Mitteilungsblatt der Schützen der Alpenregion
38. Jahrgang • N° 2 | April 2014 • Bozen · Innsbruck · Kronmetz · Weyarn
Nix geht voran ...
in den südlichen Tiroler Landesteilen. Anstatt politisch etwas weiter zu bringen, sind Herr und Frau Politiker mit sich selbst beschäftigt. Seit Wochen. Mit den eigenen Renten. Und den Erklärungen dazu. Da bleibt keine Zeit mehr, wichtige Projekte wie das Zusammenwachsen der Landesteile wirklich nachhaltig zu betreiben. Ich kann die sich gebetsmühlenartig wiederholenden Ankündigungen nicht mehr hören. Kürzlich meinte ein Landtagsabgeordneter in einer Schützenversammlung, wir alle wären schon zu viel an die italienische Lebensweise angepasst. Mir blieb die Spucke weg. Bis ich ihm klipp und klar sagen musste: „Ihr schon, das haben wir bemerkt. Wir sicher nicht!“ Es muss sich bald was ändern ... meint euer Landeskommandant Mjr. Elmar Thaler Schützen aus St. Johann im Walde an ihrem Schießstand vor dem Ersten Weltkrieg. In Osttirol ist heute das Gedenken an die Standschützen noch sehr viel stärker ausgeprägt als anderswo.
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IM SÜDEN: VERENA GEIER IST BUNDESMARKETENDERIN
IM OSTEN: BEERDIGUNG VON FRITZ MOLDEN
IM NORDEN: MIESBACH RICHTET PATRONATSTAG AUS
An der Front: 1915 – 2015 (Teil 1)
Projekt der Tiroler Schützen zum Gedenken an die Standschützen von Bundesbildungsoffizier Mjr. Mag. Hartwig Röck
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iel wurde über den Ersten Weltkrieg bereits geschrieben und geforscht. Im Zuge der Gedenkjahre zu diesem historischen Ereignis, der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts – wie dieser Krieg immer wieder bezeichnet wird – werden aber noch viel mehr Veröffentlichungen dazu kommen. Auffällig ist aber, dass auch der Erste Weltkrieg ein geschichtliches Ereignis der Kaiser, Staatsmänner, Fürsten, Generäle und hohen Offiziere war. Die einfachen Soldaten, die Mannschaften − kurz die armen Teufel − direkt in den vordersten Linien, diese hat die Geschichtsschreibung weitgehend vergessen. Zwar ist in fast allen Gemeinden auf den Kriegerdenkmälern vermerkt, wer aus diesem Ort das Leben gelassen hat, gefallen und verstorben ist oder vermisst wird. Die anderen aber, welche ebenfalls im Kriegseinsatz waren, diesen Albtraum überleben durften, sie wurden vergessen. Für sie gibt es keine Denkmäler; oft körperlich oder psychisch schwer gezeichnet, kommen sie meist nicht einmal in den Dorfchroniken vor.