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„Wir stellen uns den Herausforderungen“
Klaus Graniki, Geschäftsführer DOGEWO21. Das Dortmunder Wohnungsunternehmen DOGEWO21 feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Im Interview verrät Geschäftsführer Klaus Graniki ein wesentliches Erfolgsgeheimnis und benennt deutlich die Herausforderungen auf dem aktuellen Wohnungsmarkt.
Herr Graniki, DOGEWO21 feiert den 100. Geburtstag. Haben Sie zu diesem Anlass die Korken knallen lassen? Das ist in der Tat ein bemerkenswertes Ereignis. Aber wir machen nur das, was wirklich zu uns passt. Daher haben wir ganz bewusst auf eine opulente Feier verzichtet und vielmehr kleinere Aktivitäten, insbesondere für unsere Mieter, in den Fokus gerückt. Was bedeutet das konkret? Unsere Mieter konnten an vielen spannenden Events hier in Dortmund teilnehmen – von der Stadionführung bis zum Theaterbesuch. Die gute Resonanz zeigt, dass wir mit den Aktionen richtig lagen. Zu unserem Jubiläumsdreiklang gehörten außerdem ein Betriebsausflug und unser Jubiläumsbuch, in dem wir auf 100 Jahre DOGEWO21 zurückblicken. Das ist Dortmunder
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Stadtgeschichte pur und dürfte nicht nur unsere Mieter interessieren. Das Buch gibt’s übrigens auch auf unserer Website www.dogewo21.de zu lesen.
In 100 Jahren dürfte sich bei DOGEWO21 einiges verändert haben. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Zu Beginn hatten wir ein paar Tausend Wohnungen, heute sind es mehr als 16.400. Früher waren im Mietvertrag die polizeilich festgelegten Zeiten zum Teppich-Ausklopfen aufgeführt, heute gibt es solche Vorschriften nicht mehr und viele Formalitäten laufen bereits kundenfreundlich digital ab. Und dass wir heutzutage auf unseren Dächern Klimapfannen verbauen, die Schadstoffe aus der Luft filtern... Bei aller Weitsicht konnte sich das vor 100 Jahren sicher auch niemand vorstellen.
Gleichwohl spielt aber auch Konstanz eine Rolle, oder? Wir sind Stabilisator des lokalen Wohnungsmarkts. Daran hat sich nichts geändert. Nach wie vor bieten wir gute Wohnqualität zu bezahlbaren Preisen – im Durchschnitt zahlen unsere Mieter heute nur 5,39 € pro Quadratmeter. Die Zufriedenheit der Mieter steht an oberster Stelle und das führt dazu, dass sie im Schnitt mehr als 12,5 Jahre bei uns wohnen. Viele sind uns sogar seit mehr als 50 Jahren treu.
Wie stellen Sie diese Zufriedenheit sicher? Wir sind vor Ort! In unseren elf Service-Büros im ganzen Stadtgebiet gibt’s persönliche Ansprechpartner, die direkt weiterhelfen. Und um unsere hohen Wohnstandards weiterzuentwickeln, wird fortwährend investiert: Allein in Löttringhausen haben wir zuletzt 22 Mio. € in die Modernisierung unserer 720 Wohnungen gesteckt. In den nächsten fünf Jahren geben wir 7,5 Mio. € für Heizanlagen aus. Darüber hinaus stellen wir uns auch besonderen Herausforderungen. Auch das wird honoriert.
An welche Herausforderungen denken Sie? Wir haben in der Nordstadt Verantwortung gezeigt und uns um heruntergekommene »Problemhäuser« gekümmert. Wir haben in den vergangenen Jahren neun neue Kindertagesstätten gebaut und auch beim öffentlich geförderten Wohnen engagieren wir uns – gerade mit 46 neuen Wohnungen am PHOENIX See. Das sind anspruchsvolle Projekte, mit denen man nicht reich wird, sondern bei denen man sehen muss, wie man eine schwarze Null erreicht.
Eine weitere Herausforderung ist der Wohnraum-Mangel. Bei diesem komplexen Thema beschränke ich mich auf die Kernpunkte: Weil die Grundstückspreise und Baukosten explodiert sind und die Zahl der Bauvorschriften langsam unüberschaubar wird, können wir nur günstige Mieten anbieten, wenn wir auf eigenen Grundstücken bauen. Da wir nun aber keine weiteren Grundstücke mehr zur Verfügung haben, brauchen wir kreative Lösungen. Ich denke beispielsweise an Dachaufstockungen oder Dachausbauten. Zusammen mit der Digitalisierung werden dies zentrale Herausforderungen der Zukunft sein.

Zum runden Jubiläum von DOGEWO21 wurde auch ein DSW21-Bus entsprechend gestaltet.
Wichtige Rolle in der DSW21-Gruppe
DOGEWO21 liefert regelmäßig positive Geschäftsergebnisse und kann einen Teil des Gewinns an die Muttergesellschaft DSW21 ausschütten. Das hilft DSW21 dabei, teure Aufgaben der Daseinsvorsorge wie etwa den Busund Bahnverkehr in Dortmund zu finanzieren.