Eimsbüttel KW01-2014

Page 1

Nr. 53 | 30. Dezember 2013 | Träger-Auflage: 57.029 |

KNIFFLIGE AUFGABE Autobahn-Brücke in Stellingen wird bei fließendem Verkehr abgerissen | Seite 5

: 040-76 60 00-0 | Redaktion: 040-85 32 29 33 | www.elbe-wochenblatt.de | post@wochenblatt-redaktion.de

VATER DER HOCHHÄUSER Architekt Martin Streb hat in den 70er-Jahren die Lenzsiedlung in Lokstedt entworfen | Seite 3

Theater macht zu viel Arbeit Schauspieler aufgeschmissen: Bezirksamt lehnt weitere Aufführungen ab

CARSTEN VITT, EIMSBÜTTEL

F

Spektakuläre Pferde-Show in der O2-World. Wir verlosen Karten! | Seite 2 Prost auf 2014! Ein paar Fakten zum Jahr 2014, über die das Wochenblatt nicht schreiben wird: Dieter Bohlen und Angela Merkel feiern ihren 60ten Geburtstag. Im chinesischen Kalender löst das Jahr der Schlange das Jahr des Pferdes ab. Europawahl. Fußballweltmeisterschaft in Brasilien. Winterolympiade in Sotchi. Zwei Sonnenfinsternisse, beide von Deutschland aus nicht zu sehen. Lettland wird Mitglied der EU. Und der Grünspecht ist Vogel des Jahres. Okay, über den Grünspecht schreiben wir vielleicht doch.... Sicher werden wir schreiben über die Bezirksversammlungswahlen im Mai. Über Post, die nicht pünktlich im Briefkasten landet. Über den Hund, der eine Familie sucht. Und immer wieder über große und kleine Ungerechtigkeiten des Alltags. Manchmal können wir nur das tun: darüber schreiben. Aber oft können wir auch helfen. Darauf wollen wir mit Ihnen, unseren Lesern und Leserinnen, anstoßen: Prost 2014! CH

Spende für Flüchtlingsunterkunft Im Herbst zeigte die Gruppe Einwirkzeit das Stück „Die Ware Mensch“ im Bezirksamt Eimsbüttel. Die Aufführungen kamen gut an, es sollte weitere Termine geben. Doch das Bezirksamt lehnte ab: Zu viel Arbeit. Foto: Christian Hanke Er will es aber nicht dabei belassen. Ihn und die anderen Aktiven ärgern die recht brüske Absage und die Begründung. Denn die Aufführungen der Theatergruppe waren allesamt am Freitagabend sowie am Wochenende. Und zu diesen Zeiten arbeitet in der Behörde bekanntlich niemand, es konnte also auch kein Dienstbetrieb

Abaton zeigt Filme von Jens Huckeriede GRINDEL In Erinnerung an den Hamburger Filmemacher Jens Huckeriede (Foto), der am 8. Dezember unerwartet im Alter von 64 Jahren gestorben ist, zeigt das Abaton zwei seiner Filme. Den Auftakt macht „Return of the Tüdelband“ am Sonntag, 5. Januar. Eine Woche später, am 12. Januar, präsentiert das Kino den Film „Ab nach Rio – Die Akte Guggenheim“. Beide Vorstellungen beginnen um 11 Uhr am Allende-Platz 3. Zudem nimmt Regisseur Christian Bau von der „thede filmproduktion“ – zu deren führenden Köpfen der Verstorbene zählte – an beiden Vorführungen teil. Jens Huckeriede schildert in seinem größten Erfolg, dem musikalischen Dokumentarfilm „Return of the Tüdelband“ aus dem Jahr 2003, wie der Hip-Hop-Musiker Dan Wolf (27) sich auf die Spuren seiner berühmten Vorfahren macht: den Gebrüdern Wolf. Diese hatten in den 20er und 30er Jahren populäre Gassenhauer geschrieben und gesungen. Ihr größter Erfolg: „An de Eck steiht 'n Jung mit 'n Tüdelband“. Der Film schildert die Verfolgung des Trios durch die Nazis. In der Dokumentation „Ab nach Rio“ geht es um die Wirren und das Zwangsexil, das die jüdische Familie Guggenheim erleiden musste. Bis 1938 lebten die Guggenheims in der Hamburger Stadtvilla Rothenbaumchaussee 121. DA/Foto: Bernd Meiners

behindert werden. Auch für Februar und März bat Einwirkzeit um Termine am Wochenende – „es handelt sich lediglich um Zeiten für Auf- und Abbau sowie Vorstellungen zu Zeiten, in denen kein Dienstbetrieb stattfindet“, so Hanke. Hanke: „Wir sind traurig und enttäuscht darüber, dass keine weiteren Vorstellungen im Be-

zirksamt Eimsbüttel möglich sind. Aufgrund der Brisanz des Stücks und des enormen positiven Feedbacks auf unsere Vorstellungen sollte ein Bezirksamt nicht in erster Linie an den Dienstbetrieb denken.“ Der Vorstand hofft nun, dass die Fraktionen in der Bezirksversammlung noch ein gutes Wort für die Theaterleute einlegen.

Stadtteilschule Stellingen lädt ein STELLINGEN Die Stadtteilschule Stellingen, Brehmweg 60, lädt zu einem Tag der offenen Tür am Sonnabend, 11. Januar, ein. Von 12.30 bis 15 Uhr können sich Besucher über Unterricht, Aktivitäten und besondere Projekte an der Schule informieren. Der Infotag beginnt in der Sporthalle an der Hagenbeckstraße. An der Stadtteilschule gibt es für alle Schüler bis nachmittags Unterricht (gebundene Ganztagsschule), zudem gibt es einen zweisprachigen Zweig (deutsch/spanisch). Die Schule nimmt an vielen internationalen und kulturellen Projekten teil. Dazu gehören zum Beispiel Austauschprogramme mit Nicaragua und Bosnien. Info: 42 88 98 01 oder www.stadtteilschule-stellingen.de SR

Spanisch lernen für den Mallorca-Urlaub LOKSTEDT Wer auf Mallorca nicht nur deutsch sprechen will, kann den Kurs „Spanisch für Anfänger“ besuchen. Der SeniorenVerein „Lange Aktiv Bleiben“ (LAB), Vogt-Wells-Straße 22, vermittelt mittwochs von 15 bis 16 Uhr grundlegende Kenntnisse rund um die Sprache Julio Iglesias. Mehr Informationen unter 58 43 82. DA/ Foto: Archiv Turespana-Frankfurt

Gesang und Humor auf Plattdeutsch EIMSBÜTTEL Besucher erwartet am Mittwoch, 8. Januar, im Hamburg-Haus Eimsbüttel, Doormannsweg 12, ein Nachmittag auf Plattdeutsch. Heiner Dreckmann (Lieder zur Laute) und Erwin Petersen (Texte) unterhalten ab 15 Uhr mit Humor, Geschichten und Gesang. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. CG

EIMSBÜTTEL/LOKSTEDT Spende für die Flüchtlinge in Lokstedt: Vertreter des Vereins Osterstraße überreichten an Weihnachten einen Scheck über 3.333 Euro. Mit der Spende sollen die Bewohner der Unterkunft in der Lokstedter Höhe unterstützt werden. Zusammengekommen ist das Geld bei dem Benefiz-Adventskalender auf dem Eimsbütteler Weihnachtsmarkt. Insgesamt 23 Mal öffnete sich das Türchen, jeden Tag gab es einen Preis zu gewinnen. Aus dem Losverkauf kam die stattliche Summe zusammen. Nächstes Jahr soll die Benefiz-Aktion auf alle Fälle wiederholt werden, so die Organisatoren. SR

Fotoausstellung zum jüdischen Erbe EIMSBÜTTEL Die Fotoausstellung „Ort und Erinnerung. Auf den Spuren des jüdischen Erbes in Hamburg“ wird am Mittwoch, 15. Januar, um 19. 30 Uhr in der Galerie Morgenland eröffnet. Michael Studemund-Halévy und Anna Menny halten an der Sillemstraße 79 einführende Kurzvorträge zu der Ausstellung, die das Institut für die Geschichte der deutschen Juden konzipiert hat. Die Ausstellung erinnert an die reiche und jahrhunderte lange Geschichte der Hamburger Juden: mit Bildern, die historische Orte wie Synagogen, religiöse Lehranstalten, Schulen, Wohnstifte und Friedhöfe zeigen. Diese werden mit aktuellen Fotos des gegenwärtigen Stadtbildes konfrontiert. Aus den verschiedenen Bildern entsteht ein Mosaik des jüdischen Stadtgedächtnisses. Die Ausstellung ist der Auftakt für die Veranstaltungsreihe „Jüdisches Leben in Hamburg-Eimsbüttel damals und heute“. DA

Hören und verstehen in geräuschvoller Umgebung mit Hörsystemen der digitalen Spitzenklasse

Hörgeräte Weber

Stefan Bandick • Weidenallee 63a 20357 Hamburg • Tel. 040/43 45 30

Geschäftszeiten: Mo.-Fr. 9-13 und 14-18 Uhr Sa.geschlossen

5.1.2014

Am 31.12. von 7.30–14.00 Uhr geöffnet

©EWB

ünf Aufführungen gab es im Bezirksamt Eimsbüttel – nun bleiben für das Theater Einwirkzeit die Türen verschlossen. Angeblich macht der Kulturbetrieb am Wochenende dem Bezirksamt zu viel Arbeit – der Vorstand der Theatergruppe ist verärgert. Ende Oktober und Anfang November zeigte die freie Theatergruppe ihr Stück „Die Ware Mensch“ im Bezirksamt Eimsbüttel. Zentraler Trick der Inszenierung: Die drei Schauspielerinnen spielen im Paternoster – dem alten Fahrstuhl – im Bezirksamt. Die Aufführungen kamen gut an. Als die Theaterleute vor kurzem beim Bezirksamt um weitere Termine baten, bekamen sie eine Absage. „Nach Auswertung der Belastungen für das Bezirksamt und den Einschränkungen für den Dienstbetrieb werden wir keine weiteren Vorstellungen im Bezirksamt unterstützen“, teilte Behördenleiter Torsten Sevecke mit. Im Klartext: Macht zu viel Arbeit, stört, wollen wir nicht. Ein persönliches Gespräch wurde abgelehnt, so Christian Hanke vom Vorstand der Theatergruppe: „Herr Sevecke sagte mir, dass für uns eine einmalige Ausnahme gemacht wurde. Dabei sollten wir es belassen.“

TANZENDE PFERDE


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Eimsbüttel KW01-2014 by Elbe Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG - Issuu