Echt Oberfranken Ausgabe 12

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A u s g a b e 1 2 Juni/Juli 2012

Ausgabe 12 Juni Juli 2012 3. Jahrgang

ECHT OBERFRANKEN

Menschen Ideen Perspektiven

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EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser, „unsere ausländischen Studierenden, gleich ob aus dem Senegal oder aus China, sind hier alle gastfreundlich aufgenommen worden und ha-

Für jedes Ziel. Der richtige Partner.

ben keinerlei ausländerfeindliche Erfahrungen gemacht.“ – Ist das nicht eine wunderbare Botschaft? Sie kommt von Dr. Andreas Weihe, Chef des Akademischen Auslandsamts der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Er war Gast bei unserer vierten ECHTnacht in der Blumenhalle der Landesgartenschau Bamberg und hatte dorthin Studierende mitgebracht aus Afrika, Asien und Amerika. Also: Nicht Muff und Mief hausen in Oberfranken, sondern Weltoffenheit, Neugierde und Interesse an Menschen anderer Hautfarbe, Kultur oder Religion. Wie wichtig es auch ist, dass Menschen sich gegen Rechts und Ausländerfeindlichkeit, auch bei uns in Oberfranken, positionieren, so sollten wir doch mit Genugtuung und stolz die vielen Initiativen zur Integration sehen. So wichtig Kämpfe gegen die Tendenzen zum Umbau der sozialen Marktwirtschaft sind, desto positiver sollten wir all jene Initiativen und sozialen Engagements betrachten, sie hochschätzen und unterstützen, die benachteiligten Mitbürgern, insbesondere Kindern und Jugendlichen, eine Chance geben, eine Perspektive bieten. – Beispiele sind das Projekt „Mode macht Mut“ und der „Zirkus Giovanni“, die wir ebenfalls zu unserer Netzwerkveranstaltung ECHTnacht eingeladen hatten. Menschen, Ideen, Perspektiven – so lautet der Untertitel von ECHT Oberfranken. Und unter jedem dieser Schlagworte gibt es immer viel zu berichten aus Oberfranken. – In die-

Als Drucksparte der Mediengruppe Oberfranken bündeln wir für Sie konsequent unsere Kompetenzen. Dabei bilden unsere drei Druckereien Baumann Druck, Presse Druck Oberfranken sowie creo Druck & Medienservice zusammen mit unserem Satzdienstleister P&H ein starkes Team. An unseren Standorten in Bamberg und Kulmbach produzieren etwa 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Werbebeilagen, Magazine, Prospekte, Broschüren, Zeitungen, Bücher, Kataloge und vieles mehr. Zu unseren regionalen und überregionalen Kunden gehören renommierte Verlage, Unternehmen aus Industrie und Handel sowie Dienstleister und Werbetreibende. Drucken ist zwar unsere Leidenschaft – darüber hinaus bieten wir Ihnen aber auch individuellen Service und maßgeschneiderte Lösungen für Ihre gesamten Kommunikationsaufgaben: Unser Angebot im Bogenund Rollenoffset wird deshalb optimal ergänzt durch konzeptionelle Beratung, Grafik- und Mediendesignleistungen sowie die abschließende Weiterverarbeitung und Logistik.

sem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie wieder viel Anregendes und Interessantes und Nachahmenswertes entdecken in unserer neuen Ausgabe!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Cornelia Masel-Huth, Chefredakteurin

www.mediengruppe-oberfranken.de


INHALT WIRTSCHAFT

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt KASPAR SCHULZ Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt e.K. High-Tech aus Bamberg für Bierbrauer rund um den Globus

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Eine kleine Familienbrauerei setzt auf Tradition – Wie eine Frankenwaldbrauerei sich neu erfindet

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„Jeder Arbeitnehmer ist sein eigener Unternehmer am Arbeitsplatz.“ – Bei Scherdel in Marktredwitz gehören Aus- und Weiterbildung zur Firmenphilosophie

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

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ECHT Oberfranken – die Chance zum Wandel nutzen! – Wie sich ländliche Räume selbst helfen können

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Die Idee: Kunstwerk schafft Arbeitsplatz

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Mode macht Mut – Eine Perspektive für arbeitssuchende Frauen mit Migrationshintergrund

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EREIGNIS

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Veranstaltungskalender

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Festung Rosenberg, Kronach „Wege zu Cranach“ und „Festungen – Frankens Bollwerke“

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Pilgern nach Vierzehnheiligen – Ein Skulpturenweg von Seßlach und Untermerzbach nach Vierzehnheiligen

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ECHTnacht

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FOTOSTRECKE Endlich aufatmen

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Das Titelfoto entstand in der neuen Lehrbrauerei in Kulmbach. Es zeigt von links Braumeister Robert Boser, Auszubildenden Florian Wietzel und Fachlehrer Jens Hasselmeyer.

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HOCHSCHULE UND BILDUNG Freudentag für die oberfränkischen Brauereien – In Kulmbach wurde die neue Lehrbrauerei in Betrieb genommen

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Technologie-Allianz stärkt Oberfranken – TAO: Gemeinsam stark in Lehre und Forschung

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OBERFRANKEN – EINE SPANNENDE GESCHICHTE Die Festspielstadt Wunsiedel und ihr einmaliges Felsenlabyrinth – Von der Anziehungskraft des Granits 62

MENSCHEN UND KULTUR JUFINALE 2012 mit Sonderthema Heimat – Endausscheidung des Bayerischen Jugendfilmfestivals erstmals in Kulmbach

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Nicht Job, sondern Lebensaufgabe – Ingrid Schrader ist Intendantin und Geschäftsführerin der Hofer Symphoniker

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Fragile Lieder, grazile Figuren – Hanna Plaß ist von Juni an auf der Luisenburg Shakespeares „Julia“

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WOHLFÜHLEN UND GESUNDHEIT Das Haus Immanuel geht neue Wege in der Suchttherapie für Frauen – Kinderlachen in der Klinik 22

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KULINARIK Finessen aus der Bier-Cuisine

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RUBRIKEN Editorial

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Inhalt

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ECHTgemixt

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Impressum

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Kolumne: Essigs Essenzen 5 – Holterdiepolter – Hektik an Main, Pegnitz und Saale

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Serie: Aus Oberfranken – für die Welt

KASPAR SCHULZ Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt e.K. –

High-Tech aus Bamberg für Bierbrauer rund um den Globus von Cornelia Masel-Huth

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amberg ist die wahre Bierhauptstadt. Es gibt hier neun familienge„ führte Brauereien, die 55 Biersorten in 900-jähriger Bierbrautradition herstellen, dazu zwei große Mälzereien. Wir haben hier eine sehr lebendige Bierkultur, die nicht über Marketing entstanden, sondern seit Jahrhunderten gewach-

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sen ist.“ – Der so schwärmt ist Johannes Schulz-Hess, seit 2008 geschäftsführender Gesellschafter der Firma Kaspar Schulz. Die Brauereimaschinenfabrik & Apparatebauanstalt ist ebenfalls seit 335 Jahren fester Bestandteil der Bierkulturstadt Bamberg. Stolz bezeichnet sich das Unternehmen als den ältesten Brauerei-

maschinenhersteller der Welt und als internationalen Weltmarktführer im Bereich der Gaststättenbrauereien; Schulz-Hess führt es jetzt in zehnter Generation. Der 36-jährige Diplom-Ingenieur ist Architekt und betreibt neben seiner Geschäftsführertätigkeit auch noch einen Ar-


WIRTSCHAFT chitekturbetrieb. Diese Ausbildung ermöglicht es dem Unternehmen Kaspar Schulz, einen deutschlandweit einzigartigen Service anzubieten: Auf Wunsch werden Brauereivorhaben in die passende Architektur eingebettet, damit die Gäste Traditionsbier oder Trendprodukt in der jeweils passenden Atmosphäre zwischen Nostalgie und Design-Anspruch genießen können. Doch das Kerngeschäft des Familienunternehmens sind schlüsselfertige, auf Wunsch vollautomatisierte Brauanla-

In der zehnten Generation: Seit 2008 setzt Johannes Schulz-Hess als geschäftsführender Gesellschafter die Tradition des ältesten Brauereimaschinenherstellers der Welt fort.

Dieses Schulz-Bräuhaus in klassischer Kupferausführung mit modernster Steuerungstechnik steht im Goldenen Engel in Ingelheim.

Gasthausbrauerei integriert in moderne Architektur: AH-Bräu, Franzensfeste, Südtirol.

Sudhaus der Brauerei und Brasserie Michard in Limoges, Frankreich.

gen bis zu 400.000 Hektoliter Jahresproduktion sowie Gär- und Lagertanks. 105 Mitarbeiter, darunter acht Diplom-Braumeister und Ingenieure, zwei Maschinenbauingenieure und 18 Auszubildende verfügen über ein hochspezialisiertes Wissen oder werden darin ausgebildet. „Alle unsere Fachkräfte kommen hier aus der Region“, sagt Schulz-Hess. Die Auszubildenden werden hier in speziellen Fertigkeiten zum Beispiel der Kupferbearbeitung ausgebildet, denn Kaspar Schulz verzichtet auf jegliches Outsourcing und plant, fertigt und realisiert sämtliche Anlagen im eigenen Bamberger Werk. „Das wäre aber auch gar nicht anders machbar“, erläutert Schulz-Hess, „denn unsere Brauereianlagen wurden in langer Tradition entwickelt und werden laufend den modernsten technischen Neuerungen angepasst. Wenn wir unseren hohen Qualitätsstandard halten wollen, können wir uns nur auf eigene Spezialisten verlassen. Das ist auch unser Erfolgsrezept.“

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Der Namensgeber des Unternehmens: Schmiedemeister Kaspar Schulz (1856 – 1915)

Impressionen aus der Firmengeschichte

Die älteste Brauereimaschinenfabrik der Welt

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ie Geschichte der Firma Kaspar Schulz lässt sich ohne Unterbrechung bis in das Jahr 1677 zurückverfolgen. Damals heiratet Christian Schulz, Kupferschmied in Bamberg, die Witwe seines verstorbenen Meisters und wird damit selbstständig. Das Stammhaus der Familie und der Kupferschmiedewerkstatt am Unteren Kaulberg 15 befindet sich heute inmitten des UNESCO Welterbes „Altstadt Bamberg“. Kaspar Schulz ist damit nicht nur einer der ältesten Metall verarbeitenden Betriebe Deutschlands und Bambergs ältester noch existierender Industriebetrieb, das Unternehmen gilt außerdem als die älteste Brauereimaschinenfabrik der Welt. Im 18. Jahrhundert sind die Nachfahren von Christian Schulz als Kupferschmiede in prägender Weise bei der kunsthandwerklichen Innenausstattung und Außengestaltung von Kirchen im Bistum Bamberg hervorgetreten. Der bedeutendste Auftrag jedoch war die Dacheindeckung der Türme des Bamberger Doms, und zwar in der Form, in der sie sich heute noch präsentieren. Bei den Schlussarbeiten verlor allerdings Tobias Schul, Enkel von Christian Schulz, am 31. Dezember 1767 durch einen Sturz vom Südostturm sein Leben. Er wurde als bisher einziger weltlicher Bürger im Kreuzgang des Domes begraben. Neben kirchlichen Aufträgen wurden vor allem Gebrauchsgegenstände aus Kupfer für Privathaushalte und kupferne Sudpfannen für das Bierbrauen hergestellt. 1851, so belegen es Dokumente im Familienarchiv, besuchte Friedrich Schulz die erste Weltausstellung in London. Von ihm stammt die erste Werbekarte für den Betrieb, in der er seine Produkte und Dienstleistungen anpreist – Marketing während der beginnenden Industrialisierung in Deutschland. In Friedrichs Unterlagen finden sich technische Innovationen, neue Verfahrensweisen ebenso wie Skizzen von Pauken,

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geschmiedeten Kruzifixen und Turmknöpfen. Wegen der gestiegenen Nachfrage und beengter Raumverhältnisse zog die siebte Generation unter Kaspar Schulz 1887 in das Bamberger Handwerkerviertel um. Neben der Herstellung und dem Handel mit Haushaltswaren wie etwa Waschkesseln wurden große Kessel für verschiedene Apparate gefertigt, Wartung und Inbetriebnahme von Dampfmaschinen waren ein weiterer Geschäftsbereich. Kaspar Schulz spezialisierte sich nun fast ausschließlich auf die Herstellung von Brauereitechnik und vollzog mit diesem Schritt die Entwicklung von einer Kupferschmiedewerkstatt zur Brauereimaschinenfabrik und Apparatebauanstalt, vom handwerklichen Betrieb in Richtung industrielle Produktion. Seit der Eintragung in das Gewerbebuch der Stadt Bamberg am 13. März 1879 wurde der Name Kaspar Schulz weitergeführt. Aus dem Namen des Firmeninhabers der siebten Generation wurde eine eigenständige und erfolgreiche Marke. 1968 wurde das Unternehmen an den heutigen Standort am Stadtrand Bambergs verlegt. Dort werden die Produktionsstätten kontinuierlich ausgebaut und stetig modernisiert. Für 2012 ist der Bau einer Erweiterungshalle geplant. 40 Jahre lang bis 2008 waren die Firmengeschicke von Günter SchulzHess geprägt. Seit den 70er Jahren wurde das Bierbrauen automatisiert und computerisiert – Schulz-Hess erkannte die Zeichen der Zeit und setzte auf Forschung und Entwicklung. Ab Mitte der 80er Jahre, nach den Konzentrationsprozessen in der Braulandschaft nutzte Günter Schulz-Hess den Trend zur Rückbesinnung auf die Vielfalt typischer Biere und machte das Unternehmen zum internationalen Branchenprimus. Hierfür wurde Schulz-Hess mit dem Bayerischen Bierorden ausgezeichnet. Die Stadt Bamberg würdigte 2002 die Bedeutung des Unternehmens mit der Widmung eines Teils der Coburger Straße in Kaspar-Schulz-Straße


Premiumqualität für Brauereianlagen Über 250 Gasthausbrauereien von Kaspar Schulz stehen mittlerweile in über 50 Ländern rund um den Globus. Die Referenzliste des Premiumherstellers liest sich höchst beeindruckend: In Petrozavod in Russland steht ein Bräuhaus von Kaspar Schulz ebenso wie im äthiopischen Addis Abeba oder in Vietnams Ho-Chi-MinhStadt, in Chicago ebenso wie in Tokyo und Schanghai oder im finnländischen Laitlila, in Valdivia in Chile oder in Votorantim in Brasilien. Das 100. Bräuhaus wurde nach Singapore geliefert, das 200. nach Danzig in Polen. In der internationalen Brauszene gilt die Bamberger Firma als erste Adresse. „Nur in China tun wir uns derzeit noch schwer. Dort ist der Qualitätsanspruch noch nicht so hoch und unsere Preise werden nicht so einfach akzeptiert.“

beitet seit 1844 – und das CO2-neutral, weil mit Holz befeuert. Während in die 40 Führungsjahre von Günter Schulz-Hess vor allem Automatisierung und Computerisierung des Brauprozesses sowie der Fertigung der Apparate fielen, sind Energieeffizienz und CO2-Reduzierung die aktuellen Themen, die den jungen Geschäftsführer, Sohn Johannes Schulz-Hess, besonders beschäftigen. Motto: „Beste Technik für Ihr Bier“. Intensive Forschung und Kooperation mit Hochschulen zeich-

einer höheren Geschmacksstabilität des Bieres. Der größte SchoKo mit 600 Hektolitern Durchsatz pro Stunde wurde 2011 bei der Slavutich Brewery, einer Tochter der Carlsberg-Gruppe, in Betrieb genommen. Derzeit wird die Optimierung einer CO2-negativen Brauerei vorangetrieben. Hier arbeitet Schulz-Hess zusammen mit den Technischen Universitäten MünchenWeihenstephan und Berlin. Geforscht wird zur Fermentierung von Treber, einem

SchoKo revolutioniert das Bierbrauen Bedingt durch die hohe Qualität halten Gefäße und Anlagen aus dem Hause Schulz mindestens 50 Jahre. Das älteste noch in Betrieb befindliche Sudhaus ar-

Menschen mit speziellem Fachwissen, das wichtigste Kapital des Unternehmens: die Belegschaft im Jubiläumsjahr 2010.

neten das Unternehmen schon zuvor aus. So gehört zu den größten technologischen Innovationen seit 2001 die Erfingung eines völlig neuen Kochverfahrens für die Würze, das Schonkochverfahren oder kurz „SchoKo“ genannt. Diese Neuentwicklung ermöglicht den Brauereien bis zu 70 Prozent Einsparung an Primärenergie und dies gleichzeitig verbunden mit

Das Firmenareal in der Kaspar-Schulz-Straße am Stadtrand von Bamberg: Auch heuer sollen die Produktionshallen wieder erweitert werden.

Reststoff aus dem Brauprozess, der zur Erzeugung von Biogas verwendet werden könnte. Zum Produktportfolio gehören außerdem intelligente Steuerungssysteme, die bei Kaspar Schulz ständig fortentwickelt werden. „Dass unsere Technik höchste Qualitäts- und Produktsicherheitsstandards erfüllt und in ansprechendem Design daherkommt, das wird auch weiterhin zu unserem Selbstverständnis gehören“, betont Johannes Schulz-Hess. Damit wird er den Erfolgskurs des Bamberger Unternehmens zwischen Tradition und Zukunft fortsetzen.

Fotos: Kaspar Schulz, Cornelia Masel-Huth

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Florian Wietzel, Auszubildender im 2. Lehrjahr bei der Meinl-Bräu in Hof, durfte den ersten Sud in der neuen Lehrbrauerei mit ansetzen. Links Braumeister Robert Boser vom Bayerischen Brauereimuseum Kulmbach, rechts Fachlehrer Jens Hasselmeyer.

Freudentag für die oberfränkischen Brauereien:

In Kulmbach wurde die neue Lehrbrauerei in Betrieb genommen von Cornelia Masel-Huth

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ekanntlich hat Oberfranken mit mehr als 200 Brauereien die höchste Brauereidichte der Welt. Oberfranken hat doppelt so viele Brauereien wie alle anderen Regionen Bayerns, mehr Brauereien als jedes Bundesland in Deutschland und als jedes Land Europas. Und dennoch hatten die Auszubildenden im Beruf Brauer und Mälzer im Bierland Oberfranken und der Bierstadt Kulmbach als Schulstandort keine angemessene Lehrbrauerei. Der zuständige Landkreis Kulmbach hat nun tief in die Kreiskasse

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gegriffen und an der Hans-Wilsdorf-Berufsschule für fast 900.000 Euro eine kleine, aber sehr feine Lehrbrauerei mit Mälzerei eingerichtet. „Jetzt haben mer wos gscheits, des trägt“, freute sich Landrat Klaus Peter Söllner bei der Übergabe. Der Beruf des Brauers und Mälzers liegt wieder im Trend, denn auch die kleinen Brauereien haben nach dem Konzentrationsprozess der 70er Jahre wieder eine Chance, regionale Spezialitätenbiere werden sehr gut nachgefragt – gerade im Ge-

nussland Oberfranken. Doch auch internationale Braukonzerne in Europa, Amerika und Asien schätzen die deutsche Ausbildungsqualität. Wer örtlich flexibel ist, hat überall auf der Welt durchaus gute Chancen. Kulmbach ist neben Karlstadt und München einer der drei Ausbildungsorte für Brauer in Mälzer in Bayern. In Kulmbach gehen derzeit insgesamt 53 Auszubildende – darunter drei junge Frauen – zum Blockunterricht, der die Lehre im Ausbildungsbetrieb ergänzt. Im dritten Lehrjahr ist es dann Pflicht, ein eigenes


HOCHSCHULE UND BILDUNG Bier zu kreieren. Das reicht von der Rezeptur bis zum Entwurf für ein Etikett. Und ausnahmsweise darf das Bier dann auch in der Schule verkostet werden. Und obwohl überall in Deutschland nach dem Reinheitsgebot von 1516, dem ältesten Lebensmittelgesetz der Welt, nur aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe gebraut wird, ist der Beruf durchaus modern, sehr abwechslungsreich und vielseitig. Die angehenden Brauer und Mälzer sollten sich

für Biologie, Chemie, Physik, aber auch für technische und verfahrenstechnische Inhalte interessieren. Neben den verschiedenen Biersorten einschließlich der alkoholfreien Biere gehört zur Ausbildung auch die Herstellung von Biermischgetränken und alkoholfreien Erfrischungsgetränken. All das können die Auszubildenden nun in der neuen Lehrbrauerei in der Praxis ausprobieren. Dafür ist in der Hans-WilsdorfBerufsschule im Kellergeschoß ein ganzer Trakt vom Fußboden bis zur Decke neu hergerichtet worden. Klein aber fein: Die Lehrbrauerei der Kulmbacher Berufsschule Die Firma MBT Mini-Brauist nun auf dem neuesten Stand der Technik. Technik aus Bergtheim bei

Würzburg lieferte die Brauanlage für etwa 50 Liter je Sud. Vorhanden sind außerdem eine Premixanlage für alkoholfreie und alkoholhaltige Mixgetränke, eine Flaschenund eine Fassabfüllanlage, eine Etikettiermaschine, eine Reinigungsmaschine für Flaschen und Fässer und sogar eine professionelle Ausschanktheke mit Eventzapfanlage steht in der Lehrbrauerei. Eine Kleinmälzanlage wird bis Ende des Jahres die Ausstattung vervollständigen. Und auch der Meisterkurs soll demnächst angeboten werden. Wer Informationen zu Brauereien in Oberfranken sucht oder zu gemütlichen Brauereigasthöfen und Biergärten, der findet all das unter www.bierland-oberfranken.de

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Brauindustrie als Wirtschaftsfaktor

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ie Brauwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor innerhalb der deutschen Lebensmittelbranche. Fast 40.000 Menschen arbeiten in den über 1.200 deutschen Brauereien, jedes Jahr verarbeiten sie etwa 10.000 Tonnen Hopfen und über 1,8 Millionen Tonnen Malz. Deutsches Bier ist aber nicht nur das beliebteste alkoholische Getränk der Deutschen, in 120 Länder aller fünf Kontinente wird es ebenfalls mit steigender Tendenz exportiert. Der Ausstoß aller deutschen Brauereien beläuft sich auf etwa 108 Millionen Hektoliter (1 hl = 100 Liter), womit ein Umsatz von rund 9,5 Milliarden Euro erwirtschaftet wird. Aber das sind noch längst nicht alle wichtigen Fakten, schließlich arbeiten die Brauereien nicht im luftleeren Raum, sondern brauchen Partner, die ihnen zuliefern: Landwirte, Hopfenveredler und -händler, Mälzereien, Maschinenbauer, Elektroniklieferanten, Glas-, Flaschen-, Kasten- und Fasshersteller, Filter-, Mess- und Regeltechnikproduzenten, Verpackungsmaschinenfabrikanten und viele mehr. (Quelle: brauer-und-maelzer.de)

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Werben mit Naturverbundenheit: Mittelgebirgslandschaft bei Mitwitz im Frankenwald.

Eine kleine Familienbrauerei setzt auf Tradition –

Wie eine Frankenwald-Brauerei sich neu erfindet von Cornelia Masel-Huth

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twas abseits von den vielbesuchten touristischen Zentren Oberfrankens wie etwa der Fränkischen Schweiz oder der Weltkulturerbestadt Bamberg liegt das Frankenwaldstädtchen Mitwitz mit seinem malerischen Wasserschloss. Den Ortsteil Neundorf prägt das Gebäude der Franken Bräu, die bereits 1520 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Damals war das Bayerische Reinheitsgebot gerade vier Jahr alt. Seither trägt die Brauerei ihre Heimat selbstbewusst im Namen: Im Frankenwald im Frankenland ist das Fami-

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lienunternehmen seit nunmehr 18 Generationen Teil der Brautradition und der Bierkultur. Das Brauereigebäude auf einer historischen Postkarte aus dem vorigen Jahrhundert.

2009, nach dem plötzlichen Tod seines Vaters, musste Lorenz Bauer sein USAStudium abbrechen, um in die Geschäftsleitung der Brauerei einzusteigen. Doch im Haifischbecken des umkämpften Biermarktes zu bestehen, fehlte dem jungen Mann die ausreichende Erfahrung. Er holte sich mit Ivo Petschke einen Geschäftsführer mit ins Boot. Der hat Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing studiert und als Vertriebsleiter im Getränkehandel bereits viel Erfahrungen in der Branche gesammelt. Ihm steht mit Braumeister Ed-


WIRTSCHAFT gar Schönmüller ein echtes Urgestein der Branche an der Seite und alle weiteren 30 Mitarbeiter arbeiten nach Kräften mit am Relaunch ihrer Marke. So nennen Marketingfachleute einen Neustart am Markt. Und tatsächlich: Die Produkte der Franken Bräu haben ein neues Gesicht bekommen. Da stemmt auf den Etiketten nun nicht mehr die „Resi“ die überschäumenden Bierkrüge an den prallen Busen, sondern ein Wappen verkörpert die jahrhundertlange Tradition der Brauerei. Die bayerischen Rauten symbolisieren den Bezug zum Reinheitsgebot, Tauben stehen für gute und vertrauensvolle Geschäftspartnerschaft und der Federbusch in RotWeiß steht für die Region Franken. Auf allen Werbebroschüren oder auch den Fahrzeugen der Brauerei ist nun ein Wasserlauf aus dem Frankenwald zu sehen, eingebettet in sanfter hügeliger Landschaft unter blauem Himmel. „Damit wird die Verbundenheit zur Region signalisiert, zur unverfälschten Natur“, erläutert Ivo Petschke das Konzept. – Doch wozu das alles? „So wie sich die Mode im Laufe der Zeit wandelt oder die Musik sich verändert, so müssen auch Marken kontinuierlich mit dem Zeitgeist gehen um ihre Identität und Einzigartigkeit zu unterstreichen“, erklärt es Petschke. Hintergrund ist ein gnadenloser Wettbewerb der Brauereien und des Fachhandels. „Großbrauereien versuchen durch

Verpasst der Traditionsbrauerei ein neues Gesicht: Geschäftsführer Ivo Petschke ist Marketingprofi.

Die Inhaber: Elisabeth Bauer und Sohn Lorenz.

Dumpingpreise die Mitbewerber auszuhebeln, kleine Brauereien kämpfen um‘s Überleben.“ Deshalb, so Marketingexperte Petschke, müsse sich eine kleine Familienbrauerei auf ihre Wurzeln, ihre Kernkompetenz besinnen. „Wir wollen regional überzeugen mit authentischen Bieren und in der Ferne wahrgenommen werden als Spezialitätenbrauerei, die noch traditionell braut.“ Ein Rezept, auf das auch andere der unzähligen Brauereien in Oberfranken setzen. Damit können sie sich abheben von den Industriebieren, wo der

Computer und nicht ein erfahrener Braumeister den Geschmack bestimmt und die häufig nur über den Preis im Wettbewerb bestehen können. Damit treffen die oberfränkischen Brauer den Nerv der Zeit. Denn die Menschen besinnen sich wieder auf die Werte von Heimat und einem unverfälschtem Leben. Sie sehnen sich nach Identität und nach dem Echten. – Als Spezialitätenbrauerei in neuem, frischen Erscheinungsbild baut die Franken Bräu auf Tradition und blickt optimistisch in die Zukunft.

Bierwanderung von Mitwitz nach Neundorf

D

er Verein Bierland Oberfranken hat 54 Brauereitouren nach touristischen Qualitätsmerkmalen zusammengestellt. Zu Fuß, per Rad oder mit dem Auto lässt sich so nicht nur die Biervielfalt Oberfranken entdecken, sondern gleichzeitig auch besondere kulturelle und landschaftliche Sehenswürdigkeiten der Region. Für die fünf Kilometer der Bierwanderung von Mitwitz nach Neundorf braucht man ungefähr eineinhalb Stunden. Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Wasserschloss in Mitwitz, dessen Park mit See eine eigene Idylle ist. Von dort folgen der Wanderer der „KC 31“ aus dem Ort hinaus. An der Bundesstraße 303 stoßen Sie auf Von einem Parkplatz an der Bundes-

straße 303 führt ein steiler Pfad den Hang hinauf. Nach rechts bietet sich ein Abstecher zum „Steinernen Löwen“, einer aus dem Fels geschlagenen Löwen-Skulptur, an. Durch den Wald geht es zurück nach Mitwitz. Über das Pfarrgässchen führt die Wanderung zur Kronacher Straße und vorbei am Breitensee aus dem Ort hinaus. Auf einer Lichtung zweigt links der Burgenweg (Markierung blaues Kreuz) nach Neundorf ab. Der Burgenweg bringt dann zurück zum Wasserschloss. Unterwegs und natürlich im Frankenwaldstädtchen Mitwitz gibt es Gelegenheiten zur Einkehr in gemütliche Wirtshäuser.

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HOCHSCHULE UND BILDUNG

Technologie-Allianz stärkt Oberfranken –

TAO: Gemeinsam stark in Lehre und Forschung

Die Designtage finden an der Hochschule Coburg vom 5. bis 10. Juni bereits zum 23. Male auf dem Campus am Hofbrauhaus statt.

von Iris Kroon-Lottes

T

AO ist die Kurzform für eine einzigartige und zukunftsweisende Idee: Zwei oberfränkische Universitäten und zwei Hochschulen für angewandte Wissenschaften schließen sich zur „Technologie-Allianz Oberfranken“ zusammen. Sie wollen zukünftig im Bereich der Forschung, bei Lehr- und Studienangeboten

Begeistert vom Flair der Weltkulturerbestadt: Studierende der Universität Bamberg.

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ECHT Oberfranken

sowie bei der Aus- und Weiterbildung enger zusammenarbeiten. So können bestehende Potenziale in den Bereichen Technik, Informatik und Naturwissenschaften besser genutzt und gemeinsame Stärken vorangebracht werden. „Darüber hinaus sollen neue Lehr- und Studienangebote geschaffen und der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und der heimischen Wirtschaft gestärkt werden. Die neue Partnerschaft ist also nicht nur ein Gewinn für die vier beteiligten Hochschulen, sondern für die gesamte Region. Ich sehe in der starken Kooperation profilierter Hochschulen den richtigen Weg, um die Regionen zu stärken und das Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen vor Ort auszuweiten“, erklärte der bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, bei der Vertragsunterzeichnung im September 2011. Die vier Hochschulen nutzen damit ihre Chance, gegenüber großen Hochschulen in den Ballungszentren konkur-

renzfähig zu bleiben und ihre speziellen Vorzüge und Schwerpunkte weiter auszubauen. Die Präsidenten der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Universität Bayreuth sowie der Fachhochschulen Coburg und Hof besiegelten mit ihrer Unterschrift den Beginn einer deutschlandweit einmaligen Hochschulkooperation. Grund für diese Neuerung ist die allgemeine demografische Entwicklung. Deshalb wird TAO durch staatliche Gelder, die aus dem Programm „Aktionsplan Demografischer Wandel“ der bayerischen Staatsregierung stammen, gefördert. Der Fachkräftemangel ist leider kein düsteres Zukunftsszenario mehr. Eine florierende Wirtschaft braucht ausreichend viele und ebenso kompetente Fach- und Führungskräfte. Gerade die fehlen in Oberfranken zusehends. Laut Studie des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags gibt es aktuell rund 4,7 Millionen Fachkräfte in Bayern, das heißt Akademiker und beruf-


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lich Qualifizierte. Die demografische Entwicklung wird ab 2020 zu einem Engpass führen. Denn bis 2025 wird die Zahl der vorhandenen Fachkräfte auf 4,2 Millionen zurückgehen und gleichzeitig der Bedarf steigen. Auch Patricia Leistner-Hofmann, stellvertretende Geschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer zu Coburg, bestätigt diesen Trend. Den Prognosen des IHK-Fachkräftemonitors zufolge werden bis zum Jahr 2020 allein im IHK-Bezirk Coburg rund 170 Ingenieure in allen Wirtschaftszweigen fehlen. „Wir sehen deshalb in der engen Kooperation unserer Universitäten und Hochschulen den richtigen Weg, Ressourcen bestmöglich zu nutzen sowie die Effizienz in Lehre und Forschung zu steigern, um die Innovationskraft unserer Unternehmen weiter zu erhöhen und das Angebot an attraktiven Arbeitsplätzen vor Ort auszuweiten. Besonders die vor Ort stark ausgeprägte Automobilzulieferindustrie, die kunststoffverarbeitende Industrie und der Maschinenbau können davon profitieren“, so die Arbeitsmarkt-Expertin. Neu ist die Betonung der Potenziale Oberfrankens, die die vier oberfränkischen Hochschulen mit ihrer Kooperation vorantreiben wollen. Die Technologie-Allianz konzentriert sich in den Bereichen Bildung und Forschung auf zukunftsweisende Themen wie Energie und Mobilität, Werkstoffe, Informationstechnologie (IT) und Sensorik. „Die großen Entwicklungspotenziale liegen gerade an den Schnittstellen der Wissenschaftsbereiche. Ich denke da an den Coburger Schwerpunkt Sensortechnik, der ohne Informatik oder die Einbeziehung neuer Materialien nicht denkbar wäre. Zum anderen stärkt TAO die Forschungsfähigkeit der beiden Fachhochschulen. Hier schlummert ein immenses Potenzial, denn 70 Prozent der Ingenieure studieren nicht an Universitäten. Durch das fehlende Promotionsrecht wird die Rekrutierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Coburg und Hof unnötig erschwert. Im Rahmen von TAO werden wir deshalb die kooperativen Promotionen ausbauen“, betonte Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident der Hochschule Coburg.

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Hochschule Coburg: Das Institut für Sensor- und Aktortechnik (ISAT) betreibt als Institut der Hochschule Coburg Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der mikroakustischen Sensorik und Aktorik und bietet darüber hinaus verschiedene Ingenieursdienstleistungen an. Gefördert wird das ISAT durch die EU im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Foto ISAT

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Potenzial, um gemeinsam ein Studienangebot zu schaffen, das die Vielfalt von Theorie und Praxis jedem Studierenden individuell zur Auswahl gibt und dadurch auch mit jedem Angebot sehr großer Hochschulen mithalten kann, dafür aber eine deutlich bessere, individuellere Betreuung bietet“, so die Einschätzung von Prof. Dr. Guido Wirtz, Vizepräsident Forschung und Wissenschaftlicher Nachwuchs der Otto-Friedrich Universität Bamberg.

Universität im Grünen: Der Campus der Uni Bayreuth.

Im Bereich der Forschung ist unter anderem eine Konzentration auf bestimmte Zukunftsthemen wie Energie und Mobilität vorgesehen. Dies und die darauf aufbauende hochschulübergreifende Nachwuchsförderung sollen Oberfranken eine überregionale Alleinstellung verleihen und heimischen Unternehmen neue Chancen bieten. Hier versteht Prof. Pötzl von der Hochschule Coburg den Wandel, den der demografische Prozess mit sich bringt, als Herausforderung für neue Ideen. „Zum Beispiel durch Impulse in die Forschung hinein, wenn es um die Gestaltung des Lebensumfelds älterer Menschen oder neuer sozialer Netzwerke in einer digitalen Welt geht. Wir könnten in Oberfranken Schrittmacher werden, denn andere Regionen werden uns folgen“, so der Präsident.

Mit der oberfränkischen Allianz soll keine neue Technische Universität in Nordbayern entstehen, sondern vielmehr ein Verbund geschaffen werden, der die Übergänge zwischen geeigneten Bachelor- und Masterprogrammen an den Universitäten und Hochschulen erleichtert. Dies setzt voraus, dass die Studienangebote modifiziert und erweitert sowie gegebenenfalls Ergänzungsangebote aufgebaut werden. Darüber hinaus sollen auch neuartige hybride Bachelor-Master-Kombinationen angeboten werden – etwa die Verbindung eines grundständigen Studiengangs (wie die neuen Bachelor, aber auch die bisherigen Diplom- und Magister-Studiengänge bezeichnet werden) „Werkstoff“ mit einem Master-Studiengang „Design“. Hybrid bedeutet, dass das Profil des Bachelors im Masterstudium nicht nur vertieft, sondern ein neuer Fokus gesetzt werden soll. So könnte beispielsweise einem BachelorStudium „Angewandte Informatik“ an der Universität Bayreuth der Master „Design“ an der Hochschule Coburg folgen, um beispielsweise die Smartphones und Tablets der Zukunft weiProf. Dr. Guido Wirtz, Vizepräsiterzuentwickeln. In den vergangenen Wochen wurden bereits passende Bachelor- und Master-Studiengänge der beteiligten Universitäten und Hochschulen thematisch zusammengestellt. „Hier liegt das Auch die nördlichste Hochschule Bayerns, die Fachhochschule Hof, wird ständig erweitert.

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ECHT Oberfranken

dent Forschung und Wissenschaftlicher Nachwuchs Universität Bamberg: „Die Fächerspektren der Beteiligten ergänzen sich in vielen Bereichen sehr gut, indem einerseits schon vorhandene Schwerpunkte durch die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre deutlich sichtbarer werden, wodurch in Bamberg insbesondere die wenigen ‚technischen‘ Fächer deutlich besser in der Region vernetzt werden. Zudem bietet die Kooperation mit Bayreuth, aber auch mit Coburg und Hof die Möglichkeit, gerade in der bundesweit aktuell in der Diskussion stehenden Doktorandenausbildung neue Wege zu gehen, was uns auch international noch konkurrenzfähiger macht.“

Technologie- und Produktentwicklung, wie TAO sie versteht, soll die gesamte Wertschöpfungskette umfassen. Dies macht eine enge Kooperation mit regionalen Unternehmen notwendig, die dadurch innovative Anregungen erhalten. „Das Angebot der beteiligten Hochschulen an die regionale Wirtschaft wird deutlich breiter, insbesondere aber praxisnäher“, prognostizierte Prof. Wirtz. In einem ersten Schritt wird eine TAO-Geschäftsstelle mit Sitz in Bayreuth eingerichtet. Von dort aus werden die Initiativen der beteiligten Partner koordiniert und auch in die Region hinein sichtbar gemacht. Die Ergebnisse dieser ersten Phase sollen im Herbst 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. TAO gilt als ein wichtiges Element des „Aktionsplans Demografischer Wandel“. Die bayerische Staatsregierung sieht allein im Nachtragshaushalt 2012 4,3 Millionen Euro dafür vor, von denen unter anderem 30 Stellen finanziert werden. Darüber hinaus sind für Technologie-Allianz Oberfranken derzeit Baumaßnahmen mit einem Finanzvolumen von 50 Millionen Euro vorgesehen.


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Hinweis der Kanzlei Wittmann Rechtsanwälte:

Festlegung der Vertragsbedingungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer

R

echtsanwältin Dr. Manuela Wittmann von der Kanzlei Wittmann weist darauf hin, dass aufgrund des Nachweisgesetztes binnen eines Monats nach Vertragsbeginn der Arbeitgeber die wesentlichen Vertragsbedingungen mit dem Arbeitnehmer schriftlich niederzulegen hat.

erscheint es daher, dass die Parteien einen schriftlichen Arbeitsvertrag schließen, in welchem die im Gesetz genannten wesentlichen Bestimmungen aufgenommen werden. Der Gesetzgeber hat insgesamt 10 Punkte vorgegeben, welche schriftlich niederzulegen sind. So unter anderem auch die vereinbarte Arbeitszeit

Um spätere Streitigkeiten zwischen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer über den Inhalt des Arbeitsverhältnisses zu vermeiden hat der Gesetzgeber im Nachweisgesetz bestimmt, dass der wesentliche Vertragsinhalt sogar schriftlich festgehalten werden muss. Sinnvoll

und die Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs. Hierbei besteht die Gefahr, dass im Rahmen der Vereinbarung unwirksame Klauseln aufgenommen werden und im Streitfalle deshalb die eigentlich zwischen den Parteien gewollte Regelung nicht zur Anwendung kommt. Um dies zu vermeiden sollte der Arbeitsvertrag bereits im Vorfelde juristisch geprüft werden. Rechtsanwältin Dr. Manuela Wittmann ist seit 2006 bei der Kanzlei „Wittmann Rechtsanwälte“ in Kronach tätig. Dort betreut sie vorwiegend die Fachgebiete Arbeitsrecht und Mietund WEG-Recht.

Rechtsanwältin Dr. Manuela Wittmann ist seit 2006 bei der Kanzlei „Wittmann Rechtsanwälte“ in Kronach tätig. Dort betreut sie vorwiegend die Fachgebiete Arbeitsrecht und Miet- und WEG-Recht. Rechtsanwältin Dr. Manuela Wittmann studierte in der Zeit von 1988 bis 1993 an der Universität in Konstanz Rechtswissenschaft. Ebenfalls in Konstanz hat sie ihr Referendariat absolviert. Von 1996 bis 2006 war Frau Dr. Wittmann als Partnerin in einer Rechts-

anwaltssozietät am Bodensee mit dem Schwerpunkt Insolvenzrecht tätig. 2006 wechselte sie zur Kanzlei Wittmann nach Kronach. Sie ist seit dem Jahr 2006 Fachanwältin für Miet- und WEG-Recht und hat im Jahr 2011 den Fachanwaltslehrgang zur Fachanwältin für Arbeitsrecht absolviert.

Adolf-Kolping-Str. 1 · 96317 Kronach Tel. 09261 6220-0 · Fax 09261 6220-20 info@kanzlei-wittmann.de www.kanzlei-wittmann.de


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

ECHT Oberfranken – die Chance zum Wandel nutzen! –

Wie sich ländliche Räume selbst helfen können

Z

u diesem Thema referierte ECHT Oberfranken-Herausgeber Rainer Kober bei der Akademie Steinwald-Fichtelgebirge ASF. Die Bildungseinrichtung für Erwachsene hat sich zum Ziel gesetzt, die Regionen Steinwald und Fichtelgebirge als Wirtschafts- und Lebensraum zu profilieren, die Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen und das kulturelle

Angebot zu bereichern. Die Akademie wurde 1990 von heimatverbundenen Unternehmern aus Marktredwitz und Umgebung gegründet. Seit 2008 ist Martina von Waldenfels erste Vorsitzende. Rainer Kober, der sich als typischen mittelständischen Unternehmer mit Interesse an der Regionalentwicklung bezeichnet,

„Klares Ziel: Besser sein im Wettbewerb der Regionen. – Unternehmen bekommen ihre Leistungsfähigkeit auch aus dem Wettbewerb.“

„Man muss im Kleinen anfangen und geduldig aufbauen. Und einer muss die Führung übernehmen. „

„Heute sehen wir die Herausforderungen des demografischen Wandels auf uns zukommen – morgen werden wir uns ihnen stellen müssen!“

„Klären, was man hat. – Nutzen, was man kann. – Wissen, was man will.“

„Die Chance des Wandels steckt in der Sorge um die Zukunft. Betroffenheit lässt sich nutzen; in ihr steckt die Bereitschaft, sich einzubringen.“ „Wichtigster Lösungsansatz für die Regionalentwicklung ländlicher Räume sind Selbsthilfe und Eigeninitiative.“

„Veränderung braucht Kraft.“ „Wie kann die Energiereserve bürgerschaftliches Engagement angezapft und so aktiviert werden, dass es sich von allein eigendynamisch fortentwickelt?“ „Wenn wir durch Eigenverantwortung und Eigeninitiative die Vielfalt unserer Region und die Leistungsbereitschaft unserer Menschen nutzen, wird unsere Region wachsen.“ „Eigeninitiative entsteht durch Perspektiven. Es ist eine Führungsaufgabe, Perspektiven aufzuzeigen. Perspektiven für unterschiedliche Menschen: Perspektiven für den Visionär sind seine Visionen, Perspektiven für den Macher sind Erfolgsprojekte.“ „Die Politik hat nicht allein die Verantwortung. Wir müssen Selbsthilfe demonstrieren, dann kommt auch Unterstützung.“ „Niemand anderer als ich selbst! – Nicht ,man müsste, sollte, man könnte … du musst, ein anderer muss‘. – Gestalten heißt, die Dinge selbst und in Eigenverantwortung angehen.“

ECHT Oberfranken

„Ein klares Handlungskonzept wird benötigt, damit die, die handeln wollen, handeln können.“ „Suchen Sie Mitstreitern. – Will jemand etwas umsetzen? Welche Möglichkeiten, Persönlichkeiten, Ansatzpunkte sind vorhanden. Alles Vorhandene wird als erstes erfasst, die Mitstreiter zusammengebracht.“

Foto: Oberfranken Offensiv e.V., C. Masel-Huth

„Wie erreichen wir unser Ziel Aufbruchstimmung? – Meine unternehmerische Erfahrung sagt mir: Durch Selbsthilfe. Nicht Jammern und Fordern, sondern selbst machen muss die Devise sein.“

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ist vielfach ehrenamtlich engagiert, u. a. ist er Vorsitzender des Vereins Kronach Creativ. Der Verein zählt heute anstelle der zehn Gründungsmitglieder 200 ehrenamtlich Aktive. Das bekannteste Projekt ist „Kronach leuchtet“, ein Lichtevent, das alljährlich 80.000 Besucher anzieht. ECHT Oberfranken zitiert einige Statements aus dem Vortrag:

Rainer Kober ist Unternehmer aus Steinwiesen, Herausgeber von ECHT Oberfranken und Vorsitzender des Regionalmarketingvereins KRONACH Creativ.

„Erfolgsvoraussetzung sind Kompetenz, Macht, Mittel, ein Motor, eine Methode und gutes Management.“ „Systematische Herangehensweise und Zähigkeit bringen Erfolg.“ „Selbst das viel kritisierte Kirchturmdenken hat Vorteile: Im Gegensatz zu Regierungsbezirken mit Zentren besteht Oberfranken aus unabhängigen, starken Landkreisen. Was fehlt ist die gemeinsame Ausrichtung und das nötige Selbstbewusstsein.“ „Für die Ausrichtung ist mit der Dachmarke der erste Schritt gemacht. Jetzt muss noch ein oberfränkisches Entwicklungskonzept folgen.“ „Für das Selbstbewusstsein brauchen wir nur zu klären, was wir haben und weniger darüber nachzusinnen, was uns fehlt.“


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Die Kronacher Klassikakademie.

Oberfrankens Wirtschaft ist stark.

Oberfrankens Natur ist noch ursprünglich.

Familienfreundlich: Das Familienportal.

Reiches Brauchtum steht für Heimat.

Vier Hochschulen stehen für beste Bildung.

Die sieben Handlungsfelder von Kronach Creativ Wirtschaft:

WIRTSCHAFTSSTARK

Tourismus:

GASTFREUNDLICH

Familie:

FAMILIENFREUNDLICH

Gesundheit:

GESUNDHEITSBEWUSST

Bildung:

BILDUNGSOFFEN

Lichtevent „Kronach leuchtet“.

Selbstbewusstsein: SELBSTBEWUSST Energie:

ENERGIEAUTARK

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„Jeder Mitarbeiter ist sein eigener Unternehmer am Arbeitsplatz.“ Bei Scherdel in Marktredwitz gehören Aus- und Weiterbildung zur Firmenphilosophie von Cornelia Masel-Huth

U

m die 600 junge Leute haben sich heuer auf die 40 Ausbildungsplätze am Hauptsitz der Scherdel Gruppe in Marktredwitz beworben. Das beweist, wie attraktiv der Hersteller von technischen Federn als Arbeitgeber für die Menschen der Region ist. Ständig werden hier 130 Azubis z. B. als Industrie- und Werkzeugmechaniker, Mechatroniker oder in kaufmännischen Berufen ausgebildet. Fast alle werden anschließend übernommen. „Wir decken unseren Bedarf an Facharbeitern selbst“, erklärt Dagmar Zauner, Prokuristin für das Personal- und Sozialwesen bei Scherdel. Die aus dem Automobilzuliefererbereich stammende Scherdel Gruppe ist Zulieferer aller großen Automarken. In jedem in Europa produzierten Fahrzeug findet man

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ECHT Oberfranken

mindestens ein von Scherdel hergestelltes Teil. Im Segment Kolbenringfedern ist Scherdel sogar Weltmarktführer. Mit den Hochschulen der Region arbeitet das Familienunternehmen eng zusammen. „Wir sind da sehr früh vor Ort“, so die Personalerin, „wir bieten Praktika sowie Bachelor- und Masterarbeiten an. Studierenden bietet Scherdel im Rahmen einer Projektarbeit internationale Praxiserfahrung, individuelle Betreuung und Förderung in einem unserer Werke.“ Dr. Gisela Barthold, Leiterin der Abteilung Forschung und Grundsatzentwicklung, ist Mentorin für Studentinnen, die sich für ein technisch-wissenschaftliches Studium an der Hochschule Hof entschieden haben, und hat bereits über 40 Studien- und Diplomarbeiten betreut.

Der Mensch im Mittelpunkt ist bei Scherdel keine Worthülse, sondern gelebter Grundsatz der Unternehmenspolitik. „Die individuelle Leistung des Mitarbeiters soll anerkannt werden, um ihm zu helfen, sich mit seiner Arbeit zu identifizieren sowie Selbstwertgefühl und persönliche Genugtuung zu erlangen. Wir wollen die Initiative, Kreativität und Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter fördern, indem wir dem Einzelnen einen weiten Entscheidungsspielraum zum Erreichen der klar definierten Ziele einräumen“, heißt es im Unternehmensleitbild. Von den Mitarbeitern wird im Gegenzug die Bereitschaft zu ständiger Aus- und Weiterbildung erwartet. Seniorchef Walter Bach, der sich schon vor 30 Jahren für eine moderne Mitarbeiterführung stark gemacht hat, verkürzt den Anspruch auf das Motto “Jeder


WIRTSCHAFT Mitarbeiter ist sein eigener Unternehmer am Arbeitsplatz.“ Mitdenken und Einbringen sind bei Scherdel gefragt. Ein jährliches Mitarbeitergespräch ist Usus. Dabei werden die gegenseitigen Ziele besprochen und festgelegt. Für Mitarbeiter in der Fertigung sind das Gruppenziele. Für alle Mitarbeiter aber gilt: Aus- und Fortbildung bleibt ein Berufsleben lang wichtig. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde 2007 die Scherdel-Akademie für Fach- und Führungskräfte gegründet. Über 100 Kurse und Seminare werden hier im Jahr angeboten. Die Inhalte reichen vom Führungs-Know-how für Abteilungsleiter in der Fertigung über eine arbeitsplatzbezogene Rückenschule bis hin zu fachkompetenter Weiterbildung in allen Unternehmensbereichen. Und – wich-

„Mitarbeiterbindung ist uns wichtig“, erläutert Dagmar Zauner, denn ein Mitarbeiter, der nach fünf Jahren das Unternehmen verlässt, nimmt sein Wissen mit. Und die umfangreichen Bemühungen um die Mitarbeiter, zu denen auch ein Tantiemen- und Prämiensystem gehört, zahlen sich aus. „Bei uns sind ganze Familien in mehreren Generationen beschäftigt“, verdeutlicht das Juniorchef Marcus Bach. Das gegenseitige Vertrauen spiegelte sich auch in der Bewältigung der Krise von 2009. „Die Solidarität der Mitarbeiter war großartig“, erinnert sich Walter Bach. „Von den Mitarbeitern in der Fertigung bis hin zur Führungsriege haben alle an einem Strang gezogen. So konnten wir die Stammbelegschaft voll behalten.“ Nach der Krise wurde nicht bezahltes Urlaubsund Weihnachtsgeld zurückgezahlt, die Prämien sogar aufgestockt. „Und wir sind froh, dass wir alle 40 Auszubildende des Jahrgangs behalten und inzwischen übernommen haben. Wir brauchen sie dringend zur Verstärkung unseres Familienbetriebs.“

Federführend ist die Scherdel-Gruppe seit 1890, wenn es um die Fertigung von technischen Federn geht. Federn sorgen meist im Verborgenen für Bewegung in der Automobil- und Elektroindustrie, in Haushaltsgeräten oder in der Medizintechnik. Über weitere Kompetenzen verfügt Scherdel im Werkzeug- und Maschinenbau.

Im Jahr 2011erwirtschafteten rund 3.800 Mitarbeiter – davon 249 Auszubildende und etwa 250 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung – an 29 Standorten rund um den Globus 514 Millionen Euro Umsatz. 35,4 Millionen davon wurden reinvestiert.

„Wir wollen ein unabhängiges Familienunternehmen bleiben.“ – So lautet der erste Satz im Unternehmensleitbild der Scherdel-Gruppe. 1961 begann die Ära von Dipl.-Wirtschaftsingenieur Walter Bach als Geschäftsführer. Das Unternehmen hatte damals 200 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von acht Millionen Mark. In seine Ägide fielen Automatisierung und Computerisierung sowie die globale Expansion. Sohn Marcus Bach, Diplom-Ingenieur für Verfahrensund Prozesstechnik, ist seit drei Jahren im Unternehmen. Außerdem gehören zum Führungsteam Schwiegersohn Maximilian von Waldenfels sowie der Ehemann der Nichte, Christian Schiener. Es ist ein Anliegen der Geschäftsleitung, dass alle Mitarbeiter den familiären Charakter der Firmengruppe spüren und ausländische Mitarbeiter integriert werden.

tig für ein international aufgestelltes Unternehmen: An der Scherdel-Akademie werden interkulturelle Kompetenzen vermittelt. Informiert wird über Land, Kultur und Leute in Russland, China, Mexico, Tschechien oder Frankreich. Fotos: Scherdel Scherdel, Cornelia Masel-Huth

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Schon Vergangenheit – die Baustelle: Am 1. Mai öffnete das neue Haus Immanuel seine Pforten der Öffentichkeit.

Das Haus Immanuel geht neue Wege in der Suchttherapie für Frauen –

Kinderlachen in der Klinik von Cornelia Masel-Huth

S

eit Mitte Mai erfüllt Kinderlachen das Haus Immanuel. Die Suchtklinik am Rande des Dörfchens Hutschdorf bei Thurnau im Landkreis Kulmbach hat für sieben Millionen Euro ein neues Klinikgebäude erhalten und geht auch therapeutisch neue Wege. „15 Wochen können Frauen hier untergebracht werden und Therapie erhalten. Danach bezahlt die Rentenversicherung in Nachsorge für ein halbes Jahr eine ambulante Therapie. – Für Kinder gibt es nichts. Sie sind im Zusammenhang mit dem Suchtgesche-

hen ihrer Mütter kein Thema.“ Gotthard Lehner ist selbst Psychoanalytiker und Sozialtherapeut, hat im Haus Immanuel 10 Jahre als Therapeut gearbeitet, bevor er 2001 nach einer Weiterbildung zum Betriebswirt die Leitung der Frauenklinik übernommen hat. Er kennt also die besonderen Probleme suchtkranker Frauen und – selbst Vater

Hier ziehen jetzt Kinder ein: Das Ursprungsgebäude der Klinik wurde eigens als Kinderhaus eingerichtet . Fotos: Haus Immanuel, Cornelia Masel-Huth

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ECHT Oberfranken


WOHLFÜHLEN UND GESUNDHEIT Klinikleiter Lehner sind es nach wie vor hauptsächlich die Frauen, die für Babys und Kleinkinder Verantwortung zu tragen hätten. „Und: Frauen leben und trinken anders als Männer und aus anderen Gründen.“ Trotz aller Aufklärung gelte ein Rausch bei einem Mann oftmals noch als männliches Verhalten; eine Frau werde bestenfalls als peinlich wahrgenommen. „Sie er-

von zwei Kindern – weiß er: Kinder und Jugendliche brauchen bis ins Berufsleben hinein Begleitung und Lernförderung. Und Kinder von Alkoholabhängigen, die oft außerdem Scheidungskinder sind, würden völlig allein gelassen: „Wenn sich keiner um sie kümmert, haben sie keine Chance, keine Zukunftsperspektive.“ Das will Gotthard Lehner ändern. Mit dem Neubau, mit dem nun statt 36 insgesamt 60 Therapieplätze in fünf Wohngruppen zur Verfügung stehen, können 12 Patientinnen ihre Kinder zwischen Null und zehn Jahren nach Hutschdorf mitbringen. Sie werden im eigens hergerichteten, villenartigen Ursprungsgebäude aus dem vorigen Jahrhundert untergebracht und von

der Jugendtherapeutin Beate Jezessuk betreut. Im Kinderhaus werden die Kleine versorgt, beim Spielen und den Hausaufgaben angeleitet. „Viele dieser Kinder sind verhaltensauffällig und verunsichert durch die Erfahrung von unkalkulierbarem Verhalten ihrer Mütter“, weiß Lehner. Im nüchternen Zustand waren sie ganz normale Menschen, unter Einfluss von Alkohol oder auch Medikamenten wurden sie aber unberechenbar.

Die meisten Frauen haben Gewalterfahrungen Warum aber werden in Hutschdorf ausschließlich Frauen und Mütter jetzt auch mit ihren Kindern betreut? Laut

Auf moderne Umweltstandarts wie Solaranlagen auf allen Flachdächern wurde beim gesamten Neubau geachtet.

Klinikleiter Gotthard Lehner liegen ganz besonders die Kinder von Suchtkranken am Herzen. Bei deren Betreuung und therapeutischer Begleitung will er neue Wege gehen.

Kurze Geschichte von Haus Immanuel 1907 gründete der Dorfpfarrer und Gründer der örtlichen Raiffeisenbank, Ernst Keupp (links) die Klinik, die damit die drittälteste Suchtklinik in Bayern ist. Ab 1919, als Keupp Rektor des Diakonissenmutterhauses in Hensoltshöhe bei Gunzenhausen wird, arbeiten Diakonissen in der Klinik; die verließen vor drei Jahr Haus Immanuel. 1961, nach Krieg und der Umwidmung in eine Lungenheilstätte durch die amerikanischen Besatzungsmacht, wird die Klinik als Suchtklinik für Frauen neu gegründet. 1968 wird die Alkoholsucht sozialrechtlich als Krankheit anerkannt; die Betroffenen erhalten ein Anrecht auf Behandlung, die durch Rentenversicherung und Krankenkassen bezahlt wird. 1989 bis 1993 Generalsanierung; es stehen jetzt 36 Therapieplätze zur Verfügung.Seit 2001 obliegt die Gesamtleitung des Hauses Gotthard Lehner. 2011 – Mai 2012: Neu- und Erweiterungsbau.14. Mai 2012: Die ersten Kinder ziehen in die Klinik ein.

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fahren dann eine doppelte Stigmatisierung, obwohl Männer und Frauen gleichermaßen von einer Suchtkrankheit betroffen sein können und kein Mensch Schuld an seiner Krankheit hat.“ Sehr viele der betroffenen Frauen seien zudem Opfer von Gewalt und sexuellen Übergriffen. „Viele traumatisierte Frauen trinken, weil sie die Gewalterfahrungen nicht anders wegste-

Blick von Haus Immanuel auf das Dörfchen Hutschdorf. Die Patientinnen werden in die Dorfgemeinschaft integriert und z. B. beim alljährlichen Jahresfest im Juni, an dem bis zu 200 Ehemalige teilnehmen, feiern alle gemeinsam.

Patientinnenzimmer

IMPRESSUM

cken können. Sie leiden an posttraumatischen Belastungsstörungen. Der Alkohol dient ihnen als Mittel zur Regulierung der Gefühlsüberflutung. “ – Auch hier geht das Haus Immanuel neue Wege und bietet spezielle Therapieformen an.

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Sowohl Alkoholkrankheit wie auch Traumatisierung betreffen Frauen aller Gesellschaftsschichten. „Das reicht von der Hartz-IV-Empfängerin bis zur Unternehmerin oder der Ärztin, von der Hausfrau bis zur Lehrerin“, weiß Lehner aus eigener Erfahrung. Als Einrichtung des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbands sind das Haus und die Mitarbeiter den christlichen Werten verpflichtet. Doch

ECHT Oberfranken – Menschen Ideen Perspektiven erscheint bei der

Verantwortlich für Anzeigen: Cornelia Masel-Huth Mitarbeit: Claudia Gareis

Kober Verlag & Marketing GmbH Gasfabrikgässchen 2 95326 Kulmbach Telefon 09221-391 25 24 Telefax 09221-391 25 25 info@echt-oberfranken.de www.echt-oberfranken.de

Texte und Fotos dieser Ausgabe: Nicola Deutrich, Dr. Rolf-Bernhard Essig, Joachim Hartmann, Andrea Herdegen, Agnes Köhler, Iris Kroon-Lottes, Monika Limmer, Cornelia Masel-Huth, Mode macht Mut / Ina Wunder, Oberfranken Offensiv e.V., Ronald Rinklef, Holger Twele, Verlag Ars Vivendi, Pressestellen von Landkreisen, Städten, Gemeinden, Vereinen, Verbänden und Unternehmen, Uni Bamberg, Uni Bayreuth, Hochschule Coburg, Hochschule Hof.

Herausgeber und Verleger: Rainer Kober Projektleitung/Redaktion: Cornelia Masel-Huth Verantwortlich i.S.P.: Cornelia Masel-Huth

Layout/Grafik: Wolf Hartmann, creo Druck & Medienservice, Bamberg

Projektassistenz: Irina Leontev

Röder & Sommer, Kronach

ECHT Oberfranken

die Aufnahme in Haus Immanuel ist völlig unabhängig von irgendeiner Religionszugehörigkeit. Für Gotthard Lehner ist eine Therapie, die neuen Lebenssinn, eine neue Perspektive geben soll, eine große Weichenstellung im Leben und hat damit auch eine starke spirituelle Komponente.

60 Prozent der Patientinnen bleiben trocken.

Druck: creo Druck & Medienservice, Bamberg Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck von Berichten und Fotos nur nach vorheriger Genehmigung. Redaktion, Autoren und Verlag übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit des Inhalts. Heftpreis: 4,30 Euro inkl. 7 % MwSt. Jahresabonnement für 6 Magazine inkl. Porto und Versand: 25,00 Euro Es gilt die Anzeigenpreisliste 01 vom 01.02.2010


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Veranstaltungskalender

Foto: Anni Maurer

Mai noch bis 31.05.2012 Skulpturen und Zeichnungen von Walter Moroder – Sonderausstellung Ort: Festung Rosenberg, Kronach

noch bis 03.06.2012 Malerei von Angel Gonzalez Llacer, Barcelona – KKV-Ausstellung Ort: Galerie des Kronacher Kunstvereins, Kronach

„Schützenscheiben“ – 51. Sonderausstellung

noch bis 24.06-2012

Visiontrees – die andere Seite der Bäume – Ausstellung Ort: Historisches Museum Bamberg

„Luzia Simons: FREMDE GÄRTEN“ – Ausstellung

Ort: Bauernmuseum Bamberger Land Öffnungszeiten: Di. - Fr. 14 - 17 Uhr, So. u. Feiertag 13 - 17 Uhr

des Kunstvereins Bamberg anlässlich der Landesgartenschau Ort: Kunstraumim KESSELHAUS, Untere Sandstr. 42 (Eingang am Leinritt) Öffnungszeiten: Mi. - Fr. 15 - 19 Uhr, Sa./So. 11 - 19 Uhr

„Zeit – Auszeit“ – Sonderausstellung

noch bis 26.06.2012

Uhr mit den Musen Melpomene und Thalia – Johann Daniel Schöne, Christian Gottfried Jüchtzer, 1870-90 Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen GmbH

noch bis 06.06.2012

Ort: RW21, Bayreuth

noch bis 08.06.2012

„Spiel mit Farbe und Formen“ – Ausstellung mit Werken vom Künstler Thilo Achim Siegesmund Ort: Landratsamt Bamberg | Während der üblichen Öffnungszeiten des Landratsamtes

noch bis 10.06.2012

Richard Lindner aus der Sammlung Hertha Drescher und Günter Ruckdäschel – Ausstellung Ort: Kunstmuseum Bayreuth Öffnungszeiten: Di. - So. 10 - 17 Uhr

noch bis 01.07.2012

Benät, Keesköhl, Stazinäri – Bamberg seine Gärten und Häcker – Fotoausstellung Ort: Historisches Museum Bamberg

noch bis 15.07.2012

„Reisebilder“ – Ausstellung von Raimund Fraas und Tobias Ott Ort: Grafik Museum Stiftung Schreiner Bad Steben Öffnungszeiten: täglich 9 - 18 Uhr | Eintritt frei!

noch bis Ende Juli 2012

Musik trifft Lebensgefühl – InnenHofKonzerte 2012

Ort: verschiedene Stadtteile Hof Öffnungszeiten: jeweils Do. 19 - 21 Uhr | Eintritt frei! Programm erhältlich in der Touristinformation Hof

noch bis 15.06.2012

Ort: Studio, Galerie in der Remise, Wiesenstr. 22, Coburg Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 10 - 13 und 14 - 18 Uhr | Sa. 10 - 13 Uhr

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noch bis 30.09.2012

„Bocksbeutel – typisch fränkisch?“ – Ausstellung

„Eden – Im Garten des Außergewöhnlichen“ – Jean Boggio und Franz – Sonderausstellung

noch bis 18.06.2012

ECHT Oberfranken

Ort: Gasthof „Drei Linden“, Bad Berneck Beginn: 19 Uhr | VK: 09273 500650

19.05.2012

Männersache – Musical Ort: Rosenthal-Theater Selb Beginn: 20 Uhr | www.theatersommer.de

Ort: Burgruine Bärnfels, Obertrubach Beginn: 15 Uhr | VK: 09245 9880

mit über 50 Künstlern aus Frankreich, Italien, Litauen, Polen, Tschechien und Deutschland. Ort: Shedhalle/ Fabrikstraße, Marktredwitz Öffnungsteiten: täglich 14 - 18 Uhr

Bigui Art á la Brazil – Ausstellung

„Halt die Glabb´n“ – Oberfränkischer Bierkrimi (Dinnertheater)

20.05.2012

„Grenzenlos“ – Internationale Kunstausstellung

mit Werken weltbekannter Künstler führen durch die Kunst des 20. Jahrhunderts Ort: Stadtgalerie Bamberg - Villa Dessauer Öffnungszeiten: Di., Mi. u. Fr. - So. 11 - 19 Uhr, Do. 13 - 21 Uhr

von Prof. Dr. Günter Dippold Ort: Museum Kloster Banz | Beginn: 19 Uhr

Pinocchio – Kinder/ Jugendtheater

Platt-, Feld- u. Pilgerflaschen der Sammlung Karl Schneider, Volkach Ort: Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel

12 Kunsträume – von Picasso zu Beuys – Ausstellung

„Reise ins 18. Jahrhundert“ – Vortrag

Ort: Alte Posthalterei, Aufseß | Beginn: 19 Uhr

„Kleine Hände – Krummer Rücken“ – Ausstellung

noch bis 17.06.2012

Ort: Basilika Vierzehnheiligen Beginn: 15 Uhr | Dauer: ca. 30 Min. | Eintritt frei!

Gretchen 89 ff…. – Komödie mit Brotzeit

Ort: Internat. Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg Öffnungszeiten: Mo. - Do. 8 - 12 u. 14 - 16 Uhr, Fr. 8 - 13 Uhr, Sa. - So. 11 - 16 Uhr | Eintritt frei!

noch bis 16.06.2012

18.05.2012

Orgelkonzert zum Freitagsläuten

19.05.2012

„Alles neu macht der Mai“ – Ausstellung zur Landesgartenschau

der UNICEF-Hochschulgruppe Bayreuth um auf das Thema Kinderarbeit aufmerksam zu machen. Ort: Ausstellungsraum der Zentralbibliothek Bayreuth

noch bis 04.11.2012

Ort: Porzellanikon Hohenberg Informationen: www.porzellanikon.org

150 Jahre Kgl. Priv. Schützengesellschaft von 1862 Thurnau Ort: Töpfereimuseum Thurnau Öffnungszeiten: Di. - Fr. 14 - 17 Uhr, Sa./So. u. Feiertag 11 - 17 Uhr

„Willkommen auf unserer Erde“ – Ausstellung des Kinderhauses Muncherstraße

noch bis 31.10.2012

Sauerkraut und Ketchup – Ein Streifzug durch drei Jahrhunderte Vorratshaltung – Sonderausstellung

3. Haus- und Hofmesse mit regionalen Direktvermarktung und großem Geranienmarkt Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, ArzbergBergnersreuth | Dauer: 10 - 17 Uhr

noch bis 07.10.2012

Ort: Porzellanikon Selb

noch bis 21.10.2012

„Festungen – Frankens Bollwerke“ – Bayern-Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte

7. Bad Staffelsteiner Oldtimertreffen

Ort: Festung Rosenberg, Kronach

Ort: Siedlerheim, Ulmenstrasse, Bad Staffelstein Beginn: 9.30 Uhr

noch bis Ende Oktober 2012

Kurkonzert mit dem Riedsee-Duo

„Glas vom Rennsteig“ – Heinz-Glas, Gerresheimer Glas und Wiegand Glas – drei Glashütten prägen eine Region – Ausstellung Ort: Europäisches Flakonglasmuseum, Kleintettau Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 10 - 17 Uhr, Sa. 10 - 16 Uhr, So. u. Feiertag 10-Personengruppen mit Voranmeldung

Ort: Seebühne im Kurpark, Bad Staffelstein Beginn: 10.30 Uhr | Eintritt frei!

Internationaler Museumstag im Historischen Badhaus mit gleichzeitig stattfindender Ausstellung des Kulmbacher Kunstvereins „Kunst aus Freiberg“ Ort: Badhaus Kulmbach | Dauer: 13 - 17 Uhr


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HAUS DER BAYERISCHEN GESCHICHTE

650 Jahre Marlesreuth

V E R A N S TA LT E R :

L ANDESBÜHNE OBERFRANKEN

83. JAHRESAUSSTELLUNG ZEITGENÖSSISCHER KUNST DES BUNDES FRÄNKISCHER KÜNSTLER AUF DER PLASSENBURG ÜBER KULMBACH ERÖFFNUNG 8.7. UM 11.00 UHR SONDERAUSSTELLUNG Christel Gollner KÜNSTLERFÜHRUNGEN Sonntags um 15 Uhr VERLOSUNG Grafiken. Radierungen, kleine Originale VERKAUF Originale, Künstlerkarten und Kataloge INFORMATION UNTER: www.bund-fraenkischer-kuenstler.de

Tel.: 0 92 74/94 74 40

FESTUNGEN FRANKENS BOLLWERKE

entwurf: bienert kunst + design

HAUS DER BAYERISCHEN GESCHICHTE PRÄSENTIERT

Ausstellung Textile Kunst 29.07.2012 Marlesreuth Weberei für Heimtextilien Gebrüder Munzert GmbH & Co. KG Ernst-Richard-Funke-Straße 17-19 95119 Naila-Marlesreuth

www.munzert.de 27


VERANSTALTUNGSKALENDER 20.05.2012

„Lebensqualität für Generationen“ – Erweiterung des preisgekrönten Betreuungsprojektes auf Senioren Ort: Schule Buchbach, Steinbach a.W. Beginn: 14 Uhr

21.05. - 08.06.2012

„quadratisch-logisch-kreativ“ – Ausstellung mit Öl- u. Acrylmalerei von Anne Kuhnlein, Marktrodach Eröffnung: 21. Mai um 17 Uhr Ort: Galerie im Landratsamt, Kronach

Begleitprogramm Bayern-Ausstellung „Festungen – Frankens Bollwerke“ „Mit Kanonendonner in die Neuzeit Von der Burg zur Festung“ Vortrag von Dr. Daniel Burger, Staatsarchiv Nürnberg Ort: Festung Rosenberg, Kronach Beginn: 18 Uhr | Informationen: 09261 97276

„Aus Böhmen kommt die Musik“ – Konzert mit der Zollkapelle Ort: Großes Kurhaussaal, Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr

22.05.2012

Venezianischer Abend

Frühlingskränze binden im Bauernmuseum Ort: Bauernmuseum Bamberger Land Beginn: 11 Uhr | Dauer: ca. 1-2 Std. | Teilnehmerbeitrag: 4,50 € zzgl. Material ca. 1,50 €

Ort: Wasserschloss Mitwitz Beginn: 17 Uhr | Um Reservierung wir gebeten!

23.05.2012

Adalbert der 8. Zwerg – Kinder-/Jugendtheater

27.05.2012

Ort: Alte Schäferei, Gerätemuseum des Coburger Landes, Ahorn Beginn: 15 Uhr | Informationen: 09561 1304

Gitarren-Live-Musik mit Jonny B. Ort: Reha-Klinik Lautergrund, Schwabthal Beginn: 19.30 Uhr

„Warum fliegen Flugzeuge“ – Kinderuni Hof

von Prof. Dr. med. Martin Höher, Chefarzt der Klinik für Kardio-, Angio-, Pneumologie, Internistische Intensivmedizin Ort: Konferenzsaal 4 des Klinikums Bayreuth (Haupteingang - Richtung Herzchirurgie) Beginn: 18 Uhr | Eintritt frei!

mit Prof. Dr. Peter Stöhr für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren Ort: Hochschule Hof | Dauer: 18 - 18.45 Uhr

Ort: Schloßgartenbühne, Himmelkron (bei Regen: Ritterkapelle) Beginn: 18 Uhr | VK: 09227 9310 und www.theatersommer.de

„1001 Nacht – Eine Reise durch den Orient“ – Konzert

Kronacher Musiksonntag auf der Seebühne

Der baffe Affe – Das neue Stück mit Lukas Aue und Rüdiger Baumann Ort: Theater DAS BAUMANN, Kulmbach Beginn: 19 Uhr | Eintritt: 10 Euro (ermäßigt 7 Euro) Weitere Vorstellungen: 26.5. 19 Uhr und 27.5. 17 Uhr

36. Ausstellung der BAT CampusGalerie des diesjährigen Ausstellungsstipendiaten Claas Gutsche Ort: BAT CampusGalerie, Foyer des Audimax der Universität Bayreuth Vernissage: 23. Mai um 18.30 Uhr im Beisein des Künstlers Dauer: 24.5. - 25.6.12 | Öffnungszeiten: täglich 10 - 18 Uhr

der Hofer Symphoniker mit Highlights von Mozzart, Strauss, Lehár, u.a. Dirigent: Roger Boggasch Ort: Rosenthal Theater Selb | Beginn: 20 Uhr

Totaler Unsinn trifft auf a cappella … das ist einmalig! Ort: Festung Rosenberg, Kronach | Beginn: 20 Uhr

Plassenburg Kulmbach Open Airs 2012

Heissmann & Rassau und Viva Voce

Flowerpower – Blumenmusical anlässlich der Landesgartenschau Konrad Haas (Musik), Rainer Lewandowski (Text) Ort: Großes Haus, E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg Beginn: 20 Uhr

Gesundheitsgespräche – Burn out und eigene Werte – Wo die Kraft herkommt.

Eröffnung: 25. Mai um 20 Uhr mit „Frankenpower“ Bergfest: 26. Mai ab 14 Uhr mit „Crana Historica Das Konzert“ Finale: 28. Mai um 20 Uhr mit der Kultband aus Bayern „Handling“ Ort: Festung Rosenberg, Kronach Tickets: an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie unter www.kartenkiosk-bamberg.de

Referent: Dr. Michael Svitak, Leitender Psychologe, Schön Klinik Bad Staffelstein Ort: Schön Klinik, Am Kurpark 11, Bad Staffelstein Beginn: 19 Uhr

Radrennen „51. Großer Preis der Kulmbacher Brauerei“

„Meine tolle Scheidung“ (Komödie) – Premiere

Ort: Kulmbach | Start und Ziel: Lichtenfelser Strasse Beginn: 14 Uhr

Ort: Brückentheater im Kurpark, Bad Staffelstein Beginn: 19 Uhr | www.bad-staffelstein.de

Open-Air „Los Dos Y Companeros“ – Konzert

„Tartuffe-Moliére-Komödie – Premiere

Ort: Plassenburg, Schöner Hof, Kulmbach Beginn: 20 Uhr

Ort: Alte Vogtei, Burgkunstadt Beginn: 19 Uhr | www.theatersommer.de

Tumult im Narrenhaus (Komödie) – Premiere

„Theodor Keerl: Ein Leben für Keramik“ – Vortrag Referentin: Dr. Sabine Zehentmeier Ort: Volkskundliches Gerätemuseum, ArzbergBergnersreuth | Beginn: 19 Uhr

ECHT Oberfranken

28.05.2012

30 Minuten Orgelmusik mit Christine Burkhardt Ort: Evangelische Christuskirche, Kronach Beginn: 11 Uhr

25., 26., und 28.05.2012

24.05.2012

Ort: Landesgartenschaupark, Kronach Beginn: 15 Uhr

25.05.2012

Schmäußbräu Open Air

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Merci Loriot – Kleines feines Kammerspiel

Druck auf der Brust – Angina pectoris – Wie geht es weiter? – Vortrag

26.05.2012

von Lope de Vega, Regie: Achim Bieler Ort: Römisches Theater der Eremitage Beginn: 20 Uhr

Das Elefantentreffen - Lizzy Aumeier & Ottfried Fischer Ort: Plassenburg Kulmbach | Beginn: 20 Uhr

Kretscheks Oberkrainer Musikanten – Original aus Slowenien Die Oberfranken kommen! - Musik mit Herz und Schwung Ort: Großes Kurhaussaal Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr | Karten unter: 09288 9600 zu 14 Euro

31.05.2012

Begleitprogramm Bayern-Ausstellung „Festungen – Frankens Bollwerke“ „Festung Rosenberg: Die Konstruktion der Wallmauern, Stand der Forschung“ Vortrag von Prof. Dr. Philip Caston, Neubrandenburg Ort: Kapelle, Festung Rosenberg, Kronach Beginn: 18 Uhr

„Über die sieben Meere“ – Musik und Literatur Ort: Brückentheater im Kurpark, Bad Staffelstein Beginn: 19 Uhr | VK: 09573 33120 www.bad-staffelstein.de

„Von Klassik bis Rassig, von Virtuos bis Gnadenlos“ – PianoSolo-Show mit Holger Mantey und Werken von Mozart, Gershwin und Ravel Ort: Großes Kurhaussaal Bad Steben Beginn: 19.30 Uhr


VERANSTALTUNGSKALENDER Anzeigen

PLASSENBURG KULMBACH

25.05. – 20.00 UHR HOFER SYMPHONIKER MÄRCHENHAFTE ORIENTREISE Karten online: www.eventim.de 26.05. – 20.00 UHR LOS DOS Y COMPANEROS SALSA AUS DER OBERPFALZ DER GEHEIMTIPP DER SAISON! Karten online: www.okticket.de 28.05. – 20.00 UHR DAS ELEFANTENTREFFEN LIZZY AUMEIER & OTTFRIED FISCHER Karten online: www.okticket.de

Tickethotline: 09221/95880 www.kulmbach.de oder bei den bekannten Vorverkaufstellen

O PEN AIR HIGHLIGHTS IN FRANKEN Sichern Sie sich Ihre Karten an allen Vorverkaufsstellen in Ihrer Nähe.

TICKETHOTLINE:

0951/23837

ONLINE: WWW.KARTENKIOSK-BAMBERG.DE

IM PAR K

25.05.2012 Heißmann & Rassau + Viva Voce

DFU NKS DES BAYE RISC HEN RUN NÜR NBE RG

12. JULI 2012

Frankenpower

26.05.2012

LLY SUBWAY TO SA lschön, Schelmish, Heidevolk

13. JULI 2012

Ingrimm, Winterstorm, Dunke

zert Crana Historica - Das Kon

28.05.2012

HAINDLING

14. JULI 2012

17.08.2012 SCHLOSSPLATZ COBURG

HUBERTVON

GOISERN 01. JUNI Heißmann & Rassau

+ Viva Voce

Frankenpower

HAINDLING & BAND 03. JUNI

18.08.2012 SCHLOßPLATZ COBURG COBURG 18.08.2012 SCHLOSSPLATZ

02. JUNI

19.08.2012 SCHLOSSPLATZ COBURG

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„Wege zu Cranach“ Vor einem Jahr haben sich zehn Partner aus Bayern und Mitteldeutschland zu der Kooperation „Wege zu Cranach“ zusammengeschlossen, um als authentische Cranach-Orte das kulturgeschichtliche und kunsthistorische Erbe von Lucas Cranach d. Ä. gemeinsam zu bewahren und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Ein wichtiges Ziel der Kooperation ist die Mitwirkung an dem Themenjahr der Reformationsdekade „Bibel und Medien“ im Jahr 2015, in dem anlässlich seines 500. Geburtstages Lucas Cranach d. J. im Mittelpunkt stehen wird. Bereits in diesem Jahr gibt es in den Partnerorten Coburg, Dessau-Roßlau, Eisenach, Erfurt, Gotha, Kronach, Lutherstadt Wittenberg, Neustadt an der Orla, Schneeberg und Weimar bereits zahlreiche interessante Angebote für kunst- und kulturinteressierte Reisende. So präsentiert die Fränkische Galerie, ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums München, in Cranachs Geburtsort

Kronach erstmals alle Cranach-Werke in einem eigenen Saal, darunter auch zwei neue Gemälde, und namhafte Cranach- und Renaissanceexperten kommen auf Einladung des Lucas-Cranach-Arbeitskreises zu mehreren Vorträgen in den über 1000-jährigen oberfränkischen Ort. Die wichtigsten allgemeinen Informationen zu den Cranach-Orten sind übrigens in einer eigenen Broschüre zusammengefasst, die in allen Partnerorten in deutscher und englischer Sprache erhältlich sind.

Öffnungszeiten: März bis Oktober täglich außer Montag 09:30 Uhr – 17:30 Uhr

Sonderausstellung Festung Rosenberg, Kronach –

Festungen – Frankens Bollwerke Starke Wallmauern, die sogar Kanonenkugeln widerstehen. Dramatische Belagerungen mit ungewissem Ausgang. Abenteuerliche Manöver. Vollendete Ingenieurskunst und bautechnische Kniffe. Aber auch der Alltag der Soldaten, Kommandanten, Handwerker, Köche und ihrer Familien. Erleben Sie all das von Mai bis Oktober 2012 in der BayernAusstellung

„Festungen – Frankens Bollwerke“ auf der Festung Rosenberg. Die eng benachbarten Fürsten Frankens bauten strategisch wichtige Stützpunkte zu Landesfestungen aus. Ihre spektakulärsten Bewährungsproben erlebten diese Festungen im Dreißigjährigen Krieg. eg. Im Laufe des 19. Jah Jahrhunderts endete ihr militärischer Einsat Einsatz. Ihre Geschichte hte blieb jedoch aufre aufregend: Sie wurden den weiter genutzt, vo vom Gefängnis über ber Flüchtlingslager bis zum Archiv – und natürlich als einziga einzigartige Denkmäler. An einem ein Originalschauauplatz, der durch rch die Jahrhunderte erte gewachsenen Fes-

tung Rosenberg, tauchen Sie mit authentischen Exponaten en und spannenden Aktivstationen nen in die vielseitige Vergangenheit nheit der fränkischen Festungen ein. in. Infos unter www.hdbg.de/festungen/ ungen/

Strickleiter mit französischer Aufschrift (Holz, Textil), Kulmbach, um 1915 Kanone mit Kronacher Stadtwappen (Kupfer, Eisen, Holz), 1739 Frankenwaldmuseum, Kronach

Die Festung Rosenberg in Kronach (Luftbild), 2005, Foto: Klaus Leidorf Der Rosenberg in Kronach blickt auf fast acht Jahrhunderte Baugeschichte zurück. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die mittelalterliche Burg schrittweise zur modernen Festung umgebaut. An diesem Originalschauplatz findet 2012 die Bayern-Ausstellung „Festungen – Frankens Bollwerke“ statt.


Pilgern nach Vierzehnheiligen –

Ein Skulpturenweg von Seßlach und Untermerzbach nach Vierzehnheiligen Seit dem 15. Jahrhundert streben jährlich große Wallfahrergruppen nach Vierzehnheiligen um den Schutz der heiligen vierzehn Nothelfer zu erbitten. Die Wallfahrer aus den Hassbergen und sogar aus dem fernen thüringisch-hessischen Eichsfeld werden über Seßlach und das Rodachtal geleitet. Der Pilger begibt sich auf eine spirituelle Reise. Sie ist eine individuelle wie auch gemeinschaftliche Form des spirituellen Unterwegsseins – verbunden mit verschiedensten Herausforderungen, aber auch reichhaltigen Augenblicken. Mit zwei neuen Skulpturenwegen von Seßlach und Unter-

merzbach nach Vierzehnheiligen ist in Verbindung mit dem schon bestehenden „Fränkischen Bibelweg“ von Untermerzbach nach Seßlach 2010 ein Rundweg entstanden. Auf 47 Kilometern laden 32 Skulpturen dazu ein, inne zu halten. Künstler aus sieben Ländern Europas haben die Skulpturen der zwei neuen Wege gefertigt. Dazu fand im Juni 2010 ein internationales Bildhauersymposion in Seßlach statt. 20 Künsthauersym ler aus ganz Europa setzten Erfahrungen und Gedanken der Pilger und Wallfahrer Ge innerhalb einer Woche in Großskulpturen innerhal um. Hoffnungen, Ängste, Sonne und Regen, stilHoffnun les Alleinsein, Loslassen oder zur Ruhe Alle kommen – all das findet sich in den mächtigen Holzskulpturen wieder. Hol

Fotos: Kur und Tourismus Service Bad Staffelstein, Andreas Kuschbert u.a.

Näh Näheres über den Pilgerweg, die Holzsku skulpturen und deren Erschaffer gibt es in einer Begleitbroschüre inkl. Wanderkarte. Diese sowie hilfreiche Tipps de zzu Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sind erhältlich z. B. bei: T Tourist-Info Seßlach M Marktplatz 98 9 96145 Seßlach T Telefon: 09569 / 922540 in info@sesslach.de

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VERANSTALTUNGSKALENDER

Juni 01.06.2012 „Wenn die Stimme swingt“ – Musik und Literatur Ort: Forsthaus, Kodlitz/ Speichersdorf Beginn: 19 Uhr | VK: 09275 1327 www.theatersommer.de

„Entdeckungsreise durch dich Synagoge in Bamberg“ – Kinder-Uni – Vorlesung Ort: Synagoge Bamberg, Willy-Lessing-Str. 7a Dauer: 14 - 16 Uhr

„Der Freischütz“ – Romantische Oper von Carl Maria von Weber, Libretto von Johann Friedrich Kind Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

01. - 03.06.2012

„Keramik-Kunst“ – SommerkunstwochenWorkshop Dozentin: Gertrud Murr-Honikel Höchstteilnehmerzahl: 8 | Kursgebühr: 120 Euro Ort: Obere Schule (Werkraum), Kulmbach Dauer: jeweils 10 - 17 Uhr | Anmeldung bei Stadt Kulmbach (Kulturabteilung)

02.06.2012

„Blues-Brothers“ – Rhythm-and-Blues-Musical von Matthias Straub nach dem Film fon John Landis Ort: Landestheater Coburg, Großes Haus Dauer: 19.30 bis ca. 22 Uhr

„Im Dunkeln ist gut munkeln“ – Chanson & Kabarett Ort: An der „Pfütze“, Steigstr. 16, Bindlach Beginn: 20 Uhr | VK: 09208 66433 www.theatersommer.de

von Peter Shaffer, Inszenierung: Lothar Maninger | Bühne: Thomas Mogendorf Ort: Großes Haus, Stadthalle Bayreuth | Beginn: 20 Uhr

07. - 10.06.2012

„Der Colibri-Effekt“ – Lesung mit Helmut Vorndran einem erfolgreichen Kabarettisten und Krimiautor aus Rattelsdorf Ort: Bücherei, Bad Rodach Beginn: 20 Uhr | Vorverkauf: 6 € | Abendkasse: 8 €

07.06.2012

„Eine seiltanzenden Zirkusfamilie. Thomas Bernhards Herkunftskomplex“ – Vortrag Referent: Dr. Manfred Mittermayer, Salzburg Ort: Martin-Luther-Haus, Kulmbach, Waaggasse Beginn: 19.30 Uhr

08.06.2012

Eva Kunstmann – Malerei auf Papier und Leinwand – Vernissage

Musiksommer Obermain – Konzert für Violine und Orgel Duo Violinorgano, Bamberg spielt Werke von Corelli, Bach, Ravanello, Rheinberger. Birgit Hablitzel (Violine) und Karl-Heinz Böhm (Orgel) Ort: Kath. Kirche Heiligste Dreifaltigkeit, Marktgraitz Beginn: 17 Uhr

04.06.2012

„In der Langzeittherapie mit depressif kranken Menschen“ – Erfahrungsvortrag Referent: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Manfred Wolfersdorf, Ärztlicher Direktor Bezirkskrankenhaus Bayreuth Ort: Evang. Gemeindehaus, Kleiner Saal, RichardWagner-Str. 24, Bayreuth | Beginn: 19.30 Uhr

05. - 10.06.2012

Coburger Designtage Ort: Hofbrauhaus und Innenstadt Coburg Nähere Informationen: 09561 3549540

06.06.2012

Schlaganfall, Hirnblutung und andere neurologische Notfälle – Erkennen und Behandeln Vortrag von Dr. med. Michael Koban, Oberazt der Klinik für Neurologie Ort: Konferenzsaal 4 des Klinikums Bayreuth (Haupteingang - Richtung Herzchirurgie) Beginn: 18 Uhr

ECHT Oberfranken

Ort: Am Kurpark 1, 96231 Bad Staffelstein Öffnungszeiten: 15.06.2012 von 14 bis 19 Uhr | 16.06.2012 von 10 bis 19 Uhr | 17.06.2012 von 10 bis 18 Uhr Eintritt: 6 Euro (Erwachsene), 5 Euro (Ermäßigt), Kinder bis 14 Jahre frei

16.06.2012

„Rinaldo“ – Premiere

10.06.2012

„Ich bin dein ganzer Himmel – du bist mein liebster Stern – Musik und Literatur

Ort: Kongresshaus Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg | Beginn: 14.30 Uhr

Ort: Schloss Weiher, Kirchahorn/ Ahorntal Beginn: 19.30 Uhr | VK: 09202 200 www.theatersommer.de

„Wundersam anders“ – Kreativ- und Mitmachtag

10. Abonnementkonzert – „Die Jahreszeiten“

Promenadenkonzert der Stadtkapelle Coburg

Schwedenprozession

03.06.2012

15. - 17.06.2012

Schlosspark-Träume – Kunst, Genuss & Garten

Ort: Mönchshof, Ausstellungsräume des Kunstverein Kulmbach e.V., Hofer Str. 20, Kulmbach Beginn: 18 Uhr Ausstellungsdauer: 09.06. - 07.07.2012 | Öffnungszeiten: Di. - So. 10 - 17 Uhr

anläßlich 10 Jahre Landesgartenschau Kronach Ort: Seebühne „Neue Ufer“, Kronach | Beginn: 19 Uhr

Ort: Altstadt, Kulmbach

Stückentwicklung von France-Elena Damian und Georg Mellert Ort: Landestheater Coburg, Reithalle | Beginn: 20 Uhr

Die besondere Ausstellung im Grünen mit erlesenem für Haus & Garten Ort: Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg Nähere Informationen: 03681 452980

Galakonzert des Jugendblasorchesters Küps

Mittelaltermarkt

15.06.2012

„Monster“ – Premiere

Haus- & Garten-Träume

Spiel & Spaß für die ganze Familie mit Musical „GLÜWI“ Ort: Evangelisches Gemeindehaus, Richard-Wagner-Str. 24, Bayreuth | Dauer: 11 - 18 Uhr

02. - 03.06.2012

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„Komödie im Dunkeln“ – Komödie

Ort: Festung Rosenberg, Kronach | Beginn: 9.30 Uhr

Oper von Georg Friedrich Händel, Litbretto von Giacomo Rossi nach Aaron Hill P, PG Ort: Großes Haus, Landestheater Coburg Beginn: 19.30 Uhr

von Joseph Haydn Solisten: Miriam Meyer, Sopran; Jörg Dürmüller, Tenor; Jochen Kupfer, Bass Chor: Chorgemeinschaft Neubeuern, Dirigent: Enoch zu Guttenberg Ort: St. Michaeliskirche, Hof | Beginn: 19 Uhr

12.06.2012

„Madame Pompadour“ – Operette von Leo Fall, Libretto von Rudolph Schanzer und Ernst Welisch Ort: Großes Haus, Landestheater Coburg Beginn: 19.30 Uhr

Fränkische Küche im 17. Jahrhundert Zu Gast bei Siegmund von Birken in Bayreuth und Nürnberg Termin der Reihe „Familiengeschichtsforschung“ Offener Arbeitskreis Referentin: Dr. Sylvia Habermann, Historikerin Ort: Seminarraum im Hof, Richard-Wagner-Str. 24, Bayreuth | Beginn: 17.30 Uhr

13.06. - 22.07.2012

Hasso von Henninges – Günter Herrmann – Ausstellung Vernissage: 13.06.2012 um 19.30 Uhr Ort: Galerie im Theresienstein, Am Theresienstein 1, Hof

13.06.2012

Hautkrank im Beruf – von der Diagnose zu Thearapie und Prophylaxe – Vortrag von PD Dr. med. Steffen Mühldorfer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie Ort: Konferenzsaal 4 des Klinikums Bayreuth (Haupteingang - Richtung Herzchirurgie) Beginn: 18 Uhr

14.06.2012

„Der Barbier von Sevilla“ – Komische Oper von Gioacchino Rossini Ort: Theater Hof | Beginn: 20 Uhr

16. - 17.06.2012

16. Kulmbacher Oldtimer Treffen Ort: Gelände Mönchshof-Brauerei

„Was kostet die Welt? Die Rolle von Preisen“ - Kinder-Uni Ort: Hörsaal 024/U5 An der Universität 5 (Austraße), Bamberg Dauer: 11 - 12 Uhr | www.kinderuni-bamberg.de

Beata Bigaj (Krakau) „Neue Bilder“ - Kunstausstellung - Vernissage In Kooperation mit focus-europa e.V. Ort: Galerie im Bürgerzentrum, Münchberg Beginn: 19 Uhr

16.06. - 27.01.2013

„Was vom Ruhme übrigblieb…“ – Sonderausstellung anlässlich des 300. Geburtstages Friedrichs II. Ort: Dt. Zinnfigurenmuseum, Plassenburg, Kulmbach | Öffnungszeiten: Juni - Okt. Tägl. 9 - 18 Uhr | Nov. - Jan. tägl. 10 - 16 Uhr geschlossen am 24. + 25.2012.2012, 31.2012.2012


VERANSTALTUNGSKALENDER 17.06.2012

„I have a dream“ – Musik und Literatur Ort: Freizeitheim/ Forsthaus, Eckersdorf/ Oberwaiz Beginn: 17 Uhr | VK: 0921 62070 www.theatersommer.de

Wanderung: „Arnika - die goldene Kraft“ Wandern durch die Teuschnitz-Aue und wissenswertes über die Heilkraft der Arnika Treffpunkt: Rathaus Teuschnitz Anmeldung bei: Carola Hebentanz bis 15.06.2012 Kosten pro Person: 3 €

19.06.2012

Frühlingskränze binden im Bauernmuseum Ort: Bauernmuseum Bamberger Land Beginn: 14 Uhr | Dauer: ca. 1-2 Std. | Teilnehmerbeitrag: 4,50 € zzgl. Material ca. 1,50 €

Per Gentest zum Wunschbaby? – Schwangerschaft auf Probe? – Vortrag und Podiumsdiskussion Referenten: Prof. Dr. Wolfgang Schumann (Bayreuth), Prof. Dr. med. Dr. phil. Eckard Nagel Ort: Campus der Universität Bayreuth Beginn: 20 Uhr

20.06.2012

Erkennung und Behandlung von Tumoren im Verdauungstrakt – Vortrag von PD Dr. med. Steffen Mühldorfer, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie Ort: Konferenzsaal 4 des Klinikums Bayreuth (Haupteingang - Richtung Herzchirurgie) Beginn: 18 Uhr

22.06. - 13.07.2012

30.06. - 01.07.2012

„Julia spült und Romeo macht die Steuer“ – Alte Liebe neu entdeckt! – Vortrag

Oberfränkische BezirksFOTOschau 2012 – Kunstausstellung

Referent: Dr. Klaus Wührl-Struller, Kabarettist, Theatertherapeut, Bayreuth Ort: Seminarraum im Hof, Richard-Wagner-Str. 24, Bayreuth Dauer: jeweils am Freitag von 19 - 20.30 Uhr | Gebühr: 49 Euro pro Paar Anmeldung erforderlich: schriftlich bis 18.06.2012

Ort: Dr.-Stammberger-Halle (Foyer)

24.06.2012

„West Side Story“ – Musik von Leonard Bernstein Gesangstexte von Stephen Sondheim, nach einer Idee von Jerome Robbins, Buch Arthur Laurents „Jugendabo“ Ort: Landeatheater Coburg, Großes Haus Beginn: 19.30 Uhr

25.06. - 13.07.2012

„Mit Literatur über den Berg“ – Ausstellung

30.06.2012

The King and I – Musical von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II Musikalische Leitung: Lorenz C. Aichner Inszenierung: Dale Albright | Ausstattung: Michael D. Zimmermann (theater hof) Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19 Uhr

„Nacht der Sinne“ eine Kulturelle Sommernacht im Grünen Ort: Botanischer Garten Theresienstein, Hof Beginn: 18.30 Uhr

Plakatgedichte von Schülerinnen und Schülern der Kronacher Berufsfachschule für Krankenpflege Eröffnung: 25. Juni um 17 Uhr Ort: Galerie im Landratsamt, Kronach

Schaurig-schöne Moritaten – Chanson & Kabarett

29.06.2012

Ort: Stadtschloß Lichtenfels | Beginn: 19.30 Uhr

zum 60-jährigen Firmenjubiläum der Firma Sagasser Ort: Firmengelände Sagasser, Gärtnersleite 5, Coburg Beginn: 20 Uhr

Enjoy your Life – Vortrag und Gespräch

Klassik Open-Air 2012 - „AMBIENTE & MUSIK“

Referent: Bernhard Wolf, Universität Bayreuth, Weidenberg Ort: Evang. Gemeindehaus, Kleiner Saal, RichardWagner-Str. 24, Bayreuth Beginn: 19 Uhr | Gebühr: 4 Euro (erm. 3 Euro)

Eröffnung der 25. „Wochen des Weißen Goldes“

„Der Gigolo und die Prinzessin“ – Aufführung

Ludwig II – Leben, Leiden, Lieben - Kleines feines Kammerspiel – Premiere

Ort: Lauterburg, Rödental Beginn: 15 Uhr | VK: 09563 8437

Die Prinzen – Open-Air-Konzert

Ort: Rosengarten, Berliner Platz 1, Coburg Beginn: 20.30 Uhr mit der Gala „Love me Gershwin“ (Stadttheater Fürth) Ort: Rosenthal Theater Selb Beginn: 19 Uhr

Ort: Schloss Wiesentfels, Wiesentfels Beginn: 20 Uhr |VK: 09274 947440 | www.theatersommer.de Anzeige

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VERANSTALTUNGSKALENDER

Juli 01.07.12 25. Wochen des Weißen Goldes, 30 Jahre Rosenthal-Theater, 5 Jahre (neue) Musikschule Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen Ort: Rosenthal-Theater, Selb Beginn: 10 Uhr

"Sehnsuchtsvoll in Dur und Moll" – Konzert

Cyrano de Bergerac – Premiere Schauspiel von Edmond Rostand – Open air auf der Veste Coburg Ort: Veste Coburg | Beginn: 20 Uhr

Sommerfest – Benefizveranstaltung des Kronacher Arbeitskreises von "Menschen für Menschen"

Ingrid Peppel (Sopran), Barbara Anton-Kügler (Klavier) und Matthias Kügler (Klarinette) mit Werken von Mahler, Wolf, Berg, Spohr, Widor, Burgmüller u. Zemlinksky Ort: Wasserschloss Mitwitz | Beginn: 18.30 Uhr

mit Bauchtanz der Gruppen von NAHEDA, InlineDancing, Flohmarkt, Tombola, Bücherantiquariat Ort: Hof der VHS Kronach, Kulmbacher Str. 1 Dauer: 9 - 16 Uhr

04.07.12

"Martha" – Oper

Wiener Melange – Klassik Ort: Schloss Ehrenburg, Schlossplatz 1, Coburg Beginn: 19 Uhr

05.07.12

Alt-Wiener Strauss Ensemble: Sommernachtsträume – Klassik Ort: Kongresshaus Rosengarten, Coburg Beginn: 20 Uhr

07.07.12

Soiree De Vienne – Klassik & Oper mit dem Münchner Salonorchester Tibor Jonas und Werken von E. Strauß, Offenbach, Godard, J. Strauß, Brahms, Massenet, Lehár, Liszt, Tschaikowsky, Toselli Klavier: Julian Reim, Leitung: Tibor Jonas Ort: Kongresshaus Rosengarten, Coburg Beginn: 20 Uhr

Ausbildungsmesse in Bamberg Ort: Konzert- u. Kongresshalle Bamberg Dauer: 10 - 16 Uhr

08.07.12

von Friedrich von Flotow Opernstudio Oberfranken (Hans und Martha Frisch-Altenstiftung) Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 14 Uhr

08.07. - 13.09.2012

Thomas Flemming – Refugium – 70. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth Eröffnung: 8. Juli um 11 Uhr im Kunstkabinett, Altes Rathaus, Bayreuth Öffnungszeiten: Di. - So. 10 - 17 Uhr

08.07. - 08.09.2012

2. Fränkischer Kunstpreis – 83. Jahresausstellung zeitgenössischer Kunst des Bundes Fränkischer Künstler mit Sonderausstellung von Christel Gollner, Verlosung und Verkauf Eröffnung: 8. Juli um 11 Uhr Künstlerführungen: Sonntags um 15 Uhr Öffnungszeiten: täglich 10 - 17 Uhr | www.bund-fraenkischer-kuenstler.de

09.07.12

11. Abonnementkonzert – Russische Seele

6. Sinfoniekonzert: Himmlische Längen

Anatol Ljadow: Kikimora, op. 63, Peter I. Tschaikowsky: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll, op. 23 Sergej Rachmaninow: Symphonische Tänze, op. 45, Solistin: HJ Lim (Klavier), Dirigent: Daniel Klajner Ort: Theater, Hof | Beginn: 19 Uhr | Weiterer Termin: 8. Juli um 17 Uhr im Theater, Hof

10.07.12

Werke von F. Schubert und A. Bruckner - Es spielt das Philharmonische Orchester Landestheater Coburg Musikalische Leitung: Roland Kluttig Ort: Moritzkirche Coburg Beginn: 20 Uhr

Stadtspaziergang: Bemerkenswertes auf dem Stadtfriedhof

11.07.12

Sommer-Highlight – Grosses Theaterfest Ort: Schloss Oberaufseß, Aufseß Beginn: 18 Uhr | Eintritt für Mitglieder: 10 Euro, Nichtmitglieder: 15 Euro VK: 09274 947440 | www.theatersommer.de

13. - 22.07.2012

KRONACH LEUCHTET 2012 Kronach leuchtet ist ein spektakuläres Lichtevent, mit dem die Obere Stadt von Kronach täglich ab 21.30 Uhr für eine Woche in künstlerischem Lichterglanz erstrahlt. Ort: Altstadt von Kronach, Melchior-Otto-Platz/ Obere Stadt Täglich von 21.30 - 24 Uhr www.kronachleuchtet.com

13. - 15.07.2012

21. Internationales Samba-Festival Coburg Ort: Gassen und Straßen Coburgs

14.07.12

Der Barbier von Sevilla – Komische Oper von Gioacchino Rossini Musikalische Leitung: Arn Goerk, Inszenierung: Uwe Drechsel (theater hof) Ort: Stadthalle Bayreuth, Großes Haus Beginn: 19 Uhr

15.07.12

5. Himmelkroner Garten- und Kunstmesse mit ca. 100 Ausstellern - Rahmenprogramm für Groß und Klein Ort: Baille-Maille-Lindenallee, Himmelkron Dauer: 10 - 18 Uhr

28. + 29.07.2012

"textile Kunst" – Vernissage für geladene Gäste 29. Juli: geöffnet von 10.30 - 17 Uhr Ausstellende Textilkünstler: Christine van der Haak, NL, Prof. Hanns Herpich, Sonja Weber, Claudia Hölzel Zusätzlich gibt es eine Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen von Designern des Hauses Gebr. Munzert GmbH & Co. KG Ort: Produktionshallen der Weberei Gebr. Munzert GmbH & Co. KG

Termin der Reihe "Familiengeschichtsforschung" Offener Arbeitskreis Referent: Dr. Norbert Aas, Historiker, Bayreuth Ort: Stadtfriedhof, am Eingang zur Aussegnungshalle, Bayreuth Dauer: 17.30 - 19 Uhr | Gebühr: 4 Euro

Foto: Chr. Haak

Wir möchten den Veranstaltungskalender in ECHT Oberfranken gerne weiter ausbauen. Veranstalter können uns ihre Termine gerne unverbindlich mitteilen! Email-Adresse: info@echt-oberfranken.de. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der veröffentlichten Daten.

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ECHT Oberfranken


MENSCHEN UND KULTUR

JUFINALE 2012 mit Sonderthema „Heimat“ – Endausscheidung des Bayerischen Jugendfilmfestivals erstmals in Kulmbach

T

r o t z youtube und anderer Internetplattformen, auf denen Jugendlich ihre eigenen Filme präsentieren können, bleibt der Anreiz für sie u n g e b r o ch e n , ihre Produktionen auch auf einem Festival wie der JUFINALE zu zeigen und mit dem Publikum zu diskutieren. Das Bedürfnis von jungen Menschen zwischen 12 und 26 Jahren, sich medial auszudrücken, ist enorm und das drückt sich auch in den eingereichten Filmen für die JUFINALE, dem Bayerischen Jugendfilmfestival, aus. Alle Regionen konnten jährlich steigende Teilnehmerzahlen verbuchen. Seit Bestehen des seit 1989 alle zwei Jahre stattfindenden Festivals haben bereits über 7.000 Filme und damit etwa 70.000 Jugendliche daran teilgenommen. Inzwischen zeichnet sich in der aktiven Medienarbeit ein neuer Trend ab: Zunehmend drehen die Jugendlichen ihre Filme nicht mehr ausschließlich mit Videokameras, sondern mit hochwertigen Spiegelreflexkameras, mit denen sich Fotos und Filme gleichermaßen herstellen lassen. Durch die Möglichkeit, die Tiefenschärfe in den Aufnahmen zu verlagern und nicht mehr alle Bildebenen möglichst gleich scharf wiederzugeben, ergeben sich filmische Effekte, die sonst nur in der professionellen Filmproduktion möglich sind. Nicht immer, aber häufig lassen sich mit besserer Technik, auch qualitativ bessere Filme drehen.

Die überregional vom Münchner „JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis“ und dem Bayerischen Jugendring – BJR veranstaltete JUFINALE ist zweistufig aufgebaut. Zuerst werden in den sieben bayerischen Regierungsbezirken und in München die regionalen Preisträger ermittelt. Für den Bereich Oberfranken ist dies am 2. November letzten Jahres in Bayreuth über die Bühne gegangen (siehe Fotos zu den Preisträgerfilmen). Die Preisträgerfilme aus den jeweiligen Regierungsbezirken und aus München haben dann bei der Endausscheidung die Chance, einen der begehrten Bayerischen Jugendfilmpreise zu erhalten, die von einer hochkarätig aus Fachleuten besetzten Live-Jury vergeben werden. Die Preise sind mit 500.– Euro und der JUFINALE-Trophäe, dem „Datenträgerwolpertinger“ ausgelobt. Die Endausscheidung für die bayerischen Jugendfilme findet nun zu ersten Mal in Kulmbach statt, vom 15. bis 17. Juni in der Dr.Stammberger-Halle. Auch die Kinder sollen bei diesem Festival aber nicht „in die Röhre“ schauen. Daher gibt es bereits im Vorfeld der JUFINALE, am 14. und 15. Juni in der Alten Spinnerei in Kulmbach, das bayerische Kinderfilmfestival KiFinale. Dort werden etwa 20 der schönsten, spannendsten und witzigsten Filme „unter 1 Meter 50“ aus ganz Bayern gezeigt. Der Bezirksjugendring Oberfranken hatte sich für die Austragung der jährlich zwischen den bayerischen Regierungsbezirken wandernden Endausscheidung beworben – und den Zuschlag erhalten. Im Vorstand wurde dann noch darüber entschieden, welcher Kreis- oder Stadtjugendring die Austragung vor Ort übernehmen sollte und das ist diesmal der Kreisjugendring Kulmbach. Das Bayerische Jugendfilmfestival wird übrigens auch vom Bayerischen Rundfunk unterstützt – in Form des diesjährigen Sonderthemas „Heimat“.

Text: Holger Twele, Fotos: Bezirksjugendring Oberfranken

Aus Oberfranken nehmen die folgenden, bereits auf Bezirksebene ausgezeichneten Filme an der Endausscheidung teil:

Wie bitte?! (Dokumentation) Filmgruppe „Lerchenfilm“ des Förderzentrums für Hörgeschädigte in Bamberg

Isadoras Quest (Fantasyfilm) „Vogelberg Pictures“ aus Bischberg

Oliver, deine Freunde warten. Wie Facebook unser Leben bestimmt! (Dokumentation) „Hofmann Media Productions“ aus Bayreuth

Sonderpreis „Heimat“: Thiersheimer Stories (Dokumentation) Filmgruppe Thiersheim Wir wünschen allen bayerischen Teilnehmenden viel Glück! Preisverleihung ist am Sonntag, 17. Juni, um 15.00 Uhr. 35


INHALT

Kloster Banz 체berrascht mit immer neuen Perspektiven, wie hier auf dem Weg vom Parkplatz in die heiligen Gem채uer.

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ECHT Oberfranken

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INHALT

Endlich aufatmen Der Frühling ließ sich Zeit dieses Jahr. Dann aber entfaltete er sein zartes Grün innerhalb nur weniger Tage. von Joachim Hartmann und Agnes Köhler

Von Lichtenfels aus wirkt Vierzehnheiligen wie mit der Landschaft verwachsen.

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ECHT lecker! Auf dem Coburger Marktplatz ein italienisches Eis genießen und über den Markt bummeln – endlich naht der Frühsommer. Für den kleinen Spatz ist die Tafel in der warmen Jahreszeit immer reich gedeckt.


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Kirschblüte bei Forchheim Dunkle Wolken bringen den lang erwarteten Regen. Für die Obstbauern eine geteilte Freude, denn die Bienen rund ums Walberla schwärmen nur bei schönem Wetter.


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Früh ’raus muss, wer Spargel ernten will. Die Eheleute Groh betreiben Spargelanbau nach alter Väter Sitte nahe Hallstadt. Hier wird der Spargel noch ohne Folien gezogen.


Von der Schönheit leben Den Künstler aus Bamberg und den Blumenhändler aus Coburg verbindet die Freude an den Farben – und ein Publikum, das sich dafür begeistert.

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ECHTgemixt

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9 LÖWEN ALS SYMBOL FÜR DAS KÖNIGLICH BAYERISCHE STAATSBAD

Durch das „Löwengehege“ Bad Stebens führt ein neuer Flyer mit dem Titel „Löwenstark.“ Denn insgesamt 19 Löwen können in und um das Bayerische Staatsbad gesichtet werden. Dabei handelt es sich zwar um keine echten Raubkatzen, jedoch um nicht weniger ästhetische, tönerne Artgenossen, die allesamt von Künstlerhand bemalt wurden und in prächtigen Farben erstrahlen. Wie man in Bad Steben auf den Löwen gekommen ist, und an welchen Standorten die „Könige der Tiere“ ehrfurchtsvoll auf ihren Sockeln thronen, darüber informiert das neu aufgelegte Faltblatt, das ab sofort in der Tourist-Information kostenlos erhältlich ist.

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IENENBÜSTE

Die Landesgartenschau Bamberg ist auch ein Großereignis für die Bienen. Inmitten blühender Beete präsentieren sich dort die Imkervereine aus Bamberg und Umgebung mit einem Informationsstand. An 165 Tagen stehen sie für alle interessierten Besucher zur Verfügung. Der Bamberger Bildhauer Adel Heil hat extra für diesen Imkerstand einen Bienenstock in Gestalt einer Frauenporträtbüste gestaltet. Der Kopf besteht aus gewachstem Pappelholz und ist 1,6 m hoch. Er besteht aus zwei Teilen, wovon der hintere, – das Kopftuch –, abnehmbar ist. Im Inneren befinden sich die Wabenrahmen, zu denen die Bienen durch den leicht geöffneten Mund ein – und aus fliegen.

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ROSE WEITER AUF

ERFOLGSKURS

Das Geschäftsvolumen der Brose Gruppe erreichte 2011 mit über 4 Mrd. Euro neuen Spitzenwert, die Zahl der Mitarbeiter ist erstmals auf 19.000 gestiegen. Wie Jürgen Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung, berichtet, hat sich das weltweite Automobilgeschäft 2011 deutlich besser entwickelt, als ursprünglich erwartet. So erhöhten sich die Verkaufserlöse des Unternehmens im vergangenen Jahr um 16 % auf über 4 Mrd. Euro und erreichten damit einen neuen Höchststand. Zu der erfreulichen Geschäftsentwicklung trugen alle Produktbereiche bei: So stieg der Umsatz mit Sitzsystemen um 29 %, bei Schließsystemen um 20 % und bei Motoren um 18 %. Die Verkaufserlöse für Türsysteme erhöhten sich um 10 %. Den größten Geschäftszuwachs verzeichnete die Brose Gruppe 2011 in der Region Nafta mit einem Umsatzanstieg von 25 %. In Asien erhöhten sich die Verkaufserlöse um 20 % und in Europa um 15 %. Die Investitionen erreichten 2011 einen neuen Höchstwert: Rund 300 Mio. Euro investierte das Familienunternehmen in den Ausbau bestehender und den Aufbau neuer Werke, in neue Fertigungseinrichtungen, Infrastruktur und Kommunikationstechnik. Davon wurden 84 Mio. Euro in Deutschland aufgewendet. 44

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UPPE DES MONATS APRIL: „EMMA“

Das Coburger Puppenmuseum feiert Jubiläum: 25 Jahre befindet es sich nun in der Rückertstraße. Neben wertvollem, historischem Spielzeug aus dem Bürgerlichen Zeitalter birgt es auch viele kleine Schätzchen mit einer ganz eigenen Biographie. Diese werden in der Veranstaltungsreihe „Puppe des Monats“ vorgestellt. Neuzugang „Emma“ bildet den Auftakt. In ihrem über 100jährigen Puppenleben spielt unter anderem ein abgeschnittener Zopf eine Rolle.

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung erhöhte sich in 2011 die Zahl der Mitarbeiter um 1.850 Personen. Im Dezember 2011 waren rund 19.000 Personen aus 67 Nationen in der Brose Gruppe beschäftigt; davon knapp 8.000 (42 %) in Deutschland. Der größte Personalaufbau fand in den Regionen Asien (550), Nafta (500) und Osteuropa (500) statt.


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AS FAGOTTTRIO DER KREISMUSIKSCHULE ERZIELT BEIM BAYERISCHEN KAMMERMUSIKWETTBEWERB VON 100 PUNKTEN

Das Fagotttrio der Kreismusikschule Bamberg unter der Leitung von Volker Werner hat erneut seine Klasse unter Beweis gestellt. Nach dem 1. Platz beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ im vergangenen Jahr war das Fagotttrio mit Lea Vogel, Christoph Popp und David Gahlau beim Landesentscheid des Kammermusikwettbewerbs 2012 in Pfaffenhofen das Beste von insgesamt 56 Ensembles aus ganz Bayern. Mit ihrem souveränen und sicheren Spiel verstand das Fagotttrio erneut, die Jury zu überzeugen. 99 von 100 möglichen Punkten waren in der Altersklasse 3 der Lohn für die wochenlangen Vorbereitungen und das intensive Üben. Mit dem Prädikat „Mit ausgezeichnetem Erfolg“ und trat das Fagotttrio als „Landessieger“ die Heimreise an.

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HEINZ KÖHLER AUTOR VON „WASSER FÜR OBERFRANKEN“

Die Fernwasserversorgung Oberfranken und die staatliche Talsperre Mauthaus – besser bekannt als Ködeltalsperre – sind unverzichtbarer Bestandteil der Trinkwasserversorgung in Oberfranken. Immerhin profitieren von dieser segensreichen Einrichtung seit 1973 über 400.000 Menschen, die jährlich mit 14 Millionen Kubikmeter Wasser versorgt werden. Mittlerweile beträgt das Rohrleitungsnetz fast 500 Kilometer. Dr. Heinz Köhler – im Kreis Kronach Landrat von 1972 bis 1989 – hat in seiner Funktion als langjähriger Vorsitzender (seit 1975) die Entwicklung der FWO in Buchform auf 124 Seiten mit zahlreichen Bildern akribisch genau aufgearbeitet. Das Buch ist in einer Auflage von 2500 Exemplaren erschienen und kostet 16,90 Euro. Es ist in den Kronacher Buchhandlungen, beim Verein „1000 Jahre Kronach“ und bei der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) erhältlich. Foto: Fleischmann

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2.

COBURGER MEDIENPREIS VERLIEHEN

Till Mayer aus Bamberg ist der Gewinner beim zum zweiten Mal ausgelobten Coburger Medienpreis. Der Mitarbeiter des Obermain-Tageblatt aus Lichtenfels und freie Mitarbeiter bei Spiegel-Online überzeugte die Jury zum einen mit seiner Online-Reportage „13 Quadratmeter Elend“ über Altersarmut in der Ukraine. Zum anderen gewann er mit seinem Buch- und Ausstellungsprojekt „Abseits der Schlachfelder“ über die langfristigen Folgen von Kriegen. Der Medienpreis national in der Kategorie Schöpfung ging an den Coburger Andreas Kücker für seine neue Facebook-App „Mittagspause in Coburg“. Den Nachwuchspreise auf oberfränkischer Ebene holten sich 17 Schüler der Arnold-Gymnasiums Neustadt für ihr Filmprojekt „Zieh den Stecker – Du hast ein Leben offline.“ Die Jury bestand aus Detlef Wildermuth, Leiter der European School of Design aus Frankfurt, Steffan Heuer, US-Korrespondent des Wirtschaftsmagazins Brand EINS aus San Francisco, Bernhard M. Bertram, TVUnternehmer aus Hamburg und Michael Praetorius, Geschäftsführer der NOEO GmbH aus München. Der Coburger Medienpreis war mit insgesamt 3.750 Euro dotiert und wurde unterstützt von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, der VR-Bank Coburg, den Wirtschaftsjunioren Coburg und BayME.

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EBENSRAUM

FRIEDHOF

Schon seit einigen Jahren ist der Gartenrotschwanz, der Vogel des Jahres 2011, im Bamberger Hauptfriedhof von Mitarbeitern des Gartenamtes beobachtet worden, vor allem im Bereich der Altbaumbestände rund um den Ehrenfriedhof. Natürlicherweise nistet der Gartenrotschwanz in Baumhöhlen alter Laubwälder, im Stadtgebiet ist er sonst selten. Bei einer Kartierung im letzten Jahr durch den Geoökologen Christian Strätz aus Bayreuth wurde der Brutbestand im Friedhof bestätigt. Der Fachmann empfahl, Spezialkästen für den Gartenrotschwanz zu installieren, um das Vorkommen zu sichern und zu stabilisieren und weitere Brutpaare anzulocken. Auf dem Friedhof kommen insgesamt 36 Vogelarten vor.

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OHES

WACHSTUM FÜR CYBEX

Der Kinderwagenhersteller CYBEX freut sich über ein unerwartet hohes Wachstum der Marke im letzten Quartal . Die Firma erreichte im ersten Quartal dieses Jahres ein weltweites Wachstum von 40 Prozent. Auf das Jahr 2012 gesehen erwartet CYBEX ein sattes Plus von 50 Prozent. Die Firma arbeitet seit einem Jahr von seinem Hauptsitz in der Riedinger Straße in Bayreuth aus und beschäftigt dort 70 Mitarbeiter. Weltweit sind es inzwischen 150 Mitarbeiter und die CYBEX Familie wächst weiter. Firmengründer Martin Pos und sein Partner Matthias Steinacker dazu: „Wir sind überwältigt von der Resonanz, die die Marke CYBEX weltweit generiert. Um der hohen Nachfrag gerecht zu werden planen wir weitere Investitionen in unserer Infrastruktur, insbesondere am Standort Bayreuth. Wir wer46

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OCHSCHUL-PRÄSIDENT PROF. PÖTZL IN BAYERISCHE GREMIEN BERUFEN

Prof. Dr. Michael Pötzl vertritt die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften künftig in zwei wichtigen Gremien: Er wurde in den Stiftungsrat der Bayerischen Forschungsstiftung und in das Kuratorium von Bayern Innovativ berufen. Die Bayerische Forschungsstiftung fördert die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft durch Projektfinanzierung mit einem jährlichen Volumen von ca. 20 Mio. Euro. Schwerpunkte der Förderung sind u. a. Informationstechnologie, Mikrosystemtechnik, Energie- und Umwelttechnologien sowie Mechatronik und Materialwissenschaften. Bayern Innovativ wirkt als Kooperationsplattform für aktuelle Technologieentwicklungen. Im Vordergrund stehen dabei internationale Kongresse, Symposien und Foren. Mittlerweile arbeiten hier 55.000 Firmen und 500 wissenschaftliche Institutionen – darunter auch die Hochschule Coburg – in verschiedenen Netzwerken zusammen.

den in den nächsten Monaten bis zu 30 neue Arbeitsplätze schaffen. Dabei benötigen wir besonders in den Bereichen Technologie, Entwicklung, Design und Vertrieb Verstärkung. Wir sehen das als tolle Chance für Arbeitsperspektiven in dieser Region.“


H

ERIBERT TRUNK NEUER

IHK-PRÄSIDENT

Die IHK für Oberfranken Bayreuth hat einen neuen Präsidenten. In ihrer konstituierenden Sitzung am 26. März 2012 in Bayreuth haben die Mitglieder der IHK-Vollversammlung Heribert Trunk, Geschäftsführer der BI-LOG Service Group GmbH in Bamberg, mit über 70 Prozent als Nachfolger von Dr. Wolfgang Wagner gewählt, der nach 17 Jahren nicht mehr für das Amt kandidierte. Zu Vizepräsidenten wählte die Vollversammlung Oliver Gießübel, Geschäftsführer der Gießübel GmbH, Bayreuth, Michael Möschel, geschäftsführender Gesellschafter der VA Verkehrsakademie Holding GmbH & Co. KG, Kulmbach, Dr. Otto Max Schaefer, geschäftsführender Gesellschafter der Erich Netzsch GmbH & Co. Holding KG, Selb und Dr. Heinrich Strunz, Geschäftsführer der Heinrich Strunz GmbH, Rehau. Arbeitsschwerpunkte sieht der neue Präsident vor allem bei

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IN DIAMANT FÜR BÜCHER IN MINSK

Die Nationalbibliothek Weißrusslands in Minsk beherbergt die größte Sammlung an gedrucktem Material innerhalb Weißrusslands und die drittgrößte Sammlung russischsprachiger Werke. 2006 wurde das 72 Meter hohe Gebäude mit 22 Etagen feierlich eingeweiht. Das Gebäude in Form

Das neu gewählte IHK-Präsidium mit (v.l.) Oliver Gießübel, Michael Möschel, Heribert Trunk, Dr. Heinrich Strunz und Dr. Otto Max Schaefer.

der demografisch bedingten Herausforderung um die Gewinnung und Sicherung von Fachkräften sowie der Weiterentwicklung Oberfrankens zu einer selbstbewussten Region. „Es gilt, die Maßnahmen zur Fachkräftesicherung so frühzeitig wie möglich anzusetzen, möglichst schon in der Schule.“

eines Diamanten bietet Raum für 2.000 Leser und hat einen zusätzlichen Konferenzsaal für 500 Hörer. 8 Millionen verschiedene Medien werden in der Bibliothek aufbewahrt. Um die Medien vor Schäden zu bewahren ist ein optimales, konstantes Raumklima zwingend notwendig. Für dieses Raumklima sorgen zuverlässige Produkte des Pumpenspezialisten WILO SE. Insgesamt sind über 30 unterschiedliche Pumpen des Pumpenherstellers in der Nationalbibliothek in Minsk im Einsatz. Sie sorgen für die Kühlung und Lüftung innerhalb des Gebäudes und auch für die Heiz- und Trinkwasserzirkulation in der Nationalbibliothek. Auch der Schutz vor Feuer ist durch eine Druckerhöhungsanlage gesichert.

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RUMPHOLZ INVESTIERT IN HALLENNEUBAU

4 MIO. EURO

Die Kronacher Werkzeugbau Karl Krumpholz GmbH & Co. KG expandiert weiter. Am Standort Unterlangenstadt werden in den kommenden Monaten eine 2.200 m² große Lagerhalle sowie neue Büros und Sozialräume entstehen. Daneben wird auf 150 m² Fläche ein Gebäude für die Zentralversorgung und drei Siloanlagen gebaut. Im Beisein von Vertretern aus Politik, Bankenwesen, Verwaltung und Wirtschaft sowie der Eigentümerfamilie mit dem geschäftsführenden Gesellschafter, Diplom Ingenieur Jürgen Rubenbauer, Nina Rubenbauer, Prokuristin sowie der nachfolgenden Unternehmergeneration Beate Rubenbauer, Prokuristin, und Steffen Rubenbauer, technische Leitung Werk Unterlangenstadt, fand der erste Spatenstich statt. Im Zuge der Bautätigkeiten wird das Werk Unterlangenstadt komplett umstrukturiert. Geplant ist eine Investition von vier Mio. Euro in Gebäude und neue Maschinen. Voraussichtlich werden zehn zusätzliche, qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen.

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PATENSTICH FÜR NEUES SCHULUNGSZENTRUM

Die Glen Dimplex Deutschland GmbH gilt mit ihrem Geschäftsbereich Dimplex als einer der renommiertesten Wärmepumpen-Spezialisten in Deutschland. Produktion und Entwicklung der umweltschonenden Heiz- und Kühlsysteme befinden sich schon seit 30 Jahren am Standort Kulmbach. Somit verfügt man hier über ein geballtes Wärmepumpen-Wissen, welches seit nunmehr 20 Jahren in Schulungen an die Dimplex-Marktpartner wie Installateure, Fachplaner und Großhandel weitergegeben wird. Aufgrund des gerade in den letzten Jahren enorm zunehmenden Interesses am Schulungsangebot von Dimplex, hat sich das Unternehmen nun entschlossen, das bisherige „Infozentrum“ auf dem Werksgelände durch einen modernen Neubau abzulösen. Auf dem bisherigen Parkplatzgelände des Unternehmens wird im kommenden Jahr ein zwei-geschossiger Neubau mit etwa 550m² Grundfläche entstehen. Dabei wird das neue Schulungszentrum natürlich nach optimalen energetischen Gesichtspunkten ausgerichtet sein. So wird aus dem hauseigenen Portfolio eine Wärmepumpenan-

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ILDERBUCH DER

FRANKEN

Der Fürther Fotograf und Autor Rüdiger Hess hat einen neuen Bildband über fränkische Kulturlandschaften zwischen Nürnberg/Fürth, Erlangen und Bamberg herausgegeben. Der 59 jährige Autor hatte früher bereits in Fürth gelebt und in Erlangen Geowissenschaften studiert, war dann aus beruflichen Gründen in den hohen Norden gezogen und nach über 20 Jahren im „Exil“ nun wieder zurück ins geliebte Franken gekommen. Der Bildband stellt eine weitere Publikation aus der Serie „Bilderbuch der ...“ dar. Bereits 2009 hatte Rüdiger Hess das „Bilderbuch der Marsch“ herausgebracht, ein Fotoband über die Region an der Elbe westlich der Metropole Hamburg. Durch intensive Fotorecherche in den letzten Jahren ist es dem heute als Fotograf und Herausgeber tätigen Rüdiger Hess gelungen, die Vielfalt der unvergleichlichen Kulturlandschaft im Herzen Frankens in

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ECHT Oberfranken

außergewöhnlichen Motiven und Impressionen festzuhalten. Auf 157 Seiten präsentieren sich über 800 ausgesuchte Fotografien in frischem modernen Layout und begeistern den Betrachter. Der Autor betont, dass es sich nicht um einen Reiseführer handelt. Es sollten nicht nur bekannte Sehenswürdigkeiten, touristische Highlights und Frankens Superlative abgelichtet sein, nein – eher „Franken für Kenner“ oder „Unbekanntes Franken“. Erschienen im Selbstverlag, 19,80 Euro, ISBN 978-3-00-036367-2.

FORSCHUNG

Das Forschungsprojekt „Hybrid-Flächenheizung“ der Hochschule Hof in Kooperation mit den Firmen Schwender Energie- und Gebäudetechnik aus Thurnau und Franken Maxit Mauermörtel aus Kasendorf ist im Rahmen der Internationalen Handwerksmesse München 2012 mit dem „Bundespreis des Wirtschaftsministeriums für hervorragende innovatorische Leistungen im Handwerk“ sowie dem Erfinder- und Designpreis des oberfränkischen Handwerks 2012 ausgezeichnet worden. An der Hochschule wurde unter Leitung von Prof. Dr. Robert Honke eine Versuchsanlage für Messungen an den eigens angefertigten Wandmodulen betrieben sowie eine Berechnungs- und Auslegungssoftware entwickelt. Die von der Fa. Schwender inzwischen auf dem Markt angebotenen Wandheizungssysteme bieten die energetischen Vorteile einer Niedertemperatur-Fußbodenheizung, ein erhöhtes Wohlbefinden durch größere Heizflächen und die Flexibilität bei der Wahl des Energieträgers.

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lage mit zentraler Wohnungslüftung eingesetzt. Zudem wird das gesamte Flachdach mit Photovoltaik-Panels zur Stromproduktion ausgestattet. Nach voraussichtlicher Fertigstellung im Spätsommer 2012 wird das neue Gebäude über Kapazitäten verfügen, um ca. 1.500 Personen mit über 90 Seminaren im Jahr zu schulen.

v.l.n.r.: Thomas Zimmer (Präsident HWK Bayreuth), Klaus Peter-Söllner (Landrat Kulmbach), Hans Schwender (Fa. Schwender ), Bastian Scharfe (Hochschule Hof), Günter Stenglein (Kreishandwerksmeister Kulmbach) und Thomas Koller (HGF HWK Bayreuth)


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INDELN, AKTEN,

LAPTOP, SCHNULLER –

Die Universität Bamberg hat das Re-Auditierungsverfahren als „Familiengerechte Hochschule“ erfolgreich bestanden. Kanzlerin Steuer-Flieser freut sich über die „wunderbare Belohnung für die Anstrengungen der letzten Jahre“. Nachhaltigkeit und Familienfreundlichkeit – diese Werte hat sich die Otto-FriedrichUniversität Bamberg auf ihre Fahnen geschrieben. Dass die Beschäftigten und Studierenden diese Kultur auch umsetzen und leben, bestätigt nun erneut das Zertifikat zum „audit familiengerechte hochschule“. Damit hat die Universität das Re-Auditierungsverfahren der vergangenen Monate erfolgreich bestanden. Kanzlerin Dr. Dag-

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RWEITERUNG DER FLIEGERÄRZTLICHEN

UNTERSUCHUNGSSTELLE IM KLINIKUM BAYREUTH

Der flugmedizinische Sachverständige Dr. Claus Steppert, Leitender Oberarzt der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Leiter der Pneumologie am Klinikum Bayreuth, hat nun die Anerkennung als flugmedizinischer Sachverständiger des Luftfahrt-Bundesamtes. Diese Anerkennung erlaubt es Dr. Steppert in der fliegerärztlichen Untersuchungsstelle der Klinikum Bayreuth GmbH flugmedizinische Tauglichkeitsuntersuchungen für das medizinische Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1 durchzuführen. Dieser Untersuchung müssen sich alle Berufsluftfahrzeugführer in Abständen von sechs bzw. zwölf Monaten unterziehen. So können sich ab sofort zum Beispiel die Piloten des am Klinikum stationierten Rettungshubschraubers Christoph 20 von Dr. Steppert untersuchen lassen.

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ACHER-CUP

2012 GESTARTET

„Macher gesucht!“ heißt es auch in diesem Jahr wieder im bayerischen Handwerk. Bereits zum fünften Mal wirbt der Bayerische Handwerkstag (BHT) im gesamten Freistaat um Berufsnachwuchs. „Nachdem der ‚Macher-Cup‘ im Vorjahr bei den Jugendlichen gut ankam, setzen wir auch 2012 wieder hauptsächlich auf das Internet, um die Jugendlichen von den Karrierechancen im Handwerk zu überzeugen“, erklärt BHT-Präsident Heinrich Traublinger, MdL a. D. Ab sofort können sich Jugendliche im Internet unter www.lehrlinge-fuer-bayern.de für den Macher-Cup 2012 registrieren. Die Aktion richtet sich an alle Jugendlichen in Bayern zwischen 12 und 18 Jahren. Ziel der Aktion ist es, Jugendliche über die Karrierechancen im Handwerk zu informieren. „Bei über 100 Ausbildungsberufen ist für jeden etwas dabei.

mar Steuer-Flieser ist begeistert: „Ich freue mich ganz außerordentlich über die Auszeichnung. Eine wunderbare Belohnung für die Anstrengungen der letzten Jahre und ein zukunftsweisendes Zeichen für die Universität.“

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ASSGESCHNEIDERTE

KNIEPROTHESE

Die Klinik für Orthopädie der Klinikum Bayreuth GmbH, unter der Leitung von Chefarzt Privatdozent Dr. Frank Rainer Abel, bietet jetzt eine neue Technologie für einen individuellen Knieersatz an. Dabei wird die Knieprothese im Vorfeld geplant und an den Knochen der Patienten exakt angepasst. Das künstliche Gelenk stellt die ursprüngliche Gelenksituation, wie sie vor der Arthrose war, wieder her. Der Leitende Oberarzt der Bayreuther Orthopädie in der Klinik Hohe Warte, Dr. Frank Kopka, hat bereits den ersten beiden Patienten eine solche maßgeschneiderte Knietotalprothese implantiert. Bislang wird der Knochen unter der Operation einem Standardimplantat angepasst. Bei dem neuen Verfahren wird vor der Operation ein virtuelles 3-D-Modell des Knies mittels computertomografischer Aufnahmen erstellt. Anhand dieses Modells wird das Implantat einschließlich individueller Operationsinstrumente hergestellt.

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NTEC ERHÄLT AUSZEICHNUNG FÜR INNOVATION

Die Ontec GmbH aus Naila ist mit dem Bayerischen Staatspreis und mit dem Erfinderpreis des oberfränkischen Handwerks 2012 ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird damit die Hightech-Innovation des Unternehmens zur Verbesserung der Produktion von kohlefaserverstärkten Kunststoffen. Ministerialdirigent Hermann Lück vom bayerischen Wirtschaftsministerium lobte die Firma bei der Preisverleihung in München für das „neuartige Verfahren zur Schussfadenzuführung an Webstühlen“. Daraus ergebe sich eine wesentlich höhere Produktionsgeschwindigkeit und eine Qualitätsverbesserung von Hochleistungsbauteilen aus Carbonfasern, „da hierbei beim Abwickeln ein Knicken,Verdrehen und Aufspleißen der Faser während der Produktion komplett verhindert wird“.

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MENSCHEN UND KULTUR INHALT

Nicht Job, sondern Lebensaufgabe – Ingrid Schrader ist Intendantin und Geschäftsführerin der Hofer Symphoniker von Cornelia Masel-Huth

Lebensaufgabe Kulturunternehmen: Ingird Schrader ist seit 2009 Intendantin und Geschäftführerin der Hofer Symphoniker. Das Foto zeigt sie mit einigen der vielen Preise, mit denen die „Hofer“ ausgezeichnet wurden.

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MENSCHEN UND KULTUR

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as Kulturunternehmen Hofer Symphoniker ist mein Lebensinhalt, weit über eine Arbeitsstelle hi„ naus. Ich habe erfahren, dass es sich lohnt, sich für eine Kulturinstitution einzusetzen und so die Entwicklung einer Region positiv mitzugestalten.“ – Das sagt Ingrid Schrader, die seit 1989 bei den „Hofern“ beschäftigt und seit 2009 deren Intendantin und Geschäftsführerin ist. Die Hofer Symphoniker sind seit ihrem Gründungsjahr 1945 stetig gewachsen und firmieren seit 2007 als gemeinnützige GmbH. Mit 120 Mitarbeitern und einem Jahresetat von 6,3 Millionen Euro sind sie ein mittelständisches Unternehmen im Bereich Kultur. Mit ihrer 1978 vom damaligen Intendanten Wilfried Anton gegründeten und in Deutschland nach wie vor einmaligen Musikschule, der angegliederten Kunstschule, der Suzuki-Akademie, eine Konzertchor, Jugendchören und zahlreichen Instrumentalensembles ist das Unternehmen ein musisches Zentrum der Region Hochfranken und einer ihrer wichtigsten Werbeträger. In diesem Zusammenhang sagt Ingrid Schrader, dass sie sehr wohl aufmerksam die Entwicklung in der Region beobachtet und insbesondere die Auswirkungen des demografischen Wandels. „Die Bedeutung einer Kultureinrichtung wie den Hofer Symphonikern dürfen wir da nicht unterschätzen. Alle unsere kulturellen Aktivitäten dienen der Imageförderung der Region.“ Ingrid Schrader, Jahrgang 1960, war es nicht vorbestimmt, Intandantin eines Orchestes zu werden. Sie ist in Zell am Waldstein geboren und in Hof aufgewachsen. Nach dem Gymnasium und einer kaufmännischen Ausbildung war eine Tätigkeit im Marketing und der Public-Relations-Arbeit einer Krankenkasse die Eintrittskarte für die „Hofer“. „Ich bin eine echte Quereinsteigerin“, gesteht Ingrid Schrader, die den damaligen Intendanten Wilfried Anton heute noch als ihren Mentor und Förderer schätzt. „Er ermöglichte mir – learning by doing – den Aufstieg, weil ich das Geschäft von Grund auf kennenlernen durfte.“

Rund 400 Veranstaltungen wollen jährlich organisiert sein – rund 100 davon sind für Kinder, mit über 100 Auftritten unterstützt das Orchester das Landestheater Hof und rund weitere 65 Konzerte sind Eigenengagements der Hofer Symphoniker in Oberfranken und Gesamtdeutschland. Die Bandbreite der Hofer Symphoniker reicht von Symphoniekonzerten unter der Leitung namhafter Dirigenten und mit international renommierten Solistinnen und Solisten über Sonderkonzerte und Kammerkonzerte, Kirchen- und Chorkonzerten in Zusammenarbeit mit musizierenden Laien oder auch Preisträgern der Wettbewerbe von „Jugend musiziert“ bis hin zu Kinder- und Schülerkonzerten oder sogar bis hin zu symphonischen Rock- und Popkonzerten und Konzerten mit Filmmusik oder heiteren Programmen.

Ehrenamt als Public-Relation Bei vielen dieser unzähligen Veranstaltungen ist Ingrid Schrader mit dabei, sie bestimmen ihre Freizeit, ihre Wochenenden. Außerdem ist die Intendantin vielfältig ehrenamtlich engagiert, zum Beispiel sitzt sie seit 2008 als Parteifreie für die CSU im Hofer Stadtrat. „Politik spielt für die Kultur eine extrem wichtige Rolle“, sagt sie, denn es gehe im Kulturbereich natürlich auch um Fördergelder – obwohl die Hofer Symphoniker hier eine echte Ausnahme im bundesdeutschen Kulturbetrieb darstellen: mit 48 Prozent Eigeneinnahmen am Gesamtetat nehmen sie den ersten Platz unter allen Klangkörpern Deutschlands ein. – Die Liste der weiteren Ehrenämter, die Ingrid Schrader inne hat, ist lang. Seit 2007 ist sie Mitglied der Satzungs- und Strukturkommission des Bayerischen Musikrates, seit 2008 Präsidiumsmitglied des Bayerischen Musikrates und Vorstandsmitglied „Festival junger Künstler Bayreuth“ , Vorstandsmitglied Fördergesellschaft „Treffpunkt Familie e.V.“Außerdem seit 2009 Vertreterin der Stadt Hof im Forum Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg und Beiratsmitglied der Fördergesellschaft Münch-Ferber-Villa e.V. Seit 2011 schließlich Mitglied im Bundesfachausschuss „Gesellschaft und Musik“ des Deutschen Musikrats Projektbeiratsmitglied im Dirigentenforum des Deutschen Musikrats sowie 1. Vorsitzende der Theaterfreunde Hof e.V. und der Stiftung Theater Hof. Immer geht es ihr dabei um Imagewerbung für die Institution Hofer Symphoniker und um die Gewinnung von Förderern und Sponsoren. „Die Aufgabe als Intendantin und Geschäftsführerin der Hofer Symphoniker beansprucht mich mit Haut und Haaren. Ich schaffe meinen Zwölfstundentag weil ich keinen Job, sondern eine Aufgabe habe.

Die Hofer Symphoniker: Über 62 Planstellen kann deren Intendantin Ingrid Schrader verfügen. Als Ehrendirigent bringt sich Enoch zu Guttenberg aktiv in die künstlerische Fortentwicklung des Ensembles ein, das mit international bekannten Solisten wie Hilary Hahn, Baiba Skride oder Claudio Bohórquez konzertiert und in den großen Konzerthallen wie dem Gewandhaus in Leipzig oder der Alten Oper in Frankfurt auftritt.

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Die Idee: Kunstwerk schafft Arbeitsplatz Eine Zusammenarbeit des Eichendorffgymnasiums in Bamberg und Mode macht Mut

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chülerinnen des Eichendorffgymnasiums haben 2009 den mit 5000 € dotierten bundesweiten Wettbewerb „Jugend interpretiert Kunst“ mit einer Gemeinschaftsarbeit gewonnen. Dieses – einen Kalender darstellende – Werk soll an einem repräsentativen Platz in der Stadt ausgestellt werden, um für die Öffentlichkeit zugänglich zu sein. Dazu müsste es Gönner finden, die großzügig genug wären, für das Kunstwerk 6.000 € zu spenden. Diese Summe entspricht den jährlichen Kosten für einen Minijob in der Werkstatt von Mode macht Mut. Die Spende würde also einem kulturellen und gleichzeitig einem sozialen Zweck dienen. Das Mädchengymnasium ist aufgrund seiner überschaubaren Schülerzahl eine familiäre und individuelle Schule, die das

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soziale Engagement ihrer Schülerinnen fördert und so auch den Titel „Schule ohne Rassismus“ erarbeitet hat. Ganz diesem Motto verpflichtet haben die ehemaligen Schülerinnen das Werk zur Verfügung gestellt, denn Mode macht Mut ist ein soziales Projekt, das vorwiegend Frauen mit Migrationshintergrund in Bamberg eine Chance bieten will. Das Projekt Mode macht Mut wird noch bis Ende 2012 aus der Stadtbauförderung unterstützt („Modellvorhaben Kooperationen“ der Bayerischen Staatsregierung), braucht aber für seinen weiteren Bestand vielfältige private Förderung. Ein Schritt dahin wäre das Sponsoring für das Stoffkunstwerk. Text und Fotos: Sabine Wild, Ina Wunder, Monika Limmer


IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Mode macht Mut – Ein Perspektive für arbeitssuchende Frauen mit Migrationshintergrund von Ina Wunder

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ode unterliegt einem rasanten Wandel. In Billiglohnländern produziert, im halbjährlichen Wechsel auf den Markt geworfen, verliert Kleidung schnell an Wert. Sie füllt Kleiderschränke oder wird bald entsorgt, auch wenn sie kaum Gebrauchsspuren aufweist. Mit „Mode macht Mut“ wird Guterhaltenes in einen Kreislauf gebracht, indem überflüssige Kleidung, nie verwendete Stoffe oder Restposten von Firmen, verwendet, umgestaltet und neu interpretiert wer-

Auch ihre Vorkenntnisse im Nähen unterscheiden sich erheblich: es gibt die erfahrene Schneiderin aus Russland, die kreative Autodidaktin, die Mütter, die im Ausbessern geübt sind und auch Frauen, die noch nie an der Nähmaschine saßen. So müssen jeder Einzelnen entsprechende Aufgaben gestellt werden, bis sie mit der Nähmaschine vertraut ist. Die Arbeit am gemeinsamen Produkt verbindet die Gruppe, entwickelt Kreativität und schult das Bewusstsein für Qualität und handwerk-

den, um anschließend im Laden in der Bamberger Luitpoldstraße 25 verkauft zu werden. Materialspenden sind der Grundstock für das Projekt. Auf der anderen Seite gibt es Frauen, die vergeblich nach einer Beschäftigung suchen, die ihnen in verschiedener Weise Mut machen kann. Die Arbeit am schönen textilen Produkt erleichtert dies, da bei seiner Herstellung vorhandene Fertigkeiten angewandt und viele neue erlernt werden können.

liche Leistung. Die Frauen kommen gerne in die Werkstatt.

Die Frauen Die Gruppe setzt sich aus ganz unterschiedlichen Frauen zusammen, was Herkunft, Familiensituation, Alter, Bildung, Deutschkenntnisse und Religion betrifft.

Vera ist gerade den dritten Tag in der Schneiderei. Sie kommt aus der Ukraine, war dort Lehrerin für Physik. Sie hat drei Kinder und sechs Enkel und ist nach Bamberg gekommen, weil ein Sohn hier lebt. Häkeln und Nähen machen ihr viel Spaß.

Mittlerweile arbeiten vierzehn Frauen im Projekt in unterschiedlichen Anstellungsformen: fest angestellt, in Form von Minijobs und Bürgerarbeit und als so Irina kommt aus Kasachstan und arbeitet schon zwei genannte Arbeitsge- Jahre im Projekt. Sie hat hier bereits viel gelernt und legenheiten. Die Frau- das kommt auch ihren Kindern zugute. Außerdem ist en gewinnen zuneh- sie glücklich über ihren Minijob. mend an Selbstvertrauen. Sie sprechen besser Deutsch, sie üben sich im Verkauf, sie bewegen sich bei Auftritten vor Publikum, sie sprechen mit Pressevertretern, sie haben sich im Stadtrat mit einer Modenschau vorgestellt, sie bewirten mit bunten Buffets die Gäste bei Vernissagen, sie helfen sich gegenseitig bei Alltagsfragen und Kinderbetreuung, sie lernen die Innen-

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IDEEN UND PERSPEKTIVEN

Nezaket kommt aus der Türkei und spricht noch sehr wenig Deutsch. Sie häkelt bunte Babybälle.

stadt kennen, sie entwerfen eigenständig Produkte, sie planen gemeinsame Ausflüge. Für einige von ihnen rückt die Einbürgerung nahe.

Der Träger und die Partner Seit April 2011 gehört „Mode macht Mut” zu den Sozialen Betrieben der

Mila Bineva war in Moldawien Bauingenieurin und ist schon 15 Jahre in Bamberg. Im Projekt ist sie für Buchhaltung, Verwaltung und Organisation zuständig.

Tu-Tuyet ist vor 12 Jahren aus Vietnam nach Bamberg gekommen, weil ihr vietnamesischer Ehemann hier lebt. Alle sagen von ihr, dass sie „ein goldenes Händchen“ hat und sehr fleißig und ordentlich ist.

Laufer Mühle. Ohne das Jobcenter der Stadt Bamberg wäre das Projekt nicht zustande gekommen. Idee, Konzept und Antrag wurden im Stadtteilmanagement Starkenfeld entwickelt. IG InteresSand und IG Aktive Mitte haben den Weg in die Innenstadt bereitet. Private spenden Stoffe, Maschinen, Nähzubehör, Kleidung und sonstige

Tatjana Gershberg ist Modedesignerin und leitet die Frauen beim Zuschneiden und Nähen an. Hier unterstützt sie Alona aus Georgien.

Tatjana kommt aus Nowosibirsk. Dort hat die studierte Betriebswirtin in verschiedenen Ämtern gearbeitet. Sie hat Kurse als Verkäuferin gemacht und hofft sehr, dass die Tätigkeit im Projekt sie weiterbringt.

Schätze. „Mode macht Mut” wird gefördert mit Mitteln der Städtebauförderung, Programm Soziale Stadt, Modellvorhaben Kooperationen (Mittel des Bundes, des Freistaates Bayern und der Stadt Bamberg).

Fotos: Mode macht Mut, Cornelia Masel-Huth

Tatjana Gershberg mit einigen der fantasievollen Taschen aus der neuen Produktion.


MENSCHEN UND KULTUR INHALT

Fragile Lieder, grazile Figuren Hanna Plaß ist von Juni an bei den Luisenburg-Festspielen Shakespeares „Julia“. Als erfolgreiche Sängerin Ginger Redcliff steht sie ebenso im Rampenlicht. von Andrea Herdegen

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MENSCHEN UND KULTUR

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ach Wunsiedel zurückzukommen, ist für sie wie ein Heimspiel. „Ich freue mich so sehr, dass ich jetzt für zwei Monate wieder hier sein kann.“ Für Hanna Plaß bedeutet das Fichtelgebirge Heimat. Auch wenn die 23-Jährige in London geboren wurde, auch wenn sie seit inzwischen zwei Jahren in München lebt. In Thiersheim ist sie aufgewachsen, in Wunsiedel zur Schule gegangen und in Marktredwitz hatte sie in einer Disco ihren ersten Job. „Das Fichtelgebirge steht für mich für Freunde, Berge, Natur – und für meinen Hund, mit dem ich dort spazieren gehen kann. Es ist die Gegend, wo ich mich zuhause fühle.“ Nun hat die Schauspielerin bei den Luisenburg-Festspielen eine Hauptrolle bekommen: Sie ist von Juni an die Julia im Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“.

In ihrer ersten Rolle im Stück „Der Bauer als Millionär“ hatte sie sogar gleich einen kleinen Sprechtext. „In der selben Spielzeit war ich auch noch ein Affe im Dschungelbuch, und zusätzlich habe ich bei einem Stück technisch assistiert. Damals war ich mehr im Theater als Zuhause“, blickt die Schauspielerin auf die anstrengenden Sommertage im Jahr 2003 zurück. Eine Saison später spielte sie im Musical „Anatevka“ bereits die Tevje-Tochter Sprintze. „Das war eine der besten Zeiten meines Lebens. Wir waren eine tolle Truppe, und ich habe so viel für meinen späteren Beruf gelernt. Das war für mich wirklich großes Glück.“ Auf der Luisenburg entschied sich Hanna Plaß auch, eine Schauspielschule zu besuchen. Noch bevor sie ihr Abiturzeugnis in Händen hielt, bewarb sie sich an der renommierten Falckenberg-Schule in München – und wurde auf Anhieb genommen. Es folgte ein Gastengagement für das Ibsen-Stück „John Gabriel Borkman“ an den Münchner Kammerspielen, wofür sie von der Kritik als eines der „aufregendsten Nachwuchstalente“ gefeiert wurde. In der Inszenierung von Armin Petras brillierte sie außerdem in der Kunstform, die sie genauso liebt, wie das Schauspiel: der Musik. Mit heller Stimme sang sie Rio-Reiser-Balladen, begleitete sich selbst am Klavier und sorgte für Gänsehautgefühl beim Publikum.

Multitalent Ginger Redcliff Die Verbindung von Theater und Musik faszinierte Hanna Plaß schon als Neunjährige. „Da habe ich ,Cats’ in Hamburg gesehen. Von da an habe ich gewusst, was ich werden

Berufliches Sprungbrett Luisenburg „Ich bin sehr gespannt, wie die Arbeit laufen wird“, erzählt Hanna Plaß begeistert: „Ich glaube, das wird ganz wundervoll.“ Wer sie für die Rolle vorgeschlagen hat, das weiß sie nicht. „Intendant Michael Lerchenberg hat bei mir angerufen und gefragt, ob ich das machen möchte. Ich habe vorgesprochen – und nun bin ich die Julia“, schildert sie glücklich. Sie freut sich darauf, alte Kollegen zu treffen, denn bereits als Schülerin hat sie als Statistin Erfahrungen auf der Luisenburg-Felsenbühne gesammelt.

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INHALT möchte.“ Vier Jahre später machte sie bei „Thiersheim sucht den Superstar“ mit – in der Jury saß Musikmanager Chris Ehrenberg. Er kam auf sie zu, fragte, ob sie nicht professionell Musik machen wolle. „Er hat mir gezeigt, wie man Lieder schreibt. Und seitdem mache ich meine eigene Musik.“ Unter dem Künstlernamen Ginger Redcliff tritt sie auf, gilt als eines der großen Musiktalente Münchens. Hier hat sie auch den idealen musikalischen Partner gefunden: Tom Bola, der ihre fragilen Lieder mit dem Kontrabass untermalt. Für die Aufnahme der ersten CD bastelte Bola am Computer auch die passenden Playbacks, um die gefühlsbetonten Momente zu unterstreichen. „Meine Musik ist sehr emotional. Ich erzähle damit Geschichten“, erklärt die 23-Jährige. Auf der Bühne funktioniert die Verbindung ihrer beiden Künste hervorragend. „Sie befruchten sich gegenseitig.“ In „Romeo und Julia“ auf der Luisenburg wird es laut Hanna Plaß ebenfalls viel Musik geben: „Wahrscheinlich singe ich auch.“ Für ihre Rollen schöpft die Künstlerin aus ihren eigenen Erfahrungen. Aus dem, was sie darüber denkt und davon versteht, wie eine Person handelt. „Ich informiere mich gründlich: Über die Zeit, über die Umstände, über die Verhältnisse.“ Wichtig ist es Hanna Plaß, die Geschichte ihrer Figur zu erzählen. In allen Facetten. Darin ist sie sehr anspruchsvoll. „Ich bin ein schrecklich ehrgeiziger Mensch. Das ist manchmal sehr unangenehm“, gesteht sie. Sie sei erst zufrieden, wenn ihre Arbeit gut gelingt, wenn sie sich damit wohlfühlen kann.

Neues Album: „Note“ Ihr Terminkalender ist ausgesprochen voll. Es gibt immer etwas für die junge Schauspielerin zu tun, immer ein spannendes Projekt, das auf sie wartet. Nun konzentriert sie sich völlig auf ihr Luisenburg-Engagement, danach belohnt sie sich mit einem freien Jahr. Doch auch in dieser Zeit möchte sie viele Dinge in Angriff nehmen: Als erstes das neue Album „Note“, das im Herbst erscheinen soll. 2013 wird Hanna Plaß dann festes Ensemblemitglied im Schauspielhaus Stuttgart. So viel Erfolg in jungen Jahren: Ist sie eine Überfliegerin? „Nee“, entgegnet Hanna Plaß direkt. „Ich bin eher eine Macherin. Ich wollte das immer machen und habe das immer gemacht. Daraus ist dann immer etwas entstanden.“ Sie sieht sich als Künstlerin, die stets drauflos gestürzt und

„Ich bin eine Macherin.“ Die Schauspielerin Hanna Plaß hat bei den Luisenburg-Festspielen eine Hauptrolle bekommen.

dadurch vielleicht aufgefallen ist. „Es gibt ein sehr großes Feuer in mir. Und das brennt. Es wird mich immer weiter treiben.“

Eröffnungs-Premiere: Mit dem Stück „Romeo und Julia“ wird die diesjährige Luisenburg-Saison am 22. Juni offiziell eröffnet. Neben Hanna Plaß als Julia wird Bastian Semm als Romeo in der zweiten Titelrolle zu sehen sein.

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INHALT

Großes Theater auf Höhe der Baumwipfel Für über 15 Millionen Euro rüsten die Luisenburg-Festspiele ihre Bauten nach. Es gibt mehr Platz für Zuschauer, Schauspieler und Technik. Während die Handwerker noch mit Hochdruck arbeiten, wird auf Deutschlands erfolgreichster Freilichtbühne bereits fleißig geprobt. Am 22. Mai startet die Saison mit dem Familienstück „Ritter Kamenbert“. von Andrea Herdegen Anfangs fliegen noch die Funken bei den Schleifarbeiten mit der Flex, aber als Wunsiedels Bürgermeister Karl-Willi Beck die Bühne entert, machen die Bauarbeiter Pause. Mit der Schauspielerbegrüßung beginnt eine besondere Saison der Luisenburg-Festspiele. Denn die erfolgreichste theaterspielende Freilichtbühne Deutschlands ist seit fast zwei Jahren Oberfrankens anspruchsvollste und spannendste Baustelle. Auf 750 Metern Höhe besteht die Herausforderung darin, Neues zu bauen und das Alte darin zu integrieren. Der große Umbau auf technisch schwierigem Terrain ist zwar weit vorangeschritten, aber noch wuseln Bauarbeiter durch sämtliche Gebäudeteile und werden sich mit den probenden Schauspieler bisweilen ins Gehege kommen. „Wir

Alles gleichzeitig: Letzte Bauarbeiten und erste Proben müssen gleichzeitig abgewickelt werden.

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müssen diese Saison nehmen, wie sie ist, und uns die zukünftigen Verbesserungen deutlich vor Augen halten“, fordert Beck das Ensemble auf. Am 22. Mai feiert das Familienstück „Ritter Kamenbert“ Premiere. Bis dahin muss alles so weit sein, dass der Festspielbetrieb reibungslos über die Bühne gehen kann. Die Fassade mit ihren geschwungenen Formen, sowie die Außenanlagen, müssen noch warten. Sie werden erst nach der Saison ab September gestaltet. Erst 2013 wird alles komplett fertig sein. Über 15 Millionen Euro sind für die gesamte Maßnahme eingeplant.


INHALT „Wir müssen unser Theater funktionsmäßig an das hohe künstlerische Niveau anpassen, das die Festspiele erreicht haben“, betont Bürgermeister Karl-Willi Beck, und bezeichnet die Luisenburg-Aufführungen als kulturelles Highlight im deutschen Festivalsommer. Über 150.000 Zuschauer besuchten die Vorstellungen im vergangenen Jahr, das ist eine Auslastung von 96 Prozent. Diese hervorragende Publikumsresonanz soll mit dem Umbau nachhaltig gesichert werden: „Wir machen jetzt das Haus für die nächsten 50 bis 100 Jahre fit.“

100 Sitzplätze mehr für‘s Pubikum Für die Besucher wird ein charmantes großes Foyer geschaffen, das auf Höhe der Baumwipfel schwebt und zu einem guten Gespräch sowie zum Genuss von Sekt, Saft und Häppchen einlädt. „Wir wollen das gesellschaftliche Leben ein Stück weit hier halten“, erklärt der Verwaltungsleiter der Luisenburg-Festspiele, Michael Zentgraf. Auch mehr Sitzplätze gibt es jetzt: Insgesamt 1.900, über 100 zusätzlich. Für den barrierefreien Zugang in die vergrößerte Toilettenanlage wurde sogar ein Aufzug eingebaut. Durch den Wald führt jetzt die neue Rettungszufahrt, auch der Anlieferverkehr – seien es Kulissenteile oder das Equipment einer Band – wird hier entlang fahren. Der neue große Lastenaufzug schafft die Ausstattung gleich neben die Bühne.

Voller Vorfreude: Das Ensemble

Nicht zuletzt ist der Bühnenboden erneuert worden: Die Planken sind jetzt aus PVC, sehen aus wie echtes Holz, sind aber bei Nässe wesentlich rutschsicherer. Am Starttag der neuen Saison sind lauter strahlende Gesichter auf der Tribüne zu sehen. Zuversichtlich zeigen sich die Ensemblemitglieder, als sie der Intendant durch ihre neuen Arbeitsstätten führt – auch wenn in etlichen Räumen noch der Putz fehlt oder Kabel aus den Wänden ragen. „Ich glaube, wir sind mit einem blauen Auge beim Bau davongekommen“, sagt Lerchenberg mit Blick auf den Zeitplan. Die Arbeiter erhalten von ihm ein großes Lob: „Sie haben unheimlich viel in den vergangen Wochen geleistet. Es ist ein Wunder, wie hier über Nacht so etwas wie ein Staatstheaterbetrieb entstand.“ Etwas unsicher betreten Schauspieler und Bühnenpersonal dann die Katakomben. „In diesen Gängen werde ich mich immerzu verlaufen“, bemerkt eine junge Frau aufgeregt. Doch eine Stunde später herrscht bereits Theater-Alltag. Aus einem der neuen Arbeitsräume dringt Gesang. Wer genau hinhört, erkennt den Käse-Protestsong aus dem Musical „Ritter Kamenbert“.

Schon 100.000 Karten verkauft Intendant Michael Lerchenberg begrüßt die Schauspieler zur neuen Festspielsaison.

Die bedeutendsten Verbesserung gibt es aber für das künstlerische Personal. Bürgermeister Beck bezeichnet sie als „Quantensprung“: Die Betriebsgebäude haben jetzt 1.500 Quadratmeter mehr Nutzfläche. Nun gibt es ausreichend Garderoben, geräumige Bereiche für Maske und Schneiderei, Umkleiden für die Statisten, neue Technikräume mit entsprechender Ausstattung sowie ein Besprechungszimmer, in dem alle Schauspieler Platz finden. Michael Lerchenberg hat sein geräumiges Intendantenbüro bereits bezogen. In seinem früheren winzigen Dienstzimmer, dem nach seiner Aussage „kleinsten Intendantenbüro Deutschlands“ war es dem 1,84 Meter großen künstlerischen Leiter wegen der niedrigen Decke nicht einmal möglich, überall aufrecht zu stehen.

Neben dem Familienstück „Ritter Kamenbert“ und dem Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“ (Premiere am 22. Juni) steht auch noch die Wiederaufnahme des Musicals „Blues Brothers“ (ab 28. Juni) sowie das Volksstück von Felix Mitterer „Wast – wohin? oder: Kein Platz für Idioten“ (Premiere am 13. Juli) auf dem Spielplan sowie die Carl-ZellerOperette „Der Vogelhändler“ (ab 9. August) und Carl Maria von Webers Oper „Der Freischütz“ (ab 17. August). Interessenten sollten sich beeilen, denn bereits jetzt sind an die 100.000 Karten verkauft. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.luisenburg-aktuell.de . Dort gibt es auch Tipps zum umfangreichen Rahmenprogramm, zu dem etwa ein Konzert mit „Haindling“ auf der Felsenbühne gehört. Dieser Auftritt am 16. Juli ist allerdings bereits seit Monaten ausverkauft. Fotos: Andrea Herdegen

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Die Festspielstadt Wunsiedel und ihr einmaliges Felsenlabyrinth –

Von der Anziehungskraft des Granits von Nicola Deutrich

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ie Luisenburg bei Wunsiedel ist eines der beliebtesten Reiseziele im Fichtelgebirge. Anders als der Name verlauten lässt, handelt es sich bei der Luisenburg aber nicht um eine Burg, sondern um einen ganzen Berg, auf dem sich eine Freilichtbühne befindet. Es sind die jährlich stattfindenden Luisenburg-Festspiele, die jeden Sommer hunderttausende Besucher anlocken. Bereits 1692 ist von „Spielen“ auf der Luisenburg berichtet worden - das macht sie zur ältesten Naturbühne Deutschlands. Doch die Theaterspiele sind keineswegs die Ursache, eher ein Teilaspekt

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ihrer Berühmtheit. Der Berg Luisenburg gilt auf Grund seiner außergewöhnlichen geologischen Formation – einem Felsenlabyrinth – als Naturwunder, das allein schon eine Reise wert ist und immer war. „Ungeheure Granitmassen, mannigfach geformt, an den Ecken meistens abgerundet, fast überall mit verschiedenen Arten des schönsten Mooses bekleidet, oft mit Bäumen in den kühnsten Stellungen besetzt, sind bald hoch auf einander gethürmt, bald wild unter einander geworfen, bald in südöstlicher Neigung an einander gelehnt, und bilden steile Wände, enge Schluchten, kühle Grotten, dunkle Gänge und eingeschlossene Räume. Die vorzüglichste Eigenthümlichkeit dieser Massen

besteht jedoch darin, daß sie gewöhnlich nur einzelne gewaltige Granitstücke ausmachen, dergleichen das übrige Fichtelgebirge“ und „Deutschland sonst weiter nirgends, ja vielleicht Europa nicht, ..., aufzuweisen hat.“, so beschrieb ein Reiseführer von 1833 die Luisenburg.

Inspiration für Dichter Gerade weil die Luisenburg nicht in der üblichen Art und Weise zu kultivieren und nutzbar zu machen war, spiegeln sich in ihr die Weltbilder von Epochen, konkret aber die Ansichten der Menschen vom Wesen und vom Umgang mit der Natur. Im Mittelalter machten sich Ritter die Unzugänglich-


keit der Luisenburg zunutze und errichteten auf den schier uneinnehmbaren Felsen zwei Schlösser. Nach deren Eroberung und Verfall setzte im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert die Berichterstattung über die Luisenburg ein: Caspar Bruschius schrieb von „einer unüberwündlichen, wunderbarlichen und erschröcklichen Höhe“, Johann Pachelbel von Gehag von „entsetzlichen hohen, und dem, der darob herab schauet, Schwindel verursachenden Felßen“. Weiterhin berichtete er über „unersteigliche entsetzliche Klippen, Felßen, düstere und moderichte Speluncken, und Löcher, welches rechte Wohnungen der Nacht-Eulen, Uhuhen, Geyern und anderer grosser Raub-Vögel seynd.“ Ein Ort also, der Furcht und Schrecken verbreitete und weitestgehend gemieden wurde. Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich diese Sicht auf die Luisenburg jedoch komplett gewandelt. Man genoss jetzt „diese schauerlich schöne Gegend“, eine „über alle Beschreibung schöne Abwechslung von Naturscenen“, voller „wilder Schönheiten“. „Von allen Seiten strömte Wollust auf mich her – und ich würde dieß Vergnügen mit keinem Thron vertauscht haben.“ Was war geschehen? Was hatte die Luisenburg „schön“ gemacht? Wie hatte die Luisenburg ihr Äußeres geändert? Die Wunsiedler hatten es verstanden, sie „zu einer vortrefflichen Eremitage umzuschaffen, und mit diesen Meisterstücken wilder Schönheiten sanftere Scenen zu vereinigen. Sie haben nemlich mit ungeheurer Arbeit nicht nur viele Granit-Blöcke versenkt, und ausgehauen, sondern auch reichliche Grotten und freie Plätze geebnet, und viele der ehedem sehr steilen und unzugänglichen Abhänge mit Treppen versehen, so daß man mit weniger Mühe auf die höchsten Spitzen dieser Felsgruppen kommen kann.“ Helfrecht sprach von der „Anlegung einer überaus angenehmen kleinen Eremitage, bey welcher die Kunst der rohen

Natur überall nachgeholfen ...“. „Buschwerk, Grotten, Ruhebaenke, Heerde, ein hübsches Eremitenhauß, eine kleine Kaskade, und mancherley Gaenge sind hier, der Natur des Ortes angemessen, angelegt und einige Innschriften geben zugleich dem Geist einige Beschäftigung. Geschmackvolle Engländer würden vielleicht mehreren Aufwand gezeigt, aber nicht zweckmaesiger und gefaelliger Manchfaltigkeit mit Einheit bey dieser kleinen Anlage, unter solchen Schwierigkeiten des Klima‘s und des Bodens verbunden haben.“ „Alle dergleichen Szenen fand ich hier noch weit größer und wunderbarer als in Sanspareil.“ verglich Wackenroder die Luisenburg mit dem nahen Felsengarten der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth. „Ein englischer Garten“ urteilte der Comté de Tournon-Simiane und Johann Wolfgang Goethe fand die Luisenburg zu seiner Zufriedenheit „durch architektische Gartenkunst, spazierbar und im Einzelnen beschaulich“.

Die Klingergrotte

Die Gestaltung des Landschaftsgartens unterteilte sich in drei Hauptphasen, die aber nicht nur Bauetappen unter der Leitung verschiedener Protagonisten darstellten; sie zeigen wie schnell sich der Wertewandel der Begriffe Natur und Landschaft allein innerhalb dieser 35 Jahre vollzog: von einer regelrechten Landschaftsgarteneuphorie mit starkem Gestaltungswillen bis hin Alte Zeichnung

Labbad


Franz Adami

zur Forderung nach einer möglichst naturbelassenen Landschaft. Doch auch ganz andere, nämlich handfestere wirtschaftliche Aspekte beförderten den Landschaftsgarten: das nahegelegene Alexandersbad mit seinen Kurgästen, die das Gros der Besucher stellten und als Mäzene auftraten, waren eine bedeutende Einnahmequelle für die ganze Region. Dafür wurden ihnen aber auch gefällige Unterhaltung und Erholung im Garten geboten, schließlich sollten die Gäste extra einen Abstecher aus den mondäneren nahe gelegenen böhmischen Bädern Karlsbad, Franzensbad oder

Der Napoleonshut

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ECHT Oberfranken

Die Gaststätte im Jahre 1902

Der Aufgang zum Felsenlabyrinth

Marienbad machen oder besser noch länger bleiben. Die Luisenburg ist eine frühe Touristenattraktion. Aber sie war auch Ort des Zusammentreffens, Zusammenarbeitens, Kommunizierens Adeliger und Bürgerlicher, die sich in ihrer Lebensweise zunehmend annähern.

Friedrich Wilhelm III. und seine allseits beliebte Frau Luise während eines Kuraufenthalts im Alexandersbad die Luisenburg, die zu diesem Anlass extra erweitert wurde.

Einmalige Gartengeschichte Auch die internationale Politik hatte ihren ganz entscheidenden Anteil am Entstehen des Landschaftsgartens. So besuchten 1805 der Preußenkönig

Während dieses Besuches kristallisiert sich nach aufwendiger Geheimpolitik die Fortsetzung der Neutralitätspolitik gegenüber Napoleon heraus, der die damalige Zeit in Atem hielt. Dieses Ereignis des königlichen Besuches ist bis heute in den Inschriften des Felsenlabyrinths erkennbar. Aber es lassen sich nicht nur in den Inschriften, sondern auch in der Gestaltungsweise oder der Benennung von Gartenteilen faszinie-

Versöhnungsfelsen im Jahre 1905


Theater auf der Losburg 1920

rende Hinweise auf politische, soziale und wirtschaftliche Verhältnisse der Entstehungszeit finden, und das im kleinen regionalen Rahmen genauso wie im internationalen. Es ist eine Einmaligkeit in der deutschen Gartengeschichte, dass Bürgerliche einen Landschaftsgarten bauten und damit einen Meilenstein in der Demokratisierung von Landschaftsgärten setzten, die bis dahin ein Privileg des Adels darstellten. Diese Ausnahme macht die Luisenburg zu einem einmaligen Kulturgut in Deutschland.

Denn die Luisenburg zeugt, entgegen dem gängigen Klischee, laut dem sich das Bürgertum dieser Epoche nur passiv konsumierend in die Natur zurückzog, von der aktiven gestaltenden Rolle dieses Standes.

gen Geschmack mangele. Zwar ist die Luisenburg mal mehr, mal weniger von Adeligen mitgetragen worden, abhängig von den politischen Verhältnissen der jeweiligen Zeit. Aber in der Hochzeit der Luisenburg 1810 bis

Der Bau eines Landschaftsgartensdurch Bürgerliche war geradezu revolutionär, das überschritt die Grenzen der Möglichkeiten eines Bürgers der damaligen Zeit. Man hatte noch betont, dass solch ein Unternehmen einfach nur höheren Ständen zuzutrauen sei, da es den Bürgerlichen am nöti-

Pfalz 2004, Nordansicht Die Familie H. Schmidt 1913 zum Foto aufFoto: der Francesco Luisenburg Lopez

Luisenburggaststätte um 1950


OBERFRANKEN - EINE SPANNENDE GESCHICHTE

Kinder im Labyrinth der Luisenburg

1815, die gleichzeitig die Phase schwierigster politischer und ökonomischer Probleme war, hatte sich gezeigt, dass die Bürgerlichen den Garten gänzlich allein tragen konnten und gleichzeitig die Chance ergriffen, erstmals im deutschen Landschaftsgarten eigenständige Inhalte die den Handel und die Opposition gegen Napoleon betreffen darzustellen. Das und die Tatsache, dass die Luisenburg immer Eigentum der Wunsiedler geblieben ist und die Initiative des Vorhabens von den Wunsiedler Honoratioren ausging, macht die Luisenburg zu einem bürgerlichen Landschaftsgarten.

Der Bundesstein

Im September 2008 wurde das Felsenlabyrinth auf der Luisenburg als 27. Geotop unter den 100 schönsten Geotopen Bayerns durch das Bayerische Geotopische Landesamt aufgenommen. Ein Beitrag Bayerns zum sanften Geo-Tourismus. Das Projekt hatte zum Ziel, in breiten Bevölkerungsschichten das Interesse für das geologische Naturerbe, das eine wesentliche Voraussetzung für einen zukünftig noch effektiveren Geotopschutz bildet, zu wecken. Der Hinweis

auf die örtlichen geologischen Besonderheiten erhöht die Attraktivität einer Region nicht nur für heimatkundlich orientierte Bürger, sondern auch für an Geologie und Erdgeschichte interessierte Touristen. Für das LuisenburgFelsenlabyrinth ist diese Aufnahme ein weiterer Beweis für seine überregionale Bedeutung.

Quelle: Nicola Deutrich. „Die Luisenburg – ein bürgerlicher Landschaftsgarten.“ Diplomarbeit an der Hochschule Anhalt (FH), 2005. Bildnachweis/Fotos: Luisenburg/Stadt Wunsiedel.

Seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts werden wegen der enormen Ausbesserungs- und Sicherungskosten des Wegenetzes im Labyrinth Eintrittsgelder verlangt. Durch ein besucherfreundliches Entgeldmanagment ist es gelungen, das Gebiet auch für unsere östlichen Nachbarn interessant zu machen. Gerade mit den Bädern Franzensbad. Marienbad und Karlsbad besteht eine rege Zusammenarbeit. Aber auch Privatpersonen aus der Tschechischen Republik haben das Gebiet als attraktives Ausflugsziel entdeckt.

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ECHT Oberfranken Die Luisenburg um 1912


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KULINARIK

Barbara Dicker und Hans Kurz haben 200 Rezepte rund um den Gerstensaft gesammelt

Finessen aus der Bier-Cuisine Die beiden in Bamberg lebenden Journalisten und Bierköche Barbara Dicker und Hans Kurz haben gemeinsam „Das Bier Kochbuch“ verfasst. Die stattliche Rezeptsammlung reicht von der klassischen deutschen Landküche über mediterran, britisch, chinesisch oder indisch inspiriert. – Wir haben einige Leckereien ausgesucht, die sich für das Grillfest auf der heimischen Terrasse eignen.

Tapas

„Tapa“ heißt Deckel. Der wird in Spanien auf die Weingläser gelegt, zum einen um Fliegen fernzuhalten und zum andern um darauf kleine Gerichte zu servieren. Wir machen daraus Bierdeckel. Zur Ergänzung empfiehlt es sich, Schälchen oder kleine Teller mit Oliven, eingelegt Paprikas, Manchego-Käse, Serrano-Schinken oder ähnlichen Vorspeisen, ten d kein Bier benötigen, zu servieren. Als Beilage hierzu ist Weißbrot ein Muss. die

Marinierte Sardinen Mar Die D Di ie Sardinen SSaard rdin din i en en salz salzen, pfeffern und in Mehl weend w de en n. In In Olivenöl Oli livvenö ö von jeder Seite etwa 2 – 3 wenden. Min Mi Minuten nu nuten nu braten. bratten e . He H Herausnehmen und in eine flache SSchale Sc h lee legen. Zw ha Z Zwiebeln ie in dünne Ringe schneiden. De en Essig E sigg in Es n eine einee heiße h Den Pfanne (ohne Öl) geben. Pfefferk rkkör ö nerr un nd Lorbeerblätter Lo Lo ferkörner und dazu. Mit Bier aufgießen, aau ufk fko oche en lassen, lass ssse Herd ausschalten (bei Elektroherd die aufkochen Pf Pfanne fan ann ne nac ne nach ch 1 – 2 Minuten vom Herd nehmen). Wenn sich derr Bi de Bier Bierschaum ersc gelegt hat, die Sardinen mit dem heißen

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ECHT Oberfranken

Sud übergießen. Abkühlen lassen und dann noch 2 – 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Kalt servieren.

Zutaten 12 kleine Sardinen · (à 50 – 60 g, küchenfertig und geschuppt) · Salz, Pfeffer, Mehl · Olivenöl · 2 Zwiebeln 4 – 5 EL Sherryessig · 1 – 2 TL bunte Pfefferkörner 2 Lorbeerblätter · 100 ml helles Bier


KULINARIK

Bierwindbeutel In einem Gasthaus mitten im Höllwald bei Murnau haben wir Windbeutel mit Kirschen gegessen. Das war gut, aber zum Bier und mit Bier verfeinert kommt die pikante Variante einfach besser. Für den Teig das Bier in einen Topf gießen. Die Butter und das Salz dazugeben und alles zum Kochen bringen. Den Topf von der Platte nehmen und das gesiebte Mehl hineingeben. Das Mehl zu einem Kloß verrühren. Den Topf wieder auf die Platte stellen und unter Rühren den Mehlkloß etwa 1 Minute erhitzen. Dann den heißen Kloß in eine Rührschüssel geben. Die Eier nach und nach mit den Knethaken des Handrührers auf höchster Stufe einarbeiten. Den Teig abkühlen lassen. Das Öl erhitzen. Mit zwei Esslöffeln vom Teig walnussgroße Häufchen formen und sofort in das Öl geben. Etwa 5 Minuten frittieren, bis sich das Volumen der Windbeutel vergrößert hat. Dann mit einer Schaumkelle herausheben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Für die Füllung die Sahne steif schlagen. Den Quark verrühren und die Sahne unterheben. Die Windbeutel einschneiden und mit der Meerrettichsahne füllen. Zutaten Für den Brandteig: 250 ml Bier · 70 g Butter · 1 TL Salz 150 g Weizenmehl · 4 Eier · reichlich Öl zum Frittieren Für die Füllung: 250 ml Schlagsahne · 2 Packungen Meerrettichquark

Ochse in Bier „Blöder Ochse“ sagt man nach dem Genuss dieses Gerichts nie mehr! Das Fleisch viermal der Länge nach bis zur Mitte einschneiden und pfeffern. Senf, gehackte Kräuter, Semmelbrösel, Salz und Pfeffer verrühren und in die hei eibe be Einschnitte streichen. Darüber je eine Scheibe h Speck mit Küchengarn festbinden. Das Fleisch im Öl von allen Seiten kräftig anbraten. Salzen und mit 250 ml Bier ablöschen. Dann etwa 1 1/2 Stunden im geschlossenen Topf bei mittlerer Hitze schmoren lassen. Nach e-und nach das restliche Bier zugeben. Das Geneeiimüse und die Pilze waschen, putzen und schneind 3 0 den. Alles bis auf die Pilze zum Fleisch geben u und 30 den le etz tz-Minuten mitschmoren lassen. Die Pilze erst in de letzd etwas ettwa was ten 15 Minuten mitgaren. Den Bratenfond und itt SSahne, ah hne n , von dem Gemüse durch ein Sieb passieren. M Mit nfa facch ch, We W ißSalz und Pfeffer abschmecken. Dazu, ganz einfach, Weißbrot. Zutaten 1 kg Ochsenfleisch (aus dem Bug, ohne Knochen) heen) n) Pfeffer · 2 EL scharfer Senf · 3 Stängel Petersilie e · 3 St Stän Stängel nge g l Dill · 1/2 Bund Schnittlauch · 1 EL Semmelbrösel ösel · SSalz az al 4 Scheiben durchwachsener Speck · Öl zum Braten n 500 ml dunkles Bier · 250 g Lauch · 250 g Möhren öhr h en n 300 g Sellerieknolle · 2 Zwiebeln · 250 g Champignons mpi p gn nonss 3 EL Sahne

Wohl bekommt’s – Bier ist gesund Bier, maßvoll und nicht unbedingt aus Maßkrügen genossen, schützt vor Herzinfarkt, senkt den Cholesterinspiegel und hilft, Insulin besser zu verwerten. Das behaupten nicht wir, sondern zahlreiche wissenschaftliche Studien – die durchaus nicht alle von Brauerei-Verbänden gesponsert sind. Medizinische Wunder kann man vom Gerstensaft natürlich nicht erwarten, wohl aber ein ganzes Fass wohltätiger Inhaltsstoffe. Bier enthält über 30 Mineralien und Spurenelemente. Ein Liter Bier deckt fast die Hälfte des Tagesbedarfs eines Erwachsenen an Magnesium und etwa 20 % des Kaliumbedarfs. Eisen, Kupfer, Phosphor und Zink mischen ebenfalls mit. Nicht zu vergessen Silizium, das für gesunde Knochen wichtig ist. Dazu gesellen sich Vitamine, vor allem die aus der B-Familie: B6, B2, B1 und B9, auch als Folsäure bekannt, sind dabei, außerdem Pantothensäure und Niacin. Die beiden letztgenannten Inhaltsstoffe regen den Hautstoffwechsel an. Das soll auch funktionieren, wenn man das Bier trinkt, man muss es sich nicht ins Gesicht schmieren. Ein weiteres Gesundheitsplus bringt der Hopfen mit. Der Münchner Brau-Professor Anton Piendl hat das genau untersucht. Humulus Lupulus, wie der Hopfen botanisch heißt, wirkt demnach antikanzerogen, antimikrobiell, antithrombotisch und antioxidativ, er hemmt Entzündungen, beugt Osteoporose und Arteriosklerose vor. Ernährungsphysiologisch gesehen ist Bier also ein richtiges Kraftpaket, viel besser als Vitaminpillen aus dem Drogeriemarktregal. Das gilt übrigens auch für die alkoholfreie Variante. Darüber hinaus darf deutsches Bier wegen des Reinheitsgebotes keine chemischen Zusätze oder Konservieru ungsm sm mitteel enthalten enth hal alte alte ten – und un nd das daas ist isst eine eeiine Eigenschaft, Eiggen e sc chaft haaft ft, rungsmittel d di ei ei eeiner neer Kochzu utaat aal lleen Ge G sund ndhe heit itsb itsb sbewusst ew w s en en diee be bei Kochzutat allen Gesundheitsbewussten w wo h bekommt. hl bek e om o mt. mtt. Fehlt Fehl Fe h t nur noch n ch no ch die die i Frage Frage nach nacch den den de wohl Kalorien e . Au en uch ch b ei der macht h d iee A ntwo nt w rt SSpaß, wo paß, pa Kalorien. Auch bei die Antwort d de nn Bierr schneidet nn schn hn neidett hier hiier er blendend blend nd den e d ab. In eidenn n ne m 0,25-l-G -Glas G s Pils Pils stecken steeck c en knapp kna n pp p über übe b r be nem 0,25-l-Glas 10 00 kcal, kkccal, in in einem m ebenso ebe bens n o großen g oß gr oßen ßen n Glas Gla l s 100 V Vo llmi m lcch fast faast 180 8 kcal, 80 kcaal, die gleiche gleeic iche ich Vollmilch Me eng nge Traubensaft T aubeensaf Tr aft ft enthält enth en häl ä t etwa et Menge 1 15 0 un u d Ro otw twei ein fa ffast st 200 0 kkcal. c l. ca l 150 und Rotwein Naa dann dan nn Pr P Pros ro t! Prost!


KULINARIK

Weizen-Kräuter-Dip Zitronenmelisse und Weizenbier gehen hier eine raffinierte Partnerschaft ein. Die Knoblauchzehen fein hacken. Mit dem Weizenbier und dem Öl verrühren. Die Kräuter fein hacken und mit dem Essig und dem Senf zu der Ölmischung geben. Das Ei hart kochen, schälen, fein schneiden und darunterziehen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Einfach mal Chicorée-Blätter reintunken! Zutaten 2 Knoblauchzehen · 125 ml Kristallweizen · 2 EL Olivenöl · 4 Stängel glatte Petersilie · 4 Bund Schnittlauch 3 Stängel Zitronenmelisse · 1 – 2 EL Apfelessig 1 EL mittelscharfer Senf · 1 Ei · Salz, Pfeffer, Zucker

Knobier-Dip Je herber das Bier, desto besser. Die Crème fraîche mit dem Zitronensaft und dem Bier verrühren. Die Knoblauchzehen schälen, salzen und fein zerdrücken. Zum Dip geben und schaumig aufschlagen. Mit Salz, Pfeffer und Worcestersauce abschmecken. Passt zu kurzgebratenem Fleisch und zu Fondue, schmeckt aber auch als Dip zu Sellerie oder Möhren. Zutaten 200 g Crème fraîche · Saft von 1/2 Zitrone · 1 EL Pils 3 Knoblauchzehen · Salz, Pfeffer · Worcestersauce

AB-Salat Das »A« steht für Artischocken, das »B« für Bohnen, wir fügen noch ein »L« für lecker hinzu. Die Bohnen waschen, putzen und kochen. Aus dem Kochwasser nehmen und abtropfen lassen. Die Artischocken-Böden abtropfen lassen und in Stücke schneiden. Die Schalotten fein würfeln. Alles mit den Bohnen in eine Schüssel geben. Das Bockbier mit dem Essig, dem Öl und dem Senf verrühren. Mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken und noch einmal verrühren. Das Dressing über den Salat geben und kurz ziehen lassen. Zutaten 300 g grüne Bohnen · 150 g Artischocken-Böden aus dem Glas · 2 Schalotten 30 ml Bockbier 10 ml Balsamicoessig · 40 ml Traubenkernöl 1 EL mittelscharfer Senf Zucker, Salz, Pfeffer

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ECHT Oberfranken

Tomaten-ZuckerschotenSalat mit Altbieraigrette Wenn man gebratene Hühnchenbrust dazu serviert, ert rt,, wi w wird ird daraus ein leichtes Hauptgericht. Die Tomaten und die Zuckerschoten putzen und waschen. Den Feldsalat verlesen, waschen und gut trocknen. Die Tomaten vierteln und mit den Zuckerschoten auf einer Platte anrichten. Den Feldsalat dazulegen. Die Zutaten für die Bieraigrette gut vermischen. Die fertige Bieraigrette über den Salat träufeln. Zutaten 6 Tomaten · 200 g Zuckerschoten · 200 g Feldsalat 4 EL Altbier · 4 EL Walnussöl · 3 EL Erdbeeressig 1 TL flüssiger Waldhonig · Pfeffer, Salz

Bohnakern mit Rauchfleisch Das macht den Franken so richtig satt. Und dazu gibt’s ein würziges fränkisches Bier. Die Bohnen gut waschen und über Nacht im Bier einweichen. Bohnen im Bier aufsetzen und langsam zum Kochen bringen, gegebenenfalls den Schaum abschöpfen. Pfeffer, Nelken, Wacholderbeeren und Lorbeerblatt dazugeben und alles gut 1 Stunde köcheln lassen. Das Rauchfleisch in 1 – 2 cm dicke Stifte schneiden und in einer heißen Pfanne auslassen. Zwiebel in feine Würfel schneiden und mit anbraten. Mit etwas Bohnensud ablöschen, alles zusammen zu den Bohnen geben und weitere 1 1/2 – 2 Stunden köcheln. Butter in der Pfanne zerlassen, das Mehl dazugeben und etwa 5 Minuten eine leicht braune Mehlschwitze anrühren. Dann mit etwas Bohnensud ablöschen. Schließlich die Mehlschwitze in den Topf oder die Bohnen in die Pfanne geben und gut verrühren. Mit Salz, Zucker und einem Schuss Essig abschmecken. In Franken gibt’s dazu grüne Klöße (rohe Kartoffelklöße). Bratkartoffeln oder ein kräftiges Bauernbrot passen aber auch dazu. Zutaten 400 g getrocknete Feuer- oder Wachtelbohnen (große weiße Bohnen gehen auch) · 1 – 1 1/2 l Kellerbier (Zwickel) oder Lager · 1 TL Pfeffer · 2 Nelken 4 Wacholderbeeren · 1 Lorbeerblatt · 600 g geräucherter Schweinebauch · 1 Zwiebel · 2 EL Butter · 2 EL Mehl 1 Prise Salz · 1 Prise Zucker · 1 – 2 EL Bier-, Apfel- oder Weinessig

Das Bierkochbuch, dessen Umschlag aus stilechtem „Bier-Papier“ der Büttenpapierfabrik Gmund aus Bieretiketten hergestellt wurde, ist bei Ars Vivendi erschienen und kostet 18,90 Euro.


Kirschen im Bierteig

Bier-Beeren-Bowle

Kirschen sind ja schon pur eine feine Sache. Mit dem Backteig werden sie zu einem ganz besonderen Nachtisch. Für den Bierteig das Mehl mit dem Backpulver, Zucker, Zimt, Nelkenpulver und Kakao vermischen. Dann die Milch und das Bier, zum Schluss nach und nach die Eier unterrühren. Den Teig etwa 30 Minuten ruhen lassen. Die Kirschen waschen und trocken tupfen. Das Öl erhitzen. Die Kirschen in den Teig tauchen und portionsweise im heißen Öl ausbacken. Danach auf Küchenpapier abtropfen lassen. Mit Puderzucker bestäuben und servieren.

Gut gekühltes Weizenbier vorsichtig in eine große Glasschüssel gießen. Wenn sich der Schaum gelegt hat, die Beeren und den Sirup hineingeben, mit dem Sekt aufgießen, mit Puderzucker bestäuben und eine halbe Stunde im Kühlschrank kalt stellen.

Zutaten Für den Bierteig: 150 g Mehl · 1/2 TL Backpulver · 75 g Zucker · 1 TL Zimt · 1 Prise gemahlene Nelken · 1 TL Kakaopulver · 60 ml Milch · 65 ml Bier · 3 Eier · 750 g Kirschen (mit Stiel) · Öl zum Frittieren · Puderzucker

Beeren-Bier-Dessert mit Bockbiersorbet Das dürfte selbst Bierverächter überzeugen. Das Sorbet schwimmt sozusagen in einem Biersüppchen. Die Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen. Die Vanilleschote der Länge nach aufschlitzen und das Mark herausschaben. Schote und Mark in einen Topf geben, die Milch und die Sahne hinzugießen und aufkochen lassen. Die Schote herausnehmen. Die Eigelbe mit dem Zucker schaumig schlagen. Die Vanillesahne unter ständigem Rühren bei niedriger Hitze dazugeben. Solange rühren, bis eine Creme entsteht. Den Topf mit der Creme in ein Eiswasserbad geben. Die Gelatine ausdrücken und in die Creme rühren. Dann das Bockbier unterrühren. Mindestens 2 Stunden kalt stellen. Für das Sorbet das Bockbier mit dem Orangensaft, dem Zitronensaft und dem Zucker verrühren. In eine Eismaschine füllen und gefrieren lassen. Das Biersüppchen in vorgekühlte tiefe Teller verteilen, Eiskugeln hineinsetzen. Mit Beeren und Mandelblättchen garnieren. Zutaten Für die Bier-Suppe: 3 Blatt weiße Gelatine · 1 Vanilleschote · 500 ml Milch · 250 ml Schlagsahne · 6 Eigelb 150 g Zucker · 250 ml Bockbier Für das Bockbiersorbet: 750 ml Bockbier Saft von 2 Orangen · Saft von 1 Zitrone 2 EL Zucker · 300 g Beeren (Himbeeren oder Erdbeeren) · 30 g gehobelte Mandeln

Zutaten 1 l Kristallweizen · 500 g Erdbeeren oder Himbeeren (oder eine Mischung davon und dazu noch eine Handvoll Brombeeren, Stachelbeeren, rote Johannisbeeren) 2 – 3 EL Beerensirup · 1 Flasche Sekt · 1 EL Puderzucker

Kristallkelch Mit dem kohlensäurereichen Kristallweizen kann man sich in mancher Bowle den Sekt sparen. Hier eine tropische Variante: Früchte in kleine Stücke schneiden und mit Zucker bestreuen. Erst Cidre, dann Weizenbier eisgekühlt darübergießen und durchrühren. Auf Weizenbiergläser verteilen und servieren. Zutaten 500 g Südfrüchte (z. B. Ananas, Sternfrucht, Kiwi, Litschi) 2 – 3 EL Zucker · 500 ml Apfelcidre · 1 l Kristallweizen

Bier Royal Der Aperitif. Als Champagnerweizen wurde das Kristallweizen früher oft bezeichnet – bis das juristisch mit der geschützten Herkunftsbezeichnung des französischen Schaumweins kollidierte. Cassis auf Sektgläser verteilen und mit eisgekühltem Kristallweizen aufgießen. Zutaten 540 ml Crème de Cassis · 500 ml Kristallweizen

Caibierinha Im Vergleich zum brasilianischen Original schon fast ein Softdrink. Limetten gut waschen und trocken reiben. Mit der Schale in Scheiben schneiden, die Endstücke wegwerfen – da sind unerwünschte Bitterstoffe drin. Limettenscheiben auf 4 Bechergläser (Fassungsvermögen etwa 0,4 l) verteilen. Jeweils 1 Esslöffel Rohrzucker darüber und die Limetten mit einem Holzmörser oder Kochlöffel zerdrücken. Die Gläser mit zerstoßenem Eis auffüllen, mit sehr kaltem Pils aufgießen. Vorsichtig durchrühren und servieren. Zutaten 2 unbehandelte Limetten · 4 gestrichene EL brauner Zucker · zerstoßenes Eis · 1 l Pils


Miteinander ins Gespräch kommen – grenzenlos

Vierte ECHTnacht in der Blumenhalle der Landesgartenschau Bamberg

„Nichts bewegt mehr, als andere Menschen. Die ECHTnacht ist wertvolle Plattform für kreativen Gedankenaustausch und neue Geschäftskontakte – ein regionales Netzwerktreffen in unterhaltsamer Atmosphäre.“ Fotos: Monika Limmer und Ronald Rinklef

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ECHT Oberfranken

Gerade eine Woche nach der Eröffnung der Landesgartenschau in Bamberg lud ECHT Oberfranken nach längerer Pause wieder zu dem Netzwerk-Event ECHTnacht ein. Schauplatz diesmal: Die soeben neu bepflanzte und dekorierte Blumenhalle, das perfekte Ambiente für einen entspannten Abend mit vielen Gesprächen und einem lockeren Programm. „Grenzenlos“ sollte das Motto sein, ohne soziale Grenzen, ohne Altersgrenzen und ohne internationale und kulturelle Grenzen.


ECHTnacht Wie stets bei der inzwischen beliebten ECHTnacht waren dazu Freunde und Kunden des Magazins zusammen mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kunst und Kultur und dem öffentlichen Leben eingeladen. Und dazu weitere besondere Gäste: Da wären zu nennen die Kinder und Jugendlichen des Zirkus Giovanni, die zeigten, was sie drauf haben. Und die charmanten Frauen von Mode macht Mut, einem weiteren Bamberger Sozialprojek für arbeitssuchende Frau mit Migrationshintergrund, die selbstgefertigte Stoffblumen verteilten. – Lesen Sie mehr zu dem Projekt in dieser ECHT Oberfranken Ausgabe. Und es waren die internationalen Gäste zu begrüßen, die Dr. Andreas Weihe, Direktor des Akademischen Auslandsamtes der Universität Bamberg, mitgebracht hatte. Die Studierenden und Absolventen kamen aus England und den USA, aus Polen und dem Senegal, von der Elfenbeinküste, aus Kasachstan und Moldavien, aus der Ukraine und aus China. Mit dabei außerdem: eine hochrangige Delegation der Akaki Tsereteli State University aus Kutaisi, Georgien. Durch den Abend führte Marcus Appel, Moderator von Radio Bamberg. Er verstand es in seiner lockeren Art, die internationalen Gäste ebenso in ein informatives Gespräch zu verwickeln wie die weiteren Höhepunkte der vierten ECHTnacht vorzustellen. – Ein rundum gelungener Abend – das bestätigten Gäste und Akteure dem Team von ECHT Oberfranken.

ECHT Oberfranken-Herausgeber Rainer Kober mit Chefredakteurin Cornelia Masel-Huth und Moderator Marcus Appel

Heribert Haas

Hannelore Redwitz, Klaus Redwitz

Gabriele Rottmann, Hubert

Emil Hartmann,

Ivo Petschke, Franken Bräu,

Rottmann, DB Regio AG

Don Bosco Jugendwerk

Nicole Jung

Joachim Wachter,

Carmen Sammer, CASADO-Reisen,

Birgit Wurm,

Wolf Hartmann, creo Druck & Medienservice,

Steuerkanzlei Wachter

Donat Sammer, Reha Bad Steben

Gasthaus-Hotel Wurm

Joachim Hartmann, Agnes Köhler, karo17

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ECHTnacht

Dr. Rolf-Bernhard Essig Sprichwörterberater und ECHT Oberfranken Kolumnist Den roten Faden griff Dr. Rolf-Bernhard Essig gewohnt kurzweilig und kenntnisreich zur Begrüßung der ECHTnacht-Gäste auf, „denn „so ein roter Faden passt nicht nur farblich prima zum Grün und den Blüten der Landesgartenschau.“ Er bot ihm die praktische Orientierung durch seinen historischen Blick auf ein altbekanntes und dennoch unbekanntes Sprichwort. „Menschen mit Bildung denken da gleich an Ariadne, die kretische Tochter des Königs Minos“, so führte Dr. Essig seine Zuhörer in die Irre. – Der rote Faden hat jedoch vielmehr etwas mit Diebstahlsicherung, Tauwerk und der Royal Navy zu tun. Wer diesen Verständnisknoten entwirren will, der sollte das Buch von Autor Essig „Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt – die lustigen Geschichten hinter unseren Redensarten“ in die Hand nehmen – dort findet sich des Rätsels Lösung.

Kerstin Werner,

Margit Eckert, Günther Eckert,

Regina Hess, Dr. Rüdiger Hess,

Nadja Dreßel, Marco Dreßel,

Sibylle Fugmann,

Press Relations

Franz Veit GmbH

geo-select FotoArt

Radio Plassenburg

SF-Personalberatung

Horst Lenk, Veronika Lenk

Katharina Nenninger, Hartmut Nenninger

Verena Fritsch, Prof. Auwi Stübbe, Hochschule Coburg

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ECHT Oberfranken


Polster Catering In die Welt des Genusses entführte die sächsische Firma Polster Catering. Eigentlich liegt der Schwerpunkt des Caterers mit einem festen Team von über 200 Mitarbeitern in der Ausrichtung von Großevents mit häufig mehr als 100.000 Besuchern. Doch der Generalcaterer für die Landesgartenschau in Bamberg bewies bei der ECHTnacht, dass Köche und das freundliche Servicepersonal auch die Gäste kleiner, feiner Veranstaltungen wie der ECHTnacht wunderbar versorgen und umsorgen können.

Jacques Doullet, Bettina Jacob,

Rüdiger Köhler, Landratsamt

Heribert Trunk, Präsident IHK

Eva Pflaum, Alexander Pflaum,

Con!flex

Kulmbach, Renate Köhler

Bayreuth, Barbara Trunk

Motor-Nützel Vertriebs-GmbH

Lili Wan, You Xie

Ralf Hämmerlein, Ofr. Glas & Design,

Christiane Reich, Dr. med. Manfred

Harald Lang, Landes-

Claudia Hämmerlein

Büdenbender, Rehaklinik Lautergrund

gartenschau Bamberg

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ECHTnacht

Der Name Sóley kommt aus Island Sóley heißt auf isländisch Butterblume (Hahnenfuß) bzw. wörtlich Sonneninsel. Sóley nennt sich die neue Band der ehemaligen „Faun“-Sängerin Sandra Elflein (Geige, Gitarre, und Drehleier). Kongeniale Musiker hat sie gefunden in der Harfenistin, Geigerin und Gitarristin Susanne Globisch, die Sandra auch beim Gesang unterstützt, in Quirin Hauzenberger (Flöten, Percussion, Gesang) sowie Dominik Schödel an den Percussions. Gesungen wird in Finnisch, Mittelenglisch, Gaelisch, Romani und Deutsch. Die Gruppe verzauberte die Blumenhalle mit einer exotischen Mischung aus verschiedenen Epochen europäischer Folk-Musik und eigenen Kompositionen, die teils mit mittelalterlichen Instrumenten dargeboten wurde, Tradition und Moderne verbindend, glasklar die feine Stimme von Sandra Elflein. Sóley entführte in eine Welt der Fantasie und längst vergangener Zeiten.

Dieter Haimann, Sonja Erichreineke,

Dr. Steffy Widera,

Christine Thiehofe, Ralf Thiehofe,

Monika Limmer,

Engel & Völkers

Oberfranken Offensiv e.V.

Rupp+Hubrach Optik

Fotografin

Gaby Mertel, Heiner Mertel,

Bettina Schwab, Karin Endl

Edeltraud Scherr, Dr. Klaus-Jürgen

Harald Quinger,

Scherr, Sparkasse Kulmbach-Kronach

Leuchtweite

Schlossparkträume

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ECHT Oberfranken


ECHTnacht

220 Partnerschaften zu anderen Unis rund um den Globus pflegt die Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Rund 500 Studierende werden alljährlich für ein Auslandsstudium vermittelt, etwa 250 Austauschstudiernde von Dr. Weihe und seinem Team in Bamberg betreut. Manche von ihnen haben Bamberg auch zu ihrer neuen Heimat gemacht. „Und keiner hat hier Fremdenfeindlichkeit erfahren“, freuts sich Dr. Weihe. – Wenn das nicht für ein weltoffenes Oberfranken spricht.

Dr. Alois Kastner-Maresch, Georg Schnelle, IHK-Bayreuth, Cornelia Siart,

Marcel Reuther, Marco Hocke

Elke Brehm, Wolfgang Brehm, IHK-Bayreuth

MM Licht Ton AV

Volker Traumann, Don Bosco Jugendwerk, Sara Wunderer

Karin Kindsmüller, Anne von Trotha

Ulf-Arne von Trotha

Andy Bach

Frau Polster, Polster Catering

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ECHTnacht

Laser-Show: Sinnliche Highlights René Jung ist staatlich geprüfter Feuerwerker und Inhaber der Firma Event Pyrotechnik, Kulmbach. Er sorgte für ein besonderes und sinnliches Highlight bei der ECHTnacht: Untermalt von ausgewählter Musik tauchte er die nächtliche Blumenhalle das gleisende, tanzende Licht von Laserstrahlen und malte damit kosmische Farbbilder, in denen die Pflanzen wie Sterne aufleuchteten. Laser-Show – die außergewöhnliche Alternative zu Feuerwerken gerade in geschlossenen Räumen.

Sara Wunderer, Jakob Scharf, Andrea Fuchs,

Carola Stähr, DeCasta, Nina Melzer,

Dr. Rebecca Holmes, Landratsamt Lichtenfels,

Bamberger Kurzfilmtage e.V.

Melzer Architekten

Bernd Dahm, Koinor Polstermöbel

David Gegechkori, Prof. Dr. Irena Kiplani, Prof. Dr. Irma Grdzelidze,

Liliana Caisin, Sylwia Trocinska, Lauren Kuehn, David So, Fatou Tall

Prof. Dr. Maja Tcholadze, Prof. Dr. Konstantin Siribiladze

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ECHT Oberfranken


Gruppenbild in selbstkreiertem Outfit: Die charmanten Damen von Mode macht Mut posieren für den Fotografen und verteilten selbstgenähte Blümchen an die Gäste. Rechts Projektleiterin Ina Wunder.

Sonja Schankat

Rosalinde Ertl, Karl-Heinz Ertl, Ertl GmbH,

Dietmar Lottes, Iris Kroon-Lottes,

Valeria Zaozerna,

Werner Ertl, Licht+Wohnen, Silvia Ertl

Aktiv-Media

Prof. Dr. George Gavtadze

Natalia Starostina, Liliana Caisin,

Marianne Zenkel, Werner Zenkel,

Sabine Schweiger, SaRai,

Dr. Andreas Rösch,

Meruyert Alibekova

Café am Michelsberg

Reiner Pohl, Autohaus Degner

Landratsamt Forchheim

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ECHTnacht

Zirkus Giovanni Der Zirkus Giovanni des Don Bosco Jugendwerkes Bamberg ist ein Zirkus, der hilft. Er hilft sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, Selbstvertrauen und eine Perspektive zu entwickeln. Seit 1994 nutzt der Zirkus Giovanni erfolgreich das Medium Zirkus in der (heil-) pädagogischen Arbeit. „Die Kinder kommen zum Zirkus, weil sie fasziniert sind“, berichtete Betreuer Volker Traumann. Hier versuchen sie sich beim Jonglieren, auf dem Einrad oder Stelzen, am Trapez oder – wie bei der ECHTnacht – beim Seilspringen oder sie verblüffen mit dem blitzschnellen Herumwirbeln des Diabolos. „Hier beweisen die Kinder und Jugendlichen, was in Ihnen stekct und lernen, dass es sich lohnt, auf ein Ziel hin zu arbeiten – ob im Zirkus oder in Schule und Beruf“. Dass Zirkusarbeit auch zur Teambildung eingesetzt werden kann, bewies eine Gruppe aus Landshut, die nach ihrem Kurs gleich erstmals vor Publikum eine witzig-artistischen Clownsnummer vorführte.

Herr Wagner, Dr. Andreas Rösch, Landratsamt Forchheim,

Valentina Schwab, Monika Patzelt,

Dr. Matthias Rebhan, Rebhan Werkzeugbau,

Frau Wagner

Mode macht Mut

Christiane Eller, Stil Konsil Imageberatung

Reinholde Hartmann,

Irina Leontev, ECHT Oberfranken, Claus Sixt,

Brauerei Hartmann

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ECHT Oberfranken

Ronald Rinklef,

Claudia Gareis,

Fotograf

ECHT Oberfranken


Claudia Knoll

Eva Bohnengel, Joram Masel

Wir danken unseren Partnern!

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ZU GUTER LETZT

Essigs Essenzen fünf

Holterdiepolter – Hektik an Main, Pegnitz und Saale

E

ntschuldigen Sie, aber eigentlich habe ich nicht einmal für die Kolumne hier Zeit. Es drängt allerorten, selbst im Garten. Der Waldmeister blüht viel zu früh für die Bowle. Die Pfingstrosen konkurrieren fast schon mit den Osterglocken. Die erste Nachtigall schluchzte Anfang März vernehmlich. Quecke, Giersch, Faden-Ehrenpreis, breiten sich schneller aus als die Piratenpartei.

zu beginnen. Horden von Motorradfahrern legen sich bei Würgau so rasend tief in die Kurve, dass sie bald sechs Fuß tiefer liegen werden. Und seltsam ungeduldig wirkende Eltern stecken ihre kleinen, weit vorpubertären Mädchen – offensichtlich nicht aus Geldnot – in knappe, plump aufreizende Röckchen, Blüschen, Bikinichen, als könnten sie das erste Enkelkind nicht erwarten.

Foto: Annette Pohnert / Carl Hanser Verlag

Dagegen nimmt sich die Kultur hier harmlos aus. Im Herbst bestürmte man mich freilich schon mit Festivaleinladungen fürs Frühjahr, den Sommer sogar. Jetzt türmen sie sich in meinem Mailfach und auf meinem Schreibtisch, zusammen mit den Hinweisen auf Firmenjubiläen, Ausstellungseröffnungen, „Events“ unterschiedlichsten Charakters. Von den Feiern, Märkten, Prozessionen und Kirchweihen zwischen Naila und Höchstadt an der Aisch oder gar die Ehrung von Domen ganz zu schweigen. Die hat auch hier in der Region erstaunlich rasch Unterstützer gewonnen. Bamberg soll ein wichtiger Stützpunkt sein. Klar ist, sie setzen auf Geschwindigkeit – vor allem in der Kommunikation. Vielleicht verdünnisiert sich die Pseudorevoluzzer-Gang mit wenig thematischem Tiefgang und teils noch weniger Umgangsformen (statt mit Gegnern zu diskutieren, kapert man Homepages und Blogs) aber auch im Nu wieder. Mir wird schwindlig von all der Geschwindigkeit: Fix, schnell, eilig, holterdiepolter, ja geradezu verrückt flitzt alles um mich her. Besonders Oberfranken scheint im Temporausch. Die Lebkuchenbäcker im Fichtelgebirge überlegen, bald mit der Produktion

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ECHT Oberfranken

Nun gut, tausend Jahre, das ist schon was Gscheits. Klar, die Leute haben damals im Hohen Mittelalter genauso die Köpfe geschüttelt über die Geldflut für den Bamberger Dom. Dafür war’s ohne Zweifel eine extrem langfristige Investition. Rechnet man die Aufwendungen nur für den zweiten Dom, der fast achthundert Jahre steht, kommt man auf ein exzellentes Kosten-Nutzen-Verhältnis, selbst wenn man die Reparaturen dazu nimmt. Schließlich zieht er seit den 1220ern außer Gläubigen auch Millionen von Touristen an. Das gilt für die Landesgartenschau nebenan ebenfalls. Das mit dem „Touristen anziehen“. Millionen aber? Abwarten. Im Jahr 3012 wird jedenfalls kein Schwein mehr ei-

nen Fischpass erkennen können oder ein blumen- und kioskreiches Gelände. Ob Oberfranken dann noch eine Genussregion sein wird? Bei unserer aktuellen Gewohnheit, mit Zeit und Tempo umzugehen, immer hochtourig und immer auf Anschlag, habe ich so meine Zweifel. Dabei werben die Beherbergungsbetriebe zwischen Maroldsweisach, Hirschaid und Warmensteinach mit OberfrankenGEMÜTLICHKEIT! Während ich aber so hektisch vor mich hinmeckere, ragt in mein Blickfeld ein Gesichtserker: meine eigene Nase. Stimmt! Ich selbst stürme im Hamsterrad der Termine vorwärts. Von Herzogenaurach nach Oberasbach, von Bamberg nach Steinwiesen, von Büchenbach nach Erfurt, von Heroldsberg nach Penzberg, von München nach Nürnberg. Dazwischen hundert andere Arbeiten und Mails und Anrufe. Ist das nur der ansteckende Oberfrankenfleiß? Dringend nötig also eine Versöhnung von Eile mit Weile, Rennen und Dösen! Am besten einmal pro Woche ein Radlausflug und eine der vielen schönen Veranstaltungen zwischen Bayreuth und Forchheim. Nur darf das nicht gleich wieder zur Pflicht werden. Ein schöner Anfang war heute der frühe Feierabend auf dem Balkon. Fränkischer Spargel, dito Silvaner und Bamberger Hörnla. So hält man die Zeit angemessen an. Ähnliche Erfahrungen wünscht Ihnen Ihr


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