Tanja Hofer, Leiterin Talent Management bei der CocaCola Erfrischungsgetränke AG
Jürgen Hesse, Bewerbungsexperte und Buchautor („Das große Hesse/Schrader Bewerbungshandbuch“)
Sie erhalten eine Bewerbungsmappe – worauf fällt Ihr Blick zuerst? Auf den Lebenslauf, den ich zunächst querlese, ob der Bewerber die für die Stelle relevanten Erfahrungen vorweisen kann.
Sie erhalten eine Bewerbungsmappe – worauf fällt Ihr Blick zuerst? Auf das Foto – man will schließlich erst einmal wissen, mit wem man es zu tun hat. Ein gutes, natürliches Foto ist viel wert. Im Gegenzug ist man bei einem unsympathisch wirkenden Foto viel strenger und kritischer in der Beurteilung einer Mappe.
Wie kann man sich als Bewerber von der Masse abheben und Ihre Aufmerksamkeit wecken? Indem man ein authentisches Anschreiben formuliert, auf den eigenen Typ abstimmt und nicht einfach Muster aus einschlägigen Ratgebern oder dem Internet übernimmt. Darüber hinaus sticht hervor, wenn es ein Bewerber schafft, im Anschreiben kurz und anschaulich darzustellen, was ihn an unserem Unternehmen interessiert und was er persönlich mitbringt – warum also beide Seiten zusammenpassen.
Wie kreativ darf man bei der Gestaltung einer Bewerbung sein? Eine personalisierte, kreative Bewerbung fällt schneller ins Auge als der übliche Einheitsbrei. Man muss allerdings aufpassen, dass man den Bogen nicht überspannt – violette Schrift auf rotem Papier ist eindeutig zuviel des Guten. Ich habe sogar einmal eine Bewerbung gesehen, die komplett in Spiegelschrift geschrieben wurde. Solche Extrembeispiele zeigen: Die Gratwanderung zwischen angepasst und außergewöhnlich ist gar nicht so einfach.
Welche persönlichen Informationen gehören in den Lebenslauf, und welche nicht? Informationen zu den Eltern und deren Berufen finde ich persönlich nicht relevant, denn das sagt nur wenig über den Bewerber aus. Sehr interessant sind hingegen Hobbys – gerade wenn sich jemand für einen Ausbildungs- oder dualen Studienplatz bewirbt und somit noch wenig Berufserfahrung mitbringt.
Was sollte ein Anschreiben transportieren? Das Anschreiben ist die Klammer, eine Art Visitenkarte. Es bringt auf den Punkt, was man in seinem Lebenslauf detailliert aufzulisten versucht. Es gibt dabei verschiedenste Möglichkeiten, um ein Anschreiben aufzupeppen: Man kann beispielsweise ein DIN-A4-Blatt auch mal quer bedrucken oder das Anschreiben ganz oder zum Teil handschriftlich verfassen. Solche ungewöhnlichen Formate und Maßnahmen sind absolute Hingucker.
Ulrike Bohner, Ausbildungsleiterin Köln-West bei der Talanx Service AG Sie erhalten eine Bewerbungsmappe – worauf fällt Ihr Blick zuerst? Auf das Zeugnis, und damit einhergehend auch auf die schulischen Fehlzeiten. Wie kann man sich als Bewerber von der Masse abheben und Ihre Aufmerksamkeit wecken? Hinter einem Bewerber sollte eine Geschichte
stecken. Neugierig macht mich zum Beispiel, wenn jemand ehrenamtlich tätig ist oder schon eine längere Zeit im Ausland verbracht hat. Welche Tipps haben Sie noch für Bewerber, die sich für einen Studien- oder Ausbildungsplatz interessieren? Es lohnt sich immer, wenn man als Bewerber nicht anonym bleibt, sondern frühzeitig versucht, seinen Namen bekannt zu machen. Mein Tipp: Klingeln sie während der Bewerbungsphase einfach mal bei uns durch!
Einstieg ∙ 1/2014 ∙ 41