Karlsruher faire wochen 2015 programm

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Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz

FAIRE WOCHE 11. BIS 25. SEPTEMBER 2015 FAIRER HANDEL SCHAFFT TRANSPARENZ Aktionszeitraum September bis Oktober 2015


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GRUSSWORT „Fairer Handel schafft Transparenz“ Das Motto der Fairen Woche 2015 rückt eines der wichtigsten Grundprinzipien des Fairen Handels in den Fokus. Fairer Handel will in erster Linie Transparenz in der Lieferkette gewährleisten und lädt gleichzeitig dazu ein, mehr über die Menschen hinter den Produkten zu erfahren und sich über die Chancen für eine selbstbestimmte Zukunft zu informieren, die der Faire Handel ihnen und ihren Familien bietet. Zahlreiche Gruppen, Institutionen und ehrenamtliche Initiativen beteiligen sich gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe in diesem Jahr bereits zum siebten Mal an der bundesweiten Fairen Woche. Mit besonderem Engagement ist es wieder gelungen, für Sie ein vielfältig, buntes und informatives Programm zusammenzustellen.

Klaus Stapf Bürgermeister

Das Engagement für ein gerechteres Zusammenleben in der Einen Welt hat in Karlsruhe eine langjährige Tradition. So leistet beispielsweise die Karlsruher Initiative Jugendhilfe Ostafrika bereits seit 25 Jahren in Uganda Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie bedürftigen Familien oder Dorfgruppen lastentaugliche Fahrräder finanziert. Ganz besonders freue ich mich daher, der Initiative bei der Eröffnungsveranstaltung der Fairen Wochen am 11. September in der Stadtbibliothek persönlich meinen Dank auszusprechen. Ein weiteres Glanzlicht der Fairen Woche 2015 ist der Besuch von vier tibetischbuddhistischen Mönchen in Karlsruhe. Zehn Tage lang lassen sie uns an der Entstehung eines Sandmandalas teilhaben, das nach einer in Tibet seit Jahrhunderten gepflegten spirituellen Meditationspraxis gestreut wird. Mit großer Freude habe ich die Schirmherrschaft für dieses schöne Projekt übernommen. Ich lade Sie ganz herzlich dazu ein, die vielen abwechslungsreichen Veranstaltungen im September und Oktober zu besuchen, die im Rahmen der Fairen Woche stattfinden und die Vielfalt zu genießen, die uns der Faire Handel bietet. Besonders schmackhafte Gelegenheiten, dies zu tun, bieten Ihnen auch in diesem Jahr die Probiertage im Weltladen. Vom 11. bis 25. September stehen dort an jedem Öffnungstag jeweils andere fair gehandelte Köstlichkeiten auf dem Programm. Lassen Sie sich zum Fairen Handeln inspirieren. Gemeinsam können wir dazu beitragen, für die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte und gerechte Zukunft zu gestalten. Allen Akteuren danke ich recht herzlich für Ihr Engagement!


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HERZLICH WILLKOMMEN BEI DEN SIEBTEN FAIREN WOCHEN KARLSRUHE! Auch dieses Jahr werden in Karlsruhe im September und Oktober Informationsveranstaltungen, Stadtführungen, Probieraktionen, Gottesdienste, Ausstellungen und vieles mehr die faire Vielfalt und die Eine Welt Arbeit in unserer Stadt widerspiegeln. Unser Programmheft gibt wie gewohnt Informationen über diese Aktionen und Veranstaltungen sowie deren Organisatoren und enthält darüber hinaus eine Übersicht über Karlsruher Cafés, Kantinen und Restaurants, die faire Produkte anbieten. Außerdem gibt es Hintergrundinformationen

über den Fairen Handel und die Eine Welt Aktivitäten in Karlsruhe. So ist es auch über die Faire Woche hinaus ein interessanter Begleiter. Besonderes Highlight dieses Jahr sind die Ausstellung „Ich mache Deine Kleidung“ in der Stadtbibliothek und die Sandmandala-Aktion im Tollhaus. Zum diesjährigen Leitthema der Fairen Woche „Transparenz in internationalen Lieferketten“ findet sich im Infoteil ein Schwerpunktartikel. Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Durchblättern dieses Heftes und beim Besuch der einen oder anderen Veranstaltung! Ihr Faire-Woche-Organisationsteam Karlsruhe

INHALTSVERZEICHNIS Transparenz in internationalen Lieferketten – das Thema der Fairen Wochen 2015 ......................... 6

Stadt Karlsruhe startet eine Klimapartnerschaft mit einer Kommune in Ecuador .................................... 16

Der Faire Handel ...................................................... 8

Global denken – lokal handeln: 20 Jahre Lokale Agenda 21 Karlsruhe..................... 18

Fairtrade Programm – Der Siegel-Dschungel verdichtet sich ...................... 11

„Fair“-anstaltungsüberblick 2015 .......................... 20

Neues aus der Fairtrade-Stadt Karlsruhe ................. 12

„Fair“-anstaltungen 2015 ...................................... 23

Mehr als ein Zertifikat: Das St.-Dominikus-Gymnasium ist jetzt „Fairtrade-School“ .................................... 14

Gastronomieliste ................................................... 49


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TRANSPARENZ IN INTERNATIONALEN LIEFERKETTEN – DAS THEMA DER FAIREN WOCHEN 2015 TRANSPARENZ – WACHSENDE BEDEUTUNG FÜR VERBRAUCHER/ INNEN UND UNTERNEHMEN

Transparenz über die Herstellung der Produkte sowie über deren Lieferkette gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Unter welchen Umständen wurde mein T-Shirt produziert? Wieviel bekommt der Kaffeebauer für einen Sack Kaffee? Enthält meine Pizza gentechnisch veränderte Zutaten? Immer häufiger wollen sich Verbraucherinnen und Verbraucher über die Hintergründe der Dienstleistungen und Produkte, die sie kaufen und konsumieren, informieren. Skandale wie der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch im April 2013 oder der Fund von Pferdefleisch in Fertiglasagne dürften ihren Anteil am wachsenden Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher haben.

DIE WIRTSCHAFT REAGIERT ...

Für viele Konsumentinnen und Konsumenten bleibt es nicht nur bei der Nachfrage nach den Hintergründen, sondern die Antwort hat auch Auswirkungen auf ihre Kaufentscheidungen. Laut Stiftung Warentest greift heute mehr als jede dritte Verbraucherin oder jeder dritter Verbraucher häufig zu sogenannten ethischen Produkten, also Produkten aus ökologischer Landwirtschaft, Fairem Handel oder zu Waren, bei deren Herstellung anderweitig die Umwelt geschont und Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter geachtet wurden. Sie informieren sich vor dem Kauf über die Produkte und Unternehmen – zum Beispiel auf deren Websites, in Testberichten – und orientieren sich an Gütesiegeln und anderen Labeln, die eine weitgehende Erfüllung ihrer Einkaufskriterien versprechen.

„Transparenz auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette verwandelt diese in eine Wertschätzungskette.“ © Alnatura Magazin 12/2014

Zahlreiche Unternehmen reagieren auf diese veränderte Nachfragekultur und stellen immer mehr Informationen über ihre Produkte und ihre Firmenphilosophie zur Verfügung, zum Beispiel in Form von Nachhaltigkeitsberichten. Teilweise gehen die Firmen dabei den Weg über unabhängige Stellen: Sie unterziehen sich einem Umwelt- oder Sozialaudit (zum Beispiel EMAS oder SA8000), wodurch Außenstehende einen neutraleren Einblick in das Geschäftsgebaren eines Unternehmens erhalten. Bei anderen Firmen beruhen die Informationen auf Eigendarstellungen der Unternehmen, wobei sie häufig auf die Dienstleistung von PRAgenturen zurückgreifen. Deren Aufgabe ist es, ein möglichst positives Bild ihrer Kunden zu zeichnen. Lockere gesetzliche Regelungen erleichtern es Unternehmen zusätzlich, sich Formulierungen zu bedienen, die mehr versprechen, als sie halten. So ist zum Beispiel der Begriff „Aus der Region“ nicht gesetzlich geregelt. Illustriert mit ein paar glücklichen Kühen auf einer saftigen Wiese zeichnet er ein positives Bild eines Produktes, das mit dem tatsächlichen Herstellungsprozess nicht viel gemein haben muss. An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Begriff „Fairer Handel“ ebenfalls nicht gesetzlich geregelt ist, so dass jedes Unternehmen von sich behaupten kann, Fairen Handel zu betreiben. Umso wichtiger sind klare Kriterien und effektive Prüfsysteme, wie es sie im Fairtrade-System oder bei den Mitgliedern des Forums Fairer Handel (FFH) gibt, die die Einhaltung der Kriterien sicherstellen.

DIE POLITIK IST GEFORDERT!

TRANSPARENZ IM FAIREN HANDEL

Mangelnde Transparenz in internationalen Lieferketten lässt nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Suche nach Informationen über ihr Produkt im Dunkeln stehen. Gleichzeitig werden dadurch auch die Möglichkeiten, die Hersteller von Produkten für Verstöße gegen die Menschenrechte oder Umweltauflagen zu belangen, stark eingeschränkt. Vertreibungen von Menschen, um Land für neue Plantagen zu gewinnen, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Umweltzerstörungen oder Verstöße gegen Tierschutzrichtlinien bleiben so oft ohne Folgen für die Unternehmen. Die Opfer bleiben hilflos zurück und haben praktisch keine Chance, ihre Rechte einzuklagen. Mehr dazu siehe Kasten „Mensch. Macht. Handel. Fair.“

Transparenz ist ein wichtiges Grundprinzip des Fairen Handels. In der internationalen Definition des Fairen Handels steht: „Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt.“ Transparenz ist für Fair-Handels-Organisationen ein zentraler Wert ihrer Unternehmenskultur, der sich an vielen Stellen niederschlägt und maßgeblich dazu beiträgt, die Glaubwürdigkeit des Fairen Handels zu untermauern.

MENSCH. MACHT. HANDEL. FAIR. Menschenrechte werden bei der Produktion von Gütern unseres täglichen Gebrauchs verletzt und missachtet – seien es Kleidung, Südfrüchte, Kaffee, Spielzeug, Handys oder Autos. Immer wieder sind in Deutschland registrierte Unternehmen an Menschenrechtsverletzungen oder Umweltverschmutzungen im Ausland beteiligt oder profitieren davon. Bis heute ist es kaum möglich, die verantwortlichen Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen. Das soll durch die Kampagne MENSCH. MACHT. HANDEL.FAIR. geändert werden. Beteiligen Sie sich an der Unterschriftenaktion – zum Beispiel im Weltladen oder online unter www.forum-fairerhandel.de/petition ZUM WEITERLESEN Die aktuelle Studie „Who’s got the power?“ des Fair Trade Advocacy Office in Brüssel untersucht Machtkonzentrationen und Handelspraktiken in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten am Beispiel von Bananen, Kakao, Kaffee und Rohrzucker. Die Studie kann in einer Lang- und Kurzfassung unter folgendem Link heruntergeladen werden: www.fairtrade-advocacy.org/power

Einige Beispiele dazu in Stichworten: 

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Die Prinzipien des Handels sind transparent und ihre Einhaltung wird anhand verschiedener externer Zertifizierungsund Monitoringverfahren überprüft. Der Nachweis, dass Produkte tatsächlich aus Fairem Handel stammen, erfolgt zum Beispiel über unabhängig kontrollierte Siegel. Ein Großteil der fair gehandelten Produkte sind keine anonymen Produkte, sondern ihre Lieferkette kann bis zum Handelspartner, oft sogar bis zur/m einzelnen Produzent/in nachverfolgt werden. In der Regel bestehen direkte Kontakte zwischen den Produzentenorganisationen und den FairHandels-Organisationen in Deutschland, die unter anderem durch gegenseitige Besuche, zum Beispiel zur Fairen Woche, mit Leben gefüllt werden. Die intensive Zusammenarbeit mit den Handelspartnern ermöglicht es den FairHandels-Organisationen, detailliert über die Menschen hinter den Produkten sowie die Herstellungsweise der Waren zu informieren. Das schließt auch eine transparente Kommunikation über Herausforderungen im Fairen Handel ein. Um die Arbeitsweise und Wirkung des Fairen Handels zu veranschaulichen, legen einige Fair-Handels-Organisationen die Preiskalkulation ihrer Produkte offen.

Quelle: © Aktionsleitfaden Faire Woche 2015


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DER FAIRE HANDEL

EINE KURZE EINFÜHRUNG

Die Liste zeigt auf dieser Seite die wichtigsten Kriterien des Fairen Handels. Auf der Rückseite finden Sie die Siegel und Logos, die Ihnen helfen, fair einzukaufen!

Gerechte Preise für ihre Produkte, das garantiert der Faire Handel Kleinproduzentinnen und -produzenten sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vor allem in den Ländern des globalen Südens. Fairer Handel umfasst dabei landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso wie Produkte des traditionellen Handwerks. In den letzten Jahren weitet er sich zunehmend auf neue Bereiche wie beispielsweise Textilien und die Gastronomie aus. Auch Gold gibt es mittlerweile fair gehandelt!

Behalten Sie den Überblick! Ausschneiden und in den Geldbeutel legen. © El Puente GmbH.

Die Idee dahinter: Produzentinnen und Produzenten sollten gerecht für ihre Arbeit entlohnt werden. Dann können sie dem Teufelskreis der Armut entfliehen und selbst für sich und ihre Familien sorgen. Dazu gehören immer auch Investitionen in die Infrastruktur. So verbessern sich nachhaltig die Lebensperspektiven der Gemeinschaften. Aber der Faire Handel bleibt nicht nur bei einer besseren Bezahlung und besseren Perspektiven für die Betroffenen stehen. Denn vor allem ist der Faire Handel auch ein Beispiel und ein Vorbild für nachhaltigen, das heißt sozialen, umweltverträglichen und wirtschaftlich sinnvollen Handel. Daher gehören zum Fairen Handel auch immer die Bildungs- und die Lobbyarbeit für gerechtere und nachhaltigere Bedingungen im globalen Handel dazu. © Kallari


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WIE KANN ICH FAIR GEHANDELTE WAREN ERKENNEN? Fair gehandelte Waren gibt es zuallererst natürlich in Weltläden! Sie werden von den anerkannten Importeuren des Fairen Handels vertrieben und sind an den entsprechenden Logos zu erkennen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Produktsiegeln, die fair gehandelte Waren erkennbar und somit den Verkauf dieser Produkte auch außerhalb von Weltläden möglich machen. Diese Label und Siegel helfen Ihnen, liebe Verbraucherinnen und Verbraucher, besser zu erkennen, wann es sich um kontrolliert fair gehandelte Waren handelt!

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DAS SIND DIE LOGOS DER WICHTIGSTEN FAIR HANDELS IMPORTEURE

DIESE FAIREN PRODUKTSIEGEL UND LOGOS SOLLTEN SIE KENNEN

UND DIESE SIEGEL HELFEN BEIM FAIREN TEXTILEINKAUF WEITER

Wir stellen hier die Siegel und Logos vor, die wir ohne Einschränkung empfehlen können. Internet-Tipp Weitere Informationen zum Siegeldschungel gibt es unter: www.label-online.de www.siegelklarheit.de

FAIRTRADE PROGRAMM – DER SIEGEL-DSCHUNGEL VERDICHTET SICH TransFair führt neue Siegel im Rahmen seiner FairtradeProgramme für Kakao, Zucker und Baumwolle ein. Anstelle des bisherigen schwarzen Fairtrade-Siegels, gibt es jetzt zusätzlich weiße. Der SiegelDschungel verdichtet sich somit weiter. Laut TransFair ist folgende Bedingung daran geknüpft: „Das Programm-Siegel darf nur auf der Verpackung abgebildet werden, wenn die für das Produkt benötigte Rohstoffmenge Kakao oder Zucker zu 100 Prozent zu Fairtrade-Bedingungen eingekauft wurde“. Wird beispielsweise das „Cocoa Program“ Siegel für einen Schokoriegel verwendet, bedeutet dies, dass nur der Kakao fair sein muss, der Rest nicht. 1 Wie war das noch einmal mit dem schwarzen TransFair-Siegel? Für dieses Siegel gelten folgende Bedingungen: Die klassischen Fairtrade-Produkte, die aus einer einzigen Zutat bestehen, müssen zu 100 Prozent fair sein, wie beispielsweise Kaffee, Bananen und Zucker. Produkte, die sich aus verschiedenen Zutaten zusammensetzen, werden als sogenannte Fairtrade-Mischprodukte bezeichnet. Hier gilt die Regel, dass so viele Fairtrade zertifizierte Zutaten wie möglich enthalten sein müssen („All that can be must be Fairtrade“). Zusätzlich ist ein Mindestanteil von 20 Prozent Fairtrade-Zutaten als Untergrenze vorgeschrieben. 2

1 und www.fairtrade-deutschland.de/ueber-fairtrade/wasmacht-fairtrade/fairtrade-programme 2 www.fairtrade-deutschland.de/fileadmin/user_upload/fuer_ unternehmen/lizenznehmer_werden/Downlaods_Lizenznehmer_ werden/2011_fairtrade_mischprodukte.pdf

Durch das weiße Siegel, wird von der bisherigen Maximalforderung, so viel Fairtrade wie möglich, abgewichen. TransFair stellt die Einführung in ein positives Licht. Die Siegel führen zu einer gesteigerten Flexibilität für Verbraucher, Unternehmen und steigenden Absatzchancen der Produzentinnen und Produzenten. Führen die neuen Siegel zu einer Aufweichung des Fairen Handels? Für den Verbraucher erhöht sich auf jeden Fall die Anzahl der Siegel im Handel und es wird zunehmend schwieriger, den Durchblick zu behalten. Aus unserer Sicht muss nach wie vor dafür gesorgt werden, dass für alle Produkte umweltfreundliche und „faire“ Bedingungen existieren und dass diese Bedingungen für die gesamte Lieferkette gelten. Mit freundlicher Genehmigung Liberación e. V. Karlsruhe www.café-liberacion.de

Baumwollbäuerin Yonli | Seit knapp vier Jahren baut Yonli Malata ihre eigene Bio-Baumwolle an, die sie zu Fairtrade-Bedingungen verkauft. © TransFair e.V.


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NEUES AUS DER FAIRTRADE-STADT KARLSRUHE

Weitere Informationen zur Kampagne Fairtrade-Schools in Karlsruhe finden Sie unter

FAIRE STADT KARLSRUHE BEGRÜSST FAIREN NACHWUCHS Seit fünf Jahren ist Karlsruhe Fairtrade-Stadt. Dass die Stadt diesen ehrenvollen Titel tragen darf, verdankt sie dem langjährigen Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger, die – teilweise bereits seit Jahrzehnten – ehrenamtlich in Initiativen, EineWelt-Gruppen, Kirchengemeinden und im Weltladen unermüdlich daran arbeiten, die Vielzahl an fair gehandelten Produkten bei uns bekannt und ihre Vorzüge erlebbar zu machen. Ihre ausdauernde Informationsarbeit hat großen Anteil daran, wenn fair gehandelte Produkte heute ganz gezielt nachgefragt werden und zunehmend den Weg in die Angebotspalette des Karlsruher Einzelhandels finden. Die von TransFair e. V. vergebene Auszeichnung stellt eine Anerkennung dieser ausdauernden Arbeit vieler ehrenamtlich aktiver Bürgerinnen und Bürger dar. Darüber hinaus ist der Titel aber auch Selbstverpflichtung und Ansporn, den Fairen Handel in Karlsruhe weiterhin zu fördern und unserer Solidarität mit den Menschen in den Erzeugerländern tatkräftigen Ausdruck zu verleihen. Denn langfristig wird sich der Faire Handel – lokal und global – nur dann behaupten können, wenn auch weiterhin viele Menschen aktiv bleiben und es noch werden, ihr Konsumverhalten kritisch hinterfragen und bewusst handeln. Dem „Fairen Nachwuchs“ kommt dabei besonders hohe Bedeutung zu. Mit großer Freude hat die Stadt Karlsruhe daher in diesem Jahr ihrer ersten FairtradeSchule zur Titelübergabe gratuliert. Seit 2014 engagiert sich die ebenfalls vom TransFair e. V. getragene Kampagne Fairtrade-Schools in BadenWürttemberg unter der Schirmherrschaft von Kultusminister Andreas Schoch mit dem Ziel, jungen Menschen Informationen, Anregungen und Erfahrungsmöglichkeiten dafür zu geben, wie wir in unserer Welt „fair“ miteinander umgehen und zusammenleben können. Fairtrade-Schulen wollen ihren Schülerinnen und Schülern die

www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/ umweltschutz/oekofaireskarlsruhe/ bildung_und_schule/fairtrademachtschule

Möglichkeit bieten, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Mit weltverknüpftem Lernen soll ein Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung geschaffen werden, aus dem heraus dann über einen langen Zeitraum hinweg positive Einflüsse in der Gesellschaft wachsen können. Wie dies auf kreative und lebensfrohe Weise umgesetzt werden kann, hat das Karlsruher St. Dominikus-Mädchengymnasium bereits eindrucksvoll bewiesen – vom regelmäßigen Fairen Schulverkauf in der Schulpause bis hin zu schulinternen Aktionen und Projekttagen mit vielseitigen und originellen Projekten für alle Klassenstufen. Am 21. Mai 2015 hat das Fairtrade-Team der Schule, bestehend aus Schülerinnen und Lehrkräften, die Ernennungsurkunde zur ersten Karlsruher Fairtrade-School entgegengenommen – verbunden mit dem Versprechen, sich auch weiterhin so tatkräftig wie bisher für die Anliegen des Fairen Handels einzusetzen. Mit der Titelverleihung trägt die Schule ihr Engagement beispielhaft aktiv auch nach außen und wird hoffentlich auch weitere Karlsruher Schulen für diesen Weg begeistern können. Auch die Stadt Karlsruhe würdigt das Engagement aller Schulen aus ihrem Stadtgebiet, die sich für die verschiedenen Aspekte nachhaltiger Lebensgestaltung und für ein solidarisches Handeln zu Gunsten der Menschen in den Herkunftsländern der von uns konsumierten Produkte einsetzen. Seit 2014 können sie sich jährlich um die „Grüne Pyramide“ bewerben. Neben den klassischen Nachhaltigkeitsthemen Naturschutz, Klimaschutz und Gesundheit ist eine Seite der Pyramide dem Themenkomplex „Umwelt & Faire Welt“ gewidmet. Der bestplatzierten Schule aus jedem der vier Themenbereiche winkt zu der Auszeichnung ein Preisgeld von 1.000 Euro. Vielleicht trägt die „Grüne Pyramide“ als zusätzlicher Anreiz dazu bei, dass die Faire Stadt Karlsruhe bald weitere Faire Schulen begrüßen kann.

Die neue Bewerbungsrunde für die „Grüne Pyramide“ startet im Herbst 2015. Alle aktuellen Informationen dazu gibt es auf www.karlsruhe.de/gruenepyramide Der Karlsruher Nachhaltigkeitsführer „Grüner Marktplatz“ steht für Sie bereit auf www.gruenermarktplatz.de

Zusammen mit lokalen Initiativen informiert die Stadt Karlsruhe nicht nur während der Fairen Woche über die attraktiven Angebote des Fairen Handels in der Stadt. Vom Agenda 21 Karlsruhe e. V. bereits 1998 ins Leben gerufen, ist der nachhaltige Karlsruher Konsumführer „Grüner Marktplatz“ seit Anfang 2014 in überarbeiteter Neuauflage als Online- und Mobilversion auf der Internetseite www.gruenermarktplatz.de verfügbar. Gegliedert in 16 Themenbereiche liefert er Kontaktdaten und Öffnungszeiten von über 100 Karlsruher Geschäften und Betrieben, die sich auf nachhaltigen Konsum spezialisiert haben – viele von ihnen auch auf Produkte aus Fairem Handel. Darüber hinaus bietet der Konsumführer interessante und fachkundige Beiträge der redaktionell beteiligten Gruppen wie dem APDW. e. V., KonsumGlobal, dem BUZO Umweltzentrum und Greenpeace, mit hilfreichen Hintergrundinformationen und Handlungsempfehlungen zu Themen wie beispielsweise Textilien aus Fairem Handel.

Weitere Informationen zum Thema Fairtrade-Stadt bieten die Internetseiten www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/ umweltschutz/oekofaireskarlsruhe www.fairtrade-towns.de


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MEHR ALS EIN ZERTIFIKAT: DAS ST.-DOMINIKUSGYMNASIUM IST JETZT „FAIRTRADE-SCHOOL“

auch der Verkauf von fair gehandelten Produkten an der Schule, eine jährliche Schulaktion ist ebenso erforderlich, genau wie die ständige Zusammenarbeit des Schulteams, das aus Schülerinnen, Eltern und den Lehrkräften Bettina Wittek und Katrina Felis besteht. Es bedarf also des Einsatzes von allen Seiten! Doch die Hürden für eine erfolgreiche Zertifizierung sind

nicht allzu hoch – schließlich will TransFair e. V. möglichst viele Schulen für dieses wichtige Thema gewinnen und sensibilisieren. Dennoch durfte im April natürlich gefeiert werden: Das St.-DominikusGymnasium ist die erste Fairtrade-School Karlsruhes (so die offizielle Bezeichnung). Aber wir freuen uns über hoffentlich viele Mit-Zertifizierte in der Zukunft, die sich auch dieses Themas annehmen!

FAIRTRADE IM ALLTAG: NACHHALTIGKEIT?

FAIRER HANDEL ALS HERZENSANGELEGENHEIT „Mit Fairtrade trifft man die Schülerinnen in einer Herzensangelegenheit.“ So fasst Schulleiterin Ingrid Geschwentner die Motivation ihrer Schule für dieses Thema zusammen. „Die Schülerinnen wollen sich gesund ernähren, sie wollen fair einkaufen. Gerechtigkeit ist ihnen sehr wichtig.“ Diese Herzensangelegenheit zeigt sich in vielen Facetten des konkreten Schullebens, beispielsweise in der Aktion „Domi macht grün“ im Januar 2014, wo Schülerinnen einer achten Klasse, ausgehend von ihrem Erdkundeunterricht, eine komplette Projektwoche gestalteten: von fundierten Informationen zu oft menschenunwürdigen Produktionsbedingungen über Verkauf von klassischen fair gehandelten Produkten, Naturkosmetik und

veganem Essen bis hin zu selbstgebasteltem Schmuck aus Recycling-Materialien bezog die Gruppe die ganze Schulgemeinschaft in das Projekt ein. Als besonders eindrücklich erwies sich auch die SMV- Aktion „Fairtrade statt Fasching“: Statt der üblichen Faschingsshow in der Aula gestaltete die SMV einen Tag zur Einen Welt, insbesondere zum fairen Handel. Nein, natürlich wurde Fasching nicht abgeschafft, doch die gewohnte Routine wurde durchbrochen. Der „Fairtrade-Blog“ berichtet von der Außenwirkung dieses Tages: „Bürgermeister Stapf ließ es sich nicht nehmen, sich persönlich ein Bild von den zahlreichen Aktivitäten zu machen, er besuchte alle Klassen und unterhielt sich mit vielen Schülerinnen.“

Fairtrade-Produkte gibt es in fast jedem Supermarkt, das entsprechende Logo kennt wohl jeder. Auch in unserer Schule sind fair gehandelte Produkte mittlerweile überall präsent: Der Förderverein ersetzt die herkömmlich produzierten Schul-T-Shirts durch fair gehandelte, die übrigens nur unwesentlich teurer sind. Bei Ehrungen verteilt die Schulleitung fair gehandelte Rosen, im Lehrerzimmer gibt es schon seit Jahren GEPA-Kaffee. So bleibt das Anliegen globaler Gerechtigkeit stets präsent – auch wenn man zugeben muss, damit nur einen winzigen Beitrag zu leisten.

engagieren. Der höhere Preis ist nicht wegzudiskutieren, gerade für wenig finanzkräftige Schülerinnen. Dennoch gibt es zumindest Ansätze einer Lösung: Die Internetseite rankabrand.de (auf Deutsch: stufe eine Marke ein) kann Auskunft geben. Gemeinsam mit Schülerinnen gestaltete Religionslehrerin Katrina Felis dazu einen eindrucksvollen Schulgottesdienst. Sehr eindringlich wurden sich Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern ihrer oft unreflektierten Kleiderkäufe bewusst, um zu erkennen, dass man doch etwas tun kann, wenn man nur will.

Es bleiben die Fragen nach Relevanz und Nachhaltigkeit des Fairtrade-Zertifikats: Wie löst man das Problem von Billig-T-Shirts, gefertigt unter katastrophalen Bedingungen? Was tun gegen Primark & Co.? Ein Patentrezept gibt es leider nicht. „Ich wüsste gar nicht, in welchem Laden ich eine Fairtrade-Hose bekomme“, meint Abiturientin Lena, die dennoch versucht, sich zu informieren und für globale Gerechtigkeit zu

Seit diesem „Fairtrade-Gottesdienst“ gehört für mich der Blick aufs Smartphone beim Kleiderkauf unbedingt dazu. Es geht ganz einfach. Marke eingeben – und dann entweder kaufen oder eben eine andere Marke wählen. Oder gleich einen anderen Laden. Es ist ein Anfang. © Björn Schmid

DER WEG ZUR FAIRTRADE-SCHOOL Aber was bitte ist ein Fairtrade-Blog? Ganz einfach: Hier werden die Aktionen und Maßnahmen dokumentiert, die am St.-Dominikus-Gymnasium zum Thema Fairer Handel stattfinden. Dieser Blog ist unter anderem eine Bedingung dafür, sich als Fairtrade-School zertifizieren zu lassen.

Die so genannte „Fairtrade-Kampagne“ samt der möglichen Zertifizierung wird getragen vom Verein TransFair, der auch das bekannte Fairtrade-Siegel vergibt. Sie wird gefördert vom Bundesentwicklungsministerium. Fünf Kriterien sind zu erfüllen, um das Zertifikat zu erlangen: Beispielsweise wird ein Fairtrade-Kompass erstellt, der festschreibt, dass dieses Thema auch ein fester Bestandteil des Unterrichts darstellt. Obligatorisch ist natürlich

Im Faire-Woche-Heft 2014 haben wir die neue Kampagne Fairtrade Schools des Transfair e.V. vorgestellt. Und dieses Jahr haben wir schon eine erste Fairtrade School in Karlsruhe! Schülerinnen, Schüler und Schulen, die gerne mitmachen und den Fairen Handel aktiv unterstützen möchten, finden Unterstützung und weitere Informationen unter: www.sez.de und im Weltladen Karlsruhe.


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STADT KARLSRUHE STARTET EINE KLIMAPARTNERSCHAFT MIT EINER KOMMUNE IN ECUADOR TEILNAHME AM BUNDESWEITEN PROJEKT „50 KOMMUNALE KLIMAPARTNERSCHAFTEN BIS 2015“ Die Stärkung der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit ist erklärtes Ziel der Karlsruher Internationalisierungsstrategie. Viele Karlsruher Organisationen und Vereine machen sich bereits seit Jahren stark für entwicklungspolitische Bildungsarbeit, sind aktiv im Bereich Fairer Handel und unterstützen konkrete Projekte in Ländern des Globalen Südens. Als Ergänzung zu diesem vielfältigen, lebendigen, oftmals ehrenamtlichen Engagement, startet die Stadtverwaltung Karlsruhe nun in eine Klimapartnerschaft mit der Stadt San Miguel de Los Bancos in Ecuador. Internationaler Fachaustausch auf kommunaler Ebene Auf Vorschlag der Verwaltung stimmte der Hauptausschuss der Stadt Karlsruhe der Teilnahme an dem bundesweiten, vollfinanzierten Projekt „50 kommunale Klimapartnerschaften bis 2015“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Anfang 2015 zu. Grundgedanke der Partnerschaft ist es, die fachliche Zusammenarbeit zwischen den Stadtverwaltungen von Karlsruhe und Los Bancos in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung sowie in themenverwandten Bereichen zu stärken. Bis Herbst 2016 wird in einem gemeinsamen Diskussionsprozess mit den latein-amerikanischen Partnern ein Handlungsprogramm mit konkreten

Zielen und Maßnahmen erarbeitet. Diese sollen sich nach dem spezifischen Bedarf und den Ressourcen der Partnerstädte ausrichten. Die konzeptionelle und fachliche Federführung liegt bei der Stabsstelle Außenbeziehungen und der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK). Nach dem internationalen Auftaktworkshop in Nicaragua im März 2015 findet der kommunale Fachaustausch durch wechselseitige Delegationsbesuche statt: Im August 2015 werden drei Karlsruher Experten aus den Bereichen Klimaschutz, Abfallwirtschaft und Umwelttechnik nach Los Bancos reisen; eine Delegation aus Los Bancos wird dann im Herbst in Karlsruhe erwartet. Der Besuch der lateinamerikanischen Partner soll genutzt werden, um den direkten Kontakt zu Karlsruher Jugendlichen herzustellen und gemeinsam über die globalen Auswirkungen des Klimawandels zu diskutieren. Einbeziehung Karlsruher Know-hows zur Ausgestaltung der Klimapartnerschaft Zusätzliches Know-how zur Ausgestaltung der Klimapartnerschaft fließt durch die Einbeziehung der IHK Karlsruhe, der Stadtwerke Karlsruhe, dem Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) sowie der Organisation Engineers without Borders (beide KIT) ein. Neben klima- und umwelttechnischen Aspekten ist es das erklärte

Die Karlsruher Delegation zusammen mit ihren ecuadorianischen Partnern beim Auftaktworkshop in Nicaragua (März 2015)

Ziel des Projekts, junge Menschen für die Themen Entwicklungszusammenarbeit und Klimaschutz zu sensibilisieren. Hier erhält die Stadtverwaltung Unterstützung durch das Gymnasium Neureut und die Aktion Partnerschaft Dritte Welt e. V. Karlsruher Mitbürgerinnen und Mitbürger mit lateinamerikanischen Wurzeln oder entsprechender Migrationserfahrung sind herzlich aufgefordert, sich einzubringen.

Für Fragen zur Klimapartnerschaft sowie zu dem entwicklungspolitischen Engagement zu Burundi steht Ihnen zur Verfügung: Stadt Karlsruhe Stabsstelle Außenbeziehungen Regina Hartig Bereichsleiterin Europa, Internationales Telefon +49 721 133-1877 regina.hartig@abz.karlsruhe.de E-Mail

Mit der Klimapartnerschaft will die Stadtverwaltung Karlsruhe einen aktiven Beitrag zum Europäischen Jahr für Entwicklung 2015 leisten und das Thema Klimaschutz – als einen der Schwerpunkte des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts 2020 – in einen globalen Kontext setzen.

www.karlsruhe.de


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GLOBAL DENKEN – LOKAL HANDELN: 20 JAHRE LOKALE AGENDA 21 KARLSRUHE Karlsruhe war 1995 die erste Kommune in Baden-Württemberg, die eine „Lokale Agenda 21“ im Gemeinderat beschloss. Dabei geht es um die gemeinsame örtliche Umsetzung der „Agenda 21“, die die UN-Weltkonferenz 1992 in Rio als weltweites Zukunftsprogramm für das 21. Jahrhundert beschlossen hatte. Ziel ist eine nachhaltige, also gleichermaßen ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung. Die Lokale Agenda 21 Karlsruhe begann mit der Diskussion eines Klimaschutzprogrammes, das der Gemeinderat 1999 einstimmig beschloss. Nachdem erfreulicherweise die gesteckten Ziele besonders zum Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht worden waren, begann die Fortschreibung. 2009 beschloss der Gemeinderat wiederum einstimmig ein wesentlich ausführlicheres Konzept unter Beteiligung der in diesem Bereich aktiven Gruppen, Verbände und Institutionen. Seitdem erfolgt ein ständiges Controlling der Umsetzung durch Berichte im Gemeinderat. Seit 20 Jahren ist auch der Agenda-Arbeitskreis Energie aktiv, der unter anderem den jährlichen Tag der Erneuerbaren Energien auf dem Windmühlenberg mit organisiert – übrigens auch ein Agenda-Projekt. Der Arbeitskreis trifft sich in den Räumlichkeiten der „KEK – Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur“. Neben der Diskussion aktueller Themen finden regelmäßig Exkursionen statt.

Auch das Thema Eine-Welt zieht sich wie ein roter Faden durch die Agenda-Arbeit. 2004 fanden zum ersten Mal die Eine-Welt-Schülertage statt, als jährliche Projektwoche von Jugendlichen für Jugendliche mit internationalen Gästen organisiert. Dabei können Eine-Welt-Themen unmittelbar erfahren und internationale Kontakte geknüpft werden. Das Thema Fairer Handel fand Eingang in den Konsumführer „Grüner Marktplatz“, der seit 1998 stetig erweitert und ausgebaut wurde: sowohl thematisch hin zu einem umfassenden Ratgeber für nachhaltigen Konsum als auch in der Form von einer Broschüre zur jetzt aktuellen Internetplattform mit über 100 Adressen und Hintergrundinformationen zu vielen Themen (www.agenda21-karlsruhe.de/konsumfuehrer).

Gemeinsam mit NABU und BUND hat die „Lokale Agenda 21 Karlsruhe“ 2015 den Naturkompass erstellt. Eine Internetseite, die für jeden Monat aktuell Tiere, Pflanzen und Landschaften in Karlsruhe vorstellt, die gerade besonders gut beobachtet werden können. Niederschwellig und sehr konkret gehaltene Naturtipps bieten auch im Umgang mit der Natur unerfahrenen Menschen einfachen Zugang zum Naturerlebnis in ihrem direkten Umfeld.

Organisiert wird diese Arbeit vom Agenda-Büro bei der Stadt Karlsruhe, das die entsprechenden Aktivitäten gemeinsam mit Ehrenamtlichen umsetzt. Alle aktuellen Informationen finden sich dazu auf der Internetseite: www.agenda21-karlsruhe.de und www.karlsruher-naturkompass.de

Seit 2006 ist der Arbeitskreis Mensch und Gewässer aktiv. Die Gewässerführer wurden von der „Lokalen Agenda 21“ ausgebildet. Sie organisieren als Agenda AK jährlich die Aktionstage an Alb und Pfinz. An der Alb gibt es einen Gewässererlebnispfad, der vom Agenda AK gestaltet wurde.

www.karlsruhe.de


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„FAIR“-ANSTALTUNGSÜBERBLICK 2015 DATUM

THEMA UND ORT

DATUM

THEMA UND ORT

September/Oktober (Termine nach Absprache)

Eine-Welt-Theater „FERNANDA „Fair“-ändert ihre Welt“ und „SHARI – ein Kinderleben in Indien“ Eine-Welt-Theater

Dienstag, 22. September

Bananentag – eine Aktion vom Weltladen Karlsruhe Jubiläumspavillon im Schlossgarten

Mittwoch, 23. September

Freitag, 11. bis Samstag, 26. September

„Faire“ Buchausstellung in der Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus Stadtbibliothek Karlsruhe im Neuen Ständehaus

Buen Vivir – welchen Beitrag kann der Faire Handel dazu leisten – Vortragsabend Jubez Cafe

Freitag, 11. bis Freitag, 26. September

Ausstellung „ich Mache deine Kleidung – die starken Frauen aus Südostasien“ Stadtbibliothek Karlsruhe im Neuen Ständehaus

Freitag, 25. September

Mit ANA & ANDA auf ökofairer Entdeckungstour durch Durlach Treffpunkt: Haltestelle „Auer Straße | Dr. Willmar Schwabe“

Freitag, 25. September

Freitag, 11. bis Freitag, 25. September

Probiertage im Weltladen

Literarisches Café: Borges – Piazzola – El Tango – live El Tesoro, Café Bazar Latino

Samstag, 26. September

Freitag, 11. bis Samstag, 12. September

Schultütenaktion des Marktamtes zum Schulbeginn Freitag, 11. September Stephanplatz | Samstag, 12. September Gutenbergplatz

Faire Kleidung – klar, aber wo? Eine Stadttour zu Karlsruher Geschäften mit fair gehandelten Textilien Treffpunkt: Nehemia Initiative

Samstag, 12. September

Veranstaltung zum 25-jährigen Jubiläum Jugendhilfe Ostafrika Luthersaal

Dienstag, 29. September

Vortrag: Die Würde des Menschen ist unantastbar ibz (Internationales Begegnungszentrum Karlsruhe)

Sonntag, 13. September

Eröffnungsgottesdienst zur Fairen Woche in der Kleinen Kirche

Ab Oktober 2015

Montag, 14. September

Amahoro: Bildervortrag zu Burundi Weltladen Karlsruhe

Restlos Kreativ Schloss-Schule Durlach

Donnerstag, 1. Oktober

Dienstag, 15. September

Naschen für den guten Zweck: Kostproben aus Fairem Handel Oxfam Shop

Das Alternative Handelsmandat – eine bedrohte Vision Weltladen

Dienstag, 6. Oktober

Vortrag und Gespräch: Europäische Städte – noch immer kolonial markiert? Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek (BLB)

Mittwoch, 7. Oktober

Konzert mit Information: Sams´K Le Jah et Smockey aus Burkina Faso – Kulturrevolutionäre Stimmen der balai citoyen (Bürgerbesen) Substage

Donnerstag, 8. Oktober

Gemeinwohl-Ökonomie – erfolgreich nachhaltig handeln? Weltladen

Sonntag, 11. bis Montag, 19. Oktober

TIBET – Mönche, Mythen, Mandala TOLLHAUS Karlsruhe

Sonntag, 11. Oktober

Öffentlicher Stadtrundgang „Nachhaltiger konsumieren“ Treffpunkt: Naturkundemuseum

Dienstag, 13. Oktober

Traditionelle Tänze und Lieder aus Uganda Jubez

Dienstag, 27. Oktober

„Weniger wird mehr“ – Leseabend im Weltladen

Zum Abschluss ein Ausblick: Dienstag, 24. November

Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft Gerthsen-Hörsaal, KIT Campus Süd

Mittwoch, 16. bis Samstag, 26. September

Wildkaffee Verkostung im Füllhorn Karlsruhe

Donnerstag, 17. September

Fair gehandelt: Kaffee und Schokolade im Kirchenfenster Kirchenfenster

Donnerstag, 17. September

Produzentenbesuch im Weltladen Karlsruhe: Moon Sharma aus Dehli Weltladen

Sonntag, 20. September

Der Markt der Möglichkeiten in Durlach feiert 20. Geburtstag! Marktplatz Durlach

Sonntag, 20. September

Fairer Sonntagsbrunch im SENFKoRN

Montag, 21. bis Freitag, 25. September

Die Schülertage Karlsruhe 2015 Pädagogische Hochschule Karlsruhe

Montag, 21. bis Dienstag, 22. September

Faire Bananen und die ganz Kleinen Kindergarten Werthmannstraße 9 | Kindergarten Gottesaue

Montag, 21. bis Dienstag 22. September

HANDY-Recycling-Aktion bei FaireWare


22 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 23

„FAIR“-ANSTALTUNGEN 2015 SEPTEMBER/OKTOBER EINE-WELT-THEATER „FERNANDA „FAIR“-ÄNDERT IHRE WELT“ UND „SHARI – EIN KINDERLEBEN IN INDIEN“ 1. „FERNANDA Fair-ändert ihre Welt“

2. „SHARI – ein Kinderleben in Indien“

Fernanda liebt Bananen und Schokolade. Weil sie sehr neugierig ist, reist sie von Deutschland nach Westafrika und begegnet dort Madou, der ihr erzählt, dass er froh ist, dass sein Vater nun „faire“ Bananen anpflanzen darf und dafür besser bezahlt wird. Jetzt geht es ihm und seiner Familie so gut, dass Madou endlich in die Schule gehen kann.

Erzählt wird die Geschichte eines armen kleinen Mädchens, das für die Schulden der Eltern in der Kleiderfabrik arbeiten muss. Am Ende wird ihr Traum aber wahr und auch sie darf in die Schule gehen.

Die Theaterpädagogin Ruth Rahäuser spielt dabei nicht nur die bunt und liebevoll gestalteten Puppen, sondern hat sie auch selbst gestaltet und die Stücke geschrieben. Sie nimmt die großen und kleinen Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine heiter-ernste Reise, in der sich Unterhaltung, Information, Sensibilisierung und Anregung zur eigenen Aktivität unserer Kinder in idealer Form verbinden. Kommen Sie mit Ihrer Klasse oder Gruppe in das EINE WELT THEATER am „ALTEN SCHLACHTHOF“ Karlsruhe.

Zwei farbenprächtige Figuren-Theaterstücke für Kinder von fünf bis zehn Jahren, die in unterhaltsamer Weise sensibilisieren für die Lebenswelten von Kindern und für Produktionsbedingungen von Dingen unseres Alltags. Die altersgerechten Figurentheaterstücke geben Anstöße und Ideen zur Beantwortung der Frage: „Was können wir hier in Deutschland tun, damit auch Kinder in Afrika und Asien die Chance auf ein hoffnungsvolles und menschenwürdiges Leben haben?

Termin

Nach Absprache (Vor-/Nachmittag) Handy: 0163 3807300

Ort

EINE-WELT-THEATER Alter Schlachthof 23 f, 76131 Karlsruhe

Internet

www.eine-welt-theater.de


24 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 25

FREITAG, 11. BIS SAMSTAG, 26. SEPTEMBER

FREITAG, 11. BIS FREITAG, 25. SEPTEMBER

„FAIRE“ BUCHAUSSTELLUNG IN DER STADTBIBLIOTHEK IM NEUEN STÄNDEHAUS

PROBIERTAGE IM WELTLADEN

Informationen zu den Themen Fairer Handel und „Faire Chancen für alle“ bietet die Stadtbibliothek Karlsruhe, während der regulären Öffnungszeiten, mit ihrem Büchertisch für alle Interessierten im Neuen Ständehaus, in der Marktzone im Erdgeschoss. Es werden zum Beispiel Konzepte für nachhaltigen Handel vorgestellt sowie Handelsbeziehungen und Importorganisationen dargestellt. Die am Fairen Handel interessierten Kundinnen und Kunden erhalten Hintergrundinformationen, Adressen und Einkaufstipps für Mode, Reisen und Genuss. Dazu gehören auch Kochbücher mit Rezepten aus fair gehandelten oder regionalen Produkten. Mehrere Titel befassen sich mit Ernährungssicherung oder zeigen Wege zur Gleichstellung der Frauen in den Ursprungsländern der fair gehandelten Produkte auf. Die ausgestellten Bücher können ab dem 29. September ausgeliehen werden. Weitere Inhalte wie beispielsweise Umweltschutz und Nachhaltigkeit bietet der umfangreiche Medienbestand der Stadtbibliothek Karlsruhe.

AUSSTELLUNG „ICH MACHE DEINE KLEIDUNG – DIE STARKEN FRAUEN AUS SÜDOSTASIEN“

© Marieke van der Velden

Kleidung hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Sie macht uns selbstbewusst. Attraktiv. Sie erzählt etwas über uns. Sie stiftet Identität. Wer aber setzt sich für uns an Webstuhl und Nähmaschine? Das wissen wir nicht. Die Wanderausstellung „Ich mache Deine Kleidung! Die starken Frauen aus Südostasien“ will das ändern.

Die Ausstellung zeigt neun Näherinnen aus Bangladesch und Kambodscha großformatig im Portrait und gibt ihnen eine Stimme. In Kurztexten erzählen die Frauen selbstbewusst und mutig über ihren Arbeitsalltag und ihr Engagement als Gewerkschafterinnen. Sie alle kämpfen für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen – und die einer ganzen Branche. Eine gemeinsame Veranstaltung von Stadtbibliothek Karlsruhe und Weltladen Karlsruhe/Aktion Partnerschaft Dritte Welt e. V. Die Wanderausstellung wurde von FEMNET e. V. (Feministische Perspektiven auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft) zur Verfügung gestellt.

Auch in diesem Jahr werden wieder während der Fairen Woche im Weltladen fair gehandelte Waren verkostet. So haben Sie die Möglichkeit, fair Gehandeltes zu probieren und gleichzeitig den Weltladen kennenzulernen. Und Sie bekommen Antworten zum Fairen Handel allgemein und zu der Fairen Woche in Karlsruhe. Im Weltladen werden fair gehandelte Waren wie Kaffee, Tee, Schokolade, unterschiedliches Kunsthandwerk und Textilien verkauft. Außerdem unterhält der gemeinnützige Trägerverein des Weltladens, die Aktion Partnerschaft Dritte Welt e. V. (APDW), in den Räumen des Weltladens eine entwicklungspolitische Fachbibliothek, in der es auch Lerntaschen für den Unterricht zu verschiedenen Themen wie Baumwolle, Kakao und Bananen gibt. Entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit stellen weitere Schwerpunkte der zum großen Teil ehrenamtlich geleisteten Arbeit dar. Schulklassen sind eingeladen, zu Lerneinheiten zum Fairen Handel und Nachhaltigkeit in den Weltladen zu kommen (nach Voranmeldung).

Freitag, 11. September Herzhafte Brotaufstriche Samstag, 12. September Wein Montag, 14. September Mangoprodukte von den Philippinen Dienstag, 15. September Fruchtgummis Mittwoch, 16. September Schokolade von süß bis herb Donnerstag, 17. September Süßes Gebäck Freitag, 18. September Herzhafte Knabbereien Samstag, 19. September Trockenfrüchte und Nüsse Montag, 21. September Süße Brotaufstriche Dienstag, 22.September Bananen und Bananenprodukte Mittwoch, 23.September Säfte und Smoothies

Uhrzeit

Dienstag bis Freitag 10 – 18:30 Uhr und Samstag 10 – 14 Uhr

Ort

Stadtbibliothek Karlsruhe im Neuen Ständehaus, Erdgeschoss/Marktzone Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe

Internet

www.stadtbibliothek-karlsruhe.de

Uhrzeit

Dienstag bis Freitag 10 – 18:30 Uhr und Samstag 10 – 14 Uhr

Ort

Stadtbibliothek Karlsruhe im Neuen Ständehaus, Erdgeschoss/Marktzone Ständehausstraße 2, 76133 Karlsruhe

Internet

www.stadtbibliothek-karlsruhe.de www.apdw.de | www.femnet-ev.de

Donnerstag, 24. September Veganer Probiertag Uhrzeit

Zu den regulären Öffnungszeiten

Ort

Weltladen (Kronenplatz) Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe

Internet

www.apdw.de

Freitag, 25. September Beliebteste Testprodukte der vergangenen zwei Wochen


26 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 27

FREITAG, 11. SEPTEMBER STEPHANPLATZ | SAMSTAG, 12. SEPTEMBER GUTENBERGPLATZ SCHULTÜTENAKTION DES MARKTAMTES ZUM SCHULBEGINN AUF DEM WOCHENMARKT GUTENBERGPLATZ

Fairtrade-Banane | Fairtrade-Bananen wurden fast immer auch biologisch angebaut. © TransFair e.V.

Mitte September beginnt ein neues Schuljahr – für erfahrene Schülerinnen und Schüler sowie für zahlreiche Neulinge. Um den Start in einen neuen Lebensabschnitt noch spannender zu machen, gibt es zum Schulanfang nicht nur die neue Schulausrüstung, sondern auch eine fantasievolle und mit vielen Überraschungen gespickte Schultüte. Damit die ABCSchützen so richtig fit ins Schuljahr starten können, befüllen die Beschickerinnen und Beschicker wechselnder Karlsruher Wochenmärkte sowie das Marktamt der Stadt Karlsruhe die Schultüten mit leckeren Früchten. Im Rahmen der Fairen Woche befinden sich auch fair gehandelte Produkte in den Schultüten. Die Aktion findet immer am Wochenende vor dem Schulbeginn statt.

SAMSTAG, 12. SEPTEMBER VERANSTALTUNG ZUM 25-JÄHRIGEN JUBILÄUM JUGENDHILFE OSTAFRIKA

JUGENDHILFE OSTAFRIKA – HILFE ZUR SELBSTHILFE SEIT 25 JAHREN

Vortrag von Volker Seitz mit anschließender Diskussion. Volker Seitz war von 1965 bis 2008 in verschiedenen Funktionen für das deutsche Auswärtige Amt tätig, zuletzt Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Äquatorialguinea mit Sitz in Yaundé. Volker Seitz gehört zum Initiativ-Kreis des „Bonner Aufrufs“ zur Umorientierung der Entwicklungshilfe (www.bonner-aufruf.eu) und ist Autor des Buches „Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann“, welches im Herbst 2014 in erweiterter siebter Auflage bei dtv erschienen ist.

Ein Fahrrad erleichtert den Alltag – besonders in Afrika. Denn die Alternative ist oft der Transport mit dem Kopf. Viele Güter des Alltags müssen transportiert werden: Wasser, Brennholz und Nahrungsmittel. Doch wer nicht gerade zur kleinen, privilegierten Mittelschicht gehört, hat meist keinen Zugang zu einem Rad.

Uhrzeit

18 Uhr

Ort

Luthersaal Durlacher Allee 23, 76131 Karlsruhe

Eintritt

Kostenlos

25 Jahre Jugendhilfe Ostafrika – 25 Fahrräder aus der Fahrradstadt Karlsruhe für Uganda.

Orangenpflücker | Orangenernte in Brasilien. © TransFair e. V.

Uhrzeit

ab 8 Uhr

Ort

Freitag auf dem Wochenmarkt Stephanplatz und Samstag auf dem Wochenmarkt Gutenbergplatz

Internet

www.karlsruhe.de/maerkte (nähere Infos)

Für Stefan aus Karlsruhe ist sein neues HightechRennrad ein Sportgerät, mit dem er seinem Hobby nachgeht. Kamuntu aus Uganda könnte mit einem Fahrrad das Überleben der Familie sichern. Leider ist es für ihn unerschwinglich. Helfen Sie mit: Schon für 90 Euro können Sie in Uganda ein Rad finanzieren. Seit 25 Jahren vermittelt Jugendhilfe Ostafrika „Fahrradpatenschaften“.

Seit 25 Jahren versucht Jugendhilfe Ostafrika in Uganda, Abhilfe zu schaffen und vermittelt für 90 Euro ein neues, ortsübliches und lastentaugliches Rad an bedürftige Familien oder Dorfgruppen. Dies soll Hilfe zur Selbsthilfe sein, und daher muss ein entsprechender Verwendungszweck nachgewiesen werden. Je nach Möglichkeit wird ein kleiner Eigenanteil verlangt. Um auch Gehbehinderten einen Zugang zur Mobilität zu ermöglichen, werden seit einigen Jahren Dreiräder mit Handkurbel-Antrieb in der projekteigenen Werkstatt hergestellt. Auch zwei Kinderprojekte in Uganda werden von Jugendhilfe Ostafrika unterstützt: Morence Mporas Rural Family und Mama Janes‘ Children Care Centre. Beide Projekte sind von Einheimischen gegründet worden. In der „Rural Family“ entstanden mehrere Schulen und landwirtschaftliche Initiativen zur Selbstversorgung des Hofes und der Schulkinder. Weitere Informationen finden Sie auf www.jugendhilfe-ostafrika.de oder im direkten Kontakt mit Eva Rudolph, Telefon: 0721 462802. Spendenkonto: Sparda-Bank Baden – Württemberg IBAN: DE28 6009 0800 0103 2370 12 BIC: GENODEF 1S02


28 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 29

SONNTAG, 13. SEPTEMBER

MONTAG, 14. SEPTEMBER

DIENSTAG, 15. SEPTEMBER

ERÖFFNUNGSGOTTESDIENST ZUR FAIREN WOCHE IN DER KLEINEN KIRCHE

AMAHORO: BILDERVORTRAG ZU BURUNDI

NASCHEN FÜR DEN GUTEN ZWECK: KOSTPROBEN AUS FAIREM HANDEL

Der Faire Handel lebt von unserer Bereitschaft, uns auf ein anderes Konsumverhalten einzulassen. Aber die Freiheit der Verbraucherinnen und Verbraucher schwankt zwischen Macht und Manipulation. Und vor allem: Unser Konsumverhalten ist bestimmt von tief sitzenden Bedürfnissen und sogar Ängsten: Wie rechtfertige ich mein Verhalten vor mir selbst und vor anderen? Wem will ich gefallen? Welche Wertsetzungen leiten mich wirklich? Muss ich Angst vor der Zukunft haben? Und was riskiere ich? Die Bibel spricht uns auf die existenzielle Dimension unseres Verhaltens an. Aus der Bibel haben Menschen darum seit jeher Weisung und Ermutigung, Stärkung und Hilfe empfangen. Der Eröffnungsgottesdienst zur Fairen Woche geht auf Spurensuche und feiert den Gott, der Gerechtigkeit liebt und zu „rechtem“ Verhalten befreit.

Burundi ist eines der kleinsten und ärmsten Länder Afrikas. BadenWürttemberg hat sich 2014 zu einer offiziellen Partnerschaft bekannt. Die Stadt Karlsruhe zieht eine Projektpartnerschaft in Betracht. Aber wo ist Burundi? Was verbindet Burundi mit Deutschland? Und was hat das mit Karlsruhe zu tun? Fragen, auf die der Journalist Philipp Ziser von burundikids e. V. Antworten hat. In seinem Vortrag zu Burundi berichtet er mit vielen Eindrücken und Fotos von seinen acht Jahren Einsatz für eine Hilfsorganisation in Burundi. Der Vortrag ist nicht nur spezifisch zu Burundi interessant, sondern allgemein zum Thema Entwicklungszusammenarbeit, Flüchtlinge und Klischees in unseren Köpfen.

Im Rahmen der Fairen Woche findet am Dienstag, den 15. September 2015, ein Aktionstag im Karlsruher Oxfam Shop statt. Dort bieten die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter GEPAProdukte aus Fairem Handel als Kostprobe an. Das Regal mit fair gehandelten Produkten hat neben den gespendeten Secondhand-Waren einen festen Platz im Oxfam Shop.

Er wird vorbereitet von Mitgliedern der evangelischen „Grüner-Gockel“-Gemeinden in Karlsruhe in Verbindung mit der evangelischen Alt- und Mittelstadtgemeinde. Grüner-Gockel-Gemeinden führen das kirchliche Umweltmanagementsystem „Grüner Gockel“ durch. Sie nehmen in diesem Zusammenhang auch ihre Konsum- und Beschaffungspraxis kritisch unter die Lupe.

burundikids e. V. wurde 2003 gegründet und möchte als politisch und religiös unabhängiger Verein Kindern und Jugendlichen in Burundi die Chance auf eine lebenswerte Zukunft ermöglichen. burundikids e. V. finanziert in enger Kooperation und im ständigen Austausch mit der Fondation Stamm in Burundi ein Mutter-Kind-Heim und ein Heim für Straßenkinder, schützt Kinder mit Albinismus, betreibt eine Kindertagesstätte, unterstützt Frauen mit Mikrokrediten, beteiligt sich am Betrieb eines Krankenhauses und einer Schule mit Schulungslabor und vier innovativen Berufen (Fachabitur) in der Hauptstadt Bujumbura und betreibt eine Berufsschule für Veterinäre und Informatiker in Gitega (Landesmitte).

Oxfam Shops sind außergewöhnliche SecondhandLäden mit einem attraktiven Warenangebot. In bundesweit 48 Oxfam Shops verkaufen mehr als 2.900 ehrenamtliche Mitarbeiter/innen hochwertige gespendete Secondhand-Kleidung, Hausrat, Spielzeug, Schallplatten, Bücher und vieles mehr. Das Besondere dabei: Mit den Erträgen unterstützt Oxfam Deutschland e. V. Menschen in armen Ländern dabei, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Durch Nothilfe in Krisen und Entwicklungsprojekte vor Ort leisten sie konkrete Unterstützung. Gleichzeitig setzen sie sich gegenüber Politik und Wirtschaft dafür ein, ungerechte Bedingungen abzuschaffen, die zu Armut führen.

MITTWOCH, 16. BIS SAMSTAG, 26. SEPTEMBER WILDKAFFEE VERKOSTUNG IM FÜLLHORN KARLSRUHE Probieren Sie den einzigartigen Kaffa Wildkaffee aus den letzten Regenwäldern Äthiopiens. Verkostet werden in der Fairen Woche Kaffee und © Original Food GmbH Espresso. Dieser Kaffee stammt aus zertifizierter Wildsammlung und trägt sowohl das Bio- als auch das Fair-Siegel des Naturland Verbandes. Kaffa Wildkaffee stammt aus der gleichnamigen äthiopischen Provinz, der Urheimat des Kaffees. Im dortigen Regenwald herrschen ideale Bedingungen für das Wachstum der wilden Arabicapflanzen. Die Bohnen werden von Hand gepflückt und schonend bei 200° im Trommelröster geröstet. Initiiert wurde das Projekt von „Geo schützt den Regenwald“. Der Name ist Programm, denn das vorrangige Ziel des Projektes ist der Erhalt des äthiopischen Regenwaldes. Auch die Kaffeebauern profitieren von diesem Projekt. Sie erhalten einen deutlich über dem Weltmarktniveau liegenden Preis für ihren Kaffee. Darüber hinaus geben langfristige Abnahmeverträge wirtschaftliche Sicherheit. Zum Wildkaffee-Projekt gehören auch Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsversorgung. Kaffa Wildkaffee ist nur eines von vielen fair gehandelten Bioprodukten, die Sie im Bio-Supermarkt Füllhorn erhalten.

Uhrzeit

19 Uhr

Uhrzeit

19 Uhr

Ort

Kleine Kirche am Marktplatz Kaiserstraße 131, 76133 Karlsruhe

Ort

Weltladen (Kronenplatz) Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe

Ort

Oxfam Shop Waldstraße 41 – 43, 76133 Karlsruhe

Uhrzeit

Zu den regulären Öffnungszeiten

Ort

Erbprinzenstraße 27, 76133 Karlsruhe

Internet

www.gruener-gockel.de

Internet

www. burundikids.org | www.apdw.de

Internet

www.oxfam.de

Internet

www.fuellhorn-biomarkt.de


30 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 31

DONNERSTAG, 17. SEPTEMBER

DONNERSTAG, 17. SEPTEMBER

SONNTAG, 20. SEPTEMBER

FAIR GEHANDELT: KAFFEE UND SCHOKOLADE IM KIRCHENFENSTER

PRODUZENTENBESUCH IM WELTLADEN KARLSRUHE: MOON SHARMA AUS DEHLI

DER MARKT DER MÖGLICHKEITEN IN DURLACH FEIERT 20. GEBURTSTAG!

Auch das Kirchenfenster möchte einen Beitrag zur Fairen Woche leisten und dazu beitragen, Fairen Handel bekannter zu machen. Dazu werden wir am Donnerstag, den 17. September 2015, von 15 bis 17 Uhr in oder vor dem Kirchenfenster gegen eine Spende fair gehandelten Kaffee und fair gehandelte Schokolade anbieten. Einfach vorbeikommen, probieren und in Zukunft nur noch fair essen und trinken!

Informationen zum Fairen Handel aus erster Hand: das verspricht der Besuch von Moon Sharma. Sie wird uns ganz direkt über die Arbeit des Tara Projects berichten können, einer indischen Organisation des Fairen Handels, und uns Einblick in Leben und Arbeit der unterschiedlichen Kunsthandwerksgruppen geben, mit denen Tara zusammenarbeitet. Im Anschluss an ihren Vortrag mit Bildern wird auch Gelegenheit zur Diskussion sein.

Wir nehmen uns Zeit ... schauen Sie doch mal rein! Das Kirchenfenster lädt ein zu Information und Gespräch – zentral gelegen neben der katholischen Citykirche St. Stephan. Egal, ob Sie eine Frage zu Gott und der Welt haben, oder ob Sie sich über die kommenden Veranstaltungen der Kirchen in Karlsruhe informieren wollen – die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen sich gerne Zeit für Sie. Kleine Verkaufsartikel wie Postkarten oder ein Bronzeengel ergänzen unser Angebot. Oder besuchen Sie unsere anderen Angebote wie das spirituelle Frühstück, die Eurythmie, die geistlichen Kirchenführungen, die Kontemplation oder unsere Ausstellung über das soziale Tun der Kirchen. Auch wenn Sie ehrenamtlich in unserem 40-köpfigen Team mitarbeiten möchten, sind Sie herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Tara, eine der ältesten Produzentenorganisationen des Fairen Handels, ist eine Exportorganisation für fair gehandelte Produkte, sozusagen das indische Gegenstück zu bei uns bekannten deutschen Fairhandelsorganisationen wie Gepa oder El Puente. Als Fairtrade-Pionier ist Tara auch Mitglied der World Fair Trade Organisation und aktiv an der ständigen Weiterentwicklung des Fairen Handels beteiligt.

Uhrzeit

15 bis 17 Uhr

Ort

Kirchenfenster Erbprinzenstraße 14, 76133 Karlsruhe

Internet

www.kirchenfensterkarlsruhe.de

Tara Projects unterstützt die Produzenten übrigens nicht nur im Bereich der Vermarktung, sondern setzt sich auch für viele weiterführende Projekte ein. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Kampf gegen Kinderarbeit und für eine bessere Bildung. Eingeladen wurde Moon Sharma zur Fairen Woche von El Puente.

Es ist Tradition geworden und für die Engagierten, Verantwortlichen und Ehrenamtlichen ein Highlight des Jahres: der Markt der Möglichkeiten, der in diesem Jahr zum 20. Mal stattfindet. Im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags von 13 bis 18 Uhr und der Durlacher Kerwe präsentieren sich die Aussteller mit Unterstützung des Kulturamtes Karlsruhe auf dem Durlacher Marktplatz. Gruppen von A wie Attac bis W wie Weltladen geben erneut einen hervorragenden und vielfältigen Überblick über ihre Tätigkeit. Regionale Gruppen aus den Bereichen Menschenrechte, Tierschutz, Umweltschutz, Kinder- und Jugendarbeit, Senioren, Kultur sowie Verkehrs- und Entwicklungspolitik stellen sich vor. Ebenfalls vertreten sind überregionale Gruppen wie BUZO und VCD. Auch lokal in Durlach und Karlsruhe arbeitende Gruppen, wie Blickpunkt, die Durlach Turnados, die AG Tierschutz, der Löwenkindergarten oder der Förderverein Schloss-Schule Durlach werden neben vielen anderen Initiativen über ihre Tätigkeit informieren. Am Stand der Aidshilfe heißt es auch in diesem Jahr wieder: Haare ab für einen guten Zweck!

Uhrzeit

19 Uhr

Ort

Weltladen (Kronenplatz) Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe

Internet

www.taraprojects.com www.el-puente.de | www.wfto.com www.apdw.de

Uhrzeit

13 – 18 Uhr

Ort

Marktplatz Durlach

Internet

http://mdm.durlacher.de

Außerdem stehen dem Ortsverein von Bündnis 90/Die Grünen als Medienpartner die Profis von „durlacher. de“ zur Seite. Auf der großen Bühne können einzelne Gruppen ihre Tätigkeitsbereiche einem größeren Publikum vorstellen. Alle Besucherinnen und Besucher des Marktes der Möglichkeiten haben die Chance eines direkten persönlichen Kontaktes mit den aktiv tätigen Mitgliedern der einzelnen Gruppen. Ein Moderator führt durch das abwechslungsreiche Begleitprogramm mit Live-Talks und verschiedenen Performances. Die Band Rock Brigade sorgt den ganzen Nachmittag für pulsierenden Groove. Alle Besucherinnen und Besucher erwartet ein Tag voller Anregungen und Attraktionen. Verschiedene kulinarische Leckerbissen sowie heimische Säfte der Streuobstinitiative Stadt- und Landkreis Karlsruhe ergänzen das umfangreiche Angebot. Die Ehrenamtlichen und Verantwortlichen sind sich sicher, dass wie auch in den vergangenen Jahren viele Besucherinnen und Besucher an diesem Tag in das schöne Durlach kommen, freuen sich auf eine positive Resonanz und hoffen natürlich auf gutes Wetter. Nicht nur für Durlach ist der inzwischen zur festen Institution gewordene Markt der Möglichkeiten ein lebendiges und informatives Stadt-Ereignis. Durlach bietet dazu ein ideales Ambiente und ist mit der Straßenbahn der Linie 1, 2 und 8 sehr gut zu erreichen.


32 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 33

SONNTAG, 20. SEPTEMBER

MONTAG, 21. BIS FREITAG, 25. SEPTEMBER

FAIRER SONNTAGSBRUNCH IM SENFKoRN

DIE SCHÜLERTAGE KARLSRUHE 2015

Wir laden auch in diesem Jahr wieder zu einem „Fairen Sonntagsbrunch“ mit fair gehandelten Produkten ein. Wer möchte, kann auch etwas zu unserem Büffet beisteuern („bring and share“) – Getränke und Brötchen sind auf jeden Fall vorhanden. Seit sieben Jahren bietet die Evangelische Ladenkirche SENFKoRN eine gastfreundliche, gemütliche Atmosphäre im Neubaugebiet Südstadt-Ost/Citypark. Das SENFKoRN möchte ein offener Raum der Begegnung für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils sein und darüber hinaus kann man dort Leute kennenlernen und Ideen gemeinsam umsetzen. (Der Name „Ladenkirche“ aus den 1960er Jahren weist darauf hin, dass in einer normalen Ladenzeile die Kirche gemeinsam mit den Menschen vor Ort Angebote entwickeln möchte.)

Das SENFKoRN bietet viele Begegnungsmöglichkeiten für Familien: Eltern-Kind-Café, Kindercafé, pädagogische Themenabende, St. MartinsLaternenumzug, Gottesdienste für Familien, ... aber auch für alle anderen gibt es interessante Angebote: Kreativwerkstatt, Cocktailabend, Nadelgeplapper, Themenabende, Sonntagsbrunch und immer wieder Neues – was uns, Ihnen, Dir so einfällt. Das ganze Jahr über kann man bei uns fair gehandelten Kaffee und Tee genießen. Schauen Sie vorbei – wir freuen uns!

Uhrzeit

10:30 – 12:30 Uhr

Ort

Evangelische Ladenkirche SENFKoRN Anna-Lauter-Straße 13 76137 Karlsruhe

Internet

www.ladenkirche-senfkorn.de

Kaffeebäuerin in Uganda | Kaffeebäuerin der ugandischen Genossenschaft Gumutindo. © GEPA – The

„Mensch ärgere dich nicht – tu was“. Dies ist das Motto der diesjährigen Schülertage. Eingeladen werden Karlsruher Schülerinnen und Schüler in die Pädagogische Hochschule, um an unterschiedlichen Workshops teilzunehmen. Dazu werden nationale und internationale Referentinnen und Referenten eingeladen, diese Workshops ehrenamtlich vorzubereiten und mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen. Es geht um lokale Projekte und globale Problemfelder, Spiel und Spaß sowie politischen Ernst. Hauptziel ist, Weltoffenheit durch Toleranzförderung und den Abbau von Vorurteilen und Klischees zu unterstützen. Wir, Karlsruher Schülerinnen und Schüler, organisieren jedes Jahr die Schülertage: Ziel unseres ehrenamtlichen Engagements ist es, aktuelle Themen durch direkten Kontakt und Authentizität konkret erfahrbar werden zu lassen.

Fair Trade Company/Nusch

Teeblätter

Uhrzeit

Ab 8:30 Uhr

© TransFair e. V.

Ort

Pädagogische Hochschule Karlsruhe Bismarckstraße 10 76133 Karlsruhe

Internet

www.schuelertage.info www.agenda21-karlsruhe.de/projekte/ karlsruher-schuelertage.html

Kaffeekirschen am Strauch | Kaffee ist nach Erdöl der wichtigste Exportrohstoff. © TransFair e. V. | Didier Gentilhomme

Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler Karlsruher Schulen, ab Klassenstufe 9. Geschlossene Veranstaltung, Anmeldung bitte unter oben genannter Adresse.

Wir wollen noch mehr Schülerinnen und Schüler dazu motivieren, unsere Umwelt aktiv wahrzunehmen und mitzugestalten und gemeinsam über unseren gedanklichen und kulturellen Horizont hinauswachsen. Weil die Schülertage Grenzen, Ängste und Vorurteile abbauen, haben sie 2012 den Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis Zeitzeiche(N) des Rates für Nachhaltige Entwicklung erhalten. Für soziales Engagement wurden die Schülertage im vorletzten Jahr außerdem mit dem Heinz-Kappes-Preis des Rotary Club Karlsruhe Fächerstadt ausgezeichnet. Das Organisationsteam setzt sich fast jährlich neu zusammen. Neue Impulse für jede Veranstaltung sind also garantiert. Unterstützt werden wir durch das städtische Agendabüro und den Agenda 21 Karlsruhe e. V. Die Schülerinnen und Schüler laden wir persönlich durch Infoveranstaltungen in den Schulen ein. Flyer, eine eigene Internetseite und kreative Werbemaßnahmen im öffentlichen Raum tragen ebenso dazu bei, dass jährlich bis zu 1.500 Schülerinnen und Schüler an der Workshopwoche teilnehmen.


34 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 35

MONTAG, 21. BIS DIENSTAG, 22. SEPTEMBER FAIRE BANANEN UND DIE GANZ KLEINEN Kinder müssen den fairen Handel leibhaftig erleben – am besten sogar sehen und schmecken können! Anlässlich der „Fairen Wochen“ bringt Pfarrerin Krumm von der Evangelischen Luthergemeinde fair gehandelte Bananen aus dem Weltladen in die Kindergärten der Gemeinde. Den Rahmen dazu bilden ihre monatlichen Besuche in den beiden Kindertageseinrichtungen der Luthergemeinde. Diese Aktion hat schon eine lange Tradition. Bereits im Kindergartenalter lassen sich bei einer solchen Aktion verschiedene Schwerpunkte setzen: Es wird um gesundes Essen gehen, um die Frage, „was ist billig, was ist teuer?“ und um gerechtes Teilen. Vor allem aber auch um Fragen, bei denen es direkt um die Banane geht: Zum Beispiel, wie wachsen eigentlich Bananen? Wie kommen sie zu uns nach Deutschland? Wie arbeiten die Menschen, die die Bananen anbauen (im Vergleich zu den Eltern der Kindergartenkinder)?

Ganz wichtig ist es natürlich, dass am Schluss die Bananen auch gegessen werden dürfen. Von einer Erzieherin liebevoll in kleine Stückchen geschnitten, damit es auf jeden Fall für alle reicht ...!“

MONTAG, 21. BIS DIENSTAG 22. SEPTEMBER HANDY-RECYCLING-AKTION BEI FAIREWARE Wir unterstützen die „Handy-Aktion.de“. Für dieses Projekt sammelt FaireWare am 21. und 22. September gebrauchte Handys, um der menschenunwürdigen Arbeit bei der Gewinnung der Handy-Rohstoffe entgegen zu treten. Für jedes abgegebene Mobiltelefon erhalten Sie einen Warengutschein im Wert von 5 Euro.

Uhrzeit

Jeweils um 12 Uhr

Orte

Kindergarten Werthmannstraße 9 76131 Karlsruhe Kindergarten Gottesaue Rintheimer Straße 30 a 76131 Karlsruhe

Geschlossene Veranstaltung!

Bananenpflücker | Bananenpflücker von der Kooperative El Guabo in Ecuador bei der Arbeit. © TransFair e.V.

FaireWare ist ein neuer Laden in der Herrenstrasse 46 in Karlsruhe, der nachhaltige und schöne Gebrauchsgegenstände anbietet. Für die Inhaberin Gabriela Merx war es eine notwendige Konsequenz, dass sich das Bewußtsein für Bio-Nahrung und Öko-Kleidung nun auch auf Produkte des alltäglichen Lebens ausweitet. Bei FaireWare wird Nützliches mit Achtsamkeit für die Menschen, die Umwelt und die Natur angeboten. Die Neueröffnung ist im September und wird am 18. September abends und am 19. September tagsüber gefeiert.

DIENSTAG, 22. SEPTEMBER BANANENTAG – EINE AKTION VOM WELTLADEN KARLSRUHE IM JUBILÄUMSPAVILLON Bananen sind lecker und neben Äpfeln das beliebteste Obst in Deutschland. Doch wo kommen sie her, wie werden sie angebaut und wie geht es den Bananenbauern? Was ist anders bei fair gehandelten Bananen? Im Jubiläumspavillon wollen wir uns diesen Fragen mit unterschiedlichen Mitteln ©Banafair nähern. Es wird eine Ausstellung zu Bananen für Kinder geben, einen Bananenmalwettbewerb, Infos, ein Preisrätsel, Spiele und vieles mehr. Natürlich werden auch Bananen und Bananenprodukte zum Probieren angeboten. Anhand des Beispiels der fairen Bananen nutzt der Weltladen diesen Nachmittag, gerade im Rahmen der siebten Fairen Woche Karlsruhe, auf den Fairen Handel, den Karlsruher Weltladen und die Arbeit des Trägervereins, der Aktion Partnerschaft Dritte Welt e. V. (APDW) aufmerksam zu machen. Die APDW engagiert sich in Karlsruhe schon seit mehr als 30 Jahren für den Fairen Handel und die Eine Welt.

nachhaltig nützlich schön

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 10:30 bis 14 Uhr und 14:30 bis 18:30 Samstag 11 bis 17 Uhr

Ort

FaireWare Herrenstrasse 46, 76133 Karlsruhe

Telefon

0721 1603888

Uhrzeit

15 bis 18 Uhr

E-Mail

info@tragware.de

Ort

Jubiläumspavillon im Schlossgarten

Internet

www.faireware.de

Internet

www.apdw.de | www.banafair.de


36 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 37

MITTWOCH, 23. SEPTEMBER

FREITAG, 25. SEPTEMBER

BUEN VIVIR – WELCHEN BEITRAG KANN DER FAIRE HANDEL DAZU LEISTEN VORTRAGSABEND

MIT ANA & ANDA AUF ÖKOFAIRER ENTDECKUNGSTOUR DURCH DURLACH

„Für Verbraucher wird der Kaffee teurer.“ So oder so ähnlich lauten im Frühjahr 2015 die Überschriften vieler Zeitungen. Tatsächlich kommt von dem höheren Preis bei den Kaffee produzierenden Kleinbauern nichts an. Das im Überfluss vorhandene Geld und die Suche nach schnellen Gewinnen machen Kleinbauern im Süden überdies zum Spielball der Optionshändler am Kapitalmarkt. Damit wirkt sich die Niedrigzinspolitik in den großen Industriezentren ganz direkt auf Menschen im Süden aus. Auch die bisherigen Konzepte des Fairen Handels bieten nur teilweise Lösungen für die schwierige Situation der Bauern. Bei besonders niedrigen Preisen greift zwar ein vereinbarter Mindestpreis im Fair-Handel und verhindert die Verelendung der Fairhandels-Bauernfamilien, aber bei einem hohen Weltmarktpreis folgt auch der des Fairen Handels den Schwankungen des Weltmarktes und liegt nur leicht darüber. Auch aktuelle Probleme wie der Klimawandel und die zunehmende Schädigung der Kaffeepflanzen sind keine Themen, mit denen sich Fairtrade-Händler explizit beschäftigen.

Im Mai trafen sich in Managua Vertreterinnen und Vertreter von Kaffeekooperativen aus Mittelamerika (Mexico, Guatemala, Honduras, El Salvador und Nicaragua) mit verschiedenen Fairhandelsorganisationen aus Deutschland, um gemeinsam über die Perspektiven des Fairen Handels zu diskutieren. Geboten wird ein Vortragsabend mit zwei Vorträgen und anschließender Möglichkeit zum informellen Austausch. Im ersten Teil des Vortrags wird Ingeborg Pujiula vom Weltladen Karlsruhe eine Einführung in den Fairen Handel geben und die verschiedenen Strömungen und Akteure kritisch beleuchten. Im zweiten Teil wird Rudi Kurz als Vertreter des Partnerschaftskaffees Heidelberg von der Diskussion mit Kaffeekooperativen berichten. Er wird die Sicht der Kleinbauern und die Möglichkeiten vorstellen, den Fairen Handel neu zu definieren. Diese Diskussion ist im Fairen Kaffeehandel überfällig. Veranstalter sind der Weltladen Karlsruhe, Liberación e. V. und das Jubez.

Immer mehr Menschen achten beim Einkaufen darauf, ob die Produkte fair und ökologisch hergestellt wurden. Trotzdem sind ökofaire Angebote oft nicht leicht zu finden. Die Künstlerinnen und Ökomode-LabelGründerinnen ANA & ANDA kennen sich aus und laden zur Fairen Woche 2015 auf ökofaire Entdeckungstour durch Durlach. Dabei geben sie ihr Insiderwissen weiter und beantworten Fragen wie: Was bedeutet ökofaires Konsumieren für den täglichen Einkauf? Wo bekomme ich fair gehandelte Textilien, Bio-Menüs auf den Teller, fair produzierte Schokolade, ökologisch einwandfreie Naturkosmetik? ANA & ANDA zeigen Orte in Durlach, an denen nachhaltig, fair und ökologisch gedacht, gehandelt, hergestellt und verkauft wird. Viele Geschäftsinhaberinnen kommen selber zu Wort und erzählen davon, was es bedeutet, fair und ökologisch zu handeln. ANA & ANDA führen die ganze Palette ökofairer Angebote vor und liefern fundierte Hintergrundinformationen, die das Thema „fairer und ökologischer Konsum“ differenziert ausleuchten.

Vor allem aber wollen sie den Spaß und Erfindungsreichtum der ökofairen Bewegung in Durlach betonen und echte Alternativen für einen gerechteren Handel hierzulande und anderswo aufzeigen. ANA & ANDA sind ein Karlsruher KünstlerinnenPaar, das seit 2002 mit „Kunst im Dienst der Menschenrechte“ unterwegs ist. 2010 gründeten sie das Ökomode-Label „nachhaltige Eleganz“ und bauten daraufhin im Internet das Ökofair-Portal Karlsruhe (http://oekofair.anaundanda.de) auf. Seither führen sie auch immer wieder auf ökofairen Stadttouren durch Karlsruhe und setzen sich für mehr Bekanntheit der ökofairen Angebote in der Stadt ein.

Uhrzeit

Treffpunkt Haltestelle „Auer Straße | Dr. Willmar Schwabe“ Beitrag

19:30 Uhr

Ort

Jubez Cafe, Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe

Eintritt

Gegen eine Spende

Internet

www.cafe-liberacion.de www.jubez.de www.apdw.de

7 Euro

Anmeldung info@anaundanda.de oder bei der VHS Karlsruhe www.anaundanda.de

Weinpflücker Ernte von Wein. © Produzent von Fairtrade-Wein © TransFair e. V. | Christian Nusch

Uhrzeit

16 bis 18 Uhr, Durlach

Kakaoproduzent Javier Kakaoproduzent Javier Amao Escalante in Peru bei der Ernte der Kakaobohnen. Javier Amao Excalante arbeitet für die Kooperative Cocla. © TransFair e. V. | Didier Gentilhomme


38 | FAIRE WOCHE

UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 39

FREITAG, 25. SEPTEMBER

SAMSTAG, 26. SEPTEMBER

LITERARISCHES CAFÉ: BORGES – PIAZZOLA – EL TANGO – LIVE

FAIRE KLEIDUNG – KLAR, ABER WO? EINE STADTTOUR ZU KARLSRUHER GESCHÄFTEN MIT FAIR GEHANDELTEN TEXTILIEN

El Tesoro lädt ein zu einer Noche de Tango mit dem Duo Capotraste. Mit Karin Eckstein am Bandoneon und Humberto Cosentino, Gitarre und Gesang. Das Duo spielt Argentinische Tangos, Milongas und Valses von den Anfängen bis Astor Piazzolla sowie Eigenkompositionen von Humberto Cosentino. Verantwortlich für Texte und Übersetzung ist Katharina Partosch. Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der regelmäßig im El Tesoro stattfindenden Literarischen Café-Abende. Denn einmal im Monat – am Freitagabend – gibt es im El Tesoro Konzerte, meist lateinamerikanische Musik oder lateinamerikanische Musiker, von Liedern, über Jazz bis zum Tango, bisweilen auch Klassik, Musik zum Hören, manchmal zum Mitsingen und Mittanzen, von einzelnen Musikern bis zu Gruppen von fünf Musikern, auf Spanisch, Portugiesisch, manchmal auch Englisch... An diesen Abenden wird es in der Regel sehr voll. Wichtig ist daher, dass Sie uns rechtzeitig anrufen oder anmailen und bei Ihrer Reservierung auf unsere Bestätigung warten.

Uhrzeit

20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr

Ort

El Tesoro, Café Bazar Latino Rheinstraße 65, 76185 Karlsruhe

Internet

www.eltesoro.de

Mit dem Einsturz der Bangladescher Textilfabrik im April 2013 ist die Frage wo und unter welchen Bedingungen Kleidung hergestellt wird, verstärkt ins Bewusstsein unserer Gesellschaft geraten. Doch im Gegensatz zu Produkten wie Kaffee oder Schokolade, die mittlerweile sogar bei vielen Discountern als fair gehandelte Produkte erhältlich sind, ist es bei Kleidung wesentlich schwieriger, fair gehandelte Ware zu erhalten.

DIENSTAG, 29. SEPTEMBER Per Rad werden wir in einer circa zweistündigen Tour die Karlsruher Geschäfte erkunden, also schnappt eure Fahrräder und seid dabei! Wer sind wir eigentlich? Wir gehören zur MichaInitiative, einer weltweiten Kampagne von Christen, die zum Engagement gegen extreme Armut und für globale Gerechtigkeit begeistern möchte. Die Micha-Initiative entstand als Antwort auf die Millenniumsziele, welche im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden und zu einem stärkeren Einsatz gegen Armut aufrufen. Auch in 2015 ist „Faire Kleidung“ wieder das Schwerpunktthema der Micha-Initiative, wozu es vom 12. bis 18. Oktober deutschlandweite Aktionswochen (unter anderem auch in Karlsruhe) geben wird.

Das war der Ausgangspunkt für unsere Gruppe, uns über die Produktion und den Verkauf fairer Kleidung zu informieren. Unser Ergebnis: Sowohl im Internet als auch in Karlsruher Geschäften gibt es überraschend vielfältige Angebote. Über diese Angebote möchten wir im Rahmen unserer fairen Stadttour informieren, zu der wir herzlich einladen!

9:45 – 12 Uhr

Treffpunkt

Nehemia Initiative, Winterstraße 29, 76137 Karlsruhe Südstadt

Internet

www.micha-initiative.de

Die Teilnahme ist frei, Anmeldung an micha.ka@email.de

Welche Menschen dürfen nach Deutschland kommen? Dürfen nur wirtschaftlich „Nützliche“ bleiben? Eine neoliberale Haltung bestimmt viele politische Entscheidungen in der Wirtschaft, bei der Abwehr von Flüchtlingen, aber auch in der Militarisierung der Außenpolitik. Sie trägt zu einer „Verrohung“ in der Gesellschaft bei; Menschenrechte, Demokratie und die Würde des Menschen werden dabei als Hemmnisse betrachtet, die einer effizienten „Verwertung“ der Menschen im Wege stehen. Mit Georg Rammer, Psychologe und Publizist. 1995 wurde das Internationale Begegnungszentrum auf Beschluss des Gemeinderats der Stadt Karlsruhe gegründet, um Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus entschieden entgegenzutreten. Unser Ziel ist es, durch Begegnungen und Informationsveranstaltungen Vorurteile abzubauen und Vielfalt der Kulturen als Bereicherung erleben zu können. Besuchen Sie unser Haus. Wir freuen uns auf Sie!

Mit einer Mischung aus informativem Input, Austauschmöglichkeiten bei Gesprächen mit den Ladenbesitzern und Kennenlernen der modischen Vielfalt Karlsruhes möchten wir das Thema faire Kleidung erfahrbar machen.

Uhrzeit

VORTRAG: DIE WÜRDE DES MENSCHEN IST UNANTASTBAR

Baumwollbäuerin Justine | Baumwollbäuerin Justine Oedrago aus Burkina Faso: „Der Bio-Anbau und Fairtrade lassen uns wieder an eine positive Zukunft glauben.“ © TransFair e.V.

Uhrzeit

19:30 Uhr

Ort

ibz (Internationales Begegnungszentrum Karlsruhe) Kaiserallee 12 d, 76133 Karlsruhe Haltestelle: Yorckstraße

Internet

www.ibz-karlsruhe.de


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UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 41

AB OKTOBER 2015

DONNERSTAG, 1. OKTOBER

RESTLOS KREATIV

DAS ALTERNATIVE HANDELSMANDAT – EINE BEDROHTE VISION Ab Oktober 2015 werden Schülerinnen und Schüler der Schloss-Schule in Durlach einen neuen Umgang mit „Müll“ erfahren.

Uns allen ist die Problematik des enormen Müllaufkommens, des hohen Ressourcenbedarfs und des damit verbundenen weltweiten ökologischen Desasters bekannt. Im Durchschnitt produziert hierzulande jede Bundesbürgerin und jeder Bundesbürger rund 450 Kilogramm Abfall pro Jahr – die es idealerweise zu vermeiden gilt. Dies ist nicht immer möglich, weshalb ein gut funktionierendes Recyclingsystem unabdingbar ist.

Schülerinnen und Schüler der Schloss-Schule in Durlach haben ab Oktober 2015 die Möglichkeit sich intensiver mit dem Thema Umwelt und Müllvermeidung auseinanderzusetzen. Hier wird bisher unerkannten Schätzen wie Klopapierrollen, alten Kalendern, Fahrradschläuchen und so weiter ein neues Leben geschenkt. Die Ideen werden im Laufe des Schuljahres entwickelt, inspiriert von Projekten aus afrikanischen Ländern, wo seit Jahrzehnten schon Rohstoffe direkt vor Ort wiederverwertet werden. Blechdosen, Gummischläuche oder Metallreste werden zu Handtaschen, Schuhen, Schmuck, oder kreativem Spielzeug. Solche Recyclingprodukte kann man in Karlsruhe beispielsweise im Weltladen finden. Miriam Schöfer und Sabine Wand bringen hierfür ein paar Ideen mit, wie beispielsweise die aus Wollresten gehäkelte Handytasche oder den aus einem Tetrapack reycelten Geldbeutel. Vor allem möchten sie aber gemeinsam mit den teilnehmenden Kindern überlegen, welcher Müll anfällt und wie dieser sinnvoll und praktisch wiederverwertet werden soll. Es geht darum, Bewusstsein für Ressourcen zu schaffen und mit Achtsamkeit durchs Leben zu gehen. Herr Springer, Rektor der Schloss-Schule in Durlach, erfuhr zufällig von dem Konzept und war sofort davon angetan, Themen wie Umwelt- und Ressourcenschutz noch stärker in den Alltag der Schulklassen zu integrieren.

Armutsflüchtlinge im Mittelmeer, Näherinnen, die sich bei der Arbeit ihres Lebens nicht sicher sein können, ein immer deutlicheres Auseinanderklaffen von Reich und Arm – eine neue Vision für den Handel ist nicht nur möglich, sondern unbedingt nötig. Von dieser Notwendigkeit überzeugt, haben sich über 50 europäische Organisationen, die Bauern und Bäuerinnen, Gewerkschaften, Menschenrechtsaktivistinnen und Menschenrechtsaktivisten, Umweltschützerinnen und Umweltschützer, Netzwerke für einen gerechten Handel und Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer repräsentieren, zusammengeschlossen, um das Alternative Handelsmandat ins Leben zu rufen. Dieses fordert eine Revision des Handelssystems, so dass es die Grenzen des Planeten berücksichtigt und für alle Nutzen bringt.

Wer möchte, kann sich im Internet den Originaltext vom Alternativen Handelsmandat herunterladen unter www.attac.de.

Doch wie soll das gehen, was will das Alternative Handelsmandat, wie will es seine Ziele erreichen? Und was macht die Umsetzung schwierig und gefährdet solche Visionen? Zu Gast ist an diesem Abend Peter Brödner, Honorarprofessor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Siegen und Mitglied von attac, beschäftigt mit alternativen Wirtschaftsmodellen.

Das Nachmittagsangebot wird erstmalig in der Schloss-Schule durchgeführt. Die Teilnahme soll zukünftig auch weiteren Schulen und Altersklassen ermöglicht werden.

Uhrzeit

Nachmittags

Ort

Schloss-Schule Durlach

Uhrzeit

19 Uhr

Internet

www.konsumglobalkarlsruhe.de/ projekte/restloskreativ

Ort

Weltladen (Kronenplatz) Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe

Internet

www.attac.de

Geschlossene Veranstaltung!

Im ersten Teil des Abends wird es um das Alternative Handelsmandat gehen, das vorgestellt werden soll. Im zweiten Teil geht es um aktuelle Entwicklungen, die solche Visionen gefährden, um geplante Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA, TPP ... Denn mit den Verhandlungen um die Freihandelsabkommen besteht die Gefahr, dass die Souveränität demokratisch verfasster Staaten den Interessen von Wirtschaft und Kapital unterworfen wird und dabei letztlich nicht nur soziale, arbeitsund umweltbezogene Schutzrechte gefährdet werden, sondern auch die Fähigkeit der Staaten, künftig eine nachhaltige und sozial gerechte gesellschaftliche Entwicklung überhaupt noch zu ermöglichen. Es wird auch Zeit zur Diskussion geben.

Im Weltladen | Weltläden bieten eine breite Auswahl an Produkten aus Fairem Handel. © Weltladen-Dachverband


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UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 43

DIENSTAG, 6. OKTOBER

MITTWOCH, 7. OKTOBER

VORTRAG UND GESPRÄCH: EUROPÄISCHE STÄDTE – NOCH IMMER KOLONIAL MARKIERT?

KONZERT MIT INFORMATION: SAMS´K LE JAH ET SMOCKEY AUS BURKINA FASO – KULTURREVOLUTIONÄRE STIMMEN DER BALAI CITOYEN (BÜRGERBESEN)

Unter anderem mit dem Vertreter der European Coalition of Cities against Racism, Prof. Dr. Elisio Macamo (Basel), Zara Pfeiffer (München Postkolonial) und andere (angefragt). Zwei Stimmen aus Afrika und Europa zum Thema: „Im Verlauf der kurzen atlantischen Periode erlangte Europa, diese kleine Provinz des Planeten, nach und nach eine Führungsrolle gegenüber dem Rest der Welt. Parallel dazu entstanden insbesondere im 18. Jahrhundert mehrere Wahrheitsdiskurse über die Natur, über Qualitäten, Merkmale und Charakterzüge der Menschen, ja sogar ganzer Völker, die man nach Gattungen, Arten oder Rassen untergliedert und auf einer vertikalen Achse anordnet.“ (Achille Mbembe, Kritik der schwarzen Vernunft)

„Die Landkarte der Kultur muss im Sinne einer wahrhaft globalen Kultur dekolonisiert werden. Der weiße Würfel ist datiert, sein Ablaufdatum steht fest…500 Jahre weißer Hegemonie gehen zu Ende. Die Entkolonialisierung der kulturellen Landkarte beginnt.“ (Prof. Dr. h. c. Peter Weibel: „Jenseits des weißen Würfels“) Bei der Veranstaltung in Karlsruhe wird der Frage nachgegangen, ob Europas Städte auf diese Entwicklung vorbereitet sind.

Uhrzeit

19:30 Uhr

Ort

Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek (BLB), Erbprinzenstraße 15, 76133 Karlsruhe

Internet

Europas Kulturzeitung Lettre International berichtete zum Thema Burkinische Revolution – Das Volk demontiert den Absolutismus: „In der burkinischen Hauptstadt ereigneten sich vor aller Augen gleich mehrere Wunder, um in Rücktritt und Ausreise des Staatschefs Compaoré zu gipfeln: Dass ein Großteil der Bevölkerung der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou tagelang auf die Straße ging, ist das eine, das Tempo der Ereignisse das andere; und dass es nicht zu einem Blutbad kam, darf als das größte Wunder gelten.“

www.stoffwechsel-ev.de

STOFFWECHSEL E. V. Beide oben stehenden Veranstaltungen sind organisiert von Stoffwechsel e. V. und finden statt im Rahmen des öffentlichen Kongresses der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) vom 8. bis 9. Oktober in Karlsruhe: „Welcoming Cities – Keys for an antiracist culture“. Stoffwechsel fördert die Zusammenarbeit von Menschen mit afrikanischen Wurzeln in Karlsruhe. Der Verein unterstützt ihre Initiativen in Heimatländern. Der Name „Stoffwechsel“ bezeichnet das Bemühen „Lesestoff“ zu ändern. So trägt Stoffwechsel e. V. unter anderem zur Einrichtung und Förderung

öffentlicher Bibliotheken in Afrika bei, deren gegenwärtige Grundausstattung überwiegend aus kolonial geprägter Literatur besteht. In Karlsruhe beteiligt sich Stoffwechsel e. V. nicht nur anlässlich von „Wochen gegen Rassismus“ an der Bekämpfung von Rassismus durch exemplarisches Handeln. Koloniale Spuren in Karlsruhe sichtbar machen – hilf mit! Neben dem Konzert und der Lesung soll es eine kritisch-kreative Kunst-Aktion im Stadtraum geben. Stoffwechsel möchte auf die kolonialen Verbrechen aufmerksam machen, welche sich hinter den Karlsruher Straßennamen Wissmann- und Lüderitzstraße verbergen und so gegen ein postkoloniales Vergessen europäischer Geschichte arbeiten. Unterstützt uns mit euren Ideen bei der Entwicklung und bei der Durchführung dieser Aktion.

Auch wer wegen Arbeit, Familie, Ausbildung wenig Zeit hat, ist herzlich eingeladen. Jeder Gedanke und jede Hand kann eine Bereicherung sein. Bitte meldet euch bei Interesse unter stephan.fuerstenberg@gmx.de. Vom 7. bis 9. Oktober 2015 findet in Karlsruhe die „General Conference of the European Coalition of Cities Against Racism (ECCAR)“ statt. Dabei wird unter anderem die beunruhigende Entwicklung aufsteigender rechtsgerichteter und rechtspopulistischer Parteien und Gruppierungen mit rassistischen, fremdenfeindlichen Vorstellungen thematisiert. Die ECCAR bespricht und diskutiert auf ihrer Generalkonferenz grundlegende Prinzipien und Maßnahmen, um Gleichheit und Solidarität in städtischem Handeln zu implementieren.

Zu diesem „Wunder“ trugen maßgeblich die bekannten Sänger Smockey und Sams`K Le Jah bei. Beide gemeinsam hatten 2013 eine Bürgerinitiative gegründet, die landesweit zur Bildung von Ortsgruppen führte: der Bürgerbesen (le balai citoyen). Legendär ist der Auftritt von Smockey bei der Kora-Preisverleihung als bester HipHopKünstler im Jahr 2010: er widmete den Preis Thomas Sankara. Mit Sams` K Le Jah und seinen jungen Musikerkollegen bestehen freundschaftliche Kontakte. Uhrzeit

20 Uhr, Einlass 19 Uhr

Ort

Substage Vorverkauf über das Substage

Eintritt

15 Euro, 10 Euro ermäßigt

Internet

www.substage.de www.stoffwechsel-ev.de

Buffet

mit afrikanischen Speisen

Dabei spielt die Kooperation zwischen lokalen Autoritäten, diskriminierten Gruppen und zivilgesellschaftlichen Akteuren eine herausgehobene Rolle. Die Städte-Koalition gegen Rassismus ist eine Initiative der UNESCO, die 2004 gestartet wurde. Ziel ist es, ein internationales Netzwerk von Städten, die sich gemeinsam für einen wirkungsvollen Kampf gegen Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit einsetzen, aufzubauen. Deshalb wurde am 10. Dezember 2004 in Nürnberg die „Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus“ gegründet und ein „Zehn-Punkte Aktionsplan“ mit konkreten Handlungsbeispielen verabschiedet. www.eccar.info


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UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 45

DONNERSTAG, 8. OKTOBER

SONNTAG, 11. BIS MONTAG, 19. OKTOBER

GEMEINWOHL-ÖKONOMIE – ERFOLGREICH NACHHALTIG HANDELN?

TIBET – MÖNCHE, MYTHEN, MANDALA

Können Sie sich das vorstellen: Kooperation statt Konkurrenz? Gemeinwohlorientierung statt Gewinnstreben? 88 Prozent der deutschen und 90 Prozent der österreichischen Bevölkerung wünschen sich laut einer Studie eine neue Wirtschaftsordnung. Wie soll diese aussehen? Wie können diese Wünsche Wirklichkeit werden? Und was hat das mit Fairem Handel zu tun? Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) möchte in einem partizipativen und ergebnisoffenen Prozess eine Wirtschaftsordnung etablieren, in der das Gemeinwohl an oberster Stelle steht.

Zehn Tage sind vier tibetischbuddhistische Mönche in Karlsruhe zu Besuch, um ein Sandmandala zu streuen. Es ist dem Bodhisattva des universellen Mitgefühls Avalokiteshvara (tibetanisch Chenresig) gewidmet und soll zu Frieden und Harmonie in der Welt beitragen.

Die Menschen in der Bewegung der GWÖ sind mutige Pionierinnen und Pioniere, die sich diesen Fragen stellen und Lösungen suchen. Sie organisieren sich in Unternehmen, Vereinen, Gemeinden und Regionen und vernetzen sich auf verschiedenen Ebenen.

Daniel Forchheim von der Regionalgruppe der GWÖ in Karlsruhe ist einer von ihnen und wird in seinem Vortrag mit anschließender Diskussion die Werte, die Vision und die Bewegung der GWÖ vorstellen. Die Karlsruher Regionalgruppe der GemeinwohlÖkonomie wurde 2011 ins Leben gerufen, um die Werte und Visionen der GWÖ in der Region Karlsruhe möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und Pionierinnen und Pioniere bei der aktiven Auseinandersetzung mit den Werten der Gemeinwohl-Ökonomie zu unterstützen.

Uhrzeit

19 Uhr

Ort

Weltladen (Kronenplatz) Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe

Referent

Daniel Forchheim

Internet

www.karlsruhe.gwoe.net www.ecogood.org | www.apdw.de

Im Weltladen Weltläden bieten eine breite Auswahl an Produkten aus Fairem Handel. © WeltladenDachverband

Die Erstellung eines Sandmandalas ist eine seit Jahrhunderten angewandte spirituelle Meditationspraxis, die höchste Konzentration und innere Sammlung erfordert. Es versinnbildlicht die Einheit des Seienden und symbolisiert die Vergänglichkeit allen Lebens und die Loslösung von der materiellen Welt, denn nach Fertigstellung wird das Sandmandala mit dem darin enthaltenen Segen in ein fließendes Gewässer gestreut – zum Wohle aller Lebewesen.

Regionalgruppe Karlsruhe Termine Besuchszeiten

Montag 12. Oktober bis Freitag 16. Oktober von 10:30 bis 18 Uhr * Samstag 17. Oktober von 14 bis 18 Uhr * Sonntag 18. Oktober von 14 bis 18 Uhr * Mo 19. Oktober um 14 Uhr Abschluss-Zeremonie * Bei Tollhaus-Abendveranstaltungen auch 1 Stunde vor deren Beginn (Kurzfristige Änderungen werden in der Tagespresse bekannt gegeben)

LichtbildVorträge

Erleben Sie die spirituelle Atmosphäre während der Zeremonien oder wenn Sie den Mönchen bei der kunstvollen Entstehung des Mandalas zuschauen. Der Besuch ist kostenfrei, für eine Spende sind Ihnen die Mönche sehr dankbar. Die Besuchszeiten sind nachstehend aufgeführt. Auch zu den beiden begleitenden Vorträgen sind Sie herzlich eingeladen. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Karlsruher Bürgermeisters Klaus Stapf. Veranstalter ist die Tibetinitiative Karlsruhe mit Unterstützung des Kulturzentrums TOLLHAUS Karlsruhe.

Sonntag 11. Oktober um 14 Uhr: Eröffnungs-Zeremonie

Montag 12. Oktober um 19 Uhr „Reise ins tibetische Exil“ von Herrn Krause-Trimpin, stellvertrender Leiter des Kailash-Hauses Freiburg Eintritt: 5 Euro Donnerstag 15. Oktober um 19 Uhr „Symbolische Bedeutung tibetischer Sandmandalas“ von Wilfried Pfeffer, Leiter des Kailash-Hauses Freiburg Eintritt: 5 Euro

Ort

TOLLHAUS Karlsruhe Alter Schlachthof 35, 76137 Karlsruhe (Anfahrt siehe www.tollhaus.de)

Internet

www.tibet-karlsruhe.de www.tibetinitiative.de


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UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 47

SONNTAG, 11. OKTOBER

DIENSTAG, 13. OKTOBER

DIENSTAG, 27. OKTOBER

ÖFFENTLICHER STADTRUNDGANG „NACHHALTIGER KONSUMIEREN“

TRADITIONELLE TÄNZE UND LIEDER AUS UGANDA

„WENIGER WIRD MEHR“ – LESEABEND IM WELTLADEN

Ein Workshop für alle, die sich für Kultur und Leben in Uganda interessieren und Spaß am Singen und Tanzen haben. Durchgeführt von Michael Mwase und Brenda Kawala, dem Gründer und einer Mitarbeitern des Projekts Rainbow House of Hope Uganda (RHU).

Diesmal mit dem brandneuen Atlas der Globalisierung „Weniger wird mehr“, vom Juli diesen Jahres. In dem neuen Buch von Le Monde diplomatique geht es um eines der wichtigsten globalen Zukunftsthemen überhaupt: Postwachstum. Was Wachstum ist, weiß jeder – ohne Wachstum gibt es angeblich keinen Wohlstand, keine Freiheit, keinen Erfolg. Doch auf einem begrenzten Planeten kann es kein unbegrenztes Wachstum geben. Es ist offensichtlich, dass es so nicht weitergehen kann. Aber was dann? Der Postwachstumsatlas versucht Antworten zu geben.

Sie möchten einen konsumkritischen Stadtrundgang einmal live erleben? Sie möchten wissen, warum es an der Zeit ist etwas zu ändern, wie man mit der ständig wachsenden Anzahl von Siegeln zurechtkommen soll und was es mit der Givebox am Lidellplatz auf sich hat? Am 11. Oktober schauen wir gemeinsam hinter die Kulissen der großen Werbekampagnen, diskutieren die globalen Auswirkungen unseres lokalen Konsums und werden vor allem Handlungsalternativen aufspüren. Was kann jede und jeder von uns tun, um eine nachhaltigere Gesellschaft zu ermöglichen.

Wir hoffen, wir haben Ihr Interesse geweckt und freuen uns auf Sie! Organisiert wird der alternative Stadtrundgang von Konsum Global Karlsruhe. Konsum Global besteht aus einem Team junger, engagierter Menschen, die Stadtrundgänge und Projekttage zu den Themen „Nachhaltiger Konsum“, „Globalisierung“ und Klimaschutz für junge und jung gebliebene Menschen durchführen.

Uhrzeit

14 bis 16 Uhr (bei schlechtem Wetter muss der Rundgang leider ausfallen, kurzfristige Änderungen auf der Internetseite oder nach Anmeldung per E-Mail)

Treffpunkt Naturkundemuseum Erbprinzenstraße 13, 76133 Karlsruhe Internet

www.konsumglobalkarlsruhe.de

Die Teilnahme ist kostenlos. Bei Fragen und unverbindliche Anmeldungen bitte an konsum.global.karlsruhe@posteo.de wenden.

Verkauf im Supermarkt | Einkaufswagen mit FairtradeEinkaufschip.

Das Rainbow House in Kampala ist eine NichtRegierungs-Organisation aus Uganda, die sich für die Verbesserung der sozialen Situation benachteiligter Jugendlicher stark macht. Bei der Arbeit geht es darum, benachteiligte Kinder und Jugendliche zu ermutigen, ihre eigenen Potentiale zu entdecken. Durch Bildung, Musik, Sport und Theater versucht RHU den Jugendlichen Fähigkeiten an die Hand zu geben, die es ihnen ermöglichen, sich eine bessere Zukunft aufzubauen. Im Fokus stehen dabei Verringerung der Armut und Hilfe zum Aufbau eines nachhaltigen Lebensstandards, Förderung der Schul- und Allgemeinbildung, Friedensarbeit, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit. Es wird auch Zeit für Austausch und Informationen geben.

(Quelle: www.monde-diplomatique.de)

Für die, die die Idee unseres offenen Lesekreises noch nicht kennen: Wir (die AG Bildung und Öffentlichkeitsarbeit vom Weltladen), lesen, bereiten vor, laden ein: Sie können das jeweilige Buch vor dem Abend lesen, müssen aber nicht. Wenn Sie es bereits gelesen haben, gut, wenn nicht, lernen Sie es kennen. Wir stellen das Buch vor und greifen dann einzelne Aspekte heraus, die uns beim Lesen aufgefallen sind, die uns besonders wichtig waren oder bewegt haben. Und wir diskutieren miteinander. Wir freuen uns auf einen interessanten Abend!

© TransFair e. V.

Uhrzeit

18 Uhr

Ort

Jubez Kronenplatz 1, 76133 Karlsruhe

Internet

www.rainbowhouse.info www.apdw.de | www.jubez.de

Spenden für die Arbeit von RHU sind gerne willkommen.

Uhrzeit

19 Uhr

Ort

Weltladen (Kronenplatz) Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe

Internet

www.apdw.de


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UMWELT- UND ARBEITSSCHUTZ | 49

ZUM ABSCHLUSS EIN AUSBLICK: DIENSTAG, 24. NOVEMBER EIN WIRTSCHAFTSMODELL MIT ZUKUNFT

DIE GEMEINWOHL-ÖKONOMIE

Vortrag und Diskussion mit Christian Felber Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung (2010) wünschen sich in Deutschland über 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger eine neue Wirtschaftsordnung. Der Ruf nach einem Wertewandel wird inzwischen immer lauter: Für Kooperation statt Konkurrenz, für eine Gemeinwohlorientierung statt Profitstreben.

Die 2010 in Österreich gestartete GemeinwohlÖkonomie (GWÖ) Bewegung ist inzwischen in vielen Ländern aktiv. Über 1500 Unternehmen, über 6000 Privatpersonen und rund 80 regionale Unterstützergruppen setzen sich für die Verbreitung der Gemeinwohl-Ökonomie ein.

Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) belässt es aber nicht bei frommen Wünschen. Die Menschen in der GWÖ-Bewegung arbeiten bereits an konkreten Formen für diesen Wandel und laden alle ein, sich an diesem solidarischen Prozess zu beteiligen. Das Konzept der Gemeinwohl-Ökonomie rückt die Verfassungswerte Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie Demokratie, Mitbestimmung und Transparenz ins Zentrum wirtschaftlichen Handelns. Die Beachtung dieser Werte wird zum unternehmerischen Erfolgsmaßstab. Auf politischer Ebene werden rechtliche Veränderungen angestrebt mit dem Ziel eines guten Lebens für alle Lebewesen und der Bewahrung des Planeten, unterstützt durch ein am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaftssystem. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist in ihrer Zielsetzung und Praxis in voller Übereinstimmung mit den Prinzipien des Fairen Handels und hat auch bereits Einzug in diesen Wirtschaftsbereich gefunden. Uhrzeit

19:30 bis 21 Uhr

Ort

Gerthsen-Hörsaal, KIT Campus Süd Wolfgang-Gaede-Weg, 76133 Karlsruhe

Internet

www.karlsruhe.gwoe.net www.gruenekarlsruhe.de www.attac-netzwerk.de/karlsruhe www.fairantwortung.org www.cie-kit.de

Christian Felber, geboren 1972, studierte Romanische Sprachen, Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Wien und Madrid. Er ist Mitbegründer von Attac Österreich, Universitätslektor und internationaler Referent, Freier Tänzer, Autor zahlreicher Bücher zu wirtschaftlichen Themen, darunter: „50 Vorschläge für eine gerechtere Welt“ (2006), „Neue Werte für die Wirtschaft“ (2008), „Die Gemeinwohl-Ökonomie“ (2010). Er initiierte und begleitet heute den Aufbau der „Bank für Gemeinwohl“ und der Gemeinwohl-Ökonomie. Seit 2011 gibt es den Förderkreis GemeinwohlÖkonomie Karlsruhe, der zu dieser Veranstaltung einlädt.

GASTRONOMIELISTE CAFÉS UND RESTAURANTS Café Initial Restaurant mit Produkten aus eigenem Anbau, Bioprodukten und Kaffee aus ökofairem Anbau Ettlinger Straße 29, 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 14571820 www.lernrestaurant.richtige-richtung.de Montag bis Freitag 11:30 bis 15 Uhr Küchenbestellungen: 12 bis 14 Uhr

El Tesoro Lateinamerikanisches Café mit Bazar und fairem Kaffee Rheinstraße 65, 76185 Karlsruhe Telefon: 0721 5966690 www.eltesoro.de Dienstag bis Samstag 10 bis 14 Uhr, Freitag zusätzlich 18 bis 23 Uhr

Café Palaver Kantine mit Galerie und Café und fairem Kaffee und Tee im Angebot Steinstraße 23, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 377647 www.cafepalaver.de Montag bis Sonntag 9 bis 19 Uhr

espresso stazione Espressobar mit selbst geröstetem Kaffee aus ökofairem Anbau und Bioprodukten Kreuzstraße 17, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 2030397 geraldo.hammer@web.de Montag 8 bis 16 Uhr, Dienstag bis Fr 8 bis 19 Uhr, Samstag 11 bis 17 Uhr

Café Pan Crêpes-Bio-Restaurant mit fairem Kaffee, Tee und Bananen Kaiserstraße 50, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 3505858 Montag bis Freitag 11 bis 19 Uhr, Samstag 12 bis 17 Uhr

Kaffeebar Isetta Kaffeebar mit frischen süßen und herzhaften Waffeln und fairem Kaffee Leibnizstraße 12, 76133 Karlsruhe www.kaffeebar-isetta.de Montag bis Donnerstag 10 bis 19 Uhr

dean&david – fresh to eat Gesundes Fastfood-Restaurant mit fairem Kaffee Kaiserstraße 223 a, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 1519331 Karlsruhe@deananddavid.com Montag bis Freitag 10 bis 21 Uhr, Samstag 12 bis 19 Uhr

MoccaSin Coffee Durlach Coffee-Shop mit vielfältigem Angebot und fairem Kaffee Pfinztalstraße 10, 76227 Karlsruhe Telefon: 0721 3299200 www.moccasin-coffee.de Montag bis Fr 8:30 bis 19 Uhr, Samstag 9 bis 19 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 19 Uhr

MoccaSin Coffee Karlsruhe Coffee-Shop mit vielfältigem Angebot und fairem Kaffee Ritterstraße 6, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 9212127 www.moccasin-coffee.de Montag bis Freitag 7:30 bis 20 Uhr, Samstag 9:30 bis 20 Uhr, Sonn- und Feiertage 11 bis 19 Uhr Wohnzimmer Kaffeespezialitäten, fairer Kaffee im Standardangebot Gemütliches Café mit Kaffee, Limonade und mehr aus fairem Handel Zähringerstraße 96, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 46720977 www.wohnzimmer-karlsruhe.de Montag bis Freitag 11 bis 20 Uhr, Samstag 11 bis 20 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen


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KANTINEN UND CAFETERIEN Cafebar Moltkestraße Moltkestraße 12, 76133 Karlsruhe www.sw-ka.de Montag bis Freitag 11 bis 15 Uhr Cafeteria Moltkestraße Cafeteria mit Kaffee, Limonade und Sonderaktionen aus fairem Handel Moltkestraße 30, 76133 Karlsruhe www.sw-ka.de Montag bis Freitag 7:30 bis 16 Uhr, Freitag 7:30 bis 14 Uhr (Semester), Montag bis Donnerstag 7:30 bis 15 Uhr, Freitag 7:30 bis 14 Uhr (vorlesungsfreie Zeit) Cafeteria Engesserstraße Cafeteria mit Kaffee, Limonade und Sonderaktionen aus fairem Handel Engesserstraße 15, 76131 Karlsruhe Internet: www.sw-ka.de Montag bis Donnerstag 8:30 bis 16 Uhr, Freitag 8:30 bis 15 Uhr (Semester), Montag bis Freitag 8:30 bis 15 Uhr (vorlesungsfreie Zeit) Cafeteria Bismarckstraße Cafeteria mit Kaffee, Limonade und Sonderaktionen aus fairem Handel Bismarckstraße 10 a, Bau IIA www.studentenwerk-karlsruhe.de Montag bis Donnerstag 7:30 bis 16 Uhr, Freitag 7:30 bis 14 Uhr

Cafeteria Erzbergerstraße Cafeteria mit Kaffee, Limonade und Sonderaktionen aus fairem Handel Erzbergerstraße 121, 76133 Karlsruhe www.studentenwerk-karlsruhe.de Montag bis Donnerstag 7:45 bis 15:30 Uhr, Freitag 7:45 bis 14 Uhr Cafeteria Am Adenauerring Cafeteria mit Kaffee, Limonade und Sonderaktionen aus fairem Handel Adenauerring 7, 76131 Karlsruhe www.studentenwerk-karlsruhe.de Montag bis Freitag 7:30 bis 17 Uhr, Samstag 7:30 bis 16 Uhr, Abendessen in der Cafeteria am Adenauerring im Semester Montag bis Donnerstag 16 bis 19:30 Uhr Cafeteria Schloss Gottesaue Cafeteria mit Kaffee, Limonade und Sonderaktionen aus fairem Handel Am Schloss Gottesaue 7 a, 76131 Karlsruhe www.sw-ka.de Montag bis Freitag 9:30 bis 15 Uhr

GESCHÄFTE MIT CAFÉBETRIEB Kantine im Rathaus am Marktplatz Fairer Tee im Angebot Karl-Friedrich-Straße 10, 76124 Karlsruhe Montag bis Freitag 8:30 bis 13:30 Uhr Kantine im Rathaus-West Fairer Kaffee im Angebot Kaiserallee 4, 76133 Karlsruhe Montag bis Freitag 7 bis 16 Uhr

Peters Gute Backstube Bäckerei mit fairem Kaffee im Ausschank Kaiserstraße 227 (REWE), 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 1208659 www.petersgutebackstube.de Montag bis Samstag 7 bis 24 Uhr

Peters Gute Backstube Bäckerei mit fairem Kaffee im Ausschank Kriegsstraße 240 (LIDL), 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 8302251 www.petersgutebackstube.de Montag bis Samstag 7 bis 21 Uhr

Weltladen Karlsruhe Fair-Trade-Produkte und Stehcafé Kronenstraße 21, 76133 Karlsruhe Telefon: 0721 32050 www.apdw.de Montag 10 bis 20 Uhr, Dienstag bis Freitag 10 bis 18:30 Uhr, Samstag 10 bis 16 Uhr

SONSTIGE EINRICHTUNGEN AKK Café im alten Stadion Studentisches Kultur-Café mit fair gehandeltem Biokaffee Paulckeplatz 1, 76131 Karlsruhe www.akk.org Montag, Mittwoch und Freitag 9:30 bis 17:30 Uhr, Dienstag und Donnerstag 9:30 bis „Open End“

Evangelische Ladenkirche SENFKoRN Ladenkirche mit fair gehandeltem Kaffee und Tee Anna-Lauter-Straße 13, 76137 Karlsruhe Telefon: 0721 3290370 www.ladenkirche-senfkorn.de Eltern-Kind-Café: Montag, Dienstag 16 bis 18 Uhr, Mittwoch 9:45 bis 11:45 Uhr und Donnerstag 16 bis 18 Uhr

Kulturzentrum TOLLHAUS e. V. Fair gehandelter Kaffee, Tee und Kakao im Ausschank Alter Schlachthof 35, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 964050 www.tollhaus.de Geöffnet während der Veranstaltungen


IMPRESSUM Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz MarkgrafenstraĂ&#x;e 14 76131 Karlsruhe Telefon: 0721 133-3101 umwelt-arbeitsschutz@karlsruhe.de www.karlsruhe.de/b3/natur_und_umwelt/umweltschutz/agenda21/fairewoche2015 Redaktion: Ingeborg Pujiula, APDW e. V./Weltladen Layout: C. Streeck Gedruckt in der Rathausdruckerei auf 100 Prozent Recyclingpapier. Stand: Juli 2015


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