Komma nach Gefühl,

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Charlottenburg-Wilmersdorf

Nr. 001 | 2024 | KJP

Informationsmagazin aus dem Kinder- und Jugendparlament

CharlottenburgWilmersdorf

KOMMA NACH

GEFÜHL,

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Israel Austausch WasserProjekt Thailand und vieles mehr

INHALT

4 Editorial

5

Eine Idee ist geboren

6-7

Was ist das KJP?

8-13

Austausch mit Israel

14-17 Wasserprojekt

18-19

Drei Jahre

Wohltätigkeitsprojekt

20-21 Stiftung wannseeForum

22-25 Wasserprojekt mit Partnerstadt Meseritz

26-29

Thailand

Reise

30-33

EU-THAI Urban Youth Forum Workshop Ergebnisse

34-35

Interview mit Andreas Klempin

36-37 Welcome-Scouts legen los

38-39

Quiz

40-45

EinBlick hinter die Kulissen

46 Impressum

komma nach gefühl,

EDITORIAL

Liebe Leser*innen,

das Kinder- und Jugendparlament Charlottenburg-Wilmersdorf ist ein im Bezirk CharlottenburgWilmersdorf bestehendes Beteiligungsformat der Abteilung Jugend des Bezirksamtes. Wir machen mit unserer Arbeit nicht nur Kinder- und Jugendbeteiligung möglich, sondern bilden zudem Kinder und Jugendliche darin aus selbst Entscheidungen zu treffen, Selbstwirksamkeit zu erfahren und das politische Handeln/Prozesse kennen zu lernen. Mit unserem Antrags- und dem Rederecht in der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf (über die/den Bezirksverordnetenvorsteher*in) reichen wir die Wünsche, Ideen und Anregungen unserer Bevölkerungsgruppe in die Bezirkspolitik ein. Auch auf Landes-, Bundes- und sogar Europaebene engagieren wir uns regelmäßig und sehr erfolgreich. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei jederzeit auf der Lebenswelt bzw. dem Sozialraum der Kinder und Jugendlichen in unserem Bezirk.

Autorin: Lena (Vorsitzende des KJPs 2021/2022)

KOMMA NACH GEFÜHL, No. 001 / Jahresrückblick 2023 4
„Komma nach Gefühl,“ - Eine Idee ist geboren

Autoren: Allegra (Leitung AG Öffentlichkeitsarbeit 2022/2023)

Auf den Zeitungsnamen „Komma nach Gefühl," sind wir bei unserer ersten AG-Sitzung - der neu gegründeten AG Öffentlichkeitsarbeit - gestoßen. Nachdem wir alles Organisatorische, wie zum Beispiel die Wahl einer AG-Leitung erledigt hatten - Allegra hat das Rennen gemacht HURRA -, ging es nun daran den Namen für unsere Zeitung auszuwählen.

Wir hatten diverse Ideen. Doch die Kommasetzung stellte uns immer vor großen Herausforderungen.

Wann bzw. wo wird ein Komma gesetzt:

» zwischen Aufzählungen

» vor entgegengesetzten Konjunktionen

» bei erweiterten Infinitiven

» vor Partizipialgruppen

» zwischen Hauptsätzen und Nebensätzen

Ergänzt wurden die Regeln durch einen Einwurf eines Mitglieds der AG: „Kommata, setzt man am besten immer nach Gefühl"

Diesen Einwurf fanden wir alle sehr lustig und sagten, dass Komma nach Gefühl uns sehr an Jugendliche erinnert und im Grunde den Gedanken der Zeitung perfekt zusammenfasst. Es geht nicht darum strikt nach Regeln und Abläufen zu arbeiten, sondern auch mal dem Bauchgefühl (Emotion) einen Raum zu geben, um innovative Prozesse aufblühen zu lassen. Die Idee für den Namen war geboren. Doch warum gibt es nach „Komma nach Gefühl" noch ein Komma (Komma nach Gefühl,)? Das ist ein kleines Wortspiel und den Sinn dahinter dürft ihr gerne selber herausfinden.

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Was ist das KJP?

DasKinder- und Jugendparlament

Charlottenburg-Wilmersdorf wurde im Schuljahr 2003/04 gegründet. Seither vertreten die Mitglieder des KJPs die Interessen junger Menschen im Bezirk. Jedes Jahr wählen die Vollversammlungen der

vertreten ihre Schule bzw. ihren Jugendclub vier mal jährlich in Plenarsitzungen. Dort wird über aktuelle Projekte informiert und Forderungen an die BVV (das Bezirksparlament) formuliert. Sie melden sich zu Wort, wenn es um kinder- und jugendpolitische

„Helft uns, damit wir

Grund- und Oberschulen, sowie der Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk, ihre Vertreterinnen und Vertreter in das KJP. Gewählt werden können junge Menschen zwischen der 5. und 13. Klasse. Das Wahlrecht endet mit dem 21. Lebensjahr. Die Mitglieder des KJPs (im Durchschnitt 130 pro Wahljahr)

Belange geht und gestalten das Zusammenleben und ihren Lebens-/ Sozialraum im Bezirk aktiv mit.

Was treibt das KJP so?

Wir helfen gerne bei Projekten junger Menschen (gerne auch in der Projektplanung und –

umsetzung), lösen Probleme und organisieren Kontakte für Euch zur Politik. Durch die breite Teilnahme von jungen Menschen in unserem Bezirk erhalten wir die Möglichkeit, einen Einblick in Euren pädagogischen Alltag zu erhalten. Wünsche und Bedürfnisse aber

können.“ Nur wer mitredet, kann etwas verändern.

Ihr unterstützt dabei die Politikverdrossenheit zu bekämpfen und ihr - zumindest in Charlottenburg-Wilmersdorf - Grenzen zu setzen. Wir wollen, dass jedes Kind und jeder

Euch helfen können.“

auch Ängste der Kinder und Jugendlichen sind von Institution zu Institution, von Individuum zu Individuum unterschiedlich. Um den Bedürfnissen aller Kinder und Jugendlichen gerecht werden zu können benötigen wir Eure Unterstützung.

„Helft uns, damit wir Euch helfen

Jugendlicher Bescheid weiß, über das was wir tun und dass sie sich an uns wenden können.

Mit unserem neuen KJP-Magazin „Komma nach Gefühl,“ möchten wir euch einen Einblick in die Arbeit und Ergebnisse des Kinder- und Jugendparlamentes ermöglichen und somit die Tür ins KJP öffnen.

Austausch mit Israel

Autoren: Lina, Luiza, David, Pauline, Maximos, Hjalmar und Gaby

Enger Austausch trotz großer Distanz

Eine der engsten Freundschaften unseres KJPs ist die mit den israelischen KJPs in Karmiel und Tel- Aviv sowie dem KJP für gesamt Israel.

Daher hat es uns sehr gefreut, dass wir am 26.01.23 an einer Holocaust-Gedenkfeier des KJP Israel per zoom teilnehmen konnten. Es war sehr bewegend, da auch eine Zeitzeugin ausführlich von ihren Erlebnissen während des Holocausts erzählte. Etwas später wurden wir von Tom (Mitglied im KJP Israel und dem KJP Tel-Aviv) kontaktiert. Sie meinte, dass sie zurzeit in Berlin sei und fragte, ob man sich nicht treffen könnte. So kam es, dass sich eine handvoll KJPler*innen am 21.02.23 in einem Café am Potsdamer Platz mit Tom traf. Dort haben wir uns locker über die KJPs in Israel bzw. Charlottenburg-Wilmersdorf unterhalten. Hängengeblieben ist vor allem, dass, wie Tom erzählte, jede Stadt in Israel vom Gesetz dazu verpflichtet ist, ein KJP zu haben

und es zusätzlich noch ein KJP für das gesamte Land gibt. Diese Wichtigkeit, die man den KJPs dort zuspricht, ist natürlich sehr beeindruckend. Was Tom an unserem KJP sehr mochte war die Spielplatz AG, genauer gesagt die Idee, Spielplätze nach den Vorstellungen der Kinder zu gestalten. Nach dem Treffen blieben wir auch weiterhin in Kontakt. Wir hatten immer das Gefühl, wir würden uns bestimmt wieder über den Weg laufen…

Abfahrt nach Israel 2023

Die Ereignisse in Israel werden in Form eines Tagesbuches vorgestellt:

Tag 1: Anreise, Imbiss, Eindrücke und Bett

Nachdem uns unsere Geschäftsstelle teilweise eingesammelt hat, sind wir gemeinsam zum Flughafen gefahren. Dort warteten die anderen KJP-Mitglieder auf uns. Top motiviert, wie soll es auch anders

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sein, wenn man sich um 04:00 Uhr am Flughafen verabredet, sind wir in den Flieger gestiegen. Nach vier Stunden Flug sind wir in Tel Aviv angekommen. Die Koffer waren vollständig und so konnten wir auch schnell zur Unterkunft fahren. Begonnen haben wir mit einem gemeinsamen Spaziergang durch den Markt und sind dann endlich bei einem

Tag 2: Yallah, auf geht´s nach Karmiel!!!

Mit

dem Bus ging es Richtung Karmiel. Die Busfahrt war sehr schön. Wir haben gemeinsam gesungen, gelacht und die wunderschöne Landschaft genossen. Wir wurden erstmal herzlichst von Aviva und weiteren unserer Freunde in Karmiel begrüßt. ging es zu

Gerüchen und Eindrücken haben wir den Tag mit einem Strandspaziergang abgeschlossen. Unsere Betreuer*innen waren wohl sehr glücklich, denn... wir sind vor großer Müdigkeit einfach ins Bett gefallen…

Jugendfreizeiteinrichtung in Karmiel. Bei einem Workshop konnten wir uns über unsere Erwartungen und Hoffnungen über den Austausch und das Gedenksteinprojekt unterhalten.

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Foto: KJP-CW 2023

Anschließend haben wir uns aufgeteilt und sind bei unseren Gastfamilien angekommen, die uns herzlichst empfangen haben. Gemeinsam mit der gesamten Gruppe sind wir zu einer öffentlichen Mimouna (direkt nach der Pessach-Woche wird das Mimouna-Fest gefeiert) gefahren. Die Atmosphäre war unbeschreiblich und von Gastfreundschaft geprägt. Alle haben ausgelassen gefeiert und es war sehr herzlich. Am allerwichtigsten, wir haben zum ersten Mal

Mofletta gekostet. Generell wurde man mit Essen, Kamerablitzen und Süßigkeiten bei der Mimouna überhäuft.

Tag 3: Wenn aus Gästen, Freunde werden

Nachdem wir unsere Gastfamilien verabschiedet hatten, haben wir zunächst in Karmiel sehr gut gefrühstückt (im Haus von Aviva). Nach dem

Lustige Information am Rande:

Der Jugendamtsleiter hat sein Büro in einer Jugendfreizeiteinrichtung. Nach eigener Aussage ist er somit näher an der Lebenswelt der Kinder- und Jugendlichen. Finden wir cool!

Foto: KJP-CW 2023

Frühstück sind wir in die Jugendfreizeiteinrichtung gefahren und haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt, die eine hat weiter am Gedenksteinprojekt gearbeitet und die andere hat zukünftige Projekte besprochen (u. a. wurde der Wunsch nach gemeinsamen künstlerischen Projekten und der Stärkung von „Erinnerungskulturen“ deutlich). Während der Sitzung wurden wir vom Bürgermeister aus Karmiel besucht. Er sprach sehr wertschätzend über unsere bisherige Zusammenarbeit und äußerte den Wunsch nach einem schnellen Wiedersehen. Danach haben wir alle Falafel gegessen und hatten einen großen traurigen Abschied, bei dem sehr vielen Tränen geflossen sind.

Tag 4: Wiedersehen mit Tom und dem KJP-Tel Aviv

anschließend zum Strand. Selbst die hohen Wellen konnten uns nicht von einem Bad im Meer abhalten. Am Abend gab es noch einen Burger mit Pommes und einen seeeehr langen Abendspaziergang (locker 10.000 Schritte gesammelt) mit spannenden Unterhaltungen. Am Abend haben wir noch mit dem KJP Tel-Aviv Eis gegessen und über verschiedene Themen diskutiert. Es war ein magischer Abend und wer hätte gedacht, dass wir Tom nach so

Der Tag hat mit einem spannenden Ausflug in einen Markt begonnen. Mit großer Freude konnten wir unser “frisch gewechseltes Geld” für überteuerte Mitbringsel ausgeben. Anschließend gab es ein echt israelisches Street Food Frühstück und dazu einen frischgepressten Obstsaft. Mit vollem Magen ging es

Foto: Unbekannte Mitarbeiter*in aus Or-Yehuda-Israel, 2023

kurzer Zeit wiedersehen werden? Lediglich die Preise haben uns ein wenig umgehauen. Auf Eis konnten und wollten wir dennoch nicht verzichten!

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Tag 5: Zeit zum Durchatmen

Nach einem etwas vertrödelten Start und einem gemütlichen Frühstück mit frischer Pita vom Backhaus sind wir an den Strand, der direkt vor der Tür liegt, gelaufen. Vom Sonnenbaden wird man hungrig, deshalb ging es im Anschluss direkt nach Hause zum Essen. Anschließend sind wir bei Sonnenuntergang nach Jaffa gelaufen, immer am Strand entlang und haben den schönsten Teil der Stadt gesehen. Die verwinkelten Gassen waren ein ganz anderes Gefühl als der andere Teil von Tel-Aviv, in dem wir sonst immer unterwegs waren. Abends gab es

noch Kunafa für alle. Am Ende gab es noch ein bisschen Abendsport (Ninja Warrior). Ein Hauch von Melancholie lag in der Luft. Uns wurde langsam klar, dass die gemeinsame Zeit sich dem Ende nähert.

Tag 6: Sozialraumerkundung mit dem Fahrrad

Die gemeinsame Fahrradtour begann entlang der Strandpromenade und war ein wundervolles Erlebnis mit leckerem Eis, guten Gerüchen und praller Sonne. Wir wissen nicht, ob mehr

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Schweiß geflossen ist, mehr Wasser getrunken oder Sonnencreme aufgetragen wurde. Durch die Fahrradtour haben wir die Umgebung und besonders einen großen Park in Tel-Aviv viel besser kennengelernt, Spielplätze näher beleuchtet und diverse Jugendorte aufgesucht. Sobald die Fahrräder wieder beim Ausleiher waren, gab es noch einen leckeren Burger. Die vielen verbrauchten Kalorien mussten schließlich schnell wieder dem Körper zurückgeführt werden. Am Abend haben wir uns für den Austausch mit Or-Yehuda vorbereitet. Ein Treffen im Rathaus mit der Bürgermeisterin war für den nächsten Tag geplant.

Tag 7: Danke für diese tolle Möglichkeit

AusSicherheitsgründen sind wir sind mit dem Taxi nach Or Yehuda, unserer Partnerstadt gefahren. Wir wurden freundlich von der Bürgermeisterin und dem Team, das zuständig für die Jugendarbeit dort ist, empfangen. Bei einem interessanten Gespräch haben wir viel über die Arbeit mit Jugendlichen und Jugendbewegungen erfahren. Auch wie diese von der Bürgermeisterin unterstützt werden. Wir haben die, am meisten vernetzte, Jugendbewegung in Or Yehuda kennengelernt: Die

Pfadfinder. Natürlich nur eine der vielen Gruppen. Sie haben uns die Einrichtung gezeigt, uns über die Aktivitäten erzählt und uns viel über die Struktur erklärt. Es war super interessant und anschließend haben wir noch Kontakte geknüpft, um auch in Zukunft im Austausch zu bleiben.

Anschließend ging es zurück nach Tel-Aviv. Wir haben bemerkt, dass die Fahrt sehr viel Kraft gekostet hat. Die vielen Eindrücke, Austausche und auch langen Distanzen. Am letzten Abend fand noch eine gemeinsame Auswertung statt. Die gemeinsame Runde hat uns sehr dabei geholfen unsere Erfahrungen und Eindrücke zu sortieren. Gemeinsam konnten wir über unsere Sorgen, Wünsche und Emotionen sprechen. Dieser abschließende Austausch hat uns sehr dabei geholfen die Fahrt zu reflektieren. Am Ende sind viele Tränen geflossen. Der Austausch war gekennzeichnet durch Anerkennung, Wertschätzung und Dankbarkeit. Ein „fast perfekter“ Abschluss. Leider ist aus dem VERSPROCHENEN letzten gemeinsamen Eisbecher nichts mehr geworden. Aufgrund des Gedenktages waren alle Läden geschlossen. Daher beenden wir den Eintrag mit einer letzten kleinen Erinnerung: Gommi und Pietro: Ihr schuldet uns noch ein Eis!

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Wasserproj Blubbi

Autor: Juri (Leitung der AG Öffentlichkeitsarbeit im KJP-CW 2023/2024)

Die Idee des Wasserprojektes entstand vor einigen Jahren nach dem Sportunterricht. Viele Schüler*innen nutzen das Angebote vom Kiosk nebenan und kauften Wasser aus Plastikflaschen. Einfach und bequem…leider auch überflüssig. Im Idealfall wurden diese Flaschen anschließend abgeben und somit dem Recyclingkreislauf zurückgeführt. Wie gesagt…im Idealfall.

F oto : KJP-CW 2023 F oto : KJP-CW 2023
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Eine Idee ist geboren

Es wurde die Idee entwickelt, mithilfe von Wasserspendern an Schulen, die Flut von Plastikmüll zu vermeiden, da dann Trinkflaschen wieder aufgefüllt werden könnten. Der geplante Wasserspender sollte auch, anhand eines speziellen Programms, sichtbar machen, wie viel Wasser von den Schülerinnen und Schülern täglich verbraucht wird und wie viele Plastikflaschen durch das wieder auffüllen eingespart werden könnte. Das Sichtbarmachen dieser Verbrauchszahlen, so die Hoffnung, würde die Schüler*innen zu einem Verzicht zum täglichen Kauf von Wasser in Plastikflaschen bewegen und so Plastikmüll vermeiden. Angeregt wurden wir von einem Projekt, der Modersohn-Grundschule aus Friedrichshain-Kreuzberg.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Der Bildungsaspekt bei der Installation des Wasserspenders stand im Fokus. Wir wollten einen Wasserspender an der Friedensburg-Oberschule mit Messgeräten (TapWatch – Quelle der Nachhaltigkeit) und

Display einrichten, sodass wir zum einen den Plastikmüll (und damit verbunden, einen Beitrag zur CO²-Neutralität leisten) reduzieren und zum anderen diese Reduzierung auch visualisieren können. Wichtig war uns hierbei, unsere gesammelten Erfahrungen bei der Beantragung und Finanzierung des Projekts zukünftig auch anderen Schulen zugänglich zu machen, um die Aufstellung von Wasserspendern mit Display an anderen Schulen zu beschleunigen. Diese Projektidee unseres KJPs sollte an der Friedensburg Oberschule in Charlottenburg durchgeführt und bei der „International Youth Conference“ im Oktober 2023 vorgestellt werden.

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„International

Youth Conference“

Die “International Youth Conference” mit dem Thema Wasser, Spitzname: Wasserkonferenz, war eine der umfassendsten und prägendsten Erfahrungen im KJP. Mit Gruppen aus Meseritz (Polen), Gladsaxe (Dänemark), Scicli (Türkei), Trento (Italien), Kalpytia (Sri Lanka), Minden, Mannheim und BerlinCharlottenburg tauchte man eine Woche lang in verschiedene,

bereichernde Workshops, Ausstellungsbesuche und Exkursionen rund um Wasser und Nachhaltigkeit ein. Heimliches Highlight waren dabei jedoch die Unterhaltungen mit den zahlreichen Jugendlichen mit verschiedensten Hintergründen. So lernte man neue Perspektiven kennen und profitierte gegenseitig vom Tatendrang, den alle Teilnehmenden auf ihre Art mit sich brachten. Dieser Tatendrang, die Kreativität und Vielseitigkeit, die diese Veranstaltung vereinte, zeigten sich in den Projekten, die die Jugendlichen am ersten Tag der Konferenz vorstellten. So ging es um die effektive Nutzung von Grundwasser, Entsiegelung in Städten, Plastik an Stränden, Wasserverschwendung im Bad und mehr. Das Projekt des KJP´s war das Wasserspenderprojekt, in dem es darum ging, einen Wasserspender für die Friedensburg Oberschule anzuschaffen, Jugendliche zu ermutigen sich für Wasserspender an ihrer Schule stark zu machen und die Vorteile solcher Wasserspender in Bezug auf Emissionen, Plastik und

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Wasserverschwendung zu verdeutlichen. Die ganze Woche war äußerst gelungen und wir Jugendliche sind noch immer in Kontakt!

Organisiert wurde die Konferenz von der Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung, dem bezirklichen Europabeauftragten Gunnar Betz und der Abteilung Jugend.

Ofene Türen , o feneGespräche , o feneHaltung

Foto: KJP-CW 2023
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Drei Jahre Wohltätigkeitsprojekt

Autorin: Maila (Vorstandsmitglied im KJP in den Jahren 20/21, 21/22 und 22/23)

Wie in den vergangenen zwei Jahren haben junge Menschen aus dem Kinder- und Jugendparlament Charlottenburg-Wilmersdorf auch in diesem Jahr ihre Wohltätigkeitsveranstaltung durchgeführt.

Als Kooperationspartner fungierten – neben den jungen Menschen aus dem KJP - die Jugendlichen aus dem WaltherRathenau-Gymnasium und aus dem Haus der Jugend Charlottenburg. Von ihnen wurden 250 Stoffbeutel individuell gestaltet, mit diversen Inhalten befüllt und anschließend an hilfsbedürftige/ Familien aus dem Bezirk überreicht (Inhalt der Beutel waren u. a. Decken, diverses Spielzeug, Nikoläuse und andere tolle Überraschungen). Die Ausgabe erfolgte am 19.12.2023 im Rahmen der Veranstaltung „Laib und Seele“ in der Trinitatiskirche. Etwa 250 hilfsbedürftige Haushalte nahmen das Angebot wahr.

Fotos: KJP-CW 2023 KOMMA NACH GEFÜHL, No. 001 / Jahresrückblick 2023 18

Spannende Information am Rande:

Die Vorbereitungstreffen des Kinder- und Jugendparlamentes erfolgten in den Räumlichkeiten der Schule (u. a. im Rahmen des Kunst-Schulunterrichtes), im eigenen Büro des Kinder- und Jugendparlamentes im Bezirksamt CharlottenburgWilmersdorf und in den Räumlichkeiten des Hauses der Jugend Charlottenburg. Auch nutzen die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen das wannseeForum (3-tägiger Workshop), um das Wohltätigkeitsevent vorzubereiten. Hierbei wurden Recherchen bezüglich der

Finanzierung und der Inhalte der Aktion ausgearbeitet. Auch konnte sich hierbei eine Kerngruppe herauskristallisieren, welche das Projekt bis zum Abschluss begleitete (die gesamte Organisation erfolgte durch die Mitglieder des KJPs).

Die Aktion wurde von allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen. Des Weiteren wurde das Projekt dem Jugendhilfeausschuss vorgestellt. Auch in einem Beitrag im City West Blog des Bezirkes wurde das Projekt publiziert.

Ein besonderer Dank geht an Amra, Kriton und Ruby, die vor drei Jahren das Projekt ins Leben gerufen haben, dem Walther-Rathenau-Gymnasium als sehr zuverlässiger Partner und dem Jugendclubring Berlin e. V. für die Übernahme der Bürokratie, sodass wir uns auf die Koordination und Realisierung des Projektes konzentrieren konnten.

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Stiftung wannseeFORUM und das

Kinder- und Jugendparlament

Charlottenburg-Wilmersdorf…

perfect match!!!

Autorin: Luiza (Vorsitzende des Kinder- und Jugendparlamentes Charlottenburg-Wilmersdorf 2022/2023 und 2023/2024)

Seit

2011 nutzen wir einmal im Jahr ein Wochenende mit Übernachtung in der Tagungsstätte, um uns in verschiedenen Workshops auf unsere parlamentarische Arbeit vorzubereiten. Aber der Aufenthalt bietet auch Abwechslung mit Sport und Spiel, jede Menge Spaß, intensive/nachhaltige Workshops sehr gutes Essen und einemittlerweile etablierte - Abschluss Party. In der Vergangenheit erhielten wir auch immer wieder punktuell Besuch von verschiedenen Ansprechpartnern aus Politik und Verwaltung, welche uns mit ihrer Expertise unterstützten.

Viele Plätze und noch mehr Anfragen…

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Mit großer Vorfreude ging es in das altbewährte und traditionelle “Fit für das KJP”Training im wannseeFORUM vom 17.11. - 19.11.2023. Neben einer Vielzahl an KJP-Kids aus Charlottenburg-Wilmersdorf waren diesmal auch Mitglieder aus dem neu gegründeten Kinder- und Jugendparlament HellersdorfMarzahn anwesend. Gemeinsam teilten wir uns einige Workshops, wobei die Zeit für eigene CWWorkshops nicht zu kurz kam. Neben Workshops rund um das Thema Debattieren, der Vorbereitung auf unser Wohltätigkeitsevent, gab es noch

Einblicke in die Verwaltung/ BVV, in die europäische Jugendarbeit und in viele weitere Projekte des KJP´s. Am Ende war das Wochenende zu kurz, um die Vielzahl an Projekten zu bearbeiten. Was jedoch bleibt ist die tolle Erinnerung an das gemeinsame Wochenende, bei dem auch in diesem Jahr viele neue Freundschaften entstanden sind.

Vielen herzlichen Dank an das wannseeFORUM, dass ihr uns in der jährlichen Planung immer berücksichtigt und für die vielen Teilnehmeranfragen aus dem KJP immer wieder ein paar Zusatzplätze „zaubert“.

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DETLEF WAGNER STARTET “WASSER-

PROJEKT” MIT PARTNERSTADT

MESERITZ

Autorin: Allegra (Leitung AG Öffentlichkeitsarbeit 2022/2023)

Wyjechać do Polski (dt. „Auf nach Polen“)!!!

Eine junge Delegation unseres bezirklichen KJPs trat zu einem deutsch - polnischen Jugendtreffen nach Morawa an.

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Wieso Polen?

Im September 2023 besuchte

Herr Detlef Wagner, zusammen mit Bezirksbürgermeisterin Frau Kirstin Bauch und dem Kinderund Jugendparlament Charlottenburg - Wilmersdorf (KJP CW), unsere Partnerstadt Meseritz. Gemeinsam mit dem KJP und dem Meseritzer Partnerparlament, verständigten sich Remigiusz Lorenz (Bürgermeister von Meseritz), Herr Wagner und Frau Bauch

darauf, die jungen Menschen bei der Auseinandersetzung mit dem Thema “Wasserknappheit” in Meseritz und Berlin, zu unterstützen Tatsächlich war zu diesem Zeitpunkt die Panke in Berlin ausgetrocknet und auch die beiden Flüsse in Meseritz, Obra und Paklica, führten vergleichsweise wenig Wasser. Aufrufe zum Wassersparen waren an der Tagesordnung. Ebenfalls veröffentlichte der Berliner Senat, am 20.09., den “Ersten Bericht zum Masterplan Wasser”. Beide Kinderund Jugendparlamente nahmen

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Fotos: KJP-CW
2023

die Politik beim Wort und begannen bereits im Herbst letzten Jahres, mit der Planung einer gemeinsamen Zusammenarbeit zu dem Thema “Wasserkrise”.

Die AG - Europa des KJP-CW und dessen Institut (IfeQ) übernahmen, mit der Unterstützung von Detlef Wagner (Bezirksstadtrat Abt. Jugend und Gesundheit), die Koordination, gemeinsam mit jungen Leuten aus Meseritz.

Und dann?

Fuhren wir gemeinsam zu einer einwöchigen deutschpolnischen Jugendbegegnung zum Thema: “ Wasser in der Krise” in die St. Hedwig Stiftung in Morawa (Polen). Die europäische, politische Bildung stellt einen der Schwerpunkte der Stiftung dar.

Neben jungen Leuten aus beiden Kinder- und Jugendparlamenten, nehmen auch Schüler und Schülerinnen der Robert-JungkOberschule (Staatliche Europaschule CharlottenburgWilmersdorf) und des Technikum

1 aus Meseritz teil. Die Finanzierung erfolgte mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk. Ein Zuschuss für die Reisekasse wurde von der Kinder- und Jugendjury CharlottenburgWilmersdorf bewilligt.

Was in Morawa passiert, bleibt in Morawa!

Nicht ganz!!!:) Während der Workshops sprachen wir – zu aller Überraschung – über Wasser und wie wichtig es für uns Menschen ist bzw. was man tun kann, um es zu schützen. Es gab diverse Exkursionen zu diesem Schwerpunkt. Unter anderem besuchten wir das Breslauer Hydropolis und unternahmen eine lange Wanderung zur Talsperre in Lubachów. Dabei lernten wir etwas über den Betrieb von Staudämmen und Wasserkraftwerken. Das Abendprogramm war gekennzeichnet durch Lagerfeuer, einen Filmabend, Disco, dem Lernen von wichtigen Vokabeln und dem entspannten Austausch mit den jungen Menschen aus Polen.

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Wusstest du?

Das Kinder- und Jugendparlament hat bei der Planung seiner Schwerpunkte immer die Jugendziele der Europäischen Jugendstrategie im Hinterkopf. Im Zeitraum vom 01.01.22 – 30.06.23 bearbeiteten junge Menschen in ganz Europa den 9. Arbeitszyklus des Europäischen Jugenddialogs: „Inklusive Gesellschaften“ und „Ein nachhaltiges, grünes Europa“. Auch das KJP hat mit seinen Ergebnissen aus den Workshops zur Sichtbarkeit von Wasserknappheit einen wertvollen Beitrag geleistet.

WitzigeInfoamRande:

Dicker Fisch heißt auf

Polnisch: Duża ryba :-)

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Thailand Reise

Autor*innen: Zaliha, Lena, Maila und Julia

Foto: KJP-CW 2023

Die Thailandreise einer Delegation des KJP-CW diente dem Zweck der Rückbegegnung und der (damit verbundenen) Teilnahme an dem Thailändisch-Europäischen Jugendforum in Bangkok. Weitere deutsche Organisationen wurden nicht eingeladen.

Hintergrund: 2022 war nicht nur das “Europäische Jahr der Jugend”, sondern auch das “ASEAN” Jahr der Jugend. ASEAN (Association of South East Asian Nations) hat einen ähnlichen Charakter wie die EU. Dem 1967 gegründeten Staatenbund gehören derzeit 10 Länder an, auch Thailand. Ende 2020 unterzeichnete die EU mit ASEAN eine “Strategische Partnerschaft”. Ein Teil davon betrifft auch den Bildungsbereich, zu dem auch die Jugendbeteiligung / Jugendförderung gehören (nonformale und informelle Bildung). Auch ASEAN arbeitet - wie die EU - mit einer Jugendstrategie (ASEAN Work Plan on Youth, 2021 - 2025). Vor diesem Hintergrund besuchte eine

Delegation des “Thailändischen Jugendforums”, im Juni 2022, das KJP - CW auf ihrer Europareise, um sich zum Thema “Stadtentwicklung und Jugendbeteiligung” zu informieren. Ein Ergebnis war die Entscheidung, dass das KJP die Deutsche Delegation auf dem Thailändischen Jugendforum stellen durfte. Unser KJP–CW (die AG - Europa des KJP begleitete diesen Prozess) hat alle Arbeitszyklen der EUJugendstrategie (in den letzten 13 Jahren) erfüllt. Es ist also durchaus eine Ehre für CharlottenburgWilmersdorf und die BVV, dass unser KJP offiziell und exemplarisch die Jugendbeteiligung (auf lokaler Ebene) für die Bundesrepublik

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Deutschland vertreten durfte. Das entspricht vollumfänglich der EU

- Handlungsempfehlung “Act local

- think global” und unterstreicht die Einbindung unseres Bezirks als

öffentlichen Personennahverkehr ins Hotel. Als wir am Bahnsteig standen, fiel uns sofort auf, dass alle Menschen in geraden Linien geduldig auf den Markierungen auf

deutsche Schnittstelle, in der sich die ASEAN- und EUJugendstrategien lokal begegnen konnten: im Rahmen des Europäischen und ASEAN Jahres der Jugend. Das KJP-CW lebt diese Form der Beteiligung.

Einblick in das

wunderschöne

Thailand

Um

schon einmal einen Einblick in die Kultur des Landes zu erlangen, nahmen wir den

dem Boden warteten (mit Raum zum Aussteigen). Als der Zug dann ankam, wurde gewartet, bis alle Personen ausgestiegen waren und erst danach betraten die Wartenden den Zug. Hiervon waren wir sehr beeindruckt und mussten an Berlin denken, wo uns so etwas undenkbar erschien.

Der Einstieg in den Zug war außerdem vergleichbar mit einer Kurzreise in die Antarktis. Die Klimaanlage, welche die Fahrt

F oto : KJP-CW 2023 27

eigentlich angenehmer machen sollte, war für einige von uns eher eine Qual und für andere wiederum eine willkommene Erfrischung.

Interessanter Fakt

Neben dem gesundheitlichen Schutz, den bedeckende Kleidung bietet, werfen die Nuancen von Weißhäutigkeit/Heller Haut als Schönheitsideal weitere Facetten dieser Thematik auf. Später erfuhren wir, helle Haut wird in Thailand als Schönheitsideal gesehen, aufgrund der Verbindung heller Hautfarbe mit Reichtum und Wohlstand. Menschen, die den ganzen Tag in der Sonne arbeiten, sind unvermeidbar dunkler als Menschen, die den Tag in klimatisierten Gebäuden verbringen können und wenig direkte Sonne abbekommen. Demnach ist die Helligkeit der Haut auch eine Reflektion des sozialen Standes.

Die Uhren bleiben im Hotel… wir bringen Zeit mit.

Unser Highlight der Beförderungsmittel war das Wassertaxi. Das Wassertaxi ist eher wie ein Bus und wird bevorzugt von einheimischen Berufstätigen,

Schüler*innen, sowie Touristen genutzt. Für Touristen, die auch etwas mehr zahlen können und denen Geschwindigkeit und Komfort wichtig ist, gibt es außerdem ein Express-Wassertaxi. Wir haben uns für die einfache Fahrt entschieden, um möglichst viele Eindrücke mitnehmen zu können.

Auf dem Amulett Markt in Bangkok zeigten einige Amulette klassisch buddhistische Motive, die für viele Gläubige, oder zumindest spirituelle Menschen von großer Bedeutung zu sein scheinen, da wir sie in jedem Taxi oder TukTuk sehen konnten.

Um auch einen kleinen Einblick in das Nachtleben zu erlangen, liefen wir abends die Straße herunter, um ein paar visuelle Eindrücke zu gewinnen. Es war wild.

KJP-CW als Bestandteil der EU-ASEAN Konferenz

Dererste Kongresstag begann mit kurzen und eindrucksvollen Impulsen von der Botschafterin der EU für Thailand, dem stellvertretenden Gouverneur von Bangkok, vom Thai Civic Education Foundation sowie dem Goethe Institut und den Professorinnen der

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TU Berlin.

Die teilnehmenden, engagierten Jugendlichen aus Europa und Südostasien wurden in Kleingruppen eingeteilt. Unter Anleitung einer Person mit Expertise in der Jugendarbeit, tauschten wir uns über unsere Projekte aus. Während des Austauschs bekam das Konzept unseres Parlaments besonders viel

Aufmerksamkeit, wobei eine Vertreterin aus Brunei äußerte, dass es für sie eine ideale Form der Jugendbeteiligung sei und sie gerne auch ein solches Parlament hätte.

Wir tauschten uns auch über die Schwierigkeiten der Umsetzung unserer Ideen aus. So kamen wir zu dem Schluss, dass das Gewicht dieser Schwierigkeiten maßgeblich

von den politischen Gegebenheiten des Herkunftslandes beeinflusst ist. Es sprach eine Delegierte aus Myanmar von eingeschränkter Versammlungs-, Bewegungs- und Meinungsfreiheit, die es ihr fast unmöglich machte, mit ihrer Arbeit zum Thema Nachhaltigkeit, junge Menschen zu erreichen.

Nach dem Mittagessen fand eine Podiumsdiskussion statt, bei der zwei Jugendliche zusammen mit erwachsenen Expert*innen, darunter Herr Wagner, die Erkenntnisse des vorherigen Austauschs und mögliche, daraus folgende Ergebnisse debattierten. Im Allgemeinen kam man zu dem Schluss, dass die Politik eine Verpflichtung hat junge Menschen zu beteiligen.

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Einige Ausschnitte der Ergebnisse aus dem Workshop in Thailand

EU-THAI Urban Youth Forum

Autor: Zaliha (Vorsitzender 2021/2022)

In den Workshops beim EU-Thai Urban Youth Forum haben wir uns damit befasst, wie wir lokal und dennoch international verbunden aktiv sein können.

Nach spannenden Präsentationen der Projekte und Aktionen von fünf Ortsgruppen unserer Kooperationspartner*innen, ging es in die konkrete Diskussion.

aus jeder EU-Delegation eine Person jeder Ortsgruppe war. Es sind diverse Ideen entstanden.

Wir teilten uns auf, sodass möglichst

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Wie so oft, wenn wir international in den Dialog kommen, stellten wir fest, dass wir viele grundlegende Probleme und Schwierigkeiten teilen.

Manche Gruppen haben konkrete Ideen für einzelne Projekte ausgearbeitet.

Ein Projekt war ein Street Food Festival welches Zeitgleich in Bangkok und z.B. Berlin stattfinden könnte; ein Weiteres war ein Filmfest mit Beiträgen aus den verschiedenen Ländern, zum weiterführenden kulturellen Austausch und um zu dokumentieren wie sich Kinder und Jugendliche über Thailand und die EU hinweg für ihre Belange einsetzen.

Andere Gruppen haben sich unter dem Thema „act local – think global“ Aktionen überlegt die parallel stattfinden könnten.

Zum Beispiel war in der Gruppe der Kanchanaburi Region (an der Grenze zu Myanmar) das Willkommen heißen geflüchteter Kinder und Jugendlicher ein wichtiger Punkt. Hier konnten wir mit unserem "Welcome Scouts Projekt" der AG Europa in ein tieferes Gespräch kommen und uns so schon gegenseitig unterstützen.

In der Hattyai Gruppe haben wir hingegen überlegt was die Gelingensbedingungen für Beteiligung sind und was es dafür braucht. Wir haben zum Beispiel erkannt, dass in Thailand kaum eine feste Beteiligungsstruktur besteht, aber dafür ein unglaublicher Tatendrang, der die Gruppen kreativ werden lässt. In der EU hingegen ist es so, dass die Strukturen, dadurch, dass sie sehr unflexibel sein können, umgekehrt eine Barriere für erfolgreiche Beteiligung darstellen können, wobei sie uns natürlich auch sehr viel Sicherheit geben, da es dadurch feste Anlaufstellen gibt.

Letztendlich war der Fokus in diesen Gruppen sich gegenseitig öffentlich zu unterstützen und regelmäßige Updates zu geben, damit sowohl wir von der Kreativität unserer Partner*innen in Thailand, und sie im Gegenzug von gefestigten Positionen innerhalb unserer gesellschaftlichen Strukturen, profitieren können.

Die Arbeit dieser Gruppen zeigt, dass die nationalen Gegebenheiten ganz unterschiedlich aussehen können, man sich aber international gegenseitig unterstützen und von den Möglichkeiten der Partner, profitieren kann.

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Interview mit Andreas Klempin

(Projektleiter am Goethe-Institut Thailand)

Interview durch:

Maila Mehlic (Vorstandsmitglied im KJP in den Jahren 2020/2021, 2021/2022 und 2022/2023)

Zaliha Soysal (Vorsitzender des KJPs 2022/2023)

Lena Werner (Vorsitzende des KJPs 2021/2022)

Julia Jakubek (ehemaliges stellvertretendes beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss für das KJP-CW)

1. Wer bist du und was genau machst du beruflich?

Ich heiße Andreas und arbeite beim Goethe Institut seit 2007 in der Kulturabteilung, genauer im Programmbereich.

2. Was genau ist das Goethe-Institut?

Das Goethe Institut ist ein KulturInstitut für Verständigung für Deutsche Kultur, dass nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde. In mittlerweile 98 Ländern der Welt gibt es Goethe-Institute (158). Dass aller Erste gab es in Thessaloniki, dann eines in Thailand ab 1960. Das Goethe Institut hat 3 Säulen - Bibliothek und Informationen, den Sprachbereich, über den auch die Einnahmen generiert werden und den Kulturbereich.

3. Motivation für den Job?

Meine persönliche Motivation ist die Wichtigkeit der Verständigung. Viele meiner Projekte drehen sich um Bildung, denn das ist essentiell, weil ich Menschen so empowere.

4. Wie kamst du darauf hier zu arbeiten?

Kurz: Nach dem Studium (halb deutsch / halb thai) zurück nach Bangkok bei Zeitschrift gearbeitet, den Leiter vom Goethe-Institut kennengelernt, Wissenschaftsfilmfestival angefangen zu leiten und schon waren fast 17 Jahre im Goethe-Institut vorbei

5. Wer ist das Klientel?

Das Klientel vom Goethe-Institut ist sehr divers und besteht aus Fachkräften, Studierenden und Leuten die sich allgemein für die deutsche Kultur und Sprache interessieren.

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6. Wie wird den Leuten deutsch beigebracht (Kurse, Test, etc.)?

Es gibt viele verschiedene

Deutschkurse (A1-C2), welche von 60 Lehrkräften geleitet werden. Geprüft werden die Deutschkenntnisse ganz standardmäßig mit Prüfungen.

7. Was ist, wenn man sich das nicht leisten kann? Stipendien?

Das Goethe-Institut vergibt Stipendien. Diese sind überwiegend Kultur- oder Sprachstipendien (für einen kurzen Zeitraum).

8. Was könnte bzw. sollte

Deutschland am ehesten von Thailand lernen? Und umgekehrt?

Deutsche können von Thais lernen zu akzeptieren, dass egal wie gut man plant, man nicht alles kontrollieren kann. Etwas mehr Gelassenheit und

flexibel bleiben! Andersherum: Thailand muss sich mehr äußern, besonders in Jugendarbeit und Politik. Eine Diskussion ist kein Krieg. Man sollte sich (wie in Deutschland) nach Konfrontationen die Hand schütteln können.

9. Gibt es ein einheitliches Bildungssystem in Thailand? Wie viele Bundesländer/ Provinzen hat Thailand?

Es gibt ein einheitliches Bildungssystem in Thailand, aber 76 Provinzen.

10. Gibt es in Bangkok ein Jugendamt?

Thailand hat ein Jugendamt, tagsüber sind Kinder oft im Haus, nicht auf Spielplätzen, weil es draußen so heiß ist. Jugendliche hingegen sind wegen der Hitze oft in Malls, Skateparks, etc.

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Welcome-Scouts legen los!!!

Autorin: Lina (Vorstandsmitglied 2023/2024)

Die Umsetzungsphase des „Welcome-Scout-Projektes“ der AG Europa des Kinder- und Jugendparlamentes Charlottenburg-Wilmersdorf (KJP) ging nach einer langen und intensiven Planungsphase, welche durch diverse Trägertreffen, Austausche und Workshops gekennzeichnet war endlich los.

In enger Zusammenarbeit mit Trägern und Einrichtungen aus der ofenen Kinder- und Jugendarbeit und den Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung aus dem Haus Wilmersdorf (Soziales Berlin), wurde in einer langen Planungsphase der Ablauf des Projektes besprochen und abgestimmt. Hierbei fungieren die jungen Parlamentarier:innen des KJPs als „Welcome-Scouts“, welche den geflüchteten Kindern und Jugendlichen die Angebotsvielfalt im Bezirk näherbringen.

Bisher stellen die bezirklichen Jugendfreizeiteinrichtungen

InSideOut, Manna Westend, Haus der

Jugend Charlottenburg, Jugendclub Heckerdamm und das Haus der Jugend Anne-Frank Angebote zur Verfügung. Auch die Friedenskirche Charlottenburg unterstützt, gemeinsam mit den Interkulturanstalten Westend e. V., die “Welcome Scouts” des KJPs.

Neben vielen Aktivitäten wie Cricket, Federball, Fußball, etc., wurde auch ein Boxworkshop im Haus der Jugend Anne-Frank angeboten, welcher an die Bedürfnisse von geflüchteten Kindern und Jugendlichen anknüpfte. Der Workshop wurde vom ehemaligen deutschen Profiboxer Bernard „Ben“

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Donfack (unter anderem zweimaliger Weltmeister – WBF/GBC) geleitet. Er widmet sich als Trainer nicht nur dem Aufbau von körperlichen Aspekten wie Koordination, Kraft und Ausdauer, sondern baut zeitgleich tiefsitzende Gefühle wie Angst, Anspannung und Aggressionen ab.

Anerkennung/Wertschätzung für ein wunderbares Projekt

Einextra Dankeschön gab es auch vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, welches in einem persönlichen Brief, adressiert an die Welcome-Scouts des

Bereits nach kurzer Zeit haben wir von den Jugendfreizeiteinrichtungen die Rückmeldung erhalten, dass die Kinder/Jugendlichen aus dem Haus Wilmersdorf die Angebote aus den Einrichtungen eigenständig (ohne Begleitung der „Welcome-Scouts“) wahrnehmen. Das Projekt kann somit als riesen Erfolg erachtet werden.

KJPs , lobende Worte für das „Welcome-Scout-Projekt“ aussprach. Wir freuen uns sehr, dass wir als KJP den jungen geflüchteten Menschen die Angebotsvielfalt im Bezirk näherbringen konnten und zu dem tolle Menschen kennenlernen durften. Auch freut es uns sehr, dass unsere Arbeit sichtbar ist. Ein einfaches „Danke“ genügt, um bei den Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

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Tolle Information am Rande

QUIZ

Autor: Juri (Leitung der AG Öffentlichkeitsarbeit 2023/2024)

Liebe Leser*innen,

hier eine kleine Möglichkeit, um zu überprüfen, dass alle Informationen nachhaltig bei Euch haften geblieben sind :-) Wir wünschen euch viel Spaßl

1. Wofür steht der Buchstabe "P" in „KJP“?

2. Wie heißt die Sitzung, welche 4-mal im Jahr stattfindet und Anträge – an die kommunale Politik - gestellt werden?

3. Ein Projekt mit jungen Geflüchteten?

4. Land mit „T“, mit welchem das KJP bereits Projekte durchgeführt hat?

5. Wie heißt das Nationaltier von Japan?

6. Ein KJP-Projekt, welches sich an hilfsbedürftige Menschen richtet?

7. Die durchschnittliche Mitgliederzahl im KJP?

8. Das „Welcome-Scouts-Projekt“ stammt aus welcher AG?

9. Unsere Partnerstadt in Israel, mit welcher bereits viele Projekte umgesetzt wurden?

10. Vorname der Vorsitzenden aus dem Jahr 2021/2022?

11. Ein Projekt, bei welchem Kinder und Jugendliche aus der Türkei, Dänemark, Italien, Polen und Sri Lanka beteiligt waren?

12. Der traditionelle Wochenendworkshop des Kinderund Jugendparlamentes?

13. Wie viele Personen sitzen im Vorstand + Vorsitz des KJP?

14. Ein Land mit „J“, mit dem das KJP in einem engen Austausch ist?

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EinBlick hinter die Kulissen

Liebe geht bekanntlich durch den Magen.

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Der Spaß kommt nicht zu kurz: Neben zahlreichen Workshops, Präsentationen, und diversen Veranstaltungen nehmen wir uns immer die Zeit zum Lachen.

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Engagiert, zielstrebig und mit einer klaren Vision geht es von Projekt zu Projekt mit unglaublichen Ergebnissen.

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Gemeinsam besuchen wir in den Abendstunden Jugendfreizeiteinrichtung, Workshops und diverse Veranstaltungen, um unseren Blickwinkel zu erweitern.

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Danke an alle jungen

Parlamentarier *innen für das wunderschöne und erfolgreiche Jahr.

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In der nächsten Ausgabe erwarten euch ausführliche Berichte über:

B uddy B ären -P ro J e K t Z au B ers P iel P lat Z G eden K stein P ro J e K t 45

IMPRESSUM

Herausgeber:

Kinder- und Jugendparlament

Charlottenburg-Wilmersdorf

Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf

Jugendamt / Fachbereich: Jugendförderung

Redaktion:

Pietro Deligio

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DRUCk: WIRmachenDRUCK GmbH, Auflage 500 Exemplare

Für den Druck unseres Magazins verwenden wir Recyclingpapier Blauer Engel, FSC

„Komma nach Gefühl,“ ist ein Informationsmagazin aus dem Kinder- und Jugendparlament

Charlottenburg-Wilmersdorf. Die eingesandten Manuskripte sind ausschließlich von jungen Menschen aus dem KJP formuliert. Leider ist es uns nicht möglich, alle Manuskripte bzw. Projekte zu Sichten und in unserem Magazin zu berücksichtigen. Zu beachten ist hierbei, dass die Artikel nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben, sondern die Perspektive der jungen Menschen darstellt.

Solltest du dich näher für die Arbeit des Kinder- und Jugendparlamentes interessieren und mehr über unsere Arbeit erfahren wollen, dann nutze unsere digitalen Plattformen. Hier erfährst du, wie du dich bei uns engagieren kannst und welche Termine anstehen.

Du erreichst uns unter:

Homepage: www.kjp-cw.de Insta: kjp_cw

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