Wochenende KW31

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SONNABEND, 4. AUGUST 2012 www.elbe-wochenblatt.de

AUS HAMBURGS SÜDEN | 5

Neuland knipst nun freitags das Flutlicht an

▼ HAMBURGER KRIMINALFÄLLE

Tatort DiskoSchiff

Fußball-Bezirksliga: Vor dem Saisonstart

Teil 2: Der Sekten-Mord von 1981

W. DÜSE, HAMBURG SÜD

W. DÜSE, HAMBURG

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oviel kann schon vor dem Punktspielstart der Saison 2012/13 für die Fußball-Bezirksliga Süd festgestellt werden: An Spannungsarmut wird sie nicht leiden, wenn sich selbst etablierte Klubs bedeckt halten. „Ich hänge unsere Erwartungen nicht zu hoch, wir wollen unter die ersten Fünf kommen.“ Mehr lässt sich HTB-Coach Ingo Brussolo zu seinen Saisonzielen nicht entlocken. Er hat nun mit Mustafa Zulfic einen neuen Co-Trainer an seiner Seite. Zum Kreis der nach oben ambitionierten Teams dürfen neben dem HTB mit dem Klub Kosova, Einigkeit und dem SV Wilhelmsburg unter seinem neuen Trainer Peter Lascheit auch drei Elbinsulaner gezählt werden. Dazu können mit dem HSC, der sein Gesicht unter dem nun auch offiziell neuen Trainer Alexander Reckewell stark verändert hat, und Grün-Weiss auch noch zwei weitere Harburger Klubs genannt werden. Der HSC hat sich u.a. mit dem letztjährigen HTB- und Ex-AltenwerderTorjäger Cemil Yakut verstärkt.

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Torszene im Oddset Pokal: Der FC Viktoria Harburg gewann mit 2:1 an der Winsener Straße nach Verlängerung gegen Dersimspor. Foto: Köse Die Sicht eines Aufsteigers ist natürlich eine andere. „Für mich zählt erstmal nichts Anderes als der Klassenerhalt“, sagt Trainer Michael Hinrichs vom FC Süderelbe II. Er hat seinen Kader mit vier A-Jugendlichen aufgefüllt „und dann ist mit Trainer JeanPierre Richter abgesprochen, dass regelmäßig Ligaspieler zum Einsatz kommen.“ Neu ist, dass es zu den Heimspielen des TSV Neuland zukünf-

tig schon immer am Freitagabend an den Deich geht. In den beiden Süd-Kreisligen 1 und 4 ist kräftig geschüttelt worden. Mit dem FC Zaza (Fährstraße) und Vatan Gücü (Slomanstraße) sind zwei Klubs von der Staffel 4 in die Staffel 1 verpflanzt worden. Dafür musste Vorwärts Ost in die Staffel 4 wechseln. Beim Absteiger Mesopotamien hat Trainer Peter Caspar mitten in der Vorbereitung Ende Juni

Geboren in Harburg, ermordet in Kaufbeuren Das Buch „Stolpersteine in Harburg und Wilhelmsburg“ erzählt die Geschichte hinter den Biographien Möller in dem Buch „Stolpersteine in Hamburg-Harburg ie Messingplatten mit den und Hamburg-Wilhelmsburg – Namen und Lebensdaten Biographische Spurensuche“ verraten schon einiges über die nachgezeichnet. Schicksale, lassen aber auch Einer von ihnen ist Helmut Fragen offen. 180 Stolpersteine Wichert aus Harburg, dessen hat der Kölner Künstler Gunter Stolperstein vor dem Haus Demnig in den letzten Jahren im Grumbrechtstraße 42 eingelasBezirk Harburg und in Wil- sen ist. Er starb mit 30 Jahren am helmsburg für die mehr als 300 28. Oktober 1943 in Kaufbeuren. Opfer des Nationalsozialismus 1916 war der Junge zunächst in geschaffen. Ihre Lebensge- Harburg getauft, und 13 Jahre schichten wurden jetzt von Bar- später in eine Heil- und Pflegebara Günther, Margret Markert, anstalt in Rotenburg/Wümme Hans-Joachim Meyer und Klaus eingewiesen worden. Seine Hoffnung, in diesem Haus der Inneren Mission Zuflucht zu finden, erfüllte sich nicht. Die nationalsozialistische „Euthanasiepolitik“, das Pro-gramm zur massenweisen Tötung körperlich und geistig kranker Menschen, kannte keine Ausnahmen. Mehr als die Hälfte der Bewohner dieser kirchlichen Einrichtung wurde Opfer dieses Massenmords. „Die Fürsorge, auf die sie angewiesen waren, … war keine mehr, sondern verkehrte sich in ihr Gegenteil“, so Seit Anfang August erhätlich: Das Buch über die lautete das selbstBiographien hinter den Stolpersteinen in Harburg Fazit und Wilhelmsburg. Foto: pr kritische HORST BAUMANN, HARBURG

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Theo Christiansens vom Kirchenkreis Hamburg-Ost, als er am 12. Juni den Stolperstein für Helmut Wichert einweihte. Am 7. Oktober 1941 wurde der junge Mann aus angeblich kriegswichtigen Gründen von Rotenburg, wo er lange in der Schneiderei gearbeitet hatte, in die entlegene „Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren“ verlegt. Direktor dieser Klinik war Dr. Valentin Falthauser, der von Anfang an maßgeblich in das NSMordprogramm eingebunden war. Nach dem offiziellen Stopp der Gasmorde im August 1941 wurden die Patientinnen und Patienten in Kaufbeuren durch Nahrungsmittelentzug, unterlassene medizinische Behandlung und Überdosierung von Medikamenten getötet. Unter diesen Umständen hatte auch Helmut Wichert keine Chance.

Das Buch „Stolpersteine in HamburgHarburg und Hamburg-Wilhelmsburg – Biographische Spurensuche“ ist für eine Bestellpauschale von drei Euro in der Hamburger Landeszentrale für politische Bildung, Dammtorwall 1, 20354 Hamburg, erhältlich. (Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 13.30 bis 18 Uhr, freitags 13.30 bis 16.30 Uhr) Übersicht im Internet stolpersteine-online.com

das Handtuch geworfen. Am Mittwoch unterlag die Mannschaft in einem Testspiel bei Landesliga-Aufsteiger Finkenwerder 0:5 und kassierte zwei Rote Karten. Ähnlich groß wie in der Bezirksliga Süd ist in der „1“ der Kreis der Meisterschaftsanwärter: Türksport, Altenwerder II, Buchholz 08 I, vielleicht auch wieder der SV Wilhelmsburg II sollten zu diesem Kreis gehören.

Probstwahl in Harburg HARBURG Pastorin Carolyn Decke und Pastor Arnd Schomerus kandidieren für das Amt der Pröpstin bzw. Propstes in Harburg und stellen sich jeweils mit einer Predigt und einem Vortrag der Harburger Kirchengemeinde vor. Den Anfang macht Carolyn Decke, die sich am Sonntag, 5. August, ab 11 Uhr mit einem Gottesdienst, und Donnerstag, 16. August, um 19 Uhr mit einem Vortrag vorstellt. Pastor Arnd Schomerus feiert seinen Gottesdienst am Sonntag, 19. August, um 11 Uhr und hält Donnerstag, 30. August, um 19 Uhr ebenfalls einen Vortrag. Alle Termine finden statt in der St. Johannis-Kirche an der Bremer Straße 9. SD

ünf Jahre ist der 1981 an Deck seines Disko-Raddampfers „Marieville“ erschossene Hellmar Prelle bereits tot. Die Ermittlungen führten ins Seken-Milieu. Als Aussteiger Karl-Heinz G. im Jahre 1986 eine Aussage macht, wird der Fall neu aufgerollt. Der Millionenerbe und Finanzier der „Sri Vaishnava Zeugen“ sagt sich von der MiniSekte um ihren Führer Johannes Rieper los. Mit Spiritualität scheint das Innenleben des Grüppchens nicht viel zu tun gehabt zu haben, eher mit weltlichen Genüssen: „Essen, Schlafen, Sex und Selbstverteidigung“ sind Grundprinzipien. Irgendwann scheint G. auch Angst um seine Erbschaft bekommen zu haben. Er schließt mit Prelle eine Vereinbarung, nach der der Eigner des DiscoDampfers „Marieville“ gegen einen Anteil von sechs Prozent dafür sorgen soll, dass G. sein Geld zurück bekommt. Doch die beiden Trottel lassen ihren Vertrag offen auf der „Marieville“ liegen. Rieper und Michael G., „Großfürst“ und „Krieger“ der Mini-Sekte, bekommen das Papier zu Gesicht. Rieper beschließt zu handeln. „Er hat Prelle erschossen“, sagt Karl-Heinz G. vor Gericht

Privater Flohmarkt HARBURG Die Anwohner der Straßen Langenbeker-Feld, Gromballring und den angrenzenden Nebenstraßen veranstalten am Sonntag, 19. August, von 10 bis 15 Uhr einen privat organisierten Flohmarkt. SD

Die Krimiserie In loser Folge stellt das Wochenblatt zum Wochenende die spannendsten Kriminalfälle aus Hamburg vor. In der heutigen Ausgabe geht es in um die Aufklärung des Mordes auf der „Marieville“ auf der Isebek im Oktober 1981.

Privater Garten-Flohmarkt HARBURG Der Kleingartenverein Fürstenmoor, Am Radeland, veranstaltet am Sonntag, 26. August, von 9 bis 16 Uhr einen privat organisierten Gartenflohmarkt. Die Standgebühr beträgt drei Euro. Anmeldung sind möglich jeden Sonntag ab 10.30 Uhr im Vereinshaus oder unter 0176 51 52 61 32. SD

Elbe Wochenblatt Leserreisen Rhein-Kreuzfahrt auf der

AROSA Viva

SONDERPREISE FÜR WOCHENBLATTLESER

AWO-Treff sucht Gymnastiklehrerin HARBURG Der AWO-Seniorentreff, Heimfelder Straße 41, möchte eine neue Gymnastikgruppe gründen. Geplant ist ein wöchentliches Training von 90 Minuten. Gesucht wird jetzt eine ehrenamtliche Gymnastiklehrerin, außerdem natürlich interessierte Turner. Anmeldung und Infos erteilt Distriktvorsitzender Manfred August unter unter 0152 - 29 71 31 44. SD

aus. „So lächerlich das klingt: Johannes Rieper war unser höchster, persönlicher Gott.“ Man habe in seiner Wohnung am Falkenried – gleichzeitig „Palast“ der Mini-Sekte – auf allen Vieren zum Altar kriechen und dort Opfergaben niederlegen müssen. Die „Erleuchtete Autorität“ muss ein Meister in Techniken der Gehirnwäsche gewesen sein. Es gab legale und illegale Drogen für die Mitglieder der Sekte. Als Johannes Rieper, „freischaffender Künstler“, Vater von vier Kindern und im Nebenjob „Erleuchtete Autorität“, ein Geständnis ablegt, ist der Mord an Hellmar Prelle aufgeklärt. Rieper wird von der Großen Strafkammer 21 des Hamburger Landgerichts zu einer Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren wegen Totschlags im Zustand verminderter Schuldfähigkeit verurteilt. Hellmar Prelle hat eine Frau und drei Kinder hinterlassen.

29.September bis 06.Oktober 2012 Genießen Sie eine entspannte Herbstwoche auf dem herrlichen Rhein!

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nsere Reise beginnt mit der Bahnfahrt nach Köln, wo Sie an Bord Ihres A-ROSA Schiffes gehen und Ihre komfortable Außenkabine beziehen. Unsere Gäste werden mit einem Champagner empfangen - der richtige Einstieg in eine erholsame Woche. Ihr Schiff fährt dann gemütlich auf dem Rhein und legt an folgenden Stationen an: Boppard - Strassburg (eineinhalb Tage) - Basel - Breisach - Main - Koblenz. Außerdem passieren Sie die sagenumwobene Loreley! Wir haben für Sie bereits 4 tolle Ausflüge in den Reisepreis eingeschlossen: Stadtrundfahrt in Basel, Stadtrundfahrt in Straßburg, Stadtführung in Mainz und einen Rundgang durch Breisach. Wir senden Ihnen gern unser Sonderprogramm - rufen Sie uns an!

Preis pro Person in der Zweibett-Außenkabine

ab Euro 1.099,Unser Leserreiseteam berät Sie gern:

Telefon: 609 115 13

montags bis donnerstags 10-17, freitags 10-14 Uhr


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