eco.nova September 2018

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Ausgabe Nr. 07 / September 2018, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN

DIE NEUE

BALANCE Willkommen im Frei-Zeitalter

ALT, ABER GUT

Der Wert von Genossenschaften

RAUS AUS DER BLASE

Die Macht der Internetgiganten

WIR MÃœSSEN REDEN Tourismus sucht Mitarbeiter


WILLE: ENTFESSELT.

Freude am Fahren

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DER NEUE BMW X4.

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22.08.18 16:35


© ANDREAS FRIEDLE

eco.edit

Christoph Loreck und Mag. Sandra Nardin, eco.nova-Herausgeber

Mut zur Muße Freizeit, das ist quasi die „gute“ Zeit des Lebens. Wir alle freuen uns aufs Wochenende, im Radio wird ihm schon ab Donnerstag gehuldigt und überhaupt scheint Arbeit doch nur ein lästiges Übel, das getan werden muss, um sich die andere, angenehme Zeit zu finanzieren. Herzlich willkommen im neuen Frei-Zeitalter.

W

enn Arbeit so toll ist, warum

auf den Grund und betrachten das Thema

in der Branche nicht immer nur die Sonne

wird sie dann bezahlt? Diese

aus mehreren Perspektiven – von philoso-

scheint. Doch es hilft, wenn man beginnt,

Frage stellt sich unter ande-

phisch bis pragmatisch und natürlich auch

wieder vernünftig miteinander zu reden. So

rem Autor Volker Kitz in seinem Buch „Feier-

wirtschaftlich. Denn Freizeit ist längst zum

generell im Leben.

abend!“, in dem er erklärt, warum man für

Wirtschaftsfaktor geworden. Des einen

Wir haben für uns selbst das Motto „We love

seinen Job nicht unbedingt brennen muss,

Hobby schafft des anderen Arbeitsplatz.

what we do“ ausgegeben, und es für jeden

warum es aber dennoch hilfreich ist, wenn

Das sich ändernde Freizeitverhalten be-

sichtbar im Empfangsbereich verschrift-

man ihn gerne macht.

fruchtet indes auch den heimischen Tou-

licht. Deshalb haben wir auch dieses Mal

Gesellschaftlicher Konsens ist: Nur wer lei-

rismus, weil sich immer mehr Menschen in

wieder zahlreiche spannende Geschich-

denschaftlich arbeitet, liefert gute Ergeb-

verschiedensten Arten und Weisen in der

ten für Sie recherchiert und wir wünschen

nisse und wird glücklich. Sind also all jene

Natur und am Berg bewegen. Doch genau

auch Ihnen, dass Sie einen Beruf haben

Menschen, die für ihre Arbeit keine Leiden-

der Tourismus hat aktuell ein Imageprob-

(wahlweise finden), von dem Sie sich nicht

schaft verspüren, die schlechteren Mitar-

lem und folglich ein Problem, geeignete Mit-

im Urlaub erholen müssen und der mehr

beiter? Läuft bei ihnen etwas falsch? Und

arbeiter zu finden. Wer will schon in einer

ist als eine Überbrückung zwischen den

darf man seine Frei- über die Arbeitszeit

Branche arbeiten, die landläufig als uncool

Frei-Zeiten.

stellen? In unserer Titelgeschichte ab Seite

gilt? Ab Seite 28 versuchen wir, das Bild ein

12 gehen wir dem Phänomen Freizeit näher

wenig geradezurücken, wohlwissend, dass

Ihre Redaktion der eco.nova

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12.07.2018 10:05:36

eco.nova

16:35

3


eco.inhalt

12

jeden

DO juni august Ob bei Ihnen zu Hause oder einem Veranstaltungsort Ihrer Wahl – Grander‘s Haubenküche ist mobil!

GRANDER‘S

FERNWEH KÜCHE

52 eco.titel

im sommer zu verreisen ist schön. das machen wir jetzt jeden donnerstag – und zwar immer in ein anderes land.

12

Frei-Zeitalter. Die Freizeit ist heute ein fast uneingeschränkt positiv besetzter Begriff. Das war nicht immer so. Bei näherem Hinsehen ist sie ein zweischneidiges

3 gänge . 29 euro

Schwert, aber – und das ist in unserer Wirtschaftsordnung essenzi-

LACHEN 7 QUATSCHEN 7 GUSTIEREN SCHLEMMEN 7 TRINKEN 7

ell – ein immer wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor,

jeden

MI

eco.wirtschaft 24

Im Verborgenen. Die unsichtbaren Kosten im Lebensmittelhandel und was sie mit unserem Konsumverhalten zu tun haben.

28

52

wird auch zum Problem bei der

Familientradition.

58

Suche nach Mitarbeitern.

34

Aperitiv & Schmankerl . 25 euro

Tirol innovativ. Sportgeschichten treffen fortschrittliche

Redebedarf. Die Tourismusgesinnung im Land nimmt ab. Das

lass' dich verwöhnen 7lache mit freunden 7 feiere den mittwoch mit leckerbissen aus der küche & cocktails 7

eco.zukunft

Blasenbildung. In Zeiten des Internets, das uns eigentlich die vielfältigsten und unterschied-

Playful Business. Der Mensch

lichsten Informationen aus der

spielt gerne, arbeiten hingegen

ganzen Welt unkompliziert zu-

gehört eher weniger zu seinen

gänglich macht, leben wir selbst in

präferierten Tätigkeiten. Was aber,

einer Bubble.

wenn sich Arbeit wie Spielen anfühlen würde?

38

Grün wird orange. Clemens Schaller, neuer starker Mann beim

GRANDER RESTAURANT | Thomas Grander Dr. Felix-Bunzl-Straße 6. 6112 Wattens T 05224-52626. info@grander-restaurant.at www.grander-restaurant.at

eco.geld 72

Zeitgeist. Die Genossenschafts-

Gartengerätehersteller STIHL, im

idee sei auch nach 200 Jahren noch

Gespräch.

keinesfalls antiquiert, könne aber

44

eco.steuern

48

recht.aktuell

eine neue Erzählung vertragen, findet RLB-Tirol-AG-Vorstandsvorsitzender Johannes Ortner. Und erzählt.


eco.inhalt

IMPRESSUM

88: Kia Stinger GT 90: Hyundai Kona

eco.art 78

92: Citroën C3 Aircross

Feuer im Museum. Eine Son-

94

Von Indien bis Amerika.

derausstellung im Tiroler Volks-

BMW-Motorräder im Doppeltest:

kunstmuseum widmet sich noch bis

die G 310 GS für Einsteiger und die

November der Kulturgeschichte des

mächtige K 1600 für Aufsteiger.

Feuers.

80

Im Test. 86: Jaguar E-Pace D180

Kunst ist zeitlos. In der Galerie

98

Mobil aktuell. Neues aus der Autobranche.

Nothburga begegnen sich im Herbst verschiedenen Länder und Kulturen.

eco.mobil 84

Ötztal Classic. Die 20. Ausgabe

eco.life 102 Die Vielfalt der Physik. Seit 20 Jahren ist Walter Moshammer Akrobat und hat sein Hobby zum

der Ötztal Classic brachte nicht nur

Beruf und die Physik zur Akrobatik

die knappste Entscheidung der Ge-

gemacht.

schichte, sondern auch Zuschauerund Teilnehmerrekorde, sowie prominente Gäste.

106 Reisetipps. Unterwegs in Frankreich und München.

Redaktion: eco.wirtschaft: Marian Kröll, Alexandra Keller, Sonja Niederbrunner, MMag. Klaus Schebesta, Mag. Sandra Nardin, Renate Linser-Sachers, Barbara Liesener, DI Caterina Molzer-Sauper, Marion Witting, MSc., Stefan D. Haigner // eco.zukunft: Doris Helweg // eco.geld: Dr. Michael Posselt // eco.kultur: Julia Sparber // eco.mobil: Bruno König // steuer.berater: Dr. Verena Maria Erian // recht.aktuell: RA Mag. Dr. Ivo Rungg // eco.life: Marina Kremser Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Bruno König, Tanja Ischia, Hannah Oderich, Hannelore Weissbacher Grafik: Tom Binder, Florian Bürstl Druck: Radin-Berger-Print GmbH Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

Mag. Dr. med. dent. Lars Heidenreich Kinder- und Jugendzahnheilkunde • Implantologie • Zahnerhaltung • Zahnersatz Schmerzbehandlung • Keramik-Sofortversorgung • Prophylaxe & Zahnaufhellung TIVOLI office · Olympiastraße 17 · 6020 Innsbruck · Tel.: 0512/36 37 38 · office@skydent.at · www.skydent.at

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84

86

Geschäftsleitung: Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin Assistenz: Martin Weissenbrunner Chefredaktion: Marina Kremser

„einfach edel“

102

Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Verlags GmbH, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, 0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at


eco.mmentar

MMag. Klaus Schebesta

Underkill Der Sommer ist eine ungute Zeit für Medienmacher (deswegen spart sich eco.nova auch eine Sommerausgabe): Zeitungsseiten sind zu bedrucken, Radio- und Fernsehminuten zu befüllen – aber es ist, verdammt nochmal, nix los. Berichtet wird trotzdem. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA

D

ieses Jahr waren die Tempe-

gendwann hat sich der Rauch verzogen, ist

auf der Jagd nach Vorzugsstimmen mit der

raturen nicht nur besonders

das Feuer gelöscht und die Bagger haben

Wahrheit nicht so genau genommen hat.

hoch, sondern auch das Som-

den Schutt weggeräumt – und dann?

Die Opposition hätte diese inhaltliche Lee-

merloch besonders tief. War

Immerhin hat der freiheitliche Teil der Bun-

re nutzen können, um ihre eigenen Positio-

das nicht jedes Jahr so? Nein, nicht ganz,

desregierung einige Themen zur Unterhal-

nen zu kommunizieren. Doch die Liste Pilz

denn in den vorherigen Jahren gab es Ereig-

tung beigesteuert. Polizeipferde zum Bei-

war wieder einmal mit internen Reibereien

nisse von Weltrang, zumindest aus österrei-

spiel. Oder Tempo 140 auf der Autobahn.

beschäftigt, die NEOS kiefeln immer noch

chischer Sicht. Im Sommer 2017 rangen Kern

Oder rechts abbiegen auch bei Rot – worin

am Abgang ihres Gründungsgurus, und die

und Kurz um die Macht im Land. 2016 galt

geradezu eine politische Wunschvorstel-

SPÖ hat es geschafft, eine Programmdebat-

es, einen Bundespräsidenten zu wählen. 2015

lung steckt, die bereits im „Modell Burgen-

te anzuzetteln, bei der gehässige Kommenta-

sorgten die Flüchtlingsströme für Unruhe.

land“ umgesetzt wurde. Oder den epischen

re von außen gar nicht nötig waren, weil das

2014 trat ein gewisser Herr Spindelegger ab,

Hofknicks vor dem russischen Autokraten

die Genossen unter sich viel besser erledigt

der einem inzwischen ebenso vergessenen

seitens der Außenministerin, die offenbar

haben. Endlich also wieder ein „Sommer wie

Herrn Mitterlehner den Haustürschlüssel

keinen Anlass sieht, privat und beruflich

damals“, vor vierzig Jahren, als die Medien-

für die Volkspartei überließ. Und 2013 be-

halbwegs sauber zu trennen. Diese Themen

landschaft noch überschaubar und das In-

schäftigte uns der Nationalratswahlkampf.

sind für das Wohlergehen des Standortes Ös-

ternet noch nicht erfunden war.

Es ist also nicht jeder Sommer per se eine

terreich definitiv belanglos – aber sie füllen

Doch die Zeit der medialen Diät ist bald vor-

öde Nachrichtenwüste. Aber heuer: Nix. Was

verlässlich das Sommerloch, denn darüber

bei. Die wackeren Darsteller der politischen

passiert nun in Ermangelung substantieller

lässt sich trefflich streiten. Weniger stamm-

Gemeinde-, Landes- und Bundesbühnen

Themen?

tischtauglich war die Reform der AUVA, die

kehren tief gebräunt aus ihrer Sommerfri-

Nebensächlichkeiten werden an die Oberflä-

statt des angekündigten K.o. offenbar vom

sche zurück, bereit, den entgegengestreckten

che gespült, schließlich kann keine Tageszei-

lauen Sommer profitierte und mit einem

Mikrofonen wieder Kraftnahrung zu geben.

tung leer bleiben. Am Anfang des Sommers

hellblauen Auge davongekommen ist.

Die Gewerkschaft hat schon einen „heißen

verkündeten noch SPÖ, AK und ÖGB auf-

In Tirol haben wir es ein bisschen besser. Die

Herbst“ angekündigt, von dem die ZAMG al-

grund des Zwölfstundentages den Unter-

beiden Dauerbrenner Leistbares Wohnen

lerdings noch nichts weiß. Und der EU-Rats-

gang des Abendlandes – aber das beharrli-

und Transit sind immer für eine Schlagzeile

vorsitz wird genügend Gelegenheiten bieten,

che Ignorieren seitens der Bundesregierung

gut – auch wenn weit und breit keine Lösung

Ansagen von Belang von sich zu geben, mit

hat die Angreifer letztlich zermürbt, worauf

in Sicht ist. Wenn gar nichts mehr geht, wird

deren Verbindlichkeit oder Unverbindlich-

sich diese grollend auf die Strände Caorles

über das Reinheitsgebot bei Beschneiun-

keit sich dann die nächsten Ratsvorsitzen-

oder Riminis zurückgezogen haben, wo sie

gen berichtet, zu dem sich nach einem kur-

den herumschlagen werden. Wir können uns

Kräfte für den nahenden Herbst sammeln.

zen Intermezzo nun wieder alle Skigebiete

darauf einstellen, dass dem medialen Under-

Gut – Unglücke jeder Art, ob Vulkanausbrü-

freiwillig bekennen. Und zum Glück gibt es

kill verlässlich der Overkill folgen wird. Bis

che, Feuersbrunsten oder Brückeneinstürze,

ja noch sozial auffällige Personen im Land,

gegen Jahresende alle ermattet niedersin-

taugen immer noch für die eine oder andere

über die sich weidlich berichten lässt: Den

ken und sich gegenseitig friedliche Feiertage

Sondersendung und vor allem für die ewig

Maestro aus Erl beispielsweise oder einen

wünschen. Und 2019 geht dann alles wieder

breitgewälzte Frage: Wer ist schuld? Aber ir-

Nachwuchs-ÖVPler aus dem Oberland, der es

von vorne los …

6

eco.nova


Kufstein

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Sillian


KOPF DER AUSGABE

z t e h c s r u M a n e Ver

© MARIAN KRÖLL

hat sich in einem d Strafrechtsexpertin un in or ss fe ro tsp tä im Auftrag der Die Universi tet und kümmert sich up ha be LL ld fe Um n te // TEXT: MARIAN KRÖ männerdominier der Menschenrechte. ng ru ah W e di um tiv även Volksanwaltschaft pr


kopf der ausgabe

„WIR BESUCHEN ALLE EINRICHTUNGEN, IN DENEN POTENZIELL FREIHEIT ENTZOGEN WERDEN KANN. DURCH UNSERE BESUCHE VERSUCHEN WIR PRÄVENTIV MENSCHENRECHTE ZU SCHÜTZEN.“ Verena Murschetz

O

bwohl der Frauenanteil

dass Murschetz juristisch korrekt zustan-

USA üblich, nach der sokratischen Methode“,

unter den Studierenden

de gekommene Urteile manchmal dennoch

sagt die Professorin und ergänzt: „Anhand

und Absolventen an den

als ungerecht empfindet? „Das Urteil per

von Frage-Antwort-Spielen wird den Studie-

Universitäten des Lan-

se ist, wenn juristisch korrekt, nicht unge-

renden der Stoff nähergebracht.“ Das Feed-

des nicht erst seit ges-

recht, sondern entspricht dem Gesetz. Das

back ist jedenfalls überwiegend positiv.

tern deutlich höher ist als jener der Männer,

Gesetz kann ungerecht sein, was zur Kri-

schlägt sich dieser Umstand bei den Profes-

tik am Gesetzgeber veranlasst.“ Eine Strafe

Die Menschenrechte im Fokus

suren kaum nieder. Verena Murschetz weiß

müsse jedenfalls immer verhältnismäßig

Vor Herausforderungen hat sich Verena

aus eigener Erfahrung, dass es Frauen im aka-

und im Rahmen zu anderen Strafen ste-

Murschetz noch nie gedrückt, sei es in ihrer

demischen Umfeld – in manchen Disziplinen

hen, argumentiert Murschetz, die aus dieser

akademischen Laufbahn in einem männer-

mehr als in anderen – nicht immer leicht ha-

Perspektive dem in den USA praktizierten,

dominierten Fach oder aber als Leiterin der

ben. Sie ist seit 2011 Universitätsprofessorin

sogenannten Three-strikes law im Straf-

Kommission 1 für präventive Menschen-

am Institut für Strafrecht, Strafprozessrecht

recht (bei der dritten Verurteilung wegen

rechtskontrolle der Volksanwaltschaft.

und Kriminologie der Universität Innsbruck

einer Straftat wird automatisch eine dra-

Volksanwältin Gertrude Brinek war es, die

und war damals erst die zweite Frau in der

konische Strafe verhängt) rundheraus eine

auf Murschetz zugekommen war mit der

Geschichte der Fakultät in dieser Position.

Absage erteilt. „In Kalifornien hat Arnold

Einladung zur Bewerbung um diese verant-

Für Straf- und Strafprozessrecht hat sie sich

Schwarzenegger als Gouverneur diese Re-

wortungsvolle Aufgabe. „Wir besuchen alle

schon während ihres Studiums am meisten

gelung eingeführt“, weiß Murschetz, die Los

Einrichtungen, in denen potenziell Freiheit

interessiert. „Das Strafrecht unterliegt wie

Angeles genau kennt, hat sie doch an der

entzogen werden kann. Durch unsere Besu-

kaum ein anderes Rechtsgebiet den Gesetzen

renommierten UCLA ihren Master of Laws

che versuchen wir präventiv, Menschenrech-

der Logik. Bei der Anwendung der Tatbestän-

(LL.M.) gemacht. Seitdem ist sie nicht nur

te zu schützen“, erklärt die Kommissionslei-

de gelangt man fast immer zu eindeutigen

intime Kennerin des dortigen Rechts, son-

terin. Zu den kontrollierten Institutionen

Ergebnissen.“ Strafrecht sei außerdem ent-

dern auch der amerikanischen Gepflogen-

gehören neben Justizanstalten und Poli-

gegen gängiger Ansichten weder blutrünstig

heiten. „Im Rechtsvergleich erkennt man

zeianhaltezentren, Alten- und Pflegeheime,

noch grausam. Zum Studium der Rechtswis-

das Gute wie das Schlechte an der eigenen

psychiatrische Einrichtungen, Kinder- und

senschaften hat Verena Murschetz ursprüng-

Rechtsordnung“, sagt die Wissenschaftlerin.

Jugendeinrichtungen sowie Behinderten-

lich ihr „extremer Gerechtigkeitssinn“ getrie-

„Ich konnte damals zwar schon gut Englisch,

einrichtungen. Verena Murschetz hat sich

ben. Für sie musste bereits als Kind immer

aber ein Jus-Studium auf Englisch ist schon

als Strafprozessrechtsexpertin mit dem Han-

alles fair sein, wie auch ihre Geschwister er-

noch einmal eine andere Herausforderung“,

deln der Polizei auch schon wissenschaftlich

fahren mussten. „Über Ungerechtigkeiten ha-

erinnert sie sich an ihre Zeit in den USA.

beschäftigt. „Meine Publikationen im Straf-

be ich mich immer irrsinnig geärgert.“

Dort wurde ihr auch eine im Vergleich an-

prozessrecht betreffen vielfach die Grund-

Um eine Professur zu erlangen, brauche es

dere Unterrichtsweise nähergebracht, deren

rechte von Beschuldigten.“ Das Zusammen-

neben Interesse und Fleiß auch „den Willen,

Methode sich von der bei uns klassischen

treffen von Expertise und Empathie scheint

weiterzukommen“, sagt Murschetz. Man kön-

Vorlesung dahingehend unterscheidet, dass

die Juristin für ihre Aufgabe, die Wahrung

ne nicht dasitzen und warten, bis einem et-

es sich nicht um Frontalvorträge handelt,

der Grund- und Menschenrechte, zu prädes-

was in den Schoß falle, sondern müsse aktiv

sondern um die lebendige Diskussion von

tinieren – zumal in Zeiten, in denen das so-

sein, sich anstrengen und sich Herausforde-

Fallbeispielen. „Ich unterrichte, so wie in den

ziale wie politische Klima merklich abkühlt.

rungen stellen – auch gegen Widerstände,

Etwaigen Debatten um Präventivhaft für

und solche treten auf. Die Vereinbarkeit von

Gefährder kann sie folglich – rechtlich wie

Familie und Beruf ist immer eine Herausforderung. Während Familie und Karriere jetzt, als Universitätsprofessorin, halbwegs miteinander vereinbar sind, wäre eine Habilitation mit einem Kleinkind für Murschetz, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Innsbruck lebt, nur schwer zu meistern gewesen.

The American Way Nachdem Recht und Gerechtigkeit sich nicht zwangsläufig decken müssen, stellt sich die Frage, ob es denn vorkommen kann,

ZUR PERSON

Verena Murschetz (Univ.-Prof. Dr., LL.M.), 48, ist seit 2011 Universitätsprofessorin für Strafund Strafprozessrecht einschließlich des Europäischen und Internationalen Strafrechts an der Universität Innsbruck. Außerdem steht sie der Kommission 1 (Tirol und Vorarlberg) für präventive Menschenrechtskontrolle der Volksanwaltschaft vor, die für den Schutz und die Förderung der Menschenrechte in Österreich zuständig ist. Murschetz unterrichtet seit 2003 regelmäßig an der Victoria University in Wellington (Neuseeland).

moralisch – überhaupt nichts abgewinnen. Murschetz‘ Kommission hat erst unlängst aufgedeckt, dass es in Tiroler Pflegeheimen über Jahre zu systematischer Übermedikation gekommen war. Dennoch gibt es auch genügend Positivbeispiele von vorbildlich geführten Einrichtungen in Tirol. Damit es mehr werden, braucht es Menschen wie Verena Murschetz. Menschen, die zielstrebig, kompetent und – das ist das Wichtigste – mit einem robusten Sinn für Gerechtigkeit ausgestattet sind.

eco.nova

9


Wirtschaft Wirtschaft & Unternehmen

Berufliches Hobby Es gibt zwei wesentliche Merkmale, die ein

Von da an fehlt nicht mehr viel zur Lohn-

Hobby auszeichnen. Erstens: Es ist eine Frei-

fertigung und der Etablierung eines kleinen

zeitbeschäftigung, die freiwillig und regel-

Geschäfts.

mäßig ausgeübt wird. Zweitens: Ein Hobby erwirtschaftet kein Einkommen – im Gegen-

Makers & Doers

teil, in sehr vielen Fällen kostet das Freizeit-

Unternehmen, die sich beispielsweise in der

vergnügen eine Menge Geld. Das ist zugleich

Produktion von Sportgeräten etabliert ha-

auch Indikation dafür, dass andere an Ihrem

ben, können, wenn sie schlau sind, in solcher

Hobby verdienen.

Umgebung viel von den wirklichen Problemstellungen lernen und innovative Lösun-

WIRTSCHAFTSZWEIG HOBBY: WIE AUS DEN HOBBYS DER EINEN DIE BERUFE DER ANDEREN ENTSTEHEN.

gen entdecken. Nur mehr wenige industriell fertigende Unternehmen haben engagierte Alexander M. Schmid | Der Vereinfacher beschäftigt sich seit über drei Jahren mit Vereinfachung in Unternehmen, hat darüber ein Buch verfasst und erarbeitet mit Unternehmen Strategien, die sie am Markt einfach einzigartig positionieren. www.dervereinfacher.at © KUNSTFOTOGRAFIN.AT

Mitarbeiter, die die selbst hergestellten Produkte nutzen und ihre Erfahrungen in die Weiterentwicklung einbringen. Zugleich ist dieses Umfeld sehr kompetitiv, da mit den immer besser und günstiger werdenden Produktionsmitteln (3-D-Drucker etc.) die Profitabilität rasant abnimmt. Dazu kommt, dass in vielen Fällen nur individuelle Einzelstücke produziert werden und Industrieun-

werden. Es braucht also (fast) immer techni-

ternehmen mit der Losgröße eins noch im-

Selbstbild

sche Hilfsmittel und eine rahmenschaffende

mer Probleme haben.

Hobbys sind Teil des Selbstbildes von uns

Infrastruktur, um Hobbys auszuüben. Aus

Menschen. Durch Hobbys finden Menschen

diesen Notwendigkeiten erster und zweiter

Vom Amateur zum Profi

zusammen, tauschen sich darüber aus, fach-

Ordnung ergeben sich Gelegenheiten für

Vieles ändert sich, wenn Sie anderen Men-

simpeln über Problemstellungen, die sie ge-

Dritte, diese unternehmerisch zu ermögli-

schen hobbymäßig helfen oder aber das ge-

rade beschäftigen oder andere schon gelöst

chen. Nicht selten wird von diesen Dritten

gen Entgelt professionell tun. Dafür sorgt

haben. Oft passiert dies in Gruppen und

das Hobby auch selbst ausgeübt.

allein schon die Gewerbeordnung und ab

Vereinen, in denen sich Menschen organisie-

einem gewissen Umfang auch das Finanz-

ren und ihr persönliches Vergnügen mitein-

Verschwimmende Grenzen

amt. Was sich noch ändert, ist der mentale

ander teilen. Sehr oft persönlich, aber auch

Menschen, die viel Freizeit mit ihrem Hobby

Zugang zur Tätigkeit, die vorher als Hobby –

zunehmend virtuell in diversen Onlineforen.

verbringen und sich thematisch darin ver-

also freiwillig und in der Freizeit – betrieben

tiefen, bauen unweigerlich Spezialwissen

wurde und dann zum (Haupt-)Beruf und

Was es braucht

und Erfahrungen auf. Oft passiert es, dass

zur Einkommensquelle wird. Es ändert sich

Briefmarkensammler etwa brauchen pas-

aus dieser inhaltlichen Vertiefung Lösun-

nicht nur das Selbstbild, sondern auch die

sende Hüllen, um ihre Briefmarken zu

gen entstehen, die auch andere Hobbyis-

Fremdwahrnehmung und die damit verbun-

schützen und ansehnlich präsentieren zu

ten haben wollen, und gegen eine andere

dene Erwartungshaltung. Der Unterschied

können. Ein Verein von Briefmarkensamm-

Erfahrung getauscht werden. Besonders

zwischen einem Freundschaftsdienst und

lern braucht wiederum eine Software, um

bei Hobbys, die zur Ausübung bestimmte

einem per Vertrag abgeschlossenen Auftrag

die Vereinsmitglieder zu verwalten, und eine

Gerätschaften benötigen, ist das häufig an-

ist nicht zu übersehen. Dennoch: Begehen

Örtlichkeit, um sich regelmäßig zum Erfah-

zutreffen. Wenn dazu noch spezielle Werk-

Sie diesen Schritt bewusst und geplant, er-

rungs- und Briefmarkentausch zu treffen.

zeuge notwendig werden, ist es nicht un-

öffnen sich daraus viele Möglichkeiten, Ihr

Unternimmt der Verein Reisen zu interna-

üblich, dass neben dem Erfahrungstausch

Hobby zum Beruf zu machen. Und vielleicht

tionalen Treffen, wollen diese organisiert

zumindest Materialkosten ersetzt werden.

finden Sie dann ja ein anderes, neues Hobby.

10

eco.nova


eco.wirtschaft

ECO.MMENTAR

© JULIA TÜRTSCHER

Die Macht der Sprache

GRUNDSÄTZLICH OPTIMISTISCH Die Hochkonjunkturphase der Tiroler Wirtschaft hält weiter an. Laut dem aktuellen Top-Tirol-Konjunkturbarometer der Wirtschaftskammer berichten Unternehmer über alle Branchen hinweg von einer positiven Auftragssituation und einer hohen Auslastung

Marina Kremser, Chefredaktion

Vom Aufstehen und Aufständen.

der betrieblichen Kapazitäten. Diese dynamische Entwicklung lässt die Arbeitslosenquote hierzulande weiter sinken. Allerdings nehmen auch die Konjunkturrisiken zu.

Ich gebe es zu: Ich mag Twitter. Noch. Zwar bin ich eher der Passivleser als der

Wirtschaft

Aktivschreiber, dennoch klick ich fast

Bereits zum fünften Mal in Folge stieg der Geschäftsklimawert der Tiroler Wirtschaft

täglich auf das zwitschernde Vögelchen.

und erreichte mit 68 Prozent einen neuen Höchststand. Die aktuelle Aufschwungphase

Anfangs machte das auch noch rich-

hat mit der Steuerreform 2015/16 begonnen und beschleunigte sich ab dem ersten Quar-

tig Spaß, mittlerweile kann man Satire-

tal 2017. Die hohe Dynamik der Tiroler Wirtschaft vom Jahreswechsel 2017/18 konnte nun

accounts kaum noch von echten Nach-

über das gesamte erste Halbjahr mitgenommen werden und auch die Erwartungen für

richten unterscheiden. Das ist nicht die

das kommende Quartal sind über alle Branchen hinweg mehrheitlich positiv. Damit dürf-

Schuld der Satiriker. Das ist auch nicht die

te der aktuelle Hochkonjunkturzyklus in Tirol dieses Mal etwas länger anhalten als im

Schuld von Twitter, dennoch schwindet

Österreichschnitt, wo WIFO und IHS in ihren jüngsten Prognosen bereits einen leichten

meine Verweildauer in der dortigen Blase.

Stimmungsrückgang sehen.

Das liegt indes weniger an den Inhalten

Risiken aber bleiben: Größtes Konjunkturrisiko ist der nach wie vor schwelende Handels-

denn an der Sprache. Deren Verrohung

streit mit den USA, außerdem beeinträchtigt der Fachkräfteengpass bei der Auftrags-

und hetzende Worte sind kein ausschließ-

abwicklung. Zudem bereitet die unsichere politische Lage in Italien und damit Tirols

liches Social-Media-Phänomen, es wird

drittstärkstem Exportmarkt Sorgen. Und auch die Industrie, Leitbranche des heimischen

dort jedoch im wahrsten Sinne sichtbar.

aktuellen Konjunkturhochs, bremst die Euphorie ein wenig.

Wenn Menschen plötzlich von Aufständen reden und eigentlich ein Aufstehen

Industrie

(gegen etwas) meinen, wenn man sich

Im zweiten Quartal 2018 fällt die Beurteilung des Auftragsbestandes zwar weiterhin

eher am Unglück anderer erfreut anstatt

grundsätzlich positiv aus, die Indikatoren signalisieren aber auch, dass der Höchststand

ihr Glück zu teilen, dann schlägt das aufs

bereits überschritten wurde. „Ein fairer, freier Handel, schnellere Verfahren bei wichtigen

Gemüt. Auf Schwächen anderer hinzuwei-

Projekten, die Senkung der Steuern und Abgaben, aber auch moderne Arbeitszeiten sind

sen, statt sich auf seine eigenen Stärken

wirksame Maßnahmen, um den Standort zu stärken. Kontraproduktiv wäre es in dieser

zu besinnen, ist leider zu einem weit ver-

Situation, die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gegeneinander auszuspie-

breiteten Phänomen unserer Zeit gewor-

len“, sagt Christoph Swarovski, Präsident der Tiroler Industriellenvereinigung.

den. Krisen, Skandale und Katastrophen generieren Aufmerksamkeit, doch die

Arbeitsmarkt

Welt hat auch ihre guten Seiten. Natürlich

Letztlich profitieren alle von einer guten Standortpolitik, die die Wettbewerbsfähigkeit

sind die Zeiten nicht nur rosarot, aber tief-

der Wirtschaft stärkt – auch der Arbeitsmarkt. Die Sommersaison ist bereits gut ange-

schwarz sind sie eben auch nicht. Und zu

laufen. Die Arbeitslosigkeit ist in allen Regionen, Branchen und Altersgruppen gesunken.

Tode gefürchtet ist auch gestorben ...

Zum Stichtag 31. Juli lag die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent und damit am niedrigsten

Beginne den Tag mit einem Lächeln, heißt

Stand seit Juli 2007. AMS-Tirol-Chef Anton Kern: „Wir haben zwar durchaus einen erneu-

es. Lasst uns das doch auch mit Worten

ten Rückgang erwartet, sind aber von der Dimension doch etwas überrascht. Besonders

versuchen.

zufrieden sind wir mit dem Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit.“ Es darf gerne auch mal positive Überraschungen geben.

Anregungen und Kommentare bitte an kremser@econova.at

eco.nova

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eco.wirtschaft

WILLKOMMEN IM FREIZEITALTER? Die Freizeit mit ihren unzähligen Ausprägungen ist heute ein fast uneingeschränkt positiv besetzter Begriff. Das war nicht immer so. Bei näherem Hinsehen ist sie ein zweischneidiges Schwert, aber – und das ist in unserer Wirtschaftsordnung essenziell – ein immer wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor, dem man sich aus unterschiedlichen Perspektiven nähern kann. // TEXT: MARIAN KRÖLL



eco.titel

chon seit den 1980er-Jahren geht hartnä-

höchsten Form zu sich kommen könne und

den Philosophen etwas völlig anderes als die

ckig das Gerücht von der Freizeitgesellschaft

jeglicher Statusgewinn unter der Domi-

ungleich erfüllendere Muße, die das Privileg

um, die nicht selten in ihrer vulgärsten Aus-

nanz der Leistungsideologie nicht mit einer

des unbeengten Lebens bezeichnet. In der

drucksform beschrieben wird. Nämlich als

Vermehrung, sondern einer Verminderung

Muße erkennt Adorno das Ziel der emanzi-

Spaßgesellschaft, gleichermaßen hedonis-

von Freizeit einhergehen muss. Diese An-

pierten Gesellschaft, im Dreiklang mit der

tisch wie konsumistisch. Ohne klären zu

schauung wird mittlerweile – und das ist der

Überwindung materieller Not und Frieden.

wollen, ob allgemein zu wenig, wie es der

durchaus ernste Hintergrund dieser, unserer

Dementsprechend steht bei Adorno die Frei-

Wunsch nach „Arbeitszeitflexibilisierung“ na-

Spaßgesellschaft – nicht mehr unhinterfragt

zeit, gekettet an ihren Gegensatz, die meist

helegt, oder aber zu viel gearbeitet wird, ist es

reproduziert. Deshalb geistern Ideen wie je-

fremdbestimmte Arbeit, im Verdacht, zum

ein Faktum, dass die Freizeitökonomie anhal-

ne des bedingungslosen Grundeinkommens

Gegenteil ihres eigentlichen Begriffs zu ten-

tend boomt und der Wirtschaft – Verzeihung

in regelmäßigen Abständen durch die Medi-

dieren und zu dessen Parodie zu werden. In

– Flügel verleiht. Nicht erst, seit das Streben

en und vermögen die Rezipienten in gleichen

der Freizeit verlängere sich die den Produkti-

nach der perfekten Work-Life-Balance (wie

Teilen zu be- wie entgeistern. Die Freizeit ist

onsverhältnissen geschuldete Unfreiheit, die

auch immer diese aussehen mag), zur obers-

keine so harmlose Sache, wie man auf den

den meisten Menschen so unbewusst sei wie

ten Maxime vor allem Werktätiger jüngeren

ersten Blick vermuten möchte. Sie ist viel-

ihre Unfreiheit selbst. Freizeitphänomene

Alters erhoben worden zu sein scheint.

mehr ein ideologisches Minenfeld, deren

wie Unterhaltung, Sport und zu guter Letzt

Der englische Begriff ist bei näherem Hin-

Konnotation heutzutage aber überwiegend

auch der hierzulande so wichtige Tourismus

sehen nicht unproblematisch, zeichnet er

positiv ist. Das war nicht immer so.

seien um des Profits willen erdacht und or-

doch das Arbeitsleben – Work – als Gegen-

ganisiert worden. Letztere Feststellung lockt

pol, ja gar als Antithese zum richtigen Leben,

Das Leben lebt nicht

zum Life, das miteinander ins Gleichgewicht

Der Philosoph Theodor W. Adorno stellte

mehr so richtig hinterm Ofen hervor, so

zu bringen sei. Nun könnte man argumen-

seinen Minima Moralia, seinen Reflexionen

selbstverständlich bedient man sich an den

tieren, dass auch das Arbeitsleben ein inte-

aus dem beschädigten Leben, ein Wort des

mannigfaltigen Angeboten der Freizeitin-

graler Bestandteil des Lebens sein könne,

österreichischen Schriftstellers und Feuille-

dustrie.

vielleicht sein müsse. Empfände man das

tonisten Ferdinand Kürnberger voran, das

Es ist schwer von der Hand zu weisen, dass

so, wie es der Ausdruck „Work-Life-Balance“

da lautete: „Das Leben lebt nicht.“ Dieses

die entwickelten Staaten in Zeiten eines

insinuiert, würde ein lähmendes Gefühl der

Nicht-Lebensgefühl wird auch heute noch

grassierenden Wohlstands leben und sich

Sinnlosigkeit, der vergeudeten Lebenszeit,

vielfach empfunden, wenn auch aus unter-

auch in den sogenannten Schwellenländern

um sich greifen. Dieses stünde wiederum im

schiedlichen Gründen. In seiner zeitgemä-

eine immer breiter werdende Mittelschicht

Gegensatz zur verbreiteten Denkschule, wo-

ßen Form wird es von der heutigen, zumin-

herauszubilden beginnt, die wiederum Zu-

nach Arbeit etwas Sinnstiftendes sei. An ihr

dest der Zuschreibung nach auf maximale

gang zu den Annehmlichkeiten der Freizeit-

bemisst sich der gesellschaftliche „Wert“ ei-

Gönnung gebürsteten Social-Media-Society,

industrie mitsamt dem prosperierenden

nes Individuums, oder präziser ausgedrückt:

in der die Millennials die tonangebende Ko-

Tourismus sucht. In den absoluten Touris-

an ihrem bloßen Pensum. Wer kennt nicht

horte sind, bemerkenswert selbstironisch als

mushochburgen Europas mehrt sich der Un-

mindestens einen Menschen in seinem Um-

Frage aufgeworfen: „Was ist das für 1 Life?“

mut, da und dort fühlen sich die Menschen

feld, der die (Un)zahl der geleisteten – oder

Eine mögliche Antwort heißt: Es ist ein Frei-

hilflos den Touristenmassen ausgeliefert

vielleicht auch einfach abgesessenen – Über-

Zeit-Life!

und wähnen sich in ihren Städten wie Vene-

stunden wie eine Monstranz vor sich her-

Adorno, der die Kritische Theorie der Frank-

dig, Barcelona oder neuerdings Dubrovnik in

trägt? Wer mehr arbeitet, leistet mehr für die

furter Schule mitgeprägt hatte und heute in

gigantischen Freilichtmuseen, in denen sie

Gesellschaft und ist dadurch ein wertvol-

gewissen Kreisen – Oh, the irony! – fast so

zu Statisten verkommen sind. Tirol ist nicht

leres Mitglied derselben als jene, die nur in

etwas wie ein Popstar ist, hat auch die Be-

annähernd im selben Ausmaß betroffen,

der – welch ein Unwort –, „sozialen Hänge-

griffe der „Kulturindustrie“, die warenför-

zumal Busse, die in Innsbruck Station ma-

matte“ liegen, lautet die weit verbreitete und

mige intellektuelle Produktion, eingeführt

chen, bedeutend weniger Menschen fassen

ideologisch grundierte Rechnung, die sicher

und sich theoretisch mit der „totalen“ Ver-

als die Kreuzfahrtschiffe, deren Menschen-

unterkomplex ist. Ihr liegt die Annahme zu-

gesellschaftung auseinandergesetzt. In der

trauben sich in die beliebten Touristenzent-

grunde, dass der Mensch in der modernen

Freizeit sah er nur eine regenerative Phase,

ren an den Mittelmeerküsten ergießen. Dass

Gesellschaft nur als Steuerzahler in seiner

der Arbeitsphase untertan und qualitativ für

der Tourismus aber auch hierzulande zuneh-

14

eco.nova

heute mangels Neuigkeitswert niemanden


eco.titel

WÄHREND DIE ARBEITSWELT DIE MEISTEN DINGE VORGIBT, KANN MAN IN DER FREIZEIT FREI SEIN. THEORETISCH ZUMINDEST. mend als störend empfunden wird, ist unter

Francis Fukuyamas Bestseller „Das Ende

anderem eine Wohlstandserscheinung, die

der Geschichte“ anmerkt – „in einer mate-

als mit den bestehenden Mitteln der Befrie-

von einer gewissen Saturiertheit der Gesell-

riell halbwegs saturierten Gesellschaft die

digung gebunden werden kann.“ In egalitäre-

schaft zeugt.

Unzufriedenheiten nicht ab-, sondern zu-

ren Gesellschaften werde die „Restungleich-

Bei allem Wohlstand hält sich dennoch hart-

nehmen, und zwar exponentiell.“ Sloterdijk

heit zu einem Gegenstand unerschöpflichen

näckig das Gerücht, dass früher alles besser

ortet in der Gesellschaft eine „zunehmende

Ressentiments“, wie es der Philosoph aus

gewesen sei. Vermutlich sogar die Nostalgie,

Irritabilität“, die sich dergestalt ausdrückt:

Karlsruhe etwas verquast ausdrückt.

möchte man den besonders lautstarken An-

„Je größer der relative Wohlstand aller ist,

Ein Symptom dieser flottierenden Unzu-

hängern dieser leicht widerlegbaren Über-

desto schlechter fühlt sich der Einzelne, so-

friedenheit ist die von den sozialen Medien

zeugung entgegenhalten.

lange er nicht ganz oben ist. In einer schein-

beförderte Angst, etwas zu verpassen. Mit

bar befriedeten Gesellschaft vergleicht sich

dem Akronym FOMO (fear of missing out)

jeder mit jedem ganz ungeschützt, ohne sich

bezeichnet, beschreibt das Phänomen eine

Es ist in der Tat bemerkenswert, dass – wie

der selbstschädigenden Konsequenzen des

zwanghafte Sorge, ungewöhnliche Erfah-

das deutsche Philosophen-Faktotum Peter

Vergleichens bewusst zu sein. Mit anderen

rungen, soziale Interaktionen oder gar ein

Sloterdijk in einem Interview in Bezug auf

Worten: Es wird fortgehend mehr frei flot-

befriedigendes Ereignis zu verpassen. Voilà,

Generation FOMO

tierende Unzufriedenheit in die Welt gesetzt,

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eco.nova

15


eco.titel

DIE FREIZEIT IST KEINE SO HARMLOSE SACHE, WIE MAN AUF DEN ERSTEN BLICK VERMUTEN MÖCHTE. SIE IST VIELMEHR EIN IDEOLOGISCHES MINENFELD, DEREN KONNOTATION HEUTZUTAGE ABER ÜBERWIEGEND POSITIV IST. DAS WAR NICHT IMMER SO. der Fomotiker ist geboren. Kostprobe ge-

World-Problems. Dennoch gibt es einen zu-

lich werden kann. Das Arbeitsethos, das die-

fällig? Der Social-Media-Stream bzw. -Feed

nehmenden und durchaus ernst zu nehmen-

se Stigmatisierung der Arbeitslosigkeit mit

(Facebook, Instagram ...) Ihrer Freunde oder

den Leidensdruck.

sich bringt, hat sich über mehrere Jahrhun-

der Freunde Ihrer Freunde wird Ihnen zeigung stehen, um in ihrer Freizeit von einem unvergesslichen Moment zum nächsten zu

Der deutsche Zukunftsforscher Horst W.

US-amerikanische Architekt, Systemtheo-

jetten. #Nofilterneeded, wenn dieser einmal

Opaschowski beschreibt den Doppelcharak-

retiker, Autor, Designer, Erfinder und Futu-

besonders erbaulich oder eben #awesome

ter der Freizeit als „Alltag und Illusionierung“

rist Buckminster Fuller, der bereits in den

ist. Das Glück scheint in Zeiten der technisch

zugleich. Die Freizeit sei heute zu einem In-

1970ern die gängige Vorstellung vom Lebens-

ermöglichten globalen Vergleichbarkeit ein

vestitionsfaktor geworden, aus einem „Frei

unterhalt gegeißelt hat: „Wir müssen die ab-

besonders schüchternes Vogerl. Wer stän-

von“ bezahlter Arbeit sei ein „Frei für“ eine le-

solut fadenscheinige Vorstellung beseitigen,

dig nur die Taube auf dem Dach vorgeführt

benswerte Zukunft geworden.

dass jeder seinen Lebensunterhalt verdienen

bekommt, wird mit dem Spatz in der Hand

Die Freizeit kann tatsächlich in die Dinge in-

muss. Es ist heute eine Tatsache, dass jeder

irgendwann auch nicht mehr zufrieden sein

vestiert werden, die das Leben lebenswert

Zehntausendste von uns einen technologi-

können. Wer dauernd nur Fotos von Influ-

machen. Sie hat aber ihrem Wesen nach

schen Durchbruch schaffen kann, der alle

encer-Millennials in gelben Regenmänteln

zwei Gesichter: Ein positives, das mit Akti-

anderen unterstützen kann. Die Jugend von

auf Island oder den Lofoten vorgesetzt be-

vitäten gefüllt werden kann, zu denen man

heute hat völlig Recht, wenn sie diesen Un-

kommt, dem wird selbst der Pragser Wildsee,

gerade Lust hat, und ein negatives, das psy-

sinn des Lebensunterhalts anerkennt. Wir

die Perle der Dolomiten, bald wie ein schnö-

chische Konflikte und soziale Probleme wi-

erfinden immer wieder Arbeitsplätze wegen

der Kieselstein vorkommen. Sicher, ange-

derspiegeln kann. Nicht umsonst flüchten

dieser falschen Vorstellung, dass jeder an ei-

sichts der Probleme existenzieller Natur, vor

sich manche Menschen in ihre Arbeit und

ner Art Plackerei arbeiten muss, weil er nach

die ein großer Teil der Menschheit in ärme-

nicht umsonst gilt die Arbeitslosigkeit als

malthusianisch-darwinistischer Theorie sein

ren Regionen gestellt wird, gehört FOMO im

Zwangsfreizeit und – besonders, wenn sie

Existenzrecht rechtfertigen muss. So haben

wahrsten Sinne des Wortes zu den First-

länger andauert – als Zustand, der unerträg-

wir Inspektoren von Inspektoren und Leute,

schen, die Zweifel am Sinn der Institution „Arbeit“ angemeldet haben. Unter ihnen der

die Instrumente für Inspektoren herstellen, um Inspektoren zu inspizieren. Die wahre

FREIZEIT, HOBBY, SPORT

Es ist kein Geheimnis, dass die Tourismus- und Freizeitwirtschaft gerade in Tirol ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftsfaktor ist, der sich selbst in Krisenzeiten widerstandsfähig gezeigt hat. Fast jeder vierte Vollzeitarbeitsplatz in Tirol wird von Tourismus- und Freizeitwirtschaft geschaffen, jeder dritte Euro direkt oder indirekt in diesem Zusammenhang erwirtschaftet. Nicht nur Urlauber aus dem Ausland konsumieren die Leistungen der Freizeitwirtschaft, sondern in erheblichem Umfang auch Einheimische. Die letzte Konsumerhebung der Statistik Austria aus dem Jahre 2014/15 zeigt, dass die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben der privaten Haushalte in Österreich 2.990 Euro betragen. Davon werden in Österreich durchschnittlich 11,5 Prozent in die Gruppe „Freizeit, Sport, Hobby“ investiert, die der viertgrößte Budgetposten hinter „Wohnen, Energie“ (26,1 %), Verkehr (14,2 %) und Ernährung (11,8 %) ist. In Tirol liegen die Durchschnittsausgaben mit 3.080 Euro leicht über dem Österreichschnitt. Hier werden 10,7 Prozent für den Bereich Freizeit ausgegeben. Interessant ist, dass in Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern und in Haushalten, deren Einkommen über dem Median liegt, prozentuell mehr für die Freizeit ausgegeben wird ... und auch ausgegeben werden kann.

16

eco.nova

O 3 S

derte herausgebildet. Es gab und gibt Men-

Von der Regeneration zum Investitionsfaktor

gen, dass diesen mehr Ressourcen zur Verfü-

W P i B H

Aufgabe der Menschen sollte es sein, wieder zur Schule zu gehen und darüber nachzu-

Z C M u w e I S e u d

D b

denken, woran sie gedacht haben, bevor jemand kam und ihnen sagte, sie müssten ihren Lebensunterhalt verdienen.“ Diese These ist durchaus radikal und häretisch, als Gedankenexperiment jedoch spannend.

Das aktive Leben Der Urlaub, in dem man zeitlich und meist auch räumlich am weitesten von den Pflichten des Alltags weg ist, ist die „Freizeit par excellence“. Aktivität ist gefragt, Passivität dagegen verpönt. Das erklärt auch die immer rascher fortschreitende Ausdifferenzierung des Angebots der Freizeitindustrie. Selbst

W


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lingual (D/E) unterrichtet wird, sind weder Englisch noch Deutschkenntnisse notwendig um aufgenommen zu werden. Die Aufnahme bzw. ein Wechsel von einer anderen Betreuungsstätte / Schule kann problemlos, ohne bürokratischen Aufwand, während des ganzen Schuljahres erfolgen.

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werden im Übergangsjahr liebevoll auf den bilingualen Unterricht vorbereitet und nehmen an ausgewählten Unterrichtseinheiten in der Grundschule teil. Eine Nachmittagsbetreuung bis 16:00 Uhr während des Schuljahres und ein Sommerprogramm im Juli werden ebenfalls angeboten. Unsere Philosophie ist eine familiäre, akademisch-wissenschaftliche, innovative und internationale Schule für Kinder, in der sie sich wohl und glücklich fühlen.

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eco.titel

Der Garten ist Rückzugsort und Ruheoase der Österreicherinnen und Österreicher. Nach einem Bericht des ORF-Wirtschaftsformats Eco wird in Österreich jährlich etwa eine Milliarde Euro für Gärten und deren Zubehör ausgegeben. Die Ausgaben haben sich in den vergangenen 15 Jahren beinahe verdoppelt.

die Natur will in Szene gesetzt werden, wie sich an den zahlreichen Aussichtsplattformen des Landes festmachen lässt. Die Freizeit hat als industrielles Produkt auch einen Klischee- und Illusionierungscharakter. Hinter der glitzernden Fassade schlummert aber ein psychologisch konfliktträchtiger Bereich. Während die Arbeitswelt die meisten Dinge vorgibt, kann man in der Freizeit frei sein. Theoretisch zumindest. Denn diese Freiheit ist das Individuum, das den Rhythmus und Regelkreis der Arbeitswelt quasi als Eigenwelt erlebt, nicht ge-

Grüne Oase der Selbstwirksamkeit

noch. Insgesamt verfügen 85 Prozent der

mit Leben gleichgesetzt wird, misst man der Passivität keinen Eigenwert zu. Ganz im Ge-

Und da kommt auch schon der Garten ins

eine Terrasse. Hochkonjunktur herrschte in

genteil gibt es, wie Opaschowski zeigt, die

Spiel, Rückzugsort und Ruheoase der Öster-

den letzten Jahren vor allem bei den Hoch-

„fast archetypische Assoziationskette von

reicherinnen und Österreicher. Nach einem

beeten. Generell ist der Anbau von Obst und

Freizeit-Erholung-Ruhe-Erstarrung-Tod“.

Bericht des ORF-Wirtschaftsformats Eco

Gemüse im eigenen Garten seit der Wirt-

Was daraus folgt? Das Individuum „flüchtet

wird in Österreich jährlich etwa eine Mil-

schaftskrise im Kommen. Naschgemüse wie

sich in Verdrängung und wahrt den Schein

liarde Euro für Gärten und deren Zubehör

Tomaten, Gurken, Paprika und Salat gedeiht

durch Teilnahme am Freizeitmarkt“. Man ist

ausgegeben. Die Ausgaben haben sich in den

auch auf Balkonen bestens und erfreut sich

dadurch häufig zu eingespannt, um wirklich

vergangenen 15 Jahren beinahe verdoppelt.

besonders unter jungen Menschen hoher Be-

ausspannen zu können. Wer kennt nicht das

Der Garten ist zum echten Wirtschaftsfaktor

liebtheit.

Gefühl nach einem erlebnisreichen Urlaub,

geworden. Nach einer hochgerechneten Ana-

Der Garten erfüllt unterschiedliche Funkti-

in dem man von Aktivität zu Aktivität förm-

lyse der AMA-Marketing haben 61 Prozent

onen. Einmal gilt er mit den dort gezogenen

lich gehetzt ist, sich nach tatsächlicher, ech-

der Tiroler einen Garten, 66 einen Balkon, 51

Kräutern, Obst und Gemüse als Teil der Ver-

ter Erholung, nach Passivität, zu sehnen?

eine Terrasse und nur sieben Prozent weder

sorgungssicherheit, dann als Rückzugsort

wohnt. Während psychologisch Aktivität

Österreicher über einen Garten, Balkon oder

zum Abschalten und bewussten Interagieren mit der Natur. Der Garten kann durch seine Gestaltung auch als Ausdruck der Individualität verstanden werden und als soziales Zentrum, als Erweiterung des Wohnraums. Eines lässt sich mit Gewissheit sagen: Der Garten

Innsbruck

ist in der Gesellschaft angekommen. Er dient einerseits als Raum zur Entschleunigung, andererseits gehört das „Garteln“ zu den bevorzugten Freizeitaktivitäten. Das bildet sich auch im steigenden Ausgabeverhalten der Bevölkerung ab. Der Garten ist zu einer Oase der Selbstwirksamkeit geworden, der die Verwirklichung individueller Lebensentwürfe entlang gesellschaftlicher Trends – Regionalität, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Minimalismus, Bio, Sharing – möglich macht und in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Irritabilität Geborgenheit bringt.

Kleinvieh macht auch Mist Geborgenheit vermittelt in wesentlichem

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Maße auch die Familie. Und dazu zählen für viele Menschen in diesem Land auch die Haustiere. Der Einfluss, den Österreichs

18

eco.nova


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eco.titel

DER DEUTSCHE ZUKUNFTSFORSCHER HORST W. OPASCHOWSKI BESCHREIBT DEN DOPPELCHARAKTER DER FREIZEIT ALS „ALLTAG UND ILLUSIONIERUNG“ ZUGLEICH. DIE FREIZEIT SEI HEUTE ZU EINEM INVESTITIONSFAKTOR GEWORDEN, AUS EINEM „FREI VON“ BEZAHLTER ARBEIT SEI EIN „FREI FÜR“ EINE LEBENSWERTE ZUKUNFT GEWORDEN. Haustiere bzw. die Ausgaben von deren Hal-

Stellenwert eines Familienmitglieds. Oft er-

den, dass ein sich über mehrere Jahrhun-

ter auf die Wirtschaft haben, ist nicht für

setzt es den Partner oder das Kind. Belieb-

derte herausbildendes Arbeitsethos nicht

die Katz. Rund ein Drittel der Bevölkerung

testes Haustier ist wenig überraschend die

plötzlich verschwinden wird und deshalb

hat zumindest einen Vierbeiner daheim.

Katze, der Hund ist ihr auf den Pfoten. Eine

Arbeit weiterhin ein integraler Bestandteil

Laut Statistik Austria sind das mehr als

untergeordnete Rolle spielen dagegen Nager,

des Lebens der erwerbsfähigen Bevölkerung

1,4 Millionen Haushalte. Nach einer Ende

Fische, Vögel oder Reptilien. Mit Tierbedarf

bleiben wird. Die Freizeitwirtschaft mit ih-

2017 veröffentlichten Spectra-Studie ist die

wird jedenfalls österreichweit jährlich ein

ren Sektoren Tourismus, Medien, Kultur,

Zahl der Haustierhalter zwar in den letzten

Umsatz von bis zu 600 Millionen Euro er-

Sport und Unterhaltung wird immer mehr

zehn Jahren um einige Prozentpunkte zu-

zielt, der größte Teil davon mit Tiernahrung.

zur Leitökonomie, die die Weltwirtschaft in

rückgegangen, aber die Haustiere werden

Tendenz steigend.

diesem Jahrhundert antreibt. Es ist kaum

vergleichsweise mehr verwöhnt als früher.

vorstellbar, dass sich das in absehbarer Zeit

In den vergangenen fünf Jahren sind die

Mut zur Muße

durchschnittlichen monatlichen Aufwen-

Jenen, die nach den sozioökonomischen

nun tatsächlich oder nur imaginiert – im-

dungen pro Haustierhalter von 63 auf 82

Entwicklungen hin zu mehr Automatisie-

mer nachgefragt sein wird. Durch die demo-

Euro gestiegen. Stärker ist auch die emoti-

rung, wie sie im Schlagwort Industrie 4.0

grafische Entwicklung ist jene Kohorte, die

onale Bindung ans Tier geworden. Für drei

angenommen wird, die Freizeitgesellschaft

im deutschen Sprachraum etwas unglück-

Viertel der Haustierhalter hat das Tier den

postulieren, kann entgegengehalten wer-

lich „Best Ager“ genannt wird, also die Men-

ändert, weil ein Mehr an Lebensqualität – ob

schen über 50, auf dem Vormarsch und im Fokus der Marketer, die ihre Produkte und Aktivitäten an die Frau und den Mann bringen wollen. Wer allerdings nach seinem Berufsleben von Altersarmut bedroht ist, mag zwar viel freie Zeit haben, aber nicht die

Innsbruck

Mittel, die Produkte der Freizeitindustrie zu konsumieren. Die Freizeit ist – wie hinreichend belegt wurde – ein zweischneidiges Schwert. Und ein äußerst gewichtiger Wirtschaftsfaktor. Nicht nur, aber gerade auch in Tirol. Beneidenswert scheint, wer außer einer endlosen Aneinanderreihung immer spektakulärerer Freizeitaktivitäten auch noch Zeit für ein wenig Muße findet. Obgleich es auch den Freizeitpassivitäten, man nehme etwa den Wellnessbereich mit Trenderscheinungen wie dem Waldbaden, nicht an Durchkommerzialisierung gebricht und Entspannung längst Teil unseres Terminkalenders geworden ist. Wie bereits der irische Schriftsteller Oscar Wilde,

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wahrlich kein Kind von Traurigkeit, festgestellt hat: Muße, nicht Arbeit, ist das Ziel des Menschen.

20

eco.nova



FREIZEIT IN ZAHLEN

330 Euro

67 %

DURCHSCHNITTLICHES REISEBUDGET DER ÖSTERREICHER 2018:

MONATLICH

geben private Haushalte in Tirol im Schnitt für FREIZEIT, SPORT UND HOBBY aus

2.645 Euro

DER ÖSTERREICHER

bevorzugen einen Urlaub am Meer

2,53 Mrd. Euro HABEN ÖSTERREICHS BAUMÄRKTE 2017 UMGESETZT (BRUTTO).

Ein deutliches Plus erzielten Gartenausstattung, Holz und Baumaterial

85 %

DER ÖSTERREICHER

verfügen über Garten, Terrasse oder Balkon

980.000

724.151

besuchten 2017 die Innsbrucker Museen, Alpenzoo, Stadtturm und Hofburg

verzeichneten die INNSBRUCKER KINOS im vergangenen Jahr

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eco.wirtschaft

Die unsichtbaren Kosten Kosten. Ein Begriff, der verlockend klar zu sein scheint, sodass man gerne von einem allgemeinen Begriffsverständnis ausgeht. Dabei sind die Unterschiede im Verständnis, was denn alles unter Kosten zu verstehen ist, durchaus erheblich. Selbst in der Akademia. // TEXT: STEFAN D. HAIGNER

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M

eist wird zumindest

ständnis. So umfasst der Kostenbegriff

implizit davon aus-

in der Volkswirtschaftslehre nicht nur

gegangen, dass es ei-

monetäre oder Zeitkosten, die mit ei-

ne Identität, ein Zu-

ner Aktivität anfallen können, sondern

sammenfallen gibt

darüber hinaus auch all jene Kosten,

zwischen jener Person, die über die Kosten

die beispielsweise in Form von verlo-

entscheidet, und jener Person, die die Kosten

ren gegangenem Nutzen anfallen kön-

letztlich auch trägt. Dass Kostenentscheider

nen. Dies geht sogar so weit, dass in

und Kostenträger also ein und dieselbe Per-

der Ökonomik auch jener Nutzenver-

son ist. Und nicht selten wird dabei an Kos-

lust als Kosten angesetzt wird, den man

ten gedacht, die in Euro oder verlorener Zeit

vielleicht erfährt, wenn beispielswei-

(Zeitkosten) gemessen werden können.

se der Nationalpark Hohe Tauern von

Die Volkswirtschaftslehre wiederum hat

heute auf morgen „zugesperrt“ wird,

grundsätzlich ein sehr breites Kostenver-

auch wenn man nie vorhatte, diesen je-

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25


eco.wirtschaft

mals zu besuchen. In diesem Fall spricht

kehrserschließung, die gute Sichtbarkeit des

man von verlorenem Existenznutzen. Eben-

Filialgebäudes, die Möglichkeit einer einheit-

so berücksichtigt die Volkswirtschaftsleh-

lichen architektonischen Aussage im Sinne

re in einer Gesamtbetrachtung Kosten, die

der Corporate Identity oder dass die – freien

bei Dritten anfallen. Ein gutes Beispiel in

– Parkplätze auch schon von Weitem gese-

Tirol ist der LkW-Schwerverkehr durch das

hen werden können sowie dass es keine Ver-

Wipptal. Dieser erzeugt bei den Anwohnern

pflichtung zur Errichtung von Kundentoilet-

volkswirtschaftliche Kosten etwa in Form

ten gibt.

von Gesundheitskosten oder weil sich der

In Bezug auf die Verkaufsfläche zeigt sich

Schwerverkehr negativ auf die dortigen Im-

nun, dass es in Österreich zwischen den

mobilienpreise auswirkt. Kosten, die bei den

Bundesländern zum Teil erhebliche Unter-

Spediteuren nicht in die Preiskalkulation

schiede gibt, inwieweit die jeweilige Raum-

eingehen, da sie keine betriebswirtschaft-

ordnung nach dem Gesetz die Errichtung

lichen Kosten bedeuten. In der Volkswirt-

idealer Standorte erlaubt. „Nach dem Gesetz“ deshalb, da die Gemeinden bei der Widmung

schaftslehre spricht man daher auch von externen Kosten. Insofern unterscheidet sich das volkswirtschaftliche Verständnis scharf vom betriebswirtschaftlichen, da letzteres häufig

Dr. Stefan D. Haigner ist geschäftsführender Gesellschafter der Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW).

einen erheblichen Planungsspielraum haben und damit die bloße rechtliche Möglichkeit, idealtypische Standorte zu widmen, nicht automatisch heißt, dass dies in jedem Fall auch so passiert.

zwischen einem „wir“ und „die anderen“ dif-

Oberösterreich, Vorarlberg und Wien bieten

ferenziert. Macht man sich aber das volkswirtschaftliche Verständnis zu eigen, wird

dratmeter sind das Mindestmaß, 1.200 bis

hier die besten Voraussetzungen, idealtypi-

schnell klar, dass viele Aktivitäten Kosten

1.400 Quadratmeter wären besser. Weiters

sche Standorte zu errichten, und zwar nicht

nach sich ziehen, die gar nicht direkt beob-

zeichnen sich ideale Standorte durch eine

nur in Ortskernen. Das Burgenland und die

achtbar sind. Dies zum Beispiel, weil die Kos-

bestimmte Parkplatzsituation aus, wobei die

Steiermark liegen im Mittelfeld, Tirol, Salz-

ten nicht sofort und an der Stelle anfallen,

Parkplätze nicht nur ebenerdig sein, son-

burg und Niederösterreich bilden diesbezüg-

wo sie ursprünglich erzeugt wurden – etwa

dern auch eine gewisse Breite haben sollten.

lich das Schlusslicht, wenn die Errichtung

Kosten im Zusammenhang mit gesetzli-

Oder dass der Verkaufsraum rechteckig und

idealtypischer Standorte mehr oder weniger

chen Regulierungen, wie der Raumordnung.

säulenfrei istund Platz für vier bis fünf Gän-

auf Ortskerne beschränkt ist.

Die Rede ist hier von den sogenannten in-

ge bietet, was standardisierte Anforderun-

Für Tirol ganz konkret bedeutet dies aber,

direkten Kosten. Wie hoch diese für den Le-

gen an optimale Gebäudebreiten mit sich

dass durch die fehlende Möglichkeit zur

bensmitteleinzelhandel sind, hat sich die

bringt. „Zwischenbreiten“ bedeuten für den

Schaffung idealtypischer Standorte die Ver-

Gesellschaft für Angewandte Wirtschafts-

Lebensmitteleinzelhandel nur unproduk-

kaufsfläche nicht optimiert werden kann,

forschung (GAW) kürzlich näher angesehen.

tive Flächen, die nicht sinnvoll zur zusätz-

wodurch zum Beispiel das Verhältnis von

lichen Warenpräsentation genutzt werden

Personal zur Verkaufsfläche ebenfalls nicht

können. Ebenso gehört dazu, dass das Lager

betriebswirtschaftlich optimal ist. Anders

Ausgangspunkt dazu ist die Tatsache, dass

nach Möglichkeit ebenerdig und seitlich zum

formuliert sind die Kosten für das Personal

es für den Lebensmitteleinzelhandel so et-

Verkaufsraum angeordnet ist, sodass eine

einer Filiale im Zusammenhang mit der Be-

was wie den idealen Standort gibt. Für den

Anlieferungsmöglichkeit für Sattelschlep-

triebsgröße bzw. mit der Größe des jeweili-

Discountbereich gehört dazu beispielsweise

per über eine eigene Rampe gewährleistet

gen Standortes zu sehen.

eine bestimmte Verkaufsfläche. 1.000 Qua-

ist. Ebenso ein Kriterium ist die Art der Ver-

In Bezug auf die Größe eines Standortes

Der idealtypische Standort

kann dabei aus Sicht eines Lebensmitteleinzelhändlers nach Maßgabe der jeweiligen

DAS VOLKSWIRTSCHAFTLICHE VERSTÄNDNIS VON KOSTEN UNTERSCHEIDET SICH SCHARF VOM BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHEN, DA LETZTERES HÄUFIG ZWISCHEN EINEM „WIR“ UND „DIE ANDEREN“ DIFFERENZIERT. MACHT MAN SICH ABER DAS VOLKSWIRTSCHAFTLICHE VERSTÄNDNIS ZU EIGEN, WIRD SCHNELL KLAR, DASS VIELE AKTIVITÄTEN KOSTEN NACH SICH ZIEHEN, DIE GAR NICHT DIREKT BEOBACHTBAR SIND. 26

eco.nova

organisatorischen Abläufe, der Zuliefermöglichkeiten, der Erreichbarkeit usw. zumindest theoretisch eine optimale Betriebsgröße bestimmt werden. Eine Betriebsgröße also, die es dem Lebensmitteleinzelhändler erlaubt, volkswirtschaftlich optimal, das heißt kostenminimal, zu produzieren. Als Beispiel sei an ein Geschäft mit einer Verkaufsfläche von 900 Quadratmetern und einem gegebenen Personalstand gedacht, ein Personalstand, der aber vielleicht ebenso ausreichen würde für ein Geschäft mit einer Verkaufsfläche von 1.100 oder gar 1.200 Quadratmeter, womit die Personalkosten pro Quadratmeter nicht minimiert sind. Diese Mehrkosten bedeuten wiederum höhere Durchschnittskos-


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IN TIROL KANN DURCH DIE FEHLENDE MÖGLICHKEIT ZUR SCHAFFUNG IDEALTYPISCHER STANDORTE FÜR DEN LEBENSMITTELHANDEL DIE VERKAUFSFLÄCHE NICHT OPTIMIERT WERDEN, WODURCH DAS VERHÄLTNIS VON PERSONAL ZUR VERKAUFSFLÄCHE EBENFALLS NICHT BETRIEBSWIRTSCHAFTLICH OPTIMAL IST. KURZUM: DIE MEHRKOSTEN, DIE LEBENSMITTELHÄNDLERN DURCH EINEN NACHTEILIGEN STANDORT ENTSTEHEN, KÖNNEN WIR AM KASSENBON ZWAR NICHT DIREKT ERKENNEN, MÜSSEN SIE ABER TROTZDEM BEZAHLEN.

ten, die mehr oder weniger 1:1 auf die Konsu-

tungs- bzw. Instandhaltungskosten. Kosten,

schafft gehörten, wäre vorschnell. Aber das

mentinnen und Konsumenten in Form von

die wir alle am Kassenbon als solche nicht

Potenzial zu Goldplating zeigen sie allemal

höheren Preisen durchschlagen. Das heißt:

erkennen können, aber bezahlen müssen.

auf.

Ist es den Anbietern im Lebensmitteleinzel-

Aus den Zahlen nun abzuleiten, dass alle Be-

handel nicht möglich, die jeweils optimale

schränkungen in Bezug auf die Schaffung

Betriebsgröße zu erreichen, so tragen diese

idealtypischer Standorte rundweg abge-

Die gesamte Studie samt Detailergebnissen für alle neun Bundesländer wird am 27. September 2018 (13:00 bis 18:00) in der Albert Hall Wien am „Tag des Handels“ präsentiert.

Mehrkosten letzten Endes die Konsumentinnen und Konsumenten und damit wir alle. Mehrkosten, die in diesem Fall durch die Vorgaben der Raumordnung indirekt entstehen können. Die Raumordnung wirkt sich aber nicht nur über ihren Einfluss auf die Betriebsgröße auf die Personalkosten aus. Darüber hinaus hat die Raumordnung auch direkten Ein-

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fluss auf die tatsächlichen Errichtungs- bzw. Instandhaltungskosten. Gedacht sei hier beispielsweise an Vorgaben zur Schaffung von Flächen in Form von zusätzlichen Stockwerken oder Vorgaben im Zusammenhang mit der Art und Größe von Autoabstellplätzen. Für Tirol entstehen so Mehrkosten in der Höhe von 65,9 Millionen Euro pro Jahr. 47,7 Millionen davon in Form erhöhter Personalkosten, 18,3 Millionen für erhöhte Errich-

ÜBER GAW

Die Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung (GAW) ist eine private Forschungseinrichtung mit Sitz in Innsbruck, die für Unternehmen, Interessenvertretungen sowie die öffentliche Hand Studien zu volksund regionalwirtschaftlichen Themen erstellt. Im Bereich der Erstellung von Wertschöpfungsstudien, aber auch zum Thema kalte Progression zählt die GAW seit Jahren zu den führenden Forschungseinrichtungen in Österreich. // www.gaw.institute

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Wir müssen reden Tirol geht es gut. Gesamtheitlich und allgemein betrachtet. Die Wirtschaft steht quer über alle Branchen hinweg wieder ganz passabel da. Doch noch immer ist es der Tourismus, der unser Land im großen Stil trägt. Dennoch ist die positive Einstellung genau diesem gegenüber in den letzten Jahren, wenn auch nicht empirisch belegt, so zumindest vielfach gefühlt zurückgegangen. Das ist ein Problem. Auch bei der Suche nach Mitarbeitern. // TEXT: MARINA KREMSER

E

ine positive Bewusstseinsbildung in Bezug auf den Tourismus ist auch in Hinblick auf die Mitarbeiterthematik wichtig. Die Branche

hat viele Mitarbeiter in der Vergangenheit auch ob mangelnder Wertschätzung verloren. Vieles wurde als zu selbstverständlich angesehen. Dabei ist ein stabiles Arbeitsumfeld selbst der so genannten Generation Y wichtig, auch wenn man ihr Gegenteiliges nachsagt. Oft wird behauptet, eben jene Generation – also die heute 14- bis 24-Jährigen – sei beruflich flexibel, welterfahren und vor allem an Work-Life-Balance und Selbstverwirklichung interessiert. Das stimmt, ist aber zu kurz gegriffen. Laut Jugendforscher Philipp Ikrath, heuer zu Gast bei den Seefelder Tourismusgesprächen Ende September, ist es eine grobe Verallgemeinerung, denn der Großteil der Jugendlichen strebt noch immer nach greifbaren Dingen wie einer festen Anstellung und finanzieller Sicherheit. Was die meisten Jugendlichen gemein haben, ist die Furcht vor sozialem Abstieg. Trotzdem ist das Geld alleine auf Dauer keine verlässliche Motivationsquelle. Es geht um Wertschätzung – um Wertschätzung des Mitarbeiters als Person, nicht nur der seiner erbrachten Leistung. Und hier ist vor allem in der Tourismusbranche in der Vergangenheit einiges schiefgelaufen. „Wenn man weit zurückgeht, gab es durchaus schwarze Schafe in unserer Branche, die gerade in den Saisondestinationen Raubbau an Mitarbeitern getrieben haben – in Bezug auf die Arbeitszeiten, die Unterkünfte, teilweise auch bei der Entlohnung. Das gab es und gibt es im Kleinen vielleicht immer noch, aber ich glaube, zum Großteil sind wir heute weit entfernt von solchen Zuständen“, sagt Johannes Mitterer, Direktor des Hotel Kitzhof Mountain Design Resort in der Gamsstadt. „Jeder Betrieb, der jetzt nicht zusieht, dass er sich mit dem Thema des Mitarbeitermarketings beschäftigt, hat verloren.

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„ES SOLLTE IN UNSER ALLER INTERESSE SEIN, GEMEINSAM LÖSUNGEN ZU FINDEN.“ Thomas Grander, Wattens


eco.wirtschaft

INTERVIEW

Wertefindung

um die besten Mitarbeiter kämpfen und sie von ihrem Betrieb überzeugen. Das erfordert einen Denkwechsel, der nicht einfach, aber absolut notwendig ist, wenn man noch

Valentin Schütz ist Gründer von Gronda, einer Karriereplattform für Gastronomie und Hotellerie und mit über 50.000 aktiven Mitgliedern das soziale Netzwerk für Karriere, Inspiration und Recruiting in der Branche. Wir baten ihn um einen Blick von außen.

qualifizierte Mitarbeiter bekommen will. Viele kleinere und mittlere Betriebe können mit den Benefits der großen Hotels nicht mithalten. Sie können sich kein Mitarbeiterhaus, Swimmingpool und Fitnessstudio leis-

© GRONDA

ten. Das ist klar. Aber es sind oft die kleinen Dinge, die nichts kosten und den größten Einfluss haben. Die junge Generation ist auf der Suche nach dem Warum. Das Minimum, das ein Unternehmen deshalb bieten kann, sind gemeinsame Werte. Warum gibt es diesen Betrieb und was ist das Ziel. Mitarbeiter gehören in solche Zielsetzungen miteinbezogen und sollten dann auch die Möglichkeit haben, sich in ihrem Bereich frei zu entfalten, ohne Micromanagement. Lasst doch die Kellner im Team entscheiden, welche Getränke oder Cocktails auf der Karte sind und wo sie bestellt werden. Haben es Betriebe mit bekanntem Namen einfacher, Mitarbeiter zu finden? Es kommt immer drauf an. Bekanntheit heißt

Die Gronda-Gründer Juan „Hansi“ Vicci, Tobias Zetsche und Valentin Schütz

nicht gleich, auch positiv bekannt zu sein. Auch ein negativer Umgang mit Mitarbeitern

ECO.NOVA: Der Fachkräftemangel ist in

teilweise patriarchischer Führungsstil. Die

spricht sich schnell herum und verhilft zu

quasi allen Branchen ein Problem, scheint

meisten Betriebe haben ihre Mitarbeiterfüh-

negativer Bekanntheit. Wir sehen allerdings

die Hotellerie und Gastronomie aber beson-

rung sowie ihre interne Organisation nicht

schon, dass vor allem große Hotelgruppen ei-

ders zu treffen. Sie beschäftigen sich schon

an die Bedürfnisse der heutigen Zeit aus-

nen einfacheren Stand bei der Rekrutierung

eine ganze Weile mit Gastrokarrieren: Ist

gelegt. Die heutige Generation ist es nicht

neuer Mitarbeiter haben. Das liegt an ihren

es – objektiv betrachtet – tatsächlich so

mehr gewohnt, Befehle ohne Wenn und Aber

bekannten Marken, aber auch an den größe-

schwierig, geeignete Mitarbeiter zu finden?

auszuführen. Doch das ist nichts Schlechtes,

ren Ressourcen. So haben diese Unterneh-

VALENTIN SCHÜTZ: Es ist tatsächlich

sondern eine enorme Chance für Unterneh-

men oft eine eigene Person nur für die Be-

so, dass die Mitarbeitersuche mittlerweile

men. So gibt es heute schon Hotels, in denen

schaffung neuer Mitarbeiter.

schwieriger geworden ist. Vor allem quali-

es kaum noch Hierarchie gibt, die Mitarbei-

Wir sehen das vor allem auf unserer eigenen

fizierte Mitarbeiter zu finden, wird immer

ter ihre Dienstplanung selbst übernehmen,

Plattform. Unternehmen, die sich wirklich

schwerer. Viele versuchen mit Aushilfsmitar-

sie komplette Freiheit in ihrem Bereich er-

mit Rekrutierung beschäftigen und etwa

beitern über die Runde zu kommen oder re-

halten und dafür auch die Verantwortung

über Gronda aktiv Mitarbeiter anschreiben,

duzieren einfach die Qualität, um Mitarbeiter

übernehmen. Zusätzlich sollten Mitarbeiter

haben eine fünfmal höhere Erfolgschance als

einzusparen. Wer jedoch qualifizierte Mitar-

in die langfristige Planung und Zielsetzung

Unternehmen, die nur eine Stelle ausschrei-

beiter finden will, muss heute ein bisschen

des Unternehmens miteinbezogen werden.

ben und auf Bewerbungen hoffen.

mehr tun als nur eine Jobanzeige zu schalten.

Das schafft Identifikation und bindet Mitarbeiter langfristig.

Welche Kriterien spielen die größte Rolle bei der Wahl des Arbeitgebers?

Die Gastrobranche hat im Allgemeinen nicht den besten Ruf. Woran liegt das bzw. emp-

Unternehmen aus Branchen, die stark un-

Oft denken Unternehmen, dass das Gehalt

finden das Menschen, die tatsächlich in der

ter dem Fachkräftemangel leiden, treffen

das einzige und wichtigste Entscheidungskri-

Branche arbeiten, auch so?

oft auf Bewerber mit überzogenen Vorstel-

terium ist. Gehalt ist zwar wichtig, aber ab ei-

Viele Mitarbeiter in der Gastronomie sehen

lungen, da diese wissen, dass sie dringend

nem gewissen Level zählen andere Dinge. Vie-

das zwiespältig. Auf der einen Seite ist das

gebraucht werden. Was darf/soll ein Mitar-

le Mitarbeiter sehnen sich nach einem Job, in

der Beruf, den sie mit Leidenschaft gerne

beiter von einem Gastro-/Hotelbetrieb er-

dem sie ordentlich behandelt werden und ihre

machen, auf der anderen Seite erleben sie die

warten bzw. was können/sollen diese wiede-

eigenen Ideen verwirklichen können. Deshalb

Schwierigkeiten auch jeden Tag selbst. Die

rum realistischerweise bieten?

kann ich jedem Unternehmen nur empfeh-

vielen Arbeitsstunden, die geringe Flexibili-

Das ist nicht nur in der Gastronomie so,

len, zuerst intern einen tollen Arbeitsplatz zu

tät in ihrer Freizeitgestaltung. Hinzu kommt

sondern auch in vielen anderen Branchen.

schaffen und erst dann Kanäle wie Gronda zu

in vielen Betrieben ein hierarchischer und

Gastro- und Hotelbetriebe müssen heute

nutzen, um neue Mitarbeiter zu rekrutieren.

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eco.nova

A

MIT BUN

nw


eco.wirtschaft

„JAMMERN UND ALLES SCHLECHT REDEN IST DAS GRÖSSTE PROBLEM DER GASTRONOMIE. ANSTATT UNS AUF DIE GUTEN DINGE ZU KONZENTRIEREN ODER DINGE BESSER ZU MACHEN, REDEN WIR NUR DARÜBER, WIE SCHLECHT ALLES IST.“ Valentin Schütz, auf seinem Blog unter www.gronda.eu

ein sehr kommunikativer Job. Nach außen hin ist man oft ‚nur’ Kellner. Ich sehe das nicht so. Es gibt Häuser, in denen Kellner zu Institutionen werden, wenn sie ihren Job gut und gerne machen“, findet Grander. Schlussendlich steht und fällt der Ruf eines Restaurants mit dem Service. Der Gast möchte sich wohl und willkommen fühlen. Wenn am Essen ein wenig Salz fehlt, verzeiht er das. Wenn das Servicepersonal unfreundlich ist, kommt er nicht wieder.

Man muss dem Mitarbeiter auf Augenhöhe

Job mit Perspektive

begegnen, es braucht vernünftige Unter-

Als Gastronom oder Hotelier hatte man es

tolle Mitarbeiter und wissbegierige Lehrlin-

künfte, eine faire Bezahlung. Wir hatten mit

früher gerade in den Tälern Tirols leicht, Mit-

ge. Dennoch gibt es meistens eine Position,

dem Kitzhof zuletzt gute Jahre und haben

arbeiter zu finden, weil man quasi der ein-

die nicht besetzt ist. Das müssen die ande-

unseren Mitarbeitern deshalb zum Beispiel

zige Arbeitgeber war. Man konnte sich die

ren auffangen“, erzählt Grander. Besonders

einen Bonus in Form eines 15. Gehaltes aus-

Leute aussuchen, was wohl auch zu einer

stolz ist er auf Jakob, der als Tellerwäscher

bezahlt, um ihnen unsere Wertschätzung

gewissen Saturiertheit bei dörflichen Arbeit-

bei ihm angefangen hat. Er konnte kein

zu zeigen. Wir wissen, dass sie ein wichtiger

gebern und folglich dazu geführt hat, wovon

Deutsch, hat es innerhalb eines Jahres ge-

Teil des betrieblichen Erfolges sind, und mit

Mitterer sprach: einer Art Raubbau am Mit-

lernt und eine Lehre gemacht, die er in Kür-

dieser Meinung sind wir sicher nicht allein.“

arbeiter.

ze mit ausgezeichnetem Erfolg abschließt.

Dennoch tun wir uns schwer bei der Suche

Heute stehen vor allem jungen Menschen al-

„Jakob hat die Chance ergriffen“, freut sich

nach Mitarbeitern: „Es gibt Bereiche, da ha-

le Möglichkeiten offen. Das hat vieles verän-

der Gastronom. „Als Abwäscher wäre er im-

ben wir massive Probleme, Nachwuchs zu

dert. Nicht nur Tirol und andere Destinati-

mer stecken geblieben, doch er hat sich be-

finden. In Abteilungen wie der Küche oder

onen Österreichs werden zu Konkurrenten,

müht. Er hat’s kapiert. Gott sei Dank gibt es

im Service wird es von Jahr zu Jahr schwie-

sondern die ganze Welt. Eine für unser Bun-

solche Beispiele noch. Einen zweiten wie ihn

riger, Lehrlinge zu finden“, so Mitterer.

desland so wichtige Branche also von außen

und ich lache die Welt aus.“

Das ist nicht nur in der Hotellerie so. Auch

schlechtzureden, hilft nicht weiter, und eine

Dennoch: Die Branche hat ein Problem. Es zu

Thomas Grander hat in seinem Restaurant

Branche wegen einiger schwarzer Schafe

meistern, gelingt nur gemeinsam. „Es muss

in Wattens ähnliche Probleme und auch

in ihrer Gesamtheit zu kriminalisieren war

wieder cool werden, im Tourismus zu arbei-

Granders Mitarbeiter verdienen gut, ha-

noch nie klug. Und: Die Gastronomie ist um

ten“, sagt Kitzhof-Chef Mitterer im nachfol-

ben eine Fünftagewoche, sonntags frei und

ein Vielfaches besser als ihr Ruf. „Natürlich

genden Interview. Thomas Grander schwebt

samstags ist das Restaurant nur abends ge-

hat die Gastro nicht nur Vorteile“, sagt Gran-

dazu eine Art gastronomische Adlerrunde

öffnet. Den Grund, warum es so schwierig

der. „Letztlich bestimmt der Gast unsere Ar-

vor: „Ich bin beim Überlegen, eine Runde

ist, geeignete Mitarbeiter zu finden, sieht

beitszeit. Wenn jemand um 21 Uhr ins Lokal

zu organisieren, in der man sich regelmäßig

nicht nur Grander im Image der Branche:

kommt und ein Fünfgängemenü bestellt,

trifft und austauscht und Lösungsvorschlä-

„Unsere Branche wird von vielen Seiten

dann ist das so. Dienstleistung bedeutet,

ge sucht.“ Sein Grundanliegen: Den Fleißi-

schlechtgeredet, man stellt uns als Ausbeu-

Dienst zu leisten. Das gilt aber nicht nur für

gen muss etwas bleiben. Den Angestellten

ter hin. Mir fehlt das Miteinander in dieser

die Gastronomie.“ Dennoch ist der Beruf des

wie dem Unternehmer selbst. „Wir müssen

Sache, dabei sollte es doch in unser aller

Kellners ein sehr schöner: „Man bekommt

anfangen, wieder vernünftig miteinander

Interesse sein, gemeinsam eine Lösung zu

vom Gast direktes Feedback, kann sich mit

zu reden. Ich erwarte mir von den Leuten,

finden.“

Leuten unterhalten, Schmäh führen. Es ist

dass sie wieder Gas geben und auch wirklich

„Ich will nicht alles schlechtreden. Ich habe

21.09. Ort: HTL Kramsach Handwerksforum 2018

Aufbruch im Handwerk ExpertInnen aus Handwerk, Gestaltung und Design geben Impulse zum Handwerk der Zukunft 16:30 Uhr: Hans Stefan Moritsch: „Postindustrielles Design und Handwerk 5.0“. | Heidrun Bichler-Ripfel: „Digitales Handwerk, ja, aber richtig!“ | Helmut Nindl: „Zukunft MIT Glas – Handeln und Denken im Dialog“ | Karin Steiner: „Gemeinsam fit für die Zukunft: Vernetzung regionaler Unternehmen und Bildungseinrichtungen“ | Alexander Koll: „Standortfaktor Handwerk mit digitalen Produktionsmitteln aufwerten“. – Diskussion, Networking & Open Space. MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND, LAND UND EUROPÄISCHER UNION (LEADER)

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Teilnahme kostenlos | Anmeldung und Infos:

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23.08.18 10:32


eco.wirtschaft

arbeiten wollen. Sie meinen, sie tun das für

heit nicht alles richtig gemacht, deshalb ist es

mich. Nein, jeder tut es für sich. Wenn der La-

jetzt umso wichtiger, Rahmenbedingungen

den läuft, haben sie eine sichere Einnahme-

und ein Umfeld zu schaffen, damit es zumin-

quelle, wenn er nicht läuft, muss ich Personal

dest im eigenen Betrieb gut läuft. Wenn jeder

entlassen. Und wenn ein Gast zufrieden ist,

vor seiner eigenen Tür kehrt, ist rasch aufge-

schaut auch das Trinkgeld gut aus und wir

räumt. Dennoch appelliere ich auch an unse-

alle leben gut davon. Natürlich sollen Mitar-

re Interessenvertretungen, am Ball zu bleiben.

beiter ordentlich bezahlt werden und davon

Wir als Betrieb müssen uns ständig verbes-

leben können. Aber man muss auch uns Un-

sern und bewegen, innovativ sein, um am

ternehmer leben lassen“, so Grander.

Markt bestehen zu können, das erwarte ich

Letztlich geht es um Bewusstseinsbildung:

auch von unseren Interessenvertretungen.

für Unternehmertum an sich, für die Gast-

Hier herrscht ein gewisser Pragmatismus.

robranche, für den Wert der Arbeit generell. Aber auch darum, den Wert eines Mitarbeiters zu erkennen. Das tut man besonders dann, wenn sie einem fehlen.

Imagebildung Johannes Mitterer, Direktor des Kitzhofs, im Gespräch über Fehler und Lösungen.

ECO.NOVA: Der Fachkräftemangel ist ein branchenübergreifendes Thema. Warum

„ES GIBT SCHWARZE SCHAFE, ABER DIE ZEITEN SIND VORBEI, IN DENEN SICH BETRIEBE AN IHREN MITARBEITERN AUSGETOBT HABEN.“ Johannes Mitterer, Kitzhof

ist es im Tourismus gerade jetzt so akut ge-

Kammern sollten mehr für uns und mit uns arbeiten. Dienstleistung impliziert ja schon das Leisten von Dienst. Orten Sie eine Art Ende des Dienens? Dienst zu leisten ist generell doch etwas Schönes. Aber es muss natürlich gewährleistet sein, dass der, der in die Branche geht, es auch gerne tut. Und ich rede hier nicht von den Kammern, auch wenn ich von ihnen Dienstleistung voraussetze. Im Zusammenhang mit der Gastronomie klingt Dienen jedoch

worden?

de statt. Fußball- oder Traditionsvereine sind

fast schon unterwürfig, doch zu dienen heißt

JOHANNES MITTERER: Ich glaube nicht,

meist am Wochenende unterwegs. Da kann

nicht, untertänig zu sein. Was wäre die Logik

dass die Thematik plötzlich aufgetreten ist.

man als Mitarbeiter in unserer Branche nicht

dahinter, einen Kellner herabzuwürdigen? Er

Ich denke, es war eine schleichende Entwick-

immer teilhaben. Das verstehe ich. Aber es

ist es schließlich, der darauf schaut, dass es

lung. Das geht nicht von heute auf morgen.

wird durch vieles andere aufgewogen und

mir als Gast gut geht. Auch seitens der Gäste

Meiner Meinung nach leidet die Branche ak-

die Entwicklung im Berufsleben wird gene-

sind die Zeiten vorbei, in denen sich jemand

tuell vor allem unter ihrem schlechten Image

rell immer stärker in die Richtung gehen,

unanständig benimmt. Meiner Erfahrung

und wir alle zusammen sind nicht in der La-

dass man flexibler werden und sich anpassen

nach begegnen auch Gäste Servicekräften in-

ge, dieses nach außen hin geradezurücken.

muss. In diesem Prozess stecken wir mitten-

zwischen meist auf Augenhöhe, es herrscht

Ich spreche dabei als Erstes von den Hote-

drin und den klassischen 9-to-5-Job gibt es

ein respektvoller Umgang. Das hängt natür-

liers selbst, den Betrieben, aber auch unseren

längst nicht mehr. Dennoch wird bei uns ei-

lich auch von der Güte der Dienstleistung ab.

Interessenvertretern. Vor allem unter jun-

ne Wochenendkultur gepflegt, die nach dem

Je zuvorkommender und kompetenter ein

gen Leuten ist es nicht mehr „cool“, im Tou-

Motto agiert, wer am Freitagnachmittag noch

Mitarbeiter auftritt, desto mehr bekommt er

rismus zu arbeiten. Wir verzeichnen einen

arbeitet, ist selber schuld. Das ist grotesk.

sein unmittelbares Feedback. Diese Unmit-

starken Rückgang bei den Lehrlingen und

Wem ich aber entschieden widersprechen

telbarkeit finde ich sehr schön an dem Beruf.

das ist schade. In einem Hotel zu arbeiten,

möchte, ist der Aussage nach dem Verdienst.

Man muss den Umgang mit Menschen aller-

bedeutet, mit Menschen zu tun zu haben, die

Ja, ein Chef de Rang im Service arbeitet in

dings mögen. Dieses Grundsätzliche kann

großteils positiv eingestellt sind, weil sie in

der Wintersaison an sechs Tagen die Woche

man jemandem schwer beibringen. Man

der Regel gerade auf Urlaub sind. Die Arbeit

seine 54 Stunden, bekommt in unserem Haus

kann jemanden technisch schulen, aber Em-

ist abwechslungsreich und wie in kaum ei-

aber auch ca. 1.900 Euro netto und je nach Ge-

pathie zu lehren, ist schwer.

nem anderen Beruf hat man die Möglichkeit,

schick nochmal einige Hundert Euro Trink-

international Karriere zu machen. Diese Tat-

geld sowie Kost und Logis. Mittlerweile ist

Haben Sie das Gefühl, dass sich die Jugend

sachen gilt es, besser herauszustreichen und

das Lohnniveau in der Hotellerie und Gast-

in den letzten Jahren verändert hat?

unser Image wieder zu heben. Kein junger

ronomie höher als in den meisten anderen

Es ist eine andere Jugend, eine andere Gene-

Mensch will in einer Branche arbeiten, über

Berufsgruppen. Nur sagt das keiner, weil sich

ration, die anders aufgewachsen ist. Die jun-

die schlecht geredet wird.

so manche Interessenvertretung schlicht dar-

gen Leute sind aufgeklärter und informierter.

über definiert, bestimmte Branchen schlecht

Sie sind selbstbewusster und treten auch so

zu machen. Warum auch immer.

auf. Das ist auch gut so und es liegt an uns,

Die Branche hat aber nicht nur ihre guten Seiten: unregelmäßige Arbeitszeiten, Wo-

uns darauf einzustellen. Das schadet ja nicht.

chenenddienste, schlechter Verdienst.

Hat die Branche nicht auch selbst Fehler

Wir wollen auch keine großen Hierarchien

Das möchte ich so nicht stehen lassen. Na-

gemacht?

pflegen, sondern alle zusammen im Team ei-

türlich sind die Arbeitszeiten oft eine Heraus-

Natürlich wäre es das Einfachste, jetzt nur auf

ne überzeugende Leistung bringen. Ich bin

forderung. Das verstehe ich, ich bin ja kein

andere zu zeigen, aber Sie haben Recht, die

überzeugt, dass gerade unsererBranche ein

Ignorant. Das Dorfleben, das Kultur- und

Fehler muss man schon auch bei sich selbst

attraktives Umfeld für dynamische junge

Sportleben findet vielfach am Wochenen-

suchen. Viele Hotels haben in der Vergangen-

Menschen bietet, um sich zu verwirklichen.

32

eco.nova


© SPAR

eco.wirtschaft

I M M O T I O N E N

proudly presented by

Tirols bester Handelslehrling Susanna Kreidl vom SPAR-Supermarkt Mayrhofen mit ihrer Ausbildnerin Marktleiterin Katharina Kreidl

Who else?

Ausgezeichnete Nachwuchsarbeit

I

Der Fachkräftemangel beschäftigt aktuell alle Branchen. SPAR bildet deshalb seinen Nachwuchs von der Pike auf selbst aus. Aktuell sind in Tirol 150 Lehrlinge beschäftigt, Susanna Kreidl wurde dabei kürzlich zum besten Handelslehrling des Landes ausgezeichnet.

nsgesamt absolvierten 2017 über 1.400 Mädchen und Burschen ei-

Holzblockhaus, Traumlage Eben am Achensee, Grundstücksfläche ca. 724 m², Wohnnutzfläche ca. 141 m², KG & EG / OG, Doppelgarage, Werkstatt, 2 Autoabstellplätze im Freien, Baujahr 2015, FREIZEITWOHNSITZ-Widmung

ne Lehre bei Tiroler Handelsunternehmen. Damit steht der Einzelhandel an der Spitze der beliebtesten Berufsausbildungen.

Dementsprechend groß war auch die Konkurrenz beim diesjährigen Lehrlingswettbewerb. Mit Susanna Kreidl konnte sich am Ende ein SPAR-Lehrling durchsetzen.

Nächster Erfolg für die SPARNachwuchsschmiede „Susanna Kreidl steht für die vielen jungen Talente bei SPAR“, freut sich SPAR-Geschäftsführer Dr. Christof Rissbacher über den jüngsten Erfolg beim Lehrlingswettbewerb TyrolSkills: „Dieser Titel ist eine weitere Bestätigung für unseren erfolgreichen Weg in der

Ideale Wohnung im Westen von Innsbruck, 3 Zimmer, Wohnnutzfläche ca. 81,5 m², 2 Balkone, Carport, Keller, Baujahr 1985

Lehrlingsausbildung. Wir investieren sehr viel in die Ausbildung unseres Nachwuchses und wollen unseren Lehrlingen die besten Möglichkeiten für ihren späteren Karriereweg bieten.“ Die junge Zillertalerin musste ein achtminütiges Verkaufsgespräch auf der Bühne führen und überzeugte die Jury dabei mit einem selbstbewussten Auftritt. Nach ihrem Landessieg fährt die 18-Jährige im Oktober zum großen Bundesfinale nach Salzburg. Mit Tirols bestem Handelslehrling freut sich besonders auch ihre Familie. Schwester Katharina ist Marktleiterin bei SPAR. Auch Mutter Theresia Kreidl ist im Unternehmen beschäftigt. Im August 2018 schloss Susanna ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau ab.

SPAR SUCHT LAUFEND NEUE LEHRLINGE

Für den weiteren Expansionskurs ist SPAR laufend auf der Suche nach neuen Lehrlingen. Jungen Mädchen und Burschen stehen dabei bis zu 14 verschiedene Berufe offen. Mit den SPAR-Akademieklassen an der Tiroler Fachberufsschule für Wirtschaft und Technik in Kufstein gibt es eine im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel einzigartige Berufsschulausbildung. // www.spar.at

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eco.nova

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eco.wirtschaft

Er will doch nur spielen Der Mensch spielt gerne, arbeiten hingegen gehört eher weniger zu seinen präferierten Tätigkeiten. Oftmals handelt es sich dabei eher um eine lästige Notwendigkeit denn um Vergnügen. Was aber, wenn sich Arbeit wie Spielen anfühlen würde.

D

ie Fähigkeit, spielerisch zu lernen, wurde dem Menschen in die Wiege gelegt. Im Erwachsenenleben und im Job ist zum

Spielen aber kein Platz“, sagt Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts, und erklärt ein Problem unserer Zeit: „Wir haben den grundmenschlichen Lernmodus des Spielens verdrängt.“ Dabei zeigt sich, dass es genau diesen Modus in Zukunft wieder stärker braucht. „Der Informationsüberschuss und die Komplexität unserer vernetzten

Welt verlangen Beweglichkeit und spielerische Kompetenzen – von Organisationen, Unternehmen und jedem Einzelnen”, erläutert Gatterer. Situatives Handeln, Flexibilität, Experimentierfreudigkeit, die Fähigkeit ein Momentum zu erzeugen, und ein muti-

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eco.nova


eco.wirtschaft

SCHILLERS BERÜHMTE FESTSTELLUNG, DER MENSCH SEI „NUR DA GANZ MENSCH, WO ER SPIELT“, ERSCHEINT IN EINER HOCHGRADIG VERNETZTEN WELT AKTUELLER DENN JE. DAS ALTE KONZEPT DES HOMO OECONOMICUS IST SCHON HEUTE OBSOLET – DER MENSCH VON MORGEN IST EIN HOMO LUDENS, EIN SPIELWESEN. DENN JE MEHR UNSERE WIRKLICHKEIT VON AUTOMATISIERUNG UND ALGORITHMEN GEPRÄGT IST, UMSO ELEMENTARER WIRD AUCH DIE SCHAFFUNG NEUER SPIEL- UND RESONANZRÄUME.

PLAYFUL BUSINESS – WER SPIELT, GEWINNT!

• Studienleitung: Christian Schuldt • Autoren: Florian Kondert, Carl Naughton, Lena Papasabbas, Philipp Reinartz, Christian Schuldt, Silke Seemann, Janine Seitz 111 kunterbunte, spannende Seiten, 190 Euro (zzgl. 7 % MwSt.) ger Umgang mit Fehlern sind Faktoren, die

Mehr als Gamification

über Erfolg und Misserfolg entscheiden.

Im Businessbereich sind spielerische Ansät-

Als Kinder erlernen wir diese Kompetenzen

ze nichts gänzlich Neues. Gamification soll

ganz natürlich im Spiel, weshalb sich nun

seit längerem Produkten oder standardisier-

der Trend zu einer neuen Unternehmens-

ten Aufgaben durch spieltypische Elemente

kultur erkennen lässt: Das „Playful Busi-

wie Punktprämien, Auszeichnungen, Fort-

ness“ rückt die Spielfreude der Mitarbeiter

schrittsbalken oder Highscores einen gewis-

in den Fokus und stärkt so die notwendigen

sen Reiz verleihen. Allerdings zielt Gami-

Fähigkeiten für die komplexen Anforderun-

fication allzu oft nur darauf ab, Menschen

gen der Zukunft. Voraussetzung dafür ist

durch spielerische Methoden zu mehr Kon-

aber auch eine spielerische Denkweise der

sum oder höherer Effizienz bei der Arbeit zu

Führungskräfte. „Wir brauchen keine Mana-

bewegen. „Man hat sich darauf konzentriert,

ger, die Probleme lösen, die wir gar nicht ha-

Dinge, die eigentlich langweilig sind und

ben. Es braucht Leader, die wissen, wie man

keinen Spaß machen, so zu verpacken, dass

spielt, wie man Regeln etabliert und sie neu

sie kurzfristig unterhaltsam sind“, sagt Stu-

setzt“, sagt Gatterer und prognostiziert: „Wer

dienleiter Christian Schuldt. Co-Autorin Ja-

spielt, gewinnt.“ Das ist zugleich auch der Ti-

nine Seitz erklärt, warum dieser Ansatz ein

tel einer neuen Trendstudie des Zukunfts-

Update benötigt: „Sobald den Spielern die

institutes.

Mechanismen klar sind, gibt es keine neuen

www.zukunftsinstitut.de „Playful Business – Wer spielt, gewinnt“ erklärt nicht nur die Bedeutung des Spielerischen für Mensch, Gesellschaft und Organisationen. Es zeigt darüber hinaus auf, wie man dieses Denken in diversen Bereichen eines Unternehmens einsetzt, um in Zukunft erfolgreich zu sein: • Leadership: Playfulness als zentrale Führungskompetenz in 6 Schritten • Kollaboration: Bessere Ergebnisse durch neue Spielregeln • Innovation: Spielerisch erneuern durch Human-Centered Design • Learning: Lernen, zu spielen – und spielerisch lernen • Recruiting: Der Gamification-Joker im War for Talents • Marketing: Kundenbindung mit extrinsischen und intrinsischen Anreizen

eco.nova

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eco.wirtschaft

ALS KINDER ERLEBEN UND ERLERNEN WIR IM SPIEL NEUGIER, GEFÜHL, MUT, LUST UND WEITBLICK. SPIEL ERZEUGT ENTHUSIASMUS FÜR NEUES. IM BUSINESSKONTEXT MUSS DIESES KNOW-HOW ERST WIEDER AUFGEBAUT UND DIE SPIELREGELN NEU ENTWICKELT WERDEN. DENN BEWEGLICHKEIT WIRD ZUR ENTSCHEIDENDEN ZUKUNFTSKOMPETENZ. Spielerisches Denken für die Zukunft

und Experimentierfreudigkeit, Komplexi-

ein. Das macht das Spiel langweilig und der spielerische Effekt verpufft.”

Die kindliche Eigenschaft, offen an Themen

entscheiden über Erfolg und Misserfolg. Der

Nachhaltige Gamification zeichnet sich

heranzugehen, ohne Rücksicht auf Fehler Lö-

Appell lautet: Spielt nicht nur, sondern denkt

hingegen dadurch aus, dass sie nicht auf

sungen auszuprobieren, sie bei Scheitern zu

spielerisch. „Das verhindert die Denkfalle der

die Maximierung des gewünschten Endre-

überdenken und mit dem erworbenen Wis-

Linearität“, erklärt Schuldt. „Es erlaubt spon-

sultats – etwa mehr Konsum oder höhere

sen neu anzugehen, ist es, die wir verlernt

tane Planänderungen und denkt Alternati-

Effizienz – versteift ist. Vielmehr muss für

haben, die wir für die heutigen Anforderun-

ven von Anfang an mit. Und ganz entschei-

einen langfristigen Effekt der kreative Weg

gen und jene der Zukunft aber unabdingbar

dend: Es erlaubt zu scheitern und aus den

als Ziel im Fokus stehen. „Bei herkömmli-

brauchen. „Planbarkeit wird zusehends zur

Erfahrungen zu lernen.”

cher Gamification bleibt das, was eigentlich

Illusion“, bestätigt Seitz. Die notwendigen

Unternehmen müssen daher den Schritt

in ihrem Kern stecken sollte, auf der Strecke:

Kompetenzen in unserer komplexen Welt

von Gamification zur Playful Gamification

das Spielerische, das Explorieren und Expe-

sind sowohl für Unternehmen als auch ihre

gehen. „Denn Gamification definiert nur die

rimentieren. Nur das schafft nachhaltig Mo-

Mitarbeiter spielerischer Natur. Beweglich-

Regeln des Spiels, Playfulness das Denken“,

tivation”, weiß Seitz.

keit und Anpassungsfähigkeit, Kreativität

sagt Schuldt.

Herausforderungen mehr und Routine tritt

tätsaffinität und Unsicherheitskompetenz

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36

eco.nova

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Maßgeschneiderte Qualifizierung

Die berufliche Aus- und Weiterbildung erfolgreich zu planen, zu organisieren und durchzuführen, ist heute vor dem Hintergrund eines wachsenden Fachkräftebedarfs wichtiger denn je. Vor diesem Hintergrund entwickelten AMS und amg-tirol das Konzept der „Qualifizierung nach Maß“, interessant insbesondere für KMU.

A

ngesichts der demographischen

oder -externen Qualifizierungen umgesetzt

1.000 Euro beteiligt sich das Land Tirol mit

Entwicklung kommt der Siche-

werden. „Eine berufliche Ausbildung und ein

50 Prozent für den Betrag, der die 1.000 Eu-

rung des Fachkräftebedarfs eine

anerkannter Berufsabschluss sind wesent-

ro übersteigt, dies jedoch bis maximal 1.000

besondere Bedeutung zu. Etliche Arbeits-

liche Voraussetzungen für eine dauerhafte

Euro pro Stiftungsteilnehmer. Die auszu-

plätze können in bestimmten Branchen be-

Integration ins Arbeitsleben. Qualifizierte

bildenden Personen erhalten vom AMS Ar-

reits heute nicht besetzt werden, weil Be-

Arbeitskräfte wiederum sind ein wesentli-

beitslosengeld weiterbezahlt, sie bekommen

werber nicht über passende Qualifikationen

cher Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit der

zusätzlich die ausbildungsbedingte Zuschuss-

verfügen.

Unternehmen auf den internationalen und

leistung von 300 Euro. Die Kontaktnahme ist

heimischen Märkten“, betont Dr. Bernhard

sowohl über die Geschäftsstellen des AMS

Pichler vom AMS Tirol.

Tirol als auch über die amg-tirol möglich.

Fachkräfte nach Maß Gemeinsam mit der amg-tirol und dem Land mentstiftung „Qualifizierung nach Maß“.

Geringe Kosten für Unternehmen

Zielgruppen sind Unternehmen, die qualifi-

Die Kosten bestehen aus einer ausbildungs-

zierte Mitarbeiter benötigen, und beim AMS

bedingten Zuschussleistung von 300 Euro

Tirol gemeldete Personen. Für die beim AMS

(plus 3,9 % Dienstgeberbeitrag) pro Monat

Tirol gemeldete freie Stelle trifft die amg-

und Stiftungsteilnehmer. Für die theoreti-

tirol gemeinsam mit dem Unternehmen und

sche Ausbildung teilen sich Unternehmen

dem AMS eine Vorauswahl, im Teamwork

und Land Tirol die Kosten. Das heißt, die

werden individuelle Bildungspläne entwi-

Kosten der theoretischen Ausbildung trägt

ckelt, die dann mit betriebsinternen und/

das Unternehmen, bei Ausbildungskosten ab

Tirol entwickelte das AMS daher die Implace-

INFOS

erteilt das Service für Unternehmen beim AMS Tirol oder die ServiceLine unter 0512/58 19 99. ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

eco.nova

37


eco.wirtschaft

Dynamisches Wachstum mit neuem Anstrich Clemens Schaller ist der neue starke Mann beim Gartengerätehersteller STIHL – ehemals Viking – in Langkampfen. Ein Gespräch über die Chancen des Markenwechsels, den Wachstumskurs, das Bekenntnis zum Standort und den Führungsstil. // INTERVIEW: MARIAN KRÖLL

ECO.NOVA: Sie sind seit Mai als Ge-

wurde STIHL. Welche Herausforderungen

aus Langkampfen kommen, eine großartige

schäftsführer in Langkampfen bei STIHL.

und Chancen sind damit verbunden?

Gelegenheit und Chance. Das merken wir –

Wie haben Sie das Unternehmen vorge-

Der Markenwechsel-Prozess läuft seit über

was die Aufträge betrifft – bereits in ersten

funden?

einem Jahr wie geplant und ist insofern

Ansätzen und gehen davon aus, dass das sich

CLEMENS SCHALLER: Der Einstieg war

vollzogen, als dass wir die letzten grünen

auch zukünftig erfolgreich gestalten wird.

offen gestanden nicht ganz ohne. Es ist et-

VIKING-Geräte im Juli gefertigt haben und

was schneller als ursprünglich gedacht dazu

ab jetzt nur noch orange STIHL-Geräte mon-

Welche Rolle spielt der Standort Lang-

gekommen, dass ich als Geschäftsführer los-

tieren. Wir sind mit den mehr als 20 Teilpro-

kampfen in der Konzernstrategie?

lege. Die Mannschaft in Langkampfen hat

jekten, die in dem Zusammenhang zu beach-

Langkampfen ist ein äußerst wichti-

mich jedoch tatkräftig unterstützt und so

ten waren, durch oder auf einem guten Weg.

ger Standort, an dem Akkugeräte der

konnte ich mich bestens einarbeiten, auch

Ich habe mich da nicht mehr persönlich

STIHL-Gruppe produziert werden. Das The-

wenn die Einarbeitungsphase noch nicht ab-

einschalten müssen. Mit dem Wechsel ging

ma Akku ist aus Marktsicht jedenfalls ein äu-

geschlossen ist.

die Sorge einher, ob damit die Eigenständig-

ßerst interessantes. Dass es weiterhin einen

keit verloren geht und wie sich das auf den

gewissen Substitutionseffekt von benzinbe-

Wie lange haben Sie überlegt, bevor Sie für

Standort auswirkt. Die Entscheidung wurde

triebenen durch akkubetriebene Geräte gibt,

diesen Job zugesagt haben?

getroffen, weil es aufwändig ist, zwei Marken

zeichnet sich klar ab. Das zeigt sich ja nicht

Von Samstag auf Sonntag. STIHL ist eine

zu pflegen. Außerdem wäre es sehr teuer ge-

zuletzt am Automobilsektor. Und kaum ein

hochattraktive, familiengeführte Firma, die

wesen, mit der Marke VIKING neue Märkte

Endkunde wird sich gegen deutlich leise-

seit über 90 Jahren im Geschäft ist. Der Vor-

zu erschließen. Dazu gehört vor allem Nord-

re und leichtere Geräte wehren, noch dazu,

stand arbeitet sehr behutsam und sachorien-

amerika, wo STIHL so etabliert ist, dass nicht

wenn diese einfach zu bedienen sind. Die Ak-

tiert. Da musste ich nicht lange zögern.

wenige Amerikaner meinen, es handle sich

kugeräte, die wir produzieren, sind genauso

um eine amerikanische Marke. Dort boomt

leistungsfähig wie benzingetriebene Geräte,

Welche Eindrücke haben Sie gewonnen, seit

auch Timbersports und es gibt einen enor-

wenn es um die reine Performance geht. Na-

Sie hier sind?

men Hype um die Marke STIHL. Mit VIKING

türlich kann man mit einem vollen Tank län-

Zunächst einmal, dass wir hier eine familiäre

hätten wir dort schwer Zugriff. Der Über-

ger mähen als mit einer Batterie, aber dafür

Arbeitsgemeinschaft haben, was ich persön-

gang zur Marke STIHL ist für Produkte, die

gibt es Schnellladegeräte und größere Batte-

lich sehr gerne mag. Die Leute hier kennen einander sehr gut und arbeiten über viele Jahre gut zusammen. Fast alle Führungskräfte sind schon seit Jahren hier. Was schätzen Sie an dieser personellen Kontinuität? Dass die Leute die Probleme des jeweils anderen abteilungsübergreifend verstehen. Hier wird gut im Team gearbeitet. Sie sind in der Phase eines Markenwechsels ins Unternehmen gekommen, aus VIKING

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eco.nova

„ES IST SCHWIERIG, IM MONTAGEBEREICH LEUTE ZU FINDEN, DIE AUSREICHENDE DEUTSCHKENNTNISSE HABEN. IM DIREKTEN FERTIGUNGSBEREICH SIND SPRACHKENNTNISSE WICHTIG, DA WÜNSCHEN WIR UNS AUCH MEHR UNTERSTÜTZUNG DURCH DAS ARBEITSMARKTSERVICE UND DIE POLITIK.“ Clemens Schaller


eco.wirtschaft


eco.wirtschaft

zingetrieben bleiben wird. In normalen Gärten oder für Gemeinden, etwa in der Gartenpflege in städtischen Bereichen, erwarten wir vor allem bei Motorsensen einen Substitutionseffekt. Der Consumer wird in seinem kleinen Privatgarten eher eine Akku-Heckenschere betreiben als ein schwereres, benzingetriebenes Gerät. Lässt sich dieser erwartete Substitutionseffekt prozentuell beziffern? Das ist schwierig abzuschätzen. Bei manchen Geräten, wie eben der Motorsense, wird es sicher mehr sein als bei den Sägen. Denken Sie an Betonschneider und schweres Gerät. Da wird es eher nicht so bald eine Substitution geben. Allerdings erwarten wir für den kleinen und mittelgroßen Garten künftig verstärkt Akkugeräte. Hierzulande wird seit Jahr und Tag über den Fachkräftemangel diskutiert. Wie ist Ihre Wahrnehmung dazu? Das ist für uns tatsächlich ein großes Problem. Wir haben ein Wachstumsszenario zu bewältigen und finden schon jetzt nicht genügend Leute. Das heißt, wir haben offene Stellen. Im Juni waren das noch 60, das sind fast zehn Prozent der Belegschaft. Zwischenzeitlich haben wir durch aktive Werbung einen großen Teil der Stellen besetzen können, dennoch laufen wir aktuell in Unterbesetzung. Im Unterland herrscht praktisch Vollbeschäftigung. Deshalb stehen wir mit anderen Unternehmen im Wettbewerb um Arbeitskräfte. Es ist schwierig, im Montagebereich Leute zu finden, die ausreichende Deutschkenntnisse haben. Im direkten Fertigungsbereich sind Sprachkenntnisse wichtig, da wünschen wir uns auch mehr Unterstützung durch das Arbeitsmarktservice und die Politik. Leute, die hier mit unzureichen-

„WIR BRAUCHEN INDUSTRIE 4.0 DORT, WO ES DEM KUNDEN ETWAS BRINGT. ALS ALLERERSTES SIND DAS VERNETZTE GERÄTE.“ Clemens Schaller

den Deutschkenntnissen ankommen und arbeiten wollen, müssen beim Spracherwerb besser unterstützt werden, damit wir sie leichter integrieren können. Weshalb sind in der Fertigung profunde Deutschkenntnisse unerlässlich? Aufgrund der Flexibilität in unserer Fertigung haben wir wenige automatisierte Prozesse, sondern es kommt auch auf Produkt-

rien. Dennoch haben die benzinbetriebenen

Steht zu erwarten, dass der Verbrennungs-

kenntnisse und Training in allen Bereichen

Geräte in der STIHL Gruppe natürlich gro-

motor irgendwann komplett vom Elektro-

an. Das vermittelt man natürlich sprachlich.

ße Bedeutung. Außerdem sind wir in Lang-

motor ersetzt wird, oder ist das – vor allem

Wer da nicht folgen kann, kann nicht ausge-

kampfen das Rasenmäher-Kompetenzzent-

für den professionellen Heavy-Duty-Ein-

bildet werden und macht Fehler. Wir müssen

rum der STIHL-Gruppe. Wir haben also jede

satz – unwahrscheinlich?

mit den Leuten reden können.

Menge Chancen für die Zukunft und werden

Wir haben Untersuchungen gemacht, die

deshalb auch weiterhin ein wichtiger Stand-

klar darauf hinweisen, dass bei Einsätzen

Muss man sich als Unternehmen aufgrund

ort im STIHL-Fertigungsverbund bleiben.

fernab der „Zivilisation“ die Motorsäge ben-

der unbefriedigenden Fachkräftesituation

40

eco.nova

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eco.wirtschaft

um einen höheren Automatisierungs-

ich, der erst seit kurzem in Langkampfen

grad bemühen?

an Bord ist. Ich bin aber auch nicht kon-

Am Ende muss alles bezahlt werden und

fliktscheu. Ich möchte, dass Differen-

der Kunde muss von dem, was man aus

zen ausgesprochen und nicht unter den

Industrie 4.0 macht, einen Nutzen haben.

Tisch gekehrt werden und dass an der

Wenn der keinen Unterschied am Pro-

Sache gearbeitet wird. Ich mag keine

dukt merkt, interessiert es ihn nicht und

Selbstdarsteller oder Egozentriker, die ei-

er ist nicht bereit, auch nur einen Schil-

nem die Zeit rauben.

ling dafür zu bezahlen. Wir brauchen In-

WHEN FACING THE UNKNOWN:

COUNT ON ME

dustrie 4.0 dort, wo es dem Kunden etwas

Als Techniker kann man mit Ihnen

bringt. Als Allererstes sind das vernetzte

wahrscheinlich bei den Produkten auch

Geräte. Dafür gibt es bei STIHL jede Men-

inhaltlich in die Tiefe gehen?

ge Initiativen. Es gibt den Robotermä-

Ja, technische Dinge interessieren mich

her, der mittels App bedienbar ist. In der

sehr. Ich gehe der Technik gerne auf den

Fertigung ist Industrie 4.0 dann sinnvoll,

Grund. Das ist, glaube ich, notwendig.

wenn Effizienz und Produktivität verbes-

Wir sind ein herstellender Betrieb, unser

sert werden können. Wir haben 23 Mon-

value added ist die Herstellung von gut

tagebänder mit unterschiedlichsten Pro-

entwickelten und effizient gefertigten

dukten, die unmöglich flächendeckend

Produkten.

zu automatisieren sind, wenn man dabei die Kosten im Blick behält. Hier gehen

Welche Investitionen sind dafür am

wir sehr selektiv vor.

Standort notwendig? Wir haben erst für 23 Millionen Euro

Sind via App bedienbare Robotermäher

ein Gebäude angebaut, das mittlerwei-

nur Schnickschnack oder bringen sie

le nahtlos in die Fassade integriert ist.

tatsächlich einen Mehrwert?

Dort nehmen wir den Innenausbau mit

Immer mehr Kunden besitzen mobile

technischen Einrichtungen wie einem

Endgeräte und sind das Verwenden von

automatischen Kleinteilelager vor. Die

Apps zunehmend gewohnt. Dass ich

Investitionen gehen aber natürlich in

nicht bei mir im Garten stehen muss,

Richtung Produkte und Fertigungstiefe.

um das Gerät zu bedienen, ist ein klarer

Aufgrund des Zuwachses lohnt es sich

Zusatznutzen. Insofern ja, es gibt den

für uns, unsere Fertigungstiefe anzu-

Mehrwert. Viele Käufer von Robotermä-

passen.

hern sind im Grunde auch tech-

Wir überlegen, Komponenten und Bau-

nikaffine Menschen und sind es ge-

gruppen selbst zu produzieren. Das

wohnt, eine App auf dem Smartphone zu

brauchen wir aus Kostengründen, aber

bedienen.

vor allem auch aus Flexibilitätsgründen. Die Teile von weit her heranzukar-

In welchen Produktsegmenten rechnen

ren, können wir uns bei dem Wachstum

Sie mit dem größten Wachstum?

und den sich mitunter rasch ändernden

Bei den Roboterrasenmähern und den

Auftragssituationen nicht leisten.

A D

Akku-Rasenmähern. Welche Komponenten wollen Sie künfSie haben 2017 am Standort 381 Millio-

tig selbst produzieren?

nen Euro umgesetzt. Was peilen Sie für

Wir haben verschiedene Projekte in Ar-

heuer an?

beit. Nehmen wir uns tatsächlich der

Über konkrete Zahlen reden wir nicht

Fertigungstiefe an, werden wir auch

gerne. Wir dürfen erfreulicherweise von

noch die restlichen Flächen hier in Lang-

weiterem Wachstum ausgehen, so viel

kampfen mit Gebäuden ausstatten. Im

können wir verraten, beflügelt durch den

Detail bleibt jedoch alles noch auszuar-

Trend hin zu Akkugeräten und dem Mar-

beiten.

kenwechsel mit den dadurch zusätzlich zugänglichen Märkten.

Werten Sie das als starkes Bekenntnis

W In D 1

M S

zum Standort? Wie würden Sie Ihren Führungsstil be-

Auf jeden Fall. Wir werden die Anzahl

schreiben?

der Beschäftigten in den nächsten Jah-

Ich höre den Leuten gerne zu, möchte

ren garantiert stark erhöhen. Wir sind

wissen, was sie zu sagen haben, weil ich

jetzt bereits bald 600 und das ist noch

weiß, dass sie viel Erfahrung haben und

lange nicht das Ende der Fahnenstange.

viele Dinge besser beurteilen können als

So sieht’s aus.

ti


Was zählt, sind die Menschen.

Alles bleibt anders Die Welt der Unternehmen von morgen wird heute gestaltet. Wie sehen die zukünftigen Chancen der Künstlichen Intelligenz aus und wo liegen neue Herausforderungen? Diesen und anderen spannenden Fragen geht der 15. Wirtschaftsdialog der Tiroler Sparkassen heuer nach.

Mittwoch, 10.10.2018, 18:00 Uhr Swarovski Kristallwelten, Wattens

Hermann Hauser, österreichischer Ingenieur, Computerund Risikokapital-Unternehmer in Großbritannien, Gründer von ACORN Computers (Erfindung des erfolgreichen ARM Prozessors, der milliardenfach Verwendung unter anderem in Mobiltelefonen fand) sowie des I.E.C.T – Institute for Entrepreneurship Cambridge – Tirol

Univ. - Prof. Dr. Kurt Matzler, Professor an der Freien Universität Bozen, Gastprofessor an der Universität Innsbruck und wissenschaftlicher Leiter am MCI

Moderation: Hendrik Hey, TV-Produzent und Gründer von Welt der Wunder

tirolersparkasse.at/wirtschaftsdialog


eco.steuern

Arbeitszimmer: schlau oder Supergau? Der Ansatz eines häuslichen Arbeitszimmers kann Jahr für Jahr zu einer lukrativen Steuerersparnis führen. Wird das Haus oder die Wohnung dann aber verkauft, kann dieser über viele Jahre nützlich gewesene Absetzposten plötzlich ganz schrecklich zum Bumerang werden. // TEXT: STB DR. VERENA MARIA ERIAN, STB RAIMUND ELLER, STB MAG. EVA MESSENLECHNER

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eco.nova


© HOFER

eco.steuern

G

Die Ärztesteuerberater vom Team Jünger: StB Dr. Verena Maria Erian, StB Mag. Eva Messenlechner und StB Raimund Eller, v. l.

ist die seit April 2012 wirksa-

Rettung Hauptwohnsitzbefreiung

me Immobilienertragsteuer.

Handelt es sich bei dem Verkaufsobjekt um

Damit müssen nun auch Zu-

Ihren Hauptwohnsitz, so kann Sie die so-

rund für den Bumerangeffekt

ist die Hauptwohnsitzbefreiung gänzlich dahin.

gewinne aus der Veräußerung privater Im-

genannte Hauptwohnsitzbefreiung retten.

Hauptwohnsitzbefreiung bröckelt

mobilien versteuert werden. Vorher war das

Diese greift dann, wenn Sie am betroffenen

Zudem ist bereits ab einer Nutzung von 20

nur dann der Fall, wenn die Veräußerung in-

Domizil entweder seit Anschaffung unun-

Prozent Vorsicht geboten. Beträgt die Fläche

nerhalb von zehn Jahren (Spekulationsfrist)

terbrochen mindestens zwei Jahre Ihren

des Arbeitszimmers 20 Prozent oder mehr,

nach der Anschaffung erfolgte. Seit 2012 sind

Hauptwohnsitz hatten oder dies in den letz-

ist es als Betriebsvermögen zu qualifizie-

nun aber auch Privatverkäufe mit einer Steu-

ten zehn Jahren mindestens fünf Jahre der

ren. Im Falle einer Veräußerung ist damit

er von 30 Prozent des Veräußerungsgewin-

Fall war und mindestens 2⁄3 der Gesamtnutz-

die Hauptwohnsitzbefreiung zwar nicht zur

nes (Differenz zwischen Verkaufspreis und

fläche zu eigenen Wohnzwecken gedient

Gänze, aber immerhin anteilig im Ausmaß

den damaligen Anschaffungskosten) belegt.

haben.

des vorliegenden Betriebsvermögens verlo-

Wurde das Objekt bereits vor dem 1. April 2002

ren. Bei einer betrieblichen Nutzung Ihres

Ergebnis auf 4,2 Prozent des Veräußerungser-

Keine Hauptwohnsitzbefreiung

löses. Aber auch das ist bei den aktuellen Im-

Nimmt das Arbeitszimmer nun mehr als

betrieblich genutzten und einen privat ge-

mobilienpreisen immer noch ein satter Betrag.

ein Drittel der Gesamtnutzfläche ein, so

nutzten Teil. Die Hauptwohnsitzbefreiung

angeschafft, so reduziert sich diese Steuer im

Eigenheimes im Ausmaß von 20 bis 33 Prozent erfolgt somit eine Aufteilung in einen

kommt dann nur für den privat genutzten Teil zur Anwendung.

DIE DOSIS MACHT DAS GIFT

Tipp

Arbeitszimmer < 20 % der Gesamtnutzfläche Beispiel: Ein Arzt nutzt für seine Gutachtertätigkeit sein privates Arbeitszimmer mit einer Fläche von 25 Quadratmetern. Die Gesamtnutzfläche seiner Wohnung beträgt 200 Quadratmeter. Damit nimmt das Arbeitszimmer nur 12,5 Prozent der Gesamtfläche ein und die Hauptwohnsitzbefreiung steht zur Gänze zu.

Wenn Sie ein Arbeitszimmer in Ihrem priva-

zwischen 20 und 33 %: Ist beim genannten Arbeitszimmer noch eine Bibliothek mit 15 Quadratmetern dabei, erreicht die betriebliche Nutzung 40 Quadratmeter und somit 20 Prozent der Gesamtnutzfläche. Damit greift die Befreiung nur noch für den privaten Anteil.

tigkeit unbedingt notwendig ist. Nur dann

> 1⁄3 der Gesamtnutzfläche Hätte diese Bibliothek stolze 42 Quadratmeter, erreicht das Arbeitszimmer insgesamt 33,35 Prozent der Gesamtnutzfläche, womit die Hauptwohnsitzbefreiung zur Gänze verloren geht.

ten Wohnungsverband haben, ist in einem ersten Schritt zu prüfen, ob dieser Raum den Mittelpunkt der beruflichen/betrieblichen Tätigkeit darstellt und nach der Art der Täist die steuerliche Absetzbarkeit überhaupt möglich. Ist diese Hürde geschafft, so gilt es in einem zweiten Schritt darauf zu achten, dass die Größe des gegenständlichen Arbeitszimmers im Falle einer späteren Veräußerung nicht mit der Hauptwohnsitzbefreiung in Konflikt gerät.

eco.nova

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eco.steuern

Interne Kontrollsysteme für Rechnungswesenprozesse Interne Kontrollsysteme (IKS) sind nicht nur ein notwendiges gesetzliches Übel (bspw. nach § 22 Abs 1 GmbHG), sondern zentrale Bestandteile der Aufbau- und Ablauforganisation von Unternehmen jeder Größe. Geschäftsführer haften für ein IKS, das den Anforderungen des Unternehmens nicht entspricht. Die normativen Bestimmungen in Österreich räumen den Leitungsorganen einen breiten Spielraum bei der Einführung des IKS ein. // TEXT: GUNNAR FREI, PHILIPP LENGER

Allgemeines und Theorie – ein kurzer Abriss

• Interne Kontrollsysteme sind die Summe aller in die betrieblichen Arbeitsabläufe

Datenschutzgrundverordnung die Überarbeitung des IKS notwendig.

In Praxis und Lehre sind die Begrifflichkei-

eingebetteten Steuerungs- und Überwa-

ten Risiken, interne Kontrollen und Interne

chungsprozesse, die der Zielerreichung die-

Wie kann man sich das IKS nun vorstellen?

Kontrollsysteme nicht immer klar voneinan-

nen.

Im Groben unterteilt es sich in fünf Kom-

der abgegrenzt:

Die Ziele können sehr unterschiedlich aus-

ponenten, die allesamt und in unterschiedli-

• Risiken sind die aus der Unvorhersehbar-

gestaltet sein. Ist beispielsweise in der Perso-

chen Ausprägungen vorhanden sein müssen:

keit der Zukunft resultierenden, durch „zu-

nalverrechnung die Sicherstellung einer voll-

fällige“ Störung verursachten Möglichkei-

ständigen, genauen und periodengerechten

ten, von geplanten Zielen abzuweichen.

Abrechnung das Ziel, kann im Bereich der

• Die internen Kontrollen sind in die Arbeits-

Geldmittel die lückenlose Protokollierung

und Betriebsabläufe eingebettete Prozesse,

der Zugriffe auf den Überweisungsträger im

die von den Führungskräften und Mitar-

Vordergrund stehen.

beitern durchgeführt werden, um beste-

Das IKS ist dabei kein Projekt, das irgend-

hende Risiken zu erfassen, zu steuern und

wann endet, sondern ein kontinuierlicher

mit ausreichender Gewähr sicherstellen zu

und von Personen getragener sowie gelebter

können, dass die Organisation im Rahmen

Prozess, der sich im Zeitablauf verändern

der Erfüllung ihrer Aufgabenstellung ihre

kann und den Gegebenheiten angepasst

Ziele erreicht.

werden muss. Beispielsweise macht die neue

46

eco.nova

1) Kontrollumfeld: Das Kontrollbewusstsein der Organisation und seiner Mitglieder 2) Risikobeurteilung: Die Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken 3) K ontrollaktivitäten: Die Definition der Kontrollen durch Kontrollrichtlinien und Kontrollverfahren 4) Information und Kommunikation: Sicherstellung, dass sämtliche Organisati-


onsmitglieder mit den notwendigen Informationen ausgestattet werden

© DIE FOTOGRAFEN

eco.steuern

5) Überwachung: Laufende Überwachung des IKS

Praxis: Herausforderungen an das IKS Benutzerberechtigungen Ein Lehrling beginnt im Lager und erhält in den EDV-Einstellungen die Logistikberechtigungen. Der Lehrling verdient sich und wechselt in den Vertrieb. Folglich erhält er nun die Vertriebsberechtigungen. Nach langer Zeit wechselt er als guter Mitarbeiter in das Rechnungswesen und erhält die entsprechenden Zugriffsrechte. Werden die Berechtigungen jeweils nur ergänzt und nicht geändert/

Mag. Gunnar Frei, Partner bei Deloitte

Philipp Lenger, Steuerberater bei Deloitte

gelöscht, ist der Lehrling mit umfassenden IT-Rechten ausgestattet und ein sogenannter „Superuser“. „Superuser“ können sich somit

haben oftmals das Problem, dass durch die

nisatorisch, Manipulationssicherheit) fest-

durch umfassende IT-Rechte über organisato-

personelle Knappheit die Durchführung des

legen; Revisionen und externe Kontrollen

rische Kontrollen hinwegsetzen.

Zahlungsverkehrs und die Verbuchung der

implementieren; Akzeptanz durch Mitarbei-

Mitarbeiter verfügen nach ihrer Hochzeit

Bankzahlungen in einer Hand liegt. Dadurch

ter forcieren.

über zwei Accounts im EDV-System. Es be-

ist ein Vier-Augen-Prinzip nicht gegeben. In

nötigt einen laufenden Abgleich zwischen

der Praxis raten wir daher zu einer nachgela-

Wie sind Prozesse und Berechtigungen

Mitarbeiterstammdaten und tatsächlich

gerten stichprobenhaften Überprüfung der

ausgestaltet?

vorhandenen EDV-Accounts, damit keine

Überweisung durch Abgleich der Bankver-

Aktuelle Arbeits- und Dienstanweisungen;

„U-Boote“ im Unternehmen sind.

bindung laut Rechnung mit der Bankver-

Stellenbeschreibungen definieren; Voll-

bindung laut Überweisungsträger. Oftmals

machts- und Befugniserteilung definieren;

kann Ihr Rechnungswesenprogrammanbie-

Soll-Ist-Vergleiche anstellen; ausreichende

Die DSGVO verlangt unter anderem auch

ter Sie bei der Kontrolle der Überweisungen

Dokumentation und Ablage sicherstellen.

den physischen Schutz von digitalen Daten.

unterstützen, da Änderungen der Kontover-

Passwortgesicherte PC-Arbeitsplätze sind

bindungen im IT-System mitprotokolliert

Welche IKS-Organisationsmittel

die erste „Verteidigungslinie“ für unberechtig-

werden (die sogenannte Logfile-Funktion).

werden eingesetzt?

te Zugriffe und Teil eines wirksamen IKS.

Überprüfung Sie regelmäßig die Änderung

Mechanische/technische Schließ- und Sperr-

Dokumente und Aufzeichnungen sind in der

von Lieferantenbankverbindungen, um

vorrichtungen einrichten; Formulare erstel-

Regel bei Zerstörung durch Katastrophen

Fehlüberweisungen bzw. Überweisungen an

len und verwenden; notwendigen Grad an

versichert. Um den Fortbestand sichern zu

fiktive Lieferanten zu vermeiden.

Automatisierung einführen.

Empfehlung: Das IKS aktuell halten!

Zusammenfassend: IKS reduzieren die Haftungsrisiken

In der Praxis empfiehlt es sich, die folgenden

IKS existieren in unterschiedlicher Ausprä-

Bereiche kritisch zu hinterfragen:

gung und Güte in jedem Unternehmen. Hin-

Physische Sicherheit

können, ist allerdings auch eine laufende physische oder elektronische Sicherung an einem anderen Ort notwendig.

Zahlungsmittel

terfragen Sie als Geschäftsführer und Unter-

Besonders in kleinen Organisationen müssen Einzel-Zeichnungsberechtigungen ver-

Halte ich die Grundsätze des IKS ein?

nehmer kritisch, ob Ihre Kontrollen am Ziel

geben werden. Scheidet der Mitarbeiter

Funktionstrennung einhalten (Genehmi-

vorbeischießen (Über- oder Unterkontrolle),

aus, bleiben die Berechtigungen oftmals

gung, Durchführung, Kontrolle durch jeweils

ob Sicherheitslücken bestehen und ob das

aufrecht. Im Falle des Ausscheidens von

verschiedene Stellen); Kontrollspanne defi-

vorhandene IKS wirksam und angemessen

Mitarbeitern ist ein standardisierter „Aus-

nieren (Anzahl an kontrollierten Einheiten

ist. Verstehen Sie es dabei nicht als notwen-

scheideprozess“ zur Bereinigung der Berech-

pro Stelle); Verteilung der Aufgaben und da-

diges und gesetzliches „Übel“, sondern als

tigungen zu durchlaufen, damit nicht nach-

mit verbundene Kompetenzen und Verant-

Chance, Ihr Unternehmen erfolgreich zu

träglich Überweisungen getätigt werden

wortung einrichten.

steuern und Haftungsrisiken proaktiv abzufangen. Es gilt „Wenn du wünscht andere zu

können. Vermeiden Sie so gut es geht Einzel-Zeichnungsberechtigungen – bevorzugen

Welche IKS-Instrumente setze ich ein?

kontrollieren, musst du erst dich selbst kont-

Sie eine Zweifach-TAN für Überweisungen.

Systematik der Kontrollen definieren; Über-

rollieren“ (Miyamoto Musashi – japan. Philo-

Kleinere Abteilungen bzw. Unternehmen

wachung durch Vorgesetzte (fachlich, orga-

soph). // www.deloitte-tirol.at

eco.nova

47


eco.recht

Der digitale Nachlass und seine Tücken Das Erbrecht war in den letzten Monaten in den Schlagzeilen – nicht nur wegen der Erbrechtsreform, sondern auch wegen verschärfter Regelung zur Unterschrift von Testamentszeugen. In der modernen Welt mehren sich aber auch die praktischen Fragestellungen zu digitalen Aspekten. // TEXT: IVO RUNGG & JOHANNES BARBIST, BINDER GRÖSSWANG RECHTSANWÄLTE, INNSBRUCK

des des Nutzers in einen sogenannten „Gedenkzustand“ versetzt. Dies führt dazu, dass der Zugriff auf die Daten gesperrt wird und selbst das Benutzerkonto unter Eingabe der Zugangsdaten nicht mehr aufgerufen werden kann. Ausschließlich geteilte Inhalte bleiben für die betreffenden Personen sichtbar; Facebook kann weiterhin uneingeschränkt auf das gesamte Konto samt Inhalten zugreifen. Dazu hat nun der deutsche Bundesgerichtshof (BGH) eine richtungsweisende Entscheidung getroffen. Ein Nutzervertrag mit Facebook sei ein vermögenswertes und nicht höchstpersönliches Vertragsverhältnis, ein Nutzervertrag zwischen Facebook und dem Verstorbenen gehe folglich auf die Verlassenschaft – und sodann die Erben – über. Weiters hielt er fest, dass den Erben auch der Zugang zu dem Benutzerkonto und den darin enthaltenen Kommu-

Dr. Ivo Rungg

R

48

nikationsinhalten zu gewähren ist, da dem weder gesetzliche Vorschriften noch Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen entgegenstehen. Auch Blockchain und Kryptowährungen bringen neue

und 85 Prozent der ÖsterreicherInnen ver-

Rechtsfragen. Da digitale Währungen selbstredend ver-

wenden regelmäßig das Internet und hin-

mögenswert und nicht höchstpersönlich sind, sind sie

terlassen im Netz durch die Nutzung von

auch vererblich. Praktische Probleme bleiben allerdings,

Cloudspeichern, Onlinebanking oder Social

da bei Kryptowährungen ein „Private Key“ (Sicherheits-

Media eine Unsumme an Daten – und Werten. Doch was

code) erforderlich ist. Während bei den meisten Online-

passiert nach dem Tod eines Nutzers mit seinem „digita-

services der Vertragspartner im Besitz von Zugangsdaten

len Nachlass“?

ist, ist dies bei Kryptowährungen nicht der Fall. Ein sol-

Der Begriff „digitaler Nachlass“ kann als Synonym für das

cher Private Key kann daher nur durch den Verstorbenen

Eigentum des Verstorbenen an Datenträgern samt darauf

weitergegeben werden. Ist dieser nicht bekannt, so be-

befindlichen Daten, seine Rechtsverhältnisse (z. B. mit

steht keine Möglichkeit, auf die Währung zuzugreifen.

Onlinedienstleistern), Urheber- und Nutzungsrechte an

Auch wenn einige AGB und Nutzerrichtlinien von Online-

digitalen Werken, aber auch Rechte an Domains und Web-

dienstleistern bereits Regelungen für den Todesfall vorse-

sites verstanden werden. Ähnlich wie das Vermögen des

hen, sind Vorkehrungen nötig. Während mit dem grund-

Verstorbenen gehört auch der digitale Nachlass zur Ver-

sätzlichen Eintritt in Verträge mit Onlinedienstleistern

lassenschaft. Er beinhaltet alle vermögenswerten Rech-

zwar ein Auskunftsrecht der Erbschaft oder Erben einher-

te und Verbindlichkeiten eines Verstorbenen, die nicht

geht, haben diese jedoch häufig nicht von allen Online-

höchstpersönlich sind.

konten des Verstorbenen Kenntnis. Eine Liste mit Online-

Gegenstände sind angreifbar und damit auffind- und

konten und Zugangsdaten gemeinsam mit dem Testament

übertragbar. Schwieriger ist dies in der digitalen Welt. Ei-

aufzubewahren oder zu hinterlegen, ist daher dringend

nerseits kennen Erben oft nicht alle Nutzerverträge und

geraten. Eine praktische Alternative bieten auch digita-

Konten des Verstorbenen, geschweige denn die Zugangs-

le Nachlassverwalter, die das Führen einer solchen Liste

daten. Ob den Erben dann Zugang zu den Konten, Platt-

sowie etwaige Vertragsbeendigungen nach dem Ableben

formen und Speichern gewährt wird, hängt auch oft von

übernehmen. Sollte es sich um Zugangsdaten zu Kryp-

der Vertragsbeziehung zum Onlinedienstleister ab (insbe-

towährungen handeln, so sind auch diese – trotz erhöhten

sondere ob ein Vertragseintritt durch die Erben möglich

Sicherheitsrisikos – jedenfalls schriftlich zu verwahren, so-

ist). So wird etwa ein Facebookkonto ab Mitteilung des To-

dass diese im Anlassfall gefunden werden können.

eco.nova


© FOTOLIA

promotion

AKTUELLE SEMINARE • Programmierakademie Start am 15. Oktober 2018

Die Zukunft ist digital! Im Oktober 2018 startet die neue Programmierakademie am BFI Tirol, mit der eine Ausbildung zur Entwicklung und Adaptierung von Apps und Software absolviert wird.

K

aum ein Unternehmen, kaum eine

Das BFI Tirol hat die Programmierakade-

Branche kommt am aktuellen Di-

mie ins Leben gerufen, um neue Möglichkei-

gitalisierungstrend vorbei. Schlag-

ten zur Ausbildung von Softwareentwick-

wörter wie Künstliche Intelligenz, Automa-

lern zu schaffen. Die Ausbildung erstreckt

tisierung, Chatbots und Internet der Dinge

sich über zwei Semester und kann in Teil-

sind in aller Munde. Virtual oder Augmented

zeit oder auch berufsbegleitend absolviert

Reality gewinnen beispielsweise im Vertrieb

werden. Im Lehrgang werden neben den

und der Kommunikation in Branchen wie

wichtigsten Programmiersprachen wie Java-

Tourismus und Immobilien stark an Bedeu-

Script, PHP, Python oder Java auch gängige

tung, aber auch in der Logistik und Produk-

Programmierparadigmen und Inhalte wie

tion von Unternehmen. Programmierer ent-

Datenschutz oder Copyright geschult. Dabei

wickeln Webseiten, Apps, Softwarelösungen,

stehen Aufgabenstellungen aus der Praxis

Datenbanken oder auch Spiele und sind in

mit Fokus auf aktivem Lernen und einem er-

Unternehmen unverzichtbar geworden. Um

fahrenen Referententeam im Vordergrund.

von neuen potentiellen Marktchancen profi-

Die Programmierakademie ist auch ideal für

tieren bzw. mit neuen Entwicklungen Schritt

Start-up-Gründer, Praktiker ohne Ausbil-

halten zu können, ist es notwendig, die erfor-

dung, Quereinsteiger und alle, die Applikati-

derlichen digitalen Kompetenzen für das Un-

onen entwickeln oder ihr Hobby zum Beruf

ternehmen zu sichern.

machen möchten.

„ZU DEN WICHTIGSTEN ERFOLGSFAKTOREN FÜR DIE ZUKUNFT ZÄHLEN DIE DIGITALEN KOMPETENZEN DER MITARBEITER.“ Dr. Karin Klocker, Geschäftsführerin des BFI Tirol

• Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft Start am 1. Oktober 2018 • Ausbildung zum/zur ImmobilienMakler/-Verwalter Assistent/in Start jeweils am 21. September 2018 • Buchhaltung-Lehrgang Vorbereitung auf die Prüfung zum/zur Buchhalter/-in (inkl. Kostenrechnung) Start am 22. Oktober 2018 • Fachlehrgang Grafik und Medien bzw. Webdesign (mit ISO-Zertifikat) Start am 1. bzw. 2. Oktober 2018 • Werkmeisterschule Elektrotechnik 1. Semester, Start am 10. September 2018 • Kursstart in 20 Fremdsprachen ab 1. Oktober 2018 • Ausbildung zum/zur Dipl. Gesundheits- und Fitnesstrainer/-in Start am 5. Oktober 2018 • Lehrgang Klassische Massage Start am 8. Oktober 2018 • Lehre mit Matura und Berufsreifeprüfung Start im Herbst 2018 in ganz Tirol

Kontakt Firmenschulungen:

BFI TIROL

Ing.-Etzel-Straße 7, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/59 660 info@bfi-tirol.at www.bfi.tirol

eco.nova

49


Zukunft Bildung & Innovation

UNTERNEHMERGEIST AN DER UNI Mit den neuen Spin-off-Fellowships will das Wissenschaftsministerium die Verwertung innovativer Ideen gezielt stärken und den Unternehmergeist an österreichischen Hochschulen und in

Auf Brautschau

Forschungseinrichtungen fördern. Be-

Über 100 internationale Investoren trafen im Juni beim Business Angel Summit Kitzbü-

gehen. Das Wissenschaftsministerium

hel auf vielversprechende Start-ups aus Österreich. Internationales Kapital ging quasi

unterstützt die drei jungen Nachwuchs-

auf Brautschau, wobei sechs Top-Start-ups direkt vor Ort waren, um eben darum zu pit-

forscher bei der Unternehmensgrün-

chen und gleichzeitig das Know-how und Netzwerk der anwesenden Venture-Capitalis-

dung mit jeweils bis zu 500.000 Euro.

ten anzuzapfen. „Österreich und Tirol verfügen über eine technologisch fundierte und

Gefördert werden der Aufbau eines

lebendige Start-up-Szene, die mit attraktiven Deals, einer gemeinsamen Handlungs-

Unternehmens im Bereich Textilbeton-

strategie und Events erfolgreich auf das Radar privater und internationaler Investo-

bau, die Kommerzialisierung einer an

ren gelangt ist. Auch heuer ging es in Kitzbühel darum, für das frühe Wachstum unse-

der Universität Innsbruck entwickelten

rer Start-ups verstärkt privates Kapital zu mobilisieren und internationale Investoren

Fischschutzeinrichtung für Wasserkraft-

zu gewinnen. Das ist deshalb so wichtig, weil rasch wachsende Start-ups ein wichtiger

anlagen und die Weiterentwicklung von

Teil des wirtschaftlichen Ökosystems sind und maßgeblich dazu beitragen können, aus

neuen anorganischen Farb- und Funkti-

Tirols und Österreichs Top-Forschungsquote nahe 3,2 Prozent auch eine führende Rolle

onspigmenten.

im europäischen Innovationsranking zu machen“, positionierte Tirols Wirtschaftslan-

Mit Hilfe eines Spin-off-Fellowships soll

desrätin Patrizia Zoller-Frischauf das Gipfeltreffen von Kapital und technischen Inno-

zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Ver-

vationen zur Eröffnung.

wertung von vorhandenem und neu ent-

Um zentrale Herausforderungen wie die Produktentwicklung, das Management von

wickeltem geistigen Eigentum an Hoch-

Wachstum oder die Finanzierung erfolgreich bewältigen zu können, setzen Österreichs

schulen bzw. Forschungseinrichtungen so

Start-ups zuletzt verstärkt auf privates Beteiligungs- und Risikokapital. Rund 45 Pro-

unterstützt werden, dass nach Abschluss

zent der am European Startup Monitor (ESM) / Country Report Austria 2016 teilneh-

des Fellowships eine Unternehmensgrün-

menden Start-ups haben Business-Angel-Investments oder Venture Capital an Bord.

dung erfolgen kann. Während der Lauf-

„Eine Trendwende hin zu mehr privatem Beteiligungskapital für Österreichs Start-ups

zeit des Spin-off-Fellowships muss der

zeichnet sich ab, insbesondere hinsichtlich Angel-Investoren sehen wir aber noch deut-

Fellow sich zu 100 Prozent auf diese Auf-

lich mehr Potenzial. Um dieses zu heben, schaffen Instrumente wie i2 Business Angels

gabe konzentrieren und darf keine Lehre

oder das Investorennetzwerk Tirol einfache Zugänge und Transparenz. Der Dealflow

oder andere Forschungsaufgaben durch-

und die Vorselektion vielversprechender Unternehmen unterstützen Investoren bei der

führen. Begleitend erhalten die Fellows

Auswahl geeigneter Projekte“, sagt Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer der Austria

Weiterbildungsmaßnahmen, Coaching

Wirtschaftsservice GmbH (aws). Den Business Angel Summit Kitzbühel richten aws und

und Mentoring über das Netzwerk der

Standortagentur Tirol gemeinsam aus, um für i2 Business Angels und das Investoren-

Wissenstransferzentren, um bereits sehr

netzwerk Tirol bestehende Anlegerkontakte zu vertiefen, syndizierte Investments in-

früh unternehmerisches Denken und

nerhalb der Netzwerke zu erleichtern und um neue Kapitalpartner anzuziehen.

Handeln vermittelt zu bekommen.

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eco.nova

sonders gute Ideen kommen dabei von der Universität Innsbruck, an die gleich drei der acht verliehenen Fellowships


eco.zukunft

© ALLGÄU GMBH

ECO.MMENTAR

© FABIAN ISARA

Es geht nicht mehr es um Human Ressourc

IDEEN FÜR DIE ALPEN Die Jobchallenge Allgäu ist eine Content Campagne zur Fachkräftegewinnung, die mittels qualitativ hochwertigem Story-

Der Sommer ist bei mir traditionell keine Urlaubszeit, sondern dient der intensiven Reflexion, Entwicklung von Projekten und der Vorbereitung auf einen energiereichen Start im Herbst.

telling die Vielfalt der Allgäuer Arbeitgeber sowie die Vorzüge des Allgäus als Lebensraum vermittelt. Warum wir Ihnen

Ich treffe auch viele Unternehmer, Vordenker und Rebellen, um mich

das erzählen? Weil die Kampagne „Jobchallenge Allgäu – 30

mit ihnen in der sommerlichen Entspanntheit über aktuelle Themen der

Jobs in 180 Tagen“ kürzlich in Berlin ausgezeichnet wurde und

Wirtschaft und Gesellschaft auszutauschen. Und: Ich versuche immer

diese wiederum von der Tiroler Digitalagentur Speed U Up

ein Trendthema auszumachen, das alle über die Grenzen der Disziplinen,

stammt. Das Innsbrucker Team konnte sich in der Kategorie

Generationen und Milieus hinaus beschäftigt. Heuer war es eindeutig –

Recruiting & Employer Branding im Pitch dabei gegen nam-

und nein, es war nicht die angeblich akute Bedrohung durch einen Mas-

hafte Konkurrenten und Branchengrößen wie fischer Appelt

senansturm durch Flüchtlinge, gegen den alle offiziellen Zahlen (= Fak-

oder MediaCom durchsetzen.

ten, nicht Gefühle) sprechen. Das Sommerthema 2018 war ein altbekanntes, das mich schon in Peter

ES BRAUCHT EIN DORF

Druckers 1996er-Werk „Die globale Herausforderung“ am stärksten be-

Eine Forschungsgruppe, die aus der Open-Innovation-

damals prognostiziert, dass wir uns in Richtung Wissensgesellschaft ent-

in-Science-Initiative der Ludwig Boltzmann Gesellschaft

wickeln (müssen), so ging es im ersten Gefecht darum, mit den Besten zu

entstanden und an der Medizinischen Universität Inns-

gewinnen. Heute geht es darum, dass Unternehmen nur mit den besten

bruck verankert ist, hat sich das afrikanische Sprichwort

Köpfen überleben können. Was das uns „Kleine“ in der mittelständischen

„It takes a village to raise a child“ als Leitmotto genommen

Wirtschaft angeht? Der Kampf ist längst in kleinen und mittleren Unter-

und soll geeignete Maßnahmen zur Unterstützung von

nehmen angekommen und wird sich durch die beschleunigte Digitalisie-

Kindern psychisch erkrankter Eltern entwickeln. Durch die

rung in den nächsten fünf Jahren zuspitzen.

Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren vom Kinder-

Wir stehen vor vielen interdisziplinären Herausforderungen. In der Privat-

gartenpädagogen bis zur Sporttrainerin sollen im Zuge des-

wirtschaft ebenso wie im öffentlichen Sektor. Zu lösen sind diese nur mit

sen auch neue informelle Netzwerke geschaffen werden.

Diversität im Denken und neuen technischen wie sozialen Kompetenzen.

schäftigt hat: Der Kampf um die besten Köpfe – der „War for Talents“ – ist heute aktueller denn je. Oder: Er beginnt erst richtig. Denn hatte Drucker

Verschärft durch die demografische Entwicklung (= weniger junge Menschen) werden nur jene Organisationen den Weg in die Zukunft finden, die auch für junge Menschen attraktiv sind. Das ewiggleiche, durch Formulierungsfloskeln triefende Jobinserat in der gedruckten Tageszeitung wird da wenig rumreißen können. Auch nicht der Umstand, dass alle Unternehmen die Besten wollen, aber nur Mindestkollektivgehälter nennen. „Überzahlung nach Qualifikation möglich“ als kleiner Zusatz klingt dabei schon wie ein wimmerndes Eingeständnis, dass man schon nicht mehr dran glaubt, jemanden zu finden, der wirklich mehr verdient. Das Thema muss in der Priorität hochgestuft werden. Helfen kann dabei eine kleine sprachliche Anpassung. Anstatt von „Human Resources“ zu sprechen, die man sich bei Bedarf bestellt, sollte man in den Führungsgremien über „Human Assets“ nachdenken und neue Maßnahmen setzen, um diese zu halten und auszubauen. Denn bei aller Liebe zur notwendigen Hardware, am Ende braucht es die richtige Software, die Menschen, um Unternehmen und Institutionen erfolgreich in die heraus-

promotion

DER IDEALE STANDORT In Schwaz entsteht in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses eine Ordinations-/Bürogemeinschaft mit 3 Ordinationen/Büros zum Verkauf. Informationen unter Tel. 0664/9627137.

fordernde Zukunft zu führen.

HANNES OFFENBACHER

ist Inhaber des Ideenstudios Mehrblick. www.mehrblick.at

eco.nova

51


TIROL INNOVATIV

n e d r o v r e l t r Spo Vorhang holen

sportler und rer und der Ex-Motor ho Sc a Pi in er ain ltr ta t-Plattform Men d die Macher der Spor sin kl üc Br ar m et Di er die nicht Unternehm e unzähligen Sportler, di e lch we , Y“ OR ST Y will. „MY SPORT M r den Vorhang holen vo ial ed tim ul m n, he im Rampenlicht ste e Einblicke und eine schichten, persönlich Ge te gu f au an m tzt LL Dabei se munity. // TEXT: MARIAN KRÖ sportbegeisterte Com

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eco.nova


eco.zukunft

S

Pia Schorer und Dietmar Brückl wollen mit ihrer Begeisterung für den Sport anstecken.

ie ist zweifellos glamourös, die Welt der Spitzensportler. Magazincovers, teils ast-

lenwelt ambitionierter (Nachwuchs-)Sportler

ronomische Followerzahlen

hat. „Ich habe mir bereits vor mehr als zehn

in sozialen Medien, Talk-

Jahren Gedanken gemacht, wie man Sportler,

show- und Red-Carpet-Auftritte und, und,

Teams und Vereine abseits von klassischem

und. Doch der Platz an der Sonne, und jener

Sponsoring unterstützen kann. Das hat dann

im Rampenlicht, ist äußerst begrenzt und

aber nicht so funktioniert, wie ich mir das

hängt noch nicht einmal allein von der ge-

vorgestellt habe. Vor drei Jahren haben Pia

botenen Leistung des Sportlers ab, sondern

und ich deshalb beschlossen, ein eigenes Pro-

wesentlich auch von anderen Faktoren wie

jekt auf die Beine zu stellen, das Sportlern

der Breitenwirksamkeit bzw. Popularität

helfen soll, die nicht im Rampenlicht stehen“,

des ausgeübten Sports. Superstars sind – ge-

erzählt Dietmar Brückl. MY SPORT MY STO-

messen an der Zahl von professionellen und

RY soll aber mehr sein als nur eine mediale

semiprofessionellen Sportlern – selbst in

Auslage, ein bloßes Schaufenster. Die Pläne

globalem Maßstab äußerst dünn gesät und

sind ambitioniert, die Präsenz soll multimedi-

meist auf einige wenige Sportarten konzent-

al stattfinden, nämlich im Internet, den sozi-

riert. Selbst Sportler, die hierzulande zu den

alen Medien, TV bzw. Videos und irgendwann

Household Names gehören, sind keine Welt-

vielleicht sogar mit einem eigenen Printma-

stars, sondern meist nur weltberühmt in Ös-

gazin, so Brückl, der im vergangenen Herbst

terreich, wie es so schön heißt. Was natürlich

die Firma gemeinsam mit Freunden als

nicht bedeutet, dass selbige nicht sehr gut

GmbH ins Leben gerufen hat. Ursprünglich

von ihrer Tätigkeit leben können.

wollten Schorer und Brückl eine Plattform

Die Sportler aus der zweiten, dritten, vier-

exklusiv für Motorsportler machen, doch

ten und fünften Reihe dagegen können das

dann ist rasch klar geworden, dass hoff-

nicht. Profisportler sind häufiger dem Pre-

nungsvolle Sporttalente in allen Sportarten

kariat zuzurechnen, als man das gemeinhin

vor vergleichbaren Herausforderungen ste-

annehmen möchte. Das muss nicht zwangs-

hen. „Vor allem Randsportarten haben kaum

läufig so sein. Heilsversprechen gibt es keine,

Medienpräsenz, diese Wahrnehmungslücke

dennoch ist das Tiroler Start-up „MY SPORT

wollen wir mit MY SPORT MY STORY ein

MY STORY“ angetreten, Sportlern dabei zu

Stück weit schließen“, kündigt Brückl an, dem

helfen, in fast jeder Hinsicht mehr aus sich

der Sport in all seinen Facetten schon immer

zu machen. Hinter dem Projekt stehen der

eine Herzensangelegenheit gewesen ist.

Unternehmer, Helm-Designer und Ex-Rennfahrer Dietmar Brückl und seine Lebensge-

Mehr als eine Plattform

fährtin Pia Schorer, die als Sport-Mental-Trai-

Wie dieses Ziel erreicht werden soll? Man

nerin und psychologische Beraterin schon

stelle mit MY SPORT MY STORY eine stan-

von Berufs wegen besten Einblick in die See-

dardisierte Plattform mit großem Funkti-

eco.nova

53


eco.zukunft

Ursprünglich im Motorsport zu Hause, will sich Dietmar Brückl mit seiner Plattform der unterrepräsentierten Sportler quer durch alle Disziplinen hinweg annehmen und setzt auf Multimedia, redaktionelle Inhalte und eine Community.

weiterzutragen“, sagt Pia Schorer. Das ist der Deal. Ein Unternehmen ist naturgemäß keine Wohlfahrtseinrichtung und muss folglich Geld erwirtschaften. Dafür hat man zwei Modelle im Auge. „Für 365 Euro im Jahr, also einen Euro pro Tag, können die Sportler sich bei uns eigenständig präsentieren, bekommen onsumfang zur Verfügung, mit der man die

davon überzeugt ist, ein Angebot zu haben,

von uns Guidelines, Tipps und Tricks von pro-

Sportler in der Öffentlichkeit bekannt ma-

das Sportler brauchen, um weiterzukommen.

fessionellen Journalisten und Filmemachern,

chen will. Zudem verfügt Brückl über beste

„Wir bieten eine sportartübergreifende Medi-

wie man sich selbst ins richtige Licht rückt,

Kontakte zu Medienschaffenden im In- und

enplattform, auf der sich Sportler, Teams, Ver-

und wir haben ein Auge darauf. Besteht ein

Ausland und erfolgreichen Sportlern und

eine und Events eigenständig präsentieren

höherer Unterstützungsbedarf, liefern wir

Ehemaligen, die als Mentoren und Türöff-

können“, erläutert Pia Schorer. Das soll mit-

passend zu den jeweiligen Anforderungen In-

ner fungieren, denn funktionierende Netz-

tels einfach zu aktualisierenden sogenann-

halte“, erläutert Geschäftsführerin Pia Scho-

werke sind heutzutage unabhängig von der

ten „Heldenprofilen“ geschehen. Doch das ist

rer, die als Beispiel etwa hoffnungsvolle Eu-

ausgeübten Sportart von unschätzbarem

lange nicht alles. MY SPORT MY STORY wird

ropacup-Skifahrer anführt, über die man via

Wert. „Ich habe die Helme von mindestens

auch selbst redaktionelle Inhalte, in deren

Google in aller Regel abgesehen von Namen

20 Weltmeistern und Olympiasiegern desig-

Zentrum naturgemäß die auf der Plattform

und Ranglisten kaum Informationen findet

nen dürfen. Auf diesem Weg habe ich mir ein breites Netzwerk aufgebaut“, erzählt Dietmar Brückl. Bei der computerunterstützten Errichtung einer tragfähigen Fanbase gilt – heute wahrscheinlich mehr denn je – Content is king. Wer keine Geschichte erzählen kann, wird nicht gehört und nicht gesehen, ergo außerhalb des in vielen Sportarten äußerst überschaubaren Kreises Eingeweihter und eingefleischter Aficionados nicht öffent-

„VOR ALLEM RANDSPORTARTEN HABEN KAUM MEDIENPRÄSENZ, DIESE WAHRNEHMUNGSLÜCKE WOLLEN WIR MIT MY SPORT MY STORY EIN STÜCK WEIT SCHLIESSEN.“

lich wahrgenommen. Und diese Geschichten kann man auf der Plattform mit professi-

vertretenen Sportler stehen werden, produ-

und erst recht nicht, wenn man die Sportler

oneller Unterstützung und konsumenten-

zieren. Gepaart mit News aus dem Weltsport

nicht bereits namentlich kennt. „Wenn wir

gerechter Aufbereitung verbreiten, in Wort,

soll so eine ebenso attraktive wie informative

uns etabliert haben, wird man dann auch re-

Schrift und Bild.

Präsenz entstehen. Neben der Leistung, die

gional nach Sportlern suchen können, um

ohnehin eine Grundvoraussetzung für sport-

sich als Sportinteressierter ein Bild davon

lichen Erfolg ist, braucht es auch – und das

machen zu können, was in der eigenen Regi-

Der offizielle Launch-Termin ist der 10. Okto-

haben Brückl und Schorer verstanden –

on sportlich passiert oder in den jeweiligen

ber, zuvor werden Brückl und Schorer mit ih-

eine Erzählung, die für Identifikation mit

Sportarten“, führt Schorer aus. Sogenannte

rer Plattform aber bereits am Tag des Sports

dem Sportler sorgt und wie jede Erfolgsge-

Randsportarten sind den Machern des Por-

Ende September in Wien mit von der Partie

schichte von ihren Höhen und Tiefen lebt. Be-

tals höchst willkommen. Oft deckt sich die

sein. „Wir sind für den Beginn gut gerüstet

kanntheit ist für Sportler nicht etwa nur „nice

mediale (Nicht-)Wahrnehmung von Sportar-

und werden zukünftig mit unseren Sport-

to have“, sondern erst diese erlaubt es ihm,

ten keineswegs mit deren Popularität in der

lern mitwachsen, können das Tempo aber

dem Sponsor unabhängig von dessen Idealis-

Bevölkerung. So gibt es etwa zahllose Turn-

derzeit nicht abschätzen“, meint Brückl, der

mus etwas zu bieten. „Nämlich dessen Marke

vereine im Land und auch Golf ist eine der

Leistung und Erzählung

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eco.zukunft

MY SPORT MY STORY will mitreißende Geschichten über Sportler erzählen und ist – so wie hier mit Dietmar Brückl – mittendrin statt nur dabei.

geschild Gregor Bloéb. Als Mentor fungiert unter anderem der erfolgreiche ÖSV-Rennläufer Michael Matt. Mit dem MY SPORT MY STORY Voting sollen in einem transparenten und fairen System jene Sportler, die sich mit

mitgliederstärksten Sportarten im deutschsprachigen Raum. „Den legendären

Landes? Eben. „Für uns ist die Story wichtig

ausgefallenen Videos, regelmäßigen News

und der Mensch, der sie erzählt. In unserem

und packenden Heldenstorys präsentieren,

Fall sind das eben Sportler“, fasst Dietmar

besonders honoriert werden. Die Betreuung

Brückl zusammen und bringt ein Beispiel

der Sportler erschöpft sich nicht in multime-

aus seinem eigenen Leben: „Erst unlängst

dialer Unterstützung. In Zukunft soll es auch

habe ich ein Interview über das Weerber-

Camps zu gewissen Themenschwerpunk-

grennen gegeben, das ich vor 30 Jahren ge-

ten geben, in deren Rahmen hochkarätige

wonnen habe. Da trifft man sich mit ande-

Vorträge stattfinden und Wissen – auch zwi-

ren Rennfahrern und tauscht sich aus und

schen den Sportarten – ausgetauscht wer-

wird von Leuten darauf angesprochen, die

den soll. „Wir wollen zielgerichtet Einblick

damals noch gar nicht auf der Welt waren.

geben in Dinge, die Sportler wissen müssen,

Das ist toll. Das sind Erinnerungen, auf die

aber häufig aus den Augen verlieren“, sagt

man zurückblicken kann. Deshalb möchte

Schorer. Für das erste Jahr haben die Platt-

ich irgendwann für unsere Sportler auch ei-

form-Macher das Ziel ausgegeben, bis Ende

ne Print-Schiene machen.“

2019 mindestens 1.000 Sportler unter ihren Fittichen zu haben. Das klingt zunächst ein-

Tiger Woods kennt jeder, aber den derzeit

Eine Community bauen

besten Golfer kann ich nicht nennen“, räumt

Schorer und Brückl möchten ihre Plattform

gute Ideen zur rechten Zeit im Internetzeit-

Dietmar Brückl ein. Wie mag es da wohl erst

völlig losgelöst von sportpolitischen Befind-

alter explosionsartig wachsen können, nicht

um die Bekanntheit von Spitzensportlern

lichkeiten und Vereinnahmungen, die es

mehr ganz so verwegen. Die Gründer haben

aus „exotischeren“ Disziplinen bestellt sein,

in Österreich ja zur Genüge gibt, aufbau-

ihre Hausaufgaben jedenfalls gemacht. Jetzt

etwa beispielsweise um die besten Squash-,

en. Unterstützung erfahren sie dabei unter

liegt der Ball bei den Sportlern und vor allem

Tischtennis-, Badminton-Spieler, die bes-

anderem von ehemaligen Sportgrößen wie

bei den Sportbegeisterten.

ten Kampfsportler oder Schachgrößen des

Heinz Kinigadner und Schauspieler-Aushän-

// www.mysportmystory.com

mal ambitioniert, aber wenn man weiß, wie

Von Experten profitieren

Die UnternehmerWerkstatt: Ein einfacher und effizienter Weg, sich und sein Unternehmen zu entwickeln!

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D

neue Investitionen und vieles mehr. Diese

Das Modell der UnternehmerWerkstatt wird

Themen bilden das Fundament eines jeden

in vielen Ländern schon sehr erfolgreich ein-

Unternehmens. Ihnen wird unserer Meinung

gesetzt und findet bei den Teilnehmern durch

nach in Zeiten wie diesen viel zu wenig Auf-

den positiven Effekt mit sehr geringem Zeit-

merksamkeit geschenkt.

aufwand großen Anklang. Sie ist treffsicher

Die UnternehmerWerkstatt setzt genau hier

und eignet sich für Unternehmer jeder Bran-

an. In monatlichen Treffen beschäftigen wir

che, gleichgültig ob du Jungunternehmer

uns gemeinsam mit einer kleinen Gruppe

oder ein sehr erfahrener Unternehmer bist

branchenfremder Unternehmer mit den per-

– Grundvoraussetzung ist: Du möchtest dich

sönlichen Herausforderungen des Alltages.

und dein Unternehmen weiterentwickeln. //

Du reflektierst deine Themen und findest

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für dich im kollegialen Austausch und durch

tet im Oktober in Tirol. Die ersten 6 Unter-

die Führung der zwei Experten Dr. Philipp

nehmer, die sich bis zum 15. September an-

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melden, können dieses einzigartige Format

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Dr. Philipp Wascher ist seit über zehn Jah-

ie Wirtschaft boomt, die Auftragsbü-

ren im Coachingbereich tätig und selbst

cher sind voll, der Arbeitsalltag wird

Mitgesellschafter in einem Unternehmen im

von permanentem Stress begleitet.

Baunebengewerbe. Mag. Peter Hauser war im

Dennoch steht jeder Unternehmer vor den

Topmanagement verschiedener Unterneh-

ständigen zusätzlichen Herausforderungen

men wie der Firma Hofer und leitet ein Un-

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eco.nova

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eco.zukunft

Tradition allein macht noch keinen Erfolg, deshalb müssen auch etablierte Unternehmen immer wieder neue Wege gehen: Wetscher macht genau das mit seinem neuen wetscherMAX.

TIROL INNOVATIV

Die Verschmelzung zweier Welten Wetscher beschreitet in Fügen mit seinem Storekonzept wetscherMAX neue Wege und will mit einem nahtlosen Einkaufserlebnis die Barrieren zwischen der realen Welt und der Onlinewelt im Handel einreißen und die konsequente Digitalisierungsstrategie der Marke vorantreiben. // TEXT: MARIAN KRÖLL

I

n Fügen im Zillertal, wo sich talein-

bei der Umsetzung begleitet hat. Diese digi-

Wetscher, Spross aus fünfter Generation des

wärts zu rechter Hand das Stamm-

talen Tools sollen dazu beitragen, einerseits

Zillertaler Traditionsunternehmens, der dem

haus der Einrichtungsexperten von

das Einkaufserlebnis zu verbessern und an-

neuen, hippen Storekonzept seinen Namen

Wetscher befindet, hat die Unter-

dererseits die Grenzen zwischen on- und off-

geliehen hat.

nehmerfamilie ihr jüngstes Projekt reali-

line, zwischen realer und digitaler Welt ver-

Der 24-Jährige ist selbst Tischler und Innen-

siert. Dieses trägt den Entwicklungen und

schwimmen zu lassen. „Unser Portfolio an

architekt und weiß, wo es in Sachen schöner

Herausforderungen Rechnung, mit denen

Onlinetools – von der Web-App bis zum digi-

wohnen langgeht. Im Laden, der als „Design-

sich der stationäre Handel durch die Digi-

talen Einrichtungsplaner – ist in dieser Form

halle für alle“ konzipiert wurde und mit den

talisierung konfrontiert sieht. Die innen

einmalig, die Resonanz bislang auf allen Ka-

drei Styles NATUR, MODERN und LOFT

wie außen dunkel angestrichene Lagerhal-

nälen durchwegs positiv“, sagt Maximilian

aufwartet, kann man sich mittels Wohnstil-

le fällt sofort ins Auge. Sie beherbergt nun wetscherMAX, den – so will man es verstanden wissen – ersten greif- und erlebbaren Onlinestore Österreichs. „Im Möbelhandel zeigen sich dieselben Tendenzen wie in anderen Warengruppen. Der Kunde möchte das Smartphone, sein liebstes Gerät, auch im Laden nutzen und etwa Produktinformationen abrufen. Das heißt Digital In-Store“, erklärt Wirtschaftswissenschaftler Gerrit Heinemann, der seit vielen Jahren die digitalen Entwicklungen im Handel und die Zukunft des Möbelhandels analysiert, und Wetscher

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„DIGITALER UND STATIONÄRER HANDEL DÜRFEN NICHT LÄNGER EIN GEGENSATZ SEIN. WETSCHERMAX VERBINDET DAS BESTE AUS BEIDEN WELTEN, OHNE DABEI AUF BEWÄHRTE WETSCHER BERATUNG ZU VERGESSEN.“ Maximilian Wetscher, 5. Familiengeneration und Namensgeber des neuen Storekonzeptes


eco.zukunft

Alte Halle, neue Ideen: Auch in Sachen Storedesign schlägt man bei wetscherMAX einen neuen Weg ein.

test via Smartphone orientieren, welcher Stil am ehesten den eigenen Präferenzen entspricht. Die drei Stile sind nicht etwa trennscharf voneinander abgegrenzt, sondern fließen ineinander.

Zukunftsweisendes Konzept Das Konzept ist für Wirtschaftswissenschaftler Heinemann dahingehend zukunftsweisend, dass dem Käufer von morgen kaum noch bewusst sein werde, ob er online, offline oder mobil einkauft. Der „No-Line-Handel“ sei das Thema der Zukunft. Mit wetscherMAX Maximilian Wetscher, Namensgeber für den neuen Store, mit Onkel Paul Wetscher.

lässt das Unternehmen, das sich dem Neuen gegenüber immer offen gezeigt hat, einen ersten Testballon in Sachen Verschmelzung

zu gehen“, sagt der Namensgeber, der sich

von On- und Offlinehandel steigen. „Für das

mit „seinem“ Store gut identifizieren kann.

Stammhaus verfolgen wir ein eigenes Kon-

Inspiration habe man sich unter anderem

das des Stammhauses ergänzen und neue

zept. Ein Versuchsballon ist wetscherMAX

bei den Storekonzepten renommierter Un-

Zielgruppen ansprechen soll, preiswert sein,

aber schon insofern, was den Umgang mit

ternehmen im internationalen Ausland ge-

sich aber aus Rabattschlachten, wie sie in der

dem Internet betrifft“, sagt Paul Wetscher, der

holt, erläutert Paul Wetscher. Deshalb sind

Branche nicht unüblich sind, tunlichst her-

Onkel von Maximilian Wetscher. Die Wohn-

die in Möbelhäusern üblichen verwinkelten

aushalten. WetscherMAX ist in Fügen an die

stilanalyse gibt es bei Wetscher bereits, wenn

Gänge offenen Flächen gewichen.

Stelle des Avanti-Designer-Möbel-Outlets ge-

auch in komplexerer Form.

treten. Die junge Brand wetscherMAX zahlt

Um eventuelle Einstiegshürden abzubauen,

Der Mensch bleibt zentral

ist die Halle mit WLAN-Zugang, selbstredend

Bei wetscherMAX kommt bei aller Affini-

stärkt diese und den gesamten Standort.

kostenlos, ausgestattet. Wer sich mittels

tät zum Web auch das Zwischenmenschli-

Durch die Positionierung von wetscherMAX

Smartphone über das Drahtlosnetzwerk mit

che nicht zu kurz. Davon zeugt ein eigener

bietet das Unternehmen in Fügen ein zeitge-

dem Internet verbindet, gelangt automatisch

Bar- und Loungebereich samt voll funkti-

mäßes Möbelerlebnis für alle Zielgruppen.

zum wetscherMAX-Wohnstiltest. Dabei wer-

onsfähiger Küche mit Kochinsel, der auch

Schöne neue Onlinewelt hin oder her: Die

den in einer Folge verschiedene Fotos prä-

für Veranstaltungen ausgelegt ist. Apropos

Kaufentscheidung für Möbel fällt nach wie

sentiert, die man ganz intuitiv mittels Wisch-

Küche: Selbige ist schon längst kein kleiner,

vor überwiegend, nachdem diese vor Ort

geste nach links oder rechts zustimmend

stickiger Raum mehr, in dem abgeschot-

angesehen, gefühlt und ausprobiert wur-

oder ablehnend bewerten kann. Nach kurzer

tet und allein vor sich hin gekocht wird.

den. Das Internet wird meist dazu genützt,

Zeit hat der Algorithmus im Hintergrund

Die Küche ist gerade bei Neubauten zum

sich vorab zu informieren und ein erstes

der Webanwendung herausgefunden, zu

Zentrum des Familienlebens geworden.

Bild vom Wunschmobiliar bzw. Einrich-

welchem Wohnstil man tendiert, und voilà,

Kochen ist in. Daher wartet wetscherMax

tungsgegenstand zu bekommen. „Vom Inter-

kann man in der luftigen Lagerhalle, deren

mit einem 500 Quadratmeter großen eige-

net und seinen vielfältigen Möglichkeiten

Decke um einiges höher ist als ein gewöhn-

nen Küchen-Themenstore auf. Obwohl auf

können wir insgesamt nur profitieren“, sagt

licher Showroom, zielsicher den passenden

die intuitive Integration von smarten Web-

Maximilian Wetscher. Das gilt nur dann,

Bereich ansteuern. Das hält den LOFT-Typen

diensten ausgerichtet, steht im Store ein

wenn man diese neuen Möglichkeiten auch

natürlich nicht davon ab, sich auch im natür-

Team aus qualifizierten Mitarbeitern zur

zu nützen versteht und nicht länger – wie

lichen oder modernen Segment umzusehen,

Verfügung, das bei Bedarf berät und beim

es im stationären Handel häufig passiert –

denn gerade beim Wohnen hat ein gewisser

Planen unterstützt.

als Bedrohung empfindet. Und daran lässt

stilistischer Eklektizismus noch nie gescha-

insgesamt auf die Marke Wetscher ein und

man zumindest mit wetscherMAX, das kon-

det und erlaubt ist schließlich, was gefällt.

Stil für alle Zielgruppen

„Wir haben schon einige Jahre am wetscher-

Stilvolles Wohnen ist nicht – zumindest

lebnis, also zum „No-Line-Handel“, hin ge-

MAX-Konzept gefeilt, bevor wir vergangenes

nicht primär – eine Frage des Preises. Des-

trimmt wurde, keine Zweifel.

Jahr beschlossen haben, in die Umsetzung

halb will wetscherMAX, dessen Sortiment

// www.wetschermax.com

sequent in Richtung nahtloses Einkaufser-

eco.nova

57


eco.zukunft

Blasenbildung Blasen haben selten etwas Gutes – egal, ob an den Formel-1-Pirellis oder den eigenen Füßen. Die Dotcom-Blase hat vielen Menschen viel Geld gekostet, das Platzen der Immobilienblase hat uns die Finanzkrise beschert. Und in Zeiten des Internets, das uns eigentlich die vielfältigsten und unterschiedlichsten Informationen aus der ganzen Welt unkompliziert zugänglich macht, leben wir selbst in einer Bubble. // TEXT: MARINA KREMSER

W

oran denken Sie beim

wirklich Neues enthält. Die Themen und

tägliche Leben erleichtern: E-Mails, Suche,

Begriff Internet? Ama-

Probleme sind allgemein bekannt, sie aber

Navigation, alle Produkte der Welt vor die

zon? Facebook? Google?

in geballter (Buch-)Form zu lesen, verursacht

Haustür geliefert. Dafür sammeln sie jedes

Die drei sind wohl die

dann doch Sorgenfalten.

unserer Worte und jede kleinste unserer Be-

Klassiker und für sich irgendwie schon der

„Die großen Silicon-Valley-Konzerne – al-

wegungen – und beanspruchen, die Besitzer

Inbegriff des Internets. Letzterer hat es so-

len voran Facebook, Google und Amazon

unserer Daten zu sein. Sie wissen, mit wem

gar als eigenes Wort in den Duden geschafft.

– haben in den wenigen Jahren seit ihrer

wir sprechen – und worüber. Sie wissen, was

Googeln steht synonym für suchen und ist

Gründung Unglaubliches geleistet. Sie ha-

wir kaufen, und sie wissen, was wir gerne

längst im aktiven Sprachgebrauch angekom-

ben Technik entwickelt, um das Internet

hätten, uns aber nicht leisten können. Sie

men.

zu durchsuchen, sich mit Freunden zu ver-

kennen unsere täglichen Wege so gut, dass

binden, so bequem einzukaufen, wie nie

sie uns beim Verlassen des Hauses schon sa-

zuvor. Sie haben die besseren Produkte als

gen, wie weit es zum Büro ist (oder am Frei-

Im Schnitt verbringen Internetuser täglich

die mittlerweile marginale Konkurrenz, und

tag ins Yoga-Studio). Sie kennen unsere aller-

über zwei Stunden auf sozialen Plattformen.

sie hören nie auf, diese Produkte auch noch

geheimsten Fragen, sie messen jeden unserer

Jeder von ihnen und es sind viele. Allein Face-

zu verbessern. Und sie bieten sie gratis an –

Schritte und leiten davon ab, wie gesund wir

book hatte im ersten Quartal 2018 weltweit

doch das hat einen hohen Preis. Nach einem

leben, und sie ermuntern uns, auch jeden

2,34 Milliarden Nutzer, 1,47 Milliarden davon

kurzen Utopia des Internets, in dem eine de-

Bissen zu dokumentieren. In diesen Mona-

sind jeden Tag aktiv. Nun ist das per se noch

zentral organisierte, aufgeklärte, jederzeit in-

ten dringen sie mit stimmgesteuerten künst-

nichts Negatives, Facebook hat seine Vorzü-

formierte und egalitäre Gesellschaft möglich

lichen Intelligenzen in die Wohnzimmer ein,

ge und uns gänzlich neue Möglichkeiten er-

schien, sind wir in rasender Geschwindigkeit

nehmen uns die Kontrolle über unsere in-

öffnet, miteinander in Kontakt zu treten und

mitten in einer Dystopie gelandet, deren De-

timste Umgebung ab und hören uns am Ess-

zu bleiben. Meistens jedoch haben positive

tails sich die gewagtesten Science-Fiction-Fil-

tisch zu. Die Daten, die sie dabei sammeln,

Entwicklungen auch ihre Schattenseiten.

me vor zehn Jahren noch nicht ausmalen

entscheiden teils jetzt schon darüber, ob wir

Fragen Sie Albert Einstein, der als überzeug-

konnten. Drei private Unternehmen haben

eine Versicherung bekommen und wie viel

ter Pazifist plötzlich mit der Atombombe in

den Löwenanteil des Internets gekapert:

wir dafür bezahlen (wenn wir eine bekom-

Verbindung gebracht wird. Und ja, mir ist

Google, Amazon und Facebook sind dabei,

men), ob wir kreditwürdig sind und ob wir

bewusst, dass der Vergleich zu den Social

das freie Internet fast vollständig mit ih-

zum Vorstellungsgespräch eingeladen wer-

Media deutlich hinkt. Es zeigt jedoch, dass

rem privaten Netz zu überziehen. Sie bieten

den ... Es ist nicht verwunderlich, dass der

vieles, das man im Guten entwickelt hat,

großartige, kostenlose Werkzeuge, die das

Umgang mit Daten – der Kern des Geschäfts-

Meinungsbildner Social Media

modells – im Zentrum der Kritik an Google,

plötzlich auch in die andere Richtung aus-

Facebook und Amazon steht“, fassen Milborn

schlagen kann. Gut gemeint ist eben nicht immer auch gut gemacht. Journalistin und TV-Moderatorin Corinna Milborn hat gemeinsam mit Markus Breitenecker (Gründer von PULS 4 und des Digitalfestivals 4Gamechangers, CEO von ProSiebenSat.1 PULS 4 und mehrmals zum Medienmanager des Jahres gewählt) ein Buch geschrieben, das sich genau mit diesen Themen beschäftigt. „Change the game“ ist schon kurz nach Erscheinen zum Bestseller geworden, auch wenn es im Grunde nichts

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eco.nova

MIMIKAMA

Mimikama ist eine Plattform, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Fake News zeitnah zu überprüfen. Die Plattform bietet auch die Möglichkeit, aktuell im Internet kursierende Meldungen zu überprüfen, ob es sich dabei um teilungswürdige Nachrichten handelt oder nicht – getreu dem Motto: Zuerst denken – dann klicken. www.mimikama.at

und Breitenecker vorab zusammen. Das ist natürlich alles richtig, hat letztlich aber doch auch sehr viel mit unserem eigenen Verhalten zu tun und damit, ob man sich lieber mit „Alexa“ unterhält oder einfach aus dem Fenster schaut, um zu sehen, ob gerade die Sonne scheint oder ob es Sinn macht, einen Schirm mitzunehmen (im Zweifelsfall übrigens immer ja!). Wir entscheiden uns also mehr oder weniger bewusst und wissentlich dazu, anderen Zugriff auf unsere


eco.zukunft

Jene vom Kaugummi ist eine der wenigen positiv besetzten Blasen. Ansonsten macht Blistering eher weniger SpaĂ&#x;.


eco.zukunft

GERADE NOCH PILGERTEN FLUGZEUGE VOLLER EUROPÄISCHER MANAGER UND POLITIKER INS SILICON VALLEY UND TROTTETEN IN HOODIES UND TURNSCHUHEN DURCH DIE HAUPTQUARTIERE MIT IHREN GROSSRAUMBÜROS, SPIELZIMMERN UND FITNESSCENTERN. DIESE LIEBESGESCHICHTE IST AM ABKLINGEN. Aus: Change the game

Daten zu gewähren. Der Fokus des Buches

lich. Diese Freiheiten für Medienunterneh-

liegt jedoch gar nicht so sehr darauf, sondern

men sollen sicherstellen, dass Medien ihrer

linearer Fernsehsender ein Video nach dem

beschäftigt sich mit den Auswirkungen der

Kontrollfunktion nachkommen und frei In-

anderen abspielt. Diese Medien sorgen dafür,

großen Drei auf unsere Gesellschaft: „Denn

formationen über die Machthaber sammeln

dass Inhalte nicht in Nischen bleiben, son-

Facebook, Google und in anderer Form auch

und veröffentlichen können. Denn diese

dern potenziell Milliarden Menschen errei-

Amazon sind Herausgeber von neuen Mas-

Kontrollfunktion ist ein wesentlicher Faktor

chen können. Und diese Medien halten sich

senmedien – ohne sich als solche zu bezeich-

für die Entscheidung der Wähler, wem sie

nicht an Medienrecht.“

nen und die Regeln einzuhalten, die für das

die Führung des Landes übergeben wollen“,

„Change the game“ beschreibt auf vielen Sei-

Betreiben von Medien gelten“, so die Auto-

so die beiden weiter. „Andererseits geben die

ten – zugegeben manchmal auch mit etwas

ren. Und hier wird’s knifflig.

Regeln den Medienunternehmen eine hohe

zu erhobenem Zeigefinger –, welche nicht

Verantwortung: Sie sind selbst dafür verant-

unumstrittenen Denkweisen sich im Laufe

wortlich, dass die Informationen, die sie ver-

der Zeit im Silicon Valley manifestiert haben,

breiten, nicht schädlich für die Gesellschaft

welche Handvoll Männer dort das Sagen ha-

Aus der Vergangenheit die Lehren gezogen,

sind.“ Und hier beginnt die Crux bei Face-

ben, wie europäische Medien die Bestie füt-

gelten in quasi allen Demokratien dieser Erde

book und Google, zu dem unter anderem

tern, die sie über kurz oder lang fressen wird,

heute bestimmte Regeln für die Verbreitung

auch YouTube gehört. Die Frage ist: Sind die

wie Facebook, Google und ihre menschli-

von Information an Massen, die es für das

beiden, wie sie immer betonen, reine Platt-

chen Protagonisten ihre eigenen Regeln und

Funktionieren von Demokratie und Gesell-

formen – und fallen damit unter das so ge-

Gesetze definieren, sich durch unser Leben

schaft braucht und die sich an bestimmten

nannte „Host-Provider-Privileg“, das im Gro-

schleichen und mit undurchsichtigen Algo-

(moralischen und ethischen) Verhaltensko-

ben besagt, dass der Überbringer inhaltlich

rithmen so zu Meinungsbildnern werden.

dizes orientieren. Vor allem geht es aber um

nicht für das Überbrachte einstehen muss –

Wenn Sie auf Google eine Suchanfrage star-

die Verantwortlichkeit, die eine Veröffent-

oder sieht man sie als Medienunternehmen,

ten, werden Sie mit großer Wahrscheinlich-

lichung in einem Massenmedium mit sich

die sehr wohl Verantwortung auch für Inhal-

keit andere Ergebnisse erzielen als ich. Neben

bringt. Medienunternehmen sind für alle

te übernehmen müssen. Milborn und Brei-

bezahlten Einschaltungen werden nämlich

Beiträge, die sie in welcher Form auch immer

tenecker sind klar für Letzteres. Und sie sind

zuerst jene Beiträge angezeigt, die am ehesten

veröffentlichen, voll verantwortlich, egal, ob

damit nicht allein: „Ja, Facebook und Google

Ihrer bereits gebildeten (und vom Algorith-

im Printbereich oder online. Heißt: Die publi-

sind in Teilen Plattformen. Man kann dort

mus erkannten) Meinung entsprechen. Goo-

zierten Informationen müssen vollinhaltlich

die Geburtstagswünsche an die Oma und

gle trifft also im Zuge seines Kerngeschäfts

richtig und im Zweifelsfall belegbar sein. „Me-

die Fotos von der letzten Party hochladen. Es

– eben der Suchmaschine – bei der Reihung

dien haben eine enorm wichtige Funktion

gibt viele weitere solcher Plattformen: Man

eine inhaltliche Entscheidung darüber, was

in einer Demokratie, aber sie sind nicht von

könnte etwa auch einen WordPress-Blog an-

(für Sie) relevant ist. Wurden auf Face-

vornherein ‚gut’. Viele sind rein geschäftlich

legen und der Oma dort gratulieren (Anm.:

book anfangs Einträge in chronologischer

ausgerichtet, und mit Hass, Verleumdung

Man könnte sie auch einfach anrufen oder

Reihenfolge angezeigt, so spuckt der News-

und privaten Fotos von Prominenten macht

ihr eine Karte schreiben, aber das nur by the

feed nun nur noch ausgewählte Beiträge aus,

man Geschäft: Eben deshalb gibt es Gesetze,

way). Auch WordPress stellt wie YouTube

durchbrochen von bezahlten Anzeigen. Mit

die Medienunternehmen einschränken und

oder Facebook Webspace und Technik da-

dem Newsfeed wird Facebook so zum klas-

haftbar machen für das, was sie verbreiten“,

für zur Verfügung. YouTube und Facebook

sischen Medium, „das die Inhalte gestaltet

schreiben Milborn und Breitenecker.

machen aber mehr als nur eine Plattform zu

und an einen großen Personenkreis verbrei-

„Einerseits garantieren Demokratien Pres-

bieten: Sie nehmen die hochgeladenen In-

tet. Es weigert sich nur, genug ausgebildetes

sefreiheit – der Staat darf also nie vor Veröf-

halte und machen daraus ein eigenes Medi-

Personal zu beschäftigen, damit es auch die

fentlichung eines Beitrages eingreifen und

enprodukt, zugeschnitten auf den jeweiligen

Regeln, die für ein Medium gelten, einhalten

Zensur üben, er darf Journalisten nicht da-

Nutzer. Dieses Medienprodukt ist ihr wich-

kann. Und es rettet sich, indem es behauptet,

zu zwingen, Informanten zu nennen, und er

tigstes Angebot, das gleich auf der Startseite

kein Medium zu sein.“

muss das Redaktionsgeheimnis respektieren:

zu sehen ist und die meiste Aufmerksamkeit

Die anfangs viel gepriesene Meinungsviel-

Selbst richterlich angeordnete Hausdurch-

auf sich zieht: Bei Facebook der Newsfeed,

falt des Internets wird auf diese Weise ad

suchungen sind in Redaktionen kaum mög-

bei YouTube die Empfehlungen und der Au-

absurdum geführt, weil uns die Big Player

Medienunternehmen, die keine sein wollen

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eco.nova

toplay-Modus – eine Funktion, die wie ein


eco.zukunft

OESTERREICHISCHE NATIONALBANK EUROSYSTEM

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eco.nova

61


eco.zukunft

SIND FACEBOOK UND GOOGLE MIT YOUTUBE TATSÄCHLICH REINE TRANSPORTEURE VON INFORMATIONEN – WIE TELEFONLEITUNGEN ODER DAS INTERNET AN SICH? ODER MACHT SIE DIE TATSACHE, DASS SIE DIESE INHALTE GEZIELT AN MENSCHEN AUSSPIELEN, DIE SICH DAFÜR INTERESSIEREN KÖNNTEN, NICHT EHER ZU MASSENMEDIEN, FÜR DIE DIESELBEN REGELN GELTEN SOLLTEN WIE FÜR ANDERE MEDIEN AUCH? Aus: „Change the game“

vorrangig in unserer Meinung bestärken.

anbieten (dem stimme ich voll und ganz zu),

„Mir ist es auch schon passiert, dass ich etwas

Das mag nun halb so schlimm sein, wenn ei-

dessen Aufgabe es ist, ausschließlich Public

geteilt habe, das sich später als Falschmel-

nem statt Werbung für schwarze Pumps ver-

Value zu generieren (stimme teilweise zu)

dung oder Hoax herausgestellt hat.“ Als Leit-

mehrt welche für blaue Sneakers vorgeschla-

und Werbemöglichkeiten anders zu gestal-

satz nimmt er sich deshalb immer wieder ei-

gen wird, die man sowieso viel lieber trägt.

ten (klingt ein wenig nach Mimimi und lei-

ne Aussage seines Großvaters zu Herzen: Im

Schwieriger wird es, wenn der Algorithmus

der stark nach Eigennutz). Was es mit Sicher-

Zweifel nicht. „Egal, was den Zweifel in dem

einen finanziellen Engpass beim User er-

heit braucht, ist soliden Journalismus, der

Moment auslöst, besser man lässt es für den

kennt und daraufhin Werbung für einen

sich nicht von Emotionen, sondern von Fak-

Moment und teilt etwas nicht. Es gibt keine

Konsumkredit angezeigt wird. Am schwie-

ten leiten lässt. Es braucht aber auch mün-

Pokale für schnelleres Teilen.“

rigsten wird es jedoch, wenn Social Media be-

dige Bürger und Menschen, die bereit sind,

Schlussendlich geht es aber nicht darum, für

ginnen, Wahlen zu beeinflussen. Und das tun

diesen zu konsumieren. Unabhängiger Jour-

oder gegen Facebook zu sein, Google zu be-

sie mittlerweile. Vorrangig in Russland sind

nalismus, der erklärt und nicht wertet, muss

fragen oder doch lieber im Lexikon zu blät-

über die Jahre eigene Troll- oder Botfabri-

nicht nur gestärkt, sondern auch gelesen,

tern: Es geht um Reflexion und kritisches

ken entstanden, die viele Stunden am Tag die

gehört und gesehen werden. Es nützt kein

Denken und Hinterfragen und damit letzt-

Kommentarspalten des Internets mit Pro-

öffentlich-rechtlicher Sender mit gut recher-

lich um Medienbildung und -kompetenz.

paganda und Desinformationskampagnen

chierten Storys, hochwertigen Dokumentati-

Und die sollten wir dringend stärken.

überfluten, Falschmeldungen verbreiten, die

onen, sachlichen Diskussionen und seriösen

Stimmung vergiften und zum Kippen brin-

Nachrichten, wenn sie keiner ansieht. Auch

gen. Weltweit. Das ist nicht nur ungut, das

jetzt schon wäre es möglich, sich im Internet

ist gefährlich. Vermutlich herrscht heute an

differenzierte Meinungen einzuholen, wenn

jedem Stammtisch größere Meinungsvielfalt

man sich nur die Mühe machte, danach zu

als in der eigenen Internet-Bubble, in der wir

suchen. Stattdessen setzen wir lieber auf

uns bewegen.

Schlagzeilenjournalismus, in dem die vielen

Sehen, was getan werden muss

Graustufen und Buntheiten einer Geschichte keinen Platz finden. Komplexe Themen wer-

Doch was lässt sich dagegen tun? Corinna

den nur noch ganz selten tiefgreifend für die

Milborn und Markus Breitenecker versu-

Masse aufbereitet, schlicht, weil sie kaum je-

chen, im Buch Lösungswege anzubieten,

mand liest. Man beginnt, Themen zu verwäs-

doch ihr Grundgedanke beschäftigt sich

sern und radikal zu vereinfachen. Das Ergeb-

vorrangig damit, gegen Google und Face-

nis ist Schwarz und Weiß, links und rechts.

book anzukämpfen, anstatt zu schauen, wie

Und kaum etwas dazwischen.

man künftig damit besser umgeht. Denn sie

Der Journalismus gelangt dabei auch immer

gänzlich aus unserem Leben zu verbannen,

mehr an seine Grenzen, weil man festgefah-

scheint schlicht unrealistisch.

rene Meinungen – egal, ob rechts- oder links-

Die Autoren sind im Zuge dessen für eine

gewandt –, bestärkt durch Algorithmen und

neue europäische Medienordnung und Me-

Social Media, selbst mit der besten Bericht-

dienallianzen in Europa mit einer gemeinsa-

erstattung kaum mehr ändern kann. Fake

men Strategie, die es erlaubt, unsere Werte –

News werden unhinterfragt als gegeben hin-

moralisch wie ethisch – gegen den Druck aus

genommen, auch weil es immer schwieriger

den USA und China zu verteidigen (durchaus

wird, solche im Facebook-Newsfeed oder der

gute Ansätze), sowie die Etablierung einer

Twitter-Timeline überhaupt zu erkennen. Es

europäischen Suchmaschine als Gegenge-

bedarf einiger Mühe und einigen Aufwandes

wicht zu Google (in der EU macht man sich

herauszufinden, ob man einer Quelle trauen

bereits erste Gedanken dazu). Sie sind für ei-

kann, stellt auch unser Kolumnist Alexander

ne Stärkung der Öffentlich-Rechtlichen, die

M. Schmid in einem seiner Blogeinträge un-

ein unabhängiges und objektives Programm

ter www.dervereinfacher.at fest und gibt zu:

62

eco.nova

CHANGE THE GAME

Wie wir uns das Netz von Facebook und Google zurückerobern Corinna Milborn, Markus Breitenecker Brandstätter Verlag, 320 Seiten, EUR 25,00 Im Silicon Valley haben einige wenige Tech-Giganten globale Medienmonopole aufgebaut. Konzerne wie Google oder Facebook machen uns süchtig und sind nur auf den ersten Blick kostenlos, bequem und attraktiv. Das Buch zeigt auf, wie die Machtkonzentration der Plattformkonzerne unser Leben und letztlich auch unsere Demokratie beeinflusst. Auch wenn ich persönlich nicht mit allem übereinstimme und vor allem die Lösungsvorschläge für ausbaufähig halte, gibt’s trotzdem eine klare Leseempfehlung!


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Mit der Unternehmerbank zum richtigen Finanzierungsmix Eine nachhaltige Finanzierung ist auf die strategischen Ziele des Unternehmens abgestimmt und über mehrere Jahre gesichert. Die Bank Austria bietet ihren Kunden kompetente Beratung und maßgeschneiderte, flexible Lösungen für eine ausgewogene und nachhaltige Unternehmensfinanzierung. Was zeigt das Konjunkturbarometer für

Vor allem der Faktor Sicherheit wird häufig

2018? Wie investitionsfreudig sind Öster-

zugunsten der Kosten vernachlässigt. Eine

reichs Unternehmen?

gesicherte Finanzierung über mehrere Jah-

MARKUS SAPPL: Die Aussichten sind gut.

re verbessert die Handlungsfähigkeit und

Nach einem wachstumsstarken Jahr 2017

eröffnet neue strategische Optionen und

ist die österreichische Wirtschaft mit viel

Potenziale. Als Unternehmerbank sehen wir

Schwung ins neue Jahr gestartet. Die Indus-

es als unsere Aufgabe, das jeweils richtige

trie- und die Exportstimmung sowie das Ver-

Gleichgewicht zwischen Flexibilität, Sicher-

brauchervertrauen sind auf dem höchsten

heit und Kosten in der Finanzierung zu fin-

Stand seit mehr als zehn Jahren. Damit wird

den. Außerdem achten wir auf den „strate-

ein anhaltend robuster Aufschwung signali-

gischen Fit“ mit den Unternehmenszielen.

siert. Die Exportnachfrage ist ungebrochen

Voraussetzung dafür ist der regelmäßige,

hoch und ein entscheidender Impuls für weitere Investitionen. Wir sehen deutlich mehr Interesse an Erweiterungsinvestitio-

Markus Sappl, Landesdirektor Firmenkunden Tirol

partnerschaftliche und offene Dialog mit unseren Kunden. Welche Rolle spielen Förderungen bei der

nen. Diese lassen sich dank des anhaltend niedrigen Zinsniveaus vergleichsweise güns-

auf den Cashflow eines Unternehmens aus

Ausgestaltung der Finanzierungsstruktur?

tig finanzieren.

als der Bau einer neuen Anlage. Ein stark

Förderungen sind sinnvolle Instrumen-

auf die Internationalisierung gerichteter

te und sollten auf jeden Fall in die Finan-

Günstig allein ist nicht alles. Die Finanzie-

Betrieb hat andere Finanzierungs- und Li-

zierung eingebunden werden. Für einen

rung muss doch auch zur Unternehmens-

quiditätserfordernisse als ein Nischenplay-

ersten Überblick über mögliche Förderun-

strategie passen …

er am heimischen Markt.

gen haben wir den Online-Förderfinder entwickelt. Eine einfache und digitale Lö-

Genau das ist der Punkt. Bei manchen Betrieben hat sich über die Jahre eine breite

Was ist daher Ihr Tipp für Unternehmen?

sung, um sich bereits in der Planungspha-

Palette an unterschiedlichen Finanzierun-

Wir empfehlen eine regelmäßige Analyse

se schnell einen Überblick zu verschaffen.

gen angesammelt. Eine solche Streuung

der bestehenden Finanzierungsstruktur

Mit ein paar Klicks werden geeignete Förde-

ist an und für sich nichts Schlechtes, da

und unterstützen bei einer etwaigen Anpas-

rungen angezeigt. Wenn es dann konkreter

sie Abhängigkeiten verringert. Genau hier

sung bzw. Neuordnung. Gerade jetzt ist eine

wird und es mehr Details gibt, beraten wir

möchten wir als Unternehmerbank helfen,

günstige Gelegenheit dafür. Die Refinanzie-

gerne persönlich, wie geeignete Förderun-

den richtigen Finanzierungsmix zu finden.

rungskosten sind niedrig und mit Hilfe der

gen in die Gesamtfinanzierung eingebun-

Allerdings sollten die Finanzierungen auf-

Service-Tools der Bank Austria lassen sich

den werden können.

einander abgestimmt sein – vor allem im

eine solche Analyse und diverse Simulatio-

Hinblick auf ihre Fälligkeiten – und den

nen rasch durchführen.

langfristigen strategischen Zielen des Unternehmens entsprechen. Eine Wachstums-

Wie sieht nun die optimale Finanzierungs-

finanzierung braucht zum Beispiel eine

struktur aus Ihrer Sicht aus?

andere Herangehensweise als eine Refinan-

Sie berücksichtigt immer drei Faktoren: Fle-

zierung. Eine Akquisition wirkt sich anders

xibilität, Sicherheit und Kostenoptimierung.

KONTAKT

Nähere Informationen erhalten Sie bei Markus Sappl, Landesdirektor Firmenkunden Tirol, Telefon: +43 (0)5 05 05-31863 oder unter unternehmerbank.bankaustria.at. Der Förderfinder steht Ihnen unter foerderfinder.bankaustria.at zur Verfügung.

eco.nova

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eco.zukunft

Nicht ob, sondern wie Es war vor etwas weniger als 20 Jahren, als weltweit mehr Daten digital angelegt wurden als analog. Damals wurden durch die Hilfe technischer Mittel Wachstum und Geschwindigkeiten generiert, die es vorher nicht gab. Die Frage, ob Unternehmen die Digitalisierung mitgehen und sich Umstrukturierungen leisten wollen, stellt sich nicht. Denn sie werden es müssen. // INTERVIEW: MARINA KREMSER

A

b dem Wintersemester

verliehen. Wir sprachen mit Lehrgangslei-

Industrie 4.0 und die digitale Transformati-

2018 bietet die Fakultät

ter Univ.-Prof. Dr. Matthias Bank, Dekan der

on sind aktuell viel gebrauchte Schlagwor-

für Betriebswirtschaft

Fakultät für Betriebswirtschaft, über Digita-

te. Tirol ist generell geprägt von traditions-

der Universität Inns-

lisierung, Innovation und den technischen

reichen Familienbetrieben und KMU. Wie

bruck den neuen Uni-

Fortschritt.

gut sind Ihrer Einschätzung nach die heimischen Betriebe für die Zukunft gerüstet

versitätslehrgang „Digital Business (M.Sc.)“ an. Die Fakultät reagiert damit auf die ge-

ECO.NOVA: Wir befinden uns mitten-

und wie sehr auch „willens“, über Jahrzehn-

stiegene Bedeutung der Digitalisierung und

drin im Prozess der Digitalisierung und

te gewachsene Strukturen aufzugeben?

gibt mit dem zweisemestrigen Lehrgang ei-

stehen doch erst am Anfang. Haben Sie

Bei vielen Betrieben ist schon angekommen,

nen Überblick über die Auswirkungen und

selbst mit einer derart rasanten Entwick-

dass man sich der Digitalisierung stellen

Zusammenhänge der Digitalisierung für die

lung gerechnet?

muss. Das „wann“ und „wie“ ist allerdings aus-

betriebswirtschaftliche Forschung, Unter-

MATTHIAS BANK: In der Tat, das Tem-

ständig oder wird eher halbherzig gemacht.

nehmen und Gesellschaft. Darüber hinaus

po der Digitalisierung ist atemberaubend

Die gute Konjunkturlage überdeckt zur Zeit

werden Handlungskompetenzen zur Lösung

schnell. Die Entwicklungen passieren zu-

wohl auch die Notwendigkeit für umfas-

forschungsbezogener und anwendungsori-

dem in fast allen Gebieten von Wirtschaft

sende Anpassungen. Es geht aber bald nicht

entierter Problemstellungen bezüglich der

und Gesellschaft gleichzeitig. Ich muss zu-

mehr um „willens“ sein; man kann ja versu-

digitalen Transformation von Unternehmen

geben, dies nicht so vorhergesehen zu ha-

chen, gewachsene Strukturen immer weiter

und anderen Institutionen vermittelt. Nach

ben. Wahrscheinlich werden wir alle auch

zu verbessern. Nur verändert die Digitalisie-

erfolgreichem Abschluss des Universitätslehr-

die zukünftigen Entwicklungen massiv un-

rung die Spielregeln, so dass neue, digitali-

gangs wird der Titel des „Master of Science“

terschätzen.

sierte Lösungen einfach effizienter sind und

64

eco.nova


eco.zukunft

auch die Präferenzen der Kunden besser bedienen. Natürlich sind die Entwicklungen in verschiedenen Bereichen auch unterschiedlich schnell. Am Ende wird es jeden treffen. Übersetzt man Innovation, kommt man über das lateinische „innovare“ zur Erneuerung. Neues ist gut, macht aber auch Angst. Muss Weiterentwicklung zwangsläufig mit Disruption einhergehen und damit, Altes gänzlich aufzugeben? Disruption meint ja, dass eine im Vergleich zum Bestehenden bessere Lösung existiert. Das Bessere ist der Feind des Guten. In der Regel geht das Alte auch nicht gänzlich unter und erlebt gelegentlich eine Renaissance. Denken Sie an Vinyl-Schallplatten. Es ver-

„GELINGT ES NICHT, DIE DIGITALISIERUNGSPROZESSE ZU VERLANGSAMEN, IST DIE STABILITÄT UNSERER INSTITUTIONEN IN GEFAHR. WIR HÄTTEN DANN NEBEN DER UNVERMEIDBAREN DIGITALISIERUNG AUCH MASSIVE GESELLSCHAFTLICHE UMWÄLZUNGEN.“ Univ.-Prof. Dr. Matthias Bank, Dekan der Fakultät Betriebswirtschaft

bleiben aber in der Regel nur Marktnischen, sodass der Markt total umgekrempelt wor-

Branchen mehr oder weniger zutreffen. Viel-

den ist. Und wir haben auch vor der digitalen

leicht wollen die Kunden einer Bank in zehn

Absolventen des Universitätslehrgangs sol-

Revolution mit Erfindung des Smartphones

Jahren gar kein persönliches Gespräch mehr;

len am Ende in der Lage sein, im jeweiligen

viele Jahre der kontinuierlichen Weiterent-

wir wissen es heute einfach nicht.

Kontext des Unternehmens, für die sie dann

wicklung beobachten können. Es muss also

Die Gesellschaft und der Staat müssen mei-

tätig sind, die richtigen Fragen zur digitalen

nicht immer gleich eine Disruption sein.

nes Erachtens die Geschwindigkeit der Um-

Transformation zu stellen und konstruk-

In der Menschheitsgeschichte hat es in-

wälzungen durch verbindliche Regeln auf

tiv an Lösungsansätzen zu arbeiten. Es ist

des schon viele Disruptionen gegeben, die

ein Maß drosseln, dass die Menschen nicht

besonders wichtig, zu erkennen, dass holz-

zwangsläufig Gewinner und Verlierer produ-

verloren gehen. Bestes Beispiel für die Ge-

schnittartige Lösungen in unterschiedli-

ziert haben. Zusammen mit der Globalisie-

schwindigkeit der Digitalisierung ist Google.

chen Kontexten schlicht und einfach nicht

rung hat die aktuelle Disruptionswelle schon

Hier ist innerhalb kürzester Zeit ein in-

funktionieren und zudem meist nach kurzer

ein großes Potential, Angst über die Zukunft

ternationaler Monopolist entstanden, der

Zeit überholt sind. Von daher ist der Ansatz

und insbesondere den vermeintlich siche-

weltweit faktisch ohne verbindliche Regeln

im Universitätslehrgang, die Teilnehmerin-

ren Arbeitsplatz zu erzeugen. Letztlich muss

agieren kann und letztlich gnadenlos die

nen und Teilnehmer mit Analysetools und

man aber konstatieren: Innovationen lassen

Internetnutzer ausbeutet. Nicht alles, was

Zusammenhangswissen in den Bereichen

sich nicht rückgängig machen. Ein irratio-

nichts kostet, ist auch kostenlos. Ich glaube

Unternehmen, Märkte und Gesellschaft so

naler Umgang mit ihnen, sowohl auf priva-

jedoch nicht, dass uns die Arbeit ausgehen

auszustatten, dass sie in ihren späteren Jobs

ter wie auch gesellschaftlicher Ebene, führt

wird. Wir sind aber heute noch nicht in der

einen signifikanten Beitrag leisten können.

wahrscheinlich nur zur Selbstschädigung.

Lage, zu erkennen, wie die zukünftige Ent-

Eine reale Angst besteht allerdings in den

wicklung sein wird. Dies war in der Vergan-

Haben sich durch den technischen Fort-

schon heute vorhandenen Möglichkeiten der

genheit eigentlich immer so, nehmen Sie die

schritt auch unsere Wertigkeiten und un-

Überwachung durch private Firmen und/

Anfänge der Industrialisierung. Hier bin ich

ser Verständnis für ganz reale Dinge verän-

oder staatliche Stellen und der damit verbun-

Optimist. Änderungen von Strukturen brau-

dert – besonders die junger Erwachsener,

denen Gefahr für die Freiheit des Einzelnen.

chen allerdings Zeit, damit die Menschen ih-

die mehr oder weniger damit aufgewach-

Die Entwicklung in China zeigt, wie es kom-

re Kompetenzen anpassen können.

sen sind?

sätze besprochen. Die Absolventinnen und

Gerade die jungen Erwachsenen haben zum

men könnte, und ist höchst beunruhigend. Der Lehrgang „Digital Business“ beschäf-

Teil völlig andere Bedürfnisse in Bezug auf

Quasi alle Branchen sind von der Digitali-

tigt sich auch mit gesellschaftlichen Fragen

Güter und Dienstleistungen als die ältere Ge-

sierung betroffen, dennoch sind viele Un-

rund um die Digitalisierung. Worum geht

neration. Ein schönes Beispiel ist die Mobili-

ternehmen davon überzeugt, dass sie den

es dabei konkret?

tät. Die junge Generation, zumindest in un-

direkten, zwischenmenschlichen Kontakt

Der Universitätslehrgang „Digital Business“

serem Kulturkreis, ist nicht mehr so auf den

nicht ersetzen wird können (z. B. Banken,

an der Fakultät für Betriebswirtschaft deckt

Besitz eines eigenen Autos fixiert wie ältere

die FinTechs zwar als Herausforderung

alle potentiellen Fragestellungen zur Digitali-

Generationen. Neue Dienstleistungen (z. B.

sehen, aber dennoch vom persönlichen

sierung ab und ist damit einzigartig. Das von

Carsharing, Flixbus etc.) sind gerade wegen

Gespräch überzeugt sind). In welchen Be-

Ihnen angesprochene Modul „Digital Socie-

der Digitalisierung attraktiv.

reichen macht Digitalisierung für Sie Sinn

ty“ soll die Teilnehmer des Lehrgangs für ge-

Die Wertigkeiten verschieben sich zur Zeit

und welche Rolle spielt der Faktor Mensch

sellschaftliche Fragestellungen rund um die

massiv. Digitale Produkte sind nahezu über-

in der Zukunft?

Digitalisierung sensibilisieren. Neben Fragen

all und immer verfügbar, sogar oftmals kos-

Ökonomisch macht Digitalisierung immer

der Organisation der staatlichen Verwaltung

tenfrei. Nun hat aber ein Gut oftmals nur

dann Sinn, wenn Güter oder Dienstleistun-

im digitalen Zeitalter werden insbesonde-

dann einen Wert, wenn es knapp ist. Hieraus

gen zu niedrigeren Kosten bereitgestellt

re ethische Fragestellungen im Kontext so-

ergeben sich wirklich spannende Fragen für

werden können. Dies wird in nahezu allen

zialer Medien diskutiert und Lösungsan-

die Zukunft.

eco.nova

65


eco.zukunft

TOP COMPANY AWARD

Familiäre Atmosphäre Der Top Company Award wurde heuer von Business Pool, dem Experten in Sachen Personal- und Organisationsentwicklung, in Tirol zum dritten Mal vergeben. Bei den Mittelgroßen punktete die Markus Paradisch KG – Paradies für Haare mit beinahe ebensolchen Zuständen für die Mitarbeiter.

Im Beisein von Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (li.) ging der Top Company Award in der Kategorie „Medium Enterprises“ an die Markus Paradisch KG – Paradies für Haare.

D

er Top Company Award ist ge-

chen kleiner geworden. Jetzt haben wir drei

Stolz. Er sei zudem nicht jemand, der nur ar-

wissermaßen der Oscar unter

Salons und 20 Mitarbeiter“, lässt Chef Mar-

beitet, sondern der auch zu leben wisse. Mit

den Wirtschaftsawards. Die Bes-

kus Paradisch, der auch gerne noch selbst

dieser Einstellung dürfte er nicht nur seinen

ten der Besten in den vier Kategorien Ho-

Hand an den Frisuren der Kunden anlegt,

Kindern, sondern auch den Mitarbeitern ein

tel & Tourism, Small Enterprises, Medium

eine wechselvolle Erfolgsgeschichte Revue

gutes Vorbild sein. Young-Stylist Josef Wille

Enterprises und Large Enterprises werden

passieren. Eine Geschichte, die viel mit Lei-

hat immer schon gerne mit Haaren gearbei-

aber nicht etwa von einer Fachjury gekürt,

denschaft und einer Passion fürs Stylen, für

tet. Deshalb lag die Berufswahl quasi auf der

sondern von den Mitarbeitern selbst. Die

Entwicklungen und Trends rund ums Frisie-

Hand. Paradisch legt großen Wert auf eine

höchste Mitarbeiterzufriedenheit ist für ei-

ren zu tun hat. „Wir sind alle Frisöre. Die gan-

gute Ausbildung seiner Lehrlinge, weshalb er

nen Platz am Podium notwendig. In der Ka-

ze Familie. Und das können wir über sechs

auch keine Schwierigkeiten hat, Nachwuchs

tegorie „Medium Enterprises“, also der mit-

oder sieben Generationen zurück behaup-

zu finden. „Wir haben sehr viele Schulungen

telgroßen Unternehmen, hat das Rennen die

ten“, sagt Franziska Paradisch, Schwester des

und Seminare und werden hier wirklich top

Markus Paradisch KG – Paradies für Haare

Inhabers und – man möchte beinahe sagen

ausgebildet“, kann Stylistin Selina Wolf be-

für sich entschieden. Auf den Plätzen folg-

naturgemäß – auch Friseurin. Wie könnte

stätigen. Nachsatz: „Das taugt mir total.“

ten IWO Tiroler Verein Integriertes Wohnen

es da anders sein, dass Markus Paradischs

Franziska Paradisch bringt die Philoso-

und der Fenster- und Türenproduzent Ma-

Tochter Aline ebenfalls im Betrieb als Stylis-

phie des familiären Unternehmens auf den

derböck.

tin mitarbeitet und schon von Kindesbeinen

Punkt: „Immer am Ball bleiben und das

an in das Geschäft hineingewachsen ist: „Ich

Neueste machen.“ Chef Markus Paradisch

bin von klein auf dabeigewesen, habe mitge-

schaut, dass die Fortbildungen während der

Annähernd paradiesische Zustände schei-

holfen und miterlebt, was da passiert, und es

Arbeitszeit stattfinden können: „Wenn ich

nen bei der Markus Paradisch KG nicht nur

hat mir immer schon sehr gefallen.“ So darf

dann das Geschäft einige Stunden zumache,

für die Haare der Kundinnen und Kunden

es nicht verwundern, dass auch Tochter Lisa

verzichte ich zwar auf Umsatz, habe aber

zu herrschen, sondern auch für die hochzu-

in die Fußstapfen des Vaters getreten ist und

hochmotivierte und zufriedene Mitarbeiter.

friedenen Mitarbeiter. „Meine Eltern haben

im Salon arbeitet. Dessen Mitarbeiterfüh-

Ist der Mitarbeiter happy, sind die Kunden

den Salon 1975 gegründet. 1994 habe ich den

rung beschreibt sie so: „Der Papa ist ganz ein

happy, und schlussendlich bin dann auch ich

kleinen Salon übernommen. Wir sind zwi-

lockerer Chef, mit allen.“ Es habe sich eben

glücklich.“ Vor diesem Hintergrund ist der

schenzeitlich auf sieben Salons und über 30

so ergeben, dass die Kinder im Geschäft mit-

Gewinn des Top Company Award wahrlich

Mitarbeiter gewachsen, aber wieder ein biss-

arbeiten, sagt Markus Paradisch nicht ohne

kein Wunder.

Frisuren in den Genen

66

eco.nova


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Hochkarätige Karriereentwicklung am MCI Neu im Portfolio: berufsbegleitende Lehrgänge wie „Digital Business Analytics“ oder „Kommunikationsmanagement“.

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67


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Grünes Licht für Zukunftsstrategie

Innovation, Digitalisierung und Start-ups – drei Themen, die oft im gleichen Atemzug genannt werden. Kein Wunder, übernehmen doch junge Gründer und Gründerinnen häufig eine Vorreiterrolle, wenn es um digitale Produkte und Prozesse geht.

D

er österreichische Wirtschaftsmarkt hat sich in den letzten Jahren maßgeblich verändert. Das

liegt nicht zuletzt an der fortschreitenden Digitalisierung: So entstehen innovative Geschäftsmodelle und -prozesse, neue Wertschöpfungsketten und Märkte. Dieser Umschwung betrifft nicht nur den Technologiesektor. Um im digitalen Wandel zu bestehen, braucht es Know-how in allen Branchen. Hier kommen Start-ups ins Spiel: Sie sind zentrale Innovationstreiber. Junge Gründer und Gründerinnen entwickeln disruptive Technologien, intelligente Software und neuartige digitale Produkte. So setzen sie Schritte für eine digitale Zukunft. Damit die außergewöhnlichen Ideen der Start-ups aber zur Realität wer-

Swarm Analytics will für flüssigen Verkehr auf Österreichs Straßen sorgen.

den, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen: „Digitalisierung geht nur aus Innovation hervor. Wenn nicht der richtige Nährboden für kreative Ideen geschaffen wird, kann auch keine Weiterentwicklung stattfinden“, erklärt Michael Bredehorn die Rolle, die Initiativen wie digital.tirol spielen. Er ist Mitgründer und Geschäftsführer von Swarm Analytics. Das Tiroler Start-up entwickelt Software, die es erlaubt, visuelle Daten in Echtzeit zu interpretieren – und zwar ohne großen Server, sondern direkt auf der Kamera selbst. Eingesetzt wird die Technik beispielsweise zur Verkehrsüberwachung.

Innovation fördern Seit Anfang 2018 bietet Swarm Analytics, gegründet von den Studienkollegen Michael Bredehorn und Georg Westner, moderne

Georg Westner und Michael Bredehorn, Gründer von Swarm Analytics

Lösungen im Bereich Machine Learning. Mit ihrer Technik lösen sie einerseits Daten-

Mit diesem Konzept ist Swarm Analytics

den Mut haben, Dinge einfach mal auszu-

schutzprobleme bei der Verarbeitung von

auf Erfolgskurs: Für ihre Idee wurden West-

probieren!“

Bilddaten, andererseits werden dank Swarm

ner und Bredehorn bereits mit mehreren

Analytics die riesigen Datenmengen, die täg-

Preisen ausgezeichnet. Potentiellen Start-

lich auf Überwachungskameras anfallen, di-

up-Gründern möchte Bredehorn Folgendes

rekt auf der Kamera verarbeitet und ausge-

auf den Weg geben: „Jeder spricht von Di-

wertet. „So fällt das zeitaufwändige Prüfen

gitalisierung und am Ende des Tages traut

von Daten weg, übertragen werden nur noch

sich trotzdem keiner, seine Ideen umzuset-

die Ergebnisse bzw. die Interpretation der

zen – von dieser Angst sollte man sich aber

Auswertung“, erläutert Bredehorn.

auf keinen Fall stoppen lassen. Wir sollten

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eco.nova

Eine Information der Plattform digital.tirol (Lebensraum Tirol 4.0, WK Tirol, IV Tirol, UBIT und Standortagentur Tirol) im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Landes Tirol. www.digital.tirol


eco.zukunft

IM.INTERVIEW

Steigende Werte

Technologie gestalten.

Andreas Kössler Immobilientreuhänder

Professionelles Gesamtpaket für Immobilienanleger Worauf muss geachtet werden, wenn man eine Immobilie als Wertanlage in Betracht zieht? Bei Immobilien ist die Lage sehr wichtig, ebenso natürlich der Zustand der Immobilie und der Grundriss. Passt sowohl die Lage als auch der Grundriss, hat man als Anleger kaum mit einem Leerstand zu rechnen und kann bei Bedarf die Wohnung auch schnell weiterverkaufen. Und damit geht in den allermeisten Fällen ein nicht unerheblicher Wertzuwachs einher. Welche speziellen Dienstleistungen kann der Makler für den Anleger erbringen?

MECHATRONIK ELEKTROTECHNIK

Wir bei immo Kössler bieten dem Anleger ein Gesamtpaket. Von der Mietersuche bis zur Übergabe erledigen wir alles, was damit in Verbindung steht. Bei Bedarf organisieren wir sogar Handwerker oder auch einmal einen Putztrupp. Von der Stromummeldung bis zum Ausfüllen des Meldezettels erledigen wir alles. Unkompliziert, unbürokratisch und aus einer Hand. Eine besondere Herausforderung, die nicht unterschätzt werden sollte, ist die Selektion der Mietinteressenten. Dabei ist es besonders hilfreich, sich auf den Erfahrungsschatz eines Maklers verlassen zu können, um etwaige Schwierigkeiten gleich von vornherein ausschließen zu können. Wie schätzen Sie die Renditeerwartungen von „Betongold“ in den kommenden Jahren ein?

Neu ab Winter9 semester 2018/1

Das einzige universitäre Mechatronik-Studium in Westösterreich gemeinsam mit der LeopoldFranzens-Universität Innsbruck. Das universitäre technische Studienangebot in Westösterreich wird ausgebaut. Ab dem Wintersemester 2018/19 bieten die UMIT und die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck auch ein Bachelor-Studium in Elektrotechnik an. www.umit.at

Viele Anleger schauen mittlerweile nicht mehr nur auf die Rendite, sondern auch auf die Wertentwicklung der Immobilie. Aufgrund der hohen Kaufpreise sind die Renditen zwar nicht mehr so hoch wie früher, dieser Umstand wird allerdings durch die Wertsteigerungen der Immobilien kompensiert. Die Immobilienpreise kennen seit Jahren nur noch eine Richtung: nach oben. Geht das – vor allem im Zentralraum Inntalfurche – so weiter? In den sehr guten Lagen in Innsbruck und Umgebung gehe ich nach wie vor von einer anhaltenden Wertsteigerung aus. // www.immo-koessler.at

eco.nova

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Geld

Finanzieren & Versichern

Starke Nachfrage trifft auf günstige Konditionen Aufgrund der guten Konjunktur steigt in Ös-

reiche Kredite immer weiter gesenkt haben.

leihen ist seit Anfang 2017 leichter geworden.

terreich bereits seit Ende 2016 die Nachfrage

Für das Privatkundengeschäft wurden im

Gemäß den Ergebnissen der Umfrage führ-

nach Unternehmenskrediten. Der Ausblick

zweiten Quartal 2018 nur leichte Änderun-

ten regulatorische Aktivitäten im ersten

ist ebenfalls positiv. Dieser Trend ist bei den

gen genannt. Die Kreditrichtlinien und Kre-

Halbjahr 2018 vor allem zu einer Stärkung

langfristigen Krediten am stärksten ausge-

ditbedingungen für Wohnbaukredite wur-

des Eigenkapitals der Banken und auch zu

prägt. Das zeigen die Ergebnisse der viertel-

den aufgrund gesunkener Risikotoleranz der

einem Abbau risikoreicherer Kredite. Mit

jährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft

Banken (Bereitschaft der Banken, bei der

diesen Entwicklungen wurden mehrjährige

im Euroraum, in der führende Banken nach

Kreditvergabe Risiken einzugehen) etwas

Trends fortgesetzt.

ihren Einschätzungen gefragt werden.

verschärft. Die Kreditnachfrage änderte sich

Erstmals wurden die Banken außerdem zu

Die an der Umfrage teilnehmenden Banken

nicht.

notleidenden Krediten befragt – mit dem Er-

begründen die verstärkte Nachfrage nach

Beim Zugang der österreichischen Banken

gebnis, dass diese kaum Auswirkungen auf

Unternehmenskrediten vor allem mit dem

zu Refinanzierungsquellen meldeten die

die Kreditvergabepolitik in Österreich ha-

gestiegenen Finanzierungsbedarf infolge der

befragten Banken eine weitgehend unver-

ben. Der Anteil notleidender Kredite ist in

anhaltend starken Investitionstätigkeit der

änderte Situation, nachdem es davor über

Österreich etwas niedriger als in der EU ins-

heimischen Unternehmen. Die Bruttoanla-

mehrere Quartale hinweg durchwegs Verbes-

gesamt, was für eine im Vergleich umsichti-

geinvestitionen legten 2016 und 2017 real um

serungen gegeben hatte. Vor allem die Refi-

ge Kreditvergabe bzw. eine gute Bonität der

3,7 bzw. 4,9 Prozent zu, die Ausrüstungsinves-

nanzierung über mittel- bis langfristige An-

Kreditnehmer spricht.

QUELLE: OENB

titionen sogar um 8,6 bzw. 8,2 Prozent. Die aktuellen Wirtschaftsprognosen von OeNB, WIFO und IHS erwarten für 2018 eine ähnlich starke Wachstumsdynamik wie im vergangenen Jahr. Österreichische Unternehmen können neue Kredite nach wie vor zu attraktiven Konditionen aufnehmen, da die Banken seit Mitte 2016 – hauptsächlich aus Wettbewerbsgründen – die Margen für durchschnittlich risiko-

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eco.nova

Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei werden rund 150 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.


eco.geld

BUCH.TIPP Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen Hartmut Walz Haufe Verlag 371 Seiten EUR 19,95

GELDWISSEN In Zeiten von Nullzinspolitik und hohen Gebühren fällt es privaten Anlegern zunehmend schwer, die richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Als unabhängiger Experte beschreibt Hartmut Walz die Vor- und Nachteile gängiger Anlagemöglichkeiten, erläutert wich-

OHNE WERTPAPIERE KEIN ERTRAG

tige Auswahlprinzipien und enttarnt

Acht von zehn Österreichern wollen in den kommenden zwölf Monaten Geld sparen

versteckte Risiken und Fallen. Das Buch

oder anlegen, so das Ergebnis einer aktuellen INTEGRAL-Umfrage im Auftrag von Ers-

informiert unabhängig von Vertriebsin-

te Bank und Sparkassen. Im Durchschnitt werden Veranlagungen im Ausmaß von etwa

teressen über sinnvolle Anlagemöglich-

4.800 Euro geplant. Im Vergleichszeitraum 2017 waren es um 200 Euro weniger. Die be-

keiten und gibt wertvolle Orientierung

liebtesten Anlageformen bleiben trotz der Niedrigzinssituation das Sparbuch, der Bau-

bei Geld-, Finanz- und Vorsorgefragen.

sparvertrag sowie der Abschluss einer Lebensversicherung. Doch Wertpapiere holen

Dazu finden Sie bewährte, umsetzba-

– endlich – auf. „Angesichts der anhaltenden Nullzinsen ist das eine gute Entwicklung.

re Strategien für Ihre langfristige Geld-

Ohne Wertpapiere im Portfolio lässt sich heute kein Ertrag erwirtschaften“, so Thomas

anlage und finanzielle Vorsorge. Online

Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank. Wachsender Beliebtheit erfreut sich

stehen zudem Arbeitshilfen wie Erklär-

auch die Pensionsvorsorge.

videos, Checklisten und ein Rechenwerkzeug zur Eingabe eigener Daten zur

Kreditsumme sinkt

Verfügung.

38 Prozent der österreichischen Bevölkerung planen zudem im nächsten Jahr eine größere Anschaffung (z. B. ein neues Auto oder eine Renovierung). Zum überwiegenden Teil werden diese Anschaffungen durch eigene Ersparnisse finanziert. Rund ein Fünftel will größere Ausgaben jedoch durch einen Bankkredit bzw. ein Bauspardarlehen finanzieren. Bei der Finanzierung über einen Bankkredit ist die durchschnittliche Kreditsumme dabei geringer als im Vorjahr und beträgt aktuell 64.800 Euro (–15 %). Fixzinskredite sind nach wie vor hoch im Kurs, allein in der Erste Bank werden rund acht von zehn Wohnbaukrediten mit Fixzins abgeschlossen.

KUNST PRÄGT GELD Der Kunstsammler Dr. Stefan Haupt ist Anwalt für Medien-, Urheber- und Verlagsrecht aus Berlin, der sich ursprünglich nur mit den juristischen Anliegen der Kunstproduktion beschäftigte. 1997 kaufte er die Arbeit „Money for Art“ des taiwanesischen Künstlers Lee Mingwei, die den Grundstein für eine Sammlung gelegt hat, die heute mehr als 270 Objekte umfasst. Allen Werken ist der Aspekt der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Geld gemeinsam – damit liefert die thematische Sammlung vielfältige Einsichten in die Art und Weise, wie Künstler mit Geld umgehen bzw. über Geld und Währungsphänomene reflektieren. In der Ausstellung KUNST PRÄGT GELD in der Burg Hasegg sind 26 Arbeiten aus dem Sammlungsbestand zu sehen. Weiters wird eine aktuelle Münzkollektion zu österreichischer Kunst der Münze Österreich präsentiert und eine besondere Leihgabe der Nationalbank: Die 22 berühmten Österreicher, die einst auf den Schillingbanknoten abgebildet waren, posieren gemeinsam auf einem großformatigen Gruppenbildnis des Künstlers Peter Sengl. Die Ausstellung „KUNST PRÄGT GELD” wird am 6. September um 19 Uhr in der Burg Hasegg/Münze Hall eröffnet und ist bis 14. Oktober 2018 zu sehen. // Tipp: Die Burg Hasegg ist im Zuge der Langen Nacht der Museen am 6. Oktober von 17 bis 1 Uhr geöffnet.

eco.nova

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Johannes Ortner, Vorstandsvorsitzender der RLB Tirol AG, ist ein glĂźhender Verfechter von Genossenschaften.


eco.geld

„Genossenschaftliche Werte treffen den Zeitgeist“ Die Genossenschaftsidee sei auch nach 200 Jahren noch keinesfalls antiquiert, könne aber einen neue Erzählung vertragen, findet RLB-Tirol-AGVorstandsvorsitzender Johannes Ortner. // INTERVIEW: MARIAN KRÖLL

G

enossenschaften eignen sich

wurden. Die Parallelen zur sich herausbilden-

tionäre profitieren können. Anders formu-

gleichermaßen für Start-ups

den Sharing Economy sind offensichtlich.

liert: Wir versuchen, im Sinne des Kunden zu

und als Modell für Hotels ohne

Viele Menschen haben erkannt, dass die uns

denken und zu agieren, weil das unser innerer

Nachfolger und sind auch im

zur Verfügung stehenden Ressourcen effizi-

Auftrag ist. Bei Investmentbanken kommt zu-

europäischen Recht verankert. Johannes Ort-

ent eingesetzt werden müssen. Der Gedanke

erst der eigene Vorteil, dann lange nichts und

ner im Interview über eine Idee mit Zukunft.

des Sharing ist im Grunde genommen nichts

zuletzt erst der Kunde. Das sind völlig andere

anderes als die Genossenschaftsidee. Wenn

Philosophien, das Bankgeschäft zu betreiben.

ECO.NOVA: Heuer hat sich die Geburt von

wir es schaffen, diese beiden Dinge miteinan-

Friedrich Wilhelm Raiffeisen zum 200. Mal

der in Verbindung zu bringen und diese Ge-

Wie Sie zuvor angedeutet haben, entspricht

gejährt. Dessen Genossenschaftsidee ge-

schichte zu erzählen, kann gerade die Genos-

seit der Finanz- und Bankenkrise, die ja auch

hört mittlerweile sogar zum immateriellen

senschaftsidee heute Wesentliches leisten.

eine Vertrauenskrise war, die Genossen-

Kulturerbe der Menschheit der UNESCO.

schaftsidee wieder mehr dem Zeitgeist. Hat

Dennoch, oder gerade auch deshalb, steht

Die Genossenschaftsidee ist folglich unge-

Ihnen diese genossenschaftliche Verfasst-

sie nicht im Verdacht, besonders hip zu

brochen von Belang und würde lediglich ein

heit im Hinblick auf Vertrauenswürdigkeit

sein. Woher rührt dieses etwas angestaubte

neues Etikett vertragen?

in der allgemeinen Skepsis nach der Krise

Image und warum entspricht es bei näherer

Wir haben Staub angesetzt, das sei auch un-

etwas gebracht?

Betrachtung nicht der Realität?

umwunden zugegeben. Eine Genossenschaft

Davon bin ich überzeugt. Vielleicht haben

JOHANNES ORTNER: Die Genossen-

kann nur funktionieren, wenn sie einerseits

wir diesen Trumpf aber noch zu wenig aus-

schaftsidee war in der Zeit, als sie geboren

die Interessen der Mitglieder vertritt, ande-

gespielt. Dort mitbestimmen zu können, wo

wurde, ein Schlüssel dazu, viele Notlagen zu

rerseits von diesen als echte Interessenver-

man sein Geld angelegt hat, ist eine vertrau-

lindern und soziale Ungleichgewichte auszu-

tretung gesehen wird. Es muss ein Geben

ensbildende Maßnahme, die uns in Zeiten

gleichen. Also dort, wo das Kapital stark im

und Nehmen sein. Raiffeisen ist zum Beispiel

globaler Unsicherheit zugute kommt und uns

Vordergrund stand, eine Gegeninitiative zu

dafür bekannt, auch eine Bank zu sein. Das

ungebrochene Liquiditätszuflüsse beschert.

erzeugen. Es ist kein Zufall, dass Karl Marx

Modell war, sich genossenschaftlich zu orga-

Das ist ein ganz starker Vertrauensbeweis,

und Friedrich Wilhelm Raiffeisen zur selben

nisieren, um Vermögenswerte gemeinsam zu

den die Bevölkerung genossenschaftlich orga-

Zeit, einer Zeit der großen Sozialreformen, ge-

verwalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat

nisierten Institutionen erweist.

boren wurden. Damals begann man, sich aus

sich Raiffeisen mehr und mehr als Bank po-

Notlagen heraus genossenschaftlich zu orga-

sitioniert, das Thema der Gesellschaftsform

Die Genossenschaft wäre auch für Start-ups

nisieren, um gemeinsam erfolgreich zu sein

ist in den Hintergrund gerückt. Eine Zeit lang

eine geeignete Rechtsform. Woran liegt es

und dem Großkapital etwas entgegenzuset-

war es völlig unmodern, eine Genossenschaft

aus Ihrer Sicht, dass es kaum Neugründun-

zen. Im Laufe der Geschichte sind die Staaten

zu sein. Als moderne Bank musste man da-

gen gibt?

dann selbst auf den Plan getreten, etwa durch

mals fast eine Aktiengesellschaft werden. Vie-

Es scheitert schlichtweg an der Bekannt-

die Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft

le haben damals umfirmiert. Ich glaube, es ist

heit. Die Genossenschaft ist an Universitäten,

und der Sozialsysteme. Die Genossenschaft

durchaus wieder an der Zeit, darüber nachzu-

Fachhochschulen und auch in höheren Schu-

hat ihre Grundwerte über die Zeit bewahrt

denken, ob eine AG für alle Banken der Weis-

len kaum ein Thema. In meinem Jura-Studi-

und – das ist das Spannende – seit der Fi-

heit letzter Schluss ist. Das Genossenschafts-

um wurde beispielsweise die Genossenschaft

nanzkrise 2008/2009 hat sich die Wertewelt

recht bietet ungleich mehr Möglichkeiten.

im Gesellschaftsrecht nicht einmal erwähnt.

enorm verändert. Wir spüren, dass die genos-

Als RLB bzw. als Raiffeisensektor Tirol ver-

senschaftlichen Werte wieder einen Zeitgeist

Wo sehen Sie den zentralen Vorteil?

suchen wir mit der Stabsstelle „Innovative

treffen, der eben diese Werte – wie etwa das

Die Genossenschaft hat einen inneren Auf-

Genossenschaft“ in der Öffentlichkeit mit

Teilen, oder Sharing, wie man heute sagt – zu

trag, der da heißt, das Unternehmen muss für

diesem Thema präsenter zu werden, aktiver

schätzen weiß. Teilen ist die Kernidee der Ge-

seine Mitglieder da sein. Kunde und Mitglied

zu sein, um das Bewusstsein zu schüren über

nossenschaft, damals etwa in Form landwirt-

sollten eine Einheit sein. Eine Aktiengesell-

die Möglichkeiten, die eine Genossenschaft

schaftlicher Gerätschaften oder von Grund-

schaft muss nur für ihre Aktionäre da sein,

bieten kann. Die Genossenschaft bietet ge-

stücken, die gemeinschaftlich bewirtschaftet

Profite maximieren, damit einige wenige Ak-

genüber anderen Rechtsformen viele Vorteile,

eco.nova

73


eco.geld

wie etwa die hohe Flexibilität. Das Gesetz ist sehr einfach und weitblickend, auch wenn es etwas in die Jahre gekommen sein mag. Das Genossenschaftsgesetz überlässt der Satzung sehr viele Möglichkeiten, Dinge so zu regeln, wie die Genossenschafter sie haben wollen. Das rechtliche Korsett ist bei der Genossenschaft wesentlich weniger rigide und komplex als etwa bei der Aktiengesellschaft. Es krankt also an der Bekanntheit und nicht etwa daran, dass die Rechtsmaterie veraltet ist? Wenn man das Gesetz durchliest, mag es zwar von den Begrifflichkeiten her veraltet klingen, aber vom Fachlichen her ist es absolut tauglich. Bereits 2005 wurde die Genossenschaft mit dem Kürzel SCE im europäischen Recht eingeführt. Sie unterstützen aktuell ein Forschungsprojekt der Universität Innsbruck, das als SCE ausgeführt werden wird. Die Universität Innsbruck beschäftigt sich seit Jahren damit, alte Schriften zu scannen und einen maschinenlesbaren Text daraus zu generieren. Mittlerweile wurden von diesem lernenden System namens TRANSKRI-

„DIE GENOSSENSCHAFT BIETET GEGENÜBER ANDEREN RECHTSFORMEN VIELE VORTEILE, ETWA DIE HOHE FLEXIBILITÄT. DAS GESETZ IST SEHR EINFACH UND WEITBLICKEND, AUCH WENN ES ETWAS IN DIE JAHRE GEKOMMEN SEIN MAG.“ Johannes Ortner

BUS zigtausende Dokumente gescannt und die Trefferwahrscheinlichkeit ständig erhöht.

le auf. Es dauert aber seine Zeit und ist ar-

Entwicklung – etwa hin zu mehr direkter De-

Dieses System ist auf wissenschaftlicher Ebe-

beitsintensiv. Die Genossenschaft ist ideal,

mokratie – ansieht. In einer Genossenschaft

ne in Europa sehr bekannt. Um das Projekt

wenn es eine gute Idee gibt, viele Akteure

muss man mit Demokratie umgehen können.

wirtschaftlich auf gute Beine zu stellen und

unkompliziert beteiligt werden sollen und

Kooperationen europaweit zu ermöglichen,

das Herein- und Herausgehen aus der Genos-

In einer Genossenschaft braucht es also eine

will man die Plattform zur europäischen Ge-

senschaft einfach gehen soll. Die Flexibilität

weitgehende Übereinstimmung der Interes-

nossenschaft machen, was wiederum dem

dieser Rechtsform bietet sich etwa auch für

sen, damit sie funktionieren kann?

Geist der Genossenschaftsidee, des Teilens,

Bürgerbeteiligungsgesellschaften an, für die

Ja, und am besten auf der Grundlage einer ge-

entspricht. Als Raiffeisen dürfen wird die Ge-

es bereits sehr gute Beispiele gibt, etwa bei

meinsamen Idee, einer geteilten Überzeugung

nossenschaft bei der Gründung begleiten.

Gasthäusern oder Kraftwerken. Eine Genos-

im Bewusstsein, gemeinsam etwas erreichen

Derzeit wird die entsprechende Satzung aus-

senschaft ist auch geeignet, wenn ein Ver-

zu wollen. Die Genossenschaft eignet sich

gearbeitet.

ein zu lose wäre, denn Erstere unterliegt der

auch dafür, öffentliche und private Institutio-

Revisionspflicht. Man kann deshalb davon

nen zusammenzuspannen, etwa in Form von

Es wäre dies die erste europäische Genos-

ausgehen, dass es immer mit rechten Dingen

Regionalentwicklungsgenossenschaften, die

senschaft, die in Österreich gegründet

zugeht.

es in Tirol da und dort schon gibt. Ein weite-

wird?

res Thema, das gerade in Tirol wichtig ist, ist

So ist es. Es ist sinnvoll, dieser Genossen-

Sie haben zahlreiche Vorteile aufgezählt.

beispielsweise die Nachfolge von Hotels. Um

schaft eine europäische Dimension zu geben.

Es muss aber auch Schattenseiten geben.

einen Hotelausverkauf im Lande zu verhin-

Worauf gilt es zu achten, wenn man dieses

dern, denken wir auch darüber nach, mit dem

Teilen ist das neue Besitzen. Das suggeriert

Modell in Betracht zieht?

Genossenschaftsmodell diesen Ausverkauf

zumindest die Sharing Economy, auf die sich

Auf die Pluralität, die diese Rechtsform und

hintanzuhalten. Genossenschaften wurden

die Gesellschaft zuzubewegen scheint. Er-

die damit einhergehende demokratische Mit-

aus der Not heraus geboren. Solche Notsi-

warten Sie dadurch einen Boom für die Ge-

bestimmung birgt. Es ist gefährlich, wenn vie-

tuationen, wenn auch anderer Natur, gibt es

nossenschaft?

le mitreden, ohne dass es eine entsprechende

auch heute noch. Da kann wiederum die Ge-

Das könnte passieren, wenn es gelingt, die

Streitkultur gibt. Es ist in der Vergangenheit

nossenschaft die richtige Antwort sein, wie

Idee wieder verstärkt ins öffentliche Bewusst-

vorgekommen, dass man sich in Genossen-

man gemeinsam mit Mitstreitern eine Her-

sein zu rücken. In meiner Vorgängertätigkeit

schaften zerstritten hat. Die demokratische

ausforderung bewältigen kann. Allein kann

in Vorarlberg haben wir das Thema schon vor

Mitbestimmung ist aber ein Wert, der zu-

man wenig ausrichten. Wenn sich mehrere

etlichen Jahren, kurz nach der Finanzkrise,

künftig noch mehr Gewicht bekommen wird,

zusammentun und die gleiche Idee verfolgen,

aktiv bearbeitet. Diese Saat geht mittlerwei-

wenn man sich die gesamtgesellschaftliche

kann sich etwas entwickeln.

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eco.nova


INNSBRUCK GRAZ

OBJEKTIV UNABHÄNGIG PROFESSIONELL ...

... dies sind nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Firmenphilosophie! Seit über 25 Jahren sind wir österreichweit als Gewerbe- und Industriemakler tätig. In dieser Zeit konnten wir uns ein umfangreiches Know-how aufbauen, um Risiken richtig einschätzen und daraus passende Konzepte ableiten zu können. Unser Ziel ist es, Ihnen die Sicherheit zu geben, „richtig versichert zu sein“ und gleichzeitig „Prämien zu sparen“. Durch unsere Größe und laufende Recherche am Versicherungsmarkt können Sie darauf vertrauen, die besten Produkte zum günstigsten Preis zur Absicherung Ihrer Risiken zu bekommen. Bei FIDES sind Prämieneinsparungen bis zu 35 % für Sie möglich! Unsere Stärke ist die Entwicklung exklusiver Produkte nur für unsere Kunden. So verfügen wir über einen eigenen KFZ-Tarif mit folgenden Highlights: • Kein Bonus-Malus-System bei PKW (ab 3 Firmenfahrzeuge) • Unfälle zwischen Unternehmensfahrzeugen sind in der Haftpflichtversicherung gedeckt • Schadensatzbetrachtung über alle Verträge der Fides Gruppe, daher größtmögliche Streuung und daraus resultierend geringe Schadensätze • TOP-Prämien in Haftpflicht und Kaskoversicherung Kontaktieren Sie unsere KFZ-Spezialistin, Frau Pfeiffer!

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w w w. f i d e s . a t


Art

Am 10. November 2018 ist es wieder so weit! Der Brautkleiderball in der SichtBAR im FeuerWerk geht in seine neunte Runde. Musikalisch unterhält die Gruppe „Kuhl the Gang“. Neben Brautwalzer und Hochzeitstortenanschnitt ist auch wieder die „echte“ Fotobox aus Tirol dabei (www.321photobooth.at), die die lustigsten Eindrücke des Abends festhält – kulinarisch ergänzt wird der Abend durch ein kreatives „Hochzeitsmenü“ .

© 321PHOTOBOOTH.AT

Kunst & Kultur

GANZ IN WEISS

© FABRIZIA COSTA

Kultur-Feuerwerk Gail Anderson, einem breiten Tiroler Publikum bekannt durch ihre stimmgewaltigen Auftritte im Rahmen des alljährlichen New Orleans Festivals in Innsbruck sowie diverse hochkarätige Jazz- und Soul-Formationen, beschreitet neue Wege – zurück zu ihren Wurzeln, zur Musik, mit der sie in Amerika aufgewachsen ist: Blues, Folk und Americana. Down at the Crossroads, auf dem sprichwörtlichen Scheideweg persönlicher Entscheidungen, traf sie auf den Südtiroler Blues-Gitarristen Phillip Perkmann, der in der lokalen Musikszene schon seit vielen Jahren durch seinen puristischen Sound und seinen erdigen Gesang von sich reden macht. Die musikalische Seelenverwandtschaft der beiden Musiker führte schließlich zur Gründung des Duos Gail Anderson & Perkmann, das sich in erster Linie auf das rückbesinnen will, worum es in der Bluesmusik schon immer gegangen ist: die Vermittlung emotionaler Intensität, die Akzeptanz menschlicher Schwächen sowie das tröstlichen Gefühl, auch im tiefsten Dunkel der Nacht mit jemandem im selben Boot zu sitzen ... Erstmals in dieser brandneuen Formation geben die beiden Vollblutkünstler am 18. Oktober 2018 um 20:30 Uhr ein Blueskonzert im FeuerWerk bei binderholz in Fügen. Kartenreservierungen unter 0664/612 33 39.

Weitere Infos unter www.binderholz-feuerwerk.com

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eco.nova


eco.art

VON TIROL IN DIE WELT

KOMISCH

Nein, keine Sorge. Es ist noch nicht Weihnachten und noch ge-

Vom 12. bis 14. Oktober bietet das Freie Theater Innsbruck wieder

nügend Zeit zum Besorgen von Geschenken. Dennoch wird es in

seinen Workshop „Clownerie und Pantomime”, wobei dieses Mal

Tirol heuer bereits jetzt besinnlich. Das Friedenslied „Stille Nacht!

eher Ersteres im Vordergrund steht. Wie funktioniert eine Clown-

Heilige Nacht!“ feiert nämlich 2018 sein 200-Jahr-Jubiläum. So lan-

figur als bedingungsloser Tiefstatus. Und warum ist das so ko-

ge ist es her, dass Pfarrer Joseph Mohr und Lehrer Franz Xaver

misch?

Gruber das Lied erstaufführten. Entstanden ist es zwar in Salz-

Anke Gerber übt mit Ihnen einerseits die Improvisation, die sich

burg, die Verbreitung des weltberühmten Liedes ist jedoch ein

aus der inneren Haltung der Clownfiguren entwickelt, anderer-

Stück Tiroler Geschichte: Der Fügener Orgelbauer Carl Mauracher

seits werden verschiedene pantomimische Körpertechniken trai-

hat nicht nur die Orgel im Salzburger Oberndorf repariert, son-

niert. Dieses Wissen hilft übrigens nicht nur, wenn Sie sich tat-

dern dürfte auch die Noten des bis heute in 350 Sprachen und Di-

sächlich mit dem Clownspiel beschäftigen möchten, sondern so

alekte übersetzten Liedes mit nach Hause genommen haben. Die

generell im Leben ... // Kursgebühr: 145 Euro, Infos unter www.

Zillertaler Nationalsänger – insbesondere die Geschwister Strasser

brux.at

und Familie Rainer – haben „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ dann in die ganze Welt getragen. Das Jubiläumsjahr begeht Tirol mit einem umfangreichen Programm, das bereits am 30. Juni mit der Sonderausstellung „Klang der Alpen” auf Schloss Fügen begonnen hat. Im Oktober, November und Dezember laden die drei Wirtshäuser Schloss Mitterhart/ Schwaz, Schwannerwirt/Weerberg und Kirchenwirt/Maurach je zu einer Jam-Session auf Tirolerisch, bevor im Dezember der musikalische und literarische Advent in der Region beginnt. // Infos und Termine finden Sie im eigens herausgegebenen Folder oder unter www.kultur.tirol oder www.stillenacht.at.

Buch.tipp Der Onkel Franz schätzt das Althergebrachte. Mit genauso großer Neugierde nähert er sich aber auch dem Neuen – um sich dann seine Gedanken über Sinn und Unsinn neuer Errungenschaften zu machen. In der zweiten Folge muss Onkel Franz „auf” Wien ... Provinzkrimis boomen nicht erst seit Rita Falks bayrischem Kommissar Eberhofer (den wir Ihnen übrigens nebst dem Film auch als Hörbuch gerne ans Neues vom Onkel Franz Klaus Ranzenberger Verlag Anton Pustet 160 Seiten, EUR 22,00

Herz legen). Auch wir lieben das Genre, weil es ein klein bisschen dazu beiträgt, dass die Welt nicht gänzlich aus den Fugen gerät.

FRISCHLUFT? FRISCHLUFT? FREIHEIT! FREIHEIT! FAHRRAD! FAHRRAD! ZEUGHAUS ZEUGHAUS NOCH BIS NOCH BIS 6.1.2019 6.1.2019 FREIER FREIEREINTRITT EINTRITTWÄHREND WÄHRENDDER DERFAHRRAD-WM FAHRRAD-WM TIROLER-LANDESMUSEEN.AT TIROLER-LANDESMUSEEN.AT eco.nova

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eco.art

Feuer im Museum

Feuer ist Segen und Fluch zugleich. Wir schätzen seine Wärme und Gemütlichkeit und nutzen es auf vielfältige Weise. Feuer kann aber auch bedrohlich sein, wenn es Häuser und Existenzen vernichtet. Eine Sonderausstellung im Tiroler Volkskunstmuseum widmet sich noch bis November der Kulturgeschichte des Feuers.

D

ie Ausstellungsgestaltung

uns in ihren Auswirkungen bis heute. Es ist

torische Feuerzeuge, Herde, Öfen, Abbildun-

von „Feuer“ wurde von Sonja

daher folgerichtig, wenn wir im Volkskunst-

gen oder Allegorien. „Für die Sonderausstel-

Mitterer und Barbara Lanz

museum die Reihe der fachübergreifenden

lung galt es daher, frische Fragen an die alten

entwickelt. Sie geht vom all-

Ausstellungen mit dem Thema Feuer fort-

Objekte zu stellen und bislang kaum beach-

setzen. Es betrifft und betraf Menschen

tete Zusammenhänge aufzuzeigen“, erläutert

Anleihe an einen schwarzen Bratrost. Die Vi-

und es hat Auswirkungen auf unser Tun

Dr. Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volks-

trinen lodern als feuerrote Flammen aus die-

– und solche Zusammenhänge zu doku-

kunstmuseum. „Feuer hat ganz unterschied-

sem Raster empor. In der Dauerausstellung

mentieren, zu erläutern, das ist die Aufgabe

liche, manchmal gegensätzliche Bedeutun-

des Museums werden zusätzlich relevante

moderner Museen“, betont PD Dr. Wolfgang

gen. Die Darstellung des Feuers kann Liebe

Objekte mit Bezug zum Thema gekennzeich-

Meighörner, Direktor der Tiroler Landes-

und Verehrung zum Ausdruck bringen, Bil-

net, sodass im ganzen Haus unterschiedli-

museen.

der vom Fegefeuer und der Hölle jedoch kön-

täglichen Nutzen des Feuers aus und nimmt

che Aspekte des Elements Feuer beleuchtet

nen Furcht und Angst hervorrufen. Diese

werden.

Grenzen des Musealen

Im Mittelpunkt der Schau steht die Frage

Kein Museum hat Feuer in seinem Bestand,

matisiert“, ergänzt Anna Engl, MA, Kuratorin

nach Wahrnehmung, Wirkungsweisen und

nur Objekte, die damit zu tun haben, wie his-

der Ausstellung.

Gegensätze werden in der Ausstellung the-

Rezeption: Wie wurde Feuer in unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Zusammenhängen aufgefasst? Wie aufwändig war das Feuermachen und wie hat man versucht das Feuer zu kontrollieren? Anhand zahlreicher, bislang selten ausgestellter Objekte, aus den Sammlungen der Tiroler Landesmuseen sowie einiger Leihgaben werden kulturwissenschaftliche und religiöse Dimensionen von Feuer beleuchtet. „Die Fähigkeit, Feuer zu kontrollieren begleitet

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FEUER IST DIE GRUNDLAGE DER MENSCHLICHEN EXISTENZ: DURCH SEINE NUTZUNG UNTERSCHEIDET SICH DER MENSCH VON ALLEN ANDEREN LEBEWESEN.


© WOLFGANG LACKNER

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Lederne Kübel, mit Sand oder Asche gefüllt, wurden als erste Feuerlöscher verwendet.

Feuer-Kult Die Faszination des Feuers wird besonders

zweiten Obergeschoß des Museums in

Feuer entflammen ... und löschen

Form eines Rundgangs acht Themenbe-

Das Erleben einer Feuersbrunst und die

terschiedliche Funktionen und Bedeutun-

reiche aneinander. Der erste, einführende

damit einhergehende Erfahrung mensch-

gen: Frühjahrsfeuer dienten zur Beseitigung

Themenkomplex, stellt Licht und Feuer in

licher Ohnmacht sind zweifellos trauma-

von Unrat, Kreidefeuer signalisierten Alarm

Beziehung zum Göttlichen. Die göttliche

tisch. Feuer kann unkontrolliert ganze

oder mobilisierten die Landesverteidigung,

Dimension des Feuers kommt dabei insbe-

Existenzen vernichten und führt oftmals

Oster- oder Herz-Jesu-Feuer transportieren

sondere in der jüdisch-christlichen Traditi-

zu einer verzweifelten Hinwendung zu ei-

religiöse Vorstellungen. Im späten 19. und im

on zum Ausdruck: Das Ewige Licht ist ein

ner göttlichen Macht. Die künstlerische

20. Jahrhundert wurden solche Feuer mit po-

Hinweis auf den brennenden Dornbusch

Darstellung von Bränden hat deshalb oft

litischen Botschaften aufgeladen. Nach dem

und soll die Präsenz Gottes im Kirchen-

religiöse Bezüge: Die in der Ausstellung

Ersten Weltkrieg loderten Feuer als Hinweis

raum anzeigen. In der Osternacht zieht der

präsentierten Votivbilder zeigen Brandka-

auf die Einheit Tirols. In Amsterdam wurde

Priester mit der Osterkerze, die zuvor am

tastrophen und zeugen vom Dank für die

1928 erstmals ein Olympisches Feuer entzün-

geweihten Osterfeuer entzündet wurde, in

überstandene Gefahr.

det – in Anlehnung an die Spiele der Antike.

die Kirche ein. Auch dieser Ritus steht in

Gerade in der Zeit vor Brandschutzversiche-

Ohne Feuer wäre unser Alltag jedenfalls

Zusammenhang mit dem Alten Testament:

rungen versuchten sich Menschen mit re-

kaum vorstellbar. Die Ausstellung zeigt, wie

Demnach wies Gott seinem Volk in Form

ligiösen und magischen Schutzmitteln vor

sich die Bedeutung von Feuer im Laufe der

einer Feuersäule den Weg aus Ägypten. Au-

unkontrolliertem Feuer zu bewahren. Bereits

Zeit verändert hat – und das auf äußerst an-

ßerdem verweist er auf Jesus als das „Licht

im Spätmittelalter wurde der Heilige Flori-

sprechende, kurzweilige Art und Weise. Hin-

der Welt“.

an zum Patron gegen Brandgefahren. Eine

gehen, anschauen!

Mahnbilder schürten dazu lange Zeit die

ganz besondere Rarität der Ausstellung ist

Angst vor dem strafenden Feuer im Jenseits.

ein Feuersegen aus der Zeit um 1600: Sol-

Fegefeuer und Hölle wurden als furchtein-

che Beschwörungsformeln sollten das Feuer

flößende Orte verstanden, wie eine in der

segnen und dadurch eindämmen. Seit der

Ausstellung gezeigte Darstellung der „Höllen-

frühen Neuzeit versuchte man, mithilfe von

qualen“ veranschaulicht. Solche Bilder hat-

Gesetzen und Verordnungen der ständigen

ten eine eindeutige Botschaft: Sie sollten die

Brandgefahr entgegenzuwirken. Wichtiger

Gottesfurcht stärken, zur Vermeidung von

Ausgangspunkt für das heutige Feuerwehr-

Sünden beitragen und forderten auf, den Ar-

wesen waren Feuerordnungen des 18. Jahr-

men Seelen das Fegefeuer durch Gebet und

hunderts: Gemeinden mussten zur Feuerbe-

gute Taten zu verkürzen.

kämpfung Handdruckspritzen anschaffen.

In der Sonderausstellung fügen sich im

in Feuerbräuchen ersichtlich. Die in ganz Europa nachweisbaren Rituale hatten un-

FEUER

noch bis 4. November 2018 im Volkskunstmuseum in Innsbruck Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, außerdem gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm und individuelle Angebote für Schulen. www.tiroler-landesmuseen.at

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SEPTEMBER (1)

(4)

(2)

(3)

(1) Peter Litvai, Der Raum III, 2016, 40 x 60 cm (2) Barbara Regner, Giuseppina Negrelli 1809, digitale Fotografie auf Zeichenpapier gedruckt, 2017, 30 x 21 cm (3) Georg Forster, Wassergrafik II, Acryl auf Hartfaser, 2018, 40 x 50 cm (4) Alois Achatz, Berg, Heliogravüre, 2016, 27 x 20 cm

Austausch zwischen Ländern und Kulturen Die Innsbrucker Galerie Nothburga begeht den Spätsommer mit der Ausstellung „Isar – Inn“ als zweitem Teil des Austausches zwischen Künstlern der Galerie und des Kunstvereins Landshut. Im Oktober bittet das taiwanesisch-tirolerische Duo Ting-Ju Shao und Olivier Hölzl alias LIVIL zum interkulturellen Austausch.

ISAR – INN, 12. SEPTEMBER BIS 6. OKTOBER 2018

I

m April und Mai dieses Jahres prä-

über das Kunstschaffen der Region. Gezeigt

und blendet diese digital in der Weise über-

sentierten acht Künstler des Teams

werden ausgefeilte Heliogravüren, wilde

einander, dass sie zu einem einzigen Gesicht

der Galerie Nothburga unter dem

farbstarke Malerei, Materialbilder aus Wachs

verschmelzen. Dieser Prozess kann über eine

Titel „Inn – Isar“ ihre Arbeiten in der

mit feinen Nadelspuren, fragile Cut­outs und

Beamerprojektion verfolgt werden.

Galerie des Kunstvereins Landshut in Bay-

Stencils, Fotografien, Objekte und eine Ins-

Dieser Abend bildet zugleich die Finissage

ern. Im September findet der Künstleraus-

tallation.

der Ausstellung, bei der viele Landshuter

tausch in Innsbruck unter umgekehrten Vor-

Anlässlich der „Langen Nacht der Museen“

Künstler persönlich anwesend sein werden.

zeichen statt.

am 6. Oktober bietet der Fotokünstler Pe-

Eröffnet wird „Isar – Inn“ am 11. September

In der Ausstellung „Isar – Inn“ geben 21

ter Litvai eine besondere Aktion: Er nimmt

um 19 Uhr mit einführenden Worten von Ur-

Künstler, mit jeweils einer bis maximal drei

während der Öffnungszeit von 18 bis 1 Uhr

sula Bolck-Jopp, Kuratorin der Ausstellung

Arbeiten vertreten, einen breiten Überblick

früh Porträts der Ausstellungsbesucher auf

ist Ina Luttinger.

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OKTOBER (5)

(7)

(6)

Ting-Ju Shao (5) In the 21st Century everyone can be labeled for commercial sale, except for keepers of free minds and free souls, 2007 (6) Myself is no longer complete once I desert that promise, 2013

(8)

Olivier Hölzl alias LIVIL (7) Tiroler Spiegeltuxer, fauna und flora Tirols, gezeigt in Dakar/Senegal (8) Sowjetischer Haufen, post sovjetische republik, gezeigt in Tifilis/Georgien

TING-JU SHAO & OLIVIER HÖLZL, 16. OKTOBER BIS 10. NOVEMBER 2018

I

m Oktober und November ist mit

die Darstellung von menschlichen Figuren

Im Zuge der Innsbrucker Premierenta-

Ting-Ju Shao und Olivier Hölzl ali-

benutzt, um über existentielle Konzepte und

ge von 8. bis 10. November begibt er sich in

as LIVIL eine spannende Kombi-

Fragen zu reflektieren“, so die 55-Jährige. Um

stop-motion by walking auf eine Spurensu-

nation in der Galerie Nothburga

das Leiden und das Gefangensein unserer

che, in der er in Dialog zur Landschaft tritt

zu Gast. So unterschiedlich die Künstlerin

Seelen und Körper zu erforschen und das

und Orte, Distanzen, Materialien, Natur-

aus Taiwan und der Künstler aus Innsbruck

freie Denken zu fördern, bedient sie sich ver-

phänomene und seinen eigenen Körper in

nicht nur ob ihrer kulturellen Unterschiede

schiedener Kombinationen von Keramikfi-

Relation zueinander setzt. Ausgerüstet mit

und verschiedenen Genres (Rauminstalla-

guren: Figuren, die die Spannung, die Feind-

einem Fotozelt für präzise Schnellschüsse,

tion und Keramik) sind, so gibt es doch ver-

schaft und die Abhängigkeit der Menschen

dringt er auf ausgedehnten Touren durch

bindende Elemente. Beiden gemein ist die

von ihrer Gesellschaft ebenso aufzeigen wie

die Stadt Innsbruck und Umgebung in ei-

kritische Untersuchung der Entwicklung

die destruktive oder harmonische Beziehung

nen nomadischen Erfahrungsraum vor, der

von sozialkulturellen Phänomenen. Shao

zwischen Mensch und Natur.

von Intensitäten, Wind, Geräuschen, takti-

zeichnet diese anhand von seriellen Ein-

Der 1979 in Innsbruck geborene Olivier Hölzl

len, visuellen und olfaktorischen Qualitäten

zelfiguren auf, wo eine bestimmte Haltung

alias LIVIL indes studierte Malerei an der An-

besetzt ist.

durch ein Attribut entsprechend visualisiert

gewandten in Wien. Die Schablonentechnik

wird. Hölzl hingegen führt verschiedene

stellt für ihn die ideale, da auf die Bedürfnis-

Phänomene zu einem Konglomerat zusam-

se der gegenwärtigen Gesellschaft wie auch

men und zeichnet dort die einzelne Kombi-

des aktuellen Kunstbetriebs reagierende Ar-

nation von Historie, Tradition und aktuel-

beitsmethode dar: Spontaneität, Flexibilität

lem Geschehen auf.

und Mobilität sind notwendige Fähigkeiten,

Als Teil dieser Schöpfung hat sich Ting-Ju

um in der natürlichen Selektion überleben zu

Shao seit ihren frühen Jahren vor allem zwei

können. LIVIL ist mit seinen Schablonen im

Fragen gestellt: Warum wurde ich geboren?

Gepäck schnell und vielseitig. Er ist in der La-

Und warum bin ich hier? „Da ich sehr an un-

ge, unmittelbar auf den (Anbringungs-)Ort zu

serer Spezies interessiert bin, habe ich immer

reagieren und so weltweit zu agieren.

GALERIE NOTHBURGA Innrain 41, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/563761 info@galerienothburga.at www.galerienothburga.at Öffnungszeiten während der Ausstellungen: Mi. bis Fr. von 16 bis 19 Uhr Sa. von 11 bis 13 Uhr

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Mobil Auto & Motor

!

WEITERE TESTBERI WEI RE TESTBERICHTE, CHTE, NEWTE UNTE NEWS S UN UND D ME MEHR HR UN TER WWW R .EC AT WWW.ECOO-MO MOBI BIL. L. AT

FOKUSSIERT Die Entwicklung der neuen Ford-Focus-Generation begann mit dem sprichwörtlichen weißen Blatt Papier. Ford hat das beim Feedback seiner Kunden so deutlich in den Mit-

KEIN RAUM FÜR ZWEIFEL

telpunkt gestellt wie nie zuvor. Herausge-

Seit über einem halben Jahrhundert steht der Name DBS allein für eines: den ultimativen

schönen Understatement-Interieur und ei-

serienmäßigen Aston Martin. Und es herrscht Aufbruchstimmung in Gaydon, Warwick-

nem umfassenden Angebot an Fahreras-

shire, denn der Vanquish-Nachfolger „DBS Superleggera“ ist Teil eines großen Plans der

sistenzsystemen, das Ford ab sofort unter

Marke. In sieben Jahren sieben komplett neue bzw. rundum erneuerte Modelle zu lancie-

dem globalen Oberbegriff Co-Pilot360 zu-

ren nämlich. Wir befinden uns aktuell in Jahr drei und der DBS Superleggera ist schon

sammenfasst. Die komplett neu entwickel-

mal sehr gelungen. Er ist selbstbewusst und eine absolute Schönheit. Seine Leistung ist

te vierte Focus-Generation kommt noch im

über alle Argumente erhaben. Extrem leichtgewichtig, dazu kraftvoll und stark. 725 PS

September auf den Markt, der Listenpreis

sorgen für eine Power-Urgewalt, trotzdem bleibt der Wagen in quasi jeder Situation kon-

beginnt bei 19.850 Euro für den 1,0-Liter-Eco-

trollierbar. Aston Martin hat mit dem 275.000-Euro-Sportler eine völlig neue Welt des Lu-

Boost mit 85 PS. Die Palette der hochmoder-

xus erschaffen. Erste Erlkönig-Cabrios dazu sind schon gesichtet worden.

nen Benzin- und Dieselmotoren geht hinauf

kommen ist ein neues Gesamtkonzept mit adaptiertem Karosseriedesign, einem form-

bis 182 PS.

NEUINTERPRETATION Der neue Peugeot 508 ändert alles. Sagt Peugeot. Konkret gemeint sind damit die Optik – neue, flache und kompakte Architektur, muskulöses Design, schöner Innenraum – sowie das Fahrverhalten, neue Motoren, eine Vielzahl an (neuen) Technologien und das Qualitätsniveau generell. Kurzum: Der 508 soll zum neuen Flaggschiff der Löwen werden und zum Symbol der konsequenten Höherpositionierung der Marke. Ende Oktober kommt die neue, sportliche Coupé-Limousine auf die Straße – mit dabei: eine Auswahl aus zwei Benzinern und vier Dieselmotoren zwischen 130 und 220 PS.

IN TOPFORM Mit der neuen A4 Limousine und dem A4 Avant bringt Audi seine Erfolgsmodelle in optische Topform. Im Modelljahr 2019 spendieren die Vierringer der Reihe ein Optik-Update. So erhalten die beiden unter anderem neu gestaltete Stoßfänger, die zusammen mit dem neuen Räderdesign den sportlichen Charakter unterstreichen. Kräftige fünfeckige Konturen fassen die äußeren Lufteinlässe ein und geben der Front einen markanteren Look. Wer’s noch dynamischer mag, wählt die Ausstattungslinie S line competition mit vielen exklusiven Gimmicks. Der Vorverkauf startet im Herbst. Der neue A4 von Audi ist als Limousine und Kombi erhältlich, wobei Letzterer in Tirol erfahrungsgemäß und gebirgsbedingt eine breitere Anhängerschaft genießt.

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eco.mobil

ECO.MMENTAR

GROSSES KINO

Höhere NoVa macht Autos teurer

Seit 2014 hat Porsche mehr als 350.000 Einheiten seines Macan ausgeliefert. Das kommt nicht von ungefähr, überzeugt der Hübschling doch mit Porsche-typischer Performance und ist dazu höchst alltagstauglich. In Schanghai haben die Zuffenhausener ihren Neuen vorgestellt. Das Kompakt-SUV wurde in Sachen Komfort, Konnektivität und Fahrdynamik noch einmal ordentlich nachgerüstet, bleibt der Design-DNA aber trotzdem treu.

Bruno König, Motorredaktion

Zum Start im Herbst kommt der bewährte Basis-Vierzylinder mit rund 250 PS, es folgen im Macan erstmals verbaute und aus dem Cayenne und Panamera bekannte V6-Motoren

Seit 1. September gilt der neue Abgastest

mit 354 und 440 PS. Die auffälligste Neuerung befindet sich indes mit dem elf Zoll großen

WLTP für alle neuzugelassenen PKW.

Full-HD-Touchscreen im Innenraum. Der Einstiegspreis auf der nach oben quasi offenen

Der neue Messzyklus löst den alten

Preisskala liegt bei rund 56.500 Euro.

NEFZ ab und soll realitätsnähere Verbrauchsangaben liefern. Das bedeutet, dass die Verbrauchsangaben inklusive der CO2-Werte wohl deutlich höher aus-

ROBUSTLING

fallen und damit die Preise für Neuwa-

Das Jahr der BWM-X-Modelle erreicht ei-

te steigen. Allerdings ohne dass sich

nen neuen Höhepunkt: Nach der Markt-

beim tatsächlichen Verbrauch etwas

einführung des ersten X2 und des neuen

ändert. Das trifft uns Österreicher be-

X4 steht die Neuauflage des Begründers

sonders hart, denn im Unterschied zu

der Modellfamilie vor dem Debüt: Die

anderen EU-Ländern basiert bei uns die

vierte Generation des BWM X5 bringt ei-

NoVa auf diesen Angaben. Deshalb for-

ne Fülle an Innovationen und damit die

dern die heimischen Importeure, die Be-

typische Kombi aus Offroad-Performance

steuerung künftig an den Faktoren Nut-

und dynamischer Fahrfreude auf der

zung und Verbrauch anstatt Besitz und

TRENDSETTER

Straße intensiver denn je zur Geltung.

Leistung zu orientieren. Bis Ende 2019

Die neue Formensprache vermittelt auf

werden die Ergebnisse des neuen Mess-

den ersten Blick robuste Präsenz, der In-

verfahrens allerdings noch auf das alte

Der Kia Sportage ist seit mittlerweile 25

nenraum ist klar gestaltet und bayernty-

System „zurückgerechnet“.

Jahren am Markt, zum Produktionsstart

pisch edel verarbeitet. Zum Verkaufsstart

1993 gehörte er zu den weltweit ersten

Ende 2018 stehen ein V8- und drei Rei-

SUV. Zum Modelljahr 2019 startet der

hensechszylinder-Motoren mit bis zu 400

Kia-Bestseller als erster Diesel-Mildhyb-

PS zur Wahl. Der Einstiegspreis liegt bei

rid der Marke und kommt mit geschärf-

rund 70.000 Euro, Anfang 2019 soll der X7

tem Design sowie neuen Fahrerassis-

nachgereicht werden.

gen zum Teil um mehrere Prozentpunk-

Anregungen und Kommentare bitte an koenig@econova.at

tenzsystemen. Insgesamt stehen für den neuen Sportage fünf Motoren mit 115 bis 185 PS zur Wahl, wobei der 2.0 CRDi EcoDynamics+ mit 185 PS und 400 Nm zugleich der kraftvollste unter ihnen ist. Das innovative 48-Volt-System, das beim Mildhybridmodell den Turbodiesel unterstützt, mobilisiert dabei bis zu 12 kW Leistung und unterstützt den Antrieb als Elektromotor und lädt als Generator die Batterie. Auch optisch gibt’s am SportKia innen wie außen so gut wie nichts auszusetzen. Die Listenpreise beginnen bei 25.500 Euro.

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Beeindruckende Bergkulisse und wunderschĂśne Klassiker im Ă–tztal.


eco.mobil

Jubiläumserlebnis © ERNST LORENZI

Die 20. Ausgabe der Ötztal Classic brachte nicht nur die knappste Entscheidung der Geschichte, sondern auch Zuschauer- und Teilnehmerrekorde sowie prominente Gäste. // TEXT: BRUNO KÖNIG

Der Blick ins Inntal konnte bei der Ötztal Classic ebenfalls genossen werden.

Die Ötztal-Tourismus-Männer Obmann Bernhard Riml und Direktor Oliver Schwarz auf Tuchfühlung mit den Fans

D

ie insgesamt 87 Piloten und

aus Wien auf dem Mercedes W115/8 für sich

läumsausgabe. Ebenfalls im Starterfeld ent-

Copiloten aus sechs Natio-

entscheiden. Auffällig war der enorme Zu-

deckt: Motorrad-Ass Harald Bartol. Er zeig-

nen in 33 verschiedenen his-

spruch der Zuschauer entlang der Strecke.

te Friedrich Lixl den Weg durch das Tiroler

torischen Fahrzeugen waren

Max Renner aus Vorarlberg formulierte es

Oberland. Sogar Rallye-Ass Armin Schwarz

sich einig: Dieses Jubiläum war ein Erlebnis.

folgendermaßen: „Zuschauer waren bei den

erschien zur Siegerehrung. Aus gutem

Der Sieger der Wertungen am Freitag und

früheren Veranstaltungen auch – vielleicht

Grund: Siegte doch seine Frau Petra in der

Samstag war Dieter Horn mit Gattin Tina

nicht so viele –, aber der lautstarke Applaus

Damenwertung. Und Olympiasieger Patrick

am heißen Sitz. Er meinte bei der Siegereh-

war heuer neu und unüberhörbar.“

Ortlieb folgte seiner Frau Kathrin im Jaguar

rung kurz und bündig: „Routenwahl perfekt

Eine 85-jährige Frau aus Gries bei Längen-

E-Type mit einem Motorrad auf Schritt und

und anspruchsvoll, Kulinarik auf höchstem

feld, die auf knapp 1.900 Metern Seehöhe

Tritt. Schlussendlich kamen alle Teilnehmer

Niveau.“ Sein Porsche 356 Coupé aus dem

wohnt, brachte es auf den Punkt: „Als wir

und Fahrzeuge gut über die 356 Kilometer,

Jahr 1957 meisterte die Berg- und Talfahrten

1932 den Fahrweg bekamen und das erste

20 Passierkontrollen, 20 Zeitkontrollen und

problemlos. Am Rettenbachgletscher auf

Auto heraufkam, ist das gesamte Dorf zu-

15 Sonderprüfungswertungen.

2.809 Metern begann sein Höhenflug. Ab die-

sammengerannt. Bei der Ötztal Classic ist es

Nach drei Tagen über Berg und Tal, Stadt

sem Zeitpunkt distanzierte er seine Gegner

auch immer so.“

und Land, Natur und Kultur gab es von den

und stand am Ende ganz oben auf dem Po-

Teilnehmern nur eine Forderung an den

dest. Über die Drei-Tages-Gesamtwertung

DJ Ötzi zu Gast

entschieden nur mickrige 0,09 Punkte. Diese

Gerry Friedle, Ur-Ötztaler und DJ Ötzi, war

21. Auflage: Unbedingt wieder ein Drei-Ta-

knappe Entscheidung konnte Harald Kilzer

unerwarteter Überraschungsgast der Jubi-

ges-Classic zu veranstalten.

veranstaltenden Oldtimer Club Ötztal zur

eco.nova

85


eco.mobil

Steirerbua

D

Entwickelt von den Briten, gebaut in Graz: Der Jaguar E-Pace überzeugt mit Sportlichkeit und dezenter Zurückhaltung. Ein echter Sir halt. // TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG er von uns getestete 180-PS-

beim E-Pace durch alle Bereiche: Feinstes

die Gasannahme spürbar direkter wird.

Diesel liegt ziemlich genau

Leder, tolle Verarbeitung und viel Übersicht

Hat man wie in unserem Testauto die Aus-

in der Mitte des Motorenpro-

dominieren im Innenraum. Dazu gibt’s aus-

führung „R-Dynamic“ gewählt, können die

gramms beim E-Pace. Darun-

reichend Platz – auch in der zweiten Reihe –

Gangwechsel auch über die Lenkradwippen

ter bietet Jaguar den 150-PS-Motor, darüber

und ein ordentliches Laderaumvolumen. Die

erfolgen. Allerdings kann das die Automa-

einen 240-PS-Diesel. Der D180 passt jeden-

Heckklappe schwingt (gegen Aufpreis) elekt-

tik besser, und Sportwagen ist der E-Pace ja

falls perfekt zur kompakten SUV-Katze und

risch nach oben.

nun wirklich keiner. Die Bedienung über den

sorgt für harmonische Fahrleistungen. Akus-

Touchscreen ist logisch und leicht, das Ab-

tisch bleibt der Österreich-Brite zurückhal-

Sanfte Schaltung

tend und schnurrt wie ein Kätzchen.

Gut ins Gesamtbild passt dabei die sanft

plays glasklar.

Gebaut wird der E-Pace, der sich unter dem

schaltende 9-Gang-Automatik, die die Kraft

Die Preise für das fesche Jaguar-SUV begin-

F-Pace einordnet, bei Magna Steyr in Graz.

variabel auf alle vier Räder verteilt. Mit-

nen bei 38.600 Euro. Mit viel Drum und Dran

Das freut uns Österreicher natürlich, steht

tels Wählschalter kann der E-Pace auf noch

wie in unserem Testauto geht’s aber auch

aber auch für hohe Qualität. Diese zieht sich

mehr Dynamik getrimmt werden, womit

schnell mal Richtung 60.000.

lesen des aufpreispflichtigen Head-up-Dis-

JAGUAR E-PACE D

Das Cockpit zeigt sich übersichtlich und leicht zu bedienen.

86

eco.nova

MOTOR:

2.0-Vierzylinder-TD

LEISTUNG:

132 kW/180 PS

DREHMOMENT:

430 Nm

0–100 KM/H:

9,9 sec

SPITZE:

207 km/h

TESTVERBRAUCH:

6,9 Liter/100 km

CO2-AUSSTOSS:

149 g/km

SPASSFAKTOR:

7 von 10

PREIS:

ab 38.600 Euro

Unbenannt-9

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25.09.17 13:55


eco.mobil

Kia zeigt mit dem Stinger ordentlich Muskeln.

Korea-Sportler Kia zeigt Muskeln und erreicht mit dem Stinger den vorläufigen Höhepunkt der Modellpalette. Das SportCoupé leistet 370 PS aus einem V6-Biturbo und zeichnet nicht nur dem Fahrer bei jedem Gasstoß ein Grinsen ins Gesicht. // TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG

D

terialien, perfekte Verarbeitung und alles wirkt sehr aufgeräumt. Platz gibt’s ausreichend und die tiefe Sitzposition in den Sport-Sitzschalen vermittelt ein gutes Gefühl. Dann ein Druck auf den Startknopf und der 3,3-Liter-V6-Biturbo erwacht mit einem freudigen Brummen zum Leben. Der Blick über die lange Motorhaube gibt einem ein sicheres Gefühl. Dann rollt der Stinger los. Das Fahrwerk zeigt sich straff, die Lenkung direkt. Der Sound aus den vier Endrohren könnte etwas besser sein und

ie SUV-Welle erreicht immer

Das schöne Coupé steht vor einem wie aus

ändert sich leider auch nach Aktivieren der

neue Höhepunkte. Kaum ein

einem Guss: Es passen die Proportionen, da

Sporttaste nicht. Dennoch schieben 510 Nm

Tag vergeht, an dem nicht

gefallen die geschwungenen Linien und es be-

Drehmoment das Coupé vehement nach

zumindest ein Hersteller ein

eindruckt der muskulöse Auftritt. Von vorne

vorne. Der Allradantrieb sorgt für enorme

neues hochbeiniges Modell ankündigt. Umso

sofort als Kia zu erkennen, zeigt sich das Heck

Traktion und Tempo 100 ist in weniger als

mehr freut es einen, wenn ein komplett neu-

mit seinen vier Endrohren ähnlich einem ita-

fünf Sekunden erreicht.

es Sport-Coupé angekündigt wird: wie der

lienischen Sportwagen. Bereits im Stand ver-

Der Stinger würde 270 km/h schaffen und

wunderschöne Kia Stinger. Noch dazu ist es

mittelt der Stinger Kraft und Dynamik und

hängt damit viele Konkurrenten ab, die sich

sehr selten, dass Serienautos so aussehen, wie

will einem sagen: „Fahr mich endlich!“

schon bei 250 elektronisch einbremsen. Die

es anhand der Studie schmackhaft gemacht

Gesagt, getan. Erst mal einsteigen und den

Achtgang-Automatik arbeitet tadellos und

wurde. Der Stinger zählt dazu.

feinen Innenraum begutachten. Top-Ma-

wählt zur richtigen Zeit den exakten Gang –

88

eco.nova


eco.mobil

300 km/h am Tacho und echte 270 km/h schnell Das Heck erinnert an einen sportlichen Italiener.

im Normalmodus früh schaltend, in der

und sauber ablesen. Besonders hervorzu-

Sporteinstellung schön hochdrehend. Wer

heben ist der satte Klang der Harman/Kar-

möchte, kann die Gänge manuell per Schalt-

don-Anlage, die dank 15 Lautsprechern einen

wippe am Lenkrad wechseln.

Fahrspaß und Komfort

KIA STINGER GT MOTOR:

3.3-Liter-V6-Biturbo

genialen Sound liefert und in der Ausstat-

LEISTUNG:

272 kW/370 PS

tung „GT“ in Serie verbaut ist.

DREHMOMENT:

510 Nm

Für die Topversion verlangt der Händ-

0–100 KM/H:

4,9 sec

Der Stinger bereitet enorm viel Fahrspaß

ler 62.790 Euro. Das ist viel Geld ... man be-

SPITZE:

270 km/h

und zeigt sich nebenher recht komfortabel.

kommt aber auch ein Hammerauto mit

Ausstattung und Systeme sind zahlreich an

nahezu Vollausstattung. Wem jedoch vier

TESTVERBRAUCH:

9,7 Liter/100 km

Bord und unterstützen den Fahrer in allen

Zylinder, 256 PS und Heckantrieb genügen,

CO2-AUSSTOSS:

200 g/km

Fahrsituationen. Das serienmäßige Head-up-

kann das Stinger-Feeling bereits um 44.590

SPASSFAKTOR:

8 von 10

Display lässt sich in drei Farben darstellen

Euro erfahren.

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eco.nova

89


eco.mobil

Der Kona kommt eigenständig und auf Wunsch mit Allradantrieb daher.

Kona-Style Mit dem Kona rundet Hyundai sein SUV-Programm nach unten ab. Neben Tucson und Santa Fe haben die Koreaner mit ihrem Neuen einen echten Trumpf im boomenden Segment. // TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG

D

ordern. Das geht allerdings nur in Verbindung mit dem 136-PS-Diesel oder -Benziner und wie in unserem Testwagen mit der 177-PS-Topmotorisierung, jeweils mit Doppelkupplungsgetriebe. Der Vierzylinder-Benzin-Turbo zeigt sich kräftig und drehfreudig, das Doppelkupplungsgetriebe agiert allerdings manchmal etwas nervös. In Summe passt die Kombination aber ganz gut und der Verbrauch hält sich mit 7,3 Litern im Schnitt auf 100 Kilometer zurück.

er stylische Kona zählt zur

was unaufgeregter, bleibt aber ebenfalls ver-

Weniger zurückhaltend ist der allradgetrie-

Gruppe der kleinen Sport Uti-

wechslungssicher.

bene Kona in seiner Preisgestaltung: 28.490

lity Vehicles (SUV) und deckt die Palette bei Hyundai nach

Allradantrieb

Euro müssen mindestens auf den Tisch gelegt werden; für unseren Testwagen sogar

unten ab. Das kompakte SUV ist nur 4,17 Me-

Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern – un-

über 33.000 Euro. Das frontgetriebene Ein-

ter lang, hat fünf Türen und ist damit prak-

ter anderem auch Konzernbruder Kia Sto-

stiegsmodell ist allerdings schon ab 19.490

tisch und wendig. Das ist besonders in der

nic – kann man den Kona mit Allradantrieb

Euro zu haben.

Stadt fein, weil’s gleich mal einen passenden Parkplatz für den Kona gibt. Der Innenraum bietet dennoch ein ordentli-

HYUNDAI KONA . T-GDI WD

ches Platzangebot, überzeugt mit bequemen

MOTOR:

Sitzen und einer tollen Ausstattung. Beson-

LEISTUNG:

130 kW/177 PS

ders die farbigen Details stechen einem so-

DREHMOMENT:

265 Nm

fort ins Auge, kosten allerdings Aufpreis. Die

0–100 KM/H:

7,9 sec

Materialien sind gut, die Verarbeitung eben-

SPITZE:

205 km/h

so, die Bedienung ist einfach. Beim optischen

TESTVERBRAUCH:

7,7 Liter/100 km

CO2-AUSSTOSS:

153 g/km

SPASSFAKTOR:

7 von 10

PREIS:

ab 19.490 Euro

Auftritt waren die Hyundai-Leute deutlich mutiger: Eine etwas zerklüftete Front und viele Lichter und Lufteinlässe dominieren den Vorderbau. Das Heck zeigt sich zwar et-

90

eco.nova

1,6-Liter-Benzin-Turbo


Renault VORTEILSWOCHEN im September:

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eco.mobil

Neuer Picasso Citroën ist auf einem guten Weg und trifft mit seiner neuen Markenphilosophie den Zeitgeist vieler Kunden. So auch mit dem C3 Aircross, dem Nachfolger des Picasso. // TEXT UND FOTOS: BRUNO KÖNIG

C

itroën hat im PSA-Konzern

CITROËN C AIRCROSS BLUEHDI 

mittlerweile seinen eigenen

MOTOR:

Weg gefunden und fährt auch

1.6-Vierzylinder-TD

LEISTUNG:

88 kW/120 PS

DREHMOMENT:

300 Nm

Aircross zusätzlich gepuscht. Anders als der

0–100 KM/H:

9,8 sec

Vorgänger Picasso, der mehr ein Minivan

SPITZE:

183 km/h

war, kommt der neue C3 Aircross als styli-

TESTVERBRAUCH:

5,8 Liter/100 km

sches SUV daher – unverwechselbar, typisch

CO2-AUSSTOSS:

107 g/km

französisch und mit hoher Alltagstauglich-

SPASSFAKTOR:

6 von 10

keit. Das Platzangebot und auch das Koffer-

PREIS:

ab 14.990 Euro

ganz gut damit. Der neue C3

verkauft sich prächtig und wird durch den

raumvolumen sind ausreichend. Die Sitze sehen fesch aus und sind bequem, auf längeren Fahrten jedoch zu weich gepolstert

Fröhlicher Auftritt

geweckt und passt gut zum manuellen

und mit kaum Seitenhalt. Dafür glänzt der

Der Außenauftritt des C3 Aircross ist ein

6-Gang-Schaltgetriebe. Obendrein ist der

Innenraum mit einem prächtigen Zwei-Far-

fröhlicher: viele runde Linien, oben und un-

Antrieb dank moderner Abgastechnolo-

ben-Look in Schwarz-Braun. SUV-Feeling

ten schwarz, dazwischen weiß mit mächti-

gie sauber und sparsam. 6,1 Liter Diesel im

lässt der Aircross durch seinen „Grip-Cont-

gen Unterfahrschutz-Einsätzen. Damit lässt

Schnitt können sich sehen lassen. Allzu

rol-Schalter“ in der Mittelkonsole aufkom-

sich Eindruck schinden. Der Aircross fällt

forsche Fahrweise mag der C3 Aircross al-

men. Damit lässt sich die Abstimmung auf

im Straßenverkehr durchwegs positiv auf.

lerdings nicht, dafür ist sein Fahrwerk zu

unterschiedliche Fahrbahnuntergründe ein-

Positiv zeigt sich auch der durchzugsstar-

weich. Cruisen liegt ihm deutlich besser

stellen – allerdings mit mäßig spürbaren Un-

ke Dieselmotor mit seinen 120 PS. Agil

und so wird auch den Kindern am Rücksitz

terschieden.

und flott lässt er sich bewegen, wirkt auf-

nicht schlecht.

Der Außenauftritt des C3 Aircross ist ein fröhlicher.

92

eco.nova


Der neue Touareg. Jetzt Probe fahren.

Wir bringen die Zukunft in Serie. Verbrauch: 6,6 l/100 km. CO2-Emission: 173 g/km. (NEFZ korreliert). Symbolfoto. Stand 06/2018.

Die angegebenen Werte wurden nach den vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der jeweils gültigen Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-Prüfverfahrens ermittelt.

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eco.mobil

Von Indien bis Amerika Wir hatten die Gelegenheit, die beiden Enden des Spektrums der BMWMotorräder zu testen: Die in Indien gebaute kleine G 310 GS für Einsteiger, die mächtige K 1600 Grand America für Aufsteiger. // TEXT: KLAUS SCHEBESTA

G

efühlt ist jedes zweite Motor-

Optik: Sie lehnt sich, inklusive Schnabel-Kot-

Ein kurzer Druck auf den Starter und der

rad auf unseren Straßen eine

flügel, eng an die GS-Formensprache an und

wassergekühlte Einzylinder ist wach. Der

BMW GS, entweder die große

kommt erstaunlich erwachsen daher.

313-Kubik-Motor leistet 34 PS (25 kW) bei

eine der Varianten rund um 800 ccm. Alle-

Einstiegsdroge: BMW G 310 GS

ne mal ab. Die Kleine schafft den Sprint von

samt bekannt für ihren kräftigen Motor und

Gut, aussehen kann bald einmal einer fesch,

null auf hundert in sieben Sekunden. Darü-

das unvergleichliche Handling. Wer hätte das

was aber ist mit den inneren Werten? Schon

ber mögen manche lächeln, die große Bikes

gedacht? BMW begibt sich in die Gefilde nie-

beim Aufsitzen wird klar: Da haben sich die

gewöhnt sind. Aber Achtung, so schwach ist

derer Kubikzahlen und etabliert dort, ganz

Konstrukteure was gedacht, alles ist genau

das nicht. Da braucht es schon einen Golf 2.0

weit unten, eine weitere GS. Die Kleine hat

dort platziert, wo man es erwartet. Die Sitz-

GTI mit 200 PS, um auf dieselben Beschleu-

gerade einmal 313 ccm. Und ist doch schon

position ist GS-typisch aufrecht-entspannt,

nigungswerte zu kommen. Man kann mit

eine echte GS. Das beginnt bereits bei der

die qualitative Anmutung passt.

dieser GS viel Spaß haben, speziell auf kur-

94

eco.nova

Enduro mit 1.200 Kubik oder

9.500 Umdrehungen/min – die ruft man ger-


eco.mobil

„IM STAND BRAUCHT MAN SICH MIT DER K 1600 GRAND AMERICA NICHT ZU SPIELEN. DANN ABER GESCHIEHT DAS WUNDER: SOBALD SICH DAS BIG BIKE IN BEWEGUNG SETZT, WIRD DAS SCHWERE GANZ LEICHT.“

vigen Straßen. Das Fahrwerk ist tadellos,

gegenkommen. Die BMW-Marketingabtei-

Geringeres als den Weltmarkt im Visier. Mit

das Kurvenhandling GS-mäßig auf hohem

lung hat für die G 310 GS aus gutem Grund

einer 300er, noch dazu einer von BMW, fährt

Niveau, die Bremsen verzögern einwandfrei.

den Slogan „Everyday-Adventure“ erfunden.

man in Asien, wo der Großteil mit 125ern he-

Wer den Schwung ausnützt, den Motor mit

Die Baby-GS lässt BMW in Indien fertigen.

rumkrebst, definitiv ein Big Bike mit Status.

entsprechenden Drehzahlen bei Laune hält

Wie schon das unverkleidete Straßenmodell

Dazu kommt, dass die GS auf schlechten

und aus 300 ccm keine Weltwunder erwartet,

G 310 R, das einige Monate zuvor das Licht

Straßen mit ihrem Enduro-Fahrwerk punk-

kommt voll auf seine Rechnung. Auch bei

der Motorradwelt erblickt hatte. Das hat

tet. Aber auch bei uns findet sie mit Sicher-

leichten Offroad-Passagen macht die kleine

zum einen seinen Grund in den Kosten: Mit

heit ihre Nische: Einsteiger, Wiedereinsteiger

Enduro gute Figur, vielleicht sogar eine bes-

knapp 6.000 Euro liegt die BMW voll konkur-

oder einfach Menschen, die das quirlige Bike

sere als die Großen aus der GS-Familie, weil

renzfähig inmitten der Fernost-Bikes Honda,

in der Stadt nutzen und ab und zu mal eine

dem Fahrer hier die vergleichsweise feder-

Yamaha, Kymco und Co. Der andere Grund

nette Tour ohne ständige Radarpanik fahren

leichten 170 Kilo auf Sand und Schotter ent-

liegt in der Zielgruppe: Die 310 GS hat nichts

wollen.

eco.nova

95


eco.mobil

Wer sagt, dass ein Motorrad nur dann ein Motorrad ist, wenn es einem beim Beschleunigen fasst die Arme ausreißt? Die kleine GS erfreut beim lässigen Cruisen und mit spielerischem Handling in schnellen Kurvenkombinationen. Und mit niedrigen Kauf-, Erhaltungs- und Kraftstoffkosten (3,5 Liter/100 km). So betrachtet hat BMW eine echte Einstiegsdroge auf den Markt gebracht.

Traumschiff: BMW K 1600 Grand America Ganz anders die BMW K 1600 Grand America. Klotzen, nicht kleckern, ist hier die Devise. Während sich die kleine GS mit einem Zylinder abmühen muss, stehen hier sechs davon zur Verfügung, schön säuberlich in Reihe sortiert. Und

„WER SAGT, DASS EIN MOTORRAD NUR DANN EIN MOTORRAD IST, WENN ES EINEM BEIM BESCHLEUNIGEN FASST DIE ARME AUSREISST? DIE KLEINE GS ERFREUT BEIM LÄSSIGEN CRUISEN UND MIT SPIELERISCHEM HANDLING IN SCHNELLEN KURVENKOMBINATIONEN.“

damit sind wir gleich beim beeindruckenden Herzstück dieses Reisedampfers: Dem genialen Motor mit sage und schreibe 1.650 ccm und 160 PS. Heutzutage werden Kompaktautos mit 900 Kubik und drei Zylindern produziert, da ist das schon eine Ansage. Die Grand America findet eigentlich nur in der Honda Gold Wing einen direkten Konkurrenten, die hat auch sechs Zylinder, aber „nur“ 118 PS. Der Gedanke bei der ersten Annäherung: Respekt. Die Gesamtlänge des Luxus-Tourers mit dynamisch gestreckter, nach hinten abfallender Seitenlinie im US-amerikanischen Stil beträgt fast zweieinhalb Meter. Das fahrbereite Gewicht liegt bei stattlichen 364 Kilo, mit Beifahrer und Gepäck kommt man über eine halbe Tonne. Zum Vergleich: Die auch nicht gerade mickrige 1.200er-GS bringt gerade einmal 244 Kilo auf die Waage. Der Re-

dessen Aggregat sich stressfrei im dritten

Wie auch immer: Die Grand America ist oh-

spekt vergrößert sich noch, wenn man die

Gang um die Kehren würgen lässt, ohne das

nehin eher was für arrivierte Silberrücken als

Grand America vom Seitenständer in die

geringste Ruckeln von sich zu geben. Kein

für hemmungslose Bolzer.

Waagrechte wuchtet. Da wird sofort klar:

Wunder. Der seidige Sechszylinder verfügt

Der Luxustourer lässt speziell auf langen

Im Stand braucht man sich mit diesem Bro-

über 175 Newtonmeter Drehmoment, wo-

Fahrten keine Wünsche offen: Die Serienaus-

cken nicht zu spielen. Dann aber geschieht

von schon 70 Prozent bei 1.500 Touren zur

stattung enthält Xenon-Scheinwerfer, Griff-

das Wunder: Sobald sich das Big Bike in Be-

Verfügung stehen – was für eine herrliche

und Sitzheizung, Rückwärtsgang und einen

wegung setzt, wird das Schwere ganz leicht.

Verschwendung. Aber wehe wenn man dem

Tempomaten. Die Komfort-, Sicherheits- und

Die große BMW lässt sich spielerisch in den

Meisterstück aus Bayern Touren gönnt. Der

Stylepakete warten mit weiteren Gimmicks

Kurven bewegen, zeigt perfekte Spurtreue.

Motor zieht ohne irgendein Drehzahlloch

wie dem Schaltassistent Pro auf, der den

Fahrwerk und Abstimmung sind schlicht

hoch bis 8.500 Umdrehungen und legt dabei

Großteil aller Gangwechsel ohne Kupplung

makellos und lassen sich auch noch elektro-

kontinuierlich zu, einfach eine Wucht. Mit

zulässt. Die Halbautomatik funktioniert ab-

nisch verstellen. Während bei „Cruise“ sänf-

3,4 Sekunden von null auf hundert zeigen die

solut reibungslos und sorgt für hohen Fahr-

tenartiges Gleiten angesagt ist, stemmt sich

Bayern, wo in diesem Segment der Hammer

komfort. Der Einstiegspreis liegt bei 30.000

die Grand America bei „Dynamic“ ohne jegli-

hängt. Bei der Höchstgeschwindigkeit erlaubt

Euro, mit Extras sind es schnell ein paar Tau-

ches Wippen und Schunkeln in den Asphalt,

sich BMW einen Kunstgriff: Der Luxustourer

sender mehr. In Summe ist der Fulldresser

wobei sie trotzdem Fahrbahnunebenheiten

regelt bei 162 km/h ab, das sind 101 Meilen pro

ein faszinierendes Technikpaket, das eine

wegfedert und glattbügelt.

Stunde. BMW erklärt das mit dem „American

breite Spannweite vom lässigen Cruisen bis

Die K 1600 Grand America ist zwei Motorrä-

Way of Riding“, eher dürfte die Pendelneigung

hin zur ambitioniert-sportlichen Fahrweise

der in einem: Sie ist natürlich als Erstes das,

durch das massive Topcase bei Geschwindig-

zulässt. Anders gesagt: Das Wort „souverän“

wonach sie aussieht – ein mächtiger Cruiser,

keiten in Richtung 200 der Grund dafür sein.

bekommt hier eine neue Dimension.

96

eco.nova

ho-an


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eco.mobil

MOBIL AKTUELL

Neues aus der Autobranche DENIFL SETZT WEITER AUF BMW

Die Rad-WM im September in Tirol sollte für Rad-Ass Stefan Denifl eigentlich zum Heimspiel werden. Doch nach der Supersaison im Vorjahr mit dem Etappen-

sieg bei der Vuelta – dem ersten eines Österreichers überhaupt – und dem Gesamtsieg bei der Österreichtour läuft es heuer noch nicht ganz rund. Nachdem ein schwerer Trainingssturz die Titelverteidigung bei der heimischen Radrundfahrt verhindert hat, arbeitet der Stubaier praktisch vor seiner Haustüre an der Formkurve: „Daheim sind die Bedingungen einfach ideal. Kraft geben Stefan jahrelange Sponsoren wie das BMW Group Kompetenzzentrum Unterberger-Denzel: „Stefan ist ein Vorbild an Ausdauer und Verlässlichkeit: Mit 30.000 Kilometern im Radsattel pro Jahr toppt er sogar die 20.000 Kilometer, die er mit seinem BMW 3er Touring zurücklegt“, lobt Betriebsleiter Giovanni Di Valentino, der wie Denifl im Stubaital zuhause ist.

Unterberger-Denzel-Betriebsleiter Giovanni Di Valentino schaute unterstützend bei Rad-Profi Stefan Denifls morgendlichem Krafttraining im Stubai vorbei.

AUTOPARK MELDET VERKAUFSREKORD

Die Autopark-Gruppe mit den Standorten Innsbruck, Vomp, Wörgl und Kirchdorf kann einen neuen Verkaufsrekord vermelden: Im ersten Halbjahr 2018 feierte das Unternehmen 2.550 Kaufverträge. Besonders stark zugelegt haben die Abschlüsse bei Ford (+12 %), Volvo (+7 %) und Suzuki (+3 %). „Dafür möchte ich mich bei unseren Kunden herzlichst für das Vertrauen sowie beim gesamten Autopark-Team bedanken und ihnen zu dieser außergewöhnlichen Leistung gratulieren“, so Geschäftsführer Michael Mayr. Rund 70 der insgesamt 100 Lehrlinge, alle Betriebsleiter der 15 Standorte sowie die vier Geschäftsführer nahmen beim Unterberger-Lehrlingstag in Innsbruck teil.

Indessen läuft der Baufortschritt im neuen Autopark-Stand-

LEHRLINGSTAG

Fuß der Hohen Munde der fünfte Autoparkbetrieb, Mitarbei-

Mit rund 600 Mitarbeitern zählt Unterberger Automobile zu den größten

ort in Telfs/Pfaffenhofen nach Plan. Ab 2019 eröffnet am ter werden dafür noch gesucht und Bewerbungen gerne entgegengenommen.

Arbeitgebern in Westösterreichs und Südbayerns Automobilbranche. Als traditionsreicher Lehrlingsausbildner sorgt man für qualifizierten Nachwuchs, der im Familienunternehmen alle Aufstiegschancen hat. Regelmäßig wird ein abwechslungsreicher Lehrlingstag veranstaltet. Die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter ist ein Erfolgsgarant der 42-jährigen Unternehmensgeschichte. Derzeit werden rund 100 Lehrlinge als KFZ-Mechatroniker, Karosserietechniker, Teilelogistiker und in kaufmännischen Berufen ausgebildet. „Bei 15 Standorten ist es nicht einfach, dass die Lehrlinge

Kra Effe Kraftstof Kra leis Effektivzi Effe Kra Gm leistung leis1 Effe GmbH. E Kr Gm leis Ef Gm

das ganze Unternehmen und sich untereinander kennen. Deshalb veranstalten wir regelmäßig einen gemeinsamen Lehrlingstag, bei dem auch der Spaß nicht zu kurz kommt“, erklären die geschäftsführenden Gesellschafter Gerald, Dieter und Fritz jun. Unterberger beim heurigen Treffen aller Lehrlinge, Betriebsleiter und Geschäftsführer in Innsbruck. Neben einem Workshop gab es eine „Fun-Challenge“ in Form eines Bowlingturniers.

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Das Autopark-Verkaufsteam freut sich über ein Rekord-Halbjahr.

lei Gm

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DER NEUE VOLVO V60. DER NEUE VOLVO DER NEUE VOLVO DER NEUE VOLVO DER NEUE VOLVO V60. V60. V60.

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Kraftstoffverbrauch: 4,4 – 7,6 l/100 km, CO2-Emissionen: 117 – 176 g/km. Aktion gültig bis 31.10.2018; Berechnungsbeispiel Volvo V60 D3 Momentum, Barzahlungspreis: € 42.185,–; Sollzinssatz p.a. 1,98 %; Effektivzinssatz4,4 p.a. 2,45 %; €km, 150,– 2Bearbeitungsgebühr; gesetzliche Rechtsgeschäftsgebühr €Berechnungsbeispiel 199,50; kalk. Restwert € 24.199,–; Leasingentgeltvorauszahlung: € 6.299,–; Laufzeit 36 Monate, LaufKraftstoffverbrauch: – 7,6 117 –117 176 Aktion gültig bis 31.10.2018; Volvo V60 D3D3 Momentum, Barzahlungspreis: Kraftstoffverbrauch: 4,4 l/100 – 7,6 l/100CO km,-Emissionen: CO2-Emissionen: – g/km. 176 g/km. Aktion gültig bis 31.10.2018; Berechnungsbeispiel Volvo V60 Momentum, Barzahlungspreis:€€42.185,–; 42.185,–;Sollzinssatz Sollzinssatzp.a. p.a.1,98 1,98%; %; leistung 10.000 km/Jahr,€Leasingentgelt mtl. € 379,21;gesetzliche Gesamtkosten € 1.836,69; zu zahlender Gesamtbetrag € 44.349,06. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über dieLaufzeit Santander Consumer Bank Effektivzinssatz p.a. 2,45 150,– Bearbeitungsgebühr; Rechtsgeschäftsgebühr € 199,50; kalk. Restwert € 24.199,–; Leasingentgeltvorauszahlung: Effektivzinssatz p.a. %; 2,45 %; € 150,– Bearbeitungsgebühr; gesetzliche Rechtsgeschäftsgebühr € 199,50; kalk. Restwert € 24.199,–; Leasingentgeltvorauszahlung:€€6.299,–; 6.299,–; Laufzeit 36 36 Monate, Monate, LaufLaufKraftstoffverbrauch: 4,4 – 7,6 l/100 km, CO -Emissionen: 117 – 176 g/km. Aktion gültig bis 31.10.2018; Berechnungsbeispiel Volvo V60 D3 Momentum, Barzahlungspreis: € 42.185,–; Sollzinssatz p.a. 1,98 %; GmbH. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. Symbolfoto. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Juli 2018. 2379,21; leistung 10.000 km/Jahr, Leasingentgelt mtl. € Gesamtkosten € 1.836,69; zu zahlender Gesamtbetrag € 44.349,06. Die Abwicklung der Finanzierung leistung 10.000 km/Jahr, Leasingentgelt mtl. € 379,21; Gesamtkosten € 1.836,69; zu zahlender Gesamtbetrag € 44.349,06. Die Abwicklung der Finanzierungerfolgt erfolgtüber überdie dieSantander SantanderConsumer Consumer Bank Bank Effektivzinssatz p.a. 2,45Bonitätskriterien € 150,– Bearbeitungsgebühr; gesetzlicheIrrtümer, €Änderungen 199,50; kalk. Restwert €Stand: 24.199,–; Leasingentgeltvorauszahlung: € 6.299,–; Laufzeit 36 Monate, LaufGmbH. Erfüllung banküblicher Symbolfoto. Druckfehler vorbehalten. Juli 2018. Kraftstoffverbrauch: 4,4%; – 7,6 l/100 km,vorausgesetzt. COvorausgesetzt. 117 – 176Rechtsgeschäftsgebühr g/km. Aktion gültigund bisund 31.10.2018; Berechnungsbeispiel Volvo V60 D3 Momentum, Barzahlungspreis: € 42.185,–; Sollzinssatz p.a. 1,9 GmbH. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien Symbolfoto. Irrtümer, Druckfehler Änderungen vorbehalten. Stand: Juli 2018. 2-Emissionen: leistung 10.000 km/Jahr, Leasingentgelt mtl. € 379,21; Gesamtkosten € 1.836,69; zu zahlender Gesamtbetrag € 44.349,06. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Bank Effektivzinssatz p.a. 2,45 %; € 150,– Bearbeitungsgebühr; gesetzliche € 199,50; kalk. Restwert € 24.199,–; Leasingentgeltvorauszahlung: € 6.299,–; Laufzeit 36 Monate, Griesauweg 28Rechtsgeschäftsgebühr 0512/33 23-744 GmbH. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. Symbolfoto. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Juli 2018.

Griesauweg 28 0512-33 23-744 Griesauweg 2828 0512-33 23-744 Griesauweg 0512-33 23-744 6020 Innsbruck www.unterberger.cc 6020 Innsbruck volvocars-partner.at/denzelunterberger 6020 Innsbruck volvocars-partner.at/denzelunterberger Griesauweg 28 0512/33 23-744 Griesauweg 28 0512-33 23-744 6020 Innsbruck www.unterberger.cc 6020 Innsbruck www.unterberger.cc 6020 Innsbruck volvocars-partner.at/denzelunterberger 6020 Innsbruck Griesauweg 28 28 www.unterberger.cc 0512/33 23-744 23-744 Griesauweg 0512-33

leistung 10.000 km/Jahr, Leasingentgelt mtl. € 379,21; Gesamtkosten zu zahlender Gesamtbetrag € 44.349,06. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Griesauweg 2828€ 1.836,69; 0512/33 23-744 Griesauweg 0512/33 23-744 6020 Innsbruck volvocars-partner.at/denzelunterberger GmbH. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. Symbolfoto. Irrtümer, Druckfehler und Änderungen vorbehalten. Stand: Juli 2018.

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27.08.18 13:02 27.08.18 13:02 13:02 27.08.18 27.08.18 13:02


Lifestyle ©  ELEMENTS/ CHRISTOPH NOESIG

Luxus & Trends

Die James-Bond-Installation in Sölden ist einzigartig. Es gibt weltweit kein zweites Museum dieser Art. Die nüchterne, minimalistische Architektur ist dem Quartier nachempfunden, das der MI6 nach Skyfall und Spectre im Londoner Untergrund bezog.

©  ELEMENTS/KRISTOPHER GRUNERT

©  ELEMENTS/KRISTOPHER GRUNERT

Durch den „Barrel of the gun“ gelangen die Besucher in die Welt des Geheimagenten 007.

007 auf 3050

Im „Tech Lab“ bestaunen die Gäste schillernde Agenten-Gimmicks. Auf den Interaktionsplattformen tauchen Sie ein in die Trickkiste der Special-Effects-Virtuosen.

Der Gipfel ist nicht genug. Auf 3.050 Metern

ginnt bereits mit der Auffahrt – in einer

tekten Johann Obermoser, auf Einsatz von

Höhe eröffnen sich dem Besucher des Gais-

der modernsten Seilbahnen der Welt, in der

Klimatisierung zu verzichten, war grundle-

lachkogels nicht nur phänomenale Ausbli-

auch das Bond-Tüftler-Genie „Q“ im Film zu

gender Teil des Designkonzeptes. Die Loca-

cke, sondern auch der Eintritt in die Welt des

sehen ist. Das Panorama, das sich am Gipfel

tion und die umliegende, unberührte Natur

glamourösesten Agenten, der je in Diensten

eröffnet, ermöglicht an klaren Tagen Fern-

im hochalpinen Raum sollten in den Innen-

seiner Majestät stand. Wo Daniel Craig für

blicke bis zur Zugspitze im Norden und zu

räumen ständig präsent sein.

Spectre vor der Kamera stand, stehen nun

den Dolomiten im Süden. Es bildet nicht nur

In insgesamt neun Hallen und Kammern er-

wir – im 007 ELEMENTS.

im Film einen spektakulären Rahmen als

öffnen sich den Besuchern fesselnde Kom-

Seit 12. Juli ist Sölden das neue Mekka für

Schauplatz der Hoffler-Klinik, sondern glei-

positionen. Neal Callow, Set-Designer der

Filmenthusiasten und Bond-Fans: Hoch

chermaßen für den Besucher, der tief un-

vergangenen vier Bond-Filme von Casino

oben am Berg führt die Installation in den-

ter dem ice Q Restaurant in die Bond-Welt

Royale bis zu Spectre, hat in Sölden als Art

selben hinein und bildet lokal verdichtet

eintaucht. Die „Cinematic Installation“ er-

Director über die Realisierung seiner künst-

genau jene Atmosphäre ab, die den Film

streckt sich unterirdisch auf 1.300 Quadrat-

lerischen Vision gewacht. „Es war das beste

Spectre umgibt. Leicht düster, mysteriös,

metern. Die Räumlichkeiten sind übrigens

Projekt, das ich je hatte“, schwärmt er.

aufregend und nahezu archaisch. Das be-

nicht beheizt. Die Entscheidung des Archi-

// 007elements.soelden.com

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Verhalten gegenüber Vorgesetzten Es gibt keine eindeutigen Hinweise für das Benehmen während einer Rüge vom Vorgesetzten. Mit Sicherheit kann Ihnen jedoch abgeraten werden, sich nach Abbildung 1 zu verhalten. Übertriebene Koketterie (Abb. 2) kann nachhaltige Schädigungen Ihres Selbstbewusstseins zur Folge haben. Von der Möglichkeit nach Abbildung 3 sollten Sie nur in zwingenden Fällen Gebrauch machen. Abbildung 4 zeigt den sparsamen Ausdruck des korrekten Untergebenen.

WELCOME BACK

HUMOR IST, WENN MAN TROTZDEM LACHT Als Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, alias Loriot, 2011 ver-

Siebert Sports in Götzens ist zurück und wir freuen uns sehr,

starb, ist mit ihm eine Ausnahmeerscheinung des feinen Humors

dass sich Stefan Siebert dazu entschlossen hat, den Familienbe-

gegangen. Geblieben sind seine Heiterkeiten dennoch – in Buchform.

trieb trotz nicht ganz einfacher Vergangenheit fortzuführen. Der

Susanne von Bülow, Peter Geyer und OA Krimmel

Schuhprofi startet in Kürze (offzielle Eröffnung: 14. bis 16. Sep-

haben kürzlich einen Ratgeber für einen ver-

tember) am alten Standort neu durch. Nebst dem bewährten Sor-

gnüglichen Büroalltag herausgebracht, der an-

timent an vorrangig Sportschuhen gibt es ab sofort auch einen

hand von mehr als 100 Zeichnungen spitzfindig

E-Bike-Verleih im Sommer, im Winter lässt sich die Skitourenaus-

durch die Tücken der Arbeitswelt führt.

rüstung borgen. Gänzlich neu ist, dass man Beratung und Verkauf auf Anfrage auch mobil in Anspruch nehmen kann. Nach wie vor toll: die individuelle Anpassung von neuen und gebrauchten Sportschuhen sowie die spezielle S5-Anpassung bei Ski- und Skitourenschuhen, die auch schon unsere Füße erfreut hat. Und bevor Sie ihre Sport- oder Arbeitsschuhe wegwerfen, weil’s ein Problem damit gibt, schauen Sie doch im Sinne der

// Durch die Woche mit Loriot, Diogenes Verlag, 128 Seiten, EUR 12,00

kalamata

Nachhaltigkeit vorher in Götzens vorbei, ob sich nicht eventuell was daran machen lässt.

MAN SCHREIBT NUR MIT DEM HERZEN GUT Das Montblanc Meisterstück ist eine Ikone der Schreibkultur. Um die Kraft der Fantasie und die Bedeutung der Weitergabe von Ideen und Werten an unsere Lieben weiterzugeben, lanciert Montblanc eine Special Edition, die von der Hauptfigur aus Antoine de Saint-Exupérys gleichnamigem Buch inspiriert ist: Le Petit Prince. Die Schreibgeräte zeigen Montblanc Meisterstück Le Petit Prince Special Edition Die Classique-Version kostet 625 Euro. Das passende Tintentöpfchen gibt’s um 35 Euro. Dazu gefällt uns das Notizbuch #146 um 72 Euro.

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Die Vielfalt der Physik Walter Moshammer ist Physiker. Und er ist es auf viele verschiedene Weisen. Er hat mit 25 Jahren an der Technischen Universität Graz mit Begabtenstipendium promoviert, danach am C.E.R.N. und in Stanford gearbeitet. Sechs Jahre lang. Seit 20 Jahren ist Walter Moshammer Akrobat und hat sein Hobby zum Beruf und die Physik zur Akrobatik gemacht.

H

ätte man

und zu nein sagen können, nennt es Walter:

Physik zum Angreifen

nicht auch

„Und es braucht Körperbewusstsein. Wenn

Walter Moshammer ist nicht einfach nur

beides ma-

man das nicht hat, sollte man es sich ganz

Ausführender. Selbst wenn er es ist, der in

chen kön-

schnell zulegen“, grinst er. Und der Physik ist

den verschiedensten Kontexten über Hoch-

nen, fragt

er ja nicht gänzlich untreu geworden, auch

seile spaziert und das mittlerweile auch mit

man sich unweigerlich. Das ei-

wenn sein heutiges Tun mit der Quantenme-

geschlossenen Augen, oder der Kartenhäuser

ne als Beruf, das andere als

chanik von damals nur mehr wenig gemein

mit feinfühliger Körperakrobatik bespielt,

Hobby. Gibt man ein siche-

hat. Jetzt wird Physik anfassbarer. Walter:

so ist er es auch, der viele Geräte für seine

res Dasein und den Physiker-

„Das ist ein anderes Gefühl, eine andere He-

Aufführungen selbst entwirft, entwickelt

traum, am C.E.R.N. zu arbeiten,

rausforderung an die Physik. Es ist mir heu-

und baut. Und wie seine Akrobatikberufung

einfach auf, um über ein Hoch-

te wichtig, dass ich Dinge erstelle, die ich

kommen auch die Ideen für seine Entwick-

seil zu gehen oder Handstän-

angreifen kann. Es mag ein Rückfall in alte

lungen vor allem aus Neugierde. „Ich kom-

de zu machen? Beruflich? Was

Zeiten sein. Es gibt Leute, denen taugt es, am

me durch Veranstaltungen auch internati-

passiert in einem Leben, wenn

Bildschirm zweidimensional zu arbeiten, mir

onal weit herum und schaue mir vieles an,

man sich entschließt, plötzlich

taugt es eben, Sachen herzustellen, die Ver-

das sich weiterdenken oder auf eine neue

Akrobat zu sein?

wendung finden.“

Stufe heben lässt. Ich glaube auch, dass in jedem von uns viel mehr steckt, als wir den-

Vom Physiker zum Akrobaten

ken. Man muss sich nur aus seiner Komfort-

Obwohl, so plötzlich kam das gar nicht. „Ich

zone herausbewegen. Ja, es gibt Kopftypen

wollte schon immer Akrobatik machen“, sagt

und andere arbeiten lieber mit dem Körper,

Walter Moshammer. „Parallel zum Studi-

doch das eine schließt das andere doch nicht

um habe ich bereits mit den Bodenturnern

aus. Gerade wenn man viel geistig arbeitet,

trainiert und eines Tages habe ich für mich

verliert man das Vertrauen in den eigenen

selbst entschieden, mein Leben nicht mehr

Körper und viele wissen gar nicht, welche Ta-

im Sitzen verbringen zu wollen.“ Am C.E.R.N.

lente in ihnen stecken.“ Für Walter indes war

und in Stanford als Physiker zu arbeiten,

es sehr schnell klar, dass es die Akrobatik ist,

bezeichnet er als faszinierend und „tolle Geschichte“. Es war auch kein Burn-out, wie man bei einer fast zur Normalität gewordenen 60-Stunden-Woche meinen könnte, das ihn zum Aufgeben trieb. Es waren keine äußeren Umstände. Es war die pure Neugierde, die ihm den Mut gab, etwas gänzlich anderes zu machen. Zirkus Meer. „Natürlich war es ein Risiko, aber es war die richtige Entscheidung“, findet er rückblickend. „Es hat gepasst und heute kann ich gut davon leben. Ich muss auf nichts verzichten.“ Neben Mut brauche es zumindest ein bisserl Talent, Robustheit und ein Feingefühl für die Gefahr. Man müsse auch ab

ZIRKUS MEER

Walter Moshammer und sein Team lassen sich für die verschiedensten Veranstaltungen, Spielefeste, Varietéabende und Anlässe buchen. Dafür wird ein individuelles Programm für Groß und Klein zusammengestellt – gerne auch im eigenen Zirkuszelt. Letzteres lässt sich übrigens auch mieten. Das Zelt hat einen ovalen Grundriss von 16 x 18 Metern und ist 7,5 Meter hoch. Dazu gibt’s verschiedene Bestuhlungsvarianten sowie einen Verkauf und Verleih von Sitztribünen und Sportgeräten. // www.zirkus-meer.at

die ihn glücklich(er) macht. Und das Entwickeln neuer Akrobatikproduktionen.

Die neue Akrobatik „Man kann natürlich einfach einen Handstand auf der Straße machen. Wenn man ihn am Boden macht, ist das aber nichts Besonderes“, sinniert Walter. Die Leute gehen an einem vorbei. Man müsse also über Augenhöhe sein, überlegte er. Die Leute müssen raufschauen. Chinesische Artisten zum Beispiel stapeln Stühle übereinander. Kopieren aber ist Walters Sache nicht. Eine Pyramide sollte es sein. Eine Kartenpyramide. „Kartenpyramiden erinnern stark an die eigene

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A Hochseilakrobatik vom Feinsten: Mitte August balancierte Walter Moshammer am Penkenjoch im Zillertal bei einer Veranstaltung des Vereins Schwindelfrei. Fotografisch festgehalten wurde er dabei von Aljosa Kopina, einem Artisten aus der Gruppe.

sche, fließende Bewegung zwischen Mensch und Rollköper entsteht. „Es ist interessant, in der Gruppe zu trainieren“, findet Walter. „Man kann sich gegenseitig korrigieren und antreiben. Viele Aufführungen funktionieren auch nur in der Gruppe, gerade wenn man vor vielen Menschen auftritt, braucht es mehrere Leute, um eine entsprechende

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In B 3 B F

Wirkung zu erzeugen.“ Zum Zirkus-Meer-Ensemble gehören aktuell Verena Hirner, Franziska Hauser, Fausto Tenorio und Robert Spindler. Manchmal gibt es auch Produktionen, die nicht funktionieren. Frustrieren tue ihn das nicht, sagt Walter. „Es war mir immer klar, dass nicht alles Erfolg haben kann.“

Akrobatik trifft Literatur

„MEINE GESCHICHTE ZEIGT, DASS IN UNS ALLEN VIEL MEHR DRIN STECKT, ALS WIR GLAUBEN.“ Walter Moshammer, Akrobat und Physiker

Künftig will Walter mit Zirkus Meer die Akrobatik vermehrt mit der Literatur verbinden. Mit der ARCO Bogenbrücke ist der Anfang gemacht, angelehnt an die steinernen Bögen der Römer und einen Brief von Heinrich von Kleist, in dem er durch einen solchen Bogen geht und an seine Verlobte schreibt, er könne es nicht fassen, dass der

Kindheit. Fast jeder hat mehr oder weniger

Auch er folgt dem Antrieb, kleine Kinderspie-

Bogen nicht in sich zusammenbricht, wo

erfolgreich einmal versucht, aus Karten ein

le groß zu machen.

doch alle einzelnen Steine so gerne hinun-

Haus zu bauen. Diese emotionale Bindung

Neben seinen Akrobatikvorstellungen gibt

terfallen würden. Aber weil alle gleichzei-

habe ich mir zu Nutze gemacht und die Kar-

es interessante Gruppenproduktionen, von

tig fallen, werden sie gehalten. Das war für

tenpyramide in ihrer Dimension um ein Viel-

denen ein Gerät sogar patentiert wurde. Der

einen labilen Charakter wie den seinen ein

faches vergrößert.“ Natürlich könnte man

Leonardo-Ring zum Beispiel – ein System,

Schlüsselerlebnis. Wenn man das Gefühl hat,

auch mit abstrakten Figuren arbeiten, doch

das vor den Augen der Zuseher entsteht und

zu fallen, und Gleichgesinnte um sich hat,

es ist gerade diese Emotion, die uns fesselt

ohne jegliche Verbindungen wie Schrauben

kann man sich gegenseitig stützen. Auch die

und bindet. „Es ist mir wichtig, einen emotio-

oder Dübel auskommt. Es wird ineinander-

ARCO Bogenbrücke von Zirkus Meer folgt

nalen Zugang zu den Leuten zu finden, wenn

gesteckt, bis ein einzigartiger, stabiler Ring

diesem Prinzip. „Es hat ein dreiviertel Jahr

ich auf der Straße meine Akrobatik vollfüh-

entsteht, in und mit dem Kunststücke aufge-

gedauert, bis wir sie auf diese Größe hinbe-

re. Ich nenne es Skulpturenakrobatik – nur

führt werden, bevor er wieder in seine Ein-

kommen haben, bis wir die Nummer darauf

wenn es neu und interessant ist, bleiben die

zelteile zerfällt. Walter: „Entwickelt haben

fertig hatten, ein weiteres Jahr. Es ist ein

Leute auch stehen“, ist Walter überzeugt.

wir den Ring aus einer Skizze von Leonardo

Lernprozess, aber der Anstoß für ein neues

Solcherlei Akrobatik macht er in der Regel

da Vinci, daher auch der Name. Er allerdings

Projekt: Aufführungen mit Literatur zu ver-

allein, auch die Hochseilüberquerungen, die

hat diese nie kreisförmig gebaut, deshalb

binden. Aktuell ist das Wissen um den lite-

seit jeher und immer wieder eine ganz eige-

konnten wir die Konstruktion in dieser Art

rarischen Kontext vor allem für uns selbst

ne Faszination ausüben. Vor allem, wenn es

schützen lassen.“

wichtig und wertvoll, wir wollen dies in

dunkel ist. Man sieht das Seil nicht, sondern

Nach dem gleichen Prinzip entsteht die acht

künftigen Produktionen aber gerne weiter

nur den Menschen, der scheinbar losgelöst

Meter weite Leonardobrücke, deren Aufbau

herausarbeiten.“ Da der Bogen in Holzbau-

über allem schwebt, der durch die Luft geht,

ebenso Teil der Aufführung ist und zum bei-

technik entsteht, gibt es eine entsprechende

bodenlos und trotzdem ruhig. „Die Bilder, die

nahe meditativen Akt wird. Auch bespielt

Zusammenarbeit mit der Universität Inns-

in den Köpfen der Leute entstehen … darum

wird sie zu zweit. Eine neue Produktion ist

bruck. Im Dezember wird entschieden, ob

geht es. Das ist das Schöne“, sagt Walter. Eine

das so genannte Sphericon, ein Pendelring

es für ein gemeinsames Forschungsprojekt

ähnliche Wirkung erzeugt auch der 3,5 Me-

bestehend aus zwei Halbkreisen, die derart

entsprechende Förderungen gibt. „Wenn ja,

ter große und über 150 Kilo schwere Riesen-

verschränkt werden, dass sie nicht geradeaus

arbeiten wir im nächsten Jahr an einer noch

kreisel, der von vier Leuten angedreht wird.

rollen, sondern rotieren, und eine tänzeri-

größeren Produktion“, so Walter.

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Ausstellung

GENAU DA!

Die Klasse für Fotografie und Medien von Joachim Brohm an der Hochschule für Grafik und Buchkunst | Academy of Fine Arts Leipzig erarbeitet neue Werke in der Stadt. Ausstellungseröffnung: 2. Oktober 2018, 19 Uhr Eintritt frei

Innsbruck: Sieben erste Begegnungen 3. Oktober 2018 bis 26. Januar 2019 BTV Stadtforum Innsbruck FO.KU.S

Konzert-Uraufführung

GENAU JETZT!

Musik zwischen den Räumen Donnerstag, 4. Oktober 2018, 20 Uhr Freitag, 5. Oktober 2018, 20 Uhr BTV Stadtforum Innsbruck Ton Halle

Dialog-Veranstaltung

JETZT UND DA

Mittwoch, 3. Oktober 2018, 19 Uhr BTV Stadtforum Innsbruck

Ein begehbares Konzert mit fünf neuen Werken der Kompositionsklasse Franz Baur des Tiroler Landeskonservatoriums: Christian Gamper, Benedikt Huber, Elias Praxmarer, Andreas Trenkwalder und Manuel Zwerger. Reservierung: www.innsitu.at / +43 505 333 – 1417 Eintritt frei

Die Ethnologin Silke Meyer, der Schriftsteller Christoph W. Bauer und der Architekturexperte Arno Ritter im Gespräch über ihre Wahrnehmungen der Stadt. Musikalisch kommentiert von Siggi Haider (Akkordeon) und Juliana Haider (Saxophon und Gesang). Reservierung: www.innsitu.at / +43 505 333 – 1417 Eintritt frei

Design: Studio Mut

Kunst und Kultur


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Lifestyle Reisetipps. // Text: Sandra Nardin

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Poleposition in Monte Carlo Nobuyuki „Nobu“ Matsuhisa, weltbekannter Küchenchef und Besitzer der Nobu-Restaurants, hat auch in Monte Carlo eine Nieder-

(2)

lassung. Im Luxushotel mit atemberaubenden Meerblick, Niki-Beach-Club am Dach und einer perfekten Formel-1-Lage serviert das Nobu-Team japanisch-peruanische Fusionsküche. Die Speisekarte umfasst spannende Interpretationen, wie Meeresfrüchte vom Sashimi von Schwarzem Kabeljau und Gelbflossenthunfisch mit Jalapeños sowie Grillgerichte wie über Teeblättern geschmortes Lamm mit Anticucho-Sauce und traditionelles Sushi. Perfekten Fisch, aber auch gelungene Fleischgerichte, Risotto oder Pasta und einen engagierten italienischen Restaurantchef findet man auch im „Constantine“, di-

(3) (4)

rekt am alten Hafen gelegen. Ideal auch für Familien mit Kindern, denn neben der Karte, die selbst große Feinschmecker überzeugt,

FRANKREICH

Marseille: Hafenstadt der Kontraste Marseille ist in vielen Köpfen noch als gefährlich und verschmutzt abgespeichert. Diesem Ruf wird die Hafenstadt zum Glück nicht mehr gerecht. Seit 2013, genau zur Ernennung Marseilles als Kulturhauptstadt Europas, haben millionenschwere Investitionen die Lage

gibt es ganz spontan auch einfache Nudeln oder einen unkomplizierten Fisch. (1) Fairmont Monte Carlo, 12 Avenue des Spélugues, 98000 Monaco, www.fairmont.com Constantine, 34 Quai Jean-Charles Rey, 98000 Monaco, www.constantine.mc

massiv verbessert. Es kommen immer mehr Touristen und mit ihnen das Geld. Trotzdem ist Marseille immer noch ein Flickenteppich aus Reichtum und Multikulti-Chaos, was der Stadt ihren besonderen Charme verleiht. Höhepunkt des neuen Zentrums ist das pompöse Museum, kurz MuCEM (4), ein schwarzer, ruhiger Bau am südlichen Hafenbecken, der laufend mit spannenden Ausstellungen punktet. Direkt am alten Hafen und mitten im pulsierenden Herzen der Stadt liegt die Unterkunft La Résidence Du Viex Port und wartet im Design der 1950er-Jahre mit Panoramablick auf ihre Gäste. Ein Haus mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis in perfekter Lage, von dem aus man die vielfältige Stadt perfekt erkunden kann (leider kein Pool). Im angrenzenden und mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Restaurant Le Relais 50 werden direkt am Hafen mediterrane Spezialitäten serviert. Kulinarisch hat Marseille einiges zu bieten. So wird etwa im Restaurant Peron direkt am Meer perfekter Fisch und feines Fleisch serviert. Wer es unkomplizierter und auch etwas preisgünstiger mag, ist im quirrligen Chez Jeannot sehr gut aufgehoben. Etwas versteckt an einem kleinen Hafen bestellt man hier perfekte Steaks, leckere Pizza und es ist immer was los. (1) Hôtel La Residence Du Vieux Port & Restaurant Le Relais 50, 18 Quai du Port, 13002 Marseille, www.hotel-residence-marseille.com (2) Restaurant Peron, 56 Corniche Président John Fitzgerald Kennedy, 13007 Marseille, www.restaurant-peron.com (3) Pizzeria Chez Jeannot, 129 Rue du Vallon des Auffes, 13007 Marseille, www.pizzeriachezjeannot.com

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BUCH.TIPP 12 GourmetWeekends falstaff Travelbook 200 Seiten, EUR 39,90 Bestellbar online unter www.falstaff.at/guides

LA VITA È BELLA Zu einem perfekten (Kurz-)Urlaub gehört nebst einer feinen Unterkunft auch gutes Essen. Seit Jahren erscheint im Falstaff-Magazin eine Rubrik unter dem Titel „Long Weekend”, im Zuge dessen die Redaktion ein Wochenendpaket zusammenstellt und für drei Tage ausgesuchte Restaurants, Bars, Cafés, Shops und Hotels empfiehlt. Nun haben die Autoren diese Infos für zwölf Desinationen in ein Buch gepackt. Nix wie weg ...


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www.isser.at

Schöne Optik ZEITLOS STILVOLL ELEGANT

BERATUNG MODE KOMPETENZ IHR KONTAKTLINSENSPEZIALIST Isser Optik, 6020 Innsbruck Meinhardstraße 3 Tel. 0512/580469 Fallmerayerstraße 3 Tel. 0512/584712 Isser Optik, 6100 Seefeld Klosterstraße 43 Tel.: 05212/2885 Isser Optik, 6010 Telfs Bahnhofstraße 2 Tel. 05262/63496


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© STEPHAN LEMKE

In Cogolin, gut 20 Minuten Autofahrt von St. Tropez entfernt, entdeckten wir mit dem Font Mourier ein gemütliches Hotel, das auf einem Hügel ruhig auf das Treiben hinunterblickt. Unglaublich: das Frühstücksbuffet.

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Easy living an der Côte d’Azur Das bekannteste Stück der französischen Mittelmeerküste lockt seit Jahren die Reichen und Schönen an. Schon Picasso oder Hemingway wussten um die Schönheit dieses Landstriches von Menton an der ita-

Das 20 bis 24 Quadratmeter große Herrschaftszimmer ist perfekt für einen mehrtägigen Aufenthalt, im Neni gibt's orientalischeklektische Küche.

lienischen Grenze bis Cassis bei Marseille. Schnell wird die Region mit dem Jetset und dem Leben der oberen Zehntausend verbunden, doch die Côte d’Azur kann weit mehr und selbst rund um St. Tropez finden sich unkomplizierte Unterkünfte und Restaurants ohne Promifaktor. Wer jedoch auch untertags ein paar Promis treffen möchte, kommt im Club 55 voll auf seine Kosten. Ins berühmteste Strandlokal der Welt

© STEVE HERUD

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MÜNCHEN

Japanische Akzente und ein Hotel mit Geschichte

verirren sich jährlich eine Unzahl von Berühmtheiten, die dort ganz ungeniert zu Mittag essen oder ein Glas Rosé an der Bar genießen. Im

Die Werneckstraße zwischen Leopoldstraße und Englischem

gemütlichen Strandclub – nur ein paar Schritte vom legendären Club

Garten ist eher ruhig und beschaulich – und steht doch ganz

55 entfernt – befindet sich indes der äußerst familienfreundliche und

im Mittelpunkt des Gourmetkosmos: Küchenchef Tohru

familiengeführte „Plage des Lumeaux“. Türkis-blau gestreifte Schirme

Nakamura hat den Werneckhof in München-Schwabing in

unterstreichen die Farben des Meeres, perfektes Service und ein ge-

kürzester Zeit zu internationaler Anerkennung gekocht. Seine

mütliches Restaurant sorgen für einen entspannten Tag am Strand –

Küche vereint das Beste aus zwei kulinarischen Welten: Klas-

Shuttleservice vom Parkplatz kostenlos inbegriffen.

sische europäische Haute Cuisine legt das Fundament, japa-

Mitten in St. Tropez und ebenfalls unkompliziert isst man im Café Place

nische Akzente bilden den Charakter seines Stils. Durch den

de Lices. Das Traditionshaus, vor dem jeden Samstag der Wochenmarkt

Einsatz überwiegend regionaler und saisonaler Produkte ge-

stattfindet punktet, mit viel Flair, französischer Küche und charmantem

lingt dem jungen, innovativen Küchenteam das auf einzigar-

Service. Wenn man weg von Trubel und Stadt mitten im Pinienhain sei-

tig frische und nachhaltige Weise. Die Küche wurde völlig zu

nen Abend verbringen möchte, ist man im großzügigen Garten des „La

Recht unlängst mit zwei Sternen ausgezeichnet.

Pomme de Pin“ gut aufgehoben. Neben der typischen regionalen Küche

Im ehemaligen Oberpostamtsgebäude war die königliche Te-

kann man hier auch der Pizzakarte vertrauen. Reservierung empfohlen.

legrafenstation untergebracht. Heute ist das Haus mit Geschichte vis-à-vis vom Münchner Hauptbahnhof ein chilliges

1) Hôtel Font Mourier, Allée des Pins, Golfe de Saint Tropez, 83310 Cogolin, www.hotelfontmourier.com

Hotel mit 165 Zimmern in fünf Kategorien. Das „25hours Ho-

(2) La Pomme de Pin, Route de Tahiti, Quartier du Pinet, 83350 Ramatuelle, Tel.: +33/4/94 97 73 70

gen Boilerman Bar und dem Neni-Restaurant auch Fahrräder

(3) La Plage des Jumeaux, Chemin Epi, Route des Plages, 83350 Ramatuelle, www.plagedesjumeaux.com Le Club 55, 43 Boulevard Patch, 83350 Ramatuelle, www.club55.fr Le café, Traverse des Lices, 83990 Saint-Tropez, www.lecafe.fr

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tel München The Royal Bavarian“ bietet neben der kuschelioder MINIs an, mit denen die Stadt erkundet werden kann. (1) Werneckhof by Geisel, Werneckstraße 11, 80802 München, www.geisels-werneckhof.de (2) 25hours Hotel The Royal Bavarian, Bahnhofplatz 1, 80335 München, www.25hours-hotels.com


promotion

Ein Hoch auf das Rind

© GREGOR HARTL

Vor allem in Österreich kennt man neben dem klassischen Tafelspitz eine Vielzahl anderer kulinarischer Köstlichkeiten aus Rindfleisch. Nicht nur deshalb war es für Eurogast ein Grund, das Rind zum neuen „Genuss 360“-Schwerpunkt zu erheben.

I

Andrea Speckbacher (Eurogast Speckbacher), Peter Krug (Eurogast Österreich), DiplomFleischsommelier Reinhard Amon, Susanna Berner (Eurogast Österreich) und Koch Michael Ploner beim Auftakt zum Genuss-360-Schwerpunkt auf dem Pitztaler Gletscher

mmer schon war Qualität ein großes The-

ches und vergleichbares Qualitätssortiment“,

Auch in der Weiterverarbeitung lassen sich

ma bei Eurogast. So natürlich auch bei

erklärt Krug die Intention hinter diesem Pro-

wesentliche Merkmale als Qualitätsdefini-

Rindfleisch, denn gerade hier macht der Qua-

jekt. Einheitliche Rindfleischqualitäten aus

tion heranziehen. „Hier zeigt sich die Quali-

litätsfaktor den Unterschied für Feinspitze

regionaler und internationaler Herkunft mit

tät der Eurogast-Metzgermeister – die Fein-

sicht- und schmeckbar. Daher hat man sich

einer garantierten Reifung von 20 Tagen, ei-

zerlegung, Reifung und Lagerung erfordern

bei Eurogast besonders Gedanken zu den

ner Sortierung nach Fett und Marmorierung

höchste Sorgfalt und Know-how“, so Krug.

Rindfleischstandards gemacht: „Die Reifung,

und einem individuellen Zuschnitt – das ist

Im Verarbeitungs- und Veredelungsprozess

die Sortierung, die Verarbeitung und die Viel-

es, was den Unterschied ausmacht.

wird das Rindfleisch bei Eurogast in ver-

falt haben unsere Fleischhauer als wesentliche Qualitätskriterien herausgefiltert, und genau nach diesen Prinzipien bekommen Sie das Rindfleisch bei Eurogast. Dass nebenbei unsere bestens ausgebildeten Fleischhauer Sie persönlich, charmant und kompetent

schiedene Teilstücke zugeschnitten oder es

IN DEN EUROGAST-BETRIEBEN KANN MAN SICH DIE FLEISCHQUALITÄT AUF DER ZUNGE ZERGEHEN LASSEN.

beraten, ist unser absoluter Benefit, denn lei-

hergestellt. Eurogast ist damit der erste Gastronomiegroßhändler in Österreich, der das Rindfleisch und vor allem die Metzger, die für die Qualitäten mitverantwortlich zeichnen, vor den Vorhang holt.

der sehen wir weltweit einen Rückgang der

Neben Premium-Rindfleisch aus Österreich

Fleischhauer, die immer seltener ausgebildet

bietet Eurogast seinen Kunden auch beste

werden und durch Feingefühl beim Verkauf

internationale Fleischvielfalt von den USA

und Verstand beim Zerlegen, Wursten und

und Südamerika über Japan und Irland bis

Verarbeiten begeistern“, sagt Peter Krug, Ge-

nach Australien. Auf Basis des IFS-zertifi-

schäftsführer von Eurogast Österreich.

zierten Einkaufs und der garantierten Rei-

Österreichweite Qualitätsstandards

werden feine Fleisch- und Wursterzeugnisse

fung in eigenen und regionalen Kühlhäusern schafft Eurogast hier vergleichbare Kriterien, an denen sich die Kunden orientieren kön-

Eurogast hat im Zuge des neuen „Genuss

nen. Krug: „Wir bieten Dry-Aged- oder Wet-

360“-Sortiments vier österreichweit einzig-

Aged-Rind, bei dem Temperatur, pH-Wert

artige Rindfleischstandards für die Gastro-

und Reifezeit streng kontrolliert werden.

nomie definiert. „Anhand dieser Kriterien

Das Eurogast-Reifesiegel garantiert mindes-

schaffen wir für unsere Kunden ein einheitli-

tens 20 Tage Reifung.“

GENUSS 

Der Anspruch des Eurogast-„Genuss 360“-Sortiments ist es, spannende, innovative und besonders geschmackvolle Produkte vorzustellen. Die Auswahl der Lebensmittel soll sich wieder an regionalen Kulturen und dem saisonalen Angebot orientieren. Eurogast will damit nicht nur Produkttrends widerspiegeln, sondern vielmehr auch die Produzenten und das Lebensgefühl dahinter. // www.eurogast.at

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Erfrischend anders Wo rauschende Wasserfälle ins Tal stürzen, Adler kreisen und das Gold funkelt: Im Hotel Alpina in Rauris gibt’s Natur pur und man kann den Alltag entspannt hinter sich lassen.

M

al ganz ehrlich: Was gibt

oder eine Fahrt mit den Hochalmbahnen –

Frühstücksecke. Marmelade und viele ande-

es Schöneres an einem

all das und vieles mehr bietet Rauris. Die ein-

re Produkte dafür stammen aus Rauris und

heißen Tag – und ich

zigartige Lage inmitten des Nationalparks

der Pinzgauer Umgebung. Käse, Speck, Wild-

meine an einem wirklich

Hohe Tauern mit unberührter Natur und

würste, Brot, Säfte, Gemüse und vieles mehr

heißen Tag – als die Füße in einen kalten Ge-

dichtbewachsener Wildnis macht es möglich.

werden von Menschen aus der Urlaubsregi-

birgsbach zu tauchen? Zuzusehen, wie das

Der Rauriser Urquell gilt dabei als besonders

on mit viel Liebe und handwerklichem Ge-

glasklare Wasser die Zehen umspült. Zu spü-

energetisierender Ort.

schick hergestellt. Wetzstoanudl, Kasnockn

ren, wie Energie und Vitalität in den Körper

Erfrischende Momente genießt man auch

und Easchdepfekneel sind „echt guate“

zurückkehren. Auch Hotelchef und leiden-

in der Kitzlochklamm, auf der Quellenwan-

Pinzgauer Spezialitäten. Neugierig? Dann

schaftlicher Naturbursch Thomas Prommeg-

derung oder bei einem der rauschenden Ge-

sollten Sie das „Echt guat im Alpina“-Menü

ger kann die belebende Kraft des Wassers

birgsbäche. Und natürlich: im Hallenbad und

probieren. Dazu steht rund um die Uhr fri-

nur unterstreichen: „Ob reißender Wasserfall

im Außenbecken des Hotels Alpina in Rauris.

sches Rauriser Quellwasser in den Suiten

oder kleiner Gebirgsbach – dem Wasser zuzuhören tut einfach gut.“ Möglichkeiten und

Echt guat

Geheimtipps dafür kennt er im Rauriser-

„Wir fühlen uns mit der Region und den Pro-

tal genug und gibt sie an seine Gäste gerne

dukten, die hier entstehen, sehr verbunden,

weiter.

sehen die Natur und die grandiose Wasser-

Echt aktiv

qualität nicht als Selbstverständlichkeit“, sagt Carmen Prommegger. Dieses Verständ-

Geier beobachten im Krumltal, Gold wa-

nis will die Familie auch an ihre Gäste wei-

schen, eine Wanderung über sanfte Almen

tergeben, zum Beispiel mit der „Echt guat“-

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und Zimmern zur Verfügung.

****HOTEL ALPINA RAURIS Marktstraße 4, 5661 Rauris, Tel.: 06544/6562-0 info@hotel-alpina-rauris.at www.hotel-alpina-rauris.at


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17. tiroler firmenLauf 15. SEPTEMBER 20 18 INNSBRUCK

GRÖSSTES TEAMEVENT IN TIROL

WO LAUFEN MEHR ALS NUR SPORT IST Siegeswille und Spaß passen nicht zusammen? Falsch, denn der Tiroler Firmenlauf vereint Jahr für Jahr genau dies und noch viel mehr. Teamgeist, Freude an der Bewegung und das gemeinsame Erreichen eines Ziels werden am 15. September in Innsbruck großgeschrieben. Genau diese Attribute sind es, die über die Jahre hinweg immer mehr TeilnehmerInnen an den Start locken. 2018 sind es unglaubliche 5.000 motivierte Läufer und Läuferinnen – Teilnehmerrekord! Die Frage warum sich die Veranstaltung zu westösterreichs größtem Teamevent entwickelt hat, kann Organisator Mag. Ivo Kaltschmid leicht beantworten: „Der Tiroler Firmenlauf bietet den TeilnehmerInnen noch viel mehr als ein bloßes Sportevent, Autowelt Innsbruck

denn bei welcher anderen Veranstaltung kann Networking in einer solch ungezwungenen Umgebung betrieben werden wie hier! Weiters bietet dieser Lauf den Unternehmen die Möglichkeit, die betriebliche Gesundheitsvorsorge zu fördern und langfristig zu prägen.“ Dass Sport und Gesundheit wichtig sind, soll auch den jüngsten MitarbeiterInnen nahegelegt werden. Aus diesem Grund

bekommen auch Lehrlinge die Chance mit eigener Wertung am Lauf teilzunehmen. Die alljährliche Tombola zugunsten der Organisation „Netzwerk Tirol Hilft“ sowie die nachfolgende Firmenparty vor dem Tiroler Landestheater mit Live-Band und vielseitigem kulinarischen Angebot laden dazu ein, den Abend mit seinen TeamkollegInnen ausklingen zu lassen.

I DER TIROLER FIRMENLAUF IM ÜBERBLICK Datum: Samstag, 15. September 2018 Startzeit: 17:30 Uhr Start/Ziel: Rennweg/Vorplatz Tiroler Landestheater Innsbruck Strecke: ca. 5,3 km Laufen / 3,6 km Nordic Walking durch die Innsbrucker Innenstadt Bewerbe: Laufen im Firmen- oder Businessteam (Damen/Herren/ Mixed), Nordic Walking, Fun-Run & Walk-Talk (ohne Zeitnehmung)


© OENB

LIFESTYLE

im Gespräch © DIE FOTOGRAFEN

HOLZ-JUBILÄUM

Der aktuelle Vorsitzende von proHolz Tirol, Karl Schafferer, mit seinen beiden Vorgängern und nunmehrigen Ehrenvorsitzenden Hermann Wurm und Helmuth Fritz sowie der mittlerweile 20 Jahre tätige Geschäftsführer Rüdiger Lex.

Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums von proHolz war auch der Wettergott gnädig und krönte das Fest mit einem lauen Sommerabend. Das sommerliche Stelldichein erfreut sich alljährlich großer Beliebtheit und so folgten wieder zahlreiche Einheimische und Gäste aus dem benachbarten Ausland aus Wirtschaft, Politik und Ausbildung der Einladung von proHolz. Für das leibliche Wohl war mit einem Grillbuffet bestens gesorgt. Im Vordergrund standen bei gutem Essen und Trinken aber Anekdoten und Erinnerungen sowie spannende Zukunftsaussichten des Vereins proHolz Tirol. Und so mancher wunderte sich am Ende des Tages darüber, dass er doch wesentlich länger als ursprünglich geplant in der gemütlichen Atmosphäre des Sommerfestes geblieben war. ➜ Vertreter des Vereins „Holzfenster – natürlich aus Tirol“: Simon Holzknecht, Bernhard Schiffthaler, Martin Wegscheider und Christoph Seeber

GUTE TAT Die Tafel in Kufstein war die erste in Österreich und bisher in der Rettungswache Kufstein untergebracht. Am 3. September 2005 erfolgte die erste Ausgabe, mittlerweile gibt es in ganz Österreich Tafeln des Roten Kreuzes. Ende Juli übersiedelte die Tafel ins das neue Sozialzentrum in der Salurner Staße. SPAR hat den Umzug mit einer kompletten Ladeneinrichtung für die Lebensmittelausgabe unterstützt. Stephan Vitez, Bezirksgeschäftsführer, und Rotes-Kreuz-Ortsstellenleiterin Bettina Ellinger mit SPAR-Marktleiterin Franziska Leitner

Bargeldschulung im Tiroler Handel

EURO-BILANZ Die Oesterreichische Nationalbank legt großen Wert darauf, im direkten Kontakt auf die Fragen und Anliegen der Österreicher eingehen zu können, und hat mit dem Eurobus ein im gesamten Eurosystem einzigartiges und erfolgreiches Service- und Informationsinstrument etabliert. In den vergangenen 16 Tourjahren erreichte die OeNB österreichweit 940.000 Personen. Insgesamt wurden mehr als 600 Millionen Schilling in Euro gewechselt. Zwischen 26. Juli und 2. August war der Eurobus auch heuer wieder in Tirol unterwegs. Seit 2002 wurden in unserem Bundesland bereits 107 Stationen absolviert. Dabei wurden insgesamt mehr als 30,7 Millionen Schilling gewechselt. INFO: Die Banknoten der letzten Schillingserie sind zeitlich unbegrenzt umtauschbar. Insgesamt sind noch immer rund sieben Milliarden Schilling (!) nicht umgetauscht worden.

KCC-CHARITY Eine Spendensumme von 42.000 Euro war das erfreuliche Ergebnis einer Charityveranstaltung im Kitzbühel Country Club (KCC): Initiiert wurde diese im Rahmen der Fünfjahresfeier des Clubs, abgewickelt vom Verein Kinderlachen e. V. Der Losverkauf mit Tombola und eine großzügige anonyme Spende erbrachten die Summe, die der Kinder- und Jugendabteilung des Bezirkskrankenhauses St. Johann zur Verfügung gestellt wird.

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MIT AUSZEICHNUNG BESTANDEN Plastikmüll im Meer und an Traumstränden anstelle von einmaligen Naturlandschaften: Bilder wie diese zeigen deutlich, wie wichtig eine funktionierende Abfallwirtschaft ist. Österreichische Unternehmen sind weltweit Vorreiter, wenn es um die Verarbeitung und Wiederverwertung von Abfall geht. Seit 45 Jahren steht die Firma Freudenthaler für höchste Innovationskraft in allen Belangen der Abfall- und Recyclingwirtschaft. Auch in puncto Ausbildung: Dominik Sailer hat als erster Tiroler Lehrling die dreijährige duale Ausbildung zum Entsorgungs- und Recyclingfachmann mit Auszeichnung bei Freudenthaler abgeschlossen.

© DESTINATION WATTENS REGIONA­L­ENTWICKLUNG GMBH

➜ Geschäftsführerin Ingeborg Freudenthaler und Ausbildungsleiter Alexander Scheiring sind stolz auf ihren Lehrling Dominik Sailer.

TERMINAVISO

Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner, Vera Böttinger (Executive Partner, IBM Deutschland), Patricia Neumann (Generaldirektorin, IBM Österreich), Matthias Neeff (Geschäftsführer Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH), Franz Dornig (Cognitive Solutions IBM) und Alexander Koll (Leiter der Werkstätte Wattens)

WERKSTÄTTEN-NEUZUGANG Das globale IT-Unternehmen IBM eröffnet einen Hub in der Werkstätte Wattens, um das lokale Ökosystem zu unterstützen und neue Projekte mit Start-ups, bereits etablierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu entwickeln. Schwerpunkte wird man dabei in den Bereichen cloudbasierter Softwarelösungen sowie dem Einsatz der künstlichen Intelligenz IBM Watson setzen.

AUFBRUCH IM HANDWERK Das Handwerk steht im Spannungsfeld von Bewahren, dem Festhalten am Erprobten und der Erneuerung. Jeder wirtschaftliche Betrieb braucht Innovation. Neue Kooperationen sind notwendig, auch cross-sektoral, also branchenübergreifend – sowohl auf der Anbieter- als auch auf der Nachfrageseite. Das 2. Handwerksforum von Netzwerk Handwerk widmet sich am 21. und 22. September diesen Aufbruchsmöglichkeiten im Handwerk und stellt die zentrale Frage: „Welche neuen Antworten braucht das Handwerk in der digitalen und vernetzten Welt? Experten aus den Bereichen Handwerk, Gestaltung & Design geben Impulse und diskutieren über das Handwerk und das „Handwerken“ der Zukunft. INFOS UNTER WWW.NETZWERK-HANDWERK.TIROL

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© ZIMMERMANN GANAHL

© IVB/BERGER

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Bürgermeister Georg Willi, Stadträtin Uschi Schwarzl und IVB-Geschäftsführer Martin Baltes (Bildmitte)

RADL-REKORD

Zimmermann Ganahl – der Spezialist für die Entsorgung von Altpapier – investiert kräftig in den Standort Hall. Mit dem Ankauf des 2.000 Quadratmeter großen Nachbargrundstücks steht einer zukunftsweisenden Betriebserweiterung nichts mehr im Wege. In eine moderne Sortierhalle und neue Logistikkonzepte werden über drei Millionen Euro investiert. „Wir optimieren mit dieser Investition unsere Produktions- und Logistikabläufe“, erklärt Geschäftsführer Thomas Baumüller (Bild) das geplante Vorhaben. „Wir reagieren damit vorausschauend auf Mengensteigerungen im Papierbereich.“ Pro Jahr verwertet Zimmermann Ganahl rund 65.000 Tonnen Altpapier. „Mit der neuen Halle steigern wir die Verwertungsquote um bis zu 20 Prozent“, so Baumüller. Zusätzliche Mitarbeiter werden benötigt. Wichtig ist Baumüller, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt.

Quasi pünktlich zur Rad-WM in Tirol verzeichnet das von der IVB betriebene Stadtrad einen neuen monatlichen Höchststand bei den Ausleihungen. Im Juni wurden über 8.500 Nutzer bzw. Fahrten verzeichnet. „Das ist ein erfreulicher Rekord und bestätigt die Erfolgsgeschichte des Stadtrads seit der Einführung im Jahr 2014“, freut sich Bürgermeister Georg Willi. Insgesamt wurden heuer bis Ende Juli bereits 41.426 Ausleihungen gezählt. Das entspricht einer Steigerung von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Tarife sind je nach Fahrtdauer gestaffelt und starten ab einem Euro pro halbe Stunde. Mit dem Vorteilstarif ist die erste halbe Stunde jeder Fahrt kostenlos. Aktuell gibt es ca. 1.400 registrierte Stadtrad-Benutzer, die mit dem Vorteilstarif registriert sind und das Angebot regelmäßig nutzen.

Holzbotschafter Markus Blenk (Cluster Forst und Holz in Bayern), Maike Breitfeld (Holzforum Allgäu), Philipp Zingerle (Universität Innsbruck) und Eva Moser (proHolz Tirol) zu Gast bei Klaus Richter (Bildmitte) an der Holzforschung der Technischen Universität München (HFM)

ON TOUR Im Rahmen des Interreg-Projekts Inno4wood* fand Mitte August eine Besuchsreihe der Projektpartner zu diversen Holzforschungseinrichtungen in Österreich und Bayern statt. Neben vielen Einblicken in aktuelle Forschungsfragen hat die Tour auch eines ergeben: Es ist vielerorts mehr Austausch und Vernetzung gewünscht. *Inno4wood-Projektpartner: proHolz Tirol, Universität Innsbruck, Cluster Forst und Holz in Bayern, Holzforum Allgäu © BMW

ZUKUNFTSFIT

BESTER! Zwölf Länder umfasst die BMW Group Vertriebsregion Zentral- und Südosteuropa. Als erfolgreichsten BMW-i-Händler dieser Region im Jahr 2017 zeichnete die BMW Group jetzt das Innsbrucker Autohaus Unterberger-Denzel aus. „Diese Auszeichnung ist ein außergewöhnlicher Erfolg für uns und nur durch unser tolles Elektroteam möglich geworden. Beim Elektromobilitätsthema sind wir von Beginn an Vorreiter in Tirol und in der glücklichen Lage, mit der BMW-i-Produktpalette Premiumqualität ohne Kompromisse anbieten zu können“, erklärt Dieter Unterberger, geschäftsführender Gesellschafter von Unterberger Automobile.

© IKB/BERGER

BMW-Österreich-Geschäftsführer Christian Morawa, Unterberger-Denzel-Betriebsleiter Giovanni Di Valentino und Dieter Unterberger freuen sich über die Auszeichnung. ➜

AUSGEZEICHNET Nach der Nominierung als Top-Arbeitgeber 2018 im großen trend-Jahresranking wurden die IKB jetzt in den exklusiven Kreis der „Exzellenten Unternehmen Österreich“ aufgenommen. Zuvor wurden sämtliche Unternehmensbereiche von externen Prüfern der Quality Austria über einen Zeitraum von mehreren Monaten umfassend evaluiert. IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller: „Diese Methodik wird mittlerweile weltweit angewandt. Dadurch können Qualitätsmanagement und Business-Exzellenz in Unternehmen messbar gemacht werden. Die IKB hat nicht nur in den untersuchten Teilbereichen, sondern als Gesamtunternehmen sehr gut abgeschnitten.“ IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller mit den Vorstandsdirektoren Thomas Pühringer (re.) und Thomas Gasser (li.)

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