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BRANCHE

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BUNDESGREMIUM

BUNDESGREMIUM

BRANCHE: DER GANZ NORMALE WAHNSINN

„HUMOR IST, WENN MAN TROTZDEM LACHT.“ Ein Spruch, dessen Bedeutung mir nach den langen Wochen des Lockdowns immer klarer wird.

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TEXT: SUSANNE LOHS, HANDELSAGENTIN

SERIE Aus dem Leben

TEIL 9

Unser WLAN (Sie erinnern sich an meinen letzten Beitrag?) haben wir inzwischen mit einem Verstärker aufgepeppt, seither ist das Internet größtenteils stabil. Das ist wichtig, weil wir oft alle drei zeitgleich online sind – und das manchmal über Stunden: Mein Mann lauscht einem der zahlreichen Webinare, die beispielsweise die Wirtschaftskammer anbietet, unsere Tochter nimmt am Fernunterricht der Schule teil und ich führe Kundengespräche über Zoom. Man glaubt es kaum, aber auch unsere Nerven haben sich nach all den Wochen des Lockdowns gefestigt. Trotz des andauernd hohen Geräuschpegels. Vielleicht sind wir mittlerweile einfach abgestumpft. Oder erkennen die Kraft des Zitats: „Wenn du die Umstände nicht ändern kannst, ändere deine Einstellung.“

ZUHAUSE, SCHULE, BÜRO

Sie dürfen sich unser häuslich-schulischgeschäftliches Szenario in etwa so vorstellen: Wohnzimmer, Esszimmer und Tochterzimmer in einer Linie liegend, die ersten beiden mittels großem Durchbruch miteinander verbunden (ohne Türen), das Tochterzimmer vom Esszimmer aus begehbar (mit Türen). Mein Mann auf der Couch im Wohnzimmer, Laptop am Schoß, starrt konzentriert auf den Bildschirm – Geräuschpegel hoch, weil seine Ohrstöpsel seit geraumer Zeit unauffindbar sind. Unsere Tochter beteiligt sich in ihrem Zimmer rege am Unterricht – Geräuschpegel mal niedrig, mal hoch, weil sie nicht sechs Stunden pro Tag mit den Dingern im Ohr verbringen will. Verständlich. Dazwischen – im Esszimmer – meine Arbeitsstätte. Geräuschpegel: niedrig, weil ich meine Ohrstöpsel eigentlich immer verwende, wenn ich online meete. Wobei die Akustik in unserem trauten Heim ja nicht nur davon abhängt, was aus unseren Laptops rauskommt, sondern auch davon, wie intensiv wir drei uns am jeweiligen Onlinegeschehen beteiligen und mehr oder weniger engagiert (= lautstark) mitreden. Mittendrin unser Hund, der irritiert von einem zum anderen schaut, weil alle reden – bloß weder miteinander noch mit ihm, sondern jeder in dieses komische viereckige Ding vor sich. Macht aber nichts, unser Hund ist trotzdem total im Glück, schließlich hat er jetzt sein ganzes Rudel tagein, tagaus um sich.

WENN DER POSTMANN ZWEIMAL KLINGELT

Als wäre unser Alltag nicht schon genug an akustischer Herausforderung, gibt es zusätzliche Highlights: Der Postmann oder Paketboten unterschiedlicher Zustelldienste klingeln. Oft mehr als einmal pro Tag. Und unser Hund macht dann seinen Job: Er bellt. Laut. Sehr laut. Und klingt dabei viel größer, als er in Wirklichkeit ist. Wir Menschen versuchen in der uns eigenen hektischen Art („Sitz!“, „Platz!“, „Aus!“), ihn zum Stillsein zu bewegen. Was – Sie ahnen es – oft zu noch mehr Tumult führt, weil wir ihn mit unserer Hektik offenbar mehr anstacheln als beruhigen. Nachbarn und Zusteller finden es ungemein praktisch, dass wir Home und Office straßenseitig im Erdgeschoß haben. Die Zusteller können schon von draußen sehen, dass jemand da ist, und ersparen sich gerne den Weg in die höher gelegenen Stockwerke. Einmal kurz bei uns geklingelt, Paket abgegeben – geht ja ganz schnell und unkompliziert. Um dem Hund weitere Aufregung durch klingelnde Nachbarn, die ihr Packerl abholen wollen, zu ersparen, erledige ich die Auslieferung der übernommenen Pakete lieber frei Wohnungstür. Ich bin eine gute Nachbarin. Und die Paketboten mögen mich auch.

Habe ich schon erwähnt, dass ich zum Texten (mein Hauptjob) eigentlich absolute Ruhe brauche? Oh, Entschuldigung, ich muss dann mal – es hat gerade an der Wohnungstür geklingelt … SUSANNE LOHS

hat vier Jahre lang „Köstliches aus Vorarlberg“ in Wien und Umgebung vertrieben. Mit CommuniCare ist sie selbstständige Texterin und Marketingcoach und unterstützt als solche u.a. ihren Mann beim Vertrieb von Mehrwegbechern.

s.lohs@communi-care.at www.communi-care.at

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