VIT-Journal Ausgabe 5

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0,80 € EP für Sammelbestellung Mai /Ausgabe Nr.5

VIT-Journal

Das Magazin für die Stadt und den Altlandkreis Viechtach

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WILLKOMMEN IN DER WALDWELT Der Ursprungs-Gedanke war, die "Ur-Themen" der Menschheit ins Gedächtnis zurückrufen. Eine Gegenbewegung zu der "florierenden" Fun & Action-Tourismusmaschinerie ... Die Menschen haben genug von Ballermann und Animation. Was ist wohl befriedigender? Nach einer Woche aus Mallorca nach Hause zu kommen oder einen Backofen bauen zu können? Das von uns vermittelte Wissen kann Ihnen niemand mehr nehmen – und das ist echte Befriedigung und Genugtuung. Das ist Animation, mit bleibenden Werten. Wissen vermitteln und zugleich Urlaub machen – die Waldwelt war geboren. Bei uns erwartet Sie keine Knochenarbeit sondern eine Lageratmosphäre aus einer Mischung von Motorsägen, Handwerkzeug sowie Kaffee und Kuchen, deftiges Essen und interessanten Gesprächen (nicht nur Fachgespräche) am Lagerfeuer. Der Naturpark Bayerischer Wald und das Waldwelt-Gelände (10 Hektar) bieten hierfür den idealen Rahmen - Natur pur.

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EDITORIAL

Von Respekt und Vertrauen

Kann man, darf man, soll man eine Wahl zum Brautpaar des Jahres veranstalten? Welchen Sinn, welchen Zweck soll das haben? Wen interessiert denn so etwas? Diese und ähnliche Fragen diskutierte das Team in der Produktionssitzung im Februar. Zu diesem Zeitpunkt musste die Mai-Ausgabe geplant werden. Hochzeiten, Hochglanz-Magazin und der Wonnemonat Mai – das alles schien oberflächlich ganz gut zueinander zu passen. Zeitgleich liefen die Recherchen zum Single-Report auf Hochtouren. Was also lag näher, sich auch mit denjenigen zu befassen, die sich getraut haben und sich trauen ließen. Trotzdem blieb, bei aller Begeisterung immer dieses darf man, soll man wie ein schaler Beigeschmack über der Aktion hängen. Dies dauerte so lange bis ich eines Fernsehabends eine

mysteriöse Sendung zu sehen bekam. Eine Sendung in der sich acht „Bindungswillige“ erstmals auf dem Standesamt treffen und sich – ohne auch nur ein Wörtchen zuvor miteinander gewechselt zu haben – verheiraten. Angeblich sollen wissenschaftliche Studien und Berechnungen, charakterliche Abgleiche und verhaltenspsychologische Analysen sicherstellen, dass sich die Beiden dann später lieben lernen. Wissenschaft hin oder her, Quote rauf oder runter, wie blöd, so frage ich mich, muss eine Gesellschaft sein, die solchen Mumpiz auch noch als Unterhaltung konsumiert? Wie dekadent sind die Macher solcher Unsinns - Sendungen, die im Kern lediglich eine stückweise Entwürdigung des modernen Menschen voraussetzen. Wer sich für lange Zeit an einen Menschen bindet, der ist doch nur bereit dies zu tun, wenn ihn der zukünftige Partner durch seine eigenen Handlungen überzeugt, sein Wesen unter Beweis gestellt hat. Soll Vertrauen, Anerkennung und Respekt in Zukunft der Berechenbarkeit von Dreisätzen, dem Aneinanderreihen von Logarithmen weichen? Wer solche Sendungen zur Norm erhöht, der missachtet meiner

Meinung nach grob fahrlässig das Zusammenleben von Menschen, das immer noch die kognitiven Fähigkeiten des Menschen zur unerlässlichen Basis hat. Wer sich die Fotos unserer Brautpaare ansieht, die strahlenden Gesichter, wer das Glück, das sie allesamt zum Ausdruck bringen, erkennt, der wird einer natürlich gewachsenen Partnerschaft, die schlussendlich in einer Hochzeit mündet, den Vorzug geben. Weil es in Zeiten von sozialen Netzwerken nicht mehr selbstverständlich ist, dass sich glückliche Menschen auch nach Monaten über ihren „schönsten Tag” freuen können, freuen wir uns mit ihnen. Die 16 Paare, die es in die Endauswahl geschafft haben treten nicht gegeneinander sondern miteinander an, um eine Auszeichnung zu erringen, deren Wert nur auf dem Papier existiert. Bei aller Wertschätzung der Brautpaare selbst gilt es aber auch noch dem Fotografen und den Fotografinnen zu danken, die bereit sind, ihre Arbeit mit anderen zu messen. Auch dies verdient Respekt, Anerkennung und Dank. Ein Brautpaar veröffentlichen wir in dieser Ausgabe außer Konkurrenz – dasjenige auf dem Titel-

bild. Wenngleich ich damit gegen einen journalistischen Grundsatz verstoße, der da lautet: „… im eigenen Interesse nie!“ tue ich dies dieses Mal sehr gern. Unser Titelpaar hat am 2. Februar 1955 geheiratet – vor mehr als 61 Jahren also. Warum ich das so genau weiß? – Es sind meine Eltern, die ich voller Respekt und Liebe, aber auch Anerkennung für alles, was sie geleistet haben, ehre und achte und denen ich hiermit auch eine kleine Überraschung bereiten will. Beteiligen Sie sich an der Wahl zum Brautpaar des Jahres – per Postkarte, Mail oder im Internet können Sie abstimmen. Geben Sie „Ihrem Favoritenˮ Ihre Punkte (siehe Seite 10 und unter www. verlag@vit-journal.de). Gewinnen Sie Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 500,00 €.

Wolfgang Lichtenegger

Herausgeber VIT-Journal

VIT - JOURNAL / Mai 2016

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Inhalt 9 20 33 45 42 KUNST

FRANZ HEIGL† Er war ein Wanderer zwischen Bilderwelten. Seine Vorstellungskraft, sein zeichnerisches und grafisches Können waren die Basis, um verschiedenste unverwechselbare Kunstwerke zu erschaffen.

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EDITORIAL

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INTERVIEW

Celebration

22 WIRTSCHAFT

Fotogeschichten

23 POPP'S ARCHIV

5 SELFIES

26 WISSEN I-III

20 PARKOUR

44 RATGEBER

38 BERLIN

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Rubriken

VIT - JOURNAL / Mai 2016

45 WISSEN IV

27 Große Themen 9 DIE WAHL ZUM BRAUT PAAR DES JAHRES 10 HOCHZEITSBRÄUCHE UND BRAUTPAARE 27 DIE WILDEN 70ER NAP/ CASA 33 BLOGG „ZURÜCK ZUR ZUKUNFT” TEIL II


SELFIES

Wenn wieder einmal Einiges schief läuft … … dann ist das noch lange kein Grund zu verzweifeln. Wer hätte gedacht, dass ein schiefer Turm über die Jahrhunderte zum Wahrzeichen einer Stadt und zum Magneten von Millionen von Touristen werden würde. Trotzen Sie Ihren schlechten Tagen mit Ihrem schönsten Gute-Laune-Lachen. Denn das ist die sympathischste Art, seinem Gegenüber die Zähne zu zeigen!

... in is, wer do drin is! VIT - JOURNAL / Mai 2016

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Kunst, Kultur und Vorfreuen auf das schönste Fest des Jahres - Das Viechtacher Bürgerfest Musik, Tanz, Show, Magie und natürlich viel gute Laune — das verspricht auch 2016 das Viechtacher Bürgerfest! Vom 1.-3. Juli wird in der Bayerwaldstadt gefeiert, gesungen und getanzt. Das Musikprogramm auf den zahlreichen Bühnen lässt keine Wünsche offen: von traditionell-bayerisch über Partyhits bis hin zu kernigem Bayern-Rock reicht die Palette. Mit von der Partie sind u.a. die junge Coverband „Alibi“, die deutsche Top-Partyband „Shark“ sowie die Kult-Musiker der „Bananafishbones“ (Foto).

Realistische Malerei im Alten Rathaus Die „Neuen Meister“ Gerd Bannuscher, Roland Heyder, Joachim Lehrer, Michael Krähmer, Ines Scheppach und Siegfried Zademack präsentieren ihre Gemälde und Zeichnungen in Viechtach. Die Gruppe vertritt seit 15 Jahren ein klares Bekenntnis zum Realismus der Gegenwart und zeigt dabei große Weite und Tiefe von Anschauungen. Ihre Gegenständlichkeit in der künstlerischen Betrachtung unserer Welt hat sehr moderne und zugleich metaphysische Tendenzen, die von einer Malkunst auf höchstem Niveau getragen werden. Vernissage: Freitag, 3. Juni, 19 Uhr, Altes Rathaus. Mit buntem Sommernachtsfest und Musik am Stadtplatz. Die Ausstellung läuft bis 28. August und ist während der Öffnungszeiten der Tourist-Information zu besichtigen.

Ein Muss für die kleinen Bürgerfestbesucher: Ein Abstecher in die kunterbunte Kinderspielstraße für kleine und große „Baumeister“! Wem das Partyfeiern nicht genug ist, der kann natürlich auch im Fußball-EM-Fieber schwelgen, denn beim Bürgerfest werden die Viertelfinal-Spiele mit deutscher Beteiligung live übertragen. Programm: www.viechtach.de, Tel. 09942/1661

Konzert für Cello & Klavier mit Manuel & Rafael Lipstein Am Samstag, den 4. Juni laden die Konzertfreunde Viechtach um 19.30 Uhr ein in die Stadthalle Viechtach: In der Konzertreihe steht ein Abend für Cello und Klavier mit Manuel (*2001) und Rafael (*1995) Lipstein auf dem Programm. Geboten werden Werke von Ludwig van Beethoven, Franz Liszt, César Franck und Max Bruch. Karten sind im Vorverkauf in der Tourist-Information Viechtach, online unter www.viechtach.de oder an der Abendkasse erhältlich.

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Bayerwald-Schmankerl-Wanderung Jetzt anmelden — Teilnehmeranzahl begrenzt: Sonntag, 25. September 2016 6 Kulinarik-Stationen, 6 regionale Brauereien & Schnapsbrennereien auf 7 Kilometern durch das Naturschutzgebiet Großer Pfahl, viel Geselligkeit & Musik Infos & Anmeldung: Tourist-Info Viechtach www.viechtacher-land.de


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Freizeit in Viechtach Wöchentlich stattfindende Führungen / Touren / Wanderungen Jeden Montag 8.15 – 9.30 Uhr / Radweg am Bahnhof Viechtach: Nordic Walking mit dem TV 1887 Viechtach e. V. 18.30 – 19.30 Uhr / Schlatzendorfer Wald, B85 Abzweigung Kirchaitnach: Lauftreff mit dem WSV Viechtach Jeden Dienstag 15 – 16 Uhr / Parkplatz „Großer Pfahl“ an der B 85: Rundgang durch das Naturschutzgebiet „Großer Pfahl“ Anm.: Tel. 09942/1661 16.30 – 17.30 Uhr / Schauimkerstand bei der Sporer-Quetsch: Besichtigung Schaubienenstand mit Wildbienenwand Anm.: Tel.: 09942/1661 Jeden Mittwoch 17.30 Uhr / Parkplatz Stadthalle: Geführte MTB-Touren „Rund um Viechtach“ mit dem RC Avanti Viechtach Jeden Donnerstag 16 -17.30 Uhr / Tourist-Info: Viechtach entdecken - Führung mit Besichtigung der Kirche und St. Anna-Kapelle Anm. Tel. 09942/1661 18.30 – 19.30 Uhr / Schlatzendorfer Wald, B85 Abzweigung Kirchaitnach: Nordic Walking mit dem WSV Viechtach

„Mein Viechtacher Bürgerfest“ Normalerweise finden Sie an dieser Stelle Aussagen von Viechtachern, warum sie gerne in Viechtach leben und arbeiten. Um die Vorfreude auf das Fest schlechthin noch zu steigern, möchten wir Ihnen ein paar Gründe nennen, warum das Viechtacher Bürgerfest seinem Ruf als „schönstes Fest des Jahres“ immer wieder gerecht wird: "Weil man am Bürgerfest Leute trifft, die man das ganze Jahr nicht sieht.“ (Vera Aschenbrenner, Reisecenter Aschenbrenner) "Weil wir ein wunderbar buntes Angebot an Kulinarischem und Kultur haben. Jede Alters- und Stilgruppe findet ihr Programm. Dies gilt es gemeinsam zu erhalten und auszubauen." (Christian Zeitlhöfler, 3. Bürgermeister) „Weil das Viechtacher Bürgerfest vor allem auch jungen Menschen Raum für kulturelle Vielfalt und ein wertschätzendes Miteinander bietet.“ (Marco Lorenz, Stadtjugendarbeit Viechtach) „Weil die Viechtacher wie eine Familie in einem großen Wohnzimmer am Stadtplatz zusammen feiern.“ (Alfons Bauernfeind, mediaatelier Bauernfeind) „Weil das Bürgerfest für mich eine Ausnahmesituation in Viechtach darstellt. Bekannte Gesichter, gutes Essen, viel Wein und Musik, da kommt wohl jeder gern in die Heimat zurück! Ein kulturelles Schmankerl, das in meinem Kalender jedes Jahr fett markiert ist!“ (Gina Penzkofer, Novecento)

Jeden Freitag Geführte Wanderung mit dem Wanderführer 20.05.: Pröller und Käsplatte 27.05.: Moosbacher Pfahl 03.06.: Auf dem Goldsteig zum Einödbauern auf die Ries 10.06.: Antoni-Hammer-Distelberg-Schwaben-Viechtach 17.06.: Regentour Anm. Tourist-Info, Tel. 09942/1661 Jeden Sonntag 9.30 Uhr / Parkplatz Stadthalle: Geführte Rennrad-Touren „Rund um Viechtach“ mit dem RC Avanti Viechtach Weitere Wanderungen des Tourismusverbandes sowie Exkursionen des Naturparks & alle gemeldeten Veranstaltungstermine in Viechtach finden Sie unter www.viechtach.de

Infos / Kartenvorverkauf Tourist-Information Viechtach

Stadtplatz 1 94234 Viechtach Tel. 09942/1661 Fax 09942/6151 Email: tourist-info@viechtach.de

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INTERVIEW

Kann auch ein Drama begeistern? Erstmals soll mit der Aufführung „Die Siebtelbauern“ ein Soziotop die Besucher unterhalten. Schwere Kost oder doch ein Stück Unterhaltung. Acht Fragen an den Regisseur Jonas Brand sollen einen Blick hinter die Kulissen erlauben.

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Herr Brand, Sie sind Drehbuchautor, arbeiten in München als Filmschaffender, hatten zuletzt eine Regieassistenz. Jetzt sind Sie auch noch Regisseur der „Siebtelbauern“ in Viechtach. Alles anspruchsvolle Aufgaben – wie schaffen Sie das?

Da ich noch am Anfang meiner „Laufbahn“ stehe, sind das schon ordentliche Herausforderungen, vor denen ich auch jeweils großen Respekt hatte. Mein abgeschlossenes Studium an der Filmhochschule bildet dafür schon eine solide Basis, aber ohne entsprechende Vorbereitung würde nichts gehen. Ich lese einschlägige Fachliteratur, studiere Filme und Stücke anderer Regisseure und Autoren und hole mir vor allem den Rat erfahrenerer Kollegen ein. Zum Glück sind die alle recht offen und hilfsbereit – wahrscheinlich, weil es ihnen am Anfang selbst so ging.

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Im Viechtacher Ensemble arbeiten Sie ausschließlich mit Laien. Wie muss man sich das vorstellen? Ist das nicht wesentlich anstrengender für die Regie?

Unser Ensemble besteht größtenteils aus sehr spielerfahrenen und talentierten Leuten. Außerdem sind alle hochmotiviert und in jeder Probe sehr konzentriert und aufmerksam dabei. Von dem her ist die Arbeit nicht anstrengender als mit Profis. Klar bedarf es an manchen Stellen ein wenig mehr Grundlagenarbeit, was aber kein Problem ist. Das Schöne ist auch, dass hier niemand des Geldes oder der Karriere wegen teilnimmt, sondern rein aus der Freude am Spielen!

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Bei den bisherigen Burgfestspielen auf Neunußberg überwog oftmals der Klamauk. Die Besu-

cher hatten etwas zum Lachen. Der Schritt zum Drama – ist der da nicht etwas riskant?

Klar, das ist jetzt was neues und das Genre und Thema spricht auf Anhieb vielleicht nicht das gesamte Stammpublikum an, aber ich kann versprechen, dass es auch in unserem Stück genügend komische und heitere Szenen gibt, die sich in einem schönen Rhythmus mit den tragischen Szenen ergänzen, beziehungsweise sich gegenseitig potenzieren. Über die Western-Elemente kommt zusätzlich eine spannende und zuweilen actionreiche Komponente hinzu, was eine ganz eigene Mischung erzeugt, die für mich sehr gut funktioniert.

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Die Siebtelbauern, ihr Umfeld, die damalige Gesellschaft und vor allem deren Hackordnung – das alles kann man getrost als Soziotop bezeichnen. Da geht’s ums nackte Überleben, gibt es da überhaupt etwas zum Lachen?

Ja! Allein durch die neue und völlig unerwartete Situation, in die die Siebtelbauern gestürzt werden – sie erben ganz unverhofft als Mägde und Knechte den Hof ihres Großbauern – gibt es genügend Reibungspotential, das sich oft in lustigen Szenen und Momenten entlädt. So wissen sie zB zunächst überhaupt nicht, was sie mit der ungewohnten Freizeit am Sonntag anstellen sollen, bzw. was das überhaupt ist ... Freizeit ... Auch die Charaktereigenschaften der Siebtelbauern sind teils so konträr angelegt, dass es zwangsweise zu Konflikten zwischen ihnen kommen muss – die aber meist in heiteren Szenen gelöst werden. Der Autor Stefan Hellbert hat das sehr geschickt komponiert.

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Der Film, der dem Stück zugrunde liegt spielt in Österreich, genauer gesagt im Mühlviertel. Kann man die Handlung 1:1 in den Bayerischen Wald übertragen?

Kleine Anpassungen mussten wir schon machen. Vor allem an der Sprache, bzw. am Dialekt wurde gefeilt und beispielsweise auch an Landschaftsbeschreibungen, etc. Ansonsten liegt das Mühlviertel aber nicht weit weg vom Bayerischen Wald und die Situation in den beiden Gegenden war in unserer Spielzeit – zwischen den beiden Weltkriegen – ja eine sehr ähnliche. Und der Grundkonflikt der da in dieser patriarchalen Gesellschaft zwischen den verschiedenen Schichten brodelt, ist ja ohnehin universell, wenn nicht sogar zeitlos.

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Der Untertitel „Ein Western im Woid“ vermittelt duellartige Situationen, einen Showdown, Helden und viele Übeltäter. Trotz dieser durchaus stimmigen Vergleiche ist der Untertitel nicht unumstritten. Sind Sie noch glücklich drüber?

Mir ist noch nichts dergleichen zu Ohren gekommen ... aber stimmig finde ich ihn nach wie vor, da wir eben genau mit diesen Elementen spielen – aus denen im Übrigen ja auch ein klassisches Ritterspiel besteht. Im Original heißt der Untertitel „Ein Alpenwestern“, was sich mittlerweile ja schon als eigenständiges Genre etabliert hat und einige, vor allem österreichische, Filme hervor gebracht hat. In der rauen Landschaft des Bayerischen Waldes und vor allem in der damaligen Zeit lässt sich das genauso gut ansiedeln und erzählen. Ein Räuber Heigl zB ist ja auch eine perfekte Western-Figur.

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Gibt es eine Sequenz, die Sie in dem Stück als Ihre Lieblingsstelle bezeichnen würden und wer hätten Sie in der Wirklichkeit der Handlung sein wollen?

Am liebsten wäre ich wohl der Lukas – unsere männliche Hauptfigur – gewesen. Ein lebensfroher junger Mann, der trotz der harten

Arbeit und der Umstände am Hof recht unbeschwert sein Dasein bestreitet. Er hat sich eine gewisse Kindlichkeit und vor allem seinen Humor behalten – lernt aber im entscheidenden Moment, die neue Situation und das Leben ernst zu nehmen und für sich und die anderen einzustehen. Auch, weil er mit großem Vertrauen und einer starken Liebe zur Protagonistin Emmi, einen großen Rückhalt genießt. Eine meiner Lieblingsszenen ist die, in der er sich im Gras vor dem Hof wälzt und da erst versteht, dass der Hof jetzt tatsächlich ihm gehört. Eine sehr schöne Szene, die in einer scherzhaften Schlammschlacht mit seinem Freund Severin endet.

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Wann ist das Stück für Sie ein wirklicher Erfolg?

Wenn wir es schaffen, die anspruchsvolle Produktion der Geschichte gebührend auf die Bretter zu bringen und gleichzeitig dem Publikum einen spannenden, lustigen und auch emotional packenden Abend bereiten. Und, ganz, ganz wichtig: wir alle bis zum Schluss Spaß am Spielen haben und uns weiterentwickeln!

Jonas Brand (29), Regisseur

Das Gespräch mit Jonas Brand führte Wolfgang Lichtenegger

22. Juli bis 6. August 2016 www.burgfestspiele-neunussberg.de


WAHL

Im Mittelpunkt - für einen Tag

Hochzeitsbräuche und … Wer kennt heute noch den Brauch des Hochzeits-Ladens, ein Ofenschüsselrennen, oder das Sägemehlstreuen? Wenn man den Bräuchen der Heimat auf die Spur kommen will, dann bedarf es eines Kundigen, dann braucht man einen, wie den Arnbrucker Hans Weiß. Einen, den man als Junglehrer dorthin versetzt hat, der geblieben ist, weil es ihm hier gefällt und der als Lehrer, später Schulleiter Land und Leute kennen und schätzen gelernt hat. Seit 43 Jahren berichtet er für die Zeitung. Seine Themen: Die Heimat. Für das VIT-Journal hat der 69-jährige Ruheständler die Bräuche von damals und heute recherchiert und dabei die Vergänglichkeit von Traditionen sehr schön dargestellt.

… die Wahl zum Brautpaar des Jahres Insgesamt 16 Brautpaare, die sich im Zeitraum vom 1. Mai 2015 bis 30. April 2016 das JA-Wort gaben stellt das VIT-Journal seinen Lesern zur Wahl. Das VIT-Journal-Team dankt den Fotografen und Fotografinnen für die Teilnahme sowie den Brautleuten für ihren Mut. Stimmen Sie ab – wie es funktioniert lesen Sie auf Seite 16.

VIT - JOURNAL / Mai 2016

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Wählen Sie das Brautpaar des Jahres

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Gewinnen Sie Einkaufs-Gutscheine des BayerwaldKaufhauses im Gesamtwert von 500,00 € (siehe: www.vit-journal.de) So geht es: Sie verteilen 7 Punkte auf drei Brautpaare. Wie, das bleibt Ihnen überlassen. Jedes der drei von Ihnen ausgewählten Paare muss mindestens einen Punkt erhalten.

Schreiben Sie den Kennbuchstaben Ihrer drei Favoriten und die Punkte, die sie ihnen geben wollen auf eine Postkarte und senden Sie diese, ausreichend frankiert, an VIT-Journal, Eichenstraße 5, 94234 Viechtach, senden Sie eine Mail an redaktion@vit-Journal. de , stimmen Sie ab unter www.vit-journal.de - Einsendeschluss: Mittwoch, 8. Juni 2016

Das Hochzeits-Laden Der Hochzeitslader hatte mit den Brautleuten ausgemacht, wer geladen wird. Bis in die sechziger Jahre, so erzählt der langjährige Hochzeitslader Franz Bauer aus Höbing bei Arnbruck, ging er von Haus zu Haus, sagte sein Sprücherl auf und schrieb die Ladung mit Kreide an die Stubentür: Datum, Ort, Uhrzeit und Mahlgeld, das anfangs bei 6 Mark lag.

Repro: Göller

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Marina & Gerhard Braumandl, geh. am 11.07.2015 Fotografin Andrea Kopp, Drachselsried

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Andrea & Mario Dietl, geh. in Deggendorf am 15.8.2015 Doris Wittmann, Fotografie, Viechtach


WAHL

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WAHL Der Begrüßungstrunk Am Morgen: Eine „ganze“ Hochzeit begann mit dem Morgenmahl, der „Gaglhenn“. Die ankommenden Hochzeitsgäste erhielten bei der Begrüßung gleich einen Trunk aus dem Masskrug, den der Bräutigam reichte.

Der „Gohl-Nigl-Barthl“ Bartholomäus Gröller, Onkel der Braut Rosa Augustin geborene Bauer, begrüßt sie und ihren angetrauten Mann Siegfried Augustin (†12.12.1987) beim Morgenmahl. Am Beginn der Hochzeitsfeierlichkeiten am 15. Oktober 1957 wurde jeder ankommende Hochzeitsgast mit einem Schluck aus dem Masskrug begrüßt. Repro: Alois Gröller

Sägespäne streuen Vom Bräutigam zu der oder den „Verflossenen“ streuen dessen Freunde in der Nacht vor der Hochzeit eine Spur von Sägespänen und hängen am Ziel ein „Dodamanndl“ oder ein „Dodaweiberl“ auf. Freilich, ein bisserl boshaft ist das schon, aber die Betroffenen nehmen es in der Regel mit Humor. Dieser Brauch wird bis heute eifrig gepflegt.

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Tanja & Josef Geiger aus Lam, geh. am 22.08.2015 in Lam Fotografie Marina Walter, Arnbruck

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Der Kammerwagen Etwa eine Woche vor der Hochzeit wurde von den Brauteltern der Kammerwagen aufgepackt, das wurde eingerichtet, damit bei der Hochzeit im künftigen Heim alles parat war. Auf dem Kammerwagen transportierte die Braut ihre Sachen zum Bräutigam: das Schlafzimmer mit Betten, Bettzeug, zwei Kästen mit der ganzen Wäsche, Kredenz oder Waschtisch, Spinnradl, verschiedene Hausgeräte, je nachdem, was die Brauteltern zu leisten imstande waren. Man stellte die eigene Sach‘ durchaus wirkungsvoll zur Schau und jeder sah, wie gut die Braut ausgestattet war. Die neugierigen Weiber haben im Kasten genau geschaut, was an Wäsch' drin war. Hinten nach ging eine Kuh, die der Brautvater seiner Tochter ebenfalls als Heiratsgut mitgab. Es war Brauch, dass die Dorfkinder den Kammerwagen immer wieder mit einem Strick aufgehalten und erst durchgelassen haben, wenn ihnen die Braut als Lohn Schmalzgebackenes, Küchei, Krapfen oder Vögerl gereicht hatte.

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Steffi & Christian Handlos, geh. am 22.05.2015 Fotografie LiebeZeit Sonja Kraus, Achslach


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WAHL Das Brautstehlen, damals Wenn das Mittagsmahl eingenommen war, was ohnehin lang dauerte, weil viele Gänge auf die hungrigen Esser warteten, überkam die Hochzeitsgäste ein wenig die wohlige Müdigkeit – vor allem die älteren Herrschaften pafften ihre Zigarren oder stopften sich genüsslich ihr Pfeifchen. Die Jüngeren aber stach der Habern.

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Gewinnen Sie Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 500,00 € - Näheres siehe Seite 10 oder unter www.vit-journal.de Einer musste die Braut abluren, sie für einen Tanz beiseite ziehen und schnell zog er mit ihr ab, in ein anderes Wirtshaus, gefolgt von ein paar Musikanten und weiteren jungen Burschen und ihren Partnerinnen. Das war immer eine ausgemachte Sache, damit der betreffende Wirt auch genug Wein parat hatte. Jedes Paar trank so eine Flasche, man tanzte und juchzte, was das Zeug hielt, aber nach 1 ½ Stunden kam der Hochzeitslader und holte die Ausreißer, denn es stand das Schenken bevor. Heute schnappt sich ein ganz besonders Pfiffiger den Brautstrauß, während ein anderer den Bräutigam mit irgend einem „Schmaaatz“ ablenkt, so dass der Straußendieb kurzerhand die Braut holen und mit ihr abziehen kann.

Am Tag vor der Hochzeit ließ sich der Bräutigam das „Hofrecht“ spielen, denn es wurde ja in der Regel auch der Hof übergeben. Bei zünftiger Musik, einem Fassl Bier und Pressack als Brotzeit wurde da schon ein wenig gefeiert.

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Die Nachhochzeit

Carolin & Andreas Müller, geh. am 16.01.2016 in Steinbühl Fotografie LiebeZeit Sonja Kraus, Achslach

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Am Sonntag drauf, am Nachmittag luden die Brautleute die Verwandtschaft in ein anderes Gasthaus ein, mit dem sie eine Beziehung hatten, ein oder zwei Musikanten spielten auf, es gab zu trinken und dazu eine Brotzeit, alles frei.

Beim Brautstehlen hat in unserer Zeit vor allem der Bräutigam (Christian Triffo am 6. Mai 2000) viel auszuhalten; Hochzeitslader wie Richard Sager oder auch die Musikanten lassen sich allerhand kleine oder auch größere „Prüfungen“ einfallen, um die Stimmung anzuheizen Foto: Weiß.

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Saskia & Andy Müller, geh. am 30.04.16 in Regensburg Fotografie Marina Walter, Arnbruck


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René & Christian Ruider, geh. am 18.07.2015 in Regen Fotografie LiebeZeit Sonja Kraus, Achslach

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Veronika & Stefan Stadler, geh. 16.01.2016 in Kollnburg Fotografie LiebeZeit Sonja Kraus, Achslach

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Das Ofenschüsselrennen Nach der kirchlichen Trauung marschierte die ganze Hochzeitsgesellschaft zum Gasthaus, allen voran die Musik. Doch zuvor rief der Hochzeitslader die jungen Burschen auf zum „Ofenschüsselrennen“. Es durften sich Weiblein und Männlein gleichermaßen angesprochen fühlen. In jedem Dorf gab es gewisse Strecken mit ca. 100m Länge, z.B. in Thalersdorf: Man lief vom Girgnbauer zum Wirterer Wirt, oder gar von Sindorf herauf. Das Startsignal gab der Hochzeitslader mit seinem Stecken. Die Preise: Der Sieger bekam das Mahl geschenkt, der letzte ein Packerl Schnupftabak, was auch nicht ausgeschlagen wurde.

Der Hochzeitslader Heinrich Weber aus Arnbruck gab das Startzeichen zum Ofenschüsselrennen in Arnbruck; der erste Sieger war Johann Penzkofer aus Sindorf, gefolgt von Josef Schötz aus Arnbruck. (Repro: Göller) Gewinnen Sie Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 500,00 € - Näheres siehe Seite 10 oder unter www.vit-journal.de

Beim Junggesellenabschied lädt der Bräutigam seine Freunde zur Feier auf eine Hütte ein, z.B. am Arber, bei Bier und gutem Essen. Andere fahren z. B. nach Pilsen und lassen es dort ordentlich krachen. Wieder andere staffieren den Bräutigam z. B. wie ein großes Baby aus, mit Schnuller und Latz auf der Brust. Die ganze Gesellschaft fährt dazu anderswo hin, z. B. nach Regensburg oder München. Der Bräutigam muss dann mit seinen Kumpanen durch die Straßen ziehen und verrückte Sachen zum Kauf anbieten. Das organisieren die Trauzeugen und überraschen damit das Brautpaar. Man lässt es richtig krachen. Jeder macht es anders, den Brautleuten muss es gefallen. Manchmal kommt sogar eine Stripperin in die Privatwohnung oder die ganze Gesellschaft sucht einen solchen Club auf. Auch die Braut zieht zum Junggesellinnenabschied mit ihren Freundinnen herum, lustig angezogen, z. B. mit Bauchladen in einem Hasenkostüm, und muss an fremde Männer Schnaps verkaufen, oder sonst irgendwelche verrückte Sachen machen. Vermutlich kommt dieser Brauch aus England.

Der Polterabend

Conny & Harald Strohhammer aus Deggendorf, geh. am 20.2.2016 in Bodenmais Fotograf Andreas Janich, Arnbruck

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Statt des Junggesellen- bzw. Junggesellinnenabschiedes machen viele einen Polterabend, essen und trinken zusammen, man zerdeppert altes Porzellan oder anderes Geschirr, das Brautpaar muss das wieder zusammenkehren, Freunde des Brautpaars werden eingeladen. Alles, was die Leute zum Lachen bringt und für ausgelassene Stimmung sorgt, macht man, der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.


WAHL Brautstehlen, heute Dieser Brauch stirbt nicht aus. In unserer Zeit wechselt man auch das Gasthaus, aber ganz gewitzte Wirtsleute haben fürs Brautstehlen im eigenen Anwesen einen Keller, einen Stadel, ein pfiffig eingerichtetes Nebengebäude als Location, in der das G’schäft halt im Haus bleibt. Da geht es dann hoch her, mit Wein auf allen Tischen und allerlei lustigen Spielen und Scherzen, die die Stimmung hochkochen lassen. Regie führt entweder der Hochzeitslader oder die Musikkapelle, nur dem Brautpaar wird in der Hochzeitsnacht die Wohnung auf den Kopf gestellt, so dass es nach der Hochzeitsfeier viele Hindernisse überwinden muss. So wird zum Beispiel das Bett in Folie eingepackt, Wasserbecher werden auf der Treppe aufgereiht oder eine ganze Holzschar vor die Haustür gestellt, mal wird das Schlafzimmer mit Luftballons gefüllt – oder was sich „de guatn Freind“ sonst noch an Scherzen einfallen lassen.

O

Diana & Vitaly Vazenmiller, geh. am 19.03.2016 bei Bogen Fotografie Marina Walter, Arnbruck

P

Hinter dieser kunstvoll aufgeschichteten Holzschar verbirgt sich die Haustür der Wohnung von Antonia und Christian Triffo in Höbing am 6. Mai 2000, am Abend ihres Hochzeitstages. Auch hier waren die Arnbrucker Wasserwachtler zugange. Foto: Weiß Dass alte Bräuche wieder in neuem Gewand auftauchen oder ganz neue aufkommen, kann man überall beobachten. So beschließt man heute eine Hochzeitsfeier nicht lange nach Mitternacht mit einem Abschiedstanz des Brautpaars, man schwenkt dabei romantisch Sternschneuzer, die Braut wirft ihren Brautstrauß und wer ihn fängt, ist als nächste dran zum Heiraten. Natürlich gibt es Übertreibungen, ganz „g’spinnerte“ Sachen, die oft auch den guten Geschmack vermissen lassen, aber insgesamt lässt sich sagen: Eine Hochzeit ist auch heute noch ein richtiges Fest mit allem Drum und Dran.

Anna &Florian Zelzer, geh. am 4.9.2015 Drachselsried, Fotografin Andrea Kopp, Drachselsried

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Ein Farben-Spiel rund um den Liebesfelsen Seit dem vergangenen Sommer rühmt sich die Bayerwaldgemeinde Kollnburg, seinen Gästen eine neue Attraktion bieten zu können: Malereien in der Natur, bunte Steine, angestrichene Baumstümpfe, ja ganze Baumreihen säumen

rund einen Kilometer lang die Wegränder des Baierweges. Abstrakte Kunst aber auch gegenständliches wie Eulen, Schmetterlinge oder Fische setzen sich zu Mosaiken zusammen oder bilden symmetrische Figuren im Traumwald.

Welche Phantasien der einzelne Wanderer zwischen den Figuren und Farben für sich entdeckt, bleibt jedem Einzelnen überlassen. Ist es für den Einen der Hobbit-Wald aus der filmischen, neuseeländischen Traum-Werkstatt, denkt

der Andere vielleicht an Erinnerungen aus seiner oder der eigenen Töchter und Söhne Kindheit. Genau dieses Spiel der Phantasie ist gewollt. Dafür spricht auch die Freiheit, mit der Spaziergänger die weite Sicht am Liebesfelsen

Das Magazin für die Stadt und den Altlandkreis Viechtach

... in is, wer do drin is! Die nächste Ausgabe erscheint am 28.06 - 01.07.2016 in der letzten Juni Woche Meisterbetrieb für: Sämtliche Rohbauarbeiten Putz- und Estricharbeiten Renovierungs- und Umbauarbeiten Gerüst- und Maschinenverleih Schalungsverleih Lieferung von Baustoffen info@treimer-bau.de www.treimer-bau.de

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stützt wurde das Projekt durch die Initiatoren der Traumwelt Waldtraud und Hanspeter Uhl. Mitgemacht haben zehn einheimische Künstler aus Kollnburg und anderen Gemeinden der Region, die ihre Talente im Wald ausleben durften.

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SPORT

Parkour – die Kunst effizienter Bewegung

Fotos:Gabi Reitmayr

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Viechtach. Was ist Parkour? Wer sich damit auseinandersetzt, kommt um die Beantwortung der Frage nicht herum. Sport, in dem man sich mit anderen misst, der Bessere sein kann oder muss? Der Gründer David Belle, geboren 1973 in Frankreich, erfand die „Methode Naturelle“ in dem er in Wäldern, im Einklang mit der Natur lernte, Hindernisse auf seinem direkten Weg möglichst effizient zu überwinden. Später übertrug er dies mit seinen Freunden auf die Vororte von Paris. Von da an sah man junge Menschen Zäune, Geländer, Mauern, Baugerüste oder Fassaden mit einer Leichtigkeit erstürmen, bei der man vergessen konnte, welche extreme Körperbeherrschung hinter diesen Bewegungsabläufen steckt. Belle selbst bezeichnet Parkour als Kunst, weil sie den individuellen, kreativen Prozess zur Findung/Hervorbringung neuer, eigener Bewegungen voraussetzt und fördert. Parkour wird von Traceuren ausgeführt. In Viechtach treffen sich Parkour-Künstler jeden Donnerstag um 18:00 Uhr in der Turnhalle. Kommen kann wer Lust auf Bewegung, Individualität und vor allem Ausdauer hat. Zehn Traceure im Alter zwischen 13 und 20 Jahre üben sich derzeit in der Kunstform die von beiderlei Geschlecht gleichermaßen ausgeübt wird. Trainiert werden sie von Thomas Wittmann, der dazu eine Trainerausbildung beim Free Art of Movement e.V. (Verband freier Bewegungskünste) in München absolvierte. Marco Lorenz (34) Jugendpfleger der Stadt Viechtach begleitet, betreut und fördert die vor etwa drei Jahren in Viechtach gegründete Kunst der Bewegung.


SPORT

David Belle, der das Buch: Die Kunst des Kampfes: 300 Kampfsportarten herausbrachte über Parkour: „Bei einer unliebsamen Begegnung hat man im Grunde drei Möglichkeiten: Reden, kämpfen oder flüchten. Fast alle Kampfkünste und Selbstverteidigungs-Systeme beschäftigen sich mit der Flucht überhaupt nicht. Meine Hoffnung ist es, dass Parkour diese Lücke schließen kann.“


WIRTSCHAFT

Bei Firmengründung: Abzocke Eine Firma zu gründen bedarf einiger Vorbereitung. Neugründer und Start up‘s bleiben nicht davor verschont und zollen einem funktionierenden Staatwesen ihren Tribut. Dabei sind nicht einmal die Kosten in Form von Gebühren und Honoraren, die viele abschrecken, sondern der zeitliche Aufwand, das ungewohnte Terrain behördlicher Abwicklungen und Eintragungen und das Wissen wo und wie die einzelnen Dinge voneinander abhängen. Nun geht es in diesem Beitrag nicht darum einen Wegweiser durch die Behörden, Notar- und Bankgänge zu schreiben, sondern vor Kosten zu warnen, die jeder einzelne Neu- oder Jungunternehmer und Neu-Selbständige durch ein klein wenig Vorsicht vermeiden kann und die sich gut und gern auf 800 € bis 1.000 € belaufen können. Je nach gewählter Rechtsform eines Unternehmens – und das sind die meisten – bleibt der Gang zum Notar nicht erspart. Der beantragt die Eintragung in das Firmen- oder Handelsregister. Ab sofort kann sich das Unternehmen als „IG“, was so viel bedeutet wie „in Gründung“. Briefformulare, Visitenkarten, Rechnungen – alles muss diesen Zusatz tragen. Und weil das nervt, richtige Formulare meist noch gar nicht gedruckt werden, hofft jeder auf eine schnelle Eintragung im zuständigen Amtsgericht. Dann endlich, ist es soweit – es kommt Post. Und tatsächlich: Die HRB-Nummer ist erteilt,

Unternehmensanschrift, Amtsgericht Deggendorf ein offiziell wirkendes Aktenzeichen und die Handelsregister-Nummer stehen sichtbar im oberen Drittel des Schreibens. Dem folgt ein ziemlich unverständlicher, weil amtlich formulierter Textabschnitt – was aber nicht zu übersehen ist, ist der Zahlschein am Ende des Schreibens. Und was auch klar wird, Behörden haben scheinbar, wenn es um Gebühren geht, keine Zeit. Innerhalb von 3 oder 7 Tagen muss bezahlt werden, sonst wird der Eintrag wieder gelöscht. Stutzig werden vereinzelte Neuunternehmer, wenn sie zwei Schreiben erhalten. Optisch und inhaltlich ziemlich ähnlich, in der Gebührenhöhe aber unterschiedlich. 558,35 € kostet es bei der „Industrie und Gewerbe Verwaltung und Auskunft“ – einer, klein darunter geschriebenen Behörden- und Kammerunabhängigen Firmenveröffentlichung. 872,76 € verlangt das, mit Halbadler geschmückte „Allgemeine Handels- und Gewerberegister Auskunft Deutschland“. So weit so schlecht. Denn wer jetzt eilfertig und in der Hektik übereifrig die online-Überweisung tätigt, landet in irgendeiner Datenbank, die kein Mensch braucht und deren einziger Zweck darin zu bestehen scheint, den Empfänger abzukassieren. Rechtlich ist dagegen kaum etwas auszurichten denn

das Geschäft kam mit der Überweisung zustande. Manches Mal erst nach zwei Jahren kündbar, was die Kosten verdoppelt. Eine weitere Masche dieser Abzocker besteht darin, ein fragebogenähnliches Formular mit der Bitte um Kontrolle der aufgedruckten Angaben mit Unterschrift und Stempel zurückzusenden. Tut dies der so Aufgeforderte, hat er damit eine Bestellung unterzeichnet, die ihn 474.67 € kostet. Das blüht so Manchem wenn er die Umsatz-Steuer ID beantragt hat. Ein Brief mit doppelköpfigem Adler und der vermeintlichen Firmierung USTID-Nr.de fordert zur Kontrolle auf – die Rechnung folgt auf dem Fuß. Wie ist das möglich? Zwar warnt das Amtsgericht bei seiner offiziellen Mitteilung vor derartiger „Bauernfängerei“, kommt aber mit dieser Warnung oftmals schon zu spät. Denn Tage bevor die Behörde das Schreiben verschickt, werden die HRB-Daten bereits im Internet veröffentlicht. Eine gute Quelle für Abzocker, die ganz einfach zu verschließen wäre, indem die Amts- und Registergerichte ihre Schreiben zuerst versenden und im Abstand von drei Tagen die internet-Veröffentlichungen freigeben würden.

Von Georg W. Cortaj

Erwecken einen amtlichen Eindruck und sind doch bloß reine Abzocke – Eintragungen nach Firmengründungen.

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ARCHIV

Schmerzloses Zahnziehen (auf Wunsch ) Ein illustrer Einblick in die Welt der Werbung, als diese noch Reklame hieß. Als man Vorteile noch als solche zu verkaufen wusste.

Popp’s Archiv die exklusive Rubrik im VIT-Journal Wieder einmal hat Hermann Popp, in seiner Schatztruhe gekramt. Dieses Mal hat er zwar keine Fotos, dafür andere Zeitzeugen Viechtacher Vergangenheit ausgegraben. In einem Führer aus dem Jahr 1908 (rechts) fand er diese Juwelen geschäftlichen Lebens. Herausgegeben vom Verschönerungs-Verein Viechtach und der Waldvereins-Sektion Viechtach zeigt das Verzeichnis mit welch einfachen Mitteln und vor allem in welch präziser Formulierungskunst die Händler, Wirte und Dienstleister ihre Vorteile darzustellen wussten. Lange, bevor im wirren Marketingdeutsch selbst ernannter Jung-Werbeprofis ein Alleinstellungsmerkmal erfunden wurde. Neben dem - auf Wunsch - schmerzlosen Zahnziehen bot Xaver Schötz warme Bäder zu jeder Tageszeit und eigene Schwimmbecken für Damen an, während im Gasthof zur „Alten Post“ Elektrisches Licht und eine aufmerksame Bedienung für Umsatz sorgten, Karl Gareis die „einzige Mineralwasser-Fabrik im bayerischen Walde“ besaß. Hermann Popp bearbeitet auch Ihre alten Fotos / Dokumente für sein Archiv. Die Originale erhalten Sie zurück. Sie helfen trotzdem beim Aufbau eines heimatlichen Archiv-Schatzes.

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GARTEN

Oh Mai, Oh Mai! Er ist nicht umsonst der Wonnemonat, der durch üppige Blüten, leuchtende Farben, süße Düfte die Sinne verzaubert. Nach langen Wintermonaten, kalten und verregneten Tagen trauen sich jetzt die Triebe wieder hervor. Es sprießen die Knospen und verzaubern durch eine beeindruckende Farbenpracht, gerade so, als wolle die Natur zeigen: „Schau her, ich kann’s noch!“ Schon bald brummt und summt es in Stauden und Gehölzen. Jetzt sind die fleißigen Bienen am Werk, ihr naturschützendes Programm abzuspulen. Bienen sind es, die in erheblichem Maße zum Erhalt von Wild und Kulturpflanzen und deren Erträgen beitragen. Ihre ökologische Bedeutung ist nicht nur beachtlich, sie ist für das Überleben der Menschheit eine grundlegende Voraussetzung. Ohne Bienen, keine Bestäubung von Obst, Gemüse, Getreide und ohne Bestäubung keine Erträge. Wer also in heimischen Gärten die Möglichkeit hat, Bedecktsamer (Blütenpflanzen) anzupflanzen der tut sich nicht nur selbst etwas Gutes, er hilft vor allem den fleißigen Insekten ihr immer geringer werdendes Lebensreservoir zu erhalten. Fotos von links oben: Tulpe, Flieder, Heckenrose, Holunder, Maiglöckchen, Vergissmeinnicht, Raps, Apfelblüte, Kirschblüte. Bienenwaben, Biene vor dem Ausflug (links), millionenfach vorhandene Härchen (Mitte) tragen dazu bei, dass die Pollen am Bienenkörper haften bleiben und so Pflanze für Pflanze bestäuben.

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GARTEN

Was bl端ht da alles?

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REPORT

Maikäfer flieg Dein Vater ist im Krieg Deine Mutter ist im Pommerland* Pommerland ist abgebrannt – Maikäfer flieg. * Je nach Region: Pulverland, Engelland etc.

Nur durchschnittlich alle vier Jahre gibt es ein Maikäfer-Jahr. Zwischen drei und fünf Jahre (je nach Klima) lebt der Brummer im Boden. Als Larve (Engerling) bis hin zur Puppe, ja selbst der fertige Käfer verharrt dort bis die Temperaturen rund 15 Grad Celsius erreichen und der Jungkäfer an die Oberfläche krabbelt. Dort angekommen sucht er Schutz in den Blättern von Bäumen,

die er meist auch als Nahrungsquelle nutzt. Obst, vor allem aber Eichenblätter bevorzugt er bei seinem „Reifefraß“, der etwa drei bis vier Wochen andauert. Bis zum Einsatz von DDT fraßen oftmals Millionen von Maikäfern das Blattwerk ganzer Obstplantagen kahl. Nach dieser Fressorgie kommt es zur Paarung, nach der die Männchen sofort verenden, die Weibchen noch bis zur Ei-

Seinen fächerartigen Fühlern verdanken die Blatthornkäfer, zu deren Familie der Maikäfer zählt, ihren Namen. Die Männchen weisen sieben, die Weibchen nur sechs Fühler-Blättchen auf. ablage überleben. Nachdem sie zehn bis dreißig Eier in der Nähe der zukünftigen Futterpflanze ins Erdreich versenkt hat, stirbt auch sie. Maikäfer spornen seit jeher die Phantasie der Kinder an. Die verschiedenen Zeichnungen der Tiere regten zu Namensgebungen wie „Kaminkehrer, Müller, Teufel oder Engel“ an. Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts war es

durchaus noch üblich, Maikäfer-Suppe oder Maikäfer geröstet zu essen. Das Tier zeichnet sich durch einen hohen Eiweiß-Haushalt aus. Alle vierzig Jahre gibt es übrigens einen übergeordneten Lebenszyklus der Käfer, dann schießt die Population nochmals kräftig nach oben und der Feldmaikäfer, der bei uns verbreitet ist, kann regional wieder zur Plage werden.

Die Engerlinge des Maikäfers fressen sich drei bis fünf Jahre an Wurzeln von Bäumen satt. Im Winter graben sie sich bis zu 1,50 Meter in die frostsicheren Bereiche der Böden ein. Nach der Verpuppung bildet sich der Käfer zum Jahresende. Er bleibt noch in der Erde bis die Temperaturen warm genug werden, um an die Oberfläche zu krabbeln. Zehn bis 30 Eier legt das Weibchen in Löcher von zehn bis vierzig Zentimetern Tiefe.

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DIE WILDEN 70ER KULT

Das, was sie verband, das spaltete sie zugleich. Das was sie trennte, das hatten sie gemeinsam. Sie waren in der Region die angesagtesten Vergnügungstempel der 70er Jahre. Kultstätten guter Unterhaltung, Hochburgen einer Musikszene die es eben nur in diesem Jahrzehnt gab. Sie waren Treffpunkt junger Menschen aus den umliegenden Landkreisen. Sie boten Bühnen für hiesige Bands, für renommierte Musiker aus ganz Deutschland und auch für internationale Künstler. Man war entweder für das NAP – oder für das Casablanca. Viechtach oder Ruhmannsfelden schafften es in den Mittelpunkt einer Partyszene, die man damals noch gar nicht so nannte. Ihre Gäste wurden zu Fans, ihre Fans trugen Wettkämpfe gegeneinander aus, spielten auf dem Fußballfeld um Sieg oder Niederlage. Die beiden Häuser öffneten innerhalb weniger Jahre. Sie überzeugten mit neuen Gastro-Konzepten, überraschten ihre Gäste mit Wohnzimmer-Atmosphäre oder integrierten Wohlfühlzonen innerhalb der großen Tanzsäle. Sie wollten weg vom Image der damaligen Discotheken und wurden genau deshalb zu Pilgerstätten der Disco-Szene

NAPOLEON

MYTHOS

schlechthin. Auf der einen Seite Dieter Meier, der Solist. Er war der Gründer des NAPOLEON, der Vater der damaligen New-Disco-Area. Er managte mit Familie und Freunden und er eröffnete am 1. Februar 1977 das Tanzcafé Napoleon. Mit der Schlagzeile: „Eine wahre Bereicherung für die Stadt und den Luftkurort Viechtach” warb Meier im Bayerwald-Boten. Gepflegte Atmosphäre, Hits für Jedermann und Tanzmusik für Jung und Alt. Die Lokalität war den Viechtachern als der Blossersberger Keller ein Begriff. Am 24. August 1979 gingen in Ruhmannsfelden mit dem Casablanca drei Freunde an den Start. Richard Bartaschek jr., Karl-Heinz Häring und Ludwig Weber präsentierten das damals vorhandene Spektrum aktueller Musik, scheuten nicht davor zurück, den Gästen die neuesten Hits in Wohnzimmer-Sesseln zu präsentieren und den DJ in einer Lkw-Fahrerkabine unterzubringen. Das neue Casablanca war als Tanzkaffee „Sonnenhang“ ein Begriff und Bartaschek jr. führte als Sohn der Cafe-Besitzer deren Lebenswerk fort.

Foto:Gabi Reitmayr

CASABLANCA VIT - JOURNAL / Mai 2016

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NAPOLEON Viechtach. Er ist gelernter Koch und Kellner, stammt aus einer Familie, bei der eine Gaststätte das Wohnzimmer ist, Kneipen ihr Zuhause und der Gast der freundliche Besucher von Nebenan. Dieter Meier war gerade einmal 23 Jahre alt, war Koch im Gasthof Kreuzberg, als er erfährt, dass der Blossersberger Keller frei wird. Er greift zu, baut das arg in die Jahre gekommene Lokal selbst und auf eigene Kosten um. Sein Bruder, der das Napoleon in Passau, sowie zwei Cabarets führt, steht ihm zur Seite. Gemeinsam mit seiner Mutter eröffnet er am 1. Februar 1977 die Tanzbar Napoleon. Dieter Meier wurde damit zum Pionier einer ganz neuen Gastro-Generation, einer Mischung von Tanzcafé und Discothek. Rockig kam die Musik daher, rockig fühlten sich Meier und seine Freunde und

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rockig waren auch die Stars und Bands, die ins Napoleon nach Viechtach kamen. Es war sein Kontrast-Programm zum eher konventionellen Musik-Stil des Limits. Die Rechnung ging auf. Bis zu 150 Kilometer weit fuhren die jungen und jung gebliebenen Gäste, um sich dem Zauber der Bands und DJ’s hinzugeben. Das „NAP“ wie Meier in seiner Werbung das Lokal auch nannte wurde zum Mekka all jener, die gute Musik, Unterhaltung und nette Menschen suchten. Dabei blieb Meier das, was er von Anfang an war: ein Trendsetter, der es der Branche zeigte, wo und wie man seine Gäste dauerhaft unterhält. Das Napoleon war die erste Disco, in der man Flugreisen nach London, Paris oder Rom gewinnen konnte. In der Tombola am Mittwoch waren aber auch tragbare Fernsehgeräte, Kofferradios

oder Kaffee-Filterautomaten die Hauptpreise. Als Meier die Alvin Lee-Band nach Viechtach holt, wird das NAP zu klein. Um den „schnellsten Gitarris-

ten des Westens“ zu sehen und zu hören mussten die Gäste in die Alte Turnhalle ausweichen. Dort verzauberte der Gitarrist der „Ten years after“ nicht nur

Auch in der Werbung setzte das NAPOLEON Akzente. Darstellungen wie in diesen Anzeigen waren nicht zuletzt wegen der damaligen Bleisatz-Technik selten und schwer umzusetzen.


NAPOLEON

Dieter Meier, Pionier mit dem NAP und heute Wirt des REO’s, einer Kult-Bar in SR in der LandshuterStraße die Musikfans, sondern vor allem den Gastgeber. Noch heute schießt der Name Alvin Lee, wie aus der Pistole aus Meiers Mund, fragt man ihn nach dem größten Star, den er jemals verpflichten konnte. Sportmannschaften

waren zur damaligen Zeit ein wichtiges Kundenbindungs-Programm. So wundert es nicht, dass die Discos mit eigenen Fußballteams gegeneinander aber auch in Stadtmeisterschaften antraten. Und hier waren Meiers „Jungs“ ein Klasse für sich. „Napoleaner ließen den Limits keine Chance“ titelt die Tageszeitung. Oder: Bergwacht hatte gegen „Napoleons“ Sturmlauf keine Chance. Zu guter Letzt am 17. Februar 1982: SC Napoleon verteidigt den Titel des Hallenfußball-Stadtmeisters. Klar, dass so viel Erfolg auch seine Neider fand. Und weil man der Mannschaft des NAP ungerechtfertigter Weise vorwarf, sie hätte zu viele Auswärtige im Kader, verließ Dieter Meier wütend den Fußball-Olymp mit den Worten: „Ich habe die Nase voll, ich kann doch nicht mit meinen Bedienungen und der Klofrau spielen!“

E-Jugend Tunier FC Kaikenried am 28. Mai 2016 Beginn 10.30 Uhr Karsten Wettberg der König von Giesing und Trainerlegende des TV 1860 München ist als Ehrengast in Kaikenried

Schaum- oder Styropor-Partys waren im Verlauf der Jahre die großen Hits im Nap und noch heute denkt so mancher gern an die tollen Faschingsbälle zurück. Der Hit waren nach Meiers Worten die „Al Caponeˮ - Bälle. In Nadelstreifen und dicken Zigarren gingen die Herren auf „Beutezug“ und waren schlussendlich dann doch glücklich, wenn so manche der dicken Zigarren erst gar nicht angezündet wurde.

Berichtigung: Noch heute „leidet“ Bürgermeister Hermann Brandl, Arnbruck, darunter, dass er bei der Siegerehrung zum besten Torschützen vom damaligen FC-Vorstand Günter Klein als Hans Brandl ausgerufen wurde. Diese Fehlansage ist auch heute noch im Archiv des Bayerwald-Boten vom Mittwoch, 17. Februar 1982 zu lesen. Wir berichtigen: Torschützenkönig des Turniers 1982 wurde mit sagenhaften elf Toren: Hermann Brandl

Flugreisen waren reine Publikumsmagneten

HAARGENAU RICHTIG!!! WIR SIND IN BAD KÖTZTING

Bahnhofstraße 12 • 93444 Bad Kötzting • Tel.: 09941/90 80 626

Vorspiel der G-Jugend Mannschaft Beginn10.30 Uhr. Wir freuen uns auf zahlreichen Besuch und einen sportlich fairen Verlauf

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CASABLANCA Ruhmannsfelden. „Um den Geist des Casablancas wirklich zu verstehen, muss man ganz von vorne beginnen.“. Der das sagt, ist kein Geringerer als einer der Mitbegründer des Tanztempels aus den Siebzigern, es ist Ludwig Weber. Und der beginnt auch gleich von ganz vorne, erzählt aus seiner Studentenzeit, aus der Freundschaft mit Richard Bartaschek jr. und Karl-Heinz Häring, erzählt, wie Bartaschek eines Tages voll bepackt mit Plänen in München erschienen war und sie zu dritt im Biergarten des Chinesichen Turms im englischen Garten die Pläne für das neue Tanz-Café Sonnenhang in Ruhmannsfelden diskutierten.

Es sollte ein Treffpunkt sein für alle Gesellschaftsschichten, ein Ort zum Ausgehen, zum „nette Leute treffen“ – ganz so wie in Rick`s Cafe in Casablanca.

Wie Rick's Cafe So entstanden eine Kneipe, eine Bar, ein Veranstaltungsraum mit Disco, ein Billard-Raum und – für die Sommertage – einer Sonnenterasse. Jede Lokalität für sich mit einer anderen Atmosphäre ergab die Summe dieser Stimmungen: das Casablanca. In einem Teil

Ludwig Weber

des Lokales gab es eine Lounge, in der ganz banale Wohnzimmer-Sessel herumstanden. Der DJ legte in einem Lkw-Führerhaus seine Scheiben auf. Erfahrene Gastronomen erklärten die Newcomer für verrückt und rechneten ihnen vor, wie viele Gäste mehr in die Disco passen würden, täten wir bloß auf diese monströsen und völlig unsinnigen Polstermöbel verzichten. Schnell stellte sich heraus, dass es gerade diese Zone war, die bei den Besuchern heiß umkämpft war. Gespielt wurde alles, was gefiel. Es war Ludwig Weber, der für die Musik verantwortlich war. „Das Konzept ging auf“ – sagt Weber immer noch stolz auf das was ihnen da gelungen war. „Ich wollte einen möglichst großen Bogen an Musik anbieten. Diese Spannung war es eben auch, die uns so viele Fans brachte. Jeder wusste, da wird „meine“ Musik gespielt. Aber es wurde nicht nur aufgelegt im Casablanca. Von Anfang an war klar: „Wir wollen einen Veranstaltungsraum schaffen, in dem alle Stilrichtungen ihren Platz finden. Jazz, Rock, Blues, Kabarett, ja sogar Kino-Vorführungen gehörten zum Programm. Das ging los mit Münchner Bands (wie die Spider Murphy Gang) und übertrug sich sehr schnell auf die nationale und internationale

Musikszene und ihre Stars. Es war ein hartes Stück Arbeit, das da überwiegend von KarlHeinz Häring geleistet wurde, um zunächst die ersten Bands nach Ruhmannsfelden zu bringen“ – betont unser Zeitzeuge.

Ein kleiner Auszug Foto: Gaby Reitmayr Dieses Führerhaus eines Lkw wurde zu einem der Markenzeichen des Casablanca und Ludwig Webers „zweite Heimat“ – hier legte er als DJ Platten auf. Weber, als einer der drei Gesellschafter für die Musik im Casablanca verantwortlich, berichtete dem VIT-Journal über die glorreichen Zeiten des Ruhmannsfeldener Tanz-Cafés.

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Nach langen Reden, hartnäckige Überzeugungsarbeit nennt man das wohl, kamen sie dann doch. Erst zögerlich, dann mit Begeisterung – und schon bald war das Casablanca auch in Musiker-Kreisen aller Stilrichtungen eine bekannte Location. Aber nicht nur die große weite Welt gastierte im Casablanca. Ein Andy


CASABLANCA Spranger, in der Nachbarschaft aufgewachsen, oder Charlie Bauernfeind sowie Willi Michl begeisterten das Publikum. Ein kleiner Auszug aus der Starliste: Dave Inker & Hillary Hammilton, Volker Kriegl, Albert Mangelsdorff, Alexis Corner, Pete York, der Drummer der Spencer-Davis Group, Peter Horton, Ideal, Klaus Doldinger, Siegi Schwab, Darius Domingues oder die irische Band Collin Wilkie gaben sich die Ehre. Ein Duo, das unter diesen Namen heute niemand mehr kennt, hatte im Casablanca seinen ersten Auftritt: Buchner & Böglmüller. Berühmt und erfolgreich wurde Buchner, nämlich der aus Haindling. Sigi Zimmerschied und Rudolf Klaffenböck geißelten als Kabarettisten den Zeitgeist. Natürlich ist das nur ein ganz kleiner Ausschnitt bekannter Stars und Musiker, die sich in Ruhmannsfelden ein „Stelldichein“ gaben. Allein die komplette Aufzählung der Stargäste würde Seiten füllen. Für Ludwig Weber war das Lkw-Führerhaus Arbeitsplatz und Heimat zugleich. Dort war der Platz des DJ’s. Diese Fahrerkabine wurde schon bald ein Markenzeichen des Casablanca. Ein anderes Markenzeichen war der Türsteher ohne den auch ein Casablanca nicht auskam.

VORANZEIGE: Am Samstag, 2. Juli 2016

Eine Legende Der Vater Richard Bartascheks, der das Tanzkaffee Sonnenhang viele Jahre lang aufgebaut und geführt hatte, war in Ruhmannsfelden ein Stück Zeitgeschichte. Im Casablanca wurde er in der „Figur“ des Bibi mit obligatorischem „Bogart-Hut“ zur Legende (rechts). Was denn nun der Erfolg des Tanz-Cafés oder der Disco war, will ich wissen. Da trennt Weber: „Der Mythos ging auf die Tatsache zurück, dass wir drei Freunde waren – und immer noch sind (!) – die sich gegenseitig zu 100 Prozent vertrauten. Bartaschek machte die Gastronomie, Häring die Veranstaltungen und ich am Wochenende die Musik. Das galt und wurde zu keinem Zeitpunkt und von niemandem in Frage gestellt. Und der Erfolg? – da bin ich mir heute hundertprozentig sicher, der Erfolg war damals ausschließlich auf unsere anfängliche, aber vor allem jugendliche Unbedarftheit zurückzuführen.“ Dem widerspricht Karl-Heinz Häring nicht, ergänzt aber: „Und trotzdem ist es uns Dreien gelungen etwas außerordentlich Einmaliges und sensationell Erfolgreiches zu schaffen – das Casablanca. Nicht mehr – aber auch nicht weniger!“

Lesen Sie demnächst: Aus erster Hand: Wie die Veranstaltungen zustande kamen, was sich daraus entwickelte und Geschichten, die sich am Rande abspielten.

TESTSPIEL

Spielbeginn 17:30 Uhr - auf der Sportanlage Geiersthal U 23 FC Ingolstadt 04 : SV-Wacker, Burghausen Regionalliga Bayern

Hotel zum Kramerwirt

Inh. Karl Fischl • Bgm.-Fleischmannstr. 1 • 94244 Geiersthal Telefon (0 99 23) 21 81 • hotel@kramerwirt.de • www.kramerwirt.de

Wir danken dem FC-Ingolstadt 04 für dessen Aufenthalt während seines Trainingslagers im Regenbogenland Kramerwirt in Geiersthal. Der Mannschaft und allen Funktionären wünschen wir einen schönen Aufenthalt. Familie Fischl

Die U 23 des FC Ingolstadt 04 befindet sich vom Mittwoch 29. Juni bis Montag, 4. Juli 2016 zur Saisonvorbereitung im Trainingslager in Geiersthal

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SATIRE

Typisches Werbeverhalten: (im Volksmund auch als Schleichwerbung bekannt)

VIELE EINHEIMISCHE

VERSICHERN ... es kรถnnte sich um den Urbayerischen

HILLBร R

HANDELN

T I E R I S C H - S AT I R I S C H Zuletzt in der Gegend um Hilb/ Einweging gesichtet.

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BLOGG

Zurück zur Zukunft Teil II Welche Entwicklungen wird uns die Zukunft bringen? Vit-JournalBlogger, Patrick Schönberger öffnet die „Büchse der Pandorra“ und erlaubt uns einen Blick hinein in eine technologisierte Welt, die wohl nicht jede/n begeistert. Sein Fazit: „Der Markt wird entscheiden!“ Im heutigen zweiten Teil der Vit-Journal Zukunftsserie geht es vor allem um Automatisierung, aber auch um die Zukunft der Kommunikation.

Mit Maschinen reden

Niemand ruft gerne Firmen an und Firmen rufen auch selten gerne Kunden an, um alltägliche Dinge zu erledigen, wie etwa Bestellungen zu bestätigen oder einfache Fragen zu beantworten. Ohnehin scheint es der Smartphone-Generation lieber zu sein, sich kurz über Messenger und Co. zu besprechen und zu verabreden. Genau in diese Richtung geht die Entwicklung von so genannten Bots. Diese sollen immer mehr die Aufgaben der Telefonistin und der Sekretärin übernehmen. Kunden kommunizieren per Chat wie mit einem Menschen, geben

Bestellungen auf oder lassen sich Fragen zu Produkten beantworten. Dabei agieren diese Bots schon erstaunlich intelligent. Ob sich jede Firma nun aber ein eigenes Bot-System schafft oder doch eher ein gemeinsames System wie Facebook nutzten? Das wird der Markt noch zeigen. Auch ich beschäftige mich schon einige Zeit mit Facebooks Ansatz. Wer nun aber glaubt, dass sei nur etwas für große Unternehmen, der irrt. Gerade kleine Betriebe können sich hier Arbeit abnehmen lassen. Es wird spannend, wer als erstes, auf diesen Zug aufspringt.

Automatisierter Journalismus Auch für uns Blogger, Journalisten und Redakteure werden neue Zeiten anbrechen. Es ist anzunehmen, dass der Konsument von Nachrichten, diese in Zukunft selbst zusammenstellt und dass es auch auf der Anbieterseite Dienste gibt, die Nachrichten selbst „schreiben“, oder auch eher aggregieren. Das Zauberwort heißt „Robot Journalism“. Einfache Meldungen bauen sich selbst aus Bildern, Texten, Links,

Videos oder Referenzen zusammen. Das ist schnell und billig, aber keine Konkurrenz zum Journalisten, denn Maschinen sind sehr schlecht darin, Texte wie ein Mensch zu schreiben. Leser wollen auch Geschichten, die Gefühle erzeugen. Insofern werden beide Formen koexistieren, nur eben ein Bereich für den kleinen Hunger, Fastfood für’s Hirn – wenig gehaltvoll, aber es macht kurzzeitig satt.

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BLOGG

Das kommunizierende

Reiskorn

Schon einige Zeit auf dem Markt und immer mehr im Einsatz sind so genannte RFID-Chips. Durch magnetische Felder oder Radiowellen werden sie „aktiviert“ und geben so ihren Schatz, ihre Daten dem Lesegerät frei. Wir wissen es oft nicht, aber diese Chips sind schon weit verbreitet. So werden sie häufig in Anoraks, Jacken, Hosenbünden oder Mützen eingenäht und ersetzen die altbekann-

ten Barcodes auf den Preisetiketten. Die Chips können so klein wie ein Reiskorn sein und sogar unter die Haut implantiert werden. So können Lesegeräte Dinge oder eben auch Lebewesen identifizieren oder auch Vitaldaten abfragen. Damit ist nicht nur ein kommerzieller Hintergrund ein mögliches Einsatzfeld. Gerade bei schwer diabetes geschädigten oder herzkranken Patienten könn-

DIE RICHTIGE

UND DIE

ten so lebensbedrohliche Situationen verhindert werden, in dem die Chips dann Signale aussenden, wenn sie durch die Körperfunktionen gefährliche Veränderungen erkennen. Ein kurzfristiges Ziel ist der „berührungslose“ Einkauf. Chips auf Verpackungen aufgebracht, werden von einem digitalen Lesegerät erfasst und ausgelesen. Dazu muss der Kunde mit seinem voll bepackten Einkaufs-

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wagen lediglich nur noch durch eine Schleuse, im Kassenbereich fahren. Die Waren werden erfasst und der zu zahlende Betrag einfach abgebucht. Der Kunde entscheidet, ob er mit Handy oder direkter Abbuchung vom Konto das Geschäft zum Abschluss bringt. Aber ob wir auf die nette Kassiererin, die uns am Morgen noch ein Lächeln schenkt, so einfach verzichten wollen?

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Das Ende heutiger

Parteien

Weniger ein technisches als mehr ein gesellschaftliches Phänomen ist das Abwenden von etablierten Strukturen, wie etwa Parteien. Die Generation Z informiert sich weniger über Nachrichtenagenturen als immer mehr über Portale, in denen sich die eigene Peer Group, also diejenigen mit ähnlichen Interessen und Ansichten, aufhält. Grundlegend für den politischen Erfolg wird

in Zukunft das Ausnutzen von digitalen Medien sein: Schnelle Informationen, direkter Kontakt, aufgeweichte Hierarchien. Schon heute verlassen sich Kommunalpolitiker mehr auf Follower und „Freundeˮ als auf Parteidogmen. Politik wird damit mehr und mehr zum Zufallsprodukt von Zeitgeist als zum verlässlich ausgerichteten Programm. Der Politiker als Facebook-Freund.

BLOGG

JEDER WIRD SEIN

EIGENER

SENDER YouTube-Kanäle waren nur der Anfang. Der rasante Aufstieg der neuen Stars wie LeFloyd oder Gronkh mit Millionen Abonnenten war wohl nur der Anfang, denn mit Apps wir Meerkat, Periscope aber vor allem den Facebook-Broadcasts kann jeder Nutzer sein eigener Fernsehsender werden und sein Leben, seine Erlebnisse oder einfach nur Belanglosigkeiten der Welt zur Verfügung stellen. Andere Benutzer können sich zuschalten und kommentieren. Was eigentlich nur als Instrument für die Prominenz begann, ist nun zum Massenphänomen geworden. Erleben wir hier einen Wendepunkt, wo man nicht mehr gemeinsam vor dem Fernseher sitzt, sondern jeder auf

seinem Gerät sein eigenes Programm gestaltet? Für Firmen sind die Broadcasts ebenfalls interessant. Sie können für ihre Kunden Sendungen machen, ihr Büroalltagsleben zeigen oder auch Seminare abhalten. LabeL3 wird mit einer eigenen Seminarreihe starten. Der Handwerker von nebenan kann seine Leistungen so der Welt in bewegten Bildern präsentieren – und das nur mit Handy und ohne Studiotechnik.

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Zellertal – Urlaubsziel für Wasserratten Das Panoramabad Arnbruck sowie das Naturbad Zellertal bieten Gästen wie Einheimischen ein paradiesisches Badevergnügen Wer im Internet nach möglichen Urlaubszielen recherchiert und die Urlaubsregion Bayerischer

Wald anklickt, der kommt auch an der WWW-Präsenz Arnbruck nicht vorbei. Der erste Eindruck:

Übersetzung für unsere Feriengäste: Wir benötigen das Meer nicht unbedingt, wir haben ein wunderschönes

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Aufgeräumt, übersichtlich, ohne Schnick-Schnack und trotzdem informativ. Gleitet sein Blick der Navigation entlang, also jener Zeile, die nach Themen geordnet noch mehr organisierte Information verspricht, der stutzt. Arnbruck? Zellertal? Wasser? Arnbruck liegt nicht am Meer, Arnbruck und das Zellertal liegen nicht einmal an einem Flüsschen. Trotzdem verspricht die Website dem geneigten Gast, dass er dort abtauchen und auftanken kann. Schon früh haben die Gemeindeväter der Bayerwald-Kommune erkannt, dass zu einem erholsamen Urlaub der Badespaß einfach dazugehört. Sei es, um sich zu erfrischen, sportlich seine Bahnen zu ziehen, dem Nachwuchs das Schwimmen zu lehren oder den Heranwachsenden den Urlaubsspaß zu gönnen, der einen perfekten Aufenthalt erst so richtig perfekt macht. Und weil der Badespaß sehr viel mit Witterungseinflüs-

sen zu tun hat, die man in den wertvollsten Wochen des Jahres niemals beeinflussen kann, ist das Panoramabad mit allem ausgestattet, was der schwimmende, plantschende, rutschende, schwitzende oder einfach nur ruhende Mensch so braucht. Dabei den Blick über die samtenen Hügelketten des Bayerischen Walds gleiten zu lassen, das hat schon was. Doch die Zellertaler, zu der die Gemeinden Arnbruck und Drachselsried gehören wären nicht die Tourismus-Profis, die sie seit Jahrzehnten sind, hätten sie nicht nur auf das Panorama-Bad in Arnbruck gesetzt. Während der heißen, sonnendurchflutenden Sommertage können Gäste wie auch Einheimische ihren Badespaß im Naturbad Zellertal erleben. Der Eintritt ist kostgenlos. Spaziergänger finden Einkehrmöglichkeiten und Parkplätze sind hier wie dort direkt an den Bädern vorhanden.


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Berlin – wasserseits Die Touren durch Berlin erfordern eine genaue Planung – nicht alle Brücken können mit gecharterten Yachten durchfahren werden – eine Tour auf Berlins Wasserstraßen bietet völlig neue Einsichten und entschleunigt.

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Der Bundestag an der Spree

Am Graben an der Muhr

Im Spreewald auf einem der vielen Kanäle

Stadtteil Treptow an der Spree

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Berlins ganz andere Seite Was fällt Ihnen zum Reiseziel Berlin ein? Das Regierungsviertel, der Bundestag, das Parlamentsgebäude, das Reichstagsgebäude, der neue Hauptbahnhof, die Berliner Mauer, das Brandenburger Tor, das alte Museum, der Alexanderplatz, der Gendarmenmarkt, Unter den Linden, die Gedächtniskirche, der Fernsehturm, der Ku’damm – vielleicht Schloss Charlottenburg. Das alles muss man gesehen haben – doch wie? Die meisten Touristen nutzen ihre Reisebusse, andere die offenen Sightseeing-Vehikels (sofern das Wetter schön ist).

BERLIN

Dabei lädt die Hauptstadt geradedazu ein, ihre versteckten Seiten aus einer völlig anderen Perspektive zu erleben. Per Boot kreuz und quer durch Berlin! 240 Kilometer befahrbare Wasserstraßen ziehen sich von Süd nach Nord, von West nach Ost durch Berlin. Mit 2.100 Brücken besitzt die deutsche Hauptstadt fünfmal mehr Brücken als Venedig.

Vom Woid in d‘Woid Das VIT-Journal zeigt Ihnen hier Ansichten, die auch die Reisenden der Stadt Viechtach nicht sehen werden. Das umfangreiche Programm der kompletten Bürgerreise finden Sie unter www.viechtach.de. Anmeldeschluss ist am 15. Juli. Buchen können Sie im Tourismus-Büro der Stadt Viechtach oder im Reisecenter Aschenbrenner

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Berlin – im Zentrum

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BUNTES

Franz Heigl

Unser Umstylingexperte und Trendfriseur Andy Larisch aus Viechtach zum Thema Brautfrisur Das Brautkleid ist gefunden, aber erst eine passende Brautfrisur macht den Look für die Hochzeit auch perfekt. Das Hochzeitsstyling darf besonders sein, denn der Hochzeitstag soll ja der schönste Tag im Leben sein. Die Braut darf sich an diesem Tag so schön wie nie fühlen, denn immerhin steht sie ja im Mittelpunkt Die Brautfrisur sollte dabei den Gesamteindruck unterstreichen. Sie muss zum Brautkleid passen und dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzen. Die Stilrichtung hängt von vielen Faktoren ab, deshalb immer einen Probetermin vereinbaren, um

und Schultern. Für kurvige Bräute sind komplett hochgesteckte Haare idealer. Als Abrundung einer Frisur oder als besonders elegant wirken Accessoires wie Perlen oder Blumen im Haar, die auf den Rest abgestimmt sind. Aber welche Frisur passt zu mir? Hier ist der Weg zum Experten und seine fachmännische Beratung Pflicht. Selbstgesteckte Haare am Hochzeitstag sind ein NO-GO. Gute Friseure können auch Brautfrisuren, die natürlich und locker gesteckt wirken, aber trotzdem sehr fest halten. Genauso wichtig wie die Frisur ist aber auch das

1937 - 2011 Maler – Grafiker Viechtach / Traunreut

Der aus dem Bayerischen Wald stammende Künstler folgte schon früh seinem grafischen Talent und absolvierte eine Ausbildung als Plakat-Maler. Seit Anfang der 1990er Jahre bis 2011 war Heigl mit einer eigenen Galerie im Chiemgau als freiberuflicher Maler und Galerist tätig. Heigl war ein Wanderer zwischen Bilderwelten. Seine Vorstellungskraft, sein zeichnerisches und grafisches Können waren die Basis, um verschiedenste unverwechselbare Kunstwerke zu erschaffen. Er arbeitete in Acryl, Tempera, aquarell- und verschiedenen Mischtechniken.

den richtigen, aber vor allem typgerechten Style zu finden. Ob klassisch, lässig oder gemixt mit einer bestimmten Epoche, das hängt einfach vom großen Ganzen ab. Da gehört der Tischschmuck auch dazu. Zum Beispiel eignen sich zum trägerlosen Brautkleid mit tiefem Dekolleté offene Partien am besten, denn das wirkt weich und weiblich und schmeichelt Hals

Make-up. Zuviel kann schnell aufgesetzt aussehen. Zu wenig wirkt auf Fotos ungeschminkt. Gewisse Partien sollten gekonnt hervorgehoben und betont werden, andere können wunderbar kaschiert werden. Nicht jeder Friseur kann hochstecken, deswegen ist es wichtig, für die perfekte Hochsteckfrisur immer zum Experten zu gehen. Hier bitte keine Experimente!

Ein besonderes Merkmal seines Malstils war die Kombination verschiedener Objekte, zum Beispiel Blumen und Landschaften. Hinzu kamen grafische Abstraktionen. Die Frische und Leichtigkeit der Farben unterstreicht die positive Ausstrahlung seiner Bilder. 2007 wurde ihm von der Stadt Traunreut eine Ausstellung gewidmet, bei der er die Kultur-Medaille der Städte Traunreut und Regen verliehen bekam. Der Künstler war mit seinen Werken auf zahlreichen regionalen und überregionalen Ausstellungen zu sehen.Franz Heigl ist bis heute einer der meist verlegtesten Künstler in Deutschland. Inzwischen sind von ihm bereits über 800 Motive reproduziert worden, die auch weiterhin von nationalen und internationalen Kunstverlagen sowie im Lizenzbereich vertreiben werden. 1937 geboren in Frensdorf (Bayerischer Wald) 1954 – 1958 Ausbildung als Werbegestalter und Plakatmaler 1960 – 1973 Werbe- und Messegestalter 1974 -1989 Geschäftsführer in der Modebranche 1991 Umzug nach Traunreut (Chiemgau) 1994 erster großer Heigl-Kalender vom Aquarell-Verlag 1995 Neubau einer eigenen Galerie in Traunreut 1996 Zusammenarbeit mit der Agt. ART-DESIGN-LICENSING 2000 – 2003 Publish-Projekt mit PLATIN-ART, 2004 – 2007 Art-Projekt mit den Kunstanstalten May Die Galerie Heigl in Viechtach, Mönchshofstr. 6, stellt auf einer Fläche von 160 m² mehr als 150 Bilder des Künstlers aus.

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Celebration


WISSEN

Die Blume des Monats Mai

Zwei bis drei Laubblätter umhüllen den den traubigen Blütenstand, der aus fünf bis zehn aus glockenartigen, nach unten hängenden Einzelblüten besteht. Die Blume verströmt einen starken, süßlichen, unverkennbaren Duft. Umhüllt wird der Blütenstengel von lanzenförmigen, glatten und unbehaarten Blättern, die sich zunächst als Sprosse den Weg durch den Boden bahnt. Der Fruchtstand besteht aus sechs bis 12 Millimeter großen, roten Beeren. Ihre Blütezeit: März bis Juni. Die gesamte Pflanze gilt als „sehr stark giftig“. Dies gilt für alle Pflanzenteile, insbesondere aber für Blüten und Früchte. Bei äußerlichem Kontakt kann es zu Haut- und Augenreizungen kommen. Bei Aufnahme durch den Mund kann es zum Herzstillstand kommen. Gefährdet sind insbesondere Kinder. Beim Verzehr der Pflanze oder von Pflanzenteilen ist der Giftnotruf oder die Hilfe eines Arztes unbedingt erforderlich. Verwechselt wird das Maiglöckchen immer wieder mit dem Bärlauch. Letzterer unterscheidet sich durch den ihm anhaftenden schweren Knoblauchgeruch. Ein Blatt zwischen den Fingern zerrieben erlaubt eine schnelle und sichere Geruchsprobe.

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WISSEN

Zwei zum Verwechseln ähnlich?

Beide lieben die gleichen Standort-Faktoren, halbschattigen humosen Boden unter Sträuchern und Bäumen. Linke Seite: Das Maiglöckchen. Alle Pflanzenteile sind als „sehr stark giftig“ kategorisiert. Ein schwerer, süßer Duft wird von den Blüten verströmt. Rechte Seite: Der Bärlauch. Alle Pflanzenteile sind schmackhaft, werden als Suppe oder Pesto zu Spargel oder Nudeln geschätzt. Der starke Knoblauchduft des Bärlauchs ist unverkennbar. Einfach zwischen den Fingern zerreiben, dann wird der Knoblauchgeruch freigesetzt.

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RATGEBER Versicherungs-Tipp Alfons Rabenbauer Leiter der Bezirksdirektion der Zürich-Versicherung, Viechtach, Nussbergerstrasse 1 Wir kämpfen um Ihr gutes Recht! Egal ob es sich um Streitigkeiten mit dem Arbeitgeber, dem Vermieter, einem Unfallgegner oder einer anderen Person bzw. Institution handelt: Recht zu bekommen kann das Ergebnis eines langen Weges sein. Damit man diesen Weg allerdings überhaupt erst beschreiten kann, bedarf es nicht selten einer guten finanziellen Ausstattung. Ein Anwalt, etwaige Sachverständige sowie die Kosten für das Gericht etc. müssen bezahlt werden. Damit der Weg zum eigenen Recht gangbar wird, vertrauen viele Verbraucher auf Rechtsschutzversicherungen. Versicherungen dieser Art haben das Potenzial, Versicherte finanziell zu unterstützen, wenn es zu Rechts-

Gesundheits-Tipp streitigkeiten kommt. Dieses gilt gleich im doppelten Sinne: Rechtsschutzversicherungen unterstützen ihre Versicherten im Rahmen der Versicherungsbedingungen, wenn diese verklagt werden oder wenn diese eine Klage erheben möchten. Der Bedarf an Rechtsschutz ist besonders hoch, wenn man im alltäglichen Leben bestimmte Rollen einnimmt, durch deren Ausübung es schnell zu Rechtsstreitigkeiten kommen kann. Gedacht werden muss hier zum Beispiel an die Rolle als Arbeitnehmer, Mieter oder Verkehrsteilnehmer. In diesen speziellen Gebieten ergeben sich besonders häufig Rechtsstreitigkeiten, in deren Zuge eine Versicherung eine große Unterstützung sein kann. Da viele Versicherer mit Bausteinversicherungen arbeiten, ergibt sich für den Verbraucher die Möglichkeit, einen individuellen Rechtsschutz für sich und seine Familie zu formen.

Physio-Tipp Franz Wettstein Physiotherapeut und Geschäftsführer der Physio-Fitnessworld GmbH Viechtach, Flurstr.17 Die richtige Trainingsintensität zum optimalen Fettabbau. Oftmals ist speziell bei Anfängern und Neueinsteigern im Sport, aber auch bei etwas erfahreren Trainierenden zu sehen, dass sie in einem falschen Pulsbereich trainieren. Was bedeutet die Aussage: im falschen Pulsbereich? Genaugenommen gibt es diesen auch nicht, allerdings hat der menschliche Körper verschiedene Energiebereitstellungszonen und hierbei kann es passieren, dass man das Ziel Fettabbau verfehlt. Andersgesagt: nur weil jemand auf Anschlag trainiert muss er nicht zwangsweise im Resultat viel Fett verbrennen. Diese Energiebereitstellungszonen bestehen aus der aeroben Phase, der aerob/anaeroben

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Benjamin Striegan Mit-Inhaber der MönchshofApotheke, Mönchshofstraße 46 Viechtach Urlaub trotz chronischer Krankheit – Apotheker in Bayern beraten bei der individuellen Zusammenstellung der Reiseapotheke – Teil I Kurz vor den Pfingstferien steigt bei vielen Familien wieder das Reisefieber. „Gerade wenn chronisch kranke Menschen in den Urlaub fahren, sollten sie rechtzeitig an die Reiseapotheke denken“, sagt Apotheker Benjamin Striegan, Pressesprecher der Apotheker im Landkreis Regen und gibt den dringenden Rat an alle, die regelmäßig Medikamente einnehmen: „Besorgen Sie sich rechtzeitig ausreichende Vorräte. Kaufen Sie keine Medikamente im Urlaubsland – auch wenn sie noch so billig erschei-

nen! Das könnten lebensgefährliche Schnäppchen sein, denn Arzneimittelfälschungen sind weltweit ein wachsendes Problem. Deshalb sollten Sie gerade Medikamente, die Sie ständig brauchen, unbedingt in ausreichender Menge dabei haben.“ Inhalt der Reiseapotheke: Neben den Medikamenten, die chronisch Kranke regelmäßig einnehmen, gehören zur Grundausstattung jeder Reiseapotheke fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente, Mittel gegen Durchfall und Übelkeit, sowie eine sterile Pinzette, eine saubere Schere, ein bruchsicheres digitales Fieberthermometer, wasserfeste Pflaster, einige sterile Wundkompressen und Mullbinden. Außerdem sollte man auf jeden Fall Desinfektionsmittel für die Haut, eine Wundsalbe und eine Brandsalbe (für Sonnenbrand, Insektenstiche) einpacken. Fortsetzung folgt

Ihre private Kleinanzeige im Schwelle und der anaeroben Phase. Je nach Zone verwendet der Körper andere Primärresourcen als Energiequelle. Diese beginnt im niedrigen Pulsbereich bei vorwiegend Fett, geht im mittleren zu vorwiegend Glucose über um am Ende beim Muskeleiweiß anzugelangen. Speziell für Anfänger ist es am besten geeignet in einem moderaten Pulsbereich zu trainieren um das gewünschte Ziel zu realisieren. Dabei spielt hier v.a. die Trainingsdauer eine entscheidende Rolle, da v.a. ungeübte oftmals zu schnell an Ihre Grenzen gelangen. In unserem Studio können Sie an modernen Fitnessgeräten unter Anleitung trainieren. Wir beraten und helfen Ihnen gerne auf dem Weg zu Ihren individuellen Ziel. Die Experten Tipps erfreuen sich größter Aufmersamkeit und sind ein gern gelesener Ratgeber unserer geschätzten

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Lichtscheues Gesindel Er wächst unterirdisch heran, wird aus der Erde gestochen, sieht der zu viel Sonne, wird er gänzlich grün oder an den Spitzen lila. Dem Geschmack tut dies keinen Abbruch. Dennoch bestehen die meisten Gourmets auf weißen Stangen.

Rezept: ErdbeerSpargel-Salat

Frischen Spargel erkennen

Tipps für den gesunden Spargel

Spargel und Erdbeeren schmecken in der Kombination ausgezeichnet.

Machen Sie den Quietschtest: Frischen Spargel erkennt man daran, dass er quietscht, wenn man die Stangen leicht aneinander reibt. Nur dann enthält er noch genügend Feuchtigkeit. Schale muss fest und knackig sein. Wenn Spargel Wasser verliert, ist die Konsistenz der Schale oft schleimig. Der Spargel schmeckt dann holzig. Machen Sie den Drucktest: Drückt man das Schnittende zusammen, sollte der Spargel Saft lassen. Dann ist der Spargel lecker frisch.

Grüner Spargel kann auch ohne großartiges Schälen verzehrt werden. (Enden abschneiden).

Zutaten: Spargel, Erdbeeren, Rucola, Essig, Öl, Salz, Pfeffer, Zucker Zubereitung: Spargel schälen, bissfest kochen und in Stücke schneiden, Erdbeeren waschen und in Stücke schneiden, Rucola waschen. Spargel, Erdbeeren und Rucola mit Essig und Öl anmachen, mit Salz, Zucker, Pfeffer abschmecken, ziehen lassen.

Spargelschalen sind kein Abfall! Wie wäre es zum Beispiel mit einer leckeren Spargelcremesuppe? Schalen auskochen – der so gewonnene Spargel-Fond wird die Basis. Köche raten von speziellen Spargel-Töpfen ab. Die Spargelspitzen und -Stangen haben andere Garzeiten. Durch den aufsteigenden Wasserdampf im Spargeltopf garen die zarten Köpfe

schneller. Sie werden weich und matschig. Roh ist Spargel gesünder, denn roher Spargel enthält besonders viele Vitamine (Salate). Allerdings: Die im Spargel enthaltene Asparaginsäure entfaltet erst durch das Kochen ihren typischen Geschmack. Spargel ist entschlackend und wassertreibend und dank seines hohen Kalium sowie niedrigen Natriumgehaltes in der Lage, Nierensteine zu verhindern, ja angeblich sogar sie abzubauen.

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Viele Grüße sendet Dir Deine VIT-Kappe … Selbst schuld! Da verschenkt man schon einmal eine der raren VIT-Journal-Kappen mit denen sonst nur die VIT-Journal-Fotografen unterwegs sind und schon lächelt die so Beschenkte voller Häme aus einem wohltemperierten Hotel-Pool im ägyptischen Hurghada, während ihr Göttergatte bei einer Zigarre und einem extra starken Cuba libre sich in der Sonne aalt. Liebe Grüße aus Ägypten bei 35 Grad

twittert John, während seine Gaby das Bild mit „Liebe Grüße, sendet Dir Deine VIT-Kappe aus der Sonneˮ betitelt. Vielen herzlichen Dank, dass Ihr an das VIT-Journal-Team gedacht habt. Das arbeitende Volk hat immer viel Freude an solchen Grüßen. Zur Strafe wird John von seiner Gaby getrennt bei den Selfies zur Schau gestellt.

Aber bellen kann ich lauter! Folge Nr. 5. Meine Menschen wissen wirklich nicht, was sie wollen. Erst heißt es: „Sitz!“ – kaum sitze ich, kommt das Kommando: „Platz!“ Kaum habe ich dann „Platz genom-

Balu‘s Welt men“ soll ich den Ball holen, oder versteckte Leckerli im Garten erschnuppern. Immer mit der nervösen Aufforderung: „Such, such!“ Sie nennen das dann Beschäftigung. Ich nenne das ein unnützes Getue. Wenn ich müde bin, schlafe ich, wo ich stehe – im Flur, in der Küche, auf dem Wohnzimmerteppich – oder, sobald mich niemand beobachtet, auch auf dem Sofa – und das ganz ohne „Sitz“, „Platz“ oder „Komm“! Erst vor wenigen Tagen habe ich entdeckt, dass der weiße Pudel und auch der

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schwarze Labrador vor meinem Garten auf meiner Wiese ihre Geschäfte verrichten. Ist doch klar, dass ich das mit einem eifrigen Gebell meinem Herrchen melden muss. Wau, habe ich schön laut gebellt und dabei natürlich auch ein bisschen gehofft, dass das auf den Weißen und den Schwarzen Eindruck macht. Zugegeben, das hat es leider überhaupt nicht. Was mich aber wirklich gefreut hat, war die Tatsache, dass Herrchen mich mit seinen „Balu!-Balu!- Rufen“ so richtig angefeuert hat. Ich habe das so verstanden, dass wir beide, also Herrchen und ich, jetzt um die Wette bellen. Ich habe sicher gewonnen. Warum ich das weiß? Weil er danach richtig böse war. Ist doch klar, weil ich eben lauter war! Oder hätte ich leise bellen sollen? Sie wissen halt nie, was sie wollen! Bis zum nächsten Mal! Euer

Balu

Impressum Herausgeber: Wolfgang Lichtenegger als Geschäftsführer des LO-print Verlags UG (haftungsbeschränkt) Eichenweg 5, 94234 Viechtach verlag@vit-journal.de Telefon 0 99 42 - 4 68 28 68 Steuer Nummer 162/131/60153 HRB 4345 vom 27.11.2015 Amtsgericht Deggendorf Büroanschrift: VIT-Journal, Nußbergerstraße 1 94234 Viechtach Redaktioneller Inhalt: verantwortlich v.i.S.d.P. Wolfgang Lichtenegger Anzeigenteil: verantwortlich für den Vertrieb und den Inhalt von Werbung Hans Friedl, als Geschäftsführer der Agendatur GmbH, Gartenstraße 33, 94234 Viechtach HRB 832 Amtsgericht Deggendorf Steuernummer 162/121/30021 hans.friedl@vit-journal.de Fotograf: Klaus, Dieter Neumann, Bergweg 14, 94234 Viechtach kd-neumann@vit-journal.de Satztechnik / Layout /Gestaltung: ITI Multimedia Consulting, Geschäftsführer Markus Riedl Kollnburgerstrasse 10, 94234 Viechtach technik@vit-journal.de Anzeigengestaltung: Peter Schwarzmann Regenweg 7a, 94234 Viechtach Druckerei: Druckpruskil. GmbH 85080 Gaimersheim Vertrieb: VIT-Journal wird an über 14.800* Haushalte in der Stadt und im Altlandkreis Viechtach als Postwurfsendung durch die Deutsche Post verteilt. „Werbeverweigerer“ sind ausgeschlossen. * Angabe der Deutschen Post vom März 2016 Urheberrechtlicher Hinweis: Alle Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Jede Art der Verwendung (auch auszugsweise) in Print- oder elektronischen Medien wird rechtlich verfolgt, sofern kein schriftliches Einverständnis von Verlag und Urheber vorliegt. Dies gilt auch für Verlinkungen zwischen Internetseiten.


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„EIN SPIEL, IN DEM ES EINIGE MALE ÜBER DIE GRENZEN DER FAIRNESS HINAUSGING.“ André S. – Borussia Mönchengladbach

„DIE SIND NUR AUF LABERN, RUMBLÖKEN UND HINFALLEN AUS. DAS IST EIN EKELHAFTER GEGNER.“ Lewis H. – Hamburger SV

„VIELLEICHT MÜSSEN WIR WIE INGOLSTADT EINE WOCHE RUMJAMMERN.“ Marvin H. – FC Augsburg

WIR FREUEN UNS AUF DIE NÄCHSTE SAISON. AUCH WENN NICHT ALLE DIESE FREUDE MIT UNS TEILEN. Wir sind sehr stolz, dass wir unsere erste Bundesliga-Saison mit eurer Unterstützung so erfolgreich beendet haben und freuen uns, hoffentlich auch in der neuen Saison wieder viele tolle Momente mit euch gemeinsam feiern zu dürfen. Eure Schanzer. fci.de

Wir schreiben Geschichte neu.

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