eigenarten 2009

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eigenarten 10 . i n t e r k u l t u r e l l e s f e s t i v a l 29. Okt bis 8. Nov 2009 in Hamburg K u n s t M u s i k Ta n z T h e a t e r F i l m L i t e r a t u r

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4 Adressen der Veranstaltungsorte 5 Grußwort 7 Eröffnung 8 Programm 40

Programmübersicht

42 Preise, Karten und Impressum


www.festival-eigenarten.de

Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde von »eigenarten«, es ist uns eine besondere Freude Ihnen das diesjährige Programm zum Jubiläum des Festivals vorzustellen. Die Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt, die Hamburg zu ihrer neuen Heimat oder zu ihrem vorübergehenden Umfeld gemacht haben, zeigen Ihnen auf den vielen Bühnen unserer Kooperationspartner ihre aktuellen interkulturellen Produktionen. Die Auswahl dieses Programms fiel der Festivaljury ähnlich schwer wie in den Vorjahren. Aus dem bunten Kaleidoskop der interkulturellen Szene der Hansestadt werden vom 29. Oktober bis 8. November über 35 Produktionen zu erleben sein. Wir hoffen mit der Zusammmenstellung erneut Ihr Interesse zu wecken, Ihren Geschmack zu treffen – oder Sie zu überraschen. Jean Monet sagte, wenn er es noch einmal mit der europäischen Einigung zu tun hätte, würde er nicht mit der Wirtschaft, sondern mit der Kultur anfangen. Nun … eigenarten will weitermachen mit der Kultur und wir hören allzu gerne auf das, was uns Hamburger Künstlerinnen und Künstler mit ihren weitverzweigten Wurzeln mitteilen. Dabei würden wir Sie gerne begrüßen. Seien Sie herzlich willkommen bei eigenarten!

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Veranstaltungsorte Abaton-Kino Allende-Platz / Grindelhof (S -Dammtor); 040 - 4132 03 20 A.G.D.A.Z. Fehlinghöhe 16 (U / S-Barmbek und Metrobus 7); 040 - 630 10 28 Alfred Schnittke Akademie Max-Brauer-Allee 24 (S-Altona); 040 - 44 75 31 BiB Bühne im Bürgertreff Altona - Nord, Gefionstr. 3 (S-Holstenstr.); 040 - 4210 27 10 Bürgerhaus Wilhelmsburg Mengestraße 20 (S-Wilhemsburg); 040 - 752 01 70 Café SternChance Schröderstiftstraße 7 (U / S-Sternschanze); 040 - 43 2818 94 Deutsches Schauspielhaus (Kantine) Kirchenallee 39 (U/S -Hauptbahnhof)

040 - 24 8713 goldbekHaus Moorfuhrtweg 9 (U -Borgweg und MetroBus 6); 040 - 278 70 20 Hamburger Sprechwerk Klaus-Groth-Str. 23 (U / S -Berliner Tor); 040 - 24 42 39 30 Haus Drei Hospitalstraße 107 (S-Holstenstraße); 040 - 38 89 98 Instituto Cervantes Burchardstr., Chilehaus (U-Steinstr); 040 - 43 27 87 07 Kulturhaus 73 Schulterblatt 73 (U / S-Sternschanze); 040 -319 75 55 12 Kulturladen St. Georg Alexanderstr. 16 (U / S -Hauptbahnhof); 040 - 28 05 48 62 Medienhaus Ottensen Friedensallee 14 (S-Altona); 040 - 390 61 96 Metropolis Bahrenfelder Str. 221 (U / S-Altona); 040 - 43 28 07 67 monsun theater Friedensallee 20 (S-Altona); 040 - 390 31 48 MUT II (Muttheater) Amandastraße 58 (U / S -Sternschanze); 0177 - 577 34 87 St.-Nicolaus-Kirche Sengelmannstr. / Ecke Dorothea-Kasten-Str. (U-Sengelmannstr.) 040 - 50 77 4140 St.-Pauli-Kirche Pinnasberg 80 (S-Reeperbahn); 040 - 43 28 07 67 Schule Altonaer Straße Schanzenstr. 105 (U / S-Sternschanze); 040 - 43 28 07 67 Werkstatt 3 Nernstweg 32 (S -Altona); 040 - 39 80 53 60

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Grußwort

Liebe Künstlerinnen, liebe Künstler, liebe Gäste, liebes Organisationsteam, liebe Kooperationspartner!

Zum 10. Jubiläum des interkulturellen Festivals eigenarten gratuliere ich ganz herzlich allen Mitwirkenden! Ich freue mich sehr, dass das Festival sich zu einem festen Bestandteil der Hamburger Kulturlandschaft entwickelt hat. Dieses Jubiläum beweist, wie dynamisch und kreativ die interkulturelle Szene in Hamburg ist. Wie in den Jahren zuvor zeigt das Festival eigenarten auch in diesem Jahr eine große Vielfalt von spartenübergreifenden Produktionen. Die Besucher haben die einmalige Chance, in dieser Zeit sowohl neue und ungewöhnliche Künstlerensembles zu entdecken, als auch vertraute Namen wieder zu treffen. Die Behörde für Kultur, Sport und Medien fördert das Festival eigenarten von Anbeginn, da es besonders deutlich macht, mit welch großem künstlerischen Potenzial Menschen aus verschiedenen Kulturen Hamburg bereichern. Das Festival eigenarten leistet daher einen großen Beitrag zur Lebendigkeit unserer Stadt.

Prof. Dr. Karin von Welck Senatorin der Behörde für Kultur, Sport und Medien Hamburg

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Alfred Schnittke Akademie 20 Uhr Do 29. Okt

E r ö ff n u n g s f e s t

Heute hebt sich zum 10. Mal der Vorhang für eigenarten! Bei anregenden Ausschnitten aus dem diesjährigen Programm und mit schwungvoller Musik wollen wir mit Ihnen auf das Gelingen von eigenarten 2009 anstoßen. Es soll wieder ausreichend Zeit für persönliche Begegnungen mit den Künstlerinnen und Künstlern des Festivals sein. Der Eintritt ist wie in den Vorjahren frei. Wir bitten jedoch um rechtzeitige Anmeldung. Reservieren Sie Ihren Eintritt unter der Festivalhotline 040 - 43 28 07 67 oder im Internet unter www.festival-eigenarten.de

Café SternChance 22.30 Uhr So 8. Nov

Abschlussfest Nach zehn prall gefüllten Tagen eigenarten wollen wir gerne mit den Künstlerinnen und Künstlern, mit allen Partnern und mit Ihnen, liebes Publikum, den Abschluss des 10. interkulturellen Festivals feiern. Das Abschlussfest findet nach dem Tanztheater »Sida / Aids – la vie en rose?« (siehe S. 39) statt. Unser DJ Jule sorgt für tanzbare Klänge aus aller Welt im Rhythmus-Mix. Angelina Akpovo und ihre Formation Yakawumbu werden Sie mit ihrer Tanzbegeisterung mitreißen.

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Fr 30. Okt 19.30 Uhr Medienhaus Ottensen Vernissage

Neue Erde E. Ladrón de Guevara & Birgit S. Scholz Ausstellungseröffnung & Tanzperformance

In einer Metropole wie Hamburg einen bemalten Körper zu inszenieren ist die Idee, auf der dieses spartenübergreifende Projekt fußt. Die Fotos der Ausstellung und die einmalig dargebotene Tanzperformance, deren zentrales Element ein »illustrierter Frauenkörper« ist, zeigen die archaische Kraft der Weiblichkeit. Die Inspiration zur Ritualbemalung entstammt der alten indianischen Kultur der Selknam aus Patagonien, im Süden vom Chile. Daraus entsteht kontrastierend zur urbanen Kulisse der großen Stadt der symbolische Tanz einer Selknamfrau. Ein Zusammenspiel von Fotografie, Tanz und Körperbemalung, bei dem neue Bilder und Visionen entstehen. Foyer des Medienhauses in Ottensen, 60 Min, Eintritt frei. Die Ausstellung ist bis zum 31.12.2009 zu sehen. Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 18 Uhr

Konzept Elisabeth Ladrón de Guevara, Birgit Sventa Scholz Tanz & Choreografie Elizabeth Ladrón de Guevara Fotografie Birgit Sventa Scholz Bodypainting & Filzmaske Stefanie Buss

Die Chilenin Elizabeth Ladrón de Guevara ist als selbständige Tänzerin und Choreografin seit 1992 auf internationalen Bühnen präsent. In Hamburg ist sie seit 2003 in der Tanzszene aktiv. Stefanie Buss studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Sie ist seit 2002 mit der Herstellung von Fabelwesen- und Tiermasken für viele Tanztheater- und Theaterproduktionen beschäftigt. Birgit Sventa Scholz ist Porträt- und Studiofotografin und stellt seit 1989 regelmäßig in Hamburg aus. Gefördert vom Bezirksamt Altona.

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www.danza-urbana.de


goldbekHaus 20.30 Uhr Fr. 30. Okt

Sol Naciente Salsa Bigband Konzert

Hervorrangende lateinamerikanische Solisten hat der Musiker Dirk Klawitter Brasil zusammengebracht. Sie präsentieren überraschende musikalische Konzepte und unverwechselbare Sounds: ein leidenschaftlicher Abend, in dem sie das Beste aus ihrem Repertoire spielen. In der Tradition der alten Salsa-Orchester setzt Sol Naciente die verschiedenen Stile durch moderne Arrangements in eigene Klangideen um. Durch die Instrumentenvielfalt tragen die Hornund Reedsection dazu bei, dass dieses Ensemble ein ganz eigenes Klangbild erzeugt. Die Band hat eine erstklassige Vokalbesetzung und jedes Jahr werden neue Gaststars aus Kuba eingeladen.

goldbekHaus (Halle), 90 Min, 14 /12 €

Leitung Dirk Frederik Klawitter Brasil Gesang Maire Ramirez Ronda, Alex-

cis Leyva, Arturo Martinez, Frank Mc Clean Trompete Oslen Ceballo, Benny Brown, Raudell Marcal Reed Edgar Herzog, Björn Berger, Leandro St. Hill, Stefan Maus, Eddy Checo Posaune Rainer Sell, Chris Fidler Perkussion, Bongos Thomas Altmann Congas Carlos Ramos Drums Rodrigo Vallion Piano

Christian Renz Mit lateinamerikanischem Musikcharme gepaarte Professionalität: das kennzeichnet die zwanzigköpfige Formation Sol Naciente. Diese große Salsa-Bigband entwickelt innovative Klangfarben durch eine internationale Besetzung mit Musikern aus Kuba, Panama, Kolumbien sowie aus den USA. www.sol-naciente.com

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Sa 31. Okt 20 Uhr Hamburger Sprechwerk Premiere

Drei Stück Solo Ursina Tossi, Brenda I. Steinecke-Soto & Johannes Miethke Tanzperformance

Das Fehlen eines Duett-Partners, eines Geliebten, eines Ortes. Zwei verschiedene Solosequenzen um Abwesenheit entstehen unabhängig voneinander. Die beiden Choreografinnen beschließen, mit ihren unterschiedlichen Stilen eine künstlerische Kooperation einzugehen und begründen einen gemeinsamen ästhetischen Raum. Auf der Bühne begleitet ein drittes Solo das tänzerische Konzept: eine Sound-Installation, die sich zum gleichrangigen Akteur des Abends entwickelt. Die drei Performer treten in Dialog miteinander über ihre unterschiedlichen Herangehensweisen, Ausdrucksformen und Motive. Er macht die individuellen Ansätze und Grenzziehungen vergleichend und kontrastierend erlebbar.

Hamburger Sprechwerk, 45 Min. 15 /11 €

Choreografie & Tanz Ursina Tossi, Brenda Isabel Steinecke-Soto Sound

Johannes Miethke Die Tänzerin und Choreografin Ursina Tossi kommt aus Heidelberg, studierte klassisches Ballett, Modern Dance und Jazz am Ballettinstitut RheinlandPfalz sowie Philosophie an der Universität Mannheim. Sie gründete 2005 in Hamburg die Tossi-Company. Brenda Isabel Steinecke-Soto stammt aus Kolumbien, wo sie ihre Tanzausbildung absolviert hat. Zu ihren verschiedenen Bewegungsdisziplinen gehören Release-based Modern, Contact, Tango und Tai Chi. Der Soundkünstler Johannes Miethke nahm mit seinen Musikinstallationen an zahlreichen Performances in Hamburg teil.

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www.tossi-company.de


goldbekHaus 20 Uhr Sa 31. Okt

Immer noch träume ich von Deutschland Bruni Prasske & Nguyen Phong Dien Lesung & Diashow

Eigentlich sucht die Autorin Bruni Prasske nur einen ortskundigen Stadtführer in Saigon. Doch was sie stattdessen erlebt, ist einzigartig: Sie trifft Dien, den Rollstuhlfahrer mit dem Jackie-Chan-Charme, dem umwerfenden Lächeln und den perfekten Deutschkenntnissen! Sein Schicksal als vietnamesisches Kriegskind, das in Hamburg aufwuchs und dann zurückmusste in eine Heimat, die keine mehr war, lässt sie nicht mehr los. Die beiden beschließen, gemeinsam zu reisen, gemeinsam Diens unbekannte Heimat zu erforschen! Täglich warten neue Herausforderungen in diesem Land, in dem befestigte Straßen keine Selbstverständlichkeit sind und Behinderung als Strafe Gottes angesehen wird.

goldbekHaus (Bühne zum Hof), 120 Min, 10 / 8 €

Lesung Bruni Prasske Diashow Nguyen Phong Dien Bruni Prasske ist in der norddeutschen Tiefebene aufgewachsen und stu-

dierte interkulturelle Pädagogik in Oldenburg. Sie arbeitete als Autowäscherin, Kellnerin, wissenschaftliche Assistentin und Sozialarbeiterin in Flüchtlingsunterkünften und bei Einwanderungsprojekten in den USA. Ihre Begegnungen mit besonderen Menschen thematisiert sie in ihren zahlreichen Büchern. Nguyen Phong Dien kam 1969 durch die Hilfsorganisation Terre des Hom-

mes als Kriegskind nach Deutschland. Nach dem Aufenthalt in einer Hamburger Klinik war er im pädagogischen Zentrum von Terre des Hommes in Bad Oeynhausen. »Die Nachbarskinder haben sich ganz selbstverständlich auf unsere Rollstühle gesetzt«, erinnert sich der Vietnamese, der damals seine Behinderung fast vergessen konnte.

www.bruni-prasske.de

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Sa 31. Okt 20 Uhr Alfred Schnittke Akademie

B a c h Tu n e s a n d f r e e Ta n g o Flutterband Trio Konzert

Wirklich schräge Tangos hat der Tango-Geiger Hans-Christian Jaenicke geschrieben. In seiner aktuellen Produktion macht er aus Motiven von Johann Sebastian Bach griffige Tangos, arrangiert sie unvorhersehbar und komponiert frei und schamlos weiter. Kritiker meinen, sein musikalischer Stil sei scharf und voller Witz. Die Musiker des Flutterband Trios sind prädestiniert für dieses Projekt, das den Tango wieder interessant und frisch klingen lässt. Gespickt mit allerlei Zitaten von Tango-Evergreens wie »Mi Buenos Aires querido« von Carlos Gardel über das Jagdmotiv »Sau tot!« bis hin zu den kubanischen Rhythmen des Buena Vista Social Club, entsteht eine bizarre Mischung, bei der merkwürdigerweise alles genial zusammenpasst.

Alfred Schnittke Akademie Hamburg, 90 Min, 12 /10 €

Violine Hans-Christian Jaenicke Piano Cyrille Guignard Bass Bernd von Os-

trowski Hans-Christian Jaenicke aus Hamburg arbeitete mit bedeutenden Musikern

wie Rachel Evans (Meridian String Quartet, New York), Graham Waterhouse (Philharmonia Orchestra London) zusammen, schrieb Bühnenmusik und wurde durch Studioaufnahmen für Sony/ BMG als Tango-Geiger und Komponist international bekannt. Der junge Pianist Cyrille Guignard aus Chartres gab nach seinem Studium bei François Chaplin selbst Meisterkurse in Frankreich und assistierte Koryphäen wie Jean Martin. Bernd von Ostrowski studierte in den 70er Jahren im legendären Woodstock/New York bei Vorreitern des Free-Jazz wie Ornette Coleman und Don Cherry. Heute hat er sich der Barockmusik verschrieben. 12

www.hans-christian-jaenicke.de


Bühne im Bürgerhaus (BiB) 20 Uhr Sa 31. Okt

Persische Lieder Shahla Khosravi & Ensemble Konzert

Eine neue Synthese europäischer und iranischer Musik zu erschaffen ist das Ziel dieses Ensembles, das die Zuschauer auf eine musikalische Reise durch orientalische und okzidentale Klänge mitnimmt. Die Musik spannt einen Bogen von orientalischen Tönen und traditioneller persischer Musik über Pop bis hin zu Jazz. Iranische Lieder, die seit Jahrhunderten von Trauer, Tod, Liebe, Fröhlichkeit und Glück erzählen, erlangen durch eine neuartige Harmonisierung eine ganz andere Farbe. Sie entführen den Hörer in eine unbekannte Klangwelt, in der Gesang und Rezitation miteinander verbunden werden.

BiB, 90 Min, 10 / 8 €

Gesang Shahla Khosravi Akkordeon Jakob Neubauer Perkussion Jochen

Topp Violine Alec Sloutski Saxofon & Flöte Ben Hansen Die Iranerin Shahla Khosravi wurde von Meistern der klassischen persischen Musik unterrichtet und gründete 1998 ihr eigenes Ensemble. Alec Sloutski absolvierte seine Ausbildung am Staatskonservatorium in Kiew und war im ukrainischen Staatsrundfunkorchester tätig. Jochen Topp arbeitet deutschlandweit in verschiedenen Formationen. Er lehrt als Dozent an der Universität Kiel. Ben Hansen ist Schüler von Herb Geller und hatte bereits mit 17 seine ersten professionellen Auftritte. Jakob Neubauer aus Syktywkar in der Autonomen Republik Komi lebt nach dem Studium an der Musikhochschule St. Petersburg seit 1991 in Hamburg, wo er als renommierter Orchester und Theatermusiker tätig ist.

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Sa 31. Okt 20.30 Uhr goldbekHaus Premiere

Logobi 01 Gintersdorfer/Klaßen Moderner afrikanischer Straßentanz

Wie kann sich ein afrikanischer Tänzer in Europa positionieren? Der ivorische Tänzer und Choreograf Gotta Depri stellt sich der künstlerischen Konfrontation mit europäischen Kollegen. Er entschlüsselt Bewegungen und damit verbundene Bedeutungsebenen im traditionellen afrikanischen Tanz und erklärt, wie dieses Ausdrucksvokabular für eine heutige urbane Gesellschaft modernisiert und weiterentwickelt wurde. Depri beschreibt die Einführung des europäischen zeitgenössischen Tanzes in der Elfenbeinküste. In den 90ern überschwemmte dieses für ihn nicht zu definierende System mit seinen zum Teil bedeutungslos erscheinenden Bewegungen die afrikanischen Tanzschulen. Der deutsche Schauspieler Hauke Heumann unterstützt tänzerisch den daraus entstehenden Dialog.

goldbekHaus (Halle), 60 Min, 12 /10 €

Konzept & Regie Monika Gintersdorfer, Knut Klaßen Tanz & Schauspiel

Gotta Depri, Hauke Heumann Die Regisseurin Monika Gintersdorfer und der bildende Künstler Knut Klaßen arbeiten seit fünf Jahren mit einem deutsch-ivorischen Team zwischen

Frankreich, Deutschland und der Elfenbeinküste. Gotta Depri, geboren in der Elfenbeinküste, absolvierte seine Ausbildung an der Ecole de Danse et d’Echange Culturel (EDEC) in Abidjan und gründete die Theatergruppe Guirivoires. Er wurde von André Heller für die Zirkusshow »Afrika! Afrika!« nach Deutschland engagiert. Hauke Heumann ist freier Schauspieler. Er lebt und arbeitet derzeit in Berlin.

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Abaton 13 Uhr So 1. Nov

In Veränderung Interkulturelle Filmreihe

Veränderungen, die sich auf Reisen und in der Bewegung ergeben: Die Matinee in Anwesenheit der Filmemacher begleitet den weiten Weg eines facettenreichen Musikinstruments, die »Gedankenreise« eines bedeutenden Politikers und die verschiedenen Landschaftsklänge eines Flusses. Abaton, 90 Min, 7/6 € Die große Reise des Akkordeons

Dieses Filmprojekt gleicht einer musikalischen Reise und zeigt die Odyssee einer Schiffsladung des legendären Akkordeons Corona III. Die Filmmacher verfolgen die Lebenswege von Musikern mit ihren klassischen, traditionellen und neu entstehenden Klängen. Gedreht wurde in Hamburg, Trossingen und Vallenato.

2009 (Work in progress), 15 min, Regie: Reinaldo Sabgini, Andrew Tücker

Das Hirn Ein fotografisch-dramatisches Projekt

Die Reise von Lenins Hirn durch Europa ist die Grundlage einer szenischen Fotostrecke, deren Ausgangspunkt im Essay »Lenin dada« von Dominique Noguez liegt.

2009, 25 min, Regie / Konzept Julia Solovieva & Evgeni Mestetschkin, Schnitt: Igor Sa-

gorski, Schauspiel: Tatjana Friebus, Dominique Cvek, Harald Burmeister u.a.

Stadt Klang Fluss Visualisierte Soundscapes einer Elbinsel

Kann eine Stadt anhand ihrer Klänge erkannt werden? Welche Bilder und Orte verbinden sich in der eigenen Wahrnehmung mit prägnanten Klängen? Dieser ethnografische Kurzfilm setzt sich mit den vielschichtigen Klangwelten des Hamburger Stadtteils Wilhelmsburg, der sich im doppelten Sinne »im Fluss« befindet, auseinander. 2008, 18 min, von Sanja Brandt, Sonja Collison, Florian Jacobsen, Katharina Lemke, Lisa-Mia Schaich & Bente Varlemann

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So 1. Nov 15 Uhr Haus Drei Vernissage

Lebenswelten in Farbe und Form Elena & Vladimir Romanov von Balsamoff, Manoocher Khoshbakht Ausstellung

Die Segelbilder-Reihe von Elena und Vladimir Romanov von Balsamoff thematisiert die Begegnung mehrerer Kulturen und die Verbindung zwischen Osten und Westen, Süden und Norden. Neue Segelformen dieser abstrakten Kompositionen erweitern die traditionellen Bildmotive und bekommen in der Hafenstadt Hamburg, wo Segel willkommen heißen, frischen Aufwind. Mit Hilfe von expressiver Farbenkraft, Licht und Schatten versucht Manoocher Khoshbakht seinen Vorstellungen, Sehnsüchten und Emotionen Ausdruck zu verleihen. Die Malerei gibt ihm nach eigenem Bekunden etwas von seiner Identität zurück und lässt ihn das manchmal schwere Leben in der Fremde besser ertragen. Haus Drei, Eintritt frei. Die Ausstellung läuft bis zum 15.11. Die Öffnungszeiten finden sie unter www.eigenarten-festival.de

St. Petersburg, die Komi-Republik und Kamtschatka sind Orte wo Elena und Vladimir Romanov von Balsamoff geboren sind, aufwuchsen und studiert

haben. Heute leben sie in ihrer Wahlheimat Hamburg, wo sie seit zwölf Jahren zusammen ein vielfältiges künstlerisches Spektrum entwickeln, das von Film, Foto, Objekt, Vokalkomposition bis zu Malerei und Grafik reicht. Der im Iran geborene Maler, Film- und Fotokünstler Manoocher Khoshbakht lebt seit über 30 Jahren in Hamburg. Er studierte an der Hamburger Hochschule für Bildende Künste Visuelle Kommunikation mit den Schwerpunkten Film, Video und Foto und arbeitete zunächst als Bildjournalist und an der Produktion von Filmen. Seit zwei Jahren widmet er sich der Malerei.

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goldbekHaus 16 Uhr So 1. Nov

Jenfeld gezappt jenkitos Kindertheater

Komme ich ins Fernsehen? Das ist eine Frage, die bei Kindern im Hamburger Stadtteil Jenfeld immer wieder auftaucht. Die Fernsehwelt weckt Sehnsüchte nach einem besseren Leben, das aber zugleich unerreichbar ist. Doch plötzlich – durch eine Fernbedienung mit magischen Kräften – können die Kinder direkt in die Fernsehwelt eintauchen, Hauptrollen übernehmen und diese neu gestalten. So landen sie in einer Koch- und einer Talkshow, in der sie über ihr Leben berichten, gestalten eine Werbesendung, sind bei »Jenfeld’s next Topmodel« und gewinnen beinahe eine Million Euro bei »Wer wird Millionär«. Zunächst haben sie viel Spaß, doch dann spielt die Fernbedienung plötzlich verrückt … Mittels Tanz, Schauspiel, Musik und verschiedenen Sprachen werden die Wünsche und die Lebensgeschichten von Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren gezeigt.

goldbekHaus (Bühne zum Hof), 45 Min, 5 / 3 €

Leitung Andrea Gritzke Schauspiel Kinder im Alter von acht bis zwölf Jah-

ren aus dem Stadtteil Jenfeld Andrea Gritzke ist Theaterpädagogin und Ethnologin. Sie leitet seit 2006

Schauspielworkshops für Erwachsene und Kinder. Zwischen 2001 und 2006 führte sie Regieassistenz bei diversen Kinder- und Jugendproduktionen, unter anderem für das Thalia Theater und das theater:playstation. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Produktionen mit Kindern wie den jenkitos: ausschließlich Eigeninszenierungen, die durch Improvisationen entstehen und sich an den Lebenswelten der Kinder orientieren.

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So 1. Nov 18 Uhr monsun theater

Begräbnis der Sardine Isabel Navarro & Massoud Godemann Poetry Jazz

Vor Beginn der vierzigtägigen Fastenzeiten ist in Spanien und einigen lateinamerikanischen Ländern ein äußerst seltsamer Brauch zu erleben: das nächtliche Begräbnis einer Sardine, welches das Ende der Karnevalszeit einläutet – ein letztes Freudenfest getarnt als Trauerzug. Die Künstler greifen diese Tradition auf und laden das Publikum zu einem »Begräbnis der besonderen Art« ein. Eigene und fremde Biografien liefern das Material zu einem mehrsprachigen Improvisationsstück und musikalischen Spiel zum Thema Freude, Lachen und Gelächter: eine augenzwinkernde Provokation inmitten des sich ausbreitenden Pessimismus.

monsun theater, 60 Min, 13 /10 €

Schauspiel Isabel Navarro Musik Massoud Godemann Isabel Navarro studierte an der Ecole Internationale de Théâtre et Mouve-

ment Jacques Lecoq in Paris und Theaterwissenschaften, Germanistik und Hispanistik in Hamburg, wo sie als Schauspielerin und Schauspieldozentin arbeitet. Seit 2008 koordiniert sie das Kulturprogramm des Instituto Cervantes in Hamburg. Massoud Godemann, Jazzgitarrist und Komponist, gilt als Vertreter des Hamburger »Jazz-Undergrounds«. Ästhetische Umsetzung konstruktiver Ideen ist sein Weg, sich Gehör zu verschaffen. Mit dem Trio MG3 übersetzt er seine Auseinandersetzung mit der Welt in Musik. Isabel Navarro und Massoud Godemann vertonen seit ihrer Begegnung in Hamburg Gedichte und literarische Texte für die Bühne.

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Foto: Jörg Carstensen


St.-Nicolaus-Kirche 19 Uhr So 1. Nov

Odissi meets Cello Gudrun Märtins Indischer Tanz

Der für seine besondere Anmut bekannte südindische Tanzstil Odissi begegnet der Musik aus den klassischen Traditionen Indiens und Europas. Die Elemente dieser faszinierenden Mischung werden teils einzeln vorgestellt, teils neu kombiniert. Meditative SitarImprovisationen treffen auf Stücke des traditionellen Odissi-Repertoires, aber auch Kompositionen von J. S. Bach und neue Arbeiten von Sebastian Sprenger werden tänzerisch umgesetzt. Tanz ist ein lebendiger Bestandteil der indischen Kultur und unter den vielen Tanzformen nehmen die klassischen Tänze mit ihren Traditionen, ihren ausgefeilten Techniken und ihrem spirituellen Hintergrund eine besondere Stellung ein. Dieser Abend gibt einen Einblick in einen der ältesten unter den klassischen indischen Tanzstilen.

St.-Nicolaus-Kirche, Hamburg-Alsterdorf, 80 Min, 8 / 5 €

Tanz & Choreografie Gudrun Märtins Sitar Ashraf Sharif Khan Violoncello

Birte Schultz Tabla & Perkussion Manuel Hansen Komposition Sebastian Sprenger Gudrun Märtins tanzt seit ihrer Kindheit. Nachdem sie sich mit klassischem

Ballett eine Grundlage geschaffen hatte, begann sie 1989 den orientalischen Tanz zu erlernen und wurde weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt als eine der wenigen europäischen Tänzerinnen, die virtuos die Kunst des Odissi beherrscht. Sie tritt bei zahlreichen Festivals in Indien und im Ausland auf. www.odissi.de In Kooperation mit der India Week (www.india-week-hambug.org)

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So 1. Nov 20 Uhr St.-Pauli-Kirche

Spannende Harmonien aus aller Welt Weltmusik Chor Hamburg Konzert

Eine Reise durch die spannenden Harmonien vom Balkan, aus Georgien, Haiti, Südafrika und den USA macht das Zuhören bei diesem Ensemble zum Erlebnis. Die bunte Mischung von Musik aus verschiedenen Kulturen der Welt zeigt sich durch die Klänge der treibenden Shape-Note-Hymnen, Appalachen-Lieder aus den USA, kraftvollen Polyphonien aus Georgien oder lebendigen Rhythmen und Dissonanzen des Balkans. Der Weltmusik Chor Hamburg bringt dem Publikum eine Musik nahe, die in der Hansestadt selten zu hören ist, eine Liedersammlung von Einwanderern aus verschiedenen Ländern Europas nach Amerika.

St.-Pauli-Kirche, 90 Min, 4 € + freiwillige Spende

Chorleiter Nathaniel Damon Nathaniel Damon, der aus dem US-Bundesstaat Vermont stammt, studierte

an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit traditionellen Gesängen aus aller Welt. Mit dem Chor Village Harmony aus Vermont reiste er im Jahr 2000 nach Georgien. Er ist davon begeistert, immer neue, unbekannte Stilrichtungen zu erkunden. Diese bringt er mit dem Weltmusik Chor Hamburg, den er vor vier Jahren gründete, zum Klingen.

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Foto: Justin Zitzlaff


Alfred Schnittke Akademie 20 Uhr So 1. Nov

TSCHIUU Donghee Nam & Ignacio Fernández Bollo Konzert

Zwei Samenkörner aus zwei Welten landen vom Wind getragen im Hier. In Deutschland verwurzelt, haben sie eine große Frage: Wer bist du? Mögliche Antworten finden sie im Augenblick der Begegnung und in der gemischten künstlerischen Sprache: selbstgebaute Instrumente, Gitarre, Gayageum (koreanisches Saiteninstrument), Kalimba (Daumenklavier) in Zusammenhang mit Live-Elektronik, Improvisation und einer Erzählung über Tschiuu, ein archetypisches Wort für Leere und Vollkommenheit. Im Konzert setzen die Künstler sich mit den Gefühlen ihrer Zeit auseinander und konfrontieren Gegensätze: Abstraktes und Konkretes, Akademisches und Poppiges, Komponiertes und Improvisiertes. So hoffen sie, ihre eigene Identität zu finden. Alfred Schnittke Akademie, 75 Min, 12 /10 €

Konzept & Komposition Donghee Nam Komposition & Gitarre Ignacio

Fernández Bollo Die Koreanerin Donghee Nam, geboren 1978 in Seoul, studierte Komposition und Multimediale Komposition an der Seoul National University und an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 2001 kam sie wegen ihrer Begeisterung für die deutsche Sprachmelodie nach Deutschland. Seitdem arbeitet sie europaweit als Komponistin, Performerin, Pianistin und Musiklehrerin. Der Chilene Ignacio Fernández Bollo verbrachte einen Teil seines Lebens in Afrika, dem Nahen Osten, Europa und Lateinamerika. Er studierte Komposition in Mannheim, Hamburg, Düsseldorf und in Den Haag. Seine Musik wurde von dem FDE (Foro de Escritores) veröffentlicht.

www.dongheenam.net

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Mo 2. Nov 20 Uhr Deutsches Schauspielhaus

Open Letter Massoud Godemann Trio (MG3) Konzert

Ein offener Brief an den Zeitgeist. Und auch bei diesem Programm erfindet sich das Trio auf der Bühne wieder aufs Neue, denn es gibt bei MG3 keine zwei Auftritte, die sich gleichen. Mit ihrer Performance sorgen die Musiker für Klangmosaike, die mit rollenden Grooves und sphärischer Transzendenz das Publikum dort packen wollen, wo es am empfänglichsten ist: bei seinen Gefühlen. Entscheidend hierbei ist das Moment des gemeinsamen Spiels, die Kommunikation der Bandmitglieder. Um das zu verstehen, muss man kein Gelehrter sein, sondern man muss nur zuhören können. Und es sind weitaus nicht nur die traditionellen Jazz-Freunde, die in die Konzerte kommen, sondern Menschen aus den unterschiedlichsten Szenen und jeden Alters. Deutsches Schauspielhaus, Kantine, 90 Min, 12 /10 € Kontrabass Gerd Bauder Schlagwerk Michael Pahlich Komposition & Gitarre Massoud Godemann

Der Jazzgitarrist und Komponist Massoud Godemann verbindet Musik mit Theater und Literatur. Er ist seit dem Frühjahr 2001 mit seinem Trio MG3 deutschlandweit unterwegs und zelebriert mit dem Bassisten Gerd Bauder und mit dem Drummer Michael Pahlich vorzüglichen Jazz aus eigener Feder. www.massoudgodemann.de

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Kulturhaus 73 20.30 Uhr Mo 2. Nov

Le triste Cannibaliste Musikperformance

Er beschwört und verjagt urbane Geister und träumt von Zirkusromantik und »Sinnsucht«. Er versammelt um sich unglaubliche Musiker, allesamt Virtuosen ihrer Instrumente. Er heißt Puri Sheraz, alias »le triste Cannibaliste«, ein indo-pakistanischer Künstler, der bei dieser Performance die musikalische Marschrichtung vorgibt. Die Musik des Ensembles ist wurzellos und prall gefüllt mit Aspekten der urbanen Gesellschaft. Hip-Hop-Beats vermischen sich in einzigartiger Form mit einer verträumten Zirkusmelodie, Gitarrenklänge erinnern an Jimi Hendrix, allerdings mit einer großen Prise Jazz und einem funkigen Bass. Zuletzt sorgen Leadgitarre und Lapsteel für den unverwechselbaren Kannibalisten-Sound, der ein wenig vom Orient, von Hamburg und von der Welt hat. Kulturhaus 73, 60 Min, 10 / 8 €

Konzept & Inszenierung Lars Hübner Drumcomputer Puri Sheraz Leadgitarre & Lapsteel Marko Winkler Keyboard & Synthesizer Johann Layer

Die aus Hamburg stammende Avantgarde-Gruppe Le triste Cannibaliste ist ein Zusammenschluss von fünf Künstlern aus unterschiedlichen Bands, die sich der Leidenschaft der Improvisation und der Sounds widmen. Dabei spielen sie über festgelegte und frei erfundene Themen. Die Tendenz vom Bizarren bis hin zum Träumerischen, das Funkige und das Rockige – dies sind die Elemente, die jeder in dieser Gruppe beisteuert. Dazu werden Sampler, Synthie, Gitarre, Bass, Drums, Keys, Vocals und audiovisuelle Effekte als Hilfsmittel benutzt.

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Di 3. + Mi 4. + Do 5. Nov 20 Uhr Kulturhaus 73 Premiere

The Wrestler and the Dancer yolanda gutiérrez & projects Performance

Der Europameister im Wrestling und Hamburger Jung Karsten Kretschmer und die Choreografin Yolanda Gutiérrez treffen sich im Ring und machen sich die mexikanische Art des Wrestlings zu eigen. Gemeinsam versuchen sie eine Annäherung vom Tanz und Wrestling herzustellen. Mit Elementen aus »lucha libre«, dem mexikanischen Wrestling, und dem deutschen Catchen zeigen sie auf, wo ihre Berührungspunkte liegen. Während der Performance wird der gleichnamige Film in kurzen Abschnitten eingeblendet, der das Geschehen spiegelt aber auch als eigenständige ästhetische Ebene fungiert.

Kulturhaus 73, 60 min, 10 / 8 €

Choreografie, Tanz & Filmregie Yolanda Gutiérrez Wrestling Karsten

Kretschmer Dramaturgische Mitarbeit Judith Schneiberg Moderation Michel Abdollahi Filmschnitt Andrew Tucker Die mexikanische, freischaffende Choreografin und Performance-Künstlerin Yolanda Gutiérrez erhielt ihre Ausbildung im Modernen Tanz an der Escuela

Nacional de Danza in Mexiko-City. Sie befasst sich seit einigen Jahren mit Aspekten der »lucha libre«. Der Hamburger »Mr. Natural Wonder« Karsten Kretschmer zählt bereits seit 13 Jahren zur Spitze des Catch Wrestlings in

Europa, was nicht zuletzt an seinen hervorragenden Ergebnissen im Ringen liegt. In seiner Karriere gewann er schon viermal den Titel des Europameisters und des Weltmeisters im Schwergewicht der FICAP France. www.yolanda-gutierrez.de Gefördert durch die Hamburgische Kulturstiftung.

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Premiere Hamburger Sprechwerk 20 Uhr Mi 4. + Fr 6. + So 8. Nov

Oh sorry, ich bin gerade in anderen Sphären! Hélène Harmat & Anja Beutler Tanztheater & Live-Fotografie

Blickwinkel-Trilogie Teil 1 Ein poetischer, interaktiver Dialog zwischen Tanz und Fotografie, bei dem die deutsch-französisch-russisch-südamerikanischen Künstler auf wunderbar skurrile Weise den Begriff von Fremdheit erforschen. Fremdsein beginnt mit der Beziehung zum Raum. Jeder Körper schafft um sich herum eine eigene »Sphäre«. Was, wenn diese die anderen stört? Orte besitzen ungeschriebene Regeln, die der Körper zu befolgen hat. Oder vielleicht doch nicht? Letztlich ist es der eigene Blick, der die Realität sortiert und uns entscheiden lässt, was fremd und was vertraut ist. Eine Fotografin bewegt sich während des Stückes frei über die Bühne und fängt subjektive Bilder ein, die live auf das Bühnenbild übertragen werden.

Hamburger Sprechwerk, 80 Min, 15 /11 €

Gesamtkonzept & Choreografie Hélène Harmat Fotokonzept & Fotografie Anja Beutler Tanz Michael Schnizler, Guadalupe Ramirez, Irina Vikulina Licht Stephan Mittmann Technik Holger Huckfeldt, Stephan Mittmann Hélène Harmat ist Schauspielerin, Regisseurin und Theaterwissenschaftlerin.

Sie näherte sich dem Medium Choreografie aus der Perspektive des Theaters an und entwickelte somit eine eigene Bühnensprache. Anja Beutler ist freie Fotografin und Grafikdesignerin. Neben eigenen Ausstellungen hat sie unter anderem Produktionen von Pina Bausch, John Neumeier, Sasha Waltz oder Cloud Gate Dance Theatre fotografiert.

www.ilonaharmat.net, www.anjabeutler.de

Gefördert durch das Institut français.

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Mi 4. Nov 20.30 Uhr Metropolis

Jobim Brasil Project Konzert & Videoperformance

Eine Hommage an das brasilianische Musikgenie Antonio Carlos Jobim. Obwohl der internationale Flughafen Rio de Janeiros seinen Namen trägt, ist vielen die Vielfalt des Komponisten und Musikers nicht bekannt, der die Musik zu zahlreichen Filmen und Fernsehproduktionen schrieb. Seine Lieder wurden von Größen wie Ella Fitzgerald und Elis Regina interpretiert. Unter den vielen musikalischen Partnerschaften war diejenige mit Vinícius de Moraes die fruchtbarste: Aus ihr gingen erfolgreiche Lieder wie »Garota de Ipanema« hervor, das zu den am meisten gespielten Werken der Welt gehört. Eine Dokumentation umschreibt das Leben Jobims in Wort und Bild. Das anschließende Konzert präsentiert ausgewählte Werke des Komponisten mit hervorragenden brasilianischen Musikern. Metropolis, 100 Min, 8 / 6 €

Konzeption DFKB-media Gesang Leila Panthel Flöte & Sax Dirk Frederik

Klawitter Brasil Gitarre Mo Jonas Pinheiro Piano Enno Dugnus Perkussion Cesar Fereira Cello Martin Benz Der Lübecker Musiker Dirk Frederik Klawitter Brasil studierte Popularmusik und gewann erste Preise bei »Jugend jazzt«. Er spielte in den LandesJugendJazzOrchestern von Hamburg und Schleswig-Holstein und gründete 2002 seine eigene Präsentationsplattform, die DFKB-Media. Zu seinen Projekten gehören u. a. die Gruppen Composers Orchester, Saxtetto Latino Quintett, John Stephens Jazz Orchestra (Big Band) und Funkattack (Pop & Soul). www.dfkb-media.com

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goldbekHaus 20.30 Uhr Do 5. Nov

A one-way voyage Piloto Beta Konzert & Videoperformance

Zwei Laptops, eine Stimme, eine Gitarre, eine Melodica und ein Keyboard ist alles, was diese Künstler im Koffer tragen. Ihre Herkunft ist unterschiedlich, die Stadt Hamburg ist ihr Treffpunkt. Mit ihren Rechnern untersuchen sie die Möglichkeiten, welche die Technologie ihnen zur Verfügung stellt, um neue Klänge zu erschaffen. Die Musikinstrumente und die Stimme Lorenas in Verbindung mit der Live-Videoprojektion, die aus Straßenaufnahmen Hamburgs sowie anderer Städte Europas entstanden ist, verschmelzen Vorstellungen über ihre Heimatstädte. Als Resultat ergeben sich eigene Klänge und Bilder, die beschreiben, was die Künstler geworden sind: eine Mischung zwischen dem Norden und dem Süden der Weltkugel.

goldbekHaus (Bühne zum Hof), 90 Min, 12 /10 €

E-Gitarre & Computer Sergio Vasquez Keyboard & Computer Santiago

Gus Gesang Lorena Mazuera Videoprojektion Dario Quiñones Der Mexikaner Santiago Gus studiert Kunst und zeitbezogene Medien an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Sergio Vasquez kommt aus Kolumbien und studiert zusammen mit Dario Quiñones multimediale Komposition an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Die Kolumbianerin Lorena Mazuera studiert Blockflöte an der HfMT. Zusammen haben sie 2008 in Hamburg das Piloto Beta gegründet und unterschiedliche Auftritte in Europa absolviert.

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Fr 6. Nov 19.30 Uhr A.G.D.A.Z.

Privilegierte Partnerschaften Olapk’lar Kabarett, Musik & türkisches Schattentheater

Deutsch-türkische Beziehungen im Europatest: Der Alltag einer bikulturellen Ehe unter den Bedingungen von Einwanderungspolitik und Kulturschock. Es geht um Grammatik, Ausweis oder Ausweisung, Kopfmenschen und Lebenskünstler, Börsen und Basare, Frauenbild und Männerehre. Die Künstler, ein deutsch-türkisches Ehepaar, erleben all diese Dinge täglich am eigenen Leib. Der Ernst der Lage ist unübersehbar, die Komik entwaffnend. Ein musikalisch-literarisches Programm, welches das Publikum mitnimmt auf eine Reise durch deutsche und türkische Gemütslandschaften. Eine facettenreiche Begegnung der Kulturen, in der sich jeder Zuschauer auf vergnügliche Art wiedererkennen kann. Das traditionelle türkische Schattentheater Karagöz, seit osmanischen Zeiten hintergründige Komödie mit subversiven Zügen, wird von ihnen mit Originalfiguren wiederbelebt. A.G.D.A.Z. (Steilshoop), 90 Min, 4,50 €

Konzept & Schauspiel Susanne Hartmann Olpak Musik Hüseyin Olpak Susanne Hartmann Olpak lebt als freiberufliche Autorin und Übersetzerin

in Hamburg. Sie erhielt mehrere Literaturpreise, lehrt Deutsch als Fremdsprache und ist an interdisziplinären Kunstprojekten beteiligt. Der türkische Musiker Hüseyin Olpak gehört zum Spektrum der westlich orientierten, linksliberalen Liedermacher-Szene. Er tritt regelmäßig mit Solo-Programmen auf und erteilt Jugendlichen Gitarrenunterricht. Als Team sind sie Olpak’lar.

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Premiere goldbekHaus 20 Uhr Fr 6. Nov

Stadtklang 5 Alfred Schnittke Akademie Musikperformance

Wie ist das Lebensgefühl in einem bunt gemischten Stadtteil wie zum Beispiel Altona? Studierende und Dozenten der Alfred Schnittke Akademie wagen eine Antwort und verbinden in ihrer szenischen Darbietung freie Theaterimprovisationen mit den unterschiedlichsten Musikstilen. Durch das künstlerische Porträtieren ihres Lebensumkreises bilden sie ihre persönlichen Zugänge zum eigenen Quartier ab. Die Sänger und Instrumentalisten aus England, Russland, der Ukraine, Georgien, Bulgarien und Deutschland treffen aus diesem buntgemischten Kontext heraus unerwartete Aussagen. goldbekHaus (Halle), 70 Min, 12 /10 €

Produktion Holger Lampson Regie Jörg Andrees Gesang Vika Mun, Lene

Strindberg, Theresa Schram, Alina Semjonova, Almut Orthaus, Olga Machnjova, Alina Leonova Posaune Heinz-Erich Gödecke Kontrabass John Hughes Perkussion Björn Lücker Klavier Alan Newcombe. Holger Lampson ist Leiter des privaten Musikkonservatoriums Alfred Schnittke Akademie in Hamburg-Altona. Er betätigt sich dort auch als Sänger und

Gesangspädagoge und führt die Gesangsklasse am Institut. Der Berliner Jörg Andrees studierte Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Babels-

berg. Er absolvierte eine Schauspielausbildung am Michael Tschechow Studio in New York.

www.schnittke-akademie.de

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Fr 6. Nov 20 Uhr Bühne im Bürgerhaus (BiB)

Gitarren & Flöten Kukoc, ˘ Jacobsen & Hübner Konzert

Einen aufregenden Stilmix aus Jazz, Pop, Minimal sowie Folklore aus Indien und Osteuropa präsentiert die Gruppe in verschiedenen Duobesetzungen und erstmalig als Trio. Es werden Ausschnitte der CD- Projekte »Jovka« und »new music for 2 guitars« mit Titeln von

Tilman Hübner, Francis Kleynjans, Sebastian Sprenger und Miroslav Tadic erklingen. Das Trio bringt neu Arrangiertes von Tilman Hübner und den Minimal-Hit »Altus« von Vladimir Tocic zu Gehör. Es erwartet Sie ein musikalisch spannender und schöner Abend , an dem der Musical-Spezialist, Flötist und Multiinstrumentalist Axel Jacobsen, die kroatische Gitarristin Tatjana Kukoc˘ und der Komponist und Gitarrist Tilman Hübner aufeinandertreffen.

BiB, 90 Min, 10 / 8 €

Altquerflöte & Bass-Saxofon Axel Jacobsen Gitarre Tatjana Kukoc˘ Konzert-, E- & Bassgitarre Tilman Hübner

Nach vielen Auftritten in Europa und Nordamerika arbeitet Tatjana Kukoc˘ heute als Dozentin an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg, konzertiert solistisch und in verschiedenen Kammerbesetzungen. Axel Jacobsen tourte mit dem »Elbenquintett« und anderen Ensembles durch Europa, Amerika und China und ist zurzeit Soloflötist im Theater Neue Flora in Hamburg. Der Gitarrist Tilman Hübner ist als Lehrer, Ensemble- und Stadtbereichsleiter an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg und als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg tätig. Konzertreisen führen ihn durch ganz Europa. Die drei Musiker haben bereits mehrere CDs produziert.

www.tilmanhuebner.de

Fotograf: Uwe Martin

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Premiere MUT II 20 Uhr Fr 6. Nov

Sambax – Samba meets M’Balax Djongoma Tanzperformance

Die Überwindung von Abwertung und Intoleranz durch die gegenseitige Annährung ist das Thema dieses Projekts, bei dem westafrikanische Rhythmen, insbesondere der senegalesische Poptanz M’Balax, auf Sambaklänge treffen. Zwei Tanzgruppen mit den beiden unterschiedlichen Tanzrichtungen begegnen sich und machen sich lustig über die jeweils andere Gruppe. Nach anfänglichen Rivalitäten nähern sich die Tänzer an und kreieren am Ende aus ihren beiden Rhythmen gemeinsam ein Tanzstück. Eine Konkurrenz um den »echten«, den »richtigen« Tanz, bei der es am Ende nur Gewinner gibt – inklusive des Publikums, das die Entstehung einer völlig neuen Tanzrichtung live miterlebt: Sambax. MUT II, 45 Min, 10 / 8 €

Konzept Marion Nathe-M'Baye Tanz & Schauspiel Angela Lünow, Anna

Christiansen, Bianca Ziegan, Ute Heidemann, Daniela Büttner, Erika Niehoff, Maren Daly-Düvel, Marion Nathe-M'Baye, Olga Becker, Sylke Lemmermann Marion Nathe-M'Baye war Mitglied der Tanzgruppen Djante bi, Ibro Kona-

te und Gasttänzerin bei der Trommelgruppe handtohand. Sie gründete 2001 ihr eigenes Tanzensemble Djongoma, für das sie Tänze choreografiert. Sie erlernte westafrikanische Tänze in Senegal, Gambia und Mali bei dortigen Tanzlehrern und gibt seit 1997 Kurse in westafrikanischen Tänzen mit besonderem Schwerpunkt auf M'Balax.

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Fr 6. Nov 20 Uhr Instituto Cervantes Premiere

Doppelt genäht … S.T.I.L. e.V. Lesung & Musik

In der Änderungsschneiderei Los Milagros in Buenos Aires geht es turbulent zu. Tante Milagros, ihre von Liebeskummer geplagte Nichte Maria und die neue Kundin Analia Moran geraten im Reich der Stoffe, Garne und Schnittmuster aneinander, als ein Hochzeitskleid geändert werden muss. Die Freude an der deutschen Sprache beflügelt die Autorin, die Deutsch in Buenos Aires schon im Kindergarten lernte und seitdem von dieser Sprache nicht lassen kann. Ihren Roman hat sie mit Anklängen an die argentinische Telenovela, aber auch mit Wortspielen und versteckten literarischen Zitaten ausgeschmückt. Es lesen sowohl die Autorin als auch ein Schauspieler, denn »doppelt genäht hält besser«.

Instituto Cervantes (Chilehaus Eingang B), 100 Min, 8 / 5 €

Lesung Maria Cecilia Barbetta, Stephan Benson Musik Moxi Beidenegl, Igna-

cio Mendez Moderation Erika Werner Maria Cecilia Barbetta, geboren 1972 in Buenos Aires, lebt in Berlin. Für ih-

ren ersten Roman »Änderungsschneiderei Los Milagros«, den sie auf Deutsch schrieb und 2008 bei S. Fischer veröffentlichte, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Aspekte-Literaturpreis 2008 und dem Adelbert-vonChamisso-Förderpreis 2009. Stephan Benson, Schauspieler, arbeitet für Theater, Film, Fernsehen und als Sprecher für Hörbücher sowie Literaturveranstaltungen. Moxi Beidenegl, geboren in Buenos Aires, ist Musikerin und Komponistin und lebt in Hamburg. Ignacio Mendez, geboren in Madrid und aufgewachsen in Buenos Aires, ist Musiker und Komponist und lebt in Hamburg. Erika Werner organisiert für S.T.I.L. e.V. das Programm. 32

www.stil-ev.de


Wiederaufnahme Schule Altonaer Straße 16 Uhr Sa 7. Nov

Sottosopra

(Drunter und drüber)

TeatroLibero Kids Ensemble Komödie für die ganze Familie

Sprachen auf Knopfdruck beherrschen! Das hätte ein lernfauler Botschafter zu gerne. Ein netter, verrückter Professor baut ihm eine Universalübersetzungsmaschine für seine Empfänge mit Gästen aus aller Welt. Aber es kommt alles anders als erwartet und das Geschehen geht »drunter und drüber«. Eine von Kindern für Menschen ab sechs Jahren gespielte rasante Komödie über Sprachen und Kulturen und die Mühe, die es manchmal macht, einander zu verstehen. Ein Highlight für alle, die absurdes Theater lieben, Erfinderwünsche kennen und herzlich lachen möchten. Das Stück hatte im letzten Jahr bei eigenarten Premiere – damals allerdings gespielt von erwachsenen Schauspielern. Schule Altonaer Straße (Aula), 60 Min, 8 / 5 / 3 €

Regie Marina Siena, Björn Gülsdorff Tanz Marina Siena, Elke Nieschulz Maschine Marcello Campione Organisation Eleonora Cucina Kids Alessandro,

Giorgia & Riccardo Campione, Philip Schmitz-Elsen, Iorana Fey, Hannah & Konstantin Herf, Therese Meyer, Vito & Paula Richter, Joana Rüschoff, Vladimir Steer Das TeatroLibero Kids Ensemble wurde Anfang 2009 als Pilotprojekt von TeatroLibero e.V. gestartet: Kinder mit interkulturellem Hintergrund wurden von professionellen Theatermachern an Schauspielerei, Tanz und Musik herangeführt und so gezielt auf ein Stück vorbereitet. Marina Siena ist Autorin, Regisseurin und Choreografin und hat in Hamburg bereits mehrere interkulturelle Projekte realisiert. Björn Gülsdorff ist Autor, Regisseur und Schauspieler beim TeatroLibero. Elke Nieschulz ist Tanzpädagogin und Choreografin.

www.teatrolibero.de

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Sa 7. Nov 18 Uhr Kulturladen St. Georg Vernissage

Sick Subia Marily Stroux & Regina Melchau Ausstellung

»Schnelle Nadel« lautet aus dem Romanes übersetzt der Name dieser Fotosaustellung. Die Bilder entstanden im Rahmen des ersten Gipsyfestivals in Wilhelmsburg im Jahre 2008. Sie gewähren Einblicke in das Leben der Familie Weiss, die schon über mehrere Generationen in der Sintisiedlung in Georgswerder leben. Im Mittelpunkt steht das Näherinnenprojekt der Sintifrauen. Beim Betrachten der Ausstellung ist es, als käme man mit den Frauen ins Gespräch. Dies ist bei der Vernissage möglich, denn die Näherinnnen werden anwesend sein und außerdem ihre Produkte anbieten. Kulturladen St. Georg. Eintritt frei. Die Ausstellung ist bis zum 23. Dezember geöffnet. Die genauen Öffnungszeiten finden Sie unter: www.kulturladen.com

Die griechische Fotojournalistin Marily Stroux lebt seit über 30 Jahren in Hamburg und veröffentlichte Artikel in namhaften deutschen Periodika wie auch in der »New York Times«. Sie arbeitet seit vielen Jahren an Fotoprojekten zur Migrations- und Flüchtlingsthematik. Regina Melchau ist Sinti, lebt in Hamburg-Georgswerder und wurde durch dieses Fotoprojekt von Marily Stroux inspiriert, selbst eine Kamera in die Hand zu nehmen.

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Kulturladen St. Georg 20.30 Uhr Sa 7. Nov

Swing 48 Konzert

Trotz der modernen Einflüsse bleibt das Quartett seinen Wurzeln treu. Denn der Name verpflichtet. So erinnert doch Swing 48 an die »Jazz in Paris«-Platte von Django Reinhardt, und die junge Band hält, was der Name verspricht: Anregende Einsichten in eine legendäre Musik-Tradition werden gemischt mit dem eigenen Stil der vier Mitglieder dieser bekannten Musikerfamilie – Sinti-Jazz vom Feinsten.

Kulturladen St. Georg, 90 Min, 9 / 7 €

Solo Gitarre Giovanni Weiß Sax Kako Weiß Rhythmische Gitarre Robert

Weiß Bass Jeffrey Weiß Die vier Musiker entstammen der bekannten Weiß-Familie, von denen viele in Hamburg-Wilhelmsburg leben. Die Gruppenmitglieder sind offen für innovative Einflüsse, die sie mit ihrer traditionellen Art des Spielens verbinden.

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Sa 7. Nov 20.30 Uhr goldbekHaus

Nouvelles Chansons ... für Feinschmecker Nathalie & Natalie Konzert

Mit Witz und Temperament begegnen sich eine Russin und eine Französin auf der Bühne und erfinden das Genre Chanson neu. Nathalie und Natalie unterhalten uns sinnlich und tiefsinnig, musikalisch und poetisch, auf Deutsch und »à la française«. Mit diesem Programm entwickelt das Duo zunehmend seinen eigenen musikalischen Stil. Im Rahmen ihres Programms »Nouvelles Chansons« und in Begleitung von Guido Jäger am Kontrabass und Martin Engelbach am Schlagzeug verbinden sie Esprit und Groove mit eigenen Texten und Kompositionen, wobei Textausschnitte von Roland Barthes als roter Faden des Abends dienen. Die Zuschauer erleben ein zeitgenössisches Repertoire mit einer guten Prise klassischer Chansons.

goldbekHaus (Bühne zum Hof), 120 Min, 14 /12 €

Gesang Nathalie Mouillot Akkordeon & Klavier Natalie Böttcher Kontrabass Guido Jäger Schlagzeug Martin Engelbach Nathalie Mouillot, in Paris als Tänzerin und Sängerin ausgebildet, bewegt

uns mit ihrer Hingabe und Intensität. Natalie Böttcher, temperamentvolle Virtuosin auf vielen Bühnen und Gewinnerin internationaler Musikwettbewerbe, ausgebildet an der Mussorgsky-Musikhochschule in Moskau, begleitet sie mit dem Akkordeon und am Klavier.

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www.nathalieundnatalie.de


Werkstatt 3 20.30 Uhr Sa 7. Nov

Percussion in Concert World Drum Trio Konzert

Eine einzigartige Mixtur von Klängen aus Indien, Afrika und Südamerika, bei denen unterschiedliche Musikstile und Instrumente aufeinandertreffen. So kann man eine Djembé im indischen Stil hören, eine Conga, die einen westafrikanischen Rhythmus intoniert oder Tablas, die lateinamerikanische Grooves übernehmen. Die verschiedenen Trommeln bewahren stets ihren eigenen Klang und ihre eigene Spielart, verschmelzen aber miteinander zu innovativen Modulationen. Trance-ähnliche Klänge und erdige Hip-Hop-Grooves wechseln mit komplexen Rhythmen und erzählen dem Zuhörer neue Geschichten. Im Programm stehen ausschließlich Eigenkompositionen. Werkstatt 3, 100 Min, 12 /10 €

Conga, Cajon, Perkussion Yogi Jockusch Tabla, Gatham, Dolak, Gesang

Swapan Bhattacharya Djembé, Bongo, Cajon, Talking Drum Oliver Sägebrecht Yogi Jokusch ist als Perkussionist beim Musical »Tarzan« in Hamburg tätig.

Er ist Mitglied bei der Ulrich Kodjo Wendt Band und hat bei vielen CD-Aufnahmen als Studiomusiker mitgewirkt. Der in Kalkutta geborene Swapan Bhattacharya stammt aus einer Musikerfamilie und hat mehrere Preise für

sein hervorragendes Tabla-Spiel gewonnen. In Europa ist er ein gefragter Musiker für klassische indische Musik und moderne Produktionen. Oliver Sägebrecht lernte in Afrika die Grooves der Djembé kennen und ist Dozent an

der Hamburger Djembé-Trommel-Schule.

www.world-drum-trio.de

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So 8. Nov 17 Uhr Bürgerhaus Wilhelmsburg

Das Fundbüro – auf der Suche nach ... Tanzbrücke Hamburg e.V. Tanzinszenierung

Ein rasanter Wandel findet in unserer Gesellschaft statt. Alles soll schneller, besser und effizienter werden. Die materiellen Werte werden oft in den Mittelpunkt gestellt. Falls einige der alltäglichen Dinge abhanden kommen, kann ein Ersatz schnell gefunden werden. Die nicht unmittelbar spürbaren Werte, die dafür aufgegeben wurden, drohen für immer verloren zu gehen und können danach in keinem Fundbüro abgeholt werden. Mit Musik und Tanz, Gesang und Schauspiel wollen die mehr als 50 Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Ensembles die Zuschauer aufrütteln und zum Nachdenken anregen. Eine humor- und anspruchsvolle Darstellung für das Publikum ab 10 Jahren.

Bürgerhaus Wilhelmsburg, 70 Min, 8 / 5 / 3 €

Idee, Einstudierung, Choreografie Natalia Dergatcheva Textbearbeitung

Beate Zeller, Natalia Dergatcheva Musikbearbeitung Joachim Kamps Mitwirkende 50 Kinder & Jugendliche des Ensembles Tanzbrücke Hamburg e.V.

Die Projektleiterin Natalia Dergatcheva, Tanzpädagogin, Erziehungs- und Sportwissenschaftlerin, kommt aus St. Petersburg und hat mehrere Jahre internationale Bildungs- und Kulturprojekte geleitet. Sie gründete 1997 das Tanzensemble Tanzbrücke Hamburg (ca. 60 Kinder, Jugendliche und Erwachsene), das in seinem Repertoire aktuelle Themen widerspiegelt und am kulturellen Leben der Hansestadt aktiv teilnimmt. Mit seinen bereits 200 Auftritten belegte die Tanzgruppe 2008 den ersten Platz beim dritten Landeswettbewerb »Jugend tanzt« in der Kategorie »Modern und Tanztheater«. www.tanz-bruecke.de

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Café SternChance 20.30 Uhr So 8. Nov

SIDA / AIDS – La Vie En Rose? Angelina Akpovo & Yakawumbu Tanztheater

Zwei Geschichten werden parallel erzählt: Die Ausbreitung von Aids in einem Dorf in Afrika und die Situation in einer modernen Großstadt. In Hamburg leben circa 20.000 Menschen mit afrikanischem Migrationshintergrund. Die gesundheitliche Aufklärung scheitert oft an Sprachbarrieren und Mentalitätsunterschieden. Das ist Grund genug, ein Theaterstück zu entwickeln, das sich mit einer der verheerendsten Krankheiten für Afrikanerinnen und Afrikaner auseinandersetzt und für Aufklärung sorgen will. Die Truppe möchte aber kein Leidensstück spielen. Die afrikanischen und europäischen Künstler wollen unterhalten und über Aids (französisch: SIDA) reden.

Café SternChance, 90 Min, 10 / 8 €

Konzept & Leitung Angelina Akpovo Musik & Schauspiel Latifa Aakach,

Adwoa Asiako, Sekeyre Kröger, Marie Aline Berisson, Marie-Louise Fofana, Gerhard Heiland, Emanuel Kar, Esther-Marie Stoffers, Mohamed Sylla, Koffi Vianou, Koami Vignon, Komlan Vignon Angelina Akpovo stammt aus Benin und wuchs in ihrer Heimat in der Tra-

dition der Fon-Kultur auf. 1980 kam sie nach Deutschland. Mittlerweile ist sie eine namhafte Interpretin westafrikanischer Frauentänze. Mit ihren Musikgruppen trat sie auf zahlreichen Bühnen Europas auf.

www.tanzquelle.de

Im Anschluss an diese Veranstaltung findet unser Abschlussfest statt, zu dem wir Sie herzlich einladen (siehe S. 7).

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Programmübersicht Do 29. Okt Fr 30. Okt

20 Uhr Eröffnung Fest | S. 7 19.30 Uhr Neue Erde E. Ladrón de Guevara & Birgit S. Scholz Ausstellungseröffnung & Tanzperformance | S. 8 20.30 Uhr Sol Naciente Salsa Bigband Konzert | S. 9

Sa 31. Okt

20 Uhr Drei Stück Solo Tossi, Steinecke-Soto & Miethke Tanzperformance | S. 10 20 Uhr Immer noch träume ich von Deutschland Bruni Prasske & Nguyen Phong Dien Lesung | S. 11 20 Uhr Bach Tunes and free Tango Flutterband Trio Konzert | S.12 20 Uhr Shahla Khosravi & Ensemble Konzert | S. 13 20.30 Uhr Logobi 01 Gintersdorfer / Klaßen Tanzperformance | S. 14

So

1. Nov

13 Uhr In Veränderung Interkulturelle Filmreihe | S. 15 15 Uhr Lebenswelten in Farbe und Form E. & V. Romanov v. Balsamoff / M. Khoshbakht Ausstellungseröffnung | S. 16 16 Uhr Jenfeld gezappt jenkitos Kindertheater | S. 17 18 Uhr Begräbnis der Sardine Isabel Navarro & Massoud Godemann Poetry Jazz | S. 18 19 Uhr Odissi meets Cello Gudrun Märtins Tanzperformance | S. 19 20 Uhr Spannende Harmonien aus aller Welt Weltmusik Chor Hamburg Konzert | S. 20 20 Uhr TSCHIUU Donghee Nam & Ignacio Fernández Bollo Konzert | S. 21

Mo 2. Nov

20 Uhr Open Letter Massoud Godemann Trio Konzert | S. 22 20.30 Uhr Le triste Cannibaliste Konzert | S. 23

Di

3. Nov

20 Uhr The Wrestler and the Dancer yolanda gutiérrez & projects Performance | S. 24

Mi

4. Nov

20 Uhr Oh Sorry, ich bin gerade in anderen Sphären! Hélène Harmat & Anja Beutler Tanzperformance | S. 25 20 Uhr The Wrestler and the Dancer yolanda gutiérrez & projects Performance | S. 24 20.30 Uhr Jobim Brasil Project Konzert | S.26

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Do 5. Nov

20 Uhr The Wrestler and the Dancer yolanda gutiérrez & projects Performance | S. 24 20.30 Uhr A one-way voyage Piloto Beta Konzert | S. 27

Fr

6. Nov 19.30 Uhr Privilegierte Partnerschaften Olpak'lar Kabarett, Musik & türkisches Schattentheater | S. 28 20 Uhr Stadtklang 5 Alfred Schnittke Akademie Musikperformance | S. 29 20 Uhr Gitarren & Flöten Kukoc, ˘ Jacobsen & Hübner Konzert | S. 30 20 Uhr Sambax – Samba meets M'Balax Djongoma Tanzperformance | S. 31 20 Uhr Doppelt genäht ... S.T. I. L. e.V. Lesung | S. 32 20 Uhr Oh Sorry, ich bin gerade in anderen Sphären! Hélène Harmat & Anja Beutler Tanzperformance | S. 25

Sa

7. Nov

16 Uhr Sottosopra (Drunter und drüber) TeatroLibero Kids Ensemble Kindertheater | S. 33 18 Uhr Sick Subia Marily Stroux & Regine Melchau Ausstellungseröffnung | S. 34 20.30 Uhr Swing 48 Konzert | S. 35 20.30 Uhr Nouvelles Chansons Nathalie & Natalie Konzert | S. 36 20.30 Uhr Percussion in Concert World Drum Trio Konzert | S. 37

So

8. Nov

17 Uhr Das Fundbüro – auf der Suche nach ... Tanzbrücke Hamburg e.V. Tanzperformance | S.38 20 Uhr Oh Sorry, ich bin gerade in anderen Sphären! Hélène Harmat & Anja Beutler Tanzperformance | S. 25 20.30 Uhr SIDA / AIDS – La Vie En Rose? Angelina Akpovo & Yakawumbu Theater | S. 39 22.30 Uhr Abschluss Fest | S. 7

Ausstellungen

Neue Erde Fr 30. Okt – Do 31. Dez | S. 8 Lebenswelten in Farbe und Form So 1. Nov – So 15. Nov | S. 16 Sick Subia Sa 7. Nov – Mi 23. Dez | S. 34 41


Preise, Karten und Impressum Die Preise entnehmen Sie bitte den Programmseiten!

Die Eintrittspreise und Konditionen richten sich nach den Regelungen unserer Kooperationspartner und unseren AGB, die bei peeng e.V., Winklers Platz 8, 22767 Hamburg, angefordert werden können. Ermäßigte Preise gelten nur bei den üblichen Nachweisen. Dieser Nachweis muss beim Einlass und während der Veranstaltung mit sich geführt werden. Reservierungen unter 040 - 43 28 07 67, über die jeweilige Programmseite unser-

er Homepage unter www.festival-eigenarten.de oder bei den Veranstaltungsorten (vgl. S. 4). Reservierte Karten müssen 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn abgeholt werden. Die Abendkasse öffnet in der Regel eine dreiviertel Stunde vor Vorstellungsbeginn. Karten-Vorverkauf in den Kartenhäusern Gertigstraße und Schanzenstraße, un-

ter www.kartenhaus.de und an diversen Theaterkassen und Reisebüros sowie zumeist bei unseren Kooperationspartnern für die dort stattfindenden Veranstaltungen. Die Liste der Veranstaltungsorte und deren Anschrift mit den entsprechenden Telefonnummern für Reservierungen finden Sie auf S. 4. Aktuelle Informationen erhalten sie auch bei unserer Infoline 040 - 43 28 07 67

Veranstalter peeng e.V. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Susanne Römer Programm Judy Engelhard, Julie Salviac Koordination Kai Peters Technik Jürgen Krenz Gestaltung grafik:sommer 040 - 98 23 5135 Druck Zenner Druck, Hamburg (Auflage 40.000) Internet Martin Geßner Redaktion Cecília Amado, Kai Peters, Valentina Seidel, Dirk Langenfeldt ViSdP Kai Peters c/o peeng e.V., Winklers Platz 8, 22767 Hamburg. Einen besonderen Dank an Kirsten Netzow und Barbara Langholf

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Danke! Wir danken allen, die das Festival unterstützen – besonders den ehrenamtlichen HelferInnen, die uns zur Seite stehen, sowie der Jury! Förderer Behörde für Kultur, Sport und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg (Referat für interkulturelle und integrative Projekte), Aktion Selbstbesteuerung (ASB), Kirchlicher Entwicklungsdienst (KED), Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE), Stiftung Umverteilen. Kooperationspartner Wir danken unseren Partnern, bei denen die Veranstaltungen des Festivals stattfinden. Medienpartner Szene Hamburg, hamburg:pur 43


ÂťDas Interessante liegt im ZwischenÂŤ (Yoko Tawada)

... zwischen den Worten, zwischen den Menschen, zwischen den Kulturen.

Aktuelle Infos und Karten: www.festival-eigenarten.de Infoline 040 - 43 28 07 67


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