Kulturkonzept des Freistaats Thüringen

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überregionaler Verbünde und kooperativer Partnerschaften (Arbeitsgemeinschaften, Zweckverbände) weiterentwickelt werden. In diese Aufgabe sollen sowohl kommunale Einrichtungen als auch freie Träger einbezogen werden. In einer zweiten Phase soll die professionelle Begleitung von Modellregionen gefördert werden. Einzelheiten hierzu werden mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Kulturverbänden vereinbart.

8. Für die Sicherung der kulturellen Infrastruktur, insbesondere für die kulturtouristische Infrastruktur und kulturelle Angebote im ländlichen Raum, sollen Mittel aus den EU-Fonds (EFRE, ESF, ELER) – wo möglich – stärker genutzt werden und unter Einsatz der LEADER-Methode bzw. im Rahmen von integrierten Konzepten eingesetzt werden.

4. Bei der künftigen Planung kultureller Projekte und Vorhaben kommt einer wirksamen und ressortübergreifenden Zusammenarbeit des Landes, der Gebietskörperschaften und der Vernetzung aller Akteure unter Federführung des für Kultur zuständigen Ministeriums hohe Bedeutung zu. Die Träger der großen Kultureinrichtungen und diese Einrichtungen selbst sollen Verantwortung für das kulturelle Angebot in der Fläche übernehmen. Dazu müssen tragfähige und praktikable Kooperationsmodelle mit freien Trägern ermöglicht werden, damit ein stabiles Netzwerk leistungsfähiger Institutionen als Infrastruktur die Akteure vor Ort nachhaltig unterstützen kann. 5. Die Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements und der Selbstorganisation der Kultureinrichtungen erfordert professionelle Unterstützung, verlässliche und dauerhafte Rahmenbedingungen, Förderung und Anerkennung ehrenamtlichen Engagements sowie die Schaffung von Anreizen für eine kreative Kulturarbeit vor Ort. Das Land wird sich für den Abbau von Haftungsrisiken im Ehrenamt und stärkere Anreize zum Kultursponsoring im Steuerrecht einsetzen. Neben dem jährlichen Kulturpreis soll künftig eine Auszeichnungsmöglichkeit für hervorragende ehrenamtliche Arbeit im Kulturbereich geschaffen werden (»Kulturnadel« des Freistaats). 6. Digitale Angebote müssen als neue Möglichkeiten der Teilhabe und der Vermittlung des kulturellen Erbes gestärkt und genutzt werden. Das Land wird den Aufbau eines zentralen Kultur- und Wissensportals als Beitrag zur Deutschen Digitalen Bibliothek weiter fördern. Das für Kultur zuständige Ministerium wird den kulturellen Einrichtungen und Kulturschaffenden Unterstützung bei der Entwicklung webbasierter und barrierefreier Partizipationsmöglichkeiten gewähren. Daher soll »Kultur im Netz« als ein Schwerpunktthema der nächsten Kulturforen aufgegriffen werden. 7. Um einen multimedialen und digitalen Zugang zum Kulturland Thüringen zu ermöglichen, soll das virtuelle Portal der Thüringer Tourismus GmbH (TTG) weiter aufgebaut werden. Dieses soll Interessierten und Besuchern des Freistaats Thüringen einen prägnant zusammengefassten Überblick über die breiten kulturellen und touristischen Angebote verschaffen. Über Verknüpfungen werden Weiterleitungen zu konkreten Angeboten eingerichtet. Die Verbindung mit einem landesweiten und institutionsübergreifenden, professionellen Online-Ticketingsystem wird angestrebt.

Kulturelle Vielfalt und Kulturlandschaft

Stephan Jäger und Claus Peter Willich vom Digitalisiserungsteam des Museumsverbandes Thüringen.

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