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„Energiewelt von morgen gestalten“

Heike Heim ist seit Anfang Juli Vorsitzende der Geschäftsführung beim Energieversorger DEW21.

Aus dem hessischen Offenbach kam Heike Heim Anfang Juli nach Dortmund. Als Vorsitzende der Geschäftsführung will sie den Energieversorger DEW21 in eine innovative Energiewelt von morgen geleiten. Im Interview spricht die Wirtschaftsingenieurin über die besondere Dortmunder Mentalität, die Herausforderungen der Energiewende und die Bedeutung weiblicher Führungskräfte.

»Dortmund überrascht. Dich.« lautet das Motto unserer Stadt. Was hat Sie als NeuDortmunderin am meisten überrascht? Als Rheinhessin war ich natürlich besonders erstaunt und erfreut darüber, dass in Dortmund am PHOENIX See sogar Wein angebaut wird (lacht). Aber im Ernst: Mich hat vor allem überrascht, wie zupackend, hilfsbereit und klar die Menschen in Dortmund sind – das habe ich gerade bei der Wohnungssuche und meinem Umzug erlebt: einfach klasse! Was war Ihr erster Gedanke, als Sie erfahren haben, dass Sie DEW21Geschäftsführerin werden? Dass dies ein Unternehmen ist, mit dem ich mich voll und ganz identifizieren kann. DEW21 ist lokal verankert, besitzt eine große Strahlkraft und ein sehr positives Image in der Region. Das Unternehmen setzt sich konsequent für die Ziele der Energiewende ein und übernimmt als Lokalpatriot gesellschaftliche Verantwortung für die Menschen in der Stadt. Alles Themen, für die ich gerne stehe. Was hat Sie an der Aufgabe bei DEW21 besonders gereizt? Es ist eine spannende Herausforderung, die Energieversorgung in einer wachsenden Stadt wie Dortmund zuverlässig, nachhaltig und kosteneffizient sicherzustellen. Die Digitalisierung bietet viele Chancen, unsere Angebote weiter zu verbessern und die Verbindungen zum Kunden ganz neu zu gestalten. Diese Chancen müssen wir ergreifen und uns dabei immer direkt an den Bedürfnissen der Kunden orientieren. Ich freue mich darauf, sie in eine innovative Energiewelt von morgen zu begleiten und mit den DEW21- Leistungen zu begeistern.

Apropos Energiewende: Wo sehen Sie die Herausforderungen und Potenziale? Bei den Zielen der Energiewende kann DEW21 einen elementaren Beitrag zum strukturellen Wandel in Dortmund leisten. Den zukünftigen Ausbau sehe ich vor allem im Wärmesektor, bei der Elektromobilität und bei innovativen Energielösungen für Stromverbraucher, die zum Beispiel mit ihrer Photovoltaikanlage gleichzeitig auch Stromerzeuger sind.

Nächstes DEW21-Großprojekt ist der energieeffiziente Umbau der Dortmunder Wärmeversorgung, für die ein Mix aus erneuerbaren Energien und industrieller Abwärme eingeplant ist. Mit intelligenten Energiedienstleistungen wollen wir außerdem für mehr Energieeffizienz sorgen.

Die Energiewirtschaft gilt nach wie vor als Männerdomäne. Welche Erfahrungen haben Sie als Frau in einer Spitzenposition gemacht? Ich bin fest davon überzeugt, dass gemischte Teams bessere Ergebnisse erzielen. Unternehmen können es sich heutzutage nicht leisten, auf das Know-how und die Kreativität von 50 % unserer Bevölkerung, sprich den Frauen, zu verzichten. Während meiner Tätigkeit bei der EVO in Offenbach hat sich der Frauenanteil in Führungspositionen von acht auf 26 % erhöht. Auch bei DEW21 werde ich mich dafür einsetzen. Aber erst einmal freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen, egal ob Mann oder Frau. Im Kaiserviertel sind Sie bereits heimisch geworden. Was werden Sie als nächstes in Dortmund erkunden? Ich möchte möglichst schnell und viel von der Stadt erfahren, hier Wurzeln schlagen und mich vernetzen. Mein neues Team hat mir ein Buch über die schönsten Motorradtouren im Ruhrgebiet geschenkt. Als begeisterte Motorradfahrerin habe ich die ersten Touren schon ins Visier genommen.

Geballte Branchenerfahrung

Bereits zu Beginn ihrer Karriere sammelte die studierte Wirtschaftsingenieurin Heike Heim bei der Alston GmbH Erfahrungen mit Hochspannungsschaltanlagen und dezentraler Energieversorgung. Über Stationen wie die renommierte Unternehmensberatung Accenture kam sie 2011 zur MVV Energie AG in Mannheim, wo sie als Bereichsleiterin Controlling & Risikomanagement arbeitete. 2013 wurde sie dann Vorstandsvorsitzende der Energieversorgung Offenbach AG (EVO).

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