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Recht
Rechtspfleger und Rechtsanwaltsfachangestellte
Alternativen zum Jura-Studium
Wer in der Justiz arbeiten will, muss nicht unbedingt Jura studieren. Die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten und das Studium zum Rechtspfleger stellen spannende Alternativen dar. Linnmartha Eck arbeitet in einem Kölner Anwaltsbüro. Schon morgens klingelt dort das Telefon im Minutentakt, während die ersten Mandanten im Vorzimmer warten. Die angehende Rechtsanwaltsfachangestellte muss jetzt schnell mehrere Akten heraussuchen, die ihr Chef, Rechtsanwalt Reinhard Bergmann, einsehen möchte. Zwischendurch betreut die 21-Jährige Klienten – telefonisch oder vor Ort in der Kanzlei.
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EINSTIEG Abi III-2010
Nur wenige Kilometer entfernt, im Oberlandesgericht Köln, ist von solcher Hektik nichts zu spüren: Hier arbeitet Rechtspflegerin Elena Krumscheid. Die 24-Jährige hat ihr Studium vor zwei Jahren abgeschlossen und arbeitet jetzt in der Justizverwaltung. Ihr Büro im zweiten Stock erreichen Besucher über eine große geschwungene Freitreppe. Schon in der Ausbildung konnte sie weitgehend selbstständig arbeiten, zum Beispiel entschied sie über Vormundschaften oder regelte Mahnverfahren. Bei ihrem Job in der Verwaltung hat die junge Rechtspflegerin
vor allem mit Jurastudenten zu tun: Im Justizprüfungsamt ist sie unter anderem für den Ablauf der mündlichen Prüfungen zuständig.
Keine Ferien, aber Kohle Ein Jurastudium kam weder für Linnmartha Eck noch für Elena Krumscheid infrage. Klar war aber beiden: Es sollte eine Ausbildung im Rechtswesen sein. Eck hatte mit ihrem Realschulabschluss gar keine Chance auf einen