Lurup KW12

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Elbe Wochenblatt Nr. 12 21. März 2012 Auflage: 24.811 (I.10)

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Schlecker-Aus: Protest und Goldgräberstimmung

Standort an der Luruper Hauptstraße schließt am Sonnabend – zwei Luruper Filialen bleiben CHRISTOPHER V. SAVIGNY, LURUP

B

ei manchen Kunden der Schlecker-Filiale an der Luruper Hauptstraße herrscht derzeit Goldgräberstimmung. „30 Prozent auf alles“ ist auf den Schildern zu lesen – am Sonnabend soll der Markt für immer schließen. Körbeweise tragen Kunden Shampoo, Deo und Haushaltswaren davon. „Sonst kaufe ich hier nie ein. Aber bei diesem Rabatt musste ich einfach zuschlagen“, sagt Jenny Freund aus Lurup. Doch es gibt auch Protest. „Frechheit“, schimpft eine ältere, gehbehinderte Dame. „Wo soll ich denn nun einkaufen?“ Rund zwei Monate, nachdem der Drogeriekonzern Insolvenz angemeldet hat, steht fest, welche Filialen aufgegeben werden: In Lurup wird dies der Standort Luruper Hauptstraße sein. Am Eckhoffplatz, in den Elbgau-Passagen und im Born Center geht der Betrieb dagegen weiter. Von den 65 Filialen in der Hansestadt sind 28 betroffen, also knapp die Hälfte. Deutschlandweit sollen rund 2.000 Filialen geschlossen werden. Allerdings: Gesichert ist der Konzern damit noch lange nicht. „Es kommt jetzt darauf an, ob ein Investor gefunden wird“, sagt Firmensprecher Konstantin Steinitz. Dieser soll der angeschlagenen Drogeriekette wieder auf die Beine helfen. Derzeit bemüht sich Schlecker in Zusammenarbeit mit der Ge-

ine von der Stadt organisierten Informationsveranstaltung über eine geplante „Tafel“, die sozial Benachteiligte mit Lebensmitteln versorgt, besuchten nicht nur knapp 100 Bürger im Ratssaal. 53 Schenefelder ließen sich sogar registrieren, weil sie sich ein Engagement in der Hilfsorganisation für sozial Benachteiligte vorstellen können und

Mechtild Kuiter-Pletzer berichtete über Gründung und Erfahrungen der Wedeler Tafel. Fotos: tp

GEMEINDE FEIERT Die Emmaus-Gemeinde begeht Ende März ihren 50. Geburtstag | Seite 5 Lurup sucht den Superstar LURUP Viele Teenager träumen davon, ihre Lieblingssongs vor einem größeren Publikum zu präsentieren. Im Stadtteilhaus Lurup, Böverstland 38, wird darum ab Montag, 26. März, um 15 Uhr ein Gesangsworkshop angeboten. Das Kurs-Angebot richtet sich an Jugendliche ab zwölf Jahren, die gern singen und ihre bevorzugten Songs in einer durch eigenen Stil geprägten Version auf die Bühne bringen wollen. Die Kursgebühr beträgt sechs Euro. Anmeldung per Mail an fohms@gmx.de oder telefonisch unter 87 97 41 16. SD

LURUP Das Luruper Forum befasst sich am Mittwoch, 28. März, ab 19 Uhr schwerpunktmäßíg mit dem Thema „Welche Bildungs-, Beratungs- und Erziehungsangebote brauchen wir in Lurup?“ Der Ort: Schule Langbargheide 40. Zu Beginn der Sitzung, zu der Interessierte eingeladen sind, können Besucher Neues aus dem Stadtteil berichten und Vorschläge äußern. Zum Abschluss des Abends entscheidet das Forum über Anträge aus zwei Verfügungsfonds. Mehr Informationen gibt es im Stadtteilbüro Lurup am Böverstland 38, 87 97 41 - 18 oder - 16. DA

Beratungstag zu Frau und Beruf SCHENEFELD Die Beratungsstelle „Frau und Beruf“ bietet am Mittwoch, 28. März, in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten einen Beratungstag im Schenefelder Rathaus an. Die rund einstündigen Gespräche zum beruflichen Wiedereinstieg werden am Vor- und Nachmittag angeboten. Die Beratung ist vertraulich und kostenlos. Frauen können Themen wie berufliche Orientierung, Fördermöglichkeiten und Bewerbungsstrategien erörtern. Interessierte vereinbaren bis zum 23. März bei der Gleichstellungsbeautragten Ute Stöwing, 830 37 - 196, einen Termin. DA Auf Schnäppchenjagd bei Schlecker an der Luruper Hauptstraße: „Wir kaufen nur ausnahmsweise hier ein, ansonsten ist uns Schlecker zu teuer“, sagen Christin Beier und Marek Krol aus Lurup (mit Tara, li., und Justus, beide ein Jahr alt). Foto: cvs werkschaft ver.di darum, eine Transfergesellschaft aufzubauen. Dort sollen möglichst viele der ehemaligen Mitarbeiter unterkommen. „Man ist bei Schlecker bestrebt und auch optimistisch, eine solche Transfergesellschaft errichten zu können“, berichtet Konstantin Steinitz. Trotzdem, so räumt der Sprecher ein, stehe

„knapp die Hälfte“ der Mitarbeiter vor ihrer Entlassung. Weitere könnten folgen. „400 Filialen stehen deutschlandweit auf der Revisionsliste, könnten also zusätzlich geschlossen werden“, erläutert Pressesprecher Steinitz. Um niemanden zu verunsichern, wolle man die betroffenen Standorte nicht preisgeben.

Ver.di-Sprecher Jörg-Dieter Bischke-Pergande nennt die Diskussion um Schlecker ein „unwürdiges Gezerre“. Gewerkschaft und Betriebsräte seien gerade dabei, die Streichliste zu überprüfen. „Vielleicht kann man den einen oder anderen Markt ja doch noch retten“, so Jörg-Dieter Bischke-Pergande.

Schenefelder Bürger wollen am 21. Mai eine „Tafel“ gründen und Essen ausgeben

E

UMGEBUNG

Luruper Forum zu Bildung und Erziehung

Einsatz gegen die Armut

THOMAS PÖHLSEN, SCHENEFELD

UND

bei der Gründungsversammlung dabei sein wollen. Diese beginnt am Montag, 21. Mai, um 19 Uhr ebenfalls im Ratssaal. „Sie brauchen sieben Leute, die den Verein gründen und auch miteinander können“, so Mechtild Kuiter-Pletzer vom Vorstand der Wedeler Tafel. Sie berichtete über die Erfahrungen in der Rolandstadt: Wer sich ehrenamtlich engagieren will, wird in Teams eingeteilt. Es gibt Gruppen, die Lebensmittel einsammeln, die Spenden sortieren, sich um die Verteilung kümmern, in den Räumen der Tafel sauber machen oder die Finanzen und die Kundschaft im Blick haben. 110 Mitarbeiter engagieren sich bei der Wedeler Tafel, so Mechtild Kuiter-Pletzer. Es gibt 20 Lieferanten und der Trägerverein hat 250 Mitglieder. Die sorgen mit ihren Beiträgen für ei-

nen Teil der Finanzierung. Um zahlt 50 Cent und darf sich eine die Einnahmen – 20.000 Euro Papiertüte mit Lebensmitteln werden in Wedel jährlich fällig – packen. Bürgermeisterin Christiane müsse man sich keine Sorgen machen. „Die Spenden kommen, Küchenhof (SPD) ergänzte, dass wenn Sie sie brauchen“, erklärte nach Recherchen der Verwaltung 750 Schenefelder Anspruch auf die agile Dame. Wer sich engagieren will, muss Leistungen der Tafel hätten. Nicht die Versorgung Bedürftimindestens ein, zwei Stunden pro Woche aufbringen können. ger sei das Ziel, so Mechtild KuiDas sei auch für Berufstätige ter-Pletzer. „Lebensmittel gehömöglich, berichtete die Zweite ren auf den Tisch und nicht in die Tonne“ ist der Grundgedanke der Vorsitzende. Etwa 1.000 Wedeler könnten Tafeln, von denen es in Deutschdie dortige Tafel nutzen. Das wei- land mittlerweile 800 gibt. sen sie in der Regel durch einen Hartz IVBescheid oder einen Beleg über ihre niedrige Rente nach. Rund 600 „Kunden“, so Mechtild Kuiter-Pletzer, seien registriert. 120 bis 150 Personen kämen pro Wo- Knapp 100 Bürger waren zu der Informationsche. Jeder Bedürftige veranstaltung in den Ratssaal gekommen.

Hanna-Maria Engel liest „Effie Briest“ SCHENEFELD Die Schauspielerin Hann-Maria Engel liest am Sonntag, 25. März, um 19 Uhr im Alten Gemeindesaal der Stephanskirche Schenefeld, Wurmkamp 19, aus Theodor Fontanes Meisterwerk „Effi Briest“. Hartmut Stanszus begleitet die Veranstaltung auf dem Klavier. Der Eintritt beträgt zwölf Euro. SD

Kindertheater „Der Löwe ist los“ OSDORFER BORN Das 60minütige Stück „Der Löwe ist los“ können Groß und Klein am Sonntag, 25. März, im DRK-Zentrum, Bornheide 99, sehen. Beginn: 11, 14 und 16 Uhr. Der Eintritt kostet für Kinder und Erwachsene sieben, beziehungsweise acht Euro. Jedes Kind erhält eine Gratis-Überraschung zur Eintrittskarte. Karten und nähere Informationen über die Abenteuer des entlaufenen Löwen unter 0160 / 78 49 55 5. DA


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