Sbb broschüre nischenkulturen

nischenkulturen als erwerbsmöglichkeit Chance und herausforderung für die südtiroler landwirtschaft

I n h a l t Vorwort

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Was sind Nischenkulturen?

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Warum in Nischenkulturen einsteigen?

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Bausteine der Wirtschaftlichkeit

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Einflussfaktoren

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Wirtschaftlichkeitsanalyse

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Berechnungsbeispiel

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Vermarktung von Nischenkulturen

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Verarbeitung und Veredelung von Nischenkulturen

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Anbautechnische Aspekte für Neueinsteiger

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Beerenobst

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Steinobst

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Gemüse

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Kräuter

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Checkliste für Neueinsteiger

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Nützliche Adressen und Kontakte

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Impressum

Herausgeber: Südtiroler Bauernbund, K.-M.-Gamper-Str. 5, 39100 Bozen Verfasser: Südtiroler Bauernbund / Abteilung Innovation & Energie und Abteilung Betriebsberatung in Zusammenarbeit mit dem Land- und Forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg Leitung und inhaltliche Koordination: Südtiroler Bauernbund / Abteilung Innovation & Energie Gestaltung: www.effekt.it Fotos: Südtiroler Bauernbund, Roter Hahn / Frieder Blickle (Titelbild, S. 11, 28), Tiberio Sovillo (S. 23), Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg (S. 5, 6, 9, 15, 16, 24), Heinrich Abraham (S. 27) Druck: Athesia Druck Finanzierung: Das ESF-Projekt NiKuPas („Nischenkulturen und Wertschöpfungspartnerschaften im Vinschgau und Wipptal”) (2/39/2012) wurde von der Europäischen Union mittels Europäischen Sozialfonds (ESF), vom Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik und von der Autonomen Provinz Bozen mitfinanziert.

1. Auflage, November 2014

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Vorwort Nischenkulturen stellen für die Südtiroler Landwirtschaft eine große Chance, aber gleichzeitig auch eine große Herausforderung dar. Mit dem Anbau und der weiteren Verarbeitung und Vermarktung von Beerenund Steinobst, Gemüse- oder Kräuterarten kann auf relativ kleiner Fläche potenziell eine hohe Wertschöpfung erzielt werden. Allerdings sind Nischenkulturen nicht für jeden Betrieb geeignet, denn oft stellen sie ziemlich hohe Anforderungen an das betriebliche Gesamtsystem.

Der Südtiroler Bauernbund hat das Zukunftspotenzial, das in den Nischenkulturen steckt, erkannt und die damit zusammenhängenden Erwerbsmöglichkeiten für Landwirte in dem Projekt NiKuPas („Nischenkulturen und Wertschöpfungspartnerschaften im Vinschgau und Wipptal“), das vom Europäischen Sozialfonds (ESF) mitfinanziert wurde, näher beleuchtet. Maßgeblich an der Projektumsetzung mitbeteiligt waren die

Leo Tiefenthaler Landesobmann

Partner Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg, TIS innovation park und die Bezirksgemeinschaften Vinschgau und Wipptal.

Anbau, Verarbeitung und Vermarktung von Nischenkulturen sind sehr vielschichtig. Die vorliegende Broschüre liefert interessierten Landwirten einen Überblick über verschiedene Nischenkulturen. Grundlegende wirtschaftliche Aspekte werden dabei genauso wie die wichtigsten anbautechnischen Faktoren im Bereich des professionellen Gemüse-, Beeren-, Steinobstund Kräuteranbaus behandelt. Weiters werden in der Broschüre verschiedene Vermarktungs- und Veredelungsmöglichkeiten von Nischenkulturen aufgegriffen.

Damit wollen wir Landwirten, die professionell in das Segment Nischenkulturen einsteigen möchten, wesentliche Entscheidungshilfen für einen erfolgreichen Start in den neuen Betriebszweig mitgeben.

Siegfried Rinner Direktor

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Was sind nischenkulturen?

Nischenkulturen sind landwirtschaftliche Kulturen, welche im Vergleich zu den Hauptkulturen im jeweiligen Bezugsraum eine beschränkte flächenmäßige Ausbreitung aufweisen.

Dies trifft für die Landwirtschaft Südtirols und im Kontext des ESF-Projektes NiKuPas beziehungsweise in der vorliegenden Broschüre auf Kulturen im Bereich Beerenobst, Steinobst, Gemüse und Kräuter zu.

Nischenkulturen bieten vielseitigste Möglichkeiten im Anbau, bei der Veredelung und der Vermarktung.

Die Bezeichnungen Sonderkulturen oder Spezialkulturen können analog zum Begriff der Nischenkulturen gesehen werden.

MerKMale Nischenkulturen sind in der Regel kapital- und arbeitsintensiv und können auf kleiner Fläche potenziell eine hohe Wertschöpfung erzielen. Nischenkulturen stellen weiters meist hohe Ansprüche an den Standort.

erFolGsFaKtoren Um mit dem Betriebszweig Nischenkulturen erfolgreich zu sein, sind vor einem Einstieg verschiedene wichtige Aspekte zu berücksichtigen, wie Standortvoraussetzungen, die persönlichen, betrieblichen und rechtlichen Voraussetzungen und die Vermarktungsmöglichkeiten.

Nicht zuletzt erfordern Nischenkulturen vom Betriebsleiter und seiner Familie ein hohes Maß an Fleiß, Motivation, Fachwissen, Professionalität und große Bereitschaft sowie Eigeninitiative, um unerwartete Probleme eventuell selbst lösen zu können.

nischenkulturen in südtirol

9 ha

240.535 ha 877 ha

% 4 , 0

186 ha

Landwirtschaftliche Nutzfläche Nischenkulturen Gemüseanbau

197 ha 485 ha

Steinobstanbau Beerenobstanbau Kräuteranbau

Quelle: Landesamt für Landwirtschaftsdienste Autonome Provinz Bozen - Südtirol, 2013 (Nischenkulturen: Gemüseanbau, Steinobstanbau, Beerenobstanbau); Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg, 2014 (Nischenkulturen: Kräuteranbau); Astat - 6. Landwirtschaftszählung, 2010 (Landwirtschaftliche Nutzfläche)

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Warum in Nischenkulturen einsteigen?

Nischenkulturen wie Beerenobst, Steinobst, Gemüse oder Kräuter können eine alternative Erwerbsmöglichkeit darstellen. Sie erfreuen sich in Südtirol von Seiten landwirtschaftlicher Betriebe steigender Beliebtheit.

Nischenkulturen und Nischenprodukte liegen im Trend und können bestimmte, neue und veränderte Bedürfnisse und Wünsche der Konsumenten erfüllen und damit verschiedene Marktnischen besetzen.

Chance und Herausforderung Der Anbau, die Verarbeitung und die Vermarktung von Nischenkulturen stellen in Südtirol, speziell in den Berggebieten, Chance und Herausforderung zugleich dar. Die besonderen klimatischen und morphologischen Gegebenheiten, welche in gewissem Maße nachteilig wirken, zum Beispiel große Hangneigungen und der Anbau in Höhenlagen, kleinstrukturierte Felder sowie begrenzte maschinelle Bearbeitbarkeit, können im Gegenzug durch Stärken, welche die Südtiroler Landwirtschaft nutzen kann, ausgeglichen werden: `` positiver Einfluss von Klima und fruchtbaren Böden auf die Produktqualität; `` Möglichkeit, Kulturen durch den Anbau in Höhenlagen zu bestimmten Zeitfenstern ernten und vermarkten zu können und dadurch einen Wettbewerbsvorteil am Markt zu erzielen; `` Familienbetriebe als solche und deren Flexibilität sowie Vielseitigkeit - auf Marktänderungen beziehungsweise Änderungen in den Konsumgewohnheiten kann schnell reagiert werden; `` Innovationsfähigkeit der Südtiroler Landwirtschaft; `` Transparenz und Authentizität vom Anbau bis zur Vermarktung;

`` verschiedenste Möglichkeiten in der Vermarktung mit teilweise bereits etablierten Vermarktungsstrukturen, Verkaufsnetzwerken und Marken (zum Beispiel „Roter Hahn“); `` bestehendes Beratungswesen und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Beweggründe für den Einstieg Für landwirtschaftliche Betriebe gibt es vielfältige Beweggründe, sich für eine alternative Flächennutzung zu entscheiden. Oft verbunden mit Interesse an Nischenkulturen ist ein erfolgter oder anstehender Generationswechsel, einhergehend mit einer vollständigen Neuausrichtung des Betriebes. Häufig führen wirtschaftliche Überlegungen zu einem Einstieg, mit dem Ziel, das Einkommen am Hof zu steigern und den neuen Betriebszweig im Haupt- oder Nebenerwerb zu führen. Mögliche Betriebsstrategien für Einsteiger sind grundsätzlich die Spezialisierung (vollständige Fokussierung auf eine oder mehrere Kulturen/Produkte) oder die Diversifizierung (Erweiterung des bestehenden Produktsortiments beziehungsweise Aufbau eines zusätzlichen Betriebszweiges). Probleme unterschiedlicher Art in der bisherigen Betriebspraxis (zum Beispiel Probleme anbautechnischer oder arbeitswirtschaftlicher Art) können weitere mögliche Beweggründe für eine Umstellung sein.

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Bausteine der Wirtschaftlichkeit Der wirtschaftliche Erfolg beim Einstieg in den Betriebs- zweig Nischenkulturen hängt von mehreren Faktoren und deren Zusammenspiel ab. Die betriebliche Ausgangsposition, die gegebenen Standorteigenschaften und die herrschende Marktsituation bilden wesentliche Rahmenbedingungen. Zusammen mit der erzeugten Produktqualität, dem Erntezeitpunkt und der gewählten Vermarktungsstrategie bestimmen sie die Wirtschaftlichkeit. Hierbei können sich große Spannweiten im Betriebsergebnis ergeben. Es ist die Aufgabe des Betriebsleiters, für seinen Betrieb die geeignetste Strategie zu finden. Die Einflussfaktoren müssen durch gut überlegte Entscheidungen aufeinander und mit dem betrieblichen Gesamtkonzept abgestimmt werden.

werden. Neben der Vermarktung frischer Produkte kann auch die Verarbeitung ein zusätzliches Standbein für den Betrieb darstellen. Folglich sind Angebot, Menge, Erntezeit und Qualität bereits im Vorfeld mit der gewählten Vermarktungsstrategie abzustimmen.

Einflussfaktoren

Betriebliche Ausgangssituation

Markt Grundlegend für angemessene Erlöse sind die Angebots- und Nachfragesituation sowie der gewählte Vertriebskanal. Nischenkulturen bieten vielseitige Vermarktungsmöglichkeiten. Je nach Produktqualität und -menge, betrieblicher Lage sowie Strategie sollte die geeignetste Variante ausgewählt werden, da Preisniveau und Absatzpotenzial sehr unterschiedlich sein können.

Werden Produkte für den Frischmarkt erzeugt, so ist eine hohe Qualität Grundvoraussetzung für den Verkauf und das Erzielen von angemessenen Preisen.

Der Großmarkt von Nischenkulturen ist aufgrund von Angebotsschwankungen durch starke Preisunterschiede im Saisonverlauf gekennzeichnet. Bis zu einem gewissen Grad kann das Erntefenster durch Standort- und Sortenwahl, Anbausystem oder Pflanzzeitpunkt beeinflusst

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Standortvoraussetzungen Maßgeblich mitentscheidend für die Wahl der richtigen Kultur sind die jeweiligen Voraussetzungen vor allem hinsichtlich Boden und Klima. Die Berücksichtigung der einzelnen Standortbedingungen wie Höhenlage, Exposition, Wasserverfügbarkeit oder Bodeneigenschaften ist grundlegend und entscheidet über Menge, Qualität und Erntezeitpunkt der Erzeugnisse und letztlich über den Erfolg dieses Betriebszweiges.

Die individuelle Ausgangssituation hat eine große Bedeutung, wobei der Betriebsleiter und seine Familienmitglieder einen wichtigen Erfolgsfaktor bilden: Interessen, Zielvorstellungen, Motivation, Arbeitsbelastung, Ausbildung, Erfahrung, Fachwissen und Fähigkeiten beeinflussen maßgeblich Produktion und Vertrieb. Nischenkulturen erfordern häufig betriebliche Zusatzinvestitionen (unter anderem Spezialmaschinen, Unterkünfte für Arbeiter, Kühllager) und Umstrukturierungen im Betrieb, welche finanziell abgesichert sein sollten. Der Vollertrag tritt bei bestimmten Kulturen erst nach einigen Jahren ein. Zudem können widrige Witterungsbedingungen, Schädlinge oder Krankheiten zu signifikanten Ernteausfällen führen. Um die betriebliche Existenz nicht zu gefährden, sollten bei größeren Investitionen Liquiditätsreserven zur Verfügung stehen.

Anbau in Höhenlagen - Richtwerte

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1.800 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 200 0

Quelle: Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg, 2014 Die Angaben stellen Maximal-Richtwerte dar. Je nach Kultur und Vermarktungsstrategie wird der Anbau erst ab bestimmten Höhenlagen empfohlen (siehe auch Abschnitte „Vermarktung von Nischenkulturen“ und „Anbautechnische Aspekte für Neueinsteiger“).

Wirtschaftlichkeitsanalyse Eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsanalyse von Nischenkulturen gestaltet sich schwierig. Aufgrund von verschiedenen Kulturen mit jeweils verhältnismäßig geringen Anbauflächen, unterschiedlichen Vermarktungsformen sowie häufig fehlenden Aufzeichnungen ist die Datengrundlage sehr dürftig. Allgemeine Aussagen über die Wirtschaftlichkeit von Nischenkulturen können folglich kaum getroffen werden. Jedoch können die vorhandenen Zahlen wichtige Anhaltspunkte für wirtschaftliche Kalkulationen darstellen. Für langjährige Kulturen sind meist hohe Anfangsinvestitionen in Anlage, Pflanzmaterial und Infrastrukturen notwendig. Die verschiedenen Fördermöglichkeiten bieten dazu lediglich eine Starthilfe und sollten die betrieblichen Entscheidungen nicht beeinflussen. Die Anlagen sind in den Folgejahren durch hohe Produktionskosten und einen hohen Arbeitsaufwand gekennzeichnet. Mit den Produkterlösen sollten diese gedeckt und ein angemessener Gewinn für den Betriebsleiter und dessen Familie erwirtschaftet werden.

Gewinnpotenzial Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass das Gewinnpotenzial von Nischenkulturen ähnlich hoch ist wie jenes im Obst- und Weinbau, wenngleich die Abweichungen davon erheblich sein können. Bei Fehl- entscheidungen oder negativen äußeren Einflüssen drohen aufgrund des hohen Kapitaleinsatzes Verluste.

Risiken Ebenso sollte sich ein landwirtschaftlicher Betrieb der Risiken bewusst sein: neben möglichen Produktionsrisiken (Wetter, Klimaveränderungen, Pflanzmaterial, Krankheiten und Schädlinge) sind vor allem Markt- und Preisrisiken (Preis-, Angebots-, Nachfrageänderungen) sowie Finanzrisiken (Liquiditätsengpässe, Fremdkapitalbelastung) zu nennen.

Tipp!

Für einen langfristigen Erfolg ist der Einstieg in Nischenkulturen folglich behutsam vorzubereiten.

Eine Hilfe dazu kann die Analyse der derzeitigen Situation samt Erstellung eines individuellen Betriebsmodells mit Business Plan für die künftige Betriebsausrichtung sein.

Für Neueinsteiger empfiehlt es sich, relativ klein zu beginnen (Flächenausmaß je nach Kultur 0,3 – 1,0 ha) um sich anschließend überschaubar zu entwickeln. Dadurch können Erfahrungen gesammelt und die betriebliche Exposition minimiert werden. Weiters kann es empfehlenswert sein, den Betriebszweig auf mehrere Kulturen beziehungsweise Sorten der gleichen Kultur aufzubauen. Das betriebliche Risiko wird dadurch verteilt, wenngleich eine zu große Vielfalt dazu führen kann, dass dabei der Organisations- und Arbeitsaufwand steigt.

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Durchschnittliche Kennzahlen ausgewählter Kulturen Investitionskosten Anlage (€/ha)

Jährliche Produktionskosten (€/ha)*

Erntemenge (kg/ha)

Arbeitsaufwand (Stunden/Jahr)

Erdbeere

40.000 – 60.000

30.000 – 45.000

18.000 – 22.000

2.500 – 3.500

Kirsche

80.000 – 100.000

30.000 – 45.000

10.000 – 14.000

1.500 – 2.500

Himbeere

60.000 – 80.000

25.000 – 40.000

8.000 – 12.000

1.500 – 2.500

Blumenkohl

2.000 – 4.000

6.000 – 9.000

25.000 – 35.000

350 – 500

*exkl. eigener Lohnanspruch, inkl. Abschreibungen Quelle: Südtiroler Bauernbund, 2013 auf Basis von Agrar- und Forstbericht 2012, MEG - Erzeugergenossenschaft Martell, EGMA Obstversteigerung Vilpian, Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg, BMLFUW (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft), Abteilung Landwirtschaft Autonome Provinz Bozen - Südtirol

Berechnungsbeispiel Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnung einer Nischenkultur müssen die gesamten Produktionskosten berücksichtigt werden. Dazu zählen Barauslagen für Verbrauchsmittel und Fremdarbeitskräfte (Produktionskosten), kalkulatorische Kosten des eingesetzten Kapitals berechnet auf die Nutzungsdauer der jeweiligen

Investition (Amortisationsrate), der Lohnanspruch des Betriebsleiters und seiner Familienmitglieder für die verrichtete Arbeit sowie der Anteil an den betrieblichen Fixkosten je nach Wichtigkeit der Nischenkultur im Betrieb. Übersteigen die Verkaufserlöse der Produkte die Gesamtkosten, so wird ein Reingewinn erwirtschaftet.

Reingewinn und Lohnanspruch ergeben folglich den Betriebsgewinn.

Kostenkalkulation 0,3 ha Erdbeeranlage Umsatz

16.000

2

1.084 4

14.000

2

12.000

2.520 4

2

10.000

2

8.000

2

6.000

2

4.000

2

2.000

2

0

2

Reingewinn Lohnanspruch Betriebsleiter

1.000 4 7.050 4

15.600 4

Produktionskosten (Dünger, Pflanzenschutz, Fremdarbeitskräfte, Maschinenkosten)

3.946 4 Kosten

Anteil betriebliche Fixkosten (Ausbildung, Abgaben, Mitgliedsbeiträge, Beratung)

Einnahmen

Jährliche Amortisationsrate

Quelle: Südtiroler Bauernbund, 2014

Für die Berechnung wurden folgende Annahmen getroffen:

`` `` `` `` ``

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Flächengröße: 0,3 ha Nutzungsdauer Pflanzen: 2 Jahre Erstellungskosten (Tunnel, Bewässerung, Vlies, Folie, Pflanzmaterial): 14.000 2 Jährlicher Arbeitsaufwand: 840 Arbeitsstunden, davon 210 Arbeitsstunden Eigenleistung Umsatz: 6.000 kg zu 2,60 2

Vermarktung von Nischenkulturen Aus Nischenkulturen wird dann eine wirtschaftlich interessante Erwerbsalternative, wenn Anbau, Veredelung und Verkauf auf die Anforderungen des Marktes ausgerichtet werden. Auf welche Marktanforderungen der einzelne Landwirt eingehen muss, hängt wiederum davon ab, welchen Vermarktungsweg er wählt. Die Frage nach der passenden Vermarktungsstrategie sollte sich jeder Betrieb, welcher neu mit dem Betriebszweig Nischenkulturen startet, deshalb bereits vor einem Anbau stellen.

Alleine oder gemeinsam Eine der wichtigsten Grundfragen zu Beginn ist jene, ob man die erzeugten Produkte (frisch und/oder veredelt) selbst vermarkten oder die Vermarktung Dritten überlassen möchte.

Für Landwirte, welche sich vor allem auf die Produktion (von Frischware) konzentrieren wollen, kann die Vermarktung über Genossenschaften, Versteigerungseinrichtungen oder über den Großhandel ein Weg sein. Hier richtet sich der Landwirt nach den Abnahmekonditionen der jeweiligen Verkaufsstruktur und kann sich vor allem auf den Anbau fokussieren.

Direktvermarkter hingegen sind „Allrounder“ und kümmern sich vom Anbau bis zur Vermarktung um sehr viele Bereiche selbst. Auch kann die Weiterveredelung von Produkten eine Erwerbsmöglichkeit darstellen (siehe auch Abschnitt „Verarbeitung und Veredelung von Nischenkulturen“). Die Direktvermarktung bietet bei Nischenkulturen eine große Chance, bringt gleichzeitig aber auch große Herausforderungen mit sich.

Grundvoraussetzung bei der Direktvermarktung sind die persönlichen Eigenschaften des Betriebsleiters und der Familie. Hierzu zählen die persönliche Eignung, Begeisterung, Interesse an direktem Kundenkontakt sowie großes Wissen und Können in vielen unterschiedlichen Bereichen wie auch eine hohe Bereitschaft zur Eigen- initiative und zur Weiterbildung. Ebenso muss beachtet werden, welche betrieblichen Voraussetzungen gegeben sind, ob eventuell bestehende Strukturen genutzt und besser ausgelastet werden können oder ob gegebenenfalls größere Neuinvestitionen getätigt werden müssen.

Der Erfolg des Ab-Hof-Verkaufs (Hofladen) ist stark vom Angebot und vom Standort des Betriebes und dem damit verbundenen Kundenpotenzial abhängig. Die Lieferung an die Gastronomie oder Hotellerie oder die

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Kooperation mit anderen Betrieben beziehungsweise die Zusammenarbeit mit Partnern in der Vermarktung kann ebenso ein Weg für Direktvermarkter sein.

Die verschiedenen Verkaufsmöglichkeiten müssen grundsätzlich nicht getrennt voneinander betrachtet werden, sondern können teilweise auch gut miteinander kombiniert werden und sich gegenseitig ergänzen.

Gesetze des Marktes Für den einzelnen Erzeuger ist es wichtig, sich von Konkurrenten in einem oder mehreren Merkmalen zu unterscheiden. Beim Absatz über größere Vermarktungsstrukturen (zum Beispiel Genossenschaften oder Versteigerungseinrichtungen), deren Absatzmärkte in der Regel zu einem Großteil außerhalb von Südtirol liegen, spielen die Gesetze des Marktes eine wichtige Rolle.

Angebot und Nachfrage verschiedener Großproduzenten, Produktionsgebiete und Absatzmärkte (auch im Ausland) haben direkten Einfluss auf den Erzeugerpreis und damit auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebszweiges.

Speziell bei Nischenkulturen ist der Faktor der kurzen Lagerfähigkeit bei Frischware besonders wichtig – nach der Ernte müssen die Erzeugnisse in der Regel nach wenigen Tagen beim Endkonsumenten sein. Puffermöglichkeiten und Spekulationen gegenüber Konkurrenten auf dem Markt sind bei Nischenkulturen selten möglich und sinnvoll. Schwankende Preise im Saisonverlauf sind bei der Vermarktung von Nischenkulturen auf dem Großmarkt daher charakteristisch.

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Einflussmöglichkeiten Der einzelne Betrieb hat hier vor allem über die Qualität der Erzeugnisse und das Erntezeitfenster (über Sortenwahl, Anbausystem, Höhenlage) eine bestimmte Einflussmöglichkeit und sollte diese auch bestmöglich wahrnehmen, um einen Wettbewerbsvorteil zu generieren. Diese Einflussmöglichkeit ist begrenzt und kann, je nach Marktsituation, mehr oder weniger erfolgreich sein.

Bei der Direktvermarktung ist der Spielraum für den einzelnen Landwirt größer – es gilt, für sich ein Alleinstellungsmerkmal zu finden und sich auf dem Markt in einer Nische erfolgreich und nachhaltig zu positionieren.

Dies kann zum Beispiel durch den Anbau spezieller Kulturen oder Sorten, durch die Verarbeitung innovativer Produkte oder durch die Verwendung einer neuartigen Verpackung gelingen. Dadurch wird der Betriebszweig einzigartig und kann nicht beliebig durch andere Anbieter ersetzt werden beziehungsweise preislich verglichen werden. Gefragt sind daher Innovation und unternehmerisches Handeln.

Tipp! Über die Vor- und Nachteile sowie die unterschiedlichen Anforderungen und Chancen verschiedener Vermarktungsmöglichkeiten muss sich ein Betrieb vorab informieren und das Vorhaben strukturiert planen. Je nach Vermarktungskanal gibt es große Unterschiede, zum Beispiel beim Bedarf an Arbeitsstunden und dem Organisationsaufwand sowie bei den erzielbaren Preisen und absetzbaren Mengen. Genauso sollte beachtet werden, dass die Märkte und Konsumgewohnheiten ständigen Veränderungen ausgesetzt sind.

Allgemein kann festgehalten werden, dass es nicht „das“ Konzept, „die“ Strategie und „die“ Kultur gibt, sondern dass die Situation einzelbetrieblich bewertet werden muss, da ein Zusammenspiel vieler Faktoren zum Erfolg bei der Vermarktung von Nischenkulturen beiträgt. Die Vermarktung muss unbedingt unter Berücksichtigung aller persönlichen, betrieblichen sowie außerbetrieblichen Voraussetzungen geplant werden (siehe auch Abschnitte „Bausteine der Wirtschaftlichkeit“ und „Anbautechnische Aspekte für Neueinsteiger“). Die betrieblichen Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken müssen in diesem Zuge analysiert werden.

Verarbeitung und Veredelung von Nischenkulturen Alternativ zum oder neben dem Verkauf von Frischware können verarbeitete beziehungsweise veredelte Nischenprodukte eine weitere Erwerbsmöglichkeit darstellen. Nischenkulturen bieten bei der Verarbeitung beziehungsweise Veredelung unterschiedliche Möglichkeiten. Bestimmte Nischenkulturen sind weniger zur Verarbeitung geeignet, andere, wie zum Beispiel verschiedene Wildobstkulturen, sind in frischem Zustand wenig interessant und werden fast ausschließlich weiterverarbeitet.

Möglichkeiten Nischenkulturen müssen aufgrund der meist geringen Lagerfähigkeit so schnell wie möglich im optimalen Reifegrad verarbeitet oder, je nach Kultur und Endprodukt, zwischenzeitlich gekühlt oder eingefroren werden, um Qualität und Inhaltsstoffe bestmöglich zu erhalten. Die Verarbeitung kann prinzipiell selbst oder im Lohnverfahren durchgeführt werden.

Mit der Verarbeitung oder Veredelung von Nischenkulturen kann ein Betrieb eine höhere Wertschöpfung im Vergleich zum Verkauf von Frischware erzielen, wobei im Einzelfall die Vermarktungsmöglichkeiten und die verschiedenen Rahmenbedingungen überprüft werden müssen.

Anforderungen Die hofeigene Verarbeitung stellt über den Anbau hinaus hohe Anforderungen in Bezug auf Zeit, Wissen und unternehmerische Fähigkeiten an den Betriebsleiter und seine Familie. Nicht in allen Betrieben sind die Anforderungen für die eigene Verarbeitung erfüllbar.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Verarbeitung von Produkten zur gewählten Gesamtstrategie des Betriebes passt. Absolute Professionalität und eine hohe Qualität der Rohstoffe und des Verarbeitungsprozesses sind grundlegend. Ebenso ist es für die Erzeugung von hochwertigen Produkten essentiell, dass die teilweise grundsätzlich unterschiedlichen Anforderungen an die Rohstoffeigenschaften (zum Beispiel Reifegrad, Zuckergehalt) bereits beim Anbau berücksichtigt werden.

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So kann für die Verarbeitungsware zum Beispiel der Anbau spezieller Sorten oder die Adaption spezieller Anbautechniken oder Kulturmaßnahmen erforderlich sein.

Spezialisierung oder Doppelstrategie Eine wichtige Grundsatzfrage, welche sich ein Betrieb frühzeitig stellen sollte, ist zudem jene, ob er sich voll und ganz auf die Verarbeitung spezialisieren möchte oder diesen Betriebszweig neben der Vermarktung von Frischware betreiben will. Bei der Entscheidung für eine Doppelstrategie ist es für eine hohe Qualität beider Produktionszweige unerlässlich, diese gut zu organisieren – ein eigener Verarbeitungsraum zur Erfüllung aller rechtlichen und qualitativen Anforderungen bildet hier oft eine wichtige Grundlage. Investitionskosten und Platzbedarf für Verarbeitungs- und Lagerräume müssen dabei beachten werden.

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Beerenobst Steinobst

Anbautechnische Aspekte für Neueinsteiger

Beerenobst Arten zusammengefasst, deren Gemeinsamkeiten in erster Linie in ihren Fruchteigenschaften liegen. Sie sind essbar und saftig und enthalten zahlreiche kleine Samen im Fruchtfleisch. Auch unter optimalen Transport- und

Gemüse

Unter dem handelsüblichen Begriff Beerenobst sind

Lagerbedingungen sind die Früchte in der Regel sehr

Kräuter

begrenzt haltbar.

Beerenobstanbau in Südtirol

12 ha Erdbeeren

45 ha

Himbeeren Rote Johannisbeeren

4 ha

6 ha

Schwarze Johannisbeeren

130 ha

Andere

Quelle: Landesamt für Landwirtschaftsdienste Autonome Provinz Bozen - Südtirol, 2013

Bedeutung in Südtirol

Wasserversorgung

Beerenobst wird in Südtirol auf rund 197 ha angebaut. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Erdbeeren und Himbeeren.

Beerenobstkulturen können nur dort angebaut werden, wo während der Vegetationszeit kontinuierlich bewässert werden kann. Infolge von Wassermangel wird das Wachstum eingestellt und die Qualität der Früchte kann stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Über die Tropfberegnung können nebenbei auch Nährstoffe ausgebracht werden (Fertigation).

Eignung Grundsätzlich eignet sich der Beerenobstanbau auf größeren Flächen nur bedingt für den Nebenerwerb, da die Kulturen sehr arbeits- und kostenintensiv sind.

Für Neueinsteiger wird eine Begleitung durch einen erfahrenen Berater empfohlen, da die Kulturen viel Fachwissen voraussetzen.

Standortansprüche

Beerenobst

Die erforderlichen Standortvoraussetzungen sind beim Beerenobstanbau sehr stark von der jeweiligen Kultur abhängig.

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Boden Die verschiedenen Beerenobstarten stellen sehr unterschiedliche Ansprüche an den Boden. Dies muss bei der Kulturwahl stets berücksichtigt werden. So können zum Beispiel Kulturheidelbeeren nur auf sauren Torfböden angebaut werden, während zum Beispiel Johannisbeeren neutrale bis leicht kalkhaltige Böden gut vertragen.

Höhenlage

Fruchtfolge

Mit der richtigen Kultur- und Sortenwahl können zum Beispiel Erdbeeren bis auf ca. 1.700 m Meereshöhe angebaut werden. Bei Heidelbeeren gelten ca. 1.000 m Meereshöhe, bei Himbeeren ca. 1.200 m Meereshöhe und bei Johannisbeeren ca. 1.300 m Meershöhe als Höchst-Richtwerte.

Die Beachtung einer Fruchtfolge ist im Beerenobstanbau (vor allem bei Erdbeeren) aus pflanzenbaulicher und wirtschaftlicher Sicht unerlässlich. Eine gezielte Fruchtfolge hat einen düngenden Effekt für die Nachkulturen und wirkt einseitigem Nährstoffentzug entgegen. Bodengesundheit und -fruchtbarkeit bleiben dadurch langfristig erhalten. Weiters kann dem Auftreten verschiedener Krankheiten und Schädlinge vorgebeugt werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Unterdrückung von Unkräutern.

Mögliche Fruchtfolgen Beerenobstkulturen können gut in Fruchtfolgen mit Getreide, Ackerbau- und Gemüsekulturen angebaut werden. Bei mehrjährigen Beerenobstkulturen, wie zum Beispiel Himbeeren, ist ein Feldwechsel ratsam.

– in dieser Klasse wird jene Nährstoffmenge gedüngt, welche dem Entzug entspricht. In den Folgejahren dient eine regelmäßige Bodenanalyse (alle fünf Jahre) als Grundlage zur gezielten Düngung.

Bodenvorbereitung

Um ein optimales Pflanzenwachstum zu erzielen, muss eine ausgewogene Versorgung mit pflanzenverfügbaren Nährstoffen gewährleistet sein. Dieser Bedarf kann im Boden durch eine organische und/oder mineralische Düngung, über Ernterückstände der Vorfrucht oder durch eine Gründüngung gedeckt werden. Eine Blattdüngung kommt nur dann zum Einsatz, wenn ein akuter Mangel festgestellt wird oder wenn die Düngung über den Boden nicht möglich ist (zum Beispiel Ausbringung von Spurenelementen auf kalkreichen Böden). Eine Nmin-Analyse im Frühjahr gibt Aufschluss über die Menge an pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden. Ein eventueller Mangel kann dadurch gezielt ausgeglichen werden.

Neuanlage Vor der Erstellung einer Neuanlage sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Eine Grunduntersuchung liefert Informationen über Bodenart, Humus, pH-Wert, Kalkgehalt, Gehalt an den Makronährstoffen Phosphor, Kali und Magnesium sowie Gehalt an Spurenelementen wie Bor, Mangan, Kupfer und Zink. Anhand dieser Informationen kann eine Düngeempfehlung erstellt werden. Hierbei ist die Gehaltsklasse C anzustreben

Die Bodenvorbereitung mittels Pflug oder Fräse (nur bei Umbruch) sollte mindestens zwei bis vier Wochen vor der Pflanzung erfolgen, noch besser im Herbst (Herbstfurche). Dadurch wird eine tiefe Bodenlockerung erreicht. Vor der Pflanzung erfolgt eine flache Bodenbearbeitung mittels Egge oder Grubber. Dadurch wird aufgelaufenes Unkraut bekämpft und ein krümeliges Pflanzbett geschaffen.

Kulturführung Anlagenerstellung Bei der Erstellung von Pflanzreihen (zum Beispiel bei Himbeeren) sollte nur der Pflanzstreifen und nicht der gesamte Boden bearbeitet werden. Somit kann der Erosion vorgebeugt werden. Falls die Kultur ein Stützgerüst beansprucht, sollte dessen Erstellung vor der Pflanzung erfolgen. Dabei können Beton- oder Holzpfähle verwendet werden. Die ideale Reihenausrichtung ist Nord-Süd, damit die Sonneneinstrahlung von den Pflanzen optimal ausgenützt werden kann.

In sehr steilen Lagen wird quer zum Hang gepflanzt (Terrassenanbau), anderenfalls werden die Reihen in der Falllinie angeordnet.

Beerenobst

Düngung Möglichkeiten und Ziele der Düngung

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Pflanzung

Schnitt

Die Pflanzung erfolgt vorwiegend händisch, größere Erdbeerplantagen in flachen Lagen können auch mechanisch gepflanzt werden. Die Pflanz- und Reihenabstände sind je nach Kultur unterschiedlich und müssen den verschiedenen Anforderungen angepasst werden (zum Beispiel Arbeitsbreite der Maschinen, Regenabdeckung, Größe der Pflanzen).

Mehrjährige Beerenobstkulturen müssen fachgerecht geschnitten werden, da dadurch Pflanzengesundheit, Ertrag und Qualität maßgeblich beeinflusst werden.

Der Schnitt erfolgt vorwiegend im Spätwinter kurz vor Vegetationsbeginn. Dabei wird altes Fruchtholz entfernt, um den Austrieb junger Fruchttriebe zu fördern.

Dies wirkt dem Vergreisen der Pflanzen entgegen und verlängert somit die Lebensdauer der Kultur.

Unkrautregulierung Im Beerenobstanbau ist die Unkrautregulierung sehr arbeits- und kostenintensiv. Unkräuter stehen mit den Pflanzen in Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe, mindern deren Wachstum und somit auch Ertrag und Qualität. Weiters kann durch eine starke Verunkrautung die Durchlüftung der Bestände vermindert werden.

Dadurch wird das Auftreten von Pilzkrankheiten und Schädlingen gefördert. Je nach Beerenobstart ist die Konkurrenzkraft und dadurch die Notwendigkeit und Dauer der unkrautfreien Periode unterschiedlich. Durch schlechtes Unkrautmanagement entsteht in der Folge ein sehr hoher Handarbeitsaufwand. Die direkte Bekämpfung erfolgt mechanisch, thermisch, chemisch oder händisch. Mulchfolien stellen eine sehr effiziente Unkrautbekämpfungsmöglichkeit dar.

Daneben sind im Laufe des Jahres verschiedene Pflanzenschutzmaßnahmen für eine erfolgreiche Produktion erforderlich.

Ernte und Lagerung Grundsätzlich werden alle Beeren, welche für den Frischmarkt bestimmt sind, in mehreren Pflückgängen von Hand geerntet.

Ernteaufwand Die Ernte kann je nach Kultur mehrere Wochen andauern und bei einer Anbaufläche von 1.000 m2 etwa 100 bis zu über 300 Arbeitsstunden pro Saison erfordern.

Lagerfähigkeit

Beerenobst

Beerenobst hat eine sehr begrenzte Haltbarkeit, daher müssen die Früchte nach der Ernte so schnell wie möglich gekühlt werden, um die Qualität zu erhalten.

Früchte, welche für die Verarbeitung bestimmt sind, können zwischenzeitlich auch eingefroren werden.

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Beerenobst Steinobst

Anbautechnische Aspekte für Neueinsteiger

Steinobst für Früchte mit einem verholzten Kern. Der verholzte Kern ist die steinartige Schicht, die den eigentlichen Samenkern umschließt. Um den verholzten Kern des Fruchtknotens befindet sich die essbare Fruchtschale.

Gemüse

Steinobst ist eine handelsübliche Sammelbezeichnung

Zum Steinobst gehören zum Beispiel Marillen, Kirschen, Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen beziehungsweise Zwet-

Kräuter

schgen, Mirabellen und Renekloden.

Steinobstanbau in Südtirol

70 ha Marillen Kirschen Zwetschgen

6 ha

110 ha

Quelle: Landesamt für Landwirtschaftsdienste Autonome Provinz Bozen - Südtirol, 2013

Bedeutung in Südtirol

Wasserversorgung

Steinobst wird in Südtirol auf etwa 186 ha angebaut, dabei liegt der Schwerpunkt auf Marillen und Kirschen.

Steinobst kann nur dann erfolgreich angebaut werden, wenn eine Bewässerungsmöglichkeit vorhanden ist.

Die Pflanzen benötigen eine kontinuierliche Wasserversorgung für ein ausreichendes Blatt- und Fruchtwachstum. Nur unter dieser Voraussetzung können sie einen zufriedenstellenden Ertrag in entsprechender Qualität liefern.

Eignung Marillen und Zwetschgen werden in Südtirol in der Regel extensiv angebaut: Hierbei sind die Pflanzabstände sehr großzügig, was auch eine Doppelnutzung der Kultur erlaubt, indem die Früchte am Baum geerntet werden und das Heu für den Viehbetrieb gemäht wird. Einige moderne Marillenanlagen, aber vor allem Süßkirschenanlagen, werden intensiv bewirtschaftet.

Der Anbau von Kirschen eignet sich nur bedingt für den Nebenerwerb, da diese Kultur sehr arbeits- und kostenintensiv ist.

Standortansprüche Die erforderlichen Standortvoraussetzungen sind beim Steinobstanbau sehr stark von der jeweiligen Kultur abhängig.

Höhenlage

Steinobst

Kirschen und Zwetschgen können unter bestimmten Bedingungen bis auf ca. 1.300 m Meereshöhe, Marillen hingegen nur bis auf ca. 1.000 m Meereshöhe angebaut werden.

Tipp!

Kirschen sollten unter Folienabdeckung angebaut werden, da die reifen Früchte sehr platzempfindlich sind.

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Boden Steinobst bevorzugt tiefgründige, humose und sandige Böden. Sehr schwere Böden (mit hohem Tonanteil), welche zu Staunässe neigen, sind für den Steinobstanbau ungeeignet.

Düngung Möglichkeiten und Ziele der Düngung Eine ausgewogene Versorgung mit pflanzenverfügbaren Nährstoffen gewährleistet ein optimales Pflanzenwachstum. Der Bedarf kann im Boden durch eine organische und/oder mineralische Düngung gedeckt werden. Als Grundlage für eine gezielte Düngung dient eine regelmäßige Bodenanalyse (alle fünf Jahre). Sehr aufschlussreich ist die Nmin-Analyse: Diese Messung gibt Auskunft über den Gehalt an pflanzenverfügbarem Stickstoff im Boden. Ein möglicher Mangel kann dadurch gezielt ausgeglichen werden. Eine Blattdüngung kommt nur dann zum Einsatz, wenn ein akuter Mangel festgestellt wird oder wenn die Düngung über den Boden nicht möglich ist (zum Beispiel Ausbringung von Spurenelementen auf kalkreichen Böden).

Tipp!

Vor der Erstellung einer Neuanlage sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Eine Grunduntersuchung liefert Informationen über Bodenart, Humus, pH-Wert, Kalkgehalt, über den Gehalt an den Makronährstoffen Phosphor, Kali und Magnesium sowie über den Gehalt an Spurenelementen wie Bor, Mangan, Kupfer und Zink. Anhand dieser Informationen kann eine Düngeempfehlung erstellt werden. Hierbei ist die Gehaltsklasse C anzustreben. In dieser Klasse wird jene Nährstoffmenge gedüngt, die dem Entzug entspricht.

Bodenvorbereitung Die Bodenvorbereitung mittels Pflug oder Fräse sollte mindestens vier bis fünf Wochen vor der Pflanzung erfolgen, besser noch im Herbst. Je früher diese Bodenvorbereitung durchgeführt wird, desto besser kann sich der Boden bis zur Pflanzung setzen. Es sollte nur der Pflanzstreifen und nicht der gesamte Boden bearbeitet werden. Somit kann vor allem in sehr steilen Lagen der Erosion vorgebeugt werden.

Kulturführung Anlagenerstellung Das Stützgerüst sollte bereits vor der Pflanzung erstellt werden. Dazu können Betonstützen oder Holzpflöcke verwendet werden. Die in Südtirol verwendeten Sorten/Unterlagen-Kombinationen benötigen ein

Stützgerüst, da sie kaum standfest sind. Die ideale Reihenausrichtung ist Nord-Süd, da die Pflanzen hier die Sonneneinstrahlung besser ausnützen können.

In sehr steilen Lagen wird quer zum Hang gepflanzt (Terrassenanbau), anderenfalls werden die Reihen in der Falllinie angeordnet.

Pflanzung Das Pflanzloch kann händisch oder mechanisch mittels Grabenfräse erstellt werden. Empfehlenswert ist es, die Bäume leicht erhöht zu pflanzen (Damm), da so die Bodenfeuchtigkeit besser gesteuert werden kann.

Wichtig ist es, nach der Pflanzung die Pflanzen sorgfältig anzugießen. Es wird empfohlen, die Bäume vor der Pflanzung einen Tag im Wasser stehen zu lassen.

Steinobst

Neuanlage

Die Wahl der geeigneten Sorten/Unterlagen-Kombination ist entscheidend für den Erfolg des Anbaus, da diese die Wuchsstärke, Winterhärte und eventuelle Widerstandsfähigkeiten beeinflusst.

Um die Baumgesundheit langfristig zu erhalten, sind gezielte Pflanzenschutzbehandlungen unerlässlich. Diese können allerdings auf ein Minimum reduziert werden, wenn Düngung und Schnitt fachgerecht durchgeführt werden: Überdüngte Pflanzen und schlechte Pflanzenhygiene (verursacht durch Unachtsamkeit beim Pflanzschnitt) bieten ideale Bedingungen für Schädlinge und die Ausbreitung von Krankheiten und führen in der Folge zu erhöhtem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Unkrautregulierung Die Unkrautbekämpfung ist im Steinobstanbau wichtig, da Unkräuter in Konkurrenz zu den Bäumen stehen und deshalb deren Wachstum und Ertrag mindern. Die Bekämpfung kann mechanisch oder chemisch erfolgen.

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Schnitt

Ernteaufwand

Sehr wichtig ist auch die Baumerziehung. Man unterscheidet hier zwischen dem Erziehungsschnitt und dem Ertragsschnitt. Durch den Erziehungsschnitt versucht man, das Grundgerüst des Baumes aufzubauen. Nach dem dritten Standjahr erfolgt ein systematischer Ertragsschnitt. Dadurch wird das physiologische Gleichgewicht der Bäume sichergestellt.

Die Ernte kann zwei bis drei Wochen andauern. Man rechnet bei 1.000 m2 Anbaufläche bis zu 100 Arbeitsstunden für die Ernte pro Saison, wobei diese bei Marillen und Zwetschgen etwas geringer ausfallen.

Ernte und Lagerung

Steinobst

Die Ernte erfolgt beim Steinobst, welches für den Frischmarkt bestimmt ist, ausschließlich händisch.

Dabei sind je nach Sorte und Kultur ein oder mehrere Pflückgänge nötig.

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Lagerfähigkeit Steinobst hat nur eine begrenzte Haltbarkeit und muss deshalb nach der Ernte so schnell wie möglich gekühlt werden, damit die Qualität erhalten bleibt. Je nach Kultur können die Früchte unter idealen Bedingungen mehrere Wochen gelagert werden.

Beerenobst Steinobst

Anbautechnische Aspekte für Neueinsteiger

Gemüse gekocht verzehrt werden können.

Kräuter

einjähriger Pflanzen zusammengefasst, welche roh oder

Gemüse

Unter dem Sammelbegriff Gemüse werden Arten meist

Gemüseanbau in Südtirol

2 ha

60 ha 1 ha

28 ha

10 ha

5 ha 5 ha

20 ha 3 ha

320 ha 31 ha

Kartoffeln

Blumenkohl

Sellerie

Spinat

Rote Rüben

Kopfkohl

Kopfsalat

Radicchio

Karotten

Wirsing

Spargel

Quelle: Landesamt für Landwirtschaftsdienste Autonome Provinz Bozen - Südtirol, 2013

Bedeutung in Südtirol

Boden

Insgesamt wird in Südtirol auf ca. 485 ha Gemüse angebaut. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Kartoffeln, Blumenkohl, rote Rüben, Radicchio, Kopfkohl und Spargeln.

An den Boden stellt Gemüse generell eher hohe Ansprüche. Allgemein betrachtet sind sehr schwere Böden (mit hohem Tonanteil) und sehr leichte (sandige) Böden weniger für den Gemüseanbau geeignet, wobei die optimalen Anforderungen kulturspezifisch zu bewerten sind.

Eignung Grundsätzlich eignet sich der Gemüseanbau sowohl für den Nebenerwerb als auch für den Haupterwerb.

Die meisten der in Südtirol im Gemüseanbau tätigen Betriebe bewirtschaften Gemüse im Nebenerwerb.

Investitionen und Maschinenbedarf sind beim Gemüseanbau im Vergleich zu den meisten anderen Nischenkulturen geringer. Der Gemüseanbau kann für Neueinsteiger mit allgemein geringer Erfahrung im Bereich Nischenkulturen geeignet sein.

Standortansprüche Die erforderlichen Standortvoraussetzungen sind beim Gemüseanbau sehr stark von der jeweiligen Kultur abhängig.

Höhenlage

Gemüse

Mit der richtigen Kultur- und Sortenwahl ist Gemüseanbau grundsätzlich bis auf ca. 1.600 m Meereshöhe möglich, in günstigen Lagen sogar noch höher.

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Fruchtfolge Die Beachtung einer Fruchtfolge ist im Gemüseanbau aus pflanzenbaulicher und wirtschaftlicher Sicht zu empfehlen. Eine gezielte Fruchtfolge hat einen düngenden Effekt für die Nachkulturen, wirkt einseitigem Nährstoffentzug entgegen und vermindert den Unkrautdruck. Die Einhaltung einer Fruchtfolge beugt verschiedenen Krankheiten und Schädlingen vor. Die Sicherung von Bodengesundheit und -fruchtbarkeit ist ein weiterer wichtiger Aspekt.

Tipp!

Wärmeliebende Gemüsekulturen (zum Beispiel Tomaten, Paprika, Gurken) sollten in einem Gewächshaus oder Folientunnel angebaut werden.

Wasserversorgung

Mögliche Fruchtfolgen

Für einen professionellen Gemüseanbau ist eine vorhandene Bewässerungsmöglichkeit eine Grundvoraussetzung.

Gemüsekulturen können gut in Fruchtfolgen mit Ackerbaukulturen, Getreide und Beerenobstkulturen integriert werden.

Düngung Möglichkeiten und Ziele der Düngung Um ein optimales Pflanzenwachstum zu erreichen, muss eine ausgewogene Versorgung mit pflanzenverfügbaren Nährstoffen gewährleistet sein. Dieser Bedarf kann im Boden durch eine organische und/oder mineralische Düngung, sowie über Ernterückstände der Vorfrucht beziehungsweise durch eine Gründüngung gedeckt werden. Als Grundlage für eine gezielte Düngung dient eine regelmäßige Bodenanalyse (alle fünf Jahre).

Neuanlage Vor der Erstellung einer Neuanlage sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Eine Grunduntersuchung liefert Informationen über Bodenart, Humus, pH-Wert, Kalkgehalt, über den Gehalt an den Makronährstoffen Phosphor, Kali und Magnesium sowie über den Gehalt an Spurenelementen wie Bor, Mangan, Kupfer und Zink. Anhand dieser Informationen kann eine Düngeempfehlung erstellt werden. Hierbei ist die Gehaltsklasse C anzustreben – in dieser Klasse wird jene Nährstoffmenge gedüngt, die dem Entzug entspricht.

Es ist zu empfehlen, diese im Herbst (Herbstfurche) durchzuführen. Ziel ist es, eine tiefe Bodenlockerung zu erreichen. Vor der Aussaat beziehungsweise Pflanzung erfolgt eine flache Bodenbearbeitung mittels Egge oder Grubber. Dadurch wird aufgelaufenes Unkraut bekämpft und ein krümeliges Pflanzbett/Saatbett geschaffen. Bei Saatkulturen ist die Saatbettvorbereitung ein sehr wichtiger Arbeitsschritt, um einen optimalen Saataufgang zu erreichen. Auch die Rückverdichtung mit Hilfe von Packern und Walzen ist hierbei eine wichtige Maßnahme.

Kulturführung Pflanzung/Aussaat Die Pflanzung kann händisch oder maschinell über an Traktoren befestigte Geräte erfolgen. Pflanz- und Reihenabstände sind je nach Kultur unterschiedlich und können auch zu einer Pflanzdichte von über 100.000 Pflanzen/ha führen. Bei einer Aussaat kommen meist Handdrillmaschinen oder an Traktoren befestigte Sägeräte zum Einsatz. Saatgutbedarf, Reihenabstand, Saatabstand und Saattiefe variieren je nach Saattermin und Kultur.

Bodenvorbereitung Die Bodenvorbereitung mittels Pflug oder Fräse (nur bei Umbruch) sollte mindestens zwei bis vier Wochen vor der Pflanzung beziehungsweise Aussaat erfolgen.

Gemüse

Unkrautregulierung Zu den wichtigsten Kulturmaßnahmen im Gemüseanbau gehört die Unkrautregulierung. Unkräuter stehen mit dem Gemüse in Konkurrenz um Licht, Wasser und Nährstoffe, mindern dessen Wachstum und somit den Ertrag. Desweiteren kann durch eine Verunkrautung die

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Durchlüftung der Bestände vermindert und dadurch Pilzkrankheiten gefördert werden. Außerdem können sich Schädlinge im Bestand ausbreiten. Je nach Gemüseart ist die Konkurrenzkraft und dadurch die Notwendigkeit und Dauer der unkrautfreien Periode unterschiedlich. Bei Missmanagement können sehr hohe Arbeitsaufwände entstehen. Neben verschiedenen vorbeugenden Maßnahmen wie einer gezielten Fruchtfolge, Untersaaten und Mulchen oder ther- mischen Maßnahmen, erfolgt die direkte Bekämpfung mechanisch, thermisch, chemisch oder händisch.

Daneben sind im Laufe des Jahres verschiedene Pflanzenschutzmaßnahmen für eine erfolgreiche Produktion erforderlich.

Ernte und Lagerung

Gemüse

Das Ernteverfahren variiert nach Gemüseart und Verwertung. Bei einigen Kulturen ist sie voll mechanisierbar, wie zum Beispiel bei Kartoffeln, Blatt- und Kohlgemüse (zum Beispiel Blumenkohl) müssen von Hand geerntet werden. Die Ernte von Hand ist vor allem für kleinere Betriebe geeignet, während größere spezialisierte Betriebe oft auf eine teilmechanische oder vollmechanische Ernte ausweichen.

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Lagerfähigkeit Grundsätzlich verliert jedes Gemüse nach der Ernte an Qualität und Gewicht. Mit der richtigen Lagerung kann der Qualitäts- und Mengenverlust reduziert werden. Wichtige Faktoren für die Gemüselagerung sind einerseits anbautechnische Faktoren wie Sortenwahl, Düngung und Erntezeit, andererseits wirkt sich auch die Lagertechnik, vor allem Lagerlufttemperatur, Lagerluftfeuchtigkeit und Lagerdurchlüftung auf die Qualität des Gemüses aus. Verschiedene Gemüsearten, wie zum Beispiel Wurzelgemüse, Kartoffeln, Zwiebeln oder Kürbisse, lassen sich unter optimalen Voraussetzungen über Wochen oder Monate lagern, während zum Beispiel Blattgemüse nur für einen sehr kurzen Zeitraum lagerfähig ist.

Beerenobst Steinobst

Anbautechnische Aspekte für Neueinsteiger

Kräuter dern definiert den Nutzwert von verschiedenen Pflanzen.

Man unterscheidet hier zwischen Arznei-, Heil- und Gewürzkräutern. Es muss sich hierbei nicht im botanischen Sinn um krautige Pflanzen handeln. Dabei verdanken

Gemüse

Der Begriff Kräuter ist keine botanische Definition, son-

Kräuter ihre Wirkung in erster Linie ätherischen Ölen,

Kräuter

aber auch Gerb-, Bitter- und Scharfstoffen.

Tipp!

Beim Einstieg in den professionellen Anbau von Kräutern, deren Verarbeitung und Vermarktung, müssen eine Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften beachtet werden. Daher ist der Besuch des Qualifizierungskurses für Kräuteranbau und Kräuterverarbeitung an der Fachschule für Landwirtschaft Laimburg zwar nur in bestimmten Fällen erforderlich, aber grundsätzlich für jeden zu empfehlen.

Bedeutung in Südtirol Kräuter werden in Südtirol auf ca. 9 ha angebaut, dabei liegt der Schwerpunkt auf sogenannten „Grünkräutern“ wie Melisse und Pfefferminze (Quelle: Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg, 2014). Die in der Ernte sehr aufwendigen „Blütenkräuter“ werden nur in geringem Ausmaß angebaut. Kräuter werden in Südtirol ausschließlich von den Kräuteranbauern direkt vermarktet.

Eignung

Kräuter

Grundsätzlich eignet sich der Kräuteranbau sowohl für den Nebenerwerb als auch für den Haupterwerb.

Einige Betriebe in Südtirol, welche auf den Kräuteranbau spezialisiert sind, bewirtschaften Kräuter auch im Haupterwerb. Investitionen und Maschinenbedarf sind beim Kräuteranbau im Vergleich zu anderen Nischenkulturen geringer. Die Weiterverarbeitung von Kräutern ist jedoch mit sehr hohen Investitionskosten für Verarbeitungsräume und Trocknungsanlagen verbunden.

Standortansprüche Die erforderlichen Standortvoraussetzungen sind beim Kräuteranbau sehr stark von der jeweiligen Kräuterart abhängig.

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Höhenlage Mit der richtigen Kultur- und Sortenwahl ist der Anbau von Kräutern grundsätzlich in optimalen Lagen bis auf ca. 1.200 m Meereshöhe möglich, bei alpinen Kräutern auch in höheren Lagen. Hochalpine Kräuter (zum Beispiel Edelweiß) sollten ab ca. 1.500 m Meereshöhe angebaut werden, damit die wertvollen Inhaltsstoffe gebildet werden können.

Wasserversorgung Eine Bewässerungsmöglichkeit ist Grundvoraussetzung für einen professionellen Kräuteranbau.

Boden An den Boden stellen Kräuter generell nicht allzu hohe Ansprüche. Allgemein betrachtet sind sehr schwere Böden (mit hohem Tonanteil) und sehr leichte (sandige) Böden weniger für einen Kräuteranbau geeignet, wobei die optimalen Anforderungen kulturspezifisch zu bewerten sind.

Fruchtfolge Die Beachtung einer Fruchtfolge ist im Kräuteranbau aus pflanzenbaulicher und wirtschaftlicher Sicht wichtig. Eine gezielte Fruchtfolge hat einen düngenden Effekt für die Nachkulturen, wirkt einseitigem Nährstoffentzug entgegen und vermindert den Unkrautdruck. Weitere wichtige Aspekte der Fruchtfolge sind die Vorbeugung von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen und die Sicherung von Bodengesundheit und -fruchtbarkeit.

Da Kräuter nicht alle aus derselben Pflanzenfamilie stammen, ist es nicht zwingend nötig, auf andere Kulturen umzusteigen. Allerdings kann man auch Gemüse-, Ackerbau-, Getreide- und Beerenobstkulturen sehr gut in Fruchtfolgen mit Kräutern einbauen. Kartoffeln und verschiedene Gemüsearten stellen gute Vorfrüchte für Kräuter dar.

Düngung Möglichkeiten und Ziele der Düngung Um ein optimales Pflanzenwachstum zu erreichen, muss eine ausgewogene Versorgung mit pflanzenverfügbaren Nährstoffen gewährleistet sein. Dieser Bedarf kann im Boden durch eine organische und/oder mineralische Düngung, sowie über Ernterückstände der Vorfrucht beziehungsweise durch eine Gründüngung gedeckt werden. Als Grundlage für eine gezielte Düngung dient eine regelmäßige Bodenanalyse (alle zwei Jahre).

Neuanlage Vor der Erstellung einer Neuanlage sollte eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Eine Grunduntersuchung liefert Informationen über Bodenart, Humus, pH-Wert,

Tipp!

Grundsätzlich sind Kräuter sehr anspruchslos und benötigen nur in seltenen Fällen größere Düngergaben. Dabei sollte immer der organischen Düngung Vorzug gegeben werden.

Kalkgehalt, über den Gehalt an den Makronährstoffen Phosphor, Kali und Magnesium sowie über den Gehalt an Spurenelementen wie Bor, Mangan, Kupfer und Zink. Anhand dieser Informationen kann eine Düngeempfehlung erstellt werden. Hierbei ist die Gehaltsklasse C anzustreben – in dieser Klasse wird jene Nährstoffmenge gedüngt, die dem Entzug entspricht.

Bodenvorbereitung Die Bodenvorbereitung mittels Pflug oder Fräse (nur bei Umbruch) sollte mindestens zwei bis vier Wochen vor der Pflanzung beziehungsweise Aussaat erfolgen.

Diese im Herbst (Herbstfurche) durchzuführen ist empfehlenswert. Ziel ist es, eine tiefe Bodenlockerung zu erreichen. Vor der Pflanzung erfolgt eine flache Bodenbearbeitung mittels Egge oder Grubber. Dadurch wird aufgelaufenes Unkraut bekämpft und ein krümeliges Pflanzbett geschaffen.

Kulturführung Pflanzung Die Pflanzung kann händisch oder maschinell über an Traktoren befestigte Geräte erfolgen. Pflanz- und Reihenabstände sind je nach Kultur unterschiedlich und können auch zu einer Pflanzdichte von 50.000 60.000 Pflanzen/ha führen (zum Beispiel Pfefferminze, Melisse).

Kräuter

Mögliche Fruchtfolgen

Unkrautregulierung Zu den wichtigsten Kulturmaßnahmen im Kräuteranbau zählt die Unkrautregulierung. Unkräuter stehen in Konkurrenz mit den Kräutern um Licht, Wasser und

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Tipp!

Standorte in unmittelbarer Nähe zu Straßen sowie Böden mit früheren Klärschlammanwendungen sind für den Kräuteranbau ungeeignet, da die Schwermetalle von den Pflanzen aufgenommen werden können. Da Kräuter auch sehr sensibel auf Pflanzenschutzmitteleinträge reagieren, sollten die Standorte für deren Anbau mit großer Sorgfalt gewählt werden.

Nährstoffe, mindern deren Wachstum und somit den Ertrag. Weiters kann eine Verunkrautung die Durchlüftung der Bestände vermindern und dadurch Pilzkrankheiten fördern. Außerdem können sich Schädlinge im Bestand ausbreiten. Bei „Frischkräutern“ können Unkräuter das Erntegut verunreinigen, was zu einer Qualitätsminderung führt. Je nach Kräuterart ist die Konkurrenzkraft und dadurch die Notwendigkeit und Dauer der unkrautfreien Periode unterschiedlich. Besonders bei sehr langsam wachsenden Kräuterarten ist eine kontinuierliche Unkrautbekämpfung unumgänglich. Bei fehlerhafter Kulturführung können sehr hohe Arbeitsaufwände entstehen.

Eine direkte Bekämpfung kann mechanisch, thermisch oder händisch erfolgen. Um den Unkrautdruck so gering wie möglich zu halten, ist es zu empfehlen, die Kräuter auf Mulchfolien anzubauen.

Daneben sind im Laufe des Jahres verschiedene Kulturmaßnahmen für eine erfolgreiche Produktion notwendig.

Ernte und Lagerung Das Ernteverfahren ist je nach Kräuterart und Verwendung sehr unterschiedlich. Bei einigen Kulturen wie „Blattdrogen“ (zum Beispiel Pfefferminze) ist sie voll mechanisierbar, während Blüten von Kornblume, Ringelblume und Goldmelisse händisch geerntet werden müssen.

Trocknung Um Qualitätsverluste zu vermeiden, müssen Kräuter nach der Ernte so schnell wie möglich gekühlt und getrocknet werden. Die Trocknung muss mittels geeigneter Trocknungsanlagen erfolgen, da die natürliche Trocknung zu langsam vor sich geht und zu noch höheren Qualitätsverlusten führt. Bei der natürlichen Trocknung nutzt man den vorhandenen Luftstrom, zum Beispiel auf Dachböden, aus. Bei der maschinellen Trocknung wird den Kräutern durch Entfeuchtungsanlagen bei niederen Temperaturen das Wasser entzogen. Die maschinelle Trocknung ist sehr kostenintensiv, allerdings garantiert sie bei der richtigen Anwendung eine hohe Qualität.

Lagerfähigkeit

Kräuter

Die getrockneten Kräuter sind bis zu zwei Jahre lagerfähig, wenn sie an einem dunklen, trockenen und kühlen Ort gelagert werden.

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Checkliste für neueinsteiger Bevor mit dem Anbau, der Verarbeitung und der Vermarktung von Nischenkulturen begonnen wird, sollte sich ein Betrieb über alle relevanten Aspekte informieren, sich mit erfahrenen Betrieben austauschen, Weiterbildungsveranstaltungen besuchen und bei

Bedarf Fachexperten hinzuziehen, um das Vorhaben strukturiert zu planen.

Die folgende Checkliste soll dabei helfen, noch unklare Themenbereiche und offene Fragen zu identifizieren.

standort Sind die klimatischen Voraussetzungen am Standort für die geplante Kultur grundsätzlich geeignet?

Wenngleich jeder Standort wiederum spezielle Eigenschaften hat, können verfügbare Richtwerte herangezogen werden. Kulturen, welche im näheren Umfeld oder unter ähnlichen Konditionen wachsen, sind weniger risikobehaftet als neue Kulturen. Allgemein empfiehlt es sich, in Grenzlagen, in Lagen ohne Erfahrungswerte sowie mit neuartigen Kulturen beziehungsweise Sorten mit einer kleinen Testanlage zu beginnen, um damit erste praktische Erfahrungen zu sammeln.

Gibt es eine Bewässerungsmöglichkeit?

Eine Bewässerungsmöglichkeit ist, zumindest in bestimmten Wachstumsphasen, Grundvoraussetzung für einen professionellen Anbau bei fast allen Nischenkulturen. Die erforderliche Menge und Häufigkeit der Wassergaben wird neben Kultur und Wachstumsphase durch Bodeneigenschaften, Hangneigung und klimatische Gegebenheiten beeinflusst.

Ist der Boden am Standort für die geplante Kultur geeignet beziehungsweise welche Kultur kann unter den vorhandenen Bodenbedingungen angebaut werden?

Jede Kultur hat spezielle Ansprüche an den Boden, welche berücksichtigt werden müssen. Bestimmte Kulturen sind relativ tolerant, andere sehr sensibel bezüglich Bodenverhältnisse. Es gibt verschiedene Bodenkorrekturmaßnahmen, um ungünstige Konditionen ausgleichen zu können. Vor der Erstellung einer Neuanlage sollte eine Bodenprobe durchgeführt werden, da sie wichtige Informationen (zum Beispiel pH-Wert, Humusgehalt) über die Bodenbeschaffenheit liefert. Empfehlenswert ist die Durchführung einer Bodenprobe auch deshalb, da sie als Grundlage für eine gezielte Düngung dient.

Inwieweit sind meine Flächen (maschinell) bearbeitbar?

Nischenkulturen sind arbeitsintensiv, die Arbeitsabläufe sollten daher bestmöglich organisiert werden. In Extremlagen muss besonderes Augenmerk auf die Erstellung der Anlage und deren Bearbeitbarkeit gesetzt werden. Je nach Standort muss die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit der maschinellen Bearbeitbarkeit bewertet werden. Wichtige Faktoren sind hierbei Kultur, Anbausystem und Flächengröße.

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Betrieb Habe ich als Betriebsleiter, haben die mitarbeitenden Familienmitglieder und die Arbeitskräfte Interesse daran, Neues zu versuchen? Bin ich motiviert, auch eigeninitiative zu ergreifen und Probleme unterschiedlicher Art, falls erforderlich, selbst zu lösen?

Der professionelle Anbau von Nischenkulturen erfordert ein hohes Maß an Professionalität, Motivation, Fleiß und Interesse. Da im Unterschied zu anderen Kulturen mit langjähriger Erfahrung und großflächigem Anbau das Netzwerk Anbau – Beratung – Vermarkung weit weniger stark ausgeprägt ist, ist auch Eigeninitiative erforderlich. Es muss auch die Bereitschaft dafür da sein, eventuelle Probleme selbst zu lösen.

Ist genügend Vorwissen über anbau, Verarbeitung und Vermarktung von Nischenkulturen vorhanden?

Gibt es besondere rechtliche Voraussetzungen, die ich beim Anbau, der Verarbeitung und der Vermarktung von Nischenprodukten beachten muss? Kann ich diese erfüllen? Bin ich bereit, bestimmte themenbereiche zu vertiefen, Informationsveranstaltungen sowie Weiterbildungskurse zu besuchen, um Wissenslücken zu schließen?

Anbau, Verarbeitung und Vermarktung von Nischenkulturen sind komplex. Ausbildung und ständige Weiterbildung sind von großer Bedeutung für einen langfristigen Erfolg – auch ändern sich Anforderungen, Vorschriften und Richtlinien. Rechtliche sowie steuerrechtliche Voraussetzungen müssen beachtet werden.

Ist der Betriebszweig nischenkulturen vereinbar mit den anderen Tätigkeiten am Betrieb oder mit den Tätigkeiten außerhalb des Hofes? Habe ich als Betriebsleiter und hat meine Familie genügend zeitliche ressourcen beziehungsweise die Möglichkeit, den Betrieb auch arbeitswirtschaftlich neu auszurichten? Ist die arbeitsbelastung vertretbar?

Nischenkulturen gelten allgemein als arbeitsintensiv. Arbeitsspitzen müssen mit entsprechendem Personal abgedeckt werden – die Einstellung zusätzlicher Arbeitskräfte kann erforderlich sein.

Habe ich Kapitalressourcen für das Vorhaben beziehungsweise finanzielle rücklagen, um Ausfälle ausgleichen zu können? Gibt es Fördermöglichkeiten für mein Vorhaben?

Der Investitionsbedarf beim Anbau ist abhängig von der Kultur und dem gewählten Anbausystem.

Neben der Anlagenerstellung können noch weitere betriebliche Investitionen (zum Beispiel Verarbeitungsraum, Räumlichkeiten für Arbeitskräfte) erforderlich sein. Ausfälle unterschiedlicher Art müssen mit einkalkuliert werden. Die möglichen Förderungen sollen als Starthilfe gesehen werden und nicht ausschlaggebend für Entscheidungen sein.

Habe ich für andere Betriebszweige bereits Geräte und Maschinen, welche auch bei Nischenkulturen eingesetzt werden können, oder ist ein Neuerwerb notwendig?

Nischenkulturen erfordern teilweise den Einsatz von Spezialmaschinen für Bodenbearbeitung, Kultur- und Pflanzenschutzmaßnahmen sowie Ernte. Dabei entstehen Kosten im laufenden Betrieb sowie verschiedene Fixspesen. Je nachdem, auf welche Betriebszweige die erforderlichen Maschinen und Geräte verteilt werden beziehungsweise ob Maschinen und Geräte bereits vorhanden sind und gegebenenfalls besser ausgelastet werden können, wirkt sich dies auf das Betriebsergebnis aus.

Der überbetriebliche Einsatz von Maschinen und Geräten ist oftmals sinnvoll. Zudem müssen auch mögliche Investitionen im Bereich Lagerung, Vermarktung und Verarbeitung berücksichtigt werden.

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Vermarktung Habe ich bereits konkrete Vorstellungen, wie und wo die Erzeugnisse beziehungsweise Produkte vermarktet werden sollen? Kenne ich die verschiedenen möglichen Vertriebskanäle, deren Vor- und Nachteile? Stellt die Verarbeitung von Produkten für mich eine sinnvolle Möglichkeit dar?

Jeder Vertriebskanal hat Vor- und Nachteile. Die Vertriebsstrategie muss im Einklang mit verschiedenen Einflussfaktoren getroffen werden. Eventuell können mehrere Vertriebskanäle miteinander kombiniert werden und sich ergänzen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass die Verarbeitung von Produkten zur gewählten Gesamtstrategie des Betriebes passt. Zu einer erfolgreichen Verarbeitung gehört viel Können und Wissen.

nützliche adressen und Kontakte allGeMeIne InForMatIonen zu anBau, VerarBeItunG unD VerMarKtunG Von nIsChenKulturen SBB-Abteilung Innovation & Energie Tel. 0471 999 363 innovation-energie@sbb.it BeratunG zu anBau Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg Beeren- und steinobst Tel. 0471 969 671 massimo.zago@provinz.bz.it Gemüse Tel. 0473 739 982 markus.hauser@provinz.bz.it Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau Marillen, Kirschen

Tel. 0473 553 455 info@beratungsring.org

BeratunG zu DIreKtVerMarKtunG, MarKetInG, reChtlIChe aspeKte, proDuKtVereDelunG, MarKe „roter hahn“ SBB-Abteilung Marketing / Roter Hahn Tel. 0471 999 325 info@roterhahn.it BeratunG zu WIrtsChaFtlIChKeIt, GesaMtBetrIeBlIChe BeratunG, FörDerunGen SBB-Abteilung Betriebsberatung Tel. 0471 999 439 betriebsberatung@sbb.it BeratunG zu VerMarKtunG, proDuKtVereDelunG TIS innovation park / Cluster Alimentaris Tel. 0471 068 163 cluster.alimentaris@tis.bz.it

BRING Beratungsring Berglandwirtschaft

Tel. 0471 063 890 info@bring.bz.it

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Bezirksgemeinschaft Comunità comprensoriale

SÜDTIROL - ALTO ADIGE

K.-M.-Gamper-Str. 5, 39100 Bozen Tel. 0471 999 333, Fax 0471 981 171 info@sbb.it, www.sbb.it abteilung Innovation & energie Tel. 0471 999 363, Fax 0471 999 329 innovation-energie@sbb.it