerungen und Regelung (Beispiel Beleuchtung).

Hausautomationssystem Gebäudeautomationssystem 0 1 2

Keine Hausautomation Kein Gebäudeautomationssystem Zentrale Anpassung des Haus- und Gebäudeautomationssystems an die Bedürfnisse der Nutzer: z. B. Zeitplan, Sollwerte Zentrale Optimierung des Haus- und Gebäudeautomationssystems: z. B. Abstimmen der Regeleinrichtungen, Sollwerte …

GA-Effizienzklassen Wohngebäude Nicht-Wohngebäude D C B A D C B A

Tabelle 9  GA-Effizienzklassen für Haus- oder Gebäudeautomationssysteme GA.

Technisches Haus- und Gebäudemanagement Feststellung von Fehlern der haus- und gebäudetechnischen Anlagen und Unterstützung der Diagnose dieser Fehler 0 Nein 1 Ja Angabe von Informationen zum Energieverbrauch, zu den Innenraumbedingungen und zu Möglichkeiten der Verbesserung. 0 Nein 1 Ja

GA-Effizienzklassen Wohngebäude Nicht-Wohngebäude D C B A D C B A

Tabelle 10  GA-Effizienzklassen für Technisches Gebäudemanagement TGM.

GA-Effizienzklasse Büro Vortragssaal Schulen Spitäler Hotels Restaurants Handel und Verwaltung Wohngebäude

Thermische Energie D C B 1,51 1 0,80 1,24 1 0,75 1,20 1 0,88 1,31 1 0,91 1,31 1 0,85 1,23 1 0,77 1,56 1 0,73 1,10 1 0,88

A 0,70 0,50 0,80 0,86 0,68 0,68 0,60 0,81

Elektrische Energie D C B 1,10 1 0,93 1,06 1 0,94 1,07 1 0,93 1,05 1 0,98 1,07 1 0,95 1,04 1 0,96 1,08 1 0,95 1,08 1 0,93

Tabelle 11  Beispiele für GA-Effizienzfaktoren gemäss EN 15232. (Quelle: Siemens). 46 I Elektrotechnik 1/10

A 0,87 0,89 0,86 0,96 0,90 0,92 0,91 0,92

Management von Gebäuden, speziell im Hinblick auf das Energiemanagement. Das TGM dient zur Messung, Aufzeichnung und Feststellung/Diagnose. Es stellt tendenzielle Angaben beim Energieverbrauch zur Verfügung und warnt bei unnötigem Energieverbrauch. Über das Energiemanagement kann via Regelung, Überwachung und Optimierung die Energieeffizienz verbessert werden. Damit die verschiedenen Gebäude bezüglich der installierten GA-Systeme unterschieden werden können, sind in der Norm GA-Energieeffizienzklassen definiert. Dies ermöglicht dem Planer und dem Bauherr, sich qualifiziert über das Ausbauniveau der Gebäudeautomation und des Gebäudemanagementsystems zu unterhalten. Die GA-Effizienzklassen sind gemäss den Tabellen 1 bis 4 in drei Gruppen eingeteilt: • für Funktionen Automatischer Steuerungen und Regelungen • für Funktionen der Haus- oder Gebäudeautomationssysteme GA • für Funktionen des Technischen Gebäudemanagements TGM In jeder Gruppe werden Wohnhäuser und Nicht-Wohnhäuser unterschieden und sie sind jeweils in vier verschiedene GA-Effizienzklassen A, B, C und D eingeteilt. Man beachte, dass dies keine Energieeffizienzklassen sind, sondern sich nur auf das Ausstattungsniveau der GA bzw. des TGM beziehen. • Klasse D: Das GA-System ist nicht effizient oder gar nicht vorhanden. Diese Gebäude sind zu modernisieren. Neue Gebäude dürfen nicht mit solchen GA-Systemen gebaut werden. • Klasse C: Standard-GA-System. • Klasse B: Ein weiterentwickeltes GASystem mit einigen speziellen TGMFunktionen. Gegenüber Klasse C müssen Raum-Regeleinrichtungen in der Lage sein, mit einem GA-System zu kommunizieren. • Klasse A: Ein hocheffizientes GA-System und TGM. Gegenüber Klasse B müssen die Regeleinrichtungen der HLK-Systeme bedarfsgeführt sein und gewerkeübergreifend mit der übrigen Gebäudetechnik (Elektrik, Licht, Verschattung) kommunizieren können. Aus Tabelle 5 sind mögliche GA-Effizienzfaktoren gemäss EN 15232 für verschiedene Räume ersichtlich. So fällt zum Beispiel bei den Büros auf, dass zwischen der GA-Klasse D (keine Gebäudeautomation vorhanden) und der GA-


Beispiel Büroraum Bild 6 zeigt die vier GA-Effizienzklassen für einen Büroraum bezüglich Heizung, Kühlung und Lüftung bei unterschiedlichem Belegungsgrad. Diese Profile können für jeden Raum bzw. jedes Gebäude angewendet werden.

Klasse A Sie verbessert die Energieeffizienz durch Anwendung fortgeschrittener GA- und TGM-Funktionen, wie adaptive Sollwertverstellung für den Kühlbetrieb oder bedarfsabhängige Luftströme, noch weiter.

Raumautomationsfunktionen Betrachtet man einen einzelnen Raum, so kann man bezüglich des Raumklimas raumbezogene GA-Funktionen unterscheiden, die • Elektrische Energie für die Beleuchtung reduzieren • den Energiebedarf zum Heizen und Kühlen verringern Tabelle 6 zeigt eine Übersicht über die energetische Relevanz bezüglich der Beleuchtungsenergie bzw. Heiz-/Kühlenergie.

Einsparung von Beleuchtungsenergie Das Ausschalten bzw. Reduzieren, wenn kein oder wenig künstliches Licht benötigt wird, ist die effizienteste Methode, elektrische Energie zu sparen. Zusammen mit dem vorhandenen Tageslicht, dem Sonnenschutz und der Präsenz von Personen, lässt sich dies gemäss Tabelle 17 automatisieren: • Konstantlichtregelung: In Räumen, wo eine hohe Tageslichtversorgung vorhanden ist, macht es Sinn, die Raumhelligkeit und die Anwesenheit von Personen mit Sensoren zu erfassen und mit dimmbaren Beleuchtungsaktoren die künstliche Beleuchtung an die geforderte Helligkeit anzupassen. Das Energie-Einsparpotenzial ist mit bis 50 % gegenüber einer nichtgeregelten Anlage sehr hoch. • Automatiklicht helligkeitsabhängig: Dazu benötigt man geschaltete, helligkeits- und präsenzabhängige Sensoren, kombiniert mit dimmbaren Beleuchtungsaktoren. Eine Konstantlichtregelung ist nicht vorgesehen, so dass die Energieeinsparungsmöglichkeiten etwas geringer sind. • Automatiklicht präsenzabhängig: In Fluren, Treppenhäusern, Gemeinschaftsräumen usw. macht es Sinn, das Licht automatisch anwesenheitsbezogen zu schalten. Die Energieeinsparung hängt von der Belegungsfrequenz und der Aufenthaltsdauer ab. • Sonnenautomatik des Blendschutzes: Die

Klasse B Diese erlaubt eine bessere Anpassung der Betriebszeit durch Optimierung der Ein-/Ausschaltzeiten. Die tatsächlichen Temperatursollwerte für das Heizen und Kühlen werden durch ein übergeordnetes Managementsystem überwacht, was zu einem grösseren Null-Energieband als bei der Effizienzklasse C führt.

Klasse C Zwischen dem Temperatursollwert für das Heizen und dem für das Kühlen besteht eine geringe Differenz von etwa 1 K. Der Betrieb der HLKAnlage beginnt zwei Stunden vor der Belegung und endet drei Stunden nach dem Ende der Belegungsperiode.

Klasse D Diese stellt einen nachteiligeren Fall als Klasse C dar. Aus diesem Grund sind die Temperatursollwerte für das Heizen und Kühlen vergleichbar, was wiederum mit einem Nichtvorliegen eines Nullenergiebands im Zusammenhang steht. Die HLK-Anlage wird ohne Unterbrechung betrieben.

6 Nutzerprofile und Betriebszeiten für die GA-Effizienzklasse A, B, C und D eines Büros. (Occ = Belegungsgrad, Tset = Temperatursollwert, H = Heizung, C = Kühlung, VAV = Lüftung). Elektrotechnik 1/10 I 47

Installations- & Gebäudetechnik

Klasse A (hocheffizientes GA-System und TGM) mehr als Faktor 2 liegt. Mit andern Worten: Ein hochwertiges GASystem kann den Energieverbrauch halbieren.


Installations- & Gebäudetechnik

Jalousien werden automatisch in eine definierte Blendschutzposition in Abhängigkeit der Sonneneinstrahlung und -stellung gefahren. • Lamellennachführung: Statt die aktivierte Sonnenautomatik in einer festen Stellung zu belassen, führt man den Winkel der Lamellenstellung dem aktuellen Sonnenstand nach. Dies führt zu einer Erhöhung des Tageslichtanteils im Innenraum und damit zu einer weiteren Reduzierung der notwendigen Beleuchtungsenergie.

7 Jahresenergiebedarf eines Bürogebäudes ohne und mit Raumautomation. (Quelle: LonMark-Studie eines Referenzgebäudes mit energieoptimierter Raumautomation).

Die grösste Bedarfsreduzierung ergibt sich vor allen in Räumen mit guter Tageslichtversorgung beim Zusammenspiel Konstantlichtregelung plus Lamellennachführung. Allerdings geht der Wärmeeintrag durch die Sonne und Beleuchtung zurück, so dass im Winter mehr geheizt werden muss. Gleichzeitig geht aber auch der Kühlbedarf im Sommer in ähnlicher Grössenordnung zurück. Dieses scheinbare Nullsummenspiel geht aber positiv auf, weil die Erzeugungskosten für eine kWh Kälte höher sind als für eine kWh Wärme.

Einsparung von Heiz- und Kühlenergie

8 Wirtschaftlichkeit der Gebäudeautomation. Kosten je Büro: ermittelt anhand eines Büroraums von 30 m2 ohne und mit energieeffizientem Raumautomationssystem. (Quelle: LonMark-Studie eines Referenzgebäudes mit energieoptimierter Raumautomation).

9 Lebenszykluskosten eines Gebäudes. Gebäude mit moderner Automation sind trotz höheren Anfangsinvestitionen längerfristig betrachtet kostengünstiger. 48 I Elektrotechnik 1/10

Heiz- und Kühlenergie kann eingespart werden, wenn der Raum nicht belegt ist oder das Nutzerverhalten eine Regulierung unsinnig macht, im Heizbetrieb die Temperatur abgesenkt, bzw. im Kühlbetrieb eine Erhöhung akzeptiert wird. Der Energiebedarf kann gemäss Tabelle 18 durch folgende Funktionen beeinflusst werden: • Zeitprogramm für unterschiedliche Betriebsarten: Durch zeitlich definierte Betriebsarten wie Komfort, Bereitschaft, Nacht usw. mit den zugehörigen Solltemperaturen, kann der Energieverbrauch minimiert werden. Das Zeitprogramm sorgt dafür, dass Räume nur dann beheizt bzw. gekühlt werden, wenn sie geplant belegt werden. In Gebäuden mit leichter Bauweise und damit geringer Wärmespeicherfähigkeit der Massen ist der Effekt besonders günstig. Mit dieser Methode kann 5 bis 10 % Energie eingespart werden. • Präsenzumschaltung: Bei nur temporär genutzten Räumen oder bei längeren Abwesenheitsphasen macht es Sinn, das Zeitprogramm für unterschiedliche Betriebsarten mittels einer Präsenzerkennung zu überlagern. Die Zeitsteuerung definiert den Bereitschaftsbetrieb, auf den Komfortmodus wird aber nur bei Erkennung der Anwesenheit umgeschaltet. Je nach Bele-


Offene, integrierte Raumautomation Darunter versteht man gewerkeübergreifende, offene Automationslösungen. Durch deren Einsatz sind Nutzungsvorteile und Potenziale zur Kosteneinsparung gegenüber herkömmlichen Auto-

Raumbezogene GA-Funktionen

Energiesparen Beleuchtung

Energiesparen Heizen/Kühlen

Beleuchtung • Automatiklicht, präsenzabhängig

X

• Automatiklicht, helligkeits- und präsenzabhängig

X

• Konstantlichtregelung

X

Sonnenschutz • Thermoautomatik

X

• Sonnenautomatik

X

• Lamellennachführung

X

Heizen/Kühlen • Zeitprogramm für Betriebsarten

X

• Präsenzumschaltung

X

• Fensterüberwachung

X

• Freie Nachtkühlung

X

• Lastoptimierung

X

Tabelle 6  Raumautomationsfunktionen Beleuchtung, Heizen/Kühlen. (Quelle: LonTech).

Raumbezogene GA-Funktionen

Einsparung

Erwünschte Situation

Konstantlichtregelung – präsenzabhängig – gedimmt

30 bis >50%

– gute Tageslichtverhältnisse – hohe Beleuchtungsstärke – hohe Effizienz mit Lamellennachführung

Automatiklicht – geschaltet – präsenz-/helligkeitsabhängig

20 bis 45%

– gute Tageslichtverhältnisse – hohe Beleuchtungsstärke

Sonnenautomatik

5 bis 8%

– gute Tageslichtverhältnisse

Lamellennachführung

10 bis 13%

– gute Tageslichtverhältnisse – hohe Effizienz mit Konstantlichtregelung

Automatiklicht

beliebig

– geringe Anwesenheit

Tabelle 7  Einsparung von Beleuchtungsenergie bei verschiedenen Raumautomationsfunktionen gegenüber einem Referenzgebäude gemäss EN 15232. (Quelle LonTech).

Raumbezogene GA-Funktionen

Einsparung

Erwünschte Situation

Zeitprogramm für Betriebsarten

5 bis 10%

– lange Betriebszeit der Heizung – Leichtbauweise

Präsenzumschaltung

5 bis 10%

– längere Abwesenheiten

Fensterüberwachung

5 bis 10%

– Leichtbauweise

Freie Nachtauskühlung

beliebig

– Durchströmung des Gebäudes

Sommerkompensation

beliebig

– immer möglich

Lastoptimierung

beliebig

– immer möglich

SonnenschutzThermoautomatik

bis 5%

– gute Tageslichtverhältnisse – aussenliegender Sonnenschutz

Zeitprogramm für Sonnenschutz

beliebig

– geringere Auskühlung in den Nachstunden

Tabelle 8  Einsparung von Heiz- und Kühlenergie bei verschiedenen Raumautomationsfunktionen gegenüber einem Referenzgebäude gemäss EN 15232. (Quelle LonTech). Elektrotechnik 1/10 I 49

Installations- & Gebäudetechnik

gungshäufigkeit ist eine Energieeinsparung von 5 bis 10 % möglich. • Fensterüberwachung: Das Öffnen der Fenster führt immer zu einem Energieverlust. Allenfalls vorhandene Thermostatventile verhalten sich dabei kontraproduktiv, da sie bei abfallender Temperatur öffnen, was den Energieverlust erhöht. Es macht daher Sinn, eine Regelung mit Überwachung der Fenster kombiniert mit automatischem Frostschutzbetrieb vorzusehen. Die Energieeinsparung erreicht Werte von 5 bis 10 % und ist vor allem in Gebäuden mit Leichtbauweise mit geringer Speicherfähigkeit höher als bei massig gebauten Häusern. • Sonnenschutz-Thermoautomatik: Mit dem Sonnenschutz kann der Eintrag von Sonnenenergie gesteuert werden. Dies macht vor allem dann Sinn, wenn der Raum nicht genutzt wird und ein Blendschutz nicht notwendig ist – und zwar für den Heiz- wie auch für den Kühlbetrieb. Die Sonnenenergie kann so den Aufheizvorgang unterstützen bzw. durch Abschattung kann ein Überhitzen vermieden werden. • Sommerkompensation: Bei Aussentemperaturen zwischen 21 bis 32 °C macht es Sinn, die Innentemperatur gleitend von 21 bis 26 °C anzuheben. Einerseits geht es um das Energiesparen, aber auch um die Komfortsituation, da man beim Betreten von klimatisierten Gebäuden eine hohe Temperaturdifferenz als unangenehm empfindet. • Freie Nachtauskühlung: Die Nachtluft ist meist «kalt» und kann somit zum Herunterkühlen eines Raums ohne Energieeinsatz verwendet werden. Die einfachste Methode ist das automatische Öffnen ausgewählter Fenster. Voraussetzung ist allerdings, dass eine Durchströmung des Gebäudes und damit das Entladen von Speichermassen möglich sind. • Lastoptimierung: Mit einem integrierten Raumautomationssystem kann der Heiz- und Kühlbedarf aller Räume erfasst werden. Der Energiebedarf lässt sich damit optimal an die lokalen Verhältnisse anpassen. Die Energieeinsparung ist unbestritten.


Installations- & Gebäudetechnik

matisierungssystemen möglich. Vorteile und Einsparungen ergeben sich durch: • Mehrfachnutzung von Signalen wie zum Beispiel nur ein Bewegungs- bzw. Präsenzmelder für Licht, Sicherheit und HLK. • Realisierung von Funktionsmehrwert der Anlage (zum Beispiel integriertes übergreifendes Energiemanagement). • Reduzierung des Verkabelungsaufwandes. • System «aus einer Hand». Dadurch Minimierung des Aufwandes bei Planung und Instandsetzung; ein Integrationsplaner/Systemintegrator als Ansprechpartner, Ausführender und Gewährleistungsträger. • Kostensenkung bei der Inbetriebnahme durch einheitliche Installation / Konfiguration und Diagnose. • Nutzungsvorteile für den Anwender (zum Beispiel durchgängige Nutzungsphilosophie, nur eine Visualisierung für alle Teilsysteme. Mit den Methoden der integrierten Raumautomation lässt sich auch die Regelung der Primärenergiesysteme optimieren. Die dazu notwendigen Daten stammen von den detaillierten Be-

darfsanforderungen der Raumautomation. Das Verfahren reduziert damit die Verluste bei der Erzeugung, der Verteilung und beim Verbrauch von Energie. Ein solch optimiertes Regelsystem kann den Primärenergiebedarf eines Gebäudes halbieren, wie Bild 7 zeigt. Die möglichen Energieeinsparungen basieren auf einer LonMark-Studie der Fachhochschule Biberach (D) auf der Basis einer Modellrechnung eines konventionellen Bürogebäudes mit Niedrigenergiestandard, dessen Energieumsatz lediglich durch ein optimiertes Raumautomationssystem reduziert wird. Die Einsparungen wurden dabei anhand der DIN V 18599 und der EN 15232 ermittelt und stellen sich wie folgt dar: • 60 % Beleuchtungsenergie werden eingespart durch – Präsenzerfassung – Konstantlichtregelung –S onnenschutz mit Lamellennachführung • 45 % Kühlenergie und 25 % Wärmeenergie werde eingespart durch – z eit- und präsenzabhängige Anpassung der Reglersollwerte – Abschalten der Energiezufuhr mit Hilfe von Fensteröffnungskontakten

– Sonnenschutz in nicht belegten Räumen. Dass auch die Wirtschaftlichkeit der Gebäudeautomation gegeben ist, zeigt Bild 8. Die jährlichen Gesamtkosten (Investition + Energiekosten) sind beim Gebäude mit Gebäudeautomation 11 % tiefer, obschon die Investitionskosten mit GA rund dreimal höher sind. Die durch die GA erzielten tieferen Gesamtkosten führen sogar zu einer Rendite von 40 %, der durch sie bedingten höheren Investitionskosten. Betrachtet man die Lebenszykluskosten eines Gebäudes (Bild 9), so ergeben sich trotz höheren Investitionskosten längerfristig betrachtet günstigere Gesamtwerte. Statistiken zeigen, dass die meisten Gebäude während ihrer Benutzungsphase mehrfach umgenutzt werden. Die dadurch verursachten Umnutzungskosten können durch ein modernes Automationssystem – verglichen mit konventionellen Gebäuden – tiefer gehalten werden. Auch sind die Sanierungskosten günstiger, da meist auf die bestehenden Konzepte der Raumautomation zurückgegriffen werden kann. z

❚❚Energiespar-Fortschritte sichtbar machen

Der aktuelle Stromverbrauch wird vom Green Building Monitor nicht nur sichtbar gemacht – zusätzliche Informationen ermöglichen die sinnvolle Einordnung der abstrakten Daten.

Mit dem Green Building Monitor der Siemens-Division Building Technologies erhalten Unternehmen ein Medium, ihr Umweltengagement sowie die in ihren Gebäuden erreichten Energieeffizienz-Fortschritte zu visualisieren und der Öffentlichkeit sowie den Mitarbeitern gegenüber unter Beweis zu stellen. Das System zeigt stundenaktuell und zuverlässig die verschiedensten Verbrauchs- und Energieperformance50 I Elektrotechnik 1/10

daten eines Gebäudes, wozu beispielsweise der Verbrauch von Strom, Wärme, Kälte und Wasser oder die Einsparungen beim Ausstoss von Treibhausgasen zählen. Diese aktuellen Daten können mit den Werten von Referenzgebäuden, aber auch mit historischen Werten desselben Gebäudes verglichen werden. Sie zeigen so auf einen Blick, wie die Energieeffizienz der Immobilie einzustufen ist und welche

Fortschritte in einem bestimmten Zeitraum gemacht wurden. Neben dieser Grundfunktion wird der Green Building Monitor (GBM) mit weiteren umweltbezogenen Informationen bespielt, darunter etwa Energiespar-Tipps, Statements zum Umweltengagement der Firma, umweltrelevante Fakten, oder Wettervorhersagen. Wo gewünscht, können auch weitere Daten wie beispielsweise der Aktienkurs der Firma eingeblendet werden. In die statischen Informationen werden Bilder und Kurzvideos integriert, denn nur ein abwechslungsreicher, attraktiver Informationsmix sorgt für ein nachhaltiges Interesse beim Gebäudenutzer. So kann der GBM dazu beitragen, dass Mitarbeiter und Besucher durch die Informationen in Sachen Energieeffizienz für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen sensibilisiert und gleichzeitig motiviert werden, die vorgeschlagenen Energiespartipps umzusetzen. Der Green Building Monitor ist eine Erweiterung der Energy-MonitoringServices von Siemens. www.siemens.ch


❚❚Integriertes LED-Beleuchtungskonzept im Coop Restaurant Muripark

Licht & Leuchten

Restaurant ins richtige Licht gerückt Regent hat ihre in diversen Branchen bewährte LED-Technologie nun erstmals erfolgreich in die Gastronomie übertragen. Im Coop Restaurant des neuen Einkaufszentrums Muripark setzt der Beleuchtungsspezialist ein modernes Lichtkonzept um, das Konsumgenuss garantiert und gleichzeitig empfindliche Speisen schont. Dass das Auge mitisst, wissen alle aus eigener Erfahrung. In Delikatessengeschäften und Restaurants hat denn nicht nur die Zubereitung, sondern auch die Präsentation von Speisen höchste Priorität. Dabei spielt die Beleuchtung eine wichtige Rolle. Sie soll die natürlichen Farben der Speisen möglichst schonend unterstreichen und zudem wirtschaftlich sein. Besonders kritisch ist die Präsentation von Fleisch, Fisch und empfindlichen Desserts. Hier kann zum einen die Farbe durch konventionelle Beleuchtung unnatürlich wirken, zum andern können Ultraviolett- (mit ihrer chemisch-physikalischen Wirkung auf die Ware) und Infrarotstrahlen (Wärmeabstrahlung) die Oberflächen innert kurzer Zeit verfärben oder gar die Waren verderben.

Echte Farben und volle Frische Dieses Problem stellt sich vor allem bei Selbstbedienungskonzepten mit Speisevitrinen: Die Beleuchtung soll im Ausgabebereich nicht nur die natürliche Farbe der Gerichte, sondern auch deren Frische und Geschmack so gut und so lange wie möglich erhalten. Dies kann

durch die innovative LED-Technologie von Regent erreicht werden. Im Essbereich soll zudem ein gemütliches, blendfreies Ambiente geschaffen werden, wozu LED-Downlighter eingesetzt werden. Ziel dieses Lichtkonzepts ist es, ein umfassendes Wohlfühlerlebnis zu kreieren, das treue Stammkunden sowie eine verkaufsfördernde Mund-zu-MundPropaganda generiert und zudem noch Energie spart. Die LED-Leuchten von Regent strahlen keine Wärme aus und bringen zudem die echten Farben des beleuchteten Objekts klar zum Ausdruck. Ausserdem sind sie voll dimmbar. Hochdruckleuchten bzw. Spots decken wohl einen grossen Teil des Farbspektrums ab, sie sind aber nicht dimmbar und geben zudem UV- und IR-Strahlen ab, was in vielen Anwendungsbereichen problematisch ist (zusätzliche Wärmebildung, Gewebeveränderung bei organischen Gegenständen/Produkten). LED-Konzepte eignen sich für Anwendungsbereiche wie Ausstellungen, Museen, Galerien sowie Verkaufsflächen in den Bereichen Interieur, Accessoires und Nahrungsmittel. Im Coop Restaurant Muripark,

das vor kurzem eröffnet wurde, hat Regent dieses Konzept erstmals erfolgreich in die Gastronomie übertragen. Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das im Gastronomiebereich neue Standards setzen soll.

Supermärkte mit Boutique-Flair Konventionelle Leuchten sind zwar nach wie vor energieeffizienter und absolut gesehen günstiger in der Anschaffung als LED-Licht. Doch die neue Technologie gewinnt mit fortschreitender Entwicklung an Energieeffizienz. Ausserdem werden diese Nachteile durch andere positive Faktoren wettgemacht: die Präsentationseffizienz, die Schadensverminderung sowie die extrem lange Lebensdauer von rund 50 000 Stunden, die mit einem geringeren Wartungsaufwand einhergeht. Ferner kann eine LED-Leuchte dank ihrem UV- und IR-freien Licht viel näher am Ausstellungsgut platziert werden und dieses schonend und gezielter beleuchten. Die Umstellung auf LED-Beleuchtung ist eine der vielen Massnahmen von Coop auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität für 2023. So setzt Coop die LED-

Beleuchtung im Coop Restaurant im neuen Einkaufszentrum Muripark vorher… …und nachher; mit LED-Beleuchtung (Quelle: Regent Beleuchtungskörper AG). Elektrotechnik 1/10 I 51


ten Energie wird in Licht umgewandelt, der Rest ist unerwünschte Wärme) produzieren zusätzliche Wärme und beeinträchtigen so wärmeempfindliche Güter wie Nahrungsmittel oder gar den Temperatur-Haushalt des ganzen Gebäudes. Herkömmliche LED-Lichtquellen mit ihrem eher reduzierten Emissionsspektrum (z. B. die RGB-Technologie) emittieren zwar keine UV- und IR-Strahlen, sind aber nicht in der Lage, «echt» weisses Licht zu erzeugen. Es fehlen Farben im entstandenen Spektrum. Zielfarben werden nicht erkannt, präsentierte Güter wirken flau, verfälscht und leblos. Die von Regent entwickelte Perception Adaptive LED Lightsource (PAL) des Beamer PAL ist eine hocheffiziente Präzisions-Echt-Weiss-LED-Lichtquelle mit veränderbarer Farbtemperatur (2700 bis 6500 K), die weder UV noch gerichtete IR-Strahlen emittiert. Zudem ist ihr FarbSpektrum genau abgestimmt auf das Sehvermögen des Menschen, womit sowohl Schädigungspotenzial wie auch unnötige Wärme-Abfuhrkosten um ein Erhebliches reduziert werden können.

Die innovativen Leuchten ermöglichen die adäquate Farbwiedergabe für empfindliche Artikel wie Lebensmittel und Ölgemälde; dank PAL ist es möglich, die Vorteile der LED-Technologie (frei von UV- und IR-Strahlen) mit einer naturgetreuen Farbwiedergabe (Ra bis zu 94) und einer konstanten Farbtemperatur im gesamten Dimmbereich zu verknüpfen, und dies während der gesamten Lebensdauer von sensationellen 50 000 Stunden. Der Einsatz der hochwertigen und langlebigen LED-Technologie lohnt sich überall dort, wo echte Farben die Betrachtung optimieren und Schäden wie z. B. an Nahrungsmitteln oder Kunstobjekten verhindert werden sollen. Ausserhalb von sogenannten Farbechtinseln und Frischhaltezonen rechnen sich konventionelle Leuchten noch in vielen Anwendungsbereichen besser. Durch die geschickte Kombination der beiden Technologien sowie den Einbezug der Architektur und des Tageslichts schafft Regent sowohl aus Sicht des Ausstellers wie auch aus Sicht seiner Kunden neue Standards.

Konzepte von Regent denn auch schon seit zwei Jahren in diversen Supermärkten ein. Mit der neuen und stetig weiterentwickelten Technologie können grossflächige Verkaufsflächen gepaart mit einem entsprechenden Ladenkonzept näher in Richtung Boutique gerückt

werden. Boutiquen verwenden generell weniger Grundlicht, um das Verkaufsobjekt in den Vordergrund zu rücken. Coop stellt zudem hinsichtlich Umweltverträglichkeit hohe Ansprüche. So erfüllt der Neubau in Muri die Minergiestandards, welche Regent in ihrer Be-

leuchtungsplanung, Entwicklung und Ausführung mitberücksichtigt und unterstützt hat.

www.regent.ch

❚❚Altstadt Winterthur in neuem Licht Die Winterthurer Altstadt ist mit ihren historischen Bauten, verwinkelten Gassen und der autofreien Flaniermeile ein Anziehungspunkt für viele Touristen. Im Rahmen des Beleuchtungskonzeptes «Stadtlicht Winterthur» wurde sie nun auch für die dunklen Stunden aufgewertet. Zum Einsatz kommt eine noch effi-

Quelle: Stadtwerk Winterthur, Fotograf Stefan Kubli, Zürich.

Licht & Leuchten

Licht zwischen Wahrnehmung und Realität Was unser Auge wahrnimmt, ist «reflektiertes» Licht. Was empfindlichen Gütern wie Nahrungsmitteln oder Kunstwerken schadet, ist «absorbiertes» Licht. In der Lichtquelle enthaltene Energie oder die Belastungsdauer (sichtbares Licht, gerichtete UV- und IR-Strahlen) können – je nach Material und Zustand der Oberfläche des Objektes – Schaden anrichten. Die «Lichtquelle» mit dem höchsten (Ra) Farbwiedergabewert ist das Tageslicht; durch ihren hohen Anteil an schädlicher Energie (UV- und IR-Strahlen) birgt sie jedoch grosse Risiken für empfindliche Oberflächen. Fluoreszenz- und Entladungslampen verfügen über einen relativ hohen UV-Anteil und benötigen daher zusätzliche Schutzfilter. Ihr emittiertes Linienspektrum wird somit weiter reduziert, was dann dazu führt, dass einige Farben in den bestrahlten Objekten gar nicht reproduziert bzw. wahrgenommen werden. Glühlampen- und Halogenlicht beinhalten Infrarotstrahlen (IR) und sind mit einer Dominanz im roten Teil des Spektrums unausgewogen. Diese Temperaturstrahler (nur 5 bis 7% der zugeführ-

52 I Elektrotechnik 1/10

zientere und umweltfreundlichere Beleuchtung. Die historischen Kandelaber aus Gusseisen schmücken das Bild der Altstadt und des angrenzenden Lindengutparks schon lange. Stadtwerk Winterthur rüstete in den letzten zwei Jahren die bestehende Bestückung dieser Kandelaber um. Während früher Natrium-Hochdrucklampen mit einer Anschlussleistung von 70 Watt zum Einsatz kamen, wird nun die neuste Generation der so genannten Cosmopolis-Leuchte eingesetzt. Diese Halogen-Metalldampflampen verbrauchen nur noch 45 Watt und weisen ein besseres Verhältnis zwischen eingesetzter Energie und Lichtausbeute auf. Im Vergleich zur alten Leuchte kann so rund 35 Prozent Energie eingespart werden.

Mehr Effizienz und Sicherheit Die neuen Leuchten sind jedoch nicht nur energieeffizient, sondern auch umweltfreundlich. Dank einer gezielten Lenkung des Lichts auf die Verkehrsfläche, kann eine diffuse Abstrahlung in

den Nachthimmel vermieden werden. Doch auch die Bevölkerung profitiert von der Leuchtenumrüstung. Aufgrund der erhöhten Beleuchtungsstärke verbessert sich das Sicherheitsempfinden der Passanten in der Nacht. Aus ästhetischer Sicht überzeugen die neuen Leuchten, können doch wo gewünscht einzelne Fassaden oder Gebäude lichttechnisch inszeniert werden. Ein schöner Nebeneffekt der Umrüstung ist der Schattenwurf auf dem Trottoir, der so zum Markenzeichen der neuen Beleuchtung wird. Die Umrüstung der Altstadtbeleuchtung ist ein Pilotprojekt von «Stadtlicht Winterthur». Unter dieser Bezeichnung hat der Winterthurer Stadtrat ein umfassendes Konzept für die Öffentliche Beleuchtung verabschiedet. Bis heute erhielten bereits der Eulachpark und die Storchenbrücke eine zeitgemässe, energiesparende Beleuchtung. Weitere Projekte sind in Planung. www.stadtwerk.winterthur.ch


❚❚Fingerprint Acess Lösung in der Hypothekarbank Lenzburg

Sicherheit

Sicheres Zutrittskontrollsystem Als unabhängiges Finanzinstitut bietet die Hypothekarbank Lenzburg (HBL) seit 1868 Bankdienstleistungen für Private, Unternehmungen und Gemeinden im Herzen des Kantons Aargau an. Im März 2009 wurde die neue Geschäftsstelle Lenzburg-West eröffnet. Für eine einfache und sichere Zutrittskontrolle sorgt SiPass von Siemens und die Fingerprint Lösung der Firma Glutz. Seit einigen Jahren boomen biometrische Erkennungsmethoden und geniessen eine grosse Popularität bei Identifikations- oder Verifikationsanwendungen. Eine der meistverwendeten Anwendungen ist die Fingerbiometrie. Sie eignet sich beispielsweise für Personenschleusen oder für die Zugangskontrolle zu Tresor- und EDV-Räumen. Bei der Fingerbiometrie setzt Siemens auf die sichere, zuverlässige und qualitativ hochwertige Lösung des Partnerunternehmens Glutz. Durch die gemeinsame Weiterentwicklung lässt sich das System in die SiPassZutrittskontrolle von Siemens integrieren und wird so jederzeit den wachsenden Kundenanforderungen gerecht.

Integriertes, schlüsselloses System Die Vorteile einer Zutrittslösung mit Fingerbiometrie haben die Verantwortlichen der Hypothekarbank Lenzburg überzeugt. In der neuen Geschäftsstelle in Lenzburg-West wollte man bewusst neue Konzepte und innovative Ideen testen.

Eines der fortschrittlichen Vorhaben war ein komplett schlüsselloses Zutrittssystem im ganzen Gebäude. Die Vorteile lagen für Rolf Wipf, Sicherheitsverantwortlicher der HBL, von Anfang an auf der Hand. Das herkömmliche Badge-System sei allmählich in die Jahre gekommen und Ersatzteile mittlerweile nur noch schwer zu beschaffen. Ausserdem bestehe bei der alten Lösung immer ein akutes Verlustrisiko. Bei der Evaluation von verschiedenen biometrischen Optionen wurde vor allem auf zwei Punkte geachtet: der Grad an Sicherheit und die Akzeptanz bei den Mitarbeitern. «Wir haben schnell gemerkt, dass die Fingerprintlösung bei den Mitarbeitern weit besser ankam als etwa Gesichts- oder Iriserkennung», betont Rolf Wipf. Als Lösungsanbieter wurde Siemens ausgewählt. Gründe waren laut Rolf Wipf einerseits der überzeugende Sevice sowie die breite Erfahrung im Bereich Sicherheit von Siemens und andererseits die qualitativ hochwertigen Produkte von Glutz.

Durchgehende Lösung mit SiPass Was die biometrische Zutrittslösung von Siemens bei der HBL von anderen wesentlich unterscheidet, ist, dass sie durchgehend ist. So ist nicht nur die Eingangsschleuse per Fingerprint gesichert, sondern auch der Lift sowie alle sicherheitsrelevanten Büro- und Wartungsräume. Ein Vorteil von SiPass ist hierbei, dass beliebig viele Zutrittslevels für die verschiedenen Mitarbeitenden erstellt werden können. Mit einem Mausklick kann Mario Koller vom technischen Dienst diese jeweils den Gegebenheiten anpassen. Die Glutz-Fingerprintleser lassen sich wie herkömmliche RFID-Leser in SiPass integrieren. Somit sind alle sicherheitsrelevanten Funktionen gewährleistet. Mario Koller ist für die Erfassung der Fingerabdrücke sowie die Überwachung des Systems verantwortlich. Sein persönlicher Eindruck der Lösung ist durchwegs positiv, denn einerseits sei die Sicherheit merklich gestiegen und ande-

Elektrotechnik 1/10 I 53


Sicherheit

rerseits ist er froh, sich nicht mehr mit Problemen um verlorene Schlüssel herumschlagen zu müssen. Ob er oft mit kritischen Fragen der Mitarbeitenden konfrontiert werde? «In der Regel sind die Leute neugierig», meint Mario Koller und fügt an: «Wichtig ist vor allem, dass man die Mitarbeitenden bei der Fingererfassung über die wichtigsten Punkte der Benutzung informiert.» Pro Person werden zwei Fingerabdrücke genommen; von jeder Hand einer, damit im Ausnahmefall, also beispielsweise bei Verletzungen, die jeweils andere Hand benutzt werden kann. Bei Erkennungsproblemen können überdies beliebig viele weitere Finger erfasst werden.

Fehlertendenz sinkend Bei zwei Zutrittsberechtigten funktioniert die Erkennung manchmal nicht. «Dies kann vor allem bei bestimmten Hautanomalien der Fall sein», bestätigt Beat Frei von Glutz. Neu soll nun zu jedem Fingerprintleser eine Codetastatur montiert werden. So ist laut Rolf Wipf sowohl die schlüssellose Lösung, als auch die problemlose Mobilität sämtlicher Mitarbeiter gewährleistet. Laut

Mario Koller registriert das Zutrittslogbuch rund 800 Bewegungen pro Woche. Dank diesem Logfile kann er das System überprüfen und mit den Eindrücken der Mitarbeiter vergleichen. «Die Fehlertendenz ist eindeutig sinkend», ist Mario Koller sichtlich erfreut.

Erwartungen erfüllt Laut Rolf Wipf haben sich die Erwartungen an das System voll und ganz erfüllt: «Es ist klar, dass wir nicht blind auf eine 100-prozentige Leistung vertrauten. Auch bei Badges gibt es beispielsweise Probleme mit Rückweisungen. Aber die Kinderkrankheiten wurden mittlerweile von den Service- und Fachleuten alle ausgemerzt.» Die Zutrittslösung in der Geschäftsstelle West ist quasi als Pilotprojekt gedacht. Bereits sind weitere Tests in der Geschäftsstelle Niederlenz geplant. Und läuft alles weiterhin einwandfrei, dann plant man die Einführung im Hauptsitz in Lenzburg und allen restlichen Geschäftsstellen. Dies allerdings mit über 300 Personen. ❚ www.siemens.ch

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Prüfung allstromsensitiver RCD’s Typ B Gut/schlecht Bewertung mit rot/grüner LED-Anzeige Intuitiv bedienbarer NIV-Tester neuester Generation Robustes und ergonomisches Gehäuse Inkl. Software; optional mit SiNA-Messprüfprotokoll

Bei der Fingerabdruck-Erfassung werden mehrere Referenzbilder vom gleichen Finger erstellt. Dafür werden die Distanzen zwischen Minuzien des Fingerabdruckes (Endungen und Verzweigungen der menschlichen Papillarleisten) gemessen. Ein spezieller Algorithmus setzt die einzeln erfassten Fingermuster zu einem qualitativ hochstehenden Template zusammen und die Erfassungsstation verteilt dieses über das TCP/IP-Kundennetzwerk zur lokalen Intelligenz der einzelnen Zutrittsleser an den Türen. Eine Rekonstruktion des Abdrucks aus diesen Daten ist unmöglich.

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54 I Elektrotechnik 1/10


❚❚GNI-Fachgruppe Bauherren/Betreiber Wirtschaft & Verbände

Erfahrungaustausch optimiert Prozesse An der GNI GV 2009 wurde neben der Namensänderung zu «Gebäude Netzwerk Initiative» ein Leitbild, neue Statuten sowie ein ausführliches Organisationsreglement verabschiedet. Darin wird die Rolle der Fachgruppen aufgewertet. Sie bearbeiten vertieft besondere Themen. Mit Erfolg tat dies 2009 die FG Bauherren/Betreiber. Richard Staub

Energiedaten-Management

Neben der bereits seit langem aktiven FG Intelligentes Wohnen wurde 2009 die FG Bauherren/Betreiber neu organisiert, ihr gehören Mitglieder von 10 Unternehmungen an. Geleitet wird die FG von Beat Lenherr, UBS, sowie Bernhard Inniger, Sauter Building Control, als Vertreter des GNI-Vorstandes, Schweiz. Weitere Mitglieder sind: Swiss Re, Avireal, Gemeinde Volketswil, Chocolat Halba, InfraPost AG, ETH Immobilien, Genossenschaft Migros Zürich (Technik Verkaufsstellen) sowie die Zentralbibliothek Zürich. Damit ist also ein breites Spektrum bezüglich Grösse der Liegenschaften sowie interner und externer Betreuung der Technik garantiert. Die FG traf sich 2009 zu drei Meetings, deren Themen nachfolgend kurz vorgestellt werden.

Der Nutzen einer bedürfnisgerechten Erfassung und Bearbeitung von Energiedaten ist vielfältig und spielt auf dem Weg zu nachhaltigen Gebäuden eine immer grössere Rolle. Sie dient der Verrechnung der Energie an Drittbezüger, als Leckwarnsystem bei Transferleitungen im Erdreich, als Grundlagen- und Erfolgsnachweis bei Energieoptimierungen. Sie ermöglicht eine einfache Analyse der Dimensionierungen von Bau- und Umbauprojekten, liefert die einheitliche Basis bei Vergleichen (Berichte, Bilanzen) und sie bewirkt die Nutzersensibilisierung bezüglich des Energieverbrauchs. Gastgeber Heinz Lieberherr, Liegenschaftenverwalter der Gemeinde Volketswil, zeigte, wie umfangreich der Immobilienpark einer Kommune sein kann. Bis 2010 werden 54 Gebäude mit einem

Einführung Produktepalette

2 Jahre 5 Jahre

Endphase

3 Jahre

SupportKündigung

2 Jahre

Produkte-Lebenszyklus AS (12 Jahre)

Idealer Einstieg Realer Einstieg

Versus Vergabe-Erfolg … ?!

Fataler Einstieg

Investitionsverlust 3-4 Jahre 30% !

Versicherungswert von 200 Mio. CHF zu betreuen sein. Seit 1995 werden für alle grösseren Gebäude die Strom-, Wasser-, Heizöl- und Erdgasverbräuche regelmässig, mindestens einmal im Monat, manuell ermittelt. Jährlich wird eine Übersicht der einzelnen Energieverbräuche pro Gebäude mit dem EDVTool E2ESTAT (Accessdatenbank) erstellt. Die Zahlen werden regelmässig durch einen Fachmann (Energieberater) kontrolliert und verifiziert. Eine aufwendige Methode, deshalb wird nun ein FM-Tool eingeführt, mit dem auch das Ablesen der Zählerstände optimiert werden soll. Demgegenüber verfügen grosse Liegenschaften-Bewirtschafter bereits seit Jahren über automatisierte Energiedaten-Managements. Die Richtlinie in der ETH Zürich dazu heisst «Energie- und Medien-Messkonzept» und regelt alles rund um die Messstelle (www.immobilien.ethz.ch/bau/richtlinien/index). Bezweckt werden statistische Auswertung zur Funktions- und Erfolgskontrolle, Zuordnung von Kosten und Aufdeckung kostenintensiver Gewohnheiten und die Ermittlung von Kosteneinsparpotenzialen und Ressourcen aufgrund plausibler und vollständiger Daten. Auch an der ETH erfolgen teilweise noch manuelle Ablesungen, daneben werden Zählimpulse via Automationsstationen sowie Messwerte über M-Bus erfasst. Die Datenverwaltung erfolgt auf SILO-SQL. Aktuell werden 7200 Energie- und Verbrauchsmessdaten verwal-

Lebenszyklus-Phasen-Modell GA-Produkt: Ein GA-System sollte möglichst früh in seinem Lebenszyklus eingekauft werden. (Quelle: Swiss Re). Elektrotechnik 1/10 I 55


Wirtschaft & Verbände

Das Übersichtsbild des Leitsystems Balsberg von Avireal zeigt die Vielzahl der vernetzten Anlagen. (Quelle: Avireal).

tet. Wichtig sind plausibilisierte Zeitreihen, um möglichst genaue Messungen zu erhalten. Auch von anderen FG-Mitgliedern wurde erwähnt, dass vor allem bei Daten, welche über die Gebäudeautoma-tion gewonnen werden, teilweise grobe Fehler entstehen.

Erfolgreiche Projektorganisation GA Dieses Meeting fand bei Swiss Re statt, welche über umfangreiche Gebäude und hochstehende GebäudeautomationsAnlagen verfügt. Einig waren sich die Betreiber, dass die Nutzer oft nicht genügend in neue Projekte involviert sind, beispielsweise bei GU/TU-Aufträgen. Der Nutzer muss in das Projekteam integriert werden und dort seine Bedürfnisse einbringen können. Unterstützend kann bei grösseren Projekten der Beizug einer aussenstehenden Bauherren-Begleitung sinnvoll sein. Eine laufende Überprüfung der festgelegten Ziele während der gesamten Projekt- und Ausführungsphase – mit periodischen Projekt-Reviews – ist unerlässlich. Der Übergang von der Projekt- in die Nutzungsphase ist sehr wichtig: Dafür sollen die Kosten für die Begleitung durch Planer und Unternehmer während der Nutzungsphase budgetiert werden. Falls diese Arbeiten in die Submission integriert werden, sollen Stunden mit Stundenansatz oder fixe Pauschalbe56 I Elektrotechnik 1/10

träge definiert werden. Nach freiem Ermessen des Unternehmers zu kalkulieren, empfiehlt sich nicht, wie die Mitglieder der FG aus Erfahrung betonten.

Ablöseproblematik von GA-Systemen Gastgeber beim 3. Meeting war die Avireal in ihrem renovierten Business Center Balsberg (früherer Hauptsitz der Swissair). Avireal «Total Facility Management» bietet mit 200 Angestellten in Zürich und Niederlassungen in Genf und Dubai eine breite Palette von Dienstleistungen an. Bekannt sind etwa die eigens entwickelten Tools für Energiecontrolling. Als Generalplaner haben sie auch die neue SBB Lounge im HB Zürich realisiert. Als Ablöseproblematiken wurden diskutiert: Diverse Anlagen müssen eine hohe Verfügbarkeit (Rechenzentren/ Helpdesk) haben, Unterbrüche in Archivdatenaufzeichnung und Änderungen im Bedienungskonzept sollen vermieden werden, eine einfache und homogene Bedienung für die Betreiber ist wichtig. Es sind Standardlösungen anzustreben, um Abhängigkeit und teures Engineering zu verhindern. Bei einer Ablösung lohnt es sich, Reduktionen zu prüfen, um nur Datenpunkte aufzuschalten, die genutzt werden. Systeme sollen zusammengefasst und integriert werden, um Schnittstellen abzubauen.

Es ist unbedingt zu prüfen, wo das neue System im Life Cycle steht, mit Beachtung unterschiedlicher Lebenszyklen: Automationsstationen 10 bis 15 Jahre, Managementstation mit Hardware, Betriebssystem, Applikation (neue Updates) 2 bis 5 Jahre. Der Lieferant soll garantieren, dass ein Systemwechsel erst nach 10 bis 12 Jahren erfolgt. Ein GA-System-Ersatz ist etwa 1,5- bis 2-mal teurer als beim Neubau und stellt höhere Anforderungen an Planer und Bauherr. Oft ist ein etappenweises Vorgehen sinnvoll, um die Investitionen zu verteilen und mit allenfalls fälligen Sanierungen zu verbinden. Zukünftige GA-Systeme werden anspruchsvolle Aufgaben zu erledigen haben und basieren daher auf neuartigen Architekturen, die nach heutigen ITMethoden und -Modellen zu entwickeln sind. Die Basis bilden folgerichtig die Prozesse und nicht die in sich abgeschlossenen GA-Teilsysteme. z

www.g-n-i.ch


Das Verwaltungsgericht des Kantons Zürich ist auf die beiden Beschwerden gegen die Bohrung im Triemli-Quartier nicht eingetreten. Der Bohrung, die Aufschluss über eine mögliche Nutzung der Erdwärme im Zürcher Untergrund geben soll, steht somit nichts mehr im Weg. Der Regierungsrat hatte im Juli 2009 sein Einverständnis zur Erkundungsbohrung und zur geothermischen Grundwassernutzung gegeben und damit seine Unterstützung der Geothermie als zukunftsweisende Energiequelle bekräftigt. Der Bohrturm steht schon bereit. Nun kann EWZ mit den letzten

Vorarbeiten beginnen, welche voraussichtlich rund zwei bis drei Wochen dauern werden. Im Zürcher Triemli-Quartier wird auf dem Areal der Baugenossenschaft Sonnengarten eine Erkundungsbohrung bis auf eine Tiefe von etwa 3200 Metern abgesenkt. Mit dieser Bohrung werden umfangreiche geologische und hydrologische Untersuchungen des Gesteins bis auf die Tiefe der kristallinen Formationen ermöglicht, die erste Anhaltspunkte über den Untergrund von Zürich geben. Mit dem Geothermie-Projekt will EWZ herausfinden, ob die Erdwärme als erneuerbare Energie für die künftige

Versorgung der Stadt Zürich eine bedeutende Rolle übernehmen kann. Der Gemeinderat hatte im Dezember 2008 einem Objektkredit von 19,89 Mio. Franken für eine Erkundungsbohrung zugestimmt. Ist die Erkundungsbohrung erfolgreich, soll in einer zweiten Phase eine zweite Bohrung und in einer dritten Phase der Bau einer Energiezentrale erfolgen. Die Erhöhung des Objektkredites um 18,81 Mio. Franken auf 38,7 Mio. Franken für die zweite Bohrung und den Bau einer Energiezentrale gelangt am 29. November 2009 zur Abstimmung. www.ewz.ch

❚❚ABB vergibt Forschungspreise an Doktoranden der ETH und EPFL ABB Schweiz unterstützt innovative Ideen und kreative Forschungsansätze nicht nur im eigenen Haus, sondern auch ausserhalb. Die Schweizer Landesgesellschaft arbeitet regelmässig mit den eidgenössischen Hochschulen, der Fachhochschule Nordwestschweiz und dem Paul Scherrer Institut zusammen und verleiht jedes Jahr zwei ABB-Forschungspreise an junge Wissenschaftler. Die Preise – je einer im Bereich Energietechnik und Automation – werden an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der École Polytechnique Fédérale Lausanne (EPFL) vergeben. Sie sind jeweils mit 5000 Franken für eine Diplomarbeit und mit 10 000 Franken für eine Doktorarbeit dotiert. Mitte November empfing Prof. Tobias Nef im Rahmen des festlich begangenen ETH-Tages den ABB-Forschungspreis 2009 über 10 000 Franken. Er wurde für seine hervorragende Doktorarbeit «ARMin – Multimodal Robot for the Movement Therapy of the Upper Extremities» ausgezeichnet, in der er robotergestützte Therapieformen zur neurologischen Rehabilitation von Arm- und Handbewegungen untersucht. Ihn interessiert vor allem, wie die Interaktion von Mensch und Roboter bei der Bewegungstherapie funktioniert und wie die entsprechenden Steuerprogramme der Roboter aussehen müssen. Der Ansatz verspricht eine schnellere und durch kontinuierliche Messungen nachweisbare Heilung von Patienten sowie eine Entlastung der betreuenden Physiotherapeuten. Die Dissertation überzeugte die Jury aufgrund ihrer gesellschaftlichen Relevanz und ihres interdisziplinä-

Doktorvater Robert Riener, ETH-Rektorin Heidi Wunderli-Allenspach sowie Preisträger Tobias Nef und Jasmin Staiblin, Landeschefin ABB Schweiz, am offiziellen ETH-Tag (von links nach rechts).

ren Ansatzes. Dieser vereint eine exzellente Ingenieurleistung sowie eine erstklassige wissenschaftliche Forschung und klinische Anwendung. Als sichtbares Produkt dieser Arbeit wird der Rehabilitationsroboter ARMin III bereits in der klinischen Praxis eingesetzt. Bereits im Oktober vergab ABB den Forschungspreis im Fachgebiet Energietechnik. Gleich zwei Doktoranden erhielten an der offiziellen EPFL-Diplomfeier in Lausanne je eine Check über 4500 Franken. Dr. Toufann Chaudhuri wurde für seine Dissertation «Cross connected multilevel voltage source inverter topologies for medium voltage applications» ausgezeichnet. Dabei würdigte die Jury vor allem seinen äusserst innovativen Forschungsansatz für eine wichtige Thematik in der Industrieapplikation. Dank seiner neuartigen Her-

angehensweise konnte Chaudhuri sogar zwei internationale Patente eingeben. Dr. Etienne Robert erhielt den ABBForschungspreis für seine Doktorarbeit «Experimental investigation of unstrained diffusion flames and their stability». Der Jury gefiel seine Kombination von solider wissenschaftlicher Recherchearbeit und technologisch hochstehenden Experimenten in einer eigens dafür entwickelten Versuchsanlage. Eine spezielle Erwähnung der Jury mit je 500 Franken erhielten Yann Gramegna und Nathanaël Chollet für ihre gemeinsame Diplomarbeit «The energy question in megalopolis: another powerhouse for Tokyo», die sich mit der Energieproblematik bei der städtebaulichen Planung von Megastädten auseinandersetzt. www.abb.ch Elektrotechnik 1/10 I 57

Wirtschaft & Verbände

❚❚Grünes Licht für Erkundungsbohrung Geothermie


Wirtschaft & Verbände

❚❚Informationsveranstaltung buildingSMART Schweiz Die seit dem Mai 2009 in der Schweiz lancierte buildingSMART Initiative hat im vergangenen September die erste umfassende Kick-off-Veranstaltung vor rund 60 Teilnehmenden an der ETH durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, die am modellbasierten und digital unterstützten Ansätze für die Optimierung der Planungs-, Ausführungs-, und Bewirtschaftungsprozesse im Bauwesen interessierten Fachleute im Sinne

eines professionellen Netzwerkes zu versammeln und einen Einblick in die digitale Baupraxis aus erster Hand zu vermitteln. Manfred Breit, Professor am Institut 4D-Technologies an der Fachschule Nordwestschweiz, informierte umfassend über das Potenzial modellbasierter Bauprozesse und den Leistungsdimensionen von digitalen Gebäudemodellen. Verschiedene Referenten präsentier-

ten ihre BIM-Pilotprojekte (Building Information Modeling) aus der Sicht von Eigentümern, Unternehmern und Planern. buildingSMART Schweiz plant weitere Veranstaltungen im Frühsommer 2010 sowie die Lancierung eines Studienwettbewerbs mit BIM für Studierende an Schweizer Fachhochschulen und Universitäten. www.buildingsmart.ch

❚❚Mehr Lohn für die Mitarbeiter der Elektro-Installationsbranche Die Sozialpartner in der Elektro- und Telekommunikations-Installationsbranche haben im Oktober und November 2009 die alljährlichen Lohnverhandlungen geführt. Nachdem Ende November die Verhandlungen aufgrund unterschiedlicher Standpunkte abgebrochen werden mussten, haben die Arbeitgeber-

vertreter ihre soziale Verantwortung wahrgenommen und den VSEI-Mitgliedern eine freiwillige individuelle Lohnanpassung von einem Prozent empfohlen. Werden die Teuerungswerte für 2009 berücksichtigt, entspricht diese Empfehlung einer Kaufkraftsteigerung von 1,9 %. «Unsere Mitglieder sind sehr

sozial eingestellt», bestätigt Hans-Peter In-Albon, Direktor des VSEI. «Bereits zu Beginn dieses Jahres sind alle Mindestlöhne um dreistellige Beträge erhöht worden.»

www.vsei.ch

❚❚Automationssystem von Sauter erhält GebäudeEffizienz-Award 2009 (BDA) und der Verband beratender Ingenieure (VBI). «Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die ich stellvertretend für alle Mitarbeiter entgegennehmen darf. Ziel der Veranstalter und Partner der Messe ist es, Lösungen vorzustellen, wie der CO2-Ausstoss bis 2020 um 20 Prozent reduziert werden kann. Wir wollen mit Sauter EY-modulo 5 dazu beitragen, dass dieses Klimaschutzziel erreicht werden kann. Mit unseren energieeffizienten Lösungen können wir die durch Bertram Schmitz, CEO von Sauter (links), Prof. Dr. Rainer Hirschberg, den Gebäudebereich Fachhochschule Aachen bei der Preisübergabe. verursachten Treibhausgase drastisch reAn der diesjährigen Kongressmesse Ge- duzieren», betont Bertram Schmitz, CEO bäudeEffizienz in Frankfurt wurde erst- von Sauter. mals der GebäudeEffizienz-Award für Die neue Systemfamilie EY-modulo 5 das beste Automationssystem verliehen. ist das Flaggschiff der AutomationstechDer Preis soll Ansporn für nachhaltige nologie von Sauter und die effiziente Lösungen sein. Partner des Kongresses Antwort auf alle Anforderungen des mosind der Bund Deutscher Architekten dernen Gebäudemanagements. Das mo58 I Elektrotechnik 1/10

dulare System dient dazu, sämtliche Energieflüsse in einem Gebäude zielgenau und bedarfsgerecht zu steuern. So kommen Licht, Wärme, Luft und Klimatisierung zur richtigen Zeit in der richtigen Menge an die richtige Stelle. EY-modulo verfügt über Systemoffenheit und Kompatibilität. Damit können auch künftige Anpassungen und Modernisierungen einfach durchgeführt oder bereits bestehende Systeme integriert werden. Sauter EY-modulo 5 sorgt bereits in vielen Gebäuden für Verbesserungen der Energieeffizienz. So konnten die Energiekosten in einigen Fällen sogar bis zu 35 Prozent gesenkt und der CO2Ausstoss bis zu 20 Prozent reduziert werden. Sauter entwickelt, produziert und vertreibt als Spezialist energieeffiziente Systeme im Gebäudemanagement und sichert mit umfassenden Dienstleistungen den energieoptimierten Betrieb. Das Unternehmen sorgt für hohe Energieeffizienz in Büro- und Verwaltungsgebäuden, Forschungs- und Bildungsstätten, Krankenhäusern, Industrie- und Laborgebäuden, Flughäfen, Freizeitanlagen, Hotels sowie in vielen anderen Bereichen. www.sauter-controls.com


❚❚Pressetag im ABB Forschungszentrum Ladenburg Forschung & Umwelt

Innovation dank F&E-Investitionen «Forschung und Entwicklung sind für ein Technologiekonzern wie ABB essenziell für den Geschäftserfolg des Unternehmens», erklärte Dr. Franz Schmaderer, Leiter des Global Lab Automation des ABB-Konzerns und Leiter der ABB Forschungszentren in Västerås und Ladenburg. Das Unternehmen hat im Rahmen des Pressetages ins ABB Forschungszentrum nach Ladenburg, Deutschland, eingeladen und ermöglichte den Teilnehmern einen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte der Energie- und Automationstechnik.

Dr. Franz Schmaderer, Leiter ABB Forschungszentrum, Ladenburg. (Quelle: ABB).

In einer grossen Anzahl von Anwendungen, zum Beispiel bei der Regelung von Motoren, die Pumpen antreiben, erlauben drehzahlgeregelte leistungselektronische Antriebe eine genaue Kontrolle der Pumpleistung und helfen, im Vergleich zu direkt netzgekoppelten Motoren, kostbare Energie einzusparen. Bei der Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) hilft die Leistungselektronik, grosse Mengen an elektrischer Energie mit minimalen Verlusten über lange Distanzen zu transportieren. Welche dieser Lösungen man sich auch anschaut, zentrale Elemente sind Halbleiterbauteile, die die gesamte Energie bei der Frequenzumrichtung sicher handhaben müssen. Seit der Entdeckung des pn-Übergangs, der Grundlage der Halbleitertechnologie im Jahr 1940, hat im Bereich der Silizium Leistungshalbleiter eine nachhaltige und tiefgreifende Entwicklung stattgefunden: die ersten Leistungs-Thyristoren wurden 1960 vorgestellt, das erste LeistungsMOSFET-Bauteil im Jahr 1975 (Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor), der erste IGBT (insulated-gate bipolar transistor) im Jahr 1985 und das

erste «Hyperjunktion-Bauteil» mit horizontalen Kompensationsstrukturen zur weiteren Minimierung des Durchlasswiderstandes im Jahr 1997. Signifikanter Forschungsaufwand wurde in dieser Zeit unternommen, um die Stromtragfähigkeit, die Sperrspannungsfestigkeit und das Schaltverhalten in immer höhere Leistungsklassen zu führen. Leistungshalbleiter mit einer Sperrspannung von 8,5 kV und einer maximalen Stromtragfähigkeit von einigen kA sind bereits heute am Markt erhältlich.

Integrated Gate Commutated Thyristor Halbleiter (IGCT) Seit der Markteinführung im Jahr 1996 hat der IGCT-Leistungshalbleiter stetig an Bedeutung gewonnen; als Halbleiter, der sich durch niedrige Durchlassverluste und schnelle Schalteigenschaften auszeichnet und erlaubt, mit einem einzelnen Bauteil maximale elektrische Ströme von mehreren tausend Ampere zu schalten. Der IGCT ist ähnlich einem Thyristor aufgebaut und zeichnet sich ebenso durch einen minimalen elektrischen Widerstand im durchgeschalteten Zustand aus. Der IGCT verwendet die sogenannte «free-floating» SiliziumGehäusetechnologie, eine von ABB entwickelte und patentierte Struktur: Das Bauteil, das aus einem Silizium-Wafer besteht, ist dabei in einem kompakten und robusten Druckkontakt-Gehäuse verpackt. Diese etablierte und bewährte Gehäuseform wird mit relativ grosser Kraft zwischen zwei Kühlern eingepresst, die Kühlelemente leiten zugleich den Strom zum Bauteil. Die Elektronik zum Ansteuern des Bauteils, die soge-

nannte Gate-Elektronik, ist um das Bauteil herum aufgebaut. Dieses minimiert Streuinduktivitäten und erlaubt eine schnelle, harte Ansteuerung des Halbleiterelementes, bei der extrem hohe Ströme in kürzester Zeit abgeschaltet werden. Im Abschaltvorgang werden Stromtransienten von mehreren Tausend Ampere pro Mikrosekunde (10–6 Sekunden) zuverlässig gehandhabt. Aufgrund all dieser Vorteile ist zusammenfassend festzustellen, dass der IGCT ein am Markt sehr erfolgreich etabliertes Bauteil ist und als Halbleiterelement in Mittelspannungs-Frequenzumrichtern bei verschiedenen Herstellern eingesetzt wird. Schwerpunkt dabei sind drehzahlgeregelte Antriebe für Mittelspannungsmotoren. Aber auch in Frequenzumrichtern für Bahnnetzkopplungen und Energie-Management-SysteArbeiten im Reinraum bei ABB Semiconductors in Lenzburg.

Elektrotechnik 1/10 I 59


Forschung & Umwelt Leistungselektronischer Standardbaustein (PEBB – Power Electronics Building Block) basierend auf IGCT-Leistungshalbleitern.

men mit Leistungen typischerweise grösser als 2 MW leisten IGCT’s erfolgreich ihren Dienst. Dabei ist herauszustellen, dass das Verhältnis von der sogenannten aktiven Fläche, durch die der Strom fliesst, zur Fläche des Randabschlusses, die das elektrische Feld des Halbleiters absteuert, sehr gross ist; die eingesetzte Siliziumfläche wird somit maximal genutzt. Heutzutage sind IGCT-Bauelemente von ABB mit einer Spannungsfestigkeit und nominalen Stromschaltfähigkeit von 4500 V und einigen Hundert Ampere bis 6500 V und 4000 A erhältlich.

Höhere Leistung, weniger Verluste In enger Zusammenarbeit haben nun die Wissenschaftler am schweizerischen ABB Forschungszentrum mit den Kollegen aus der Leistungshalbleiter produzierenden Geschäftseinheit die kommende Generation von IGCT’s entwickelt: Die maximale Blockierspannung des Halbleiters wurde von 6500 V auf beeindruckende 10 000 V gesteigert. Ein Schwerpunkt der Entwicklung in diesem Technologieprojekt wurde auf die Robustheit gegen kosmische Höhenstrahlung gelegt – ein sehr kritischer Punkt bei Hochleistungshalbleitern. Bei einer einfachen Skalierung der existierenden IGCT-Bauteiltechnologie auf eine erhöhte Blockierspannung, hätten sich die Schalteigenschaften des Bauteils stark verschlechtert. Insbesondere wäre es dann nur möglich gewesen, geringe Ströme zu schalten. Ein – in der Sprache 60 I Elektrotechnik 1/10

der Leistungshalbleiter-Experten ausgedrückt – geringerer sicherer Arbeitsbereich (sogenannte «Safe Operating Area» (SOA) wäre die Folge gewesen. Die ABB Wissenschaftler und Ingenieure haben dieses Problem erkannt und erfolgreich gelöst: Vom Team wurde eine neue Bauteilstruktur entwickelt und so eine signifikante Erhöhung des «SOA’s» erreicht: Das einzelne Bauteil schaltet elektrische Ströme grösser als 2000 A sicher ab. Mit diesen Strom- und Spannungsschalteigenschaften zeigt die IGCT-Technologie auch das zukünftige Potenzial als idealer Halbleiter in Mittelspannungsanwendungen auf. Leistungshalbleiter in Frequenzumrichtern benötigen eine sogenannte Freilaufdiode, die den Strom während des Abschaltvorgangs leitet. Daraus folgend war für das 10-kV-Projekt auch eine entsprechende Diodentechnologie zu entwickeln – eine fast noch grössere Herausforderung als die Entwicklung des Schaltelements. Eine StandardHochspannungsdiode wird bei hohen Spannungen oft oszillierend («snappy»), was in der Anwendung zu gefährlich hohen Überspannungsspitzen und hochfrequenten Stromschwingungen im Abschaltvorgang und während der Sperrverzögerung führt. Um diese Herausforderung zu lösen, führten die ABB-Forscher einige neue innovative Änderungen in der Diodenstruktur ein. Das Resultat liegt vor und erfüllt mit einer Minimierung der Oszillationen und sehr geringen elektrischen Verlusten alle Anforderungen. Das neue Diodendesign erlaubt, die Diode monolithisch in den SiliziumWafer des Schalters zu integrieren, das heisst, Schalter und Diode bilden ein Bauteil, eine runde Scheibe. Dieses bezeichnet man als rückwärtsleitenden RC-IGCT. Der Hauptvorteil dieser monolithischen Integration liegt in der An-

Die nach wie vor starke Marktposition von ABB basiert auf kontinuierlichen Investitionen in F+E: Im Jahr 2008 betrugen die Investitionen des ABB-Konzerns in diesem Bereich etwa 1,2 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwa 70 Prozent dieser Mittel fliessen in die Produktentwicklung in den operativen Einheiten und zehn Prozent gehen in die Konzernforschung, wohingegen die restlichen 20 Prozent für kundenspezifische Auftragsentwicklungen verwendet werden. Weltweit beschäftigt ABB derzeit etwa 6000 Mitarbeiter im Bereich F+E. Der Fokus der Investitionen liegt dabei auf F+E für neue Produkte im Bereich

wendung; sie erlaubt eine signifikante Reduktion der Komponentenanzahl im Frequenzumrichter, zum Beispiel werden im Vergleich zu einem Aufbau mit separatem IGCT und Diode weniger Kühlkörper und Verbindungselemente benötigt. Die neue Technologieentwicklung des IGCT-Schalters sowie der Diode haben hohes Potenzial. Heutzutage basiert bereits ein Grossteil der elektrischen Motorantriebe für Mittelspannungsanwendungen auf dem IGCT als Schaltelement. Diese sogenannten spannungsgeführten drehzahlgeregelten Antriebe treiben Motoren für Pumpen, Gebläse, Förderbänder, Pressen und Kompressoren in verschiedensten Industrieanwendungen an. Diese elektrischen Mittelspannungsantriebe regeln zuverlässig Drehzahl und Drehmoment von Induktionsmotoren mit Leistungen von typischerweise 300 kW bis 5 MW und liefern Spannungen von 2,3/3,3/4,0 und 4,16 kV. Mit der Entwicklung des neuen 10-kV-IGCT kann man die Leistungsklasse dieser Antriebe relativ einfach auf 12 MW verdoppeln und Motoren mit 7,2kV-Eingangsspannung antreiben. Der 10-kV-IGCT macht auch die Serienschaltung von Leistungshalbleitern geringer Spannungsklasse überflüssig. Das Ersetzen von seriell geschalteten Halbleitern mit dem 10kV-Bauteil führt zu einer Reduktion an benötigen Komponenten im Umrichter, resultierend in effizienteren und zuverlässigeren Systemen im Vergleich zu heutigen Designs. Nach den Abschätzungen der ABB-Forscher kann die Anzahl der benötigten Komponenten im Umrichter um bis zu 70 Prozent reduziert werden, was eine signifikante Auswirkung auf Kompaktheit und letztendlich Systemkosten haben wird. z www.abb.de/forschung

Energietechnik und Automation. Dabei stehen Themen wie Energieeffizienz, Klimaschutz und industrielle Produktivität im Vordergrund. Bei ABB ist die Forschung global organisiert, zehn Forschungsfelder repräsentieren die Kerntechnologien, die für ABB von essenzieller Bedeutung sind und jeweils verschiedene Geschäftsbereiche innerhalb des Unternehmens adressieren. Die Forschungsprojekte werden in sieben Forschungszentren in Europa, Asien und Nordamerika bearbeitet. Das deutsche Forschungszentrum hat sich auf acht Kerntechnologiefelder im Bereich der Automation für die Prozessindustrie, die Fertigungsindustrie und die Versorgungsunternehmen fokussiert.


Das Schweizer Unternehmen ReVolt hat einen neuartigen Metall-Luft-Akkumulator entwickelt. Das Spin-Off des norwegischen Forschungsinstituts Sintef greift dabei auf die aus der Batterienfertigung bereits bekannte Zink-LuftTechnik zurück. Nach Angaben der Entwickler sollen diese Akkus deutlich höhere Speicherkapazitäten aufweisen als ihre Pendants auf Basis der LithiumIonen-Technologie. Die potenzielle Kapazität eines Zink-Luft-Akkus liegt beim Dreifachen von Lithium-Ionen-Akkus, allerdings gilt dies nur, wenn man das Energie-Volumen-Verhältnis anschaut. Beim Energie-Gewicht-Verhältnis liegt die potenzielle Kapazität etwa beim Zweifachen von Lithium-Ionen-Akkus.

Die ersten Zink-Luft-Akkus kommen aber noch nicht voll an diese Grenzen heran. ReVolt hat bereits einen Prototyp mit verbesserter Zink-Elektrode gebaut, um die Ausbildung von Zinkstrukturen zu unterbinden. Diese hatten bislang Kurzschlüsse verursacht, wenn sie die andere Elektrode erreichten. Zudem wissen die Forscher mit einer speziellen Technik nunmehr die Austrocknung des Elektrolyts zu verhindern. Zink-Luft-Akkus werden zukünftig Hunderte von Ladezyklen heil überstehen können. Schon im Jahr 2010 sollen die ersten Knopfzellen auf den Markt kommen. Für die Stromversorgung von Fahrzeugen mit Elektroantrieb werde laut ReVolt jedoch

eine neue Bauart nötig, die allerlei zusätzliche Fragen aufwirft. ReVolt arbeitet aber darauf hin, erste Akkus für EFahrzeuge noch im Jahr 2010 präsentieren zu können. Unter anderem muss geklärt werden, wie die derzeit erreichbare Anzahl von 100 Ladezyklen ohne Kapazitätsverlust zu vervielfachen ist. www.revolttechnology.com www.sintef.no

❚❚Smarte Haushaltsgeräte von GE General Electric (GE) hat im Rahmen eines Smartgrid-Symposiums in Niskayuna ein ganzheitliches Konzept mit dem Namen «Net Zero Energy Home» vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein aus mehreren Komponenten bestehendes Advanced Meter Management-System (AMM), das Privathaushalten die Erzeugung und Speicherung von Strom sowie effizientes Energiemanagement gleichermassen ermöglicht. Im Anwendungsfall sollen Erwerber von Privathäusern bei nur 10% Mehrkosten ihren Nettostrombedarf im Schnitt auf Null senken können. Ein Anschluss an das örtliche Stromnetz wird jedoch weiterhin notwendig sein, um dezentral erzeugte Überschüsse einspeisen und bei erhöhter Nachfrage Strom in Anspruch nehmen zu können. Der Ansatz von General Electric ist

neu, da von der Solaranlage für die dezentrale Erzeugung von Strom, datenfähigen Haushaltsgeräten und Smartmetern bis hin zur Steuerungselektronik alle benötigten Komponenten aus einer Hand kommen sollen. In Deutschland verfolgt die Deutsche Telekom mit Smart Home in Zusammenarbeit mit Herstellern von Haushaltsgeräten jedoch einen ähnlichen Ansatz. Ob sich das sehr ambitionierte Ziel, den Nettoenergiebedarf von Privathaushalten im Schnitt auf Null zu senken, erreichen lässt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. So spielen die Bedingungen für die dezentrale Stromerzeugung, die klimatischen Verhältnisse und letztlich natürlich auch der technische Aufwand eine Rolle. Das Net Zero Energy Home von GE sieht sowohl die Installation von Solar-

und Windstromgeneratoren als auch eine akkubasierte Speichereinheit vor. Zudem sollen mit datenfähigen Modulen adaptierte und somit elektronisch ansteuerbare Haushaltsgeräte mit einem Smartmeter kommunizieren. Solche Herde, Kühlschränke oder Wäschetrockner sollen spätestens bis 2015 erhältlich sein. Über das «zentrale Nervensystem», den sogenannten Home Energy Manager, einem rund 250 Dollar teuren Gerät, laufen dann alle Informationen zusammen. Da es sich um ein ganzheitliches Konzept handelt, ist auch die Integration von Wasserboilern, Wärmepumpen und energiesparenden Beleuchtungssystemen vorgesehen. Privathaushalte sind mit öffentlichen Gebäuden nicht vergleichbar, da deren Energiebedarf schon mit effizienzsteigernden Massnahmen wie einer adäquaten Isolierung deutlich verringert werden kann. Durch das AMM-System von GE können Haushaltsgeräte jedoch auch auf Signale des Stromversorgers reagieren. So könnten etwa Trocknerleistungen während Lastspitzen automatisch reduziert werden. Eine langsamere Wäschetrocknung würde so zur Abfederung von Lastspitzen beitragen. Des Weiteren könnte die Temperatur in einem Wasserboiler deutlich gesenkt werden, solange niemand zuhause ist. Allein durch nachfrageseitiges Lastenmanagement sowie verbrauchsbezogene Abrechnungsmodelle soll der Strombedarf in Spitzenzeiten um 15 % reduziert werden können. www.netzeroenergyhome.ca Elektrotechnik 1/10 I 61

Forschung & Umwelt

❚❚Vielversprechende Zink-Luft-Akkus


Forschung & Umwelt

❚❚Oskar von Miller – zum Gedenken an seinen 75. Todestag

Pionier der Energieversorgung Oskar von Miller hat sich bei der Durchsetzung der Elektrifizierung hohe und bleibende Verdienste erworben und damit auch die Elektrifizierung in Europa beeinflusst. Die Fernversorgung mit Elektroenergie empfindet man heutzutage als eine Selbstverständlichkeit, weniger bekannt ist, dass nach 1900 den Weg dafür Oskar von Miller ebnete. Heinz Bergmann Oskar von Miller wurde am 7. Mai 1855 in München geboren. Zu Oskar von Millers Geburt war sein Vater, ehemals ein Erzgiesser und im Jahre 1875 geadelt, schon seit elf Jahren Direktor der Königlichen Eisengiesserei. Eine gewisse Wohlhabenheit des Elternhauses ermöglichte dem jungen Oskar eine gründliche Ausbildung. Er besuchte das Max-, bzw. Realgymnasium und studierte am Polytechnikum in München Ingenieurwesen sowie Eisenbahn-, Wasserund Brückenbau. Im Jahre 1878 trat er als Baupraktikant in den bayerischen Staatsdienst und führte dort verschiedene Projektierungsarbeiten aus. Der Besuch der Pariser Elektrizitäts-

ausstellung im Jahre 1881 sollte dem damals 26-Jährigen entscheidende Impulse für sein weiteres Leben und seine berufliche Laufbahn durch eine Anregung zur Hinwendung auf die Probleme geben, die mit der Elektrifizierung verbunden waren. Oskar von Miller organisierte im Jahre 1882 die erste deutsche elektrotechnische Ausstellung in München. Anlässlich dieser Ausstellung wurde erstmals eine praktisch brauchbare längere Elektroenergieübertragung von Miesbach nach dem 57 Kilometer entfernten München unter Verwendung von Gleichstrom mit 2000 Volt Übertragungsspannung in Zusammenarbeit mit dem französischen Elektrotechniker Marcel Deprez demonstriert. Auf der Ausstellung traf er auch mit Emil Rathe-

nau zusammen, der ihm anbot, in sein Unternehmen zu wechseln. Miller übersiedelte nach Berlin. Gemeinsam mit dem Industriellen Emil Rathenau, dem Vater des 1922 ermordeten deutschen Aussenministers Walter Rathenau, gründete Oskar von Miller 1883 die «Deutsche Edisongesellschaft für angewandte Elektrizität» in Berlin. Diese Firma arrangierte sich mit der Firma Siemens, die elektrotechnische Ausrüstungen lieferte, während die Edisongesellschaft für die öffentliche Stromversorgung sorgte. Am 13. September 1884 gelang es Oskar von Miller, zwei Restaurants in Berlin mit einer elektrischen Beleuchtung zu versehen. Dazu diente ein kleines Kraftwerk, das erste in Europa, das sich im Keller ei-

Oskar von Miller war von 1918 bis 1924 Projektleiter beim Bau des Walchenseekraftwerks, das damals grösste Speicherkraftwerk der Welt.

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Erstes Wasserkraftwerk Oskar von Miller schied 1890 aus der AEG aus und gründete in München ein eigenes Ingenieurbüro, das auf dem Gebiet der Elektroenergiewirtschaft bald eine führende Stellung erlangen sollte. In Anerkennung seiner bisherigen Tätigkeit auf dem Gebiet der Elektrifizierung wurde von Miller zum Leiter der im Jahre 1891 in Frankfurt (Main) stattgefundenen Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung berufen. Dort demonstrierte er eine zunächst für undurchführbar gehaltene Drehstrom-Fernübertragung mit dem von Michail Ossipowitsch DoliwoDobrowolski entwickeltem Drehstromsystem. Der Leitungsweg führte von einem Wasserkraftwerk in Lauffen (Neckar) zum 178 Kilometer entfernten Frankfurt (Main). In Lauffen wurde dazu ein 300-PS-Drehstromgenerator installiert, der von einer Wasserturbine des dortigen Zementwerks angetrieben wurde. Der Generator lieferte 40 V mit einer

Frequenz von 50 Hz. Für die Übertragung wurden die 40 V mit Hilfe eines Trafos (Dolivo-Dobrowolski) auf eine Spannung von 25 000 Volt herauftransformiert. Auf dem Ausstellungsgelände erfolgte eine Transformation auf Betriebsspannung. Mit dem Strom, der erstmalig aus Wasserkraft gewonnen wurde, wurden 1000 Glühlampen und ein Elektromotor gespeist, der die Pumpe für einen Wasserfall antrieb. Diese Fernübertragung und ihr Ergebnis wurde von aller Welt bestaunt. Von Millers Ingenieurbüro wurde in den folgenden Jahren zu einem bekannten Planungsbüro und war am Bau verschiedener Kraftwerke beteiligt. Von Millers Tätigkeitsschwerpunkt bildete die Erzeugung, Übertragung und Verteilung von Elektroenergie, wobei er eine flächendeckenden Stromversorgung zu verbraucherfreundlichen Preisen anstrebte. Ein weiteres Verdienst von Millers ist die Gründung des Deutschen Museums in München im Jahre 1903 mit seiner umfassenden Sammlung von Originalen, Nachbildungen und Funktionsmodellen sowie Schriften zur Geschichte der Naturwissenschaft und Technik. Mehrere Jahrzehnte arbeitete von Mil-

ler an dem unter «Bayernwerk» bekannt gewordenen Projekt, das unter Ausnutzung der reichlich vorhandenen Wasserkräfte Bayerns mit einer installierten Leistung von 1,253 Millionen Kilowatt der Landeselektrizitätsversorgung dienen sollte. Das Bayernwerk umfasste eine mit 110 kV betriebene Ringleitung mit einer Gesamtlänge von 1000 km, ein erstes Verbundnetz. Technischer Höhepunkt war im Jahre 1924 der Bau des Walchenseekraftwerkes. In den Jahren 1928/1929 war er an der Ausarbeitung eines Generalplans für die deutsche Elektrizitätsversorgung beteiligt. Von Miller wurde damit zu einem Pionier des Verbundnetzes. Eine weitere Anerkennung als Pionier der Elektroenergiewirtschaft erfuhr von Miller mit seiner Wahl zum Ehrenpräsidenten der im Jahre 1930 in Berlin durchgeführten Weltkraftkonferenz. Oskar von Miller erhielt zahlreiche Ehrungen, so war er Reichsrat der Krone Bayerns, Vorsitzender des Vereins Deutscher Ingenieure und Mitglied der Friedensdelegation von Versailles. Seine Bücher zur Energieversorgung von Städten werden als Standardwerke der Energietechnik betrachtet. Er starb am 9. April 1934 in München. z

❚❚Dünnschicht-Solarmodul vergünstigt Photovoltaik-Anwendungen Dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) ist es gelungen, ein voll funktionstüchtiges flexibles Dünnschicht-Solarmodul auf einer 0,5 Millimeter dünnen Baustahlfolie herzustellen. Das knapp 50 Quadratzentimeter grosse Minimodul aus Kupfer-IndiumGallium-Diselenid (CIGS) wurde in einem industrienahen Prozess hergestellt und erreichte bei einem externen Prüfinstitut 8,6 Prozent Wirkungsgrad. Die neue Technik eröffnet den Weg zu flexiblen Anwendungen auf Stahlfolie oder Stahlblech etwa für den mobilen Bereich oder an Gebäuden. «Baustahl ist um den Faktor zwei bis drei kostengünstiger als Edelstahl oder Polyimidfolien. Damit ist das Kostensenkungspotenzial für Anwendungen deutlich grösser als bisher, zum Beispiel für Dachbahnen von der Rolle oder für den Einsatz auf Autos oder Schiffen», beschreibt Roland Würz, Projektleiter am ZSW, einen Vorteil der neuen Technik gegenüber bereits auf dem Markt sich befindenden flexiblen Solarmodulen. Ein grosser Vorteil der CIGS-Dünnschichttechnik ist die monolithische

Verschaltung der Einzelzellen zum Modul. Dabei wird im Herstellungsprozess die Vorderseite einer Zelle direkt mit der Rückseite der nächsten Zelle in einer Serienschaltung verbunden. Das erspart zusätzliche metallische Verbindungen, wie sie bei kristallinen Siliziumsolarzellen nötig sind. Damit ist die Technologie kosteneffizienter zu automatisieren und variabler in der Produktgestaltung. Die monolithische Verschaltung hat sich bei der Produktion von

CIGS-Modulen auf Glas millionenfach bewährt. Bei einem direkten Aufbringen der CIGS-Schicht auf eine elektrisch leitende Unterlage wie Baustahl würde die monolithische Verschaltung jedoch sofort zum Kurzschluss führen. Eine grosse Herausforderung für die ZSWForscher war es deshalb, eine elektrisch isolierende Schicht zwischen Baustahl und CIGS-Zellen zu finden, die den industriellen Fertigungsprozess übersteht. Das Eindringen (Diffusion) von Fremdelementen aus dem Baustahl in die CIGS-Schicht musste verhindert werden, da schon kleinste Mengen fremden Materials in der Halbleiterschicht den Wirkungsgrad deutlich senken. Weil dieser Effekt bei Baustahl noch ausgeprägter ist als bei Edelstahl, galt es, eine geeignete Diffusionsbarriere zu finden. Das Leibniz-Institut für Neue Materialen INM in Saarbrücken entwickelte in Zusammenarbeit mit dem ZSW daher eine neuartige, wenige Mikrometer dünne Isolations- und Diffusionsbarriere. z www.zsw-bw.de Elektrotechnik 1/10 I 63

Forschung & Umwelt

nes Mietshauses befand. Ein Jahr später wurde in Berlin das erste Wärmekraftwerk Europas in Betrieb genommen. Die Edisongesellschaft-Firma wurde im Jahre 1887 in die «Allgemeine Elektricitäts Gesellschaft AEG» umgebildet.


gesponsort durch BKW FMB Energie AG

Brain Food für Lernende

❚❚Kopftraining für Lernende und Fachleute

Brain Food Die gesetzlichen Vorgaben rund um den Betrieb eines Unternehmens, aber auch die Normen und Regeln sind umfangreich. Darum kann nicht mehr jede einzelne Position wörtlich bekannt sein. Wichtig ist es, die Übersicht über die wichtigsten Institutionen zu haben. Rico De Boni, Marcel Schöb

Installationspraxis Die nachfolgenden Fragen gehören zu den folgenden Leistungszielen im Bildungsplan des Elektroinstallateurs EFZ: • Bildungsplan L3 / 4.3.1: Die Lernenden erklären die Zusammenhänge zwischen Gesetz, Verordnungen, Normen und ergänzenden Weisungen der Netzbetreiber. • Bildungsplan L4 / 1.3.2: Die Lernenden zeigen Institutionen und Organisationen auf und erklären deren Zusammenwirken. Die Lernenden treffen Abklärungen bei externen Partnern und Organisationen, zum Beispiel Energielieferanten, Kontrollinstanzen, Planern usw.

Aufgabe 63 Füllen Sie die Pyramide mit den Ihnen bekannten Teilen, die die Grundlagen rund um die Elektrizität bilden (Bild 63).

Aufgabe 64 In welchen verbindlichen Dokumenten sind die folgenden Teile geregelt:

a) Fachkundigkeit b) Belastung von verlegten Leitungen c) Bezeichnung und Funktion der Tarifdrähte beim Zähler d) Die Regeln zum Ausmessen e) Die Materialsicherheit f) Die Kontrolltätigkeit g) Der Sicherheitsnachweis h) Die technischen Details der Prüfungen an der Installation

Aufgabe 65 Welche Aufgaben haben die folgenden Institutionen: a) electrosuisse (früher SEV) b) VSEI (Verband Schweizerischer Elektroinstallationsfirmen) c) VSE (Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen) d) ESTI (Eidgenössisches Starkstrominspektorat) e) SIA (Schweizerischer Ingenieurund Architektenverein) f) VKF (Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen)

usw.) sind vorzulegen.» Was ist eine Konformitätserklärung und wer gibt diese ab?

Aufgabe 67 Auf dem Mess- und Prüfprotokoll zum Sicherheitsnachweis SiNa können Felder für zusätzliche Normen angekreuzt werden. Also sind diese Normen auch relevant für die Installation. Um welche Normen handelt es sich hier und was wird mit diesen Normen geregelt? a) EN 60439 b) EN 60204 c) EN 50160

Aufgabe 68 Über welche Teile der Installation erlässt der Verteilnetzbetreiber (EW) eigene Vorschriften?

Aufgabe 69 In der Schweiz sind die folgenden Prüfzeichen möglich. In welchen Belangen unterscheiden sich die Anforderungen an die geprüften Teile (Bild 69)?

Aufgabe 66 In einem Kontrollbericht wird folgendes geschrieben: «Die Konformitätserklärungen für die richtige Funktion der Anlagen (Lüftung, Badwassertechnik

Aufgabe 70 Die Installation muss gemäss den geltenden Bestimmungen auch die «NISV» einhalten. Was ist damit gemeint?

Gesetz

Verordnungen

Normen

Aufgabe 63 64 I Elektrotechnik 1/10

Aufgabe 69


Brain Food für Lernende Wenn auf der Baustelle die Koordination zwischen den Gewerken fehlt, entstehen mangelhafte Installationen. Fachgerechte Installationsarbeiten erfordern neben spezifischem Fachwissen auch allgemeine Grundkenntnisse der angrenzenden Installationsbereiche. Mehr nützliche Informationen werden regelmässig in ET und auf www.elektrotechnik.ch veröffentlicht.

Aufgabe 71 In der Beilage zum Angebot steht, dass SIA 118 Gültigkeit hat. Was ist grundsätzlich in diesem für den Bau wichtigen Dokument geregelt?

Aufgabe 72 Für die Baustelle gilt die «Bauarbeitenverordnung» der SUVA. Was ist darin geregelt?

Abkürzung und was steckt hinter der Bezeichnung?

Elektroplanung

Aufgabe 78 Die TB-A und TB-B werden je nach Projekt durch einen Elektroingenieur bzw. ein Planungsbüro ausgeführt (separater Auftrag). Wieso muss die TB-C immer durch den Elektroinstallateur ausgeführt werden?

Aufgabe 75 Was ist der wesentliche Vorteil einer Objektgliederung innerhalb einer Kostenkontrolle eines Projektes?

Aufgabe 73 Wenn wir Installationsmaterial bestellen, blättern wir im ELDAS-Katalog. Welche Institution ist der Herausgeber? Was sind der Auftrag und die Aufgaben dieser Institution?

Aufgabe 76

Aufgabe 74

Aufgabe 77

Im Angebot steht, dass die Verrechnung gemäss NPK erfolgt. Was bedeutet diese

Welche Arten und Teile der Technischen Bearbeitung kennen Sie?

Was versteht man unter dem Begriff «Technische Bearbeitung» im Zusammenhang mit der Leistungserbringung des Elektrounternehmers?

Aufgabe 79 Wie wird die TB-C durch den Elektroinstallateur gegenüber dem Kunden verrechnet?

Antworten zu den Aufgaben 63 bis 79 erscheinen mit der Veröffentlichung von ET 02/10 auf www.elektrotechnik.ch. Die Antworten zu den Aufgaben 47 bis 62 finden Sie im Dossier Brain Food auf www.elektrotechnik.ch.

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Elektrotechnik 1/10 I 65 BKW FMB Energie AG


NIN-Know-how

❚❚Fragen und Antworten zu NIN

NIN-Know-how 52 Mit dem Jahr 2010 tritt auch die NIN 2010 in Kraft. Seit diesem Monat können elektrische Installationen nach dieser Norm, spätestens ab Juli müssen sie so ausgeführt werden. Da die Norm schon einige Zeit zur Verfügung steht, können einige Neuerungen kommentiert werden. Sicher werden aber mit der Umsetzung noch viele neue, interessante Fragen auftauchen, wir freuen uns auf diese Herausforderung! In dieser Ausgabe finden Sie einige Antworten zur neuen NIN und vielleicht zu schon bekannten Problemen.

David Keller, Pius Nauer

der Regel keine Angebote soweit voraus, dass die neue Norm nicht berücksichtigt werden könnte. Installationen, welche sich bereits in Ausführung befinden, können verständlicherweise nach der alten NIN 2005 fertig erstellt werden. Für Arbeiten, bei welchen die Ausführung in nächster Zeit erfolgen soll, ist der Zeitpunkt der Eingabe der Installationsanzeige an die Netzbetreiberin massgebend. Hier gilt, alle Installationen, die bis zum 30. Juni 2010 mit einer Installationsanzeige bei der Netzbetreiberin angemeldet werden, dürfen nach der alten Norm ausgeführt werden. Übrigens, die neue Norm gilt nicht für bestehende Anlagen, ausser es handelt sich um erhebliche Sicherheitsmängel einer Installation. So ist zum Beispiel bei einer alten Anlage der Isolationswiderstand massgebend, welcher bei der Errichtung der Anlage von Bedeutung war. Siehe auch Abbildung 1. (pn)

1

NIN 2010 Geltungsbeginn und   Übergangsbestimmungen

Im Moment läuft bei uns eine Kalkulation einer grösseren Überbauung. Die Vergabe wird voraussichtlich Anfang 2010 erfolgen. Wie steht es nun mit den Übergangsfristen der neuen Norm? Gerade bei Einsatz der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ist es wesentlich, ob diese einkalkuliert wird oder nicht. (V.  R. per E-Mail) Sie finden die Angaben in der NIN 2010 in Artikel 1.0.5. Daraus ist ersichtlich, dass die NIN 2010 ihre Gültigkeit am 1. Januar 2010 erhält. Dieses Datum ist vor allem für kleinere oder mittlere Arbeiten bindend. Die Übergangsfrist entfällt nämlich für Arbeiten, welche nicht mit einer Installationsanzeige gemeldet werden müssen. Gerade hier gehen in

Geltungsbeginn der NIN 2010 gelten nicht für bestehende Installationen

ohne Sicherheitsmängel

Ende Juni 2010

1. Jan 2010 Zeitachse

NIN 2010 NIN 2005

Abb. 1

66 I Elektrotechnik 1/10

Übergangsfrist Für - bereits begonnene Installationen - schon angemeldete, oder bis spätesten 30.06.10 an Netzbetreiberin angemeldete Installationen.

2

Prüfen von FI-Schutzschaltern   Bei der Schlusskontrolle habe ich mit

dem Installationstester verfrühte Auslösungen von mehreren FI-Schutzschaltern festgestellt. Diese lösten zum Teil schon bei 10 bis 12 mA aus. Nun habe ich in den neuen NIN nachgelesen und finde den Text nicht mehr, der wie in der NIN 2005 geheissen hat, dass bei 50% des Nennauslösestromes eben keine Auslösung erfolgen dürfe. Der Hersteller meint aber, seine FI hätten die interne Prüfung nach Norm bestanden und ist nicht bereit, einen Ersatz zu liefern. Was kann ich tun? (F. S. per E-Mail) Die NIN 2010 beschreibt sehr ausführlich, wie RCDs zu prüfen sind, wenn sie für die automatische Abschaltung verwendet werden, also für die Stufe Fehlerschutz. In früheren Versionen der Norm war die Verwendung der RCD vorwiegend als Zusatzschutz beschrieben. Im Gegensatz zum Fehlerschutz im System TN, wo eine Berührungsspannung bis zu 115 V zu erwarten ist, steht beim direkten Berühren in unserem Netz die volle Spannung von 230 V an. Deshalb verlangte die NIN 2005 auch eine Abschaltung bereits innert 0.3 Sekunden. Im Weiteren verlangte die NIN 2005 auch eine Prüfung bei 50 % des Nennauslösestromes, wobei dann keine Auslösung erfolgen durfte. Die NIN 2010 verlangt nun neu in Artikel 6.1.3.10. 2 B+E für die Funktionsprüfung lediglich das Betätigen der Prüftaste. Alle weiteren Messungen werden für den Nachweis des Fehlerschutzes durchgeführt (automatische Abschaltung der Stromversorgung). Im Grunde entspricht diese Handhabung jener, welche auch für andere Schutzgeräte wie Leitungsschutzschalter, Schmelzsicherung. Motorschutzschalter angewandt wird. Wir müssen


Tabelle 2

uns nämlich auf den Hersteller verlassen, dass dieser seine Produkte normenkonform und funktionstüchtig auf den Markt bringt. Diese, für den Hersteller von RCCBs (RCD ohne eingebauten Überstromschutz, also ein FI-Schutzschalter) relevante Norm trägt die Nummer EN 61008-1. Und wenn man darin stöbert, findet man für die Normwerte der Abschaltzeiten bzw. Nichtauslösefehlerstromes die altbekannten Werte: Nichtauslösung bei 0.5 I∆n und Auslösung bei 1 I∆n in 0.3 Sekunden. Die von Ihnen beschriebenen Probleme rühren wahrscheinlich von einer «Vorbelastung» des RCDs. Lange Leitungen führen kapazitive Ableitströme und angeschlossene Geräte dürfen einen bestimmten Ableitstrom aufweisen (siehe Tabelle 2). Messen Sie die Ableitströme mit einer «Leckstromzange» (Stromzange mit hoher Auflösung), oder trennen Sie für die Prüfung des RCD die Installation ab. Wahrscheinlich drängt sich dann eine bessere Aufteilung der Endstromkreise auf. (dk)

3

Sidos-Steckdose bei Kleinarbeiten,   Anpassungen und Erweiterungen

Gemäss NIN müssen ab dem 1. Januar alle freizügigen Steckdosen bis und mit 32 A Bemessungsstrom durch eine FehlerstromSchutzeinrichtung von ≤ 30 mA geschützt werden. Es stellt sich nun bei uns die Frage, wie man dies gerade in alten Installationen,

Erweiterungen in Anlagen mit Nullung Sch III

NIN 4.1.1.4.5 Anmerkung 1

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Wie Sie richtig bemerkt haben, gilt die Forderung der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung auch für Änderungen, Anpassungen und Erweiterungen von bestehenden Installationen. Der Fachmann wird alles daran setzen, den Kunden davon zu überzeugen, dass in der Schaltgerätekombination in diesem Fall eine zusätzliche Fehlerstrom-Schutzeinrichtung eingebaut wird. Somit wird der Schutz nicht nur bei der erweiterten Steckdose erhöht, sondern auch für den Rest der Installation. Natürlich ist dies nicht immer einfach. Aus diesem Grund hält die NIN auch noch andere Varianten bereit. Lässt sich eine FehlerstromSchutzeinrichtung nicht oder nur schwer in die Schaltgerätekombination einbauen, so schafft eine Sidos-Steckdose Abhilfe. Bei alten Anlagen nach Nullung Schema 3 fehlt bekanntlich der Schutzleiter. Kann dieser nicht auf einfache Art nachgezogen werden, so kann nach NIN 4.1.1.4.5. Anmerkung 1, die Aufteilung in einen Schutz- und Neutralleiter auf der Versorgerseite der FehlerstromSchutzeinrichtung erfolgen. Das bedeutet, dass die neue Installation sauber nach dem System TN-S ausgeführt wird und am Anschlusspunkt der neuen Leitung die Aufteilung erfolgt (siehe Abbildung 3). (pn)

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Elektrotechnik 1/10 I 67

NIN-Know-how

bei welchen sogar noch die Nullung Schema 3 angewandt wurde, ausführen muss. (L.  M. per E-Mail)


4 NIN-Know-how

Aufgabenunabhängige Abnahme  kontrolle

Nach unseren Arbeiten haben wir wie üblich die Schlusskontrolle mit allen nötigen Messungen und Prüfungen durchgeführt. Nachdem der Betrieb nun aufgenommen wurde, erschien ein mit der Abnahmekontrolle beauftragter Kontrolleur. Dieser wollte nun alles für die Isolationsmessung nochmals abschalten. Der Kunde war aber dazu nicht bereit und meinte, wir hätten ja alles schon geprüft. Muss jetzt nochmals abgeschaltet werden, oder darf sich der Kontrolleur auf unsere Mess- und Prüfprotokolle abstützen? (J. W. per E-Mail) Im Grundsatz geht es bei den Kontrollen darum, durch konkrete Prüfungen allfällige Mängel und daraus resultierende Gefahren zu beheben, noch bevor oder unmittelbar nachdem die Anlage in Betrieb geht. So kann ein für alle Beteiligten sicherer Betrieb gewährleistet werden. Dabei ist die baubegleitende Erstprüfung die allerwichtigste! Es kann und darf nicht sein, dass Anlagen, oder eben Teile davon, unter Spannung gesetzt werden, bei welchen beispielsweise die Abdeckungen fehlen und ein Berühren aktiver Teile möglich wird. Genauso wichtig ist ein funktionierender Fehlerschutz, sagen wir zum Beispiel der beidseitig korrekte Anschluss des Schutzleiters. Und was gibt es Beruhigenderes zu wissen, als die Funktionstüchtigkeit eines RCDs? Mit den dafür nötigen Prüfungen darf nie und niemals bis zur Bauübergabe gewartet werden. Und weil das so ist, ist eben jede Fachkraft, welche Anlageteile in Betrieb setzen darf, soweit auch für diese Erstprüfung zuständig. Idealerweise führt man gleich auch noch die Isolationsmessung durch. Und wenn nun diese Prüfungen laufend dokumentiert werden, so hat man jederzeit eine Übersicht, was wo noch für eine umfassende und abschliessende Schlusskontrolle durch eine dafür berechtigte Person nötig wird. Was muss nun das unabhängige Kontrollorgan noch machen? Gerade wenn man selber plant, ausführt und dann noch kontrolliert, ist eben die Wahrscheinlichkeit gross, dass man denselben Überlegungsfehler wiederholt. Da das unabhängige Kontrollorgan weder in die Planung noch in die Ausführung der Anlage involviert war, macht es sich nochmals Gedanken grundsätzlicher Art zu den wichtigen Fragen der Sicherheit und findet dadurch solche Fehler. Im Weiteren führt es eine Art «Plausibilitätsprüfung» durch. Auf68 I Elektrotechnik 1/10

grund der vollständigen technischen Dokumentation (inklusive Mess- und Prüfprotokollen) sowie Stichproben kann es darauf schliessen, dass die Installationen sowohl normenkonform installiert wie auch korrekt geprüft wurden. Ob dazu eine Isolationsmessung nötig wird, muss das Kontrollorgan selber entscheiden. Möglicherweise hat eine «Leckstrommessung» einen zu hohen Ableitstrom aufgezeigt oder auf dem Messprotokoll steht in jeder Zeile der Wert «Unendlich» (was doch sehr viel ist…), weshalb nun der Kontrollierende sicherheitshalber doch noch eine Isolationsmessung durchführen will. Möglicherweise fehlen auf dem Protokoll die Werte der Auslösezeiten der RCD, weshalb eine (nochmalige) Prüfung nötig wird. Im schlimmsten Fall stellt das unabhängige Kontrollorgan gröbere Mängel fest. Dann bricht es die Kontrolle ab und verlangt eine nochmalige Schlusskontrolle und die Behebung der Mängel. Sinnvoll für alle Beteiligten (auch für den Eigentümer) ist es also, wenn die Anlage einmal, aber eben einmal richtig, geprüft wird. Um dies zu koordinieren, sollten sich die Verantwortlichen für Erstprüfung, Schluss- und Abnahmekontrolle rechtzeitig absprechen. (dk)

5

Leitungsverlegung in Räumen mit   Bade- oder Duscheinrichtungen

Ich habe gehört, dass in Badzimmern die Leitungsverlegung in der NIN 2010 neu definiert wurde. Stimmt es, dass in solchen Räumen die Leitungen nur noch senkrecht eingespitzt werden dürfen? (R. v. A. per E-Mail) Es ist richtig, dass in der neuen Norm auch ein paar Änderungen im Kapitel 7.01 angebracht wurden. Eine Neuheit ist tatsächlich bei der Verlegung von Leitungen zu finden. Diese Forderungen gelten jedoch nur für Leitungen, welche im Bereich 1 montiert sind. Wird ein Verbrauchsmittel, zum Beispiel ein Ventilator über der Badewanne montiert, so ist die Zuleitung senkrecht von oben oder waagrecht durch die Wand anzuordnen. Dies gilt auch bei Duschen mit oder ohne Wannen. Sind Verbrauchsmittel unter der Bade- oder Duschwanne angeordnet, so hat die Erschliessung senkrecht von unten oder waagrecht durch die Wand zu erfolgen, NIN 7.01.5.2.2. Diese Forderung ist leicht durchzusetzen, wenn bereits bei der Planung dieser Umstand berücksichtigt wird. Durch die Einhaltung dieser Norm hat in Zukunft ein Monteur die Gewissheit, dass er in der Senkrechten zum Verbrauchsmittel gefahrlos eine Befestigung setzen kann. Gerade in diesem Bereich ist der Körperwiderstand einer Person sehr klein. So können bereits durch die Befestigung unter Spannung geratene Teile lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Siehe dazu Abbildung 5. (pn)

Richtig: senkrechte Montage von oben!

Bereich 1

Falsch: Leitungen, welche Betriebsmittel im Bereich 1 über der Wanne erschliessen, dürfen nicht schräg durch die Wand oder von unten geführt werden.

Bereich 2 Bereich 0

Abb. 5


Wasserleitungen als Erder   Bei einem Wohnungsumbau habe ich

gesehen, dass die Nullungserdleitung an die Wasserleitung beim Eintritt ins Haus angeschlossen ist. Kann ich das so belassen, oder muss ich einen neuen Erder installieren? (H. S. per E-Mail) Sie können davon ausgehen, dass diese Wasserleitung als Erder nicht mehr taugt. Seit 1972 müssen Wasserleitungen im öffentlichen Netz nicht mehr erdfühlig verlegt werden, und wahrscheinlich ist der metallische Anteil der Hauszuleitung nur noch auf wenigen Metern mit der Erde gut verbunden. Lange Jahre galt aber diese Methode als konform, deshalb trifft man das in älteren Liegenschaften oft auch noch so an. Die NIN lässt einen gewissen Handlungsspielraum für die Notwendigkeit eines Ersatzerders. Zum einen wird ein Ersatzerder dann zum Thema, wenn grössere Umbauten an der elektrischen Installation vorgenommen werden und das Erstellen eines solchen Ersatzerders auch im (finanziellen) Verhältnis steht. Wenn aber die Bestimmungen für den Personenschutz nicht eingehalten werden, so ist ein Ersatzerder zwingend. Möglich wäre das Anschliessen der Betoneisen (weitere Angaben zum Fundamenterder findet man in der SEV-Norm 4113), die Verlegung eines Banderders oder die Bohrung eines Tiefenerders. Auf jeden Fall ist der Ersatzerder zu messen (vor Anschluss an die Haupterdungsschiene oder den Netz-PEN-Leiter). Je kleiner die OHM-Zahl, desto besser der Erder, einen Mindestwert in diesem Sinne gibt es nicht. (dk)

7

Neue Begriffe in der NIN 2010

Bei einer ersten Durchsicht der neuen NIN ist mir aufgefallen, dass einige Begriffe geändert wurden. Gib es in der NIN eine Tabelle, welche eine Übersicht über diese Änderungen schafft. (S. R. per E-Mail) Der aufmerksame Leser wird tatsächlich einige Begriffsänderungen finden. In den Begriffsbestimmungen Kapitel 2 findet man zum Teil hinter den BegrifAlte Begriffe Polleiter Feuerpolizeiliche Behörde Überstromschutzorgane Überstromunterbrecher Minimaler Abstand Instruktionen Lampe Potenzialausgleich Nennstrom Nennleistung Nennauslösestrom RCD Nennwert Energieverbraucher, Verbraucher Einspeisung erstellen Verbraucherüberstromunterbrecher Überlastschutzeinrichtung Kurzschlussschutzeinrichtung Bezügerüberstromunterbrecher Verschalung Netzspannung Schaltvorrichtung

fen in Klammern den alten Ausdruck. Die NIN macht es uns auch insofern leichter, dass in den Titeln der Normentexte zum Teil die alten Begriffe in Klammern stehen. Damit Lehrlinge die verschiedenen Begriffe aus der Berufsschule zuordnen können, haben wir die wichtigsten Änderungen in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.

Neue Begriffe Aussenleiter Brandschutzbehörde Überstrom-Schutzeinrichtung Überstrom-Schutzeinrichtung Trennungsabstand Angaben des Herstellers Leuchte Schutz-Potenzialausgleich Bemessungsstrom Bemessungsleistung Bemessungsdifferenzstrom Bemessungswert Verbrauchsmittel Stromquelle errichten Verbraucherüberstrom-Schutzeinrichtung Überlast-Schutzeinrichtung Kurzschluss-Schutzeinrichtung Bezügerüberstrom-Schutzeinrichtung Abdeckung Bemessungsspannung Schalteinrichtung

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Elektrotechnik 1/10 I 69

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Aus- und Weiterbildung

❚❚Die Technik soll dem Menschen dienen

Das Weiterbildungszentrum Technik der Fachhochschule St. Gallen hat 49 erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen des Master of Advanced Studies geehrt. In seiner Diplomrede ging FHS-Rektor Sebastian Wörwag drei Thesen nach. Erstens was hat der Gesellschaft der technologische Fortschritt gebracht? Im Gegensatz zur vorindustriellen Zeit haben wir heute auf viele Probleme eine Lösung. Manchmal gebe es sogar technische Entwicklungen, zu denen gar kein Problem bestehe. Da stelle sich die Frage, ob wir nicht Überflüssiges produzieren. Deshalb sollten wir uns in Erinnerung rufen, dass die Technik dem Menschen dienen soll und nicht umgekehrt. In seiner zweiten These thematisierte Sebastian Wörwag die vermeintliche Zeiteinsparung. Vieles sei durch die

Technik schneller geworden und die Distanzen kürzer. Die erhoffte Zeiteinsparung sei jedoch nicht Wirklichkeit geworden. Untersuchungen hätten beispielsweise gezeigt, dass wir durch die Flut an unnötig verschickten E-Mails viel Zeit vergeuden. Auch durch die raschere Überwindung von Distanzen habe keine Zeiteinsparung gebracht. Wir reisten nun einfach weiter als in früheren Zeiten. Durch den technischen Fortschritt habe sich in unserer Arbeitswelt das Multitasking etabliert. «Es führt dazu, dass unser Denkvermögen dauernd unterbrochen wird, weil wir uns ständig wieder neuen Dingen zuwenden», betonte der FHS-Rektor. Dies bringe mit sich, dass die Produktivität nicht wie erhofft steige, sondern im Gegenteil sinke. Sebastian Wörwag unterstrich, dass die technischen Produkte der Gesell-

schaft dienen sollen und nicht umgekehrt. In diesem Sinne gebe die Hochschule für Angewandte Wissenschaft ihren Absolventen Verantwortung mit auf den weiteren Lebensweg. Ueli Hagger, Leiter des Weiterbildungszentrums Technik, übergab den 49 Absolventinnen und Absolventen des Master of Advanced Studies (MAS) die Diplome. 22 erhielten den MAS in Business Administration and Engineering, 27 den MAS in Real Estate Management. Vier Studierende wurden für die besten Gesamtnoten geehrt: Lukas Lendenmann, Oberbüren (5,42), Andreas Stofleth, Dornbirn (5,33), Boris Delster, Zürich (5,6) und Stefan Schärer, Konolfingen (5,48).

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Elektrotechnik 1/10 I 71

Veranstaltungen

❚❚Smarte Lösungen an der Swissbau Basel


Das vom Swiss Technology Network – swissT.net ins Leben gerufene «swissT. meeting – fair for automation» am 30. Juni und 1. Juli 2010 in der Halle 9 im Messezentrum Zürich hat alle Vorzeichen, sich als Fachmesse für ein professionelles Publikum zu etablieren. Bereits liegen über 80 Reservationen von Ausstellerfirmen vor, welche die ganze Bandbreite der Automation und angrenzender Bereiche abdecken. Damit steht fest: Die fair for automation in Zürich wird im 2010 der grösste Anlass für

Automation und Technologie in der Schweiz. Alle namhaften Systemanbieter, wie auch viele hoch spezialisierte Komponentenhersteller und Lösungsanbieter, werden ihr Know-how präsentieren. Das Messekonzept überzeugt durch das all-inclusive Standmodul-System, die effiziente Werbung und generell tiefe Kosten für die Aussteller. Komplette Standmodule sind bereits ab CHF 3500 erhältlich. Der Standort im Messezentrum Zürich-Oerlikon liegt zentral im bedeutendsten Wirtschaftsgebiet der

Schweiz und bietet viele Vorteile: viel Platz, professionelle Infrastruktur, gut zu erreichen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und ausreichend Parkplätze in unmittelbarer Nähe. Neben vielfältigen Firmenpräsentationen an der Ausstellung werden täglich zwei Input-Referate zu den Themen «Effizienz» und «Die neuen Maschinenrichtlinien» angeboten. Daneben bleibt genügend Zeit für Begegnung und persönlichen Austausch. www.swissTmeeting.ch

❚❚Automatisierungsbranche trifft sich in Luzern Der Start zur ersten easyFairs AUTOMATION vom 3. bis 4. Februar 2010 in der Messe in Luzern rückt näher. 70 Aussteller sind bei der neuen Verkaufsplattform der Automatisierungsbranche in der Messehalle Allmend in der Halle 2a in Luzern vertreten. Die Automatisierungsbranche ist bekannt für ein hohes Innovationspotenzial, das besonders unter wirtschaftlich schwierigen Bedingungen als Mittel zur Kostensenkung gefragt ist. Vor diesem Hintergrund bietet easyFairs AUTOMATION zeitgemässe Ausstellungsthemen über die gesamte industrielle Automation von der Antriebstechnik über Steuerung, Sensoren, Vision-Systems, Engineering und Industrial Handling. «In Luzern wird eine repräsentative Darstellung des Marktes gezeigt. Somit werden die Bedürfnisse verschiedenster Branchen und Fachbesuhofstetter_quer_bearb 1.2.2008 8:05 Uhr

cher aus der industriellen Automation, aus dem Maschinen- und Anlagebau, aus der Prozessautomation sowie aus Engineering und Elektronik wie auch den Dienstleistungen abgedeckt», betont Christian Rudin, Geschäftsführer der easyFairs Switzerland GmbH. In Zusammenarbeit mit SIGMATEK Schweiz AG finden während den beiden Messe-Nachmittagen das maschinenbauforum.ch mit interessanten Vorträgen zu «Kosteneinsparung durch integrierte Lösungen» und «Trends im modernen Maschinenbau» statt. Die Teilnahme am maschinenbauforum.ch wie auch an den easyFairs learnShops (Programm als An-

hang) sind für alle Aussteller und Besucher kostenlos. In Luzern gut vertreten sind die Bereiche Antriebstechnik, Sensorik, Steuerungen und Robotics. Klar abzeichnende Branchentrends in der Nanotechnologie, der Miniaturisierung und Embedded Systems sind ebenfalls zu sehen. Darunter sind einige Vorzeigeunternehmen als Aussteller dabei, beispielsweise Phoenix Contact AG, Beckhoff Automation AG, Wago Contact SA, Maxon Motor AG, B & R Automation, Saia-Burgess Controls AG, ABB Schweiz oder Bosch Rexroth Schweiz. www.easyfairs.com/Schweiz

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Für Elektroinstallateure, Telematiker, Gebäudetechniker, Planer, Fachschulen und weitere Fachspezialisten bietet die 4. ELECTRO-TEC auf 4000  m2 Ausstellungsfläche einen abgerundeten Überblick über die Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik. Ausgestaltet als Fach- und Messetage können sich sowohl Generalisten aus kleinen und mittleren Elektroinstallationsfirmen wie auch Fachspezialisten, Planer und Architekten in kürzester Zeit einen konzentrierten Überblick über alle für ihre Arbeit relevanten Schlüsselbereiche verschaffen. Ergänzend zur Ausstellung bieten die täglich parallel stattfindenden «Dreissig-Minuten Fachseminare» einen Ausblick auf neue Trends, Entwicklungen, Produkte und

Serviceleistungen. Damit bieten die Schweizerische Elektro-Einkaufsvereinigung eev als Veranstalterin und der Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen VSEI als Patronatspartner einen nationalen Branchentreff für die gesamte Planungs- und Elektroinstallationsbranche. Die Bedeutung, welche die Branche dem Anlass beimisst, zeigt sich auch darin, dass mit Feller AG, Hager AG, Philips AG Lighting und Swisscom jeder Fachbereich von führenden Marktpartnern als Leadingpartner mitgetragen wird. Zudem sind viele

namhafte Branchenvertreter als Aussteller präsent. Wie in den Vorjahren ist der Eintritt und Besuch für die Ausstellung und die Fachseminare kostenlos. Erwartet werden pro Tag an die 1000 Fachbesucher. Im ELECTRO-TEC Fachkongress widmen sich Fachexperten der Energieeffizienz in der Haustechnik und beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, zeigen Lösungsansätze und neue Geschäftsmöglichkeiten. www.electro-tec.ch

Fach- und Messetage für 24. März und 25. März 2010 – www.electro-tec.ch

Kommunikations-, Gebäude-, Lichtund Installationstechnik

❚❚Branchentreff für Instandhaltung und Facility Management

Die schweizerische Maintenance- und Facility-Management-Branche trifft sich vom 10. bis 11. Februar 2010 im Messezentrum in Zürich. Zurzeit haben sich 87 Aussteller angemeldet. Zu den Ausstellermagneten der dritten Durchführung zählen Siemens Schweiz, Würth AG, Johnson Controls AG, Tianjin Xiangyue Sealing Material Co. Ltd aus China und andere mehr. Die gesamte Branche ist vertreten, davon 10–15 % Facility-Management-Anbieter sowie klassische Instandhaltungsanbieter. Die easyFairs MAINTENANCE zeigt zeitgemässe Themen auf: vom technischen Facility Management, der elektrischen und industriellen Instandhaltung, der Mess- und Prüftechnik sowie der Hygiene & Filtration. Christian Rudin, Geschäftsführer der easyFairs Switzerland GmbH: «Unsere dritte MAINTENANCE wird erneut eine starke Verkaufsplattform für Geschäfts-

kontakte für die gesamte Supportkette werden. Als Besucher erwarten wir alle Hierarchiestufen aus den verschiedensten Branchen und Industriezweigen.» Die Instandhaltung und vor allem die vorbeugende Instandhaltung sind in einem Wandel vom Kostenfaktor zum Erfolgsfaktor. Die Instandhaltungskosten werden planbar und die Anlagenverfügbarkeit wird stark erhöht. In der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation sind dies wichtige Erfolgsfaktoren. Zentrale Anziehungspunkte sind im Rahmen der learnShops die MFS-Weiterbildungstage. Es wird auf der Veranstaltung dem kontinuierlichen Lernen im Berufsleben ein wesentlicher Aspekt eingeräumt. Die Schwerpunkte des 2-tä-

gigen Programms sind Sicherheit, Nachhaltigkeit und Summit. Das vielseitige Themenprogramm ermöglicht einen Wissensaustausch unter Praktikern und zwischen Praktikern und Experten. Die Referenten sind ausgewiesene Fachleute aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft. Zusätzlich bietet die MAINTENANCE Ausstellern wie Besuchern weitere attraktive Informationsangebote wie den Instandhaltungspark mit verschiedenen Themenshows, praxisorientierte Liveszenarien und Fachvorträge. Die Kombination zwischen easyFairs MAINTENANCE und den MFS-Weiterbildungstagen trägt der immer bedeutenderen Instandhaltung und dem breit gefächerten Facility Management in allen Belangen voll Rechnung. Besucher wie Aussteller können sich über Trends und Systeme auf dem gesamten Instandhaltungs- und FM-Markt informieren. Interessierte Besucher aus den Zielbranchen Maschinen- und Anlagenbau, Metall, Chemie/Pharma, Elektrotechnik und Elektronik, Lebensmittel, Energie- und Wasserversorgung, Haustechnik und Immobilien sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, sich über den neuesten Stand der Entwicklungen in der Branche in Zürich zu informieren.

www.easyfairs.com/Schweiz

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Veranstaltungen

❚❚ELECTRO-TEC 2010 – Die kompakte Elektro-Fachmesse


❚❚8. Nationale Photovoltaik-Tagung Veranstaltungen

• Erste Erfahrungen mit der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) • Photovoltaik Markt Schweiz • Forschung • Ergebnisse und Erfolge • Von der Forschung in die Industrie • Globale Entwicklung der Photovoltaik • Visionen, Szenarien und Perspektiven

Am 4. und 5. Februar 2010 findet bereits zum achten Mal die jährliche Photovoltaik-Tagung in Winterthur statt. Diese wird durch das Schweizerische Bundesamt für Energie und dem Fachverband Swisssolar organisiert und lädt Solarbegeisterte zu spannenden Referaten und Themen rund um Photovaltaik ein. Es handelt sich um den wichtigsten Treffpunkt der Schweizer Photovoltaik-

Branche. Wissenschaftliche, technische sowie marktbezogene Fragestellungen werden behandelt. Die Tagung fördert den Informationsaustausch innerhalb und ausserhalb der Photovoltaik in der Schweiz. Fachexperten aus der Photovoltaikbranche zeigen in interessanten Referaten sowie Podiumsdiskussionen ihr Wissen über folgende Schwerpunktthemen:

❚❚Kundenerwartungen übertreffen

Häny AG bietet zukunftsweisende Lösungen für den Bereich der kommunalen und industriellen Wasseraufbereitung. Als Generalvertreter von NetzschPumpen und der Zusammenarbeit mit Caprari Modena hat das Unternehmen in der Schweiz seine Marktstellung ausgebaut. Häny ist zudem ein weltweit führender Hersteller von Injektionssystemen. Häny AG garantiert allen Kunden grösstmöglichen Nutzen. Einerseits durch sichere und zuverlässige Systeme, die nachhaltig funktionieren. Anderseits können Kunden jederzeit auf einen kompetenten 74 I Elektrotechnik 1/10

Partner zählen, der sie bei Problemen jederzeit unterstützt. Häny setzt alles daran, dass von der grossen Anlage bis zur kleinsten Komponente alles einwandfrei funktioniert. Betriebssicherheit hat höchste Priorität. Entsprechend bietet Häny umfassende, spezifisch abgestimmte Wartungsabonnemente und kann mit einem dichten Servicestellennetz und 24-StundenService bei Störungen schnell reagieren. Häny führt im Werk Jona Neuwertrevisionen oder Teilrevisionen vor Ort durch. Dafür werden modernste Messund Analysetechniken eingesetzt, die den Zustand der Anlage vor Ort beurteilen und so Schäden frühzeitig erkennen können. Häny AG Pumpen, Turbinen & Systeme 8645 Jona Tel. 044 925 44 11 www.haeny.com Maintenance Halle 3/StandD19

Mit einem interessanten Informationsstand sowie einem überzeugenden Musterdach wird die Otto Fischer AG vor Ort als Sponsor vertreten sein. Bei diesem Musterdach kann man Photovoltaik hautnah erleben. Die komplette Installation mit Solaranlage, Gestellsystem, Wechselrichter, Anschlusskasten und Einspeisezähler wird als fertige, fassbare Lösung gezeigt. Damit kommuniziert Otto Fischer AG die Förderung energieeffizienter Installationen auch an Fachtagen und integriert sich allmählich am Markt. Otto Fischer sieht sich als Berater für Elektroinstallateure und hilft, Installationen mitzuplanen und die richtigen Produkte zu liefern. Detaillierte Informationen über das Tagesprogramm: www.ottofischer.ch/photovoltaiktagu

❚❚B&R: easyFairs Automation Luzern An der easyFairs Automation in Luzern können sich Besucher davon überzeugen, dass eine integrierte Automatisierungslösung grosse Gesamtkostenvorteile bringt. Entwicklungszeiten lassen sich verkürzen durch den Einsatz von Simulationstools (MATLAB/Simulink) in Kombination mit automatischer Codegenerierung, die Hardund Softwareplattform sind aus einer Hand zu beziehen, dadurch vereinfachen sich Diagnosen und somit verringert sich auch der Wartungsaufwand. Der Einsatz dieser Techniken zusammengefasst erlaubt, bis zu 50 % der Gesamtkosten über

den Lebenszyklus der Maschine einzusparen. Das umfangreiche Produktspektrum von B&R bietet immer die passende Lösung für die Maschinen- und Anlagenautomatisierung. An der Ausstellung nehmen sich Experten von B&R gerne Zeit für die Demonstration.

B&R Industrie-Automation AG 8500 Frauenfeld Tel. 052 728 00 55 www.br-automation.ch Maintenance Halle 2/B14


❚❚Super Technik klein dimensioniert

Veranstaltungen

www e-emv.com

Bei der Entwicklung wurden die bisherigen Vorteile wie Modularität und Erhalt der geläufigsten Zertifikate (ATEX & German Lloyds), beibehalten. Die neue ATM-Generation mit dem ATM.1ST verfügt über eine höhere Messgenauigkeit als sein Vorgänger, ist kürzer in der Abmessung und kann in breiteren Temperaturbändern betrieben werden. Der ATM.1ST unterscheidet sich vor allem durch die Option «aktiv kompensiert»

von den Mitbewerbern. Mit dem ATM.1ST gibt es für Märkte eine Lösung, die höchste Zuverlässigkeit verlangen und Sensoren für hoch genaue Anwendungen benötigen. Für mehr Informationen steht der Verkauf Schweiz bereit.

2 010

STS Sensor Technik Sirnach AG 8370 Sirnach Tel. 071 969 49 40 www.ststsensors.com Maintenance Stand C11

❚❚Hoch kommunikative Steuerungen Internationale Fachmesse und Kongress für Elektromagnetische Verträglichkeit 9.- 11. März 2010 Messe Düsseldorf

Phoenix Contact rundet ihr Produktportfolio der Steuerungen der 100er-Leistungsklasse ab und bietet damit auch im unteren Preissegment interessante Steuerungen an. Die hochkommunikativen Steuerungen ILC 130 ETH und ILC 170 ETH 2TX lassen sich mit der Software PC Worx Express programmieren. Die passende Entwicklungsumgebung steht gratis zur Verfügung. Während die Steuerung ILC 130 ETH den preisgünstigsten Einstieg er-

möglicht, bietet der Controller ILC 170 ETH 2TX zwei Ethernet-Schnittstellen und ist damit die leistungsfähigste Steuerung in der 100er-Klasse. Überzeugen Sie sich vom Einsatz dieser Produkte in Applikationen von Phoenix Contact und besuchen Sie doch die Messe easyFairs. PHOENIX CONTACT AG 8317 Tagelswangen Tel. 052 354 55 55 www.phoenixcontact.ch Maintenance Halle 2/D10

Zeigen Sie was Sie können... ...auf Ihrem Marktplatz für EMV!

Weitere Informationen unter 0711-61946-26 oder emv@mesago.com

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Highlight

❚❚Electro-Tec 2010 – die kompakte Elektrofachmesse in Bern

Electro-Tec mit Fachkongress Energieeffizienz Mit rund 70 Ausstellern und einem interessanten und hochkarätigen Fachseminarprogramm bietet die Electro-Tec 2010 am 24./25. März in Bern einen kompakten und raschen Überblick über neue Trends, Produkte und Serviceleistungen. Ergänzend zur Fachmesse findet am 24. März erstmals ein eintägiger Fachkongress in Kooperation mit Minergie und Energie Schweiz statt.

70 Aussteller aus der Elektrobranche und hochkarätiger Kongress zum Thema Energieeffizienz.

Für Elektroinstallateure, Telematiker, Gebäudetechniker, Planer, Fachschulen und weitere Fachspezialisten bietet die vierte Electro-Tec auf 4000 m2 Ausstellungsfläche einen abgerundeten Überblick über die Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik. Ausgestaltet als Fach- und Messetage können sich sowohl Generalisten aus kleinen und mittleren Elektroinstallationsfirmen wie auch Fachspezialisten, Planer und Architekten in kürzester Zeit einen konzentrierten Überblick über alle für ihre Arbeit relevanten Schlüsselbereiche verschaffen. Ergänzend zur Ausstellung zeigen die täglich 3×3 parallel stattfindenden «30-Minuten Fachseminare» einen Ausblick auf neue Trends, Entwicklungen, Produkte und Serviceleistungen. Damit bieten die Schweizerische Elektro-Einkaufsvereinigung eev als Veranstalterin und der VSEI als Patronatspartner einen nationalen Branchen76 I Elektrotechnik 1/10

treff für die gesamte Planungs- und Elektroinstallationsbranche. Die Bedeutung, welche die Branche dem Anlass beimisst, zeigt sich auch darin, dass mit Feller AG, Hager AG, Philips AG Lighting und Swisscom jeder Fachbereich von führenden Marktpartnern als Leadingpartner mitgetragen wird. Zudem sind viele namhafte Branchenvertreter als Aussteller präsent. Wie in den Vorjahren ist der Eintritt und Besuch für die Ausstellung und die Fachseminare kostenlos. Erwartet werden pro Tag an die 1000 Fachbesucher.

Energieeffizienz ein Muss Wer heute ans Bauen oder Modernisieren denkt, der muss auch über energieeffiziente Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik Bescheid wissen. Denn der Trend nach mehr Energieeffizienz in der Haustechnik wächst stetig und das Interesse an energiesparenden Lösungen seitens der Bau-

herrschaft ist gross. Deshalb widmet sich der erste Electro-Tec Fachkongress dieser Thematik. Fachexperten beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln, zeigen Lösungsansätze und neue Marktchancen. Mit der Behandlung dieses hochaktuellen Themenschwerpunkts im Rahmen des Fachkongresses und der erfolgreich eingeschlagenen Positionierung als Fach- und Messetage will die Electro-Tec 2010 ihre Stellung als national bedeutungsvoller Informationsund Branchentreff weiter ausbauen. ❚ Infos unter: www.electro-tec.ch

Veranstalterin Schweizerische Elektro-EinkaufsVereinigung eev Genossenschaft Patronatspartner VSEI Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen Leadingpartner: Feller AG Hager AG Philips AG Lighting Swisscom AG Partner: Legrand (Schweiz) AG Theben HTS AG WISI-Wihlhelm Sihn AG Co-Partner: CompetAir GmbH Schneider Electric (Schweiz) AG Kooperationspartner: electrosuisse Fördergemeinschaft Wärmepumpen Schweiz Gebäude Netzwerk Initiative (GNI) MINERGIE Usic


Industrielle Automation, Antriebstechnik, Steuerung, Sensorik, Vision-Systems, Engineering, Industrial Handling 3.– 4.2.2010, Messehalle Luzern www.easyfairs.com

easyFairs Maintenance 2010 Industrielle Instandhaltung, technisches Facility Management, Servicetechnik, Anlagenwartung, Gebäudetechnik, Gebäudeautomation 10.–11.2.2010, Messezentrum Zürich www.easyfairs.com

ELECTRO-TEC 2010 Kommunikations-, Gebäude-, Licht- und Installationstechnik 24.–25.3.2010, BEA bern expo www.electro-tec.ch

swissT.meeting – fair for automation 30.6.–1.7.2010, Messezentrum Zürich www.swissTmeeting.ch

easyFairs Gebäudetechnik 2010 HLK, Gebäudeautomation, Telematik, Netzwerktechnik 27.–28.10.2010, Messehalle Luzern www.easyfairs.com

Schweizer Minergie-Messe Die Messe für mehr Wohnkomfort und energieeffizientes Bauen 10.–13.3.2011, Messehalle Luzern www.fachmessen.ch

• Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) • Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) • Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) • TV-Kabelnetzanlagen (1Tag) • Telekommunikation für kleine Firmen/Privatkunden (2 Tage) • Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) • Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) • Messkurs Schutzmassnahmen (1 Tag) • Elektro-Sicherheitsberater (Vollzeit) • Elektro-Sicherheitsberater (berufsbegleitend) • Eidg. dipl. Telematiker (berufsbegleitend) • Elektro-Projektleiter (Vollzeit) • Prüfungsvorbereitung für die Anschlussbewilligung (4 Tage) • Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) • Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3×1 Woche) • Eidg. Dipl. Elektroinstallateur (berufsbegleitend) • Elektro-Projektleiter (berufsbegleitend) • Eidg. Dipl. Elektroinstallateur (Vollzeit) • Niederspannungs-Installations-Normen (1 Tag) • TV-Kabelnetzanlagen (1 Tag) • Prüfungsvorbereitung für die Anschlussbewilligung (4 Tage) • Dipl. Techniker HF, Informatik (berufsbegleitend) • Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3×1 Woche) • Telekommunikation für kleine Firmen/Privatkunden (2 Tage) www.stfw.ch, Tel. 052 260 28 00

17.02.2010 3.03.2010 4.03.2010 10.03.2010 17.03.2010 14.04.2010 22.04.2010 28.04.2010 17.05.2010 31.05.2010 28.05.2010 7.06.2010 9.06.2010 24.06.2010 5.07.2010 28.08.2010 24.09.2010 27.09.2010 7.10.2010 13.10.2010 20.10.2010 22.10.2010 8.11.2010 17.11.2010

VSEI-Kurse

Informationsabende zum Höheren SIU-Fachkurs (jeweils ab 18.30 Uhr) Chur 13.1.2010, Basel 19.1.2010, Dagmersellen 20.1.2010, St. Gallen 26.1.2010, Zürich 3.2.2010, Bern 8.2.2010 Anmeldung bis spätestens 3 Tage vorher: Tel. 031 388 51 51, b.blaesi@siu.ch, www.siu.ch

• FTTH Inhouse-Installation (1 Tag Theorie) 20.01.2010 • FTTH-Fachausbildung im Bereich der gesamten Steigzone (1 Tag Theorie) 3.2.2010 / 18.2.2010 / 3.3.2010 • FTTH Praktikum (2 Tage) 27./28.1.2010 / 10./11.2.2010 / 24./25.2.2010 / 10./11.3.2010 • Blitzschutzseminar v. VSEI und electrosuisse 20.–21.10.2010 Prüfung 15.11.2010 • Neues und Trends in der Telematik, Olten 27.04.2010 • Installationstechnik, IP-Telefonie, Unified Communications, Sicherheit usw., Horw 29.04.2010 • Installationstechnik, IP-Telefonie, Unified Communications, Sicherheit usw., Winterthur 4.–5.5.2010 www.vsei.ch, Tel. 044 444 17 25

Ausbildungszentrum der CKW

Jahrestagung Mess- und Rechnungswesen im EVU

8. Nationale Photovoltaik-Tagung Kongresszentrum Parkarena Winterthur 4.–5.2.2010 www.photovoltaik.ch

Schweizerisches Institut für Unternehmerschulung SIU

Arbeiten an unter Niederspannung stehenden Starkstromanlagen: • Grundkurs für Kabel-/Schaltanlagen u. Freileitungen (3 Tage) 5.–7.1.2010 • Messtechnik und Störungsbehebung 20.1.2010 / 21.1.2010 www.ckw.ch/ausbildungszentrum

Smart Metering, Liberalisierung, Kostenrechnung Mövenpick Hotel Regensdorf, Zürich Vorträge und Podiumsdiskussion Workshop www.vereon.ch

3.02.2010 4.02.2010

Elektro Weiterbildungskurse KBVE

Schweizerische höhere Berufsbildung BMP

Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW)

• NIN 2010 (ganztägige Veranstaltung zu Änderungen, Personenschutz, Fehlerstrom-Schutzeinrichtung, Prüfung/Dokumentation elektrischer Anlagen, Niedervoltbeleuchtungen usw.) Bern (Kurs 1) 19.01.2010 Münsingen 20.01.2010 Biel 21.01.2010 Wangen a. A. 22.01.2010 Bern (Kurs 2) 28.01.2010 Spiez 29.01.2010 www.electrocontrol.ch

• Telematik-Projektleiter (berufsbegleitend) • Telematik-Spezialist VSEI/SFT (3×1 Woche) • Prüfungsvorbereitung für die Anschlussbewilligung (4 Tage)

Aktuelle Veranstaltungshinweise auf www.elektrotechnik.ch in den Rubriken Veranstaltungen und Agenda.

• Meisterkurs dipl. Elektro-Inst. HE • Kurs Elektro-Projektleiter BE • Kurs Sicherheitsberater BS • Eidg. Praxisprüfung PX • Telematik Bauleiter BL • Telematik Projektleiter BT • Meisterkurs dipl. Telematiker HT www.e-profi.ch, info@elektro-profi.ch, Tel. 055 260 36 25

8.01.2010 3.02.2010 8.02.2010 4.05.2010 5.05.2010 5.05.2010 6.05.2010

15.01.2010 1.02.2010 3.02.2010

Elektrotechnik 1/10 I 77

Veranstaltungen

easyFairs Automation 2010


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Chefredaktion Hansjörg Wigger (hw), Chefredaktor Elektrotechnik ET AZ Fachverlage AG, Neumattstr. 1, CH-5001 Aarau hansjoerg.wigger@elektrotechnik.ch

Redaktion Raymond Kleger (rk), Redaktor, dipl. El.-Ing. FH Schützenweg 9, CH-8505 Pfyn, Tel. 052 765 22 53 Fax 052 765 22 51, raymond.kleger@elektrotechnik.ch

Redaktionelle Mitarbeiter David Keller (dk), Fachlehrer STFW, david.Keller@elektrotechnik.ch Pius Nauer (pn), Fachlehrer STFW, pius.nauer@elektrotechnik.ch Hans Rudolf Ris (hr), dipl. El.-Ing. FH, h.ris@bluewin.ch Marcel Schöb (ms), eidg. dipl. El.-Inst., marcelschoeb@bluewin.ch Erich Schwaninger (es), eidg. dipl. El.-Inst., eschwaninger@swissonline.ch Rüdiger Sellin (rus), dipl. Ing. (FH), ruediger.sellin@bluewin.ch Richard Staub (rs), El.-Ing. ETH, richard.staub@bus-house.ch

Verlag © by AZ Fachverlage AG, Neumattstrasse 1, 5001 Aarau, Tel. 058 200 56 50, Fax 058 200 56 61, www.az-verlag.ch Leitung Lesemarkt/Online: Peter Jauch Lesemarketing: Karin Märki, Tel. 058 200 56 47, karin.maerki@fitforlife.ch Leitung Werbemarkt: Jürg Rykart, Tel. 058 200 56 04, juerg.rykart@azmedien.ch Leitung Verkauf: Thomas Stark, Tel. 058 200 56 27, thomas.stark@azmedien.ch Verkauf: Thomas Kolbeck, Tel. 058 200 56 31, thomas.kolbeck@elektrotechnik.ch Kundenberatung: Ursula Aebi, Tel. 058 200 56 12, Fax 058 200 56 61, ursula.aebi@azmedien.ch

Arocom AG 3 Bimex Energy AG 69 BKS Kabel-Service AG 12 BKW FMB Energie AG 7, 65, 78 Dehn + Söhne GmbH + Co. KG 2 EAZ Elektro-Ausbildungszentrum Zentralschweiz 67 Ebo Systems AG 80 EEV Schweizerische ElektroEinkaufs-Vereinigung 71 Elektro-Material AG 9 Elgatech GmbH 69 Elko-Systeme AG 54 Fischer Otto AG US 2, US 3 Hofstetter Energietechnik GmbH 72

IBZ Schulen 72 Kuster Netcom AG 29 Mesago Messe Frankfurt GmbH 75 Prosoft Electronics GmbH 54 Robert Fuchs AG US 4 STF Schweizerische Technische Fachschule Winterthur 70 Suprag AG 28 Theben HTS AG 8 WAGO CONTACT SA 34 Stellenmarkt

78

Beilagen trigressSecurity

46

Im Text erwähnte Firmen ABB Schweiz AG 57, 59 Baumer Electric AG 5 Bimex Energy AG 8 BKS Kabel-Service AG 26 B&R Industrie-Automation AG 74 Broadband Networks AG 14, 20 CECONET AG 30 Computer Controls AG 24 EasyFair 72, 73 Electrolux AG 71 ELEKTRON AG 5 elvatec ag 5 Feller AG 21 GMC-Instruments Schweiz AG 4 GNI 27, 35, 55 Groupe E 10 Helltec Engineering AG 11 Hochschule Luzern 35 Hochtief Development 35

Isler Elektro AG 14 Lanz Oensingen AG 40 3M Telecommunication 28 MYGATE 22 Otto Fischer AG 74 Häny AG 74 PHOENIX CONTACT AG 5, 75 Regent Lighting 51 R & M Schweiz AG 13 r. ziegler partner ag 14, 19 Sauter Building AG 58 Schulz-Electronic GmbH 4 Sensortechnics GmbH 4 Siemens Schweiz AG 6, 53 Swisscom 10, 11, 14 STS Sensor Technik Sirnach AG 75 VSEI 25, 76 WAGO CONTACT SA 38 WEY Elektronik AG 4

Abonnement Bestellungen: Abo Contact Center, Corinne Dätwyler, Tel. 058 200 55 68, abo@elektrotechnik.ch Jahresabo Fr. 119.–, 2-Jahres-Abo Fr. 208.– (inkl. 2,4% MwSt.)

Produktion/Layout Peter Weber

Druck Vogt-Schild Druck AG, Gutenbergstrasse 1, 4552 Derendingen, www.vsdruck.ch

Verlagsrechte Mit der Annahme von Manuskripten durch die Redaktion und der Autor-Honorierung durch den Verlag erwirbt der Verlag das ­Copyright und insbesondere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentlichung der entsprechenden Beiträge in anderen verlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabe von Sonderdrucken. PR-Beiträge unter «Aktuell» werden als Anzeigen behandelt und sind kostenpflichtig. Details siehe Mediadaten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht gestattet! www.elektrotechnik.ch

Monatsausgabe ET 2 23. 2. 2010

Anzeigenschluss 27. 1. 2010

Redaktionsschluss 11. 1. 2010

ET 3 23. 3. 2010

Anzeigenschluss 24. 2. 2010

Redaktionsschluss 8. 2. 2010

Information Innovation Aktualität

Elektrotechnik 1/10 I 79

Impressum

Die Elektrotechnik ist die auflagenstärkste abonnierte Fachzeitschrift auf dem Gebiet der elektrischen Energie- und Installationstechnik. 61. Jahrgang 2010. Erscheint 11-mal pro Jahr. ISSN 1015-3926 Auflage 8000 Expl. WEMF 05: Auflage 6288 Expl. (5574 Expl. Verkauf, Abo)

Unsere Inserenten

www.elektrotechnik.ch

Impressum Elektrotechnik


Vorschau

Vorschau Elektrotechnik 2/10 Smart Grid, Smart Metering – was heisst das? Bei jedem Stromzähler den Kontostand ablesen ist out, dies automatisiert über ein Netzwerk besorgen, ist in. Und überhaupt, der Strom wird knapp und teuer, deshalb soll das Verbundnetz intelligenter gestaltet und dem Endkunden gegenüber mehr Kostentransparenz geschaffen werden. Damit sind wir bei Smart Metering und Smart Grid, um neudeutsche Schlagworte zu verwenden. Eine Standortbestimmung (Bild 1).

Sonnenschutzsteuerungen im Vergleich Der Einfluss einer Sonnenschutzsteuerung auf den Komfort und den Energieverbrauch in einem Gebäude ist nicht zu unterschätzen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen, die eine gute Steuerung erfüllen muss. Auf dem Markt sind eine grosse Anzahl unterschiedlicher Systeme verfügbar. Doch wo liegen ihre Stärken und Schwächen? (Bild 2).

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Mobile Dienste heizen die Nachfrage nach Bandbreite weiter an Die mobile Datenkommunikation wird immer mehr zum Alltag. Alle Anbieter werben mit neuartigen Diensten und Preismodellen um die Kunden. ET analysiert das Angebot und zeigt neue Datendienste für mobile Endgeräte (Bild 3).

Antworten zu NPK Bei der täglichen Anwendung des NPK (Normpositionen-Katalog) in der Praxis treten immer wieder Fragen der Auslegung auf. ET beantwortet Fragen und konkretisiert Angaben in einer losen Serie. Dies vereinfacht den Umgang mit dem Ausschreibungs- und Kalkulationswerk und reduziert Diskussionen zwischen Elektroingenieur und Elektrounternehmer.

2

…und viele weitere aktuelle Artikel zu Themen rund um die Elektrotechnik, Gebäudetechnik, Automation und Telematik 3

Veranstaltungshinweise

Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.elektrotechnik.ch, in den Rubriken Veranstaltungen und Agenda.

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