ECHT Oberfranken Ausgabe 30

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ECHT  OBERFRANKEN

E T

30 August/September 2015 · 6. Jahrgang

Ausgabe 30 August/September 2015

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Oberfranken Aktuell. Täglich ab 18 Uhr.

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„Bei uns is‘ doch nix los!“ – „Die Katz‘ gfreggt!“ – Solche und ähnliche Sprüche hört man leider immer wieder und immer noch. Für uns völlig unverständlich. Die Redaktion wird förmlich bombardiert mit Veranstaltungsankündigungen. Und die reichen jetzt im Sommer von den zahlreichen Schützen- und Volksfesten über Freilufttheater und hochkarätigen Kunstausstellungen und -workshops bis hin zu Jazz- und Rockkonzerten. Gut, wir sind kein Scene-Magazin und wenn die ganz Jungen mit „Was-los-sein“ ausschließlich Partys und In-Discos meinen – die kann es natürlich nicht auf jedem Dorf im Frankenwald geben. Aber diese Grünspunde sind wohl noch etwas einseitig ausgerichtet. Viele andere haben beispielsweise das Engagement für die Traditionen einer Dorfkerwa für sich entdeckt. Andere kennen inzwischen sogar den Inhalt von Goethes Faust, weil das Stück bei den Faust-Festspielen cineastisch und daher kurzweilig aufgeführt wird. In diesem Jahr spielt sogar ein Musical-Star mit. Und der kommt sogar aus Oberfranken! Eigentlich muss man nicht extra darauf hinweisen: Oberfranken hat eine Freizeitqualität wie kaum eine andere Region. Hier kann jeder seinem Lieblingssport nachgehen – in einer herrlichen und vielgestaltigen Natur. Und wer will, der kann hier auch alleine sein. Was der Seele oftmals gut tut. Und natürlich gehört das Genießen sprichwörtlich zu Oberfranken. Es müssen ja nicht immer Bier und Bratwürste sein. Wie wär‘s mit einem echten Döner oder gar Schiefertrüffeln? Feste, Ausflugstipps, Sommerkultur und Kulinarik – darauf haben wir uns in dieser Ausgabe von ECHT Oberfranken konzentriert. Das spiegelt natürlich nur einen winzig kleinen Ausschnitt der fantastischen Angebotspalette wider. Es sind nur Anregun-

arbeit + freizeit

gen. Aber niemand soll jemals wieder sagen, in Oberfranken sei nichts geboten! Viel Spaß bei allen Ihren Aktivitäten wünscht Ihnen

leben

Ihre

Cornelia Masel-Huth, Chefredakteurin

willkommen

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

www.coburg.de / leben


INHALT WIRTSCHAFT Aus Oberfranken für die Welt Eura-Döner aus Hof expandiert in Osteuropa – Ist der Döner türkisch? 06

06

IDEEN UND PERSPEKTIVEN Mehr Wirtschaftskraft durch nachhaltiges Design – Das Coburger Designforum Oberfranken hat neue Ideen

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EREIGNIS Veranstaltungskalender 20 Der energiekosteneffizienteste Firmenstandort Deutschlands – Münch Energie in Rugendorf will Treffpunkt aller Energierevolutionäre sein 56

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AUSFLUGSTIPPS Urlaub im idyllischen Itzgrund – Geheimtipp für Individualisten 28 LIFE-Natur-Projekt „Oberes Maintal“ – Gut für Mensch und Natur

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FOTOSTRECKE Oberfranken – Land der Feste –

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30 August/Septe mber 2015 · 6. Jahrgang

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Bunt und vielgestaltig wie die Region

Rückblick

„Ich riech‘ des!“

Über Schiefertrüff eln im Franke nwald

W W W. E C

H T- O B E R

FRANKEN

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13.07.15 10:22

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O BERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE 125 Jahre Theaterwunder Luisenburg – „Holst dir den Kerschgeist aus meiner Hütten?!“

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MENSCHEN UND KULTUR Glosse: Rheintöchter auf Abwegen …

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44

Internationale Woche in Coburg – Gemeinsames Fastenbrechen im Ramazan

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Heimspiel bei den Faust-Festspielen in Kronach – Musical-Star Uli Scherbel spielt Mephisto

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Kinetische Kunst im Kleinen Museum auf der Peunt – Carlos Cruz-Diez: Didaktik und Dialektik der Farbe

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Kunst ohne Grenzen – 10 Jahre focus-europa e.V.

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61

Filmproduktion in Hochfranken – Der Idealist, der Pragmatiker und der Visionär

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Fossilienklopfplatz am Geozentrum der Hohenmirsberger Platte – „Wooow…, ich hab’ an Schneck gfuna!“ 73

KULINARIK „Ich riech’ des!“ – Gerhard Schuster ist Schiefertrüffelsammler im Frankenwald

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65 RUBRIKEN Editorial 03 Inhalt 04 ECHTgemixt 49 Impressum 27 Kolumne: Essigs Essenzen 23 – 37 Gründe, Oberfranken zu lieben?

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt

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ECHT Oberfranken


WIRTSCHAFT

Eura-Döner aus Hof expandiert in Osteuropa – Ist der Döner türkisch? von Cornelia Masel-Huth Fotos von Monika Limmer

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E

igentlich wollten wir in unserer Serie über erfolgreiche und besondere Unternehmen in Oberfranken einmal eines vorstellen, das von einem ausländischen Mitbürger gegründet wurde. Eura-Döner wäre so eine Firma, vor allem, weil es erfolgreich ist mit einer vermeintlich türkischen Speise, dem Döner eben, der jetzt zunehmend auch in osteuropäischen Länder vertrieben wird. Aber alles kam anders. Der Döner, so stellte sich bei unserem Besuch bei Eura-Döner in Hof heraus, ist nicht türkisch. Nicht mal sein Ursprung. Das, was bei uns als Döner allerorten verkauft wird, ist ein deutsches Produkt. Außerdem darf es nicht Döner genannt werden, sondern muss unter der Bezeichnung Drehspieß angepriesen werden. Das schreibt die „Berliner Verkehrsauffassung“ vor. Die wiederum ist nun typisch deutsch. Und dann: den erfolgreichen türkischen Unternehmer, den wir vorstellen wollten, bekamen wir nicht zu Gesicht, auch kein Foto von ihm. Wir kennen nur seinen Namen, Kenan Koyuncu, und dass er als der typische türkische Lebensmittelhändler anfing, erste „Drehspieße“ an Nachbarn oder zu Hochzeiten verkaufte und 1998 die Firma Eura-Döner gründete. Kenan Koyuncu ist heute Gesellschafter und nicht mehr im operativen Geschäft von Eura-Döner tätig. Und: er ist türkischer Abstammung, aber in Deutschland aufgewachsen – Türke oder Deutscher? Die Geschäftsleitung passt aber auch nicht in herkömmliche Klischees. Seit Anfang April ist die ehemalige Personalleiterin Katarina Müller-Chhider die Frau an der Spitze. Der zweite Teil ihres Nachnamens ist tunesisch. Ihre Sprache ist unverkennbar „ostdeutsch“. Eine ostdeutsche Frau mit tunesischem Mann an der Spitze eines türkischen Unternehmens in Hof? Ihr zur Seite steht als Leiter für den Ein- und Verkauf und die Technik Bechir Mkhinini. Der immerzu sympathisch lächelnde Mittvierziger kam aus Tunesien zum Maschinenbaustudium nach Deutschland. Seine Kinder sind inzwischen – Deutsche? Deutsche mit Migrationshintergrund?

Keine leichte Arbeit: Vom fachgerechten Ausbeinen der angelieferten Fleischteile von Rind, Hähnchen und Pute bis hin zum Aufstecken der Spieße. Und natürlich müssen strenge Hygienerichtlinien eingehalten werden. Etwa 25 Tonnen Fleisch werden täglich verarbeitet.

Dann, das muss man einfach so festhalten, ist die Arbeit bei Eura-Döner nicht die einfachste. Sie ist körperlich anstrengend und weil es sich bei der Verarbeitung von Fleisch zu „Döner-Drehspießen“ um verderbliche Ware handelt, muss stets eine kühle Temperatur eingehalten werden. Klar ist, dafür sind die „Gastarbeiter“, die Fremden ja ins Land gekommen, klar ist, dass kaum ein Deutscher diese Arbeit machen wollte und will. Klar ist aber auch, dass die türkisch-stämmigen Neubürger unter sich eine verschworene Gemein-


WIRTSCHAFT

Es gibt verschiedene Arten von Döner. Manche werden mit gekuttertem Fleisch „verklebt“. Ausgeliefert wird in ganz Deutschland, aber auch bis nach Spanien, Italien und Frankreich. Die Kühlkette darf beim Transport nicht unterbrochen werden.

Das Verpacken der Spieße ist eine besondere Kunst.

schaft sind. So waren in den ersten Jahren nahezu alle Mitarbeiter von Eura-Döner Menschen mit türkischem Lebenshintergrund. Inzwischen ist es noch viel komplizierter. 90 Prozent der Belegschaft von circa 150 Mitarbeitern kommt aus dem Ausland. Es sind neben den Türkinnen – meistens sind es türkische Frauen, die die Fleischstücke auf die Spieße stapeln – Polen, Pakistani, Bulgaren, Araber, Tschechen, Rumänen, Eriteaer … Hygieneanweisungen stehen deshalb auch in den verschiedensten Sprachen angepinnt in den Räumen. Und es gibt einen Gebetsraum. Und weil wir EuraDöner während des Ramadan, des islamischen Fastenmonats, besuchen, bekommen wir auch nichts von der sonst üblichen Betriebskost – die Küche hat einen Monat geschlossen. Zurück zum Döner. Bechir sagt, der Ursprung des Döner liege in Marokko und Syrien. Aber durch verschiedene Verarbeitungen und Technologien sei er eigentlich seit ungefähr 60 Jahren ein deutsches Produkt.

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt

Eura-Döner hat nicht nur eigene Rezepturen kreiiert, sondern auch ganz spezielle technischen Verfahren entwickelt, um eine hohe und gleichbleibende Qualität der Fleischspieße zu garantieren.

mal dahingestellt. Das ist offensichtlich so ähnlich wie mit der Pizza, die ja auch vom Italiner Nicolino di Camillo im März 1952 in Würzburg als verdeutsche Variante ihren Siegeszug angetreten hat und von der jeder Italiener sagt, sie habe mit einer echten Pizza nicht viel gemein.

Man bekäme inzwischen Anfragen aus Marokko, aus Dubai und anderen orientalischen Ländern, wie Döner industriell mit guter Qualität herzustellen seien. Döner, wie alle Lebensmittel, sind ein empfindliches Produkt und nur begrenzt haltbar. Werden sie zu warm, können sie sich verformen und natürlich können sich Keime entwickeln. „Wir haben über die Jahre einfach die entsprechende Technologie zum Beispiel beim Schockgefrosten entwickelt, und können ein qualitativ hochwertiges und gesundheitlich immer einwandfreies Produkt herstellen“, sagt der gelernte Maschinenbauer. Mkhinini kann seine Maschinenbauerkenntnisse gut verwerten für Sondermaschinen, die für die Döner-Produktion auch immer weiter verbessert müssen. Also, ob der Döner nun türkisch, marrokanisch, syrisch oder deutsch ist, sei einfach

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ECHT Oberfranken

Seit April ist Karina Müller-Chhider Geschäftsführerin. Ihr zur Seite steht Bechir Mkhinini (rechts). Mit auf dem Foto Vorarbeiter Sedat Tanıs.

Was die Firma Eura-Döner auszeichnet, sind nicht nur ihre Sozialleistungen. Karina Müller-Chhider kann da viele Geschichten erzählen, wo sie Mitarbeiter unterstützt hat bei Behördengängen etc. Natürlich, so sagt sie frank weg, verdienen die Menschen in der Produktion als Ungelernte keinen Spitzenlöhne. Aber man versuche eine sozial verträgliche Balance zu finden. – Und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denen wir dick in Astronautenkleidung verpackt, begegnen, lächeln uns unverwandt freundlich zu … – Nur wer Kenan Koyuncu ist, das wissen wir nicht … n


MENSCHEN UND KULTUR

Internationale Woche in Coburg – gemeinsames Fastenbrechen im Ramazan von Iris Kroon-Lottes

D

ie islamische DITIB-Gemeinde in Coburg wollte ein Zeichen setzen für die Aussöhnung der Religionen und für eine tolerante und offene Gesellschaft. Deshalb luden die Gemeindemitglieder und die Stadt Coburg zum gemeinsamen Fastenbrechen auf den Albertsplatz ein. Der DITIB – Diyanet İşleri Türk İslam Birliği, der Verein Türkisch Islamische Union der Anstalt für Re-

Canan Birinci (links) ist Jugendvorständin der Coburger DITIB-Gemeinde, Musa Uzun, Imam der Yeni Camii.

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In Coburg leben Menschen aus über 120 Nationen. Die meisten Muslime sind türkisch-stämmig.

ligion e.V., ist der größte Dachverband islamischer Gemeinden in Deutschland. Der neunte Monat des islamischen Mondkalenders ist der Fastenmonat Ramadan, türkisch Ramazan. Eine besondere Zeit für Muslime, denn in diesem Monat essen und trinken Gläubige von Sonnenaufgang bis zum Einbruch der Dunkelheit nichts. Ausgenommen sind alte Menschen, Kranke oder kleine Kinder. Eine entbehrungsreiche, aber auch eindrückliche Zeit für Muslime, denn der Ramazan hat neben dem asketischen, auch einen sozialen Hintergrund: „Wir engagieren uns im Fastenmonat für Menschen, die Hilfe benötigen“, erklärt Canan Birinci, die als Jugendvorstand der DITIB-Gemeinde in Coburg tätig ist. Am ersten Samstagabend im Ramazan, am Weltflüchtlingstag, hatte die DITIB-Gemeinde in Kooperation mit der Stadt Coburg zum gemeinsamen Fastenbrechen

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ECHT Oberfranken

Während des Ramazan sind alle zum kostenlosen Essen eingeladen.

auf den Albertsplatz eingeladen. Rund 200 Bürgerinnen und Bürger kamen, viele Muslime, aber auch Christen, Juden und Buddhisten. Fast alle der anwesenden Muslime hatten seit den frühen Morgenstunden nichts mehr gegessen und getrunken. Doch die Stimmung war fröhlich und ausgelassen. Gut gelaunt begrüßten die Anwesenden Imam Musa Uzun und sprachen gemeinsam vor dem Essen ein Gebet. Pünktlich um 21.37 Uhr, dem für Coburg errechneten Sonnenuntergang, ging der religiöse Gesang in den traditionellen Gebetsruf über. Mit dem Essen von Datteln begann das Fastenbrechen. Es wurde Wasser gereicht, das die Coburger Stadtwerke zur Verfügung stellten, außerdem eine Linsensuppe, die mit Pfefferminz verfeinert war, Reis mit Gemüse, Hackfleischklößchen und grüner Salat. Als süße Nachspeise gab es ein saftiges Griesgebäck. Es sei wichtig, zu spüren, wie es Menschen


INHALT

Die ehrenamtlichen Köchinnen bereiten 300 Essen jeden Tag zu. Wer nicht arbeitet, unterstützt die Gemeinde mit fünf Euro.

geht, die nicht immer etwas zu essen haben, erklärten islamische Gemeindemit-

glieder. Die besondere Bedeutung des Ramazan wurde spürbar: „Wir wollen

durch das Fasten wieder mehr in uns gehen und uns Gedanken über uns und andere Menschen machen“, so Canan Birinci, außerdem lerne man durch das tägliche Entbehren den Wert der Speisen neu kennen. Wer Lust und Zeit hatte, konnte noch die Coburger Moschee Yeni Camii in der Viktoriastraße besuchen und an einem Gebet teilnehmen. Während des Ramazan bietet die „DITIB Yeni Camii“, die Türkisch Islamische Gemeinde zu Coburg, täglich nach Sonnenuntergang, in einem großen Zelt vor der Moschee eine warme Mahlzeit an. Eingeladen ist jeder, der diese Tradition kennenlernen möchte oder einfach Hunger hat. Ein ehrenamtliches Küchenteam bereitet allabendlich Speisen für bis zu 300 Menschen vor. Islamische Gemeindemitglieder, die nicht kochen oder einkaufen, spenden einen monetären Beitrag. Für alle Gäste ist das Abendessen nach Sonnenuntergang kostenlos. n

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Design kann mit einfachsten Mitteln eine starke Sprache sprechen.

Mehr Wirtschaftskraft durch nachhaltiges Design – Das Coburger Designforum Oberfranken hat neue Ideen von Iris Kroon-Lottes

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ECHT Oberfranken


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

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ie haben sich zu einem echten Meilenstein im Veranstaltungskalender der oberfränkischen Kreativwirtschaft entwickelt: die Coburger Designtage. Seit 14 Jahren werden sie vom Coburger Designforum Oberfranken (CDO) organisiert. Doch das CDO steht für viel mehr. Die beiden Vorsitzenden, Professor Auwi Stübbe und der Kronacher Unternehmer Rainer Kober, haben noch viele Ideen und Visionen: ihr Ziel ist es, Oberfranken zur Designregion zu machen. Dabei setzen sie vor allem auf den Gedanken der Nachhaltigkeit. Der eine sieht sich nicht als Weltverbesserer, eher als geschickter Netzwerker und Gestalter, ausgestattet mit einer großen Liebe zu seiner Heimat Oberfranken. Den anderen hat der Nachhaltigkeitsgedanke schon im Studium gepackt und seitdem nicht wieder losgelassen. Beide sind sie Experten in Sachen Design, be-

geisterungsfähig, umtriebig und immer für eine innovative Idee zu haben: Rainer Kober und Auwi Stübbe lenken einen Verein, der sich ganz dem Thema Design verschrieben hat. Das CDO initiiert in Kooperation mit Ausbildungsstätten wie Hochschulen, Institutionen und vor allem regionalen Unternehmen Veranstaltungen und Designprojekte. Über allem schwebt das Ziel, den Regierungsbezirk Oberfranken für das Thema Design zu sensibilisieren. „Bei uns finden keine Schaufensterveranstaltungen statt. Wir suchen direkt nach Unternehmen, die Alleinstellungsmerkmale besitzen, um sich gegenüber dem Wettbewerb abheben zu können. Genau das ist mit Hilfe von Design zu schaffen“, erklärt Auwi Stübbe die Strategie. Coburg gilt für die beiden Experten mit einer aktiven Community von jungen Designern, vielen designaffinen Unternehmen und

Professor Auwi Stübbe (links) und der Kronacher Unternehmer Rainer Kober haben als Vorsitzende das Coburger Designforum neu aufgestellt.

der Fakultät Design der Hochschule Coburg als Hochburg für Design in Bayern. Diesen Standortvorteil gilt es auszubauen. Oberfranken verfügt über unglaublich gute mittelständische Unternehmen. „Uns interessieren vor allem die kleineren und mittleren Betriebe. Die möchten wir in ihrer Designkompetenz stärken und ihnen ermöglichen, sich zukunftsfähig aufzustellen“, resümiert Rainer Kober. Was optisch besser aussieht, wird automatisch mit besserer Qualität verbunden. Klar ist: Wer die Wahl hat zwischen einem Korkenzieher, der nur funktionstüchtig ist oder einem, der außerdem gut aussieht, der kauft das gut designte Produkt. Und das gilt auch für Industriegüter. „Wenn ich einen Schaltkasten kaufen kann, der genau über die Funktionen verfügt, die ich benötige, warum sollte ich mich dann nicht für den Schöneren entscheiden?“, fragt Auwi Stübbe provokant.

Impressionen von den 27. Coburger Designtagen.


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Der ehemalige Güterbahnhof in Coburg könnte sich zu einem Designzentrum entwickeln.

Die Intention des CDO ist es, talentierte Designer mit der Wirtschaft in Kontakt zu bringen und die regionalen Unternehmen neugierig zu machen auf das Thema Design. Im harten Geschäftsalltag hat ein Unternehmer oft nicht die Zeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Dabei wissen wir eigentlich alle, nicht nur beim Auto- oder Handykauf, welche wichtige Rolle Design bei der Kaufentscheidung spielt. Der Kronacher Unternehmer Rainer Kober – er besitzt eine Porzellanmanufaktur in Steinwiesen – kennt die wirtschaftliche Situation und die bestehenden Herausforderungen in der Region wie kaum ein Zweiter. Deshalb engagiert er sich beim CDO. Über das Designforum können interessierte Unternehmer oder Verantwortliche aus den Betrieben mit talentierten Designern in Kontakt treten. Wer sich nicht sicher ist, ob er diesen Schritt gehen soll, dem bietet das CDO-Team demnächst eine produktive Möglichkeit zur Eigenanalyse: einen Design-Check. Mit diesem Test kann kostengünstig und schnell individuell festgestellt werden, in welcher Situation sich der eigene Betrieb befindet und welche Verbesserungen mit Hilfe von Design im Unternehmen entstehen könnten. Muss nachgebessert werden, gibt es im Anschluss die passenden Beratungsangebote. „Auf diese Weise bie-

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ECHT Oberfranken

ten wir eine Neuorientierung an, die einfach und unbürokratisch durchgeführt werden kann“, erklärt Rainer Kober. Er weiß, dass Unternehmen in Oberfranken über ein hohes Qualitätsbewusstsein und Leistungsbereitschaft verfügen, häufig aber zurückhaltend und stark „eigenzentriert“ arbeiten. Deswegen soll ihnen der Design-Check eine einfache Möglichkeit bieten, sich trotzdem diesem wichtigen Thema zu nähern. Kober sieht sich selbst auch als „Vernetzer und Gestalter“, seine Intension ist es, ganz Oberfranken zur Designregion zu entwickeln.

Gütesiegel für nachhaltiges Design aus Coburg Doch was Rainer Kober und Auwi Stübbe anschieben, hat fast immer einen tieferen Hintergrund. Verbesserte Wirtschaftskraft durch Design alleine reicht den beiden nicht. Sie sehen die Region ganzheitlich und immer in Verbindung mit den bestehenden Ressourcen und der Natur. Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und der Einsatz natürlicher Materialien gehören ebenso zu ihren Visionen wie die Zukunftsfähigkeit der Betriebe und ganzer Branchen. Genau diese Verbindung von Design mit einem in diesem Sinne nachhaltigen Gestalten von Produkten und Herstellungsprozessen soll jetzt einen

Namen, eine Art Gütesiegel bekommen: Nachhaltiges Design wie es in Coburg praktiziert wird, könnte Coburg-Design genannt werden. Damit würde auch eine passende Identifikation für junge Menschen geschaffen werden – Fachkräfte und Kreative, die der Standort dringend braucht. „Sie sollen sehen, dass in Coburg etwas passiert in Richtung Zukunft“, sagt Stübbe. Coburg sei bereits eine Designer-Community, jetzt gilt es, alles dafür zu unternehmen, damit diese wächst und gedeiht. Auch dafür steht das CDO. „Wir geben jungen Designern, die diesen Weg gehen, die Chance, ihre Ideen zu präsentieren. Die Coburger Designtage, die das CDO seit 14 Jahren organisiert und betreut, sind laut Stübbe die richtige Plattform dafür. In diesem Jahr fand das Coburger Designevent zum 27. Male statt. Auf dem Gelände des ehemaligen Coburger Güterbahnhofs, gleich neben dem neu erschlossenen Bahnsteig mit seiner charakteristischen „MikadoWand“ entstand ein einzigartiges Miteinander aus Designern sowie nachhaltig orientierten und innovativen Unternehmen. „Diese Veranstaltung ist inzwischen ein Markenzeichen für Coburg. Hier findet sich eine Gemeinde ähnlich Denkender und genau das ist unser Ziel“, bekräftigen Stübbe und Kober. n


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Veranstaltungskalender Ganzjährig noch bis

26.

Flüchtlinge und Vertriebene in Hof Dauerausstellung im Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, Hof www.museum-hof.de

31. Juli

noch bis

2.

August

noch bis

9.

August

29.

Wolfgang Amadeus Mozart Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg

Inseln der Hoffnung – Gesichter der Philippinen – Ausstellung

mit Fotografien von Norbert Gaisbauer. In Zusammenarbeit mit „mabuhay Kinderhilfe Philippinen“ Ort: Altes E-Werk, Tränkgasse 4, Bamberg

Internationales Festival Mitte Europa

57 Veranstaltungen an 52 Orten in Bayern, Böhmen und Sachsen. Infos: www.festival-mitte-europa.com

Ort: Neues Schloss der Eremitage Öffnungszeiten: Mo. – So., 10 – 18 Uhr

noch bis

noch bis

16. 17. August

noch bis

18. August

August

noch bis

31. August

5.

noch bis

30.

„Die Losburg“ – Anfänge der Festspiele-Ausstellung

September

noch bis

86. Jahresausstellung zeitgenössischer Kunst

des Bundes Fränkischer Künstler September Ort: Plassenburg Kulmbach

„Ein Sommernachtstraum: Die Luisenburg als ShakespeareBühne“-Ausstellung Ort: Unteres Foyer, Fichtelgebirgshalle Wunsiedel

Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel

3.

Fotos von Manfred Fack Ort: Stadtmuseum Lichtenfels, Bamberger Str. 3a

Oktober

„SCHERDEL – 125 Jahre Fortschritt aus Tradition“ – Sonderausstellung

Schirmherrin: stellvertretende noch bis Bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner Ort: September Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel

„Zwischen Historismus und Jugendstil. Bayreuther Architektur um 1900“ – Sonderausstellung Ort: Historisches Museum Bayreuth

noch bis

4.

Oktober

noch bis

12.

September

1000 Jahre Kloster Michaelsberg Bamberg 1015 bis 2015 Ort: Historisches Museum Bamberg, Domplatz 7

Ort: Kunstsammlungen der Veste Coburg

Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, Arzberg-Bergnersreuth Infos: www.bergnersreuth.de

Ort: Rosenthal-Theater Selb

Die Städtische Kunst- und Gemäldegalerie auf dem Michaelsberg

Die dunkle Seite der Renaissance – Ausstellung

„Die Ladys mit dem grünen Daumen – Besondere Frauen und ihre Liebe zum Garten“ – Ausstellung

28. Wochen des Weißen Goldes 2015Ausstellung

mit Werken der Künstlerinnen Dinara Daniel und Karolina Jarmolinsak Ort: Ideenhaus in der Eiergasse, Hollfeld Öffnungszeiten: So. 14 – 16 Uhr und nach terminlicher Absprache Infos: www.kunst-kultur-hollfeld.de

Ausstellung zur Inszenierung der Luisenburgfestspiele „Ein Sommernachtstraum“

„Der Main vom Landkreis Kulmbach bis zum Landkreis Bamberg“ – Sonderausstellung

Ort: Oberes Foyer, Fichtelgebirgshalle Wunsiedel

Theaterwunder Luisenburg – Das Volkstheater auf der Luisenburg – Sonderausstellung Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel

noch bis

25.

III. Quartalsausstellung

Oktober

noch bis

20.

September

noch bis

28.

noch bis

August

„70 Jahre Frieden“ – Ausstellung Plakate: OHNE BILDER! – Ausstellung Ort: Kunstmuseum Bayreuth in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus

20

27.

Ort: Europäisches Flakonglasmuseum, Kleintettau Infos: www.flakonglasmuseum.de

September

6.

August

noch bis

Eine jüdische Familie aus Kronach, Ort: Synagoge Kronach, Nikolaus-Zitter-Str. 27

noch bis

„Dem Dunkel entwachsen, dem Lichte zum Spiele – Der Wald als Ursprung des thüringisch-fränkischen Glases“ – Sonderausstellung

30.

Kombiniere! Nick Knatterton & Co.

Zeichnungen von Manfred Schmidt Ort: Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer, Hainstr. 4a

Infos / Karten: www.faust-festspiele.de

Die Bambergers – Ausstellung

noch bis

65. Bayreuther Kunstausstellung

Faust-Festspiele Kronach

August

Die Zauberflöte

Juli

noch bis

noch bis

ECHT Oberfranken

Die Entwicklung der Region seit Kriegsende Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, Hof, Tel. 09281 8152700 Öffnungszeiten: Di. – So., 10 – 16 Uhr

31.

Cranach 2.0 – Ausstellung

noch bis

„125 Jahre Luisenburg Festspiele – Die Volksstücke“ – Ausstellung

Oktober

1.

November

Ort: Festung Rosenberg, Kronach Infos: www.kronach.de

Schirmherrschaft: Horst Seehofer Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

18. OBERFRÄNKISCHER MUNDART-THEATER-TAG 20. SEPTEMBER 2015, AB 13 UHR KURPARK, BAD BERNECK Autoren: Ute Bächer, Helmbrechts Reinhold Hartmann, Bayreuth Jutta Lange, Kulmbach Hannelore Steinhäuser, Bayreuth Manfred Kern, Coburg Sonja Keil, Helmbrechts Walter Tausendpfund, Pegnitz Reinhard Witzgall, Helmbrechts

Theatergruppen: Der Schauhaufen aus Kulmbach Stettfelder Freilichtbühne Der Theatervogel, Bamberg Bletsch‘n Bühna Unterleinleiter Theatergruppe Hallstadt Metzlersreuther Theaterer

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VERANSTALTUNGSKALENDER Italien! Italien? Italien. – Ausstellung noch bis

1.

Fotografien von Ulrich Weichert Ort: Historisches Museum Bamberg, Domplatz 7

„Pracht, Prunk, Protz – Luxus auf dem November Land“ – Sonderausstellung Ort: Alte Schäferei - Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn, Schäferei 2

noch bis

8.

November

Fürchten, Bangen, Hoffen. Leben um 1945 auf dem Land – Ausstellung Ort: Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld, Pottenstein

„Sehnsucht nach Augenblicken“ – Ausstellung noch bis

Fotografien von Martin Koslowsky aus Thurnau Ort: Volkshochschule Kulmbach

24. 25. 30. und

Juli -

23. Juli

23. 25. -

Juli -

August

Juli

„Cranach Nights – Lange Nacht der Museen“

in Kooperation mit der Bastion Marie Ort: Festung Rosenberg, Kronach Beginn: jew. ab 21.30 Uhr

„Beten, Bier und Büchsenknall“ – 175 Jahre Annafest – Sonderausstellung Ort: Pfalzmuseum Forchheim, Kapellenstr. 16, EG Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 17 Uhr und nach Vereinbarung

Täglich 13 – 23.30 Uhr Am 26. Juli großer Annafestzug anlässlich 175. Annafest Infos: www.forchheim.de

25. 26. -

25. 13.

24. 26. -

mit dem Festspiel „Das Marktrecht“. Das unterhaltsame Theaterstück wird von engagierten Laienschauspielern am Samstagabend (18 Uhr) und am Sonntagvormittag (10 Uhr) auf der Bühne vor dem Rathaus aufgeführt und versetzt die Zuschauer in die Zeit des Mittelalters zurück.

Juli

30. Juli

ECHT Oberfranken

ab 13 Uhr Ort: Hochschule Hof Anschließend erstes Sommerfest der Europäischen Metropolregion Nürnberg

Die Porzellanexpertin taxiert industriell hergestellte Porzellane aus dem deutschsprachigen Raum auf Wert und Herkunft. Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Hohenberg a. d. Eger Dauer: 10 – 17 Uhr Infos: www.porzellanikon.org

Sommerkonzert & Sommernachtsparty der Musikschule Ort: Städtische Turnhalle, Marktredwitz Beginn: 19 Uhr

„Die Zauberflöte“

Festival Mitte Europa – XXV. Meisterklasse für Gesang Ort: Altes Kurhaus, Festsaal, Bad Alexandersbad Beginn: 19 Uhr

Neueröffnung des Richard-WagnerMuseums Haus Wahnfried in Bayreuth

Abschlusskonzert des Meisterkurses für Violine

Ab 27. Juli: Ausstellung „Wahnfried oder Aergersheim“ – Sie thematisiert die wechselvolle Geschichte von Richard Wagners Wohnhaus in Bayreuth. Öffnungszeiten: Di. – So. 10 – 18 Uhr Infos: Richard-Wagner-Museum Bayreuth, Wahnfriedstraße 2, 95444 Bayreuth, 0921 757280, www.wagnermuseum.de

31. Juli

31. 2. August

22

9. Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg

Volksmusikspektakel „Singa, Spilln, Tanzn“

Juli -

Juli

Ein Rendezvous mit der Bamberger Umwelt. Treffpunkt: Sternwartstr. 1/3 (E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium Bamberg, Schulhof, Eingang) Dauer: 18.30 – 20.00 Uhr Infos / Anmeldung: VHS Bamberg Stadt, Tel. 0951 871108 www.vhs-bamberg.de

Expertisentag mit Petra Werner

Fabelhafte Wesen – Sonderausstellung

Ort: Marktplatz, Gaststätten und Kurpark Bad Berneck Beginn: 12 Uhr auf dem Marktplatz

Juli

der Holzbläserklassen der Berufsfachschule für Musik mit Birgit und Edgar Eichstädter, Ulrike Hünefeld und Danielle Maheux. Ort: Ehemalige Synagoge, Kronach Beginn: 19.30 Uhr

von Gesundheitspädagogin Elke Sachs Ort: Staatliches Kurhaus Bad Steben (Vortragssaal) Beginn: 19 Uhr

mit einem Konzert der WildenbergSaitenmusik im Garten der Stadt Volterra. Eintritt frei

26.

„Gut Holz“ – Kammerkonzert

„Wie bezähme ich meinen inneren Schweindehund?“ – Vortrag

Ort: Kurpark Bad Alexandersbad

Ausklang Musiksommer in Wunsiedel

mit Auftragskomposition an den ehemaligen Villa-Concordia-Stipendiaten Steffen Wick. Ort: Internationales Künstlerhaus Villa Concordia, Concordiastr. 28, Bamberg Beginn: 19 Uhr Eintritt frei. Spenden erbeten.

Historisches Altstadtfest in Bad Staffelstein

28.

Lichterfest mit Brillantfeuerwerk

Familientag

Danke und tschüss! – Ensembleabschiedsfest

Stollenanlagen am Stephansberg – Führung

Juli

Kammerkonzert der Sommeroper Bamberg

Juli

Juli

Musikalischer Stadtrundgang

Ort: Auenpark Marktredwitz

24.

27.

Kinderstück nach dem Märchen der Gebrüder Grimm. Ort: Römisches Theater der Eremitage Bayreuth Beginn: 20 Uhr Infos / Karten: Theaterkasse Bayreuth, Opernstr. 22, Tel. 0921 69001, theaterkasse@bayreuth-tourismus.de

Federfiguren von Barbara Lenz Ort: Naturkunde-Museum Bamberg, Juli Fleischstr. 2, www.naturkundemuseum-bamberg.de Öffnungszeiten: April – September: 9 – 17 Uhr; September Oktober – März: 10 – 16 Uhr

Ein Lächeln im Spiegel der Zeit - Birgit Hächl, Text und Eddie Hürdler, Gitarre. Ort: Keramikwerkstatt Tittmann, Berndorf 43, 95349 Thurnau Beginn: 18 Uhr

Ort: E.T.A.-Hoffmann-Theater-Bamberg, Studio Beginn: 14 Uhr Eintritt frei

175. Annafest Forchheim

Kronacher Kammerchor, Vokalensemble der Berufsfachschule für Musik Oberfranken, Ltg. Burkhart M. Schürmann Ort: Katholische Stadtkirche Kronach Beginn: 14 Uhr

Konzert mit dem Meisterkurs des Pianisten Bernd Glemser

Juli

23. 30.

25.

26. Juli

Schneewittchen und die sieben Zwerge – Abendvorstellung

2015

Ort: Kulturraum Burgebrach, Grasmannsdorfer Str. 1, Burgebrach Beginn: 19 Uhr Infos: www.haus-marteau.de

Ort: Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel Beginn: jew. 20 Uhr Infos: www.fichtelgebirgsmuseum.de

August

Ende

Juli

Luisenburg Xtra „Es gibt keine Sünde im Süden des Herzens“

Juli

24. 3.

Begegnungen im Kunstraum – Jubiläumslesung 40 Jahre Keramikwerkstatt Tittmann

mit Martin Mumelter Ort: Haus Marteau, Lobensteiner Str. 4, Lichtenberg Beginn: 19 Uhr Infos: www.haus-marteau.de

Seefest am Fichtelsee


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

Donnerstag, 24. September, 19.30 Uhr (Oper von Wolfgang Amadeus Mozart) Theater Hof: „Die Hochzeit des Figaro“ Donnerstag, 01. Oktober, 19.30 Uhr (alle VVk-Stellen von okticket.de) Der Bembers: „Alles muss raus“ Sonntag, 04. Oktober, 19.30 Uhr Die beliebte Musical Revue mit Musical-Stars und der „Rainbow-Band“ „Musicals in Concert“ Donnerstag, 08. Oktober, 19.30 Uhr Werke von Mozart und Myslivecek Solist: Jeremy Menuhin, Klavier/Dirigent: Martin Fischer-Dieskau Deutsches Radio Kammerorchester: „Mozarts Reise nach Prag“ Freitag, 04. Dezember, 19.30 Uhr Mit Chocolatier auf der Bühne CHRISTINA ROMMEL & BAND Schokolade - Das Konzert ... für Gaumen, Augen, Ohren und Seele Echter deutscher Pop/Rock für Genießer

Infos zu Veranstaltungen und Kartenvorverkauf: Kulturamt der Stadt Selb • Tel. 09287/883-119 u. 883-125, kulturamt@selb.de • www.selb.de

Kombiniere!

Nick Knatterton & Co. Zeichnungen von Manfred Schmidt

Flüchtlinge und Vertriebene in Hof

23. 5. - 16. 8. 2015

Di-Do 10-16 Uhr Fr-So u.feiertags 12-18 Uhr

STADTGALERIE BAMBERG VILLA DESSAUER www.museum.bamberg.de MUSEEN DER STADT BAMBERG

Ankunft, Aufnahme und Integration der Heimatvertriebenen

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Museum Bayerisches Vogtland Sigmundsgraben 6 95028 Hof Tel. 09281 / 815 2700 E-Mail: museum@stadt-hof.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr (außer 24.12., 25.12., 31.12, 1.1.)

Führungen für Einzelpersonen ohne Voranmeldung immer samstags, 13.00 Uhr

23


VERANSTALTUNGSKALENDER Sommer-Highlight: „Dein ist mein ganzes Herz“

August

1.

August

1. 2. +

August

1.

August -

15.

November

„Der fliegende Arzt“ – Komödie

von Jean-Baptiste Molière Ort: Felsentheater zu Sanspareil Infos / Karten: Theaterkasse Bayreuth, Opernstr. 22, Tel. 0921 69001, theaterkasse@bayreuth-tourismus.de

August

Festbetrieb im Stadtzentrum mit Musik bis in den späten Abend. Orte: Innenstadt und Factory In, Selb Dauer: 8 – 24 Uhr

EU-Ausstellung „Europäische Lebensart – Keramik vom Barock bis heute“ Eine Kooperation im Rahmen des europäischen Projekts „Ceramics and its Dimensions“ mit 24 Partnern aus unterschiedlichen Ländern. Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Selb

-

8.

August

8. 9. +

Sandra Hollstein Duo

Ort: Kultur am Putzenstein, Putzenstein 2, Thurnau Beginn: 20 Uhr Infos / Karten: Tel. 09228 995460, www.putzenstein.de, info@putzenstein.de

Sommerferienprogramm / Rahmenprogramm zur Ausstellung: Kombiniere! Nick Knatterton & Co. Für Kinder von 6 – 14 Jahren. Ort: Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer, Hainstr. 4a Dauer: 11 – 12.30 Uhr Infos: www.museum.bamberg.de (Voranmeldung nicht notwendig)

August

7. 9.

August

8. 23. +

August

25. Deutsche und Internationale Zinnfigurenbörse Ort: Zentralparkplatz Kulmbach

August

Saaleauenfest – Hof

Saale, Strand & Mehr, mit Sport und Familienaktionen, Beachparty, ab 18 Uhr Live-Musik, zünftiger Sonntags-Brunch. Ort: Saaleauen unterhalb Altstadt Sa. 13 – 24 Uhr So. ab 11 Uhr Infos: www.stadtmarketing-hof.de

Historische Schnitzeljagd für Kinder – Erlebnisführung „Der mutige Ritter“ durch Kulmbach

Die Kinder erraten mittelalterliche Berufe, besteigen den Roten Turm und können sogar einen Schatz sowie kleine Preise gewinnen. Treffpunkt: Holzmarkt am Zinsfelder Brunnen Beginn: 15 Uhr Dauer: ca. 1,5 Std. Anmeldung: Tel. 09221 95880

August

9.

August

Ensemblekurs für Blechbläser mit Prof. Rekkenze Brass

Ort: Bayerisches Brauereimuseum, Hofer Straße 20, 95326 Kulmbach Beginn: 11 Uhr Infos: www.haus-marteau.de

Kurzprogramm zum Porzellanmalen, anschließend Gestalten von bunten Wassertieren aus Porzellan. Für Kinder zw. 7 und 12 Jahren. Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Selb Dauer: 10 – 12.30 Uhr Infos / Anmeldung: Tel. 09287 918000, www.porzellanikon.org, info@porzellanikon.org

12.

„Der Zigeunerbaron“ – Premiere

15. 16.

Kunst, Genuss & Garten

August

+

August

Ort: Waldbühne Heldritt Beginn: 19.30 Uhr Infos / Karten: www.coburger-sommeroperette.de

Ort: Schloss Greifenstein, Heiligenstadt / Fränkische Schweiz Öffnungszeiten: Sa. und So. 10 – 18 Uhr Infos: www.schlossparktraeume.de

Große 700-Jahr-Feier – Waischenfeld Infos: www.waischenfeld.de

Musiksommer Obermain: „Highlights der Blech-Bläsermusik“

16. August

20.

Ort: Kultur am Putzenstein, Putzenstein 2, Thurnau Beginn: 17 Uhr Infos / Karten: Tel. 09228 995460, www.putzenstein.de, info@putzenstein.de

ECHT Oberfranken

11.

Museumsfest „Unter den Apfelbäumen“

Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Hohenberg a. d. Eger Dauer: 11.30 – 17 Uhr Infos: www.porzellanikon.org

im Rahmen des Bamberger Bluesund Jazzfestivals. Ort: Schloss Sassanfahrt, Hirschaid Dauer: 18 – 22 Uhr Infos: Tel. 09543 4401870, www.schloss-sassanfahrt.de

Sommerferienprogramm: Sommermalen

Ort: Marktplatz Kulmbach

Putzenstein Klassik: „Lieder und Arien“

24

10.

Italienische Nacht

Klavierduo Kutrowatz – Konzert

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Kulturpartnerschaft zwischen Bayreuth und dem Burgenland. Ort: Europasaal im ZENTRUM, Bayreuth Beginn: 20 Uhr Eintritt frei Kostenlose Eintrittskarten sind erhältlich an der Theaterkasse, Opernstr. 22, Tel. 0921 69001, theaterkasse@bayreuth-tourismus.de

Livemusik von den Wiesenttaler Musikanten Ort: Volkskundliches Gerätemuseum Arzberg-Bergnersreuth, Wunsiedler Straße 14, Arzberg Dauer: 14 – 17 Uhr Eintritt frei Infos: Tel. 09233 5225, www.bergnersreuth.de

Konzert mit „Soul Message“

August

Das 1x1 des Comic-Zeichnens mit Peter Maierhofer

4.

9.

August

25. Fest der Porzelliner mit Europas größtem Porzellanflohmarkt

Verkaufsoffener Sonntag in Selb

2.

6.

August

Große Opern- und Operettengala mit Barbara Cramm/Sopran, René Kollo/Tenor, und der Russischen Kammerphilharmonie St. Petersburg unter Leitung von Juri Gilbo Ort: Rosenthal Theater Selb Beginn: 19.30 Uhr Infos / Karten: Kulturamt der Stadt Selb, Tel. 09287 883119 und 883125, www.selb.de, kulturamt@selb.de

Volksmusikfest „Grodoa – gsunga, gspilt und danzd“

August

präsentiert vom Posaunenquartett Consortium Musicum unter Leitung von Prof. Harry Ries. Ort: Katholische Kirche St. Kilian, Bad Staffelstein Beginn: 17 Uhr Karten: www.proticket.de/termine/MSO2015 oder www.vorverkaufsstellen.info

„Maske in Blau“ – Premiere

Operette von Fred Raymond Ort: Luisenburg Festspiele Wunsiedel Infos / Karten: Tel. 09232 602162

Coburger/Fränkischer Kinosommer

21. 23. -

August

Ort: Marktplatz Lichtenfels Einlass: ab 20 Uhr, Filmbeginn mit Sonnenuntergang. Eintritt frei Infos: www.fraenkischerkinosommer.de


VERANSTALTUNGSKALENDER

23. August

28. August

„Joe Wulf and the Gentlemen of Swing“ – Matinée

Ort: Waldbühne Heldritt Beginn: 11 Uhr Infos / Karten: www.coburger-sommeroperette.de

12.

Infos: September www.schwarzenbacher-ausdauertage.de

More than Rhythm – Power! Percussion Eine geniale Mischung aus Konzert, Performance und Bühnenshow. Eine Veranstaltung im Rahmen der „Kulturwelten“. Ort: Göbel-Halle, Pressecker Str. 20, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Karten im Oberfränkischen Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Helmbrechts, T el. 09252 92430, www.textilmuseum.de Rubrik Kulturwelten, info@textilmuseum.de

„Ein Maskenball“ – Premiere

Oper von Giuseppe Verdi Ort: Luisenburg Festspiele Wunsiedel Infos / Karten: Tel. 09232 602162

September Sommerferienprogramm: Porzelliner Spiele

Interaktiver Rundgang durch die Ausstellung Porzellinerleben, anschließend Spiele-Parcours, für Kinder zw. 7 und 12 Jahren. Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum September für Porzellan, Selb Dauer: 10 – 12.30 Uhr Infos / Anmeldung: Tel. 09287 918000, www.porzellanikon.org, info@porzellanikon.org

1.

12.

Lange Museumsnacht – „Stunde Null“ – Kriegsende in Forchheim – Sonderausstellung

Ort: Pfalzmuseum Forchheim, Kapellenstr. 16, Innenhof, Erlebnismuseum Rote Mauer Dauer: 20 – 24 Uhr September (Ausstellungsdauer bis 1. November)

Mozart, Prokofjew, Mussorgski. Mit Herbert Schuch, Reinhold Mages und der Jenaer Philharmonie. September Ort: Factory In, Selb, Große Ofenhalle Beginn: 17 Uhr, Einlass: 16 Uhr Tickets: Ticket-Shop Frankenpost, Tel: 09281 816228

6.

11. Coburger Museumsnacht „Nacht der Kontraste“

Sommerferienprogramm / Rahmenprogramm zur Ausstellung: Italien! Italien? Italien. Fotografien von Ulrich Weichert. Ort: Historisches Museum Bamberg, Domplatz, Dauer: 14 – 15 Uhr Infos: Tel. 0951 871142 (Voranmeldung nicht notwendig)

Ray Wilson Genesis Classic – Ex„Genesis“-Sänger präsentiert Welthits

September

13.

September

Entdecker unterwegs: „Druckpiraten“ (Ferienprogramm)

Kulturwelten 2015

11.

Fitness & Lauftreff mit Nudelparty

Infos: September www.schwarzenbacher-ausdauertage.de

Musiksommer Obermain: „Kirchweih-Konzert“

„Kulturwelten“-Special – Organ Explosion – Ein Konzert besonders auch für jüngeres Publikum

ab

11.

Eine Veranstaltung im Rahmen der „Kulturwelten“. Ort: Göbel-Halle, Pressecker Str. 20, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr Interessentenliste für Kartenrückgaben im Oberfränkischen Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Tel. 09252 92430, www.textilmuseum.de Rubrik Kulturwelten, info@textilmuseum.de.

mit Johannes Neuner, Saxophon, und Georg Schäffner, Basilikaorganist Gößweinstein. Ort: Basilika Vierzehnheiligen, Bad Staffelstein Beginn: 17 Uhr Karten: www.proticket.de/termine/MSO2015 oder www.vorverkaufsstellen.info

Für Kinder ab 7 Jahren. Erkunden der Abteilung „Druckerei“ im Museum und + Gestalten einer piratenschwarzen Überraschung. Ort: Museum Bayerisches Vogtland, Sigmundsgraben 6, Hof, Tel. 09281 8152700 September Beginn: jew. 10 Uhr Dauer: jew. 2 Stunden Das umfangreiche, 42 Veranstaltungen umfassende Programm ist unter www.textilmuseum.de ersichtlich. Infos / Karten im Oberfränkischen Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Helmbrechts, Tel. 09252 92430, September www.textilmuseum.de Rubrik Kulturwelten, info@textilmuseum.de und beim Ticket-Shop der Frankenpost.

18.

18.

Wozzeck – Premiere

Oper in drei Akten von Alban Berg, Dichtung von Georg Büchner September Ort: Theater Hof, Grosses Haus Infos: www.theater-hof.de

Korbmarkt in Lichtenfels

18. 20.

Erleben Sie die „Faszination Flechten“ in der Deutschen Korbstadt Lichtenfels. (Eröffnungsabend am 18. September) Infos: www.korbmarkt.de

September

Kulturelle Attraktionen und Musik. Ort: Vortragssaal des Kunstvereins Coburg im Pavillon im Hofgarten Dauer: 18 – 1 Uhr Infos: www.kunstverein-coburg.de

„Pizza & Pasta vom eigenen Teller – Porzellanmalen für Jung und Alt“

9. 10.

Eine Veranstaltung im Rahmen der „Kulturwelten“. Ort: Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr September Karten erhältlich im Oberfränkischen Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Helmbrechts, Tel. 09252 92430, www.textilmuseum.de Rubrik Kulturwelten, info@textilmuseum.de.

-

Klassik in der Fabrik - Das Konzert Highlight 2015

9.

Hands On Strings Extraklasse-Gitarren-Duo mit Konzert-, Weltmusik und Jazz

15. Schwarzenbacher Ausdauertage

mit Hansi Enzensperger (Organ, Keys), Ludwig Klöckner (Bass) und Manfred Mildenberger (Drums) Ort: Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Helmbrechts September Beginn: 20 Uhr Karten erhältlich im Oberfränkischen Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Helmbrechts, Tel. 09252 92430, www.textilmuseum.de Rubrik Kulturwelten, info@textilmuseum.de.

19.

Streifzüge durch die Dunkelheit – Führung

mit dem Henker durch Kulmbachs Altstadt Treffpunkt: Marktplatz Kulmbach, Luitpoldbrunnen September Beginn: 20 Uhr Dauer: ca. 1,5 Std. Anmeldung: Tel. 09221 95880

Bayreuther Residenztage

Das Programm der Residenztage Bayreuth ist an den Museumskassen der Bayreuther Schlösser sowie bei der Tourist-Information Bayreuth, Opernstraße 22 erhältlich. Am 20. September steht der Kulmbacher Landkreis mit Burg Zwernitz, Wonsees im Mittelpunkt: mit einem bunten Programm für die ganze Familie: Themen- und September Kinderführungen, Falknerei, Bastelstation uvm. Infos: www.schloesser.bayern.de

19. 27.

Weltkindertag mit Kinderflohmarkt „Von Kindern für Kinder“ Ort: Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan, Selb Dauer: 14 – 17 Uhr Anmeldung unter veranstaltungen@porzellanikon.org

20.

September

17.

Weltkindertag – Hof

Spielmobil, Musik, Bühnenprogramm u.v.m. Ort: Bahnhofsviertel Beginn: 12 Uhr Infos: www.kjb.stadt-hof.de

25


VERANSTALTUNGSKALENDER Kostümführung – Kulmbacher Gschichtla

Gerda erzählt delikate Anekdoten über Kulmbacher Bürger, mal komisch, mal hintersinnig, mal zum Schmunzeln oder zum Nachdenken. Treffpunkt: Dr. Stammberger-Halle (Stadthalle) Kulmbach Beginn: 14.30 Uhr Dauer: 90 Min. Anmeldung: Tel. 09221 95880

20.

September -

1.

23. 24.

18. Mundart-Theater-Tag Ort: Kurpark, Bad Berneck Beginn: 13 Uhr

20. 18.

Infos / Karten: Tel. 09228 995460, www.putzenstein.de, info@putzenstein.de

Ort: Hochschule Hof Infos: www.contacta.hof-university.de

„ART Süd-Ost Europa trifft West“ – Internationale Kunstausstellung

Ort: Große Hofstube, Plassenburg Kulmbach Öffnungszeiten: täglich, im September von 10 – 18 Uhr; im Oktober von 10 – 16 Uhr (Vernissage: 20. September, 11.15 Uhr)

Oktober

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Ort: Rosenthal Theater Selb Beginn: 19.30 Uhr Infos / Karten: Kulturamt der Stadt Selb, September Tel. 09287 883119 und 883125, www.selb.de, kulturamt@selb.de

24. 25.

Anne Haigis - Zwei Ladies, zwei Gitarren – leidenschaftlich, sinnlich, rockig!

Contacta HochFranken 2015

Theater Hof: „Die Hochzeit des Figaro“

Dauer: 10 – 18 Uhr

September -

Ort: Giechburg bei Scheßlitz Infos: www.formundfarbe-bamberg.de

September

September

Baustellenfest Landesgartenschau Bayreuth

Von „fränkischen Aboriginells“ und andere Geschichten. Ort: Kultur am Putzenstein, Putzenstein 2, Thurnau Beginn: 20 Uhr

Jubiläums-Jahresausstellung der Künstlervereinigung Form und Farbe

November

+

20.

Klaus Karl-Kraus: „Karpfen, Klees und ka Wasser“ – Kabarett

Eine Veranstaltung im Rahmen der „Kulturwelten“. Ort: Bürgersaal des Rathauses, Helmbrechts Beginn: 20 Uhr September Karten erhältlich im Oberfränkischen Textilmuseum, Münchberger Str. 17, Tel. 09252 92430, www.textilmuseum.de – Rubrik Kulturwelten, info@textilmuseum.de.

26.

Meisterkurs für Violine mit Prof. Markus Wolf

Ort: Ahnensaal im Schloss Thurnau, Marktplatz 1, 95349 Thurnau September Beginn: 19 Uhr Infos: www.haus-marteau.de

26.

Ausbildungsmesse der Wirtschaftsjunioren Fichtelgebirge

Ort: Otto-Hahn-Gymnasium, Marktredwitz September Dauer: 9 – 13 Uhr

26.

September -

8.

Sagen und Zeigen / Schrift in der Kunst- Ausstellung

des Kunstvereins Bamberg e.V. Ort: Stadtgalerie Bamberg – Villa Dessauer, Hainstr. 4a

November

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Internationale Kunstausstellung

vom 20. September bis 18. Oktober 2015 In der Großen Hofstube der Plassenburg, Kulmbach

Menschen Ideen Perspektiven

Vernissage: Sonntag, 20. September um 11.15 Uhr Geöffnet: täglich im September von 10.00 - 18.00 Uhr im Oktober von 10.00 - 16.00 Uhr

Die Kunstvereinigung focus-europa e.V. mit Sitz in Neudrossenfeld hat unter dem Titel ART Süd-Ost Europa trifft West 52 Künstler aus 14 europäischen Ländern eingeladen. Sie kommen aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Makedonien, Montenegro, Serbien, Estland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei und aus Italien, Andalusien, Niederlande und Deutschland. Herzliche Einladung zur Eröffnung am Sonntag, 20. September um 11.15 Uhr

26

nur einen Klick entfernt: www.echt-oberfranken.de www.facebook.com/ECHTOberfranken

Nur einen Klick entfernt: ECHT-Oberfranken.de

„ART Süd-Ost Europa trifft West“


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

Lied und Lyrik. Ein Festspiel der Friedrich-Baur-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie der Schönen Künste vom 10. bis 15. Oktober 2015 Samstag 10.10

Montag 12.10.

Bamberg, Konzerthalle: 20 Uhr Thomas Hampson Bamberger Symphoniker Jonathan Nott, Dirigent Gustav Mahler: Des Knaben Wunderhorn Igor Strawinsky: Petruschka (Fassung 1911)

Banz, Kaisersaal: 20 Uhr MMDÐ2NÎDÐUNMÐ.SSDQ Ð,DYYNRNOQ@M Ensemble Berlin - Mitglieder der Berliner Philharmoniker Lieder und Chansons von Franz Schubert, Reynaldo Hahn, Joseph Canteloube und Hanns Eisler

Dienstag 13.10.

Sonntag 11.10.

Burgkunstadt, Alte Vogtei: 11 Uhr Autoren-Matinee Michael Krüger / Hanns-Josef Ortheil

Sonntag 11.10.

Bamberg, Konzerthalle: 17 Uhr Thomas Hampson Bamberger Symphoniker Jonathan Nott, Dirigent Gutsav Mahler: Des Knaben Wunderhorn Igor Strawinsky: Petruschka (Fassung 1911)

Banz, Kutschenhalle: 17 Uhr Ryszard Krynicki und Lutz Seiler vorgestellt von Michael Krüger

Dienstag 13.10.

Banz, Kaisersaal: 20 Uhr Julian Prégardien, Tenor Siegfried Mauser, Klavier Volksliedbearbeitungen von Schubert, Brahms, Britten u. a.

Mittwoch 14.10.

Banz, Klosterkirche: 17 Uhr Es glänzet der Christen inwendiges Leben Ingeborg Danz, Alt Edgar Krapp, Orgel Orgelwerke, geistliche Lieder und Psalmen des Barock u.a. von Buxtehude, j.S. Bach, Frescobaldi und Vivaldi

Mittwoch 14.10

Banz, Kaisersaal: 20 Uhr Ewig soll mich Lieb‘ und Wein, ewig Wein und Lieb‘ erfreun!ein Barockfest Kai Wessel, Counterteor, Ulrich Wedemeier, Laute Maria Happel, Sprecherin Heiko Ruprecht, Sprecher Hans Pleschinski, Moderation

Donnerstag 15.10.

Banz, Kutschenhalle: 17 Uhr Schwedische Lyrik mit Michael Krüger

Donnerstag 15.10.

Banz, Kaiserhalle: 20 Uhr Aquarelle skandinavische Musikspiegelung Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Pekka Kuusisto, Violine Bengt Forsberg, Klavier Lieder und Kammermusik u.a. von Sibelius Nielsen

www.liedundlyrik.de

Kartenvorverkauf: Tickethotline 01806050400 oder über www.liedundlyrik.de

ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der Kober Verlag & Marketing GmbH Burghaiger Straße 14 95326 Kulmbach Telefon 09221 407 81 20 Telefax 09221 407 81 24 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Chefredaktion/Projektleitung: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich i.S.d.P.: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis Projektassistenz: Tanja Fischbach Texte und Fotos dieser Ausgabe: Dr. Rolf Bernhard Essig, Dr. Rüdiger Hess, Albert Höchstädter, Iris Kroon-Lottes, Monika Limmer,

Cornelia Masel-Huth, Günter Nietert, Sascha Ott, Markus Raupach, Herbert Rebhan, Jürgen Schabel, Holger Twele, Dr. Bettina Wilts, Dr. Klaus Wührl, Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof. Layout/Grafik: Wolf Hartmann, HOCHVIER GmbH & Co. KG, Werbe- & Medienagentur Röder & Sommer Druck: creo Druck & Medienservice GmbH, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Heftpreis: 4,30 Euro inklusive 7 % MwSt. Jahresabonnement: 25.00 Euro für sechs Magazine inklusive Porto und Versand. Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 1. Februar 2010

Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich via Email an info@echt-oberfranken.de mitteilen. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten. 27


Urlaub im idyllischen Itzgrund –

Geheimtipp für Individualisten von Iris Kroon-Lottes

Landtourismus hat sich zu weit mehr als „Urlaub auf dem Bauernhof“ entwickelt. Viele ländliche Regionen haben sich mit innovativen Angeboten und einem guten Preisleistungsverhältnis als Ausflugsgebiet oder Urlaubsregion auf dem Markt erfolgreich etabliert. Ein echter Geheimtipp ist der Itzgrund zwischen Coburg und Bamberg. 28

ECHT Oberfranken


AUSFLUGSTIPPS

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ie Itz ist ein rechter Nebenfluss des Mains, der im Thüringer Schiefergebirge entspringt und in Oberfranken zwischen Breitengüßbach und Baunach in den Main mündet. Ein eigenwilliger, kleiner Fluss, der dem Tal, das er durchzieht und den vielen kleinen Dörfern und Gemeinden, die seinen Lauf säumen, einen Namen gibt: der Itzgrund und die daran angegliederten Itzgrundgemeinden. Malerisch ist dieses Fleckchen, das im Süden von Coburg beginnt und bei Rattelsdorf kurz vor Bamberg endet: Denn die Itz bahnt sich noch weitgehend naturbelassen in wilden Schlangenlinien ihren Weg durch das Auenland, das der Fluss im unteren, südlichen Teil häufig überschwemmt und mit fruchtbarer Erde ausstattet. Der Itzgrund ist und war schon immer eine Gegend, die von der Landwirtschaft geprägt wird. Die günstige Lage am Fluss wussten schon die Menschen vor 6000 Jahren zu schätzen, wie der Fund einer Siedlung aus der Jungsteinzeit beweist. Eingebettet in eine idyllische Hügellandschaft liegen heute die Gemeinden Untersiemau, Großheirath, Untermerzbach, Itzgrund und der Markt Rattelsdorf auf dem prähistorischen Siedlungsgebiet. Sie setzen sich wiederum aus 47 Ortsteilen zusammen. Der Verlauf des Flusses gestaltet seit jeher das Bild der Dörfer mit den auffallend spitzen Kirchtürmen, den zahlreichen, gut erhaltenen Fachwerkhäusern und den Mühlen, von denen heute leider nur noch wenige in Betrieb sind. Über die Jahrhunderte profitierten die Ortschaften auch von ihrer Lage an der alten Nord-Süd-Handelsstraße, die durch den Itzgrund verlief und auf der schon Luther nach Rom und die Heere in den Krieg zogen. „Wir bieten hier Urlaubsmöglichkeiten für Familien und Menschen, die vor allem an der Natur interessiert sind. Individualisten finden bei uns das Besondere, abseits von den typischen Vermarktungsmechanismen. Es sind die natürliche Vielfalt und das landschaftliche Wechselspiel, die Besucher immer wieder faszinieren“, erklärt Helmut Dietz, Bürgermeister der Gemeinde Untermerzbach und 1. Vorsitzender des Tourismusvereins Itzgrund. Manches Dorf scheint so, als würde es sich im Dornröschenschlaf befinden: Die Ortskerne bestehen aus hübschen, typisch fränkischen Bauernhäusern und Fachwerkscheunen. Viele davon sind mit gepflegten Bauerngärten und Blumenrabatten, Buchsbaumhecken, Streuobstwiesen und Kräuterbeeten ausgestattet. Nicht selten gehören auch ein Schloss, eine Burganlage oder eine historische Ruine zum Ortsbild, schließlich grenzt der Itzgrund an den Deutschen Burgenwinkel. Inmitten fast jedes Dorfes steht eine – vorwiegend evangelisch-lutherische - Kirche, deren Dach sich wie

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AUSFLUGSTIPPS ein spitzer Hut gen Himmel streckt. Mit etwas Glück stoßen Besucher auf ein (manchmal mehrere) Dorfgasthaus mit Biergarten und – mit noch mehr Glück – angeschlossener eigener Brauerei. Was gibt es besseres als an einem lauen Sommerabend in einem Itzgründer Biergar-

ten zu sitzen, um dort weißen Käs‘ mit frischem Holzofenbrot und ein kühles Kellerbier zu genießen? Doch auch wenn das Leben in den Ortschaftschaften ruhig, bodenständig und naturnah verläuft, gibt es in der Region echte kulturelle Schätze

zu entdecken: In Lahm, das direkt an der Bundesstraße B4 liegt, steht die hübsche im französischen Barockstil erbaute Schlosskirche, die eine musikalische Überraschung bereit hält: Die berühmte Herbst-Orgel auf der regelmäßig Konzerte gegeben werden. Das Instrument wurde 1728 bis 1732 von Heinrich Gottlieb Herbst aus Halberstadt erbaut und zählt zu den kostbarsten Orgelwerken mitteldeutscher Prägung im europäischen Kulturraum. Johann Lorenz Bach, ein Neffe von Johann Sebastian Bach war von 1718–1773 als Schulmeister, Kantor und Organist der Schlosskirche tätig. Es wird angenommen, dass Johann Sebastian Bach seinem Neffen, der Schüler bei ihm war, Erfahrungen und Vorlieben weitergegeben hat, die vielleicht in den Orgelbau eingeflossen sind.

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Die Bahn macht mobil.

13.10.14 12:30


Wissenschaftliche und spirituelle Anregungen für Wanderer im Itzgrund PLANETENWEG: Wissenschaftliche Einblicke in die Welt der Sterne bietet der Planetenweg, den es bereits seit 1988 zwischen Untersiemau und Unnersdorf gibt. Gewandert wird von der Sonne bis zum Planeten Pluto oder umgekehrt. Der astronomische Lehrpfad führt rund zehn Kilometer von Untersiemau bis nach Kloster Banz vorbei an den verschiedenen Himmelkörpern, deren Abstände in exakter Verkleinerung den tatsächlichen gigantischen Entfernungen unseres Sonnensystems entsprechen: Zwei Schritte auf der Wanderstrecke entsprechen rund einer Millionen Kilometer im Weltall.

Malerisch am Rande des Itzgrundes liegt Schloss Gereuth im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Untermerzbach, ein idyllisches Barockschloss mit Wirtschaftsgebäuden (Altes Schloss), Pfarrhaus und Kirche. Das ehemalige Wasserschloss lockt das ganze Jahr über Besucher mit verschiedenen Veranstaltungen und einer märchenhaften Gartenanlage, in der hungrige Einkehrer auch bewirtet werden. Ähnlich verwunschen liegt im Hügelland zwischen Itz und Baunach ganz in der Nähe von Gereuth ein Gut, das einst den Herren von Greiffenclau gehörte (von 1705 bis 1815). Gegen 1796 ließ Philipp Carl Anton von Greiffenclau dort einen Garten im „englischen Stil“ in der an den Gutshof angeschlossenen Waldabteilung „Glasholz“ errichten. Von dem ehemaligen Landschaftspark und seinem Wegenetz sind heute nur noch Reste übrig geblieben, doch lassen diese die Pracht und Schönheit der Anlage erahnen. Auch der bekannte Dichter und Sprachgelehrte Friedrich Rückert verehrte den Park, der sich Ende des 18. Jahrhunderts zum sommerlichen Treffpunkt des Adels und des gehobenen Bürgertums entwickelte. Obwohl das Waldstück nun seit über 100 Jahren als Wirtschaftswald genutzt wird, sind dort noch zahlreiche Spuren seiner einstigen Ausgestaltung zu entdecken, wie die sogenannten „Rückertsteine“ - sieben kreisrunde, etwa 50 cm hohe Rhätsandsteine, die im Dreieck um eine leichte Erhöhung angeordnet sind. Der Landschaftspark ist ein Geheimtipp für Menschen, die Ruhe suchen und sich auf die Spuren der Vergangenheit begeben wollen. Der Itzgrund bietet viele Wanderwege und auch für Radfahrer ist ein breites Wegenetz vorhanden. Der fast ebene Itzgrund-Radweg bietet ideale Bedingungen für Radler- oder Inlineskater. E-Bikefahrer finden in Untermerzbach eine E-Tankstelle mit öffentlichem Zugang direkt bei der örtlichen Feuerwehr. Wer Lust hat, kann sich während der Ladezeit gleich gegenüber bei Kaffee und Kuchen stärken. Die Itz kann streckenweise auch mit dem Kanu befahren werden. n Weitere Informationen: Touristikverein Itzgrund e.V. · Haupstraße 22 · 96274 Itzgrund Telefon 09533 921039 · info@touristikverein-itzgrund.de

STEINLEGENDENWEG: Der Steinlegendenweg ist ein Skulpturenweg mit heimatgeschichtlichen Themen, nach Ideen des Watzendorfer Künstlers Peter Plentz. Der große Rundweg verläuft über eine Strecke von rund 17 Kilometern. Es gibt zusätzlich zwei kleinere Rundwege über Watzendorf oder über den Weikersberg. BIBELWEG: Mit dem „Fränkischen Bibelweg“ ist ein Besinnungsweg entstanden, der direkt durch die Landschaft des Itz- und Rodachgrundes führt. Wanderer laufen rund neun Kilometer von Untermerzbach nach Seßlach. Entlang des Weges sind biblische Skulpturen aufgestellt. www.untermerzbach.de PILGERWEG: Seit dem 15. Jahrhundert laufen Wallfahrer auf historischen Wegen nach Vierzehnheiligen, um den Schutz der vierzehn Nothelfer zu erbitten. Direkt am Glaubensweg von Seßlach und Untermerzbach durch das Itztal nach Vierzehnheiligen stehen 21 Skulpturen, die von Künstlern aus sieben Ländern Europas geschaffen wurden. JAKOBSWEG IN FRANKEN: Der überregionale Pilgerweg führt auch durch das Gebiet des Touristikvereins Itzgrund e.V.. Insbesondere empfehlen wir die Stationen St. Jakobus Maior von Ebing und den weiteren Weg in Richtung Baunach. www.fernwege.de

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INHALT

LIFE-Natur-Projekt „Oberes Maintal“ –

Gut für Mensch und Natur von Herbert Rebhan

N

aturnahe Auen gehören zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen in Deutschland, oft sind nur noch kleine Reste erhalten. Gleichzeitig bringen sie der Gesellschaft aber auch vielfachen Nutzen, als Hochwasserschutz und auch als Freizeit- und Erholungsraum für Bevölkerung und Urlaubsgäste. Im oberfränkischen Maintal gehören Baden und Angeln an den Baggerseen sowie Radfahren oder Kanuwandern zu den beliebtesten Freizeitnutzungen Die breite Aue des Obermains ist auf den ersten Blick stark durch die menschliche Nutzung geprägt. Siedlungen und Gewerbegebiete, Verkehrswege, Landwirtschaft und Kiesabbau bestimmen das Bild des Talraums.

Der Große Blaupfeil, eine attraktive Libelle, verteidigt sein Revier am Rand des Baggersees

Mit dem Boot kann man den Main von einer ganz anderen Seite entdecken

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ECHT Oberfranken

Obwohl zahlreiche Gewässer, vor allem Baggerseen, entlang des Mains vorkommen, sind Flachwasserzonen oder größere Röhrichtbestände eher selten. Dennoch gibt es am Obermain noch viele hochwertige Lebensräume für seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Zahlreiche Vogelarten finden hier geeignete Brut-, Nahrungsoder Rastplätze. So hat z. B. das attraktive Blaukehlchen am Obermain sein bayernweit zweitgrößtes Vorkommen. Weite Bereiche des Talraums gehören daher zum europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“, bestehend aus Vogelschutzgebieten (SPA-) und Fauna-Flora-Habitat-Gebieten (FFHGebieten). Investition in die Umweltbildung Um die Naturvielfalt der Mainaue zu erhalten oder zu verbessern, wurde im Jahr 2010 das LIFE-Natur-Projekt „Oberes Maintal“ ins Leben gerufen. Das europäische Förderprogramm

Vogelbeobachtungsturm und weitere Informationstafeln bei Unterbrunn

LIFE-Natur dient der gezielten Pflege und Entwicklung des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Für Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensraumsituation, aber auch für Umweltbildung, steuert die Europäische Union (EU) in diesen Projekten 50% der Kosten bei. In den Landkreises Bamberg und Lichtenfels wurden 2010 bis Juni 2015 auf einer Strecke von über 77 Flusskilometern mehr als 2.2 Millionen Euro in dieses Naturschutzprojekt investiert. Neben der EU und den Landkreisen haben sich auch der BUND Naturschutz in Bayern, der Landesbund für Vogelschutz, der Bayerische Naturschutzfonds, die Oberfrankenstiftung sowie das Bayerische Umweltministerium an der Finanzierung beteiligt. Lebensräume schaffen Im Rahmen des Projekts „Oberes Maintal“ wurden sowohl neue Lebens-

Der Höckerschwan findet auf manchen größeren Baggerseen seinen Lebensraum


AUSFLUGSTIPPS räume geschaffen wie auch bereits bestehende Biotope verbessert. Gezielte Ansaaten verwandelten intensiv bewirtschaftetes Grünland in bunte Blumenwiesen. Strukturarme Baggerseen erhielten Flachwasserund Schilfzonen, an verschiedenen Stellen in der Aue wurden neue Altwasser und wechselfeuchte Mulden angelegt. Dazu kommen künstliche Brutflöße in ruhigen Zonen der Baggerseen oder eigens installierte Nistunterlagen für Großvögel. Von diesen Maßnahmen profitieren nicht nur seltene Vogelarten wie Kiebitz, Blaukehlchen, Flussregenpfeifer oder Weißstorch, sondern auch viele andere Tier- und Pflanzenarten im Obermaintal Lebensräume erfahren Aber auch die Bevölkerung und Erholungsuchende stehen im Focus dieses Naturprojekts. Ein großer Teil der Finanzmittel wurde gezielt dafür verwendet, dass die Menschen die Natur im Oberen Maintal hautnah entdecken und erleben können. Zwei Aussichtstürme bei Unterbrunn (Markt Ebensfeld) und Dörfleins (Stadt Hallstadt) bieten einen guten Blick auf den Main und seine Seitengewässer. Enten, Reiher, Störche und Co. lassen sich aus dieser Perspektive gut beobachten und mit Hilfe von Bestimmungstafeln auch identifizieren. Dazu kommen weitere Naturbeobachtungsmöglichkeiten im Projektgebiet, von denen aus sich die Vögel der Gewässer beobachten lassen, ohne dass sie gestört werden. Vor allem an Familien mit Kindern oder Schulklassen richten sich zwei im Rahmen des LIFE-Natur-Projekts geschaffene Naturerlebniswege bei Baunach und Michelau. Auf 16 bzw. 13 Stationen informieren sie auf anschauliche Weise über Geschichte, Landschaft und die Lebensräume und Arten des Oberen Maintals. Die beiden Naturerlebniswege sind als Rundwege konzipiert, für die jeweils 2 km lange Strecke sollte man etwa 1 Stunde einkalkulieren.

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(vormals Brauerei Johann Feiler)

In Mürsbach im schönen Itzgrund gelegen finden Sie den vorbildlich renovierten Gastof Goldener Adler. Unsere vielfältige Speisekarte wird durch hausgemachte vegane und vegetarische Gerichte abgerundet. Die Lieferanten sind ausschließlich Familienbetriebe aus der Umgebung. Besonderen Wert legen wir auf ökologisch erzeugte Lebensmittel, wie sie an unserer Speisekarte sehen können. Entdecken sie ein Kleinod, wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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Weitere Informationen im Internet unter www.life-oberes-maintal.de oder bei den Landratsämter Bamberg und Lichtenfels sowie den betreffenden Gemeinden. n

wirkt

Im Auwald auf dem Naturerlebnisweg bei Michelau

In den Flachwasserzonen der Baggerseen haben sich bereits Teichrosen angesiedelt

anzeigen@echt-oberfranken.de

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Oberfranken – Land der Feste –

Bunt und vielgestaltig wie die Region Fotos von Rüdiger Hess, Albert Höchstädter, Monika Limmer, Markus Raupach, Jürgen Schabel, Sascha Ott Jetzt vor den großen Ferien geht es überall rund – die Oberfranken feiern, intensiv und ausgiebig. Das reicht von der örtlich wiederbelebten Kerwa bis zum südamerikanischen Sambafest. Unsere Fotografen feiern mit. Eine paar Eindrücke aus 1000 Events.

Feier zum 200-jährigen Gründungsfestes der Königlich Bayerischen Landwehr in Leutenbach am Walberla. Böllerschützen der Ehrenbürgschützen Kirchehrenbach e.V.

Canalissimo in Bamberg


Gregorie-Fest zum Schulabschluss, Kulmbach

VoxxClub

Kloster Banz bei Staffelstein, Songs an einem Sommerabend


Hofer Schlappentag

Bratwurstgipfel in Pegnitz

Kindererlebnistag Lichtenfels

Afrikatage in Forchheim


Feier zum 200-jährigen Gründungsfestes der Königlich Bayerischen Landwehr in Leutenbach am Walberla.

Blasmusik im Biergarten der Brauerei Elch in Tuisbrunn anlässlich der Saisoneröffnung zum „Fünf Seidla Steig“

Bamberg zaubert


Prozession


Coburger Convent

Kuchenbuffet in der Brennerei Siebenhaar in Dietzhof

Limmersdorfer Kerwa

Meisterschaft gewonnen


Bamberg zaubert

Songs an einem Sommerabend – Wiese Kloster Banz

Feier der KĂśniglich Bayerischen Landwehr in Leutenbach am Walberla


Gregori-Fest, Kulmbach

Coburger Convent Feier der Kรถniglich Bayerischen Landwehr in Leutenbach am Walberla

Schlappentag, Hof

Limmersdorfer Kerwa


Auch Indianer gibt‘s in Oberfranken

Ohne Bratwurst geht kein Fest HeiĂ&#x;es Coburg: Samba-Fest in der Residenzstadt


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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Foto vom Zuschauerraum (Luisenburg-Archiv) 44

ECHT Oberfranken


Postkarte „Losburg“ (Luisenburg-Archiv)

125 Jahre Theaterwunder Luisenburg – „Holst dir den Rest Kerschgeist aus meiner Hütten?!“

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ie Luisenburg-Festspiele in Wunsiedel sind nicht nur die schönste und erfolgreichste deutsche Open-Air Bühne, sondern mit 125 Jahren auch die älteste im deutschsprachigen Raum. Dieses Jubiläum feiern die Stadt Wunsiedel und die Festspiele vom 21. Mai bis zum 25. Oktober mit einer dreiteiligen Ausstellung unter dem Motto „Theaterwunder Luisenburg“. Des Weiteren erscheint ein Bildband zur Geschichte der LuisenburgFestspiele mit Fotos, Informationen, kleinen Geschichten und Essays zur künstlerischen und wirtschaftlichen Bedeutung der Festspiele. Ausgangspunkt des Jubiläums ist die erstmalige Aufführung im Jahre 1890 des Bergfestspiels Die Losburg auf der heutigen Theaterbühne. Der Wunsiedler Realschullehrer Ludwig Hacker schrieb das Singspiel damals aus Anlass der 100 Jahre zuvor begonnenen Erschließung der

von Dr. Bettina Wilts Luxburg. Schon Goethe durchwanderte das in Europa einzigartige Felsenlabyrinth, das im Zuge der Erschließung nach und nach von einem wüsten Zaubergarten zu einem bürgerlichen Landschaftsgarten umgestaltet wurde. Hacker erkannte als erster das spielerische Potenzial der herrlichen Felsenbühne und begründete mit der Losburg die Geschichte der Luisenburg-Festspiele. Das Theaterwunder Luisenburg – hier nahm es seinen Anfang. Der Erfolg der Losburg-Uraufführung war grandios und so wurde es zwei Jahre später erneut aufgeführt. Mehr als 300 Bürger wirkten erneut mit, die als Entlohnung eine heiße Suppe und eine kalte Knackwurst bekamen. Nahezu jeder Wunsiedler kannte lange Zeit den ein oder anderen Verwandten, der in einer der Losburg-Aufführungen mitspielte. Für die Zuschauer wurde eine einfache nach hinten


OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE ansteigende Tribüne errichtet, mit Reisigwänden eingezäumt und mit Holzbänken ausgestattet. Dieser allererste Zuschauerraum hatte Platz für 1.000 Personen – 700 Sitzund 300 Stehplätze. Die Losburg ist kein klassisches Theaterstück mit durchlaufender Geschichte. Der Autor stellte vielmehr den Berg, die Los-, Lux- oder Luisenburg, in den Mittelpunkt. Es sind einzelne Bilder aus der Sagenwelt des Fichtelgebirges, die mit viel Pathos, Enthusiasmus und völkischer Überzeugung aneinandergereiht werden. Für die Vorstellungen 1892 wurde ein mechanisch bedienbarer Vorhang vor der Bühne eingerichtet. Kaum vorzustellen, wie dies mitten auf einer riesigen Naturbühne ausgesehen haben mag. Der Vorteil waren verdeckte Umbauten, ferner konnten die Darsteller nun von hier aus auf- und abtreten. Durchgesetzt hat sich dieser Vorhang jedoch nicht. Einige Jahre später gab es ein neues Konzept für eine Zuschauertribüne.

Planenrundlauf: Blick vom Dach der Festspiele auf die Stadt Wunsiedel (April 2015, Foto: B. Wilts)

Foto vom Festspiel-Komitee 1905, in der Mitte sitzend Professor Ludwig Hacker (Foto: Luisenburg-Archiv)

war das durch Regenwetter verursachte Defizit der vorherigen Saison. Noch im Jahr 1924 wurde ein Werbefilm mit Szenen des Losburg-Festspiels angefertigt, der 65 Jahre lang unbeachtet im Wunsiedler Archiv lag. Stadtarchivar Wolfgang Daum fand die Filmrolle 1990 und nach einigen Stationen gelang es ihm am Bundesarchiv in Koblenz Abzüge zu bekommen. Aus diesen Abzügen konnte wiederum ein neuer Film mit Ausschnitten gearbeitet werden. Schön und deutlich zu sehen ist z. B. der enorme Andrang auf dem Festspielgelände. Jeder Wunsiedler wollte unbedingt dabei sein, Jung und Alt ganz feierlich angetan im Sonntagsstaat. Im Rahmenprogramm der Jubiläumsausstellung wird dieser Film in Kombination mit einem Vortrag an drei Abenden gezeigt.

Für den Tribünenboden wurde erstmalig eine Eisenbetondecke verwendet. Unter dieser Decke waren die Stollen, die in das Felsgestein gehauen waren, erweitert und Garderobenräume eingerichtet. Der Zuschauerraum wurde mit einer grünen Plane überdacht. Die Besucher waren nun vor dem Regen geschützt und auch die Akustik verbesserte sich spürbar. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde erst 1924 wieder auf der Luisenburg gespielt und man entschied sich, erneut die Losburg aufzuführen. Die Bühne, Treppen, Wege und Pfade, wurden abermals instandgesetzt, Logen fielen zugunsten von mehr Zuschauerkapazitäten weg, es gab nun 1.400 Plätze. Und wieder war die Losburg ein riesiger Erfolg. Angesetzt waren 32 Vorstellungen zu denen 46.762 Zuschauer strömten, was einen Durchschnitt von 1.461 pro Vorstellung ausmacht, demzufolge waren alle Vorstellungen nicht nur ausverkauft, sondern sogar überbucht. Die Sicherheitsauflagen waren früher nicht so streng wie heute. Obwohl die Losburg ein überregionaler Publikumsmagnet mit enorm weitreichender Presseresonanz war, beschloss der Stadtrat 1925, das Stück einzustellen, offizielle Begründung William Shakespeare: Ein Sommernachtstraum, 1985 (mit Lisa Fitz) 46

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Der zweite thematische Schwerpunkt der Jubiläumsausstellungen befasst sich mit William Shakespeare. Shakespeare, dem am häufigsten gespielte Autor der Luisenburg-Festspiele. Innerhalb der 125jährigen Geschichte wurden annähernd 50 Mal Theaterstücke des Briten aufgeführt. Am häufigsten waren Inszenierungen der Komödie Ein Sommernachtstraum, zuletzt 1999. Intendant Michael Lerchenberg hatte sich das Stück bewusst für das Jubiläum „aufgespart“ und bringt als besonderen Clou Anleihen an 1890 und die Beteiligten der Losburg. So entsprechen die Handwerker, die im Wald von Athen für die Hochzeit des Herzogs proben, den historischen Personen wie Professor Hacker und seinen theaterbegeisterten Mitstreitern. Aus Shakespeares Spielleiter Peter Squenz wird der Gymnasialprofessor Ludwig Hacker oder aus dem spielwütigen Klaus Zettel der für die Luisenburg-Geschichte so wichtige Apotheker Johann Georg Schmidt und auch die anderen Akteure des Gründungsjahrs 1890 sind liebevoll nachvollziehbar.

Gerd Lohmeyer in CHERUBIM, 2012

Programmheft von 1958, dies Motiv diente als Vorlage zum Ausstellungsplakat

Die Komödie Ein Sommernachtstraum spielt fast ausschließlich im Wald bei Athen. Für das Verwunschene, Verspielte, Versteckte, Geheimnisvolle eignet sich die Felsenbühne wie kaum eine Zweite. Der dritte und wohl größte Ausstellungsteil ist dem Thema

Volkstheater gewidmet, der bis zum 25. Oktober in Räumen des Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel gezeigt wird. Das professionelle Volkstheater ist seit den späten zwanziger Jahren Alleinstellungsmerkmal der Luisenburg-Festspiele. Während lange Jahre hauptsächlich die Komödien dieses Genres geboten wurden, verfolgt Michael Lerchenberg seit 2004 einen anderen Ansatz. Das bisherige Spektrum wollte er bewusst um noch nie gespielte und ernstere Stücke erweitern. Mit Martin Sperrs Jagdszenen aus Niederbayern stand ein Klassiker der modernen Volkstheaterliteratur auf dem Spielplan. Auch wenn klar ist, dass mit eher schwierigen Stücken keine Zuschauerrekorde gebrochen werden, betrachtet es Lerchenberg auch als Aufgabe eines Festspieltheaters den Zuschauern nachdenkliche Inhalte anzubieten. Mit Werner Fritsch ist ein weiterer Autor des modernen Volkstheaters seit 2012 auf der Luisenburg vertreten. In der Reihe LuisenburgXtra gab es 2012 sein Stück Cherubim über den Geschichtenerzähler Wenzel. In dem darauf folgenden Sommer präsentieren die Festspiele am verwunschenen alten Theaterplatz im Felsenlabyrinth das Auftragsstück Jean Paul – jetzt aus Anlass des 250. Geburtstages des Dichters Jean Paul, der in Wunsiedel geboren ist. Das spektakuläre Bühnenbild mit einem zwischen vier Bäumen des Felsenlabyrinths schwebenden Luftschiff stammt vom Künstler und Bühnenbildner Jörg Brombacher. Ebenjenes spektakuläre Luftschiff wird, auseinandergeschweißt und

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE

wieder zusammengesetzt, in der Ausstellung zu sehen sein. In erster Linie ist die Ausstellung in den drei Räumen des Fichtelgebirgsmuseum eine „Schau“-Stellung mit unzähligen Fotos vom Klein- bis zum Großformat. Weitere zwölf Elemente wie die Lokomotive Emma oder der Marketenderwagen aus Brechts Mutter Courage sind in der Innenstadt Wunsiedels positioniert. Zum absoluten Publikumsmagneten in München, aber auch in Wunsiedel entpuppte sich das 1975 uraufgeführte

Foto vom „Luftschiff“, das in der Ausstellung zu sehen sein wird (Foto: Florian Miedl)

Volkstheater-Stück Der Brandner Kaspar und das ewig‘ Leben von Franz von Kobell und Kurt Wilhelm. Mit einer Viertelmillion Zuschauer ist der Brandner das erfolgreichste Stück der Festspiele. Michael Lerchenberg ließ es sich 2009 nicht nehmen, neben der Regie auch noch die Rolle des Boandlkramer zu spielen – nunmehr in drei Spielzeiten. Bereits 1982 wirkte er in der Kurt-Wilhelm-Inszenierung auf der Luisenburg mit, damals als Flori. Ein ganzer Raum im Museum befasst sich mit diesem „Seriendauerbrenner“, in dem der alte Kaspar Brandner vom Tod, der ihn abholen will, mit reichlich „Kerschgeist“ achtzehn weitere Lebensjahre ergaunert. Zur Ausstellung gibt es ein Rahmenprogramm mit diversen Vorträgen, Führungen durch die Ausstellung, einer TalkRunde und Lesungen, die überwiegend im Fichtelgebirgsmuseum stattfinden. Als gemeinsame Veranstaltung mit der Stadt gibt es am historischen Margaretentag, den 13. Juli einen „Kaffeeklatsch“ zum gemeinsamen 350. Geburtstag der Festspiele und der Losburgerschließung, einen „dramatischen“ Stadtspaziergang entlang der aufgestellten Bühnenbildteile, einen Fotowettbewerb und noch weitere Aktionen. Jedem Besucher viel Spaß beim Schauen, Stöbern, Entdecken, Lesen, Erinnern, Träumen ... n

Der Brandner Kaspar (Michael Lerchenberg und Alfred Schedl) 48

ECHT Oberfranken


ECHTgemixt

ECHTgemixt Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Nora-Eugenie Gomringer steht nun im Goldenen Buch der Stadt Bamberg

würdigte die Preisträgerin nun zusätzlich mit einem Ehrenempfang und dem Eintrag in das Goldene Buch der Welterbestadt.

Nachdem sie für Ihre Lyrik bereits zahlreiche renommierte Preise erhalten hat, wurde die Direktorin des Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg nun auch bei den 39. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt für den Prosatext „Recherche“ mit dem Ingeborg-Bachmannpreis, einem der begehrtesten Literaturpreis des deutschsprachigen Raums, ausgezeichnet. Die Stadt Bamberg ist als Welterbe-, Bischofs-, Dom- und Universitätsstadt bekannt – und ab sofort auch die Stadt der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Nora-Eugenie Gomringer. Im Namen des Stadtrates, der Bürgerschaft, aber auch ganz persönlich gratulierten Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Dr. Christian Lange, sowie die Mitglieder des Ältestenrats Nora–Eugenie Gomringer bei einen Ehrenempfang im Rokokosaal im Brückenrathaus mit Eintrag ins Goldene Buch, zu der hohen Auszeichnung bei den 39. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Stadt Bamberg Anzeigen WWW.HANDWERK.DE

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ECHTgemixt

Ausstellung Verstummte Stimmen bleibt dauerhaft in Bayreuth Die Stadt Bayreuth belässt die Ausstellung „Verstummte Stimmen. Die Bayreuther Festspiele und die Juden 1876 – 1945“ dauerhaft am Grünen Hügel. Die Ausstellung war und ist ein wichtiger und ausgesprochen gelungener Beitrag zur Aufarbeitung des düstersten Kapitels der deutschen Geschichte und der Rolle der Bayreuther Festspiele lange vor und während des „Dritten Reichs“. Seit Sommer 2012 ist sie auf Initiative des Richard Wagner Museums am Festspielhaus zu sehen und erinnert an jüdische und andere verfolgte Künstlerinnen und Künstler, die vor und während der Zeit des Dritten Reichs von der Mitwirkung an den Bayreuther Festspielen ausgeschlossen wurden nicht wenige wurden später deportiert, ermordet oder ins Exil getrieben.

Vegane Mode aus Korkbleed landet Deutschlands erfolgreichstes Mode-Crowdfunding Mit dem Crowdfunding der „Montado Black Edition“ bricht das oberfränkische eco-Label nicht nur die Normen der Textilindustrie, sondern landet auch gleich Deutschlands erfolgreichstes Crowdfunding im Bereich Mode. Das Konzept einer veganen „Kork- Lederjacke“ und Acces­ soires aus Kork überzeugte die Crowd. In

Comicmuseum in Schwarzenbach a.d. Saale eröffnet am 1. August Das Erika-Fuchs-Haus | Museum für Comic und Sprachkunst eröffnet am 1. August 2015. Dr. Erika Fuchs (1906 – 2005), die Übersetzerin und Chefredakteurin des Micky-Maus-Magazins, lebte 50 Jahre lang in Schwarzenbach a.d. Saale in Oberfranken. Mit ihren Wortschöpfungen, Sprachspielereien und dem Einstreuen klassischer Zitate prägte sie nachhaltig die deutsche Sprache. Ihre herausragenden Übersetzungen trugen wesentlich dazu bei, dass sich Comics auch in Deutschland vom einstigen Schmuddel-Image zu einer eigenständigen, lebendigen Kunstform entwickeln konnten. Ihr zu Ehren entsteht nun in Schwarzenbach a.d. Saale Deutschlands erstes Comicmuseum. Gewürdigt wird das Leben und Werk der großen Disney-Übersetzerin und stellt ihre Arbeit in den Gesamtkontext der Kunstform Comic. Ein Höhepunkt für Kinder ist

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rund eineinhalb Monaten sammelte das junge Modeunternehmen über 74.000 € von mehr als 500 Unterstützern ein. Das nachhaltige Street- und Sportswear Label bleed hat die erste vegane „Lederjacke“ aus schwarz ge­ färbtem Kork entwickelt. Sie ist Teil der Montado Black Edition, die weltweit erste Modekollektion mit schwarzem Kork als Hauptbestandteil. Frei von Tierleid, giftigen Chemikalien und ohne ausbeuterische Handelsstrukturen, ist Kork das vegane Leder des 21. Jahrhunderts. Per Schwarmfinanzierung wurden die Produktionskosten vorfinanziert und der Markteinführung im Herbst steht nichts mehr im Weg.

sicherlich das begehbare Entenhausen einschließlich Talerbad im Geldspeicher. Am 1. August öffnet das Comic-Museum mit einem Tag der offenen Tür ab 11.00 Uhr. Ab dem 2. August ist dann täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Jedes Jahr melden oberfränkische Unternehmen 1.000 neue Patente an. Oberfranken war schon immer ein Land der Denker und Erfinder. Heute, aber auch schon früher. Die Handwerkskammer von Oberfranken hat einen Artikel von Rudolf Reiser gefunden, erschienen in der Zeitschrift Frankenland, Heft 5, 56. Jahrgang, Oktober 2004. Rudolf Reiserhat 40 Jahre recherchiert, welche großen Erfinder und Denker aus Oberfranken stammen. Sein Artikel trägt den

Junge Flüchtlinge als Frühstücksgäste in der Krankenpflegeschule Zwölf minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge sind seit einiger Zeit im Personalwohnheim neben dem Klinikum Fichtelgebirge Haus Marktredwitz untergebracht, wo sie von einem Team des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks betreut werden. Die unmittelbare Nachbarschaft zur Berufsfachschule für Krankenpflege nahmen Schüler nun zum Anlass, die Jugendlichen zu einem zwanglosen Frühstück einzuladen. Organisiert hatten das Ganze Sophie Moller, Max Fürtsch und Sascha Richter von

Leidenschaft

bezeichnenden Titel: „Menschen aus Oberfranken, die die Welt veränderten.“ Aus diesem Artikel und aus eigenen Recherchen entstand eine Liste, die doch für den einen oder anderen interessant sein wird. Und 250 oftmals verblüffende Beweise für die Innovationskraft Oberfrankens liefert. „Damit wir alle noch ein bisschen stolzer auf unser Oberfranken sein können“, so Handwerkskammer-Präsident Thomas Zimmer. Die Handwerkskammer sucht weiter und sammelt weiter solche Positivbeispiele, auch und gerade aus der heutigen Zeit. Wer diese sicherlich noch nicht vollständige Liste ergänzen möchte, meldet dies an die Pressestelle der Handwerkskammer, Kerstin Spieler, Tel. 0921 910-147, kerstin.spieler@hwk-oberfranken.de

KONZEPT

der Jugendvertretung des Betriebsrats; an den gemischten Tischgruppen gelang es jedoch bald der gesamten Klasse, mit Englisch, Französisch und notfalls auch mit Zeichensprache, Kontakt zu den Gästen aufzunehmen.Die zwölf jungen Männer im Alter von 16 bis 18 Jahren, von denen zehn aus Afghanistan, einer aus Syrien und einer aus Tunesien stammen, erzählten bereitwillig von ihrer manchmal abenteuerlichen Flucht. Dennoch wurde bald deutlich, dass sie sich im Moment einfach nur Sicherheit und Frieden wünschen. Einige von ihnen haben bereits ganz konkrete Schritte unternommen, sich hier zu integrieren und sprechen mittlerweile erstaunlich gutes Deutsch.

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P&H Gestaltungsmanufaktur


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„Kellerkommando“ sind die „Künstler des Monats“ Juni 2015 der Metropolregion Nürnberg Das Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg hat die Bamberger Band „Kellerkommando“ zu „Künstlern des Monats“ Juni 2015 gekürt.

Hervorgegangen sind Kellerkommando aus der Veranstaltungsreihe „Anti-Stadl“, eine Initiative des jetzigen Frontmanns und Akkordeonisten David Saam alias Dada Windschi, mit der er zeigen wollte, dass traditionelle Volksmusik nichts mit dem Musikantenstadl zu tun hat. Bassist Sebastian Schubert, Rapper Dré Soulo, Keyboarder und Sänger Patrick Köbler, Trompeter Stefan Schalanda, Posaunist und Sänger Ilya Khenkin sowie Drummer Norbert Weinhold komplettieren die Band. Mit ihrem ganz eigenen Sound hat die 2009 gegründete Truppe quasi eine musikalische Revolution losgetreten: Kellerkommando entstaubt althergebrachte Volksmusik aus Franken, vermengt sie mit modernen Sounds und Rap-Lyrics und produziert so clubreife und hitverdächtige Titel. Ihre Refrains gehen zurück auf traditionelle fränkische Lieder, wie sie in Wirtshäusern und auf Kirchweihen gesungen wurden und auch noch werden.

Neue Wander- und Tourenkarte Pottenstein 1:25.000 – aktuellste Wanderinformationen zur Fränkischen Schweiz Das Tourismusbüro Pottenstein landete mit der seit kurzem erhältlichen, neuen Wanderkarte im Maßstab 1:25.000 einen Volltreffer. Abgestimmt auf die Bedürfnisse aller Wanderer, ob Senioren, Familien, Tourengeher oder Tagesgäste setzt eine neue Wanderkarte Maßstäbe. Der Kartenausschnitt deckt in einer sehr übersichtlichen Kartographie das Wandergebiet zwischen Waischenfeld, Trockau, Veldensteiner Forst, Betzenstein, Obertrubach und Gößweinstein ab – mit dem Felsenstädtchen Pottenstein in der Kartenmitte. Neben der Karte sind auf der Rückseite die 12 schönsten Wandertouren rund um Pottenstein ausführlich mit Streckenführung, Einkehrmöglichkeiten und besonderen Sehenswürdigkeiten entlang der Tour beschrieben. Ein neuer Stadtplan, in dem die Ausgangspunkte der Wanderwege gekennzeichnet sind erleichtert den Einstieg in die Wanderungen. Darüber hinaus gilt die Karte auch als Wanderpass, jeder Wanderer kann so nach Abstempeln der integrierten Stempelkarte sich seine Wandernadel Pottenstein erwandern. Die Wandernadel ist limitiert und wird nicht frei verkauft. Ergänzend zu der neuen Wanderkarte sind zwei Wandertouren-Kurzinfos erschienen, die jeweils sechs Touren mit ausführlicher Beschreibung nebst Stadtplan beinhalten. Die Wanderkarte sowie die Tourenkarten sind für € 4,00 bzw. je € 0,50 im Tourismusbüro Pottenstein erhältlich oder können dort auch über info@pottenstein.de bestellt werden.“

Dr. Kapp-Vorbildpreis: Ehrenamtlicher Einsatz der Auszubildenden wird belohnt „Dein Engagement ist nicht umsonst“ lautet das Motto des „Dr. Kapp-Vorbildpreises Mit ihm belohnte der bayme – Bayerischer Unternehmensverband Metall und Elektro e. V. in diesem Jahr zum elften Mal junge Auszubildende in Oberfranken für ihren ehrenamtlichen Einsatz. 88 Auszubildende oder Umschüler aus oberfränkischen bayme Mitgliedsfirmen, die sich sozial oder ehrenamtlich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen einsetzen, wurden ausgezeichnet. Unter ihnen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, des Jugendblasorchesters, der Wasserwacht und des Technischen Hilfswerks. Auf dem Foto die Preisträger der ersten Kategorie.

Verteilt wurde ein Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro, das nach Ermessen der Jury an die Gewinner vergeben wird. 52

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Lehrer auf vier Pfoten Er heißt Anton und geht nur an drei Tagen in der Woche zur Schule: Der zweijährige Collie-Mischling kommt dann morgens mit seinem Frauchen Elena Diener in die Klinikschule Oberfranken auf dem Gelände des Bezirkskrankenhauses Bayreuth. Während des Unterrichts ist Anton dann „Lehrer auf vier Pfoten“ für die Schülerpatientinnen und -patienten aus dem kinder- und jugendpsychiatrischen Bereich. Die Klinikschule in Trägerschaft des Bezirks Oberfranken ist für Kinder da, die wegen Krankheit längerfristig den Unterricht in ihrer Stammschule nicht besuchen können. Gerade im sozial-emotionalen Bereich werden mit Antons Hilfe Entwicklungen angestoßen und beschleunigt, durch das Hineinversetzen in ein anderes Lebewesen wird das Vermögen zur Empathie geschult, sagen die Fachleute. „Durch die körperliche Nähe und Zärtlichkeit fördern Schulhunde wie Anton die psychische Sensibilität. Ein Hund begegnet den Menschen vorurteilsfrei, er wertet nicht und verurteilt niemanden. Hunde verstehen Menschen intuitiv“, sagt Studienrätin und Hundebesitzerin Elena Diener.

Ultimativ skurril: Mehr Vorndran geht nicht Anzeigen

Helmut Vorndran, Bamberger Kabarettist, Autor und Unternehmer, legt nach: er liefert mit „Habakuk“ erneut einen spannenden und humorvollen Krimi rund um die Bamberger Kommissare und ihr Ermittlerschwein. Eine tiefgehende Recherche zum Thema Metamphetamin liefert die Grundlage für den Plot. Der Ton ist, wie man es von Vorndran gewöhnt ist, nicht durchgehend ernst, sondern immer wieder durchsetzt mit humorvollen Elementen, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Zynismus. – Premierenlesung: 22. Juli 2015, 20.00 Uhr, Gerätemuseum Ahorn, Alte Schäferei 2, Ahorn. Habakuk – Frankenkrimi, Emons Verlag, ISBN 978-3-95451-693-3, 10,90 Euro Weitere Termine unter www.helmutvorndran.de

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MENSCHEN UND KULTUR

Rheintöchter f Abwegen ...

Wallala Waldenfels?

Rheintöchter

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ECHT Oberfranken

au

Glosse von Klaus Wührl, dem Hausmann


A

ngeblich gibt es Städte in Oberfranken, die sich für mindestens so bedeutsam halten, wie Bayreuth. Bamberg, Coburg oder Hof gehören dazu, aber auch Lichtenfels, Forchheim, Kronach, Marktredwitz und Kulmbach haben dem Vernehmen nach bereits ernste Ansprüche angemeldet. Von Seßlach, Waischenfeld oder Arzberg sind derlei Bestrebungen zwar noch nicht bekannt, doch lässt ja bekanntermaßen gerade ausgeprägtes Schweigen nicht selten auf hektische Aktivitäten im Hinter- bzw. Untergrund schließen. Was aber natürlich in allen Fällen ausgeprägter Unfug ist. Mag es noch angehen, dass während des größten Teils des Jahres auch andere Städte Attraktionen zu bieten haben, so ist im Sommer Bayreuth uneingeschränkt der Gipfel – mindestens Oberfrankens, wahrscheinlich aber der Welt. Was wiederum nicht selten auf den Untergrund zurückzuführen ist.

sen leicht welliger Oberfläche begnügen, sondern unbedingt ausloten (ein weiterer Terminus mit eindeutiger Wasseranalogie), was da unter der Oberfläche des gemütlichen Stroms so vor sich ging. Da konnte – wallalaweia – ein Zusammentreffen mit den Rheintöchtern natürlich nicht ausbleiben, welche seither Jahr für Jahr in Bayreuth ihr Wesen treiben – infolge deutlich steigender Textilproduktionskosten übrigens Jahr für Jahr spärlicher bekleidet.

Siegfried

Denn wie der Eingeweihte (ja, ja, die Eingeweihte schon auch) weiß, gibt es in Bayreuth jede Menge unterirdische Wasseradern. Die der autochthonen Bevölkerung dermaßen ans Herz gewachsen scheinen, dass sie nicht nur keinen Gedanken daran verschwendet, sie freizulegen, sondern ganz im Gegenteil, wo immer sich eine Möglichkeit dazu bietet, weitere Wasserläufe ins Dunkel überdachter und gut getarnter Flussbetten zu zwängen. Das wäre zunächst nicht mehr, als ein wenig verschroben, taugte allenfalls als bescheidener Beitrag zum Lokalkolorit, wenn ..., ja wenn nicht dereinst Richard Wagner in höchster Not ausgerechnet Zuflucht an den Gestanden respektive Dächern des Roten Maines zu nehmen sich angeschickt hätte. Vollends mit dem Bade ausgeschüttet – man beachte: Schon wieder Wasser! – wurde das Kind jedoch, als Wagner sintemalen Vater Rhein als irgendwie doch recht bedeutsam für sein Werk ausgemacht hatte. Zudem, und hier nun kommen wir den Dingen bzw. dem Rhein auf den Grund, wollte er sich – ganz gründlich grübelnder Germane – nicht mit des-

Nun hat man sich im Laufe der Äonen an derlei tiefgründige Dinge längst gewöhnt, solange der Rhein samt Töchtern auf dem Hügel blieb. Doch ausgerechnet in diesem Jahr scheinen Untergrund, Rhein, Töchter und familienbedingter Wahn (denn offenbar hat längst nicht jedermanns und jederfraus Wähnen in Bayreuth Frieden gefunden) in einer bislang einmaligen Konstellation aufeinanderge-

troffen zu sein und sich zu einem Unheil und Verderben bringenden Gemisch vereint zu haben. Denn es hielt des Vater Rheines Töchter schon im Frühjahr nicht länger auf dem Hügel, sondern, raffinierte Wesen die sie sind, durch unterirdisch wallend wogendes Wasser sich windend, sind sie heimlich in die lauschig lieblich liegenden Läufe der Gewässer des Bayreuther Hofgartens gelangt. Und treiben dort eindeutig ein Un-Wesen! Sie erschrecken harmlose Spaziergänger, liebeshungrige Studierende, plaudernde Mütter und sogar hartgesottene AggroRentner sollen schon von ihnen in die Flucht geschlagen worden sein. Aber damit nicht genug, verschlingen sie in ihrer unersättlichen Liebesraserei voll geiler Gier Entenbabies, ja angeblich wurden schon ausgewachsene Schwäne von ihnen in ihr dunkles Reich hinabgezogen. Schließlich, zwar hat es noch niemand beobachtet, doch wird die Frage immer lauter und drängender gestellt: Warum ist im gesamten Hofgarten keine Kuh zu sehen. Ob auch diese ...? Getarnt haben sich die tödlichen Töchter übrigens – naheliegend – als Waller: Wallerlaweia, ihr wütenden Weiber, ruft der halbwegs wagnerfeste Bayreuther mit Entsetzen. Im Gefolge dieser traurigen und traumatischen Ereignisse soll es notabene auch bei weiterem weiblichem Hügelpersonal zu irrsinnigen innerfamiliären Irritationen gekommen sein. Gerüchte, wonach – Wallala Waldenfels – man die beiden Töchter, nein, nicht des Rheins, sondern des einen oder anderen Wagners ebenfalls in den Wasserläufen des Hofgartens hätte kaltstellen wollen, weil rund um den Festival-Stadel nicht genug Parkplätze für alle potenziell persönlichen Parkplatzreservierungsberechtigten zur Verfügung gestanden hätten, haben sich bislang dagegen nicht bestätigt. Ehe weitere Ungeheuer dem beliebten schottischen von Loch Ness Konkurrenz hätten machen können, sprach der einzige (Nomen est Omen), der bei aller hügeltypischen Hitzigkeit einen kühlen Kopf zu bewahren im Stande zu sein scheint: Jetzt ist Sense! n

Foto „Wels“: Wikipedia / Dieter Florian; Gemälde „Siegfried und die Rheintöchter“: Albert Pinkham Ryder (erstellt zwischen 1888 und 1891); Illustration: Wolf Hartmann

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Der energiekosteneffizienteste Firmenstandort Deutschlands –

Münch Energie in Rugendorf will Treffpunkt aller Energierevolutionäre sein

„Meine Herzensangelegenheit ist es, parallel zur Genussregion Oberfranken eine konkurrenzlose günstige Energieregion Oberfranken zu schaffen“, so selbstbewusst formuliert Mario Münch seine Vision. Um sie zu verwirklichen hat er rund fünf Millionen Euro in die Hand genommen und in Rugendorf im Landkreis Kulmbach auf knapp drei Hektar einen sehr ungewöhnlichen Industriepark stellen lassen. Moderne Architektur verbindet sich mit recycelten Materialien wie Sandstein und Holzbalken aus alten Scheunen – für Münch die „fränkische Antwort auf Bürowelten von Google und Co.“ Zum neuen Betriebsgelände gehört ein Bauerngarten und ein fränkisches Wirtshaus als Treffpunkt für die 60-köpfige Belegschaft und natürlich die Kunden.

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ECHT Oberfranken


Mit solchen Attraktionen will Mario Münch ein Zeichen setzen gegen den demografischen Wandel. Und er hat bereits neues, hochqualifiziertes Personal gewinnen können wie zum Beispiel Christina Simon, die München den Rücken gekehrt hat und nun wieder in Oberfranken lebt und arbeitet. „Ich will, dass sich unser Team wohlfühlt“, sagt der erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Jungunternehmer. „Ein zufriedener Arbeitnehmer leistet deutlich mehr, ist glücklicher und gesünder.“

DESIGN made in Oberfranken

Foto: Christian Hesselbach

MENSCHEN UND KULTUR

Das einzigartige am energieeffizientesten Industriestandort Deutschland ist aber, dass die Firma Münch ihren Strom einfach selbst produziert. So werden die bisherigen Stromkosten halbiert, die Heizkosten geviertelt und die Elektroautos und Stapler für ein Achtel der aktuellen Kosten von Diesel betankt. „Konkurrenzlos günstige Energie aus eigener Erzeugung verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, macht sie unabhängig von den Preissteigerungen großer Versorger, schafft und erhält unzählige Arbeitsplätze.“

SIEVERDING Unternehmerisches Talent und Visionär: Mario Münch

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Michael Wunder, Thomas Müller (Fa. Ewald Schilling)

Münch Energie will den zahllosen KMU-Betrieben der Region Mut machen, seinem Beispiel zu folgen. „Wer früh auf Herausforderungen reagiert“, davon ist Münch überzeugt, „hat die Vorteile auf seiner Seite. Und die Energeiwende, davon ist er ebenfalls überzeugt, sei eine beispiellose Revolution, die möglicherweise die Erde vor dem Klimawandel retten kann. Dazu zitiert er gerne Dr. Johan-

Rainer Kober (Kober alive)

Prof. Dr. Peter Bofinger

Anke Feuer, Sandra Schulze (tvo)

nes Teysen, den Vorsitzenden des Vorstands von E.ON: „Wie wir heute sehen“, sagte der auf der ordentlichen Hauptversammlung im Mai diesen Jahres, „ waren die Umbrüche der Vergangenheit nur der Auftakt zu viel fundamentaleren Veränderungen – zu einer Revolution der Energiewelt, die begonnen hat, alles umzustürzen, was hundert Jahre als feste Gewissheit galt.“

Dr. Norbert Röttgen

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Ewald Münch

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Um die Unternehmen auf diesem revolutionären Weg zu begleiten, analysiert die Firma Münch die Energieausgaben eines Unternehmens und plant ihr individuelles Energiekonzept. Durch das intelligente Zusammenspiel von Photovoltaik, Blockheizkraftwerk, Wärmepumpen, energieeffizienten Speichern und verlustarmen Transformatoren kann sich dann ein Unternehmen und seinen Fuhrpark mit erneuerbarer Energie selbst versorgen. „Wer etwas erkannt hat, kann auch etwas verändern“, sagt Münch. Und er will etwas verändern – damit auch seine drei Kinder noch gut leben können auf diesem Globus.

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INHALT

Heimspiel bei den Faust-Festspielen in Kronach –

Musical-Star Uli Scherbel spielt Mephisto von Cornelia Masel-Huth

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er Star der diesjährigen Kronacher Faust-Festspiele stammt aus Rothenkirchen, einem kleinen Ort im Landkreis Kronach. Uli Scherbel, bekannt durch unzählige Rollen in Musicals von Hair bis Cats hat also ein

Heimspiel. Das machte ihn stolz und aufgeregt zugleich. Inzwischen hat die Premiere stattgefunden und der Druck ist gewichen, denn Uli Scherbel eroberte mit seiner Interpretation des Mephisto die Herzen der Zuschauer im Sturm.

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INHALT

„Ich bin sehr heimat- und familienverbunden, hier kann ich mich erden“, verrät der hochgewachsene und gutaussehende blonde Künstler, der jetzt Anfang 40 ist. Zuhause zu spielen, das war für ihn eine besondere Herausforderung, „denn hier schauen ja meine Eltern, Verwandte und Freunde zu und das Sprechtheater ist ja eigentlich nicht mein Genre.“ Als ihn im Juni 2014 eine Email mit der Anfrage erreichte, ob er den Mephisto spielen wolle, hat er deshalb erst einmal lange überlegt. „Reizt mich das oder nicht?“ fragte sich Scherbel. Kann er den nötigen Respekt vor der Rolle aufbringen? Ohne professionelle Ausbildung, das ist für ihn klar, wäre die Aufgabe nicht zu stemmen. Das Geld stand bei den Überlegungen Scherbels nicht im Vordergrund, er wusste, dass es um eine Art Kooperation ging, denn sonst hätte sich das kleine Festspieltheater den Star nicht leisten können. Schließlich siegte die „pure Lust, diese Verbindung von klassischem Stück mit cineastischen Charakter auszuprobieren und die Aussicht, Job, Familie und Heimat miteinander zu

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ECHT Oberfranken

verbinden.“ Und er wusste ja, dass Intendant Daniel Leistner sein Handwerk versteht. „Für einen Künstler ist es schwierig, in eine bestehende Produktion einzusteigen, aber Daniel hat mir doch viele Freiheiten gelassen.“ Das spürte der MusicalStar gleich bei den ersten Proben im Januar, als sich alle Hauptdarsteller dick eingemummelt auf dem Platz um die Linde mit der Kulisse der Festung Rosenberg auf der einen Seite und dem Ausblick auf die Cranach-Stadt und den Frankenwald auf der anderen erstmals aneinander herantasteten.

Zwei berufliche Leidenschaften Dass Uli Scherbel eine Karriere als Musical-Star machen würde, war ihm keineswegs in die Wiege gelegt. Deshalb hier ein kleiner Rückblick auf die Kindheit in Rothenkirchen und die hart erkämpften Lehrjahre. Sein Vater war Schneidmüller und Uli, wie er von sich selbst sagt, „ein wunderliches Kind, das fünfmal so viel reden und agieren musste wie


MENSCHEN UND KULTUR INHALT

Eroberte die Herzen der Zuschauer im Sturm: Uli Scherbel als Mephisto bei den Faustfestspielen in Kronach. Letztmalig zu sehen ist Uli Scherbel am Samstag, 8. August. Weitere Aufführungen der Faust-Festspiele unter www.faust-festspiele.de Fotos: C. Masel-Huth, E. Engelhardt

andere.“ Da half es ihm, viel draußen rund um die Mühle spielen zu können. Das Talent zum Singen, meint er, das sei wohl eine genetische Geschichte, denn der Vater machte viel Musik und ging hauptsächlich deshalb in die Kirche, weil er dort singen konnte.

gehrten Studienplatz. „Es war der glücklichste Tag in meinem Leben.“ – Doch dann hatte er mit einem ganz speziellem Problem zu kämpfen: mit seinem oberfränkischen Dialekt, mit dem rollenden „R“ und dem stimmlosen „S“. „Hochdeutsch zu lernen war schwieriger als Englisch.“

Uli wurde Krankenpfleger – „meine zweite Leidenschaft“. Während des Zivildienstes in der Uni-Klinik Erlangen lernte er das Steppen, später auch Jazzdance usw. und auch klassisches Ballett. „Ich stand dann mit 8-jährigen Mädchen an der Stange.“ Während eines Sabbaticals besuchte er die Tanzklassen an der Oper Nürnberg. Um sich das leisten zu können, putzte er die Säle, hörte dabei CDs und sang dazu. Ein Sänger der Oper sprach ihn darauf an – und ab dann fand der junge Mann seine Bestimmung. „Ich glaube an Fügungen“, sagt er selbst. Ein Jahr lang hat er sich auf die Prüfung für den Studiengang Schauspiel, Gesang und Tanz an der Universität der Künste in Berlin vorbereitet. Im April 1994 bekam er den be-

Uli Scherbel hat alle Hürden genommen. Und ohne tägliches Training für Körper und Stimme geht es auch heute für ihn nicht, weil er sich stets weiter entwickeln will. Im vergangenen Jahr hatte er 20-jähriges Bühnenjubiläum. 12 Jahre lang war er davon ununterbrochen unterwegs zu über 4000 Vorstellungen. Jetzt möchte er etwas langsamer treten. Und seiner zweiten beruflichen Leidenschaft, der Krankenpflege, wieder etwas Raum geben. Seit Februar arbeitet er, wenn es die Engagements zulassen, am Hospiz in Stuttgart. – Momentan, sagt er augenzwinkernd, möchte er seinen Betrag dazu leisten, „den Nationalstolz der Oberfranken weiter zu entwickeln.“ n

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Mehr als 50 Künstler stellten bei der Art Süd-Ost Europa trifft West in Neudrossenfeld aus. Die Werke werden nochmals auf der Plassenburg zu sehen sein. Mit über 1.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden war Lutz Benno Kracke der Hauptorganisator.

Kunst ohne Grenzen – 10 Jahre focus-europa e.V.

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eudrossenfeld ist ein schmucker Ort etwas abseits der B85 im Landkreis Kulmbach. Vor zehn Jahren wurde dort der Verein focus-europa gegründet. Aus diesem Anlass gab es

dort im Juni in einem leerstehenden Geschäftsgebäude die Ausstellung ART SüdOst Europa trifft West zu sehen. Mehr als 50 Künstler zeigten hier moderne Interpretationen zum Thema „Europäische Ein-

heit“. Derzeit macht die Ausstellung Station im Museum S. Agostino in Genua, vom 20. September bis zum 18. Oktober wird sie auf der Kulmbacher Plassenburg zu sehen sein. 20 Künstler aus sieben europäi-

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Die Künstlerinnen und Künstler waren von der deutschen Gastfreundschaft begeistert und knüpften viele persönliche Kontakte über alle Grenzen hinweg.

schen Ländern, aus Kroatien, BosniernHerzegowina, Serbien, Montenegro und Makedonien, aber auch aus Andalusien und den Niederlanden treffen hier mit ihren Werken auf die focus-Mitgleider aus Estland, Litauen, Italien, Tschechien, Slowakei und Deutschland. Fast alle der 30 ausländischen Künstler bevölkerten Neudrossenfeld zur Vernissage. „Das war ein Versuch, in dem kleinen Ort, wo der Verein gegründet wurdet, und parallel zu den inzwischen etablierten Europatagen internationales Kunst zu zeigen“, erläutert Lutz-Benno Kracke, seit 2010 Vorsitzender des Vereins, das Konzept. Gut, ein paar mehr Besucher hatte er sich erhofft,

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ECHT Oberfranken

aber wer die Ausstellung verpasst hat, kann die Kunstwerke ja noch auf der Plassenburg sehen.Es sind insgesamt 128 Werke zu sehen, 87 Gemälde, Grafiken, Collagen und Lithografien sowie zehn Fotografien und 31 Skulpturen, Keramiken, Installationen und Videos. „Wir sind unserem Satzungsziel, durch Kunst ohne Grenzen Netzwerke zu Regionen Europas aufzubauen, dennoch wieder einen Schritt näher gekommen.“ „Kunst, davon ist Kracke überzeugt, „ist grenzenlos, überwindet jede Sprachbarriere, ist transnational, wird international verstanden und ist weltweit offen für künstlerische Ideen und Interpretationen.“ Und für ihn ist auch klar:

Europa wächst nur durch die Menschen zusammen. 1.044 ehrenamtliche Stunden hat Kracke aufgewandt, bis die Ausstellung stand. Bereits im Frühjahr 2014 hat er mit dieser Arbeit angefangen, es gab eine internationale Ausschreibung, Besuche in Ateliers in Kroatien, Slowenien, Montenegro, in Bosnien und Serbien, dort wurden persönliche Konatke geknüpft. Es folgten drei Jurysitzungen und zu guter Letzt fünf Tage intensiver Betreuung der ausländischen Gäste, die u. a. das Kleine Museum auf der Peunt in Weißenstadt und die Villa Concordia in Bamberg besichtigten. Neue


Mitglieder wurden gewonnen, viele Ideen ausgetauscht. Und die Gäste waren dann auch begeistert von der Gastfreundschaft der Deutschen. Der Verein focus-europa wurde im März 2005 in Neudrossenfeld auf Inititative einiger Künstler gemeinsam mitPersönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft gegründet. Darunter der Kulmbacher Landrat Klaus-Peter Söllner, Harald Hübner, heute Bürgermeister von Neudrossenfeld, der ehemalige Bürgermeister Dieter Schaar, der Verleger Dr. Karl Gerhard Schmidt und der ehemalige Bundesminister KarlTheodor zu Guttenberg, der dann auch den Vorsitze übernahm. Heute ist er Ehrenvorsitzender. Zweck des Vereins ist die Förderung des kulturellen Austausches in Europa, insbesondere die Darstellung, Förderung und Zusammenführung der Kultur in den Bereichen der Schönen und Bildenden Künste in Oberfranken und der Austausch mit den Regionen in Europa.

„Besonders in den letzten fünf Jahren ist diese Vision durch Gründung von Netzwerken und Partnerschaften zu Kunstorganisationen und zu Künstlern vieler europäischer Länder umgesetzt worden“, sagt Kracke. Netzwerke mit gegenseitigem Austausch bestehen mit Italien, Litauen, Polen, Slowakei, Lettland und Estland. 2014 hatte der Verein 122 Mitglieder, 80 davon Künstler und von ihnen wiederum sind 16 Künstler und 14 italienische assoziierte Künstler aus sieben europäischen Ländern. In diesem Jahr fand außerdem eine Ausstellung von focus-europa-Mitgleidern in Tekirdag, der türkischen Partnerstadt Bayreuths statt, eine Gegeneinldung zu einem Besuch von fünf trükischen Künstlern in Oberfranken. Im litauischen Kalainingrad wollen zehn Künstler verschiedener Nationen eine Woche zusammen arbeiten und ausstellen. Die Zahl der Projekte ist also seit der Vereinsgründung erheblich gestiegen. Und

damit auch der Arbeitsaufwand. Der Verein muss mit einem Budget von 6.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen auskommen. Hinzu kommt die Förderung einzelner Projekte zum Beispiel durch die Regierung von Oberfranken oder die Oberfrankenstiftung. Vorsitzender Kracke ist daher dringend auf der Suche nach weiteren Sponsoren.“ Kommunikation über Grenzen hinweg funktioniert nicht nur per Email“, weiß er aus eigener Erfahrung. Und für den Verwaltungsaufwandt träumt er von einer angestellten Kraft. „Mit 20.000 Euro im Jahr könnten wir schon richtig etwas auf die Beine stellen.“ Kracke würde zum Beispiel mehr Seminare zu Kunstthemen veranstalten oder auch einmal einen Künstler als Artist in Residenz einladen. Weitere Informatione zum Verein und zur Ausstellung ART Süd-Ost trifft West gibt es auf der Internetseite www.focuseuropa.de n

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Echt. Stark. Oberfranken!

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Oberfranken Offensiv e. V. 67

Die Aktivitäten von Oberfranken Offensiv e.V. werden gefördert durch den Bezirk Oberfranken und die

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Serie: Filmregion Oberfranken

Filmproduktion in Hochfranken –

Der Idealist, der Pragmatiker S

ie sind in Hochfranken aufgewachsen und nach Zwischenstationen in München in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Sie haben als Cutter, Kameramann oder Schauspieler gearbeitet und ihre eigene Filmproduktionsfirma gegründet. Sie wohnen in Luftlinie nicht einmal 15 Kilometer auseinander, mitten im Fichtelgebirge. Sie verfolgen völlig unabhängig voneinander ihre Projekte und Ideen, die nicht nur sehr unterschiedlich sind, sondern auch von der Vielfalt der heutigen Medienlandschaft in der Region zeugen. Drei Filmemacher und Produktionsfirmen, stellvertretend für weitere, bringen in medialer Hinsicht frischen Wind nach Oberfranken.

Der globale Zusammenhang von Überfluss und Mangel Stefan Frank, geboren in Marktredwitz, lebt in Wunsiedel und hat dort mit seiner Münchner Kollegin Saba Bussmann den Lilo-Filmverlag gegründet. Schon als Jugendlicher interessierte er sich für Film und Theater. Später arbeitete er in München über 15 Jahre lang als selbstständiger Cutter für Dokumentarfilme und Fernsehproduktionen. Doch er wollte endlich auch eigene Produktionen herstellen und hat sich nun auf Medien zur Bildungsarbeit spezialisiert. Ein Auslöser

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

und der Visionär war der Tod eines Schülers und das Erstaunen, wie wenig die Lehrer und die Mitschüler mit diesem Schock umgehen konnten. Stefan Frank und Saba Bussmann recherchierten daher weiter und fanden Betroffene und Fachleute, die bereit waren, darüber vor der Kamera zu reden. So entstand die DVD „In dem Alter stirbt doch keiner“ und in Folge „Wege der Trauer. Angehörige und Freunde erzählen“, die sich dem Thema aus zwei unterschiedlichen Perspektiven nähert. In einem Film geht es um die Trauer einer Gruppe von Schülern, deren Freund tödlich verunglückte, im anderen um eine Studentin, die als 15-jährige Schülerin ihren älteren Bruder verlor. Es folgte eine dritte DVD zur „Bestattungskultur im Wandel der Zeit“. Jede DVD ist mit umfangreichen Begleitmaterialien für den Bildungseinsatz versehen. Das Themenspektrum hat sich mit den Jahren deutlich erweitert. Beispielsweise ist die multimediale DVD „Gaston le hérisson“ für den Elementarunterricht in französischer Sprache erschienen, mit einem Trickfilm

Illustration aus der DVD „In dem Alter stirbt doch keiner“ (Lilo-Filmverlag)

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Stefan Frank an seinem Arbeitsplatz in Wunsiedel (Foto: Holger Twele)

und von Saba Bussmann gezeichneten Illustrationen über einen Igel, der im Pausenhof einer Grundschule lebt. Da war es von unschätzbarem Vorteil, dass seine Firmenpartnerin an der Akademie für Bildende Künste in München mit dem Schwerpunkt Medienkunst studiert hat. Demnächst wird auch eine DVD zur „Pressefreiheit“ erscheinen. Besonders stolz ist Stefan Frank auf die DVD „Armut und Reichtum. Der globale Zusammenhang von Überfluss und Mangel“. Sie ist in Zusammenarbeit mit Károly Koller entstanden und macht deutlich, dass die Armut in der Welt kein unausweichliches Schicksal ist, sondern veränderbare Ursachen hat. Für diese Produktion konnten sie mit etwas Glück mehrere international renommierte Wissenschaftler als kompetente Gesprächspartner gewinnen, darunter Prof. Thomas Pogge von

Illustration aus der DVD „Gaston le hérisson“, mit Gaston, dem Igel (Lilo-Filmverlag)

der Yale Universität in New Haven, USA, der politische Philosophie und Ethik unterrichtet, sowie Prof. Jean Ziegler, der erste Sonderberichterstatter der UN für das Recht auf Nahrung. Beide reden nicht um den heißen Brei herum und anfangs war Stefan Frank etwas besorgt, dass die Schulen dieses Material meiden würden. Doch dann stellte er beim Durchforsten der Lehrpläne fest, dass alle im Film angesprochenen Inhalte auch Teil der gültigen Lehrpläne sind. „Das ist ähnlich wie bei der Nahrungsmittelproduktion, wo man weiß, dass das System ungerecht und falsch ist und es dringend geändert werden muss. Aber tatsächlich handeln die wenigsten. Doch man muss sich zusammentun, man muss etwas gemeinsam machen, um etwas zu verändern. Daran glaube ich ganz fest.“

Stefan Frank ist zuversichtlich, dass sich seine Filme weiterhin gut verkaufen lassen. „Ich bin nicht nur Vertriebs-Manager, sondern auch Filmemacher, Autor, Cutter und Produzent. Ich stehe hundertprozentig hinter meinen Filmen, da steckt mein Herzblut drin.“ Gleichwohl betont er, dass das keine One-Man-Show ist. Bei allen Produktionen stehen ihm freie Mitarbeiter und Fachleute zur Seite, von der Kinder in einem Waisenhaus in Angola. Von ihnen gemalte Recherche bis zur Kamera Bildern wurden auch im Iwalewa-Haus in Bayreuth ausgestellt. und Regie. Frank ist vor allem Aus der DVD „Armut und Reichtum“ (Lilo Filmverlag)

für die Post-Produktion zuständig, nachdem er lange als Cutter gearbeitet hat. „Da hilft natürlich, dass ich jetzt in einer so wunderschönen Region lebe und meine Zeit und meine Kosten deutlich überschaubar sind. Das ist aber nur ein Punkt. Der zweite ist, dass wir uns bewusst dazu entschieden haben, das zu leisten und solche Bildungsmedien herzustellen. Der dritte Punkt ist, dass ich das Zutrauen habe, falls sich das langfristig nicht tragen sollte, etwas anderes zu machen. Dieses Vertrauen gibt mir die Freiheit, mich auf ein konkretes Projekt zu konzentrieren und das mache ich mit voller Kraft, mit vollem Engagement und mit meinem ganzen Können. Ich bin in der traumhaften Situation, eine Arbeit zu machen, die mich ausfüllt, die ich gerne mache und auf die ich auch noch stolz bin.“ www.Lilo-Filmverlag.de

Konkurrenzlose Verlockung Marktredwitz Auch Alexander Schrott aus Marktredwitz interessierte sich seit seiner Schulzeit für das Medium Film und begann mit Super 8-Filmen und einer Kamera seines Vaters. Auf den Rat eines Freundes hin professionalisierte er sich später in München und drehte ab 1993 Castingfilme für Schauspieler, Musiker und Künstler sowie Eventportraits. Nach zwei Jahrzehnten in Großstädten erhielt er ein Angebot seiner Heimatstadt Marktredwitz, einen Film


Alexander Schrott an seinem Arbeitsplatz in Marktredwitz (Foto: Holger Twele)

über „Die Grenzenlose Gartenschau Marktredwitz-Cheb/Eger 2006“ herzustellen. Der Zufall kam ihm zu Hilfe, denn über dem Modegeschäft seiner Mutter stand gerade eine Arztpraxis leer, in der er in dieser Zeit wohnen und arbeiten konnte. Als es dann wieder nach München gehen sollte, hielten ihn Folgeaufträge am laufenden Band davon ab, eine nahezu „konkurrenzlose“ Verlockung, der er nicht widerstehen konnte. „Ein Film bringt immer ein bis zwei neue Aufträge. Alles beruht auf Empfehlungen.“ Die günstige Auftragslage allein war es aber nicht, die ihn in der Region hielt: „Zum einen ist es hier Heimat. Ich bekomme in München nicht das lokale Essen, das ich hier habe. Zum anderen bin ich dann auch Vater geworden und habe meine Tochter hier in unmittelbarer Nähe. Es ist einfach Heimat und es ist so in Ordnung. Ich mag die Natur, bin auch auf dem Land aufgewachsen. Wenn ich in München aus dem Fenster schaue oder kilometerlang laufe, bin ich immer in der Großstadt und hier immer in der Natur.“ Die Entfernung zu München und zu der gewachsenen Infrastruktur einer Filmstadt ist ohnehin längst kein Problem mehr für ihn. „Wenn ich etwas brauche, dann kaufe ich es mir, ob Green-Screen, Kamerakran oder Drohne. Das Leihen würde sich gar nicht lohnen.“ Befragt auf Vorlieben bei seinen Filmprojekten, sieht er keine eindeutige Richtli-

Licht- und Kamerainstallation für Aufnahmen zu einem Bewerbungsvideo am BFZ (Alexander Schrott)

nie. „Es ist immer etwas Neues und Spannendes. Ich selbst würde auf gewisse Themen nicht kommen, die kommen zu mir. Es ist für mich immer wie ,Die Sendung mit der Maus‘, ob ein Imagefilm wie aktuell für Purus Plastics Arzberg und BDSensors Thierstein oder geförderte Projekte von Bundesministerien und der Europäischen Union wie zum Beispiel die Dokumentation ,Die Egerländer … was ist aus ihnen geworden?‘, die in deutschen wie tschechischen Lokalsendern ausgestrahlt wurde und auf YouTube 16.000 Klicks erhielt. Nur Hochzeiten würde er auf keinen Fall filmen, denn da lässt sich nichts wiederholen und filmisch besser machen, etwa wenn man aus Versehen den Schwiegervater vergessen hat. Bei einem Filmprojekt gibt es selbstverständlich viele Gespräche im Vorfeld. Während der ganzen Arbeit habe ich immer einen Ansprechpartner, damit wir wissen, in welche Richtung wir gehen und auch mal eine Abzweigung nehmen können. Das ist Teil der Kreativität.“ Rein persönlich würden Alexander Schrott Naturfilme oder Reiseberichte in entlegenen Winkeln der Erde sehr interessieren, aber da hat er Bedenken, ob sich das auch gut verkaufen lässt. „Das wäre mir im Moment zu riskant und wie eine Fahrt ins Blaue.“ Auf das rein Finanzielle möchte er sich allerdings nicht reduzieren lassen, obwohl er vorwiegend für „größere“ Firmen arbeitet. Schließlich fühlt er sich in erster

Alexander Schrott als 12-Jähriger mit seiner ersten Tonfilmkamera auf der Akropolis in Athen (Archiv Alexander Schrott)

Linie als Künstler und nicht als Finanzmann. So nimmt er immer wieder auch kleinere Aufträge an, etwa im Rahmen von Jugendprojekten oder Bildungsinstitutionen und Schulen. Gerade zur Berufsförderung, ob es eine Altenpflegeschule betrifft oder ein Coaching-Projekt für ein gelungenes Bewerbungsvideo, sind in letzter Zeit mehrere Filme entstanden. Eine gesicherte Zukunft sieht er gleichermaßen in Lehrvideos, Produkt- und Werbeclips für Unternehmen, da sich der Markt ständig verändert und man sich mittlerweile auch kreativ und mehrsprachig verkaufen muss. Kein Wunder also, dass Alexander Schrott immer gleichzei-

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INHALT

Pressekonferenz im Landratsamt Wunsiedel im Mai 2015 mit den Schauspielern (v.l.n.r.) Andreas Leopold Schadt, Hubert Burczek, Hans-Jürgen Schatz, Nadine Badewitz und Michael von Hohenberg (Foto: Holger Twele)

tig an mehreren Projekten arbeitet, oft bis spät in die Nacht. „Aber auch das kann Spaß machen und vor allem zählt für ihn: Heute möchte ich nicht mehr in der Großstadt leben. Die kurzen Wege hier sind ein großer Unterschied zu dem Leben in der Großstadt.“ www.schrottfilm.com

„Man muss über Leichen gehen“ Mit einem Großaufgebot an politischer, lokaler und künstlerischer Prominenz stellte Michael von Hohenberg Anfang Mai im Landratsamt Wunsiedel sein neues Filmprojekt „Fichtelgebirgskrimi“ vor, das Filmfachleute nicht nur wieder nach Oberfranken holen, sondern gleichermaßen ihre Abwanderung aus der Region verhindern möchte. Nach dem internationalen Erfolg seines Films „Final Picture“ (ECHT Oberfranken berichtete darüber) und der Mitarbeit am ersten Franken-Tatort kam ihm die Idee, unabhängig von überregional und international tätigen Filmproduktionen das Fichtelgebirge selbst zum Dreh- und Handlungsort von Krimis zu nutzen. Für diesen Zweck sollen alle Finanzierungsmodelle zum Einsatz kommen, die anderswo schon erfolgversprechend waren. In Planung ist die jährliche Produktion eines Kinofilms nach dem Motto „Man muss über Leichen gehen“ und parallel dazu einer Web-Serie über „Grenzfälle“ des kriminalistischen

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ECHT Oberfranken

Kinokomödie Männertag, Dreh am Sonntag am Marktplatz in Weißenstadt mit 100 Komparsen aus der Region und den Schauspieler Milan Peschel, Axel Stein, Tom Beck, Oliver Wnuk. (Foto: von Hohenberg)

Alltags mit fünf Folgen zu je 20 Minuten. In den Krimis geht es immer um die Aufklärung eines Mordes, während in der Serie der Polizeialltag im Vordergrund steht. Da ein solches Großprojekt allein von der bereits existierenden Firma White Lake Filmproduktion nicht zu stemmen wäre, soll die Medien- und Marketing Fichtelgebirge GmbH als federführender Kooperationspartner gegründet werden. Unterstützung findet Michael von Hohenberg sowohl seitens der Politik, die den wirtschaftlichen Nutzen sieht, als auch seitens der Tourismusbranche, die den Werbeeffekt vor Ort im Auge hat und die unbekannten und unverfälschten Seiten des Fichtelgebirges einem großen Publikum zu vermitteln hofft. Die Hauptrollen für den ersten Kinofilm, bei dem Michael von Hohenberg auch Regie führt, stehen schon fest. Mit von der Partie sind die Schauspieler Hans-Jürgen Schatz, Andreas Leopold Schadt, der im Franken-Tatort den Kommissar Fleischer spielte, Hubert Burczek und Nadine Badewitz. Diese lasen zum Pressetermin im Landratsamt Wunsiedel auch gleich schon aus dem Drehbuch des ersten Krimis vor, der 2016 in Produktion gehen und in Wunsiedel spielen soll. Geplante Drehorte sind neben Wunsiedel das Felsenlabyrinth, der Waldstein, der Nußhardt und der Kornberg, der Greifvogelpark Katharinenberg, aber auch Schönwald, Marktredwitz, Hof und Kirchenlamitz, wo für die Dreharbeiten dauerhaft eine Polizeistation eingerichtet werden soll.

Finanziert werden soll das ambitionierte Großprojekt (800.000 Euro je Kinofilm und 20.000 Euro je 20-minütige Folge der Web-Serie) durch Spenden und Crowdfunding, also einer Vielzahl von überwiegend privaten Kapitalgebern, die meistens über das Internet geworben werden und für ihren Einsatz sogenannte Giveaways erhalten wie Kalender, T-Shirts oder Tassen. Durch Sponsoring mit den Möglichkeiten, im Film bestimmte Produkte ins Bild zu rücken (Product Placement) und schließlich durch Risikoinvestments ab 300.– Euro mit einer möglichen Rendite bis zu 6 Prozent sollen daneben auch größere Firmen angesprochen werden. Filmfördergelder und Stiftungsgelder sowie mögliche Bankdarlehen und die Refinanzierung durch alle bekannten Verwertungskanäle vom Kino bis zu Video On Demand runden das Finanzierungsmodell ab. Mehrere Firmen aus der Region konnten bereits als Unterstützer gewonnen werden, die durch die Dreharbeiten profitieren sollen. Geplant ist, mit fünf festen Stellen auch 70 temporäre Fachkräfte in der Region halten zu können und die Filmregion insgesamt zu stärken. Auch der touristische Nutzen ist bereits einkalkuliert. Die Filme sollen ein Millionenpublikum erreichen, die Region in ihrer Vielfalt zeigen und selbstverständlich auch zahlreiche Touristen anlocken. Man darf wirklich gespannt sein, wie sich diese kühnen Pläne und Visionen in den kommenden Jahren weiterentwickeln werden. n


MENSCHEN UND KULTUR

Fossilienklopfplatz am Geozentrum der Hohenmirsberger Platte –

„Wooow ..., ich hab’ an Schneck gfuna!“ von Rüdiger Hess


MENSCHEN UND KULTUR

Panoramablick von der Hohenmirsberger Platte Richtung Fichtelgebirge und Frankenwald.

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in begeisterter Schrei durchbricht das Hämmern und Klopfen in dem kleinen Waldstück unterhalb des Aussichtsturmes nahe Hohenmirsberg. Der jugendliche Hobby-Geologe ist ganz aufgeregt und schreit „Ich hab’ an Schneck gfuna“! Er hält einen kantigen Stein hoch, ein Fachmännisch ausgerüstet mit Schutzbrille und Hammer werden die steinernen Schätze geknackt.

Jahrmillionen altes versteinertes Meerestier, das er gerade mitten in Oberfranken zwischen Pottenstein und Trockau gefunden hat – wie geht das? Er strahlt jedenfalls vor Glück! Der Richtigkeit halber müssen wir korrigieren: es ist kein „Schneck“, auch wenn solche Fossilien im Volksmund so genannt werden. Tatsächlich ist es ein Ammonit, der Vertreter einer fast ausgestorbenen Art von Kopffüßern, die die Weltmeere in der Jurazeit bevölkert haben. Damals, im Mesozoikum vor etwa 150 Millionen Jahren, werden die Sedimente der heutigen Kalkgesteine des Malm in einem flachen tropischen Meer abgelagert, zusammen mit der darin lebenden Fauna und Flora. Ab der Oberkreide (vor 100 – 60 Mio. Jahren) kommt es zur Hebung und Abtragung riesiger Gesteinsmassen des nordostbayerischen Grundgebirges und im Zuge folgender Erosionen und Verkarstungen (Lösungen des Kalkes) entstanden die bizarren Landschaftsformen der Frankenalb bzw. der Fränkischen Schweiz.

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ECHT Oberfranken

Die Hohenmirsberger Platte ist mit 614 Metern ü. NN eine der höchsten Erhebungen der Frankenalb und es gibt kaum bessere Standorte in Franken, um die faszinierende Erdgeschichte hautnah zu erleben und fossile Relikte aus der Jurazeit zu finden. Nicht ohne Grund wurde deshalb hier im Spätsommer 2008 das „Geozentrum Hohenmirsberger Platte“ eröffnet. Über 110 Stufen erreicht man die Plattform des 20 Meter hohen Aussichtsturmes und genießt endlich den Panoramablick bis zum Fichtelgebir-


INHALT

Sigmund Groß, genannt „Siggi“, betreibt den Fossilienklopfplatz ehrenamtlich und erläutert mit Engagement und Leidenschaft den Gästen die beste Schlagtechnik und das Präparieren der Fossilien.

Uhr bis 17.00 Uhr nach Fossilien ge, zum Frankenwald und in den klopfen können – und das mit FundgaOberpfälzer Wald. Der offene Pavillon rantie! des Geozentrums unterhalb des Turmes informiert anhand attraktiver Wer sich dem Geozentrum unter dem Schautafeln über die Grundzüge der Aussichtsturm nähert, hört sofort reges hiesigen Geologie, über Gesteine und Steineklopfen und Hämmern. ZwiFossilien der Frankenalb und über die schen Büschen und höheren Kiefern umliegende Kulturlandschaft. befindet sich ein mit hellen Felsbrocken und Schotter aufgeschütteter rieSoweit mit Infos und Grundwissen siger Steinhaufen, auf den emsig wie ausgestattet, können die Besucher sich Ameisen kleine und große Fossiliennun auf den Weg machen und einen begeisterte mehr oder weniger gezielt der 163 „GeoLehrpfade“ von Obereinschlagen. franken erlaufen. Der mit charakteristischem Wanderzeichen gekennzeich„Herr der Steine“ ist Sigmund Groß, nete geologische Rundweg umfasst genannt „Siggi“. Er betreibt den Fossilifünf Kilometer Strecke, ist barrierefrei enklopfplatz und sorgt dafür, dass jeder und mit informativen Schautafeln verrichtig ausgerüstet ist. Hammer und sehen. Auch der Fränkische GebirgsSchutzbrille können geliehen werden weg führt hier über die Hohenmirsberund der Siggi achtet auch darauf, dass ger Platte vorbei am Geozentrum. vor allem bei den kleinen unerfahrenen Klopfern die Sicherheit gewährleistet Nun aber zurück zu unserem „Schneck“ ist. Siggi weiß aus seiner langjährigen und der Geschichte mit dem jungen Tätigkeit hier im Geozentrum reichlich Hobby-Geologen. Das Besondere an Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel diesem Ort ist der Fossilienklopfplatz, von einer Reisegruppe Amerikaner von an dem man Hobby-Geologen, ganz der Ostküste, die im letzten Jahr ausgegleich wie alt, unter fachmännischer rechnet hier Stopp machten und beAnleitung in den Sommermonaten geistert fränkische Ammoniten klopften von Mittwoch bis Sonntag von 10.00

und sie dann als Trophäe mit in die Staaten nahmen. Wenn mal wieder der Schrei ertönt „Ich hab’ an Schneck gfuna“ oder auch international „I get one“, kommt Siggi zum stolzen Finder und begutachtet die Ausbeute. In dramatischen Worten und Bildern erklärt er dann den Fossilienklopfern, um welche Tiere es sich handelt, wie sie zu Fossilien wurden und wie man die manchmal noch unkenntlichen Versteinerungen so präpariert, dass der Ammonit, Brachiopode oder Belemnit auch wirklich zum prächtigen Sammlerstück wird. Siggi trommelt schon mal die Klopfer und Sammler zusammen, holt die Drahtbürste und den Wassereimer und bearbeitet das Stück Malmkalk aus dem Jura fachmännisch vor den Zuschauern bis der gerippte Ammonit grün-metallisch glänzt und als Parataxioceras oder Aspidoceras bestimmbar ist. Die Kinder hängen fasziniert an seinen Lippen und so mancher hat ein neues Hobby für sich entdeckt – Fossiliensammeln in Oberfranken! Glück Auf! n

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„Ich riech‘ des!“– Gerhard Schuster ist Schiefertrüffelsammler im Frankenwald von Cornelia Masel-Huth, Fotos Günter Nietert

Viele Großeltern können heute noch ihren Enkeln erzählen, wie sie das Schreiben mit Griffeln auf Schiefertafeln gelernt haben. Die Häuser im oberen Frankenwald sind so markant, weil ihre Dächer und meist auch die Wände mit pechschwarzen Schieferschindeln gedeckt sind. Die meisten Schieferbrüche sind inzwischen allerdings stillgelegt, Birken machen sich dort breit. Doch zwischen den verwitterten Schieferburchstücken verbirgt sich eine ganz andere Kostbarkeit: die Schiefertrüffel. 77


KULINARIK

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er die eigentlich unansehnliche, kartoffelartige Knolle finden will, die sich mit der Farbe des Schiefers tarnt, der muss ein scharfes Auge, Erfahrung und vor allem ein gutes Riechorgan haben. So einen besonders empfindsamen Riechkolben hat Gerhard Schuster. Der 62-jährige KfZ-Elektromeister aus dem Weiler Eisenbühl, einem im ehemaligen Grenzgebiet zu Thüringen gelegenen Ortsteil von Berg, hat so ein spezielles Organ. Allerdings ist er auch familiär vorbelastet, denn sein Großvater betrieb einen Schieferbruch und für die Kinder waren die Halden ein Abenteuerspielplatz. „Wir haben mit den Trüffeln Fußball gespielt“, erinnert er sich. Zwischen Juli und September, wenn auch die anderen heimischen Waldpilze an die Erdoberfläche schießen, ist er auf dem Abenteuerspielplatz seiner Kindheit unterwegs auf den Spuren der begehrten schwarzen Knollen. Hier ist die einzige Fundstelle in Deutschland, die Trüffeln sind Pionierpflanzen auf den Schieferhalden. Hauptabnehmer für seine Fundstücke ist das Restaurant „Harmonie“ in Lichtenberg. Feinschmecker nicht nur aus Oberfranken und Thüringen, sondern aus ganz Deutschland reisen in den

Die Schwestern Iris Steiner (links) und Susanne Däumler-Lentz haben das Restaurant Harmonie vor zehn Jahren von ihrem Vater Richard Lentz übernommen.

idyllischen Flecken mit seiner Burgruine, um ein Schiefertrüffel-Süppchen zu schlürfen. Rötlich-braun sieht es aus und duftet einfach unwiderstehlich nach allem, was wir mit Wald in Verbindung bringen. Das Rezept ist ein Geheimnis des Hauses. Doch so viel verrät Chefköchin Iris Steiner: Ohne geröstet oder gekocht zu werden, kann sich das Aroma der Pilze nicht entfalten. Also müssen sie zunächst roh fein püriert und dann mit Mehl und Zwiebeln in

Iris Steiner bearbeitet ein besonders prachtvolles Exemplar des seltenen Pilzes.

Butter angeschwitzt werden. Aufgegossen wird mit Hühner- oder Rinderbrühe. Dann wird mit Portwein, Sahne, Milch Salz und Pfeffer und einer weiteren Gewürzmischung abgerundet. Gerhard Schuster bekommt als Belohnung für seine Schiefertrüffel-Lieferung stets ein Süppchen auf einem Schieferunterteller serviert. „Ich liebe die Farbe der Suppe!“ schwärmt er „das Aroma nach Pilz, Nuss und Karamel – einfach ein Hochgenuss.“ Die Schwester der Chefköchin, die das Restaurant vor zehn Jahren von Vater Richard Lentz übernommen haben, Susanne Däumer-Lentz verrät, dass sie selbst versucht hat, die Schiefertrüffel zu finden – ohne Erfolg. Auch wenn die Pilze mit 90 bis 120 Euro je Kilo längst nicht so teuer sind wie ihre italienischen Verwandten, wird es also schwierig sein, zu Hause sein eigenes Süppchen zu kochen. Deshalb verraten die Schwestern ECHT Oberfranken ein Rezept des Hauses für eine Schwammerlnsoße, die im Restaurant „Harmonie“ immer zum Burgfest – es findet heuer am 12. Und 13. September statt – zusammen mit gefüllten Klößen als Ritterschmaus reißenden Absatz findet. n

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KULINARIK

Rezept: Saure Schwammerlsoße Man suche eifrig eine schöne Mischung aller heimischen Waldpilze wie Pfifferlinge, Perlpilze, Blutreizger, Maronen, Birkenpilze oder Rotkappen und schneide sie in kleine Stücke. Dann werden Zwiebeln kleingehackt, in Butter mit Karrotten-, Sellerie- und Lauchstücken angeschwitzt. Alles wird mit Rinderbrühe aufgegossen. Dazu kommen Zucker und ein guter Schuss Essig, natürlich Salz und Pfeffer, bei Bedarf etwas Kartoffelstärke. Aber die Pilze sorgen eigentlich ausreichend für die sämige Bindung der Soße. Wie viel von allem? Iris Steiner denkt da in Handmengen, nicht in Prisen. Außerdem, so ist sie überzeugt, hat sowieso jede Köchin, jeder Koch seine eigene Geschmacksnote. Die Klöße füllt sie übrigens mit Schweinehack, das mit Zwiebeln, Kümmel, Knoblauch und Majoran gewürzt wird. – Also dann: Genießen Sie die Pilzsaison!

Die Schiefertrüffelsuppe ist eine Spezialität für Gourmets. Anzeigen

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INHALT Die oberfränkischen Wälder locken im August und September zum Pilze-Suchen. Wenn Kinder das mit ihren Eltern gemeinsam tun dürfen, werden daraus oft lebenslange Erinnerungen.

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37 Gründe, Oberfranken zu lieben?

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ie Zahl mochte ich als Kind schon, die 37, denn ein wenig darüber lag das magische Gebiet „erhöhte Temperatur“. Und gleich danach folgte das schulbefreiende Fieber. Als ich selbst 37 wurde, freute ich mich besonders darüber, als hätte ich einen entscheidenden Schritt getan. Jetzt dachte ich wieder an sie, als mir ein Buch von Freunden ins Haus flatterte: „111 Gründe, Franken zu lieben“. Franken besteht ja – aller guten Dinge sind drei – aus Ober-, Mittel-, Unterfranken, und 111 geteilt durch drei ergibt: klar 37! Nun ist das mit dem Wort „lieben“ so eine Sache. Unser Bundespräsident Gustav Heinemann sagte mal auf die Frage, ob er Deutschland liebe: „Ich liebe meine Frau.“ Guter Mann das, um Harry Rowohlt zu zitieren, dem die Erde leicht sein möge! Der geniale Autor, Übersetzer, Sprecher besuchte Oberfranken immer wieder und fühlte sich hier augenscheinlich wohl. Schon das wäre ein erster guter Grund, Oberfranken sehr stark zu mögen, meinethalben auch – im nicht zu emphatischen Sinne – zu lieben. Die reichgegliederte Kultur- und Naturlandschaft wäre sicher Grund zwei. Grund drei die vielen schönen Erlebnisse seit fast fünfzig Jahren, die eng mit Menschen und Stätten des Regierungsbezirkes verbunden sind. Viertens die Burghaiger Schule mit ihrem manchmal strengen, aber mich und viele nach mir sehr förderlichen, engagierten Lehrkörper. Fünftens die romantische Aura, die ich schon als Kind empfand, ohne sie recht beim Namen nennen zu können. Die Gründe von sechs bis ein paar hundert wären die Biersorten. Wo, wenn nicht hier, ist die Redensart zuhause „Das ist mein Bier!“ Wenn man ehrlich ist, käme aber erst mal Numero sechs, und das wäre für mich der Humor: trocken, a bissla derb zuweilen, manchmal erst mit etwas Nachdenken zu

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verstehen, selten bissig. Wie in vielen Gegenden Deutschlands auch wären da die Vierzeilergesänge zu nennen, die ursprünglich auf eine einfache Melodie improvisiert wurden, um jemanden zu verspotten. In Oberfranken heißen die schlicht „Kerwa-Liedla“, „Schlumperliedla“ oder gar Schlumperloidla. Ein Knabe, vielleicht neun Jahre alt, verriet mir seine drei Lieblingsliedla, wobei ich für die Schreibweise und Lautlichkeit nicht meine Hand ins Feuer lege: „Madla heb dei Röckla hoch, zeig mir dei Spirunsen! Steck ich mein’ Columbus nei, braugst du nimmer brunzen.“ Dann noch: „Mei Fadder is Metzger, und Metzger bin iich. Mei Fadder sticht d’Säu ab, die Madla stech iich.“ Den dritten, derbsten behalt ich lieber für mich. Der Erdbeerschorsch und seine Institution haben sowieso schon genügend Probleme, und am Boden liegende soll man nicht noch treten. Grund sieben ist der Sand. Komisch? Ja, aber seit Beginn meiner Frankenzeit im Jahr 1966 begleitet er mich, denn neben unserem Haus gab es gleich zwei Sandgruben, aus Sandstein, den ich mit meinem Taschenmesser leicht ritzen konnte, war unser Haus gebaut, an wilderen Mainteilen gab es warme Sandsteilufer, Sand benutzte mein Vater bei seinen vielen Bauaktionen, um Beton herzustellen, Sand brauche ich noch heute, um den Boden unseres Gartens aufzulockern. Mein Projekt, Oberfrankens Sandvielfalt mal sammlerisch zu erfassen, verlief – Sie können es sich denken – im Sande, aber vielleicht möchte ein anderer in meine sandigen Fußstapfen treten? Grund acht ist die oberfränkische Bratwurst, wobei mir die katholisch feine wie die evangelisch grobe schmeckt, am besten aber die aus alten Kulmbacher Tagen, die ich nirgendwo mehr finden kann. Das liegt aber wohl eher an mir und dem

menschlichen Gedächtnis, das Geschmacksempfindungen so unerreichbar verklärt. Ein neunter Grund ist die fränkische Bachforelle, wobei ich zugeben muss: lebend und geräuchert. Stundenlang schaute ich ihrem Spiel in Bächen und Flüsslein zu, dem Fliegenschnappen, dem schlängelnden Stehen in den Wellen, den seltenen kecken Sprüngen, und ich verstand unmittelbar, was mit „munter wie ein Fisch im Wasser“ gemeint war. Die Bauern hier sind Grund zehn. Von ihnen kenne ich heute keinen mehr persönlich, aber ich nehme viele wahr und schätze ihre Arbeit sehr, ob sie Vieh halten, Feldfrüchte anbauen, die Landschaft pflegen. Ihr Loblied zu singen, das verdient eine eigene Kolumne! Diese hier ist schon an ihrem Ende. Dass sie die auf 37 noch fehlenden 27 Gründe problemlos selbst finden werden, darauf vertraut ganz vergnügt Ihr


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Über Schiefertrüffeln im Frankenwald

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