pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

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pulsschlag

02.2010 Jul.-Sept.

Das Magazin der Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de

„Und plötzlich traf es mich” Mein neues Leben mit der Diagnose Brustkrebs

Leben in der Metropole

Messe Essen Die Märkte von morgen zu Gast in unserer Stadt

Sommer-Special

24

Spontanurlaub Spontane Ziele für alle, die noch keinen Urlaub gebucht haben

Gesund & Aktiv

30

Reisemedizin Der optimale Schutz, wenn der Flieger Richtung Süden geht

16


Schachtzeichen an der Zeche Zollverein | Foto: RUHR.2010 / Manfred Vollmer


Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser, unsere Region hat in dieser Zeit einiges zu bieten: Gelbe Ballons am Himmel, grüne Grasteppiche in der Innenstadt, die längste Tafel der Welt auf der A40. Auch die dritte Ausgabe unseres Magazins „pulsschlag“ hat den Anspruch, seinen Lesern einen spannenden Mix aus Information und Unterhaltung zu liefern. Entdecken Sie auf den folgenden Seiten die verschiedenen Gesichter der Metropole Ruhr, erfahren Sie Wissenswertes aus der Welt der Medizin. Dass Brustkrebs ein schwerer Schicksalsschlag ist, den frau dennoch besiegen kann, zeigt unsere Titelgeschichte über die häufigste weibliche Krebserkrankung: Eine Betroffene schildert ihre Erfahrungen und Ängste. Auch das Thema Organspende sorgt für Gesprächsstoff. Es zeigt einerseits den Wunsch vieler zu helfen, andererseits jedoch Gründe, warum Menschen häufig leider doch davor zurückschrecken. Unsere beiden Standorte Evang. Huyssens-Stiftung und KnappschaftsKrankenhaus entwickeln sich stetig weiter. Das wollen wir Ihnen, liebe Leser, nicht vorenthalten. So stellen wir Ihnen unser neues Bettenhaus vor: Im grünen Park der Evang. Huyssens-Stiftung können unsere Patienten bald im Hotelambiente genesen. Apropos Hotelambiente: Planen Sie einen Urlaub? Dann erfahren Sie in dieser Ausgabe, wie Sie sich auch gesundheitlich bestmöglich darauf vorbereiten können. Und weil der Sommer gerade nachts vielen zu schaffen macht, gibt Schlafexpertin Karin Nordheim hilfreiche Ratschläge bei Schlafstörungen. Außerdem haben wir Essener Biergärten für Sie getestet und renommierte Chefköche verraten uns ihre Tipps für gesunden Grillgenuss. Diese und andere spannende Themen erwarten Sie in der neuen Ausgabe von „pulsschlag“. Medizin, Kultur, Menschen – begeben Sie sich mit „pulsschlag“ auf eine Expedition durch die Vielfalt unserer Metropole. Gute Unterhaltung beim Lesen wünscht

Horst Defren, Geschäftsführer, Kliniken Essen-Mitte

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Fit in die Zukunft Das vielseitige Gesundheitsangebot der Knappschaft. Attraktive Angebote für alle. Infos unter www.knappschaft.de | 08000 200 501 (gebührenfrei). Oder besuchen Sie uns in unseren Geschäftsstellen in Essen, Heinickestraße 31 und Gladbecker Straße 427.

Seniorenheime

ADOLPHI-STIFTUNG Senioreneinrichtungen gGmbH

Wohnen mit Service

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der Evangelischen Kirche, Essen

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SENIORENWOHNEN BERGERHAUSEN

Obere Fuhr 42 | 45136 Essen | Tel.: (02 01) 89 69 5

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Töpferstraße 26 | 45136 Essen | Tel.: (02 01) 85 480 700

Schnaphausstraße 11-17 | 45239 Essen | Tel.: (02 01) 125 76 73

PAUL-HANNIG-HEIM Heidhauser Straße 270 | 45239 Essen | Tel.: (02 01) 83 97 0

>> www.adolphi-stiftung.de

Medizinische Spitzenkompetenz an den KEM – Ärztliche Fortbildungen im September

Tumortherapie und ehr – Optionen in der modernen onkologie

5. Essener Endo- und Kontrastmittelsonographie Workshop

Selektive interne Radiotherapie bei metastasierten Lebertumoren

03. September 2010, 18.00 Uhr

29. September 2010, 09.00 Uhr

29. September 2010, 18.00 Uhr

Veranstalter: Kliniken Essen-Mitte, Ambulantes Tumorzentrum Essen, Onkologischer Klinikverbund Essen e.V. Ort: KEMs Cafe & Restaurant

Veranstalter: Kliniken Essen-Mitte Ort: Schulungszentrum der Johanniter

Veranstalter: Kliniken Essen-Mitte Ort: Schulungszentrum der Johanniter

www.kliniken-essen-mitte.de


INHALT

Inhalt Gesund & Aktiv 08

Brustkrebs Bis zur Diagnose war es „mein bestes Jahr”

14

Schon gewusst? Verblüffendes aus der Medizinwelt

15

Besser einschlafen Schlafstörungen in Sommernächten

16

Reisemedizin Wenn der Flieger Richtung Süden geht

16

Leben in der Metropole

32

22

Kurz & bunt

24

Messe Essen Markt von Morgen

28

Eine Expedition entlang der Emscher

Sommer-Special 30

Spontanurlaub So weit das Auto reicht

32

Gesund grillen

34

Essens Biergärten

Mitten hinein 36

Gut, besser, hervorragend! Bestnoten für die Kliniken Essen-Mitte im Focus-Ranking

23

Genesen im Grünen Der Bau des Bettenhauses schreitet voran

In jeder Ausgabe

28

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Editorial Neues aus den Kliniken Essen-Mitte Was steht an? Kommentar Reingehört / Reingeschaut Vorgelesen Nachgedacht & mitgemacht Menschen der Region


MITTEN HINEIN

NEUES AUS DEN KLINIKEN ESSEN-MITTE (KEM)

2. Essener Krebstag am 4. September auf dem Gelände der Kliniken Essen-Mitte www

Weitere Informationen zum 2. Essener Krebstag unter: www.essener-krebstage.de

Unter dem Motto „Chancen nutzen, Hoffnung stärken“ findet am 4. September 2010 ab 10.30 Uhr der zweite Essener Krebstag statt. Die äußerst positive Resonanz der Auftaktveranstaltung bewog die Veranstalter dazu, dieses Konzept erneut ins Leben zu rufen. Auf dem Gelände des Ambulanten Tumor Zentrums (ATZ) an der Evang. HuyssensStiftung können sich Betroffene, Angehörige, Ärzte und Interessierte über neue Möglichkeiten der Behandlung informieren. Der Eintritt ist frei.

„Paul-Mellin-Gedächtnispreis“ für Dr. Michael Musch Die Jury vergibt in diesem Jahr den Preis an Michael Musch, Assistenzarzt der Klinik für Urologie der Kliniken Essen-Mitte. Der Preis wurde für den Vortrag mit dem Titel „Lokalisation, Volumen und Gleason Grad von Prostatakarzinom Indextumoren in Prostatektomiepräparaten einer nicht gescreenten Population zwischen 2000 und 2006“ vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert.

KEM erzielen Spitzenresultate im Klinik-Führer Rhein-Ruhr www

Weitere Informationen unter: www.kliniken-rhein-ruhr.de

Zum vierten Mal in Folge haben sich die Kliniken Essen-Mitte an der Erstellung des Klinik-Führers Rhein-Ruhr beteiligt. Im Gesamtergebnis wird den Kliniken in den Punkten Pflegequalität, medizinische Kompetenz und Behandlungserfolg eine bedeutende Stellung in der Krankenhauslandschaft der Ruhrregion bescheinigt. Neben den Leistungs- und Strukturdaten trugen auch die Ergebnisse aus einer Patienten- und Ärztebefragung zum Erfolg unserer Häuser bei.

Weitere akademische Kompetenz an den KEM Die Kliniken Essen-Mitte sehen sich in ihrer Funktion als akademisches Lehrkrankenhaus der Lehre und Forschung verpflichtet und verzeichnen in diesem Rahmen einen weiteren Lehrbeauftragten: Der leitende Oberarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin, PD Dr. med. Mirko Bibl, ist seit dem 18.05.2010 habilitiert und nun Privatdozent an der Universität Duisburg-Essen.

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MITTEN HINEIN

Kreißsaalführungen, Hüpfburg und Puppendoktor – das Sommerfest der Geburtshilfe war ein voller Erfolg Der 19. Juni stand ganz im Zeichen der Kinder: Die Geburtshilfe und das Hebammenzentrum des KnappschaftsKrankenhauses luden zu ihrem gemeinsamen Sommerfest. Nicht nur das schöne Wetter und abwechslungsreiche Programm machte das Fest für zahlreiche Kinder, Eltern und Veranstalter zu einem vollen Erfolg – auch die gesammelte Geldspende von rund 400 Euro für die Jugendhilfe sorgte für Freude bei allen Beteiligten („Knappschaftskinder spenden für Kinder in Not“). Da ist die Vorfreude auf’s nächste Mal groß!

Immer in Bewegung: Das Online-Portal der KEM Immer auf dem Laufenden bleiben: Mit dem regelmäßigen Besuch der kürzlich neu gestarteten Internetseite (www.klinikenessen-mitte.de) der Kliniken Essen-Mitte erfahren Sie permanent Neuigkeiten rund um unser Haus und unsere medizinischen Leistungen. Damit halten wir auch online mit den aktuellen Ereignissen Schritt und bieten den Besuchern Information und Interaktivität. Besuchen Sie uns außerdem auf Facebook und Twitter.

www

Weitere Informationen zu unserer Klinik für Geburtshilfe: www.kliniken-essen-mitte.de/ geburtshilfe

www

Immer in Bewegung www.kliniken-essen-mitte.de

Wissenschaftliche Arbeit mit dem 1. Posterpreis ausgezeichnet Auf dem diesjährigen 50. Österreichischen Geriatriekongress in Bad Hofgastein wurde das von Herrn Dr. Frohnhofen und seinen Mitarbeitern erstellte Poster mit dem Thema: EFAS, Essener Fragebogen Alter und Schläfrigkeit mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Inhalt der Arbeit ist die Entwicklung und Validierung einer neuen Untersuchung von Tagesschläfrigkeit im höheren Lebensalter.

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GESUND & AKTIV

TEXT MEIKE SCHÜTTE

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GESUND & AKTIV

Bis zur Diagnose war es

„mein bestes Jahr“

„Das kleine mysteriöse Gebilde auf dem Röntgenbild gehörte sicher nicht dort hin. Der Arzt schaute von dem Bild wieder zu mir und sagte: Sie haben Brustkrebs.“ Ein Schock für jede Frau. Rund 57.000 Frauen erkranken jedes Jahr in Deutschland neu. Die Tendenz ist nach wie vor steigend. Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen wird ihren Schrecken wohl nie verlieren, dennoch bedeutet der Befund in vielen Fällen Hoffnung auf vollständige Heilung. Erfreulicherweise gibt es inzwischen die Tendenz zu einer geringeren Sterberate in Deutschland.

anchmal schreckt sie

Untersuchung schon wieder angekleidet, wog sich bereits in der

nachts auf und hofft für einen

gewohnten Sicherheit ihres gesunden Lebens, dachte schon an

Moment, dass sie das alles nur ge-

den nächsten beruflichen Termin, und daran, was sie für die beiden

träumt hat. „Ich fühlte mich damals mit

schulpflichtigen Kinder kochen sollte – Was sollte ihr denn schon

52 Jahren einfach großartig. Die Kinder wa-

passieren? Völlig vergessen hatte sie die Untersuchung wenige

ren aus dem Gröbsten heraus, beruflich lief es

Tage später, als der Brief kam. Er war nicht blau (wie die Warnung

super, ich war so stark wie nie zuvor in meinem Le-

für einen schlechten Schüler), oder signalrot (weil gefährlich), er

ben, habe oft im Fitness Studio trainiert, bekam Kom-

war auch nicht schwarz, was dem Anlass entsprochen hätte: Der

plimente für mein jugendliches Aussehen. Ich hätte Bäume ausreißen

Befund sei auffällig gewesen, schrieb man ihr und sie solle schnell

können, hatte gerade stolz den Gipfel des 3.700 Meter hohen Teide

zu einer weiteren Abklärung erscheinen. Die folgende Diagnose

auf Teneriffa erklommen… Ich dachte, ich hätte die ganze Welt im

ahnte sie schon: „Plötzlich hatte ich Brustkrebs.“

Griff, das würde mein bestes Jahr“, beginnt Eva (55) ihre Geschichte

„Ich sah diesen blöden Knoten auf dem Röntgenbild und schämte

vom Brustkrebs. Wie alle zwei Jahre rund zehn Millionen

mich, weil ich den nicht vorher selbst ertastet hatte. Ich dachte

andere Frauen in Deutschland auch erhielt sie die Einladung zum

immer wieder: Warum ich? Was habe ich bloß falsch gemacht?“

Mammographie-Screening. Seit ihrer Jugend war sie immer zu allen

Wie in einem Kaleidoskop wirbelten die Gedanken umher. „Muss

Vorsorgeuntersuchungen gegangen. „Nie hatte es Anlass zur Sorge

ich jetzt sterben? Muss ich mich quälen, werde ich Schmerzen ha-

gegeben. Ich habe immer auf meine Gesundheit geachtet.“

ben? Verdammt, mir geht es doch supergut! Das kommt mir jetzt

„Kommen Sie doch bitte noch einmal zurück, ich muss die

zu plötzlich, ich habe keine Zeit, bald ist Weihnachten, ich habe

Aufnahme wiederholen“, bat die Radiologin im Brustdiagnosezen-

doch die Familie! Was wird aus ihnen, wenn ich nicht weiß, was

trum an der Hindenburgstraße in Essen. Eva hatte sich nach der

aus mir wird?“

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GESUND & AKTIV

Wie Eva erzählen viele betroffene Frauen, dass sie nach dem er-

ersten brusterhaltenden Operation und der guten Nachricht,

sten positiven Befund ins Bodenlose zu fallen glaubten. Gerade

dass die Lymphknoten nicht bösartig verändert seien, folgte

wer bislang von ernsthaften Erkrankungen verschont geblieben

nun die niederschmetternde Erklärung, dass doch Anlass zur

war, wer weder Beschwerden gehabt hatte noch irgend eine

Vorsicht gegeben sei, sprich, weiteres Gewebe entfernt wer-

Veränderung an der Brust vorher bemerkt hatte, stellt sich die

den müsse, am besten die komplette Brust. Erstens, weil dann

Fragen, die Eva damals im Dezember auch bewegten oder ent-

innerhalb eines Eingriffs auch eine Rekonstruktion der Brust

wickelt Schuldgefühle. Krankheiten waren in den Augen der

mit Eigengewebe und einem Silikonimplantat erfolgen könnte.

aktiven Frau aus Essen „eher etwas

Und zweitens „haben Sie dann

für alte Leute“. Was wusste sie

die größtmögliche Sicherheit, dass

denn auch eigentlich über Brust-

Sie wieder ganz gesund werden.“

krebs? „Darüber hatte ich mir kei-

Wie leicht war doch dagegen das

ne Gedanken gemacht. Brustkrebs

Kinderkriegen damals gewesen!

bedeutete für mich einfach etwas

Wie unwichtig erschienen plötz-

Böses, Heimtückisches, vielleicht

lich Entscheidungen über einen

ja auch Endgültiges. Auf jeden Fall

Wohnortwechsel, der Kleinkrieg im

hatte das mit mir nichts zu tun.

Büro oder die Bürden des Alltags

In meiner Familie hatte es keinen

zwischen Familie und Beruf! Eva

einzigen Fall gegeben. Mir fielen

entschied sich für den komplexen

allenfalls die prominenten Frauen

Eingriff, der heute vermehrt von

ein, die in den letzten Jahren an der

betroffenen Patientinnen genutzt

Krankheit gestorben waren.“ Dass

wird. „Bei aller Angst um meine

heute fast neun von zehn Patien-

Gesundheit wollte ich mich nicht

tinnen fünf Jahre nach der Diagno-

damit abfinden, später vielleicht

se Brustkrebs noch am Leben sind,

nicht mehr in den Spiegel schauen

wusste Eva damals nicht. „Aber

zu können. Die Frage, wie weiblich

nach dem ersten Anfall von Ver-

du dich ohne Brust noch fühlen

zweiflung und Selbstmitleid hoffte

wirst, stellt sich früher oder später

ich einfach nur, dass noch nicht

ja doch.“ Bereut hat sie die Ent-

alles zu spät für mich war.“ Eva

scheidung ganz sicher nicht: „Ich

sprach mit Ärzten, surfte durchs Internet. Dass Brustkrebs eine

bin ja wieder fast wie vorher.“ Ihrem Mann wäre das nicht so

der am besten erforschten Krebserkrankungen mit entspre-

wichtig gewesen. „Für ihn war die Hauptsache, dass ich wieder

chend guten Heilungschancen ist, erfuhr sie schnell. Und dass

gesund werde.“

es unterschiedliche Formen gibt, die dann auch die Richtung für die Zukunft vorgeben. Die Medizin unterscheidet bösartige (maligne) und gutartige (benigne) Tumoren. Bösartige Tumoren haben sich der normalen Wachstumskontrolle des Organismus entzogen und vermehren sich meist ungebremst. Frühformen

Schön reden möchte sie ihre Krankheitsgeschichte nicht,

werden als in-Situ-Karzinome bezeichnet und sind noch auf die

die letztlich eine Gesundheitsgeschichte zu werden verspricht.

Milchgänge (lobuläres Carcinoma in situ = LCIS) oder Drüsen-

Da sind die Ängste, dass es sie noch einmal erwischen kann,

läppchen (duktales Carcinoma in situ = DCIS) begrenzt. Invasive

und: „Da ist die Gewissheit, dass unser Dasein doch leider sehr

Tumoren sind schon in die angrenzenden Gewebeschichten

endlich ist. Mir war das vor diesem Einschnitt wirklich nicht

eingedrungen oder haben sie sogar überschritten.

bewusst. Die Erkenntnis schmerzt noch jetzt.“ Dennoch: „Es gibt so viele Frauen, die es viel schlimmer getroffen hat“, sagt Eva im Rückblick. Die um ihr Leben bangen, die vielleicht nicht den riesigen Rückhalt durch Familie und Freunde haben so wie sie. Eine Chemotherapie wie zum Beispiel bei ihrer Nachbarin

Bei Eva hatte man ein solches „DCIS“ entdeckt. Es war die Wo-

(„Plötzlich traf ich nur noch Frauen, die auch gerade an Brust-

che vor Weihnachten, als sie ins Krankenhaus ging. Der Befund

krebs erkrankt waren!“) blieb Eva erspart, an die fünfjährige

des Radiologen hatte Hoffnung aufkeimen lassen, „eine Krebs-

Antihormontherapie hat sie sich gewöhnt. „Ich gebe auf mich

vorstufe“, hatte er ihr erläutert und gesagt: „Da haben Sie

Acht, aber ich mache mich auch nicht bei jedem Zipperlein ver-

noch Glück.“ Soviel Glück dann aber auch wieder nicht, wie die

rückt. Man wird ein Stück demütiger, wenn man so eine tiefge-

Nachricht nach einem tristen Weihnachtsfest lautete: Denn der

hende Erfahrung gemacht hat“, resümiert sie.

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“Mir geht es gut!” Dass sie heute auf langweilige Nachfragefloskeln bewusst mit einem fröhlichen „Mir geht es gut!“ antwortet, liegt nicht nur daran, dass nun zweieinhalb Jahre hinter der Diagnose liegen und seither jede Kontrolluntersuchung nur gute Nachrichten brachte. Eva hat sich nach den chirurgischen Eingriffen für ihre persönliche Kampfansage gegen mörderische Zellen und eine Liebeserklärung an das Leben entschieden („Ich wachte morgens in der Klinik auf und dachte: Klasse. Du lebst. Jetzt tu was dafür, dass das so bleibt!“). „Brustkrebs ist für keine Frau einfach. Ich empfinde viele Promi-Stories mit blendend aussehenden Sängerinnen und Models nicht immer als ermutigend für meine eigene Situation. Manchmal fühle ich mich einfach mies, habe Angst vor der Zukunft, eben eine kleine Depression. Aber vielleicht geht es diesen Vorzeigefrauen ja auch nicht anders, bevor sie vor die Kameras treten. Jede Betroffene muss ihren persönlichen Weg aus dem Tief finden, das macht sie stark.“ Wichtig ist es auch ihr, offen mit dem Thema Brustkrebs umzugehen, „selbst wenn vor allem manche weiblichen Gesprächspartner erst einmal zucken.“ Die innere Einstellung zu einer Krankheit sei wohl so wichtig wie ein guter Arzt und ein wirksames Medikament, wenn man sie überwinden oder wenigstens in den Griff kriegen wolle, sagt Eva. Natürlich findet sie ihre noch andauernde Therapie auch nicht immer prickelnd, doch Sport, eine nach wie vor bewusste ausgewogene Ernährung und die Sicherheit, in guten ärztlichen Händen zu sein, sorgen für Zuversicht. Die maßgeschneiderte Therapie, die auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und alle individuellen Faktoren – von der Ausgangsdiagnose über ihr Alter bis hin zu vergleichbaren Fällen in aller Welt – berücksichtigt, gibt ihr viel Sicherheit. „Dass neben aller schulmedizinischen Kompetenz die Naturheilkunde an den Kliniken Essen-Mitte eine Fülle an Möglichkeiten bietet, um Beschwerden zu lindern und Ängste in den Griff zu bekommen, hilft mir ebenfalls.“ Kürzlich hat sie zum Beispiel bei einem Vortrag gehört, dass Akupunktur gegen Depressionen hilft. „Das wäre mir doch lieber, als irgendwelche Pillen zu schlucken“, sagt Eva. Aus der Krankheit habe sie auch gelernt, ihre Zeit zu nutzen, eine neue „Normalität“ zu finden. „Ich schiebe nichts mehr auf.“ Diesen Spätsommer kraxelt sie nochmal auf den Teide. Wie damals, in ihrem besten Jahr.

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GESUND & AKTIV

In bester

Gesellschaft Als Hildegard Knef, die große deutsche Diva, in den 70er Jahren mutig bekannte, dass sie Brustkrebs habe, brach die Frau, die bekanntlich selten ein Blatt vor den Mund nahm, ein Tabu. Über Krebs sprach man nicht. Krebs bedeutete – meistens – den Tod. „Hilde“ besiegte den Brustkrebs und erlebte noch viele Jahre, wenn auch aus vielen Gründen nicht bei bester Gesundheit. Heute, fast vier Jahrzehnte später, outen sich Prominente offen und freimütig zu ihrer Krankheit. „Der Brustkrebs wird als Bagatelle dargestellt, nach der das Leben anscheinend immer munter weitergeht“, kritisiert eine Betroffene in einem Internetforum die Medienpräsenz von bekannten Brustkrebspatientinnen. Die einen treten vor die Kamera, um mit ihrem Schicksal für mehr Vorsorge zu werben, andere wollen Leidensgenossinnen Mut machen. Die Glamourwelt präsentiert ihre schönen Kranken – manche ganz normale Patientin kommt sich „ganz schön mickrig“ vor angesichts perfekt gestylter Chemo-Patientinnen und tadelloser Bodys trotz Antihormonen. Der selbstbewusste Umgang mit dem Thema hat aber auch sein Gutes. Nachdem beispielsweise der australische Popstar Kylie Minogue öffentlich gemacht hatte, an Brustkrebs erkrankt zu sein, stieg auf dem fünften Kontinent die Zahl der Anmeldungen zur Mammographie sprunghaft um bis zu 40 Prozent an. Heute geht es Kylie offensichtlich

Sylvie van der Vaart

wieder prächtig. Die Krankheit besiegt hat auch die amerikanische Sängerin Anastacia. Sie ging sehr offensiv mit der Krankheit um, die ausgerechnet entdeckt wurde, als sie sich die Brust verkleinern lassen wollte. Kameras begleiteten die Rockröhre sogar im Krankenhaus, sie filmten ihre Tränen und ihre Hilflosigkeit. Der Sängerin war es nach eigenen Worten ein Anliegen, Frauen Mut zu machen nach dem Motto: „Für Brustkrebs muss man sich nicht schämen.“ Nicht so viel Glück hatte Anna Henkel. Die Schauspielerin und Ehefrau von Herbert Grönemeyer starb mit 45 Jahren. Auch ihrer Kollegin Barbara Rudnik konnte keine ärztliche Kunst mehr helfen. „Man hört die Worte und begreift die Wahrheit erst ganz langsam“, sagte sie einmal in einem „Bunte“-Interview. 2005 erfuhr sie, dass sie Brustkrebs habe, auch Leber und Knochen waren bereits befallen. Vier Jahre später starb sie. Während ihre Erkrankung zu spät entdeckt wurde,

Hildegard Knef

können Moderatorin Sylvie van der Vaart oder die US-Schauspielerin Cynthia Nixon sicher auf Heilung hoffen. Die jungen Frauen hatten, ebenso wie offenbar Tennis-Legende Martina Navratilova, das Glück, dass ihr Brustkrebs sich noch in einem frühen Stadium befand. „Es war der totale Schock für mich, weil ich in meinem ganzen Leben eigentlich immer gesund war“, sagte sie der Tageszeitung „USA Today“. Die amerikanische Musikerin Sheryl Crow schließlich nutzte ihre Prominenz, um die Auseinandersetzung mit der Krankheit zu unterstützen. „Ich werde ermutigt durch die tapferen Frauen, die diesen Kampf schon vor mir angenommen haben“, sagte sie nach dem überstandenen Eingriff. (MSC)

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Kylie Minogue


GESUND & AKTIV

Ganzheitlich gegen den Brustkrebs „Mit dem innovativen Konzept der „integra-

Der gemeinsame Einsatz von Schulmedizin und Naturheil-

tiven Onkologie“ zählt das Brustzentrum an

kunde kann laut Erfahrungen der hoch qualifizierten Ex-

den Kliniken Essen-Mitte zu den führenden

perten dafür sorgen, dass die Symptome einer Erkrankung

Zentren der Welt, die zukunftsweisende Wege

so wirksam wie nötig und so schonend wie möglich be-

im Kampf gegen Brustkrebs beschreiten“, er-

handelt werden können. Akupunktur kann z.B. die Angst

klärt der Klinikdirektor der Senologie, Privat-

vor der Operation lindern, gegen Übelkeit und Müdigkeit

dozent Dr. med. Sherko Kümmel. Mit „Body

(Fatigue) unter Chemotherapie oder bei Narbenschmerzen

and Mind“ – Körper und Geist - umschreibt

helfen. „Body and Mind“ sollten Patientinnen stets im Blick

der Klinikdirektor der Klinik für Naturheilkunde,

behalten. Sie werden frühzeitig über den Nutzen naturheil-

Professor Dr. med. Gustav Dobos, das ganz-

kundlicher Therapien und eine eventuelle Umstellung des

heitliche Behandlungsmodell. In enger Zusam-

Lebensstils, z.B. durch gesunde Ernährung, beraten.

menarbeit haben beide Kliniken ein integratives Konzept von Schulmedizin in Kombination mit

Bei der maßgeschneiderten Anschlusstherapie erstellen die

naturheilkundlichen Verfahren auf der Basis

Klinik für Senologie/Brustzentrum und die Klinik für Natur-

von neuesten wissenschaftlichen Daten ge-

heilkunde im Rahmen von „SenoExpert“ anhand aktueller

schaffen. Das Projekt entstand in Kooperation

wissenschaftlicher Daten eine individuelle Gesamtanalyse

mit dem renommierten Sloan Memorial Kette-

sinnvoller Therapien. Diese medizinische Datenbank für

ring Cancer Center, New York.

Brustkrebs-Patientinnen entwickelt die Klinik für Senologie in Zusammenarbeit mit der Firma Difors. Eine umfas-

Von Beginn der Behandlung an wird jede Pa-

sende Therapieempfehlung für jede Patientin, die auch den

tientin von den Ärzten des Brustzentrums

weiterbehandelnden Ärzten zur Verfügung gestellt wird.

und der Klinik für Naturheilkunde betreut. Ein individuelles Patientenprofil und pass-

Die Klinik für Senologie/Brustzentrum betreibt Forschung in

genaues Behandlungskonzept werden erar-

Zusammenarbeit mit Kliniken auf der ganzen Welt. Betrof-

beitet. Sämtliche diagnostische Voruntersu-

fene können so auch von Erkenntnissen aus der Behand-

chungen werden im Brustzentrum durchge-

lung in anderen Ländern profitieren. PD Dr. med. Sherko

führt und die unterschiedlichsten Therapien –

Kümmel hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Er-

brusterhaltende,

Operation,

gebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen international

systemische Behandlung – auf die Bedürfnisse

publiziert und gibt sein Wissen bei Vortrags- und Lehrver-

der Patientin abgestimmt.

anstaltungen, u.a. auch an der Universität Duisburg-Essen,

rekonstruktive

weiter. Er ist Mitglied in internationalen, wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Aus einem Bedürfnis nach Veränderung entstand eine neue therapeutische Schule, die integrative Onkologie. Erstmals praktiziert wird die kombinierte Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Senologie / Brustzentrum

Strategie gegen Krebs nun bei Brustkrebspatientinnen in

Tel. (02 01) 174-33001 senologie@kliniken-essen-mitte.de

turheilkunde/integrative Onkologie an beiden Standorten).

Klinikdirektor PD Dr. med. Sherko Kümmel

Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin

den KEM (Brustzentrum / Senologie am Huyssensstift; Na(MSC) www

Weitere Informationen unter: www.kliniken-essen-mitte.de/senologie www.kliniken-essen-mitte.de/naturheilkunde

Tel. (02 01) 174-25008 naturheilkunde@kliniken-essen-mitte.de Klinikdirektor Prof. Dr. med Gustav Dobos

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LEBEN IN DER METROPOLE

schon

gewusst?

B

Wer hätte das gedacht? Kinder beeinflussen die Herzgesundheit ihrer Eltern positiv. Laut US-Forschern haben Paare mit Kindern einen deutlich niedrigeren Blutdruck als kinderlose Paare.

Alleskönner

Rote Beeren gegen Blasenentzündung Cranberries sind besonders wirkungsvoll in der Vorbeugung gegen Harnwegsinfekte.

Alt, älter, am ältesten: Jedes zweite im Jahr 2007 in Deutschland geborene Kind wird voraussichtlich 102 Jahre alt, ergab eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung, Rostock.

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Den größten Effekt haben sie als Saft.

Naschen für den Kreislauf. Die Inhaltsstoffe von dunkler Schokolade haben eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.

Vitamin B als Alleskönner. Es verbessert die Therapie von Altersdemenz, kann das Schlaganfallrisiko verringern, bei Depressionen helfen und den Erkrankungsverlauf von Parkinson positiv beeinflussen.

Die beste Medizin Küssen trotz Erkältung, der Bakterienaustausch soll das Immunsystem stärken. Viren werden zwar übertragen, aber die Ansteckungsgefahr ist gering, da die Keime mit dem Speichel direkt in den Magen transportiert werden.


Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Pneumologie und Allergologie Zentrum für Schlafmedizin TEXT BRITTA HOMANN

Tel. (02 01) 174-22051 schlaflabor@kliniken-essen-mitte.de

Sommer, Sonne, Schlafstörungen Schönes Wetter macht Spaß – am See liegen, Radfahren, gesellige Abende am Grill – aber hohe Temperaturen belasten den menschlichen Organismus. Da ist ein erholsamer Schlaf ein Muss, nur so kann neue Energie getankt werden. Wäre da nicht das sommernächtliche Herumwälzen und Wachliegen. Stunde um Stunde hört man jedes Außengeräusch: Vorbeifahrende Autos, das Bellen des Nachbarhundes. Der Wecker tickt erbarmungslos. Man ist geschafft, aber die Nacht bringt keine Ruhe.

D

er menschliche Körper liebt kühle Nächte, keine schwülen. Daher

Betroffen von den sommerlichen Schlafstörungen sind

bedeuten Sommernächte oft keinen guten Schlaf. Zur Hitze kommt

viele: Jeder dritte Deutsche leidet. So schön Sommer,

die Kürze der Nacht: Morgens ist es früh wieder hell, viel zu früh –

Sonne und warme Temperaturen auch sind, in der

Helligkeit signalisiert dem menschlichen Gehirn: Zeit zum Auf-

Nacht wünschen sich viele davon verschont zu bleiben.

wachen. Auch die fehlende Abkühlung des Körpers, die normaler-

Frauen leiden stärker unter den Hitzenächten als

weise stattfindet, ist ein Grund für Schlaflosigkeit. Wenn das körpereigene Kühl-

Männer, junge Menschen mehr als ältere. Je nach

system nicht funktioniert, klappt es mit dem Ruhen nicht. „Die Schlafqualität ist von

Schlaftyp benötigt der Mensch fünf bis zehn Stunden

vielen äußeren Faktoren abhängig: Räumlichkeit, das richtige Bett insbesondere

Schlaf jede Nacht. Schlaflose Nächte zeigen ihre

Matratze und Bettzeug, Lärm, Helligkeit, Luftfeuchtigkeit und die Raumtempe-

Folgen am nächsten Tag: Erschöpfung, Reizbarkeit,

ratur“, erklärt Karin Nordheim von der Klinik für Pneumologie, Allergologie und

Konzentrationsschwäche. „Nicht erholsamer Schlaf

dem Zentrum für Schlafmedizin der Kliniken Essen-Mitte.

beeinträchtigt auf Dauer die Lebensqualität und

Sie rät: „Das Schlafzimmer sollte so kühl wie möglich gehalten werden. Es

Leistungsfähigkeit“, erklärt Karin Nordheim. Gutes

empfiehlt sich, den Schlafraum tagsüber abzudunkeln und die Fenster geschlossen

Ein- und Durchschlafen ist Voraussetzung für die Ge-

zu halten. Vor dem Schlafen sollte dann gut gelüftet und die Fenster über Nacht

sundheit des Menschen. Aber wichtig zu wissen ist,

offen gelassen werden.“ Als Decke empfiehlt sie ein dünnes Baumwolllaken statt

dass man im Sommer generell etwas weniger Schlaf

einer dicken Bettdecke. Zudem sollte der hitzegestresste Körper nicht zusätzlich

benötigt als im Winter. Durch die längeren Tage und

belastet werden: „Nach 18.00 Uhr sollten keine schwerverdaulichen, zu scharfen

die geringere Ausschüttung des Müdigkeitshormons

und heißen Mahlzeiten mehr gegessen werden.“ Ausreichend Flüssigkeit ist

Melatonin verkürzt sich das Pensum um ca. eine

wichtig: „ Am besten Mineralwasser, Kräutertee oder Saftschorlen.“ Auch der

Stunde. „Also „cool“ bleiben, wenn es doch mal eine

Schlaf im Dunkeln ist bedeutend: Wenn es draußen hell wird, lässt die Wirkung

schlaflose Nacht gibt“, rät die Schlafexpertin.

des Schlafhormons Melatonin nach. Es sorgt für den nächtlichen Schlafrhythmus und löst viele wichtige Aktivitäten aus.

www

Weitere Informationen unter: www.kliniken-essen-mitte.de/pneumologie

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GESUND & AKTIV

TEXT BRITTA HOMANN

Gesund und sicher Urlaub machen Der Flug ist gebucht und die Vorfreude wächst. Neben der Strandgarderobe sollten sich Urlauber auch über ihre Reiseapotheke Gedanken machen. Denn je nach Urlaubsziel dürfen Insektenschutzmittel und wichtige Medikamente nicht fehlen, auch ein Impfschutz könnte erforderlich sein. Dr. med. Uwe Werfel, Reisemediziner der Kliniken Essen-Mitte weiß, was Reisende hinsichtlich ihrer Gesundheitsvorsorge beachten müssen.

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GESUND & AKTIV

Spätestens bei dem ersten schmerzhaften Sonnenbrand oder einem entzündeten Mückenstich ist eine gute Reiseapotheke von Nutzen. Im Urlaub werden Arzneimittel direkt benötigt. Denn mit einer aufwändigen Suche nach einem Arzt oder Apotheker, Verständigungsproblemen und unbekannten Produkten wächst die Unsicherheit und sinkt die Laune. Mit einer frühzeitigen Vorbereitung kann der Urlaub beruhigt angetreten und spätere gesundheitliche Probleme vermieden werden.

Impfschutz in der Urlaubssaison

Afrika, Südamerika und im Mittelmeerraum ist Hepatits A stark verbreitet. Es handelt sich dabei um eine Schmierinfektion, die durch eine Schutzimpfung verhindert werden kann. „Die häufigsten Infektionsrisiken liegen im Genuss von kontaminierten Nahrungsmitteln und Getränken. Hierdurch werden Reisediarrhö, Hepatitis A, parasitäre Erkrankungen oder auch Thyphus übertragen. Das Risiko an Hepatitis A, eine durch Nahrungsmittel übertragende Leberentzündung, zu erkranken, ist schon bei Reisen südlich der Alpen und östlich der Oder erhöht“, warnt

Sommerzeit ist Insektenzeit – im Juni und Juli ist das

Dr. Werfel. Unter unhygienischen Bedingungen können gerade

Risiko für Infektionen, die von Zecken übertragbar sind, be-

Lebensmittel, wie Muscheln oder Salat, aber auch Trinkwasser

sonders hoch. Eine verbreitete Erkrankung ist die Frühsommer-

verunreinigt sein. Daher sollten Urlauber das Trinkwasser hier

Meningoenzephalitis (FSME) – eine Entzündung des Gehirns

stets abkochen, sowie Eiswürfel und Meeresfrüchte meiden.

und der Hirnhäute. Wenn der Patient die Anzeichen bemerkt, kann der Zeckenstich bis zu zwei Wochen zurückliegen. Es treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen auf. „Sind zur Sommerzeit Aufenthalte in Wald- und Wiesengebieten zum Beispiel in Süddeutschland oder Österreich geplant, ist eine Impfung dringend zu empfehlen. Eine Impfung hilft nicht gegen einen Zeckenstich, sondern schützt vor FSME – eine schwere Infektion des zentralen Nervensystems. Bisher nicht geimpfte Personen sollten sich spätestens sechs Wochen vor Reiseantritt bei einem Arzt vorstellen“, empfiehlt Dr. Uwe Werfel, Reisemediziner und Infektiologe an den Kliniken Essen-Mitte. Neben baltischen Ländern und Asien gelten auch europäische Länder als Risikogebiete. In Deutschland sind insbesondere die südlichen Bundesländer, wie Bayern und Baden-Württemberg betroffen. Eine weitere durch Zecken übertragende Infektion ist die Lyme-Borreliose, die sich anfangs durch eine lokale Hautrötung und -entzündung bemerkbar macht. Vom Zeckenbiss bis zur Symptombildung liegen wenige Tage bis Wochen. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, können selbst nach Jahren schwere Komplikationen folgen, wie Lähmungserscheinungen oder Gelenksentzündungen. Borreliose kommt hauptsächlich in Nordamerika, Europa und Asien vor. Eine Schutzimpfung ist nicht möglich, doch durch eine genaue körperlicher Untersuchung nach Waldspaziergängen oder einem Picknick im Freien lassen sich die Zecken ausfindig machen und mit einer speziellen Zeckenzange entfernen.

Infektionsrisiken vermindern Vor allem bei Auslandsreisen steigt das Risiko einer Ansteckung mit Hepatitis A. Laut Robert Koch-Institut treten 40 bis

Reisen in die Tropen Exotische Länder sind begehrte Urlaubsziele – fremde Kulturen und unberührte Landschaften wecken die Aufmerksamkeit. Doch in tropischen Gebieten sind Malaria und das Gelbfieber-Virus sehr verbreitet. Krankheiten, die über Stiche bestimmter Mückenarten übertragen werden und schwer verlaufen können. „Vor Reisen in tropische und subtropische Regionen, aber auch vor sogenannten ‚Rucksackreisen’ außerhalb Europas sollte eine reisemedizinische Beratung erfolgen. Eine Gefahr an Gelbfieber zu erkranken, besteht in den Tropen Afrikas und Südamerikas. Neben der medizinischen Notwendigkeit einer Impfung ist häufig ein Impfnachweis bei der Einreise verpflichtend. Dies gilt auch für viele Länder Asiens, wenn der Einreisende sich zuvor in einem Gelbfieber-Endemiegebiet aufgehalten hat, “ informiert der Reisemediziner. Die wichtigste Vorbeugung gegen Malaria ist die Expositionsprophylaxe vor Ort: Das heißt, bestimmte Maßnahmen können vor Insektenstiche schützen. Experte Dr. Uwe Werfel rät: „In den Abendstunden sollte auf helle, weite, körperbedeckende Kleidung und das Tragen von Socken geachtet werden, um den Körper vor den Stichen zu schützen. Moskitonetze und sogenannte Reppellentien zum Auftragen auf die Haut helfen, die Insekten fernzuhalten. Zusätzlich ist eine Chemoprophylaxe möglich, indem Antimalariamittel vorbeugend eingenommen werden, um den Ausbruch einer Erkrankung zu verhindern. Eine Schutzimpfung gibt es nicht.“ Die Chemoprophylaxe wird nur für bestimmte Risikoländer empfohlen. Die Sorge und die Angst um die Gesundheit dürfen keinesfalls den Urlaub überschatten, aber bewusst getroffene Vorsorgemaßnahmen sollten dennoch getroffen werden.

50 Prozent, der in Deutschland gemeldeten Hepatitis A-Erkrankungen nach einer Reise ins Ausland auf. Besonders in

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Wir sind Ihr Pflegedienst: 10 x in Essen – 1x in Ihrer Nähe Diakoniestationen Essen gGmbH Julienstraße 39 · 45130 Essen Telefon 0201/877008-10 Besuchen Sie uns im Internet: www.diakoniestationen-essen.de


GESUND & AKTIV

Die kleine e k e h t o p a Reise Auch banale Infektionen sind lästig und treten selbst im Urlaub auf. Beispielsweise sind Schwimmbäder Brutstätten für Bakterien und Pilze. Ein Fußpilz kann leicht entstehen, denn das warme Klima begünstigt das Wachstum und die Vermehrung der Keime. Antimykotische Salben töten den Pilz ab und verhindern den unangenehmen Juckreiz. Ebenso kann die Kombination von Wind und Sand eine schmerzhafte Bindehautentzündung hervorrufen – entzündungshemmende Augentropfen oder Salben sind nicht verschreibungspflichtig und schaffen schnell Linderung. Auch Pflaster, ein Thermometer, fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente gehören deshalb gerade bei Familien mit Kindern mit in die Reisetasche. „Medikamente gegen Durchfall und Übelkeit sowie ein ausreichender Vorrat der Dauermedikation bei chronisch Kranken dürfen nicht fehlen. Bei der Mitnahme stärkerer Schmerzmittel oder Injektionsnadeln ist dringend eine ärztliche Bescheinigung erforderlich, da die unerlaubte Einfuhr in manchen Ländern direkt ins Gefängnis führen kann. Generell sollten sich Reisende mit chronischen Erkrankungen um eine individuelle Beratung kümmern“, ergänzt Werfel. Eine Reise soll vor allem Spaß machen. Eine gezielte Vorbereitung und genaue Informationen über das Urlaubsziel reichen aus, um die Infektionsrisiken einschätzen und ihnen richtig vorbeugen zu können.

Heilsalben Augentropfen Pflaster Thermometer fiebersenkende und schmerzstillende Mittel Mittel gegen Durchfall und Übelkeit ausreichender Vorrat der Dauermedikation bei n chronisch Kranke

Kliniken Essen-Mitte, Zentrum für Infektiologie und Reisemedizin Tel.: (02 01) 174-20201 infektiologie@kliniken-essen-mitte.de

Leitung Dr. med. Uwe Werfel

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LEBEN IN DER METROPOLE

Kurz

& bunt Essen ist das Zentrum des Ruhrgebiets und zählt mit seinen 580.000 Einwohnern zu den größten Städten Deutschlands.

Essen wartet mit neuer Melodie Bei dem Wettbewerb für die neue Wartemelodie für Essen haben mehr als 6.000 Menschen im Internet gevotet und aus 52 Kandidaten den Gewinner gekürt: „Shift Work“, eine Essener Band mit ihrem Rocksong „Metropole Ruhr“. Die neue Melodie ersetzt die fast zwanzig Jahre alte synthetische Wartemelodie in der städtischen Telefonanlage.

Essen-pico-bello – für eine saubere und sympathische Stadt. Die gemeinsame Aktion verschiedener Ämter und Institutionen wollen auf das Thema Sauberkeit aufmerksam machen. Das Maskottchen, ein kleiner Junge in roter Latzhose und sein Hund rufen auf, Engagement zu zeigen und die Sauberkeit in Essen zu verbessern. www.essen-pico-bello.de

Stadtrundfahrt im Cabriobus Die EMG – Essen Marketing GmbH reagiert damit auf das wachsende Interesse an der Kulturhauptstadt. Dreimal täglich fährt der DoppelstockCabriobus durch Essen und nimmt Sie mit auf die Reise durch die Geschichte der Stadt. Steigen Sie ein! www.essen-marketing.de

Kultur für zu Hause

Kunst zwischen Bonbons und Bier Im Designkiosk. Handgemachte Gegenstände von europäischen Designern an 30 Buden im Ruhrgebiet, die alle drei Bedingungen erfüllen: Sie sind Gebrauchsgegenstand, passen in eine 11x11x11 cm kleine Schachtel und kosten nicht mehr als 20 Euro. Ob „Markier‘ dein Revier“-Lesezeichen, Pottlappen oder Wegwerfprodukt Ruhrsteine. Finden Sie den Designkiosk in Ihrer Nähe: www.designkiosk-ruhr.de

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Die Kulturhauptstadt bei Ihnen zu Hause – mit den Postern der Kulturhauptstadt. Für drei Euro kommt die besondere Atmosphäre zu Ihnen nach Hause. Erhältlich sind die Motive Kokerei Zollverein, Schloss Borbeck, Gruga u.a. in der Touristik-Zentrale am Hbf und bei der Rathaus-Information. In Zukunft sollen weitere Motive folgen.


LEBEN IN DER METROPOLE

Auspacken, spielen!

Genesen im Grünen Neubau des Bettenhauses im Park der Evang. Huyssens-Stiftung schreitet voran.

Das Quintessence Saxophone Quintet gibt ein Benefizkonzert in Essen Die Instrumente: Saxophone – Sopran, Alt, Tenor, Bariton; die Musikrichtung: Crossover aus Klassik und Jazz. Das ist das Quintessence Saxophone Quintet. Inzwischen gelten die fünf Ausnahmesaxophonisten weltweit als eines der führenden Ensembles seiner Art. Ihr Können zeigen Sven Hoffmann, Uli Lettermann, Kai Niedermeier, Anatole Gomersall und Andreas Menzel am 28. November im Konzertsaal der Waldorfschule in Essen. Musiziert werden klassische und barocke Großwerke von Bach, Vivaldi, Beethoven, Mozart und Händel - dabei haucht Quintessence den alten Meistern neues Leben ein. Mit dem Prinzip „auspacken, spielen“ machen die fünf Saxophonisten seit 1993 Musik sichtbar. Ein außergewöhnlicher Crossover aus Klassik und Jazz. Eine Performance, in der die Musiker die stilistischen Welten verbinden – intelligent, klangvoll, fingerfertig. Das Quintessence Saxophone Quintet spielt auf den großen Bühnen und Festivals der Welt: Culture Art Hall Seoul, Hoam Art Hall Daejong in Korea, Bachfest Leipzig, Olympia-Festakt Schloss Bellevue Berlin, Leverkusener Jazztage, Dalheimer Sommer oder das Beethoven-Festival Bonn. Beim Internationalen Jazzfestival Münster wurden die Fünf 1997 mit dem Westfalen-Jazz-Preis ausgezeichnet. Aktuell haben sie bei der deutschen Vorentscheidung des internationalen TIM-Wettbewerbes (Torneo Internazionale di Musica) begeistert und nehmen im September am Finale in Verona, Italien, teil. Auch zahlreiche Auftritte in Radio und Fernsehen machten die Holzbläser bekannt. Elf CDs sowie zwei DVDs sind bereits erschienen. Erleben auch Sie die Klänge des Quintets.

Gesund werden im Hotelambiente Spatenstich für ein modernes Bettenhaus. Im Park der Evang. Huyssens-Stiftung der Kliniken Essen-Mitte entsteht bis 2011 ein moderner Wahlleistungsbereich. Nach dem Abschluss der Bauphase wird das Gebäude ein Blickfang für die Umgebung – mit einem flachen Dach, heller Fassade, großen Fenstern sowie luftigen Balkonen und Terrassen. Auf drei Etagen entstehen jeweils 90 komfortable Ein- und Zweibettzimmer – für die schnelle Genesung der Patienten in einem angenehmen Ambiente und mit ansprechender Optik – nicht nur von außen.

Wohlfühlen im Grünen Aus Sicht der heutigen Patienten wird es immer wichtiger, dass man sich trotz eines krankheitsbedingten Aufenthaltes im Krankenhaus wohlfühlt. Die Kliniken Essen-Mitte erfüllen mit dem neuen Bettenhaus höchste Ansprüche an Versorgung und Aufenthalt. Ziel ist es, ein hotelähnliches Ambiente zu schaffen, welches sich vom „klassischen“ Krankenhauscharakter deutlich unterscheidet. Wie ein schönes Hotel im grünen Park wird das Bettenhaus nach der Fertigstellung aussehen.

Innovativ in die Zukunft Anfang April wurde mit dem Bau des Bettenhauses begonnen. Damit positionieren sich die Kliniken Essen-Mitte weiter als innovativer Gesundheitsdienstleister in der Region. Der Neubau wird an das Haupthaus der Klinik der Evang. Huyssens-Stiftung angebunden. Neben der intensiven Betreuung durch das Pflegepersonal werden

Sonntag, 28.11.2010 // 17.00 Uhr Konzertsaal der Waldorfschule Schellstr. 47, 45134 Essen-Stadtwald Eintritt: Erwachsene 15 Euro // Kinder bis 12 Jahren 5 Euro Weitere Informationen unter: www.saxophonquintett.de Gewinnen Sie 5x2 Tickets für das Konzert! Schicken Sie einfach eine E-Mail an: pulsschlag@kliniken-essenmitte.de oder eine Postkarte an: Kliniken Essen-Mitte, Marketing, Henricistr. 92, 45136 Essen, Stichwort „SAXOPHON“

auch geschulte Hotelfachkräfte zum Einsatz kommen. Auf das umfassende Komfortangebot kann jeder Patient – egal ob Privatpatient, Zusatzversicherter oder Selbstzahler – zugreifen. Nach Fertigstellung werden außerdem die Zimmer im Altbau der Klinik saniert, um auch dort den Aufenthaltsstandard weiter zu verbessern. Das Richtfest kann kommen.

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LEBEN IN DER METROPOLE

TEXT WULF MÄMPEL

Messe ist Markt von Morgen ehr als 100 Tage im Jahr sind Essener Messetage. Die Messe ist damit ein bedeutender Motor der regionalen Wirtschaft und einer ihrer wichtigen „Förderer“. Allein 2009 flossen über 410 Millionen Euro in den lokalen und regionalen Wirtschaftskreislauf.

410 Mio Euro fließen durch das Messeangebot in den regionalen Wirtschaftskreislauf – Kampf um die Anteile in Messedeutschland

Krise gemeistert Mit über 52 Millionen Euro lag der Umsatz 2009 zwar unter dem des Ausnahmejahres 2008, aber um fast zehn Prozent höher als im Vergleichsjahr 2007. „Vor allem bei unseren Premiumveranstaltungen konnten wir der Krise deutlich Pa-

Die Messe schrieb seit ihrer Gründung eine Erfolgsgeschich-

roli bieten“, so Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäfts-

te. Das will sie auch künftig: mit rund 50 Messen und Ausstel-

führung der Messe Essen. „Hat uns die Wirtschaftskrise bei

lungen im Programm. Dreizehn davon sind internationale Leit-

einigen Projekten leicht gestreift, konnten wir bei Leitmessen

messen. Sie finden in 18 modernen Hallen und der attraktiven

durchaus zulegen.“ So habe die „Schweissen & Schneiden“

Galerie auf einer Ausstellungsfläche von 110 000 Quadratme-

zum Beispiel das beste Ergebnis ihrer Geschichte und

tern statt. Über 13 000 Aussteller nutzen jährlich den Messe-

eine herausragende Steigerung der Internationalität erzielt.

platz Essen, nahezu jeder vierte kommt aus dem Ausland. Vor

Thorwirth: “Die Zahl der Herkunftsländer der Gäste stieg

ein paar Wochen verlängerte die Weltmesse „Equitana“ mit

von 90 auf 128.“ Insgesamt liege man 2009 bei Aussteller- und

einem Zehn-Jahresvertrag ihren internationalen Auftritt am

Besucherzahlen sowie der belegten Fläche deutlich über dem

Standort Essen.

Durchschnitt der Messewirtschaft in Deutschland – und das,

Die Messe Essen zieht trotz weltweiter Wirtschaftskrise auch eine positive Bilanz des Jahres 2009. „Das Unternehmen hat seine gute Stellung im Markt mehr als behaupten kön-

obwohl ein heftiger „Kampf“ um die Marktanteile in Messedeutschland herrscht.

nen“, betonte der Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß,

Neun Messepremieren

Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe Essen, anlässlich der

Nach vier Messepremieren im Jahr 2009 stehen 2010 fünf

Vorstellung der Jahresbilanz. Mit 38 Messen und weiteren Ver-

Neu-Veranstaltungen auf dem Programm und stocken das

anstaltungen, 11.659 Ausstellern und 1,5 Millionen Besuchern

Veranstaltungsangebot auf insgesamt 42 Messen auf, zu de-

zähle die Messe Essen nach wie vor zu den Top-Ten der deut-

nen 14 000 Aussteller erwartet werden. Neu in diesem Jahr

schen Messeplätze. Davon profitiert natürlich die Messestadt

sind die „Leben plus Komfort“, die Angelsportmesse, die „Uni-

Essen: Wenn es die Messe nicht gäbe, sie müsste erfunden

ted Sourcing“ für Fashion, Shoes, Accessoires und Fabrics, der

werden, lautete daher ein alter Slogan der Messe-Insider.

VGB-Kraftwerkskongress mit Ausstellung und die WHEC –

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LEBEN IN DER METROPOLE

TEXT WULF MÄMPEL

Fünf Premieren 2010 LEBEN PLUS KOMFORT Fachmesse für Konzepte, Technik, Produkte, Services ANGELSPORTMESSE Die Messe für Angler-und Naturfreunde VGB Kraftwerke VGB Kongress mit Fachausstellung UNITED SOURCING Fashion, Shoes, Accessories, Fabrics WHEC World Hydrogen EnergyConference

World Hydrogen Energy Conference, für die sich Standorte in der ganzen Welt beworben hatten. Thorwirth: „Wir sind schon ein wenig stolz, dass wir den Zuschlag bekommen haben.“ Die Konferenz, zu der 2.000 Teilnehmer erwartet werden, hatte zuletzt in Australien stattgefunden.

Sieben Auslandsmessen Gleich

siebenmal

ist

die

Messe

Essen 2010 im Ausland aktiv. Mit Tochterveranstaltungen der „Schweissen & Schneiden“, der „Reifen“ und der Internationalen Pflanzenmesse IPM ist sie in China zu Gast, weitere Ableger der IPM lässt sie in Dubai und Moskau Wurzeln schlagen. „Die Strategie, unsere Kunden auf Auslandsmärkte zu begleiten, ist zugleich wesentlicher Teil unseres Auslandsmarketings“, so Thorwirth. „Eine bessere und wirkungsvollere internationale Werbung für die Leitmessen in Essen gibt es nicht.“

Fotos: Messe Essen

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LEBEN IN DER METROPOLE

Ausblick 2010 Zahlen. Daten. Fakten. 42 Messen 14.000 Aussteller Insgesamt 121 Messelaufzeittage 1.000.000 qm genutzte Fläche 1,4 Mio. Besucher Gesamtleistung Plan: 62,7 Mio. Euro

Congress-Center etabliert Auch erwies sich die Messe Essen mit ihrem CCE-CongressCenter Essen als etablierter Kongress-Standort. 701 Vermietungen für Kongresse, über 63.000 Teilnehmer, 176 Veranstaltungstage – das ist die Bilanz des Jahres 2009 im Kongressbereich. „Angesichts der gerade im Ruhrgebiet starken Konkurrenz ein hervorragendes Ergebnis,“ so Egon Galinnis, Geschäftsführer der Messe Essen. Für das laufende Jahr sieht sich CCE weiter im Aufwind. „Zum einen durch die verstärkte professionelle Eigen-Organisation von Kongressen und Events jeder Größenordnung, aber auch aufgrund des Kulturhauptstadtjahres. Das spüren wir deutlich“, betont Galinnis.

Grugahalle findet Nische Die Charme-Offensive, mit der man an alle wichtigen Veranstalter herangegangen sei, zahle sich bei der Grugahalle aus. Galinnis: 83 Veranstaltungen gingen über die Bühne. Shows und Konzerte ebenso wie Hauptversammlungen großer Konzerne. Galinnis: „Wir haben unsere Nische in Konzert der Mehrzweckhallen gefunden.“

Die Perspektiven Mit einem „strategischen Gesamtpaket“, das derzeit erarbeitet wird, macht sich die Messe Essen fit für die Zukunft. Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Paß: „Es umfasst die drei Handlungsfelder Personal, Projekte, Infrastruktur.“ So sei die Messe mit einer neuen Organisationsstruktur und verschlankten Strukturen noch näher am Kunden und am Markt. Neben eines Ausbaus der Spitzenstellung in puncto Service werde die Messe verstärkt in die Weiterentwicklung der Veranstaltungen investieren. „Auch bei dem Thema Geländeertüchtigung“, so Paß, „sehen wir den perspektivischen Handlungsbedarf.“

Wirtschaftsförderung Wie OB Paß unterstrich, zähle die Messe Essen zu den wichtigsten Beteiligungen des Konzerns Stadt Essen. „Sie ist nicht nur ein internationales Aushängeschild unserer Stadt, sondern auch das wirkungsvollste und größte Wirtschaftsförderungsinstrument.“ Die Messe Essen stelle als Job-Motor durch ihre Aktivitäten die Arbeitsplätze von rund 7.500 Menschen sicher, 3.500 davon allein in Essen.

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Verbesserte Infrastruktur: AtlanticCongressHotel Essen Parkhaus P5 Auslandsmessen: 7 Messen ( 3x China, 1x Russland, 2x VAE, 1x Indien) 1.500 Aussteller 80.000 Besucher 90.000 qm genutzte Fläche


TERMINKALENDER

was steht an? allgemeine termine Juli 23.-25.07.10, 11:00 Uhr 2. Altenessener Weinschmecker-Festival Essen-Altenessen

25.08.10, 20:00 Uhr Das Beatles-Musical „all you need is love!“ Zeche Zollverein - Schacht XII, Halle 12

september

kem termine Juli 21.07.10, 09:30 Uhr Ferienspatz-Aktion „Kindertag in den Kliniken Essen-Mitte“ Achtung: Eine Anmeldung ist nur über das Ferienspatzbüro der Stadt Essen möglich

04.09.10, ab 12:00 Uhr „Sommerfest 2010“ WDR Studio Essen

04.09.10, ab 18:00 Uhr Lange Saunanacht Kurhaus im Grugapark

28.07.10, 11:00 Uhr Ruhrtalfahrten Baldeneysee

29.07.10, 20:00 Uhr „New York, Rio, Ruhrgebiet“, Internationales Varieté, GOP Varieté Theater

august 01.08.10, 11:00 Uhr

05.09.10, ab 11:00 Uhr 5. Garten- und Genussmarkt Mintrops Land Hotel Burgaltendorf

10.09.10, 19:00 Uhr „Du sollst…!“ Die Wurzel aus den X Geboten (DE) Ruhrtriennale, Maschinenhaus Essen – Produktionsort der Künste

14.09.10, 20:07 Uhr „OTTO“ Grugahalle

„Oldtimertreff Zollverein“ Kokerei Zollverein

august 04.08.10, 09:30 Uhr Ferienspatz-Aktion „Kindertag in den Kliniken Essen-Mitte“ Achtung: Eine Anmeldung ist nur über das Ferienspatzbüro der Stadt Essen möglich

05.08.10, 18:30 Uhr Kreißsaalführung Hebammenzentrum am KnappschaftsKrankenhaus

07. + 08.08.10, ganztags Kunstgewerbeausstellung von Frau Ruth Schwack Eingangshalle der Evang. Huyssens-Stiftung

september

06.08.10, 20:30 Uhr

02.09.10, 18:30 Uhr

„Männer, Macken und Mallorca“, Urlaubskomödie Theater Courage

Kreißsaalführung Hebammenzentrum am KnappschaftsKrankenhaus

08.08.10, 10:00 Uhr

04.09.10, ganztags

„Kapitänsbrunch“, Fahrt auf Baldeneysee und Ruhr Baldeneysee

2. Essener Krebstag Patienten-Informationsveranstaltung ATZ Ambulantes Tumorzentrum Gelände Evang. Huyssens-Stiftung

10.08.10, 18.15 Uhr „Die WAZ, frisch gepresst – so entsteht eine Tageszeitung“ Führung, WAZ Mediengruppe

17.09.10, 20:00 Uhr Folkwang Kammerorchester Essen: I. Konzert im Hügel-Zyklus “Brahms im Prater” Villa Hügel

18.09.10, 14:00 Uhr „Grenzenlose Musik“ Grugapark Essen, Musikpavillon

19.09.10, ab 11:00 Uhr „Weltkindertag im Grugapark“ Spielaktionen, Experimente, Musik, Tanz, Seifenkistenrennen Grugapark

07.09.10, 19:00 Uhr Morbus Crohn und Colitis ulcerosa im Kindes- und Jugendalter Arzt-Patienten-Seminar Klinik für Innere Medizin I kems Café & Restaurant, Evang. Huyssens-Stiftung

11. + 12.09.10, ganztags Kunstgewerbeausstellung von Frau Ruth Schwack Eingangshalle der Evang. Huyssens-Stiftung

14.08.10, 19:00 Uhr

25.09.10, 20:00 Uhr

„Hochzeit in Schwarz“, Krimidinner Philharmonie

“Bülent Ceylan – Kebabbel net” Grugahalle

15.08.10, 14.30 + 16:00 Uhr

27.09.10, 18:00 Uhr

Greifvogel-Freiflugschau Grugapark

Sight-Seeing Joggen – Stadtmitte oder Stadtteile verschiedene Orte im Essener Stadtgebiet

Ausstellungseröffnung Mit Kunstwerken von Prof. Schäfer und Präsentation des restaurierten Flügelaltars Kapelle der Evang. Huyssens-Stiftung

25.+26.09.10, ganztags

25. + 26.09.10, ganztags

Großes Zechenfest auf Zollverein Zeche Zollverein

Kunstgewerbeausstellung von Frau Doris Kloß Eingangshalle der Evang. Huyssens-Stiftung

21.08.10 „Kräuterwanderung“, verschiedene Orte im Essener Stadtgebiet Uhrzeit wird mit der Anmeldebestätigung mitgeteilt

24.09.10, 17:00 Uhr

Vorschau auf im Jul. und Sept. beginnende Kurse: Präventionskurs Pilates Kursbeginn: Montag, 02.08.2010 Kursende: Montag, 04.10.2010 10 x 60 Minuten, einmal in der Woche, 17:30 - 18:30 Uhr, Kursgebühr: 100,- Euro pro Teilnehmer Nachfolgende Krankenkassen haben diesen Kurs zertifiziert: KKH, DAK, BEK, GEK, TK, HEK. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob diese die Kosten für den Präventionskurs übernimmt.

Präventionskurs Aqua-Gym. Kursbeginn: Mittwoch, 11.08.2010 Kursende: Dienstag, 29.09.2010 8 x 45 Minuten, einmal in der Woche, 17:30 - 18:15 Uhr Kursgebühr: 74,- Euro pro Teilnehmer. (*)

Präventionskurs Tai Chi Kursbeginn: Mittwoch, 01.09.2010 Kursende: Mittwoch, 03.11.2010 10 x 60 Minuten, einmal in der Woche, 17:30 - 18:30 Uhr Kursgebühr: 120,- Euro pro Teilnehmer. (*)

Präventionskurs Autogenes Training Kursbeginn: Dienstag, 07.09.2010 Kursende: Dienstag, 26.10.2010 8 x 90 Minuten, einmal in der Woche, 18:00 - 19:30 Uhr, Kursgebühr: 130,- Euro pro Teilnehmer. (*)

Präventionskurs Sicheres Gehen – Sturzprophylaxe Kursbeginn: Montag, 13.09.2010 Kursende: Montag, 29.11.2010 10 x 60 Minuten, einmal in der Woche, 16:00 - 17:00 Uhr An folgenden Tagen ist kein Kurstag: 04.10. und 01.11.10 Kursgebühr: 95,- Euro pro Teilnehmer. (*) (*) Der Kurs ist durch die gesetzlichen Krankenkassen anerkannt und zugelassen, daher haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine anteilige Kostenrückerstattung von bis zu 80 % oder max. 75,- Euro durch ihre Krankenkasse.

Anmeldung für Kurse: Kliniken Essen-Mitte GmbH, Knappschafts-Krankenhaus Am Deimelsberg 34a, 45276 Essen Ansprechpartner: Thorben Berger, Telefon (02 01) 174-20752 Email: t.berger@kliniken-essen-mitte.de

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MITTEN HINEIN

TEXT RÜDIGER TEUTSCH

Eine Expedition entlang der Emscher Lange Zeit schien der Fluss Emscher durch Abwässer irreparabel verschmutzt. Doch zwischen Holzwickede und Dinslaken wächst langsam wieder eine blühende Landschaft heran, die für Naturfreunde eine Reise wert ist. Im Rahmen einer „Emscher Expedition“ haben wir für „pulsschlag“ den Wandel im nördlichen Ruhrpott vom Wasser aus beobachtet.

D

ie Emscher hat einen zweifelhaften Ruf: Über Jahrzehnte hinweg galt das Gewässer als der schmutzigste Fluss Deutschlands. Zur Zeit des Bergbaus leitete die Industrie ihr Abwasser hier ein und sorgte dafür, dass aus der

ehemals als ideales Fischgewässer bekannten Emscher eine dunkle Brühe wurde, die Krankheiten wie Typhus begünstigte. Kein Wunder, dass die Emscher als Kloake des Ruhrgebiets verschrien war. Der Kohlebergbau rund um die Emscher ist inzwischen fast vollständig verschwunden, doch seinen schlechten Ruf hat der Fluss bis heute nicht endgültig ablegen können. Zu Unrecht. Denn seit vielen Jahren arbeitet die Emschergenossenschaft als größter Abwasserentsorger und Kläranlagenbetreiber in Deutschland an einem Masterplan, der sich „Emscher-Zukunft“ nennt. Das anspruchsvolle Ziel lautet: Die Emscher soll wieder in ein sauberes Fließgewässer umgewandelt werden, auf das das Ruhrgebiet stolz sein kann – ein

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MITTEN HINEIN

„Generationenprojekt“, wie es die Flussmanager selbst nennen.

teilnehmer. Für zusätzliche Verunsicherung sorgt zudem, dass die

Doch obwohl das Projekt noch längst nicht abgeschlossen ist, sind

ehemalige Kläranlage Läppkes Mühlenbach der Treffpunkt für die

schon Erfolge sichtbar. An einigen Stellen, insbesondere im Bereich

Kanufahrt sein soll. Das Klärbecken der Anlage ist zwar längst zu

der Nebenbäche, werden die Abwässer inzwischen unterirdisch

einem idyllischen Feuchtbiotop umgestaltet worden und der ehe-

durch geschlossene Kanäle abgeleitet – und das „Emscherland“

malige Faulturm, der inzwischen von einem liebevoll gepflegten

wird schrittweise zu einem Naherholungsgebiet umgewandelt.

Park umsäumt wird, ist längst ein Schauplatz für eine künstlerische

Kanuexpedition vom Klärpark zum Nordsternpark

Klanginstallation geworden – doch trotzdem ist die Verunsicherung in der Gruppe zu spüren. „Sollen wir hier etwa rumrudern?“, wird auf der einen Seite getuschelt, „Ein bisschen faulig riecht es hier aber immer noch, oder?“, hört man von der anderen Seite.

Wie das Gebiet rund um die Emscher heute aussieht, davon wollen

Wie genau die Tour verlaufen wird, wissen nur die beiden

sich 18 Abenteuerlustige auf einer Kanuexpedition ein Bild machen.

Guides Thomas Szidat und Michael Förster. Die erfahrenen Kanu-

Allerdings wirkt es ein wenig so, als hätte sich jeder der Teilnehmer

ten übernehmen die Leitung dieser Expedition – die übrigens auf

auf ein anderes Abenteuer vorbereitet. Ein Mann beispielsweise hat

dem Rhein-Herne-Kanal stattfindet, der parallel zur Emscher ver-

seine Ausrüstung so gewählt, dass er sofort zu einem mehrstün-

läuft (auf der Emscher selbst dürfen noch keine Wasseraktivitäten

digen Marsch durch den Dschungel aufbrechen könnte. Er trägt

stattfinden). Als überzeugte Wassersportler werden sie im Laufe der

einen wasserfest versiegelten Rucksack in grellem Rot, dazu hohe

kommenden Jahre hautnah miterleben, wie sich die Emscher dank

Wanderstiefel und atmungsaktive Kleidung. Ein anderer Teilnehmer

des neuen unterirdischen Abwasserkanalnetzes langsam wieder in

dagegen hofft bei kühlen Morgentemperaturen von 14 Grad offen-

einen „blauen“ Fluss verwandeln wird. Das Gebiet rund um die

bar auf einen sommerlichen Tag: Er trägt Flipflops und kurze, be-

Emscher wird sich durch den ökologischen Umbau schrittweise zu

queme Hosen. „Das wird heute noch warm“, ist er sich sicher. „Ich

einem neuen Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt entwickeln.

habe das Wetter gestern Abend noch im Internet gecheckt.“ Wäh-

Dass diese Region schon heute nicht überall dem Ruhrpott-Klischee

rend er das sagt, zieht sich ein junges Pärchen die Reißverschlüsse

entspricht, wollen die beiden Tourguides den Expeditionsteilneh-

ihrer warmen Fleece-Jacken bis zur Nasenspitze hoch, weil der Wind

mern mit dieser Kanuexpedition beweisen. „Vom Kanu aus habt

gerade auffrischt und für Gänsehaut sorgt.

ihr einen völlig neuen Blick auf das Ruhrgebiet. Ihr befindet euch

Es herrscht ein wenig Unruhe. Bisher weiß die Gruppe nur,

nur Zentimeter über der Wasseroberfläche und erlebt die Region

dass sie von Oberhausen aus das Ruhrgebiet per Kanu erkunden

aus einer wirklich ungewöhnlichen Perspektive“, hält Thomas Szidat

wird. Doch was sie genau erwartet, ahnt keiner der Expeditions-

eine kurze Ansprache.

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LEBEN IN DER METROPOLE

Faszinierend und von bizarrer Schönheit Jeder der Teilnehmer muss sich nun eine passende Schwimmweste aussuchen – das ist Pflicht auf dieser Expedition. Diese sind aber nur als Schwimmhilfen, nicht als Rettungswesten zu gebrauchen. „Wenn ihr kentert, ist es nämlich wichtig, dass ihr mit den Westen auch tauchen könnt, um herumtreibenden Bäumen auszuweichen“, erklärt Guide Michael Förster mit einem feinen Grinsen auf dem Gesicht. Unruhiges Gelächter in der Teilnehmergruppe. Möglicherweise wird das kein gemächlicher Sonntagsausflug. „Muss denn eigentlich jeder im Kanu mitrudern? Ich hab nämlich Rückenbeschwerden“, versucht eine junge Frau sich nun schnell vor den möglichen Ruderstrapazen zu retten. „Wer ins Kanu steigt, übernimmt ein Ruder und hilft natürlich mit“, erklärt Michael Förster bestimmt. Und nun gibt es kein Zurück mehr. Gemeinsam werden die Kanus geschultert und zum Wasser getragen. „Verteilt euch zu drei bis vier Leuten im Kanu und sprecht euch ab, wie ihr das Gewicht verlagern wollt“, mahnt Michael. „Solltet ihr allerdings Klamotten zum Wechseln dabei haben, könnt ihr natürlich auch kreuz und quer ins Kanu einsteigen, wie ihr mögt.“ Dann beginnt die Wasserexpedition. Mit insgesamt fünf Kanus macht sich die Expeditionsgruppe vom Klärpark in Oberhausen aus auf den Weg zum Nordsternpark nach Gelsenkirchen. Eine Strecke von gut zehn Kilometern gilt es also zurückzulegen. Und schon nach wenigen Ruderschlägen bekommen die Gruppenteilnehmer Einblicke in die grüne Seite des Reviers. Hohes Dickicht und grüne Wiesen umrahmen mächtige Verladebagger, und betongraue Hafenanlagen mit ankernden Lastkähnen wechseln sich mit beschaulichen Grünanlagen ab. „Faszinierend und von bizarrer Schönheit“, fasst es ein Expeditionsteilnehmer beeindruckt zusammen. Für lange Gespräche ist aber kaum Zeit. Denn die Kanufahrt erfordert Konzentration und volle Aufmerksamkeit. Kommen größere Schiffe näher, müssen die Ruderer an die Seite ausweichen. Das geht nur, wenn die Kanubesatzung zusammenarbeitet. Und das klappt nicht immer reibungslos. Eines der fünf Kanus kommt bei seinem Schlingerkurs einer Gruppe Angler zu nahe und kappt versehentlich deren Angelschnüre. Mehr Glück hat dagegen das dahinter fahrende Vier-Mann-Team. Sie geraten ebenfalls zu nah ans Ufer, werden dort aber zum Trost von einer Gruppe Campern mit Getränken aus deren Kühlbox versorgt. „Wir im Ruhrgebiet sind eben gesellig“, erklärt Guide Michael Förster, der im Kajak zwischen den Fotos: Hub/laif, Wulfert, Asbach, Cebrian

Kanus hin- und herpaddelt und dafür sorgt, dass alle Kanus nah beieinander bleiben. Eine offizielle Verschnaufspause vom Rudern gibt es aber erst, als die Expedition unter einer Brücke der Autobahn 42 hindurchfährt. Hier wird, während einige Meter über der Gruppe Auto um Auto entlangrast, kurz am Ufer Halt gemacht.

28 pulsschlag

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LEBEN IN DER METROPOLE

Emscher-Expedition Innerhalb des Ruhrgebiets ist das Neue Emschertal eine eigenständige Region mit rauem Charme. Die Emscher-Expeditionen machen diese Eigenschaften sichtbar und das Emscherland, im übertragenen Sinn, zum Expeditionsgebiet. Das von der Emschergenossenschaft unterstützte

“Eine wirklich beeindruckende Tour“

Projekt richtet sich an alle, die eine originelle Tour

Fast vier Stunden lang rudert das 18-köpfige Team durch das Emscher-

www

mit hohem Abenteuerfaktor suchen und zugleich etwas über die Zukunft im Neuen Emschertal erfahren möchten. Ausführliche Informationen unter: www.emscher-expedition.eu

land und durchquert unter anderem den Industriehafen von Essen, ehe es unter den neugierigen Blicken einiger Graffiti-Sprüher, die gerade eine Mauer mit einem neuen Wandbild verzieren, am Ziel seiner Reise ankommt: dem Gelsenkirchener Nordsternpark. „Eine wirklich beeindruckende Tour. Ich wusste gar nicht, dass es hier so schön ist“, schnauft der Expeditionsteilnehmer mit dem grell roten Rucksack, als schließlich alle Mitglieder der Gruppe trockenen Fußes wieder an Land sind und die Kanus aus dem Wasser ziehen. Und mit dieser Meinung steht er in diesem Moment nicht alleine da. Tatsächlich haben alle 18 Teilnehmer heute eine neue und bisher wenig beachtete Seite des Reviers kennen gelernt: Rund um die Emscher herrscht zwar immer noch das emsige Treiben der Ruhrgebietsindustrie – doch zwischen Stahl und Beton wächst Stück für Stück ein Naherholungsgebiet heran, das der Region einen ganz neuen Charme verleihen wird. Das „Generationenprojekt“ Emscher-Umbau ist zwar noch lange nicht abgeschlossen, doch schon jetzt kann sich die Region rund um die ehemalige „Kloake des Ruhrgebiets“

„pulsschlag“ verlost jeweils 2 Karten für drei Emscher-Expeditionen: 14. August 2010: 2 Karten für eine Expedition zur „EmscherKunst.2010“ auf der Emscher-Insel 5. September 2010: 2 Karten für eine Fahrradexpedition mit Bergmann Hermann 25. September 2010: 2 Karten für eine Mitternachtsexpedition mit dem Fahrrad Schicken Sie einfach eine E-Mail an: pulsschlag@klinikenessen-mitte.de oder eine Postkarte an: Kliniken EssenMitte, Abteilung Marketing, Henricistr. 92, 45136 Essen, Stichwort „EMSCHER“

wieder sehen und auch riechen lassen. I 2010

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TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

SOMMER-SPECIAL

Spontanurlaub So weit das Auto reicht – Drei Reiseziele für Kurzentschlossene

Welcher Urlaubstyp sind Sie? Sind Sie gerne aktiv? Wollen Sie entdecken und erleben? Oder bevorzugen Sie Strand und Meer? Wir stellen drei Reiseziele vor, die für jeden den richtigen Urlaub bieten. Ob Wandern in Südtirol, Badeurlaub an der Ostsee oder eine Entdeckungstour durch Frankreich - und das alles mit der Anreise per Auto. Das Verreisen mit dem Auto ist bequem. Vor der eigenen Haustüre einsteigen, vor dem Urlaubsquartier aussteigen, dazwischen Pausen und Snacks nach Wunsch. Keine Abfahrt- oder Abflugzeiten, die einzuhalten sind. Am Urlaubsort ist man flexibel. Dennoch gibt es einige Dinge, die zu beachten sind: Das Gepäck sollte sicher im Auto verstaut werden, sodass keine losen Gegenstände herumfliegen. Vor Reiseantritt sollte auch die Reiseroute geplant werden. Über Autobahngebühren und Geschwindigkeitsvorgaben sollten Sie sich vorab informieren. Um nicht in den Hauptreiseverkehr oder in lange Staus zu geraten, ist auch der Reisezeitpunkt gut zu wählen und das Radio auf Verkehrsnachrichten einzustellen. Dank eines guten Autobahnnetzes sind die Fahrtziele mit dem Auto aber generell in überschaubarer Zeit zu erreichen.

Auf nach Frankreich Eine Entdeckungstour durch Frankreich entlang an Europas Traumküsten – eine Reise für etwas erfahrenere Auto-Urlauber. Über die Schweiz nach Italien, beginnend entlang der ligurischen Küsten hinunter nach Frankreich – über Küstenstraßen mit scharfen Serpentinen und einen Ausblick auf das tiefblaue Meer. Dorthin wo die Reichen und Schönen Urlaub machen an die Côte d’Azur. Weiter an die langen Strände am Golf von Biskaya, in den rauen Norden mit Bretagne und Normandie, in die Alpen zum Montblanc, in die Weltstadt Paris und durch die historischen Landschaften mit ihren Schlössern und Burgen. Frankreich hat viele Orte zu entdecken. Die Anreise mit dem Auto (von Essen): Schöne Ausblicke auf gut ausgebauten Straßen. In ca. 9 Stunden und einer Entfernung von 990km erreicht man die Bretagne. Gebühren: Auf fast allen französischen Autobahnen gilt Mautpflicht. Die Gebühren für 100 Kilometer liegen bei etwa 5 Euro. Rund um die Großstädte Paris, Bordeaux, Lyon und Marseille gibt es kostenfreie Autobahnabschnitte.

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Auf nach Südtirol Wanderurlaub auf der Sonnenseite der Alpen, im Wanderparadies Italiens. Wanderschuhe eingepackt, Rucksack zugeschnürt und es kann los gehen. Entdecken Sie die Wanderwege und Bergtouren durch eine wunderschöne Natur. Südtirol ist ein beliebtes Wanderrevier. Ob leichte Seewanderungen vorbei an Biotopen oder anspruchsvolle Routen hinauf auf 2.000 Meter. Den schönsten Panoramablick bieten die Dolomiten, eine unberührte Natur finden Sie in den Naturparks der Region. Ob eindrucksvolle Rundwege, schattige Forstwege oder Klettersteige – Südtirol bietet unzählige Möglichkeiten im Sommer die Landschaft per pedes zu erkunden. Die Anreise mit dem Auto (von Essen): Südtirol ist schnell und bequem durch Österreich weiter nach Italien über die Brennerautobahn zu erreichen. Die Entfernung beträgt etwa 860km, die Fahrtdauer 8 bis 9 Stunden. Gebühren: Alle Autobahnen in Italien sind gebührenpflichtig. Italien hat das älteste Mautsystem Europas mit etwa 80 gebührenpflichtigen Strecken. Pro 100 Kilometer werden für einen PKW ca. 5 Euro berechnet.

Ab an die Ostsee Badeurlaub an über 380 Strandkilometern an der Ostsee Schleswig-Holsteins. Optimale Bedingungen, um die Seele baumeln zu lassen. Ob Familienstrand, Actionstrand, Hundestrand oder der längste Strand Schleswig-Holsteins, der Timmendorfer Strand. Alle Sandstrände sind flach abfallend, die Ostsee gezeitenlos. Fehmarn, Grömitz, Husum sind nur ein paar Beispiele für feinen Sand und die typischen Strandkörbe. Erfrischung bietet die Ostsee mit ihrer sehr guten Wasserqualität. Daneben hat sie Sternegastronomie, Shopping und Wellness zu bieten. Für Unternehmungen ist die Ostseecard empfehlenswert. Mit ihr bekommen Sie viele Rabatte z.B. für das Sea Life Timmendorfer Strand, das Erlebnisbad Grömitzer Welle, den Hansa Park und und und. Die Anreise mit dem Auto (von Essen): Die Ostsee Schleswig-Holsteins zeichnet sich durch ihre schnelle und leichte Erreichbarkeit aus – über Autobahnen und Schnellstraßen. Die Entfernung von Essen ist knapp 500km, für die eine Reisedauer von etwa 4 ½ Stunden benötigt wird. Gebühren: Die Straßen und Autobahnen in Deutschland sind ‚noch‘ nicht gebührenpflichtig.

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SOMMER-SPECIAL

TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

Gesund grillen

Alle Jahre wieder: Gegrillte Steaks und Würstchen hinterlassen ihre Spuren in der Luft und melden dem Gehirn: Zeit zum Schlemmen. Eine Einladung zum Essen lässt sich jetzt nicht verlockender formulieren als mit dem Hinweis „wir grillen“. Grillen gehört zur Lieblingsbeschäftigung der Deutschen im Sommer. Aber der rauchige Genuss steht in der Kritik, obwohl die Garmethode auf dem Rost zu den gesündesten gehört. Schuld ist der hohe Fleischkonsum, denn mehr als 90% des verschlungenen Grillguts ist tierischer Herkunft. Aber es geht auch ohne schlechtes Gewissen. Grillen Sie gesund. Es gibt viele leckere Alternativen zu Steak und Bauchfleisch. Der bewusste Verzicht auf übermäßiges Fett wird empfohlen, damit Körper und Figur fit bleiben. Klassisches Grillgut – Würstchen, Nackensteaks, Schweinebauch – haben einen sehr hohen Fettanteil. Auch fertige Grillsaucen und Salate enthalten viel ungesundes Fett. Wer beim Grillen nicht gänzlich auf Fleisch verzichten möchte, sollte sich das gesündeste Fleisch aussuchen. Das bekömmlichste Stück vom Rind ist z.B. das Entrecote. Es enthält viele Mineralien wie Zink, Folsäure und Eisen und diese bleiben beim Grillen erhalten. Beim Geflügel liegt das Hähnchenbrustfilet vorne. Es enthält mehr Eiweiß als andere Fleischsorten, so bleibt es saftig. Das Lachssteak ist die gesündeste Fischalternative. Grundsätzlich gilt: Schon zwei Fischgerichte pro Woche halbieren das Herzinfarktrisiko. Das liegt an den wertvollen Omega-dreiFettsäuren. Lachs enthält am meisten dieser Fettsäuren. Eine fleischlose und noch gesündere Grillalternative ist Gemüse. Probieren Sie Grünzeug vom Grill. Als Beilage zum Fleisch, als Spieß oder gefüllt. Gesundes Grillen kann kulinarische Genüsse voll ausschöpfen und erfordert nicht so viel Verzicht wie man vielleicht vermutet. Experimentieren Sie. Auch Früchte z.B. Bananen bekommen auf dem Grill ein besonderes Aroma.

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Hähnchenbrust und frisches Gemüse – eine „leichte“ Alternative zu Schweinebauch und Nackensteak.

Henri Bach

Nelson Müller

Henri Bach, Küchenchef der Résidence in Es-

Für Nelson Müller, Chefkoch der Schote in

sen-Kettwig, ist ein absoluter Grill-Fan, auch

Essen Rüttenscheid, bedeutet Grillen Live-

wenn es in seinem 2- Sterne-Restaurant keine

Entertainment in der Natur: „Leute können

Grillwürstchen gibt. Zu Hause ist der rau-

zugucken, nichts ist schon fertig, alles wird

chige Genuss für ihn ein Muss: „Grillen kann

à la minute zubereitet. Frischer geht nicht!“

man fast alles – hauptsache es schmeckt. Die

Der Koch legt nicht nur Wert auf die Zuberei-

typischen Röstaromen bekommt man eben

tung, sondern auch auf das Drumherum: „Es

nur vom Grill“, meint Bach, der in seinem

ist wichtig, dass Freunde dabei sind und je

Restaurant leichte und kreative Küche zau-

schöner die Location desto besser.“ Und das

bert. Der Chef de Cuisine legt Wert auf die

Beste: „Die Rauch- und Röstaromen. Ganz

Art des Grillens. Er bevorzugt die Amerika-

anders als bei der klassischen Zubereitung in

nische Art – in einem Smoker. „Das Fleisch

der Küche“, erklärt er. Deswegen gibt es in

wird indirekt gegart, nicht direkt über der

seinem Restaurant auch „immer mal wieder

Kohle. Das ist schonender und gesünder.“

ein Gericht, das in der Grillpfanne zubereitet

Auch die Auswahl des Fleisches ist wichtig:

wird“. Müller achtet auch beim Grillen auf

„Ein gutes Stück amerikanisches Fleisch

ausgewogene Zutaten. „Aber es muss nicht

kann ich empfehlen. Die Tiere werden an-

immer Gemüse sein. Fisch und Fleisch ent-

ders aufgezüchtet als in Deutschland. Das

halten viel gesundes Eiweiß.“ Auch die Tem-

Fleisch ist marmoriert und bleibt saftig.“ Und

peratur auf dem Rost spielt eine Rolle: „ Sie

sein Tipp zu gesundem Grillen? „Zucchini,

sollte nicht zu hoch sein, das Grillgut nicht zu

Maiskolben und Auberginen abwechselnd

nah an der Flamme, sonst entstehen krebs-

auf einen Spieß stecken und marinieren –

erregende Stoffe.“ Sein Rezept für gesundes

lecker!“

Grillen:

„Ein

Dorade-Zucchini-Sandwich.

Den Fisch und das Gemüse mit getrockneten Tomaten und Kräutern grillen. So wird der Fisch geschont

und es sieht noch dazu

schön aus.“ I 2010

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SOMMER-SPECIAL

TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

Essens Biergärten Wenn die Temperaturen auf 30°C klettern und die Sonne lacht, dann ist die Biergartensaison eröffnet. Unter Bäumen oder am Wasser, auf den typischen Holzbänken kann man kühle Getränke genießen. Der Ursprung des Biergartens liegt in Bayern. Aber auch Essen bietet für jeden Geschmack eine gastronomische Einrichtung im Freien. Wir haben sechs der zahlreichen Biergärten in Essen getestet und möchten Ihnen diese Sommerplätze vorstellen. Entscheiden Sie selbst, wo Sie Ihr nächstes Getränk im Freien genießen möchten!

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I 2010


> Wassergarten Am Grugapark liegt der Wassergarten, eine Biergarten-Insel umgeben von grünen Pflanzen und viel Wasser. Atmosphäre: Typische Bierzeltbänke und -tische laden ein, Platz zu nehmen. Abends

Landhaus am Staadt

werden die umliegenden Wasserflächen zusätzlich beleuchtet. Rundherum Natur pur! Service/Angebot: Das Erfrischungs-Ange-

Dampfe

Ein alter Gutshof in Essen-Werden. Am Ende

Das alte Gebäude der Dampfbierbrauerei

eines Feldweges liegt das elegante Landhaus

steht in Essen-Borbeck. Terrasse und Biergar-

bot ist vielfältig. Auch die Kleinen sind hier

mit einer Freifläche von 25.000 Quadrat-

ten bieten ein schönes Plätzchen.

gern gesehen: Kinder unter sechs

metern und einem Biergarten, direkt an der

Atmosphäre: Unter riesigen Bäumen kön-

bekommen Getränke günstiger. Auf der

Ruhr.

nen Besucher genießen, was Küche und Fäs-

Speisekarte steht Einfaches, aber Leckeres,

Atmosphäre: Man sitzt unter Obstbäumen,

ser hergeben. Die rustikale Gestaltung schafft

vom Brezel bis zum Schnitzel mit Pommes.

großen Sonnenschirmen, an einzelnen Holz-

eine gemütliche Atmosphäre. Der Service

Für Gesundheitsbewusste gibt es Salate der

tischen und auf Holzstühlen. Der grüne Gar-

ist gut, vor allem schnell und hat dabei im-

ten und die rustikalen Elemente des Hauses

mer einen lockeren Spruch auf den Lippen.

Wasser. Der Wassergarten sorgt für Urlaubs-

laden ein zum gemütlichen Zusammensitzen.

Service/Angebot: Herzhafte Küche – pas-

stimmung! www.wassergarten-essen.de

Spaziermöglichkeiten sind ganz in der Nähe.

send zum Bier. Verschiedene Biere werden

Service/Angebot: Die Speisekarte ist um-

noch heute in der Hausbrauerei gebraut.

fangreich, die Bedienung freundlich. Die

Salate, Brauhausspezialitäten und Kindertel-

Preise sind etwas gehobener, dafür bekommt

ler stehen auf der Speisekarte. Die Preise für

Das Miamamia in Rüttenscheid – kein typi-

man außergewöhnliche Kompositionen, die

Getränke und Essen sind angemessen. Be-

scher Biergarten, sondern ein italienisches

zum Probieren einladen: Wildkräutersalat

sonderes Highlight: Dampfes berühmte gro-

Café mit großem Garten, der bei schönem

mit Gambas, Pasta in Trüffelrahm. Fazit:

be Bauernbratwurst. Fazit: Ob mit Kollegen,

Wetter einlädt Köstlichkeiten zu genießen.

Feine Speisen in grüner Umgebung. Für das

Freunden oder Familie - hier fühlt man sich

Atmosphäre: Italienisch-romantisch und

ausgefallene Angebot und das schöne Ambi-

willkommen. So muss ein Biergarten sein.

vielleicht ein wenig kitschig, aber genau das

ente nicht zu teuer.

www.dampfe.de

macht das Miamamia unverwechselbar. Von

www.landhaus-am-staadt.de

Jahren

Saison. Fazit: Für einen schönen Abend am

Miamamia

außen wirkt es klein, aber der Innenhof ist ein riesiger Garten. Für die Kleinen gibt es einen Spielplatz mit riesigem Sandkasten.

Der Löwe

Jagdhaus Schellenberg

Service/Angebot: Selfservice heißt es hier.

Ein Biergarten mitten in der Essener Innen-

Getränke werden direkt an der Theke be-

Im Essener Süden liegt der Biergarten des

stadt. Vor dem Lokal unter Bäumen können

stellt und bezahlt. Für das leibliche Wohl

Fachwerkhauses mit ca. 200 Plätzen. Direkt

150 Gäste Platz nehmen. Für kühlere Som-

sorgen leckere Frühstücke, Brotvariationen,

im Stadtwald, zentral gelegen und gut er-

mertage gibt es eine überdachte, beheizbare

Salate und viele süße Leckereien - alles frisch

reichbar.

Terrasse.

zubereitet. Für Langschläfer gibt es Früh-

Atmosphäre: Man sitzt auf der Terrasse im

Atmosphäre: Traditionell und gemütlich

Grünen, mit Blick auf den Baldeneysee. Eine

wird man hier mit einem netten „Servus“

die Fassade lohnt sich. Modern und ausge-

landschaftliche Idylle umgeben von Wald

begrüßt. Der Biergarten ist typisch bayrisch.

fallen - einfach mal etwas anderes!

und Wanderwegen. Rustikal und gemütlich

Hier kann man eine Maß genießen und die

www.miamamia.de

lädt das Jagdhaus zum Ausruhen und Genie-

Menschen auf den Straßen beobachten.

ßen ein. Service/Angebot: Der Biergarten

Service/Angebot: Zünftige bayrische und

ist Selbstbedienungsbereich. Auf der Karte

internationale Küche bekommt man hier.

stehen Salat, Folienkartoffeln, Thüringer

Schweinshaxe frisch aus dem Ofen, knus-

Bratwurst sowie süße Kleinigkeiten: Kuchen,

prige Flammkuchen oder Knödelvariationen.

Waffeln, Eis und Rote Grütze. Die Auswahl

Auch Klassisches gibt es: Rumpsteak oder

ist nicht riesig, die Portionen sind angemes-

>

stück den ganzen Tag. Fazit: Ein Blick hinter

Filet. Berühmt ist der Löwe für die größten

sen und die Qualität gut. Fazit: Malerischer

Schnitzel der Stadt. Alle Schmankerl gibt

Ausblick für einen schönen Tag im Freien.

es auch zum Mitnehmen. Fazit: Üppige

www.jagdhaus-schellenberg.de

Portionen, die gut schmecken und günstig sind. Nur wer gerade Diät hält, sollte von einem Besuch absehen! Ein schönes Stück Bayern in der Essener Innenstadt. www.loewe-essen.de I 2010

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MITTEN HINEIN

Gut, besser, hervorragend! Die Ärzte der KEM gehören laut Focus zu den besten Medizinern der Bundesrepublik. Beim aktuellen Ranking des Wirtschaftsmagazins schnitten sie bei der Behandlung von Krebspatienten sowie im Bereich der Implantologie hervorragend ab.

H

intergrund: Der Focus veröf-

sie selbst häufig empfehlen. „Demnach

fentlicht regelmäßig in enger

verfügt Prof. Weischer nicht nur über he-

Zusammenarbeit mit den Ärzte-

rausragende Fähigkeiten in der Implantolo-

kammern Ärztelisten zu be-

gie, sondern wird auch von zahnärztlichen

stimmten Fachgebieten. Nach

Kollegen hoch geschätzt“, unterstreicht

sechsmonatiger Recherche auf Fachkon-

der KEM-Geschäftsführer. Besondere Kom-

gressen und Selbsthilfetagungen, ausführ-

petenzen bescheinigt das aktuelle Ranking

lichen Interviews und Online-Fragebögen,

dem Oralchirurgen beim Setzen von Implan-

Einbeziehung wissenschaftlicher Beiträge

taten. Zudem wird Prof. Weischer von Kolle-

und

gen häufig weiter empfohlen.

Behandlungsspektren,

Befragungen

von Patienten und niedergelassenen Me-

Onkologie: Hervorragend! Nieder-

dizinern und 27.800 Empfehlungen dieser

gelassene Ärzte und Patienten empfehlen

stehen die Top-Mediziner fest.

die Essener Onkologen gerne weiter. Die

Hervorragend: Die KEM punk-

Focus-Bestenliste bestätigt die onkologische

tet auf der neuen Bestenliste (Ausgabe

Kompetenz der KEM: Sieben der besten

25 und 26) mit onkologischer Fachkom-

deutschen Krebsspezialisten behandeln an

petenz sowie im Bereich der Implantologie.

den KEM: Prof. Dr. Darko Kröpfl (Urologie),

Insgesamt

Mediziner

Prof. Dr. Hansjochen Wilke und Prof. Dr. Mi-

der Kliniken Essen-Mitte auf der Liste der

chael Stahl (Internistische Onkologie), Prof.

besten Ärzte Deutschlands. „Wir freuen

Dr. Dr. Martin K. Walz (Chirurgie), Privatdo-

uns, dass Patienten und ärztliche Kollegen

zent Dr. med. Sherko Kümmel (Senologie),

unsere sehr gute Behandlungsqualität zu

Prof. Dr. Siegfried Seeber (Ambulantes Tu-

schätzen

Klinik-

morzentrum) und Prof. Dr. Andreas du Bois

Geschäftsführer Horst Defren die aktuellen

(Gynäkologische Onkologie ab 01.01.2011).

Focus-Empfehlungen.

„Die Focus-Auswertung zeigt, dass unter-

finden

sich

wissen“,

acht

kommentiert

Implantologie: Hervorragend! Prof.

schiedlichste Krebspatienten bei uns in best-

Dr. Thomas Weischer ist einer der acht

en Händen sind“, so Defren. Dafür sorgen

Top-Mediziner. Der Leiter des Implantat-

die hohe Fachkompetenz und das breite

zentrums der Kliniken Essen-Mitte schaffte

Behandlungsspektrum für unterschiedliche

es als einziger Zahnarzt der Ruhrmetro-

Tumorerkrankungen. Eine individuelle onko-

pole unter die 126 besten Implantologen.

logische Behandlung, bei der Fachärzte,

Im Rahmen der Recherche hatte Focus in

Pflegekräfte und Therapeuten eng zusam-

Zusammenarbeit

unterschiedlichen

men arbeiten. Ein Erfolgsfaktor. Das be-

Fachgesellschaften Leistungsspektrum und

mit

stätigt auch die Deutsche Gesellschaft für

Kompetenzen von mehr als 7.500 Zahn-

Hämatologie und Onkologie (DGHO). Diese

medizinern, Oralchirurgen sowie Mund-

hat die Klinik für Internistische Onkologie/

Kiefer-Gesichtschirurgen untersucht. In die

Hämatologie erst kürzlich als Onkologisches

Bewertung flossen Selbsteinschätzung der

Zentrum zertifiziert. Bundesweit wurden

Zahnärzte sowie Meinung von Klinikchefs,

bislang erst rund 20 Onkologische Zentren

Oberärzten und niedergelassenen Medi-

anerkannt. (KS)

zinern ein. Diese nannten Spezialisten, die

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I 2010

www

Weitere Informationen unter: www.focus.de/magazin/archiv

Implantologie Univ.-Klinik für Mund-, Kieferund Gesichtschirurgie Zentrum für Implantologie Prof. Dr. Thomas Weischer Tel. (02 01) 174 – 28601 Implantatzentrum-mkg@kliniken-essen-mitte.de

Onkologie Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie Prof. Dr. Darko Kröpfl Tel. (02 01) 174 – 29001 urologie@kliniken-essen-mitte.de Klinik für Internistische Onkologie / Hämatologie Mit Zentrum für Palliativmedizin Prof. Dr. Hansjochen Wilke Prof. Dr. Michael Stahl Tel. (02 01) 174 – 24001 onkologie@kliniken-essen-mitte.de Klinik für Chirurgie Mit Zentrum für Minimal Invasive Chirurgie Prof. Dr. Dr. h.c. Martin K. Walz Tel. (02 01) 174 – 26001 chirurgie@kliniken-essen-mitte.de Klinik für Senologie / Brustzentrum PD Dr. Sherko Kümmel Tel. (02 01) 174 – 33001 senologie@kliniken-essen-mitte.de Onkologische Privatambulanz ATZ Ambulantes Tumorzentrum Essen Prof. Dr. Siegfried Seeber Tel. (02 01) 174 - 24701 s.seeber@kliniken-essen-mitte.de Klinik für Onkologische Gynäkologie Prof. Dr. Andreas du Bois (ab 01.01.11) a.dubois@kliniken-essen-mitte.de


KLARTEXT Wulf Mämpel war über 30 Jahre Lokalchef der Essener WAZ. Heute betreibt er mit „aMMMadeus“ ein Medienbüro und nimmt in „Pulsschlag“ Stellung zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen.

Organe spenden Leben Transplantationsmedizin und Organspende – der menschliche Körper als „Ersatzteillager“

W

ir alle kennen das Thema, haben schon mehr-

Rein medizinisch ist Deutschland, was die Transplantations-Technik

fach darüber diskutiert, denken über Vor-

betrifft, führend in der Welt. Auf dem Gebiet der Transplantation zählt

und Nachteile nach – und handeln dennoch

das Universitätsklinikum Essen sogar weltweit zu den herausragenden

nicht. Mit dem traurigen Ergebnis: Jedes Jahr

Zentren. Es verfügt über wertvolle, langjährige Erfahrungen, zumal

sterben weit mehr als tausend Menschen,

es eines der wenigen Unikliniken ist, das alle lebenswichtigen Organe

die auf ein Organ warten, denn es gibt viele schwerstkranke Pati-

transplantiert: Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge. Dank

enten, denen mit einer Transplantation geholfen werden könnte.

der intensiven hochqualifizierten Forschung konnten die Mediziner

Daran besteht kein Zweifel. Und die meisten Menschen sind grund-

in den letzten Jahren immer mehr Menschen ein zweites Leben

sätzlich auch bereit, ihre Organe zu spenden. Doch wieso besitzen

schenken. Von zunehmender Bedeutung ist in Essen die Lebendspen-

dennoch nur zwölf Prozent der Deutschen einen Organspende-

de. Dazu zählt beispielsweise die Split-Lebertransplantation, bei der

Ausweis? Auf diesem Feld muss sich viel ändern – ich plädiere daher

dem Spender nur ein Teil des Organs entnommen und dem Empfän-

für eine Organspende-Offensive und eine neue Marketingstrategie,

ger eingepflanzt wird.

um Zweifel und Ängste in der Bevölkerung zu nehmen. Hier hilft nur

Das Thema Organspende nimmt in der Bevölkerung deut-

eine massive Aufklärung, die zu einem Ruck durch die Bevölkerung

lich an Akzeptanz zu. Das ist erfreulich und auch – neben der rein

führt. Dem „Körper als Ersatzteillager“ muss das negative Image ge-

medizinischen und gesundheitlichen Seite – ein volkswirtschaftlich

nommen werden.

bedeutender Aspekt, um Dauerkosten (Beispiel Dialyse-Patienten) zu

Nach der bisher in Deutschland geltenden erweiterten Zustim-

senken. Ein ziemlich hoher Prozentsatz (85%) aller befragten Bürger –

mungslösung dürfen einem Toten nur dann Organe entnommen

so das Ergebnis einer Umfrage – kann sich vorstellen, selbst ein ge-

werden, wenn er sich zu Lebzeiten damit einverstanden erklärt oder

spendetes Organ oder Gewebe für eine Transplantation anzuneh-

wenn die Angehörigen ausdrücklich einer Explantation zustimmen.

men. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) führt

Nach der Widerspruchslösung gilt automatisch jeder als einverstan-

seit 1996 Aufklärungsmaßnahmen zum Thema Organspende durch.

den mit der Organentnahme, wenn er nicht zu Lebzeiten ausdrück-

„Organspende schenkt Leben“ soll die Bereitschaft zur Organ-

lich widersprochen hat. Das könnte die Zahl der Organspenden deut-

spende positiv beeinflussen und zu einer weiteren Verbreitung von

lich erhöhen. Doch Nächstenliebe kann nicht gesetzlich verordnet

Organspende-Ausweisen beitragen. Der Wunsch, anderen zu helfen

werden, und der Wunsch zu helfen, rechtfertigt keinen Eingriff in

(98%), ist das Hauptmotiv für die Entscheidung, einen Spenderaus-

das Selbstbestimmungsrecht. Schließlich geht es bei Sterben und

weis auszufüllen. Fast genauso oft ist das Gleichgewicht zwischen Ge-

Tod um äußerst persönliche und sensible Bereiche. Und es muss ja

ben und Nehmen entscheidend. So sehen 94% derjenigen, die einen

wohl Gründe geben, warum so viele Menschen letztlich doch davor

Ausweis ausfüllen als wichtiges Motiv, dass sie auch selber froh wä-

zurückschrecken. Oft ist eine bauchgesteuerte Skepsis, die zur Zu-

ren, ein Organ – wenn nötig – zu erhalten. Zwei Drittel (69%) möchte

rückhaltung führt. Oft ist es aber auch nur eine schlichte Unkenntnis.

durch die eigene Willensdeklaration die Angehörigen entlasten,

Fakt ist: Die Zahl der möglichen Organspenden wird nicht aus-

eine solche Entscheidung treffen zu müssen. Rund zwei Drittel aller

geschöpft. Während man in Deutschland seit Jahren diesem Dauer-

Befragten wären damit einverstanden, nach ihrem Tod Organe und

problem lamentierend zuschaut, verzeichnen andere europäische

Gewebe zu spenden. Wenn das so ist, warum ist der Schritt zu einem

Länder, wie Österreich und Spanien, deutlich höhere Spenderraten.

Ausweis, der eine klare rechtliche Abmachung belegt, bei uns so

Grund für dieses Unterschied: Hier gilt die sogenannte erweiterte

kompliziert konstruiert? (Mä)

Widerspruchsregelung. Demnach können die Organe entnommen werden, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen hat und die Angehörigen keine Einwände haben.

www

Weitere Informationen unter: www.organspende-info.de

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REINGEHÖRT & REINGESCHAUT

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Kompetenz

und Sicherheit

Katie Melua The House Katie Melua - mit Balladen wurde sie bekannt. Auch ihr viertes Album „The House“ überzeugt mit Feinfühligkeit, aber zeigt auch eine Weiterentwicklung. Die neue Single „The Flood“ stimmt ein, „I’d Love To Kill You“ ist neugierig und „No Fear Of Heights“ liebt bedingungslos. Hören Sie rein in das ausdrucksvolle Album oder erleben Sie die Künstlerin live auf ihrer Europa-Tournee, z.B. am 02.11.in Köln. (KS)

Spezialpflegedienst für Tumorpatienten Beate Stark Bärbel Schmuhalek GbR Der 1. Spezialpflegedienst für Tumorpatienten und Palliativpflege in Essen. Kompetenz und Sicherheit für Sie seit 13 Jahren

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Die Fantastischen Vier Für dich immer noch Fanta Sie Kreativ, außergewöhnlich, individuell, immer neu und ohne Grenzen - gestatten Die Fantastischen Vier. Mit ihrem achten Studioalbum „Für dich immer noch Fanta Sie“ zeigen Thomas D, Smudo, And.Ypsilon und Michi Beck wieder ihre Einzigartigkeit. Gute Musik mit bunten Reimen: Auch 2010, nach zwanzig Bandjahren, sind die vier Rap-Veteranen fit für Abenteuer und noch lange nicht reif für die Rente. FANTAStisch! (KS)

REINGESCHAUT

Zweiohrküken Nach Keinohrhasen kommt Zweiohrküken in Ihren DVD-Player, die Fortsetzung des Millionenerfolges von und mit Til Schweiger. Nach zwei Jahren ist bei Ludo und Anna der Alltag eingekehrt. Doch als erst eine alte Flamme von Ludo und dann auch noch Annas Ex-Freund auftauchen, geht es um Eifersucht und plötzlich gar nicht mehr gewollte Freiräume. Erscheinungsdatum: 27.08.2010 (KS) REINGESCHAUT

Alice im Wunderland Schräg, bizarr und skurril ist Alice im Wunderland. Kultregisseur Tim Burton entführt die Zuschauer in ein unglaubliches FantasyAbenteuer. Alice ist inzwischen 19 Jahre alt und kehrt zurück ins Wunderland, wo sie der verrückte Hutmacher (Johnny Depp) und das weiße Kaninchen auf ihrer Reise durch die märchenhafte Welt begleiten. Entdecken Sie das Wunderland auf DVD. (KS)


VORGELESEN

Vater des Tourismus Er gilt als der „Vater des Tourismus“, der 1801 in Essen geborene Karl Baedeker. Vor 151 Jahren

Der Pionier der Reiseführer stammt aus Essen: Karl Baedeker

starb er, weltberühmt und vielgelesen, in Koblenz. Der gelernte Buchhändler und studierte Historiker ist noch heute durch seine Reiseführer, die „roten

Kosten beträchtlich.“ Der clevere Verleger hatte ein gutes Gespür für die wirt-

Baedeker“, die er von 1828 bis zu seinem Tode

schaftliche Entwicklung zu Mitte des 19. Jahrhunderts, als Kohle und Stahl ihren

herausgab, der Klassiker unter den Reiseschrift-

weltweiten Siegeszug antraten und die Welt durch die Industriealisierung zu-

stellern. Antiquarische Schätze zu heben, lohnt

sammenrückte. Der Essener nutzte die beginnende Reiselust und das Fernweh

sich auch heute noch: Die „Roten“ werden als Ra-

seiner Zeitgenossen, das zum guten Ton der aufstrebenden Klasse gehörte, und

ritäten hoch gehandelt, besonders die Erstausga-

„verschrieb“ ihnen seine Reiserfahrungen, die mit großem (Lese-) Hunger ver-

ben „Ägypten“, „Russland“ oder „USA“ sind 1000

schlungen wurden. Seine Bücher sind der Beweis, dass Reisen bildet, dass frem-

Euro und mehr wert.

de Länder und ferne Ziele aber auch Träume hervorrufen. Der Orient, Asien, Afrika und die USA gehörten zu den bevorzugten Ländern.

Karl Baedekers Reiseführer ebneten die touristischen

Es gehörte zum Renommee der damaligen Gesellschaft in ferne, exotische

Trampelpfade und waren Quell vieler Kopisten. Selbst

Länder zu reisen, die heute touristischer Alltag sind: Rom, Athen, Kairo, Paris,

Karl May soll sich rücksichtslos bedient und fleißig da-

London, Istanbul, New York. „Über den großen Teich“ oder in 80 Tagen um die

raus abgeschrieben haben, da er ja nie dort gewesen

Welt – die Vorstellungskraft kannte keine Grenzen mehr. Alles inklusive gab es

war, wo seine Helden für das Gute kämpften.

schon 1870, Reiseführer wurden zu einem gefragten Beruf, „der Baedeker“ ein

Baedekers Klientel war das aufstrebende Bürgertum

Muss unter den Reisebegleitern.

des 19. Jahrhunderts, diejenigen, die die Welt sehen

Es ging um Informationen aus den fremden Ländern, Reisemöglichkeiten,

wollten, lange bevor der Tourismus unserer Tage alle

Unterkünfte, Lebensgewohnheiten, Attraktionen, die kombiniert wurden mit

Geheimnisse der Erde, alle Länder unsers Globus gna-

den Ausgrabungen und sensationellen Funden der abenteuerlichen Archäolo-

denlos enthüllte. Der Ruhrgebietsmensch aus Essen,

gen. Zum damaligen Reisen gehörte das große Staunen. Baedeker verschafften

dem kleinen Städtchen vor der boomenden Industriali-

seinen Lesern sehr persönlich gefärbte Einblicke in die große weite Welt, die für

sierung, das über 900 Jahre lang von mächtigen Fürst-

die meisten Menschen der damaligen Zeit noch für viele Jahrzehnte ein Traum

äbtissinnen regiert worden war, war die Keimzelle der

bleiben sollte, da der Massentourismus erst nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte.

Baedeker-Familie – noch heute gibt es die Buchhand-

Als nach Baedekers Tod seine Söhne den Verlag übernahmen, setzte das

lung gleichen Namens auf der Kettwiger Straße, mitten

Massengeschäft ein. Neue Bände in jedem Jahr, Wiederauflagen , Nachdrucke.

in der City der Ruhrmetropole: im Baedeker-Haus.

Das Reisegeschäft blühte in dem Maße, wie sich die Gesellschaft veränderte.

Für eine Fahrt auf dem Nil, wie er in seinem po-

Der Urlaub wurde Bestandteil der Tarifverträge. Und „Der Baedeker“ wurde die

pulären Band über das Land der Pharaonen formuliert,

kompetente Instanz des beginnenden Touristik-Booms. Neue Autoren kamen

ist als Ratschlag zu lesen: „156 Flaschen Wein sowie

hinzu, neue Verlage gründeten sich, die Konkurrenz war geboren.

etwas Champagner sind mitzunehmen.“ Für die Bestei-

Doch ohne den Ur-Vater, den Pionier Karl Baedeker, wäre der Tourismus

gung des Berges Ararat rät er seinen Lesern: „Zwei Sack

kaum so spannend, so erfolgreich geworden. Baedeker wurde gelesen, er

Kohle und ein Revolver sind durchaus angebracht.“

weckte Hoffnung und Phantasien, auch wenn nur wenige Privilegierte über die

Aber auch: „Zum Reisen gehört in erster, zweiter und

Reisekasse verfügten, in die Länder zu reisen, die er so eigenwillig und span-

dritter Linie Geld. Die Begleitung von Damen erhört die

nend zu erklären versuchte. (Mä)

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pulsschlag 39


NACHGEDACHT & MITGEMACHT

Nachgedacht & mitgemacht Sudoku (mittel)

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Impressum Herausgeber Kliniken Essen-Mitte GmbH, Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH (KEM) Henricistr. 92, 45136 Essen www.kliniken-essen-mitte.de Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Horst Defren Verantwortlich: Björn Kasper Auflage: 25.000 Exemplare Abonnement: Jahres-Abo 5,80 EUR Erscheinung: 4-mal jährlich Redaktion Cornelia Ernst, Petra Gerling, Britta Homann, Björn Kasper, Wulf Mämpel, Meike Schütte, Marcel Sekula, Kristina Siebenmorgen, Rüdiger Teutsch E-Mail: pulsschlag@kliniken-essen-mitte.de Redaktionsbeirat Wulf Mämpel, aMMMadeus-Medienagentur, Essen Art Direction Eva Thelen Konzept und Umsetzung Early & Bird Agentur für Kommunikation GmbH Centroallee 269, 46047 Oberhausen, www.earlyandbird.de Objektleitung: Marcel Sekula

40 pulsschlag

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NACHGEDACHT & MITGEMACHT

Profil

6

Windrichtung

hoch schätzen

Schalentier

Ton

14

Legitimation

18 Baustoff

Augendeckel

Fluss des Vergessens

2

10

Tropenpflanze

Werkzeuggriff

afrik. Staat und Fluss

span. Männername

Sammelstelle, Lager

Auspuffausstoß

Büchergestell

Fußgicht

Sportgröße

Kfz-Z. Mettmann

Opfertisch

Abwesenheitsbeweis

Erfrischungsgetränk

Verwandte

englisch: As Kfz-Z. Homberg

folglich

9

physik. Krafteinheit

Abtransport Luft holen

ältester Sohn des Noah

große Trockenheit

westl. Nordafrika

eingedickter Saft

nicht flach

im Jahre (lat.)

13

5

Gutschrift

Mittelloser

Hptst. von Friaul (Italien)

Singvogel

kurz für: Pullover

Ältestenrat

Ärger

Fürstenhaushalt

Rüsseltier

männl. Haustier

südwestafrik. Staat

zu keiner Zeit

Stadtteil von Hamburg

Gebiet

Wasserstandsmesser

griech. Fabeldichter

Ermahnung

Erreger (Mz.)

15

Ordnung (griech.)

1

italienisch: Liebe

auch

Gaststättenbesitzer

Heilplanze

11

japan. Fechtkunst

Abflug

Teil des Fingers

Fleischsülze

scherzhaft: USSoldat

ruhig

inneres Organ

7

klagen, jammern

ehem. deutsche Münze

Singweiches Freigemein- Schwer- beuter schaft metall

schriftliche Mitteilung

flach positionieren

Gaststätte

Kellertier

Teil des Schlittschuhs

gesetzmäßig

Fangseil

Staat in Ostafrika

Gliederband

Rauchkraut

Postsendung

Backtreibmittel

Stoßwaffe

Baumfrucht

derart

griech. Unheilsgöttin

glücklich

Norm

12

österr.: Hinterlegung

AmurQuellfluss

abgestanden

Unentschieden beim Schach

flach

Reise

Seidengewebe

Windrichtung

Lektüre

Hingabe, Freude

zeitig Goldamsel

nicht hinten

8 16

Finte

Stadt Kriminalspeisen in der polizei Niederlausitz (Kw.) Abzug bei Barzahlung

ägypt. franz.: Königs- klein titel

4

Verbrechen

Deckschicht

3

schweiz. Kantonshauptstadt

täuschen

17

Vorname von Guevara †

Verfasser

ital.: Ich

Scheinheiligkeit anfallsweise Atemnot

1

dünne Holzschicht

2

3

4

5

6

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Dauerbezug (Kw.)

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MENSCHEN DER REGION

Im Gespräch mit

Uwe Lyko

Als Herbert Knebel, ohne „Dönekes“ und immer „frei Schnauze“, gibt er dem Ruhrgebiet ein unverwechselbares Gesicht! Jeder kennt Sie als Herbert Knebel, den Frührentner aus Essen-Altenessen. Geboren wurden Sie in Duisburg. Warum die Wahlheimat Essen?

1 Lyko‘s Erfolgsfigur: Herbert Knebel 2 Herbert Knebel‘s Affentheater 3 Lyko privat

1

Das ist reiner Zufall. Ich habe meine Kindheit in Duisburg verlebt und zog mit 12 Jahren nach Moers. Ende der 70er dann der Zufall: Meine WG-Mitbewohner, gebürtige Essener, wollten zurück. Das war eine willkommene Abwechslung für mich und eine neue Möglichkeit. Aber ich habe mir Essen als Wohnort nicht ausgesucht, weil es so schön ist!

Sie sind über die Jahre zu einer Symbolfigur für das Revier geworden. Sehen Sie sich als ein Stück Revier-Kultur? Was halten Sie von Essen und dem Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt 2010? Kulturhauptstadt 2010 finde ich gut. Es ist eine Region, die es verdient hat. Und ja, ich bin schon ein Stück Kultur, sag ich mal (lacht) – mit vielen anderen Kollegen. Ich bin schon seit zwanzig Jahren Kulturbotschafter und wir haben im Ruhrgebiet eine große Dichte an weiteren Kabarett-Künstlern. Ludger Stratmann, Helge Schneider, Missfits, Piet Klocke leisten seit vielen Jahren einen gehörigen Beitrag, dass das Ruhrgebiet auch außerhalb der Grenzen angesehen wird. Oft fällt der Verdienst dieser großen Szene unter den Tisch durch Folkwang, Zeche Zollverein usw. – was natürlich auch tolle Sachen sind.

3 Sie stehen nicht nur auf der Bühne, sondern sind auch im Radio zu hören und im Fernsehen zu sehen. Welche Art von Auftritt ist Ihnen am liebsten? Auf der Bühne stehe ich am liebsten – mit ganz großem Abstand. Das macht mehr Spaß. Beim Fernsehen sitzt man erstmal einfach herum und wartet. Die „Mitternachtsspitzen“ sind da allerdings eine Ausnahme, da bin ich ein vollwertiges Ensemblemitglied. Andere Fernsehsachen sind mir ein Gräuel, aber sie dienen natürlich zur eigenen Werbung.

2

„Danke, Hebät!“

Zur Person: Uwe Lyko begann kurz nach seiner Ausbildung zum Fernmeldetechniker Theater zu spielen und

3

2

Musik zu machen. Ende der 80er schuf er aus einem Zufall heraus die Kunstfigur „Herbert Knebel“. Mittlerweile gehört der Frührentner aus Essen zum Kulturgut des Reviers. Unverwechselbarer Humor und feinster Ruhrpottdialekt. Auch Herbert Knebels Affentheater,

Raus aus Essen - Sie sind gerade auf „Ich glaub, ich geh kaputt…!“-Solo-Tour. Ihre Texte schreiben Sie alle selber. Was muss ein Knebel-Programm auf jeden Fall beinhalten?

das er zur gleichen Zeit mit seinen Rentnerkollegen

Ich bin nicht nur gerade auf Tour, ich bin immer auf Tour. Im Monat sechs bis zehn Auftritte. Bei meinem Programm ist wichtig, was nicht rein darf, wie Sexismus und Rassismus. Ansonsten sind es Geschichten, die einen großen unterhalterischen Wert haben, und die ich selber witzig finde.

auf Tour und erzählt Geschichten über den alltäg-

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Ernst Pichel, dem Trainer und Ozzy Ostermann gründete, beansprucht die Lachmuskeln. Aktuell ist er mit seinem Solo-Programm „Ich glaub, ich geh kaputt…!“ lichen Wahnsinn. (KS)

Pulsschlag im Abo? Ihnen gefällt „pulsschlag“ so gut, dass Sie die kommenden Ausgaben nicht verpassen möchten? Gerne schicken wir Ihnen „pulsschlag“ kostenfrei nach Hause. Hierfür fallen lediglich die Portogebühren von 5,80 EUR für vier Ausgaben im Jahr an. Rufen Sie uns einfach an: (02 01) 174 100 11 oder schicken Sie uns eine E-Mail an pulsschlag@kliniken-essen-mitte.de


Ihr Kontakt zu den KEM Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de

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ESSENER KREBSTAG


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