LOOP 1 2025

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RENAULT GROUP: PIONIER DER KREISLAUFWIRTSCHAFT FÜR EINE

KLIMANEUTRALE ZUKUNFT

Renault Group geht als Vorreiter voran: Mit Innovationen wie dem Renault Emblème und der Gründung von „The Future is NEUTRAL“ treibt der französische Konzern die Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft konsequent voran.

Die Renault Group steht an der Spitze einer Mobilitätsrevolution, die weit über den Elektroantrieb hinausgeht. Das Ziel: vollständige CO₂-Neutralität bis 2040 in Europa und 2050 weltweit. Mit der Tochtergesellschaft „The Future is NEUTRAL“ setzt der Konzern als erster Automobilhersteller ein ganzheitliches Kreislaufwirtschaftsmodell um, das den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs umfasst – von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling. Damit wird Abfall zur Ressource und jede Innovation trägt zum Schutz unseres Planeten bei. Mit „The Future is NEUTRAL“ setzt die Renault Group einen neuen Standard in der Branche.

Ein Paradebeispiel für diese konsequente Nachhaltigkeitsstrategie ist das Renault Emblème Konzeptfahrzeug. Es zeigt eindrucksvoll, wie umfassend Dekarbonisierung bereits heute möglich ist: Mit 90 % weniger CO₂Emissionen über den gesamten Lebenszyklus

gegenüber einem herkömmlichen Verbrenner – von 50 auf nur 5 Tonnen CO₂e* – markiert es einen neuen Meilenstein.

Das Geheimnis dieses Erfolgs? Ein konsequenter Ökodesign-Ansatz: Der Renault Emblème besteht zu mindestens 50 % aus recycelten Materialien und ist zu über 90 % wiederverwertbar. In den CO₂-armen Werken von Renault, insbesondere im ElectriCity-Cluster in Nordfrankreich, fertigt der Hersteller Elektromotoren und Batterien zunehmend lokal und emissionsarm.

„Made in Europe“ steht bei Renault nicht nur für Qualität und Innovation, sondern auch für ein klares Bekenntnis zu einer zirkulären, CO₂armen Automobilindustrie der Zukunft. Mit dem neuen Renault 5 setzt die Renault Group jetzt schon ein starkes Zeichen für europäische Industriekompetenz und Nachhaltigkeit. Das vollelektrische Modell wird in Frankreich produziert – im hochmodernen Werk Douai, Teil des ElectriCity-Clusters. 75 % der Zulieferer befinden sich im Umkreis von 300 Kilometern. Das reduziert Transportemissionen deutlich, stärkt die lokale Wirtschaft und verkürzt Lieferketten nachhaltig. Hier entstehen Elektromobilität und Kreislaufwirtschaft Seite an Seite für Fahrzeuge, die mit Verantwortung für Mensch und Umwelt gebaut werden.

Renault beweist: Fortschritt und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus. Mit Innovation, Verantwortung und Leidenschaft für den Wandel gestaltet die Renault Group schon heute die Kreislaufwirtschaft von morgen. Ob mit wegweisenden Konzepten wie dem Renault Emblème, der Gründung des Tochterunternehmens „The Future is NEUTRAL“ oder der lokalen Produktion in Europa wie am Beispiel R5: Renault zeigt, dass nachhaltige Mobilität nicht Zukunftsvision bleibt, sondern Wirklichkeit wird. Für eine Welt, in der Fortschritt nicht auf Kosten der Natur geht, sondern sie schützt – und in der Mobilität ein Versprechen für kommende Generationen bleibt.

*CO₂e = CO₂-Äquivalente sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase.

IMPRESSUM

Chefredaktion

Ulrike Moser-Wegscheider Grafik

Anika Reissner

Bildbearbeitung

Reinhard Lang Fotos gettyimages/ultramarinfoto (S. 1); Olivares (S. 6); Lukas Leonte (S. 6); Resislowfashion (S. 7); wedresscollective (S. 7); 2024 Morphing Matter Lab | UC Berkeley (S. 8); Swimsol GmbH (S. 9); Zhejiang Universität (S. 10); Reinhard Lang (S. 12-15); Daniel Willinger (S. 16); Silke Zander (S. 5, 20); packshotfactory (S. 21); Doppler (S. 21); Ecopots (S. 21); Krukow (S. 23); Aleksandar Peric (S. 26); shutterstock.com: Terelyuk (S. 7), IQ art_Design/Graphic Studio15 (S. 17), Nittaya's/New Africa/Ivan Chistyakov/azrul azwar (S. 24) Lektorat

Iris Erber Redaktionsanschrift

Egger & Lerch Corporate Publishing, velcom GmbH, Vordere Zollamtsstraße 13, 1030 Wien, T +43 1 524 89 00, www.egger-lerch.at Anzeigen- und Promotionskontakt velcom GmbH, Liza Temme, T +43 664 88382325, Liza.temme@velcom.at Druck

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Florian Magistris Offenlegung gemäß § 25 Abs. 2 und 3 Mediengesetz www.egger-lerch.at/impressum

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER!

Der Frühling steht in voller Blüte und das eine oder andere lange Wochenende vor der Tür. Wie lassen sich diese Tage schöner verbringen als bei einer Landpartie, etwa ins Mariazellerland? Dort wartet mit dem Steirereck am Pogusch eines der besten Restaurants des Landes. Aber wussten Sie, dass es auch zu den nachhaltigsten gehört? Warum Birgit und Heinz Reitbauer seit Jahrzehnten konsequent auf Kreislaufwirtschaft setzen und wie sie das Prinzip auch ihren Gästen näherbringen, darüber hat Eva Baumgardinger mit dem Gastronomenpaar gesprochen.

Ganz subtil fördert Sille Krukow als Expertin für Behavioral Design nachhaltigere Verhaltensweisen. Im Interview verrät sie, welche großen Auswirkungen auch schon kleine Anstöße haben können.

Wenn Sie die lauen Frühlingstage lieber am Balkon oder im Garten verbringen, haben wir ein paar Gadgets für Sie ausgewählt, mit denen das grüne Paradies noch ein bisschen nachhaltiger wird – etwa einen Outdoor-Loungechair aus alten Fischernetzen. Darin lässt sich die Lektüre von LOOP mit gutem Gewissen besonders genießen.

Viel Vergnügen dabei wünscht Ihnen

Ulrike Moser-Wegscheider

Seite 6 kurz

UND BÜNDIG

Von Kunst bis Kulinarik –die spannendsten Meldungen zur Kreislaufwirtschaft.

Seite 8

Unter der Loope

Roboter als Weltretter, Photovoltaik für Inselstaaten und ein Panzer-Pulli.

Seite 12

„Dieser Ort ist nie fertig“

Das Spitzengastronomenpaar Birgit und Heinz Reitbauer setzt auf Kreislaufwirtschaft.

Seite 16 KI revolutioniert die Abfallwirtschaft

Effizientere Entsorgung, besseres Rezyklat –KI krempelt eine Branche um.

Seite 20 ES GRÜNT so grün!

Alles für den Garten.

Seite 22 Interview

Sille Krukow über Green Nudging.

Seite 25 Nachhaltig studieren

Ein Überblick über Studien mit Zukunft.

Seite 26 Kommentar

„Was macht Unternehmen zu Nachhaltigkeits-Heroes?“

Das weiß Experte Vladimir Preveden.

FLASCHENPOST

Reparierte Kleidung wird zum Unikat, Plastikverschlüsse zur Kunst und Dienstkleidung wiederverwertet.

Rund zwei Millionen Plastikflaschenverschlüsse sammelt der venezolanische Künstler Oscar Olivares und fertigt daraus aufwendige, farbenfrohe Wandbilder. Im Gegensatz zu PETFlaschen lassen sich die Verschlüsse nur schwer recyceln und landen meist im Abfall. Mit seinen Werken will Olivares dafür sensibilisieren, dass sich selbst aus Wegwerfprodukten noch Schönes schaffen lässt. So wie sein 90 Meter langes und 3,6 Meter hohes Mural de Guatire, das aus 400.000 Verschlüssen besteht.

kurzUND BÜNDIG

2nd Life

Ein „Zweites Leben für die 1er-Panier“ wird es dank einer Initiative von Austrian Airlines, CAT, ÖBB, Post, Salesianer geben. Dafür sammeln die Unternehmen gebrauchte Dienstkleidung, der nach einem Recyclingprozess in spezialisierten Anlagen in Deutschland und Portugal neues Leben eingehaucht werden soll. Dank mechanischer Faserrückgewinnung wird daraus Garn oder Füllmaterial hergestellt. Auf diese Weise sollen jährlich rund 50 Tonnen Textilmüll vermieden werden.

PRIMA FÜRS KLIMA

Städte dank begrünter Fassaden kühlen, klimaresiliente Grünräume planen und anlegen und Biodiversität fördern – all das und noch vieles mehr lernen Jugendliche im neuen Lehrberuf Klimagärtner:in. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit, Wassermanagement und dem Umgang mit extremen Wetterbedingungen. Wer also eine Lehre mit Zukunft sucht, ist hier genau richtig. www.zukunftgestalten.wien/

MUT ZUM MAKEL

Der kuschelige Wollschal hat ein Mottenloch, die Jeans einen abgetretenen Saum und der Hemdkragen ist auch schon fadenscheinig – also einfach weg damit oder lieber doch reparieren? Natürlich Letzteres, und dabei darf man ruhig sehen, dass hingebungsvoll gestopft und ausgebessert wurde. Denn beim Visible Mending wird der Makel zum Highlight: Da blüht dort, wo einst ein Loch war, ein kleines Blümchen, der Saum wird zur grafisch-bunten Kante und über den Hemdkragen ranken sich Blättergirlanden. Wer Inspiration sucht und selbst zu Nadel, Faden und Stopfpilz greifen will, wird auf Instagram fündig, etwa bei „mindful_mending“, dem Account von Lily Fulop. Liegt der Handarbeitsunterricht schon zu weit zurück, frischt man die Basics am besten in Workshops auf, etwa bei Resi Slowfashion in Wien, und macht danach jedes Kleidungsstück zum Unikat. resislowfashion.at

Bei einer Gala in der Abendrobe von Stine Goya glänzen, beim Firmensommerfest im Kaviar-Gauche-Jumpsuit erscheinen und im Kleid von The Vampire’s Wife Party machen? Man muss nicht erst im Lotto gewinnen, um sich feinst in Schale zu werfen, sondern nur einen Account beim Wiener Start-up WeDress anlegen. Um kleines Geld kann man das Wunsch-Outfit mieten – für einen Tag oder bis zu einem Monat lang. Das schont Ressourcen und das Geldbörsel. Via WeDress lassen sich übrigens auch modische Schätze aus der eigenen Garderobe vermieten und guten Gewissens auch noch ein Körberlgeld verdienen. wedresscollective.com

Restlverwertung Zu große Portionen, nicht angerührte Beilagen oder schlicht ein Überangebot: Jährlich werden 175.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle in heimischen Hotels, Restaurants, Betriebskantinen und Gesundheitseinrichtungen entsorgt. 320 Millionen Euro Warenwert sind also schlicht für die Tonne. Die Initiative „United Against Waste – Lebensmittel wert:voll:nutzen“ unterstützt österreichische Gastro-Betriebe mit Workshops und AbfallMonitoring-Programmen dabei, nachhaltiger zu wirtschaften und die Menge der entsorgten Lebensmittel bis 2030 zu halbieren.

Besonders erfolgreich: das Betriebsrestaurant des TÜV Austria Technology and Innovation Center, das Pflegeheim Tamariske-Sonnenhof und die Ganztagesvolksschule Breitenfurterstraße. Österreichweit hatten sie die niedrigste Quote an entsorgten Lebensmitteln und wurden nun von der Stadt Wien für ihr Engagement ausgezeichnet.

KLEIN, ABER OHO

Ein Roboter als Weltretter?

Waldbrände, Dürren und andere Umweltkatastrophen führen weltweit dazu, dass schwer zugängliche Gebiete kaum mehr aufgeforstet werden können – mit dramatischen Folgen für das Ökosystem. Die Lösung könnte „Erodium Copy“ sein, ein unscheinbarer Bionik-Roboter aus Eichenholz, auf dessen Oberfläche sich Pflanzensamen befinden. Per Drohne werden die gewundenen Hölzchen in das betroffene Gebiet transportiert und abgeworfen. Am Boden reagieren sie mit Feuchtigkeit und beginnen, sich selbst ins Erdreich zu graben, so dass die Samen keimen können. Die Erfolgsquote ist mit 90 Prozent beachtlich und mit ein Grund, warum es der vom kalifornischen Forschungsunternehmen Morphing Matter Lab entwickelte Miniroboter bereits auf das Cover des Wissenschaftsmagazins „Nature“ geschafft hat.

Unter der Loope

Photovoltaik für Inselstaaten

Die Malediven gehören zu den Lieblingszielen Sonnenhungriger. Sie locken mit 1.200 Inseln, türkisblauem Meer und luxuriösen Resorts. Den Strom dafür produzieren bislang vorwiegend – wenig umweltfreundlich – Dieselgeneratoren, statt die Ressource zu nutzen, die im Überfluss vorhanden ist: Solarenergie. Doch Flächen für Photovoltaik­Elemente sind auf den Inseln Mangelware. Abhilfe schafft das Wiener Unternehmen Swimsol, das die weltweit ersten schwimmenden Solaranlagen entwickelt hat. Im Meeresboden verankert, trotzen sie Gezeiten, Wind und Salzwasser und liefern dabei so viel Strom, dass pro Hotelanlage jährlich rund eine Million Liter Diesel eingespart werden kann.

FEDERLEICHT EINGEPACKT

Was haben die Schalen von Krustentieren und Insektenpanzer mit Eisbärenfell gemein? Mehr als man denkt, denn Forscher der Zhejiang Universität in Hangzhou (China) entwickelten einen dünnen Strickpulli aus Thermofasern, der dank seiner speziellen Struktur bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad Celsius genauso wärmt wie eine Daunenjacke. Bei der Herstellung der neuen Faser orientierten sie sich am Wärmeeffekt von Eisbärenfell und nutzten dafür Aerogele. Diese bestehen aus Luft und Chitosan, einem Abfallprodukt aus Insektenpanzern und Krustentierschalen. Mit Polyurethan ummantelt konnten Aerogelfasern zu einem Kleidungsstück verarbeitet werden, ohne dabei brüchig zu werden. Bis der ultradünne Pulli aus dem neuen Supermaterial tatsächlich erhältlich sein wird, werden aber wohl noch einige Winter vergehen.

Vom Panzer zum Pulli

Ressourcen können dank des digitalen Marktplatzes schneller wieder genutzt werden, so SECONTRADEGeschäftsführerin Brigitte Reich.

RESSOURCEN SICHERN. ZUKUNFT GESTALTEN.

Rohstoffknappheit und geopolitische Spannungen rücken eine gelebte Kreislaufwirtschaft in den Fokus europäischer Nachhaltigkeitsstrategien. Die Transformation zu einer Circular Economy zielt darauf ab, Ressourcen möglichst lange im Kreislauf zu halten, Abfälle zu reduzieren, und fördert eine resiliente Wirtschaft.

gelebten Kreislaufwirtschaft. Ziele sind die Identifikation strategisch wichtiger Ressourcen, der Aufbau eines wettbewerbsfähigen Sekundär-Rohstoffmarktes sowie die Entwicklung von digitalen Reststoffbörsen.

Rohstoffhandel am Puls der Zeit

Reststoffe wie Kupfer werden zu Wertstoffen.

Als „Rohstoffe der Zukunft“ sind SekundärRessourcen entscheidend für die Schonung von Primärlagerstätten, die Reduktion des Energieverbrauchs und die Verringerung des CO₂-Footprints. Besonders für Österreich als Importland ist die Wiederverwertung vorhandener Materialien wesentlich: Rund 80 Prozent der Rohstoffe werden hierzulande eingeführt.

Kreislaufwirtschaft als strategische Ressource Ein Großteil der benötigten Wertstoffe ist bereits im Umlauf – in Altgeräten, Industrieanlagen, Altfahrzeugen oder in Gebäuden. Es gilt diese Stoffströme gezielt zu nützen und am Ende ihrer Lebensdauer in eine höhere Verwertung zu bringen. Die Europäische Union plant daher mit dem „Critical Raw Materials Act“, den Anteil recycelter kritischer Rohstoffe bis 2030 um ein Viertel zu steigern. Auch die österreichische Bundesregierung bekennt sich in ihrem aktuellen Programm weiterhin zu einer

Dieses Potenzial hat SECONTRADE schon 2018 erkannt und einen digitalen Marktplatz für Sekundär-Rohstoffe gegründet. Die B2B-Handelsplattform führt Bedarf und Nachfrage zusammen – europaweit und in Echtzeit. Neben Metallen, Kunststoffen und Glas können Baurestmassen, Holzabfälle und biogene Reststoffe auf der Online-Plattform gehandelt werden. Die digitale Lösung ermöglicht es, rasch auf den aktuellen Bedarf am Rohstoffmarkt zu reagieren: Seit Juli 2024 sind auch Nebenprodukte und Fraktionen, die das Abfallende erreicht haben, verfügbar. „Mit SECONTRADE geben wir Reststoffen wie Trester, Altholz, Metallabfällen oder Asphaltabbruch eine Bühne für die effiziente Vermarktung als Wertstoffe. Das eröffnet neue Geschäftsmodelle, innovative Lösungen und ermöglicht einen schnellen Wiedereinsatz dieser Ressourcen im Wirtschaftskreislauf“, erklärt Geschäftsführerin Brigitte Reich.

Als Lösungspartner für Politik, Handel und Industrie trägt der digitale Marktplatz SECONTRADE aktiv zu einer resilienten europäischen Wirtschaft bei.

Weitere Informationen unter: www.secontrade.com

„Dieser Ort ist nie fertig“

Bleiben, wo das Gemüse wächst –in den GlashausKabanen können Gäste übernachten.

Das SpitzengastronomenEhepaar Heinz und Birgit Reitbauer setzt im Steirereck am Pogusch seit 30 Jahren konsequent auf Kreislaufwirtschaft –und versteht darunter weit mehr als nur den sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln.

Von Eva Baumgardinger

Heinz Reitbauer steht in seinem Wirtshaus –schwarze Handwerkerhose, blauer Pulli – und hat alle Hände voll zu tun. Mittwochvormittag ist Handwerkertag. Heute geht es um die Lüftung, die Probleme macht, später muss er noch rüber zur im Bau befindlichen Mitarbeiter:innen-Unterkunft und zur PV-Anlage, die gerade erweitert wird. „Dieser Ort ist nie fertig“, sagt der Spitzengastronom und scheint diesen Zustand zu genießen. Reitbauer und seine Frau Birgit, die in Wien den legendären Gourmettempel Steirereck betreiben, verfolgen hier in der Hochsteiermark auf 1.050 Metern Seehöhe ein zweites unternehmerisches Herzensprojekt. 1994 übernahmen sie gemeinsam mit Heinz

Reitbauers Eltern, ebenfalls Gastronomen, das urige Ausflugslokal am Alpenpass und arbeiten seither Schritt für Schritt an der Umsetzung ihrer Vision einer Kreislaufwirtschaft.

Rund in allen Bereichen

Und das in jedem Aspekt: Ressourcen möglichst lange im Wirtschaftskreislauf halten, Abfälle minimieren, Lebensmittel abfallarm verwerten, Stoffströme sinnvoll nutzen. Und Gebäude recyceln – auch das gehört zum kreislauforientierten Gesamtkonzept am Pogusch. Schon von außen offenbart das Steirereck am Pogusch seinen Charakter: Die Fassade der Anlieferung ist mit ausrangierten Gastronormbehältern verkleidet, die metallisch in der Sonne glänzen. Was auf den ersten Blick wie eine futuristische Designentscheidung wirkt, ist in Wahrheit ein „gastronomisches und auch wirtschaftliches Zitat“, sagt Reitbauer. „Wir schmeißen ungern Dinge weg.“ Dieser Gedanke durchzieht die gesamte Anlage. Auch für die neue Mitarbeiter:innen-Unterkunft wurde ein altes Bauernhaus abgetragen – Schindel für Schindel, Stein für Stein beschriftet – und wieder zusammengebaut. Kreislaufdenken sollte beim Bauen eigentlich selbstverständlich und politisch vorgeschrieben sein, sagt Reitbauer.

VORZEIGEPROJEKT

Das Steirereck am Pogusch, Ableger des gleichnamigen Wiener Restaurants, das regelmäßig unter den weltweit besten Restaurants rangiert, vereint auf über 1.000 Metern Seehöhe in der Steiermark Gastronomie, Landwirtschaft und Energieversorgung zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen Kreislaufwirtschaft. Durch Technologien wie Photovoltaik, Erdwärme, Biomasse und verschiedene WärmerückgewinnungsSysteme ist die Anlage heute besonders energieefffizent.

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft zeigt sich in allen Bereichen: Abfälle werden minimiert, Ressourcen effizient genutzt, und auch die Gebäude am Pogusch werden recycelt. Gäste können in Gewächshäusern übernachten und aktiv in den Betriebsablauf eingebunden werden. Dank Kooperationen mit Obst- und Gemüsesorten-Spezialistin Evelyn Bach, der Gartenbauschule Schönbrunn oder dem Streuobstprojekt eva & adam treibt man die Versorgung mit eigenem Obst und Gemüse für die beiden Standorte in der Steiermark und Wien voran.

„Wir wundern uns, warum noch immer Umbauten von den Behörden genehmigt werden und niemand fragt: Könnt ihr den alten Boden oder die Decke nicht retten?“

Hier, inmitten der noch fast unberührten Landschaft – der Hochschwab grüßt aus der Ferne – wird das Kreislaufmodell zur möglichen Blaupause für eine zukünftige Gastronomie, die nicht nur kulinarische Spitzenleistungen bietet, sondern auch Verantwortung für die Umwelt übernimmt. Naturnaher Konsum und Nachhaltigkeit als neue Form von Luxus. „Wir wollten nicht einfach nur einen zweiten gastronomischen Ort. Wir haben uns überlegt, was dieser Ort den Menschen in der Region bieten kann. Umgeben von Wald und Wiesen, werden nicht nur Lebensmittel produziert, sondern auch Tiere gezüchtet und geschlachtet. Den Wert von Lebensmitteln erkennen, wissen, wo etwas herkommt, Teil des Prozesses sein – das ist die Vision, die Reitbauers gemeinsam mit ihren 45 Mitarbeiter:innen und zwei Landwirten umsetzen. Die Verwertung der geschlachteten

Gäste, die in der Küche des Steirerecks mithelfen, lernen schnell: Hier kommt nichts weg.

Ein Großteil der im Steirereck verwendeten Pflanzen wächst im hauseigenen Garten oder in den Reitbauerschen Glashäusern.

Mit in Zisternen gesammeltem Regenwasser wird Wäsche gewaschen.

Tiere erfolgt nach dem Nose-to-Tail-Prinzip, bei dem alle Körperteile genutzt werden. „Und wenn eine Speise aus ist, ist sie aus“, betont Reitbauer. Damit will er nicht nur Lebensmittelverschwendung vermeiden, sondern auch das Bewusstsein der Gäste schärfen. Nicht alles muss immer verfügbar sein.

Hotel zum Mitmachen

Auch in touristischer Hinsicht steht der Gedanke der Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt. Nur ein Beispiel für den innovativen Zugang der Reitbauers sind die auf dem Gelände errichteten Gewächshäuser. Sie dienen nicht nur dem Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse für die Küche, sondern auch als außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeit für Gäste. Zehn Kabanen, kleine beheizbare Höhlen, wurden in die Gewächshäuser integriert. Jede ist mit einer anderen heimischen Holzart ausgekleidet und bietet Platz für bis zu zwei Personen. Der Clou: Die Kabanengäste haben die Möglichkeit, tagsüber in der Landwirtschaft oder in der Küche mitzuarbeiten. Dafür zahlen sie nur die Hälfte des Übernachtungspreises. Wertsachen werden in einer begehbaren Umkleide verwahrt, die Dusche teilt man sich mit den

anderen Gästen. Mit diesem Konzept, das wie eine gehobene Jugendherberge wirkt, werden die Gäste aktiv in den Betriebsablauf eingebunden und neue Zielgruppen angesprochen. „Wir richten uns an alle Naturliebhaber. Nicht jeder kann nach einem Essen bei uns noch ein paar hundert Euro für eine Übernachtung ausgeben.“ Der Mitmachurlaub komme vor allem bei einem jüngeren Publikum gut an, das Wert auf umweltbewusstes Handeln und ein besonderes Urlaubserlebnis lege.

Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft zeigt sich auch in der Nutzung der Wasserressourcen am Pogusch. Als Familie Reitbauer in den 1990erJahren die Landwirtschaft mit dem Wirtshaus übernahm, gab es weder ausreichend Wasser noch Heizung. Heute ist der Pogusch energieautark, Überschüsse werden in den einzelnen Bauteilen gespeichert. Längst versorgt man sich mit eigenem Quellwasser, das Regenwasser wird in drei großen Zisternen gesammelt und steht für Wäscherei, Toiletten und Bewässerung zur Verfügung. „Den Pflanzen schmeckt das Regenwasser natürlich viel besser als das Quellwasser“, sagt Reitbauer und präsentiert

Wer im Glashaus sitzt, ist höchstwahrscheinlich bei den Reitbauers zu Gast und hilft im Gegenzug für eine günstige Bleibe in der Küche mit.

Gefällt Ihnen das Magazin, das Sie gerade lesen?

Es wurde von Egger & Lerch getextet und gelayoutet und ist eines von etwa 100 Magazinen, die wir als Corporate Media Agentur jährlich produzieren.

Content-Strategie, Reports, Blogs, Website-Content, Kunden- und Mitarbeitermagazine und noch vieles mehr gibt’s bei Österreichs bester Agentur (Lout-Ranking 2024). Und überhaupt so ziemlich alles, was ein Unternehmen an Kommunikation nach innen und außen braucht.

das bunte Ergebnis: An der Betonwand des Gewächshauses ranken meterhoch MaracujaPflanzen. „Niemand hätte gedacht, dass die hier wächst, aber wir machen nur Florfliegeneinsatz, sonst nichts.“

Auch für Reitbauer gibt es immer wieder Umwege und Überraschungen auf dem Weg ins neue Wirtschaften, von der ersten Idee bis zum funktionierenden Kreislauf investiert das Team viel Zeit und Gespräche. Und manchmal sieht man den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen nicht, auch das gehört zum Trial-andError-Ansatz der Gastro-Pioniere. Zehn Jahre lang habe er den seltenen Trompetenpfifferling für seine gastronomischen Kreationen umständlich aus Frankreich importiert. „Bis ich eines Morgens bei einem meiner regelmäßigen Streifzüge am Pogusch bemerkte: Der wächst ja gleich bei uns hinterm Haus.“

... geht’s weiter egger-lerch.at office@egger-lerch.at

KI revolutioniert die Abfallwirtschaft

Ob Biomüll, Leichtverpackungen oder gemischte Materialien: Künstliche Intelligenz bringt die Abfallverwertung auf ein neues

Level und versorgt die Kreislaufwirtschaft mit besser sortierten, reineren Rezyklaten.

Wir testen gerade, wie man mit einem Anreizsystem die Qualität des Biomülls verbessern kann.

Gregor Lammer, Leiter Business Development bei Brantner digital solutions

Ist die Ladung des Biomülllasters rein genug für die sofortige Kompostierung, oder muss der Inhalt Dutzender Biomülltonnen zuerst noch zur Vorsortierung? Das entscheidet ein neuronales, mit 15 Millionen Abfallbildern trainiertes KI-Netz – und zwar „live“, während der Schüttung der einzelnen Tonnen. Das „Auge“ dieses Systems: Eine im Schüttbereich des Biomülllasters eingebaute Smartphonekamera. Sobald der Tonneninhalt in den Lkw geschüttet wird, macht es automatisch fünf Fotos und schickt diese zur Analyse an die künstliche Intelligenz im Brantner Rechenzentrum. Die Bewertung erfolgt sofort. „Damit können wir den Abladeort schon während der Fahrt bestimmen, das erspart uns viel Zeit und Lkw-Kilometer“, erklärt Gregor Lammer, Leiter Business Development bei Brantner digital solutions.

Technik trifft Kreislaufwirtschaft Vor einigen Jahren gab es bei dem Kremser Familienbetrieb Brantner erste Ideen, Schüttgut auf Müllwägen mit bildgebenden KIVerfahren zu analysieren und dadurch die

Recyclingqualität zu optimieren. Das hilft auch der Natur: Biomüll ist ein wertvoller Rohstoff, ideal für die Weiterverarbeitung zu Kompost, Pflanzenerde oder Biogas – entsprechende Reinheit vorausgesetzt. Ab einer Verunreinigung von drei Prozent wird etwa in Deutschland ab Mai 2025 die ökologische Verwendung von Biomüll untersagt. Für Österreich ist eine ähnliche Regelung in Ausarbeitung. Dann wird diese natürliche Ressource, falls sie nicht rein genug ist, entsorgt oder verbrannt, während Kompost und Blumenerde häufig – und wenig umweltfreundlich – mit Rohstoffen aus Torfmooren erzeugt werden. Der Abbau der Torfmoore setzt allerdings gespeichertes Kohlendioxid frei und verstärkt so den Treibhauseffekt. „In einem Pilotprojekt in Kärnten testen wir, die Biomüllqualität mit Anreizsystemen zu

verbessern“, berichtet Gregor Lammer. Statt „anonymen“ Müll in den Lkw zu kippen, wird der Inhalt der Tonnen den – freiwilligen – Teilnehmenden zugeordnet. KI bewertet die Qualität, für sauberen Biomüll bekommen die Teilnehmenden Gratis-Komposterde. Das Besondere daran: Brantner entwickelt auch dieses Projekt „inhouse“. Andere Player der heimischen Abfallbranche sowie Technologiekonzerne setzen bei ihren Bemühungen, Recyclingverfahren mit KI zu verbessern, auf externe Partner.

Kreislaufwirtschaft statt Downcycling Im oberösterreichischen Ennshafen haben ARA (Altstoff Recycling Austria), Bernegger und Der Grüne Punkt eine der modernsten Sortieranlagen Europas errichtet: TRIPLAST ist mit einer Sortierkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr und 20 Tonnen Durchsatz in der Stunde auch eine der leistungsfähigsten Anlagen – und nutzt die Hightech-Infrastruktur, um neue Verfahren für eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zu entwickeln. Beispielsweise sollen entsorgte Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff zukünftig vermehrt zu Lebensmittelverpackungen weiterverarbeitet werden. Der Lebensmittelmarkt benötigt viele Kunststoffverpackungen, auch für das Erfüllen der EU-Vorgaben (siehe Kasten) muss hier mehr wiederverwertet werden. Die RecyclingRichtlinien sind aber streng: „Rezyklat für Lebensmittelverpackungen muss zu 95 % aus Lebensmittelverpackungen bestehen“, erklärt ARAplus Geschäftsführer Jürgen Secklehner.

NEUE

EU-RECYCLINGQUOTE Ab 2025 müssen EU-Mitgliedsstaaten mindestens

50% 55% 25%

der Kunststoffabfälle recyceln. Von den Kunststoffverpackungsabfällen in Österreich werden aktuell

recycelt*. Bis 2030 müssen wir nach EU-Vorgaben bei Kunststoffverpackungen eine Recyclingrate von erreichen.

* ARA, Umweltberatung

Niederlande

Slowakei

Spanien

Deutschland

Italien*

Tschechien

EU 27

Kroatien

Schweden

Österreich

Dänemark

Frankreich

Malta

ÖSTERREICHS RECYCLINGRATE LIEGT DEUTLICH UNTER DEM EU-SCHNITT

Recyclingraten für Plastikverpackungen in EU-Ländern 2020 (bzw. 2019, markiert mit *)

Angaben in Prozent Quelle: Eurostat

57,2 %

56,3 %

51,4 %

46,2 %

44,7 %

41,8 %

37,6 %

34,1 %

33,5 %

31,6 %

22,9 %

21,4 %

10,2 %

Sortierung im industriellen Maßstab zu bewältigen. Daran sind frühere Systeme oftmals gescheitert“, so Secklehner.

Kooperation von Wissenschaft und Industrie

Weil im „Gelben Sack“ aber auch Silikontuben, Waschmittelkanister und andere lebensmittelfremde, teils verschmutzte Kunststoffverpackungen landen, ist genaues Sortieren gefragt. „Die aktuelle Anlageninfrastruktur in Österreich sorgt bei Kunststoffverpackungen für eine durchschnittliche Sortiertiefe von 58 %, TRIPLAST schafft bereits über 80 %“, sagt Secklehner. Und betont: „KI ist bei der Erreichung dieser Sortiertiefen unverzichtbar.“

Erkennung bei hohem Tempo

Zwei wesentliche Säulen der TRIPLAST-Sortierung: Nahinfrarot-Sensorik teilt das Eingangsmaterial anhand der unterschiedlichen Polymerstruktur in knapp 20 Kunststofffraktionen. Eine davon ist Polyethylen, gerne genutzt für Lebensmittelverpackungen. Aber auch Silikontuben bestehen aus Polyethylen. Hier kommt die KI ins Spiel: Eine Kamera überträgt Bewegtbilder des Förderbands, die künstliche Intelligenz erkennt mittels Mustererkennung und im Abgleich mit vorhandenen Erfahrungswerten live, was eine für das Recycling geeignete Verpackung war und folglich verarbeitet werden kann. Ungeeignetes Material wird von der KI markiert und mit Pressluftdüsen von der Positivfraktion separiert. All das geschieht bei Förderbandgeschwindigkeiten von vier bis sechs Metern pro Sekunde. „Wir brauchen hohe Bandgeschwindigkeiten, um die

Technologiekonzern Andritz ist Teil eines Projekts, bei dem Wissenschaft und Industrie gemeinsam an der Entwicklung einer Smart Waste Factory arbeiten. „Die Smart Waste Factory soll die Recycling- und Verwertungsquoten gemischter Abfallströme erheblich steigern“, sagt Florian Laczkovits, Project Manager Digitalization bei Andritz. Das Besondere an diesem Konzept: Die intelligente Vernetzung der Maschinen soll auch bei sehr heterogenen und komplexen Materialströmen eine effiziente Wiederverwertung ermöglichen. Versuche dazu werden im Andritz Recycling Technology Center (ART Center) in St. Michael in der Obersteiermark durchgeführt. Wissenschaftler der Montanuniversität Leoben und der FH Joanneum sowie Experten aus dem Industriesektor evaluieren die Ergebnisse. Die Versuche im ART Center decken ein breites Spektrum ab, involviert sind unter anderem Zerkleinerungstechnologien, IoT-Sensoren zur Echtzeit-Überwachung und Klassifizierung von Abfallströmen sowie automatische Sortiersysteme, die maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz nutzen. „Durch gezielte Datenerfassung, umfassende Analysen und präzise Modelle an den kritischen Übergabepositionen gewinnen wir entscheidende Informationen. Beispielsweise zur Materialzusammensetzung, zum Durchsatz und zur Temperatur“, erklärt Laczkovits. Dadurch sollen etwa Zerkleinerungsmaschinen besser an den jeweiligen Materialmix angepasst werden können. Ein Ziel: Angestrebte Output-Qualitäten sollen zuverlässig erreicht werden. Das ist wichtig für die Kreislaufwirtschaft, denn: „Abfallbehandlung muss qualitätsgesicherte sekundäre Rohstoffe herstellen, damit diese von der Produktionsindustrie in neue Produkte verwertet werden können.“

MONTANUNI LEOBEN SETZT MIT „StraTex“ NEUE MASSSTÄBE IM TEXTILRECYCLING

Die Montanuniversität entwickelt

Lösungen für die automatisierte Sortierung nicht wiederverwendbarer Alttextilien –ein wichtiger Schritt in Richtung effizienter Kreislaufwirtschaft.

Zwischen Wäschebergen, Chemikalien und klirrenden Reagenzgläsern wird an der Montanuniversität Leoben intensiv geforscht – genauer gesagt am Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft. „Wir haben ein richtig großes Problem mit Textilien“, so Alexia Tischberger­Aldrian. „Wir verbrauchen riesige Mengen davon und der Trend zu Ultra­Fast­Fashion überschwemmt den Markt.“ Im Durchschnitt produzieren

in immer kürzeren Abständen auf den Markt und verleiten dazu, mehr davon zu kaufen“, so Tischberger-Aldrian.

Herausforderung Textilverwertung

Alexia TischbergerAldrian: Projekt „StraTex“ - Forschung zum Thema Textilrecycling.

EU­Bürger:innen pro Jahr jeweils 16 Kilogramm an Textilabfall – doch lediglich 1 % davon wird recycelt und zu neuer Kleidung verarbeitet. Bei Verpackungsmüll sieht die Bilanz deutlich besser aus. Woran liegt das? „Die Qualität von Textilien wird immer minderwertiger, die (synthetische) Vielfalt immer größer, sie kommen

Nur ein Bruchteil der ausrangierten Kleidung findet derzeit den Weg in einen funktionierenden Recyclingkreislauf. Der Grund liegt in der enormen Materialvielfalt: Baumwolle, Polyester, Polyamid, Viskose, Lyocell und das besonders problematische Elasthan – all das findet sich in Textilien. Die Montanuni will mit dem Projekt „StraTex“ nun einen Beitrag für bessere Textilverwertung leisten: „Unser Ziel als Forschungseinrichtung ist es, im Rahmen von ‚StraTex‘ den Bereich der Textilsortierung voranzubringen, indem wir neue Methoden entwickeln und optimieren, damit ein ressourcensparendes und ökonomisch vertretbares Recycling möglich wird!“

Industrie, Forschung – und die Verbraucher:innen

Im Projekt arbeiten Universität, Industrie und Wirtschaft eng zusammen. Ziel ist es, Textilien automatisiert nach Materialien zu sortieren – schnell, effizient und zuverlässig. Doch nicht nur Unternehmen sind gefragt. Alexia Tischberger-Aldrian, Leiterin der Arbeitsgruppe „Methoden und Umweltanalytik“, sieht auch die Verbraucher:innen in der Verantwortung: „Was passiert, wenn ich bei Shein, Temu & Co einkaufe? Wie entsorge ich Textilien richtig? Wie erkenne ich nachhaltige Kleidung? Wie spare ich beim Kleidungseinkauf?“ Das erfährt man bei kostenlosen Workshops, die von der Montanuniversität im Rahmen des Projekts „StraTex“ angeboten werden. Die Angebote richten sich vor allem an Schulen, Vereine und Organisationen.

Den eigenen Garten nachhaltig genießen? Klappt mit unseren Entdeckungen für Outdoor-Möbel und Co. garantiert.

Von Ulrike Moser-Wegscheider

Weich, widerstandsfähig und nachhaltig ist der Teppich Square von Liv Interior um € 299,www.liv-interior.com

so grün ! ES GRÜNT

Gar nicht kleinkariert. Die grauen Waschbetonplatten auf der Terrasse können Sie nicht mehr sehen? Teppich drüber und gut ist. Der Teppich Square von Liv Sustainable Textiles macht nicht nur gute Laune, sondern auch ein ebensolches Gewissen. Die handgewebten Stücke bestehen zu 100 Prozent aus recycelten PET-Flaschen.

Pflanz mich! Die Eisheiligen sind vorbei, Zeit, um auch die zartesten Pflänzchen vom Winterquartier wieder ins Freie zu verfrachten. Umso ärgerlicher, wenn die dazugehörigen Terrakottatöpfe in der Zwischenzeit halb zerbröselt sind. Mit den robusten Pflanzengefäßen aus recyceltem Kunststoff und Natursteinpulver von Ecopots wäre das garantiert nicht passiert.

Outdoor-LoungeStuhl aus der Ocean Collection von Mater um € 575,materdesign.com

Nachhaltiges Topfdesign von Ecopots. Ab € 7,49 ecopots.com

Frisch g’fangt. Wenn Müll aus dem Meer zu Möbeln wird, die sich sehen lassen können, dann handelt es sich um Mater. Das dänische Unternehmen ist ein Circular-Economy-Pionier und verarbeitet in seiner Ocean Collection alte PET-Flaschen und Fischernetze weiter, etwa zu einem Outdoor-Lounge-Stuhl.

Der Pendelsonnenschirm aus der Active Green Edition kommt in vier Farben und kommt auf € 699,90 dopplerschirme.com

Schattenspender. Der österreichische Schirmspezialist Doppler sorgt im Garten nachhaltig für Schatten. Seine Sonnenschirme aus der Active Green Edition bestehen aus witterungsbeständigem Bezug aus recyceltem PET-Material. Mit diesem Sonnenschutz kommen Sie garantiert nicht ins Schwitzen.

„Wir müssen klimafreundliche Produk te billiger aussehen lassen“

Sille Krukow, Expertin für Green Nudging, hilft Unternehmen und Regierungen, Menschen ohne Zwang zu klimafreundlichen Entscheidungen zu bewegen –mit cleverem Einsatz von Farben, Bildern und anderen Sinnesreizen.

Interview: Eva Baumgardinger

Green Nudging nutzt subtile Sinnesreize, um das Verhalten der Menschen in eine gewünschte Richtung zu lenken. Mit welchen Themen kommen Ihre Kunden zu Ihnen?

SILLE KRUKOW: Wir arbeiten mit Regierungen, Unternehmen und Organisationen zusammen, die ihre ESG-Ziele erreichen wollen, aber nicht wissen, wie. Zunächst definieren wir das konkrete Ziel, zum Beispiel die verstärkte Nutzung von Reparaturdiensten oder die richtige Mülltrennung. Das zu definieren, ist der schwierigste Teil. Durch Besuche vor Ort oder Online-Studien erfassen wir Verhaltensmuster: Wie bewegen sich die Menschen in einem bestimmten Gebiet und womit interagieren sie auf natürliche

Weise? Dazu sammeln wir digitale Daten und Beobachtungen und wenden einen der rund 400 Grundsätze für Verhaltensänderungen an, die wir entwickelt haben.

Welche Prinzipien sind das?

Ein Beispiel sind visuelle Leitfäden – die meisten Menschen orientieren sich visuell, wie etwa an Fußgängerampeln mit Farbwechsel. Andere Prinzipien, die wir nutzen, sind Erinnerungssysteme, Feedback-Mechanismen oder Standardeinstellungen. Diese greifen auf menschliche Instinkte zurück, die überall auf der Welt funktionieren. Natürlich passen wir die Prinzipien an die jeweiligen kulturellen und länderspezifischen Gegebenheiten an.

Sie haben als gelernte Grafikdesignerin begonnen. Gab es einen Wendepunkt, der Sie von Ihrem ursprünglichen Beruf zur Verhaltensforschung geführt hat?

Ich habe an der Royal Danish Design Academy studiert und früh mein Interesse für soziale Themen entdeckt. Mein Bachelor-Projekt „Penguin Army“, eine rebellische Klima-Community, motivierte junge Menschen zu klimafreundlichen Entscheidungen. MTV finanzierte das Projekt und ermöglichte mir, es in ganz

WHAT IS NUDGING?

Beim Nudging geht es darum, jemanden auf subtile Weise dazu zu bewegen, bestimmte Handlungen auszuführen oder zu unterlassen, die mit individuellen Zielen wie Wohlbefinden, Gesundheit und Glück übereinstimmen. Dies kann durch eine bestimmte Produktpräsentation oder Information geschehen oder durch Standardeinstellungen, wobei die Wahlfreiheit immer erhalten bleibt. Verbote, Befehle oder wirtschaftliche Anreize gelten daher nicht als Nudges. Das Konzept stammt aus der Verhaltensökonomie und wurde 2008 von Richard Thaler und Cass Sunstein in ihrem Buch „Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt“ vorgestellt.

Skandinavien umzusetzen. Dabei erkannte ich schnell die Herausforderung, das Verhalten tatsächlich zu messen – ein Wendepunkt, der mein Interesse an Verhaltenswissenschaft weckte.

Was haben Sie herausgefunden?

Farben, Icons, Bilder, Töne, Platzierung und Geruch spielen eine wichtige Rolle bei messbaren Verhaltensänderungen. Die Wirkung von Farben ist kontextabhängig. In einer Fallstudie mit COOP, einem nordischen Einzelhändler, wollten wir klimafreundliches Einkaufsverhalten fördern – mehr Obst, Gemüse und Geflügel. Gelb war der stärkste Auslöser, weil es mit Schnäppchen und Discountpreisen assoziiert wird. Fazit: Klimafreundliche Produkte müssen billiger wirken, damit sie gekauft werden.

Diese Art der Manipulation der intuitiven Präferenzen der Menschen scheint so stark zu sein, dass die Europäische Kommission reagiert hat.

Die EU hat eine Richtlinie erlassen, die die Verwendung der Farbe Gelb für klimafreundliche Produkte verbietet, weil sie als manipulativ

angesehen wird. Manipulation wird oft als negativ angesehen, aber wir Menschen beeinflussen einander, seit wir das erste Mal um ein Lagerfeuer saßen. Green Nudging setzt hier an, indem es Entscheidungen erleichtert, die sich auf unsere Umwelt und unser Wohlbefinden auswirken. Es geht nicht darum, zu täuschen, sondern darum, nachhaltige Entscheidungen leichter zugänglich zu machen. Wir sind lange Zeit zu Zucker, fossilen Brennstoffen und anderen ungesunden Lösungen gedrängt worden. Für mich geht es bei der Bewegung, der ich angehöre, darum, unsere Wahlmöglichkeiten zu erweitern.

Sille Krukow, international führende Expertin für Green Nudging und Behavioral Design, kombiniert kreatives Design mit kognitiver Psychologie, um klimafreundliches Verhalten zu fördern. Durch den gezielten Einsatz von Farben, Bildern und Tönen verstärkt sie nachhaltige Entscheidungen. Zu ihren Kunden zählen internationale Unternehmen wie P&G, Heineken und Electrolux sowie Organisationen wie die Europäische Kommission.

3 GREEN-NUDGINGPROJEKTE

von Sille Krukow

_Grün riecht gut:

Ein globaler Konsumgüterhersteller wollte seine Kunden dazu bringen, auf Shampoo in Nachfüllbeuteln umzusteigen. Es stellte sich heraus, dass Nudging hier sehr geschlechtsspezifisch funktionierte: Frauen ließen sich von Bildern auf der Verpackung überzeugen, die mit duftenden Inhaltsstoffen und schönem Haar zu tun hatten, während Männer intuitiv auf visuelle Auslöser reagierten, die auf ein gutes Schnäppchen hindeuteten.

_Wahrgenommenes Wetter:

Für ein Energiesparprojekt in Dänemark wurde das Heizverhalten von 800 Haushalten mithilfe von SmartMetern untersucht. Das Ergebnis: Selbst bei Temperaturen von 17 bis 18 Grad empfanden die Probanden eine angenehme Wärme, sofern ein visueller Hinweis eine angenehme Temperatur nahelegte. Auch das Wetter draußen spielte eine Rolle bei der Wahrnehmung der Innentemperatur. War es bewölkt und grau, empfanden die Studienteilnehmer schneller Kälte. „Temperaturwahrnehmung ist etwas sehr Irrationales“, sagt Sille Krukow.

_Sichtbar gesund:

Auch im Nahen Osten ist Fettleibigkeit, besonders bei Jugendlichen, ein Problem. Einige Länder haben sogar höhere Raten als die USA. Sille Krukow und ihr Team entwickeln in Zusammenarbeit mit Regierungen innovative Strategien zur Verhaltensänderung, etwa für McDonald’s. Gesunde Optionen wie Salate und Vollkornprodukte werden auf Speisekarten und Bildschirmen hervorgehoben, während fett- und zuckerhaltige Produkte in den Hintergrund treten, um gesündere Entscheidungen zu fördern.

Nachhaltig studieren

Die schriftliche Matura ist so gut wie überstanden, die mündlichen Prüfungen stehen den mehr als 40.000 Maturantinnen und Maturanten demnächst ins Haus. Und danach? Hoffentlich erst einmal die wohlverdienten Ferien genießen, bevor es einen Gutteil der Absolvent:innen an die Hochschulen zieht. Auch wenn Jus, Wirtschaft und Pädagogik seit Jahren zu den beliebtesten Fächern zählen, lohnt sich ein Blick auf das noch recht junge Angebot an Studienrichtungen zum Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Denn bereits bis zum Jahr 2030 wird sich laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) EU-weit die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Bereich um bis zu 700.000 erhöhen. Gute Aussichten also für Studierende.

Wenn Technik auf Umwelt trifft

An der FH Wiener Neustadt kann man das Bachelorstudium Nachhaltige Produktion und Kreislaufwirtschaft absolvieren. Technische und naturwissenschaftliche Grundlagen werden dabei mit Konzepten der Kreislaufwirtschaft und Prozessoptimierung kombiniert. Die Studierenden lernen, nachhaltige Produktionsprozesse aktiv zu gestalten. wieselburg.fhwn.ac.at

Ressourcen nutzen

Die FH Campus Wien bietet das berufsbegleitende interdisziplinäre Studium Nachhaltiges Ressourcenmanagement an, das gemeinsam mit Unternehmen und Behörden entwickelt wurde. Ziel der Ausbildung ist es, organisationsübergreifende Wertschöpfungsketten in Unternehmen, von der Produktentwicklung bis zu Entsorgung und Recycling, nachhaltig zu gestalten und zu optimieren. fh-campuswien.ac.at

Noch auf der Suche nach dem passenden Studium? Die heimischen Universitäten und Fachhochschulen bauen ihr Fächerangebot rund ums

Thema Circular Economy sukkzessive aus. Ein Überblick über Studien mit Zukunft.

Plastik, aber nachhaltig

Wie lassen sich Kunststoffe umwelt- und ressourcenschonender entwickeln und einsetzen? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Bachelor-Studiengang Nachhaltige Kunststofftechnik und Kreislaufwirtschaft an der Johannes Kepler Universität in Linz. Neben Technik und Naturwissenschaften stehen auch Produktdesign und -entwicklung am Lehrplan. jku.at

Umweltschonendes Wirtschaften

Wer sich für das Zusammenspiel von Umwelt, Technik, Gesellschaft und Wirtschaft interessiert, ist im Bachelorstudium Umwelt- und Bioressourcenmanagement an der Universität für Bodenkultur in Wien richtig. boku.ac.at

Der nächste Schritt

Wer bereits über ein Masterstudium im Bereich Kreislaufwirtschaft nachdenkt, dem sei Circular Engineering an der Montanuniversität Leoben ans Herz gelegt. Hier trifft technisches Know-how auf interdisziplinäres Denken, wenn Materialkreisläufe analysiert und Recyclingprozesse optimiert werden. unileoben.ac.at/circular-engineering

Kommentar

Was Unternehmen zu NachhaltigkeitsHeroes macht

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Nachhaltigkeit bedeutet, die Lebensgrundlage der Menschen zu erhalten und die Herausforderungen im Umwelt- und Gesellschaftsbereich gemeinsam zu bewältigen. Sie ist vor allem eine strategische Chance: Unternehmen, die das Thema aktiv besetzen, haben dadurch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Fünf Faktoren machen Unternehmen zu Nachhaltigkeits-Heroes:

Vladimir Preveden ist internationaler Strategieberater, Autor und Dozent. Nach 20 Jahren bei Roland Berger, einen Großteil davon in unterschiedlichen Managementfunktionen, leitet er nun sein eigenes Unternehmen. Kürzlich erschien sein Buch „Nachhaltigkeit als strategischer Wettbewerbsvorteil“ bei Springer Gabler. Sein Wissen gibt er auch an der WU Executive Academy weiter. 1 2

_Chancen statt Regulatorik

Nachhaltigkeit wird für Unternehmen zur Chance – und zu einer Notwendigkeit. Kund:innen fordern zunehmend transparente, nachhaltige Produkte und sind bereit, dafür höhere Preise zu zahlen. So wird klar, dass Nachhaltigkeit und Innovation eng verknüpft sind: Investitionen in authentische Produkte helfen Unternehmen, sich im wachsenden Nachhaltigkeitsmarkt abzuheben – sowohl auf dem heimischen Markt als auch international.

Entscheidungsgeschwindigkeit

Da der Markt sich rasant entwickelt, verlieren Nachzügler schnell den Anschluss. Entschlossenheit und Schnelligkeit in der Transformation ist somit ein weiterer Wettbewerbsvorteil.

_Bevorzugter Arbeitgeber Nicht zuletzt beeinflusst Nachhaltigkeit die Mitarbeitendenbindung und Attraktivität eines Unternehmens als Arbeitgeber. Sinnstiftende Arbeit und die Aussicht, Teil einer nachhaltigen Unternehmenskultur zu sein, sind für viele Mitarbeitende entscheidend. Angesichts des anhaltenden Mangels an Mitarbeitenden ist dies ein kritischer Faktor. Unternehmen, die ihre Werte authentisch leben, positionieren sich als bevorzugte Arbeitgeber.

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Transformation hin zum neuen Geschäftsmodell Ein gesundes Geschäftsmodell, das gesellschaftlich und ökologisch ausgewogen ist, während es Umsatz und Ergebnis steigert, ist das langfristige Ziel. Hierbei geht es um Dekarbonisierung und geschlossene Ressourcen-Kreisläufe über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Unternehmen, die verantwortungsvolle Lieferketten mit fairen Arbeitsbedingungen bieten, bauen sich resiliente Wettbewerbsvorteile auf. Diese Transformation ist herausfordernd und erfordert klare Vision und Mut zur Veränderung. Der Wettbewerbsvorteil wächst mit Authentizität und Umsetzungsgeschwindigkeit.

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_ Nachhaltigkeit plus Digitalisierung

Die Chancen gehen jedoch über klassische Nachhaltigkeit hinaus. An der Schnittstelle zur digitalen Transformation, etwa in Bereichen wie KI, ergeben sich zusätzliche Potenziale. Nachhaltigkeit und Digitalisierung verschmelzen zu einem Innovationsfeld, das proaktiv erschlossen werden sollte, um Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Kund:innen können ihr Altspeiseöl an Sammelautomaten in ausgewählten SPAR-, EUROSPAR- und INTERSPAR-Filialen entsorgen und erhalten pro Entsorgung einen Vergütungsbon.

NACHHALTIGKEIT

IM KREISLAUF: ALTSPEISEÖLVERWERTUNG BEI SPAR

Mit Altspeiseöl Ressourcen schonen und die Logistik nachhaltiger gestalten.

Nachhaltig unterwegs:

Alle SPAR-Betriebstankstellen in Österreich sind auf HVO-Diesel umgestellt, wodurch die gesamte SPAR-LkwFlotte klimafreundlicher unterwegs ist.

SPAR beweist, dass Kreislaufwirtschaft nicht nur ein Trendwort ist, sondern gelebte Realität werden kann. Gemeinsam mit dem österreichischen Unternehmen Münzer Bioindustrie, das die Sammelautomaten für Altspeiseöl betreibt, ermöglicht SPAR Kund:innen eine nachhaltige Entsorgung direkt beim Einkauf. Mit dieser Kooperation setzt SPAR neue Maßstäbe in Sachen Ressourcenschonung und Klimaschutz.

Altspeiseöl: Vom Küchenabfall zum Rohstoff

Jedes Jahr fallen in österreichischen Haushalten große Mengen an Altspeiseöl an – oft falsch entsorgt, was Umwelt und Kanalisation belastet. Daher bietet Münzer Bioindustrie in ausgewählten SPAR-, EUROSPAR- und INTERSPAR-Filialen die Möglichkeit, Altspeiseöl einfach und bequem zu entsorgen. Kund:innen können ihr gesammeltes Öl bei ihrem nächsten Einkauf mitbringen und es am Sammelautomaten entleeren. Pro Entsorgung erhalten sie eine Vergütung von 15 Cent, bzw. standortabhängig 10 Cent, pro Liter reines Altspeiseöl – ein Anreiz, der wirkt. Der Vergütungsbon wird sofort vom Sammelautomaten ausgedruckt und kann beim Bezahlen an der Kassa eingelöst werden.

Das gesammelte Altspeiseöl wird zur Produktion von Biodiesel eingesetzt. Ein Liter entsorgtes Altspeiseöl spart rund drei Kilogramm CO₂-Emissionen – ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz. „Mit unserem Sammelsystem für Altspeiseöl möchten wir unseren Kund:innen zeigen, wie einfach es ist, einen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten“, erklärt Hans K. Reisch, Vorstandsvorsitzender von SPAR Österreich.

Kreislaufwirtschaft mit doppeltem Nutzen

Das innovative Sammelsystem für Altspeiseöl zeigt, wie einfach nachhaltige Lösungen im Alltag umgesetzt werden können. Was früher als Abfall galt, wird heute zu einer wertvollen Ressource – für die Produktion von Biodiesel und zur Reduktion von CO₂-Emissionen. Mit Projekten wie diesem setzt SPAR mit heimischen Partnern ein klares Zeichen für eine ressourcenschonende Zukunft und lädt alle Kund:innen ein, Teil dieses Kreislaufs zu werden.

HVO: Nachhaltige Mobilität in der SPAR-Logistik

Doch SPAR geht noch weiter: Die gesamte Lkw-Flotte von SPAR wird mit HVO betrieben – einem biobasierten Treibstoff, der aus Altspeisefetten und pflanzlichen Nebenprodukten hergestellt wird. HVO ermöglicht eine deutliche Reduktion der CO₂-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel und reduziert gleichzeitig Feinstaubbelastung sowie Treibhausgase erheblich. Diese Maßnahme ist Teil des langfristigen Ziels, die gesamte Logistik bis 2050 auf erneuerbare Energien umzustellen.

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Am 20. MAI ist WELTBIENENTAG!

Der Reichtum an Arten, Sorten und Lebensräumen ist der Schlüssel zu einer widerstandsfähigen Natur. Die Bienen zählen dabei als kleine Bestäubungsprofis zu unverzichtbaren Helferlein, um Artenvielfalt zu bewahren und damit auch die Vielfalt auf unseren Tellern.

WIR SCHWÄRMEN FÜR BIENEN

Im Rahmen dieses Naturschutz-Projektes haben wir uns vor über 10 Jahren zum Ziel gesetzt, den Bienen unter die Flügel zu greifen und gemeinsam mit unseren Kund:innen einen wesentlichen Beitrag zu deren Schutz zu leisten. Werden Sie selbst zum Bienenhelfer und entdecken Sie unsere Bienen- und Insektenhotels, bienenfreundliche Blumen und Pflanzen sowie Blumenwiesensamen in unserer Filiale!

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